III. Jahrg. Laibach, den 15. August 1875. Die Krainer Biene. Illustrirtes Yereins-Organ der Bieneufrunnde in Krain, Steiermark, Kärnten, Görz und Istrien. Kecliiiimliuueu et«', der Mitglieder de. „Kruiuer BieueniuehthVarrin.* find zu rieht- u: Au du llieneuzuuhl.vereiu«-l'riUidiuui zu .Swerük, Pont Pfeendorf. iu Krain; diejenigen der Mitglieder de. „BteieruiürkiM-lw-n Uieueuzut'ht.verviut* : Au deu Vwntuud de. .Verein» xur Hebung der Bienenzucht" in tiru«. Meranga»-»» 3. Inhalt: Ueber taube und abortive liieueneier. Vou Prof. lt. Leuckart. — Hie Wanderbienenzui-ht. -- Wie erzielt man am besten starke Völker V — Das Wuchs. Vom Vereinipriaidenteu (sieh Nr. 7) — Programm für die XX. Wauderversammluug deutscher und t>sterrei(-hi.«her Uieueuwirthe in Strassliurg. Ueber taube und abortive liieueneier. (Vou Professor Kud. Leuckart.) (Fortsetzung.) Seit dieser ersten Beobachtung sind nun durch die Bieaeuzeitung *) noch einige andere ähnliche Fälle bekannt geworden, so dass v. Berlepsch, der noch im Jahre 1 Mi in die Existenz, vou tauben Bieueneieru leugnete uud den Huke'scben Fall durch mangelhafte Bebriitung zu erklären versucht hatte, später gezwungen wurde, diesolbu anzuerkennen. Er buzeichnot die Taubheit der Eier als eine Erscheinung, „die zweifelsohne in irgend einer krankhaften Constitution der Mutter ihren Grund habe". Ebenso urtheilt auch v. Siebold. Anfangs sind es freilich nur theoretische Gründe, die seine Moiuung bestimmen, denn er muss zugeben, bei der Untersuchung einer derartigen Königin **) nicht die geringste Abnormität gefunden zu haben. Später glaubt derselbe aber auch den directeu Beweis für diu Bichtigkeit seiner Ansicht beibringen zu können, und zwar auf Grund von Untersuchungen, diu theils von ihm selbst, theils aber auch und vorzugsweise von Claus iu zweien Fällen angestellt wurden. ***) Der erstero dieser zwei Fälle bat eine nur kurze und aphoristische Darstellung gefunden, da der Zustand der Königin keine eiugehuiido Untersuchung zuliess. Trotzdem aber glaubt Claus, bei der sonst gauz normalen und auch befruchteten Königin eine partielle Degeneration des Eiröhreuinhaltes beobachtet zu haheu. Einige wonige dieser Köhren, so sagt er, waren bis zur Einmündung iu den Eierkelch sehr eng und ohne Aullreibung der Fächer geblieben. Ihr Inhalt bestand aus Ballen einer käsigeu gelben Masse. Die meisten freilich hatten diu einzelnen Eifächer zur Entwicklung gebracht, aber auch iu diesen war die Dottersubatau/. der Eianlaguu dugeuerirt. Auch *) Jahrgang 1804, S. 169, und 1871. S. 171. **) Es ist der oben schou aus der Bieuciizeitiing 1871, >S. 171. angezogene J-'all. ***) Zeitsehr. für wissenschaftliche Zoologie 1873. ßd. XX11I. 8.198-210, über taube lliuiien-eier, mit lteproduction der ursprünglich in dem liiciieiiwirthsehaftlii-hun Centivilblatt 1871, S. 180, und 1872, S. ü. veröffentlichten Untersuchungen von Claus. an grössern, nahezu reifen und normal beschälten Eiern, deren Zahl freilich nur sehr klein war. glaubte Claus au einzelnen Stellen des Dotters die gleiche Degeneration coustatiren zu können. Ebenso wird auch in den abgelegten Eiern eine partielle Schrumpfung und Entartung der Dottersubstanz vermuthet. Der zweite eingehend beschriebene Fall zeigte .ähnliche Verhältnisse, nur dass alles bei der bessereu Erhaltung des Objectes viel klarer und schärfer hervortrat". Verfasser sah bei der betreifenden Konigin in der untern Hälfte der Eiröhren, soweit die Dotter- uud Eifächer stärker sich absetzten, eine nach dem Ende zu immer mehr fortschreitende fettige Entartung der Dotterbildungszellen, infolge deren die anfangs ganz normale Eianlage gewöhnlich in eine bröcklige Masse von käsiger Beschaffenheit zusammenschrumpfte, die keinerlei Aehnlichkeit mit einem Bieneneie mehr darbot. Iii dem untern Abschnitt einiger Eiröhren fanden sich auch grössere Eier mit geschrumpftem oder sonst degenerirtem Dotter, hier uud da selbst mit einer düuuen Eihaut, die durch die allem Anschein nach nur wenig veränderten Epithelzellen des K i fach es abgesondert war. Völlig reife Eier wurden vermisst; ihre Abwesenheit sucht Claus durch einen Hinweis auf die ungünstige Jahreszeit (Spätherbst?) zu erklären. v. Siebold liudet in dem Eierstocke seiner Königin wohl vollkommen reife Eier, glaubt aber in denselben gleichfalls die Zeichen eines eingetretenen Zersetzungsprocesses zu erkennen, da der sonst gewöhnlich feinkörnige Inhalt aus dichtgedrängten wasserhellen Bläschen (Eiweisstropfen) mit dazwischen eingelagerten feinen Körnern zusammengesetzt war. Auch die jungen Eier erschienen unserm Verfasser in Zersetzung begriffen zu sein. Das Keimbläschen war nirgends deutlich uud die umgebende Dottermasse, wie in dem reifen Ei, »nicht gleiclnnässig feinkörnig, sondern aus vielen hellen kleinen Bläschen gebildet, zwischen denen eine feinkörnige Masse spärlich und iu iiuregelmässiger Weise eingestreut war. Auch die Dotterzellen der Dotterfächer besassen nicht die regelmässige Beschaffenheit des Zelleninhaltes und Zellenkernes, sondern stellten einen Haufen ganz uuregelmässiger uml ungleich gebildeter Körper mit körnigem uud blasigem Inhalt dar." v. Siebold zieht aus deu voranstehenden Beobachtungen den Schluss, dass die Taubheit der Bieneneier durch eine Störung der regelmässigen Dotter- und Eibildung bedingt sei uud iu deu von ihm und Claus untersuchten Königinnen speciell von der Unfähigkeit der letzteren herrührte, normale Dotterbildungszellen hervorzubringen. 1st diese Auffassung richtig, dann sind die tauben Bieueneier als pathologische Gebilde zu betrachten, die infolge ihrer fehlerhaften Constitution überhaupt zur Ausscheidung uiues Embryo untauglich geworden sind. Auffallender Weise ist mm aber die wirkliche Taubheit in keinem dieser Fälle durch eine Untersuchung der gelegtou Kior direct bewiesen worden Die Köuigin, in der mau dio nächste uml einzige Ursache der merkwürdigen Erscheinung vermuthete, hat die Aufmorksamkiut der Uutersucher so vollständig in Anspruch genommen, dass dio K i er ohne Berücksichtigung blieben. Es wird nicht einmal erwähnt, dass sie deu Hcobachlcrn vorlagen — ein Umstand, der freilich andrerseits auch die Vermuthung zulässt, es möchten dieselben von deu betreffenden Bienenzüchtern zurückgehalten uud überhaupt nicht in die Hände der Untersucher gekommen sein. Dabei wird jedoch mit Ausnahme des zweiten Falles von Claus ausdrücklich erwähnt, dass die fraglichen Hier iu Menge von den betreffenden Königinneu abgelegt seien. Trotz dem mangelhaften Nachweise wirklicher Taubheit schien übrigens die von v. Berlepsch uud v. Siebold gegebene Erklärung so zutreffend, dass auch ich gerne gestehe, ihr eine längere Zeit hindurch gehuldigt zu haben. Poch schon vor Veröffentlichung der Aufsätze von Claus und v. Siebold war ich von dieser Meinung zurückgekommen. denn ich hatte mich bereits im Jahre 1868 durch drei kurz nacheinander mir zur Untersuchung vorliegende Fälle zu meiner Ueberraschung überzeugen müssen, dass die früheren Voraussetzungen über die Beschaffenheit der betreffenden Hier vollkommen irrig seien. ________(Fortsetzung folgt.» Die Wanderbienenzucht. (Vom Vereinspräsidenten.) Nur geschulte und verständige Imker betreiben die Wanderbienenzucht. Ich nenne es das Kennzeichen eines überlegeuden und den hohen Nutzwerth des Thieres wohl erkennenden Züchters, wenn er die Trachtlücken seines ßienenweidebezirkes dadurch auszudehnen sucht, dass er die Immen zur richtigen Zeit dorthin führt, wo reichliche Blnteusäfte zeitweilig Honig spenden. Wer also wandern will, muss vor allein die Oertlichkeit, d. h. die Trachtverhältnisso der Umgebung der sorgfältigsten Prüfung unterziehen, muss sich unterrichten, von welcher Pflanze und zu welcher Zeit die Bienenzüchter seines engeren Heimatkreises dio grössten Nutzerträge ziehen, und demgemäss bestimmen, wann und wohin seine Bienen zu überführen sind. Dass es von grösserem Vortheil sei, mit 50 Völkern die Wanderweido zu besuchen, wie mit 10 Bienenstöcken, liegt auf der Hand, weil die Kosten durch oine grössere Zahl sich vermindern. Will heute jemand die Wanderbieuenzucht rationoll betreiben, so muss jedenfalls die Honigschleuder den Imker bogleiten; durch rasches Ausschleudern der eingetragenen Honigvorräthe schafft er für seine Bienen neue Honigsammolgcfässo zum Anfüllen nud hat nicht nöthig, in der besten Volltracht die kostbare Zeit mit Wachsbau verschleudern zu lasson. Die Honigschleuder gestattet ausserdem den Gebrauch kleinerer Stockformen (Lagerstöcke), z. B. des alten Krainerstockes in dzierzouisirter, etwas höherer Forin, der sich vortrefflich zum Wandern eignet, weil er leicht und schnell auf Wagen aufgepackt, abgeladen und an Ort und Stelle in einfachen Stapeln Stock auf Stock geschichtet werden kann. Ich empfehle diesen Stock der Beachtung aller Wanderzüchter — er ist einfach, billigst (wenigstens billigor herzustellen als die unbequem zu behandelnden Strohkörbe) und hat für sich als den besten Beweis seiner Brauchbarkeit einen durch viele Jahrhunderte mit ihm erprobten uud noch heute nutzbringenden Betrieb der Wanderbienenzucht, und trotz der rauhen Winde, uud Kältegrade der Krainer Alpenregionen eine vorzügliche Ueber Winterung! Wie in einigen Thoilen Hannovers uud Westfalens, der Kheingegenden, Hessens. Raierns und der Schweiz, so geschieht es auf dem Marchfolde Niederösterreichs, so im steiermärkischen Süden, auf der Klagenfurter Ebene und den Kärntner Gebirgen, so hier in Unterkrain. Von Kaps, Esparsette und Linde des Frühjahrs und Sommers, von der ausgibigen Buchweizen- und Heidekrauttracht des Herbstes hängen grössteutheils die Erntehoffuuiigen ab, ja wir möchten behaupten, dass nur durch dio Ausnutzung der genannten Pflanzen im ganzen und grossen mittelst der Wanderbienenzucht der höchste Ertrag erzielt werden kann. Die Art und Weise des Wanderns ist in den verschiedenen Theilen Europas ziemlich dieselbe. Der Wanderbienenzüchter soll leichtwandige, vorn und hinten mit Drahfgitter zum Lüften versehene, nicht zu grosse und nicht zu hohe, höchstens etwa 27500 Ku-bikeentimeter enthaltende Lagerstöcke oder Körbe, möglichst mit Stäbchen, noch besser mit Rähmchen gebrauchen. Nach der Herstellung (und zwar in den letzten Tagen vor der Abfahrt) einer möglichst gleichmässigen Volksstärke, was beim Dzierzon-Zucht-betrieb leicht geschehen kann, sorgt, er vor allem für die Weiselrichtigkeit der Völker. Kr vergesse auch nicht, lür jedes Volk ein halb Kilo Futterhonig als Reserve. ferner leere Stöcke fbeim Frühjahrswandern 100 Perzent. beim Herbstwandern 10 Perzent), sämmtliche Vorräthe leerer Waben und eine entsprechende Anzahl Weiselhäuschen mitzunehmen. Bezüglich des Transportes der Stöcke aber sind alle jene Vorsichtsmassregeln zu beobachten, die bei jeder Bienenfuhre in Anwendung kommen: Sämmtliche Stöcke sind gut und fest auf federnden oder sogenannten Brückenwagen übereinander zu packen und soll die Fahrt nur in den Stuuden der Dunkelheit, von abends bis morgens, statthaben, weil die Nachtkühle die Oeffnung der Fluglöcher gestattet. Am Tage selbst bleibe der Bienenwagen selbstverständlich an einer flugfreien Stelle stehen, die Führer gemessen des Schlafes und der Rast, uud die Bienen können sich reinigen und ausfliegen ! Stöcke welche auf der Reise stark vorhängen, besprenge man mit Wasser und treibe sie durch Bauch zurück, — schwarmgerechte Völker überführe mau mit grösster Vorsicht und stärkster Lüftung, möglichst ganz offen, mit Beseitigung des Fensters, sonst ersticken die Bienen leicht durch entstehende übergrosse Wärme. Der Zug der I'ferdo sei ein langsamer und ruhiger. Ks ist dem Verfasser ein Mann bekannt, der lange Jahre hindurch mit circa 300 Biononstöcken auf fünf Wagen aus einer Tracht in die andere wanderte. Er gewann dadurch die Mittel zu einer guten bürgerlichen Existenz und suchte abwechselnd alle Berg- und Thaltrachten bis auf eine Entfernung von 10—12 Meilen auf. Die Frühjahrsheide, Obstblüte, Schwarzbeere, Raps. Incaruatklee, Esparsette, Fichten, Linden, edle Kastanien, Buchweizen, Herbstheidekraut — alle nacheinander wurden beweidet. Hätto der Manu — der vom Dzierzon-Zuchtbetrieh nichts verstand und mir später oft erzählte, wie in der Schwarmzeit, Mai und Juni, ihn die Brutüberschüsse, Mangel an Platz zum Aufsetzen der Aufsatzkasten (weil er die Kasten einen auf den andern stapelte) und auch häutig Mangel an letzteren selbst (so dass die übervollen Stöcke feierten) gei|iiält hätten — den Mohilhau, unsere dzierzonisirten und ganz speciell für Wander-Bienensucht eingerichteten Vereinsstöcke, endlich die Honigschleuder gekannt, er hätte statt 700—800 11. jährlich 1200-1500 tl. eingenommen. Und das beweist, dass es mehr als geistige Befangenheit bekundet, wollte jemand den Werth des Waii-dems verkennen und als Bienenzüchter aus Bequemlichkeit oder hergebrachtem Schlendrian die ihm gebotenen Vortheile nicht ausnützen. Wie erzielt man am besten starke Völker? *) I. Man sorge für war ine Winter Wohnungen. Nicht wollen wir untersuchen, welches die wärmsten und zweckuiiissigsten Winterwohnungen sind, sondern nur daran erinnern, dass die leeren Bäume iu und ausser dem Stocke mit vorräthigeu Waben, bez. mit Stroh, Grummet odor Moos auszufüllen sind, damit die Kälte nicht unmittelbar auf den Stock, auf das Volk einwirken kann. Wäre letzteres der Fall, so würden sich viele Bienen durch nothgedruugeiie Unruhe und Bewegung vereinzeln und erstarren, hei strenger Kälte, wenn auch nicht das ganze Volk, so doch ein grosser *) Vortrag des Herrn Lehrer Göbel zu Wattenbach, vergl. „Die Biene," Organ der Vereine in Hessen und Nassau. Theil erfrieren und hinsterben. Bei der Reinigung würde man einen grossen Haufen herauszukehren haben: das Volk wäre schwach geworden, in warmen Widmungen dagegen findet man nur wenige Bienen, die vielleicht nur wegen ihres Alters hinweggerafft sind, auf dem Boden liegen. Ein anderer Hauptvortheil der warmen Wohnungen ist der frühe Brutansatz. Je wärmer die Biene sitzt, desto früher erwacht sie aus ihrer Winterruhe, und sofort geht sie an ihr Brutgeschäft. — gewiss ist die Vermehrung des Volkes eine ganz natürliche Folge davou. Völker in kalten Wohnungen erwachen gewöhnlich erst durch die warme Frühlingssoune zu neuem Leben und neuer Beschäftigung. Um den Bienen im Winter ein warmes Plätzchen zu bereiten, kommt es bei angehenden Bienenzüchtern hier und da wohl vor, ihre Bienen im Hause, etwa auf dem Boden, in einer Kammer, oder gar. wie ich einmal gethan, im Keller zu überwintern. Bei der notwendigen Winterreinigung werden dio Bienen au diesen Orten den Bau beschmutzen und davon leicht ruhrkrank. Es ist darum rathsamer, sie im Freien zu lassen, nur muss ich es zu verhüten suchen, etwa durch Zuhängen, dass sie von der Sonne uicht zu viel herausgelockt werden uud auf dem blendend weissen Schnee zu tauseuden erstarren und umkommen. 2. Man muss die Bienen mit einer auskömmlichen Winternahrung versorgen uud darf bei eintretendem Nahrungsmangel das Füttern nicht versäumen. „Wer kärglich säet, wird kärglich ernten." „Wer schlecht futtert, der schlecht buttert." Es ist vorteilhafter, einem Volke zwei Pfund Honig zu viel, als ein Pfund zu wenig zu geben. Der Hunger reducirt, ja vernichtet am sichersten ein Bienenvolk. Durch ausreichende Nahrung wird das Leben eines Volkes uicht bins erhalten, sondern auch vermehrt, denn der frühe Brutansatz wird dadurch in hohem tirade befördert. Hat ein Volk Nahrungsinangel, so setzt es keine Brut an, da es weiss, dass es die Nahrung für sich seihst nötig hat: bei der ersten Frühlingstracht langt ein solches Volk das Brutgeschäft erst an, man hat ein schwaches Volk. Bei eintretendem Nahrungsmangel darf mau das Füttern nicht versäumen. Es gibt milten im Sommer Zeiten, in welchen die Natur sehr wenig oder gar keine Nahrung bietet, oder in welchen durch anhaltende Kälte, wie fortwährendes Hegenwetter dio Bienen verhindert sind, die Nahrung einzuheimsen. Fast Sie alle, meine Herren, haben wohl im Laufe dieses Sommers hiervon Erfahrung gemacht. Auffällig war es, wie manche, besonders alte Völker iu diesem Sommer so schnell volkarm wurden. Die Ursache war nur Mangel an Nahrung. Sogar die alten Stöcke machten Miene zum Verhungern. Sie rissen die Brut heraus und machten sich den noch vorhandenen Futtersaft nutzbar. Drei Wochen laug waren sie zu Jobanni nicht im Staude, das Brutgeschäft fortzusetzen. Hiedurch kam es. dass sich die Völker nicht nur nicht vermehrten, sondern in auffallender Weise volkarm wurden. Wer iu dieser Zeit fütterte, hat nicht bios die vorhandene Brut gerettet, sondern auch zu neuem Brutausatz gereizt und volkreiche Stöcke erzielt. 3. Ks ist notwendig, so viel man kauu, das Drohnen wachs zu beseitigen. Von einem volkreichen Stocke erwarte ich eine gute Ernte. Die Drohnen sind Fresser, gönnen und lassen uns nichts Durch sie wird also die arbeitende, eintragende Klasse nicht vermehrt, darum fort mit ihnen. Wie man das Droh neu wachs am leichtesten beseitigt, das zu erörtern, kann mir hier gewiss erlassen werden. Ich darf wohl auf den von Freund Bohne in vorjähriger Generalversammlung gehaltenen lehrreichen Vortrag über diesen Gegenstand verweisen. Wem er nicht mehr erinnerlich ein sollte, mag siclis der Mühe nicht verdriessen, denselben in dem trefflichen Berichte über jene Versammlung nachzuschlagen und nachzulesen. 4. Das Zu vi e I.scli wärmen suche man zu verhindern. Viele .Schwärme gibt schwache Völker. Ich hörte einmal jemand sagen: „Mein Stock hat sich todt geschwärmt." In der That gibt es Fälle, in welchen auch nicht eine Biene im Stocke bleibt, alles ist lortgestürmt. Und doch kann man die Mehrzahl der Bienenzüchter mit freudestrahleudem Gesichte sehen, wenn sie von ihren vielen Schwärmen erzählen. Vor längeren Jahren hatte im Frühjahr ein mir befreundeter Bienen-wirth zwei Körbe; sie vermehrten sich durch Schwärmen sehr schnell auf elf. Der letzte, nur eine handvoll Bieueu, wurde in ein kleines Aufsatzkörbchen gesteckt. Die Freude war unaussprechlich. Die bösen Folgen aber zeigten sich sehr bald. Im Laufe des Sommers hatte ganz unerwartet ein alter Stock das Zeitliche gesegnet. Im Herbst mussten siimmtliche Stöcke wegen Mangel an vollständigem Bau. sowie an Nahrung bis auf /.wei todt geschwefelt werden. Vou den letzten wollte einer den Winter nicht überleben, der andere schwärmte im folgenden Sommer nicht und hatte zu thun, dass er im Herbst leidlich volkreich und winternährig war. Darum lasse man nicht zu viel schwärmen. Wie verhütet man dasselbe? Das zu erörtern ist eigentlich hier nicht unsere Auf-gabo, deshalb nur einige kurze Bemerkungen. Will ich keine Schwärme, so muss ich zunächst und zwar frühzeitig die Wohnung entsprechend erweitern. Warte ich aber damit, bis Weiselzellen angesetzt sind, so ist das Erweitern zwecklos. Aber auch das früheste Erweitern hilft gewöhnlich in dem Fall nichts, wenn der Stock im vorhergehenden Jahre geschwärmt hat und die alten Weiselzellen noch vorhanden sind. Darum ist auch ferner notwendig, dass man die vorhandenen Weiselzellen wegschneidet, welches beim Mobilbau leicht möglich ist. Hierdurch wird in der Kegel das Schwärmen verhindert und starke Völker erzielt. 5. Man muss sowohl Schwärme im Sommer, als auch zu kassirende Völker im Herbste zu copnliren suchen. Wenn es nicht möglich war (bei Korhbieneuzucht ist's eben nicht leicht), das Schwärmen zu verhüten, so muss man die Völker wieder zu vereinigen suchen. Diu Baste ist, wenn sie sich selbst vereinigen. Dies geschioht an eiuein schönen Tage nach unfreundlichem Wetter nicht selten. Ein unerfahrener Bieuenwirth gibt sich alle Mühe, die zusammengefallenen Schwärme zu trennen, und nicht selten hört mau: „Ich habe Glück gehabt, es ist mir gelungen." Ich sage aber: „Er hat kein Glück gehabt." Wir alle wissen ja wohl aus Erfahrung, dass zwei zusammengefallene Schwärme gewöhnlich deu besten Stock auf dem Stande abgeben. Hat mau nicht das Glück, dass Schwärme von seihst zusammenfallen, so muss man sie zusammenwerfen; ich meine das besonders vou den gar oft schwachen Nachschwärmen. Zuvor uiuss eine Königin beseitigt werden. Gar oft gelingt das schon beim Anhängen eines Schwanns. Ist das nicht der Fall, so kann man ihn mit Bovist betäuben, die Königin aussuchen und die Betäubten dem auderu Volke beigeben. Bald werden sie wieder munter und erhalte ich durch dio Voreinigung ein starkes Volk. Die gewonnene Königin kann ich vielleicht auf dem Stande .hei einem weisellosen Stock verwerten oder sie mit einer alten bald abgelebten Königin vertauschen Will ich im Herbst ein Volk, vielleicht des alten Baues oder einer andern Ursache wegen, kassireu, so ist es undankbar und tyrannisch, dasselbe todt zu schwefeln. Ich kann es mit einem schwachen Volke vereinigen und dadurch einen volkreichen Stock erzielen. Us geschieht dies ebenfalls in der vorigen Weise. 6. Man mnss für junge Königinnen sorgen. Bei alten Königinnen verringert sieb erfahrungsuiässig immer mehr die Fruchtbarkeit, wodurch das Brutgeschäft beeinträchtigt wird. Bei jungeu Königinnen tiudet das Gegentheil statt und ist eine Ursache mit, starke Völker zu erzielen. Das ist es, was ich aus meiner Erfahrung sagen kann, nun kommt noch ein letztes, worüber ich von Hörensagen zu reden weiss, nemlich: 7. Der Bienenwirth hat dafür zu sorgeu. dass die Bienen keinen Mangel au Wasser leiden. Bei Körben tritt derselbe seltener als bei Kasteuwohuuugeu ein und macht sich durch ein eigentümliches Summen oder Brummen der Bieueu bemerkbar. Im Sommer kanu dieser Mangel wohl weniger vorkommen als im Winter, uud zwar bei den Völkern, welche candirten Honig zu ihrer Nahrung verwenden müssen. Ohne Wasser ist das schlechterdings unmöglich Da stürzen die Bieueu auch bei der strengsten Kälte mitten im Winter oft masseuweis aus dem Stock, um Wasser zu holen; sie erstarren uud kommen uicht wieder. Das Volk wird hierdurch immer schwächer, dazu kommt, dass ein grosser Theil im Stock verhungert, weil die Bienen wegen Wassermaugel den verzuckerten Honig nicht nutzbar machen können Ein kluger Vater der Bienen gibt daher nicht blos Brod, sondern auch Wasser. Besser, als das Wasser im Stock unterstellen, ist gewiss, eineu mit Wasser getränkten Schwamm zwischen oder auf die Waben zu stecken. Nun will ich mit dem Wunsche schliessen, dass es jedes Bienenvaters eitrigstes Bestreben sein mag, starke Völker zu erzielen, und ihm alle Versuche, dieses zu erstreben, gelingen mögen, damit er eine gedeihliche und einträgliche Bieneuwirthsciiaft besitze. Das Wachs. Vom Vereinsprilsidenten (sieh Nr. 7). 3. Die Sonderang und Läuterung. Alle undurchsichtigen, tief dunklen Waben und die beim Auspressen des Honigs verbleibenden Rückstände und Abfälle werden zur Auskochung oder Auspressung des Wachses verwendet; und je sorgfältiger die gewonnene Ware von allem Farbstoff gereinigt ist, desto höher wird sie bezahlt. Wer das Wachs, wie es im Süden Oesterreichs viel gebräuchlich, um sicli die Mühe der Reinigung zu ersparen, schon als Wabenstöcke dem Wachshäudler um 30 bis 40 kr. (60 bis 80 Pfg.) per halb Kilo iiberlässt, verliert dadurch 100% Werth. Die oft gehörte Entschuldigung der kleinen Bienenzüchter, dass es sich nicht lohnt, die wenigen, in längeren Zwischenräumen erübrigten Wabenstückchen seihst zu läutern, weil sie unterdessen verschimmeln oder vermotten, ist eine miissige, da man solche Stückchen, wie wir sogleich mittheilen werden, recht leicht reservireu kann. Als allgemeine Regeln beim Wachsläutern lassen sich folgende bezeichnen: 1. Alle Abfalle und Wabenstückchen, das Gemülle am Boden der Bienenstöcke, die undurchsichtigen, zu kassirenden Waben werden sofort, selbst in kleinsten Mengen, in heissem Wasser wiederholt tüchtig ausgewaschen, dann mit der Hand zusarnmeu-geknetet und das Wasser möglichst gut ausgedrückt. Hierauf zerbröckelt man diese Treber wieder, lässt sie im Luftzuge gut durchtrocknen und drückt sie schliesslich unter Einwirkung von Ofen- oder Sonnenwärme zu kleineu Kugeln zusammen, die mau Iiis Kur» Wachskochen an trockenen luftigen Orten aufbewahrt. Zur Ersparung von Arbeit kann mau die erste Abwaschung wohl ausfallen lassen und schon die Wachs-tafelu in trockener Wärme zu Kugeln zusammendrücken und bis zur Auskocbung aufbewahren, aber selbstverständlich verliert das Wachs dann an Weisse. "Wenigstens von zwei zu zwei .Monaten soll eine Auskocbung stattfinden. — Das beim ersten Auswaschen gewonnene Wasser wird in grössere Gelasse, Töpfe, Fässer etc. nach und nach gesammelt uml zur Alkohol- oder Essiggewinuung der Gährung unterworfen. 2. Unmittelbar vor der Auskocbung, also Schmelzung, sorge man, dass alle nöthigen Utensilion bei der Hand sind und ein Gehilfe zur Verfügung steht. 3. Man wasche nach möglichst guter Zerbröckelung der Wachskugeln oder Wabenstückchen das Wachs jedenfalls nochmals mit lauem Wasser gut aus; das letztere kann wie oben verwendet werden. 4. Der Schmelzkessel oder Schmelztopf wird, um das Ueberlaufen zu verhüten, nur zu drei Vierteln mit reinem weichen Wasser gefüllt und aus dem Gefass, worin das Wachs vorgewaschen wurde, mit einem Seiher jedes Wachstheilchen ausgetischt uud in deu Kessel gethau. 5. Glcichmässiges Kochen bei gelindem Feuer unter anhaltendem Mischen und Bühren befördert das bessere Aussehen der Wachsbrode. fi. Als Zeichen der Pressreife erscheint ein gelber Schaum, der sich wie ein schmalzartiger Fetton über die ganze Kesseloberlläche zieht. 7. Die ältere Metbode des Ausriugens in Leiuwaiulsäckeu ist mangelhaft und verwerflich, weil die Treber viel Wachs behalten. H. Wer nicht den Gerster'schen Apparat, der auch manches zu wünschen übrig lässt, oder den Schneider'schen Wachskochtopf anwendet, muss entweder eiserne öder hölzerne Schruuhoiipresseu (Bruun'sche odor Kothschütz'sche) anwenden und brauche zu dem letzteren Zwecke den Pressack, nicht aber Presstücher, die zum Honigauspresseu ver wendet, werden. 9. Die in vielen Bieueuhüchorii empfohlenen Bastmatten von Kaifeesäcken, diu gewöhnlich viel zu weitmaschig und zerfasert sind, bilden keine guten Pressäcke, ebensowenig eiiipfehlenswerth sind die zu dichten und beim Drucke loicht zerplatzenden Leinwandsäcke. Kin aus starkem Hanfbiudfadeii (Spagat) gestrickter Pressack, dessen olieros Kndu aus einem angenähten starken Leiuwumlstücke besteht, ist gut brauchbar, besser noch, aber viermal theurer sind die Oelmüller-Haartficher aus dichtem Koss-haargewebe. 10. Bezüglich des Fressens mit. deu gunaunteu Apparaten sieh die genaue Beschreibung. ilier sei nur erinnert, dass es sich empfiehlt, deu Pressack uud die Presse vor dem Pressen gut mit hoissem Wasser zu erwärmen, damit auf die Dauer das Wuchs nicht zu sehr hafte, und die Schrauben vorsichtig aber rasch stärker anzuziehen, um dem Krkalteu der Masse zuvorzukommen. 11. Das Wasser in dem zum Aiillaugeii des Wachses unter die Prosse gestellten Gelasse muss oft durch reines, kaltes ersetzt oder doch solches zugegossen werden. 12. Ueberziebt sich ein iu die ablliessende Flüssigkeit gehaltenes Holzstäbcheu nicht mehr mit einem dünnen hellgelben Wachsfiberzuge, rinnt vielmehr nur noch braunes Wasser ab. so ist alles Wachs des Stockes ausgepresst. Auch an deu zurückbleibenden Zellen resp. Treberhülseu lässt sich leicht erkennen, ob die Presse gut vom Wachse reinigt. Je leichter die Koste zerbröckeln und zerfallen, desto reiner sind sie von Wachs, weil letzteres sie sonst verbinden würde; sieht man aber noch gelbe Waclis-körncheu dazwischen, so ist eine zweite Aufkochung und Pressung nöthig. 13. Oettl sagt (Bienenzeitung, Xördlingeu. pag. 488): „Um das Wachs in möglichst guter Qualität zu gewinnen, uud zwar vornehmlich von schöner hellgelber Farbe selbst aus braunen uud schwarzen Waben, habe ich erst im letzten Herbste zufällig einen Vortheil kennen gelernt, von dem ich weder früher gelesen noch gehört hatte. Man wäscht das ausgepresste Wachs aus uud zwar im heissen Wasser, so heiss. als es die Hand eben vertragen kann, die das Wachs darin beiläufig so durchknetet, wie man auch Irischgerührte Butter im kalten Wasser durcharbeitet, um sie von der Buttermilch zu betreien. Hat mau zuvor die braunen Waben nicht überflüssig kochen lasseu, auch die Wabenmasse nicht unnöthig uud viel zerrührt, so erscheint dann das ausgewaschene Wachs uacli der zweiten Schmelzung von schöner lichter Farbe." 14. Das Wachs wird nun durch Ausdrücken mit den Händen gut vom Wasser befreit und jeder etwaige Best desselben durch Abtropfung beseitigt. 15. Die — um das Schmelzen zu betordern, möglichst zerbröckelten — Wachsstücke gibt man in Töpfe uud schmilzt sie ein, doch ist jedes Aufkochen zu vermeiden, da das Wachs dadurch dunkel wird; noch mehr hüte man sich der grossen Feuersgefahr wegeu vor einem Ueberkochen. IG. In Frankreich setzt mau dem Wasser etwa '/s"/« des Wachsgewichtes fein gestossenen Alaun zu und kocht darin das Wachs unter tüchtigem Abschäumen gelinde auf, wodurch die spätere Bleiche sehr erleichtert werden soll. Andere nehmen statt Alaun auf 100 Kilo Wachs 1 Kilo Weinstein und '/« Kilo Boraxsäure, die man iu uugelähr 20 Liter Wasser aullöst. 17. Das ganz dünnflüssige Wuchs liltrire man dann langsam durch ein sehr feines Bosshaarsieb, in welches allenfalls noch eine schüttere Leinwand (einige empfehlen Flachsabfälle, Werg etc.) gelegt wird, in die Formen. Der im Schmciztopf verbliebene dickere Wachsnioderschiag resp. Bodensatz darf jedoch nicht mit liltrirt werden, souderu ist bei der nächsten Wachsläuturuug wieder mit aufzukochen. Als Formen zur Erkaltung der Waehskucheu passen inwendig benetzte ordinäre Schüsseln, Blumentöpfe. Eiuaille-blechtüpfe, .Schalle u. dgl. 18. Je rascher das Wachs verkauft wird, desto höheren Preis erzielt der Verkäufer, da dasselbe mit der Zeit sowohl an Gewicht verliert, als auch eine hässlicbe, bräunliche Farbe annimmt. Muss man wegen Preisrückganges einlagern, so stelle mau den Wachskui-'heu iu offene Fässer mit Wasser, in welchem ca. 1 ü/0 des Wachsgewichtes Alaun aufgelöst worden ist; dieses Wasser ist alle 14 Tage zu erneuern. Matte, abgelegene Wuchsschoiben oder Platten sind durch heissen Wasserdampf wieder glänzend uud merkantil zu appretiren. Program in für die XX. Wanderversammlung deutscher und österreichischer Bienenwirtlie in Strasburg. I. Nach Beschluss der XIX. Wander Versammlung iu Halle wird die XX. in Strass-burg abgehalten und siud hiezu die Tage des 14., 15., 16. und 17. September 1875 gewählt. II. Don Theilnehmern werden bei ibrer Ankunft im Aufnahmebureau im Rathhaus die nicht schon gelösten Aufnahmskarten uud Festzeichen überreicht. III. Wer bezüglich der Beschaffung von Wohnungen in Gast- und Privathäusern eine Vermittlung wünscht, möge sich spätestens bis zum 15. August an Herrn Louis Henry auf dem Generalsecretariat des Bürgermeisteramts zu Strassburg melden. IV. Die Bekanntgabe der bestellten Wohnungen erfolgt vom 13. September ab im Aufnahmebureau. V. Bei diesem Bureau erfolgt auch dio Einzeichnung der Namen der Mitglieder, die Entrichtung der Aufnahmegebühr im Betrage vou 3 Mark und für weitere 4 Mark die Empfangsnahme dor Karte für die Theilnehmer an dem am 15. September stattfindenden Festessen. VI. Alle Ausstellungsgegenstände müssen franco entweder an das Ausstellungsguts zu Strassburg eingesandt oder bis spätestens den 14. September morgens im Ausstelluugslocal übergeben werden. VII. Jeder Ausstellungsgegenstand ist mit Namen, Stand und Wohnort des Ausstellers, sowie für den Fall, dass der Gegenstand verkäuflich ist, mit der Preisangabe zu versehen. VIII. Allen, welcho von «len ermässigten Fahr- und Frachttaxen Gebrauch machen wollen, wird von jetzt au die erforderliche Mitgliedskarte gegen portofreie Einsendung von 3 Mark uud 10 Pfennigen Frankiruugsgebülir portofrei übermittelt. Ebenso wird für diejenigen, welche Ausstellungsgegenstände hiehersenden wollen, auf ihre Anforderung und Meldung ein Ausstelluugscertificat gratis beigelegt. IX. Der I'rois eines Loses ist '/* Mark = 50 Pfennige. X. Das Ausstellungs- und Verhandluugs-Local ist dio städtische Orangerie. XL Tagesordnung: 1) Dienstag den 14. September. Von morgens 9 Uhr an VI. Generalversammlung der elsässischeu Bienenwirthe in Strassburg in der Orangerie: ebenso von morgens S Uhr au General Versammlung des baden'scben Voreins für Biouenzucht in K hei im Gasthof „zum Salinen". Nachmittags, als am Vorabend der XX. Wanderversammluug, Zusammenkunft zur gegenseitigen Begrüssung der bis dahin eingetroffenen Fcsttheilnehmer seitens der Stadt in der Kčunion-des-arts; Concert (Militürmusik). 2. Mittwoch den 15. Sop tem be r. Morgens bis 9 Uhr Besichtigung der Ausstellung; von 9 bis 2 Uhr Verhandlung über dio aufgestellten Fragen: Wahl der Preisrichter, von welchor die Gomitemitgliedcr und die concurrirenden Aussteller ausgeschlossen sind; 2'/s Uhr Festessen; Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt; Abends Fest concert des städtischen Orchesters in der Bt:union-dcs-arts. 3) Donnerstag den 1 »>. September. Von 9 bis 2 Uhr Fortsetzung der Verhandlungen; Wahl des Ortes für dio XXI. Wandervorsammlung; Mittagessen nach Beliehen: Nachmittags 4 Uhr Preisevertheilung in der Orangerie; Verlosung im Rathlaus; abends Beleuchtung des Münsters, sodann Festhall in elsässischer Nationaltracht iu der Reunion-des-arts. 4) Freitag den 17. September. 81/« Uhr Ausflug mittels Separatzuges in dio Vogesen; abends Festvorstollung im Theater. XII. Die nachbenannteu Herren Bienenzüchter haben die folgenden Fragen zur Auswahl uud Besprechung in den Sitzungen vorgelegt uud deren Einleitung übernommen : Berlepsch, August Baroii v., in Müucheu: Hat Dzierzon recht, wenn er behauptet, man könne die Bienen wohl nicht zu warm einwintern? Da t he, Bienenwirth in Eystrup, Prov. Hannover: «) Durch welche besondere Mittel lässt sich der Honigertrag steigern? b) "Was ist bei der "Wanderung mit den Bienen zu beobachten, um ein günstiges Resultat zu erzielen? D ei chert. Pfarrer iu Grünningen. Prov. Oberhessen: Mittheilung von Thatsachen, welche bestimmt darauf hinweisen, dass die primäre Ursache der Kaulbrut schon in den Eiern der Königinnen präformirt sein muss. Dzierzon, Dr. Johann, freiresignirter Pfarrer in Carlsmarkt bei Brieg, Schlesien: n) Welchen Einfluss übte auf die Bienenstände der letzte lange, strenge und schueereiche Winter und welche Begeln folgen daraus für die Praxis? b) Ist die Entweiselung als Mittel, deu Honigreichthum dor Stöcke zu steigern, zu empfehlen und unter welchen Bedingungen? c) Wie kann man, ohne den Bau zu beschneiden und überhaupt Waben einzubrechen, von einem Stocke doch eine Quantität reines Wachs gewinnen ? d) Welches dürfte die einfachste und zweckmässigste Construction der Wabenrähmchen sein? Gatter, Hauptlehrer und Bienenzucht - Wanderlehrer in Wien: Welchen Nutzen stiftet das Wandorlohren in der Bienonzucht, und wie hat der Wanderlehrer zu verfahren, um seiner Aufgabe gerecht zu worden? Gravenhorst. A., Zeuglieutenant in Braunschweig: Kanu die Faul brat durch Anwendung von Salicylsiiurc geheilt werden ? Günther, Bieuenmoister in Gispersleben bei Erfurt in Thüringen: Welcho Erfahrungen sind über den Fleiss der deutschou und fremdländischen acclima-tisirten Bienen in den letzten Jahren gemacht worden ? Hilbert, E., Gutsbesitzer in Maciejewo bei Otloczyn, Prov. Preussen: Welche neuereu praktischen Erfahrungen liegen über die Entstehung und das Wesen der Faulbrut vor? Ist eine gutartige und bösartige Faulbrut charakteristisch verschieden erwiesen und welches praktische Heilverfahren ist einzuschlagen, um ohne Vernichtung oder Wechsel von Wohnung, Waben und Brut die sichere Heilung zu ermöglichen? Huber, L, Hauptlehrer iu Niederschopfheim, Baden: Wie müssen die Dzierzon-stöcke. d. h. die Stöcke mit beweglichem Bau, beschallen seiu, um ihrem Zwecke in jeder Beziehung vollkommen zu entsprechen? Jenssen, Chr., Secretär des schleswig-holst. Centraivereins für Bienenzucht und Vorstand der Samen-Controlstation am k. landw. Institut der Universität Kiel: Gedanken über die Einrichtung von auf Gegenseitigkeit der Bienenzüchter basirten Previnzial-Versicherangsvereinen gegen durch Bienenstich verursachte Schäden, in spec. Erörterung der Fragen: a) Ist eine Statistik der durch Bienenstich verursachten Schäden erwünscht und wie wäre deren event. Aufnahme zu bewerkstelligen? b) Welche Schutzmassregeln bezüglich des Bienenstandes, des Schwärmens etc. können von jedem Bienenzüchter mit Hecht verlangt werden? Kleine, G., Pastor in Lüethorst bei Markoldendorf, Hannover: Wie soll der Dresdener Beschluss bezüglich des festen Gehaltes des ständigen II. Vicepräsi-deuten der Wanderversammlung deutscher und österreichischer Bienenwirthe zur endlichen Ausführung gebracht werden? Klimke, Lehrer in Frankenthal bei Neumarkt, Schlesien: Die Erneuerung des Brutlagers im Bienenstock ist eine Notwendigkeit. Wann muss sie geschehen und auf welche Weise? Lehzen, Hauptlehrer in Hannover: Weshalb ist die Bienenzucht in den Heide-gegeudeu der Prov. Hannover so bedeutend? Pollmann, Dr. in Bonn: Kann der Bienenzüchter einen Einfiuss auf den Bau der Arbeitsbienenwaben ausüben ? ltothe, 0., Lehrer in Alttechau bei Neusalz, Schlesien: Ist die Gravenhorst'sche Einrichtung des Bogenstülpers auch bei ilachdeckeligeu Strohstöcken anwendbar? Wenn dies der Fall, welche Vortheile erzielt man damit P Itothschütz, E. Baron, in Pösendorf, Krain: Welche begründete Anhaltspunkte zur Beurteilung der Zeitdauer der Brünstigkeit der Königinnen haben uns die Controversou der letzten fünf Jahre gegeben? Liegen neuere Daten vor? Schön fold, Pastor in Tentschel bei Liegnitz, Schlesien: Welche Ursachen liegen dem in diesem Frühjahre beobachteten massenhaften Absterben der Bieiien-brut zu Grunde? Schulz, 0., Bienenzüchter in Trumpfeee bei Seehausen, Uckermark: Universalbienen-wohnung und Kuustwabe. Vogol, W., Lehrer in Lchmaunshüfol bei Küstrin, Prov. Brandenburg: Welches sind in den verschiedenen Bienengegeudeu Deutschlands die zweckmäßigsten Arten des Ablegens und wie ist ein natürlicher Schwärm, Triebling uud Ableger in der ersten Zeit des Bestehens zu behandeln ? Dio Keichsregieruug hat der XX. Wanderversammlung vorläufig 3000 Mark als Bcihilfo bewilligt. Wegen otwaiger weiterer Aufschlüsse beliebe mau sich an den II. Präsidenten, Gutsbesitzer .Iran Schmidt iu Barr (Elsass), zu wenden. Indem wir unsere imkerfreundlichste Einladung zu einem recht zahlreichen Besuche der Versammlung uud zu einer recht reichlichen Beteiligung an der Ausstellung wiuderholen, heissou wir alle Besucher im voraus recht herzlich willkommen. Strassburg, 12. Juli 187». Das Präsidium der XX. Wanderversammlung deutscher und österreichischer Bienenwirthe. v. Wilier, Jean Schmidt, A. Schmidt, OberpriUident von Kbaw-Lothriiigoii. Gutsbesitzer in Harr. $i-minar]>r;ifct-t a. D. in Eichstädt. Verlag und Redaction: Präsidium des Krainer Miencnzuchtsvcreimi unter Verantwortlichkeit you J.Jerič— I truck v. Kleiuraayr & Hamberg in Laihach.