Kaibacher Zeitung. H _______^ ^ „^ WO. Mittwoch am 3. Juni 1847. Wien. «^as k. k. General--Nechnungs-Dn-ectorium hat eine bei der k. k. küstenländische» Provinzial-Staatsbuchhaltung erledigte Nechnungsrathsstelle dem dortigen Rechnungs-Official, F>anz Scnnebogen, verliehen. Die k. k. vereinigte Hofkanzlei hat eine bei ihr erle? digte Hof-Concipistenstelle den« steyermärkischen Kreis-Com-missär zweiter Classe, August Mandel, verliehen. Herzogthunt Salzburg. Die »Allgemeine Zeitung« vom 23. Mai berichtet au5 Salzburg vom 18. Mai: Vor einigen Tagen traf hier der k. k. Oberingenieur I. Fillunger ein, um im höhern Auftrage die Vermessung der Eisenbahntracen nach Brück a. d. M., dann über Innsbruck nach Verona vorzunehmen. So schrillt endlich dieser langgehegte Wunsch Süddeutschlands in Erfüllung zu gehen, mid wir zweifeln nicht, b°ß sich daS technische Gutachten für die Linie Brück - Salzburg auSsprechen werde, wenn es nicht die Absicht der Ne-gierlmg ist, beide Bahnen ins Leben treten zu lassen, was jedoch mit Hinblick auf die finanziellen Verhältnisse schwerlich geschehen dürfte. Böhme u. Die „Prager Zeitung« vom 25. Mai berichtet: Bei dem allgemeinen, alle Classe» beseelenden Gefühle der ehrfurchtsvollsten Liebe und Dankbarkeit gegen Böhmens erhabenen Landeschef, den durchlauchtigsten Erzherzog Stephan, war es natürlich, daß die Herren Staude deS Königreichs bei der am 3. Mai d. I. eröffneten Versammlung ihrer er« sten allgemeinen Zusanmienkunft nach Kundwerbung des Ereignisses, welches dem Lande seinen allgeliebten Chef entreiße» sollte, nämlich der Ernennung Sr. kaiserl. Hoheit, des Erz.-herzogS Stephan, zum Statthalter von Ungarn — sich vor Allem mit dieser Angelegenheit beschäftigten. — Einmüthig wurde beschlossen, Se. kaiserl. Hoheit geziemend zu bitten, Böhmens Stände empfangen zu wollen, damit sie den Aus« druck ihrer und des ganzen Landes Empfindung Höchstdem-selben zu Füßen legen könnten. — Zugleich ward der Beschluß gefaßt, durch eine eigene, in das allerhöchste Hoflager abzusendende ständische Deputation Se. Majestät, den Kaiser, um die allergnadigste Belastung des durchlauchtigsten Erzherzogs an der Spitze dcr Landesverwaltung Böhmens allerun-terthänlgst zu bitten. — Se. kaiserl. Hoheit geruhten die Morgenstunde des 10. Mai zum Empfang der Herren Slän-be zu bestimmen. — An diesrm Tage nun versammelten sich die sämmtliche» anwesenden Herren Stände in den Appartements Sr. kaiserl. Hoheit, des Hern, Erzherzogs-LandeöchefS, Höchstwelcher bald darauf in ihrer Mitte erschien, und von Sr. Excellenz, dem Herrn Oberstlandhofmeister, Robert Abgrasen zu Salm - Neifferscheid, mit nachstehender Rede begrüßt wurde: „Durchlauchtigster Erzherzog, gnädigster Herr! Beinahe vier Jahre sind es, daß Böhmen das Glück genießr, Euer kaiserl. Hoheit als Haupt der Landesverwaltung zu be. sitzen, und diese kurze — für unsere Wünsche allzu kurze Zeit — hat den Herzen der Böhmen ewig dauernde Gefühle innigster Verehrung, unbegranzter Dankbarkeit, eingegraben. — Die Gerechtigkeitsliebe Euerer kaiserl. Hoheit, die hohe würdevolle Milde, womit Höchstdieselben Jeden empfingen, welcher Ihnen nahete, und jeden beglückt oder mindestens getröstet entließen, wird nie aus dem Andenken der Einzelnen verschwinden, so wie jene Thaten die Geschichte aufzeichnen wird, mit denen Euere kaiserl. Hoheit Weisheit und Thatkraft nach Sr. Majestät, unsers allergnädigsten Kaisers, Absicht und Willen, das Wohl des Ganzen gefördert, Segen und Heil für Jahrhunderte gegründet, Ihre Stirne mit Nie welkendem Lorber umschlungen haben. — Den allezeit getreuen Ständen Böhmens wurde bei Euerer kaiserl. Hoheit Ankunft in diesem Lande die Gnade zu Theil, sich in ihrer Gesammtheit Höchstdcnselben vorzustellen; sie sind nun abermals versammelt, und Euere kaiserl. Hoheit Gnade erlaube denselben, vor Ihr Antlitz zu treten. — Doch die frohen, warmen Gefühle der Liebe, Ehrfurcht und Dankbarkeit, welche unsere Herzen beseelen, sind dießmal getrübt durch eine nicht schr ferne Aussicht, Euer kaiserl. Hoheit zu verlieren, da der erhabene Monarch Höchstdieselben zu einem andern Wir» kungslreise berufen zu wollen die Absicht gezeigt. — Wenn Kindern ein liebender Vater entrissen werden soll, so ist es verzeihlich, daß sie trauern und was in Ihren Kräften steht, thun, um vor diesem Verluste sich zu wahren. So haben denn auch die versammelten Stände den Beschluß gefaßt, mittelst einer aus ihrer Mitte gewählten Deputation ihre al-lerunterthäm'gste Bitte zu den Füßen des Thrones niederzulegen, Se. Majestät, unser allergnädigster Landesvater möge geruhen, jene außerordentliche Wohlchar, die er dem Lande und uns durch das Geschenk eines solchen Hauptes gewahrt, fortdauern zulassen, uns unsern Erzherzog Stephan nicht nehmen,« (hier fand eine Unterbrechung durch ein Sr. kaiserl. Hoheit dargebrachtes allgemeines Vivat Stact) »einen solchen Stellver» treler Seiner geheiligten Person, der im Geiste seines Va-terherzens verwaltet, fortan noch belassen, und so den heißen Wünschen von 4 Millionen Seiner getreuesten Unterthanen huldreichst willfahren.« Se. kaiserl. Hoheit, der durchlauchtigste Herr Erzherzog Stephan, haittn diese Rede mit deullichen Merkmalen tiefen 404 Er^riffinseyns angehört und geruhten hierauf mit der Höchst-selben auszeichnenden Huld und Gnade Nachstehendes zu erwiedern : »Euer« Excellenz erwähnten in Ihrer Rede des Mo-»mencs, wa vor mehr al) oierthalb Jahren die sämmtlichen „Herren Schinde dieses schönen Landes in denselben Räumen »vor mich traten, und mit einer, mich wahrhaft beglückenden »Zuversicht Hoffnungen über mein künftiges Wnken in Böh-»men aussprachen, die nach Kräften zu realifiren bisher mein »eifrigstes Bestreben war " »Nur kurz war mir das Glück beschieden, unter Ih-»nen weilen zu dürfen, — nur gering konnten somit die Erbfolge seyn, die memen einten Wunsch zur Basis hatten, »den Anforderungen Sr. Majestät, deS Kaisers, Ihren Wnn-„schen, meine Heiren, — und dem Wohle des Landes for-»derlich zu seyi^, dessen Glück und Wohlfahrt mein Scolz „gewesen." »N h nen Sie Alle die Versicherung freundlich auf, daß, »ob nah, ob fern, ob in irgend einer Berührung mit Ihnen, »ob außer allein Vvrkchr, Ihr Andenken doch in meinem »Herzen fortleben, Ihre jederzeitige Aneikenmmg stecs den »schönsten Nachhall darin finden wird. — Nur einen Wunsch «lassen Sie mich noch hinzufügen — es ist der: meinethal-»den die Absenkung der beschlossenen Depuration um so mehr »auf sich beruhen zu lassen, als schon der mir von Ihnen »ausgedrückte Wille, es zu chun, — und die Aufnahme die-»ses Beschlusses ins Protocol! nnr vollkommen genügt,, um »den heutigen Tag zu einem der glücklichsten meines Ledcns „zu stämpeln.« „Glauben Sie mir, meine Herren, daß ich die innig-»sten Wünsche für ihr stetes Wohlergehen auch in der Zukunft „hege:,, und stets eine wahre Freude empfinden werde, »wenn Maßregeln zum Besten des Landes - somit auch »Ihren Wünschen entsprechend, Platz greifen, und dieselben, ,wenn auch nur aus der Ferne, mir zur Kenntniß kommen »werden.« „Erhalten Sie mich in Ihrem Andenken — gedenken „Sie in mir des Mannes, — dem es vielleicht manchmal ,5N Fähigkeiten — gewiß nie aber an gutem Willen fehlte ..— Ihr und des Landes Interesse nach Kräften zu fordern!« Nachdem diese Worte von der ganzen Versammlung unter Gefühlen liefer Wchmuth vernommen worden waren, brachen die versammelten Herren Stände in ein wiederholtes, aus dein Innersten der Harzen hervoi strömendes lautes Vi-ratrufen aus. — Se. kaiserl. Hoheit zogen sich hierauf nach huldvoller Begrüßung der Herren Stände in das Innere Höchstihrer Appartements zurück. — Die hochlöblichen Herren Stände verfügten sich zur Fortsetzung ihrer Versammlung in die Landcagsstube der k. k. Burg. Vor Allem wurde in Befolgung des von Sr. kaiseil. Hoheit ausgesprochenen Wunsches der Beschluß der Absendung der Deputation widerrufen, worauf die Verhandlung über die zur Berathung dieser Versammlung vorbereiteten Gegenstände wieder aufgenom-men wurde. I t a lien. Turin. Die Durchstechung des Mont Cenis, zum Behuf der Eisenbahn, welche Turin mit Chambery verbindet, soll, wenn wir dem »Mom'teur indust.« (13. Mai) glauben dürfen, entschieden ßt, schon aiu 25. «uf seinen Posten bc^chcn. Der »Wiener Zeitung« vom 27. Mai «mlehr.en wir: Nach dem Wochenberichte der Bank von England hat 'hl- Notenumlauf sich um 418.110 Pfd. St. vermindert, ihr Barvorrath aber um 281.234 Pfd, St. zugenommen; es unterliegt auch keinem Zweifel, daß letzterer im Laufe der letzten Mai-Woche sich noch weiter vermehren wird. Die Fonds sind etwas gestiegen, was man theils dem schönen Wetter, welches eine gute Ernte verspricht, und theils der Nahe des Rechnungsabschlusses zuschreibt. »Galignani's Messenger« berichtet in einem Schreiben aus Turin vom 17. Mai das Ende O'Connells in folgenden Worten: »Der merkwürdigste Mann des Jahrhunderts, Daniel O'Connell, ist zu Genua Samstag den 15. Mai Abends 9'^2 Uhr, gestorben. Der Agitator war 1774 geboren, brachte also sein Leben auf 73 Jahre. Diejes Leben war schon vor seinem natürlichen Ende geschlossen, mit der Anerkennung des Grundsatzes, um den er auf geradem und krummen Wege, mit der gewaltigen Kraft eines Volksfüh» rers der classischen Zeiten, gestritten: daß die Gerechtigkeit von England die Gleichstellung des katholischen Ii lands in staats- und gemeindebürgeilichen Rechten fordere. Dieser Grundsatz ist nun so allgemein durchgedrungen, daß die Stocktories, die Lord G. Bentincks Fahne folgen, mit den gemäßigten Conservation» und den Whigs in Vollführung desselben wetteifern, und daß man eben daran ist, die Erben der »Sachsischen« Eroberer, die jetzigen Grundbesitzer, wenn sie nicht selbst Alles thun, um den elenden Zustand ihrer Afterpächter zu heben, in einer Weise zu nöthigen, die einer Eigenthums - Entälißeruna, und Zurückgabe des durch die Eroberung den Irlandcrn größlentheils entrissenen Grundbesitzes an daS Volk gleichkommt. Doch war hier schon nicht mehr die Thatittk.it des Agitators im Spiel, sondern die Wirksamkeit der Vorsehung durch Noth und Theuerung. Sobald jenes Ziel erreicht war, mußte 5ie Repeal-Bewegung, an deren Dmchführuna, jetzt vollends, da Irland ganz von England lebc, kein Vernünftiger mehr denken kann, und t-ie vcn Anfang an nur ein Schreckmittel zu Erreichung dcs Haupcziils war, in sich zerfallen. Nußlaud und Polen Die »Allgemeine Zettum,« vom 27. Mai meldet aus St. Petersburg vom 12, Mai: Ungeachtet einiger ausgezeichnet schönen Taqe, die wir hier hatten, befindet sich der Hof noch hier. S.'it gestern hat sich die Witterung wie-drr geändert, es ist empfi"dl,ch talt, die Eismassen des gro-ßen Ladogasees hatten ihren Durchzug über die Newa nach dem Golf und tragen aewalcig zu den, rauhen Bestand unserer Temperatur bei. Das Meer vor Kronstadt >st noch immer mit Eis belegt, und den fremden in der Nahe harrenden Kauffahrern wirb fortdauernd das Einlaufen in dortige Rhede verunmöglicht. — Gestern ward in der Hofca-pclle des kaiserlichen Wimerpallastes der heilige Taufact am neugeboren Glosifürstcn Wladimir, Sohn des Großfürsten Thro>,f°Ig"s, abgehalten. Abends war die Residenz beleuch. 4N6 tet. — Nußlands innere Pri'oatcorrespondenz nimmt unter del' gegenwärtigen trefflichen Organisation unseres Postwe< sens in allen Theilen des Reichs mit jedem Jahre zu. Nach dem letzten Rechenschaftsbericht des Generalpostbirectors vom Jahre 1845 wurden 10,136.146 im Reich versendete Briefe gewählt. Vier Jahre früher betrug deren Zahl nur 7,902.214. Hierin liegt ein deutlicher Beweis von dem sich in allen Volksclassen mehrenden Bedürfnist nach schriftlicher Mittheilung. Dieses Bedürfniß sucht die Regierung zu fördern, wesentlich that sie dieß durch die im Jahre 1844 im ganzen Reich eingeführte allgemeine Brieftaxe von 10 Silber-Kopeken. Beide Hauptstädte, Petersburg und Moskau mil ihrem Gouvernements, nehmen in dieser Correspondent den vierten Theil ein. In Rußlands, auswärtiger Correspondenz ist die nach Preußen gehende die stärkste, sie betragt fast die Hälfte der ganzen übrigen. — Rußlands Handelsoperationen zeigten sich im Jahre 1846 viel günstiger, als das Jahr zuvor. Nach sehr zuverlässigen Angaben unsers Handelsstandes übertraf die Ausfuhr den Import um 13 Millionen Rudel Silber. Griechenland. Athen, 22. Mai. Die Hitze ist seit einigen Tagen sehr groß, und bereits in der vorigen Woche hat man reife Gerste eingebracht. Einer am I?. Mai erschienenen Cabi-nettsordre zu Folge ist die Mais- und Noggenausfuhr wieder unter der Bedingung gestattet, daß die Exporteurs sich verpflichten müssen, erforderlichen Falls eine gleiche Menge wieder einzuführen. — Das Handlungshaus Eynard hat die hiesige Bank beauftragt, fnr seine Rechnung an England die rückständigen Zinsen der griechischen Nationalschulo auszuzahlen. Wallache i. Die »Prager Zeitung« vom 28. Mai berichtet Folgendes : Briefe aus Buckarest vom 9. Mai, welche wir so eben erhielten, melden uns, daß man den noch übrig gebliebenen Theil der Hauptstadt neuerdings auf vier Seiten anzünden wollte. Am 5. Mai wurde um 2 Uhr Morgens in der Kirche St. Ilie Feuer angelegt und bereits hatten sich die Planken des Friedhofs und ein kleines Hans entzündet, als man daS Unglück gewahr wurde. Auch in dem blauen Stadtviertel auf der rechten Seite der Dimbovitza wurde an zwei Orten Feuer angelegt, welches aber noch zeitlich genug von den daselbst in Masse wohnenden, sehr wachsamen bulgarischen Gärbern entdeckt und gelöscht wurde. Das dritte Feuer ist im Hof des Prinzen Scarlat Ghika angelegt worden, und die Flamme, schon hoch emporlodernd, wurde durch die Geistesgegenwart des Dienstpersonals des Prinzen erstickt. Das vierte Feuer ist im Theaterhof in einen Heuschober eingelegt worden, und hatte eine große Bewegung in der Stadt verursacht. Man hat eine bedeutende Anzahl von Brandbriefen gefunden, die nichts Gutes in Aussicht stellen! — Vor einigen Tagen soll sich ein gewisser Persitschan in das fürstliche Cabinett geschlichen, eine Uniform des Fürsten angezogen , und hierauf am Tische die Altenstücke durchgemustert haben. Er soll sogleich arretirt und der Polizei übergeben worden seyn. Od Persitschan ein Attentat beabsichtigte, ist bis jetzt noch unbekannt, man sagte er sey etwas geistesabwesend. — Am Tage des fürstlichen Namensfestes hat Se. Durchlaucht 65 Verbrecher begnadigt. Vsmanisches Neich. Constan tinopel, 12. Mai. Am 7., 8. und 3. Mai blieben die Pforten - Bureaux verschlossen , wegen der militärischen Feierlichkeiten, die an den genannte,, Tagen theils auf dem Platze des Seriaskerates und vor der Artillerie .-Caserne von Pera, theils m, Arsenal in Gegenwart des Sultans und aller Würdenträger begangen wurden. Es-wurden nämlich an jenen Tagen sämmtliche Soldaten, die ihre fünfjährige Dienstzeit vollendet hatten, verabschiedet; die Zahl der Verabschiedeten belauft sich für die Garnison von Constantinopel auf ungefähr 7000 Mann, wormlter 3000 von der Garde, 3600 von der regulären Armee und 400 von der Artillerie. Smyrna, den 23. April. Wenn man gestern durch das jüdische Quartier ging, worin sich ein großes Armenhaus befindet, konnte man unt.r der dortigen Bevölkerung cil?e große Bewegung freudiger Alt bemerken. Es wurde Nothschild (ein Sohn des Neapolitaners) erwartet. Er kam auch , aber sein Aufenthalt dauerte nur kurz. Eine andere freudige Bewegung unter Juden, Christen und Türken rief die Nachricht hervor, daß die Diebsbande, welche seit längerer Zeir die Stadt beunruhigte, von den Kawassen (Polizeisoldaten) der Stadt zum großen Theil eingefangen fey. Einige Genossen dieser Bande hatten kurz zuvor bei einem fachen Naubversiich eine Engländerin schwer verwundet, und eS scheint, daß erst in Folge hieoon bei jenen Kawassen der wünschenswerthe Eifer erwacht ist. O st i n d i e n. Der »Oesterr. Beobachter« vom 29. Mai schreibt: T»'e indische Ueberlandpost ist in Marseille eingetroffen; sie bringt Nachrichten aus Ostindien bis zum 14. April. Lord Har- . dinge ist am 27. März in Simla eingezogen. Sir Freden'k Currie war am 1. April in Calcutta angekommen und als drittes Mitglied des Conseils von Indien beeidigt worden. — Sir Willoughby, Oberbefehlshaber der Bombay-Armee, war auf seinem Posten eingetroffen und hatte sogleich das Commando übernommen. Zur Herstellung von Schulen in Indien sind vom Generalgouverneur 6000 Pf. St. jährlich bewilligt worden. — Den letzten Nachrichten zu Folge herrschte im Pendschab vollkommene Nuhe und in Afghani» stan hatte sich nichts Neues zugetragen. Die Meinung, daß Akhbar-Chan an Gift gestorben jey, erhielt sich. — Ernst' liche Ruhestörungen waren in Undh, so wie den benachbarten Districts» ausgebrochen. Auch über die Negierung von Ni« zam ließen sich Klagen vernehmen. Verleger: Ignaz Alvis Gdler v Kleinmayr. Brot-, Fleisch- und Flecksiederwaren - Tariff in der Stadt Laidach für den Monat Juni 1847. ^ Gewicht i Prei^i Gewicht ^ Preis Gattung der Feilschaft des Gebäckes Galtung der Feilschaft der Fleischgattung _______ _____"UI^I <^. ii^________________^^^! -^ Semmel . l - ' ' l!^ 2 l''' heisch. Ordin. Semmels ' ' I ? " /^ Rindfleisch ohne Zuwage 1---------j 5'.., ^usMund-s - .0 23 Flecksieder -Waaren. ^ Wci;en'Brot i^n^teigj _ 2l - 6 Fleck, Lunge und Bries . 1 - - ^ ^'^ " 'j"us ordin.1 ^. !6 23 l Zungenflcisch..... 1 — -_ ^ ^ lScmmelteigs. l l _ 6 Leber und Milz . ... 1— — ^ sa-'l^We.-s . Herz....... ^ — - ' W Rocken-Brot izen- u. «I^ ^ " ^ ^ Nase, Obergaum und Unter- > ^ l, Kornmehl ( ^ " 2 6^ ^^^...... z ^ __ ! ^ Hblas-brot aus Na^-. ... ^24 — I ! Ochsenfüße..... 1 __ — ! ^ ^t ^^.I.jl^ c,!',X1N!!t «... l lv ----------- t, _________________ ! Vorstehende Sayunq t»,„>ut durch den ganzen Verlauf des Monats von dcn betreffenden Gewerbsleuten bei Vermciduna, strengster Ahndung auf das Geuauestc zu beobachten, »nd es hat I^d^rmann > der sich durch die Nichibcfolguny von Sciic irgend eines Gewerbnianncs beurtheilt zi, seuu erachtet, solches dem Vladtmagistratt anzuzeigen. Das ViilU'erk mus, rein geputzt se»n. Frische und eingepöckelte Zungen sind sayfrei. Vci einer Flcisch-Abxahme unter 3 Pfund hat keine Zugabc vom Hintcrfopfe, Qberfüsicn , Niern und den verschiedenen bei der Ausschrottung sich ergebenden Abfällen von Knochen, Fett und Mart Statt; bri einer Abnahme von 3 bis 5 Pfund dagegen sind die Fleischer berechtiget, hieven 8 3oN>. und bei 5 bis H Pfund ein halbes Pfund und sofort vcrhättniszmäsna, zuzuwägen» doch wird ausdrucklich verboten, sich bei dieser Zuwagc fremdartiger Fleischtheile, als: Kalb-, Schaf-. Schwein, fleisch,«. dgl. zu bedienen. erours vom 2?j. Mil »847 M'tt,Ipreie. Staatslchuldversäireib. zu 5 i'^t. ,,n CM) ,06 i,^6 Wliner Stadt-Bancc»-Obligation, zu « 1^2 pl^". 65 Aerar. Dc^mest. vbüqatioxen der Gtandt (^4 «^ ^ — — ftol. Steyermark, ttärn-^u , «, « 54 3j4 — len, Rrain, Gorz und !>»»3^ .. » — — d«ö W. Oberk. AmleS ^ ) ä- 88,. (l) In der Mcchitcnisien -Congregations- Buchhandlung in Wien ist erschienen und bei IGNAZ ALOIS EDI, V. KLKNMAYR in Laibach zu haben: Donin, L., die segnende Majestät Gottes in den (Zeremonien und Gebräuchen der katholischen Kirche dargestellt, oder der wohlun-ternchiele (zercmoniär, I.Theil. 25 kr. ^. ^ , Philothea des helligen Iüng- lmgs Aloysius. Zweite, sehr vermehrte Aufiagc. 16. 24 kr. Feine, e:was bessere Ausgabe, 28 kr. (3. Laib. Zeit. Nr. 66 v. 2. Juni 1847.) Z. 847. (2) Im Verlage der Hosbuchhandlung (Eduard ^eib-rock) m Braunschweig erscheint, und ist bci Igna; Alois Edlen v. Mcinmayr in Laibach vorrälhig: Die Prinzipien der Hydrostatik und Hydraulik. Von H. Scheffler. Zwei Bände von cirea 52 Bogen, gr. 8. Feines Velinpapier. Mit über 20U in den Ten gedruckten Holzschnitten. In 6 Lieferungen ä 3—9 Bogen. Subscript..-Preis ä Lleferung 1st. (5. M. Die erste Lieferung dieses ausaezeichneten Werks, dessen wissenschaftliche nnd practilche Bedeutung Manner von Fach nicht verkenne» werden, liegt in oblgcr Buchhandlung zur Ansichc vor. Wie dem Inhalte nach, so auch in der äußern sauberen Ausstattung schließt er sich an das von dein Herrn Verfasser bearbeitete Werk H. Moseley's: ^Die mechanischen Prin« zipien der Iugeuieurkunst und Architektur,- wel-cheb in zwei Bauden mit über 5oa in den Text eln-e Fortsetzung in einzelnen -Bögen oder Heften. Diese Hefte umfassen den Zeitraum vom l3. Jahrhundert bis 1828. Künftigen Sommer erscheint die 2. Hälfte des zweiten Bandes, und es wild soiort auf jedes Heft (9 Bogen) mit 40 kr. C. M Pränu« meialion angenommen. 553 Vubermal - Verlautbarungen. Z. 890. (1) Nr. 4055. sä Nr. 12667. Kundmachung über die Hintangabe der Unterbau-Arbeiten auf der Staats eisenbahnst recke zwischen Brunn undMalomir« schitz. — In Folge hohen Hofkammer-Präsidial-Erlasses vom 20. d. M., Z. 970^6 ?., werden diese Arbeiten über schriftliche Anbote an den Mindestfordernden überlassen werden. — Zu diesem Behufe können die Plane, die Baubeschreibung , die Preistabelle für die verschiedenen Arbeitögattungen, die summarischen Kostenvoranschlage mit Angade der Qualität und Quantität der Arbeiten, dann die allgemeinen und besonderen Baubedingnlsse taglich von 8 bis 2 Uhr bei der k. k. General-Direction derStaatscisenbah-nen zu Wien, Herrngasse Nr. 27, eingesehen werden. — Im Allgemeinen haben folgende Bestimmungen zur Wissenschaft und Nachachtung zu dienen: 1) Der Unterbau, zu welchem die am Brunner-Stitionsplatze herzustellenden Gebäude, so wie die in dieser Strecke zu erbau» enden Stationsgebäude und Wächterhäuser nicht gehören, wird mit Inbegriff der, auf ersteren vorzunehmenden Abgrabungen, in seiner Gesammtheit, das heißt, einschlüßlich aller dabei vorkommenden Arbeitsleistungen und Materialdeistellungen, in der Art ausgeboten, daß derselbe einem Unternehmer oder einer Unternehmungsgesellschaft, welche letzte« von einem Bevollmächtigten repräsentirt werden muß, und deren Mitglieder sich jedenfalls solidarisch zu verpflichten haben, zur Ausführung überlassen werden kann. — 2) Die einzelnen Arbeits-gattungen und die dafür berechneten Kosten bestehen summarisch aus folgenden : — Die Erdarbeiten für die cunente Bahn, vom Brünner Bahnhofe angefangen, mit . . 45469 fl. 22 kr. Chaussee-Herstellungen mit . 2707 ,,. 39 „ Dammpsiastcrungen und Rasen- bclegung mit .... 4743 „ 40 „ Herstellung der Brücken, Via- ducte und Durchlässe mit . 233633 „ 13 „ Die Erdbewegung am Bahnhofe zu Brunn mit . . 32918 „ 55 „ Regulirung der Wiener Oll-mützer Straße und Herstellung der Auffahrt zum Ferdinands-thore mit.....16028 ., 39 „ Totalbetrag.....33550l fi 28 kr. 3) Die schriftlichen Offerte, welche bei der k. k. Ge neral-Direction der Staats-Eisenbahnen längstens bis 15, Juni d. I. Mittags 12 Uhr zu (3. Amts.Bl. Nr. 66 v. 2. Juni ,647.) überreichen sind, müssen jedes wohl versiegelt, und von Außen mit der Ueberschrift: „Anbot zur Herstellung des Unterbaues in der Strecke von Brunn bis Malomirschitz" versehen seyn. — — Das Offert hat folgende Puncte zu enthalten: 2) den Percentenachlaß von den, der Kostenberechnung zum Grunde liegenden Einheitspreisen, um welchen der Offerent den Bau dieser Strecke zu übernehmen bereit ist, welcher Nachlaß sowohl mit Zahlen als Buchstaben ausgedrückt seyn muß. d) Die ausdrückliche Erklärung, daß der Offerent die allgemeinen und speciellen Baubedingnisse, die Baudeschreibung, und überhaupt alle, den Bau betreffenden Pläne und Urkundeneingesehen, dieselben wohlverstanden, mit seiner Namenssertigung versehen habe, und die darin enthaltenen Bestimmungen pünctlich erfüllen wolle. — c) Wenn der Anbotleger der General-Direction aus früheren Leistungen nicht ohnehin bekannt seyn so^te, so müßte die Angabe beigefügt werden, ob, und welche Straßcn-bauten o.er Eisenbahnen der Offerent bereits ausgeführt habe, dann welche Mittel und Arbeitskräfte demselben zur Herstellung des betreffenden Baues zu Gebote stehen , und endlich ll) die eigenhändige Fertigung des Vor - und Familiennamens mit Beifügung des Charakters und Wohnortes.—4) Jedem Offme mnß die ämtliche Bestätigung entweder eines k. k. Provinzial-Fahlamtes, oder des Universal - Cameral-Zahlamtes in Wien beigefügt seyn, daß der Offerent das 5 A Vadiunz von der Voranschlagssumme von 335,501 fl. 28 kr. entweder im Baren, oder in annehmbaren und haf-tungsfrcien österr. Staats - Papieren, die nach dem Börsewerthe des dem Erlagötage vorhergehenden Tage» zu berechnen sind, daselbst erlegt habe, oder derselbe muß eine, diesem Vadium angemessene, von der k. k. Hof- und nieder-östcrr. Kammerprocuratur, oder von einem Fis-calamte ln der Provinz nach K. 230 u. 1374 des a. b. G. annehmbar erklärte Sicherstcllung der Offerte dcischließcn. — Auf Offerte, welche den vorstehenden Anforderungen nicht entsprechen , oder in welchen andere als die festgesetzten Bedingungen gemacht werden, wird keine Rücksicht genommen. — 5) Unerreichte Anbote werden nicht mehr zurückgegeben und der An-botlegcr bleibt bezüglich auf sein Anbot vom Tage der Ueberreichung desselben bis zu der hierüber erfolgten Entscheidung verbindlich, die Verpflichtung des Aerarö aber beginnt erst von dem Tage, an welchem von Seite des k. k, Hof-kammcr- Präsidiums die Genehmigung des An- 2 56tt dotes erfolgt. — tl) Die eingereichten Erklärungen werden an dem oben festgesetzten Tage von einer eigens hiezu bestimmten Commission entsiegelt, und hievon nur diejenigen beachtet, welche vorschriftmäßig verfaßt und mit den nöthigen Behelfen versehen sind. — Die Entschei dung über die Offerte erfolgt von Seite des hohen Präsidiums der k. k. allgemeinen Hofkam-mcr, und es wird hiebei denjenigen der Vorzug eingeräumt werden, welche die für das Aerar vortheilhafteste Bedingung enthalten, vorausgesetzt, daß der Offerent auch vermög seiner persönlichen Eigenschaften und Sachkenntniß die nöthige Bürgschaft gewährt. — Nach crfolgter Genehmigung eines Offertes wird der Ersteher davon , unverzüglich verständigt und nnt demselben der Wertrag abgeschlossen werden; dm übrigen Of-ferenten werden die erlegten Vadien und sonstigen Documente zurückgestellt, und dieselben dadurch den übernommenen Verbindlichkeiten in Betreff ihrer Anbote enthoben. Das von dem Erstehec des Baues erlegte Vadium wird als Caution zurückbehalten; es ist jedoch oemsclden gestattet, die Caution auch auf eine andere Weise zu leisten. — Von der k. k. General-Direction der Staatseisenbahnen. — Wien am 25. Mai 15^7. Z. 892. (1) Nr. t>293. Verlautbarung. Mit Beginn des Schuljahres I847M46 kommt ein Stipendium jährl. Achtzig Gulden C. M. aus dem zur Verpflegung und Bildung taubstummer Kinder bestimmten Holdheim'schen Stiftungsfonde zu besetzen. — Taubstumme in Kram oder Kärnten, ehelich geborne Kinder, katholischer Religion, haben hierauf in der Re^el Anspruch. — Kinder «katholischer Aeltern können nur dann an der Stiftung Theil nehmen, wenn sich Letztere freiwillig herbeilassen, ihre Kinder in der katholischen Religion erziehen zu lassen. — Ferner dürfen die Kinder nicht unter 7 und nicht über 1! Jahre alt seyn, und es haben jene den Vorzug, welche von den Aeltern verwaiset, ganz arm und verlassen sind, dann durch eine gute Bildungsfähigkeit und Gesundheit sich auszeichnen. — Nebstbei wird bemerkt, daß nach dem Willen des Stifters taubstumme Kinder mannlichen Geschlechtes vorzüglich zu berücksichtigen sind. — Uebrigens darf das auf ein solches Stipendium Anspruch machende Kind nicht stumpf- oder blödsinnig seyn und außer der Taubheit keine körperlichen Gebrechen an sich haben. — Aeltern oder Vormünder, die sich für ihre Kinder oder Pflegebefohlenen um dieses Sti, pendium bewerben wollen, haben ihre Gesuche, welche zur Nachweisung obiger Eigenschaften m,'t dem Taufscheine, dem Impfungs- und Armuths-Zeugnisse, dann mit dem vom Districts - Physiker auszustellenden, vom Ortspfarrer mitzufertigenden Zeugnisse über die Gesundheit und Lehr-fahigkett des Kindes documentirt seyn müssen, durch, ihre Bezirksobrigkeiten dem k. k. Krcis-amte bis Ende Juni l I, vorzulegen, welches diese sodann längstens in 8 Tagen darauf archer leiten wird. — Laibach am 18. Mai 1847. Vermischte Verlautbarungen. Z. 889. (!) »ä Nr. w86. Edict, Vom Vez. Gerichte Wippach wird kund gemacht: (3s sey über Elnschieiten des Herr», Eugen Mayer, «Zcssionär der Eheleute Franz und Balb.ua Zurk von Lengenfeld, gegen Joseph Aaiz von Len-genseid H. Nr. l, wegen schuldiger 80 fl. «. 8. «., in den cxecutiven Ve-.kauf der, zu der, dem Gute Leutenderg »uli Uvb. N,.l62, Necl. Nr. 95 dienstbaren l)6 Hude gehörigen Realitäten, als: ». Oed-mß pocl Nttl'kllmn; li. Wiese N9 ()^>'u