„/kchett, Wihlft«»», fir All». Str. VS. Mittwoch, R. J«U »S««. VII. Jahrgang vie ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise -.für Marburg: ganzjährig s si., haltsjählig s fl.. vierteljährig Ist. 50 kr; für Zustellung in» j»au« monatlich 10 tr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., haldjähriq 4 fl.. vierteljährig S fl. Die ein Mal gespaltene Tarmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit 15. bei drei»aliger mit 20 kr. berechnet, wo^n für jedeSmallge Einschaltung »V tr.Iuserateu-Stempel.^el ilhr kommen. Akonnements-Eintadung. ! Geschwader, tvahrschrinlich die Lorhut. «ach Eivitavecchia geht. Maa will in Paris durch keine Expedition nach Italien in gewiffen Plänen behindert werden. Zur . dieses nochlnals den Gläubigen zu erkennen zu gebkn. Preußen soll in Paris strenge Maßregeln gegen die ausgelvan-derten Hannoveraner verlangt haben. Vtstätigt sich dies, so kann daraus eine ernste Verivicklung entspringen, denn daS Tuilerien - Kabinet lvird schwerlich die preußisch? Forderung bewilligen. So unberechtigt, wie die granee meint, ist die letztere nicht, denn die besagten Hannoverankr ftad Mitglieder der angeblich aufgelösten „Welfl der Ueberredung, der Liebe und des Zornes erschöpft waren und Willbald nach wie vor. tvie von einem unseligen Zauber verstrickt, seinein bösen Dämon allerwegen nachging, griff die Mutter zu dem letzten verzwclselten Mittel, versah es aber gerade in der Wahl desjetlisien W»rkzeugtS. welches ihr doch den wesentlichsten Dienst dabei ieisten sollt'. Freilich hatte sie auch kaum eine andere Wahl, als die Steingötterin. von der sie wußte, daß dieselbe seit viUen Jahren der Margold intimste ^i^ertraute lvar. Und d,nnoch tviderstand es der Förfte>in lange in tiesstee Seele, die falsche Einäugige diesen Blick in ihr innerstes Familienleben, in ihre geheimste Herzenssorge thun zu laffkn. Aber Roth lehrt nicht bloß beten, sondern auch vertrauen, und zuletzt siegte die Mutterlitbe über jedes Bedenken der Klugheit und Borsicht. Eines Abends zivischen Licht und Dunkel schlüpfte sie. von Niemand gesehen, zur Hinteren GartfNpsorte hinaus iinb lief nach dem sogenannten l^nterdorf. einer Anzahl kleiner, meist von ganz armen L.uten bewohnter Hütten, die voit dem eigentlichen Orte durch einen hügelige», mit einzelnen Erlenbüschen besetzten Anj^er getrennt tvaren. und tvoselbst die alte Land, bötin da» armseligste der Häuschen bewohnte. Arn Herde, auf dem ein Reisitjfeuer prasselt-, stand die Steingötterin und erstaunte nicht wenig, als die erklärte Bcräijtcril, ihrer Qut'ckialber-künste bei il)r eintrat, die sogleich bei il)rer Kmzalhmigkcit in dem engen qualmersüllte» Räume ein Krampfhusten b fiel, so daß sie nur in abge« lzrochenrn Sähen der Alten sa.jen konnte, daß eitle Sache von besonderer Wichtigkeit, aber auch >on sehr großer Heimlichkeit sie hersühre, woraus jene sogleich den Topf mit seinem brodelnden Inhalt vom Feuer hob und sie in ihre Stube führte, »vo's eben so arms.lig aussah, wie draußkN auf dem Gorplatz. Hier hastete sich zuerst Frau Köthel vollends die Brust srei und fragte dann die Stein.,ötterin mit ihrem festen, durchdringenden Blick, ob sie auf ihre Verschwiegenheit in allen Fällen und gegen Jeder« man zählen könne, was diese ihr mit lzädlicheit Äer-rünschungen. tvcnn sie je Mißbrauch von dem ihr geschenkten Vertrauen machkn würde, be-iheuerte, »vorauf sich die Förstertn ganz blaß vc^r GemülhSbewegung auf dem einzigen Schemel niederließ und mit sichllicher Befangenheit ihr Anliegen vorbrachte. Es sei ihr zufällig eingefallen, hob sie zum größten Erstaunen der Einäugigen ganz zaghaft an. daß gerade sie zu ihrer Aller Glück der alMtn Margold beste Freundin wäre; eS müsse ihr sicherlich auch schon zu Ohren gekommen sein, daß der junge Herr Förster neuerdings ein Auge aus die Tochter der Witive geworfen habe, daher solle sie ihr eln- süße Vttväsch soll die FranzostU veranlassen, dem alten Sohne der Re-volution mit Hunderten von Millionen Franken unter die Arme zu grei« fen, damit er nachher machen kann, was ihm beliebt; es heißt darin: „Der Patriotiilmus deS Landes wird sich große Opfer sür Rüstungen auferlegen. Aber tS wird dadurch die beste Garantie für den grieden gewinnen, für jenen Frieden, dcr aus Stärke hervorgeht, fruchtbar, weil er auf z;?-meinsamem Elnverständuiß und gegrnscitiger Achtung beruht, lveil ihn die Maj'stÜt in ttirer hellsehenden Weisheit mit ihren Wünschen und Anstrengungen verfolgt". Friede mit gezückter Mordwaffe! Wie lange wird man noch von AmtSwkgen die Sprache zur Berbergung der Tedanken angewendet sehen und solchem amtlichen Galimathias Glauben schenken? Die Klage«fnrter freiwillig« Keuerwehr beging verflossenen Lonntag ihr sünsteS Gründungsfest und es muß auf-richtig bedauert weiden, daß unsereGemeinbevertrelung. nachdem sie bereits IN ihrer letzten Sitzung die lobenSwertiien Befchlüfle gesaßt, die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr, sowie die Anschaffung einer Knaust'schen Spritze — wenn sich dieses System bewährt — sür Marburg zu veran-laffen. die Gelegenheit unbenützt ließ, in Klagenfurt ein bewährtes Institut kennen zu lernen. Zehn Mitglieder des politisch'volkSwirthschastlichen Vereins „Fort-schritt", welcher sich bereits in mehreren Vereinsabenden mit der Feuer-wehrfrage beschäfti^it und in Folge von Umfragen eine Einladung von Seite der Klagknfurter Feuerwehr erhielt, benützten die leider etwas spät eingetroffene Fahrpreisermäßigung der Südbahagesellschast und trafen gerade im Momente des Beginnens der Musterung und Uebung der Feuerwehr tn Klagenfurt ein. Wir werden den Bericht über die ganze Gründungsfeier aus der Klagenfurter-Zeitung i« Auszuge wiedergeben, und beschränken uns beizufügen, daß die Präcisioa, mit welcher jeder Angriff gegen das feindliche Element gemacht wurde, der bestezertirten Truppe lvürdig zur Seite gestellt werden kann, während der gegen 2V0 Mitglirdel zahlende Verein sich dieser schwierigen, gesohrvollen Aufgabe aus freiem Antriebe, aus echtem GemeinsiNN unterzieht, und den deutlicht» Beweis liefert, wie leicht eine echte Bolkswehr errichtet tverden kann, tvenn bei ihrer Organisation ehrlich und ziveckmäßig vorgegangen wird. Die Maschinen und Hilfstverkzeuge der Klagensurter u«d der Fabnks-fiuerwehren. soivie die Ausrückung der Feuerwehrmänner sind wahkhast vortrefflich, nnd trutzen und. dingt viel zum Eiegesbuvußtsein dieser ivackeren Truppe bei. welche ihre Aufgabe unter lautloser Stille nur unter-brochen von den Signalen des Feuertvehrhauptmannes und seiner Leit» Männer löst, während sogar der Fall einer nothwendigen ärztlichen Hilse vorgesehen ist. da der Verein in seiner Mitte zwei Aerzte zählt, welche mit Gerbandzeug und Medicamenten versehen am Brandplatze erscheinen. Ein genauer Einblick in die Ziveckmäßigkeit dieses Institutes muß in jedem Marburger den Wunsch nach Errichtung einer nach ähnlichen Prin. »chien organisirten freiwilligen Feuerwehr, ausgerüstet mit den gleichen Maschinen und Requisiten, anregen. Freilich gehört dazu ein inniges Zusammenivirken der gesammten Vevölkerung, und wir wünschen daher lebhaft, daß der in der letzten Versammlung deS Vereins „Fortschritt" gefaßte^Beschluß: die Gemeindevertretung, so wie den Turnverein einzuladen, innerhalb 8 Tagen ein aus 16 Mitgliedern (je b von jeder der drei Kör-perschaften) bestehendes Komitä zu bilde«, welches die Frage der Errich-tung einer freiwilligen Feuerwehr für Marburg gemeinsam berathen soll. zAr Aussührung kommt, denn schon in nächster Zeit trifft Fabrikant Metz aus Heidelberg in Graz mit einer Spritze seines Systems ein, un0 tvird auch der Hauptmann d r Alagenfurter Feuerwehr dort llebungen vor- nehmen, bei welcher Gelegenheit die Anwesenheit von Vertretern der Stadt Marburg erii>ünicht wäre, welche die Frage der Errichtung dieses Institutes vorzuberathen haben. Schließlich können wir nur noch dankend der Gastfreundschaft und ausgezeichneten Aufmerksamkeit erwähnen, welcher ßch die Gäste von Seite des Feuerivehrvereins erfreuten; — insbesondere erklärte der Hauptmann Herr Jergitsch, bei der Einsührung einer Feuerwehr in Marburg mit Rath und That behilflich sein zu wollen. Der Bericht der Klageusurter Zeitung lautet: „Mehr als einmal hörte man bei Gründung des Klagensurter frei-willigen Feuerwchrvereins in und außerhalb der Gemeindestube in allen Modulationen das Bedenken laut werden, daß es außerordentlich gefähr» lich wäre, das ga»»ze Löschwesen der Stadt in die Hände eines Ter-eines zu legen und densUben gleichsam einen Theil der Gemeindeautonomie. nämlich die Feuerpolizei, fast ohne Einsluß und Kontrole von Seilt der Gemeinde anzuvertrauen. Glücklicher Weise drang aber diese Ansicht nicht durch, obwohl deren Vertreter dem jungen Berein recht von Herzen gram tvaren «nd demselben bei jede? Gelegenheit Schwierigkeiten zu bereiten suchten. Es schien diesen Herren eben unmöglich, daß ein Brand von einem Verein gelöscht werden könne, der nichts von der Intervention einer hochlöblichen Feuerlöschkommifsion. eines Landeskom-mandirenden. ja nicht einmal einer Polizei etivas wiffen. der dem Feuer gleichsam ohne hohe obrigkeitliche Bewilligung auf den Leib rücken wollte. Die Opposition dieser kommunalen Ueberbleibsel aus dem Polizei-staate Oesterreich hatte dem jungen Verein nicht geschadet. Kampf stärkt die Krast und bald hatte die bessere Sache entschieden den Kampfplatz behauptet. Der Erfolg hat es betviesen. daß jene Männer, die ihren Mitbürgern Mit vollem Vertrauen ein Stück Gemelndeautonomie m^dk Hände legten, vollkommen gerechnet haben; durch dieses Vertrauen und die durch dasselbe ermöglichte Selbständigkeit ist der Klagensurter Feuer« wehrverein groß und zur Ehre der Stadt iveit über die Grenzen Kärntens hinaus bekannt gewoiden. In der kurzen Zeit seines Bestehens ist er bereits das Vorbild und in vielen Fällen der Gründer anderer Vereine in- und außerhald Kärntens getvorden und schon die allernächste Zukunft wird es zeigen, wie viel noch in diefem Jahre für die Hebung des Lösch« tveslns von Klagenfurt aus geschehen tvird. In Kärnten hat fich der Berein zu Villach und Kappel, serner die v. Moro'sche, Baron Herbert'sche und die Mayer'jche Fabriksfeucrwchr und außerhalb Kärntens die Bereine zu Linz und Lienz nach dem Muster 1>es Klagenfurter Vereins organifirt. In mehreren Orten Kärntens, sowie der Nachbarprovinzen steht bereits in nächster Zeit die Gründung von Feuerwehren bevor, so in Graz, Leoben. Wolssberg. Ober-Vellach. Dellach. Bleiburg und Bölkermarkl. Auf dieses Gebiet seiner Thätigkeit kann unser Stammverein mit Stolz zuiückblicken. Allein auch was seine Leistungen in der Stunde der Ge-satir betrifft, hat er stch die Anerkennung sogar seiner erbittertsten Feinde errungen. Der Verein hat seit seinem Bestehen gearbeitet bei 40 Bränden, von denen etwa 10 sehr gefährliche waren — jedesmal mit dem erstaun-lichsten Erfolg. Nie brannte mehr «rieder, als das bereits vom Brande ergriffene Obj-kt — in der Mehrheit der Fälle wurde jedoch dem Weiter-schreiten deS BtaudeS fast momentan Einhalt gethan und so der von den Flammen noch nicht ergriffene lheil des brennenden Objektes vor der Vernichtung gerettet. Diese, aus der Thätigkeit des geuerwehrvereines entspringende Sicherheit in Feuersgefahr hat seinerzeit den Gemeindeaus-schuß Herr L. von Hueber zur Stellung seines Antrages aus Selbst-assekuranz der Stadt Klagensurt veranlaßt, was wieder zur Folge hatte, daß eine Affekuranzgesellschaft der Kommune den Antrag machte, für E»n-tiebung der Prämie ic dem Stadtsäckel 27^/^ der Bruttoeinnahme zufließen zu lassen. Dies ist der finanzielle Hintergrund der Errichtung nnd Ti)ätigkeit guter Fenertvehren — denn mag der erste oder zweite der mal aufrichtig und ganz ungescheut jagen, was ihre Meinung von der Sache sei ? Als die Landbötin bei dieser unertvarteten Frage starr vor Ueber-raschung und Erwartung bloß mit dem Kopfe nickte, holte Frau Kathel zuerst tief Athem und fuhr dann schon vm Vieles beherzter fort: „Sagt mir um'S blutigen Heilands willen. waS Ihr davon denkt. Steingötlerin? Ihr seid der Margold ihre allerbeste Freundin, seid ein kluges Weibsbild obendrein, und ich will Euch gar nicht 'mal dran erinnern, ivelch' ein hübsch Stück Geld Ihr jchon in meinem Hause verdient habt und. so Gott will, noch scrner verdienen tverdct! Zahl' ich Euch doch von jetzt an. gleichviel, ob »vir in der betvußten Sache EinS «Verden oder Nicht, doppelten Botenlohn, verspreche Euch auch hiermit seierlich, im Alter, wenn Ihr unsern steilen Berg mit der schweren Kötze nicht mehr erklimmen könnt, bestens s^r Euch zu sorgen, daß Ihr nie Noth leiden sollt, wenn die Tage kommen, von denen man sagt, sie gesallen uns nicht. — Doch davon reden wir alleweil nicht iveiter — daS ist abge-macht, und z. tzt sagt mir offen und ehrlich, wie ich Euch frage, waS Ihr, waS Eure Freundin von der Geschichte denkt, ob's der Margold wirklich Ernst ist Mit dem Verspruch zivischen meinem Sohn und ihrer Schwarzen, oder ob sie noch imtner an eine ge:i,ifse alte Geschichte denkt — Ihr tvißt schon, tvaS ich meine?" „Ruh — ob sie noch d r a n denkt, Frau Försterin!" antwortete die Einäugige, „mein ich doch oft. das Ledenslichtlein der armen Wittib zehr' nur noch allein von dies m blutigen Gedächtniß tvie an seinem ^ten Msstchen Brennöl! — Ach, der Herr Forstadjunkt hätt' der guten Margoldin diesen Kummer wohl ersparen können! — Hörte die Frau Försterin die fromme Kreatur nnr einmal lamentiren. Sie tbät' mich wahrlich nicht fra^^en. wie'S der Aermsten bei der Sach zu Muth ist!" „So ist sie nicht mit ihrer Schwarzen schändlicher Bnhlerei einverstanden?" riks Frau Kathel auffahrend und konnte ihr Entzücken über diese utiverhoffte HimmelSbotsehast nicht verbergen. „Drei Brawänner sttid Euch so gewiß wie drei Batzen, wenn Ihr mir das beschwört. Alte!" „DaS schwör' ich beim Elend, das mich treffen soll, wenn ich ein Wort zu viel sage!" versetzte die Steingötterin. und ein grünliches Feuer spielte in ihrem falschen grauen Katzenauge, als fte dabei die Förfteilin lauernd beobachtete. „Abeslen nationale und intn»»ati0' nale Bedeutung wir geken^eichnet haben. Mögen fich unsere Ll.ttdsl.ut. bei dieser Gelegenheit zu Wien als »vürdi.ie Nachkommen ihrer vorführen zeigen, die gegen Ende des 17 Jahrliund,i^tS. als die Fahne Mahomeds dies Bolltverk dcr östlichen Eivilisation bedrohte. doU den Sieg oder Tod suchten. __ Marlturger Berichte. (Politisch. volkswirthschastli cher Verein) In der Sitzung des politisch volkswirthschastlichen Vereines vom 27. Zlini berichtete Herr Brandstätter über das fünfte Gründungsfest der Feuerwehr in Klagenfurt, an welchem zehn Mitglieder des Vereines theilgenommen. Als Berichterstatter des Fünfer-Ausschusses. welcheit der Berein geivählt. um den Entwurf einer Löschordnung zu verfassen, beantragte Herr Brand» ltätter die Gründung einer ähnlichen Anstalt, tvie die Feuerivehr in Magenfurt. Jtn Linverstältdniß mit der Gemeindevertretung und mit i)em Turnverein Ivürde die Sache am besten gelingen. Der Berein be-schloß. t»ch an diese Köperschasten zu iiienden mit dem Ersuchen, binnen acht Tagen je füns Mitglieder zu bezeichnen, die in Verbindung mit dem günser-Ausschuß des Vereines „Fortschritt" die Satzungen einer freiwil- . ligen Feuerwehr vorberathen sollen. Di« Frist wurde auS dem Grunde so kurz bemessen, weil in vierzehn Tagen oder drei Wochen der Spritzen-fabrikont Metz in Heidelberg nach Graj» kommt zur Änübung der dor-tigen Feuerwehr, an welcher fich auch vrr Hauptmann dcr Klagenfurter Feuerwehr betheiligen wird — und eS zu wünscheu iväre. daß auch ein Mitglied der hiefigen Gemeindevertretung sich von der Trefflichkeit dieser Einrichtung überzeugte. Der Verein beschloß ferner, der jtlugenfurter Feuerwehr zu danken für die Auszeichnung und für den freundlichen Empsan.». tvelcher dem Verein und den Mitgliedern zu Theil geworden. H.rr Franz Bindlechner brachte zt»r Kenntniß, daß der Hauptmann der Klagenfurter Aeuerivehr erklärt habe, den Marburgern mit Rath und That beistehu zu wollen, falls sie eine Feuerwehr gründen — namentlich habe derselbe versprochen, hieher zn .kommen und die nöthigen Uebungen vornehmen zu »vollen. Nach Erledigung dieser Gegenstände ward der Fragekasten eröffnet. (Die Fragen nnd die Beantwortung derseben theilen irir im nächsten Blatte Mit.) (Vergnü gungszug nach Triest.) Am Vergnügungszuge, welchen die Südbahngesellschaft für die Tage vom 27. bis 30. Juni nach Triest veranstaltet, haben besonders Wiener. Ungarn und Kroaten theilgenommen Die Witterung war güustig. Die Seefahrt ging vom Triester Hafen an Miramar vorüber biS aus die Höhe von Kapo d' Jstria und dauerte zwei volle Stunden. Die Kapelle deS Reg. Prinz v. Baiern sorgte währet»d dteser Zeit sür musikalischen Genuß. Abends ivurden in Tri-st von der dortigen Stadtkapelle und von der Kapelle des Regimentes Härtung Konzerte gegeben. Die Kapelle des Regim. Prinz v. Baiern fuhr als Beglettung bis At'elSberg. Der Besuch der Grotte nahm zwei Stunden in Anspruch. Die Beleuchtuag zeigte ein wunder-volles Lpiel von Farben und Formen. Die Bergkapelle von Adelsberg übte mit ihren heitersten Weisen eine mächtige Wi'kung: es wurde ge» tnugen und getanzt und machten Wiener nnd Ungarn il)rem Ruf in Bezug aus letzteres Vergnügen Ehre, wie immer. Um 9 Uhr Abends ivnrde At'clsbelg in fröhlichster Stimmung verlassen und rasch gings durch die mondbeglänzte Sommernacht der Heimat zu. (S ch auturnen.) Das Schautnrnen. ivelchts die Turner mit ihrem Ausfluge nach Wi»»denau verbunden, erfreute fich einer überaus zahlreichen Theilnahme von Seiten der Bevölkerung. Nachmittag um 2'/g Uhr wurde von der Turnhalle weg in Be^ileituag der Jägerkapelle der AuSmarsch atlgetreten. Die Zahl der Turner belief sich auf 120. Vor dem Schloße Windtnau angekommen sangen die Turner drn Wall-sprnch ihres Vereines und den „Fejtm^rsch": „Brüder laßt unS wallen". Im Ejcheithaitt zwischen dem Wege zum Schloß und der Triesterstraße ivnrde der Wahlspruch iviederholt und gelangtet» die Ehörer „Hoch vom Dachstein" und „Die' Wacht an Rhein" zum Vortrage. Mitte» im Walde nahm die Jägerkapelle ihren Piatz. Das Publikum saß an Tischen oder es lagerte — und z»var der größte Theil — auf dem Rasen iu malerischen Gruppen. Kür de» leiblichen Bedars sorgten eine Waldküche. ein Lebzelter, eine Wein'chenke und eine Btrrjchenke mit trefflicher Waare, vermochten aber der Nachfrage keineswegs zu genügen. Im nächsten J.ihre ivenn cbcrmals ein Schauturnen an dieser Stelle vorgenommeu »vird. »vaS ivir Hessen und bejürivorten — im nächftrn Jahre also »vird diesem Mangel sicher atigeholsen. Daß atn Sonntag d.,s Publikum so massenhast heilbeiströaien »verde, hatten die Wirttje eben nicht erivartet, so»»st wäre ihre Betheiiigung stärker gewesen. Nachd.m die Schüler des Vereines mit Wein und Brod erfrischt worden. begani»en die Uebungen und folgten die Zuschauer denselben mit viele,n Interesse. Nach sechs Uhr verscheuchten einige Regengüsse einen Theil dlS Putiltkums; der an-dere Theil hielt jedoch wacker Stand. Von Licdern. die noch gesungen lvordeii, nennen wir die Chöre: „Wo mö ht ich sein?" und den Soldaten-abschied: „Heute scheid ich. heute wandr' ich". Das Spiel der Jäger» kapelle wurde beifällig ausgeiwmmen. U»n 8 Uhr ivurde das Zeichen zum Rückmärsche gegeben. Vor dem Schlosse hielt der Zug; eS wurder» der „Wahlspruch" und „Die Wacht am Rhein" gesungen und dem Besitzer deS Schlosses, dem Herrn Fürstbischof von Lavant. welcher den Ei-chtnhl'in bereittvillig den Turnern und dem Publikiim zur Benützung überlassen, aus Antrag des Herrn Professors Ri^ck ein dreimaliges „Gut Heil" gebracht. Das Schautur»lrn vom letzten Sonntag war ein Volks-fest i»n schönsten Sinne des Wortes. (T r upp e u v e r l e gu n g) Zwei Schwadronei: Husaren, die bisher in Radkeröburg gelegen, siud hier angekommen, wo sie nun ihren Stand-ort haben. (S ch u l tv e s e n.) Die Eröffnung des SchulhauseS iu Gams war ein Ehrenlag für die Grm.inde. ein Freudeutcig für Alle, welche daran Theil genommen. Als Vertreter deS BezirkSaml-S erschien der Bezirks-oorstel)er Herr von Arailza. Z)er Bezirksausschuß hatte den Herrn von Feyrer abgeordnet. Der SchulauSschuß von GamS. die Vorsteher benach-oarter Gemeindet», viele Freunde deS Schulwesens besonders eingela-.UN — die Schuljugend und Angehörige der Gemeinde in großer Anzahl waren versammelt. Nachdem die Vaukoinmisson deS Bezirksamtes das Schulhaus besichtigt und die Ausführung als voUstäiidi.l plangemäß anerkannt, ivurde vom Kreisdechant Herrn Georg Mathlaschitsch das Hochamt unter Mitwirkung derZeUnitzer Musikkapelle grseiert und sodann die Einweihung der Schule vorgenommen. Dann lzieit der Obmann des Schulausschusses. H»rr Hauptmani» Seidl. eine Anrede, in welcher derselbe erklärte.' daß eine Denkschrift über den Bau deS HauscS in den Schlußstein gelegt werde. Herr Hauptmann Seidl da»>kte den Mitgliedern des Ausschusses, sowie allen Förderern des BaueS und ersuchte den Herrn Vezirkßvokftehee. die Kelle z« ergreifen. da«it der Schlußkei« eingefügt werden könne. Nachdem Herr vvn Arailza dieser Litte willfahrt, sprach Herr von Aeyrcr über die Schule al» eine Grundfeste des neuen Staates und gedachte am Stluß fkines Bottrages in anerkennendster Weise der Verdienste, die sich der Olimann des Schulausschusses. Herr Hauptmann Seidl, um dik Gründung deS Schulhauses erworben. Während der Leiter des Baues. Herr Kaschmann den Schlußstein einmauerte, sangen die Schüler unter Begleitung der Zellnißkr Kapelle das Kaiserlied; dann trat Herr Hauptmann Seidl vor und rühmte, daß bei den Vrandfällen. die hierl^in der Nähe stattgehabt, stch besonders die Herren: Joseph Drobnitsch Kaplan). Joseph Herritsch (Grundbesitzer). Kranz Schunko (Winzer) und Gregor Papcsch (Inwohner) ausgezeichnet, und daß auf seine Meldung an die Berftcherungsgeseilschaft (Xssieurs^iom in Triest) diese sich bestimmt gesunden, dem Herrn Kaplan ein Dankschreiben, den übri^^en dreien Belohnungen zu 7. 15 und 8 fl. zu übersenden. Herr. Hauptmann Seidl verthkilte vaS Empfangene und dann zogen die Schüler in di» neue Gebäuk",, ivo der Herr Bezirksvorfteher in deutscher und der Herr Kreisdechant in slovenischer Sprache anf die Bedeutung des Tages auf merksam machte. lZin Schüler (Georg Drasch) sprach über denselben Gegenstand in deutscher, eine Schülerin (Maria Arsovitsch) in slovenischer Sprache. Hierauf wurden die Kinder im Kranner'schen Garten mit Brod. Wein und KÜle bewirthet; die Vertreter l)er Schul-, Orts und Bezirksbehürden. so lvie die geladenen Gäste versammelten sich aber zu ein^m gemeinschaftlichen Mahle im größeren Lehr zimmer des neuen Schulhauses. Die Reihe der Tischreden eröffnete Herr von Arailza. Er sprach über die Rothweudigkeit der Bildung, die aber eine allgemeine sein unli ins Volk dringen müsse. Für diese Bil dung habe Gams eine neue StSlte gegründet; er bringe dem Schul ausschuß und besondels dem hochverdienten Obmann desselben. Herrn Hauptmann Seidl ein Lebehoch l Die Herren Karl Koch und v. Aeyrer ließen den Herrn Obmann als den Bater der Jugend, den Bater der Gemeinde und des Bezirkes hochleben, worauf der Gefeierte das Wort ergriff: er sei des redlichen Völlens, des redlichen Wirk.ns flä> bewußt; doch habe sein Wirken nicht immer gleichen Schritt gehalten mit seinem Wollen. Man erweise ihm zu Viel Ehre; den größten Theil derselben müffe er dorthin abgeben, wohin fie gehöre ^ an die Echulgemeinde: nur durch die Opserwilligkeit derselben sei der Bau des neuen Schul Hauses ermöglicht word'N. Ein Hoch der Schulgemeinde und Allen, welche sich an der Gründung des Hauses bethätigt.—Nachdem noch viele Trinksprüche ausgebracht worden, die meistens die Schule und die Bildung zum Gegenstand hatten. Verließ die Gesellschaft vor Sonnenuntergang dir Stütte. wo sie Zeuge »iner unvergeßlichen Arier gewesen. (Vom Schützenstand.) Das Gesellschaftsschießen der Offiziere findet heute in der Pickardie statt. Letzte Post. Die Linke des «««Mrtfche« «^e»r»«etetth«»ses tft e»tschl»ffe», nur «ach de« «,«e« Wehrgefetze Ste?r»ten i» bewtlltge«. Man »erstchert, Zyhnso« habe sich Z« Gunsten Shase's als Kandtdate« für vie VrSftventfchaft ausgefprvche«. Gingefandt. Ein Borschlag sür die Herren Landtags Abgeordneten. Wie bekannt, wurden vor vielen Jahren die Jahresferien der Unter-richtsanstalten in Steiermark von den Monaten September und Oktabcr von der damaligen Regierung auf die Monate August und September verlegt, um einljien Herren Lehrern und Professoren den Kurgcbrauch an den Mmeralthermen zu ermöglichen. Da jedoch der gesammte Lehrkörper nur der Lernenden »vegen ange» stellt und besoldet wird, und nur einige wenige Individuen desselben möglicherlveise dks Thermalgebrauches bedürft^ sind, so ist es gewiß billig, das Interesse der großen Anzahl der Schüler und ihrer Aage-t)örigen demjenigen einiger kränklicher Herren Lehrer oder Professoren vorzugehen. Insbesondere in Untersteiermark tritt im Monat Oktober die Wein, lese ein, auf die stch die ganze Bevölkerung schon freut. Die große Mehr-zahl der Lernenden wünscht sehnlichst derselben anzuwohnen und bittet stch von dem Schulbesuch aus. Sellist die Herren Lehrer und Professoren verschmähen nicht die Theilnahme daran, wenn sie von den Weingart' besttzern hiezu geladen sind, und sohin »vird deßhalb im ganzen Monat Oktober sehr wenig oder auch gar nichts gelernt. Doch abgesehen von diesem Hauptpunkt, leiden auch zahlreich Fami' lien unter dieser absolutistischen Anordnung; denn in den. Orten, wo öffentliche Lehranstalten bestehen, müssen stch nicht wenige gamilien.vdie». zur Bornahme der Weinlese in die oft sehr entfernten Weinberge ziehen, ftch von ihren, diese Anstalten besuchenden Kindern trennen und fie wäh-rend ihrer Abwesenheit fremden Personen in Aufstcht und Berpfie' gung geben. Nachdem hieraus ersichtlich, daß unter dieser Regierungsanordnung nur eiaige Herrrn vom Lehrfach begünstigt worden find, hiedurch aber der so dringend nothwendige Fortschritt im Wissen und sohin die Lernenden wie auch ihre Familien wesentlich benachtheiligt werden, nebenbei aber auch faktisch in einigen südlichen Provinzen unserer Monarchie die Jahres« Schulferien fortdauernd noch immer in den Monaten Juli nnd Augnst abgehalten werden, so erscheint es im Interesse unseres Kronlandes. daß die Herren Landtagsabgeordneten sich dieser wichtigen Angelegenhett ernstlich annehmen nnd dahin wirken, daß die Jahresschulserien wieder auf die Monate September und Oktober zurückverlegt werden. Ein Freund der Schuljugend. Deutsche Schützen! 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Publikum mich während meiner öjührigen Pachtperiode in der Restauration des hiesigen Bahnhofes beehrte, erlaube ich mir mit dem verbindlichsten Danke für die Vergangenheit die Bitte zu verbinden, meinem unter dem Titel (S46 eröffneten, neuerbauten und mit allem Comfort eingerichteten Hötel in der Tegetlhoffstraße auch in Zukunft Ihren geneigten Zuspruch nicht zu ent« ziehen, wozu ich trachten werde, den Wünschen der?. I. Reisenden und Güste durch bequeme Logis, solide Bedienung, gute Küche und vorzügliche Getränke gerecht zu werdcn. Hochachtungsvoll Marburg, im Juni 1868. Hötel Befitzer. Geschickte Puddlings- u. Schweißer- Vorarbeiter finden sogleiche Aufnahme und dauernde Beschäftigung beim t. k. Ober-Berwesamte EibiSwald. (S87 Dringende Auffordenmg. In der Nacht vom 24. aus den 25. Juni ist aus der Route von Venedig nach Graz in der I. Wagenklasse eine rothjuchtene Handtasche, worin sich mehrere Werthlachen und Geld befanden, abhanden gekommen. Der Finder wird ersucht, lediglich die für ihn ganz werthlosen, in der Tasche befindlichen Schlüffeln und Papiere unter der Adresie „Frau Baronin Sofie Scholl, Graz, Beethovenstraße Nr. 702/4" zurückzusenden, hingegen die übrigen Gegenstände als Finderlohn zu behalten. (380 Eisenbahn-Fahrordnung fiir Marburg. Nach Wien: . Nach Triest: Abfahrt: 6 Uhr 25 Min Krilh. Abfahrt: 8 llhr 14 Min. Krüh. 7 Uhr ö Min Abends. 8 Uhr 48 Min. Abends. Nach Billach: Abfahrt: 9 Uhr Krül). Die gemischten Aiige verkehren täglich in der Richtung nach Wien: Triest: Abfahrt: 12 Uhr S4 Min. Mittags. Abfahrt: 1 Uhr Miu. Mittags. Nach Blei bürg jeden Samstag. Abfahrt: S Uhr 20 Min. Mittag». Die Eilzüge verkehren täglich zwischen Wien nnd Triest. Nach Wien: Nach Triest: Abfahrt: 2 Uhr 4ö Min. Mittags. Abfahrt: 1 Uhr K2 Miu. Mittag». Verantwortlicher RedaNeur: AranzWiesthaler. «. ». St. ». Drnek und Verlag von Eduard Sanschitz in Marburg.