Laibacher Zeitunz. ^N 47 Dinstag am »8. April 2848' I l l,) r i e n. Hai bach, am ,7. April. Gestern um dic Mittagszeit traf das zwcitcBataillon des k k. Kreuzer Gränz-Insanteric-Regimcnts sammt dem Stabc und der Regimcntscapcllc über Unterkrain hier ein und marschige ohne Rasttag in Doppelmärschen weiter; heute Vormittags folgte ihm oas 2. Bataillon des St. Georger Gränz-Infanterie - Regimentes und wird morgen in gleicher Weise von hier nach Italien abge-hen. Wir haben täglich den Anblick von Durchmärschen der verschiedensten Truppengattungen, als Artillerie, Cavallcrie, Infanterie, Pioniers ?c. Auch das 3. Bataillon unseres vaterländischen Regiments hat uns unlängst verlassen; den jetzt durchmarschircn-dcn 2 Gränzbataillons, deren jedes (200 Mann per Compagnie stark)imGanzen i500Mann beträgt, werden in Kürze noch l 0 Bataillons von gleicher Stärke folgen , was allein schon eine Macht von l 8.000 wirklichen Kcrntruppen bildet. Könnte nur die Artillerie hinsichtlich der Bespannung besser fortkommen; vor zwei Tagen marschirte eine 12psmidigc Feldbatterie hier durch, die sich ganz mit Vorspannspferden be-helfen mußte, vorläufig nur bis Präwald gehen und dort auf Bespannung warten wird. In einigen Tagen kömmt von Wien schweres Bclagerungs- und Wursgcschütz sammt Munition ebenfalls hier durch. Da schon eine I2pfündige Fcldbatterie 70 Pferde erfordert, die man kaum au»trcil>en kann, so ist eine Verzögerung de5 Transports der schweren 24 - Pfünder-Kanonen und der Bombenmörser sehr zu besorgen. Der Artikel »Illyrien» in dcr „Abendbeilage zur Wiener-Zeitung" Nr. N, vom 11. April 1848, spricht von Nachrichten aus Kram, welche die Lage des Landes täglich als bedenklicher schildern. Als Ursache davon scheint in diesem Artikel die gänzliche Unthätigkeit der politischen Behörden in der Richtung von Ermahnungen und zweckmäßigen Belehrungen an das "andvolt bezeichnet werden zu wollen. Die Bedenklichkeit des Landes belangend, scheint dlese nur auf die Gefährdung dcr Person und des Eigenthums der Güter be sitz er durch deren roboty« Pflichtige Unterthanen bezogen zu seyn. Diese war und ist thellwcise allerdings noch vorhanden, doch ist sie keineswegs im Zunehmen, wie es dcr bezogene Artikel besorgt; es kann vielmehr mit Beruhigung angenommen werden und ist auch allgemein anerkannt, daß die größte Gefahr, die nämlich roher Ausbrüche von Gewaltthätigkeiten gegen Dominien, vorüber ist. Daß einzelne Dominien in diesem Momente dcr ersten Aufregung es aus Besorgniß für ihre Person und für ihr Eigenthum unterlassen, ihre aus dem Unterthänigkeits Verhältnisse entspringenden Forderungen an die Bauern zu stellen, dürste allerdings thatsächlich seyn; allein nicht im Allgemeinen noch ist dieß der Fall, wie es dcr betreffende Berichterstatter gegr.-ben zu haben scheint, und wenn schon die Besorgniß für die Fcudalrechte und namentlich die Bcsorgniß von Robothrcnitenzcn als gegründet zugegeben wcrdcn muß, so sind doch bisher nicht Wahrnehmungen vor gekommen, welche die tägliche Steigerung dcrBedenk-lichkeit und dcr Unruhe in dicscr Beziehung veranlassen könnten; auch finden bei mehreren Dominien wirtlich Robothleistungen Statt. Wie aber auch der factische Stand der Dinge seyn möge, so wird der Wohlunterrichtete die Ursache der bösen Seite nicht in der Unthätigkcit der poliw schen Behörden der Provinz, oder in dcr Mangelhaft ngkct der getroffenen Vorkehrungen suchen. Wie schon erwähnt und wie davon auch der Berichterstatter überzeugt zu seyn scheint,, haben die jüngsten Ereignisse in Krain bisher keine weitere Bcdcnrlichkeit zur Folge gehabt, als die Gefährdung dcr Gütcrbe-sitzcr und ihrer Rechte aus dem Uuterthänigkcits-Ver Haltnisse, und dieß gewiß nicht im höheren Grade, als in manch' anderer Provinz des österreichischen Kai-serstaatcs. Wenn der Berichterstatter glaubt, daß sich die politischen Verfügungen dagegen bloß auf die Stand-rechtspublicirung und aus die Verantwortlich Erklärung dcr Gemeinden für den aus ihrer Mitte herrührenden Schaden beschränkt, so ist er einseitig informirt. Die Standrechtspublicirung und die Vcrantwort«-lich-Erklärung der Gemeinden war durch den plötzlich hervorgetretenen Drang des Augenblickes — als Mittel, der rohen Gewaltthätigkeit imponircnd entgegen zu treten — geboten, und hat in Verbindung mit der angemessenen Unterstützung der bedroheten Orte durch die disponible Militärmacht den bcabsichtcten Erfolg bezweckt. Dabei wmde aoer das von dem Be^ richterstatter angedeutete Mittel der Ermahnung und Belehrung keineswegs außer Acht gelassen. Bei der wegen Anwendung der oberwähnten außerordentlichen Vorkehrungen durch Standrechtspublicirung und Vcrantwortlicherklarurg der Gemeinden besonders abgehaltenen außero.^nttlchen Berathung wurde dcr Belehrung dev 5'ynt», rs ein besonderes Augenmerk geschenkt. In Folge dieser Berathung e'.schien eine solche Belehrung nicht nur in amtliche Form, nämlich mit l Gubernial.-Eurrende vom 24. März 1848, 3.7375, welche deutsch und krainisch in Druck ausgelegt worden ist, sondern es wurden auch außerämtliche Aufsätze in dieser Richtung für die Zeitungsblätter und namentlich für das am Lande viel gelesene krainische Blatt „IVovI/^" veranlaßt. Ein solcher Aufsatz erscheint z. B. in diesem Blatte vom 22. März, Nr. Vl., und auch die dar auf folgenden Blätter enthalten Abhandlungen dicscr Art und erhalten die Leser überhaupt in Kenntniß von den Vorgängen der Gegenwart. Auch wird nach stens eine vom Landtage beschlossene beruhigende Erklärung für das Landvolk kundgemacht werden. Außerdem wurde aber auch die Vorsorge für mündliche Belehrung des V^kcs durch die Geistlichkeit und durch die untersten politischen Verwaltungsorgane getroffen. Und eben von dieser mündlichen Belehrung wird derjenige, der die Mittel der möglichen Einwirkung auf den Bauer aus eigener Erfahrung kennt, das mcistc Resultat hoffen. Der Einfluß der Geistlichkeit ist ohnehin allgemein bekannt. Aber auch der mindere Beamte auf dem Lande ist in Krain bei dem größtenthciligen, Bestände unmittelbar landesfürstlicher Orctzobrigketten' nicht mehr in jener Mißtrauen erweckenden Lage zu den Bezirksinsassen, welche eine Zugänglichkcit mündlicher Belehrung ausschließt. Bei der unabhängigen Stellung gegen die Dominien und gegen die Unterthanen können seine Amtshandlungen dem Unwillen der Unterthanen gegen ihre Dominien keine Nahrung mehr geben. Nicht zu übersehen ist d^bei, daß der Wirksamkeit dcr Belehrung, namentlich in Bezug aus vlc Roboth, zum Theile das wirklich Drückende dieser Lei stungs Gattung, dann der natürliche Drang nach ehc thunlichster Erleichterung, serners die diesem Dränge schmeichelnden bösen Rathschläge gewinnsüchtiger Win- kclschreiber, so wie auch die niedere Stufe der Volks-bildung, wo nur bei den Wenigsten eine Information durch Lecture vorausgesetzt werden kann, endlich da5 Beispiel in dem benachbarten Eroatien, wo die Robot!) mit einem Male aufgehoben worden ist, —mächtig hindernd in den Weg treten, wornach sich die Aufgabe der Belehrung als eine sehr schwierige darstellt, und die langsame Wirksamkeit nicht schlechtweg auf die Organe der politischen Verwaltung in ihrer jetzigen Verfassung geschoben werden darf. Was übrigens die Besetzung der Aemter in Krain durch Männer, die der Landessprache vollkom. men kundig sind, betrifft, so dürste dieß, so wie die Uebcrsetzung und die Kundmachung der Gesetze in der Landessprache, hauptsächlich nur als ein Wunsch sür die Zukunft ausgesprochen worden seyn. Insoweit jedoch in diesem Wunsche auch ein Tadel rücksichtlich der Vergangenheit und über den gegenwärtigen Stand dcr Dinge enthalten seyn soll, kann nicht unbemerkt gelassen werden, daß die meisten und insbesondere die meisten niederen im Aussatze besprochenen Beamten in Krain, wenigstens insoweit deren Ernennung die Provinzial. Behörden zu vertreten haben, wohl bekanntermaßen geborene Krainer und der Landessprache vollkommen kundig sind, und daß die immerhin einzeln vorkommenden Ausnahmen gewiß keine erheblichen Hemmungen oder Störungen in der Verwaltung verursacht haben. Daß andererseits bisher nicht alle Gesetze auch durch Druck in krainischcv Sprache kundgemacht »vor. den sind, hat seinen Grund hauptsächlich barin, daß, wie schon oben bemerkt, nur ein sehr geringer Thcil des Volkes als geeignet zur jelbstständigcn Benützung einer solchen Kundmachung angenommen werden könn-tc, zumal die dem Landmanne unbekannten, oft erst neugeschaffenen Ausdrücke der Schriftsprache in Amtssachen die Schwierigkeiten in dcr Auffassung erhöhen, in Verbindung mit der Gepflogenheit, daß gesehliche Bestimmungen, wenigstens insoweit sie die Interessen des Volkes zunächst berühren, durch die Ortsobrigkei-ten, wenn diese Bestimmungen auch nicht in der Landessprache in Druck erscheinen, durch mündliche Ver lautbanmg in der Landessprache auf eine drn Inftst scn faßliche Art bekannt gemacht werden sollen. Die von dem böswilligen Artikel in der Laibacher Zeitung vom 15. d.M., Z. 46, auf der Seite.00 dieser Polizei-Direction in den Mund gelegte Aeußerung wird als eine Lüge erklärt. Die Direction war wohl'bemüßiget, einigen Erwerbsleuten wegen m d.e-scr Letztzeit vorgekommenen Vergehen Ennnerungen zu machen; dieses that sie aber nach d Kriegsministcrium unter Vorsitz des Kriegsministers Zanini Statt. Die »Wiener Zeitung" vom 15. April schreibt Folgendes: Wir erfahren so eben aus ganz zuverlässiger Quelle, daß dcr Minister des Innern mit dcr Entwesung der Constitutions - Urkunde beschäftigt ist, und daß gestern zu diesem Ende eine Berathung mit den hier anwesenden ständischen Dcputirtcn mehrerer Provinzen Statt gesunden hat. _ Die Vorlagen, die der Minister bei dieser Gelegenheit gemacht hat, sollen im liberalsten Geiste entworfen und geeignet seyn, die kühnsten Wünsche zu befriedigen. Gleichstellung dcr politischen und bürgerlichen Rechte ohne Unterschied des Glaubens - Bekenntnisses — Gleichheit aller Staatsbürger vor dem Gesetze — gleiche Berechtigung zu Gemeinde- und Staatsämtern — Frei. hcit des Glaubens, dcr Person, dcr Rede und der Presse—Petitions- und freies Vereimgungsrecht—gleichmäßiger Gerichtsstand für alle Staatsbürger—Gleichheit dcr Wehrpflicht und des Wehrrechts —Unabhängigkeit dcr Justiz — Ocffentlichkeit und Mündlichtcit der Rechtspflege und Schwurgericht in Strafsachen — endlich cine auf das Princip drr Volksvertretung basirtc Vcr sassung mit 2 Kammern und entscheidender Stimme ^dcr Kammern in der Gesetzgebung und Besteuerung mit dem Rechte dcr Initiative und der vollständigen inneren Antonomie mit jährlicher Berufung und Verantwortlichkeit dcr Minister — sind die wesentlichen Grundrechte, welche dem österreichischen Volke durch die Versassungs - Urkunde gewährleistet werden sollen. Einstimmig soll anerkannt worden seyn, daß bei dcr dringenden Nothwendigkeit, die Krone schleunigst durch ein bereits constituirtcs Parlament zu verstärken, die Verleihung dcr Eonstitution auf diesen Grundlagen als ein wahres Bedürfniß erscheine. Auch können wir aus guter Quelle versichern, daß demnächst die Wahlen zum deutschen Parlamente veranlaßt werden. Wir erhalten fll^w^ergetzlichc Schilderung der Art und Weise, wie die Republik von guten Spießbürgern decrctirt und wieder abdecreUrt wird. Sonntag den 2. April nach der Messe haben die Bewohner von Scala, einem Ort von 50 bis «0 Häusern, eine Stunde von Eapo d'Istria, die Republic ausgerufen und den Podestii gezwungen, dasselbe zu thun. Der Podeste rief also auch die Republik aus, und ließ ein Faß Wein aus den Platz bringen, wo alles betrunken davon giug. — Den andern Tag ließ er das Volk versammcln, und fragte nochmals, ob sie wirklich die Republik wünschten; ein allgemeines I a erfolgte. »Dieß ist schön", antwortete der Podest; „übrigens sagt mir, Freunde, welche ist die erste Frucht die ihr verkauft?" „Grüne Erbsen" war die Antwort. Wo verkauft ihr sie? In Trieft. Nun gut: kwivli '1'ri«8lti! AM's sHuc: kvvlv:» 'IVi^lti! Mas ist die zweite Frucht, die ihr verkauft! Kirschen, war die Antwort. Und wohin verkauft ihr sie? Nach Trieft. — Also! Lwiva'1>i««l(>. Sogleich schrie Alles: llvviva D-i6«w! und so ging der Po- destü alle Früchte durch, welche in Trieft verkauft wcrdcn. Als er mit diesen Fragen zu Ende war, sagte er: Ja, liebe Leute, nach Trieft könnt ihr euere Sachen nicht mehr verkaufen, auch nicht ein Mal hingehen, da Trieft oie Republik nicht anerkennt, sondern ihr müßt nun nach Vcncdig. Als dieß die Leute hörten, »nachten sie lange Gesichter und sahen einander an. Als der Podeste dieß bemerkte, fuhr er fort: Die Tricstincr rufen nur llvviv» t<'^l «liillunl« und sie sind getreue Unterthanen. Kaum hatte er dieß ausgcspro. chcn, so schrie das versammelte Volk: I^vviv^ ^«n--, und so, lieber Freund, hat bei dieser Ge. mcindc die Republik ihr Ende gehabt. Es lebe ein so kluger Vorsteher! Achnliche Vorkehrungen hätten so manches Unheil vom Lande abgewendet. Die Protestation der Wlener SchriststeIler und Redacteure gegen das provisorische Preßgesetz. Die „Desterrcichische Zeitung" vom 12. April berichtet unter dem Artikel Wien Folgendes: Inder gcstcrn abgehaltenen Versammlung der Wiener Re, dacteure und Schriftsteller sämmtlicher Fächer, um über das seit dem 6. d, Vt. in Gültigkeit getretene provisorische Preßgesetz zu beschließen, wurde vor Al-lem aus der. hundert und einige zwanzig Mitglieder zählenden Gesellschaft ein Comity von dreizehn Mitgliedern gewählt; bestehend in einem Präsidenten — M. G. Saphir — zwei Vicepräsidcnten — Dr. Ber» ger und Hcbbcl und anstatt des Letzteren, da dieser die Wahl ablehnte, Dr Schmidl, ferner vier Secre» tären — Eameo, Näuerlc, Dr. Wildner und Schwär-zer, nebst sechs Ausschüssen — Dr. Melly, Schu-machcr, Dr. Hcbra, L. A. Frankl, Halm und Rank. Nachdem das Comite des ^Wiener Schriftsteller.- und Nedacteurvereins" sich sofort für permanent erklärt hatte, wurde allgemein beschlossen, daß eine Deputation der iZomiti:mitgliedcr am folgenden Tage beim Minister des Innern gegen das provisorische Preßgesetz Protest einlegen soll. — Die ser Schritt ist nun gestern gemacht worden: Da nun dcr Freiherr von Pillersdorf gerade in einer Ministersitzung beschäftigt war, empfing der .Hofratl) von Salzgebcr die Deputation, und ermächtigte sie zu der Erklärung an ihre Comittcntett, daß das provisorische Presigesetz vom .ii. März als nicht in Wirksamkeit bestehend zu betrachten scy, indem es auch nicht in der üblichen legalen Form, durch dreimalige Kundmachung i n d e n Z e i t u n g c n, p r o m u l g i r t w u r d e. Gewiß war es der Stand der Schriftsteller und Redacteure, welcher sich durch das provisorische Preß.-gesctz am meisten beeinträchtiget sah. Gewiß wollten sie keinen gesetzlosen Zustand. Gesetze müssen bestehen, wenn Recht und Ordnung bestehen sollen. Allein die gesetzlichen Bestimmungen des provisorischen Prcßgcsctzes stehcn nicht immer im Einklänge mit dem Begriffe dcr Preß fr ei he it und mit den allgemeinen Rechts» begriffen überhaupt. Dahin gehört vor Allem die Subsummirung dcr Prcßübertrctungrn unter dem Begriff von „schweren Polizciübcrtretungcn" — daS ganz exceptionelle Recht zur Eonsiscation von Ma-nuscriptcn — das Verfahren gegen Uebcrtretungen der Prcßgesetze, bei welchem Kläger und Richter oft in eine Person zusammenfallen können ^ ferner, daß gegen die Erkenntniß dcr Appellation keine wci« tcre Berufung Statt findet, während es sich um nichts Geringeres, als schwere Kerkerstrafe von sünf Jahren handeln kann — elenso der nichts weniger als festgestellte Unterschied sowohl zwischen den Begriffen: „Beleidigung", „Schmähung" und „verhöhnende Darstellung" überhaupt, als zwischen dem Begriff einer „vorsätzlichen" und „nicht vorsätzlichen« Beleidigung. Wo kann hier das charakteristische Merkmal eines malm», prapo«,'-l,»n nach juridischem Begriffe al5 Gränzlinie gegen die Willkür aufgestellt werden? - Die Gränze ist hier oft eben so schwer zu erkennen, daß dieselbe 305 Aeußerung, die dem Einen als strafbar erscheint, ge. radc dem Anderen als verdienstlich erscheinen kann. Und ist z. B derjenige, welcher im gerechten Eifer für eine gute Sache nachdrückliche und heftige Worte gebraucht — strafbarer als derjenige, der mit feiner und sanfte Ncde oft um so tiefere Wunden zu schlagen versteht 7 Der »Wiener Schriftsteller- und Nedacteurver-ein" wird nun seinerseits ehestens cin neues Preßgc-setz ausarbeiten und es dem Minister des Innern mit. theilen. Die Ueberzeugung, daß in diesem Schriftsteller.- und Redactcurvercine nebst tüchtigen Männern vom Fache auch Juristen, wie Dr. Wildner, Dr. Berger u. A. mitwirken, läßt jedenfalls hoffen, daß es keine einseitige und oberflächliche Arbeit seyn werde. Es ist gewiß, daß eine gute Gesetzgebung über die Vcrgchungen der Presse zu den schwierigsten Aufgaben der Legislation gehört. Es sind von den be-rühmtesten Juristen und Staatsmännern in dieser Beziehung sehr viele Versuche gemacht worden, die ihren Zweck allseitig noch immer nicht erreicht haben; aUcin eben darum müssen die in die Augen springenden Gebrechen eines Prcßgesctzes um so nothwendiger, um so gewisser beseitigt werden. Vor Allem muß aber der Grundsatz gelten, daß die gesetzlichen Bestimmungen gegen den Mißbrauch der Press« nicht Gesetze gegen die Freiheit der Presse werden sollen. , S t e i c r m a r k. Gray, 8. April. Wir haben wieder mehrere bcsorgnißrcichc Tage verlebt, in denen nicht bloß angst, liche Gemüther, auch starkgcistige Männer mit banger Erwartung dem entgegensahen, was die nächste Zukunft bringen würde, Vorgestern Abends fand man nach der Vorstellung aus einer der Gallcricn des hiesigen Theaters einen Bündel mit Vrandstosscn, die zum Glücke nicht zündeten, und heute Mittag fand ein gleich sträflicher Verslich im Thurme des Mino-rittcnklostcrs Statt. Man spricht zwar auch noch von anderen dergleichen verbrecherischen Handlungen, doch kunnten wir die Nichtigkeit derselben nicht ermitteln. Durch derlei Ereignisse und Gerüchte sind die Gemüther und Geister von uns Allen in einer solchen Spannung, Unruhe und Besorgniß, daß der Wunsch nach einer außergewöhnlich strengen Maßregel allgo mein und das Verlangen darnach offen ausgesprochen wurde. Se. Excellenz, der Herr Landes-Gouverneur, hielt daher heute um 3 Uhr mit dem k. k. Landrcchte eine Sitzung, der zu Folge durch den Telegraphen nach Nien berichtet, da aber die Verbindung durch "'gend ein zufälliges Ereigniß unterbrochen war, von bou heute noch keine Antwort erhalten wurde. — Die Universität verlor in dem Professor der Theology Fasching, ein sehr geachtetes Mitglied. V ö h in e n. Die >>Prager 3 citun g« vom 12. April enthält folgende, von dem Redacteur Ed u a rd Brcier ausgehende energische Protestation gegen einen im alten Zopsstyle ihm zugegangenen Befehl von dem dortigen k. k. Appcllationsgerichlc zur Ausnahme einer Anzeige, und deutet dadurch an, daß Zcitungs-Ncdactcure und Schriftsteller eines konstitutionellen Staates keine Knechte mehr abgeben wollen: Die gestrige «Präger konstitutionelle Zeitung" enthielt eine Anzeige vom k. k. Appellationsgcrichte. Diese Anzeige war von folgenden Zeilen begleitet: »Das Zeitungs-Comptoir hat den Anschluß dem »Hauptblatte der konstitutionellen »Prager Zeitung« »vom morgigen Tage, d. i. am l l. April einzuschalten.« »Vomk.k.Appellationsgerichte. Prag, dcnio. »April 1848. Karg." Gegen den Ton und den Inhalt dieser Zcilen protcstirt der Gefertigte auf die entschiedenste Weise.« Das Hauptblatt der constitutioncllen »Prager Zeitung« ist nicht bemüßigct, von dem k. k. Appella-tionsgerichte Anzeigen anzunehmen, selbst wenn das provisorische Preßgcsetz bei uns in Böhmen in Wirk-samkeit wäre, was aber, gottlob! nicht der Fall ist,' selbst dann hätte eine Behörde nur das Hecht, die Ausnahme einer »Entgegnung" zu verlangen, und selbst dann würden wir uns eine manierlichere Zuschrift erbitten; es ist empörend, wenn in den obigen Zcilen sogar der Tag der Aufnahme anbefohlen wird. Der Gefertigte sieht sich hiermit gezwungen, gegen solche, im absolutistischen Style geschrieben»!, ca-tcgorischc, unmanierliche, autokratischc Zuschriften von Seite der k. k. Behörden ein für alle Mal auf das Feierlichste zu Protestiren; er protcstirt als Mann von Bildung, er protestirt als Schriftsteller, er protestirt als Redacteur einer constitutiouellen Zeitung, er protestirt als Bürger eines constitutionellcn Staates. Eduard Breicr, verantwortlicher Redacteur der constitutioncllen Präger Zeitung. Vesterrcichischrs Küstenland. Das „Journal des österreichischen Lloyd" vom 14. April meldet Folgendes aus Triest, l3. d. M. Vom Isonzo hören wir, daß unsere längs demselben aufgestellten Truppen, außer den Freiwilligen, welche täglich zu ihnen stoßen, ungefähr 15.00U Mann zählen, die vom besten Geiste beseelt, sich nach dem Augenblicke sehnen, vorrücken zu können. Dieselben bestehen aus den Infanterie - Regimentern Erzherzog Carl, Baron Vochcr, Graf Kinsky, Fürstcnwärter, aus 5 Bataillonen Gränzcr, einem Bataillon Grenadiere, einer Division Kaiser-Uhlanen, einer Schwadron Chcvaurlcgers, dem Uhlanerregiment Erzherzog Carl, 4 Brigaden Artillerie, 2 Brigaden leichte und 2 schwere congrevesche Naketcngeschütze, nebst einer Abtheilung Dragoner des Regimentes Ludwig von Baiern. Vier andere Grä'nzrcgimcntcr sind auf dem Marsch und werden täglich erwartet. Jenseits des Cor^ donö in Friaul stößt man bloß auf mit Piken und Sensen bewaffnete Bauern; von regulärem Militär ist aber nirgends cine Spur. Die provisorische Regierung zu Venedig hat unter anderm dccrctirt: daß auf sämmtliche bewegliche und unbewegliche Güter, welche der Erzherzog Vicckönig in den vereinigten Provinzen der Republik besaß, Beschlag gelegt werde; ferner daß die Finanz-wache provisorisch auf dem bisherigen Fuße als cin Institut beibehalten bleiben soll, welches hauptsächlich zur Aufrcchthaltung der Gesetze der Zölle und anderer Gebühren des Nationalärars, und im Nothfälle zu jener der öffentlichen Sicherheit und gemeinsamen Verthcilung bestimmt ist. Aus mehreren übereinstimmenden Berichten geht hervor, daß die Venctianer Freischaarcn bei Monle-bello mit Verlust von den österreichischen Truppen zurückgeschlagen worden sind. Berichten von dem Kriegsschauplatze entnehmen wir folgende Einzelnheiten-. Die italienischen Regimenter E. H. Sicgmund und Haugwitz sind bisher den österreichischen Fahnen treu geblieben, ebenso das aus Mailändern bestehende dritte Bataillon des Ins. Regiments E H. Albrecht und das italienische Grenadier »Bataillon d'Anthon, welches sich schon zur Zeit des Zigarren. Krawalls durch seine gute Haltung auszeichnete. Feldmarschall. Lieutenant d'Aspre hat in Verona cine Contribution von 2 Millionen Lire erhoben, und die Ablieferung aller Waffen unter Todesstrafe angeordnet; nur eine unbedeutende Anzahl wurden den Einwohnern gelassen. Zwei Compagnien des achten italienischen Jäger-Bataillons, von dem ein Thell in Rovigo capitulirte, waren durch alle Vorspieglungen nicht zu bewegen, ihrem Kaiser die Treue zu brechen, und rückten beim Klänge der Volkshymnc unter allgemeinem Jubel der Garnison zu Verona ein. Der tapfere Erzherzog Ernst, zwcitgcborner Sohn des Erzherzog Vicekönigs, hat sich, bloß von zwei Officieren, dem Rittmeister Stürgh und Oder-lieutenant Fischer von Baiern - Dragoner begleitet, in Brescia mit seltenem Muthe durchgeschlagen, und er entkam, wenn auch leicht verwundet, der Gefangenschaft, Ebenso erzwängen drei Compagnien dcs tapsern krainischen Regimentes Prinz Hohenlohc, von 19 Mann und l Osslcier des Regiments Baicrn-Dragoner gegleitet, den Durchzug von Brescia durch die Gebirge des Val Fvomvia nach Trient, von wo aus sie sich in Verona mit dcm Groß der Armee vereinigten. In Deutsch-Tirol herrscht der größte Enthu« siasmus für die vaterländische Sache. Die Kunde von der völligen Niederlage der ve-netianischen Freischaaren unter Anführung des unpro-visirtcn Generals Sanscrmo bestätigt sich vollkon^ men.- Sie wurden völlig zerstreut, der größte Thett warf die Waffen ab und rettete sich in wilder Flucht. Lombard -Venctianisches Königreich. Die Nachrichten aus Verona vom 9. d.melden nichts Besonderes. Die picmontesischen Truppen z'ehen sich eher von ihren Positionen zurück. Aus Udine lfl heute endlich eine directe Post vom l0. eingetroffen. Unsere Truppen haben sich aus der Nahe von Udme zurückgezogen und erst am 15. sollte, wie aus Gorz gemeldet wird, das Hauptquartier der Armee vom Isonzo gegen Treviso vorrücken. Aus Venedig gehen die Briefe bis Sonntag. Eine versuchte Sch.lderl> bung mittelst einer österreichischen Fahne ist durw die republikanische Partei erstickt worden. Mamn tras hierauf die strengsten Maßregeln. Unter den medern Classen herrscht die größte Entmuthigung und Elend Das Pfund Fleisch kostete . si. 40 C. M. Die von andern Blättern gemeldete Flucht von Mann: und ^Tomaseo bestätigt sich demnach bisher in keiner Wet,e. Der Postcourier aus dem Hauptquartiere des Marschalls R adctz ky zu Verona vom 7. meldet mchts Neues. Die sardinischcn Truppen hatten keinen Haupt-angriss versucht. Die Communication durch Süd. Tirol und Brircn ist ganz frei. Dagegen meldet man aus Villach vom9.d., daß einem Aviso aus Pon» tasel zu Folge der Postwagen wieder direct nach Udine beordert worden sey. Dcm zu Folge schcmt Udine bereits verlassen, was mit den Nachrichten vom isonzo aus Görz, allwo General Victor am San,-stag den 8. d. eine Vorrückung seiner Truppen un-ternahm, übereinstimmen würde. Die Abend - Beilage zur »Wiener Zeitung vom 12. April meldet: Nach einem dem Ministcnum des Kriegswesens so eben zugekommenen Berichte dcs Feldmarschalls Grafen Nadetzky, aus dcm Haupt, quartier Verona 7. April, können wir Folgendes als ossiciell zur allgemeinen Kenntmß br.ngen: Der König von Piemont scheint in seinem Vorgehen zu zögern und überhaupt wenig Sympathien in Mailand zu finden. Am 6 April fand der erste Zusammenstoß zwl< schen unsern'und den piemontesischen TMPM St^ Bei dem Mangel an verläßlichen Kundschaften ha der Festungs-Commandant von Mantua auf An-ordnung des Feldmarschalls Radetz Y e.n Reco ttsische Vorhut angeordnet und dm Obn d mit beauftragt. Der Letztere hatte ^ "Mtl.ch , einen Ueberfall abgesehen. Allem ^^ /^ eines .lt. Nichtsdesto "'Uger dr.i 0wst^ ^.^ Marcana em , nahm !" -"«u «., ,,,^ ^ ^'u-l"' ""' '7"b 7 P w ttftr über dm 2g,w. 3"."!»»'".WH-..!— Unsererseits wurden Dbcrlieutenant Regensbur-aer von Kaiser Jäger und 2 Mann verwundet. Am 7 Ap"l ließ der Fcldmarschall Nadehky eine Recognoöcirung gegen Revere unternehmen, wo für mehrere Tausend Mann römischer Insurgenten Brot angesagt ist. Der greise Feldherr ist überhaupt mit rastloser Thätigkeit und viel erprobter Umsicht bemüht, Pcs-chicra und Verona zu approvisionircn, und jcne Achtung gebietende Stellung zu nehmen, welche die Umstan^ 3tt6 erheischen, um die Linie des Mincio mit Nachdruck zu halten. In solcher Verfassung erwartet der Feldmar-schall nunmehr den Angriff aus seine starke Position, und man darf mit Sicherheit annehmen, daß, wenn die Piemonteser einen solchen wagen sollten, derselbe bei der trefflichen Verfassung unserer Truppen und ihrem erbropten Geiste, jedenfalls abgewiesen wer. den wird. Römische Staaten. Den 27. v. M. traf die bekannte Proclamation des Königs von Sardinien in Nom ein. Sie wurde sogleich in Druck gelegt und durch die ganze Stadt verbreitet. Abends war der Corso erleuchtet. Eine bedeutende Volksmenge versammelte sich mit Fahnen und Fackeln vor dem Hotel des sardinischcn Gc-sandten, Grafen von Pareto, der auf den Balcon heraustrat und das Volk haranguirte. Dänemark Kopenhagen, 29. März. Nun wird es Ernst mit dem Kriege. Gestern sind 4«na Mann über den Belt nach Jutland gegangen, und wenn die ,2.000 Mann zusammen sind, reist der König selbst Freitag nach. Heute sind Frcischaarcn aufgeboten, und Alles, was nicht Militär ist, schließt sich an, sogar die Nou, tiquiers wollen alle mit. Der Enthusiasmus ist grän zenlos. Hoffentlich bleibt es hier ruhig, und wird Sicherheit und Eigenthum der hier ansässige» Deut-schen nicht gefährdet; doch fallen Excesse schon vor. V r e u ß e n. Berlin, 2. April. Wir können aus zuverlässiger Quellc berichten, daß die Stimmung unter den russischen Beamten und Militärs in Polen gr. drückt und niedergeschlagen ist. Der Hcercsbestand dc trug bisher, einschließlich Kosaken, Tschcrtcfsen und Muhamedaner, 8tt.0t»0 Mann. In Folge der Ereignisse in Italien , Frankreich und namentlich in Deutschland ist man im Begriff, dieses Heer bis auf 200 000 Mann zu vermehren, was aber auch das Maximum ist, ohne in Petersburg, Moskau und den Ostsecpro-vinzcn Gefahr zu laufen, und es müssen zur Aufbrin.-gung dieser Zahl ohnehin schon Garden verwendet werden. Die politischen Mittheilungen gehen in Polen nur von Mund zu Mund, ungefähr wie vor der Er--sindung der Buchdrückerkunst ; alle ausländischen Zei tungen wurden mehrere Tage gar nicht ausgegeben, seit einigen Tagen aber werden wieder die »Allgc. meine preuß. Zeitung" , „Journal de Frankfurt" und „Journal des Döbats" geschwärzt und ausgeschnitten zugelassen. Wenn die Regierung durch Couriere wich tige Neuigkeiten empfangen hat, so weiß sie die münd liche Verbreitung durch Reisende dadurch zu verhindern, daß jedes Mal die Post ausbleiben muß, zu welchem Manöver auch ausländische Postmeister geworben zu seyn scheinen. Die Halste des Heeres und fünf Ach.-tel der Officicrc sind Polen, zur großen Bcsorgniß der Regierung. Die Verstimmung des Volkes schleicht sich wie ein Miasma auf die Bewohner des innern Rußlands über, die von den äußern Verhältnissen natürlich wenig kennen. Das Gouvernement benimmt sich hierbei ungefähr so, wie die Chinesen im englisch-ostindischen Kriege, welche gemalte Wälle undKano-nen aufstellten und mit Schwertern zusammenschlugen, um dem Feinde Furcht einzuflößen; hier läßt man die Regimenter hin und hcr marschiren, sich auf der Eisenbahn zufällig verirren, wodurch ihre Zahl doppelt erscheint, und alle mitklingendem Spiel durch Warschau ziehen. Höflicher ist man seit der französischen, und noch mehr seit der deutschen Rcvo^ lution gegrn die polnische Bevölkerung allerdings geworden. Bei so bewandten Umständen können wir wohl mit Zuversicht hoffen, daß die Russen endlich ihrer wahren Bestimmung engcgengcsührt werden dürften, nämlich: die Cultur des Westens nach Osten, nicht aber die Barbarei des Ostens nach Westen zu tragen. N u ß l a n d. St. Petersburg, den 28. März. Nach den neuesten Nachrichten, die in der vergangenen Woche aus Berlin und Wien hicr eingingen, hat der Kaiser, wie man jetzt von mehreren Seiten bestimmt vernimmt, die dicßseitigen Kriegsrüstungcn, zu denen bei Eingang der Nachrichten von der Pariser Revolution so großartige Vorbereitungen getroffen wurden, völlig einzustellen befohlen. Jenen zu Folge sollten, mit Einschluß des hicr und bei Nowgorod cantonnirendcn Garde- und Grenadier-Corps, vier in den westlichen Provinzen stehende In-fantcrie - Corps mobil gemacht werden, um sich noch Ende April, theils zur Besetzung Warschau's, theils an die preußische Gränze bei Kalisch und an die österreichische nach Galizim aus den Marsch zu begeben. Zu dieser Mobilmachung so bedeutender Strcitträstc sollen dem Kriegsminister, wie es hcißt, 25 Millionen Silbcrrubcl assignirt worden seyn. Nächstdcm sollte eine Abtheilung unserer Flotte an den Küsten des atlantischen und Mittclmerres kreuzen; Alles dieß unterbleibt gegenwärtig. Wir werden uns vorläufig neutral und beobachtend zu den europäischen Geschicken verhalten, unsere eigenen Zustände ordnen, was am zweckmäßigsten scheint; sollte aber, was jetzt noch nicht zu erwarten ist, der Westen Euro-pa's in eine kriegerische Stellung übergehen, die auch unsere Gränzen bedrohen könnte, so werden wir bei der ersten ihnen nahenden Gefahr schlagfertig seyn. Brody. Die russische Gränze ist hier wic her metisch abgeschlossen. Die Wiener Ereignisse wurden in dem benachbarten Wilna erst spät bekannt, und einzelne Zritungsblätter, welche sie meldeten, sollen mit 15 Ducaten bezahlt worden seyn. Man spricht von der Aufstellung eines russischen Armeecorps von 60 000 Mann an der Gränze. Das Testament Peters des Grosten, Kaisers von Nnsiland. „Der Allmächtige, dem Wil- Unser Dasey» nnd Unsere Krone zu verdanken haben, und der Uns steto mir seinem Wissen erleuchtet und mit seiner göttlichen Kraft unterstützt hat, gestattet Uns, in den, russischen Volre einen zukünftig».',, Her-scher von ganz Europa zu schen." »Deßhalb hinterlasse Ich nachstehende Vorschriften und verordne, damit denselben unaufhörlich Anf merrsamkeit geschenkt, und sich »ach ihnen stetö benommen werde. — Erhaltet das russische Volk auf dem immerwährenden Kriegsfuße, damir der Soldat fortwährend beschäftigt werde, und lasset nur so viel Frieden zu, als er euch zur Aufbesserung der Finanz«», zur Ergänzung des Heeres und zun, Ablauern einer günstigen Gelegenheit zum Angriffe nothwendig ist. Eö fey daher euer Bestreben, damit der Friede dem Kriege, und der Krieg dem Frieden dienstbar werde im Interesse der Erweirerung und der Verbesserung des Zustan-deo Rußlands. Lasu mir allen euch zu Gebote stehen-den Mitteln aus fremden aufgeklärten Ländern zur Zeit deo Krieges Feldherren, und zur Zeit des Friedens Gelehrte nach Rußland komm",, und seht darauf, daß die russische Nation sich alle Vorzüge des Auslandes aneigne, ohne ihm etwas von dem Bungen zu Theil werden 6>l lassen. Benutzet jede Gelegenheit, jeden Streit und jedes Zerwürfnis: in Europa und vorzüglich m Deutschland, welches, als euch näher gelegen, euch "Ul so mehl- angehen soll. Bezwecket die Theilung Polens durch Nahrung des Streites und der Zwietracht, nachdem ihr euch des Adels durch Geldmittel bemächtigt habt; wirket bestechend auf die Reichstage ein, um als Leiter der Könia.owal)len die Krone blos; den Füg. samen zugängia, zu "lachen; bietet ihm euren Schul) an, sendet ihm häufig russilche Truppen zu, und Hai. ter sie dort so lange, ^ sie daselbst festen Fusi gefasu haben. — Reiftet von Schweden, so viel, als nur möglich, an sich, und überlasset ihm den Angriff im Zwecke seiner Unterjochung. Demgemäß schürer den Zank zwischen Dänemark nnd Schweden fortwährend an und pfleget sorgfältig den gegenseitigen Has!; auch trachtet zwischen den russischen Großfürsten nnd den deutschen Prin-zessinen eheliche Verbindungen anzuknüpfen, um durch Ausbreitung der Familienverhälrnisse die Deutschen für uus zu gewinnen und nnsern Einfluß zu stärke». Breitet euch' unermüdet längs des baltischen Meeres und gegen das schwarze Meer alls. Rückt so weit thunlich immer mehr gegen Constantmopel und Indien zu. Wer dort herrscht, wird die ganze Welt beherrschen. Den, zn Folge fachet unaufhörlich Krieg zwischen der Türkei und Persien an. Hütet euch vor wahrhaft freundschaftlichen Verbindungen mir Oesterreich, unterstuftt anscheinlich ihre Anschläge und Plane in Absicht auf die Einstige Beherrschung Deutschlands, und machet es unter der Hand kleineren Fürsten gehässig. Lasset Dem und Jenem russische Hilfe ansprechen, und gewähret den Landern eine ArrSchul), welcher die Grundlage der künftigen Herrschaft bilden soll. Locket an euch Bekenner der griechischen Religion, auch die des nicht unirten Ritus, weichein Ungarn, in den tlU'kischrli Ländern und im südlichen Polen zerstreut sind; hebet euch zu ihrem Ceimalpnncte, ihrem Schirm und Horr emvor, und schaffet euch unter derForm der Kirchengeivalt eine allgemeine Herrschaft über sie." Allerneueste Nachrichten vom Kriegsschauplatze. Wir theilen hiermit unsern Lesern das neueste italienische Armee Bulletin Nr. 3, vom l l. April d. I, in deutscher llebcrsetzlmg mit, welches in einem Bliese H Uhr Mittags zur Kenntniß der Redaction gelangen, falls sie nicht zu lang sind, u «verweilte Aufnahme finden Die Nedaction. z Anhang m Laibachcr Zcituna. , ^M.) 5a Äj4 dettu dello . 2 »j2 . , ^ 27,^2 Darl.muVtrl.v.). »839 fur 25oft. (in CM.) ,53 »)3 ^l.'s» As!>«>> or Stli^ üil in ^. 5. M «alserl. vollw, Oiicate» .....,, ^^^ A.^o Vetrcid - Durchschnitts - Preise in i^il'ach am 15. )lp>il ,64g. Marktpreise. ElN Wiener Metzen W^ei, . . 4 si. ^0 kr. ^ — .Nukurutz . — » — » "- -^ Hall'slucht — „ — " ^- — Korn . . . 3 ., 2l'/4 « — __ Gevste . . — » — ., — -— Hirse . . 3 » 36 . — _ Heiden . . 3 « . 40 3l. 5l>. «4. Die nächste Zicyun^ wird am 29. April 1848 in Gratz gehalten werden. ^remven « Nnfeige der hle? A n ^ < f o n> n, e » ^ n und )lb g ere»!i e n. Den l2 Apr,l 1848. Hr. Giegor Gossak, Besißei-, oo» Görz »ach Cilli »— Hr. Franz Hppeldauer, B>s>per, po>» lldnie nach C»lll. — Hr. Matthäus Elsll, Besitzer, von Udun' »ach Wltn. — Hr. Hyacmch Moliaio, Priest^-, voi, Wie» nach Chl0gst,a. — Hr. Peter Paol,, Priestcr, von Wien „ach Novigo. __ Hr. Joseph Tschcitscher, k. t. RachsprotocoUlst; — Hr. Joseph Barm, von PaSqua-latl; — Hr. Sliaton, Lieutenant und eligl. Edelmann, — und Hr. Ale^^"der Casella, Handelsmann, alle ^ von Tnest nach W»en. — Hr. Johann Graf v. Mar, zani, k. k. Gubcrnlall'ach und Krelöhauptmann, von Wien nach Görz. Am lH. Fr. Maria Anna Gräfin von Ejierhaz», — und Hr. Thorndikc; beide Private, — und Hr. Johann Maviogardato, Handessmann; alle 3 vo» Trie,"! nach Wlen. —Hr. Leopold Marktbreir, HandelSmanu oon ^>lll „ach T'iest. — Hr.Dominck Canbrn^l, Priuat, von Wien „ach Felcre.._ Hr. Iohan» von Grob, Dr. der Me-^z>n, von W,en nach Vei.edi^, — Hr. WenzeSlaus ^leblch, Besitzer, von Triciil nach Gölz. Am 14. Hr. Fürst v. Liewen, k. t. russ. Gene« ral-Major; — Hr. Franz Rodler, k. k. pens. Haupt. Mann; — Hr. Friedrich Streiff, Handelsmann; — Frau Barbara von Marrnnch, t. t. Majoisgemahlm, — und Hr. Georg Hellon, e»gl. Ossicier; alle 5 von Tnest nach Wien. — Hr. Eduard Podowetz, k. t. Post.Osslcial; — Hr. Iodann Zlujchet, Dr. der Rechte, — und Dr. August Voigt, Professor der Axatonue; alle 5 nach Wien. — Hr. Ludwig Baron,, Handelsmann, von Wien nach Mculand. — Hr. Gordon, Ca« pllän, von Wien nach Trl»'st. Am l5. Hr. Hermann Hchlesinger, Handelsmann, von Tri^st nach Wlen. — Hr. Ioieph Tosiam, t. ui'g. lMelil, Gub, Assessor, von W>en nach Fmme. — Hr. Cheneviere, Handelsmann, von Tr«est nach VlUach. — Hr. Bayer, Ha»delsmann, l'ach Klagenfurr. An, 16. Hr. Jacob R^yper, Handelsulaim, — und Hr. Georg Oraf von Nor>e„, Nac. Ga!de.^<»'U' tenälitl belde ron Wle» nach Tuest. — Hl-. Alexan-d,l- Havic, Advocat, von Wlen nach Görz. — Hr. Joseph Walluschlug, Handelsmann; H,-. SlainS-laus S.^lolati, Coniler; — Frau Gräsin von Schön-feld, — und Hr. Otto Schtt't, Privat; alle 4 von Tll«st nach Wlen. — Hr. ^udwlg Mcllhoy, Privat, vou Tlllst nach Salzburg. Hemtliche Verlautbarung Z. «09. (2) Mit Rücksicht auf die eingetretenen Zeitverhaltnisse ist in Laibach die Satzung für ein Pfund Rindfleisch, ohne Zuwagc, für die Zeit vom 16. bis letzten April d. I. auf 8'/, kr. (acht einen halben Kreuzer) Conv.-Münze pr. Pfund bestimmt worden. — Stadtmagistrat Laibach am 14. April 1848. (Z. Laib. Ztg. Nr. 47 v. lü. April »948.) Vrrnnschtl' Veclauttmruugen. ^. 5U7. (3) Dank und Anzeige. Indem der Gefertigte für das durch die zahlreichen Aufträge zu Anstreicher-Arbeiten, sowie die häufigen Bestellungen von Lack und Firniß-farbcn, chm bisher erwiesene Zutrauen seinen verbindlichsten Dank ausspricht, hat er zugleich die Ohre anzuzeigen, daß er eine Niederlage am Marktplatze, in der städtischen gemauerten Markthütte Nr. IU, unweit des Sparcasse-Gebäudes, errichtet habe. Hier werden die gefälligen Aufträge angenommen zu aller Art Anstreicher-Arbeiten, insbesondere zu dem so beliebten Ueberstreichcn der Möbel :c. von weichem Holze, wodurck selbe, denen von hartem, poli-tirtem Holze täuschend ähnlich gemacht werden. Hier ist auch immer ein Vorrath von präparirten Oclfarben, als: Ordinär Blciweiß il 14 kr., ordinär Vcnctianer-Bleiweiß ü 1- Haben ist gut - - - ' .^ '^.' ' 1« Die unueräusterlichen Menjchenrechte . 12 „ Z. V22. (l) öffentlicher Dank. Als am 20. December v. I. mein Coliseum gänzlich abbrannte, hat der löbliche Vl'ugerausschuß dieser HauMadl gic a) am 21. December bei meiner Ankunft d,e edle An lcht a»^ ' sprochen, mich mit cmer dreijädngen Vorauszahk.M 0 ^ -lttär - Eu'quartierungs - Assccuranz - Gebuhr zu "'" Hen, w cheu namhaften Betrag ich W"". ""'^, Ta^, da "ach cry, Gcnehm'ge dcr lövl. AuMu,; dafür menn'N " ''^ ' ^"' m,d erlaube, das; .ck zur Dankbnke.t dan,r den "n rb uttn überlasse. Die erste Eröffnung dieses Saa,es kam, amDmst.'a den 21 Mai Statt finden, worüd" der lobl BürgnH»vfchns; nck berathen und mir durch diese Blätter die Anna!»,,'' meuie? Antrages gütigst bekannt geben wolle Jos. Benedict Witbalm, ^ Inhaber dcr Co!is«n zu G«aß ». Laidach. 8i>8 Ein verrechnender Kellner odcr Kellnerin wild gesucht, worüber im Hause Nr. 55 auf oer Sl. Peters-Vorstaor Auskunft ertheilt wird- Z. 586. (2) Ein gutes Clavier, K'/, Octaven im Umfange, ist billig zu verkaufen. Nachfrage im Zcitungö-Comptoir. Wohnung zu vermiethen. In dem Hause Nr. 8, in der Polana-Vorstadt, find im l. Stocke 2 Zimmer, von Georgl 18^8 an, zu vermiethcn. Das Nähere erfährt man daselbst. l«M /UM8 !^l!/ l. ^^lU^Nll in Laidach ist zu haben: (Vebhard, Charwochenbuch, bloschirt I si. 24 tr., gebunden in Schuber 'i st. ,2 kr, — — Chanvochenbuch deutsch und lateinisch, broschirt 2 si. 4l> kr., gebunden in Schud. r !t st Att kr. Nebele, Feier der heil Charwoche, broschitt ^ st., gebunden in Schuber I st. 30 kr. Hal!>, läharwvchenbuch, gedunden in Schuber :5 st. 3U kr. Mazinellis, heilige Charwoche. ^5 kr. Ferner ist daselbst zu h«ben: Waiditsch, Volks-Katechismus in Fragen und Antworten. 6 kr. Scliickh, Marschlied für Wiener Freiwillige. 2 kr. ^elffi, der ,5. März 18^8 in Pcsth. 15» kr. Vorgänge an dcrW i ene». Univ ersität am t April wegen einstwciliqen Preßgesetzes 5 kr, DaS juufte Oesterreich. 10 kr. Satan. Freie Presse Gedicht von Freiligratl). :t kr. .....' Freiheitsalbum zur Erinnerung am 13., 14. und 15. März 1848. 40 kr. Mehler, Ludwig, Beispiele zur gesammten christkacholischl'n Lchre, nebst Schrift- und Vaterstellen, yach der Ordnung des Katechismus. Eine Materialien-Sammlung für Reli-qionslchrer, Katecketcn und Prcdiger, und ein Hausbuch für christliche Familien. l Band, rnthaltcnd: Das erste Hauptstück „Vom christlichen Glauben." Rea.ensb,lrg,1848 2 st. 15 kr. Bei C Marquardt in Brüssel und Leipzig erscheint und ist bei zu haben: Die in getreuen Abbildungen dargestellt mit Hindttitung auf ihre Entstehung, Bestimmung und geschichtliche Bedeutung geschildert. Nach der zweiten Ausgabe von Ernst Breton's, Mitgliedes der Gesellschaft der Alterthums« forscher von Frankreich, Monumenten, von I),. Heinrich Berghaus, Professor m Berlin und Director der geogr. Kunstschule in Pot«kam. Zwei starke Bande, Lexicon-8 , auf glacirtem Velinpapier, prachtvoll gedruckt, mit vielen Illustrationen im Text, und 15U sehr sauber in Tondruck ausgeführten Platten. Vollständig in 36 Lieferung zu dem fehr billigen Preise von 30 kr. C- M. für die Lief. Z. 573. (3) Mit ,. April d. I. erscheint im Verlage des I. B. Ieretin zu Cilli: Gällier Wochenblatt. Ieitschrift ^ur Delehrullg und Vertretung des Würger- und Dauernstandes. Dieses Blatt, welches sich zur Hauptaufgabe macht, in einer gemeinfaß-lichcn Sprache die großen uno wichtigen Fragen der Gegenwart mit Frcimuth und Wahrhaftigkeit zu erörtern, Belehrung uno Aufklärung zu verorciten. erscheintvor-läufig wöchentlich emmal, ln der Ausoehmmg von '^ bls "j. Druckbogen, wofür oer voraus zu erlegend Pränumeratlonsprels für Cllli und nächste Umgebung bei Seldstabholung, vierteljährlg auf den beispiellos geringen Betrag von ^5 kr CM., für Auswärtige aber beim Bczuge durch oie k. k. Postämter its dem ganzen Umfange der Monarchie, sammt Expeditlonsgeoühr, vierteljährig auf , fl. » kr. C M. gestellt lst. Das erste Swtt ist bereits am 1. April 1848 ausgegeben. Die Ztedaction. Z. 590. (5) Nr, 7. E d i c l. 3>on Seile dls Bezntsqelichtts Krupp wild übel Allsuclien der Malia Rein, Wiiive von Potco-te, de,en slit lnchr als W Jahren veischollene, Bruder, ^l'b.nni Horvaü) von Verlschiy Hauö - Nr, ^/ l)l,inlt mngewioett, biinio» einem Ial)»e, von ln'Uic a», so .qnviß pclsöxiich vor diesem Aerichic zu erscheine», odl'r aber dasselbe auf eine andere Att in die KciuUluß semes Ücocus ^, setzen, als widrigms »ach Vc,l(Nlf die,Vs Termioes dclselbe nir lvdt er-klär!, und sei» Vrmwqen scinci, gesetzlichen Erben emgeaiiiworlet weldcn würde. Bezirksgericht Krupp a,n 6. Jänner l«'<8. Z. 595. t3) Nr. 89,. Edict. «>om BeMkssscrichic Lchneebelg wild über An-niche» der Ulscha llinonzluzl' von itte-ch, de»eu seil nlcln o gnyis; dieses (^enchl oder d«n ihm uuter ^i»lln .Nlfgcstclllen EurcNor, Änlvn Mlakar von ^adn,)pollz^, von seinem Leben und Aufenthalte in Kenntniß zi, seyen, oder selbst zu erscheinen, widri< gens er für todt eill