Macher RöcchiMt. ----wv\jeL/w^- ***1 H- Inhalt: I. und II. Fastenhirtenbrief Seiner sürstbischöflichen Gnaden an die 1885. Hr. 2. Gläubigen der Diöcese Laibach (deutsch und slovenisch). — III. Nachsuchung. — IV. Concurs-Verlautbarung. i. Jcreobus, bon Gottes und des Ax. Stuhles Gnaden Fürstbisch-ok bnn $aibadr, affen Gläubigen ferner Aiöcefe Keil und Segen von unserem j&errrt und Keikande Jesus Wvistus! Es ist kaum einige Wochen her, Geliebte im Herrn! daß ich mein erstes Hirtenwort an euch gerichtet habe. Deshalb glaube ich nun, bei Verkündigung des Fastenmandates, mich auf Weniges beschränken zu dürfen! In jenem meinem ersten Hirtenschreiben habe ich euch die Schätze der Gnade und Erbarmung Gottes vorgeführt und euch gezeigt, was der Herr zu unserem Heile Alles gethan. Sogar seinen ein-gebornen Sohn hat er nicht geschont, sondern für uns Alle hingegeben. Der eingeborne, vom himmlischen Vater für uns hingeopferte Gottessohn aber, Christus Jesus, hat die Seinen, da er sie liebte, bis ans Ende geliebt.1 Ja wahrhaftig, bis ans Ende! denn auch der letzte Blutstropfen, über den er verfügte, und der letzte Athemzug, den er that, gehörte uns. Bis ans Ende! denn er wollte seinen Schmerzen und seinen Leiden aus Liebe zu uns kein Maaß und Ende setzen, als bis er sagen konnte: Consumma-tum est! Es ist vollbracht: der Tod ist besiegt durch den Tod; der Quell der Gnaden ist gefüllt, aus dem die Menschen alle, ohne Zahl und Maaß und Ende sollten schöpfen können für ihre Seelen. Bis ans Ende! denn felbst bis über das Grab sollte seine Liebe uns bleiben. Glorreich auferstanden von den Todteu will er die Seinen nicht verlassen, sondern im heiligsten Altarssacramente bei ihnen sein und bleiben immerdar. Wahrhaftig, da er die Seinen geliebt, so hat er sie bis ans Ende geliebt! Das hat Gott für uns gethan! Und wir, Geliebte im Herrn! was haben wir ihm dafür gethan? — Ich will nicht eindringen in jedes Einzelnen Herz; aber es ist Einer, der es durchdringt und durchforscht, und dem jede Falte desselben offenliegt, und wäre sie noch fo sorgsam gehütet vor der Außenwelt und noch so geheimgehalten vor den Menschen. Dieses Alles durchdringende Auge Gottes, was mag es wohl Alles sehen und entdecken in unseren Herzen? Wie steht es beispielsweise mit unserem Glauben, wie mit seiner Bethätfgung im Leben? Wenn wir sehen, mit welcher Gleichgiltigkeit so Mancher heutzutage frevelnd Hand an sich selbst legt, nachdem er zuvor, seiner Genußsucht zu Lieb, eben so gleichgiltig vielleicht eilte ganze Reihe von Familien unglücklich gemacht; — wenn wir sehen, wie so gar nicht selten Kinder ihre Eltern, Eltern ihre Kinder; Brüder ihre Schwestern, Schwestern ihre Brüder, selbst in den ernsten Momenten des Sterbens des Trostes der Religion entbehren, und sie austandslos ohne Empfang der Hl. Sacramente vor den Richterstuhl Gottes hintreten lassen, und wie so gerade die eigenen Hausgenossen wahre Feinde des Menscheu werden;1 — wenn wir sehen, wie heutzutage selbst von Katholiken, durch Wort und Schrift, gegen die Glaubensüberzeugung und die hiugebeude Glaubensfreudigkeit ihrer katholi-lischeu Mitbrüder gesüudiget wird; und daß es leider ab und zu auch au Schulen und Lehranstalten an solch' schädlicher Wirkung nicht fehlt: dann können wir nicht anders, als über solche Er-scheiuuugeu erschüttert zu werden im Innersten unseres Herzens und der Besorgniß Ausdruck zu geben, daß der Glaube an Gott, und der Glaube an seine hl. Kirche und ihre Gnadenmittel, in so Manchem, wenn nicht ganz erstorben, so doch bereits gar tief gesunken sein müsse. Und was sollen wir dann sagen von der so häufigen Vernachlässigung der Sonntagspflicht; und das nicht selten gerade in den besseren und gebildeten Klassen? was von den Entheiligungen der Tage des Herrn? was von den Verführungen, denen so manches arglose Herz zum Opfer fällt? was von der wilden Rohheit, die so oft die Hand des Nächsten gegen den Nächsten schwingt und so unbekümmert an seiner Gesundheit, an seinem Leben sich vergreift? was von der Trunkenheit, die, vergessend auf Leib und Seele, auf Kraft und Gesundheit, nur zu oft nicht nur das eigene, sondern auch der Familie Glück dieser unseligen Leidenschaft zum Opfer bringt, und nicht nur die eigene, sondern auch die Arbeitskraft vou Weib und Kind sich dienstbar macht? — Ach! das Alles, und so manches Andere zeigt nur zu oft die tiefe Kluft zwischen uns und zwischen Gott; zwischen uns uud unserem Glauben; und den entsetzlichen Gegensatz zwischen dem, was Jesus Christus für uns gethan und was wir ihm dafür entgegenthnn. Und sagen wir nur nicht, daß der und jener grobe Fehler uns ja nicht anhafte. Gott sei Dank! es wird so sein; es wird bei der großen Mehrzahl so sein. Aber wissen wir nicht, wie der Hl. Evangelist Johannes schreibt, daß, wer da sagt, er habe keine Sünde, nur sich selbst belüge, und daß die Wahrheit nicht in ihm? 1 Ja, Geliebte im Herrn! wir Alle haben Ursache, der Eine mehr, der Andere minder; der Eine aus diesem, der Andere aus jenem Grunde, in der Bitterkeit unseres Herzens auszurufen: peocavimus, inique egimus, impie gessimus; wir haben gesündigt, o Herr! vor dir; wir haben Unrecht gethan, gottlos gehandelt.2 Ja, das haben wir gethan! Und nun, Geliebte im Herrn! was sollen wir nunmehr thun? — Convertimini! „Bekehret euch und thuet Busse . . . und bereitet euch 'ein neues Herz und einen neuen Geist!" 3 Die hl. Fastenzeit, die Zeit ernster Einkehr in uns und demü-thiger Busse, steht unmittelbar bevor. Wohlan denn, benützen wir dieselbe im Geiste der Kirche zum Besten unserer Seelen. Lernen wir an Jesu bitterem Leiden und Sterben, das uns in der Hl. Fastenzeit besonders nahegelegt werden will, vor Allem die verheerenden Wirkungen der Sünde kennen. „Denn, wenn an dem grünen Holze sie Solches thun, (uni) wenn Christus Jesus, au dem doch nicht der Schatten einer Sünde, lediglich um fremder Sünde willen Solches leiden muß), was wird dann erst an dem dürren (Holze) geschehen," 4 und was wird dann erst uns ob unserer eigenen Sünden erwarten? Lernen wir aber an dem bitteren Leiden und Sterben Jesu Christi auch kennen die Größe der Erbarmung Gottes gegen uns, der wohl will, daß sein eingeborner Sohn sterbe für den Sünder; der aber nicht will den Tod des Sünders, sondern vielmehr, daß er sich bekehre von seinen Wegen und lebe.5 Im Angesichte solcher Leiden; aber auch im Angesichte solcher Liebe — sollte es da wohl möglich fein, daß wir dennoch kalt blieben und dennoch trotzig verharrten in unseren Fehlern und Sünden? Nein, Geliebte im Herrn! Fehlen mag oft mehr Folge von Schwäche, als Zeichen von Bosheit sein: seinen Fehler aber nicht einsehen, ihn nicht anerkennen wollen, das wäre unerträglicher Hochmnth und Stolz; das wäre teuflische Bosheit und bleibe somit ferne von uns. Anerkennen und bekennen wir vielmehr in reumüthiger Beichte unsere Sünden. Denn ein demüthiges und zerknirschtes Herz wird der Herr nicht verschmähen;1 und „wenn wir bekennen unsere Sünden, so ist er getreu und gerecht, daß er uns nachlasse unsere Sünden und uns reinige von jeglichem Unrecht. “2 Welch' ein Trost dann, welch' eine Zuversicht für uns — und hätten wir zuvor auch noch so schwer gesündigt — wenn wir nach abgelegter reumüthiger hl. Beichte bann auch hintreten und in der hl. Kommunion genießen dürfen von dem Osterlamm, das hinwegnimmt die Sünden der Welt!3 Bevor wir aber solcher Gnade und so großer Osterfreude theilhaft werden, will die Hl. Kirche, daß wir unseren Bnßgeist auch bewähren, und daß unser Leib, wie er uns diente zur Sünde, so auch uns diene zur Busse. Hat ja doch auch der Herr nicht nur an seiner Seele, sondern auch an seinem Leibe Unsägliches leiden müssen für unsere Sünden. So soll darum auch die küssende Liebe zu ihm nicht bloß durch die innere Gesinnung des Herzens, sondern auch durch die Abtödtung des Körpers sich zeigen. Wie der Herr 40 Tage und Nächte hindurch fastete, so sollen auch wir, seine Kinder, wenigstens von Ferne darin ihm folgen, durch die 40tägige Faste nämlich, die wir dem Osterfeste vorausschicken. Ich sagte: von Ferne. Denn wie überall, so hat auch hierin der Herr das Schwerste sich Vorbehalten, und nur das Leichte uns überlassen. Und selbst dieses Leichte, wie ward es von der Kirche, je länger, desto mehr gemildert! Desto gehorsamer wollen wir darum im Geiste .der Busse und der Nachfolge des Herrn dem Gebote der Kirche nachkommen. Am Schlüsse dieses Hirtenschreibens gebe ich euch bekannt, in welcher Weise dies nach der vom hl. Vater unterm 28. v. M. für unsere Diöcese gewährten Milderung zu geschehen habe. Zuvor aber noch ein anderes Anliegen. Nach Ostern gedenke ich, wenn nicht unvorhergesehene Hindernisse dazwischenkommen, nach Rom zu pilgern. Nach dem Willen der hl. Kirche soll nämlich jeder Bischof, wenn anders möglich, von Zeit zu Zeit zu den Gräbern der hl. Apostelfürsten Petrus und Paulus wallfahren, und bei dieser Gelegenheit über den Zustand seiner Diöcese Rechenschaft ablegen. Letzteres nun kann ich, erst seit einigen Monaten Bischof dieser Diözese, allerdings nicht thun. Aber es drängt mich, eben als neuen Bischof, meinen und euren geist- lichen Vater, den Papst, in kindlicher Ehrfurcht wenigstens zu begrüßen; mir seine weisen Rathschläge für die Leitung der Diöcese, uns Allen aber seinen Hl. Segen — namentlich für die Todesstunde — zu erbitten; zu beten endlich am Grabe der Hl. Apostel, für mich um die apostolischen Tugenden, deren es für das bischöfliche Amt namentlich heutzutage bedarf, für euch aber — und es ist das auch ein charakteristisches Erfordernis in unserer zerrissenen, glanbensfeindlichen Zeit — um treue und standhafte Anhänglichkeit an den Apost. Stuhl und um innige Glaubenswärme; so daß in unserem gesammten, privaten und öffentlichen Leben, der Glaube und die Gebote des Glaubens die erste und letzte Richtschnur unseres Handelns seien. Bei der Gelegenheit nun, wo ich den hl. Vater in meinem und eurem Namen begrüße, und ihm berichte von euren frommen Gebeten, von eurer Sehnsucht und eurem Eifer für ihn, 1 möchte es mich gar sehr freuen, wenn ich ihm auch ein äußeres Zeichen eurer inneren Gesinnung bieten könnte — in den Gaben nämlich, die mir eure Liebe zu ihm für die Bedürfnisse der Hl. Kirche liches Gut, sie hat großmüthig auch ihre Söhne mitgäbe, und die ich ihm dann persönlich über- im Dienste des Hl. Glaubens Gott dargebracht, reichen würde. Ich bitte euch also darum. und mehr, als ein glänzender Name in der Reihe Wenn der Herr eine jede, noch so kleine Gabe; katholischer Missionäre, mnthiger und entsagnngs- wenn er auch den Heller der Witwe, in seinem voller Glanbensboten, gehört dem Lande Krain, der Namen einem seiner geringsten Brüder gereicht, so Diöcese Laibach, an. Darum kennt mein Vertrauen aufnehmen und belohnen wird, als wäre er ihm auf euch kein Zögern, keinen Zweifel. Eingedenk gereicht,1 wie glauben wir wird er erst die Liebes- der Verheißungsworte des Herrn: „Suchet zuerst gäbe aufnehmen, die wir seinem unmittelbaren das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und das Stellvertreter auf Erden, dem hl. Vater, verab- andere Alles wird euch zugegeben werden",1 werdet reichen? Und wenn schon das Werk gewöhnlicher ihr vielmehr — deß bin ich gewiß — durch ein Nächstenliebe, aus Liebe zu Christus gethau zur kleines Opfer für das Reich Gottes auf Erden Linderung bloß leiblicher Noth, folch' glänzenden auch für eure irdischen Angelegenheiten nur umso Lohn einträgt, welch' ein Lohn wird dann erst sicherer den Segen Gottes verdienen wollen. folgen dem frommen Werke, das wir thnn zur . , , , t ~ , n. c .... c a, ,, „ ' , . Ich ersuche demnach die hochw. Herrn Seel- Liuderuug geistiger und geistlicher Noth ? Ach ja, f ^ , ' . ’ ’ , ,, ru <• , - t.' r ’■ * . sorgsvorsteher an einem Sonn- oder Festtage, dessen Geliebte im Herrn! es gibt so viel der geistigen La,f y rc. , ... f V '' m r . fT . .af. v _ < , . : Wahl iedem Einzelnen nberlassen bleibt, einen all- Noth, so viel des geistlichen Elendes durch die ganze . - „ 0 ... . m , _ ., L r, , 'x. ' . r ^ ° gemeinen Opfergang für den Hl. Vater veranstalten weite Welt hm! Wie Viele — um nur dieses r, r' . r a ' , ’ .. . 1 r,. c. , ... . ' zu wollen. Die er Opferaana möge an dem nn- Eine zu erwähnen — die noch sitzen tu Fmsterniß _ J<• T% , _ . , . c ~ c , ,, 2 c . r «. J ^ mittelbar vorangehenden Sonn- oder Feiertag den und Todesschatten, - und wie groß die Ernte: und , r, ... . ^ °, 9 _. . r -i.a r • , . versammelten Gläubigen verkündet werden. Die tote gering anderseits die Mittel: viel zu gering, . J £ , _ £ ,ö , .. ,.= r _ a