Hi- S. 1849s. Mittheilungen d e s historischen Vereins für Kram. LAIBACH, DEN 1. SEPTEMBER. Hur Geschichte der Kirchen in Krain. Mitgetheilt von Peter H itzi n gcr. Die Filialkirche St. Lucä in, Prapvozhe. P f a v v Egg i n C b c v E v n i n. (Fortsetzung.) icjc liebt in be v Nähe der Hauptstraße, die von Laibach gegen Wien führt, eine Viertelstunde von der Poststation Podpetsch entfernt. Die Kirche ist im Innern in schönem, einfachem gothischen Styl gehalten, und wegen der gut angebrachten Beleuchtung mehr freundlich und hell, als düster. Der Hauptchor hät auf den Wanden und zum Theile am Gewölbe noch genug kennbare, doch i» steifer Form gehaltene Gemälde; das Schiff ist durch zwei Reihen niedriger, ziemlich massiver Säulen in drei Theile getheilt, in der Art, daß das Mittelschiff sich über die andern beiden erhebt. Die Fenster haben, bis auf eines, ihre alte Form behalten; die Altäre sind, wenn auch alt, doch nicht gothisch. Das Aeußere der Kirche ist verputzt und übertüncht, und hat in so weit das gothische Ansehen verloren ; der Thurm hat ganz neue Form. Im Innern befinden sich zwei Inschriften, mit Farbe an die Wand gemalt, und zwar im Schiffe rechts: Das ßcgntbürtig gclmi hat la|frit machen iHcliflcr Ileffan (Itimiyr von sein Eugenguct got und land lucnscn ,;u lob und (äcr 15ZR (15"24;. Irn Hauptchor links: DAS GEGEN'BVRTHG GEMA VER HAT LASSEN (M A)LLN DER EDEL VND VEST HANNISS H HEIUSCH DIE ZAT ZVEGK. ZV LOB VND ER GOT VND VN SER LIEBEN FR A VN A V CH DENEN HEBEN HAI LIGEN. ANNO DOMINI MILLES IM O CCCCCXX.. Z IN OCT 3i NAT XXV. Darneben ist eine männliche Figur, in schwarzem Mantel gemalt, in kniender Stellung, und ein Wappen, eine Pilgermuschel im rothen Felde. (Fortsetzung folgt.) 3i n I) a n g zu dem, Jahrgang I, Bl. Nr. 6 beginnenden Aufsätze, mit der Aufschrift: Würdigung eines in Pesth erschienenen Werkes, betitelt: »Urgeschichte der Slaven u. s. w. i. Bemerkungen über die angeschlossenen gc o-grap hi scheu Karlen, nebst Erläuterungen. Die diesem Blatte angeschlossenen Karten sind kein Werk der sich's bequem machenden Willkür, die höchstens der ersten beste» in den Wurf kommenden Andeutung folgend, jedem Volke fleckwegs auf der Fläche des Papieres seinen Wohu-platz auweiset, ohne zu ahnen die Mißverhältnisse, Widersprüche, ja Ungereimtheiten, die sich bei solcheni Verfahren ergeben könnten, oder wohl gar, ohne sich darum zu bekümmern, etwa weil Ermüdung und Erbitterung über die Späße des Proteus eine hinlängliche Entschuldigung für das Auf-s> ch b e r n h en la sse n der Sache darboten. Ich habe alle Stelle» des betreffenden Schriftstellers, die sich auf einander wie immer beziehe», einander erläutern, aufhellen, die gefaßtenAnsichten berichtige», gewissenhaft erwogen, die jetzigen physikalisch - geographischen und andere Verhältnisse zu Rathe gezogen, um ein günstiges Fahrwasser in dem Ehaos zu gewinnen, in welches ich mich hineingewagt, und worin ich alle Mühseligkeiten eines Schiffers zu erdulden hatte, dergestalt, daß ich öfter im Begriffe stand, den die Argonauten verfolgendenKolch ern nachzuahmen und die Ruder sinken zulassen, ohne mir jedoch ein Pola erbauen zu können. ') i) Strabo schreibt (V.) „Weiterhin vom T i m a v u s gehört alles Küstenland am Meer bis Pol a den Istriern, sich Italien gegenüber hin erstreckend. Zn der Mitte liegt der feste Platz Ter gelte (Trlest), you IC q u i 1 e j Q 180 Stadien (c. 41j2 geographische Meilen) entfernt- Pola liegt in einem hafenarligen Meerbusen, welcher fruchttragende Inseln mit guten Landungsplätzen enthält. Sie ist aber eine alte Gründung der Kolcher. welche zur Verfolgung der Medea abgeschickt worden waren, und da ihre Bemühung ohne Erfolg blieb, sich selbst zn Verbannten machten, und „sobald sie, wie Kallimachus singt, in das illyrische Gewässer kamen, die Ruder sinken ließen .... und ein Städtchen bauten .... das ein Grieche das der „Verbannten" nennen würde,— sie in ihrer Sprache Pola benannt haben."— Die Verse des-Kallimachus sind folgende: Ruf der illyrischen f) Woge ließen sie sinken die Ruder; Nah, wo Harmonia -j-si) ward einstens zur gelblichen Schlang',. Bauten sie ein Städtchen; wohl möcht' es ein Grieche benamsen „Der Verbannten" doch klingt's Pola in kolchischer Zung'. Vgl. auch das I 23. Z u st inus. der e. 200 nach Strabo lebte, sagt: „Die Istrier sollen, wie es heißt, ihren Ursprung von den Kolchern haben, . . . welche. nachdem sie vom schwarzen Meere in den Jster eingetreten waren, auf dem Savestrom in's Binnenland hineinfuhren, und die Spur der Argonauten verfolgend bis an das Gestade des a dri a tischen Meeres kamen .... Die Kolcher ließen sich unweit Aquilej» nieder und wurden Istrier genannt, nachdem Flusse, auf welchem sie vom Meere (d. schw. M.) aus hergekommen waren." Just. XXII. 2» — Es klingt fabelhaft, wenn man hört, daß die Kolckier, nachdem sie in die Laibach eingefahren waren, und keine Wasserstraße mehr vor sich hatten, ihr Schiff über die Alpen in das adriatische Meer hinab» trugen. Allein wir lesen, daß gerade die Anwohner der Ostküste des schwarzen Meeres und des Phasis in Kolchis ganz leichte tragbare Kähne (Kamaras) für 30 — 40 Personen hatten. S. Prokop, u. Tacitus» t) adriatischem Meer, ff) des Kadmus Gemahlin. Indessen fcie Betrachtung, daß aus einer nach ben geographischen und historischen Sictijen, die wir Herodot, ©trabe rind P r o k o p i » s oerdanken, zu Stande bebrachcen bildlichen Darstellung Jedermann eins de» ersten Blick klar werde» durfte: 1. daß die Skythen eine eigene 9? a t i o n; 2. d a ß die Skythen keine ©save»; 3. daß die Ala zonen Skythe» ».nicht©! a v e n gewesen sind; 4. daß die schon vor Herodet's Zeiten in Europa seßhaften Slaven n o r d iv e st l i ch, nördlich lind »or d o strich ve» de» S k y t h e n ausgebreitet waren ") und 5. welches höchst wahrscheinlich die znHerodoc's und Stlabc's Zeiten bekannten S la o e n sta in me gewesen seyn mochten, — diese Betrachtung war es, die mich nicht ruhen ließ, bis ich das mir vorgesetzte Ziel erreicht, — ein ziemlich befriedigendes Resultat erlangt zu haben glauben durfte. I» Betreff der Entfernungen habe ich eS so gehalten: Eine herodot'sche Tagreise rechne ich zu fünf geographischen oder 4 'i15 deutschen Meile». * * 3) Für Krümmungen und andere Hindernisse bringe ich 'j4 der geraden Linie in Abzug. Eine Flußschifffahrt aufwärts beanschlage ich beiläufig aus drei Meile», abwärts auf acht Meilen per Tag, obwohl es Fälle gibt, in denen 10 —- 20 Meile» flußabwärts zurückgelegt werden können. Bei Flußschifffahrten bringe ich im Durchschnitte '/3 der Geraden in Anschlag, — selbst beym Dnieper nicht mehr, obivohl dessen Länge von der Quelle bis zur Münduiig in gerader Linie sich ziir Länge in den Krümmungen verhält, ivie 140 : 240, oder wie 7 : 12 mithin eigentlich 5i,„ in Abzug zu bringen wären. Allein durch das Anlegen einer kleinen Einheit des Maßstabes verschivin-den die großen Ausbüge. Dem Gesagten zu Folge werden tiiir z. B. 11 herodot'sche Tagreisen = 55 Meilen durch eine Geraderen 55 X 3J4 = 41 'j4 uiib 40 Flußschifffahrten a u f-wärts — 120 Meilen durch eine Gerade — 120 X -|3 — 80 dargestellt. Ich habe gefunden, daß bei solcher Berechnung den ?(»--gaben des Herodot unter allen Umstände» am meisten entsprochen wird. Auch stimmt sie zugleich mit der Berechnung nach Olympischen Stadien ü 600 fast ganz überein 4). Vgl. Jahrg. ©.31, Sp. 2, S. 21. 2) ©. 3a6vg(. I., Bi Nr. 8, ©• 48, Sp. ■, 3. 2. 3; Herodot rechnet auf eine Tagreise für einen rüstigen flinken Mann 200 S> t a dien. Laßt man nun 44.46 herodot'sche Stadien für eine geographische Meile gelten, so ist die Weglange einer solchen £agreife = 55S/oQ„3 oder mit Vernachlässigung eines kleinen Bruch- ttwiledfti I —4 ii Meilen. Die geographische Meile ent--9S9-' .4 . / onrv 0 hält jedoch 3904 0 — 9760 Schritte , die deutsche hingegen 4800 = ,2.000 Schritte; somit geben 4 >|4 geograph. Meilen 3 237j3no °6 * * *-3 4j_ (— l| -| brutto« Meilen' Biese Ziffer entspricht so ziemlich der sei denHebräern gebräuchlichen Annahme, welche die Tagreisen auf , Stunden ansetzen, in welcher Zeit bei gewöhnlichem mäßigen Schritte 3 deutsche Meiie» zurückgelegt werden können. Wir werde» jedoch, ohne Beunruhigung unseres Gewissens,dem r ästigen Herodot noch hö Meile aufbürden, und ihn täglich anstatt 34 * *Jr, deutsche Meilen , deren Pier marschiren lasten, was 4 56|fiI , oder in runder Zahl 5 geogr. Meilen ausmacht. Es berechtiget uns zu dieser Ueberlabung die Stelle . „So schneidet der Fluß Halys" u.f. f. Clio 7-. Denn die Gerade vom Ausflug des Halys bis nahe zu seinem Wendepunct v. © nach N. hat eine Lange von mindestens 25 geogr. Meilen, was pr, Tagreise 6 2|3 M. abwirft, da Herodot ausdrücklich sagt, der angezeigte Weg werde - (wahrscheinlich bei minderen Hindernissen ) — in sit n f Sagen ju= II. Jetzige p olitlsch e E in t () e iIu itg der hier in Betracht kommenden Länder: Charakteristik derselben nach Schntz's allgem. Erdkunde B. 26 n. 27, und nach Herodot, nebst einigen allgemeinen Notizen Über Europa u. ?lsien von Herodot, ©tra-t'o, Plin i n s und Prokopins, in so fern sie ans unser Resultat Einfluß haben. R n s s i s ch e Gouvernements: I. St. Petersburg 29. Volhyiiien 2. Moskau 30. Mobilen. 3. Nowgorod 31. Wicebsk 4. Olonetz 32. Minsk 5. Twer 33. Grodno 6. Pleskow 34. Wilna 7. Smolensk 35. Kurland 8. Tula 36. Liestand 9. Kaluga 37. Esthland 10. Jaroslaw 38. Finland 11. Ka ström a 39. Astrachan 12. Wladimir 40. K a n kast e n 13. Nischnei-Ikowgorod 41. Grusten 14. Wologda 42. Saratow I 5. Archangel 43. Pensa 16. Talnbow 44. Simbirsk 17. Woronesch 45. Kasan 18. Räsan 46. Wjatka 19. Kursk 47. Orenburg 20. Orel 48. Perm 21. Skobodskaja Ukrcunskaja 49. Moldau 22. Jekaterinoslaw 50. Beffarabien 23. Cherson 51. Land der donischen Ko- 24. Tanrien saken (Kaisakeii) 25. Tschernigow 52. Kosaken vom schwarzen 26. Poltawa Meere 27. Kiew 53. Königreich Polen. 28. Podolien A n dere Länder: 54. Galizien, 55. Siebenbürgen , 56. Wallachei, 57. Moldau. Der Boden Rußla,id's „ist im Allgemeinen flats), sowohl in der auf der Westseite des Uralgebirges, des rückgelegt. Und hier konnte uns Herodot, als K l e i n - A si a t, eine ganz zuverlässige Auskunft geben. Berücksichtigen wir noch die Stelle. „Es ist aber vom Mäotis" u.f. f. Clio 104, too die Reise von Maoris bis zu de» Kolchern am P ha si s von einem tüchtigen Fußgänger auf 30 Tage angeschlagen wird, bei einer Wegeslänge von circa 133 Meilen (in gerader Linie von Ivo Meilen) wobei 4 13I3W Meilen für die Tagreise entfielen: so erhalten wir als Durchschnittszahl 5 1 */20 geograph. Mellen, die wir jedoch bei mehreren hinter einander folgenden Taareisen wieder auf 5 Meilen zu beschränken uns erlauben. 4) Das st r a b o n i s ch e u. p r o k o p > s ch e Stadium nehme ich als >s40 einer Meile an. Ein olympisches Statiuin — fiOO — 100° u. 40000 — 40 Stadien, wornach 200 Stadien = 5 ösicrr. Meilen — 4 deutsche Meilen, fast einer berodotischen Tagreise. Daß es sich übrigens keinesrvegs um eine Genauigkeit handle, wie etwa bei einer Landesvermessung versteht sich von selbst. Justi uns sagt ja ohnehin von den Skythen: „Hommibus inter se liiilli fines . . . armenta et pecora semper pascentibus ... in plaustris* 11, 2. Da die An- gaben über Entfernungen, Flußlängen u. dgl. selbst in den neuesten Werken oft so bedeutend abweichen, foist es kein Wunder, wen» in den Angaben der Alten sich nicht Allesauf ein Haar zulammenfügen will. — Noch bemerke ich, daß ich der Meinung bin, die Annahme von 32 Stadien per Meile sey etwas überspannt. 11 ral ft uffeä und des kaspische» Meeres, als in bev auf ber Ostseire gelegenen Hälfte.......Uluf ber Westseite dehnen sich, vorzüglich von ber Ostsee und von den Karpathen bis zrini Ilralgebirge und U r a l f ln s se, unermeßliche, bloß von Hügeln und geringen Höhenzüge» unterbrochene Ebenen auS, und nur auf der Halbinsel T a ur ien und in dem zivi-chen dem schwarzen und kaSplschen Meere gelegenen großen Isthmus zeigen sich eigentliche Gebirge, — dorr das tau- rische, hier daS kaukasische Gebirge.........Mit (diesen) großen Seen und Strönien wechseln undurchdringliche Wälder, die sich auf mehre Hunderte von Meilen erstrecke»; unabsehbare Steppen, auf denen, so weit daS Auge reicht, kein Baum zu finden ist, lange Ketten rauher Gebirge und weite fruchtbare Ebenen ab. . . . Traurig, öde und leblos ist die Natur int nordöstlichen Rußland. . . . Freundlicher und freigebiger erscheint die Natur in den Gegenden deS mittleren u. südlicheren Rußland'-?, an der W ol-ga hinab und in der lih'aine. Hier breiten sich weite, fruchtbare, gesegnete Ebenen aus. . . . Noch milder und reizender wird die Natur in Taurien und Tra nSkauka- j-j v „......Nordöstlich von diesen herrlichen Gegenden wird daS fruchtbare Land durch Steppen unterbrochen, die eine» großen Theil deS Königreiches Astrachan einnehmen, big es e n d l i ch i n e i n v ö l l i g e s S t e p p e n l a n d übergeht, daS nur von räuberischen Horden der Kirgisen und anderen Nomaden bewohnt, in seiner einförmigen Nacktheit eben so öde und traurig ist, als Sibiriens Wildnisse u. Wüsteneien unter seinem ewigen Schnee und Eise. . . . Blickt man endlich auf die gegen Norden gelegenen Provinzen deS westlichen europäischen Rußlands, die jenseits des Lad oga und Onegasees sich ausbreiten, so findet man wieder eine ganz andere Natur; diese Menge von Granitbergen zwischen zahllosen Morästen, Seen, Flüssen, deren Ufer mit dichten Waldungen bedeckt sind, geben dem Lande zwar einen rauhen , aber zugleich auch erhabenen Charakter. Das Wasser ist hier das Hauptelement . . . immer noch bedecken zahllose Viehheerden die fetten Triften des südlichen Rußlands. Jene Steppen ernähren unzählige Heerden einer vorzüglichen Race von Pferden. . . . U nb wie reich unb wich rig find die Mlneralfchatze Rußlands! . . . . Und welch einen großen Reichthum an Metallen besitzt das ruffifche 9tcid)! — Kein europäischer Staat erzeugt so viel Gold, ja selbst die durst) ihren Goldreichthum so berühmten Länder Amerika'» stehen jetzt hierin Rußland »ach. Besonders ist das u rali sch e Ge birg äußerst goldreich, auf dessen östlicher Abdachung man seit 1823 die reichsten goldhaltigen Sandlager entdeckt hat, die einen sehr großen Geldgewinn geben. Dieser goldhaltige Sand zeigt sich vorzüglich in der ungeheuere» Strecke von We rcho turi e bis an die Ufer des Urals luff es verbreitet, die von Norden nach Süden lOOO Werste beträgt. Man findet den Goldsand zu beiden Seiten der Bäche, die auS den Wäldern hervorstießen in einer Breite von mehreren Wersten. Am reichsten scheinen hier die Gegenden zwischen N i sch n i - TagilS-koi u. KuschtymSkoi u. die Ufer der Partiraya damit ausgestattet zu seyn. Man findet zuweilen Stücke gediege- nen GoldeS, die in Erstaunen setzen, z. B. in den Gold-werken von S la to u ß wurden 1825 fünf und zwanzig dergleichen Stücke gefunden, die zusammen 2 Pud 2 , (d. i. 58 M 24 ($/,,. Wiener Gewicht) wogen, und deren größtes 11 f/. schwer war. Ja neuerlichst hat man sogar ein Stück gediegenen GoldeS zu 24 Gewicht gefunden.-----------Seit 1821 — 1830 hat der Ural 2054 Pud oder 143.780 Mark Gold geliefert.—- — Der südliche Landstrich Rußlands . . . erlaubt den Anbandes WeineS, der Melonen und einiger Südfrüchte (wenigstens in Taurien) und hat .... einen kurzen Winter, zuweilen mit gar keinem Schnee, oft aber mit ziemlich tiefem Schnee und beträchtlicher Kälte. Ueberhaupt haben die südlichen Länder des europäischen Rußlands im Allgemeinen eine etwas kältere Temperatur, als andere ivestivärtS gelegene Länder unter gleichen Breitengraden . . . Der Winter bringt oft eine Kälte von 20 0 . . . zu T a g a nrog, am azow'fchen Meere (47 0 Br.), steigt die Kälte oft bis auf 26 ", und der Don, Dnieper u. Dniester gefrieren sogar nach ihren M ü n d u n-g e ii ju, ja selbst daS a z o w'sche Meer ist von der Mündung deS Don biS auf die Höhe von Taganrog vom December biS März mit so festem Eise bedeckt, daß man von Azow und TfcherkaSk mit Sicherheit R e i-s e u auf bein Eise unternimmt. —Auch die N äch te sind des Sommers kalt, und der Fremde hat sich deS Abend» vor leichter Bekleidung zu hüten." (Schütz'S allg. Erdk. B. 26, S. 141 u. 142.) Schilderung der Nummern 16 , 17, 19, 20, 21,22, 28, 24, 25, 26, 27, 28, 30, 32, 33 , 34, 39, 47 , 49, 50 , 5 i , 52. Nr. 16. (Ta m bow). Ebene; im Norden große Waldungen, im Süden holzloS; außerordentliche Fruchtbarkeit. Im Lipenzk unter, gleichem Grade mit Berlin, 3 Monate n n u n t e r b roch e ne Schlittenfahrt, lleppige Wiesen. (Woronesch fahrbar, Lebedjän am Don). Nr. 17. (Woroli esch.) Oestl. und fiibs. Steppen ohne alle Stein e, nur mit einer schönen Rasendecke versehen. Hügel mit schönem Rasen (Grabhügel). Der Don kann hier nur im Frühjahr bei hohem Wasser befahren werden. Bedeutende Landseen gibt es nicht; hie und 8^ Sümpfe. Bewohner i Groß - n. Kleinrussen. Im nördl. Theil Waldungen mit schönen Eichen. Holzarmnth im sndl. Theil (Kissek zur Feuerung). Nr. 19. (K n r s k.) Boden wellenförmig. Große Fruchtbarkeit. Ursprung vieler (nicht schiffbarer) Flüsse. Kreidenhügel. Ernte Mitte JuliuS. Holzmangel. Kuhmist mit Stroh vermischt (Kissek). zur Feuerung. Federwild, Stutereien, Sumpfeisen. Vor Gründung deS GroßfürstenthumS Ki eiv von den Wä titsche» cd. Wedtke, einem finnischen Volke bewohnt. Jetzt sind die Bewohner lauter Russen, mit denen jene verschmolzen. (Groß- u. Kleinrussen). Nr. 20. (Orel.) Große Landseen selten. Jagd. Nr. 21. (SlobodSkaja - UkrainSkaja.) Weite Fläche, wenig Waldung. Große Fruchtbarkeit im Ganzen. Flüsse unbedeutend. Ueberschwemmnngen. Strenge Winter. Holzmangel. (Kissek als Feuerung). Grasreiche Weide». Kleinrussen n. Kosaken machen die Hauptmasse der Bevölkerung aus (Le beds an an der Atschanaja), Nr. 22. ( J e k aterI n o Slaw ) hac 1510 [] Meilen mit 547 Einlv. auf einer Q M. Ausgedehnte E b e n e n , besonders auf der Ostseite des Dniepers, ivo lauter Steppen. In den Steppen gibt es, eben so wie in den Steppen der do »Ischen Kosaken, eine Menge Grabhügel (Kur-gans). An der Westseite des Dniepers Hügel und Bergketten, welche beide Ufer desselben begleiten, der hier 13 — 14 unter dem Name» Porogi (Porohi) bekannte Wasserfalle bildet. 5 6) Salzseen und Salzquellen häufig. Das Meer ist vom December bis März zugefroren. Nebst Getreide wird auch Hirse und türkischer Weizen erzeugt. Das Land war bis in die Mitte des 18. Jahrhundertes ohne Cultur und nur von Nomaden durchzogen. Die Bewohner sind ein Gemisch von Groß- und Kleinrussen (Kosaken genannt), S e r b i e r oder R a iz en (feit 1 754) M a gy a r e n , Wla ch e n, c) tararische N o g aye n. Bei Aleran-drowsk ward 1 770 cine Schanze und Festungslinie gegenbie krim'scheu Tataren gezogen. Nr. 23, (Cherson) begreift den größten Theil von Neuser bien und die westliche Nogay oder Ocscha-kow'sche Steppe; 1200 □ M. mir 416 S. per 0 M. Einförmiges Sle p p e nland. Unbedeutendes Gebüsch; längs der Küste ein magerer Boden; i n n e r w ä r cs fr u ch c-b a r. Waldungen , selbst e i n zel ne Bäume sieht man auf d i e s e r S t e p p e n i ch t. Unermeßliche Ebenen, zahlreiche Grabhübel (Kurgans), oft zwanzig Schuh hoch. Nur in den nördlichsten Gegenden einige Waldungen, sonst gänzlicher Holzmangel. Grasreiche Weiden in den Steppen. Viehzucht; große Hcerden von halbwilden Pferde n. (S. H y p a » i s.) Nr. 24. (Taurien) har von den tatarischer, Einwohnern den Namen Krim erhalten. Oestlich die Nogay, eine große Steppe vom schwarzen Meere und dem untern Dnieper bis zum Flüßchen Berda und dem azow'-schen Meere, sonst unter dem Namen der kleinen Tatarei mir begriffen. Die Kimmerier behaupteten sich im Besitze des Gebirges unter dem Namen Taurier (vgl. Taurica). Es enthält 102,5 , nach Anderen 1646 [] M. 7) Die ganze N ogay und der nördliche Theil der Kri in ist nur eine ununterbrochene einförmige Fläche, traurige, öde Steppe; mit dürrem, zum Ackeibau untauglichem Boden, doch grasreichen Flächen, herrlichen Viehweiden, Blumen , Binsengrqs. Ungeheure fossile Knochen. Die Steppe ist 5) Conftantinus Porphyrogenitus zählt deren sieben. S. S. 32. Es gibt auch Sapo rogerKosaken, die ihrenWohnsitz jenseits derWasserfäUe (A a* Porogi) des Dniepers aufgeschlagen halten. Sie führten ein eheloses Leben In ihrer Sutscha (d. i. Wohnsitze) durfte sich keine Weibsperson sehen lassen, wenn sie auch außerhalb mit den Weibern Gemeinschaft hatten. Ihr Anführer hies; K o sch e w o i — Alt a man lvon Ko sch, tatarisch: Lager); ihre Abtheilungen hießen Kuren. 6) Ein Theil der Bewohner des Uskokengebirges nennt sich gleichfalls W lachen, besonders die des griechischen Ritus sind: „Ga (Ja) gsem Wlach'" — erhält man hier zur Antwort, wenn man einen Bauer nach seinem Nationale frägt. 7) Ein Beleg zu dem Nota i („da die Angaben u. s. w.'') Gesagten. mit Grabhügeln übersäet (von den Tataren Döke und Ob o, russisch Mo Hillen genannt), worin Krüge, Münzen, Pfeilspitzen. Auf den höchsten Stellen der Sreppe befinden sich die größten Grabhügel, oft gruppenweise gereihet, so, daß sich die Reisenden darnach richten, oft mit rohen Bildsäulen. Es findet sich nicht einmal ein Stein von der Größe einer Wallnuß. Nogayen, ein tatarischer Stamm mit Mongolen vermischt, bewohnen einen 18 Meilen langen und 14 '|2 Meilen breiten Landstrich von der M o l o r s ch n a bis zum B e r baff u ß. Nr. 25. ( T sch c r n i g o >v ). Außerordentliche fruchtbare Sumpfeisen. Nr. 26. (Pol raiv a) zur allrussischen Ukraine gehörig. Fetter Boden. Südöstlich gar keine Waldungen. Mannshohes Gras. U e p p i g e Weiden. Jagd. Nr. 27. (K iew ) Wellenförmige Ebene mit Hügeln und niedrigen Bergen, welche de» Dnieper und andere Flüsse begleitenfruchtbarer Boden; Seen von keiner Bedeutung; Moräste selten; kein Holzmangel, Weiden, Viehheerden. »Die Bauern und Landleute gehören fast durchgängig zu den Kleinrussen; die Edelleute und Gutsbesitzer sind, mit Ausnahme des Kiew'schen Kreises, Polen . . . Die ukrain'schen Bauern sind wegen ihrer Geschicklichkeit berühmt, womit sie ihre Beile zu handhaben verstehen. So machen sie ihre Häuser, ihre Boote u. s. >v. bloß mit diesem einzige» Werkzeuge s]. Die Hauptstadt des Gouvernements, Kiew, von den Polen Kijow genannt 9), die alte Residenz der Großfürsten, ist eine der ältesten Städte Rußlands, und soll nach Einigen schon vor Christi Geburt von G r i e ch e » oder auch von Scythen (Tschnden), welche die ältesten Bewohner dieser Gegenden gewesen seyn sollen, und nach Anderen nach Christ. Geb. ( im I. 430) von den Slaven erbaut worden seyn. . . . Der Handel ist jedoch hier nicht von so großer Bedeutung, ungeachtet die Stadt an einem so großen Flusse (dem Dniever) liegt, dessen Breite und Tiefe aber von Jahr zu Jahr sich vermindert, so, daß Barken nur i» einem schmalen Fahrwasser, in der Mitte des Stromes, fahren können.» (Schütz, B. 27, S. 162 ii. 163.) — Im I. 880 nahm sie der n o w-gorod'sche Großfürst Olez den Slaven l0) und machte sie zu seiner Residenz; 998 ward sie der Sitz des Großfürsten Wladimir des Großen, der das Christenthum annahm, worauf auch die Bewohner Kiew'ö sich taufen ließen. Im Jahre 1018 halte Kiew eine sehr große Bevölkerung und 400 Kirchen .... Im Jahre 1240 ward sie von den Tataren eingenommen und verwüstet, 1320 von Gedymin, Großfürsten von Lithauen, erobert und blieb unter lithau'scher und polnischer Herrschaft bis I 660, in welchem Jahre es die Russen wieder besetzten. Nr. 28. (Pod o lien) begreift die vormalige Woiwodschaft Podolien und einen Theil der ehemaligen, gleichfalls polnischen Woiivodschafr Braclaw, Bratzlaw, Brazlaw (Bras-law). Seen und Sümpfe nirgends in so großer Ausdehnung. Ungemein fruchtbar. Am fruchtbarsten der ganze Landstrich, 8) ßonflanf. Porphyrog. erzählt von den Barken. 9) Constant. Porph. nennt sie K i o b a. 10) Slaven, im Gegensatz zu Russen, wie auch im Const. Porph. del vom Bog, wo tv bni Boschek aufnimmt. , , bis Balta hinab und so zum Dniester hin sich erstreckend. Ueberall friichrbarc Ebenen und Thaler. Der Dniester und Bog (Boh) sind die Hauptflüsse. Aeketbati. Viehzucht. Salzseen. Berühmt ist das podolischc Hornvieh und die Pferde. Die südöstlichen Gegenden ganz holzlos, und der Landstrich bei Balta eine baumlose Steppe. An den Gränzen des Gouvernements Cherson nimmt der Bog unter anderen die Sawranka aus, an deren Einflüsse die Stadt Sawran mit Salzseen in der Nahe. Nr. .30. (M ohilew). Ni o rasti g. Landseen ; fruchtbar. Nr. 32. (Minsk). Unermeßliche Fläche mit wenigen Hügeln und vielen Wäldern. Der südliche Theil fast ganz mit einem ungeheueren Wald und Gestrüppe bedeckt. Moräste. Eine der m e n sch e nlee re ste n Gegenden. Man muß viele Meilen durch zusammenhängende Seen fahren. Die Moräste vonPinsk und Roki tu o. Elenthier. Bidet sang. Die Lithauer, die eine von der polnischen und russischen wesentlich verschiedene Sprache reden, sollen ein Ueberrcst der Sarma ten seyn. Nr. 33. (Grob n o). Flach; viele Waldungen ; Moräste im Süden, Landseen. Urwald. Nr. 34. (W i l n a). Dazu gehört auch die Landschaft Sa m o g i ti e n, von den Einwohnern Szaiuäiti, ( wohl von Sem?) Schamaitcn, (was in der lithau'schen Sprache Niederland bedeutet, und von den Polen Z m udz, Schmudien genannt wird, und zwischen der O st s e e, K n r l a » d, dem eigentlichen Lithauen und dein Nieinen liegt. Große Fläche, gegen das Meer niedrig. Dichte Wälder; Flüsse, Seen, Moräste Torfmoore. Unter den Flüssen die Window. Elenthiere. Biber häufig im Kreise Widzy und Braslaw. Bernsteinstücke, oft von besonderer Größe, werden ausgegraben. Lithauer, Polen, Tataren. Christenthum in Samogi-tien 1417 eingeführt. A n r tria vis Gist, die oberste Gottheit; Perkunas (Permi?) der Donnergott; Zieniicnik Erhalter ihrer Gegend, dieß ohne Zweifel zunächst von Sein i e, poln. Ziem i n , riiss. Z einlia, pers. Z e ni i n , sanscr. See me no, (griech. Cliamai, lat. humus), woher Z e »i a n (Semenjn) ein Erdensohn, auch Inländer. Dem Gott der Jahreszeiten , Parni brannte aus einem Hügel ein heiliges Feuer. Ihre einstige Hauptstadt ist Miednicki. Eine andere Stadt in Saniogitien Jurborg(Jur, Georg); noch andere R etoiv, Sza wie, in deren Nähe die Windau entspringt. In allem diesen ist das slavische Element nicht zu verkennen. Nr. 39. (A st r acha n). Oestlich die Stepve der Kirgise n - Kaisaken. Klima warm. An den Flüssen Ackerland. Bewohner: Russen, Kosaken, Tataren, Türken, Kaliiiüken. Nr. 47. ( Ore n b »rg ). Ackerbau, Viehzucht, Steppe der Kirgisen. Oil-. 49. (M old a u). Ein Theil der Moldau, der zwischen dem Dniester und Pruth liegt. Keine Landseen. Viele Wälder. Grasreiche Steppen. Büffel. Nr. 50. (B e ssara b i e n ). Voller Seen, die theils salziges, theils süßes Wasser haben. Außer dem Liman des Dniester ist der Sec von Sasy k nebst vier anderen. Mais, Weinbau ,( Palin koivoje ivin o, Werinuthwein). Flache, waldlose Steppen. Am Einflüsse des Dniesters und 3'/s®. davon reiche Sa lzscen. Nr. 51. (L a n d der Don. Kosaken). 3611 [j M., Ill Bew. per [j M. Kasak, eigentlich Kaisak, ist tatarisch und bezeichnet einen hetumschweisenden Menschen, der keine feste Wohnung hat. ") Das Land bildet eine in endloser Ferne sich hinziehende Ebene, die mit Ausnahme der an den Flüssen gelegenen Gegenden aus lauter Steppen mit üppigem Graswiichse und zahllosen Blume» besteht, und die zu Weiden dient, deren Boden aber cultursähig ist. Wald zeigt sich aus dieser Steppe nicht, nur manchmal etwas Buschwerk. D n r ch g e h e n d s t fl sie mit klein e n H ü g e l n b e-säet, die von Menschenhänden a » s g e w o r s e n tt n d alte Grabhügel, in maiichen Gegenden so gehäuft sind, daß man nicht umhin kann, sie für die Monumente eines großen untergegangene» Völkerstammes zu halten. Ma» hat viele geöffnet, und darin silberne und goldene Münzen, Schnallen, Schalen u. f. iv. gefunden. Ans vielen derselben stehen oder liegen Statuen von Stein, welche soivohl männliche als weibliche Figuren darstellen. Sie sind zwar unförmlich ausgehauen, doch im Gesichte mongolische Süge nicht zu verkennen, und am Kopse »long olische Haarzöpse. Ein mit Mongolen verwandtes Volk ist also ivahrscheinlich der Stifter dieser Denkmäler gewesen." Schütz Erdk., B. 27, S. 33. . . . „Der Don nähert sich der Wolga ans 12 Meile». la) Der Winter ist zuweilen von strenger Kälte und häufigen Orkanen begleitet." Der Hanptreichthuni besteht in Vieh l3) auch Weinbau 14). Großer Holzmangel in allen Theilen, mit Ausnahme der nördlichsten Gegenden. Die Stanitzen (Dörfer, Wohnungen — Stände) gemeiniglich mit Weilt) Da nämlich die Lithauer im Jahre 1320 Kiew eroberten (S. oben Nr. 27) und dort, wie in anderen w-iiiichen russischen Fürstensitzen i i t h a u i'fch e und in der Folge polnische Statthalter eingesetzt wurden, so konnten sich viele Einwohner, besonders die des alten Gcoßfürstenthums K i ew, in diele fremde Einrichtung nicht füge», entfernten sich aus ihren Wohnsitzen und entwichen in benachbarte Steppen und in andere durch die steten Kriege der Tataren, Polen. Lithauen und Russen verödeten Gegenden, um sich dem Joche der Ausländer zu entziehen. Durch einen graten Zulauf von Men-, schen, die nichts zu verliere» hatten, wurden sie nach und nach verstärkt, und machten sich durch Ueberfäste und Räubereien nicht allein den Polen und Lithauern, sondern auch den Tataren furchtbar, die an die von den Russen bewohnten Länder gränzten und sogar lange Zeit Rußland sich unterworfen hatten, indem sie jedoch die russischen Fürsten auf ihren Thronen ließen. Diese Haufen Ausgewanderter nun, wovon die heutigen Kosaken entsprungen sind, nannten die Tataren Kosaken, weil sie, als herumichweifende Leute, keine festen Wohnungen hatten, und sie haben diesen Namen behalten.»--------- Ihr Land hatte in alten Zeiten die Ehasaren, Petschenegen u Polowz er zu Bewohnern, deren Wohnsitze sich von hier über ten Dnieper und Dniester und noch weiter erstreckten." 12) An einer anderen Stelle heißt es auf acht Meilen. Wir werden daher mit Herodot nicht rechten, wenn er einmal 11, und dann wieder 10 Tagreisen angibt. (®. Scythae Georgi). 13) Fast jeder wohlhabend- Einwohner hat in den Steppen seine» Khutor oder Viehhof mit den dazu gehörigen Gebäuden. Es gibt Tabun en oder Heerden von Pferden, die einem einzigen Eigenthümer gehören, von 1000 unb mehr Stücken. Die Pferde weiden das ganze Jahr hindurch im Freien. . . . Das Schilf der Flüsse schützt sie im Winter einigermaßen. 1st) Vinomorozka, in Kiew Wymorasky genannt . . . ausgefrorener Wein wird für etwas Köstliches gehalten. ben umpflanzt. Oberbefehlshaber Atta m a n obet- Wo i s ko-m i r is t ta m a n. 15). Kalmiikeii 30 — 50,000 mi bet' Zahl. Sie gehören zum VolkSstamme ber Mongolen. Sie sind in ben Augen der Kosaken ein verächtliches Volk, leben auch hier, wie ihre Brüder, in anbete» Gegenden, im Sommer und Winter in F ilj k ibi t k en als Nomaden. DieKal-iiiükeu sind von ansehnlicher Leibesstatur und von gelbbrauner Farbe, die aber mehr von ihrer U n re i n I i ch k e i t und von dem beständigen Rauche ihrer Filzhütteu, als von Natur herrühre. lleberhaupt ist ihr AeußereS abschreckend, den» sie haben hohe, hervorstehende und breite Backenknochen, äußerst kleine, weit von einander abstehende Augen , eine flache und breite Nase, rauhe, fette nnb kohlschwarze Haare, fast ganz lind gar keine Augenbraunen und ungeheuer große, weit hervorstehende Ohren. Ihre einzige Beschäftigung ist die Pferde--, Rindvieh-, Schaf- undKamehlzucht . . . Stutenmilch, Pferde - und Schaffleisch gehören zu ihren vorzüglichsten Nahrungsmitteln; doch werde» Pferde nur von den vornehmen und reichen Leuten geschlachtet. Andere verzehren nur, was umfallt, so wie arme Kalmüken auch andere vere ek re Thiere ohne Eckel essen. .. . LieblingSgerränke sind der Kumis und der Branntwein, den sie au? be r M i l ch ihr c r Stuten zu verfertigen pflegen.... Der K u m i S ist eine Art von saurer Pferdemilch, die bis zu einem gewissen Grade eine Weingährung ausgehalten hat, einen angenehmen und weinsäuerlichen Geschmack besitzt. . . . AuS diesem Kumis wird durch Destillirung Branntwein gewonnen, den sie Vina, oder eigentlich in ihrer Sprache 16) Rack oder Racky nennen. . . . Die Filzhütteu (Sibirien) werden auS Schilfrohr erbaut und mir . . . Filz . . . oder Matten, oder mit grobem iv eise neu Zeuge bedeckt. Nr. 52.(La n d der Kosa ke u v. set)tu. Meere, T sch e r-II o m orSke u.) Kaukasische Völkerstämme und nogay'-sche T a t a r en zogen hier herum. Im I. 1792 Abkömmlingen der saporog'schen Kosaken überlassen. ?lm Kuban Eiche», sonst ohne alle Bäume. I» de» Sumpfgegenoen ch'/.oo) ungeheuer hoheS Schilfrohr, theils moorig, hin und wieder sehr fruchtbar. Grabhügel, zum Theil von sehr beträchtlicher Höhe. Taman, Insel, sammt beut Festlande 11 M. lang und I 'j4 M. breit. Die Insel wird durch die Ausflüsse einiger L i m a n S und den zwischen ihnen liegenden Mo-rästeu gebildet. Taman ( C o r o c o n d a m e n, nach Anderen Phanagoria) hat 75 Häuser und einen Hafen, aus dem man »ach der Krim überschifft. Weitläufige Ruinen. Nu» wollen wir sehen, was Herodot von diesen Landstrichen weiß , waS Strabo, P l i u i u S. »Von den äußersten westlichen 17) Gegenden E mi o p a'S weiß ich uichtS Zuverlässiges zu berichten; auch bürge ich nicht dafür, daß es einen Fluß gebe, den die Barbaren Eridamis IS) nennen, der sich nördlich in das Meer 15’ Heitmann, im böhm. Heilmann, f. w. a. Hauptmann. Ob in Attaman nicht das ehrwürdige Atta? Dgl. Nr. 7. 16; Denn Vino gebrauchen die Slaven. 17) Cs fine hier eigentlich die nordwestlichen Gegenden gemeint. iS) Zu unterscheiden vom Po, der auch Evidanus genannt wurde. ergießt, und woher uns der Bernstein kommen sollt noch kenne ich K assite r iden - J» seln, von wo wir das Zinn erhalten. WaS jenes betrifft, so verräth schon der Name einen h el l e n i'sch e n und keinen barbarischen Ursprung, und er >»ag wohl auS der Werkstätte eines Dichters hervorgegangen seyn. — I» Bezug auf daS Letztere hingegen, so konnte ich, da ich dafür keinen Augenzeugen fand, die Sache auch nicht aus dem Munde eines solchen ManneS vernehmen, der l elb st untersucht hat, ob eS in jenem Theile Europas cin M e er gebe. Die äußersten (nordwestlichen) Gegenden also liefern uiiS sowohl daS Zinn als auch d e n B e r n stei ii. (Thalia 115). — Im ä tt ß erste n stl o r-den Europa's gibt eS, wie bekannt, eine große 9)? enge Goldes; ob eS auch dort erzeugt wird, vermag ich gleichfalls nicht mit Zuverlässigkeit zu sagen; es heißt aber, eS werde den g o ldbe wa ch e »d e n Greiphen, von den Arim aspen, dem e i n ä u g i g e » Volke geraubt. Doch ich glaube es nicht, daß es einäugig geborne Menschen gibt, die doch in allen anderen Stücken den übrigen Men-Ichen gleichen. — Die Völker, so die äußersten Geg ende» bewohnen, das übrige Land um- und einschließen , mögen also AlleS daS besitzen, was nach unserem Bedünken das Schönste und Seltenste ist." (Thalia 116.) — Höre» wir unter den vielen hie und da paraphrasirendeii Abschreibern oder Uebersetzern des Herodot, de» Geographen Nula i „Rhipaeis montibiis proxima (ul Ime enim pertinent) ca d en les a s s i d u e ni v es ( S. Herod, unten) a den in via efifieiunt, ut ultra ne u i s u m q uidem inceden-tium (—fast eine ganz wörtliche Uebersetzung! ) a d m i t-tant. Deinde est regin dilis admodnm soli, inbabita-hilis tarnen; quia gryph i saevuni et pertiriax sera rum genus, aiiriim penitus egeslum mire amant, mireque ciistodiunt, et sunl infesti atlingeutibus. Ilomimun primi sunt Scy I hae, Seythariimque, queis s i n g u I i o culi esse di cunt nr Arimaspoe: ah eis Esse doit es (Issed) usque ad Maeotida. Mu,jus flexurn B lice s amnis secal: Agathyrsi et Sauromatae ambient (d. i. iv efts, die Agathyrsen und östlich die Sauromaten), quia pro sedilms plaustra liahent, dieti flamaxobiae. Mela II. I. Diese Capitel geben uns wieder einen schöne» Beweis von der Treue und Aufrichtigkeit des Herodot. Allein wir finden darin, ungeachtet der ausgesprochenen Zweifel, ein Steuerruder, vornehmlich wenn wir noch andere in verschiedenen Capiteln zerstreute Stelle» in Betracht ziehen und zu Hilfe nehmen. Herodot weiß gewiß, auS welchen Gegenden Eurapa'S daS Zinn, der Bernstein kommt, wo Gold zu finden. Werden wir zweifeln, daß es das Zinn Englands, der Bernstein Ostpreußens, Williams, überhaupt derOstseeküsteiiläuder, daS Gold des Ural war? Die Wahrheit ist hier nur mit dem Gewände des Fabelhafte», der Sage, des Gerüchtes angethan. Griechen aus de» Emporien des schwarzen Meeres waren die reisenden CommiS, die wieder durch andere Spediteure das Zinn und den Bernstein aus den Gegenden der Ostsee, das Gold vom Ural herbeizuschaffen wußten. Die griechischen Handelsleute gingen ja sogar bis zu den Argypäe». (S. Ar- gipaei.) — ’genier, ba ei gewiß ist, bap S kyt h i e n, theils »ach dein bisher Gesagten, theils nach ben folgeiibeti Daten zu Herobot'S Zeiten nicht von Slaven bewohnt war, ba eS gewiß ist, baß bie Stammväter einer so ungeheueren Masse von slavischen Völkerschaften l9) boch nicht in einer Nußschale eingeschlossen, nicht vom Himmel herabgefallen seyn konnten 20;, übrigens laut Berichten »oberer Schriftsteller in ber Westhälfte Europa'S Kelten und germanische Völkerschaften sässig waren, auch keine Spur von einer E i ti >v and e r u n g b e r S l a v e n a u S A s i e n nach Herodot zu finden ist, — fühlen wir uns da nicht zu dem Ausspruche genöthiget, baß sie schon in den Urzeiten die weite» Flächen ober S kyt h i en bis zum Ural hin, dann PolenS, Preußens und anderer Länder am südlichen und östlichen Rande der Ostsee eingenommen hatten? 2l) AIS eine zahlreiche Völkerschaft 22) mußten die Slaven im Laufe der Zeiten das Uebergewicht über die Bewohner SkythienS gewinnen, und durch allerlei Umstände veranlaßt, drangen sie nach und nach immer tiefer nach Süden, Südwesten und Südosten herab. — Herodot fügt noch hinzu: „Auch von den Ländern ober Thracien weiß Niemand etivaS V erbürgteS zu sagen, — was für Menschen (okivss) dort wohnen; boch scheint die Gegend jenseits d eS J st er menschenleer zu seyn und ohne Gränzen; ich konnte mir erfahren, daß jenseits deS Jster Menschen wohnen, die Sigyne» -3) heißen, m e d i sche Tracht haben, klein sind. . . . und bis nahe an daS Gebirge der Veneter am Adri a reichen 24). Sie geben sich für eine modische Colo n ie aus. Bei den Ly-giern, die über den 9J7affiliern wohnen, bedenket daS Wort (S p g n ti e ti ) »H ändle r" (JMercatanli, Vi a rg ti c-tender, bei den Cyprier n hingegen f. v. a. „La nze n» (Terpsich. 9.) — Was Asien anbelangt, so sagt Herodot: „lieber ben Persern sind die Meder und Kolcher und zwar gegen Osten hin. . . . Gegen Norde» ist bas kaspische Meer und der gegen Osten fließende Ara.reS. Bis Indien ist Asien bewohnt. Weiter gegen Osten ist AlleS Einöde, und Niemand weiß, wie es dort aussieht." — Herodot sah das kaspische Meer und den ArapeS für die Gränzen Europa'S gegen Asien an, welches letztere er für kleiner hielt, alS Europa. Alle auf unserer Karte nach Herodot verzeichneten Völker gegen Nordosteu zu, lagen ihm in E u r o -pa. Ein Paar Jahrtausende hindurch ward ein unfruchtbarer Streit über die Gränzen zwischen Asien und Europa geführt. Herodot selbst sagt, daß Einige den Don für die 19) 2m gesummten tuff. Reiche allein rechnet (5 n n n abich 43,000000 • Russen . 4,7ooooo Polen ( nebst den S.oooooo Finen , [ Phyiii ]. 15,ooooo Lithauern, 2,2ooooo Tataren, 2,oouuoo Kaukasiern.) — 20) S. Iahrg. I. S- 53, Sp. 2, Z. 37. 21) S. diesen Iahrg. S. 10, Sp- i, ß. 12. 22) Prokop i u s sagt: „Die unzähligen Völkerschaften der Anten« — und doch waren diese nur ein A st iSbor)- 23) Die ß igeuner werden auch für lieber gehalten; Andere erklären sie für Abkömmlinge der Kolcher, noch Andere leiten ihren Ursprung von den Indiern her. 24) Das wäre etwa bis zum Karstgebirge. Gränze von Europa hielten, von wecheml letzteren man nicht genau wisse, ob eS im Osten und Norden vom Meere umflossen sey. (Melp. 36, 41 , 42.) Also hatte man doch eine dunkle Kenntniß, oder genauer gesagt, unverbürgte Nachrichten, denen der Historiker noch nicht geneigt ist, Glauben beizumessen. Die übrigen Notizen ans Herodot s. im folgenden Blatte. — Selbst S t r a b o hat von dem n o r b w e st-lichen E u r o pa nichts gewußt. „Die nördlich wohnenden Ger in anen breiten sich an der Küste deS Ocean (N o r d-fee) aus. Von der Mündung bes Rhein bis an die Elbe sind die bekanntesten Völker die Sikambrer und Eim-b er n. WaS aber jenseits ber Elbe (am rechten Ufer) tun ben Ocean herumliegt, ist unS durchaus Allen unbekannt. Denn wir wissen von Keinem der F r ü h e r e n , daß er dieses Meer gegen bie östlichen Theile hin, die sich gegen die Mündung deS kaspische» MeereS erstrecken 2H, befahren hätte; noch sind die Römer in die Theile jenseits der Elbe weiter vorgedrungen 26) ; aber auch nicht einmal zu Fuß ist Jemand bahingekommen. (Strabo VII.) — Sehr albern findet Strabo, waS Viele von den Cimber» erzählen, unter Anderen Posidonius, der sagt: die Cimbern seyen durch den he r k y n i sch e n Wald -7) und zwar durch den Strich den bie B o j er bewohnten, von denen sie zurückgeiviese» wurden, bis an den Mäotis gekommen, und hätten dann den Warnen Kimmer ie r erhalten 28). Er schließt mit den Worten: „WaS also der Länge nach gegen Osten bereiset wird, die gegen den B o r yst h e n e S und den nördlich vom PontnS gelegenen Ländern, ist AlleS bekannt. WaS aber jenseits der Germanen und an sie angränzenden Striche sey, ob Bastarnen, tvie Mehrere glauben, oder andere dazivischen, oder Jazyger, oder Rorolanen, oder andere Wagenbewohner, ill nicht leicht zu sagen: ob dort ein Landstrich am Ocean liege, der wegen der Kälte oder aus einer anderen Ursache nicht beivohnc werden kann, oder ob zwischen den östlichen Germanen und dem Meere ein anderes Menschengeschlecht seinen Sitz hat..........Lassen wir also daS, wie SokrateS im PhädruS: waS uni aber die alte u nb neue Geschichte hinterlassen hat, bas soll vorgetragen werde n." — In Plinius M. gleichfalls einem lleberfejjer deSHerod ot, oder, wenn eS ihm eben beliebt, deS Strabo, der fast fein Zeitgenosse war, finden wir folgende merkivürdige Stelle, aus der doch wieder ein neuer Funke hervorsprüht. (Fortsetzung folgt). 25) Strabo hatte, wie man sieht, von dem Zuge der Nord - und Ostsee eine irrige Vorstellung. Er meinte nämlich sie wende sich bei einiger Ausdehnung nach Osten hin, endlich bogenförmig gegen das kaspische Meer zu. 26) Mit einem Heere nämlich. — 27) Das ganze Waldgebirge vom Thüringer Wald bis gegen Ungarn zu- Hier ist der Böhmer-Wald, jedoch in einstiger grösserer Ausdehnung in das südwestliche Bayern hinein, zu verstehen. S. Strabo Vil- 28) Auch Diodorus Siculus: „Kimmerier, nun Kimbern ge-gcnannt. V. 355. VERZEICHNISS der vom historischen Provinzial-Vereine für Krain im Laufe des Zahres 1847 erworbenen Gegenstände. (Fortsetzung.) d?r. 18. Durch Ankauf erworbene Urkunden und Manuscriple: S3) Dr. Lu.reiich's pro memoria über die Mitterburg'schen Mißbräuche, ddo. Mitterburg den 27. SDfärj 175(1. 94) Miscellanea, Krain betreffend. 95) Pragmatica Carnioliae, enthaltend alle wichtigen, das Land Krain betreffenden Verhandlungen der Stand. Verordneten Stelle vom 4. Juni 1 530 bis 3. Avril 1747. Unschätzbares Manuscript in 3 starken Foliobände», Rücken-unb Eck-Leder. 96) Dissegno in Pianta dell’ lllustrissimo princepal Contato di Gradišča, con la separatione della Cilia, Terre et Villagi a questo soloposti. Fallo per co-niando di sua Altezza Serenissima 1’ anno 1682. Handzeichnung. Grof; - Neal. 97) Tabula Ducatus Carnioliae, Vindorum, Marchiae el Histriae, ex inente lllustr. quandam L. B. Valva-sorii concinnata el exhibila a Jo. Bapt Ilomanno S. C. M. Geogr. JNoribergae Mir einer ?Insicht von Laibach. 98) Pläne und Ansichten der im Jahre 1736 zur Schiffbar, machuug des SavestromS unternommenen Arbeiten, in 8 Kupfertafeln; wahrscheinlich einziges Exemplartut Lande. Gezeichnet von Durlacher und Nenner, in Kupfer gestochen von Kaltschmidt in Laibach 99) Accuratissima Io tins Savi area in VI labulis geographies repraesentata ab utraque suo origine usque ad illapsum in Danubiurn; nec non to tins Labaei fluvii, unacum incurentibus fluminibus el adjacentibus locis ac conliniis. Von Durlacher und Renner gezeichnet, von Kaltschmidt in Kupfer gestochen. 9tr. 19. Vom Herrn ?lnkonJelloufchek, k. k. Prov Slaatsbuchhaltungs - Acceffisten in Laibach, folgende Urkunden: a) Urkunde ddo. Laibach am 7. April 1597, auSgeferli liget von Johann Taurscher, Bischöfe von Laibach rc., gemäß welcher derselbe eine an das Wasser Khliß nächst Hrib bei Oberlaibach angränzende Wiese deni Hans Jlach und seinen Erben kaufrechtweise verleiht und überläßt. Original auf Pergament. b) Urkunde, eigenhändig gefertiget vom Kaiser Ferdinand II. zu Wien am 4. August 1620, gemäß welcher derselbe die l. f. Herrschaft Scharfenberg sammt Schloß in Unterkrain und allen mit dem Besitze derselben verbundenen Gerechtsamen den Gebrüdern Peter, Gregor und Michael Watz au# Neid e kh und deren Erben kaufrechtweise überläßt. Origin al auf Pergament. c) Apostolisches Breve, ausgefertiget vom Papste Benedict XIV. zu Rom am 11. August 1757, enthaltend die Altersnachficht für Joseph Mich. Zois, Cleriker der Laibacher Diärese, zurErlangung der Prie sterrvürde. Original auf Pergament. Nr. 20. Vom Herrn Johann Kapelle, Verwalter der D. R. O. Eommenda Mottling: a) 43 Hefte der neuesten Länder -- und Völkerkunde. 8. Prag 1 807 — 1812. b) Ei» Siegel mit dem Napoleon’schen Adler und der Umschrift: Controle des contributions directes. Nr. 21. Durch Ankauf erworbene Münzen: A. In Gold: a) Ein Solidus vom orientalischen Kaiser Fl. Anicius Justiuus II. Ac.: Brustbild mit einem Helme bedeckt, in der rechten Hand die Victoriola. Umschrift, D. N. Justinus. P. P. Aug.; Rev.: Die stehende Siegesgöttinn mit einem Spieße in der rechten, und einer Kugel, ober welcher sich ein Kreuz befindet, in der linken Hand. (n. Ed. 565 — 578.) B. In Silber: b) Ac.: Julia Matnaea Aug ; deren Kopf; Ren.: Venus victrix. Eine stehende Weibsperson, in der rechten Hand einen Helm, in der linken einen Spieß haltend, zu deren Füßen ein Schild. — Von des Kaiser [eranber Severn# Mutter Julia Mainaea. Ilm’# Jahr Eh. 230. c) Ac: Imp. Caes M. Ant. Gordianus Aug., Kopf mit einer Strahlenkrone. Rev. : Victoria Aug. Die einherschreitende Siegesgöttinn mit einem Kranze und Zweige. — Vom Kaiser Gordian III. ti. Eh. 238. d) Ac.: C. Valens, llostil. M es. Quintus. N. C Kovf mit einer Strahlenkrone; Rev.: Marti Propugnatori. Mars, gerüstet einherschreitend, hält in der rechten Hand einen Spieß, in der linken einen Schild. Gehört unter die seltenern Münzen des Holtiliunuß, welcher gemein: schnftlich mit seinem SB,tier, dem Kaiser Trajanus Decilis, in> Jahre Christi 2^9 und 250 als Käseir und princeps juventutis, und nach besten Tode im Jahre 25t als Kaiser regierte. C. In Kupfer. e) Eine übrigens unkenntliche, vom Kaiser Hadrian. 1") Eine vom Kaiser Valens. Securitas reipublicae. g, h) Zwei Bajocclii vom Papst Pius VII 1802 nnd 1815. i) Eine Poltura von der Kaiserinn Maria Theresia 1763. Nr. 22. Folgende Werke: a) Geschichte Eonrads II., Königs beider Stellten und Herzogs in Schwaben , von Wolfgang Jäger. 8. Nürnberg. 1 787. b) Darstellung der österreichischen Zollvet fassung. Von Dr. Joseph Oberhauses. 8. Wien. 1823. c) Bibliolheque de Cour. 1. 2. S. Paris 1746. d) La Morale dei Principi osservata nell' Istoria. 8. Vienna 1689. e) Observationes Poeticae a Joanne Dekeno. 8. Co-loniae 1749. f) Pliaramuuds Heldenaeschichte. 8. Nürnberg 1729. g) Merkwürdige Lebensbeschreibung Anro n s. 8. Dresden 1776. Nr. 23. Durch Einwechslung erworbene Stlbermünzeii: a) Ein Zwanziger von Friedrich, König von Württemberg. 1812. b) Ein detto von Alexander, Markgrafen von Brandenbttrg. c) Ein detto von Ludwig I X., Landgrafen von Hessen. 1 772. d) Ein detto von Johann, regierenden Fürsten von Schwar-zenberg. 1783. e) Ein detto von der freien Reichsstadt Frankfurt 1764. f) Ein detto von Raimund Anion Grafen von Strassoldo, Fürstbischof zu Eichstädt. 1765. g) Ein Fünfzehner von Leopold Wilhelm, Erzherzog von Oesterreich, Fürstbischof zu Ollmütz. 1662. h) Ein delto von Friedrich August III , König von Pohlen und Ehurfürst von Sachsen. 1763. i) Ein Zehner von Friedrich Christian, Markgrafen zu Brandenburg - Batreulh. 1765. k) Ein Neuntel - Netchsthaler von Paris Grafen von Lo-dron, Fürsterzbischof zu «Wolzburg. 1627. l) Ein Silberkreuzer vom Königreiche Baiern. 1843. Druck von Ignaz Alois Edlen v. Kleinmayr.