Bezugspreise Hür Gsterreich-Ungaru ganzjährig K 5' — halbjährig K 2-50 Zür Amerika: ganzjährig D. 2- — ie braucht ja ein vorgebildetes Material, sie braucht eine geistig höher entwickelte Jugend, wenn sie allen Anforderungen gerecht werden soll. Die an die ländliche Fortbildungsschule angeschlossene Jugendfürsorge, besser gesagt Jugendpflege, mit ihren Betätigungszweigen: Turnen, Wandern, Geländeübungen usw. gibt der Jugend eine gute Vorbildung für die Militärzeit. Die Abrichtung wird wesentlich erleichtert und es wird so ermöglicht, in den einzelnen militärischen Disziplinen sodann tiefere und eingehendere Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln zu können. Gerade der Weltkrieg hat deutlich gezeigt, daß jeder einzelne Mann die Ausbildung zu Selbständigkeit erlangen muß, er hat dargetan, daß von jedem einzelnen umfassendere militärische Kenntnisse gefordert werden müssen, wenn die Wehrkraft auf der erforderlichen Höhe bleiben soll. Den Landwirten zur Kenntnis. Der von den deutschen Gemeinden des Gerichtsbezirkes Gottschee an die k. k. Landesregierung entsendeten Abordnung wurde dortselbst maßgebenderseits folgendes eröffnet: 1. Hafer. Über die im Gesuche vorgebrachte Bitte der Gestattung der Vermahlung von Hafer zu Ernährungs- und Fütterungszwecken wurde erklärt, daß die Landesregierung, die sich der Berechtigung dieser Bitte nicht verschließt, dahin wirken wird, daß die Vermahlung einer angemessenen Menge von Hafer zugestanden werde.. - Die Erledigung dieses Punktes des Gesuches ist jedoch noch abzuwarten. ■' 2, Kartoffeln. Eine Entscheidung über den Punkt des Gesuches, welche Menge von Kartoffeln der Landwirt für die Ver- pflegung der Personen seines Haushaltes und für die Berfütterung an die Haustiere behalten darf, ist dermalen seitens der Landesregierung nicht erfolgt. Bezüglich der wegen Mangels an geeigneten Zugtieren sehr erschwerten Zufuhr der angeforderten Kartoffeln zum Bahnhofe in Gottschee wird die Landesregierung sofort beim Armeekommando die nötigen Schritte einleiten, daß seitens der Militärverwaltung der Transport der Kartoffeln besorgt wird. 3. Getreide. Was die Pflicht der Abgabe des Getreides anbelangt, erstreckt sich diese nur auf jene Menge von Getreide, die der Landwirt nicht selbst zu verwenden berechtigt ist. Nach der kaff. Verordnung vom 11. Juni 1916, R. G. Bl. Nr. 176, bezw. vom 15. Jänner 1916, R. G. Bl. Nr. 15, darf der Landwirt zur Ernährung der Personen seines Haushaltes für den Kopf 300 Gramm und für die Schwerarbeiter 366 Gramm pro Tag zurückbehalten, ferner die zur Aussaat notwendigen Getreidemengen. Hienach kann sich jeder Landwirt die Menge des Getreides berechnen, welche er zurückzubehalten berechtigt ist. Alles übrige, was an Weizen, Hirse, Roggen und Mais nach Abrechnung der Getreidemengen für das ganze Hauspersonal und für das Saatgut vorhanden ist, ist abzuführen. 4. Gerste. An Gerste können 25% der Ernte zu Ernährungszwecken und 15% als Saatgut zurückbehalten werden. 5. Jene Landwirte, die verschiedene Getreidesorten geerntet haben, dürfen nach Anordnung der k. k. Bezirkshauptmannschaft 200 Gramm pro Tag und Kopf an Edelgetreide und 100 Gramm an Mais, bezw. für Schwerarbeiter 200 Gramm Edelgetreide und 166 Gramm an Mais zurückbehalten. 6. Fisolen entfallen pro Kopf und Jahr 30 Kilogramm. Mit Rücksicht auf das Durchhalten in diesem Weltkriege ist es patriotische Pflicht jedes einzelnen, alle jene Landwirte zur Anzeige zu bringen, die abgabepflichtiges Getreide verheimlichen und verbergen und hiedurch den Feinden des Vaterlandes in die Hände arbeiten, welche die Niederrmgung des Reiches durch Aushungerung anstreben. Gottfchee, am 6. Oktober 1916. - Alois Loy m. p. Johann Wüchse m. p. Matth. Michitsch m. p. Aus Stabt und £anb. Hottschee. (Ernennung.) Der Justizminister hat den Notariatskandidaten Herrn Joses Hiris zum Notar in Schönstein ernannt. — (Vom Volksschuldienste.) Die absolvierte Lehramtskandidatinnen Fräulein Maria Jurmann und Fräulein Maria Kobelka wurden zu provisorischen Lehrerinnen an der Privatvolksschule im Waisenhause in Gottschee ernannt. — (Vom Mittelschuldienste.) Der Kaiser hat den Professor am Staatsgymnastum in Wels Herrn Florian H in tue r zum Direktor des Staatsgymnasiums in Asch ernannt. Direktor Hintner war vor Jahren am Ersten Staatsgymnasium in Laibach tätig. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Oberleutnant i. d. Res. Herrn Rudolf Schadinger des FKR 28 wurde die allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben (zweite Kriegsauszeichnung). Die allerhöchste belobende Anerkennung wurde ferner dem Leutnant Herrn Matthias Grabner, IR 17, dem Leutnant j d. Res. Herrn Adolf Lackner, IR 17, und dem Feldkuraten i. d. Res. Herrn Dr. Franz Kulovec, IR 17, bekanntgegeben. Dem Reservekadetten Herrn Gustav Smolej, LdwFHR 22, dem Reservefähnrich Herrn Herbert S ch r e y e r, LdwFHR 22, wurde die Silberne Tapferkeitsmedajlle 2. Klasse verliehen. Dem Hauptmann Herrn Richard Verderber, IR 84, wurde neuerlich die allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben (dritte Kriegsauszeichnung). Dem Hauptmann Herrn Franz G l a d n i g g, IR 10, wurde der Orden der Eisernen Krone 3. Klasse mit der Kriegsdekoration taxfrei verliehen. Dem Leutnant i. d. Res. Herrn Richard Krauland des LSchR I wurde neuerlich die allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben (fünfte Kriegsauszeichnung); dem Hauptmann Herrn Alfons Eisenzopf, IR 17, wurde die allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben. — (Titelverleihung.) Der Kaiser hat dem Oberstabsarzte Herrn Dr. Geduldiger in Laibach den Titel und Charakter eines Generalstabsarztes verliehen. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Landsturmzugsführer Johann Kren, LdstArbAbt., wurde die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse, dem Reserveinsanteristen Alois St ine, LJR 27, und dem Jungschützen-Zugsführer Franz Krauland des Jungschützenbataillons Rittmeister v. Sichern wurde die Bronzene Tapferkeits-medaille verliehen, dem Reservebatterie-Trompeter Fr. Kolmanu, FKR 7, die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse, dem Vizewachtmeister Anton S tim ec des SandGendKmdos 12 das Silberne Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille. Dem Reservezugsführer, Titularoberjäger Julius Hofholzer, FJB 7, wurde das Eiserne Berdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille verliehen. — (Kriegstrauung.) Am 17. Oktober fand in der hiesigen Stadtpfarrkirche die Kriegstrauung des Herrn Robert Lichy, k. u. k. Oberleutnants i. d. Res. des 47. Infanterie-Regiments, mit Fräulein Mizzi Obergsöll, Tochter des Schulrates Herrn Josef Obergsöll, statt. Die Trauung vollzog Hochw. Herr P. Eduard Pech azek aus Seoben. Trauungszeugen waren für den Bräutigam Herr Landesgerichtsrat Dr. Viktor Achazhizh, Rechtsanwalt in Gottschee, für die Braut Herr Josef Schauta, Forstmeister in Hammerstiel, vertreten durch seinen Sohn Herrn Joses Schauta, d. I., k. u. k. Leutnant i. d. Ref. des IR 17. — Unseren herzlichsten Glückwunsch. — (Verwundet und vermißt.) Herr Johann Jonke, Fähnrich (nunmehr zum Leutnant befördert) beim LJR Nr. 24 (Wiener Landwehrregiment), 21. Marschbaon, 1. Komp., Etappen 174, Sohn des Herrn Josef Jonke, Südfrüchten- und Gemüsehändlers in Hartberg, Steiermark, Michaelergasse 33, geboren am 10. März 1895, im Zivil Lehrer in Niederösterreich, ist seit einiger Zeit vermißt. Sein Hauptmann schrieb an die Eltern: Ihr Sohn Hans Jonke wurde am 17. Juni 1916 in der Schlacht bei Kolovitz in Wolhynien durch einen Schrapnell-Brustschuß schwer verwundet und ist seither vermißt. Er dürfte wahrscheinlich in russische Gefangenschaft geraten und wegen feiner schweren Verwundung außerstande sein, etwas von sich hören zu taffen. — Die Eltern haben sich alle Mühe gegeben, durch das Auskunftsbüro des Roten Kreuzes etwas zu erfahren, bisher vergeblich. Seine Kameraden haben geschrieben, daß er am 17. Juni gefallen fei, andere wieder teilten mit, daß man ihn habe liegen lassen müssen, weil die Russen kamen und man sich habe flüchten müssen. Sollte einer der geehrten Leser unseres Blattes eine nähere Auskunft zu geben in der Lage sein, wird er freundlich ersucht, eine Mitteilung an uns oder unmittelbar an die Adresse des Herrn Jonke in Hartberg gelangen zu lassen. — (Gottfcheer Kriegs-Schuladler.) 6. Verzeichnis. Nachstehende Damen und Herren haben für den Gottfcheer Kriegs-Schuladler gespendet: Leopold Meditz in Rieg K 200, Oberleutnant Abeles in Gottschee K 81'20; je 20 K: Landtagsabgeordneter Josef Kollmann in Baden bei Wien, Frau Prof. Maria Satter, Regimentsarzt Dr. August Schweiger in Laibach; 15 K: Franz Köstner in Hohenmaut; je 10 K: Leutnant Friedrich Surre, Fähnrich Heliodor Kreuzmayer, Fähnrich Rudolf Frauberger, Feldpilot Zugsführer Johann Ramor, Pfarrkirche Mitrerdorf, Pfarrer Joh. Maußer, Schloß Grafenegg, Milit. Akzessist Johann Michitsch in Wien, Matthias Jaklitsch in Graz; 6 K: Oberlandesgerichtsrat Dr. Gustav Smolej in Graz; je 3 K: Stephanie Hönigmann, Fanny Tautscher, Frau Hofrat Cölestine Wenedikter in Wien; 2 K: Pepi Scheschark; an kleinen Spenden 90 h. Summe der vom 30. Juli bis 1. Oktober 1916 eingelaufenen Spenden und Widmungen K 454 10, dazu die im 5. Verzeichnisse ausgewiesenen K 7039'49, ergibt einen Gesamtbetrag von K 7493*59. — (Die k. k. Fachschule für Holzbearbeitung) hat an den „Opfertagen" gesammelt: 29 ordentliche Mitglieder mit einem Jahresbeitrag von zusammen 232 K und 1 Arbeitsmitglied. Hievon haben bereits eingezahlt: 1 Mitglied 100 K, 2 je 6 K, 2 je 5 K und 15 Mitglieder je 4 K; zusammen wurden also bar eingezahlt 192 K. An Spenden sind den Sammlern der Fachschule K 179 43 überreicht worden. Das Erträgnis des Verkaufes von 1200 Abzeichen — 240 K dazu gerechnet, ergibt daher als Ziffer der Gesamteinnahmen der Sammel- und Verkaufstätigkeit der Fachschule K 611 43. — Der zugewiesene Sammelbereich war sehr klein, er erstreckte sich nämlich nur aus den unteren Stadtteil und das Kohlenwerk. Derselbe wurde in drei Sprengel geteilt und je einer Schülergruppe unter Führung eines Lehrers zugeteilt. Die erste Gruppe (untere Stadt) erzielte 80 K, die zweite Gruppe (Stadtteil über der Brücke) K 109'40, die dritte Gruppe (Kohlenwerk) K 314 66; einzelne Schüler und Schülerinnen brachten durch Abzeichenverkaus und kleinere Spenden zusammen K 107'37 herein, wodurch sich der obige Gesamtbetrag ergibt. Besonders eifrig haben sich, so wie bereits seinerzeit in der Roteu-Kreuzwoche, wieder die Mädchen des der Fachschule angegliederten Handelskurses betätigt, die auch den größten Teil von den verknusten 1200 Abzeichen absetzten. Welche Summe von Arbeit, und gewiß nicht immer der angenehmen, sich allein schon in dieser Ziffer wie überhaupt in der ganzen Sammeltätigkeit bekundet, das können so recht eigentlich nur jene beurteilen, die diese aufopfernde Arbeit überwacht änd geleitet haben. — (Erdbeben.) Am 16. d. M. wurde hier gegen halb 4 Uhr früh ein Erdbeben verspürt. Es war ein einmaliger Stoß von kurzer Dauer und mäßiger Stärke. — (Der erste Schnee.) Am 16. Oktober begann es während eines starken Gewitterregens bei heftigem Winde zu schneien. Tagsdarans war die Landschaft in eine Schneedecke gehüllt. — (Opsertage-Sammluug.) Über die Sammlung der Schüler des hiesigen Gymnasiums erhalten wir folgenden Bericht: Zugunsten des Invaliden-, des k. k. Militärwitwen- und Waisen-sonds und der öfterr. Vereinigung zur Bekämpfung der Tuberkulose fanden vom 4. bis 10. Oktober 1916 Sammlungen der Gymnasial» schüler statt, deren Ergebnis der Vaterlandsliebe unserer Bevölkerung ein ehrendes Zeugnis ausstellt. Arm und reich steuerten bei. Unter den Spendern mögen u. a. genannt werden: Kaufmann Hans Kresse 2 K, Gerichtsdiener Simonič 1 K, Tischlermeisterin Fink 2 K, Arbeiter Dragan 1 K, Frau Tierarzt Mtklaučič 1 K, Sattlermeister Franz Engele d. I. 1 K, Gastwirt Dornig 1 K, Josef Pavlicek d. Ä. und d. I. je 2 K, Kaufmann Josef Kresse 2 K, Kaufmann Matthias Rom 2 K, Frau Relly Toinitsch 2 K, Kaufmann Franz Loy 3 K, Dechant Erker 60 K, Bezirkskommissär Dr. v. Foregger 20 K, Anton Kajfež 10 K, Bezirkskommissär Dr. Li-ninger 20 K, Forstrat Schadinger 20 K, Prof L. Schmidt 10 K, Frau V. Macher 1 K, Franz Premier 1 K, Kaufmannsgattin Relly Rom 1 K, Briefträger Notsch 1 K, Allgem. Einkaufsverein 10 K. Unter den beigetretenen Mitgliedern des k. k. Militärwitwen- und Waisenfonds seien u. a. genannt: Gymnasialdirektor Dr. Fr. Riedl mit 5 K, Dechant Erker mit 4 K, A. KajseL mit 10 K, Fr. Jonke mit 10 K, Fr. ©öderer mit 4 K, Dr. v. Foregger mit 4 K, Bürgermeister Alois Loy mit 4 K, Dr. M. Karnitschnig mit 5 K. Gesamtsumme der Spenden X 46210; außerdem wurden 175 Abzeichen abgesetzt, was einen Erlös von 35 K einbrachte. Das gesamte Sammelergebnis beträgt also nahezu 500 K. Überdies meldeten gegen 30 Personen den Beitritt zum Militärwitwen- und Waisenfond an; 143 K wurden als Jahresbeiträge bereits eingezahlt. — (Leopold Freiherr v. Liechteuberg f.) Am 4. Oktober ist in Laibach der Landeshauptmann-Stellvertreter von Krain Leopold Freiherr v. Liechtenberg-Janeschitz v. Adlersheim, Herr auf Habbach und Dobrava, im 63. Lebensjahre gestorben. Der Verstorbene wurde vor mehr als 30 Jahren vom Großgrundbesitz in den krainischen Landtag entsendet und gehörte diesem seither ununterbrochen an. Seit 1897 war er Landeshauptmann-Stellvertreter. Der Verblichene war Mitglied des Zentralausschusses der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft in Krain und Vizepräsident der Krainischen Baugesellschaft. Vom Kaiser wurde er durch die Verleihung des Komturkreuzes des Franz Josef-Ordens ausgezeichnet. Im Landtage wendete er seine Aufmerksamkeit hauptsächlich landwirtschaftlichen Fragen zu und war ständig Mitglied des Verwaltungsausschusses. Ausgesprochen deutsch gesinnt, genoß er wegen seiner persönlichen Liebenswürdigkeit die Sympathien aller Parteien. Er war auch Mitglied des Deutschen Volksrates für Krain. Am 6. Oktober wurde die sterbliche Hülle des Dahingeschiedenen unter überaus zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung in der Familiengruft auf dem Friedhofe zu St. Christoph in Laibach zur ewigen Ruhe beigesetzt. — (Fürst Karl Auersperg an der Front in Wolhynien.) In dem vom Kriegspressequartier genehmigten Aufsatze „Niederösterreichische Landwehr im wolhynischen Walde" (bei der Armeegruppe Marwitz, Armee Tersztyanszky, 25. September) schreibt Kriegsberichterstatter an der Ostfront Georg Bittner u. a.: Zwischen Sumpf, Steppe und Wald ein Dorf, das aus einer Reihe von strohgedeckten Scheunen und Hütten besteht. Nach russischen Begriffen ist das Nest schon eine Stadt, sogar eine der bedeutenderen Wolhyniens. In einem Hause dortselbst, über tausend Kilometer von Wien entfernt, lebt ein Stück Wien, das Kommando der Wiener Landwehrdivision. Auf der Wiese vor dem Hause arbeiten der Di-viüonär, ein schlanker, weißhaariger Herr, und sein Generalslabschef, über die Karten und das Scherenfernrohr gebeugt. Man war es in den letzten Tagen schon gewohnt, auf den Hügeln dort vorne eine Erdmauer stehen zu sehen, die das russische Trommelfeuer aufwarf, heute vergehen oft Minuten, bis ein neuer Einschlag aufstaubt. Die Division hat bittere Tage hinter sich und kann nun erst seit kurzem ein wenig aufatmen. . . Bei Tische sitzt neben dem Divisionär ein Landwehrulanenoberst mit dem Goldenen Blies auf der Brust, Herrenhausmitglied Fürst Auersperg, der freiwillig seit Kriegsbeginn im Felde steht. Als agrarischer Referent des Korps ist der Fürst vom frühen Morgen an auf den Feldern draußen, gräbt aus verbrannten Bauernhäusern landwirtschaftliche Geräte aus, baut mit ganz primitiven Mitteln Sägewerke, bringt die Windmühlen, die im ganzen Lande verstreut sind, wieder in Gang und hatte den Erfolg, aus dem Raume hinter den Schützengräben der Division heuer 66 Waggons Getreide zu ernten. — (Im Kriege verwundet.) In der Verlustliste 464 ist der Hauptmann Herr Oskar Petsche, LJR 16, 1. Komp., Oberlaibach, als verwundet ausgewiesen. — (Für den Militär-Witwen- und Waisenfond.) An die Spitze derjenigen, welche die Aktion der Opfertage hochherzig förderten, stellte sich Herr Oberleutnant Hugo Jellinek, der militärische Kommandant im Kohlenwerk. Nicht nur, daß er in Osfizierskreisen eine rege und erfolgreiche Mitgliederwerbung einleitete, er trat auch selbst dem Verein „K. k. österr. Militärwitwen-nnd Waisenfond" mit 100 K Beitrag bei und gab überdies beim Verkauf der Abzeichen einen ansehnlichen Beitrag. An das die Sammlung am Kohlenwerk leitende Werbemitglied (Kommission k. k. Fachschule) richtete er u. a. folgende Zeilen: „Ich bin gerne bereit, Ihrer nach dieser Hinsicht abzielenden verdienstvollen Tätigkeit entgegenzukommen und dieselbe vielleicht dadurch zu fördern, daß ich Sie bitte, meine Mitgliedschaft zum Verein „K. k. Milüärwitwen-And Waisenfond" entgegenzunehmen, und erlege ich als ordentliches Mitglied 100 K anruhend zu Ihren Händen. — Wenn auch seitens vieler Kreise ein Appell nach Unterstützung der während des Krieges ins Leben gerufenen Wohlfahrtseinrichtungen in weitherziger Weise Gehör findet, so kann eine ausgiebige Förderung aller dieser Bestrebungen wohl am besten dadurch erzielt werden, -daß möglichst viele Mitglieder speziell für einen so eminent segensreichen Verein gewonnen werden. In vielen Schichten dürfte gerade durch die Erlangung der Mitgliedschaft ein reges und vorsorgliches Interesse für den Verein wachgerufen werden." — Wir fügen diesen Worten des Herrn Oberleutnants Jellinek nur bei: Das stimmt! Sie mögen reichlichen Widerhall finden. — (Einsammlung vonRoßkastanien, Eicheln und Bucheln in Krain.) Die Landesregierung hat die Sammlung von Roßkastanien, Eicheln und Bucheln zur Älgewinnung angeordnet. Für je 100 kg netto, reife, gesunde Früchte, frei von Erde und Laub, werden gezahlt: Für Roßkastanien 20 X, Eicheln 35 K, Bucheln 85 K. Jede, selbst die kleinste Menge wird übernommen und es steht jedermann frei, die für die Einlieferung erforderlichen Säcke durch den nächstgelegenen k. k. Gendarmerieposten telegraphisch beim k. u. k. Militär-Berpflegsmagazin in Laibach anzufordern. Mit dem Einkäufe und der Übernahme ist in Gottschee der Anbauoffizier betraut. Die Landesregierung appelliert an den patriotischen Sinn der Bevölkerung, an der Sammeltätigkeit teilzunehmen. — (Falsche Gerüchte.) In der bäuerlichen Bevölkerung sind allerlei falsche Gerüchte im Umlauf. So wird z. B. herumgeredet, daß kein Landwirt mehr als zwei Hühner halten dürfe. Das ist ganz falsch und nur aus der Luft gegriffen. Es wäre die größte Torheit, wenn sich ein Landwirt auf Grund solcher unwahrer Redereien verleiten ließe, seinen Geflügelstand zu dezimieren. Ein ebenso falsches Gerücht, das übrigens auch in Steiermark und anderwärts verbreitet ist, will wissen, daß die Requisition der Schweine bevorstehe. Es wird vielfach davon gesprochen, daß die Anforderungen geradeso durchgeführt werden sollen wie bisher beim Schlachtvieh. Zur Aufklärung diene, daß amtlich weder die Requisition von Schweinen angeordnel worden ist, noch dermalen eine solche Maßnahme überhaupt beabsichtigt ist. Die Requisition erstreckt sich derzeit lediglich auf Schlachtrinder. Die Bestrebungen der Behörden gehen vielmehr dahin, die Schweinezucht und Schweinehaltung im Lande wegen ihrer großen Bedeutung für die Fettgewinnung möglichst zu heben. Da und dort ist auch das Gerücht verbreitet, daß Weizen und Roggen auch innerhalb der gesetzlichen Grenzen nicht vermahlen werden dürfen. Auch dieses Gerücht ist ganz falsch. Nur Hafer darf nicht vermahlen werde und die abzuliefernde Gerste (60 Prozent der Fechsung an Gerste). — (Aus den Verlustlisten.) Aus der Verlustliste Nr. 463: Inf. Josef Schuster, LdstJR 27, 6. Komp., tot. Aus der Verlustliste Nr. 437: Josef Schleimer, FJB 9, Graz, Kumberg, kriegs-gef. im Evak.-Spital 82 in Charkow. Aus der Verlustliste Nr. 465: ErsResPatrf. Franz Schneider, FJB 7, verw. Aus der Verlustliste Nr. 438; Johann B eligoj, LJR 27, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Asinara, 3. Rep., Italien; Korp. Johann Bitenc, LJR 27, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Tara, Tobolsk; Jakob Butina, LJR 27, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Um, Tjube; Korp. Johann Er Len, LJR 27, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Ura, Tjube, Samarkand; Gefr. Matthias Gladitsch, LJR 27, Gottschee, Land, kriegsgef. im Lager Ak-Tepe in Aschabad; Gefr. Franz Kljun, LJR 27, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Pawlowskij-Pasfad. Aus der Verlustliste Nr. 467: Anton Jur mann, Ldstbaon Nr. 157, 1. Komp., verw.; Korp. Josef Wittreich, Ldstbaon Nr. 157, 3. Komp. Aus der Verlustliste Nr. 438: Johann Petek, LJR 27, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Kaachka, Rußt.; Josef Stefan dl, LJR 27, Gottschee, Land, kriegsgef. in Schillowskij Rudnik, Sla-wianoserbsk; Joses 2agar, LJR 27, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Schillowskij Rudnik. Aus der Verlustliste Nr. 468: Inf. Joh. Eppich, IR 17, 3. Komp., tot; Korp. Matthias Gramer, IR 93, 3. Komp., verw.; Inf. Franz Gruber, LJR 27, verw.; Inf. Inf. Alois Malner, LJR 27, 3. Komp., tot. — (Tod esfall.) In Laibach ist am 7. Oktober die Oberfinanzratswitwe Frau Mathilde Golf, geb. Edle v. Gariboldi, nach langem Leiden gestorben. — (Spende.) Die Stadtgemeinde Gottfchee hat für die vom Deutschen Verein in Laibach eingeleitete Sammlung behufs Schaffung eines Kriegswaisenschatzes für Waisen nach gefallenen Deutschkrainern 200 K gespendet. — (Über den Zugsführer Verderber,) der mit Lebensgefahr eine Seemine barg, schreibt uns Herr Hans Jonke aus Leoben, daß derselbe vielleicht mit dem Zugsführer Josef Verd erber aus Verderb Nr. 7 identisch sein dürfte, da dieser seinerzeit bei der Feldartillerie als Zugssührer diente und als geschützkundiger Landsturmmann einer Küstenbatterie zugeteilt worden sein dürfte. — (Spendenertrag der Roten Kreuz-Woche in Krain.) Aus der amtlichen Feststellung geht hervor, daß Kram während der Roten Kreuz-Woche unter den Kronländern der Monarchie mir seinem Spendenertrag an zweiter Stelle rangierte. Einen hervorragenden Platz nehmen hiebei die Spenden aus dem Gottscheer Gebiete ein. — (Mangel und Überfluß im Kriege.) Wirerhalten von der Jfonzofront folgende Verfe: Topfen, Quargel, Milch und Butter, Eier, Schmken, Vogelfutter, Kupfer, Zmn, Platm und Blei, Ochsenfleisch und Jnnerei, Leder, Wolle, Packpapier, Datteln, Feigen und Zitronen, Pfeffer, Bier, Lack, Wagenschmier, Erbsen, Graupen, Linsen, Bohnen, Siegelwachs, Leim, Schusterpapp, Alles ist im Kriege knapp. Tenoristen, Maler, Dichter, Stimmungsvolle Schlachlberichter, Operettenpublrkum, Pflastertreter, grad und krumm, Dwidendenritterschaft, Feistgenährte Kriegsprofitler, Korsomädel, viel begafft, Lebensmüde Weltbekritller, Patrioten, fern vom Schuß Hat der Krieg im Überfluß. Sonst sind wir aber an der Aront alle gesünder als die Obgenannten und sind im Herzen froh, dieser Bande! nicht' anzugehören. Und wenn auch die Welschen ganze Waggonladungen Geschosse auf uns herüberseuern — sie werden uns mit ihrem Feuerorkan den aufrechten, starken Mut nicht aus dem Herzen „trommeln". — (Höchstpreise für den Kleinverkauf von Kartoffeln.) In Abänderung der Verordnung vom 31. August 1916, L. G. BI. Nr. 40, wird durch die Verordnung des k. k. Landespräsidenten in Krain vom 5. Oktober 1916, Z. 29.706, beim Kleinverkauf von Kartoffeln (unter einem Meterzentner) für die Zeit bis 28. Februar 1917 für 1 Kilogramm (überklaubt) der Höchstpreis auf 14 h, nicht überklaubt auf 12 h, für die Zeit vom 1. März 1917 an für 1 kg auf 16 h, bezw. 14 h festgesetzt. — (Annahme der geteilten Zweikronennoten durch die Postämter.) Bis aus weiteres haben die Postämter die dermalen im Verkehre vorkommenden Hälften und Viertel von Zrvei-kronen-Banknoten, sofern sie sich als Teile echter Noten erkennen lassen und in ihrem Aussehen nicht etwa willkürlich verändert worden sind, zu 1 K (50 h) in Zahlung und nach Maßgabe der Kassenmittel auch im Wege der Verwechslung gegen andere Zahlungsmittel der Kronenwährung anzunehmen. — (Höchstpreise für Verbrauchszucker.) Nach der Verordnung des k. k. Landesprüsidenten in Krain vom ‘f. Oktober 1916 dürfen im Kleinhandelsverkehre mit Verbrauchszucker die für den Großhandelsverkehr festgesetzten Höchstpreise mit einem Zuschläge von höchstens 7 Hellern per Kilogramm ab Verkaufsladen gefordert werden. In diesem Preise sind die dem Kleinhändler im Verkehre mit dem Großhändler erwachsenen Zufuhrkosten ab Station inbegriffen. — Der Stationspreis für Großbrode per 100 kg beträgt für Gotrschee K 106'10, ebenso für Mitterdorf b. Gottschee K 106 10. — (Ärarif che An bau ochsen) sind zu haben, müssen jedoch bis zur Rückberufung behalten werden. Lohnfuhren mit ihnen sind zwar auch gestattet, jedoch soll eine solche Bewilligung nicht gar zu sehr ausgenützt werden. Auf keinen Fall darf hiedurch der gute Zustand der Ochsen leiden. Die Ochsen sind vorschriftsgemäß zu füttern und zu warten und dürfen nicht überangestrengt werden. Die tägliche Futterration ist per Stück mindestens 15 kg Heu. Weide ist verboten. Die Hinausgabe ärarischer Ochsen erfolgt zur Besorgung landwirtschaftlicher Arbeiten. Die Ochsen müssen beschlagen sein. Wenn ein Ochs erkrankt, ist er unverzüglich dem Tierarzt in Gottschee vorzuführen. Für jeden aus Fahrlässigkeit, Überanstrengung oder Unterernährung entstehender Schaden ist der Entlehn« ersatzpflichtig. — (Übernahmspreise) für Getreide per 100 kg für das Jahr 1916/17: Bei Lieferung bis zum 15. Dezember 1916: Weizen 38 K, Roggen 31 K, Halbfrucht (Weizen und Roggen gemischt) 31 K, Braugerste 36 K, Futtergerste 32 K, Hafer 30 K; bei späterer Lieferung: Weizen 35 K, Roggen 29 K, Halbfrucht 29 K, Braugerste 33 K, Futtergerste 29 K, Hafer 28 K, Hirse 28 K, Erbsen oder Linsen 55 K, Bohnen aller Arten mit Ausnahme von Abfall- (Futter-)Bohnen 30 K, Wicken 26 K. Der Übernahmspreis versteht sich für 100 Kilogramm netto, loko der dem Lagerorte nächstgelegenen Bahnstation in des Käufers Säcken. (R. G. Bl. Nr. 208/16 vom 1. Juli 1916.) Es ist beobachtet worden, daß einzelne Parteien in die Säcke oben trockenen, unten absichtlich genäßten Weizen hineingaben, um so ein höheres Gewicht zu erzielen. Wir machen darauf aufmerksam, daß das eine betrügerische Handlung ist, die schwer.e Strafe nach sich zieht. Das nasse Getreide verdirbt überdies zu einer Zeit, wo uns die Feinde aus* hungern wollen; die kostbare Brotfrucht aus Gewinnsucht absichtlich zu verderben, ist gerade niederträchtig und ein Verbrechen am Vaterlande. — (Der ungarische Ministerpräsident über den F e t t m a n g e l.) Ministerpräsident Graf Tisza sagte, der Fettmangel ist einfach darum nicht zu beheben, weil die zur Verfügung stehende Fettmenge viel geringer ist als der normale Bedarf. In Friedenszeiten hatten wir eine Maiszufuhr von 5 bis 6 Millionen Meterzentnern "ans dem Auslände. Im Jahre 19 l 5 hatten wir an Hafer und Gerste eine schlechte, an Mais eine schwache Mittelernte und der größte Teil der Maisernte mußte für Fütterungszwecke im Heere verwendet werden, während der übrige Teil des aus Rumänien eingesührten Maises für menschliche Ernährungszwecke verwendet wurde. Die Verhältnisse im gegenwärtigen Jahre sind vielleicht noch schlechter. Es steht verhältnismäßig weniger Kraftfutter, und zwar Mais, Gerste, Hafer, Kleie für Zwecke der Viehzucht zur Verfügung als unter normalen Umständen und dies rächte sich am meisten an der Schweinemästung. Wir befinden uns eben in einer belagerten Festung und müssen mit diesem Umstande rechnen. Was immer wir auch tun, eine belagerte Festung bleibt eine belagerte Festung, und man muß Entbehrungen ertragen. — (Die Kosten des Weltkrieges.) Der Ausweis für das zweite Halbjahr 1915, den die Staatsschuldenkontrollskommission des Reichsrates kürzlich veröffentlicht hat, brachte eine Reihe von Angaben, ans denen nicht bloß der Stand der österreichischen Staatsschuld mit Ende Dezember 1915, sondern auch der ungefähre Umfang der bis dahin aufgelaufenen Kriegsausgaben zu ersehen war. Für die ersten 17 Kriegsmonate (August 1914 bis Ende Dezember 1915) ergibt sich ein Kriegsanfwand von 21'91 Milliarden. Diese Summe stellt die auf Österreich allein entfallende Quote (63"6%) dar. Die Gesamtausgabe der Monarchie vermehrt sich noch um den quotenmäßigen Anteil Ungarns von 36‘4%, also um die Summe von 7.39 Milliarden, sv daß der Gesamtaufwand der beiden Reichshälften bis Ende 1915 20‘3 Milliarden beträgt. Aus den Monac berechnet ergibt dies durchschnittlich 1'2 Milliarden Kronen. Mittlerweile haben sich die Kriegskosten schon durch die Teuerung erhöht, so daß sich mit 1. Oktober 1916 ein Gesamtaufwand Österreich-Ungarns von rund 30 Milliarden Kronen ergeben dürfte. Deutschlands Gesamtkostenaufwand für den Krieg kann bis 1. Oktober 1916 mit 47 Milliarden Kronen veranschlagt werden. Die gesamten. Kriegskosten Englands dürften bisher 708/a bis 71Milliarden Kronen betrc Ruß rund koste: die Š also Kor daß 28. ange scher statt Ste wen! 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Auf wieberholte Anfragen wirb mitgeteilt, daß von der Erhöhung ber in ber Kaiserlichen Verorbnung vom 28. August 1916. R. G. Bl. Nr 281, unter C (feste Gebühren) § 9 angeführten Stempelgebühren, insbesonbere bie Matrilenfcheine (Taufscheine usw.) unb Kompetenzgesuche betroffen werben. Dieselben sind statt mit einem Stempel zu 1 X nunmehr mit einem Zwei-Kronen-Stempel zu versehen. — (Brenneffeln.) Zwecks Förberung ber so überaus not-wenbigen Gewinnung von Brennessel (als völliger ober teilweiser Ersatz von Baumwolle) soll laut Erlasses ber k. k. Lanbesregieruug vom 6. September 1916, Z. 24.138 bie Brennessel auch angepflanzt werben. Dies geschieht am besten in Erlenauwälbern mit feuchtem, kräftigen Boben unb lichtem Bestaube sowie auf kleineren Walb-blößen mit humeten ober überbüngtetn Boben in der Nähe von Wilbfütterungen, Viehunterstänben, Ställen unb zwar im Frühling durch Stecklinge. Auf biefe Art kann in Wälbern bie Gewinnung der Brennessel konzentriert werden unb mit geringen Kosten bie Brennessel probnziert unb geerntet werben. — (Maßnahmen zur Herabsetzung ber Schuhpreise.) Zwischen ber österreichischen unb ungarischen Regierung suchen zur Zeit über bie Errichtung einer Schuhzentrale Verhanb-iungen statt, bie ihrer Beenbigung entgegengehen. Es besteht ber Plan, biefe so wichtige Frage in beibett Staaten ber Monarchie auf gleicher Grunblage zu regeln. Wesentlich ist hiebei, baß bie deutsche Regierung bewogen werbe, ihr Schuhaussuhroerbot aufzuheben unb bie beutfchen Schuherzeugnisse im Tauschwege bet Monarchie zu überlassen, wodurch eine bebeutenbe Herabsetzung ber jetzt gellenden Schuhpresse cmir'cten müßte. n-?n$ — (Spagat für Kriegszwecke.) Nach einer vor wenigen Tagen erlassenen Ministerialverorbnung sinb sämtliche Besitzer unb Verwahrer von Spagat in ber Stärke von 1 bis 2 Millimeter — mit Ausnahme ber privaten Haushaltungen — verpflichtet, ihre Vorräte, infofetne sie bas Gewicht von 1 Kilogramm überschreiten, bis längstens 21. Oktober 1916 abzuliefern. — (Zur Kriegslage.) Die verbünbeten Feinbe beabsichtigten, benDruck aus allen Fronten ber Mittelmächte berart zu steigern, daß bie Front an irgenb einer Stelle nachgeben müsse. Die Berechnungen bes Vierverbanbes erwiesen sich aber als trügerisch. Die erste Offensive ber Russen im verflossenen Sommer hat bie Mittelmächte zwar einen Besitzverlust gekostet, aber bei ber zweiten Offensive hatten bie Russen keinerlei Fortschritte mehr zu verzeichnen, selbst bann nicht, als bie Rumänen ihnen zur Seite traten. Das treulose Rumänien, bas bereits ein Viertel seiner Armee eingebüßt hat, wirb verbientermaßen bett bitteren Kelch bis zur Neige leeren müssen. Sein König sieht bas Schicksal Peters unb Nikitas vor sich. Im Osten geht überhaupt bie Initiative immer mehr unb mehr roieber in bie Hänbe ber Deutschen unb ber Österreicher unb Ungarn über. Den Italienern brachte auch ihre achte mit Ausweichung aller möglichen technischen Mittel bewerkstelligte Offensive keinen nennenswerten Erfolg, statt bessen aber furchtbare blutige Verluste. Die schrecklichen Kämpfe auf bem Karste waren neuerlich Ehrentage für unsere tapferen Truppen, bie ben Weg nach Triest unb Ärain mit eiserner Kraft verriegelt halten. Das 27. Landwehr-Infanterieregiment hat sich hiebei ganz besonders ausgezeichnet. Auch das heldenhafte Ringen ber Deutschen an ber Somme verdient unsere vollste Bewunderung. Die Engländer müssen nun auch furchtbar bluten, aber ohne wesentlichen Erfolg. Der Durchbruch gelingt ihnen nicht. Den mageren Gewinn von 100 Quadratkilometern Gelände mußten sie mit einem Verluste von 427.831 Mann durch Tob, Verwundung und Gefangenschaft bezahlen. Dabei macht, wie bie Londoner Kriegsberichterstatter melden, bie Versteifung ber deutschen Linie sehr starke Fortschritte, der englisch-französische Vorstoß kommt nicht vom Fleck. Wie steht es nun mit ben Friebensaussichten? Der bulgarische Ministerpräsident Raboslawow meinte, wenn Rumänien erledigt sein werbe, bann werbe man auch bem allerdings noch nicht nahen Frieden um einen guten Schritt näher kommen. Man könne annehmen, baß, wenn Sübrußlanb gefährdet sein werbe, bie Petersburger kreise sich vielleicht doch besinnen werben. „Niemand außer Gott weiß, wie lange bas Waffengeklirre bie Welt noch erfüllen wirb." So äußerte sich kürzlich Felbmarschall Erzherzog Friedrich. Auch der deutsche Kronprinz bedauerte unlängst bie traurige Notwendigkeit, bett Krieg fortsetzen zu müssen, unb sagte, , es bestehe keine Hoffnung auf einen baldigen Frieden. Wir müssen uns also mit bem Gedanken an eine längere Kriegsbauer abfinben, denn der Friede ist nur von einem endgültig besiegten Feinde erreichbar. Auf ber gegnerischen Seite wirb aber unter bem Einflüsse Englands, bem eine Verlängerung des Krieges unb hiedurch bie Schwächung seiner eigenen Bundesgenossen erwünscht ist, bie Stimmung noch immer durch hochgespannte Hoffnungen auf einen Sieg unb auf bie „Zerschmetterung" ber Mittelmächte gestützt. Was nützt es da, wenn nüchterner denkende Kreise selbst in England diese Zerschmetterung bereits als unmöglich betrachten. Zum Tröste gereicht es uns, baß bie Kriegslage Österreich-Ungarns unb Deutschlands nunmehr allseitig als eine befriedigende unb hoffnungsvolle bezeichnet werben kann. Der deutsche Reichskanzler teilte mit, baß Hinbenbura bie Kriegslage durchaus vertrauensvoll beurteilt. — Generaloberst Hötzenbors erklärte am 13. Oktober zur Friebenssrage: Wenn unsere Feinbe eingestandenermaßen jene wahnsinnige Absicht verfolgen, zwei Kulturmächte wie uns zu vernichten, bann werben wir gegen diese Idee mit ruhiger Entschlossenheit kämpfen bis zum äußersten. Wenn unsere Gegner bas Absurde (Unsinnige) dieser Idee einsehen, bann wirb Friede werben. Wir fechten diesen Krieg durch mit bem Heldenmut unserer Soldaten und mit ber Opferwilligfeit unserer Völker.^ - (Die 5. Kriegsanleihe.) Die 5. österreichische Kriegsanleihe bürste in der ersten Hälfte des November ausgeschrieben werben, unb zwar dürsten voraussichtlich wieder Rentenobligationen unb Kassenscheine ausgegeben werben. Mtterdorf. (Kriegsauszeichnung.) Dem Lanbsturm-mfanteriften Georg Nadler aus Ort Nr. 4 wurde bie Bronzene Tapserkeitsmebaille verliehen. — (Vom Schlage getroffen.) Die Besitzersfrau Magdalena Epvich aus Winbischbors 1 fiel am 6. Okjober während ber Arbeit auf bem Felde vom schlage getroffen plötzlich tot zusammen. Sie staub im 71. Lebensjahre. — (Sterbefälle.) Am 8.Oktober ist der 74jährige Häusler Matthias Tanko in Matgern 51 nach längerem Siechtum gestorben, am 14. Oktober aber Rafael Juren, bas jüngste Söhnchen des Kriegsflüchtlings Matthias Jnren aus Komen. — (Kriegsslüchtlinge) haben sich in den letzten Tagen 40 niedergelassen. Sie stammen zumeist aus der Gegend von Komen. Wessettak. (Spenden sür die Abbrändler in Büchel.) Es spendeten: Die Psarrinsassen nebst Kleidungsstücken 188 K, bie hochw. Herren Dompfarrer Joses Erker, Benefiziat Alois Lackner in Kinbberg, bie Pfarrer ©liebe, Perz, Maußer unb Schauer je 20 K, bas hochw. Pfarramt in Unterbeutschau 15 K, zusammen 323 K. Allen Spendern ein herzliches Vergeltsgott. — (Die Sammlung in der Opferwoche), welche bie hiesigen Lehrerinnen Frl. Erker unb Šušteršič von Haus zu Haus Vornahmen, ergab runb 370 K. Wenn man nicht kurz vorher für bie Abbrändler in Büchel gesammelt hätte, so wären bie Geldspenden für Kriegsfürsorgezwecke wohl reichlicher geflossen. Wöset. (Ergebnis der Opfertage.) Durch bte Lehrerin in Obermösel Fräulein Maria Palouz wurde eingebracht an Sammlung K 88*30; durch bie Lehrerin in Verbreng Fräulein Emma Kraulaub an Sammlung K 25*40, für Verkauf an Abzeichen 5 K, zusammen K 30 40; durch bie Lehrerin in Unterstell Fräulein M. Erker mit Beihilfe des Ortsvorstehers Matthias Papesch an Sammlung K 56-20, für Verkauf von Abzeichen 20 K, zusammen K 76*20; durch das Pfarramt Möfel wurden gesammelt 22 K. Das Gesamtergebnis beträgt K 216’90. KoHenegg. (Erfolglose Streifung.) Behufs Auffindung des seit 17. September abgängigen Herrn Oberlehrers Joses Windisch wurde am 7. Oktober von den Insassen der Ortschaften der der Gemeinde Seele eine Streifung in den Wäldern bei Hohenegg veranstaltet, die jedoch ergebnislos blieb. Masern. (Sammelergebnis der Opfertage.) An Spenden sind erzielt worden K 153 06, Abzeichen wurden verkauft um 31 K, an Mitgliedsbeiträgen sind eingegangen 4 K, zusammen demnach K 188 06. Der Dank für das für die hiesigen Verhältnisse schöne Ergebnis gebührt der hiesigen Schulleiterin Fräulein Paula Siegmund, die im Verein mit Fräulein Maria Krisch aus Masern Nr. 27 eine lobenswerte, recht eifrige Sammeltätigkeit entfaltete. — (Hochwasserschäden.) Das heutige Hochwasser hat in hiesiger Gegend den Bauern an Kartoffeln, Mais, Bohnen und Futterrüben ziemlichen Schaden verursacht. Bielen Besitzern wurde beinahe die ganze Kartoffelernte durch die durch das Hochwasser verursachte Fäule vernichtet. Herr Landtagsabgeordneter K.' Škulj in Niederdorf hat hier bei den Besitzern die Menge der faulen Kartoffeln feststellen lassen und versprochen, sich bei der Regierung dafür zu verwenden, daß den betroffenen Besitzern Ersatz an Kartoffeln oder sonst Hilfe geleistet werde. Wieg. (Sammlung der Opfertage.) Die Sammlung für den Invaliden-, den k. k. Militärwitwen- und Waisenfond und die österreichische Vereinigung zur Bekämpfung der Tuberkulose beträgt K 80'52, die Schülerspenden betragen K 34*23; zusammen K 114-75. Kinteröerg. (O p s e rtage.) Die Sammlung in der Gemeinde Hinterberg beträgt 179 K. Graz. (Kriegsauszeichnung.) Herr Rich. Krauland, Leutnant i. d. Res. des Landesschützenregiments Nr. 1, hat neuerlich die allerhöchste belobende Anerkennung erhalten. Es ist dies schon die fünfte Kriegsauszeichnung. Sein Bruder Franz Krauland, Zugsführer, wurde mit der Bronzenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Beide stehen wohlbehalten an der Front. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene rcieindruckzeile oder eren Raum \0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes )abr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze )ahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestei lungen von den in unserem Blatte angezeigten Zirmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Uerein der Deutschen a. ßonscbec .: in Wien. — Litz: !., Himmelpfortgassk tlr. 3 wohn, alle Zuschriften 311 richten find und tanbsleute tbren Beitritt anmelden können. Snfammenßunft: Jeden Donnerstag im Vereinslokale „Zum roten Zgek", I., Albrechtsplatz Nr. 2. Reichhaltiges Lager der besten und billigsten Tabrräder und Däbtnascbinen für Familie und Gewerbe. Schreibmaschinen. Langjährige Garantie. . t »- ^ Wann lax § Sohn » Calbach öUienerstrasse Nr. i§. Abonnieret und leset den Gottscheer Boten! SprliitIfc der Stadt Gottschee. Ausweis f. d. Wonat Septcmö. 1916. K 6,840.114-18 „ 111.980-87 64.33312 „ 6 837.761-93 .. 525.166-84 27.270-— 57.712-13 „ 4,104.939-30 Kinkagen: Stand Ende August 1916 . Eingelegt von 134 Parteien Behoben von 189 Parteien Stand Ende September 1916 Allgem. Reservefond Stand Ende 1915 KqpoHekar-Darlehen: zugezählt . . rückgezahlt . . Stand Ende Septemb. 1916 Wechfel-ParleHen: Stand Ende Septemb. 1916 „ 68.200'— Fällige Jinjenscheine der österr. Kriegsanleihen werden als Lanahlung angenommen. Zinsfuk: für Einlagen 4 Va % ohne Abzug der Rentensteuer, für Hypotheken im Bezirke Gottschee 5V2 %, für Hypotheken in anderen Bezirken hs/i°fo, für Wechsel 6 7*%. am 30. September 1916. Die Direktion. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger Josef Eppich. — Buchdruckerei Joses Pavlicek in Gottschee.