Nr. 15«. Pränumclationsprcis: Im Comptoir ganzj. fi. li, h.ill>j. N. 5.50. ssür dic ZuficNuüg in» Hcius hall,j.5l>li. Mit der Post „anzj.fi. !5, halbj.fi. 7.50. Donnerstag, N. Juli Inselti onsgebühi lil 10 Zeilcn: !mal L(> li., lm. 80 lr., 3m. 1 ll.! sonst pl. Zeile im.«li., itm. 8 ll., 3m. 10 k. u. s. w. IllsertionVstcmpel jcdcsm. 80 ll. 1867. Amtlicher Theil. 3c. k. k. Apostolische Majestät haben den der küuigl. croatisch.slavouischcn Hofkanzlci als Referent provisorisch zugetheilten vormaligen Viccgcspan des Warasdincr Eo-mitatcö Peter v. Horvath zum provisorischen Scc-tionSrathc allcrgnädigst zn ernennen geruht. Das Ministerium für Handel und Volkswirtschaft hat den PostdircctionSsceretär in Graz Johann Two-bod a znm Postinsftcctor in diesem Ministerium ernannt. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 10. Inli. Ueber die Geschichte der letzten Ministerverändernngen wird der „Bohemia" aus Wien folgende Darstellung mitgetheilt: Wenn man die Geschichte des ersten parlamentarischen Ministeriums in Oesterreich schreiben wird, so wird man immer jene erste Soiree in den Salons dcs dcrmaligcn Reichskanzlers als Ausgangspunkt annehmen müssen, jene Soiree, bei der sich zuerst ein so ycrzUchcs nnd inniges Einvernehmen zwischen dem Mini-' "' und den anerkannten Führern der Majorität heraus Ncltc. Damals schon wnrdcn, wenn auch nicht unmittelbar dnrch Baron Bcnst, die Namen derjenigen Männer genannt, mit denen die Regierung wegen Uebernahme von Portcfcnillcs in Unterhandlung zn trclcn gesonnen war. Vor allem standen die Ministerien der In tn nnd des Unterrichts im Vordergründe. Hier handelte cs sich um rasche Besetzung, da die Besitzer dieser Portefeuilles mnsangrcichc nnd wichtige Vorlagen im Rcichsrathc zn vertreten hatten nnd zumeist und in principiellen Fragen me Initiative ergreifen sollten. Mit Dr. Ungcr nnd -öcrgcr waren die Vcrhandlnngcn rasch zu Ende, oder nchtiger, brauchten gar nicht nach der ersten Einlcitnng fortgesetzt zn werden, da Krankheit beide zur Uebernahme von Portcfcnillcs nnfähig machte, bänger nud beden^ tungsuollcr dancrtcn die Untcrhandlnngcn mit Hofrath v. Hasncr. Hasncr war zweimal zn Sr. Majestät bc' rufen nnd in beiden Audienzen die Eventualität seines Antrittes als Rathgcbcr der Krone besprochen worden. UUas yasncr znlctzt dennoch znr Ablehnung dcS ihm gewordenen Mandats bewogen hat, entzieht sich vollständig der Erörterung. Hasncr hatte in einer Unterredung mit ^nron Bcnst nls Vorbedingung seines Eintrittes zwei Maßnahmen anfgcstcllt: erstens die Errichtung dcS Päda-K""" '" Wien, uud zweitens die Anfhcbnng der IH .tm-Gyu,nasten in Fcldkirch nnd Ragusa. Ich glai.be vollständig richtig unterrichtet zn sein,' wenn ich sage, i daß Baron Vcnst auf eine dircctc Erörterung dieser Vorfragen nicht einging, sondern Hasncr nm Abfassung ciucs Mcmoircs ersuchte. Dies geschah, das Mc-nioirc wnrdc übergeben und blicb längere Zeit nubcant- ^ wortct. — — Hier befindet sich nnn in der historischen! Anscinandcrsctzung eine ^ückc oder vielmehr cs sind vcr-! schicdcnc Versionen vorhanden. Die Einen sagen, Varon Vcust habe Hcrru v. Hasncr einfach andcntcn lassen, die von ihm gestellten Bedingungen seien Gegenstände seines Ressorts nnd tonnten von ihm sofort nach Uebernahme des Portcfcnillcs selbständig entschieden werden; die Anderen sagen, das Mcmoirc des Herrn v. Hasncr habe eine eigentliche Acantwortnng nicht erhalten nnd der Herr Hofrath habe somit die Unterhandlungen für gescheitert angesehen. Es scheint überhaupt bezüglich der Bedingungen, die von vielen der Ministercandidaten gestellt wurden, eine eigenthümliche Differenz obzuwalten, die zn erörtern hier der Ort sein dürfte. Die verschiedenen Eandidatcn verlangten, daß ihnen vor ihrem Eintritt iu das Ministerinn, gewisse Bedingungen zngc-standcn, d.h. l.-l!l'lc l'Il'iu'Iu» für die Anssührnug gewisser Maßregeln gegeben nnd sie jeder Verantwortlichkeit nach oben in dieser Beziehung enthoben werden solllcu. Baron Bcnst genehmigte, wie es scheint, diese Bedingungen, d. h. er war mit der Ausführung der liberalen Maß. regeln im Principe einverstanden, wollte aber die Durch-führnng den Ministern im eigenen Ressort anf ihre Verantwortlichkeit überlassen. Mit einem Wort, Baron Bcnst wollte gewisse liberale Maßregeln mit aussührcn hch'cn, fic nachträglich im Vereine mit dem Ressort' minister vertreten, aber er wollte die Fragen nicht früher allein lösen nnd die gelösten den zn ernennenden Ministern als gebratene Tauben zufliegen lassen. Mit Herrn v. Maser wurden wiederholt Untcrhandlnngcu und wie cs scheint in doppelter Richtnng als Enllns- und als Insliz Minister angeknüpft. Die Unterhandlungen führten ziemlich rasch zum Rcsullalc. Herr v. Waser nahm an, nnd zwar in so definitiver Wcisc, daß das betreffende allerhöchste Handbillct bereits ansgcfcrtigt und znm Drucke vorbereite» war. Es war das am selben Tage, an dem das allerhöchste Handbillct über die Ernennung des Herrn v. Hyc znm Instizministcr ansgcfcrligt wurde. Wafer lehnte kurz nach crfolgtcr Annahme einfach „ans Gesundheitsrücksichten" ab. Baron Bcnst hatte der Krone die Eompletiruug des ^andcsministcrinms, daS factisch nur aus ciucm Mitglicdc (Tnaffc) bestand, zn-gesagt und konnte nicht abermals mit der Erklärung auftreten, es fände fich kciuc geeignete Persönlichkeit, die nntcr seiner Führung gegenwärtig ein Portefeuille au« nehmen wolle, fo fiel die Wahl auf Hye, an den schon bei einer früheren Eombination als Eultnsministcr gedacht wordcu war. Als nicht ohne Interesse möge bei dieser Gelegenheit verzeichnet werden, daß Ritter v. Wafer ein Gegner dcS neuen Strafgcfctzentwurfes ist. — Die Vcrhllndlnngcn mit Gislra entziehen sich der Besprechung, weil deren Details selbst seinen nächsten Freunden unbckanut sind. Thatsache ist nur, daß Gistra cm ihm angebotenes Acquivalcnt für die zu erleidenden materiellen Verluste ausschlug. — Mit Herrn Winter-stein haben Verhandlungen über seinen Eintritt in das Ministerinn, gar nicht stattgefunden. Professor Herbst erklärte ausdrücklich, daß er dcu Zeitpunkt, in dcm die Bildnng cincs parlamentarischen Ministeriums vor sich gchcu solle, noch nicht für gekommen erachte. 6. Sitzung >cs Herrenhauses am 8. Juli. (Schluß.) Die stattgehabten Wahlen ergaben folgendes Rc snltat: In die an das allerhöchste Hoflagcr zn entsendende Deputatiou wnrdcn gewählt: Cardinal Rauscher, Fürst Paar, Fürst Collorcdo, Fürst Fürsten -bcrg, Graf Kucfstein, Fürst Karl Anerspcrg nnd (bei dem zweiten Wahlgangc, da in dem ersten nnr si Mitglieder die absolntc Majorität erhielten) Fürst Vinccn; Ancrspcrg, Fürst Sapicha, Ritter v. Hasncr, Fürst Starhcmbcrg, Prinz ^ippc, Graf Leo Thnn. In die Eommission zur Vorberathnug des Gesetz cnlwnrfcS betreffend die Entsendung einer Deputatiou des Reichsrathcs znr Verhandlung mit dein ungarischen Reichstage wurde an die Stelle des ausgeschiedenen Mil glicdcS Fürsten Salm der Graf Morzin gewählt. Nach einer Mittheilung des Präsidenten siud drci Mitglieder der Pctitionscommission verhindert, an den Berathungen derselben Theil zn nehmen. An die Stelle derselben werden gewählt: Eontc Fanfogna, Baron Kranß und Graf Rcchbcrg. In die Eommission znr Berathung des Gesetzen! wurfcs betreffend die Abänderung des § 1'l wurden gc< wählt: Fürst Sanguszlo. Baron Rcycr, Graf (" o <' s, Baron At ü n ch , Ritter v. Pipitz, Altgraf Salm, Ritter v. Hnsncr, Bifchof Hack mann, Graf Hoyos. Präsident theilt noch mit, daß Ritter v. Hasncr eine Petition der Vudwciser Handels- und Gewerbe-kammcr nm Beschleunigung der Verhandlung mit der Elisabcthbahn wegen Umwandlung der Pferdebahn ?i»z-Vndwcis in eine ^oeomotivbahn überreicht habe. letzter Gegenstand der Tagcsordnnng ist der Bericht der Eommission über den Gesetzentwurf bc treffend die Behandlung umfangreicher Gesetze im RcichSrnthc. Ohne Geburtsschein. „Also man weiß wirklich nicht, wohcr er eigentlich 1. '/s! 1^ "^""- "leine Gnädigste, nnr dunkle Vcr. 'M ist doch seltsam! Dies uner- des Ans 5 ^ " ^i den Damen macht, sein glänzen- Fchön " Wnc Charakterfestigkeit, seine' wnnderbare M.ns^, /, allgenicinc Vergötterung — nnd lein von seiner Abkunft. - Nein, m? ^'^ ^"' Sie wolle,! alles wissen „udlöunen mu das Nicht einmal sagen? ^l^??'^^"^^' Nicßcn Sie nicht die ganze sÄ ^ ^°"'^ "b" ""I Unglücklichen ans. Gc-V, I.^"^', '!-7' "/'.^' ^°rlc, wenigstens kann ich ^1"'" Ansknnft ubcr sc.nc Vcrwandtschaf geben, wenn 3 soll? "°" b"" Nimbus Ihres ^bliugs schwiu- Sie wollen verleumden? O, cS liebt die Welt, daS ^trahlcudc zu schwärzen!" Welt'^W^Ht'^ "''a' Arsche" Sie statt «. . "^ scherzen! Ein solchcö Abbild der volleudetsteu ^'luhclt sollte sich schwärzen lassen? — Doch cs sei, 'U) will Sie anhören. Wo hält sich seine Verwandtschaft augenblicklich anf?" ' ' " ' " „An vielen Orten der Welt. Auch hier im Him wer z. V. hier in dem Kohlcncimcr." Mit diesen Worten stand ich auf und brachte der verwundert Blickenden ein Stückchen schwarze Steinkohle. Die schwarze Kohle, die soll mit einem köstlichen Diamanten in irgend ciucm Zusammenhange stehen; nein, daS ist unmöglich." „Und dennoch ist der Beweis ein so einfacher. Die schwarze Kohle verbrennt in der 5'ust zu einer eigen' thümlichcn Gasart, der bekannten Kohlensäure, uud der Diamant verwandelt sich während des Vcrbrcnncus ebenfalls in Kohlensäure. Schon im Jahre 1094 wnrdc anf der Akademie zu Florenz ein großer Diamant in dem Brennpunkte ciucs ricsigcn Hohlspiegels verbrannt nud Lavoisier, der Stammvater der neueren Ehcmic, zeigte schon, daß der Diamant zu Kohlensäure vcr-brcunc." „Zum Verbrennen des Diamanten ist jedoch gar kein Hohlspiegel mehr nöthig, denn fein gepulvert auf ein Platinablcch gebracht, verbrennt er unter wundervoller Fcucrcrschciuuug schon in einer ganz gewöhnlichen Sftiri-tusflammc." „Uud daS erzählen Sie mir so ruhig! Kanu cs Ihrer abscheulichen Ehcmic nicht cincs Tagcs gelingen, dic Diamanten künstlich herzustellen? Ucbcratt finden stch ja Kohlen genug. Was hindert Sie denn, die Diamanten scheffelweise darzustellen uud alle Brillanten der Welt, selbst den Kohinor, den „Berg des richtcS", dcr anf 2C0.000 Pfnnd Sterling geschätzt wnrde, wcrthlos zu machen, wie böhmische Glasperlen?" „Ein unanacnchmcr Umstand zerstört bisher alle Hoffunng, welche sich die Ehcmic über diesen Gegenstand machte: Der Diamant hat keinen Geburtsschein. Man weif; nicht, wie er entstanden ist. Dazu lommt noch, daß er zu einer Zeit gebildet wnrdc, in dcr von einem vernünftigen Polizcircgimcnt noch keine Rcdc sein louutc. Wäre damals alles so geordnet gewesen, wie jcht. so würdc cr sicherlich Gcbnrts-, Tanf-, Impf-, Eonfirma-tions-, Gewerbe- uud Aufcnthaltsschrin besitzen, und man wüßte doch, mit wem man zn thnn Hai. Nun al'cr ist cr einfach dcr „Hcrr von Diamant" nud hüllt sich iu ciu mystisches Duukcl, daS ihn — ähnlich wie die ucr bannten Polen und die Rittergutsbesitzer aus Hinter-fchlcsicn — nur noch interessanter macht. Welche W hat die Chemie schon angewandt, um ihn zum sprechen zu bringe,,, das hcißt zum reden dcr eigenthümlichen Sprache, wclchc nur dem Eingeweihten verständlich ist nud sich dcr sonderbarste!, Hieroglyphen bedient. Durch die Marter im Fcncr dcS Hohlspiegels gestand dcr Diamant, daß cr aus einer vcrbrennlichcu Substanz bestehe. DaS war doch wenigstens Etwas. DaS Product, in welches cr sich verwandelt halte, die Kohlensäure, ist wie alle Francnzimmcr — natürlich Sie verehrte Leserin ansgmommcn — entsetzlich schwatzhaft und verrieth dcr Ehcmic: dcr wunderbare Prinz aus Indien sei nichts als reine — Kohle. Mehr war aus dcr Kohlensäure nicht herauszubringen. Bei dem Verbrennen hinterließ dcr Diamant cine llcmc Menge ('/,<> vEt.) Asche, wclchc schwach rothlich chunmcrtc nnd eine glänzende Oberfläche zeigte. Auch be, der Asche wnrdc uachgcfrngt, und man fand, daß sic aus Kicselfänrc und Eifcn, den gewöhnlichsten Bestandtheilen dcr Pflanzcnaschc, bestand. Ja unter ocm Mi-troökope, diesem Spion dcr Naturforschuug, zeigte sie 1040 Berichterstatter Ritter ».Schmerling erstattet den Bericht, welcher mit dem Antrage schließt: „Das Herrenhaus wolle dem Gesetzentwurf, wie er cmS der dritten Lesung dcö Abgeordnetenhauses hervorgegangen ist, zustimmen." Präsident eröffnet die Generaldebatte. Graf Leo Thun: Der vorliegende Gesetzentwurf ist bestimmt, die legislative Thätigkeit des NcichSrathes zu fördern. Insolange die gewaltige Krisis, in welcher unsere verfassungsmäßigen Zustände sich befinden, nicht rechtlich gelüst ist, kann, wie dem Hause bekannt ist, nach meiner Auffassung keine ucrfassnngsmäßigc Thätigkeit als Mitwirkung zur Gesetzgebung, iusofcruc sie nicht verfassuugsmäßig den Landtagen zusteht, gehandhabt werden. Aus diesem formellen Grunde allein werde ich mich nicht veranlaßt schcn, dem Gesetze meine Znstimmung zu geben. Da sich uiemaud mehr zum Worte meldet, wird die Sftccialdcbattc eröffnet, in welcher der Gesetzentwurf conform dem Beschluß deS Abgeordnetenhauses ohne Debatte angenommen und auch über Autrag des Berichterstatters gleich iu dritter Lesung zum Beschluß erhoben wird. P räsidcnt beantragt, bei dem unmittelbaren Zusammenhang, in welchem das Miuistcrvcrantwortlichleits-gesctz mit der Abändernng des 5 13 des FcbruarpatcutcS steht, dieses Gesetz der heute znr Berathung des § 13 gewählten Commission znr Berichterstattung zuzuweisen. (Angenommen.) Weiter macht der Präsident die Mittheilung, daß Sc. Majestät die Deputation morgen Vormittags 11 Uhr zu empfangen geruhen werden. Schlnß der Sitzung 2 Uhr 35 Min. Nächste Sitzung unbestimmt. Die iu der heutigen Sitzung des Herrenhauses gewählte Commission von 5) Mitgliedern zur Vorbcra-thnng des Gesetzentwurfes über den tz 13 hat sich nach Schlnß der Sitzung constitnirt und Frcihcrrn v. Pipitz zum Obmann, Fürsten Sangnszko znm Obmann-ftcllvcrtrcter und Hofrath Ritter v. Hasncr zum Berichterstatter gewühlt. Die Anträge des znr Vorbcrathnng des Strafgesetz c n t w n r f c s b c st c l l t c n A n ö s ch n s s c s, denen cin längerer Motivcnbcricht vorangeht, lantcn: Das h. Hans wolle beschließen: 1. Cö werde die in dem von der Ncgieruug vor-gelegten Strafgcsctzcntwurfc beobachtete Zwcithcilung der Dclictc in Verbrechen und Vergehen genehmigt. 1?. In dein neuen Strafgesetze follc die Todesstrafe beseitigt werden, wobei, ob und iuwicfcruc ausnahmsweise die Todesstrafe für die Fälle des Krieges uud der Meuterei zur See Auwcnduug finde, den Kriegögcsctzcn und dem Sccrcchtc zu bestimmen ebenso vorbehalten bleibe, wie die Vcstimmuug einer Ausnahme für dcu Fall des Standrcchtcs der Strafproccßorduung angehöre. 3. Der in dem Rcgicriingscntwurfc durchgeführte Unterschied entehrender nnd nicht cutchrcuder Strafen mit dem Vorbehalte der richterlichen Macht, auch in einzelnen Fällen, in welchen nach dem Gesetze eine entehrende Strafe zu verhängen wäre, eine nicht entehrende eintreten zu lassen, sei festzuhalten. 4. Das Princip des Negicrungscntwurfcs, daß Freiheitsstrafen jeder Art, insoweit die dazn erforderlichen Räumlichkeit,,'!! vorhaudcn sind, in der Regel in Einzelhaft abgebüßt werden sollen, werde mit dein ohne Cin- chränkuug auf ciue Zeit zu bcobachtcudcn Verhältnisse eincS in Einzelhaft zugebrachten Zeitraumes zu demjenigen, während dessen man sich in gemeinschaftlicher Haft befand, wic 1 : 2 anerkannt. 5. Das in dem Regicrnugsentwurfc anerkannte Princip der bcdingnißweiscn Cutlassuug der Sträflinge werde, jedoch in der Art, daß dieselbe als Rcchtsiustitut zu bcsteheu habe, gebilligt. Wien, den 8. Juli 1867. Der Ausschuß für die Vorbcrathung dcs Strafgc-sctzentwurfcs. Tschabuschnigg, Obmann. Mühlfcld Berichterstatter. Oesterreich. Wien, 7. Juli. Die nicd. österr. Statthaltern erläßt nachstehenden Aufruf: Der Senat von Montenegro hat sich wegen Abscndnng von Aerzten znr Be» handlnng der Krauleu aus Aula6 der dort ausgcdrochc-neu Cholera anhcr gewendet. Desgleichen dürfte sich auch für Dalmaticn, welches dnrch die in Montenegro nnd in den benachbarten türkischen Provinzen herrschende Cholera nicht nnr stark bedroht, sondern thatsächlich auch schon in einigen Grcnzortcn heimgesucht ist, die Nothwendigkeit ergeben, Aushülfsärztc dahin abzusenden. Den nach Montenegro abgehenden Aerzten wird für die Zeit ihrer Verwendung eiu Taggcld von zehn Gulden (10 fl.) nnd der Ersatz der nachgewiesenen Reisekosten bewilligt und denselben vor dem Antritt ihrer Reise cin bei der Rückkehr zu verrechnender Vorschuß von dreihundert Guldcu (300 fl.) flüssig gemacht wcrdcu. Für die Dicnstlcistuug iu Dalmaticu wird nebst der Vergütung der nachgewiesenen Reisekosten den Doctorcu der Medicin cin Taggcld von fünf Guldcu (5) fl.), den Magistern und Patronen der Chirurgie aber ciu solches mit drei Gulden (3 fl.) nnd cin gleichfalls zu verrechnender Rciscvorschnß von hundert Guldcu (100 fl.) zugesichert. Aerzte, welche geneigt sind, in einer der beiden Richtungen Dienste zn leisten uud bezüglich Montenegro's sofort dahin abzugehen, wolleu fich uutcr Beibringung eines den erlangten akademischen Gradus uach-wciscndcn Documcutcs im Sanitätsdcpartcmcnt der t. k. n. ö. Statthalterci melden. — 8. Juli. Der Vortrag der Staats, schuldcncontrolsc omm i ssi o n für das Jahr 1866 ist im Druck erschienen. Cs crgicbt sich aus demselben, daß im Verhältnisse znm Jahre 1865) die allgemeine Staatsschuld eine Vermehrung nm 387.634.5l0 fl., die gcsanlmtc Gruudcntlastnngsschnld eine Verminderung um 2,3(X).000 fl. nnd die galizischc Landcsschnld dnrch das Nothstandöanlchcn eine Vcrmchrnug um 2,500.000 fl. crfahrcu hat. Dcmuach beträgt die gcsammtc allgemeine Staatsschuld 2.V!>,717.68i) fl., die gcsammtc Grundcnt-lastungsschuld 523,556.424 fl. Ausland. Paris, 8. Juli. Im gesetzgebenden Kür-per erklärt Inles Favrc, daß er den Credit von 27 Millionen für Bewaffnung und Soldeserhöhnngöauslagc billige, daß er aber nicht dafür stimmen werde, da die AnSgabc in unregelmäßiger Weise gemacht wurde. StaatS-ministcr Ronhcr erkennt die Unregelmäßigkeit an, sagt, die Regierung sei dnrch die Umstände gezwungen gewesen. Da sie sich einem drohenden Conflicte gegenüber befand, so handelte sie auf eigene Verantwortlichkeit. Jetzt verlange sie eine Idemuitätsbill. Picard fragt, warum dieser Credit zur schwebenden Schuld geschrieben wurde. Vuitry erwidert, diese Zuschrcibung sei uur cinc provisorische nnd die Regierung wünsche, das große Buch nnr in den Fällen der absolnten Nothwendigkeit zu öffnen. Vcrrycr fürchtet, daß die Regierung während der Abwc-scuhcit der Kammcru die Fonds der Armccdotation an-greife. Vuitry erwidert, diese Furcht sei nicht begründet. Hierauf wird der gauze Gesetzentwurf bctrcffcud dcu Credit von 158 Millionen mit 236 gegen 12 Stimmen angenommen. Morgen findet die Debatte über das gc-sainmtc Ansgabcnbudgct für 1868 statt. Thiers wird sprechen. — 9. Inli. Der ..Monitenr" schreibt: Bei der gestrigen Neune war der Kaiser vom Sultan nud sciucu Söhucn, dem Könige von Württemberg, dem Großhcrzogc von Sachsen-Weimar, dem Fürsten von Montenegro, dem Prinzen Napoleon, dem Prinzen von Qranicn, den Herzogen von Aosta nnd Lcuchtcnbcrg und zahllosen Officicrcn aller Nationen begleitet. Kopenhagen, 8. Juli. (Pr.) Die „Bcrlingske Tidcndc" theilt cin Sendschreiben von 426 iu Dänemark ansässigeu Dcutschen au die „Kölnische nnd Norddeutsche Allg. Ztg." mit, in welchem die Unterzeichner die dankbarste Anerkennung gastfreier freundlichster Aufuahme in Dänemark anSsprcchcn nnd erklären, daß fic anö eigener Crfahrnng wissen, daß jede Garantie für die Deutschen NordschlcSwigS völlig überflüssig sei. Aus Mexico. Der „Courier der Vereiuiglcn Staaten" erzählt über die letzten Tage des mcficanischcn Kaiserreiches Folgendes: Nach dcu Erzählungen einzelner Augcuzeugcu stand die Sache dcs Kaiserreiches vor dem Falle Qucrctaro's kciucswcgs schlimm. Nach der Meinung audcrcr war der Platz im Gegentheil gar nicht haltbar, die Kaiserlichen waren vollständig eingeschlossen nnd litten an dem Nothwendigsten Mangel. Unter vielen Berichten scheint der nachfolgende an then tisch zu sciu: Die Belagerung Qncrctaro'S dauerte 68 Tage. Trotzdem die kaiserliche Macht anf l 2,000 Mann geschützt wnrdc, bctrng sie in Wirklichkeit nicht mehr als 6000 bis 7000 Manu. Der Fürst Salin^Salm, der in der Potomac-Armcc gcdicut hatte, war Gcncralstabs-Chcf und besaß das ganze Vertrauen dcs Kaisers. Mi-ramou hatte die oberste Lcituug, Max war Chef-General. Mitte März wurde Marqncz nach Mexico nm Verstärkungen geschickt, nnd man erwartete den Znzng von 12,000 Mann zuversichtlich. Couriere anf Couriere wurden Marqucz nachgeschickt, aber keiner kam zurück. Ciucs Tags fand man einen derselben bei den laiscrli-cl,cu Vorposten anfgchäugt mit einem Zettel anf der Brust, die Worte enthaltend: „Fünfter Courier für Marque,;!" Ciuc Belohnung uon 6000 Liu. warcu für Dcu-jcnigcn bestimmt, der bis zu Marqncz aclannen und von ihm eine Autwort zurückbriugcn würdc. Am 11. April machte Prinz Salm-Salm einen Augrijf auf die fciud-lichc Linie, um fünf gleichzeitig von verschiedenen Pnnk-tcn ansgcsaudtcn Couricrcu das Durchkommen zu cr leichtern. Jeder trug ciucn in Oblate eingewickelten Zettel, so zwar, daß cr denselben im Nothfälle vcrschlu ckcu konnte. Zwei Courieren gelang es, sich dnrchzuschla-gen. Marqucz war damals schon von Diaz arg bedrängt nnd konnte keine Hilsc scudcu. — In Qucrctaro gab es schon wenig Lcbcnsmittcl, man hatte nnr noch Manlescl-nnd Pferdefleisch. Endlich ging auch dies aus. Die Frauen schleppten Eßwaarcn nach dcu Tranchccn, mehrere derselben wurden gctödtct. Maximilian lebte wic der einfachste Soldat, cr war fortwährend im Kampfe, stets voll Hoffnung, sich Tag nnd Nacht der größten Gefahr aussetzend. Sein Mnth bot ciu aufmnntcrudes Beispiel nnd wurde auch vou sciucn Gegnern bewnndcrt. nicht selten cin feines Netzwerk, welches kleine sechsseitige bisweilen übereinander liegende Maschen erkennen ließ. Diese kleinen Maschen glichen ganz den kleinen Zellen der Pflanzen, nnd somit dürfen wir annehmen, daß die Kohle, aus der sich der Diamant bildete, ciust dem Pflanzenreiche augchörlc, dcuu es ist ja bckauut: wcun wir Pflanzcnthcilc, z. B. Holz, nntcr Abschluß der Luft crhiz-zcn, so erhalten wir — Kohle. Dies Gcständniß ist nnn das letzte, welches der Diamant sich abpressen ließ, weitere Fragen hat cr so verschmitzt beantwortet, als wolle cr den Untcrsuchuugs-richtcr irre führen. Wird nämlich cin Diamantsplittcr unter Abschluß der Luft stark erhitzt, so verliert cr seinen strahlenden Glanz uud verwandelt sich in eine graue, harte Masse, welche dcu aus Steinkohlen gewonnenen KoakS anf cin Haar gleicht. Ciuc hohc Temperatur, etwa daS Gluth-mccr eines unterirdischen Feuers, kann daher bei der Bildung des Diamanten nicht mitgewirkt haben; statt des glänzenden Diamanten wären schwarze Coats daS Resultat gewesen. Wic entstand cr denn? Gab es in jenen, der grauen Sage angehörenden Zeiten etwa Bäume, die statt der Vlumcn schimmernde Diamanten trugen? Nach Indien, wo der Diamant in dem Sande der Flüsse gefunden wird, verlegen wir ja so gern den Garten Eden. War cs vielleicht der Vanm, nntcr dessen Schatten Adam den ersten Mcnschcnschlaf schlief, der krystallene Thrüncu — Diamanten — weinte, als die erste Sünde in das cut-weihte Mcnschcnhcrz zog, als das Cbenbild der Gottheit das strahlende Diadem der Unschuld verlor? Die Chemie gibt hierauf keine Autwort uud die Träume der Phantasie sind ja nur lose Duftgcbildc, die den Strahlen der aufgcheudcu Sounc wcichcu müssen. War es nicht die Hitze, so konnte irgend etwas anderes die stöhle iu Diamanten umgewandelt haben. Der natürlich vorkommende Diamaut erweist sich nämlich als krystallisirtc, d. h. nach bestimmten Regeln geformte Kohle. Ist mau nnr im Stande, gewöhnliche Kohle die Form des Diamanten annehmen zn lassen, so wäre der sehnlichste Wnusch der Diaiuantcuspcculantcu erfüllt. Damit cin Körper trystallisircn kann, ist es nothwendig, daß cr sich in einem flüssigen Zustande befindet, aus welchem cr ganz attmälig in dcu festen übergeht. So scheidet sich z. A. Kochsalz, welches iu Wasser aufgelöst (verflüssigt) wurde, iu schüucn trcppcuartig gc-lagcrtcu Würfeln wieder aus, sobald das Wasser verdunstet. Man hat daher uur nöthig, die gewöhnliche Kohle anf-znlösen und die Lösung zu verdunsten, aber — sie thut'S halt nicht, sie löst sich in keinem der nns zn Gebote stehenden Mittel auf. Höchstens noch in glühendem Gnß> eisen und wcnn sie sich beim Crkaltcn anö diesem ausscheidet, so ist sie schwarz wic die Nacht — reine Coaks. Kein chemisches Lösungsmittel greift die Kohle und mithiu auch dcu Diamanten an, alle Körper wcrdcu vou dem Diamanten geritzt, er übertrifft sie alle an Härte: dahcr hat cr anch den Namen Adamas, der Unbezwingbare, erhalten. Aber auch das Mcnschcnhcrz weis er zu bcsiegeu. Wic mauchcr Diamant ließ schon > die Wagschalc tief, tief ausschlagcn, wcnn sie zwischen ^ Recht uud Unrecht schwankte; was war Siltc uud Tugend, wcnn dcr Diamant seine verlockenden Farbcu! spielen ließ? Gegen das Feuer dcs Diamanten ist daö Roth dcr Scham doch nur matt, warum lange zandcrn? Und was ist dcr Allmächtige? — Kohlc, freilich mit seltenen Cigcnschaften begabte Kohlc, deren eigentlicher Werth, cin eingebildeter, gar nicht vorhanden ist. Hätten wir nur seinen Geburtsschein, wären wir nnr" bekannt mit dem „Nie" seiner Entstchnng, cr sollte bald anf seinen wahren Werth rcdnzirt werden, nnd anstatt der prunkenden Rolle, welche cr bis jetzt spielt, hinunter-gestoßen werden in die Werkstätten dcr Industrie, nnl znr Crbanuug dauerhafter Maschinen, znr Constrnctioil starker Mikroskope — denn dcr Diamant bricht das Licht an stärksten — uud zur Anfertigung vieler nützlicher Dinge zu dienen. Doch das sind fromme Wünsche. Chemie, Chemie! Du mußt uoch viel, viel leisteu, wcun dir die Darstellung künstlicher Diamauten dereinst gelingen soll! —, Wic überall, berühren sich anch hier die Extreme. In Gold gefaßt, strahlt dcr Diamant anf gesalbte" Hänvtcrn, oder wetteifert im Glänze mit den Angc>l schöner Trägerinnen. Bei den Mächtigen dcr Crdc ist sciu Aufenthalt, während die ärmere Schwester, die Steinkohle, unbarmherzig dem Sklavcnjochc verfallen ist-Ohuc Gnade muß sie die Kessel heizen, Lasten hcbc", Räder drehen, Dampfwagcn und Schiffe nach allc" Wcltgcgcndcn mit Windeseile treiben. Und wer trägt die Schnld an diesem sonderbare»! i Verhältniß? Wic bci dcn Majoratshcrrcn dcr erste 7" so bci dem Diamauten dcr fehlende — GcbnrlsschciU' ! _________(Wr. Tgbl.) 1041 Gcgcn Ende April wurde die Situation cine schlimme. Dcr Kaiser beschloß, die Positionen dcS Feindes anzugreifen nud sich ciucn Wcg dnrch die iltcihcn desselben zn bahnen. Der itnmftf sand am 27. statt. Miramon leitete den Angriff, dcr ausssczcichnct gelang. Die Linie Eöcobcdo's wnrdc zersprengt, 21 Kanonen und 000 Gefangene sielen in die Hiindc dcr Kaiserlichen. Leider waren die Sieger selbst "so schwach, daß sie ihre Vortheile nickt verfolgen konnten nnd in ihre frühere Stellung zurückkehren mnßtcn. Der Sieg belebte wenigsten« wieder die arg gesunken gewesenen Hoffnungen nnd jeder Gedanke an Ucbcrgabc war verpönt. Am I. nnd Z.Mai wurde cm Ausfall ohne entscheidendes Resultat unternommen. Um diese Zeit wurde dcr Geucral Ramirez mit seinem Stabc verhaftet, weil er versucht hatte, die Stadt zu übergeben. Endlich stieg dic Vcrzwciflnng anf's Höchste, alle Lebensrnittel waren erschöpft. Maximilian wollte noch einmal versuchen, die Linien des Feindes zu durchbrechen nnd ins Gebirge nnd dauu nach Vera-Cruz ge-langcn. Mcjia wollte die Bewegung leiten, die am 13. ansgcfnhrt werden sollte. An: Abende zuvor faud dcr schändliche Verrath statt. Alle Viirgcr dcr Stadt warcn bewaffnet worden, nin die Stadt während dcS Rückzuges zu vertheidigen, alle warcn bereits vorbereitet, als in dcr Nacht vom 1A. zehn Dcscrtcnrc, oder besser angebliche Dcscrtcnrc, erzählten, Ortega belagere San Lnis und Inarez habe Escobcdo den Befehl zugeschickt, die Belagerung von Qucrctaro anfznhcbcn nnd zu ihm zn stoßen. Man glaubte das Märchen und der Ansfall wnrde verschoben. Das Ucbrigc ist bekannt. In dcr nächstfolgenden Nacht (14. Mai) verrieth Lopez, dem Maximilian das unbedingteste Vcrtrancn schenkte, seinen Kaiser und übergab das Fort dc la Cruz, den Schlüssel dcr Stadt. Die Liberalen besetzten in aller Stille das Fort uud überraschte» die Stadt bei Tagesanbruch mit ihrer Anwesenheit. Miramon wollte Widerstand leisten nnd erhielt am Kopfe eine tödtlichc Wnndc, an dcr er bereits gc-stordcn sein soll. Eine Gewaltthat faud in den crsicn Tagen nlcht statt, nnr Mcndcz ward als Rache für die dnrch ihu angeordnete Exccntion zweier liberaler Officicrc, erschossen. <- o ,, , HaiMnmigkeiten. — Se. Majestät der Kaiser haben dem Comitl' sül Errichtung eines Dculmals süi Hans Sachs in Nürnbcra einen Beitrag von 'W0 fl. zustellen zu lassen geruht — Se. Majestät der Kaiser Ferdinand habcn zum Baue des Hochaltars in dcr Karolinenthaler Pfarrkirche der heil CynU und Methud 500 fl. cülergnüdigst zu spenden geruhe — (Aus Wien.) Die Rechtsscction des Gemeinde« rathes hat bezüglich des letzthin erwähnten Antrages auf Einschreiten gegen den „Hans Iörgcl" am 8. b. M. he-Mossen, der Plenarvcrsammlung zu empfehlen, der Ncdac« teur Herr A. Langer sei aufzufordern, die gegen dru Ge< mcindcrath ausgesprochenen Verdächtigungen zu widerrufe», widrigenfalls gcgcn denselben die gerichtliche Klage anhängig gemacht wU.de. — Am 21. Juli v. I. beschloß bekanntlich drr Wiener Gcmcindcrath mit Slimmcncinhelligkcit die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes an den Vicradmiral v. Tcgclt. Hofs. Da3 prachtvolle Diplom wuide in seiner reichen lünst. Imschen Ansstattung erst vor kurzem vollendet und lann daher erst dieser Tage dem Viceadmiral ilhcrrcicht werden. D.e Enveloppe, deren Ausführung dem Hosbuchbindcr Leopold Groner übertragen war, >s, aus lichlbraunem Chagrin-S n^/"^°'' ""d ^ailvcrzierungcu und echten t?. I^l^"'^' ^" dl" Wmetrisch vertheilten, ver- sten ,)el ern l.egt auf Sammtgrunde die reiche Ornameu- rnng lhc.ls flach, theils ... .^i.s von vergoldetem Silber m harmonischer Verbindung mit Email und Korallen. Die Monogramme W. T. mit dem Lorbeerkranze aus Email und ^olb und die maritimen Embleme aus Gold- und Silber-°M sind in dem ganzen ornamentalen Echmuc! stylgcrccht vMlochten. In dem großen Mittelfelde ruht umrahmt von reicher Ornamentik in Farbe und auf tiner ciselirlen ^llheroiydplalte das Wappen dcr Stadt Wien, dcr Engel aus vergoldetem Silber, die bcivcn rolh-wcihcn Schilder aus wrallcn und weißem Email. An dcr Goldscynur, die das ci^t/'^7^"°" °" »cm Einbande befestigt, hänqt die chcr 5 ^ ^""" '"" '"" Stadtwappen geschmückt, in ische i.^, ^'?^ >" Eladt Wien sichtbar ist. Die fiqura-L u b^7" .""^ '" Diploms, cin Wert des Künstlers W <^ ' "? c""' "ner prächtig gezeichneten und in Iigurengrupp. Die tadellos cme alligraphische Arbeit rührt aus der Feder des Mini-^7 7. ^llcnburger. >_ Z,, ^,j^^en Arbeiter. I"dus.rieaus,tcllung sinden fortwährend zahlreiche Anmel' X'«w40^ ^'gt die Gesammtzahl der Aussteller — (Militärisches.) Im Jahre I8L1 ist ein Gesetz Udcr dav Heiraten der im activen Dienste stehenden Soldaten Mcnen, wornach cin Scchöthcil der Untcrofsicicre vcrche-d'v '"." "?l, von denen aber cin Theil in die Kategorie °cr aus ^rste Art" und der verbleibende Theil in die Katc-11°.!.'^" "uf .zw.ite Art" Verehelichten zu zählen hat. Der "Mersch.cd besteht darin, daß die Familien der ersten Kate. Ioric m den Kasernen wohnen, mit dcr Truppe auf äraw '^ ostcn marsch.rcn und die unentgeltliche Aufnahme in "c ^lilltärspUälei finden, dann daß die Kinder in die Militär-^oungsaiistalten aufgenommen werde» können: während die Familien der auf die zweite Art Verheirateten auf leine dieser ^encficien Anspruch haben. Ungeachtet dieser präcisen Ac« stimmungen gibt es in dcr Armee Truppentörper, bei wel« chen das Ertheilen von Ehebewilligungcn zu den abnormsten Seltenheiten gehört, und bei welchen der Commandant ohne Nücls'cht auf das Gesetz es sich zum Grundsätze macht, lei-ncm activen Untcrosficicr, geschweige denn einem Gefreiten oder Gcmcincn, und sci cr noch so brau und verwendbar, die Ehcbcwilligung zu ertheilen. Diese Willlürlichlcitcn sind nun sogar zur Kenntnis; des Kaisers gelaugt und fand, wie die Grazer „Tagespost" meldet, Se. Majestät mit be>'onde: rem Handschreiben anzubefehlen, daß die genaueste Beachtung dcr Gesche und Vorschriften allseits zu geschehen habe, und gegen jenc Commandanten, welche willkürliche Vcscheide auf Ehcgcsuche der Mannschaft erlassen, mit rücksichtsloser Strenge , einzuschreiten ist. — (LllNdwirth schastliches.) In Bozen wird vom 19. bis 23. September eine Früchtenaussteltung statt» sinden, wclche mit einer Viehausstcllung verbunden ist. — In Mais und Algund (Süd-Tirol) hat sich in den letzten Tagen die Traubcntranlhcit in ausfälliger Weise zu zeigen begonnen. — Au3 Steiermart wird gemeldet: Die neue Kornsrucht ist vortrefflich, die Körner find voll, dabei dünn» schalig und um 20 pCt. mehlrcichcr als die alte Frucht. Auch ans Körnten liegen Berichte vor, wclche die Ernte qualitativ und quantitativ als eine so gute bezeichnen, wie sie >cit Inhren nicht war. — (Autilirchliche Demonstration.) Die Ve-netianer und der dortige Clcrus stehen einander schroff gegenüber. So sollte letzten Sonntag bei Gelegenheit der Vcr-lheilung der neuen Fahnen an die verschiedenen Bataillone dcr Nationalgarde auch eine lirchliche Ceremonie stattfinden, indem die Fahnen vom Patriarchen oder in dessen Stellvertretung vom ersten Domherrn gesegnet wcrdcn sollten. Dcr Stellvertreter des in Rom weilenden Patriarchen, Domherr Falter, hatte sich auch bereit erklärt, die Einsegnung dcr Fahnen vorzunehmen, und alles war bereits hiczu vorbereitet worden. Da gingen dcm Commandanten der hiesigen Nationalgarde, General Manin, von Scite zahlreicher Natio-nalgardeu EiUaruna.cn zu, daß dieselben sich nicht an der Feier bclhcilia.cn wurden, wenn der Clerus dabei eine Nolle spielen sollte, und so unterblieb denn die religiöse Feier und fand blos die militürische Uebergabc der Fahnen statt. — (Eine Reise um die Erde) würde bei dem heutigen Stande der Verkehrsmittel im Ganzen 104 Tage währen. Eie solche Eilsahrt kostete nicht weniger als 1850 Pfund Sterling, in runder Summe ungefähr 20.000 fl. '— (Acht Millionen Fran c 3) beträgt die Summe der Geldgeschenke, welche die Vischöfe anläßlich dcr letzten Feste in Rom dcm h. Vater überbracht habcn. — (Kaum glaublich und doch wahr.) Line in Dresden lebende vermögende Dame aus Ems erlM vor einigen Tagen eine Depesche dcs Inhalts, bald dorthin zn kommen. Da ein Zug nach Leipzig vor wenigen Minuten abgegangen war, entschloß sich die Dame, sür den Preis von 100 Thalern einen Ectrazug bis Riesa zu nehmen, wo sie den Leipziger Zug zur Weiterreise benutzte. Hier angc-lommcn, verfügte sie sich nach dcm Thüringer Bahnhofe und verwendete den Aufenthalt in der Restauration dazu, etwas zu genieben. In dieser angenehmen Beschäftigung entfiel ihr Geld: der Packträgcr, welcher das Gepäck der Dame getragen halte, ein Bahubeamler, das Kellner' personal wurden angehalten, es zu finden, da die Zeit drängle: alles suchte, doch blicb das Verlorene verichwundcn und die Noth war groß. Als endlich ciner die eisrig mit-suchende Dame fragte, wie viel es denn gcwcfcn sci? ant-worlcte sie: ein halber Ncugroschcn! — Dicse Gefchichte ist factisch vafsirt am 27 Juni Abends 10'/. Uhr. — (Belohnungen für Erfindung neuartiger Feuerwaffe n.) Mr. Frafer, der Erfinder dcs ncucn Geschützes, mit welchem England jetzt seine Land- und Seemacht vcwassnct, und Major Palliscr, dcr die Geschosse aus gestähltem Eisen erfunden, machen mit ihren neuen Einrichtungen bcsscrc Geschäfte, als der in Dürftigkeit und Noth verstorbene Vater dcs englischen Hintclladcrö, Snider. Aus Vcschl des Kricgsministcriums erhält Fräser als Abschlag« zahlung zunächst 5000 Psd. St. und Palliscr in derselben Weise 10.000 Pfd. St. ausbezahlt. In Betreff des letzteren ist bereits festgesetzt, daß derselbe im nächsten Jahre „weitere 5000 Pfd. St. als Ermulhigung und Anregung, aus dcm beschriltcncn Wege fortzufahren," erhalten soll. — (Aus London, 5. Juli) wird gemeldet: Die Königin hat sich neuerdings entschlossen, ihre Abreise nach Osborne bis nach dcr Ankunft dcs Sultans zu vertagen und crst dcn Bcherifcher dcr Gläubigen, wie den Vicelönig von EgyptlN in Windsor zu empfangen. Dcr Letztere wird am 0. d. hier eintreffen und, so vicl bis jetzt bestimmt ist, am 7. den Besuch Lord Stanley's in Dudley-House entgegennehmen. In Begleitung dcs Ministers wird rr sich an demselben Tage sodann nach Windsor begeben und dort bis Tags darauf als Gast dcr Königin verweilen. Am 8. d. wird dcr cgvptische Potentat dcn königlichen Part besuchen und den Abend in einem der Theater zubringen. Für den 9. ist ein Ausflug nach Woolwich in Aussicht genommen. Am 10. wird großes Diner bei dcm Minister dcS Auswär« tigcn und am II. Aanlct beim Lorvmayor in Mansion« House zu Ehren dcS hohen Gastes sein. Das Weitere ist bis jctzt noch nicht festgesetzt, doch dürste zunächst dcr Prinz von Wales dcm Vicclönig dann seine in Egypten genossene glänzende Gastfreundschaft erwidern. Locales. — (Se. Majestät Kaiser Ferdinand l.) haben zum Baue der Kirche in Prem, welche am 0. d. M. eben bis zum Dachstuhl fertig war, 400 fi. geschenkt. — (Die Firmung) wird von Sr. fürftbischöflichen Gnaden im Monate August in nachstehender Wcisc ausgetheilt weiden: In der Zirknizer Tecam'c: Am 2. August Nachmittag in Planina; am 3. Vormittag in Zirlniz, Nachmittag in Grahovo: am 4. Vormittag in Alten? markt bei Laas, Nachmittag in Oblal. In der Adels-berger Dccaniei Am 5. August Vormittags in Adelsberg, Nachmittag in Senosetsch: am 6. Vormittag in Vrem: am 7. Vormittag in Hrenoviz: c>m 8. Vormittag in Slav ina. In dcr Feistrizer Decanie: Am 9ten August Vormittag in Koschana; am 10. Vormittag in Dorn egg, Nachmittag in Grafenbrunn,' am Ilten in Studeno, Dechantci Zirlni;. — (Schulen ende.) Die Mittelschulen werden heuer mit letzten d. M., da3 Gymnasium mit 30. d. geschlossen, doch ohue die sonst übliche öffentliche Feier. Bei der neu organisilten Normalschule bleiben von den jetzigen Lehrern drei, zwei begeben sich in den Ruhestand. Von außen werden zwei Lehrer an die Normalschule berufen, dalunler der Director dcr Hauptschule in Ioria. Bei der St. Jacobs-schule wird der Magistrat entweder Parallelclassen oder eine besondere Schule errichten müssen, um dem Andränge zu genügen. — (Fund.) Ein harter Gegenstand, auf welchen die Arbeiter im Flußbette der Laibach an der FranzenZbrücke gestern Nachmittag stießen und welcher sich bei näherer Besichtigung als cin Koffer auswies, verursachte einen großen Zusammenlauf von Neugierigen, welche dcr voraussichtlichen Hebung eines Schatzcs beiwohnen wollten. Als der Koffer mit vieler Mühe ans Tageslicht gefördert war und geöffnet wurde, fand man denselben mit — Afche gefüllt, ein wahres .ilc.lll'lll« mm'«'. — (Bei dcn Bezirksämtern in Krain) ist eine Sccrrtärsstellc zweiter Classe mit rincm Gehalte von jährlich 000 st. erledigt, und schreibt die k. k. Landesbclwroe den Concurs um dieselbe aus. Bewerber müsscn ihre Gesuche bis Ende dieses Monates einreichen. — (Von N o m) sind am 8. d. M. die Herren Heid-rich und Ierihc, wohlbehalten zurückgekehrt. AuS der Titzunss des Gemeinderathes vom ,». Juli. Dcr Herr Bürgermeister Dr. E. H. Costa constatirt zunächst behufs Aufnahme in das Protokoll die vom Gememde-rathe an Se. lais. Hoheit den Herrn Erzherzog Albrecht abgesendete B e i leib sa d r es l e aus Anlaß des erschütternden Todesfalles Ihrer laiserl. Hoheit der Frau Erzherzogin Mathilde und verliest die (in der Nummer 1^1 der „Laibacher Zeitung" vom 22. v. M. bereits verösfent» lichte) Antwort Sr. laiserl. Hoheit. Sohin erhebt sich der Herr Bürgermeister, um dem zweiten erschütternden Trauer« falle, welchen das treue Volt nicht weniger mitgefühlt, dcm Tode Kaisers Maximilian l. von Mexico einige lirs« gefühlte Worte zu widmen. Als vor 3 Jahren Kaiser Mari« milian mit seiner erlauchten Gemalin die Heimat verlassen, um an fernen Gestaden ein Neich auf den Nuf des meiica« nischen Volkes zu gründen, um einem licf zerrütteten Lande die Segnungen dcs Friedens und der Ordnung zu ver< schasfcn, da habe das Land Kram ihm ein banges Lebewohl zugerufen; nun, da die Kunde von dcm Falle dcö erlauchten Prinzen durch Mörderhand hiehcr gcdrungcn, theilen Alle nur Ein Gefühl dcs traurigsten Schmerzes um dieses hoch« begabte reiche Dascin, und dcs tiefsten Abscheu's gegen die Mördcr. Er handle gcwiß im Sinne dcs gesummten Ge-mcindcralhes, wenn er diesen Gefühlen hier öffentlich Aus» druck verleihe. (Die Versammlung erhebt sich.) Dr. Costa stellt sohin dcn Antrag, der Gcmcinderath möge eine Trau ermesse zum Andcnlen an Kaiser Mar veranstalten und die Behörden einladen, derselben beizuwohnen. Dieser Antrag wird rinslimmig angenommen und die weitere Verfügung dem Herrn Bürgermeister anheimgestellt. Sohln stellt dcr Herr Bürgermeister dcn Dring-lich teit s antra g, der Gemeinderalh möge bci dem Umstände, als die im Gesetze vom 10. August 1805, Z. 74 3i. G. Vl., den Neubauten gewährte 15jährige Steuerfreiheit mit Ende d. I. erlischt, eine Petition bei dem hohen Abgcordnctenhause zu dcm Ende einbringen, daß diese Begünstigung auf weitere zwei Jahre, nämlich für 180^ und 1809 verlängert werde. Nachdem dcr Gemcinderath die Dringlichkeit des Antrages einstimmig anerkannt, ergreist Herr Ml. Horal das Wort zur Unterstützung desselben mit Rücksicht auf die Höhe der Ha u szi n s st eue r, wclche die Aaulust unterdrücke. Mi. Terftin erinnert, daß es sich hier nicht um die Hauszinöstmcr, sondern um die Steuerbefreiung handle, worauf der Herr Bürgermeister constatirt, daß die Bemerkungen des GN. Horat allerdings zur Sache gehören weil sie dahin zielen, dah die Petition auf die unersHwing. liche Hohe der Hauszinssteuer basirt werde. Der Antrag w,rd sohin einstimmig angenommen. GR. Dr. Valcuta stellt sohin im Namen des Aadc-und schwimmluftigen Damenpublicums die Anfrage, ob es denn nicht möglich wäre, demselben das Aasin bei der Ko-lesiermühle zu cincm gewissen Zcitpuntle, etwa eine Siunde Vormittags zu rcserviren. Bürger meist er entgegnet, daß cr dieöfalls mit dem Unternehmer Rücksprache nehmen werde. Ferner interpellitt Dr. Valcnta, wie eö lomme», daß an 1042 Sonn- und Feiertagen Hunde gegen das bestehende Verbot frei herumlaufen? 'Bürgermeister cntgcgnel, daß der Wasenmeislcr dcn Auftrag habe, auch an Sonn- und Feier« tagen die frei herumlaufenden Hunde einzusangen, und daß dieses auch wirllich geschehe. GN. Stedry intelpcllirt wegen des zunebmenden VagabundircnZ von jungen Burschen, wclche auf öffentlichen Plätzen herumlungern, jede Aibcit scheuen und so allmülig ein siHelhcilsgcs^hrliche-3 Element bilden. Ob da nicht durch Scdulzwang dn schulpslicbligcn Kindern, over durch irgend welches andere Mittel cingewnlt weiden liinue? Bürger» meisler erkennt die große Wichligtcit des Gegenstandes, der sich adcr weniger zu einer Interpellation an den Vür-gcrmeislcr als zu einem selbständigen Antrage eigne, es sei hier schwer einzuwirlen, der Schulzwang wäre kaum durchzuführen. GN. Ho rat crinnelt, daß unter Vürgeimcisler Amb rösch dcr Magistrat einen eigenen Beamten zur Ueber-wachung cndcitssckruer Jungen, Unterbringung derselben in die Lehre u. s. w. verwendet bade, seitdem sn nichtä in der Sache geschehen. GR. 2r. Blei we is (slouenisch) slimmt dem (M. Stedry bei und wünscht, deiselbe möge dies-salis in einer dcr nächsten Sitzungen scinen Antrag genauer fornulliren. Nachdem noch GN. Schwentner al« Mitglied der Armcninstitutscomnüsjion constatirt, dah, soweit eben die Mittel dcr bestehenden Stiftungen (Metello'jche Stiftung pr. 47.000 si. u. a.) hinreichen, ohnehin für Unterbringung der beschäftigungslosen Ingcnd glsorgt werde, in welcher Be-zichung der Referent Herr Magislratälath Je ras sich des Gegenstandrs auf das ciftigste annimmt, wird die Debatte hierüber geschlossen. Es wird sohin zu dem eigentlichen Gegenstande der Tagccoidnung, dcr Wahl des V i c e b ü rg e rm ei st e rs und der Scctioncn geschritten. Nachdem vorläufig dem ab« tretenden Herrn Vicebürgenucister Tr. Orel der Danl volirt worden, wild zum Vicebürgcimcislcr bei 22 abgegebenen Stimmen Herr Tl. Orel mil 13 St. (Herr Tr. Alei-weis erhielt 1, Herr V. (5. Eupan 6 Stimmen) wieder gewählt. (5r dankt für das Vertrauen und verspricht, in dcr Stcllvertrctuug des obuchm i» jugendlicher Kraft thätigen Herrn Bürgermeisters da? Möglichste zu leisten. Bei dcr sohin erfolgten Wahl dcr Sectiouen werden gewühlt: 1. In die M a gistra t s s c c tio n die Herren: Sou-uan (22), Malitsch (20), Schwentner (14), Ho-ral (1^), Tl. Schöppl (12 Stimmen). 2. In die Nccht ö s ecti on: Tr. Suppan, Tl. Valenta, Tr. Orel, Tr. Blei weis, Dr. v. Kal' t e u e g g e r. 3. In die Fi n anzs e ctio n: Tr. Schöppl, Nlasnil, Tebeuz, Tcrpin, Fröhlich. 4. In die Bau section: Malitsch, Bürger, Etedly, Verhouz, Tcbeuz, Souvan, 3t öß-mann. 5. In die Armen section: Auer, Flohlich, Tr. v. Kaltcucgger, Seunig, Souvan. 0. In die Polizcisection: Mahr, Pakitsch,j Dr. S ch ö p p I, Tr. P f e f f e r e l, Dr. S u p a n t s ch i l s ch.! 7. In die Schulsection-. Dr. Blei weis, Dr. v. Kalten egger, Tr. Orel, Dr. Valenta, Dl. Toman. Eittgeselldet. In der höheren landwirthschaftlichen Lehranstalt zu worms n. Nh., welche im vongen Semester von 57 Oelonomen im Alter von 17 bis 30 Jahren aus dcn verschiedenen Theilen Deutsch« lands und des Auslandes besucht war, beginnen die von 11 Fachlehlern gehalten werdenden Vorlefungcu und Lehren Über alle Zweige der Landwirthschaft am 1. November l. I. und dauern bis 1. April 1868. — Aus dem letzten Ee> mester wurden 22 als Verwalter, Inspektoren und Land-wirthschastslehrcr durch den Unterzeichneten placirt. — Die Studirenden sinden nach Belieben Wohnung und Beköstigung in dem Hause des Directors und zahlen einschließlich des Unteilichtshonorars für alles zusammen pro 5 Monate 115 Thaler. Nähere Auskunft ertheilt gerne Dr. Schneider. Worms, I.Iuli 1807. l Neueste Post. Wien, 9. Juli. In dcr gestrigen Sitzung dcs Hcrbst-Kaiscrfeld'scheu Klubs brachte Ncchliauer die Äildung eines parlamentarischen Ministc-r i u m s znr Sprache. Er hält dafür, daß der geeignete Zeitpunkt gekommen sei, ein compactes geeinigtes Ministerium für die "ander, welche im Ncichsrathc vertreten sind, zu verlangen. Die Parität mit Ungarn bedinge dieses Recht und dessen Gewährung noch vor dem Zusammentritte dcr Deputationen. Er spricht die Alisicht aus, in dieser Richtung eine Interpellation an dcn Reichskanzler zn stellen. Pcrger und Skene rathen von dcr sofortigen Einbringung dcr Interpellation ab, weil der Finanzausschuß dcn Antrag auf Erlassung einer Adresse des Hauses an Sc. Majestät mit dcr Bitte um Ercirung eines Landesfinanzministcrinins nnd sofor» tigc Ernennung cincS LandesfinanzministcrS demuächst einbringen wird. Bor wenigen Tagen gelangte dcr Auszug aus dem (^0n!« ouil-c» l« der Staatsccntralcasse gegenüber dcr k. ungarischen Finanzucr» waltnng für die Monate Mai uud Juni an das Präsidium dcs Abgeordnetenhauses, und cS licgcn nnn die GcdahrnngSresultatc in dieser Beziehung für das erste Semester dcs Jahres 18ll7 dcm Subcomit« dcs Finanzausschusses znr Prüfung vor. Die k. ungarische Finanzverwaltnng erscheint im Soll dcs l'mitt, r!-<'»l<' pro Mai mit dem Betrage von 14.482, !W fl. 52^ kr. Hierzn gerechnet das Soll aus dcn früher dcn Ncichs-rathe vorgelegten Rechnungen mit 4.643,238 fl. 62'/^ kr., gibt cincn Betrag von 10.125,410 fi. 15 kr. im Soll. Im Haben erscheint die ungarische ssinanzvcrwaltuug mit einer Ziffer von 16.045,822 fl. 41 kr. Hierzu gc-rcchuct das Habcn des frühern Ausweises per 12.470,057 fl. 2^2 kr. gibt eine Summe dcs Habens mit 28.515,870 fl. 43^2 kr. Wird hievon obiges Soll abgerechnet, so stellt sich ein Saldo zu Gunsten dcr ungarischen Fi-nanzvcrwaltung mit 0.390,460 fl. 28^ Ir. dar. Der Auszug für den Monat Juni weist im Soll cincn Betrag von 4.080,515 si. 00 kr. im Habcn dagegen, mit Einbeziehung dcs oben gemeldeten Saldos zu Guu-stcn dcr ungarischen Finanzvcrwaltung einen Betrag von l 6.165,126 fl. 57 kr,, mithin ein Saldo zn Gunsten dcr königlich ungarischen Fiuanzverwaltnng am Schlüsse dcs ersten Semesters von 12.084,610 fl. 58 lr. aus. Bei diesem l-!mltperc.3illt,olllll.Hu!!'h?u 69.M. -. Nanl-acticn 722' — Treditacticn 189,40. — 1860cr BtaatSaiilelic,, 8l»/1«. — Silbcr 12,95'/,«. cheschästs-Zeitung. prcise. Das; nuscre Pcrlchiö-mitlcl uoch sehr dcr Vcruolllommnunli l'cdürfen, zcigcn nnlcr andcrm anch dic cnormcn Disfcrc!,;cn »nscrcr Gctrcidcprcisc au vcrschicdcncn Orten dcr Monarchic ;u dcrscllicn Zeit. Dicse Diffc-reiizcü siud in cinzrlliru Fcillcn ssrößcr alö dic zwischcn Odrssa und London, zivischrn .Uijni^ibcrg und Paris. So lostctc in dcr crslc» ^Hälfte dcS Juni Wci;cn in'Tricst fl, 7,^l2 pcr Mctzcn, in Sanol in Oalizicn daqclicn nur ft, 3,!>0; RoMU in Vöhmisch-^cipl, si. <'., in Knly in Galizicu sl. 2,75); Gc'rstc in E^cr fl, 5>,l2, in Knt>> odcr Tarnopol fl. 2; Hafcr in Iaromer in Böhmen fl. 2.07, in KnN) W lr: rndlich Mais i» Oslran in Mährcn fl. D,20, ill Tcmc^vlN- fl 2 75). Nnn ist c« allerdings richtig, das; dic Tranö-porll'crhällnissc ülicr i'cmd nnd namcnllich ülicr Orbirgc qaiiz au^cie sind, als illicr Scc odcr dnrch ^bcncn, die nach allcn Rich' !,llic,cu uon Bahnen durchschnitten siud, indessen walten solche Preis« difjcrciizcn andcröiro doch lanm ob. tlaibacli, 10. Juli. Auf dcm hcutigcu Marltc sind erschienen: l« Wagen mit Octrcldc. 4 Wagcn mit Heu (42 Ctl« 53 Pfd.), 10 Wagcn nnd 5 Schifft (2^ Klafter) mit Holz. W Dnrchschnitta-Prcise. Mtl.» !U70 3— Milch pr. Maß - U) > Hafcr „ 1^0 l i>2 Rindfleisch pr. Pfd. " 2l —,^M Halbfrucht „ -- 4 20 Kalbfleisch „ -2"--« Heiden ,. >'! <>" >'l 20 Schweinefleisch „ - 22 - >M Hirse „ .'! 10 :^ 7 Schijpscuflcisch „ — 12—,--M Kn!ur,ch „ —!- — !-^M Vrdcipfcl „ 180— Tcmbcu „ -12------> Linsen „ 5>--------— Heu pr. Zentner — »;0 - --^ Orbscn „ >1 «0 —> Stroh „ — 5)0-------' Fisolen „ 5 5^0 — —, Holz, hart., pr.Klst. —,- 750 Niudöschmal; Psd. -^2 — —, -- wcichcö, „ - -- 5 .^ Schweineschmalz „ — 44 — — Wein, rolhcr, pr. Spccl, frisch, „-3^ — -- Eimer ------12^ — geräuchert ,. —4>> -— — weißer „ — — 13^ Lottoziehunss vom >tt. Juli. Trie ft: 04 84 86 34 5i4.________ ^^ ^Z3 8 8 ! " 3-ß ^ i Z «^3__^«___________« «"^M !NI. Mg., .'j2!» !<» 'i- 7.1 NÖ. schwach bciter , > 10. 2 „ N. 32»,.; 10 „ Nb. 32«.!,o i -s-l2.I ^ W. mäßig heiler j > 8,!«untiuurllichcr Redacteur: Iqnaz ». Kleinmavr. W Höl!tll!ltllH!. Wien, '.>. Juli. Vei gcnugrm Umsähe stellten sich Fonds nnd Aclicn ctwaö billiger, iudch Devifen und Valuten um eine Äleimgleit steifer schlössen. Gelb flilssig. -veffentliche Schuld. ^. dcö Staates (fur 100 fl) Geld Waare In ü. W. zu 5pCl. fllr 100 fl. 55.50 55,^0 In osterr. Währung steuerfrei 60.40 «0.5)0 ", Stcucraul. in ü. W. v. I. 1««4 zu 5p0 ^»0.70 Sllbcr-Anlchcn von 18»!4 . . 7»i.50 77.— Silbcrllul.18^5i (Frcs.) ruckzahlb. in 37 Jahr. zu 5 M. 100 fl. ^^,5.0 t<2.— 9iat.-Aul. mit Iün.-Eoup. zu 5"/^ 70.l0 70 25 „ „ „ Npr.-Coup. .. 5 „ <;9.:»0 70.-- Mctalliquea . . . . „ 5 „ 5)^.50 59.60 detto mit Mai-Eoup. „ 5 „ «i.-l(» «i.,;o detto.....„ 4j„ 52.N,) s>3.— Mit Verlos, v. 1.1839 . . . 145.— 146.-- „ „ „ 1854 . . . 77.5)0 77.75 „ „ „ I860 zu 500 fl. 88.80 8!'.-. „ „ „ 1860 „ 100 „ 93.- 93.5.0 „ „ „ „ 1864 „ 100 „ 77.40 77,50 Eomo-Rcnteusch. zu 42 l.. zu»t. 17,25 17,75 ß. der Kronlandcr (für 100 fl.) Gr.-Entl,-Oblig. Ylicdrrcjstcneich . . zu 5"/» «8.75 8i).- ObcrÜsterreich . „ 5 „ 90.— 91.— Geld Waare Salzburg . . . . zu 5'/. 86.— 87.— Böhmen .... „ 5 „ 89.50 90.— Mähre» .... „ 5 „ 59.50 90. - Schlesien .... „ 5 „ 88.50 89.- Stcicrmarl ... „ 5 ,, 89.— 9^'.— Ungarn.....„ 5 „ 70.75 71.25 Temeser-Banat . . „ 5 „ 70.-- 70.50 Croaticu und Slavouieu „ 5 „ 75.50 7tt.— Galizicn .... „5 „ 69.25 <'9.75 Siebenbürgen ... „ 5 „ «7.50 68.- Bulovina .... „ 5 „ 37.50 68.- Una. m. d. V.-E. 1867 „ 5 „ 68.- 68.25 Tem.B.m.d.V.-C. 1867,, 5 „ 68.75 68.- Acticn (pr. Stücl). Nationalban! (ohne Dividende) 715.— 716.— K.Ferd.-Nordb.zu isXM. E.M- 1695.- 1698.- Kredit-Anstalt zu 200 fl. ö. W, 187.20 187.40 N. ü, Escom.-Ges. z„500fl. ü. W. 624.— 626.— S.-E.-G.zn200fl.EM,o.500Fr. 231.70 232,.. Kais. Elis. Bahn zu 20l) st. EM. 141. - 141.50 Stto,-uordd,Vcr,-B.2s)0 „ „ 125.75 126.- Süd.St.-,l..ven.u.z.-l.E.200st. 189.50 190.— Gal. Karl-i!ud.-N. z. 200 fl. EM. 223.— 223.25 Geld Waare Bähm. Wcftbahu zu 200 fl. . 148.5.0 149.- Oest.Don.-Dampffch.-Ocs. ^^ 480.- 4n2.— Oesterreich. i?l°yd in Trieft Z I 185.— 1X7.— Wieu.Dampfm.-Actg,500fl.u.W. 430.— 435.— , Pester Kettcnbnlcke .... 350.— 370.— Anglo-Austria-Baul zu 20» ft. 1«0.- - 100.50 lcmbcrgcr Ceruowitzcr Acticu . 175.50 1?i!.— Pfandbriefe (fllr 100 fl.) National- ^ baut auf ^verlosbar zu 5'/« 98,— 98.50 (5. M. j Nalionalb.aufö.W,verlo«b.5„ 93.75 94.— Uug. Bod.-Crcb.-Aust. zu 5'/, „ 89.- 89.50 All'g. öst. Bodtn-Ercdit-?lnstül< verloöbar zu 5°/, iu Silber l05.5>s» 106 50 Domaiucu:, 5pcrc. iu Silbcr . 112.50 112 75 «ose (pr. Stück.) Ercd-A.f.H.u.G.z.1Nl)fl.ciW. 126.- 126.25 D°u.-Dmpssch.-G.z.100fl.CM 86.-.- 8?.- Siadtgem. Ofen „ 40 „ ü. 3V. 23.- 24.— Esterhäzy „ "l0 „ CM. 90.— 93.- Salm „ 40 „ „ . 31.50 32.- Pallfsy „ 40 „ „ . 25.- 25.50 Geld WaalW Elary zu 40 fl. CM. 26.50 27.-M St. Oenois „ 40 „ „ . 22.50 23 5M Windischgrttl) „ 20 „ „ . I?.- 1"-^M Waldstciil „ 20 „ „ . 21.— 22.-M Keglevich „ 10 „ „ . 12.- 12-"M Niidolf-Stiftung 10 „ „ . 12.— 12.5M Wechsel. (3 Monate) V Augsburg silr 100 fl, sildd. W. 105.- I^Ä» Franlsnrta.M,100 fl. dctto 10^.20 105.""» Hamburg, für 100 Marl Vaulo 92 80 !''l''M London fiir 10 Pf. Sterling . 125,«^ I?^''» Pari« für 100 Frauts . .' . 49.90 50.<« (fours der Geldsorte» M Gcld 33aa" « it. Mlinz-Ducatcu 5 si. i)5 lr. 5 fl. l"! ^'« Napoleonsd'or . . 10 „ 3 „ 10 „ 4 " » Nuss. Imperial« . 10 ,. 25 „ 10 „ ""', " > Bcrciuölhalcr . . 1 „ 86 „ 1 „ ^'"" W Silber . . 123 „ 25 „ 123 ,. "» " M Kraiüische OruudcullaNungS-Obligatioucn, ^^ » uatnotirnng: 87 Gelb, 8« Waare. «