Nr. 247. Samstag, 29. Oktober 1910. 129. Jahrgang. Zeitung pr«uun«erns k, größere per Zeile 12 l,; bei öfteren Wiedeiholungeu per geile 8 k. Die «Laibacher Zeitung» erscheint täglich, mü ?In«nahme der Sonn-und sseieitage Tie Nt>lnin!>ir.Nivn befindet sich MilluZi'-strane Nr, 2«: die Nrdaktion Willoöiüstlahe «r, 20, Npn-chst!,nl.'en der ilirbaltic», uun d liii >» Uhr vormittags, Unfranlierte Vrieic werde» nicht anaenommen, Mannlfri'.,tf nicht znrilllgestellt. TelePhon°Nr. der Redaltion 52. Amtlicher Heil. Nach dem Amtsblattc zur «Wiener Zeitung» vom 27. Ol' tobcr !91<» l?lr. '^46> wurde die Weiteruerbreitunsi folqender Preße>'^uffnissl' uerdotcn: Ansichtskarte: «vopisllu, ^rt« postllie. Mkikäsm Volns ^)ßloull^, Kr. Vinoni-uc^. Ve^lierä pr/lva, v^Iü-ll^onli,. linid-ti»kä,ru^ O^lc «, li^d». Vrgnvi««. ^'. Ivuplll»,. ^ o^klu: ^bc>- Nr. 2g «Odnviiik, vom ^3. Oktober 19'0. Nr. 81 «8vu!ic>cla» vom 19, Oktober >910. Nr. 9«1 «Dcutsche Wacht an der Miesa» vom 22. Oktober 1910. Nr. 11 «NaZpie, vom 1, November 1910. Heute wird das XXVII. Stück des Landesgesetzblattes für das herzog!um Krain ausa.ea.cbcn und versendet. Dasselbe enthält unter Nr. 33 das Gesetz vom 3, Oktober 1910, wirtsam für das Her' zoss!um Nrai >, betreffend die Umlessmia. der Vezirtsstiah^ zrrainburg'Oberwehmtz in der Teilstrecke Natovza. Nr. 34 das Gcsch vom 3, Oliob^r 1910, wirksam für das Her- zoatnm zkrain, bctresfrud die Umlequna, der Steile »^lär- K6wv lclllnac- an der Laudesstraße Plju ta'Littai im Strahcnbezirle We r.rlbnrss. Von der Nedaltion dcs Lundesyesetzblattes fNr Krain. Nichtamtlicher Geil. Griechenland und die Türkei. Aus Pans wird berichtet: Das in der griechischen Nationalversammlung enllvicleltc Programm des 5tabi» netts Veniselos hat hirr in politischen und diplomati-schen Kreisen den besten Eindruck gemacht. Besonders hat die Aufrichtigkeit befriedigt, mit der Ministerpiäsi» dent Veniselos von der Notwendigkeit einer langen friedlichen Sammlung Griechenlands sprach. Daß die öffentliche Meinung in Griechenland diese Erklärungen trotz deren Verzichtes auf popnlariläiohasch<'rische Al» Zcnte beifällig aufucchm, darf wohl ohne Optimismus dahin gedeutet werden, daß sich die Stimmung in Grie-chenland bedeutend ernüchtert und von friedensgefähr» lichenIieignngen bis ans weiteres befreit Hal. Da paral- lel damit auch die Berichte aus Kcmca im ganzen be-ruhigend lauten, taun wohl das kritische Stadium der griechisch-türtischeu Veziehuugeu als bis anf weileres ilberlunnden augescheu werdcil. Die Meldungen von Versuchen einer Verständigung zwischen Athen und Kon° stantiuopel, welche vor kurzem einen Teil der euro» päischen Presse beschäftigten, habeu zwar an besser unterrichteten Stellen leinen Credit gesunden- aber es kommt ihnen doch wohl symptomatische Bedeutung in dem Sinne zu, daß die griechisch-türkischen Beziehungen oon bedrohlichen Spanuuugsmomenlen gegenwärtig frei stnd. Mau ist in den politischen Kreisen Frankreichs der festen Überzeugung, daß die Stunde für eiue direkte friedliche Auseinandersetzung zwischen der Türkei uud Griechen» land dereinst kommen werde und daß beide Teile um so besser fähren, je früher sie käme. In Griechenland wäre eine Lösung der Schwierigkeiten durch ein Einvernehmen mit der Türkei zweifellos durchaus volkstümlich. Mau hat aber in Paris Kenntnis davon, daß es auch in der Türkei selbst an weilerblickeuocu Politikern nicht fehlt, die ein Betreteil dieses Weges wünschen: doch ist zunächst keine Aussicht vorhanden, daß ihre Stimmen fich Gehör verschaffen. Vorläufig muß man sich bescheiden, wenn die Gefahr des Eintritts störender Zwischensülle mög» lichst ausgeschlossen wird. In dieser Richtung erblickt mau hier im nüchternen Regiernugsprogramme Veni-selos' eine» mit Befriedigung zu begrüßenden Forl» schritt. Politische Uelierftcht. Laibach, 28. Oktober. Das „Neue Wieuer Tagblalt" führt aus, daß Ungarn aus politischen Gründen die Rechtslage in der Varzahlunlisfraqc verschoben habe; darin liege aber eiue der größteu Schwierigkeiten. Mau soll über die Bar» zahlnngen schlüssig werden, deren Tekretiernng zn den unliebsamsten Folgen sichren kann, bevor man über die gar nicht kontroverse Bankfrage ins reiue gekommen ist. Vaukfrage und Münzvertrag sind an eine Fall» srisl gebunden, sie müssen bis Neujahr geregelt sein, die Barzahlungen aber sind nicht befristet. Bantfragc nnd Münzverlrag sind klare, keiner Meinnngsverschie» denheit unterliegende Materien, über die man im Laufe einer Sitzung endgültige Beschlüsse fassen kann, wä'h» reud es bei den Barzahlungen großen Dissens der An» schauungen gibt. Mit der größten Aufmerksamkeit werden, wie mau aus Ealonichi meldet, dort und auch in Konstantinopel die aus dem Vilajct Skutari (Albanien) eintreffenden, Meldungen verfolgt. Es wird amtlich bestätigt, daß eine ans Montenegro her betriebene Agitation dort anf fruchtbaren Boden falle uud daß fich auch Arnauteu der slavischen Propaganda anzuschließen beginnen, was in den gemeldeten Einwauderuugeu von Mitgliedern der oberalbanischeu Grenzstämme Hoti und Gronda nach Mazedonien bereits zu offenkundigem Ausdrucke ge» langt ist. Die Haltung der christlichen Soldaten im ge-nannten Vilajet wird als bedenklich bezeichnet, so daß die Militärbehörde es angezeigt fand, sie Zu entwaffnen uud an ihrer statt mohammedauische Trnppen heranzu» zieheu. Der Waffenschmuggel soll wieder eine beunruhi« gende Ausdehnung angenommen haben. Dazu kommen die fortgesetzten, slew von montenegrinischer Seite her« aufgeforderten, teilweise blntigen Kämpfe zwischen montenegrinischen nnd türkischen Grenztruppcn. Dle türkischen Truppen an der montenegrinischen Grenze sind infolge dieser Lage der Dinge mit drei Bataillonen verstärkt worden. Ans Belgrad wird gemeldet: In Besprechung des neuen Proszqcschcntwurfcs billigt „Novo Vreme" die Einschränkung der Preßfreiheit, weil der größte Teil der serbischen Presse gegenwärtig einen Herd der Un» moral bildet. Deshalb soll sich weder Minister Proti6 noch die Regierung in ihrem Vorhaben durch Angriffe und Verleumduugen ihrer Gegner erschüttern lassen. — Die meisten übrigen Blätter bezeichnen den Entwurf als deu ersten Schrill zur Uulerdrücknng des freien Wortes und der Einführung der Anlokratie. Die in den letzten Tagen verbreiteten Meldungen von Znsammeustüßen, welche in den nördlichen Pro» vinzen Portugals zwischen Truppenteilen infolge der Feuilleton. Unser Licblingsprofcssor. Humoreste von I. O. (Fortsetzung.) „Ah, du alter Hecht bist es? Es freut mich, aber du wirst uus uicht aufs Eis bringen, so gul du auch die Stimme uuseres Klassenvorstandes uachahmen kannst. Schreinberg, mach' keine dummen Spässe, sonst könnte wirklich nnser Klasscnvorstand kommen, dich unter unserem Fenster antreffen und schließlich glauben, daß du dich bei uns verspätet hast. Geh nur hübsch nach Hause und lege dich znr Ruhe- auch wir gehen gleich schlafen." ..Aber machen Sie doch auf!" polterte der Mann vur der Tür. „Es ist nicht Schreinbcrg, sondern ich, Euer Klassenvorstand." «Du bist heule wohl viel zu spät ausgestanden, lieber Schreinberg, wenn du uns zum besten hallen zu können glaubst. Ich begreife dich überhaupt nichl, was dich in' diesem abscheulichen Welter aus die Gasse treibt. Wenn du ein Spion unseres Klassenvorstand''s bist, so hast du bei uns neben dem Ziel geschossen, willst du aber dem Mulwillen freien Lauf lassen, so suche eine andere Gasse auf; bei uns bist du einmal gründ» lich ausgesesfen. Gute Nacht, Schrcinberg!" «Bringen Sie doch die Lampe ans Fenster, damit Sic sich überzeugen, daß wirklich ich Ihr Klassenvor-stand biu!" sagte die Stimme vor dcr Haustür. «Das äußere Fenster ist zugefroren, ich kann's nicht öffnen," cntgegnetc Wanner. „Bist du uicht unser Kollege Schrcinberg, so ist's ein anderer loser Vogel, der sich mit nns einen Scherz erlauben will, aber dessen bin ich gewiß, daß unser Klassenvorstand um diese Zeit uicht in den Straßen hernmirrl. Gute Nacht!" Sprach's und löschte die Lampe aus. Wir saßeu wie versleinerl um den Tisch herum. Ob der nächtliche Wanderer noch längere Zeit vor der Haustür stehen blieb oder nach der Unterredung gleich gegangen war, wußten wir nicht, weil die Schneedecke einer», der heulende Nordwind aber anderseits die Schrille uuhör-bar machte. — Ich habe hier uoch beizusügeu, daß Cchreinberg unser Mitschüler uud eiuer der losesten Hechte war. Er war ein Spottvogel im vollsten Sinne des Wortes. Vugclgcsang, Tierlaute und die Stimmen der Menschen ahmte er mit einer nnglanblichen Leichlig» keil nach. Wenn er in der Nacht von dem Fcuslcr seiuer Wohnung aus das Lied des Hiachlwächlersl Meine Herren uud Frauen laßt euch sageu, der Hammer hat soebeu zwölfe g'schlagen! saug, so hätte der eingefleischteste Nachtbummler der Stadt hundert gegen eins gewettet, daß die Sanges» weise aus der Kehle des Nachtwächters Adamuvic- her» rührte. Auch die Stimme uusercs Klassenvorstandes ahmte er täuschend nach und darauf baute Wanner uuscr .Heil. „Den habe ich aber heimgeschickt!" sagte Wanner nach einer Weile. „Er kommt in der Nacht sicherlich nicht mehr zu uns." „Ich wollte, daß der morgige Tag schon vorüber wäre!" seufzte mein Nachbar. „Warnm? Was habeu wir denn zu befürchten?" erwiderte Wanner. „Erstlich waren wir zn Hause, alfo kann er uns nichts antun' daß wir geraucht haben, kann er uns aber nicht beweisen. Ieht ziehen wir unsere Obertlcider ans uud tragen sie aus deu Gang- der Wind wird wohl den Tabakgeruch daraus entfernen. Übrigens sind wir ja doch keine Kinder mehr, daß man nns gar so hosmeistern zn müssen glanbte." Wanner halte recht, wenn er sagte, daß wir leine Kinder mehr waren, denn die Mehrzahl der Quintaner stand in derselben Zeit zwischen 16 und 22 Jahren. Damals gab es uoch keiueu Schulzwaug, sondern jeder ging in die Schnle, wann er wollle, richtiger, wann er von seinen Ellern dahin geschickt wurde. Wer aber mit den Wissenschaften keine Bekanntschaft macheil wollle, blieb ganz einfach zu Hause. Ich halle sogar in der 4. Normalklasse eiuen stellungspflichligen Mitschüler, namens Haslinger. Die meisten Söhne der Landwirte, welche die Mehrzahl der Schuljugend ausmachten, ab» solvierten vor dem Beginne des Schulbesuches den Gänse» und Cchweinehirteukurs. Der Pfarrer unserer Gemeinde z. V. wurde in seinem 37. Lebensjahre erst znm Priester geweiht. Im 16. Jahre war ihm selbst dle erste Seite der Fibel noch ein Geheimnis. Wir entkleideten uus iu aller Stille und ohne Licht, trugen unsere Kleider auf den Gang uno schlüpften hierauf unter die Decke. Als am kommenden Morgen der Mesner den Tag einläntete, saßen wir bereits um deu Tisch, aber uicht um zu spieleu oder zu raucheu, sondern um die Lektionen zn wiederholen. Professor Schwingenstcin hatte in derselben Woche die Inspektion, war also schon vor der Messe in dem Schul» gebäude anwesend. AIs wir an ihm vorbeigingen, musterte er nns mit einem unverkennbar ironischen Lächeln. In der Klasse angelangt, erzählte Wanner unsc.ren Mitschülern brühwarm, »vie er deu „Allcn" heimgeschickt hat. l^ortlehung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 247. 2256 29. Oktober 1910. Verschiedenheil ihrer politischen Gesinnung stattgefunden haben sollen, werden der „Pol. Korr." ans portugiesischer Quelle als vollständig unbegriindet mit der Versicherung bezeichnet, daß die öffentliche Nuhc und Ordnung nirgends im Lande eine Störnng erfahren hat. — In einem Pariser Vrief der „Reichsposl" wird aüf die finanzielle Zerrüttung in Portugal hingewiesen. Die da-durch hervorgerufene Verwirrung werde noch gestei-gert durch die Zustände in der Armee, die jetzt die Be» luhuuug für ihre Mithelferschaft an der Revolution sor» dert. Ein großer Faustkanipf u,n die Nevolntionsbeute scheliit überall zu beginnen. Das Ende kann kaum zweifelhaft sein. Das arme, ausgesangte, in den Stürmen der Parteiherrschaft zu Boden getretene Land wird den letzten Nest seiner Kraft lassen müssen. TlMslicuigteitcil. — Historische Federn.j federn, die berühmien Männern als Schreibgerät gedient haben oder bei wichtigen geschichtlichen Ereignissen versendet woiden sind, ersrelien sich als Saliimell^e-lstande einer h»hen Wertschätzung. Das Vismarck-Museum ii, Schonhcinsen bewahrt z. N. die Feder auf, mit der Bismarck in Schwan den Frankfurter Frieden unterzeichnet hat. In der Familie des Lord Vangor vercrbl sich eine Feder, mit der die Vertreter der verschiedenen Mächte den Wiener Vertrag unterzeichnet haben. In Wien wird in der Sammlung des Baron toller eine Feder gezeigt, mit der Napoleon während des österreichischen Feld-znges auf seinen Karten die Schlachtorte linge^cichnet lM. Kostbare Federn beherbergen auch die Berliner Sammlungen, so z. B. die Feder, mit der die Königin Luise ihren letzten Willen unterzeichnet hat. Neben die^ ser wird die Feder anfbewahrt, mit der der alte Kaiser die Siegesbotschaft von Sedan an die Kaiserin Augusta geschrieben hat. Ein Newyorker Sammler hat eine Feder im Besitze, mit der sowohl George 'Washington wie Lincoln und Grant geschrieben haben. Dafür soll ihm jüngst, jedoch vergeblich, ein Kaufpreis von 7W0 Mark angeboten wurden sein. Zn einem bedenlend niedrigeren Preise sind zwei Federn erworben worden, mit denen Goethe und Schiller geschrieben hiben: diese kostbaren Andenken werden in Weimar gezeigt. — lDcr Gesamtbesih dcr Menschheit an Rndinm) beträgt znr Zeit nnr etwa neun Gramm, doch hosft man schon'verhältnismäßig bald ein erheblich größeres Quan» tum zu besitzen. Die Ioachimstaler Werke, welche bekanntlich diV Pechblende auf Radium verarbeiten nud eine Zeillang eine Monopolstellung in der Radiiimher-stellung einnahmen, haben nämlich in neuerer Zeit zwei Konkurrenten bekommen. Die Pariser Radiumwerle allein, welche als Rohmaterial den Aulunil aus Por° tugal einführen, hoffen nunmehr in einem Jahre etwa 10 Gramm Radium liefern zu können, nnd die schwedische Alliebolaget Koliu, welche ein in ihren eigenen Grnben bei Stöfde gefundenes, Kolm genanntes Mineral auf Radium verarbeitet, glaubt mit ihren 30 liis 35 Arbeitern jährlich 4,5 Gramm Radiuni erzeugen zu können. — Gesangsunterricht an Straßenhändler.j „Scherenschleifer"'oder „Kaufts Lavendel" ist ein jedem Städter wohlbekannler Rnf, den er auf Straßen und in Höfen hören kann. Kaum aber kommt man in eine andere Stadt, so findet man diesen Ruf abgeändert, und zwar so, daß ihn der Fremde nicht verstehen kann. Diese Bemerkung hat eine Amerikanerin, Fränlein Karoline E. Wenzell, die hierüber in Österreich, Deutschland, Italien und anderen enropäischen Ländern Studien angestellt hat, zn einem merkwürdigen Einfall gebracht, den sie in Amerika, nnd zwar in Boston, bereits zur Ausführung gebracht hat: sie hat eine Schule für Straßenhändler qegrünoet, in der sie musikalischen Unterricht erhallen! Die Straßenhändler in Boston, die auf den Höfen die Luft mit ihrem nnangenehmen Geschrei erfüllen, ver« ahren nämlich, wie sie meinte, unzweckmäßig: die wenig-ten Einwohner der sehr gemischten Vevöllernng vergehen, was der Schreihals da unten eigentlich will, und lüminern sich nicht nm ihn. Durch Herumsragen bei Straßenhändlern tonnte sie die Richtigkeit dieser An-ficht bestätigen, und da es ihr gelang, das Vertrauen der Slraßenhändler zn erwerben, konnte sie auch diesem Mangel abhelfen. Sie gründete eine „Freiluslschule", in der zunächst ein halbes Dutzend Straßenhändler, die mit den verschiedensten Waren handelten, außer in der korrekten Anssprache des Englischen in den Anfangs-gründen der Gesangskunft unterwiesen wurden. Zunächst Handelle es sich siir sie darum, daß der Text ihres Ausrufes allgemein versländlich würde, zweitens, oaß sie Töne mit recht weittragender Kopsstimme hervm'^ zubringen lernten. Als dies geschehen war, ging Fräulein Wenzell, die übrigens Studentin der Soziologie in höheren Semestern ist, daran, für verschiedene Arien des Straßenhandels die beste Melodie des Ansruses zu dem besten, verständlichsten Texte festzulegen. Sie be» handlet, daß sich die Einnahmen der Straßenhändler dank ihren Bemühungen verdoppelt haben! „Die Straßenhändler," so erklärt sie, „rnfen musikalisch und deutlich, sie brüllen nicht wie wilde Tiere nnd murmeln ihre Worte auch nicht in den Bart, und der Haupt» vorteil ist, daß sie ihre Kenntnisse ihren Geschäfts» freunden übermitteln." — Jedenfalls kann man Frau-lein Wenzell von Herzen zu ihrer Schule Glück wün» schen. Bald werden die Einwohner Bostons anstatt miß« tönenden Geschreis Stimmen wie die Carusos ans den Höfen hören, und zwar umsonst! --- Mnc weibliche Iury.j Bei einer Verhandlung im Grafschaslsgerichl von Wellingborongh in Northamptonshire in England sah sich der Richter genötigt, die im Gerichlssaale anwesenden Damen um ihre Hilfe zu bitten. Es handelte sich nm die Klage einer Schnei» derin gegen eine Kundin. Letzlere weigerte sich, eiu be» stellles Kostüm zu bezahlen, weil es — wie sie behauptete — vollständig verpaßt wäre. Die Angeklagte erbot sich, das strittige Objekt sofort anzuziehen, damn der Richter selbst sich von dem schlechten Sitz überzeugen tonne. Dieser Vorschlag aber brachte den" Richter' in arge Verlegenheit, denn er verstand von gntem oder schlechtem Sitz der Damengarderobe so gnt wie gar nichts. Nach ?nrzem Besinnen kam dem Juristen der rettende Gedanke, die in genügender Anzahl der Ver» Handlung beiwohnende Weiblichkeit zn einer Inry zn vereinigen, von deren sachverständigem Urleil er die Enl» scheidnng des kniffligen Falles abhängig machen wollte. Mit Vergnügeil erllärten sich die Damen bereit uud verschwanden mit der Angeklagten, um in einem anderen Ranine das Gewand anprobieren zn lassen. Die Sache war sehr bald erledigt. Von der Mehrzahl der weiblichen Erperten wnrde die Versichernug abgegeben, daß die Robe in der Tat zu lang sei nnd nicht gnt sitze, nach ihrer Ansicht aber zu ladellosem Sitz abgeändert werden könne. Und so entschied der Richter, daß die Klage» rin das Kostüm dieser Ändernng unterziehen solle. Würde die Angeklagte auch dann noch die Annahme nnd Zahlung verweigern, so werde man weiter sehen. Lotal- uud Proviuzial-Nachrichten. Arainischer tandtag. Zwüiunddreißigste Sitzung am 28. Okwbcr 1910. Vorsitzender: Landeshauptmann Franz Edler von 5 nklj e. Regierungsvertreter: t. k. Landespräsident Theodor Freiherr von Schwarz und l. l. Bezirkshauptmann Karl Gras K ü n i g l. Schriftführer: die Abgeordneteil Freiherr von Born nnd Dem3ar. Der Landeshauptmann eröffnet die Sit» zung um 10 Uhr vormittags. Im Einlanse befindet fich eine Interpellation des Abg. Perhave, betreffend einen Straßenbau l»i Gerichtsbezirke Idria. Der Bericht des Landesausschusses, betreffend die Wasserleilungsauflage für die Stadt Krainburg, wird über Antrag des Abg. Dr. P e g a n sofort in Verhandlnng gezogen. Berichterstatter Dr. Pegan leitet die Debatte über den gegenständlichen Gesetzentwurf ein, der, nach. dem ihn Abg. Pire wärmstens besürwortet halle, ohne Debatte angenommen wird. Er hat folgende Be» stimmungen: Der Stadtgemeinde Krainbnrg wird znr Bestreitung der Kosten der Wasserleitnng in Krainburg die Einhebnng einer 5A>igen Auflage von dem an» läßlich der Hanszinssteuerbemessung stenerbehördlich erhobenen Mietzinse, bezw. Mietwerte rüctsichllich jener Gebäude in Krainburg bewilligt, längs welcher die Röhren der Wasserleitnng in Krainburg derart gelegt siud, daß aus denselben die Gebäude mit Wasser ver» sorgt werden können. Bei den vermieteten Lokalitäten bleibt den betreffenden Besitzern das Recht vorbehalten, von dem Zeitpuukte an, als sie das Wasser in ihre Gc-bände zum Gebrauche der Mielparteien eingeleitet haben, von diesen den Ersatz der genannten Gemeinde» aufläge nach Maßgabe des Mietzinses zu verlangen. Das Recht der Gemeinde zur Einhebuug dieser Anflage beginnt mit dem 1. Jänner 1910 und erlischt mit dem 31. Dezember 1919. Das zum Hausgebräuche szum Triulen, Kochen, Waschen nnd Reinigen) nötige Wasser wird von der Gemeinde unentgeltlich abgegeben- für das zu anderen Zwecken abgegebene Wasfer hingegen ist der Gemeinde eine Gebühr nach dem vom Lcmdesausschussc im Einvernehmen mit der politischen Landesbehörde ge» nehmiglen Tarife zn entrichten, wobei das in gleicher Weise festzustellende Normalquanlum des Verbrauchs» Wassers unbedingt von der Gebühr freizulassen ist. Sohin folgen Berichte des VerwaltuugsausschusseZ. Abg. Pov^e berichtet über den selbständigen Antrag des Abg. Lavrenöw nnd Genossen, betreffend die Rechtsfrage des Vermögens der Vürgerkorporation in Stein, und stelll folgenden Antrag: Der Landesaus» schuß erhält die Weisnng: 1.) die endgültige Lösung dieser Frage durchzuführen; 2.) bis dahin alle Vorkeh» rungen zwecks einer korrekten Venualtuug des gegen» ständlichen Vermögeiis zu treffen. Abg. Lavre niiiü befürwortet in längeren Ausführungen, auf die stellenweise die national.fort» schrittlichen Abgeordneten mit lebhaften Zw>-schenrnsen reagieren, den Antrag des Venvaltnngs» ansschusses imd vertritt namentlich oie Anschauung, daß das Korporatiunsvermögen als gemeinsames Orts» vermögen zu betrachten sei, während Abg. Dr. V i l>» fan den Landesausschuß sür nicht kompetent erachtet, in dieser Frage einzugreisen. Er beantragt die Znrück» leitung der Angelegenheit an den Verwaltungsansschuß. An der Debatte beteiligt sich noch Abg. Dr. Kret, der eine Resolntion einbringt, wodurch dcr Landes» ausschuß beauftragt wird, bis zur nächsten Session einen Gesetzentwurf auszuarbeiten, der das Rechtverhältnis der gemeinsamen Grnndstücke festzustellen hätte. Dcr Antrag des Abg. Dr. Vilfan wird abgelehnt, hingegen der Antrag des Verwaltuugsausschusses samt der Resolution des Abg. Dr. Krek angenommen. Abg. PovZc berichtet über den selbständigen Antrag des Abg. Mandelj und Genossen wegen Kreierung einer Tierarzlensslelle für die Gerichtsbezirke Weichsel-bnrg und Seisenberg und beantragt die Zuweisung des Antrages an den Landesalisschuß mit der Aufforderung, sich der Veitragsleistuug der genannten Bezirke zu versichern und sohin für diese Bezirke einen Tierarzt zn bestellen. — Der Antrag wird angenommen. Abg. Pov 5 e berichtet ferner über die Petition der Gemeindeämter Iggdorf, Igglack nnd TomiÄlj nm Regulierung der I^ka und beantragt: Die Petition, wird an den Landesausschuß mit der Weisnng abgetreten, dnrch seinen Landeslechniter die Besichtigung der I^la anzuordnen und anf Grund der durchgeführten Verhandlungeu nicht nur mit den Interessenten, sondern anch mit dem Hauptmorastlulturausschusse die für die Regulierung erforderlichen Pläne entweder durch d.is Landesbaumnt oder durch das staatliche Wilb.-chver-baunngsanil in Villach zn verfügen. — Angenommeil. Abg. Pov^e berichtet schließlich über die Petition der Gemeindeämter Dom/.ale, Ianchen, Lusttal und Dolslo um Regulierung der Steiner F<'istritz. Er bc° antragt: Die Petition wird an den Landesausschuß abgetreten, damit dieser mit Rücksicht auf die talsächliche, allseilig amtlich festgestellte Gefahr, von der die an diesem reißenden Wasser gelegene Grnndstücke bedroht werden, mit aller Fürsorge dahin wirke, daß das Ministerium unverzüglich den vom Landlage schon längst znr Einsichtnahme vorgelegten Gesetzentwnrf mit seinen Nc» merlungen zurückleite, damit er vom Landtage in Beratung gezogen und zur Allerhöchsten Sanktion ver» saßt werde, um die so dringend notwendige Regulierung ohne jeden Verzug in Angriff zu nehmeu. — Angenommen. Abg. Hladn it berichtet über die Petition des Gemeindeamtes Gurkfeld um Subvention für die Um» legung der Straße Scnu^e-Ravno nnd beantragt die Zuweisung der Petition an den Landes.uisschuß »lit dem Auftrage, aus dem für die Korrektion der Ge-meindestraßen bestimmten Kredite eine ?ntsprechende Subvention zu gewähren, falls sich die Notwendigkeit uno die Wichtigkeit dieser Straße Heransstellen sollte. — Angenommen. Abg. Vi^nikar berichtet über seinen selbständigen Antrag, betreffend die Schreibung der Orts» namen, nnd stellt nach Auszählung einer Reihe oon l.cr. deutschten oder inkonsccnient gebranchten Ortsnamen den Antrag: Die k. k. Landesregierung wird aufgefordert, gelegentlich der künftigen Volkszählung das Gemeindeler.ilon sOrtsreperlormmj hinsichtlich der Schreibnng der Ortsnamen in Kram genan revidieren und richtigstellen zu lassen sowie die verstümmelten '.ind solche Ortsnamen abzuschaffen, die vom Volke tatsächlich nicht gebraucht werden, also nicht üblich sind. Die Schlußredakliun des Repertoriums wäre von einer spo zicll zu diesem Zwecke bestimmten Kommission zu über" nehmen. Landespräsident Freiherr von Schwarz erklärt, die Landesregiernng sei verpflichtet, die aus alteu Zeileu herstammenden Ortsnamen zu wahren. Dcr Bestand dcr dopp ei sprachigen Ortsnamen sei nicht ausschließ» lich auf Kram beschränkt, sondern solche Namen seien anch in anderen Krouländern, wie beispielsweise in Böhmen, Mähren, Schlesien usw. vorhanden, gleichviel ob sie üblich seien oder nicht. Die Zustimmung zur Änderung einiger Ortsnamen könne nur vom Ministerium gegeben werden, weswegen die Landes» regiernng nicht in der Lage sei, dem im Antrage des Verwaltuugsausschusses gestellten Ansinnen Rechnnng zu tragen. Der Landeschef erklärt jedoch, daß er bereit wäre, konkrete Anträge der Landesvertretung wegen richtiger Schreibweise falsch geschriebener Namen enl» gegenznnehmen und zu prüfen nnd daß er gegen die Auflassung der deutschen Schreibweise für Orte mit ausschließlich slovenischer Vezeichnnng, für welche alfo ein deutscher Name überhaupt nicht er.istiert, im allge» meinen nichts einzuwenden hätte. Abg. Dr. Eg er betont zunächst, daß sich zahl» reiche vom Berichterstatter angeführle Versionen nicht im OrM'eperiorinm vorfänden. Der Antrag des Vcr» waltilngsansfchnsfes sei überflüssig, weil die Zentral» regierung die Schreibweise der Ortsnamen gleich, sörmig für alle Kronländer regeln werde. Redner findet die Beseitigung von verstümmelten Ortsnamen recht nnd billig, aber verstümmelte Ortsnamen offenbar deutschen Ursprunges fänden sich auch im Slovenischcn vor (Klevev5 sür Klingenberg, l'u^perk für Zobelsberg, Lan5pre5 für Landpreis, Vo^tanj für Weißenstein und Savenstein, Auöemberk für Seiscnbcrg, Brituf für Laibacker Zeitung Nr 247. 2257 29. Oktober 1910. Freiihos, Durfarji sür Dörfern, usw.). Richte sich der Antrag des Berichterstatters auch auf die Beseitigung dieser Namen l)der nur aus die der verstümmelten sw-, venischen Ortsnamen? Abg. Dr. Eger erklärt whin, daß die Beseitigung von solchen deutschen Namen, die zweifelsohne schon in alten Zeiten von deutschen Edel-leuten oder deutschen Bischöfen eingeführt worden seien lbei spielsweise „Gesindeldors"), nichts anderes als die Beseitigung der deutschen Vergangenheil Krains und die Vornahme einer Gcschichtssälschnng bedeute. Widerspruch und Zwischenrufe.) — Des weiteren lehrl sich Abg. Dr. Eger gegen die Forderung, daß rein slo-venische Ortsnamen mit sluvenischer Orthographie ge> schrieben würden- darüber habe das Ortsreperlorinm keine Entscheidung zu treffen, sondern dies sei Sache der Schristgelehrten des einen oder des anderen Volles. Redner zitiert bei dieser Gelegenheit die Landkarte von Professur Rnlar, wv sich Bezeichnungen wie „Murieo-eu»lag", „Turin^ki les" usw. vorfänden; vom Erhabenen zum Lächerlichen sei eben nur ein Schritt. Schließlich beschäftigt sich Abg. Dr. Egcr mit der Nomenklatur in der „Laibacher Zeitung" nnd hält der Redaktion vor, daft sie gerade so vorgehe, als ob überhaupt im Lande Krain keine dentschen Namen vorhanden wären. Selbst reindeulschc Bezeichnungen von Gottscheer Dörfern würden slovenisiert, so würde für „Grafenlinden" die Be» zeichnung „Knexja Lipa", für „Eben" der Nan'.e „Ravne" gebraucht. Dies sei ein Mißbrauch des Amts. bialles und eine Fälschnng der Geschichte Krains. Die Landesregierung mühte der parteipolitischen Tätigen des Schriftleiters der „Laibacher Zeitung" ein Ende bereiten. ^Zwischenrufe.) Nbg. Piber meint, die Slovenen als ein Kultur» Volt hätten Anspruch auf Berücksichtigung ihrer Schrift» spräche, der namentlich auch iu den Karten des militär-geographischen Institutes der ihr gebührende Platz zu» zuweisen wäre,, nnd stellt fohin eine Resolution, worin die Regierung anfgefordert wird, alle Vorkehrungen zu treffen, damit die Ortsnamen in den militär-geogro Phischen Karten korrekt geschrieben würden. Abg. I arc, gegen die Ansführungen des Ab» geordneten Dr, Eger polemisierend, erklärt, dieser Ab» geordnete berufe sich einerseits auf das Nepertoriu,n, das er anderseits selbst bekämpfe. In der Form „Kle° vevi" sei eben eine Eigentümlichkeit der Vulksetvmu-logie zu erblicken. — Die deutschen Kolonien in Krain anbelangend, sei zu bemerken, daß oie slovenische Kultur im Lande die ältere sei und daß Krain niemals einen deutschen Charakter gehabt habe. — Abg. Iarc glossiert die in der neueren Zeit aufgekommenen Bezeichnungen „Schwarzer Finger", „Kahlkogel", „Schönau" usw. nnd bemerkt weiters hinsichtlich der „Laibacher Zeitung", diese bilde kein Organ des deutschen Volksrates, sondern sie sei für das Volk bestimmt, das in seiner Mehrheit slovenisch sei, weshalb Redner nur wünschen würde, daß sie auch in slovenischer Sprache erschiene. (Hände-klatschen.) Abg. Iare schließt sich den Anssührnngen des Abg. Pibcr an und betont zum Schlüsse, daß die Slo» Venen ihre historischen Rechte bis zum äußersten wahren wollten. ^Beifall uud Händeilnlschen.) Abg. Dr. Eger repliziert auf eiuige Bemerknn-sscn seines Vorredners, dem er Verdrehung vorhält, uud konstatiert sodann, daß anläßlich der Auszeichnung des 3fmaz Merhar im amtlichen Teile der „Laibacher Zeitung" die richtige Vezeichnuug „Niederdors", unter den Tagcsnotizen hingegen „Dolenja Vas" gestanden sei. Dem liege eine Tendenz zugruude, zumal die be-treffende Ortschaft nicht ausschließlich slovenisch sei. HinsichUkh der Bezeichnung „Schönau" wolle Redner bemerken, daß ?ine landschaftliche Gilt dieses Namens tatsächlich bestanden habe. «.Rufe: Aber keiu Dorf Schönau!) Nach dem Schlußworte des Berichterstatters, der "- a. feststellt, daß die Bewohnerschaft in Dolenja Vis ausschließlich slovenisch sei, wird oer Antrag des Ver-wnllungsmisschusses samt der Nesolutiou des Abg. Piber angenommen. Abg. von Scholl in a y e r . Li ch tenb e r g leitet die Debatte über den Gesetzentwurf, betreffend die Aussorstuua. von Grundparzellen, welche im Sinne des Forstgesetzes der Aufforstuugspflicht »icht uuter» liegen, eiu. — Der Gesetzentwurf wird ohne Debatte auch in dritter Lesung angenommen. Nun folgeil Berichte des Finanzausschusses. Abg. Pov.^c berichtet über die Petition der Nrnctengenossenschaft in Sagor an der Save und bring: für die Erhaltung der Savebrücke bei Sagor eine Subvention von 2000 X in Antrag. — Angenommen. Abg. Pov^e berichtet über die Erhöhung des Landesbeitrages für die Oberlaibachcr Wasserleitung und stallt den Antrag: Zur Deckung der Kosten sür die Oberlaibacher Wasserleitung wird die der Gemeinde Oberknbach gewährte 20 Aige Landessubvcntion von dem veranschlagten Betrage per 33.000 X nachträglich auf 3()^ vuu den Baukosten per 35.076 X 60 n er. höht. — Angenommen. Abg. Pov^c berichtet schließlich über die Bewilligung von mehr als 20 Aigen Umlagen für Straßen» zwecke und stellt den Antrag: Der Landcsausschuß wird beauftragt, jenen Vezirtsstraßenausschüssen, die rechtmäßig nachweisen, daß sie mit einer 20 <^igen Umlage nicht auskommen, für das Jahr 1911 auch höhere, jedoch 50 A, nicht überschreitende Umlagen auf alle direkten Stenern samt Zuschlägen, mit Ansnahme der Persunal-einlommensleuer, zu bewilligen. — Angenommen. Abg. Dr. 2 itnik berichtet über die Petition der „0bi-l>ilo-1ii-eäitun, /aäru^u," in Laibach um Bewilligung eines Darlehens und stellt den Antrag: Die Peti» tion wird an den Landcsausschuß mit der Weisnng abgetreten, der genannten Genossenschaft eine angemessene Subvention aus dem verfügbaren Kredite für Gewerbezwecke zu gewähren. Abg. Dr. Triller ,sagt, daß hicdurch ein ge-fährliches Präjudiz geschafseu würde; zudem überschreite der Antrag oen Rahinen der sür Gewerbezwecke verfügbaren Kredite nnd schließlich sei die Angelegenheil eine rein parteipolitische. Er stellt den Antrag auf Über» gang zur Tagesordnung. Dieser Antrag wird abgelehnt, der Antrag des Finanzausschusses hingegen angenommen. Abg. Dr. Aitnit berichtet über die Petitionen der Margarete Kobal um Erhöhung der Pension uud der Maria Per3l um eine Unterstützung uud stellt den Antrag, beide Petitionen dem Lanoesausschusse zur entsprechenden Erledigung zuzufertigen. — Angenommen. Abg. Dr. Xitnik berichtet schließlich über die Petition der Gemeinde Dobrunje um einen weiteren Beitrag Zur Deckung der Negulierungs. uud Uferichui> bauten an der Laibach. Er beantragt die Überweisung der Petition an den Landesausschuß mit der Ermäch-tiguug, der Petition nach Tunlichteil Folge zu geben, uud mit dem Auftrage, das Gesuch au die k. k. Landes-regiernng behufs einer Staalssubvenlion zu erneuern. — Angenommen. Abg. Mandelj berichtet über die Petition der Sanilätsdistriktsvcrtretung in Rudolfswcrt nm Sub» venlion sür das Kaiserin Elisabeth-Spital und beantragt, zur Tcilbedeckung des Abganges pro 1911 einen Vc» trag von 5400 X zu bewilligen. — Angenommen. Abg. Gras M argh e r i berichtet über das Gesuch der Salesianer in Kruiseneck um Unterstützung zum Ausbau der Austalt und stellt solgcndcu Alttrag: Der Anstalt der Salesianer in Kroiseneck wird für oas Jahr 1911 zum Ausbau ihrer Austalt eine Unterstützung von 5000 X bewilligt. Der Landcsausschuß wird serner angewiesen, auf Grund der zu Pflegenden Erhebungen einen motivierten Antrag vorzulegen, welche Unter» ftützung und in welcher Weise der Anstalt in Kroisen» eck für die Zukunft zn gewähren wäre. — Der Antrag wird angenommen. Abg. Gras Margheri berichtet über das Gesnch des Anton Iavor.^ck, Oberlehrers a. D., um Zuerken-nnng einer Remuneration für die Leitung der Volks» fchulc in Ki.^ka. Seinem Antrage gemäß wird das Gesuch dem Lauoesausschusse mit dem Austrage übermittelt, nach Einvernahme der Schulbehörde cineu motivierten Anlrag zu stelleu. — Angenommen. Abg. Gras Margheri berichtet über das Gesuch der Lehrer an der Bürgerschule in Adelsberg wegen Zuerlenuuug der Ruhegenüsse und Allerszulageu, wie di'm Lehrpersonale der Volksschulen. Das Gesuch wäre seinem Antrage gemäß dem Landesausschusse mit dem Auftrage zugefcrligt, den k. k. Bezirksschulrat iu Adelsberg über das Gesuch einzuveruehmen und sodann uuler RückVorlage der Allen im Gegenstande zn berichten. Demgegenüber tritt Abg. Vi->nikar dasür ein, daß dem obengenannten Lehrpersonale die Nnhegeuüsse und Alterszulagen zuerkannt würden, während Abge» ordneler Dr. K rck erklärt, daß seine Partei entschieden' den Standpunkt vertrete, daß das Land sür Bürgerschulen absolut keine Lasten tragen dürfe. Er beantragt daher die abweisliche Verabschiedung des Gesuches. Dieser Antrag wird angenommen, weshalb die Abstimmung über die Anträge des Finanzausschusses und des Abg. Vi^nikar entfällt. Abg. Graf M argheri berichtet über das Gesuch des Josef Maier, Oberlehrers a. D., znnr Zucrkennung einer höheren Pension. Er stellt den Antrag auf Ab-Weisung des Gesnchcs, da der Gegenstand dnrch alle In» stanzen endgültig entschieden worden sei. Abg. Gang! beantragt hingegen, daß dem Gesuche Folge gegeben werde, doch wird bei der Abslim-uiuug der Antrag des Finanzansschnsses zum Veschlnfse erhoben. Die Sitzung wird sohin nm 1 Uhr unterbrochen und deren Fortsetzung auf 4 Uhr nachmittags anberaumt. Nach Wiedereröffnung der Sitzung werden zunächst die in der 31. Sitzung eingebrachten Dringlich» keitsanträcje in Verhandlung gezogen. Abg. I a kl i 5 berichtet zunächst über den Anlrag des Abg. Pov^e, be> treffend die l. l. priv. Südbahngesellschaft. Seinen» An-trage gemäß wird gegen die Tarifcrhöhun.q im Ausmaße von 7 <^, für das Jahr 1911 protestiert und gleichzeitig beschlossen, hicvon oas k. k. Eisenbahnministerimn tele-graphisch in Kenntnis zn setzen. Abg. Hladni k berichtet über deu Dringlichkcits» antrag des Abg. Gangl, beireffend die Regulierung des Nikova-Vaches. Der Laudesausfchuß wird beauftragt, an die k. k. Negierung mit dem Anstichen heranzutreten, ehestens die kommissioneile Besichtigung des Nikova» Baches anzuordnen. Abg. Iakli<- berichtet über den Dringlichkeits. antrag des Abg. Dr. Lampe, betreffend die Kanal» kompensalionen für Krain. Der Antrag wird im Sinne des Antragstellers angenommen. Sodann wird die Verhandlung der Berichte des Fiuauzausschusses fortgesetzt. Abg. Gras Marghcri berichtet über die Reso» lnlion der „8Ic>in31covQ poäru^nioa, sa <3c>roi^8k<>" wegen Regulierung der Lehrergehalte und stellt den An» trag, die Resolution dein Landesausschusse uuler Hin-weis auf den Landlagsbeschluß vom 26. Jänner l. I. zuzufertigeu. — Angenommen. Abg. Graf Margheri berichtet über das Gesuch des Nuools Zdul^ek, Fachlehrers an der Schule in Stauden, nm Einrechnnng der im Staatsdienste zugebrachten Dienstzeit iu die Pension. Er beantragt, das Gesucy mit dem Bemerken abweislich zu verbescheideu, da die Frage derzeit nicht akut sei und daß es dem Bittsteller frei stehe, bei seinem Übertritt in den danernden Ruhe» stand oas Gesuch zu erueueru. — Angenommen. Abg. Graf M argh e r i berichtet über das Gesuch des Kaspar Gasperin, Oberlehrers a. D., nm nachträg» lichc Znerkennung einer 25 ^igen Teuerungszulage seiner im März 1908 verstorbenen Tochter Olga Kobav, gewesenen Lehrerin in Laibach. Er stellt den Anlrag: Das Gesnch wird abwcislich verbeschiedcn, da dem glei» chen Gesuche vom krainischen Landcsausschusse laut Bc° schlusses vom 27. Februar 1906 in motivierter Weise keine Folge gegeben wurde. Abg. Gangl tritt für eine günstige Erledigung des Gesuches ein und stellt einen diesbezüglichen An-trag, der jedoch abgelehnt wird. Abg. Graf Margheri berichtet über die Er» höhung der Rnhegcnüsfe für einigc pensionierte Landes» bedienstele, resp. Erhöhung einiger Witwen-Pensionen und stellt den Antrag, die Gesuche nach Erhebung der Würdigkeil und Dringlichkeit in angemessener Weise zu erledigeu, hiebci aber den Kredit von 2000 X nicht zu überschreiten. Der Antrag wird, samt einer Resolution des Ab-geordneten Dr. Pegan, betreffend die Erhöhnng der Rnhegenüsfc für einigc Zwangsarbeitshausanffchcr, begw. für deren Witwen, angenommen. Der Bericht des Finanzausfchusfes, betreffend die provisorische Eiuhebung der Landesumlagen im Jahre 1911, wird vurlänfig von der Tagesordnung abgesetzt. Darauf folgen Berichte des Verwallungsaus» schnsses. Abg. Piber berichtet über seinen selbständigen Anlrag, betreffend die Pflicht der Ausstellung und Erhaltung der Zäune längs der Grenzen gemeinsamer Weideplätze, und beantragt die Zuweisung des Antrages au den Landesausschuß. Abg. Pov^e berichtet über die Einreihung der Gemeindestraße Litlai-Kreßnitz-Slapniea nnter die Bezirksstraßen. Seinem Antrage gemäß wird, obwohl sich Abg. V i 5 nikar dagegen ausfprichl, die Einreihuug beschlossen und der Landesausschuß mit der Ausführung dieses Beschlusses beauftragt. Abg. Pov^e berichtet über die Umleguug der Nezirksslraße Döbernis.Hönigsteiu in der Teilstrecke Vrbovee-Kal. Er stellt den Antrag: 1.) Die Umlegung in dem veranschlagten Betrage von 19.000 X wird ge° nehmigt und dem Vezirlsstraßenansschusse ein Landes» beilrag im Ausmaße von 33 A des Erfordernisses bis zum Höchstbetrage vou 6300 X bewilligt. 2.) Dem bei-gelegleu Gesetzentwürfe über diese Umlegung wird znge° stimmt. 3.) Der Landesausschuß wird beauftragt, die Wohlmeiuung der Behörden einzuholen, die Umlegung des Gesetzentwurfes zur Allerhöchsten Sanktion vor» znlegen nnd schließlich Fürsorge zu treffen, daß die ge» nehmigte Straßennmlegung ehestens durchgeführt werde. Der Antrag wird, nachdem Abg. Dnlar zum Gegenstande gesprochen, angenommen. Abg. Pov^e berichtet über die Einreihung der in der Gemeinde Erzelj gelegenen Gemeindestraße von der Brücke „Na Gr.^-akn" bis zur Mavc-er Landesstraße unter die Landcsstraßen. Der hierauf bezughabende Ge-setzentwurs wird genehmigt und der Laudesausschnß be» auftragt, behufs desseu Vorlage zur Allerhöchsten Sank-l>on die entsprechenden Schritte einzuleiten. Abg. Pov^e berichtet weiters über die Einrei-hnng der Gemeindestraße Radomlje.Homec.Aich-Nlivct »nler die Vezirtsstraßen. Der Äezirlsstraßenausschuß hat diese Straße unverzüglich dann in sl'me Obsorge zu übernehmen, wenn sie von jenen, dic> bisher z» ihrer Erhaltung verpflichtet waren, mstmld ,<1<'scht werden wird. Laibacher Zritnng Nr. 247 2258 29. Oktober N!I0. Ein gleicher Beschluß wird über Antrag desselben, Berichterstatters hinsichtlich der im Steiner Bezirke ge» legenen Straße „Korenova Pul" nntcr die Bezirks» straßen gefaßt. Weilers werden die Genieindcslrahen Vrzdcnec-Siihi Dol, Billichgraz»Zalog, ^vir^e-Lazina, Dolenja Ajdovica.Ccisenberger Landesstraße mit der Abzweigung Leoiuja Vas»Dvor nnd St. Michael»Sei» senberger Landesstraße unter die Bezirksstraßen ein« gereiht. Desgleichen wird über Antrag des Abg. Piber die Einreihung der Gcmeindestraße von der Ortschaft Lengen seid über die Brücke dnrch die Ortschaft Moj-strana bis znr dortigen Zementfabrik unter die Bezirks» straßen ausgesprochen. Abg. Hladn if berichtet über den Entwurf des Gesetzes, betreffend Bestellung von Gemei'ndevermitt» lnngsämtern zwecks Vergleichsversuchc durch ans der Gemeinde gewählte Vertrauensmänner mit der Znstän> digleit sür gewisse Fälle von Etreiligkeiten in burger» lichen Rechtssache» sonne sür die Vornahme des Siihne° Versuches. Solche Vermittlungsämter sind in jeder Orts. gemeinde zn -bestellen, es können aber in ausgedehnten und volksreichen Gemeinden eventuell auch mehrere Gemeindevermitllnngsämier bestellt werden. ! An der Debatte beteiligen sich die Abg. Varlol und Vi^nikar. Ersterer stellt einen Abändernngs» antrag, betreffend den dem Vertrauensmann zustehenden Ersatz für die wirklichen und notwendigen Aus» lagen' letzterer spricht sich gegen die Honoriernng der Vertrauensmänner mit der Begründung aus, daß hie« durch das Gesetz illusorisch gemacht würde. Bei der Ab» stimmung wird der Antrag des Abg. Vartol angenom» men. Sodann gelangt anch der ganze Gesetzentwurf samt einer Resolution zur Annahme, wornach eine allfällige falsche Stempelnng der Akten der Vermittlungsämter nicht als strafbare Gebührübertretung angesehen werden soll. Die Gemeindestraße Trebelno.Ormu3ka Vas-Poljane-Denlschdorf wird über Antrag des Berichterstatters Koäak nnter die Bezirksstraßen eingereiht; die Petition der Untergemeinde Srednja Vas bei Goriöe, betreffend die Einreihnng der Gemeindestraße Gori^e» Srednja Vas-Zalog unter die Vezirtsstraßen, wird über Antrag des Berichterstatters I akli 5 an den Landesansschnß mit der Weisung abgetreten, alle Er» Hebungen zn pflegen und sich in betreff der Einreihung mit dem Nezirksstraßenansschusse in Krainbnrg ins Einvernehml'u zu setzen sowie im Gegenstände in der nächsten Session geeignete Anträge zu stellen. Abg. Iakli<> berichtet über die Nmlegung der Straße Dolac»VidoZi(-i sowie der Bezirksstrciße Mött. ling-Dra^i^i bei Kodelovec und in der Strecke Dolac-Dra^N'i. Er stellt den Antrag auf Genehmignng der diesbezüglichen Gesetzentwürfe, wobei der Landesaus» schuß zu beauftragen wäre, beiden die Allerhöchste Sank. tion zu erwirken. Der Gesetzentwurf wird, nachdem Abg. M alja -5i5 zum Gegenstande gesprochen, znm Beschlusse er. hoben. Weilers wird über Antrag desselben Verichterstat» ters, nachdem Abg. Matjc»5i5 anch dafür eingetre» ten, die Gemeiildestraße Weinitz-Preloka'Adle^i^i in die Kategorie der Bezirlsslraßen eingereiht nnd der Landes-ausschnß mit der Ausführung dieses Beschlusses bcaus. tragt. Nun folgen Berichte des Verfassungsausschusses. Abg. Dr. Pegan berichtet über die Ausschei-dung der Pfarre Sv,ibnu aus der jetzigen Gemeinde Hl. Kreuz und Konstituierung einer selbständigen Gemeinde Svibno. Er stellt den Antrag aus Übergang zur Tagesordnnng. — Angenommen. Abg. Dr. Pegan berichtet weiters über die Peti» tion des Zentralverbandes der k. k. Postbediensteten in Wien — Landesverband für Kram und Küstenland um Änderung des § l. der Gemeindewahlordnnng nnd stellt gleichfalls den Antrag anf Übergang zur Tages» ordnuug. — Angenommen. Abg. Dr. Pegan berichtet schließlich über die Ausscheiduug der Untergemeinde Michelstetlen aus der Gemeinde <3t. Georgen nnd Konstituiernng als selb» ständige Gemeinde Michelstellen. Er stellt den Antrag, den Lanocsausschuß mit der Einleitung von Erhebungen im Gegenstande nnd mit der Berichterstattung hierüber in der nächsten Session zu beauftragen. — Angenommen. Es folgen Berichte des Finanzansschnsses. Die Petition des M. Gosti^a um Anerkennung einer Entschädigung sür die Nachtragsarbeiten bei der Straßcnnmlegnng Hotavlje-Sairach im Betrage von 3029 X 79 l, wird über Antrag des Berichterstatters Dr. K rel abgelehnt. Abg. Gras M a r g h e r i berichtet über das Gesuch des gewesenen Lehrers au der Knabenvolksschule in Rudolfswert Paler Ottokar Ale5 um Zuwendung einer Gnadenpension nnd stellt den Antrag, dein Petentcn im Gnadenwege eine Pension jährlicher 600 X zu bewil» ligen. — Angenommen. Abg. Dr. Hitnik berichtet über den Erweite-> rnngsbau der Landwehrkaserne in Laibach und stellt, den Antrag: 1.) Der gegenständliche Bericht des Lan» desansschnsscs wird znr Kenntnis genommen. 2.) Die vom Landesausschusse mit Rücksicht anf die geänderten Verhältnisse hinsichtlich der Verwendung des Ban° krediles für Adaptiernngs» nnd Erhaltungsarbeiten ge° faßten Beschlüsse werden genehmigt. — Angenommen. Abg. Dr. Aitnik berichtet über den Rcgnliernngs. plan für die Stadt Idria nnd stellt den Antrag: Dem Gesnche des Gemeindcrates in Idria, wurnach das Land die Kosten für die Verfassung eines Regnlierungsplancs für die Stadt Idria, die zu diesem Zwecke nnr 2000 X beitragen will, zn decken hätte, kann keine Folge ge» geben werden, weil die Verfassung eines solchen Planes in erster Reihe eine Gcmeindeangelcgenheit darstellt nnd weil die Arbeit des Geometers sowie die Kosten des Negnliernngsplanes, der durch einen Privatinge» nienr zu versassen wäre, nicht genau bekannt sind. Abg. Gangl verweist anf die großen Veitrags-leistnngen der Stadt Idria znm Landesfonds sim vorigen Jahre'48.000 X), für welche die Stadt keinerlei Rc» kompensatiunen erhalte. Er stellt den Antrag, den Landescmsschuß mit dem Studium der Frage sowie mit der Aufstelluug des Kostenvuranschlages für den Regn» lierungsplan, weiters für die nächste Session mit der Antragstellung, betreffend eine entsprechende Beitrags« leistnng des Landes, zu beauftragen. Abg. Dr. K r e k spricht sich gegen diesen Antrag aus, der sodann ab-gelehnt wird. Es bleibt also beim Antrage des Ver» fassnngsausschusses. Abg. Kobi berichtet über den Gesetzcntwnrf, be» treffend die Stener von der Iagdansübnng. Begründet wird die Einführung dieser Steuer mit der allgemei. nen finanziellen Lage des Landes, die dazn drängt, nene, wenn vielleicht auch nicht besonders ergiebige Einnahmsqnellen zu suchen. Die Steuer würde dem Lande rund 25.000 K jährlich eintragen, die die Jagd-inhaber zn entrichten hätten. Abg. Graf M a rgheri bringt gegen den Gesetz» entwurf eiuige, Bedenken nameutlich des Inhaltes vor, daß die geplante Steuer nnr zum Teile eine Luxus» siener sei nud hauptsächlich den Grundbesitzer treffe. Der Gesetzentwurf wird sodann Zum Beschlusse er» hoben. Abg. Dr. Aitnik berichtet über den Landcs° Notstandsfonds und beantragt die Nüclleitnng des Landesansschnsses an diesen mit dem Anftrage, die Errichtung eines eigeneil Notstandsfonds für Elementar» schaden in Erwägnng zn ziehen und, falls er sich oasür entschließt, im Einvernehmen mit der k. k. Landesregic» rung ein Regulativ zu verfassen sowie in der nächsten Landtagssession geeignete Vorschläge zn unterbreiten. — Angenommen. Abg. Dr. xitnik berichtet über den Bau des ncnen Landeshauses und stellt' folgenden Antrag: I. Der Vefchluß des Landtages vom 1. Februar l. I. wird außer Kraft gefetzt. II. Der Landesausschuß wird beauftragt: 1.) bis zur nächsten Session des Landtages Tetailpläne sowie den Voranschlag sür den Bau eines neuen Hanfes auf dem Auerspcrgischen Grundstücke auszuarbeiten, in welchem Hanfe folgende Ämter nnd Anstalten untergebracht würden: die Landesbank, die l. k. Agrarkommission, die landwirtschaftlich-chemische Versnchsanstall, das Inspektoral der Landesanslage, das Landcsbauamt, die Handelsschule, das Gewerbe-fördernngsamt, der Landeslnltnrrat nnd der Landes-keller. 2.) Der Landesansschnß wird weiters beauftragt, mit der Verwalinng der Fürst Auerspcrgischen Vesil» znngen hinsichtlich des Ankaufes des einstigen Fürsten. Hofes bedingnngsweise einen Kaufvertrag und mit der k. k. Landwirtschaftsgesellschast hinsichtlich des Verkaufes des Landhauses nm 55.000 X bedingnngsweise einen Verlanfsvertrag unter der Modalität abzuschließen, daß die l. k. Landloirlschaftsgesellschast die Ämter der f. k. Agrarkommission solange nnentgelllich im Hause behäll, bis das neue Gebäude fertiggestellt sein wird, beides jedoch mit dem Vorbehalte, daß der Kauf», bezw. der Verkaussverlrag erst dann in Kraft trete^ wenn der Landtag endgültig die Aufführung eines Neubaues auf dem Anerspergischen Grunde beschließe, bezw. wenn der Neschlnß des Landtages, betreffend den Verkauf des Landhanses, die Allerhöchste Sanktion erhält. III. Der Lanoesausschuß erhält den Austrag, dem Vcrkanfe des Landhauses die Allerhöchste Sanktion zu erwirken. — Der Antrag wird ohne Debatte angenommen. Abg. Gras M a r g h e r i berichtet über verschiedene Gesnche von pensionierten Lehrern, Witwen nnd Waisen um Ausbesserung der Genüsse, bczw. nm Bewilligung von Unterstützungen nnd Gnadengaben und stellt sol» genden Antrag: l.) Die Gesuche der pensionierten Lehrer Kaspar Gasparin, Johann Gantar und G. Großmann werden, insofern darin nm die Zuerkeuuung der sechsten Dienstallersznlage gebeten wird, zurückgewiesen. 2.) So» wohl diese Gesnche, sofern sie ein anderweitiges Petit enthalten, dann das Gesnch der geschiedenen Lehrers-galliu Aloisia Groß sowie alle übrigen Gesuche von pensionierten Lehrern, Witwen und Waisen nm Auf» bcssernng der Genüsse, bezw. um Bewilligung von Unterstützungen und Gnadengabcn werden dem Landes» ansschusse mit der Ermächtigung zugefertigt, als vor« läufige Erledigung dieser Gesuche bis zur defiuitiven Erledigung des Landesvoranschlages in rücksichtswürdi» gen Fällen Gnadengaben bis zum Höchstbelrage von 200 X für eiue bestimmte Zeit oder einmalige Unter» stützungen bis zu diesem Betrage zu bewilligen, wofür ein Kredit von 10.000 X bewilligt wird. — Angenom-men. Abg. Pov^e berichtet über die Petition der „Mlekarska Zveza" in Laibach um ein unverzinsliches Darlehen nnd stellt den Antrag: Das Gesnch wird dem Lanoesausschusse mit dem Anftrage zngefertigt, nach endgültiger Anordnung nnd Regelung der dauernden Beaufsichtigung dieser Genossenschaft sowie der Mit» wirtnng durch den Landesmolkereiinspektor der „Zveza" das notwendige unverzinsliche Darlehen für die Dauer von fünf Jahren zn gewähren. Gleichzeitig wird der Landesansschnß angewiesen, beim k. l. Ackerbanmini, stcrinm eiue entsprechende Staatssubvention zwecks Errichtung einer Zenlralverkanfsstelle der „Mlekarsla Zveza" in Trieft zu erwirken. — Angenommen. Abg. Mandclj berichtet über einige Personal» angelegenheiten bei den Landeswohltätigleilsanstaltcn nnd stellt folgende Anträge: l.) Dem Gefnche der Primarärzte nm Regelnng ihrer Gehalte und ihres Dienstverhältnisfes, dem Gefuche des Prof. Dr. Alfred von Valenta um Erhöhung der Remuneration und Desinilivstellnng als Primarins, Weilers den, Gesnche oes prov. Ordinarius Dr. Ivan Robida um Definitiv-slellnng nnd Entschädignngsznerkennung wird leine Folge gegeben. 2.) Dem Proseklor im Landesspitale, Dr. Johann Pleönik, wird der Ansprnch auf fünf Qningnennien zn 500 X, und zwar vom Zeitpunkte seines Eintrittes in den Landesspilcildiensl an, znerkannt. '6.) Die Apolhekerstelle im Landesspitale wi«rd definitiv mit den Bezügen der sechsten Gehallsklasse systemisicrt. 4.) Das Adjntum für Sekundarärzte wird in der Weife festgesetzt, daß es nach dem ersten Dicnstjcchre des Sekundararztes 2000 X, im zweiten 2400 X und im dritten 2800 X beträgt. Der Üandesansschuß wird er» »nächtigt, unbeschadet der Bezüge der gegenwärtigen, Sekundarärzte, mit der Zeit Seknndarärzte über die bls' her Memisierte Anzahl anstellen ^n dürfen, insoweit dies im Nahmen des bisher bewilligten Kredites mög» lich sein wird. 5.) Der Landesansschnß wird ermächtigt, jene Angestellten des Landesspilals, die eine höhere Besähignng erweisen, in die Kategorie der Untcr^ beamten einzureihen. — Die Anträge werden, nachdem Abg. Dr. Krek zn Pnnkt 5.) dem Landesausschusse besondere Vorsicht anempfohlen hatte, angenommen. Abg. Mandelj berichtet weiters über die Gefetzesnuvclle zum Gesetze, betreffend den Scmitäts» dienst in den Gemeinden, nnd beantragt die Annahme der Gesetzesnovelle. Die Iahresgehalte der Distrikts» ärzte werdeil nach dieser Novelle in drei Klassen, zu 1200 X, 1400 X nnd 1600 X eingeteilt. Von diesen entfallen auf die höchste Klasse 2(s Prozent, auf die beioen anderen Klassen je 40 Prozent. Bei der Ve. messung der Wilwenpensionen ist die Dienstzeit des vcr» slorbenen Distriltsarztes in der Weise,zn berücksichtigen, daß die Witwe bei einer Dienstzeit des verstorbenen Gatten über 15 Jahre eine Pension von jährlich 600 X, bei einer Dienstzeit von 15 bis zn 25 Jahren eine Pension von jährlich 1000 X und bei einer läugeren Dienstzeit eine Pension von jährlich 1200 X erhält. — Die Gesetzesnovelle wird ohne Debatte angenommen. Abg. Puv3e berichtet über die Systemisiernng einer definitive!! Adjnnktenstelle im Landesmuseum uud beantragt: Im Landesmuseum wird eine definitive Adjnnttenstelle mit dem Slammgehalte jährlicher 2800 X nnd mit einer Aktivilätsznlage jährlicher 840 X Me. misiert, die der sechsten Gehallsllasse der Landesbeamten entspricht. Überdies ist mit dieser Stelle das Recht zu sünf Qninqnennien, und zwar der beiden ersten im Iahresbetrage zu 500 X, der drei letzten im Jahres» betrage zn 800 X verbnnden. Sobald die Bezüge den Gehalt der fünften, bezw. der vierten Gehaltsklasfe der Landesbeamten erreichen, ist anch eine höhere, mit diesen beiden Gehallsklassen verbundene Aktivitätszulage an» zuweisen. — Angenommen. Abg. Graf M argheri berichtet über das Gesuch des Friedrich Kaucky, Lehrers an der sünftlassigen Volksschule in Goltschee, um Anerkennung der an der mit dem Lssentlichkeilsrechte ausgestalteten Glassabriks» Privatvolksschule in Goltschee verbrachten Dienstzeit als Lehrer im Landesdienste. Er stellt den Antrag: Das Gesnch wird dem Laudesausschüssc mit dem Auftrage übermittelt, nach Einvernahme der Schulbehörde unter RückVorlage der Akten einen motivierten Antrag zu stellen. — Angenommen. Abg. Dr. Aitnit berichtet über den Gesetzentwurf, betreffend den Meliorationsfonds, und stellt den An-trag auf deffen Annahme. — Der Gesetzentwurf wird ohne Debatte zum Beschlusse erhoben. Laibacher Zettung Nr. 247. 2259 29. Oltobcr 19l0. Abg. Dr. Lanlpe berichtet namens des Llus», schufst's für Landesunlernehmnngeu über den Bericht des Landesansfchnsses, betreffend die Studien zwecks Errichtung einer hydroelektrischen Zentrale. Er stellt folgende Anträge: 1.) Der Bericht des Landesansschnsses wird genehmigt. 2.) Der vom Landesausschusse vollzogene Anlauf der Wasseranlagen zwischen Mav<'i5e und Zbilje, bezui. zwischen Mo^e und Flöduig, wird nachträglich genehmigt. 3.) Dem Landesausschusse wird zwecks Fortsetzung und Vorberattmg der Pläne, beires-fend die Ausnützung der Wasserkräfte in strain, siil oas Jahr 1911 der Betrag von 50.000 X bewilligt. 4.) Der Üauoesausfchuß wird angewiesen, mit all.'r Energie diese Aktion zu verfolgen und alles vorzukehren, was ehestens zur Realisierung der Ausnutzung der Wasserkräfte im Lande führen könnte. Abg. Freiherr von Apfaltrern spricht sich im allgemeinen für die ersten drei Anträge des Ausschusses für Landesuuternchmungen aus, empfiehl: aber rücksicht' lich des 4. Antrages dem Laudesausschusse die grüßt, mögliche Vorsicht. Abg. Dr. Triller erklärt, seine Partei sei da-für, daß der Landesansschuß alle wasscrrcchtlichen Konzessionen hinsichtlich der Wasserkräfte erwerbe. Die Rentabilität aber sei, wenigstens in kommerzieller Ve» Ziehung, noch nicht sicher. Solche Präjudize, wie sie zum Nachteile der Kompetenz des Landtages geschaffen würden, könnten nicht gebilligt weroen. Dazu gehöre der Ankauf von Wasserkräften; sollte dieser sort» geseht werden, so konnte daraus dem Lande ein empfindlicher Schaden erwachsen. Redners Partei sei bereil, das Getane zu akzeptieren, aber sie erkläre auch, daß keine weitere Wasserkraft mehr ohne Genehmigung des Landtages angekauft werden dürfe. Redner stellt schließlich ein in diesem Sinne gehaltenes Amendement. Auch beantragt er an Stelle des Punktes 3, daß dem Landesausschüsse nur gestattet werde, die Aktion behufs Erwerbung von Konzessionen fortzusehen. Abg. Freiherr von Vorn schließt sich der Neso» lntiun des Abg. Dr. Triller an. Abg. Dr. ßu steril 5: erklärt, es handle sich im allgemeinen darnm, ob man wasscrrechtliche Konzessionen erwerben wolle oder nicht. Im ersteren Falle müsse dem Landesausschusse ein kommerzielles Ponvoir zn-gebilligt werden; selbst Disraeli habe seinerzeit aus eigene Faust eine enorme Anzahl von Suezkanalaktien erworben. Man müsse den« Landesausschußbeisitzer Dr. Lampe für die bisherige Aktion, die sich allscils umsichtig gestaltet habe, vollen Dank wissen, und er ver^ diene daher auch alles Vertrauen für die Folge. — Abgeordneter Dr. knsteiÄo polemisiert gegen die Ausführungen des Abg. Dr. Triller, betreffend die erforderliche Zustimmung des Landtages, weil die jeweilige Konjunktur rasch erfaßt werden müsse. Die Erwerbung der Konzessionen allein zn verlangeil, wäre engherzig. — Redner erklärt schließlich, für die Anträge stimmen zn wollen. Abg. Galle spricht sich gegen Landesspeknlationcn ans, zumal wenn der Voranschlag niit einem Defizit abschließe. Nach dem Schlußworte des Berichterstatters Doktor "ampe werden die Anträge des Ausschusses für ^anoesunternehmnngen unverändert angenommen. Nun erfolgt die Wahl in den Landesansschuß aus drr allgemeinen Knrie an Stelle des Abg. Iarc. Alle 1l> Stimmen entfallen auf den Abg. Dr. Z a j e e. Abg. Dr. Krek berichtet über das Gesnch des "ulalansschusses der k. k. Korbflechtschule in Radmanns-burf um eine Subvention und beantragt dessen Zn-Weisung an den Landesansschuß. — Angenommen. Abg. Hladnik berichtet namens des Verwal° lungstiusschusscs über die Petition des Gemeindeamtes ^'Nli Vrh ob Villichgraz um die Straßcnverbindnng St. Katharina-örni Vrh und beantragt deren Abwci» Inng. — Angenommen. Abg. Pov,; e berichtet über den selbständigen An» lrnl, des Abg. Dr. Krek, betreffend die Ablösnng der Geldleistungen für Kirchen, Pfarren und deren Organe, u»d beantragt dessen Überweisung an den Landes-ansschuh behuss Vorlage in der nächsten Session. — Angenommen. Nbg. Graf Marghcri berichtet namens des Finanzausschusses über das Gesuch des gewesenen Zwangsarbcitshausaufsehers Alois Ljubi« um eine ^onoesanstellnng und beantragt die abwcislichc Vcr-abschiedung des Gesuches. — Angenommen. Der Bericht der Sektion für die Reorganisation der Landesämter, betreffend die Petition des Vereines der landschaftlichen Rechnungsbeamten in Laibach um Reorganisation des Kunkretalstatus der Landcsbuch» Haltung, der Landeslasse und der Verwaltuug der ^andeswohliätigkeitsanslalten sowie um Einführung des Zeitavancements lVerichterflaller Iarc) wird über Antrag des Abg. Dr. 3 usteräiö abgelehnt, weil eine "euorganisierung nicht Platz greifen soll. Der Bericht des Laudcsausschusses über das An» luchen des Konventes der Barmherzigen Brüder in Kun» oia um Übernahme der Bürgschaft seitens des Landes! für ein Anlehen von 50.000 X wird den« Antrage des Berichterstatters Dr. Lampe gemäß sofort in Be» ratung gezogen und suhin genehmigt. Schließlich wird ein bereits zn Beginn der Sitzung eingebrachter Antrag des Abg. Iarc, beireffend den gesetzlichen Schntz der historischen Denkmale, der Aus° grabnngen, sowie der Natnrfchönheiten und der autoch» thunen architektonischen Eigenart der Gebäude aus der Barock- und der Empirezeit in Kram, dem Perwal-lungsausschusse zugewiesen. Schluß der Sitzuug um 9 Uhr abeuds. — Nächste Sitzung am 29. Oktober um 10 Uhr vormittags mit dem einzigen Punkte der Tagesordnung: Budget» Provisorium. — Dine Lholerabazillenträgerin in Laibach.) Das elfjährige Töchterchen des Konlrollors der Landes» zwangsarbeiisanslalt Franz Pavlui-iö wnrde als Eholerabazillenträgerin festgestellt. Die Geschichte des epidemiologisch ganz eigenartigen Falles ist laut Mit» leilung des Etadlphysiiates folgende: Am 13. d. M. reiste der 22jährige Alois Romanazzi ans Tarcnt ab, um die Familie des genannten Kuntrollors zu besucheu. Er traf am 10. d. M. hier ein nnd reiste am 25. d. M. in voller Gesundheit wieder heim. In der Nacht auf den 24. d. M. erkrankte das Töchterchen des Pavlo5i5 nnter Erbrechen,Diarrhöe, snbfibrilen Temperaturen nnd stark beschleunigtem Pulse. Diese Erkrankung wurde am 24. d. um 4 Uhr nachmittags vom behandelnden Arzte als inseklionsveroächtig angezeigt. Der Sladtphysiker Doktor Krajee begab sich in Begleitung des Balteriologen Dr. Ple^nik sofort zur Kranken, doch fand man diese schon gebessert; anch trat nachmittags keine Stuhlent-leernng mehr ein. Die Familie maß dem Erkranfnngs-falle keine Vedeuung bei, da das Mädchen am Vortage viel Obst gegessen nnd Vier getrunken hatte. Erst am Abend des 24. d. M. erfolgte wieder eine Stnhlenllee-rnng nnd am nächsten Morgen wieder eine solche, von welcher Dr. Pleiwik Proben entnehmen nnd Kulturen anlegen konnte. Das Mädchen befand fich um diese Zeit schon relativ sehr wohl; Pnls nnd Temperatur waren normal. Bereits am 26. d. M. mittags konnte Doktor Plednik den Fall als außerordentlich choleraverdächtig erklären. Deshalb wurde die Familie des erkrankten Mädchens sofort kontnmaziert. Da jedoch das Laboratorium Dr. Ple5nils nicht soweit eingerichtet ist, daß die entscheidende Eholeradiagnose lAgglutination) mit Sicherheit festgestellt werden könnte, reiste Sladlarzt Dr. v. Bleiweis am 26. d. abends nach vorheriger telegraphischer Verständigung des hygienischen Institutes mit einer von Dr. Ple^iik angelegten Kultur nach Graz ab, wo von 2 bis halb 5 Uhr nachts die balteriologischen Untersuchungen fortgesetzt wurden. Die mikroskopischen Präparate bestätigten den von Dr. Pk^nik betonten Verdacht. Unglücklicherweise waren jedoch die mitgebrachten Knllnren so wenig gewachsen, daß zur Aggln-liualionsprobe nicht genügend Material vorhanden war. Dr. v. Vleiweis reiste deshalb in Vegleitnng Professor Hammerls mit dem nächsten Znge zurück, woranf Pro-fefsor Hammerl,die einzige noch vorhandene Gelatine-platte untersuchte und weitere Slnhlproben entnahm, die aber nnr nach Verabreichung eines Glyzerinsluhl-zäpfchens gewonnen werden konnten, da das kranke Mäd. chen wohl am 27. d. früh zwei feste Clnhlenlleernngen, sonst aber seit 25. d. früh leinen Stuhl mehr gehabl hatte. Dr. Ple<-nit halte wegen unzureichender Einrichtung seiues Laboratoriums aus Sicherheitsrüclsich» ten sofort alle Platten vernichtet. Die einzige noch vorhandene Platte und die Stnhlproben nahm Professor Hammerl mit, wuranf gestern abends ein Telegramm eintraf, daß in der Kultur mit aller Sicherheit Vibrio-nen oer asiatischen Ehulera festgestellt wnroen. Das Mädchen, das inzwisch e n g e n e s e n i st, iß dem-nach als eine V a z i l I e n t rä ge r i n zn betrachte». Sie ist samt der ganzen Familie im Veamlenwohnhause der Zwangsarbeilsanstalt seit Beginn der Erkrankung streng isoliert. Es wurden die umsafseudsten Sicher-heitsvorkehruugen getroffen. Zn irgendeiner Bennrnhi-gnug ist kein Anlaß. Wie bekannt, wnroen in der letzten Zeit in mehreren Städten Österreichs, z. B. in Wien, Vruck, usw., Vazilleulräger eutdeckl, ohne daß es zu einer Verbreitung der Ehulcra gekommen wäre. — Wir werden über den weiteren Verlans genanestens berichten. Übrigens ist zu erwarten, daß die Abscheiduug der Vi-brionen in der kürzesten Zeit anfhört. Das Prinzip der modernen Seuchenbekämpfung ist das offene Bekenntnis, weil anf die Mitwirkung, der Bevölkerung gebant wird. Dementsprechend will das Stadlphysikat die Öffentlich-leit über die weiteren Phasen im' laufenden erhalten. — lUntcrkrainer Bahnen.) Die nenen Koupon-bogen zn den 4 ^igen Prioritäten der Untcrkrainer Bahnen gelangen gegen Einreichung der alten Talons bei der Kramischen Sparkasse in Laibach während den üblichen Geschäftsslnnden zur Ausgabe. — sDie neue Gemeiubcwahlordnunq. Eine Hand» ansgabc der Gefetze und Verordnungen für das Herzog, tnnl Kram, znsammmengestellt vom k. l. Vezirkshaupt-mann Stephan Lavajne, gelangt nächste Woche znr Ausgabe. Der 1. Band derselben wird oas nene Landes-gesetz vom 17. Oktober, mit dem einige Vestimmuugen der Gemeindeuronung für die Laudeshauplstadt Laibach abgeändert und ergänzt wurden, nnd eine neue Ge-m e i n dewa h lord n u n g erlassen wird, enthalten, der 2.'Band die nach dem Gesehc vum 17. Oktubel abgeänderte G e >» e inde o r d n n n g lind G e» neinoewahlordnung für das Herzog» lnm Krain mit 78 Iudikaten zu den einschlägigen Bestimmungen ocr Gemeindeordnung nnd Gemeinde» Wahlordnung und das Gesetz über die zwangsweise Ein» briiigung öffentlich rechtlicher Forderuugeu des Landes», Bezirks- oder Konkurrenzsouds, iu beiden Landes» sprachen, beide Ter.te nebeneinanderstehend, bringen. —7 lDic Gendarmeriepcnsionistcn Krains) werden zn einer kameradschaftlichen Zusammenlunst eingeladen, die am 6. November nm M Uhr vormittags in Laibach, Restauration „Novi Svel" Maria Theresiastraße, statt-findet. Hiebei sollen verschiedene Standesangelegenheiten besprochen nnd evenluelle Anträge beraten werden. — sFür die Mission in der Domkirche) gibt sich, wie man nils mitteilt, nnter den Staatsbewohnern leb» Haftes Interesse knnd. Sie wird hente abends um 7 Uhr durch Se. fürstb. Gnaden feierlich eröffnet werden. Murgen finden drei Vortrage statt: nm halb 10 Uhr vor» mittags, um 4 Uhr nachmittags und nm 7 Uhr abends Leiter der Mission ist der bekannte und gefeierte Kanzelredner Wiens Paler Viktor K o I b. — ^Seelenmesse.) Am 1. November nm halb 8 Uhr findet in der hiesigen Domtirche eine Seelenmesse für die verstorbenen Mitglieder des Laibacher Feuerwehr» und Retlnngsvereines statt. — iTodesfall.) In Abbazia ist Frau Oberfinanz, ratswitwe Eleonore Edle von Lnschan im 71. 2e> bensjahre gestorben. Die Leiche wird hente um 3 Uhr nachmittags anf dem hiesigen Südbahnhofe nochmals ein» gesegnet und sohin aus dem Friedhofe zum HI. Kreuz beigesetzt werden. — lVoltstümliche Vortrage des Kasinovcrcines.j Die Reihe der in dieser Saison stattfindenden volls» lümlichen Vortrage eröffnet Physiker Herm. Scheff» l e r aus Dresden, der Sonnlag, am 30. d. M., im großen Kasinosaale einen Erperimenlal-Vortrag über das Radium hallen wird. Herr Schessler hat in den letzten Jahren in allen großen und größeren Städten im Norden Enropas ausgezeichnet besuchte Vortrage gehalten nnd befindet sich derzeit ans der Durchreise nach Konstantinopel, wohin er behnss Veranstaltung von Vortragen eingeladen wurde, ein Beweis, welchen Rnf und welche Beliebtheit seine Ausführungen genießen. Der Vortragende besitzt eine in Anbetracht der großen Seltenheit des Radiums bedeutende Menge von fünf» zehn Milligramm Radiumlironid, mit welchem er seinen Zuhörern in der anschanlichslen, überzeugendsten Weise, an der Hand von sorgfältig ausgeführten Versuchen die wunderbaren Eigenschaslen des Radinms vor Augen führt. In leichtfaßlicher Weise erläutert der Vortragende, die Gewinnung des vor einem guten Jahrzehnt noch unbekannten Elementes, demonstriert in tadelloser Weise dessen hochinteressante Eigenschaften nnd wid» inet auch insbesondere der nutzbringenden Anwendnng des Radinms in der modernen Therapie eine eingehende Würdigung. Der Vortrag, der eines der aktuellsten Themen zum Gegenstände hat, wird wohl bei jedermann das weitgehendste Interesse erwecken nnd kann auf das wärmste empfohleu werdeu. Insbesondere der stu» dierenden Jugend wird Lehrreiches uud Anregendes in reicher Fülle geboten. — Der Vortrag beginnt nm halb 8 Uhr abends. — ., Lanrenzerberg 1. Die ersten süns Haupttreffer mit X 100.000, X 10.000, X 2000, l< 1000 und Kronen 1000 werden anf Verlangen nach Abzug der üblichen Gebühren in Barem ausbezahlt. in der Z>is-uli'« II. von Grilber, Graduate 'I'jmeliuut s«iit«« vun Foerster, Offcriormm ^xt«ra. Domiui vun Gerardeschi. Laibachcr Zeitung Nr. 247. 2260 29. Oktober UN0. Ausgrabungen in Cmoua. Vierzehnter Bericht. Die Funde der letzten Wuchen zeigen, daß das Knnstgcwerbe in Einona, soweit es in der Stadt selbst betrieben wurde, n» wendig mit einer starten Schicht von Kesselstein belegt, ein Zeichen, daß häufig heißes Wasser in ihm aufbewahrt wurde; vielleicht diente er als Wärmer. An verschiedenen Stellen des Hanfes der Horaea zerstreut wurden sech^ römische Gewichte gefnnden, die * Herr Professor Alois Repi/, hatte die Liebens» Würdigkeit, die Formen in Gips abzugießen, wofür ich ihm herzlich danke. znsammen einen Gewichlsscch ergeben. Zn Gewichten wnrden an zwei Seilen abgeplattete Steinlugeln aus Dolomit oder Kalkstein von Podpe« verwendet, die — falls es notwendig war — dadnrch anf das richtige Gewicht jnftiert wnrden, daß man die Unterseite durch Meißelschläge aushöhlte nnd so das Übergewicht redn-zierte. Ein Gewicht trägt die Vezeichnnng X, ist also ein Zehnpfünder. Das Gewicht sollte 3,27 Kilogramm wiegen (1 röm. Pfund ^ 327 Gramm), hat aber in Wirklichkeit ein Gewicht von 3,03961 Kilogramm; das Fehlgewicht erklärt sich ans der Sorglosigkeit der Ans» sührnng. Andere Gewichte haben eine Schwere von 20, 50 und 80 röm. Pfnnd, fallen aber immer unter oie Norm. Die Marktordnung fcheint daher auch in Emona nicht genan durchgeführt worden zn sein. Dr. ^V. 8. — Mnc Bewegung zur „Geselligkeit ohue Ve° wirtuug") ist Znr Zeit in'Newyork im Gange. Die gesellschaftlichen Veranstaltungen in Amerika waren so lnru° riös geworden, daß sie das Gebiet des Lächerlichen streiften. Wer zahlen konnte, der war in der Lage, sei» nen Gästen Überraschungen zn bieten, die fabelhast wirkten nnd fast in das Gebiet des Märchenhaften gingen. Es scheint, daß man einzusehen beginnt, wie töricht ein solcher gekaufter Lnzus ist. Ieht soll nun die opulente Aewirtnng in den tonangebenden Kreisen auf-hören. Die Gäste, die sich bei einer Familie versammeln, sollen nicht mehr zn d^in Zweck zusammenkommen, sich den Magen zn verderben, sondern die Hansfran soll be» weisen, was sie ihren Gästen an geistiger Unterhaltung zn bieten imstande ist. Mail Null mit einem einfachen kalten Büfelt versuchen, die leiblichen Bedürfnisse zu befriedigen nnd die Gäste, die nicht durch einen über» ladenen Magen ermaltet find, zu unterhallen nnd geistig einander näher zn bringen. An der Spitze dieser Vewe° gnng stehen die crsten Namen, die Astors, die Vander° bills, die Mesmers nsw. Und was in der 5. Avenue für vornehm gilt, das wird von den andereil Amer,° kanern, die gern zur ersten Gesellschaft gehören wollen, ohne Überlegung nachgemacht. Es ist also zu eNvarleu, daß der überschwengliche Lnxns nnd die sinnlose Ner-schwendnngssuchl, von der der Chronist in den vergangenen Jahren Wunderdinge zn berichten hatte, auf» hören werden. Schmerzgebrochcn geben wir Nachricht vom Hinscheiden nnsercr innigstgelicbtcn, engelsguten Mutter, beziehungsweise Schwester, Groß- nnd Schwiegermutter, der hochwohlgeborncn Frau Kleanore Edle nun Fuschnn, geb. Ml k. k. Hberfinanzrats Witwe die am 27. d. M. um ^3 Uhr früh in Abbazia im 71. Jahre ihres unermüdlicher, aufopfernder Sorge für die Ihrigen gewidmeten Lebens nach kurzem, schwerem Leiden im Herrn entschlafen ist. Die irdische Hülle uuserer teuren Toten wird nach Laibach überführt, am 29. d. M. nachmittags um 3 Uhr auf dem dortigen Südbahnhofe nochmals feierlichst eingesegnet nnd sohin anf dein Friedhofe znm Heil. Kreuz zur letzten Nnhe beigesetzt werden. Die heil. Seelenmessen werden in der Pfarrkirche Maria Verkündigung zu Laibach gelesen werden. Abwzia-Laibnch-Graz, am 27. Oktober 1910. Albert Ritter von Luschan l. t, Lcnidcssselichtsrat Eduard Ritter von Lnschan , Adjuult der Kraiuischen Sparkasse. Sühne. Eduard Riedl Gutsbesitzer Kaiserl. Rat Professor Julius Riedl Chefredakteur der «Grazer Zeitung» Vrüdcr. Gisela Edle von Luschan, geb. Stedry Schwiegertochter. Eduard, Egon, Emilie, Fritz und Albert von Luschan Culel. Ktc»tt zeder besondere« Anzeige. (3930) 2-2 Laibacher Zeitung Nr. 247. ^ 2261 29. Oktober 1910. IKURANSTALT-BILIN i ? sa/uerbrunn (bei Teplitz i. Boiiin.) inmitten herrlicher Parkanlagen. Näheres durch die BRUNNEN-DIREKTION BILIN. Erhältlich bei Miohael Kastner, Laibaoh. 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Medfcinal-Wasser und dietätisches Ot-tränk ersten Kantes. Hauptnlederlag-en In Laibaoh: Michael k'astnor' (1437) Peter Laßnik, A. Šarabon. 25 20 55 gillt im jl