80. Jahrgang Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schriftleitung, Verwaltung und Buchdruckerei Tel. 25-67, 25-68, 25-69, Maribor, Kopališka ul. 6. Mr. 117 Sonntag, den 26. Mai 1940 Inseraten- und Abonnements-Annahme in der Verwaltung. Bezugspreis: Abholen oder durch die Post monatlich Din 23.—, bei Zustellung Din 24. , für das Ausland monatlich Din 35.—. Einzelnummer Din 1.50 und Dm L—. Manuskripte werden nicht retourniert. Bei Anfragen Rückporto beilegen. Poštnina plačana v gotovini. PfffJ Dffl 2*— Mmiborer Helium Erbitterte Kämpfe Positionen Sie gestrigen Kriegsberichte / Berlin meldet: Deutsche Umklammerung in Flandern immer enger, Maubmge gefallen, den Kanaihäien immer näher / Die Berichte der Alliierten: Vermehrter deutscher Druck auf die französischen Gomme-Vofitionen, die nach wie vor von den Franzosen gehalten werden Berlin, 25. Mai. (Avala.) DNB berichtet: Das Oberkommando der deut- schen Wehrmacht gab gestern bekannt: Der Raum, in dem die feindlichen Armeen in Nordfrankreich und Belgien eingeschlossen sind, wurde am 23. Mai durch erfolgreiche Angriffe unserer Truppen von allen Seiten weiter eingeengt. In Flandern durchbrachen unsere Divisionen die befestigte Schelde-Stellung und stießen bis auf das Westufer der Lys vor. Toumai ist genommen. Die hinter der Front liegende französische Festung Maubeuge ist nach Einnahme der letzten Außenwerke in deutscher Hand. Im Artois eroberten unsere Truppen die im Weltkrieg stark umkämpfte Loretto-Höhe nordwestlich Arras. Die zum Artois und dem Meer nach Norden vorgegangenen starken deutschen Panzerkräfte näherten sich am 23. Mai den feindlichen französischen Kanalhäfen. Ein schwacher feindlicher Vorstoß von Süden von Amiens wurde abgewiesen. An der Südfront sonst keine besonderen Ereignisse. Die Luftwaffe unterstützte mit starken Kräften den Kampf des Heeres gegen die im belgisch-französischem Raum eingeschlossenen feindlichen Armeen. Auch an der Südfront bekämpfte die Luftwaffe Verkehrsanlagen, Transportbewegungen und Truppenansammlungen. Bei der bewaffneten Aufklärung an der Kanalküste wurde vor Boulogne ein großes Kriegsfahrzeug, wahrscheinlich ein Kreuzer und drei Zerstörer durch schwere Bomben getroffen. Unsere Flugzeuge stie ßen dabei auf starke Flackabwehr. Es gelang außerdem sechs beladene Transporter zu versenken. Wie nachträglich bekannt wird, sind am 21. und 22. Mai bei den verzweifelten Durchbruchsversuchen des Feindes nach Süden außer zahlreichen sonst vernichteten Panzern allein durch Einsatz der Flak artillerie 56 feindliche Panzerwagen vernichtet worden. Die Verluste des Gegners in der Luft betrugen gestern insgesamt 49 Flugzeuge davon wurden im Luftkampf 25, durch Flakartillerie 8 Flugzeuge abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. 16 deutsche Flugzeuge werden vermißt Bei Narvik griff die Luftwaffe massierte Erdziele, Zelte und Tragtierkolonnen, Truppenansammlungen und Ausladungen mit Erfolg an. Ein feindlicher Jäger wurde abgeschossen, ein Kreuzer und ein Transporter durch Bombentreffer beschä dlgt Auch in der Nacht zum 24. Mai flog der Gegner nach West- und Südwestdeutschland ein und wiederholte seine planlosen Bombenwürfe auf nichtmilitärische Ziele. Berlin, 25. Mai. (DNB) Im Seegebiet von Narvik erzielte die deutsche Luftwaffe am 23. Mai einen bedeutenden Erfolg. Ein Kreuzer wurde von zwei schweren Bomben, ein anderer Kreuzer von fünf schweren Bomben getroffen. Mit dem totalen Verlust der beiden Kriegsschiffe ist rechnen. Weitere Bomben mittleren zu Paris, 25. Mai. (AvaJa) Havas meldet: Der Bericht des französischen Oberkommandos vom 24. d. mittags lautet: In den nördlichen Provinzen bemüht sich der Feind, semen Druck zu verstärken. An der Somme halten die französischen Truppen fest die eingenommenen Stellungen. Südlich von Sedan setzt der Feind seine Angriffe fort. Das deutsche Vordringen ist trotz der zum Einsatz gebrachten Mittel nicht fühlbar. Paris, 25. Mai. (Avala) Havas berichtet mit dem Datum vom 24. d.: Vor drei Tagen begann die Schlacht in Flandern. Ueberaus erbitterte Kämpfe sind auf der Linie Valenciennes—Gambia!—Arras im Gange, wo die französisch-englische Nordarmee einen furchtbaren Schlag gegen den Kern der deutschen Truppen geführt hat. Die an der Somme stehenden französischen Truppen haben erfolgreich eine Reihe von Operationen durchgeführt, deren Absicht darin bestand, die Somme-Unie fest zu halten. Fast alle kleinen Durchbrüche, die die Deutschen am linken Flußufer erzielten, sind liquidiert. Die Gegend südlich der Somme ist von deutschen Truppen gesäubert. Rechts von der Somme-Linie sind die französischen Truppen bereits bis zu den Vorstädten von Amiens vorgedrungen. Auf diesem Punkte ist eine rasche Verbesserung der Lage zu hoffen. Der Raum zwischen der Somme-Linie und den in Flandern kämpfenden Südtruppen beträgt nur 50 Ki- lometer. hi diesem engen Gang dringen deutsche leichte motorisierte Truppen auf Straßen vor, die von den alliierten Fliegern unbarmherzig bombardiert werden. In diesem Gang vollziehen sich unablässig Gefechte mit den Deutschen u. namentlich zwischen den motorisierten Einheiten. In diesem Tunnel werden deutscherseits noch immer leichte Elemente eingesetzt, da die Panzereinheiten für die Kampfhandlungen bei Arras und Cambrai benötigt werden. Es scheint, daß das deutsche Oberkommando beim gestrigen Angriff südlich von Sedan nur eine einzige Infanteriedivision ohne Panzer-Unterstützung eingesetzt hat. Dieser Angriff ist auf der ganzen Unie gescheitert Nach neuesten Meldungen versuchte der Feind südlich von Sedan kleine Durchbrüche auszuführen, doch wurde er hiebei zurückgeschlagen. Bei Longuzon und an der Nied hat sich nach der gestrigen Artillerievorbereitung kein Kampf entwickelt London, 25. Mai. Reuter berichtet mit Datum vom 24. d. M.: Der heutige französische Heeresbericht meldet vor allem den vermehrten feindlichen Druck auf die französischen S o m m e-Positio-nen, die aber von den Franzosen festgehalten werden. Der gestrige Abendbericht enthielt die Mitteilung, daß sich französische Abteilungen Amiens genähert haben. Wie die Lage jetzt dort ist, ist noch nicht »bekannt Heute machte der Vertreter des französischne Kriegsministeriums die Mitteilung, daß gestern bei Arras, Attentat auf Trvtzki AN DEM ANSCHLAG GEGEN DEN GESTÜRZTEN BOLSCHEWISTISCHEN IDEOLOGEN BETEILIGTEN SICH DREISSIG PERSONEN. — DER PRIVATSEKRETÄR TROTZKIS GEWALTSAM ENTFÜHRT. Cambrai und Valenciennes die heftigsten Kämpfe ausgefocbten wurden, und zwar auf Positionen, die von englischen Truppenteilen gehalten werden. Heute nachmittags wurde in London an maßgeblicher Stelle gemeldet, daß Boulogne sur Mer jetzt in deutschen Händen ist. Es gelang alle in der Stadt befindlichen englischen Truppen zurückzuziehen. Auf dem südlichen Frontabschnitt melden die Franzosen lediglich Kämpfe in der Umgebung südlich von Sedan. Anderwärts sind lediglich Artfllerieduelle im Gange. Im Allgemeinen ist die Lage an den Fronten nicht weniger schwierig als vor 24 Stunden. Die Front verläuft jetzt belläu fig wie folgt: Sie zieht sich von der belgischen Nordküste entlang der Schelde Ms nach Valenciennes, um sich dort südwestlich nach Cambrai zu wenden, von dort aber in nordwestlicher Richtung bis Arras. Zwischen Arras und Somme entstand eine vergleichsweise enge Bresche, durch die die deutschen Abteilungen der Meeresküste entgegen Vordringen. Südlich von dieser Einbruchslinie halten die Franzosen die Unie an der Somme. Von der Somme gegen Südosten zieht sich die Frontlinie entlang der Aisne bis Rethel und von dort bis zu den Positionen der Maginot-Linie bei Longuyon. Die Fliegeraktivität ist auf beiden Seiten sehr groß. Englische und französische Flugzeuge bombardierten die deutschen Stellungen, während die deutschen Bomber Angriffe auf die französischen Kanalhäfen unternahmen. Mexico City, 25. Mai. (Avala.) — Reuter meldet: Auf Leo T r o t z k i-Bronstein wurde ein Anschlag verübt, dessen Einzelheiten erst jetzt bekannt geworden sind. Wie es sich herausstellte, beteiligten sich an dem Attentat nicht weniger als dreißig Personen, denen es gelungen war, fünf Polizisten, die die Villa Trotzkis bewachen, zu überwinden und unschädlich zu machen. Als die Attentäter bis an das Gebäude herangekommen waren, eröffneten sie ein wildes Feuer in das Innere des Gebäudes. Trotziki, seine Frau und ein Enkel retteten sich nur dadurch, daß sie sich nach den ersten Schüssen sofort auf den Boden warten. Das Feuer hielt so lange an, bis die Polizei heranrückte, worauf die Attentäter die Flucht ergriffen. Sie warfen vorher eine Brandbombe gegen das Gebäude. Die Bombe ist aber nicht explodiert. Trotzkis Enkel erlitt beim Ueberfall eine Schuß Verletzung. Der Privatsekretär Trotzkis wurde gewaltsam entführt. Katastrophales Erdbeben in Der» 60 TOTE UND MEHRERE HUNDERT VERWUNDETE. DEN IST UNGEHEUER. DER MATERIALSCHA- Kalibcrs fielen auf ein Schlachtschiff und einen Kreuzer oder Zerstörer und richteten auf den Vorschiffen schwerste Beschä digungen an Lima, 25. Mai. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Fast ganz Peru wurde am vergangenen Freitag, den 24. d. von einem katastrophalen Erdbeben heimgesucht. Der Umfang und die Auswirkungen dieses Bebens sind nach letzten Meldungen viel größer, als ursprünglich angenommen wurde. Am fühlbarsten war das Beben in Lima, Callao und einigen anderen Städten. 60 Personen landen nach den bisherigen Ermittlungen den Tod. Mehrere Hundert Personen wurden verletzt. Einzelne Straßen in Callao wurden in Schutt und Trümmer gelegt. Alle Telephon- und Telegraphenverbindungen sind zerrissen. Durch das Beben wurden viele Straßen zerstört, Häuser zum Einsturz gebracht. Der erste Erdstoß wurde am Freitag um 11.30 Uhr verspürt und dauerte eine ganze Minute. Der zweite Stoß erfolgte gegen 13 Uhr. Dieses Erdbeben wird als das katastrophalste in den letzten 50 Jahren bezeichnet. Italiens Transatlantik-Schiffahrt und der Krieg. Rom, 25. Mai. (Avala.) Stefani be richtet: Der Aufschub der Abfahrt des ita lienischen Ueberseedampfers »Rex« von Newyork nach Italien wird ln italienischen Kreisen lediglich mit Gründen öko nomischer Natur ausgedeutet. Dieser Auf schub sei mit der Reorganisation des gesamten italienischen Transatlantik-Verkehrs im Zusammenhänge. Der Dampfer »Rex«, der Ende Mai in Newyork in See stechen sollte, wird erst am 10. Juni aus laufen, während die »Nettunia«, die am 1. Juni abgehen sollte, erst am 20. Juni die Anker lichten wird. Schwedisch-deutsche Grenzbesprechungen B c r 1 i n,25. Mai. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Der Oberbefehlshaber der deutschen Streitkräfte in Norwegen General von Falkenhorst und der Oberkommandierende der schwedischen Wehrmacht General Tymel trafen am 21. Mai an der norwegisch-schwedischen Grenze zu einer Besprechung zusammen, in der eine größere Anzahl prak tischer Grenzprobleme mit Erfolg behandelt wurde. Börse Zürich, den 25. Mai. — Devisen: Beograd 10, Paris 8.125, London 14.35, Newyork 446, Mailand 22.50, Berlin 176,75 Stockholm 106.37, Sofia 5.50 Ware, Budapest 79.75 Ware, Athen 3.10 Ware, Bukarest 2.37 Ware, Istanbul 3.12 Ware, Hel sinki 8.50, Buenos Aires 102. Vor einer EntlastungsoHensive Weygands I Me Alane des nmeir Oberkommandierenden Der Alltierlen / Heuler: Me Sage auf den Kriegsschauplätzen nach wie vor sehr ernst / „Aopow ö'Ltasia": Weyganö will eine „Schlacht an der Marne" erzwingen London, 25. Mai. Die Lage auf den Kriegsschauplätzen in Belgien und Frank reich bleibt auch weiter sehr ernst — schreibt der militärische Berichterstatter der Reute r-Agentur am Freitag mittag Er hebt besonders die Tatsache hervor, daß die deutschen motorisierten Truppen nach dem Uebergang über die Schelde neuerlich über den Fluß in ihre Ausgangs Stellungen zurückgedrängt worden seien. Britisch.belgische Truppenteile haben sofort nach diesem Erfolg eine Konsolidier rung ihrer Stellungen vorgenommen. Im weiteren Verlauf seiner Berichte beschreibt der Militärkritiker des Reuterbüros die Lage am nordwestlichen Kriegs schauplatz in Frankreich wie folgt: »Obwohl es bisher nur leichten Einheiten der deutschen Panzerdivisionen gelungen ist, durch die Oeffnungen in den verbündeten Stellungen nördlich der Somme dürchzu. brechen, erwiesen sich diese als ausgezeichnete Kämpfer und wahre Fachleute in der. Herstellung schneller Befestigungen und sind aus einer einmal eingenom- General Waygand. menen Stellung nur sehr schwer wieder herauszuwerfen. Wir müssen uns' noch einige Zeit auf Nachrichten über den Ver lauf der Bewegungskämpfe, die jetzt auf allen Kriegschauplätzen wüten, vorbereiten. Beide Seiten führen Angriffe und Ge genangriffe aus, aber eine richtige Gegen offensive kann solange nicht erfolgen, solange der französische Oberkommandierende, General Weygand, selbst nicht sagt, daß er dafür gerüstet sei. Allgemein ist zu beobachten, daß gerade er jetzt das stärkste Pfand der Sicherheit ist, mit wel ehern weitere Nachrichten über den Kriegsverlauf erwartet werden können. Beobachter, die General Weygand nach seinem Flug mit Winston Churchill über allen Hauptgebieten des belgischen und französischen Kriegsschauplatzes gesehen haben, erklären, daß er einen viel ruhigeren Eindruck machte.« Mailand, 25. Mai. Ein auf dem west liehen Kriegsschauplatz weilender Sonder Berichterstatter , des »P o p o 1 o d’I t a -1 i a« berichtet seinem Blatt, man könne nunmehr die Absichten des Generals Wey gand erkennen. Weygand habe eine verzweifelte Lage angetroffen und müsse jetzt einen gigantischen Kampf führen, um die Lage der alliierten Truppen zu verbessern. Die deutsche Front reiche jetzt in der Hauptsache von Abbeville-über Amiens, Chauny und Rethel bis zur Maginotlinie. Weygand habe bereits eine Umgruppierung der alliierten Streitkräfte vorgenommen, um eine neue »Sc h 1 a c h an der Marne« zu erzwingen. b>e meisten Truppen seien zwischen Aisne u. Montmedy zusammengezogen, wo Weygand durchzubrechen beabsichtigt, um einen deutschen Angriff im Rücken der ginotinie unmöglich zu machen. Mit diesem Durchbruch wolle Weygand auch die alliierten Armeen retten, die in Gefahr seien, von den Deutschen vollkommen umzingelt zu werden. Man könne feststellen, daß Weygand bedeutend mehr Flugzeuge bereitstelle, als Gamelin bisher verwendet habe. Im Abschnitt Peron-ne—Cambrai habe Donnerstag nachmittags ein furchtbarer Angriff begonnen, dessen Ziel es sei, die Armeen im Norden zu entlasten. König Georg VI über Englands Rolle im Kriege <šm Rede des Souveräns aus Anlaß des Zmperiumsfeftes / „Gs geht um einen Kampf auf Leben und Lod" Bon dom, 25. Mai. Reuter berichtet: Gestern abends hielt König Georg VI aus Anlaß der Feier des Imperiums eine Rede über alle englischen und imperialen Rundfunksender. Der König sagte u. a.: »Ich habe im Vonjahre an diesem Tage aus Winnipeg, dem Herzen Kanadas, zu Buch gesprochen. Damals herrschte der Friede. Damals sprach ich von den Idealen unseres Imperiums: von der Freiheit, Gerechtigkeit und dem Frieden, auf denen unser Imperium der freien Nationen aufgebaut ist. Schon damals begannen sich Wolken zusammenzuziehen. Wir hofften jedoch, daß diese unsere Ideale eine freie Entwicklung gestatten werden, die von keinem Kriege abgebrochen werden würde. Es war aber hi»ht so, denn inzwischen ist der Krieg ausgebrochen. Unser Gewissen ist rein. Der Feind hat die Unterjochung der Nationen der ganzen Welt lange vorbereitet. Alle Friedensbemühungen waren vergebens. Jetzt stehen wir tm. Kriege. Ich spreche zu Euch in einer schicksalshaften Stunde. Es möge sich niemand darüber täuschen, worum es geht. Der Feind will keine kleinen Ter-ritor-ialeroberungen, sondern die vollständige und (definitive Vernichtung unseres Imperiu ms und alles dessen, was uns teuer ist. Er wünscht die endgültige Eroberung ' der Welt und ist entschlossen, zu: diesem Zweck alle seine Kräfte einzusetzen, wie es sich .bereits herausgestelit hat. > Die Zeit der Zweifel ist vorüber. Heute ist'für uns alle in diesem Imperium sowie für alle Menschen guten Willens in der Wtelt klar, worum es geht. Es geht um einen Kampf auf Leben und Tod für uns alle. Die Niederlage würde für uns nicht einen Sturz bedeuten, von dem wir uns wieder erholen könnten, sondern die Vernichtung unserer Welt und die volle Nacht über ihren Ruinen. Unser Imperium hat nur; ein. Zieh, den Frieden, in welchem eine,-freie Entwicklung möglich ist, ebenso aber auch die freie Entwicklung der Traditionen unserer Völker und die Löste: des guten Willens. Der Feind will jedoch alles vernichten, was wir erhalten > wcjilten. Ueb’ertakdem istves-Mar, welche Kräfte sich , gegenüber-siehen. Unsere Nationen des Imperiums zeigen jedoch deutlich, welcher Wille siegen muß. Nichts vermag, ihre Entschlossenheit zu brechen. In vollständiger Einheit sind sie entschlossen^ ihr Leben zu verteidigen und. damit alles, was das Leben erst würdig gestaltet. Ich bin in dieser Schicksalsstunde voller Vertrauen. Das Vertrauen allein genügt aber nicht. Ihr müßt mit Mut, Ent schlossenheit, Beharrlichkeit und Opferwilligkeit ausgestattet sein. Das sind die Tugenden, die unsere Soldaten zu Lande, zur See und in der Luft manifestieren. Zu ihnen wenden sich unsere Herzen. Neben unseren Soldaten stehen unser Verbündeter Frankreich und die Völker B ukar e st, 25. Mai. R a d o r meldet: Nach Beendigung der Tagung der europäischen Donaukommission wurde einstimmig eine bedeutsame Resolution ange nommen, in der in unzweifelhafter Weise die Neutralitätspolitik Rumäniens betont wird. Der rumänische Regierungsvertre- Potens, Norwegens, Belgiens und Hollands. In dieser schweren Stunde bestimme ich den nächsten Sonntag als den Tag des nationalen Gebetes. Für viele unsere Brüder in der Uebersee wird1 es möglich sein, ihre Gebete mit den unserigen zu vereinen. Vertrauen wir mit Herz und Seele an Gott und bitten wir um seine Hilfe, daß er uns ermögliche, erfolgreich für die Gerechtigkeit einzutreten,« ter, Pela, erklärte, daß Rumänien auf Grund seines ausschließlichen Rechtes, auf seinem Gebiete die Aufsicht über die Territorialgewässer auszuüben, beschlossen habe, auf Grund der in Beograd am 17. April beschlossenen Resolution die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Diese Maßnahmen sehen vor: 1. Verbot der Donauschiffahrt allen Kriegsschiffen, mit Ausnahme jener, die den Donaustaaten angehören. 2. Verbot des Transitverkehrs auf der Donau für Waffen, Munition und Explosivstoffe, ausgenommen solcher Waffen, die für die Donaustaaten selbst bestimmt sind'. 3. Kontrolle aller Besatzungen der die Donau befahrenden Schiffe. Die Kommission nahm die Mitteilung zur Kenntnis und erklärte sich mit derselben vollinhaltlich einverstanden. London und die Ausnahms Verordnungen Die Stellungnahme der Blätter zu den Maßnahmen der Regierung auf dem Gebiete der Bekämpfung der »inneren Feinde«. London, 25. Mai. Reuter berichtet: Die Blätter begrüßen die energische Initiative der Regierung, die gestern den Faschistenführer Sir Oswald Mosley und acht prominente Mitglieder der Faschisten Bewegung in Schutzhaft nehmen ließ. Die Blätter sind der Ansicht, daß nach den bekannten Vorgängen in Norwegen und Holland nicht genug Vorsicht zur Anwendung gelangen könne. In dieser abnormalen Zeit müsse man solche Maßnahmen als verständlfch hinnehmen. Die »Daily Mail« fordert den gleichen Schlag auch gegen die Kommunisten und damit auch die Einstellung des kommunistischen Parteiblattes »D a i 1 y W o r k e r«. »Holland«, schreibt das Blatt, »ist in fünf Tagen gefallen, da nicht ein Nachbar zum anderen Vertrauen besitzen konnte. In England darf dies nicht der Fall sein. Deutschland darf uns nicht vom eigenen Hinterland her besiegen«. — »News C h r oni c 1 c« schreibt: »Die öffentliche Meinung hat diese Maßnahmen gegen diejenigen, deren Freiheit eine Gefährdung des Landes bilden könnte, gebilligt. In normalen Zeitläuften würde kein Volk diese Maßnahmen dulden, aber in diesen abnormalen Zeiten waren sie notwendig«. Der »D a i-1 y Herald« schreibt: »Diese Maßnahmen werden keiner Kritik unterzogen. Unsere Sache könnte tödlich geschwächt wer den, wenn wir nicht jene Personen hinter Schloß und Riegel setzen, deren Vorgehen unsere Sicherheit gefährden könnte.« Sh- Samuel Hoare — Englands Botschafter in Spanien. London, 25. Mai. Reuter berichtet:' Wie soeben berichtet wird, ist Sir §s-muel Hoare zum britischen Botschafter in Madrid ernannt worden. Diese Ernennung wird in London als sympathisch für die Bedeutung ausgelegt, die man in britischen Kreisen den Beziehungen zum neuen Spanien beimißt. Vom westlichen Kriegsschauplatz Deutsche Truppen auf dem Vormarsch im Westen. Im Hintergrund eine ge sprengte Brücke, Donaukommiffion akzeptiert Rumäniens Maßnahmen RUMÄNIEN BEFLEISSIGT SICH EINER STRENGEN NEUTRALITÄT Der Ginn čer Aussprache Liano-Hristic / Italiens Außenminister empfing den jugoslawischen Gesandten vor seiner Ab-rofe nach Albanien z Ätalien fordert die Intensivierung des Güteraustausches zwischen beiden Staaten und hält dem Adria-Abkommen die Treue Paris, 25. Mai. »Oeuvre« befaßt -ich in einem Aufsatz mit den italo-jugoslawischen Beziehungen. In dem Aufsatz wird darauf hingewiesen, daß in Beograd mit starker Interessenahme auf die Tatsache hingewiesen wird, daß Außenminister Graf Ciano vor seiner Abreise nach Albanien eine Aussprache mit dem Duce hatte und sodann den jugoslawischen Ge sandten Boško Hristič empfing, dem er eine dezidierte Erklärung abgab. Außenminister Graf Ciano erklärte dem jugoslawischen Gesandten, daß Italien entschlossen sei, dem am 25. März 1937 in Beograd abgeschlossenen Adria-Abkom-men die Treue zu halten. Gleichzeitig schlug Graf Ciano dem jugoslawischen Gesandten die Vermehrung des (Merans tausches zwischen Italien und Jugosla- wien vor. Italien ist vornehmlich an jugo slawischen Bauxit-Lieferungen sowie am Import jugoslawischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse interessiert. Der Italien! sehe Vorschlag wird als geeignet betrach tet, Jugoslawien alle Möglichkeiten eines intensiven Güteraustausches mit Italien zu bieten. In Beograd herrscht für eine solche Wirtschaftspolitik volles Verstand nis. Beograd, 25. Mai. »Vreme« berichtet aus Rom: Von vertraulichster Seite konnte in Erfahrung gebracht werden, daß die italienische Regierung ihren in den Balkanstaaten akkreditierten diploma tischen Vertretern die Weisung erteilt habe, den dortigen Regierungen erklären zu wollen, daß alle im Ausland zirkulie- renden Gerüchte über angebliche Kriegspläne Italiens der Balkanhalbinsel gegenüber vollkommen unbegründet und tendenziös seien. Die italienischen Diplomaten in den Balkanhauptstädten werden den Regierungen dieser Länder ferner mit teilen, daß Italien entschlossen sei, alles zu tun, um eine Erweiterung des Krieges auf diese Länder zu verhindern. Italien sei fest entschlossen, seine Beziehungen zu den Balkanländern auf der Basis der bestehenden Verträge fortzusetzen. Diese Tatsache hat in diplomatischen Kreisen Roms größte Interessenahme gefunden. Es wird betont, daß man schon jetzt sagen könne, daß die Balkanländer außerhalb des Kriegsgeschehens bleiben werden. Dies umso eher, als auch die übrigen interessierten Länder in diplomati- schen Verhandlungen mit Rom mitgeteilt haben, da sie sich darüber einig seien, daß der Balkan nicht Kriegsschauplatz werden dürfe. In diesem Zusammenhänge wird in römischen politischen Kreisen auch auf die Gerüchte hingewiesen, denen zufolge dem Albanien-Besuch des Grafen Ciano eine energische Aktion Italiens auf dem Fuße zu folgen hätte. Auch diese Gerüchte werden als erfunden und tendenziös entschieden dementiert. Es wird demgegenüber betont, daß Italien durch die Annexion Albaniens eine Balkanmacht geworden sei. Graf Ciano weile in Albanien als Vertreter einer Macht, die an der Festigung der Beziehungen zwischen Italien und den Balkanstaaten sehr stark interessiert sei. Die Nachfolge Stalins Andrej Zdanov neben Staiin der mächtigste Mann in der Sowjetunion Moskau, 25. Mai. In hiesigen neutralen Beobachterkreisen ist es seit längerer Zeit aufgefallen, daß der Pressechef der kommunistischen Partei und Propagandaminister der Sowjetunion, Andrej Zdanov, seit Jahren das restlose Vertrauen Stalins genießt. Zdanov und Stalin speisen gemeinsam, sie unternehmen gemeinsame Spaziergänge, spielen Schach usw. Niemals pflegt sich Stalin in der Oeffentlichkeit ohne Zdanov zu zeigen. Auf offiziellen Photos sieht man die beiden Männer sich gegenseitig immer anlächeln. Zdanov war es, der in seinem Einfluß auf Molotow die neue Außenpolitik der Sowjetunion, d. i. die Anlehnung an Deutschland, begründete. Gleichzeitig erwärmt sich Zdanov für die neue russische imperialistische Berlin, Mai. Nach Auffassung der deutschen Wehrmachtsleitung ist in dem großen Ringen zwischen Deutschland und den Westmächten ein entscheidender Abschnitt erreicht. Der Verlauf die ser »größten Angriffsoperation aller Zeiten im Westen«, die jetzt »nach einer Reihe großer taktischer Einzelerfolge ihre erste operative Auswirkung findet«, war aus den deutschen Wehrmachtsberichten, ihren Ergänzungen und den Einzelmeldungen zunächst nicht ersichtlich. Erst die erzielte Auswirkung selbst läßt die großen Linien der deutschen Operationen erkennen. Das defensive Ziel des deutschen Angriffs im Westen war die Verhinderung des kurz bevorstehenden Vorstoßes der alliierten Truppen aus Belgien und Holland beiderseits des Rheins in das Ruhrgebiet, das industrielle Herz Deutschlands Um dieses defensive Ziel zu erreichen, muß ten die deutchen Armeen die von den Generalstäben der Alliierten vorgesehenen Aufmarsch räume besetzen und die sie sichernden schwer befestigten Stellungen durchbrechen. Der entscheidende Aufmarschraum in Belgien war d:er Raum von Lüttich, der durch die Festung selbst und die Befestigungslinie an der Maas und am Albert-Kanal gesichert war. Das offensive Ziel des deutschen Angriffs mußte sein: 1. Die Gewinnung der Nordsee- und Kanalküste Hollands und Belgiens und damit die Gewinnung einer Ausgansstellung zum Kampf gegen England. 2. Die Gewinnung eines Aufmarsch-ünd Ausgangs raumes in Südbelgien zum Kampf gegen die französischen Armeen in der bis zum Kanal verlängerten Maginot- Politik. Wenn Molotow als Baumeister der neuen Politik Rußlands bezeichnet wird, so ist Zdanov ihr Architekt. Zdanov ist ein Anhänger der Macht-Philosophie. Er ist ein großer Bewunderer des deutschen Nationalsozialismus. Zdanov war es ferner, der den Sturz Lit-winows herbeigeführt hat. Er ist ein aus gesprochener und giftiger Hasser Englands und Frankreichs. Sein Werk war es, daß die engli$ch-französischen-russi-schen Verhandlungen im Juni 1939 zum Scheitern und die Verhandlungen mit Ribbentrop zum Abschluß gebracht wurden. In seinem Haß gegen die Westmächte ging Zdanov so weit, daß er in der von ähm geileiteten Sowjetpresse den englisch-französischen Delegierten Spionage- und Konterrevolutionsabsich- linie. 2. Die Vernichtung oder Ausschaltung der in Holland und Belgien operierenden feindlichen Armeen. Das defensive Ziel der deutschen Operationen im Westen wurde bereits in 2 Ta gen erreicht. Die drei mit allen modernen Mitteln befestigten holländischen Stellungen wurden in drei Tagen überwunden. Am ersten Tage hatte aber bereits die deutsche Heeresleitung dafür gesorgt, daß der Raum, der für einen Aufmarsch gelandeter englischer Truppen in Frage kam, der Raum Dortrecht-Rotterdam-Den Haag in deutsche Hände genommen wurde. Das geschah durch die hier zum ersten Male in der Kriegsgeschichte in großem Maßstabe eingesetzten Fallschirm-und Luftlandetruppen. Durch die am dritten Tage hergestellte Verbindung mit den um Rotterdam auf dem Luftwege gelandeten Truppen wirkten die deutschen Operationen in Holland wie eine Zange, die die »Festung Holland«, den Raum Hilversum - Utrecht - Dortrecht - Rotterdam - Den Haag - Amsterdam, faßte. Da die Südflanke dieser Festung .durch die aus der Luft gelandeten Truppen bereits aufgerollt worden war, mußte Holland am 5. Tage kapitulieren. Damit war nun auch das offensive Ziel erreicht und die holländische Küste an der Nordsee gewonnen. Auch in Belgien wurde das defensive Ziel bereits in zwei Tagen durch den Durchbruch durch die Maas- und die Albert-Kanal-Stellung sowie durch den Einbruch in die Festung Lüttich mit der Überwindung des stärksten Forts Eben-Emael erreicht. Der für die französisch-englischen Armeen vorgesehene Aufmarschraum war "damit hinfällig geworden. Die Alliierten ten unterschob. Zdanov stellt im 43. Lebensjahr und ist sein Einfluß immer größer, sodaß er als Nachfolger Stalins genannt wird. Zdanov — der Sohn eines Fiakers — ging zahlreiche Phasen eines kommunistischen Revolutionärs durch. Sein Aufstieg begann jedoch, als er im Lenin-grader Park auf eigene Faust eine aus-senpolitische Rede hielt, in der er die Besetzung zahlreicher Punkte in den baltischen Staaten und Finnland forderte. Für diese Rede erhielt Zdanov von Stalin zum allgemeinen Erstaunen der Sowjetoligarchie keine Rüge, sondern eine Belohnung. Seit damals, ist er der Intimus Stalins und wird daher als der Nachfolger des mächtigsten Mannes der Sowjetunion genannt. zogen es daher vor, hinter der zweiten stark ausgebauten Befestigungslinie Antwerpen - Dylesteilung - Namur - Maasstellung - Maginotlinie ihren Aufmarsch zu vollziehen. Gegen diese Front der Alliierten setzte nun die Oberste Deutsche Heeresleitung gleichfalls eine Zangenoperation an. Die deutschen Truppen durchstießen diese Frontlinie an verschiedenen Stellen. Der Hauptstoß erfolgte über die Maas bei Sedan hinweg, durch die für unüberwindlich gehaltene verlängerte Maginotlinie hindurch mit der Stoßrichtung nach Westen. Der deutsche Vormarsch erwies sich hier trotz heftiger Gegenangriffe der französischen Panzerkräfte als unaufhaltsam, zumal ein zweiter Durchbruch zwischen Namur und Givet unterstützend wirkte und zur Trennung des belgischen Schlachtfeldes von dem französischen Schlachtfeld führte. Dabei geriet die französische 9. Armee, die an der Maas zwischen Namur und Sedan stand und die Verbindung zwischen der Maginotlinie und der Dylestel-lung herzustellen und zu halten hatte, in eine kleinere deutsche Zange, die sich wenige Tage später in dem Raum von Valenciennes um wesentliche Teile dieser Armee geschlossen hat. Während der südliche Zangenarm der großen Zange, von le Cateau südlich Maubeuge bis Carignar. südöstlich Sedan angesetzt, nach Überwindung der Maginotlinie in 100 km Breite immer weiter nach Westen und Süden griff, wirkte der nördliche Zangenarm in erster Linie auf die Festung Antwerpen, den Schlüsselpunkt der belgischen Befestigungslinien ein. Der Rückzug der alliierten Streitkräfte und die Aufgabe Brüssels konnten das Schicksal der großen Schlacht in Belgien nicht mehr wenden, da die Festung Antwerpen von deutschen Tnippen genommen wurde. Als letzte Verteidigungslinie blieb noch die Schelde - Linie mit dem Mittelpunkt Gent, die gegenwärtig noch umkämpft wird'. Inzwischen aber hat sich die große Zange um die alliierte Armee m Belgien und Nordfrankreich, deren Stärke auf etwa 1 Million geschätzt wird, durch den unerwartet schnellen Vormarsch der deutschen Panzerkorps und der motorisierten Truppen geschlossen. Die englischen Truppen, die in diesem Raum angesetzt waren, werden auf der Flucht aus den Kanalhäfen über das Meer von der deutschen Luftwaffe gefaßt. Die belgischen und französischen Truppen, die sich in der Zange befinden, leisten zwar noch tapfer und hartnäckig Widerstand. Ihr 'Schicksal dürfte aber bereits besiegelt sein. Wenn es sich vollendet hat, wird auch das offensive Ziel der deutschen Operationen in diesem Raum, die Gewinnung der belgischen und nor-dfraozös-i-'sehen Küste, erreicht sein. Durch den 100 km breiten Durchbruch , durch die Maginotlinie zwischen Maubeuge und Sedan und durch die Erweiterung des Du rch b ru ehs rau m e s nach Süden und Westen wurde auch bereits der erstrebte Operationsraum gegen die französischen ‘Armeen in Nord- und Mittelfrankreich gewonnen. Die verschiedenen mit stärksten Panzerkräften angesetzten Gegenangriffe der Franzosen scheiterten vornehmlich an der deutschen Luftwaffe, die hier ihre Überlegenheit über die feindlichen Panzer kräfte erwies. Auch in den Kämpfen der .Panzenkräfte gegeneinander zeigten sich die deutschen Panzer als die Stärkeren, Nach dem Fall aller Forts der Festungen Lüttich und Namur und nach der dadurch erzielten Gewinnung freier Nachschubsstraßen, besonders im Maastal, dürfte ein französischer Flankenangriff aus dem Raum von Reims heraus kaum noch Aussichten auf Erfolg haben. Der mandschurische Kaiser besucht Japan. Tokio, 25. Mai. DNB berichtet: Der Kaiser von Mandschukuo ist an Bord eines Kriegsschiffes nach Japan abgereist. Der Kaiser trifft am 26. d. in Yokohama ein. Der Kaiser wird zehn Tage in Japan verbleiben. In Yokohama wird sich der Kaiser an Bord des Zerstörers »Asakuma« nach Osaka und von dort an Bord des Schlachtschiffes »Huro« nach Dairen begeben. Norweger können nach Norwegen zurückkehren. Oslo, 24. Mai. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Die deutschen Behörden haben jenen Norwegern, die nach Schweden geflüchtet waren, die Bewilligung erteilt, wieder heimkehren zti dürfen, und zwar nach einem festgelegtch Repatriierungsplan. Den Norwegern sind zu diesem Behufe Eisenbahnzüge zur Verfügung gestellt worden. 2500 Norweger werden auf diese Weise wieder in ihre Heimat zurückSkehren. Offensive und defensive Ziele des deutschen Angriffs im Westen Wie die deutschen Militärkreise die Kriegslage an der Westfront beurteilen / Ein Rückblick aus die jüngsten Operationen Sms §i§M Sb 'ir: Maribor. Samstag, beit 25. Mol Gewitter über Morlbor um LmgebMg WIEDERHOLTE BLITZSCHLÄGE. — HAGELSCHLAG VERURSACHT SCHÄDEN IN DEN WEIN- UND OBSTGÄRTEN. Reichssportführer von Tschamer und Osten in Sofia. S 0 k i a, 24. Mai. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Reichsport führer von Tschamer und Osten ist zu einem mehtägigem Besuch in Bulgarien in Sofia eingetroffen. Der Reichssportführer trug sich nach der Ankunft in das Hofempfangsbuch ein und wurde hernach vom Ministerpräsidenten Filov und vom Sofioter Bürgermeister Ivanov empfangen. M: ’h:terpräsident Yonaj über die japanisch-chinesischen Beziehungen. Toki 0, 24. Mai. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Anläßlich des Besuches einer chinesischen Delegation aus Nanking sprach Premierminister Admiral Y o n a i in Tokio im Rahmen einer Versammlung über die japanischchinesischen Beziehungen. Bei dieser Gelegenheit erklärte der Premierminister,, Japan werde mit aller Kraft solange gegen dje Regierung Tschiangkajscheks in Tschungking ankäuipfen, solange d^se Politik gegen die japanischen politischen Richtlinien eingestellt sein werde. Der Pre mierminister betonte ferner, daß die japanische Landesverteidigung für die modernste Kriegführung umgestaltet werden würde, um sowohl das Chiinapro’plem zu lösen als auch die gegenwärtigen Ereignisse in der Welt abwarten zy können. Berlin und Englands Rolle im Kriege. Berlin, 24. Mai. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro berichtet: In einem Kommentar zu den jüngsten Ereignissen befaßt siich die »Berliner Börse n-zeitung« mit der Rolle Großbritanniens im gegenwärtigen Kriege. Das Blatt weist darauf hin, daß zahlreiche Länder England zum. Opfer gefallen seien. Alle Länder, die sich von England verführen ließen, mußten draufzahlen. Das Blatt ver weist auf die Fälle Finnland, Norwegen, Holland, Belgien sowie auf die ungeheuren Verluste der Alliierten an der Westfront. Einzelne deutsche Blätter verweisen auf die Schreibweise eines Teiles der Schweizer Presse, die sich in schärfsten Tönen gegen Deutschland erging u. gleich zeitig die offenen Sympathien für Frankreich zum Ausdruck brachte. Eine derartige Schreibweise sei' mit der schweizerischen Neutralität nicht in Einklang zu bringen. Der »Lokalanzeiger« befaßt sich mit gewissen Behauptungen der Schweizer Presse und meint ebenfalls, daß dieselben vom Gesichtspunkt der schweizerischen Neutralität unzulässig seien. Die Ausstellung kostbarer Andenken an den größten Geiger der Welt Rom, (Agit). In Italien begannen die — unter der Schirmherrschaft des Duce festgesetzten Veranstaltungen zum hundertsten Todestage Nicolo P a g a n i n Ts. Das Programm umfaßt, wie die »Agit« mit teilt, eine Reihe von Konzerten, die im Carlo Felice Theater in Genua stattfinden, eine Ausstellung kostbarer Andenken an Paganini in demselben Theater und ein Zyklus von Gedenkfeiern für den großen genuesischen Geiger. Die Paganini-Aus-stellung wird dazu dienen ein klares Bild der künstlerischen Welt zu geben, in der sich die intensive Tätigkeit des Komponisten des »Teufelstrillers« entfaltete. Die Ausstellung wird vom 15 .Mai bis 15. Juli geöffnet sein und eine Veranstaltung außergewöhnlichen historischen und künstlerischen Interesses bilden, die der Größe des berühmten Musikers vollständig würdig ist. Der gewaltige Alimr.iniumbogen für die »E 42« Kürzlich wurden Versuche und Untersuchungen mit verschiedenen Meßinstrumenten zur Material- und Widerstands-fähigkeitspriifung des großartigen Allu-miniumsbogens für die Weltausstellung Rom 1642 durchgeführt. Dieser Bogen wird, wie bekannt, hinter der Porta de! Mare, den See und den Wasserfall beherrschend, errichtet und soll eine Höhe von 171 m erreichen. Im Innern werden Fahrstühle angelegt, die bis zum höchsten Punkt führen, wo eine 120 m lange Plattform ist. Dieser Bogen stellt emc gewaltige, riesenhafte Anlage dar, die alle Besucher der »E 42» in Staunen versetzen wird.. AM' lialra). Maribor und Umgebung erlebten gestern das erste Gyveitter in diesem Jahr, das mit größter Heftigkeit in den Mittags-, stunden heraufzog und sich gegen halb 13 Uhr plötzlich entlud- Pie um diese Zeit von den Arbeitsstätten oder aus den Schu len heimstrebenden Passanten waren im Nu bis auf die Haut durchnäßt. Gleichzeitig setzte Hagelschlag ein, der insbesondere in den Wein- und Obstgärten ziemlichen Schaden anrichtete. Das Gewitter war von Blitzschlägen begleitet, die immer wieder den Himmel zerrissen. Der Blitz schlug auch in die Schalteranlagen des Kraftwerkes in Fala sowie in die große Transformatorstation m •Radvanje ein, was vorübergehend zu Störungen im Strombetrieb führte, Nach einiger Zeit konnte der Schaden behoben werden, sodaß dje Leitungen bald wieder unter Strom standen. Der Blitz schlug auch in mehrere Häuser ein, so in der Ulica Kraljeviča Marka und in Tezno. In Max von Formacher zählt wohl zu den Begabtesten Volksdeutschen Künstlern Sloweniens. Sein Name reicht weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus. Der Künstler ist derzeit in Berlin tätig, wo man seine außerordentliche Begabung für szenische Dekoration und ganz besonders für das heikle Gebiet des künstlerischen Kostüms entdeckt hat. In Berlin hat Max von Formacher die Szenen für zahlreiche Theaterstücke und filme geschaffen. Die Ausstellung seiner Zeichnungen und Kostümentwürfe in der Zeit vom 1. bis 10. Juni in den Räumen des Schwäbisch - Deutschen Kulturbundes .(Aleksandrova cesta 14-1.) wird daher geeignet sein, Max von Formachers Berliner Kunstschaffen näherzubringen. In dieser Ausstellung wird man insbesondere Der Sommer ist sozusagen vor der Tür und mit ihm auch die besonders in Maribor so leidlich-spürbare Staubplage. Trotz der Regengüsse der letzten Tage ist in den verkehrsreichen Straßen — ungeachtet dessen, daß sie gepflastert sind — sogleich eine zunehmende Staubentwicklung zu spüren, sobald die Sonne zu brennen beginnt. Man braucht sich darüber aber auch nicht wundern, wenn man nur einigermaßen die verschmutzten Pfla ster-Fahrbahnen unserer Straßen betrach tet. Der Staub, der sich zur Regenszeit gewöhnlich in Kot verwandelt, muß daher gründlich vom Pflaster entfernt werden, wenn die Staubbildung auf das allermindeste Maß herabgedrückt werden soll. Aus diesem Grunde müßten die Aleksandrova cesta, die Kopališka, Vetrinjska, Tattenbachova, Koroška sowie der Hauptplatz und der Kralja Petra trg einschließlich der übrigen gepflasterten Straßen mit Hydrantenwasser so sauber gewaschen werden, daß auch in den Rinnsalen vom Kot und Sand nichts mehr übrig, bliebe. Nur dann ist einigermaßen Dobrava am Waldrande von Tezno schlug der Blitz in das Haus des Gastwirtes S e-ver ein und wurden in der Küche orei Kinder des Gastwirtes betäubt, ohne jedoch Schaden zu nehmen. Äergej- war es beim Arbeiter Javoršek, dem Nachbar des Gastwirtes. Dort wurde der 13jäh rige Sohn Alois vom Blitz gestreift und erfift Brandwunden am Kopf, sodaß er ins Krankenhaus überführt werden mußte, wo er wieder zu sich kam. Nachmittags ging wieder ein heftiger Platzregen über Stadt und Land nieder, ohne jedoch Schaden anzurichten. Seit fast einem Jahr war dies wieder der erste Fall, daß das Gewitter aus Nord westen kam, während sjch bei uns der Wetterwinkel meist im Südwesten befindet. Die Prognose lautet, daß wir heuer mit einer stark veränderlichen, gewitterreichen Spätfrühjahrswitterung zu rechnen haben werden. die Entwürfe für die bekannten Tobis-Filme »Die tödlichen Wünsche«, »Die Drei Conodas«, »Herz modern möbliert« und »Der Stern von Rio« zu sehen bekommen. Der letztgenannte Tonfilm ist eine Meisterleistung der deutschen Ton-filmproduktion. In diesem Film spielte die tragisch verstorbene La Jana die Hauptrolle. In der Ausstellung werden auch die Photos der Kostumträgerinnen sowie Map pen mit Entwürfen für die Neuinszenierungen des Deutschen Theaters in Berlin (»Faust«, »Othello« usw.) gezeigt werden. Der Ausstellung Max von Formachers wird in allen kunstliebenden Kreisen das größte Interesse entgegengebracht. Die Ausstellung ist eintrittsfrei und allgemein zugänglich. die Gewähr für die Verminderung der Staubplage gegeben. Um aber den zwisch. den Stoßfugen der Pflastersteine befindlichen Sand besser zu binden und sein Herausschleudern durch die Vakuum-Wirkung der Autoreifen zu verhindern, müßten von der städtischen Straßenverwaltung Versuche mit Asphalt oder mit dem Stauböl unternommen werden, ln Zagreb und in anderen modernen Städten hat sich das Ausgießen der Stroßfu-gen mit einer besonders flüssigen Asphalt masse sehr bewährt. Der in die Stoßfugen eingedrungene Asphalt bindet die unterhalb befindliche Sandschichte und schützt sie vor dem Herausschleudern durch die Autoreifen. Sie verhindert aber auch das allzu intensive Herausspülen der Sandschichte beim Reinigen der Stras sen mit dem Hydrantenwasser. Ebenso könnte man Versuche mit Straßenöl machen, welches die Sandschichte zwischen den Stoßfugen — zumindest für eine Zeit lang — zu binden vermag. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Waschung der Straßen in der städtischen Straßenpflege unerläßlich ist. Besonders gilt das für diejenigen Straßen, die durch den Autobusverkehr in ungewöhnlichem Maße beansprucht werden. Es genügt nicht, die Waschung der Straßen dem jeweiligen Platzregen zu überlassen, der sie unvollkommen bewerkstelligt. Dem Staub muß mit dem Strahlrohr so lange pachgespürt werden, bis er in den Kanalgittern verschwindet. m. Vermählung. In Wien wurde dieser Tage Frl. Mary H a 1 b ä r t h, Tochter des hiesjgen Industriellen Herrn Walter Halbärth und bekannte Sportlerin, mit Oberleutnant Theodor Rosst wall, getraut, Dept jungvermählten Paare unsere herzlichsten GlückwünscheI in. Das erste Parkkonzert in diesem Jahre findet am morgigen Sonntag von 11 bis 12 Uhr statt. Es konzertiert die Postlerkapelle und zwar nur dann, wenn das Wetter günstig bleibt. m. Verstorbene der Vorwoche. In der vorigen Woche sind in Maribor gestorben: Katharina Ievšenak, 48 Jahre alt; Ludmilla Kolar, 67 f.; Katharina Bašelj, 93 J,; Augustine Krajnc, 54 J.; Amalie Kos, 43 J.; Anna Rosman, 79 J.; Marie Mazi, 62 J.; Ivan Pinterič, 53 J.; Ivan Korošec, 65 J.; Katharina Pfeifer, 72 J.; Anton Teichipapn, 44 J.; Johanp Gytma-pher, 66 J.; Miroslav špelec, 56 J.; Rosa Repolusk, 62 J.; Franz Gotvajs, 79 J.; Max Lukas, 54 Jahre alt. — R. i. p.! m. Trauungen. In den letzten Tagen wurden in Maribor getraut: Miroslav Stan cer, Geschäftsführer, mit Frl. Ludmilla Mlakar, Anton Ferkov, Maurer, mit Frl. Leopoldine Resnik, Karl Herlej, Tischler, mit Frl. Pauline Hojnik, Stanko Prejac, Geschäftsführer, mit Frl. Lucie THšak, Milan Cirk, Steuerbeamter, mit Frl. Therese Brinovec, Valentin Jerič, Fabriksangestellter, mit Frl. Barbara Voglar, Franz Stanovnik, Bauernsohn, mit Frl. Julie Ambrož, August Marinič, Elektroschweißer, mit Frl. Ludmilla Motoh, Michael Divjak, mit Frl. Franziska Pauman, Janez čučko, Verwalter, mit Frl. Franziska Lagoda, Benjamin Pečar, Angestellter, mit Frl. Stefanie Marks, Danilo Škamperle, E.isendreh er, mit Frl. Aloisie Merkun, Martin Kuko-,'vec, Hafnergehilfe, mit Frl. Rosalie Kukovec, Blasius Pernat, Müller und Besitzer, mit Frl. Mathilda Mohorko, Titus Rav njak, Maschintischler, mit Frl. Marie Sevčnikar. — Wir gratulieren! m. Aus dem Schuldienste. Mit Erlaß des Unterrichtsministers wurden zu Bürger-schulsupplenten folgende diplomierte Philosophen ernannt: Vera Slapar in Ptuj, Zdenka Jenko, Jože Maček und Rosalie Žagar in Ljutomer, Hinko Uršič, Marie Smrke und Vilko Sladič in Mežica, Franz Oman und Ivan Burger in Slov. Konjice, Valbert Braz in Maribor, Franz Hvastja in Šoštanj, Ottilie Kalan und Blasius Toni aževič in Žalec, Nada Dolenc in Gornja Radgona, Flora šunko und Branislava Razlag in Celje sowie Danilo Furlan in Dolnja Lendava. * Uhren und Goldwaren billig auch gegen Teilzahlungen ohne Preisaufschlag bei M. Ilgerjev sin, Uhrmacher und Juwelier, Gosposka 15. 2951 m. Der Verein der slowenischen bildenden Künstler in Ljubljana wählte in seiner letzten Sitzung folgenden Vorstand: Obmann Saša š a n t e 1, Obmannstellvertreter Fran Tratnik, Schriftführer Mirko Šubic, 2. Schriftführer Stane Kregar, Kassier Karl Putrih, 2. Kassier Marij Pregelj, Delegierter für Maribor Ivan Kos, Ausschußmitglieder Boris Kalin, Gojmir Anton Kos und Ivan Vavpotič. Rechnungsprüfer Ivan Sajevic und Nande Vidmar. Außer den akademischen Bildhauern Putrih, Kalin und Sajevic sind alle übrigen akademische Maler. ftunDattöftenuno Max Von Formacher (Vom 1. bis 10. Juni.) GlraßenWafchung, nicht nur Besprengung! EINE ANREGUNG ZUR BEKÄMPFUNG DER STAUBPLAGE IM SOMMER. — GEPFLASTERTE UND ASPHALTIERTE STRASSEN MÜSSEN VON ZEIT ZU ZEIT MIT DEM SCHLAUCH ABGESPÜLT WERDEN. Musikschaffende Jugend Erfreuliche Erfolge 6er Musikschule der „Glasbena Malica" in Maribor / Sollen 6* Tore unseres MusikinsMuls wirklich für immer geschlossen werden ? Wie alljährlich, veranstaltete die Musik schule unserer »Glasbena Matica« auch heuer am 21. und 22. Mai im großen Saal des Narodni dom die üblichen Schlußaufführungen, die dazu bestimmt sind, der Oeffentlichkeit ein anschauliches Bild über die Lernerfolge der einzelnen Schüler, wie auch über die Lebrerfolge ihres Lehrkörpers zu geben. Ein Schuljahr ist wieder durch die breiten Tore der Gegenwart in die endlosen und ewigen Gefilde der Vergangenheit gezogen. Wie auf einem Filmstreifen rollten seine Begebenheiten durch unser Leben, hier Freude, Stolz und Erfolg, dort Trauer, Erniedrigung und Zusammenbruch hinterlassend. Die Folgen der Begebenheiten, die sich m diesen beiden Auf führungen wiederspiegelten, waren durch aus erfreulicher Natur. Den Lehrkörper der Schule mit ihrem sympathischen Direktor Oton Bajde an der Spitze, konnten sie mit Freude und Stolz erfüllen, für die Schüler bedeuteten sie einen nicht zu übersehbaren Erfolg. Der erste Abend war den Zöglingen der Mittelstufe Vorbehalten. Aus der reichlichen Vortragsordnung geht hervor, daß er vorwiegend von den Klavierschtilem Mija Semenič, Metka Juvan, Manica Juvan, Boris Nebesaf, Silva črepinko und Janko Lah aus der Klasse der Frau Prof. Finžgar, dann von den Schülern Marjanca Sekula, Nada Lintner, čedo Ravnik, Tatjana Hacin, Sava Bratož und Branko Molan aus der Klasse der Frau Prof Serajnik und von Ivan Pall aus der Klasse Prof. Dr. Klasinc bestritten wurde. Die VioHnsehüler Max Roth und Milan Benet aus der Klasse Prof. Vrabec*, Bogdan Veljak, Joško Šalamun und Danica Kreševič aus der Klasse Prof. Pahor und Vilko Selih aus der Klasse Prof. P o-1 j a n e c waren ihnen gegenüber in auffallender Minderheit. Die Gesangklasse der Frau Prof Ropas war durch Sonja Fabič vertreten. Der zweite Abend gehörte den Schülern der höheren Stufe und bot fast durch Wegs recht beachtenswerte Leistungen. Am stärksten war auf ihm die Klasse der Frau Prof. Serajnik vertreten. Alle ihre Schüler zeichneten sich durch vorbildliche Haltung und korrektes notengetreues Spiel aus. Branko Molan brachte mit čedo Ravnik die »Jagd« und mit Sava Bratož »Im Mondenschein« von Ta-renghi technisch einwandfrei und rhythmisch sauber zum Vortrag. Mit fließender Geläufigkeit und auswendig spielte Sonja 0 r t a n eine Mazurka von Kapral. Neva Novak wußte fühlbare Schwermut und trotziges Temperament m den slowakischen Bilderbogen von Flegl hineinzulegen. Vera K o v ač und Sonja M e r č u n zeigten, die erste durch gefühlvollen Vortrag einer Impression von Tarenghi, die zweite durch die exakte und technisch blitzblanke Wiedergabe des »Valse capri-ce« von Kapral überdurchschnittliches Können. Aus der Klasse Prof. F i nž g a r stellte sich vor: Ivo Brenčič mit dem korrekt und fließend gesnielten »Praeludio e co-rente« von Zipoli. Danica Kreševič, ein beachtenswertes Talent, mit der Paraphrase über das Mozartsche »Veilchen«, die sie auswendig, sichtlich aus eigenem Empfinden heraus und dynamisch schon ausgebaut, spielte, Vida Janžekovič aus der Schule Prof. Dr. Klasinc ließ im Vortrag des »Moment musical« von Schubert eine vielversprechende Begabung erkennen. Auch am zweiten Abend waren die Vio-Hnschüler stark in der Minderheit. Alle aber, die sich hören ließen, zeichneten sich durch gute Bogenführung, schöne Haltung und durch eine sauberes reines Spiel aus. Prof. Pahor stellte von seinen Schülern Boris Nebesaf, Augustin Lipovšek und Mira Ostanek vor. Schon Boris Nebesaf, der in etwas zu schlürfendem Temoo zwei Piecen von Kreisle und Couperin spielte zeigte ein recht gutes vibrato, das eine schöne Tonbildunn ermöglichte. Augustin Lipovšek und Mira Ostanek gehören zu den besten Violinschülern der Sehule. ln der »Kavatine« von Raff brachte Lipovšek sei- nen runden vollen Tom, der sich insbesondere auf der G-Saite zu auffallender Schönheit entwickelte, so recht zur Geltung. Mira Ostanek zeigte schon eine ganz brillante Technik in diem von ihr vor getragenen Tartini Konzert. Der Ton ihrer Geige ist zwar zart, aber füllig, die Bogeratechnik wie auch die der linken Hand gleichmäßig ausgebildet, das musikalische Verständnis gut ausgereift. Sowohl in ihrem Spiel wie auch in dem Li-povseks waren die reinen Doppelgriffe und die aus ihnen.gebauten Melodien besonders bemerkenswert und bewiesen gediegenes Können. Von den Violinschülern wäre noch Paul G y ö r f y, aus der Klasse Prof. Poljanec, und zuletzt, da er der beste von allen war, Ivan P a 11 aus der Klasse Prof. Poljanec, zu erwähnen. Györfy entwik-kelt auf seiner Geige zwar noch einen kleinen, aber guten Ton. Ivan Pall, der aus dem Konzert Nr. 23 von Viotti den ersten Satz und als Abschluß des Abends die Svendsen-Romanze mit Begleitung des Jugendorchestens zum Vortrag brachte, hat bereits den Bereich der Virtuosität gesichtet. Der Ton seiner Geige zeigte schon großes Format und eine Eindringlichkeit, die sofort fühlbar wurde. Seine Technik war ausgezeichnet und entwik-keHe im etüdenmäßigen Teil dieses verstaubten, aber zu Studienzwecken noch immer hervorragenden Konzertes einige geradezu verblüffende Prestissimos. Ivan Pall wird, wenn er im bisherigen Tempo fortarbeitet, bald den Titel eines Virtuosen für sich in Anspruch nehmen dürfen. Ein recht beachtenswertes Können zeigte auch Branko Menih aus der Klasse Direktor Oton Bajde, der einzige Cellist, der an diesem Abend mit einem Solo aufwartete. Sein Spiel zeigte guten Ansatz und hübsche Tonentfaltung. Frau Prof. Ropas, die Leiterin der Gesangsildasse, ließ zwei Schülerlnnnen auftreten, die beide beachtenswertes Können zeigten. Sonja Merčun sang auswendig den »Morgengruß« von Schubert und zwei Lieder von Pavčič. Ihre kleine, munter klingende Stimme läßt sofort gediegene und in allen Beziehungen richtige Schulung erkennen. Einige hübsche Pianos fielen angenehm auf. Heber größere und ausgiebigere Stimmittel verfügte Frl. Justina Šušteršič, die dank ihrer sotg fälligen Schulung zwei Lieder von Ipavic und Fleišman durchwegs konzertreif zu Gehör brachte. Eine angenehme Überraschung war das in der Vortragsordnung nicht vorgesehene, von Prof. Poljanec geleitete Jo-gendorchester, welches aus 24 Streidtem-bestand und die durch ihre besondere Exaktheit auffallende Begleitung der von Ivan Pall gespielten Svendsen-Romanze besorgte. Einen Großteil der VMinsehüler tmd der Sängerinnen begleitete am Klavier Prof. Dr. Klasinc. Sein schmiegsames und die Schüler in einer Ar den Zuhörer nicht fühlbaren Weise beeinflussendes Spiel hat so mancher Piece erst zu jenem Erfolg verholten, dien sie beim Publikum tatsächlich gefunden hat. Ein arbeitsreiches Schuljahr fanM ariborer Z ei-It u n e«. Kuliur-Cßronik Slowenischer Büchermarkt Bei kleinen Völkern, deren Kultur erst im Ausbau begriffen ist und die bei ihrer Kulturarbeit mit materiellen Hindernissen zu kämpfen haben, ist die Organisierung des Büchermarktes eine wesentliche Vorbedingung für ihr kulturelles Leben. Der Preis eines Büches — manchmal sogar das Erscheinen eines Werkes — ist vom Leserkreis abhängig. Manches Werk, das sich seinen Leserkreis nicht im Vorhinein vergewissern kann, muß im Schreibtisch des Schriftstellers oder Gelehrten auf bessere Zeiten warten, um manchmal der Zeitgebundenheit zu verfallen. Bei großen Völkern regeln sich diese Fragen von selbst, denn ein gutes, stofflich hoch so begrenztes Werk muß eine genügende Anzahl Von Interessenten finden. Hier hegt auch dter Grund, warum die Bücher größerer Nationen, die einen breiten Leserkreis haben, billiger und schöner aus-gCStäitet sind als die Bücher kleiner Völker, deren Zahl der Kulturinteressenten nicht über einen gewissen Prozentsatz der Gesamtbevölkerung reichen kann. Hier liegt der große Vorsprung, den die großen Nationen in kultureller Hinsicht vor kleinen Völkern haben. Ein deutsches, französisches, englisches oder russisches Buch ist in der Regel viel billiger als ein dänisches, holländisches oder, um nicht in die Ferne zu schweifen, slowenisches Büch, das ja nie eine Millionenauflage erreichen kann. Und dennoch ist diese Ungleichheit zugunsten der Großen bei weitem nicht so tief, wie es zu erwarten wäre. Der Grund hiefür liegt in der Einstellung dem Buche gegenüber, die bei kleineren Völkern oft inniger ist als bei den großeh. Es ist zum Beispiel statistisch festgestellt, daß der Prozentsatz der »KUlttitsfeüer«, die ein slowenischer Intellektueller von seinen Einnahmen abzählt, viel größer ist als bei Franzosen, Engländern oder Deutschen. Noch mehr: auf teiti'eh slowenischen Leser kommen mehr Bücher als auf einen Leset der großen Natiöhert. Däs Verhältnis, das vielleicht bei der Einwohnerzahl 1:100 ausmacht, muß man bei Bücheräuf-lagen auf 1:70 oder sogar 1:50 und noch weniger reduzieren. Der slowenische Buchhandel vor dein .Kriege entwickelte sich völlig unsystematisch. Die VCrleger ließen Bücher ohne besondere Auswahl nach festgestellten Gesichtspunkten erscheinen und überließen es dem Zufall und der Reklame, auch dein Konkurrenzkämpfe, ob das Buch »sich auszahlte Öder nicht«. Einige von dieSeii Verlegern zeigten oft einen Idealismus, der auch im vorhinein verlorene Posten verteidigte. Am Organisiertesten War der größte 'slowenische VolkSVerlag »Mohorjeva družba«, der ni it 'einer mehr öder minder straffen Milgliederschaft eine Auflage Von 80.000 EketiipiarCn erreichte, was in der Bevölkenihgsrelatioh 1:100 eine Auflage Voh 8 Millionen aüsmacheh Würde. Nach dem KriÖge sank diese Wirklich stattliche Zahl beträchtlich, teilweise wegeh der Schwierigkeiten, die in Jugoslawien gedrückten Büchern im Ausland gemacht Wlitdeh; teilweise auch, weil die patriarchalischen Verhältnisse eilt er einheitlichen weltanschaulichen Einstellung der Leser immer mehr einer Differenzierung Platz machen mußten. Nach deih Muster der »Mohorjeva družba« wurden neue Volksverlage wie die »V o ri ni k o v a družba« und die. »C a n k a f- f jeva družba«, die ihre Bücher unter, die breitesten kreise des Volkes verteil- ( ten, geschaffen. Es bildeten sich Verlagsgemeinschaften, (»Tiskovna _ zadruga, »Jugoslovanska .knjigarna«. »Nova založba«), die nach den von Professor Ivan P r i j a t e 1 j festgeltegten Grundsätzen Ausgaben slowenischer Klassiker besorgten. Da aber die Bücher noch immer zü tCuer waren, bildeten sich Veflagšgčmein-schäften, I»Modra ptica«. »Hram« usw.L die Blichet huf Ratenzahlungen — es handelt sich urti Übersetzungen aus der Weltliteratur — erscheinen ließen. Daš Slowenische Büch erlangte dabei eine äußerte Ausstattung, dič mit den bibliophilen AUS gaben der größten Völker wetteifert! kann. Auch die Ausgabe von Büchern im Stile der deutschen Reclambücher wurde versucht (Splošna knjižnica) erreichte aber leider nicht einmal bei weitem ihr Ideal. Besondere Verdienste für die slowenische Kultur hat sich die »Akademska z a 1 ož b a« erworben. Sie hat sich die Herausgabe slowenischer enzyklopädischer Standardwerke zur Aufgabe gemacht. Hier erschienen literaturgeschichtliche, rechtsgeschichtliche, sprachwissenschaftliche Und kunsthistorische Werke, die systematisch Slowenische Probleme anschnitten Und erörterten. Die Klassiker-Miniaturausgaben der »Akademska založba«, die im vorigen Jahre zu erscheinen begannen, erfreuen Sich ob ihrer Ausstattung und des äußerst niedrigen Prei- ses größter Beliebtheit. Zu Pfingsten erschienen die ersten drei Bücher der in der Form der deutschen Inselbücher gehaltenen Büchersammlung »Pogled i«, deren niedriger Preis und erlesene Auswahl beim Publikum sicher große Erfolge zeitigen wird. Heuer erschien auch ein Katalog der slowenischen, irrt Buchhandel befindlichen Bücher. Dieser Katalog, der ebenso wie die neuen Ausgaben, unter denen auch die Veriagsanstält »Cesta« nicht übersehen werden darf, wird den slowenischen Büchermarkt auf neue, organisatorisch feste Grundlagen stellen. Somit wird das slowenische Buch trotz der schweren Verhältnisse, in dCnen sich die slowenische Bücherkultur befindet, seine große Aufgabe im Kulturscnaffen des slowenischen Volkes voll, erfüllen. jtn. peter püul Rubens ZUM 300. TODESTAG DES GROS SEN MALERS AM 30. MAL — Rubens und Rembrandt, der Flame und der Holländer waren stammverwandt. Sie lebten zu gleichen Zeit und erscheinen uns beide in ihrer Kunst so gtoß, daß wir kaum wagen, den einen höher als den anderen zü stellen. Abef wie grundverschieden sind sie doch im Leben und Werk. Rembrandt liebte die Dämmerung, die schweren, dunklen Töne, die das Licht bis ätif einen kleiden ReSt verschlucken, So daß sein berühmtes, Geheimnisse um die Darstellung webendes Hell-Dunkel entstand. Er Stellte, je älter er wurde, gern Bettler, Kranke, Gebrechliche dar oder solche Menschen — sich selbst einbegriffen —, deren Seele so völlig den Leib zu beherrschen scheint, daß dieser ihnen nichts mehr bedeutet. Selbst einen So alltäglichen Vorgang wie das Aufziehen der Mache erhob Rembrändt in die Sphäre des phantastischen. Auf Rubens Bilderh dagegen ist alles ins klarste, grellste Tageslicht gestellt. Gewaltige, muskelstarke Männer auch noch die Heiligen sind Athleten! —- und vollsaftige, üppige Frauen sind in leidenschaftlicher Bewegung begriffen und noch in der Ruhe voh stärkstem Leben erfüllt. Es ist der von einem lebensfrohen Flamen erlebte rauschende Blick, das ih den Bildern von Rubens seinen pathetischsten Ausdruck gefunden hat. Auch Rubens selbst war einer der prächtigen Barockmenschen. Er kam nicht wie Rembrandt als einfacher Müllerssohn zur Welt: Sein Vater, der reiche Antwer-pener Schöffe Dr. jür. Jän Rubens, war sehr hoch gestiegen. Er hatte sogar,, wie erzählt wird, die Liebe der Witwe Wilhelm von Oraniens gefunden. Da mußte er in die Verbannung nach Deutschland. In Siegen wurde Peter Paul Rubens am 28. Juni 1577 geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Köln. Als Zwölfjähriger _kam er nach Antwerpen, wo er zunächst Page bei der Gräfin Lalaing wurde und dann zu tüchtigen Malern in die Lehre ging. Rubens glänzende Künstlerlaufbahn begann um 1600 als Hofmaler des Herzogs Vincemzo Gonzage von Mantua. Acht Jahre blieb er in Italien, wo er an der herrlichen Kunst des Landes sein kraftvoll derbes Temperament schulte. Dann kehrte er; schon einer der gesuchtesten Maler seiner Zeit, nach Antwerpen zurück. Die Höfe von Pariš, London und Madrid wetteiferten, Rubens in ihren Dienst zü ziehen. Besondere Gunst schenkte ilijn die Königin Mariä von Medici, die Gattin Heinrichs IV. von Frankreich, deren Leben et von der Geburt an in 21 großen Bildern schilderte. Auch die Kirche benützte die Kunst deš Meisters zur Verherrlichung ihrer Macht. Fast die Hälfte seiner insgesamt etwa 1200 Gemälde behandelt religiöse Stoffe. Neben den geschichtlichen urid religiösteh Gemälden, dep hervorragenden Bildnišsert großer Männer und schöner Frauen Heit inen dann die Schilderungen aus der griechischen Mvtn^gie einen großen Raum im Schäften des Künstlers ein. Ditz, sagenhafte »Ainažonen-Schlächt« gibt ihm wie die Darstellung des »Jüngsten Gerichts« die Möglichkeit zür Anhäufung einer Unzahl prächtiger Leiber. Strotzend von Kraft Und Gesundheit ist alles, Was er rttalt: Perseus und Andomeda, Neptun und Amphitrite, Bacchus, Silen und wie die Namen aus der Antike alle heißen. Es sind ja auch nur antike Namen, denn die Dargestellten sind samt und sonders blonde Und braune rotbackige Flamen, entstammen diesem germanischen Volksstamm, der auch heute noch urwüchsig ißt, trinkt und liebt, wovon Timmerrilanns köstliches Buch »Pallieter« ein prächtiges Bild gibt. Mit Leib und Seele Flame war auch Peter Paul Rubens. Aller Prunk ausländischer Höfe vermochte ihn nicht lange zu fesseln, er blieb seiner Heimat treu, ln Antwerpen baute er sich einen prächtigen Palast und trat — vom König von England zum Ritter geschlagen — wie ein großer Herr auf. Man betrachte sein Selbstbildnis im Wiener Museum, das er um 1638 gemalt hat: Eine mächtige Persönlichkeit voll Ernst und Würde, die Linke auf den Degen gestützt — kein Maler denkt man: Ein Feldherr. Das ist der Mann, dem Zeitgenossen »tiefe Gelehrsamkeit und wunderbare Kenntnis des guten klassischen Altertums« nächrühmen, der ebenšo gewandter Hofmann und Diplomat wie Sammler kostbarer Altertümer und Kunstschätze und ein Freund heiterer Feste und kühner Jagden ist, die sich in seinen packenden Jagdbildern widerspi’e-gcln. Aber ebenso lebendig spricht uns aus vielen Bildern der glückliche Gatte und Familienvater an. Kaum eip Malbr Hat so oft die. Schönheit der Gattin geschildert wie Rubens. Der Isabella Braut, die ihm ein zü früher Tod entriß, und der Helene Föürment, die er als reifer Mann heirätefe. In Samt und Seide, mit köstlichen Geschmeiden geschmückt, zeigt er die beiden Frauen, aber Stolz und Glück über ein. so köstlichen Besitz läßt ihn däs blonde, rosige junge Weib auch ganz nackt därstellen, nur einen Pelzmäntel um die Schulter gelegt. Drei Kinder gebär ihm die erste Frau, fünf die zweite — auch sie sind durch den Pinsel des großen Malers in die Unsterblichkeit eingegangtert. Rembrandt, und Rubens — scheinbar die größten Gegensätze: Jener der Grübler, der Metaphysiker, der den Hintergrün den von Menschenseele und Leben nachforscht. Dieser der frohe Lebensbejaher, der Bacchus und Venus liebt und darstellt, der Schönheit und Kraft so Sehr verehrt, daß uns selbst seine gewaltigen Schilderungen von Tod, Gericht und Schlachtgetümmel nur Freude über den grandiosen Aufbau, die prächtigen Farben und die schönen Körper erregen können. Rembrandt starb arm und verlassen, Rubens Nachlaß stellte einen Wert von über eine Million Güldeh dar. Aber wie jetten Armut und Sorgen in seinem Schaffen nicht beeinflussen konnten, so diesen qicht die Forderungen von Königen und Prälaten. Im stolzen Bewußtsein ihrer unfehlbaren Meisterschaft, und nur durch ihre Ideale geleitet, schufen 'sl'e beide jene unsterblichen Werke, die immer unendlich teuer bleiben werden als Offenbarungen ge nur nischer Kunst. Franz Heinrich Pohl. T Slowenische Musik im Sofioter Rund funk. Am Donnerstag, den 23. d. spielte der slowenische Komponist Und Pianist L. M. Škerjanc Kompositionen der bekanntesten gegenwärtigen Komponisten. Die Einleitungsworte spräCh Doktor Dragotin Cvetko. T Amerikanische Künstler aiif der XXII, »Biennale« in Venedig. Urtier dem Patronat der National Academy Und der Gesellschaft der Amerikanischen Kupferstecher betreute die Grand Central Art Gallery von Ncwyork die Zusammenstellung der Ausstellung amerikanischer Künstler ira Rahmen der XXlL Aweijäh’resschati zeitgenössischer Kunst in Venedig; mit der Einrichtung der amerikanische^ Aufteilung wurde der Kupferstecher John Taylor Arms beauftragt. Im Pavillon der Vereinigten Staaten wird so eine große Reihe von Arbeiten namhafter Kupferstecher, Steirtdrücker, sowie vorzügliche Holzschnitte gezeigt, die den hohen Stand Amerikas auf dem Gebiet der »Schwarz-Weiß«-Künst beweisen. (Dali’ itatiä.) + Wundervoller Tempelfund bei de« Ausgrabungen von Paestum. Ein Fund von außerordentlicher Bedeutung wurde unlängst bei den Ausgrabungen uh web Paestum gemacht. Bei Torre de! Cacciatore di Capaccio wurden die Überreste eines Tempels aus dem IV. Jahrhundert v. Ch. freigelegt, der in dert Werken Stra-bons und PHniits’ erwähnt wird. Dieser Tempel war, nach den Aufzeichnungen der beiden antiken Geschichtsschreiber, der Hera Argiva geweiht Und von Jäson gegründet worden. Auch ein deutscher Geschichtsforscher des Mittelalters, Philipp Cluver, und ein italienischer Fdrseher Antonini, hatten von diesem Hera-Tempel berichtet. Die gesamte Dekoration; zusam mengestellt atis 36 Metdpen wurden gefunden. In ältgrite’chischtem Stil gearbeitet, ist sowohl ihr kjinStlerischef, als auch ihr rein materieller Wert äußerst hoch: über 20,000.000 Lire. Die Metopert sihd groß und1.haben eine Dicke von 90 cm. Sie stellen Begebenheiten aus der Herkules-Sage vor. Die gesamten Funde werden im Museum von Paestum gesammelt. Außerdem wurden tausend verschiedene Votiv-Ter-rakotten in einem Brunnen zwischen dem Tempel und einem kleinen Forimi gefunden. Rund herbm müssen andere Gebäude gestanden haben, die vermutlich von einem Vulkanausbruch zerstört wurden: tatsächlich wurden 90 cm unter dtef Erdoberfläche Laväbitdungen festgestclli Ohne Zweifel ist dieše Gegend geologisch eilte def wichtigsten Italiens. Die Ausgrabungen, die fortgeführt werden, dürft er zweifellos noch weitgehenden Aufschluf über die Blüte def griechischen Kunst fr Italien geben. (Dali’ Italia.j Moderne Malerei und Bildhauerei aus aller Welt in Venedig. Rom, Mai (Agit). Vom 18. Mäi bis 20. Oktober wird, wie die »Agit« schreibt, die XXII. internationale, zweijährlicht Kunstausstellung in Venedig stattfinden Der größte Teil der Länder, die ihrei bleibenden Stand haben, werden auch ii diesem Jahre vertreten sein. Deutschlänc hat seine Abteilung erweitert und ver bessert und im Einverständnis mit ihn werden die böhmischen und mährischer Künstler die ehemals tschechoslowakisch Abteilung ein nehmen. Es wurden auch ii den diesbezüglichen Abteilungen dir Kunstwerke Belgiens, Jugoslawiens, Hollands und der Vereinigten Staaten angeordnet. Die aus Spanien, Griechenland Ungarn, Rumänien und der Schweiz ent sandten Kunstsammlungen sind auf den Wege nach Venedig. Die Schweiz wir< Sonderschauen zweier Maler und eine Bildhauers ausstellen. Die ausländisch Teilnahme an dieser größten internatio nalen Kunstveranstaltung, die in Europ; stattfindet, hat also auch in diesem jahr eine Ausdehnung und Vollendung auf rechterhalten, die in Anbetracht der ge genwärtigen Konjunktur um so bedeu tüngsvoller ist. Wut. Hasse und Basse spielten Schach. Hass stierte lange auf das Brett, so daß schlief lieh Basse wütend meinte: »Sie, ich wüßte nicht, daß wir einen V/äffehstiltstänY geschlossen hätten!« CUie Roga Auch Rogaška Slatina, heute das vornehmste Heilbad Jugoslawiens, Kurort, Sommerfrische und Treffpunkt des reichen internationalen Reisepublikums, dazu Versandstelle eines sehr beliebten und geschätzten Mineralwassers, hat die ersten Keime seines Werdeganges und Wachstums aus dem Schoß der Allmutter Erde gesogen. Unter den angesehenen fünf Bade- und Kurorten, auf die sich das Ländchen zwischen der Mur und Save, die Untersteiermank, etwas zugute tun darf, ist Rogaška Slatina nicht auch der älteste. Zwei von ihnen, Rimske Toplice, daß diesen Namen zwar erst im vorigen Jahrhundert mit Recht erhalten hat, weil es mit seinen Anfängen als eingerichtetes Thermalbad in die Zeit der altrömischen Herrschaft zurückreicht, und Bad Dobrna, das mit seinen heißen Quellen und Bädern zumindest Anfang des 16. Jahrhunderts geschichtlich nachweisbar ist, sind älter; zwei von ihnen, das Thermalbad Laško, dessen Entstehung mit dem Bau der Südbahnstrecke Celje—Ljubljana zusammenhängt, und Bad Slatina Radenci, das als jüngstes erst aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt, sind jünger. Wie Rogaška Slatina geographisch ungefähr in der Mitte der bekannten Bäder des Landes Hegt und wie seine Landschaft und sein Klima einerseits die Merk tnale und Vorzüge von Dobrna und Slatina Radenci, anderseits die von Rimske Toplice und Laško in sich vereinigt, so steht es demnach auch in der geschichtlichen Aufeinanderfolge der Entstehung unter den heimischen Bädern genau in der Mitte derselben. Das älteste Werk, in dem Rogaška Slatina erwähnt wird, ist der »Neue Wasserschatz«, verfaßt von T abernaemon-täniis, erschienen zu Frankfurt im Jahre 1605. Werl uns Rogaška Slatina hier •unter den Namen »Ein Steyermarker Sauerbrunn« begegnet, darf man annehmen, das die Mineralquelle in den ersten Jahrhunderten nach der Unterwerfung der Atpenslawen noch nicht bekannt war, weil sonst die slowenische Bezeichnung Slatina ak Slating oder Zlating eingedeutscht worden wäre, wie zahlreiche ähn liehe Fälle in vint von Slawen besiedelten Landstücken in der Steiermark beweisen. Ob dieselben den alten Römern, die in der Gegend von Celje bis zur Sotla, vom Boč und der Donačka gora bis Ptuj sassen und auch auf dem Lande daselbst Villen und Sommersitze besessen, bekannt waren, wird sich wohl kaum erweisen lassen. Die ersten ausführlicheren Berichte und Nachrichten über den Gesundbrunnen, der nach dem nahen Markt Rogatec die Bezeichnung Rogaška Slatina erhalten hat, verdanken wir dem städtischen Arzt von Maribor Dr. J. B. Gründel, die er in einer lateinisch abgefaßten Schrift »Die Rogatec-Quelle (Roitsohoerene) od. phisisch, medizinisch-chemische Untersuchung der Säuerlinge von Rogatec« niedergelegt hat. Darnach entsprang damals die Quelle am Wege, der durch unbebautes Land nördlich aus dem Pfarrhof Sv. Križ führte — »auf einem etwas morastigen Ort, aus einem halben Weidenoder Feilerstock, nachdem eine etwa 50 Klafter davon entfernte Quelle früher von selbst versiegt war. Die Umwohner wagten es nicht, den Brunnen mit einer Mauer einzufassen aus Furcht, sie könnten durch das Graben die Natur bei ihrer Arbeit stören, und umfriedeten die Stellen lediglich mit einem hölzernen Zaun, damit das Brunnenwasser vom Vieh, das das Wasser über alle Maßen gerne trank, nicht getrübt würde.« An diesem Brunnen rastete im Jahr 1640 während einer Jagd Graf Z r i n y aus dem nahen kroatischen Zagorien, der an Milz und Leberverhärtung litt. Auf die Quelle aufmerksam gemacht, trank er aus derselben, 'fühlte sich alsogleich wundersam gelabt und verjüngt und genaß nach fortgesetztem Genuß des Säuerlings vollkommen von seiner Krankheit. Von der Heilung des Grafen hörte man sogar in Wien, wohin der Arzt Dr. Sorboit Sauerwasser von Rogatec bringen ließ, um mit demselben Versuche an Kranken anzustellen, die von derartigen Erfolgen begleitet waren, daß das Wasser zu Heilzwecken nicht nur in eigenen Landen, sondern auch in Polen, Italien und anderen Staaten Verwendung fand, wo »unzählbar viele von den gefährlichsten Zuständen befreit wurden.« So hat der Wiener Arzt Dr. Sorboit dem Sauerbrunn von Rogatec den Weg aus dem einsamen verträumten Tal in die weite Welt eröffnet. Ruf und Absatz desselben war jedoch zum großen Teil durch Verschulden der Heimischen sehr großen Schwankungen unterworfen, die bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts andauerten. Zunächst beanspruchte niemand ein Eigentumsrecht über die Quelle und der jeweilige Pfarrer von Sv. Križ besorgte die Füllung und Versendung des Wassers. Je mehr jedoch die Bedeutung des Säuerlings als Handelsartikel im Werte stieg, eine desto größere Anziehungskraft übte die Quelle aus, wobei auch Dr. Sorboit und der Wiener Gastwirt Frank ihre Ansprüche auf dieselbe erhoben, als sich ein gewisser Peter Hammer das ausschließ liehe Privilegium der Versendung des Wassers zu verschaffen wußte. Als auch der Schloßherr der nahen Herrschaft Ster mol Baron C o u r t y sich mit Ansprüchen meldete, von der Quelle förmlich Besitz nahm und 1676 an derselben ein Gestund Wirtshaus errichtete, wurde infolge vieler Beschwerden unter Kaiser Leopold I. das Schöpfen aus der Quelle wieder freigegeben, das alleinige Recht der Versendung und des Verkaufs des Säuerlings in der ganzen Monarchie dem Wiener Gastwirt Frank zuerkannt. Doch wurde die Sache dadurch nicht besser, weil die Füllung und Versendung des Sauerwassers bald wieder in die Hände der einheimischen Bauern geriet. Grundlegend für die weitere Entwicklung d. gu->ten Rufes und des Handels mit dem Sauerwasser war das Privilegium privatum, mit dem im Jahre 1721 dem Kollegium der 12 bürgerlichen Apotheker in Wien das alleinige Recht der Füllung und Versendung des Wassers zugesprochen wurde. Dieses Kollegium mußte sich verpflich ten, das Wasser nur bei »hellem« Wetter zu schöpfen. Die verwahrloste Quelle wurde mit Quadersteinen eingefaßt. Füll-loikaHfäten wurden errichtet, ein Brunnen-äufseher wurde bestellt. Die für Wien bestimmten Sendungen wurden vom Stadtphysiku« von Ptuj überwacht. Gleichwohl begann der Absatz des Wassers mit der Zeit wieder abzunehmen, weil die Apotheker mit dem Verschleiß anderer Wasser teilweise größere Einnahmen erreichten, übrigens erlosch mit der Aufhebung des Apotheker-Kollegiums in Wien unter Joseph II, 1782, auch dessen Befugnis zum alleinigen Verschleiß des Mineralwassers. Vorübergehend geriet daher der herrefl lose Brunnen wieder in Bauernhände. Drei der nächsten Anwohner nahmen m kurzweg in Beschlag, richteten sich als Gastwirte ein, besorgten den Vertrieb des Säuerlings in der nachlässigsten Welse und brachten das Wasser durch ihre Miß Wirtschaft um den letzten Rest des Ansehens. Da kam die Rettung. Im Jahre 1803 nahmen die Stände Steiermarks, von der Regierung unterstützt, diesen Schatz ander ihre unmittelbare Obsorge, ln ausschließlichen und dauernden Besitz. Es erfolgte eine chemische Untersuchung des Hauptbrunnens und einiger Nebenbrunnen, deren Ergebnis von Dr. F a b y in demselben Jahre unter Anleitung zum Kurgebrauch veröffentlicht wurden. Durch eine kaiserliche Verordnung wurde das Schöpfen aus der Hauptquelle sowie die Füllung und Versendung allgemein untersagt und die Befugnis dazu ausschließlich den Ständen Steiermarks zuerkannt. Die Landesstände erwarben durch Kauf die umliegenden bäuerlichen Besitzungen, ließen die feuchten Gründe durch Anlegung von Kanälen trocken legen und errichteten an Stelle der alten Hütten neue Wohngebäude, bestellt einen Brunnenarzt und Inspektor in der Person des Einheimischen Dr. J. N. F r ö h 1 i c ht. Es wurde 1810 ein neues größeres Badehaus erbaut und die Erwärmung der Mineralbäder mittels glühender Eisenkolben eingeführt. Als im Jahre 1814 auch ein großer Konversationssaal an den alten Kursaal angegliedert wurde, war die Kuranstalt Rogaška Slatina gegründet, die, gefördert durch die Gunst des Erzherzogs Johann und durch die Landeshautpleute Ferdinand u. Ignaz Grafen von Attems den Grund zum herrlichen Badeort legte, wie er gegenwärtig einladend dem Gaste zuwinkt. Im Jahre 1855 zählte Rogaška 'Slatina 2442 Gäste. Die Zahl der versandten Flaschen des Mineralwassers betrug in jenem Jahre 648.949. Der Aufschwung, den Rogaška Slatina ,als Kurort, als Sommerfrische und als Ver sandstelle des Mineralwassers später, vor allem aber nach dem großen Weltkriege, genommen hat, Ist fabelhaft im wahrsten Sinne des Wortes. Xrampmärchen im Dschungel Von Olav Söltnond. Als Jeff Dickson aus Litfle Rock in Arkansas in Pecos, am Rio Pecos, von dem Zugschaffner erwischt wurde und in hohem Bogen aus dem Wagen flog, worin er von Dallas aus als blinder Passagier oder wie man dortzulande besser sagt als Tramp, gefahren war, da hätte es sich Miß Marbel Jörden dort auch nicht träumen lassen, daß ihr dieser Jeff einmal das Glück bringen würde. Wir selbst, die wir im »Dschungel« von Pecos auf eine günstige Gelegenheit warteten, nach El Piaso und von hier aus weiter nach Los Angeles zu gelängen, hätten es dem schmächtigen, ziemlich zersc'nundenen Burschen, der da am frühen Morgen, hun grig, knurrend und fluchend zu uns stieß, Rieht zugetraüt, daß er einmal als Millionär uns damaligen Vagabunden ein Fest geben würde, wovon alle Tramps der Südfinien noch lange sprechen würden. Wir waren unserer fünf im Dschungel von Pecos und außer Jeff und Bob Harley kein einziger Amerikaner. Uns hing die Zunge zum Halse heraus und die Hosen konnten wir schon mit einem Häkchen am Rückgrat befestigen, so hungrig waren wir. Jim mit dem unaussprechlichen Namen — es war ein Ungar — hatte schon den Bahndamm kilometerweit nach Zigarettenstumpen abgesucht und wir stopften uns gerade mit seiner Ernte die kurzen Pfeifen, da kam Jeff zu uns. Er brauchte uns garnicht zu erzählen, was los war, wir wußten schon, daß wir an einer der gefürchteten »zähen« Linien kampierten. Hatten wir doch alle das glei che Schicksal erlebt. Wir teilten mit Jeff unseren Stumpenvorrat, bliesen den Rauch in die Morgensonne und schwie- gen, derweil jeder überlegte, wie er im Laufe des Tages dennoch sein Ziel — so oder so — erreichen könnte. Mein Kamerad Charly Krings, ein Deutscher, mit dem mich manches Erlebnis und mancher Strauß verband, knurrte schließlich: »Hat keinen Zweck, Boys, hier nutzlos zu warten. Halten es ohne »Mulligen« (Eintopfessen der Tramps) nicht mehr durch — und ohne einen Dollar in der Tasche, wer den wir doch wieder heruntergeputzt. Will mal runter gehen in Städtchen und sehen, ob nicht einige Dollars zu lockern sind«. »Ich gehe mit Charley, wir kommen bestimmt zurück und zwar mit einem herrlichen Essen, worauf ihr Gift neh men könnt«. Wir schauten ihn verwundert an und auch Charly blickte überrascht zu Jeff hin. Schließlich meinte er: »Mir solls recht sein, aber, keine krummen Dinger!« Damit nickte er uns zu. »S’wird schon in Ordnung gehen«, brummte Jeff, »wollen uns nur vorher n’ bißchen aufpäppeln.« Er hatte recht. So wie wir aussahen, glichen wir dem reinsten Kinderschreck. Gegenseitig rasierten sie sich, wir liehen ihnen Seife, Bürste und Kamm, sie polier ten sich die Schuhe, wir halfen mit Kragen und Krawatten aus und dann schoben die beiden, in etwa arbeitslosen »Gen tlemen« ähnelnd davon. Noch war die Sonne nicht ganz untergegangen, da sahen wir vom Ausguck — drei Gestalten zurückkehren — und eine dieser Gestalten trug gar — Röcke. »Zounds!« murmelte Lars Hansom, »da kommt gar ein Weibsbild mit«. So war es. Charley und Jeff kehrten zurück und in ihrer Mitte ein — Mädel! Da kratzten uns doch allen die Bärte und jeder zupfte an seinen Kleidern, wie Jünglinge beim Eintritt in ein Restaurant. Sie trugen schwer an einem Korbe, das hatte Lars mit seinen scharfen Augen gleich spitz bekommen. Als die drei anlangten, hatten wir uns alle erhoben. Jeder spuckte noch schnell den letzten Tabaksaft aus den Backen und machte linkische Verbeugungen, als Jeff uns Miß Jörden vorstellte. »Na, schaut nicht so wie die Oelgöt-zen!« meinte Charley da, »setzt euch und langt mal zu. So etwas gibts nicht alle Tage. Schlagt euch den Magen voll und trinkt mal dazu einen Whisky von Gottes Gnaden. Bedankt euch bei Jeff und vor allem dieser Göttin des Westens!« Na, ein wenig verlegen waren wir doch. Es kommt nicht alle Tage vor, daß eine leibhaftige Miß — und dazu eine solche Schönheit wie dieses goldlockige Marbel bei Tramps in einem Dschungel zu Gast kommt. Wir haben reingehauen, da hätte keine Meise mehr ein Krümchen, kein Löschblatt mehr ein Tröpfchen aus der Flasche ziehen können. Wir waren alle zu anständig, um die beiden in Gegenwart der Miß nach dem Wunder zu fragen. Und das Mädel! Himmel, was schlugen uns ausgekochten Jungens an diesem Abend die Pulse. Das hätte uns alle um den Finger wickeln können. »Wenn Sie mal in Not sind«, sagte Lars, »wir alle hier sind da, um Ihnen zu helfen, nicht wahr Boys?« »Bestimmt!« riefen wir begeistert, und drückten der kleinen Frau die Hand. Na, wir blieben hier im Dschungel von Pecos drei volle Tage. Jeden Abend war so etwas wie Weihnacht bei uns: Ein En gel und dazu, was das Herz an Speisen begehrte. Und wie das Wunder geschah? Na, Jeff hatte unverwegs dem Charley gesagt, daß er in Pecos so etwa wie eine Cousine habe. Und da hatte Charley dem Jeff einen Stoß versetzt und ihm gesagt, daß, wenn er hier Verwandtschaft habe, diese unbedingt für ihn sorgen müsse. Jeff war selbst überrascht gewesen, als er seine Cousine kennenlernte. Natürlich hatte sie sich erst der Glaubwürdigkeit versichert. Sie kannten sich ja nur als nackte Babies auf dem Löwenfell von Photographien her. Doch die drei Tage hatten genügt. Miß Marbel hatte sich in ihren Jeff verliebt, und Jeff wie wir alle, nur nicht so nachhaltig das lag wiederum in der Verwandtschaft begründet —> in Miß Marbel... Sie hatte ihm hundert Dollars geschenkt. Jeff hatte diese redlich mit uns geteilt. Als wir alle gemeinsam in Los Angeles antrafen — jeder hatte einen der erhaltenen Dollars für den Zugschaffner der El Paso-Bahn geopfert — besassen wir zusammen noch 94 Dollar — da sandten wir an Miß Marbel Jörden ein rechtes Tramp-Telegramm. Dort auch erhielt Jeff die Nachricht, daß sein Vater gestorben sei und ihm sein Vermögen von 1,385.675 Dollars hinterlassen habe. Die Beerdigung hatte vor drei Wochen schon stattgefunden. Da erzählte uns dann Jeff, daß er seine Zeit als Tramp und Gelegenheitsarbeiter zugebracht habe, um seinem Vater nicht auf der Tasche zu liegen. Und dann ging an Marbel Jörden in Pece die Frage ab, ob sie ihn heiraten wollte. Als sie dann selbst kam, da feierten sechs Tramps und ein Paar in Los Angeles eine Hochzeit, von der in allen Dschungeln von Chikago bis St. Louis, von Little Rock bis Dallas, von El Paso bis Sante Fe, von Isleta bis Dagget und Pasadena noch heute die Tramps erzählen. NOR Wl Cil IPSWICHl ret£IQ£N *K!UfEB5UM UTRECHT* . , ROTTERDAM—^ „DORTMUND JIS8ua6®8oo«iM ®ESSEN DÜSSELDORF US OSTEN! 1 OÜNKlßOtE.t. »^R)VER ‘OIKESTONE elöWES /LOCNE Voviir» OOUAI® ARRAS ,AßB£ftVILLE STQUEMTllI SOI S SONS •REIMS Dover — der „Schlüssel Englands“ Die Häsen am Aermelkanal / Lalais ist eine Festung ersten Ranges / ÄN 40 Minuten von Ealaiö nach Dover / Die schmälste Stelle des Aermelkanals beträgt 47 Kilometer Wie den letzten Frontberichten beider Kriegslager entnommen werden konnte, wurde der Durchbruch der deutschen Truppen zur Kanalküste in der Richtung aut Calais erweitert. Die Kanalhäfen, in denen mit der Einschiffung der englischen Truppen schon begonnen worden sei, sind von Streitkräften der deutschen Luft Waffe bereits bombardiert worden. Die Heeresberichte nennen fünf Häfen am Ärmelkanal: Ostende, Dünkirchen, Calais, Boulogne und Dover. Ostende ist das bekannteste, mondäne Seebad Belgiens und der wichtigste Küsten- und Fischereihafen des Landes, besonders für den Nahverkehr mit England. Es liegt am versandeten Haff der Ysermündung und ist ein bedeutender Eisenbahn- und Luftverkehrsknotenpunkt. Die Stadt hat 50.000 Einwohner. Im Welt krieg wurde Ostende im Oktober 1914 von deutschen Truppen genommen und wurde ein wichtiger Hafen für die deutschen U-Boote. Trotz wiederholter Beschießung der Hafenanlage durch die eng lische Flotte, trotz mehrfacher Bombardierungen durch englisch-französische Bomber und trotz eines großangelegten und zähen Versuches der britischen Seestreitkräfte, die Hafenausfahrt zu sperren, konnten die deutschen U-Boote ungestört ihre Gegenblockade gegen England weiter durchführen. Nahe der belgischen Küste liegt am Kanal der stark befestigte drittgrößte französische Handelshafen Dünkirchen. Die 33.000 Einwohner zählende Stadt ist der Hafen für das gesamte nordfranzösi- mooyiD tjfla Zwischen Sedan und Paris Gtäötebilöer aus Nordost-Frankreich Als Arrondissementshauptstadt im fran- erster Stelle steht dabei die ehemalige Ka-zösischen Departement Marne beherrscht thedrale Notre-Damc, ein gotischer Bau R e i m s, das alte keltische Durocortorum, aus dem 12.—13. Jahrhundert, die Bene-die, Champagne. Die Stadt, die heute et- diktinerabtei St-Vincent aus dein 7. Jahr- was über 100.000 Einwohner besitzt, hat bereits seit der Jahrtausendwende als Krönungsstadt der französischen Könige eine Rolle, gespielt. Reims war ursprünglich die Hauptstadt der belgischen Remer, der Frankenkönig Chlodwig soll hier 496 die Taufe durch den Bischof Remigius empfangen haben. Neben seiner mittelalterli-hen Bedeutung als Krönungsstadt tagten in Reims verschiedene Konzile. Hier wurde 1429 Karl XII. auf Veranlassung und in Gegenwart von Jeanne d’Are feierlich gekrönt. Reims wird neben der Vesle vom Ais-ne-Marne-Kanal durchflossen, ' der die Stadt eng in den Schiffahrtsverkehr einbezieht. Im Stadtbilde selbst ist die Innenstadt, in der sich sämtliche bedeutende Bauwerke befinden, durch einen Ring von Boulevards und Anlagen von den Vor- ä Städten, hauptsächlich' Industriebezirken' getrennt. Wahrzeichen von Reims und ■ das Stadtbild weit überragend, ist die be-, rühmte Kathedrale, ein Meisterwerk der Gotik, deren Bauanfänge im Beginn des 13. Jahrhunderts liegen und die im 14. Jahrhundert fertiggestellt wurde. Der herr liehe Bau war die Krönungskirche der französischen Könige, hierwurde bis zur französischen Revolution das sog. Reim-ser Evangelienbuch aufbewahrt, eine alte Pergamenthandschrift der Evangelien in kirchenslawischer Übersetzung, auf die die Herrscher den Krönungseid ablegten. Im Weltkriege hat die Kathedrale von Reims erheblich gelitten. Nach Beendigung des Weltkrieges ist die Kathedrale wieder erneuert worden. Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt Reims liegt vor allem in der Herstellung und Lagerung von Champagner, auch die Textil- und Lederindustrie spielt eine gewisse Rolle. Laon, die Hauptstadt des französischen Departements Aisne, ist ein Städtchen mit nur 20.000 Einwohnern und liegt in 180 Meter Höhe, auf einem isolierten von einer alten Zitadelle gekrönten Bergrücken. Die Stadt besitzt verschiedene alte schöne Kirchen und Profanbauten, an hundert und der frühere Bischofspalast aus dem 12.—15. Jahrhundert, der heute Justizpalast ist. Laon war schon zur Römerzeit bekannt und hieß damals Lug-dunum oder Laudunum. In den Freiheitskriegen'wurde bei Laon die Armee Napoleons I. von den Truppen Blüchers schwer geschlagen. Heute betreibt Laon Gemüsebau, ■ Metallindustrie, Getreidehandel und Brauerei. Am Kanal von Saint-Quentin, der in 93 Kilometer Länge die Schelde mit der Oise verbindet, liegt die gleichnamige Stadt S a i n t - Q u e n t i n mit etwa 50.000 Einwohnern. St. Quentin besitzt in seinem Stadtbilde viele alte Baulichkeiten, die auf das hohe Alter der Stadt hindeuten. Von den Römern Augusta Viromanduorum genannt, hat St. Quentin seinen Namen nach dem christlichen Märtyrer Quintinus erhalten. Eines der schönsten Gebäude der Stadt ist das alte gotische Stadthaus aus dem 15. Jahrhundert, ein alter gotischer Profanbau. In St. Quentin wird viel Textilindustrie betrieben, Zuckerraffinerien und Maschinenfabriken. Compiegne, einen Kilometer unterhalb der Mündung der Aisne in die Oise gelegen, am Rande des großen Waldes von Compiegne, ist Arrondissmentshaupt-stadt im Departement Oise und liegt auf beiden Ufern der Oise. Die Altstadt steigt amphi.theatralisch am linken Flußufer an und wird im Süden und Südiosten von dem sehe Industriegebiet, mit dem es durch zahlreiche Kanäle und Eisenbahnlinien verbunden ist- Die Entfernung nach Dover beträgt etwa 45 Kilometer. Ein großer Teil des Passagierverkehrs geht über Dün kirchen, dessen Einwohner schon einen ausgesprochen flämischen Charakter haben. An der schmälsten Stelle des Kanals, nur 47 Kilometer von der englischen Küste entfernt, liegt die stark befestigte Hafen- und Industriestadt Calais. Im Schnellverkehr ist Dover von hier aus in 40 Minuten zu erreichen. Die etwa 73.000 Einwohner zählende Stadt, begünstigt durch flaches, sumpfiges Hinterland und geschützt durch schwere Batterien, Forts und einen künstlichen Wall, gilt als Festung ersten Ranges. Sie ist der Mittelpunkt der französischen Textilindustrie und wichtiger Einfuhrhafen für englische Kohle, Petroleum und Holz. Boulogne ist der größte Fische reih a fc n des europäischen Festlandes und Anlegeplatz fü-r die großen Überseedampfer aus der Mündung der Liane am Kanal. Über Boulogne geht der Hauptschnellschiffsverkehr zwisch. Frankreich und England. Die über 55.000 Einwohner große Stadt ist stark befestigt. Dover, der »Schlüssel Englands«, ist die stark befestigte südenglische Hafenstadt an der Straße von Dover, als Kopfstation für die Kanaltiberfahrt nach Frank reich und Belgien ebenso bekannt wie durch Kreidefelsen. Die Stadt, die Schiffbauanlagen und Marinewenkstätten hat, zählt 41.000 Einwohner. Schloß-, Villen- und Parikviertel begrenzt. Tm Rathause befindet sich ein altes, wertvolles Museum, das u. a. Skizzen von (Rembrandt und Dürer enthält und eine nicht unbedeutende Bibliothek. Verschiedene Kirchen, so die Št. Jacques-Kirche, stammen aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Das riesige Schloß ist bereits von .den Merowingern erbaut worden und birgt in seinen Laubengängen, Sälen und Kunst schätzen viele Erinnerungen an Napoleon Es hat den französischen Herrschern vielfach als Residenz gedient. Compiegne ist eine alte, fränkische Pfalz. Hier wurde 1430 Jeanne d'Are bei einem Ausfall aus der Stadt gefangengenommen. Die alte Hauptstadt der gallischen Sues siqnen, Soissons, ist. Arrondissementshauptstadt im Departeniet Sisnc und hat rund 20.000 Einwohner. Berühmt sind an altertümlichen Bauwerken vor allem die Ruinen der Abtei St-Jean-de-Vignes aus dem 13. Jahrhundert. Die Stadt ist seit dem 4. Jahrhundert Bischofssitz. 486 schlug bei Soissons Chlodwig I. den römischen Feldherrn Syagrius. Es ist, im Laufe der Jahrhunderte viel umkämpft worden. Die wirtschaftliche Bedeutung erstreckt sich heute auf Gerberei, Brennerei, Zuckerhandel und Getreidehandel. Das Städtchen Chauny an der Oise ist gerade dort gelegen, wo diese schiffbar wird. Die etwa 10.000 Einwohner betreiben Eisengießerei und chemische Industrie. Epernay am linken Ufer der Marne ist Mittelpunkt des reichsten,Weinbaubezirks der Champagne. Nächst Reims >Kt die Stadt der bedeutendste Fabrilkations-, Stapel- ubnd Versandort für Champagner. Bemerkenswert sind die zahlreichen, höhlenartigen, in den weichen Tuffstein getriebenen Kellereien, in denen der Wein gelagert wind. C h ä t e a u - T h i e r r y, das alte fränkische Castrum Theodorici, liegt größten teils am rechten Marneufer und hat rund 10.000 Einwohner. Ein altes Schloß, höhere Schulen, Gerichte und ein Museum des hier geborenen Lafontaine treten besonders hervor. Die Stadt betreibt die Herstellung von Musikinstrumenten, Leinwand- und Lederfabrikation. Der Start eines deutschen §esseibattons, ser zur Beobachtung dient »Wallensteins Tod« wird aufgeführt, Soeben hat Wallenstein ausgerufen: »Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer?« Da ertönt es mißbilligend von der Galerie: »Alter Witz!« Tethnische Rundschau Umwälzung im Dampfmascbinenba« Lokomotiv- und Gchiffümotoren mit Dampfbetrieb (RDV) Seit 250 Jahren wird der Dampf in Arbeitsmaschinen ausgenutzt. 1698 hatte Savery die erste brauchbare Dampf maschine geschaffen, 1705 wurde die atmosphärische von Newyomen patentiert, und 1768 baute Watt seine Balanciermaschine, die er dann in den folgenden Jahren, etwa bis 1800, in der verschiedenartigsten Weise verbesserte und der er einen großen Markt eroberte. In der folgenden Zeit von fast 150 Jahren ist die Dampfmaschine zur höchsten Leistungsfähigkeit durchentwickelt worden. Man sollte nun annehmen, daß es auf diesem Gebiet kaum noch eine Verbesserung geben könne. Aber die Technik steht niemals still. Und es ist ein Kennzeichen des Ingenieurgeistes, daß er immer wieder gerade auf solchen Gebieten Wesentliches leistet, die im allgemeinen als abgeschlossen gelten. So hat der deutsche Ingnieur Dr.-Ing. e. h. Hugo Lentz, der sich seit Jahrzehnten auf dem Gebiete der Dampfmaschinensteuerung einen in der ganzen Welt geachteten Na men gemacht hat, einen neuen Dampfmotor herausgebracht, den man auf den ersten Blick vielleicht für eine Dieselmaschine halten könnte. Tatsächlich wurden bei dieser Neukonstruktion auch wichtige Konstruktionsgrundsätze des Verbrennungskraftmaschinenbaues übernommen. Dieser neue Dampfmotor ist einfach wirkend, d. h. der Dampf greift den Kolben nur von einer Seite an und treibt ihn abwärts, während er durch die im Schwungrad aufgespeicherte lebendige Kraft in Verbindung mit den Kolbenstellungen in den gleichzeitig auf dieselbe Kurbelwelle arbeitenden Zylindern zurückgetrieben wird. Der Dampf wird durch ein Eintrittventil gesteuert, leistet seine Arbeit im Zylinder und tritt durch einen vom abwärtsbewegten Kolben freigegebenen Schlitz in den Kondensator oder ins Freie. Genau so wie bei der Ver brennungskraftmaschme sind die Pleuelstangen an die Kolben angelenkt. Kolben Stangen, Geradführungen und Kreuzköp- fe sind bei dem mehrzylinderigem Lentz-Einheits-Dampfmotor weggefallen. In ihrer letzten Bauart wurde diese Maschine als Sternmotor ausgebildet. Dabei ist die Kurbelwelle von Massenkräften entlastet. Der Dampf soll mit einer Spannung von dreißig Atmosphären in die Zylinder ein-treten, und auf 480 bis 500 Grad Celsius überhitzt sein. Die mit drei oder sechs Zylindern ausgestattete Maschine soll 2500 Umdrehungen in der Minute machen und einen meachanischen Wirkungsgrad von etwa 90% und einen thermischen von 25% haben. Der neue Dampfmotor soll vor allem für den Einzelradantrieb von Lokomotiven sowie als Schiffsmotor Verwendung finden. Der große Vorteil des Einzelachs-oder Einzelradantriebes für schinengebun dene Fahrzeuge bedarf keiner besonderen Hervorhebung. Er ist durch den elektrischen Antrieb hinlänglich dargetan worden. Die bei den gewöhnlichen Dampflokomotiven auftretenden Massenkräfte werden beim Einzelrad- oder Einzelachs-antrieb unschädlich gemacht. Durch die Wahl verschiedener Getriebe zwischen Dampfmotor und Rad bzw. Achse können alle gewünschten Drehzahlen der getriebenen Räder erzielt werden. Das bringt den weiteren Vorteil mit sich, daß man Lokomotivfahrzeuge weitgehend auch hinsichtlich der Räder vereinheitlichen kann. Man brauch nicht mehr Schnellzugslokomotiven mit großen Trieb raddurchmessern zu bauen, und die ungünstigen Zugkräfte beim Anfahren und bei Steigungen fallen fort. Baurat Doktor Lentz schlägt daher für seinen Einzelradantrieb Räder von höchstens 1600 Millimetern Durchmesser vor, die in der üblichen Weise von unter her in den Loko-motivrahmen eingelassen werden und auf einstellbaren Rollenlagern laufen können. Die Achse eines jeden Rades wird in den Naben zweier Lenkarme, die rechts und links eines jeden Rades liegen, festgehalten, und sie schwingt mit diesen Armen um eine bestimmte Drehachse im Rah- men. Das Getriebe gestattet Untersetzungen von 1:4, 1:5 oder 1:6. Dr. Lentz beweist, daß bei seiner Bauart auch noch genügend Platz für Bremsgehäge usw. vorhanden ist. Je nach der Bauausführung wird das Maschinengewicht nur 1— 3 kg je Pferdekraft betragen. Was das aber gerade für den Schiffsantrieb bedeutet, erkennt man, wenn man damit das Gewicht einer Dreifach-Expa-sions-Kolbendampfmaschine für Schnelldampfer vergleicht, bei der auf eine Pferdestärke das Gewicht von 47 kg kommt. Damit wäre aber ein bewundernswürdiger Fortschritt auf dem Gebiete des Dampfmaschinenbaues erzielt worden und der Dampfmaschine ein weites Anwendungsgebiet trotz der großen Verbrei tung der Verbrennungskraftmaschinen gesichert. Die Dampfmaschine hat den großen Vorzug, daß sie stark wechselnden Bean spruchungen hervorragend angepaßt wer den, und daß man sie weit mehr als jede andere Kraftmaschine überlasten kann, ohne daß ein plötzlicher Anstieg des Ver brauches eintritt. Gegenüber einer Dampf turbine ist eine Kolbendampfmaschine nicht so empfindlich bei Schwankungen des Kessel- oder Kondensatordruckes. Die mit Turbinen ausgerüsteten Schiffe sind beim Manövrieren insofern benach teiligt, als beim Rückwärts gang die Vorwärtsturbine erst abgestoppt werden muß bevor die auf der gleichen Welle sitzende Rückwärtsturbine anlaufen kann. Da die Rückwärtsturbine mit geringerer Leistung ausgeführt wird, steht auch für die Rückwärtsfahrt nur eine geringere Maschinenkraft zur Verfügung. Auch Diesel maschinen müssen erst abgestellt und durch Bremsen zum Stillstand gebracht werden, ehe sie umgesteuert und wiederangelassen werden können. Gelingt es, leichte Dampfmaschinen von höchster Leistungsfähigkeit in die Praxis einzufüh ren, so wäre das ein technische Leistung vonhöchstem Range. (RDV). BiUkeesekm b. Bildwort Deutsch. Technische Sprachhefte 1 und 2. VDI-Verlag Berlin NW 7 Dorotheenstr. 40. Die neue Sprach-heftreihe »Bildwort Deutsch« Heft 1: Ingenieurbau; Heft 2: Heben und' Fördern) hat die Aufgabe, dem Auslandsingenieur an Hand von Zeichnungen und geeignetem Lesestoff eine Möglichkeit zum Erlernen der deutschen technischen Fachsprache zu geben. Der Schwerpunkt von »Bildwort Deutsch« liegt auf der sprachlichen Seite. In diesem Sinne stellt die neue Heftreihe eine für praktische Zwek-ke geschaffene, kurz gefaßte Einführung in die begrifflichen Grundlagen der Ingenieurtechnik dar, die selbstverständlich auch für Schulzwecke benutzbar ist. Das jedem Heft beigefügte Stichwortverzeichnis kann mit den entsprechenden Ausdrücken aller Fremdsprachen versehen werden, so daß die vorliegende Schirften-reihe für alle Länder der Welt benutzbar ist. Zunächst liegen diese zwei Hefte vor, Hefte über weitere technische Gebiete, wie Starkstromtechnik, chemische Technik, Energieerzeugung, Verkehrswesen, metallische Werkstoffe, Werkzeugmaschinen u. a. m. werden folgen. b. Langenscheidts Unterhaltungszeitschriften in Englisch, Französisch und Italienisch bringen hochinteressante, aufschlußreiche und belehrende, reich bebilderte Artikel über Land und Leute; daneben Novellen, die Humorseite und die Seite für den Kaufmann. Das Verständnis wird durch am Rande jeder Seite gegebene Vokabelübersetzungen und Erläuterungen erleichtert. Wer mit dem Begriff »Sprachunterricht« aus seiner Schulzeit her den Begriff des Büffelns, des Auswendiglernens verbindet, wird überrascht sein, in welch unterhaltender und lebendiger Form diese Frage in Langenscheidts Sprachzeitschriften gelöst ist. Preis jede? Heftes 35 Pfg., vierteljährilch RM 1.—. Das beste Geschenk. Einige Tage nach dem Geburtstag sagt der Neffe zu seinem Onkel, der ihm eine Trommel schenkte. »Onkel, dem Geschenk ist doch das beste und schönste.« »Wieso?« »Vati gibt mir an jedem Tag, an dem ich nicht trommle, 1 Dinar.« SoHMMthem int CluisU Roman von Rtora MSgander 41 Briroberrecbtssclrotz: Deutscher Roman-Verlag vorm. E. Unverricht, Bad Sachse/Südbarz »Ich dachte, der Fasching wäre zu Ende.« Christi, die aus einem bangen Schrek-ken m das Gefühl einer großen Freude hineingestürzt war, erstarrte unter diesen Worten. An den Fasching hätte Günther nicht rühren dürfen. Das war eine wunde Stelle in ihrem Herzen. So antwortete sie denn mit bitterem Spott:, »Nein, Graf Preltwitz! Bei mir ist das ganze Leben ein einziger bunter Fasching. Ich wünsche Ihnen hier noch viel Vergnügen!« Dann ging sie an ihm vorbei, so rasch es ihr schlimmer Fuß erlaubte. Vor dem Tor stand der Bauernwagen, den sie hastig bestieg. »Fahr zu, Sepp, daß wir den Zug net verpassen!« rief sie dem Burschen zu, und das Gefährt entfernte sich rasch. Günther stand immer noch auf dem gleichen Fleck in der Diele, als der Wagen längst davongefahren war. Er faßte das alles nicht so rasch. Christi m Bauem-tracht! Christi verließ das Haus in dieser frühen Stunde in diesem merkwürdigen Aufzug! Was hatte das zu bedeuten? Wohin floh sie? Und vor wem floh sie? Denn wie eine Flucht sah das Ganze doch ans. Wie eine Flucht... Warum war es so schwer, an das Gute im Menschen zu glauben, wenn man erst einmal eine Enttäuschung erlebt hatte? Günther konnte es nicht vergessen, daß sich die feine, kleine Christi von einem Bauernburschen vor aller Welt hatte küssen lassen. Freilich war es im Fasching. Und der Fasching war ja jetzt wohl vorbei. Man mußte dieser Sache auf den Grund gehen. Er wollte hier warten, bis die Li- sei wiederkam. Oder kam das Mädchen etwa auch nicht wieder? Hatte es teH an den heimlichen Abenteuern der Herrin? Günther setzte sich auf eine der kostbaren Ruhebänke der Diele. Er hatte die Nacht kaum geschlafen. Immer hatte ihm Christi« Bild vor Augen geschwebt. Der reine Glockenton ihrer Stimme hatte in seinem Herzen weitergeklungen. Der Gedanke an Mabel war ihm unerträglich geworden. Nur Christi erfüllte ihn noch ganz. Und nun, da er das holde Bild seines Traumes wiedersah, verschob es sich. Wurde verzerrt durch etwas, was er nicht fassen konnte. Wohin ging Christi zu dieser Stunde in der Bauemtracht? Die Fußverletzung schien doch nicht so schlimm. War das alles Theater? Wo war hier die Wahrheit zu suchen? Man faßte in lauter Nebel, der einem unter der Hand wie em Nichts zerrann. Da kam die Lisei zurück. Er konnte säe durch das breite Fenster beobachten. Sie schien es eilig zu haben und schaute sich ängstlich um. Günther wollte sie um jeden Preis sprechen. Mit zwei Schritten war er an der Tür, stürmte über den Hof auf das Mädchen zu. Erschrocken wich Lisei zurück. »Wo ist die gnädige Frau?« herrschte er sie an. »Das weiß i net!« log die Lisei tapfer drauflos. »Du mußt es doch wissen, Mädchen! Du bist doch mit ihr gegangen!« »Freiti! Bis an das Tor! Aber dann is davongefahren.« »Davongefahren? Mit wem denn?« »Weiß i net! Hab i net kennt!« »Du hast ihn nicht gekannt?« »Na! Und jetzt lassen S’ mi gebot I muß an mei Arbeit.« Wie der Blitz verschwand die Lbei im Gesindehaus. Als sie den Zug pfeifen hörte, lachte sie verschmitzt. Die konnten Frau Christ! lange suchen. Sk sagte nichts. Und den Brief, den ihr Fran Christi für die Gräfin gegeben hatte, den wollte sie Reber auch nicht gleich abgeben. Dazu war in einigen Tagen woM auch noch Zeh. » Christi saß in ihrem AbfeM, das Gesteht dem Fenster zugewandt, und schluchzte haltlos wie ein Kind, Das Spitzentüchkin war schon ganz naß von Tränen, und die schmalen Schottern bebten von innerer Erregung. Warum war ihr (fiese letzte Begegnung mit Günther recht erspart gebfreben? Warum hatte sie rächt heim fahren dürfen, c fit**0 Alle für den Export bestimmten Kisten müssen mit einem Warenzeichen oder Schutzmarke versehen sein. Das „PIROFANIA“- System allein ist für diesen Zweck geeignet, da es das Uebertragen von Ein- and Mehrfarbendruck in einem einzigen Arbeitsgange auf rohes und bearbeitetes Holz, Karton, Jute sowie jedes andere poröse Material ermöglicht. - Verlangen Sie noch beute Prospekte und unverbindliche Offerte Mariborska tisüarma d. d. 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Mai 1940 ABFAHRT DER ZÜGE VON MARIBOR Zeit 2.48 5.05 9.17 13.00 13.53 14.23 17.55 20.05 5:27 8.36 11.45 16.25 2L03 3.50 5.35 10.40 13.37 1435 18.45 4.05 5.50 12.00 12.45 16.50 18.40 1930 in Richtung Ljubljana bezw. Zagreb Triest, Ljubljana, Beogr., Split (Sušak) Ljubljana, Triest, Zagreb Ljubljana, Triest, Zagreb Poljčane Ljubija Triest, Zagreb, (Suši*), Split Ljubljana, Triest Ljubljana, Triest, Zagreb, Beograd Ljubljana, Triest Čakovec und Murska Sobota M. Sobota, Gor. Radgona, Katoriba M. Sobota, Gor. Radgona, Čakovec M. Sobota, Gor. Radgona, Čakovec M. Sobota, Gor. Radgona, Kotoriba Katoriba Ruše Prevalje, Klagenfart, Velenje Prevalje Prevalje, Klagenfart, Velenje Ruše Prevalje št kij und Deutschland Wien (auf besondere Verfügung) Wien, St. Ilj Wien, St. Bj St. Hj Wien St. Hj (an Werktagen) Wien, St. Bj ANKUNFT DER ZÜGE IN MARIBOR Zeit 3.20 5.11 7.18 9.14 11.43 16.07 17.16 22.14 6.02 830 14.13 1831 21.49 435 7.27 12.30 15.32 16.48 2035 214 732 738 13.11 13.47 17.29 21.W aus Richtung Ljubljana bezw. Zagreb Triest Ljubljana, Beogr., Split (Sušak) Triest, Ljubljana, Zagreb Poljčane Ljubljana, Zagreb Triest, Ljubljana, Zagreb, (Beograd) Triest Lljubljana, Beogr., Split (Sušak) Triest, Ljubljana, Zagreb Ljubljana, Zagreb Čakovec und Murska Sobota Kotoriba Kotoriba, M. Sobota, Gornja Radgona Čakovec, M. Sobota, Gornja Radgona Čakovec, M. Sobota, Gornja Radgona Čakovec, M. 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