MwchnWMtung. Nr. 13 Pränum^ralionspreis: Im Comptoir ganz», sl. Il, y^!l>i, fl. 5>,5,N. Für dic Zustellung inö Hau» haüdj. ^ '> Mit dcr Post „auzj, f!. 15>, halbj. fl. 7.5.U. Dienstag, 1^. Immer ^nsertiensgebühr bis 10Zellen: imalu«»l,., üm. «>kr.. »M. I fl.! sonst pr. Zeile Im. l! tr., i!m, 8 fr., ,",m. l« fr. U. j. w. Injcrtionsftempel jcbc«m, »<>lr, l87«. Amtlicher Theil. gl?e. k. u»d k. Apostolische Majestät habeu mit Allerhöchster Entschlicßliüg l,om l^. Gauner d. I. auf Grund eines allcruuterlhänigstcn Vortrages dcS Reichs lanzlcrs, Ministers des laiscllichcu Hauses und des Aeußern. dic Gcscmdtschaslsa« laches Grza v. Bcrnath ui,d B^la v. Pcchy zu Honorar^egalionssesstlärcn allerguädigst zu ernennen geruht. Drr Minister des Innern hat dcu Ingenieur zu Iglau Gustao Pclraczek o. Wokaun stein und deu Ingenieur im Ministerium d.'S Innein Johann Borlowitz zu Obcringcniturs, dann den Vauadjunclcn zu Brünu Anton S ch m i ^ m at o r zum Ingcuicur sin dcu Slaalsbnu^cnst iu Mähren ernaunt. Der Minister des Innern hat dcu Bauadjuuctcu Adolf Groß zum Ingenieur für deu Staatsdaudienst iu Galizicn eiuanul. Der Iustizminister hat die Gezirtsrichlcr Ludwig Major iu Uhnow und Roman Lcwirli iu Pizc^ myslany üucr ihr Ansuchen iu gleicher Eigenschaft, dcu Crstcrcn zum BczirlS^richle iu Stole und dcu Letzteren zum Vczirt'ogcrichtc iu Wiulnli übersetzt. Der Minister für Cultus und Unterricht hat dem im zeitlichen Ruhestände befindlichen Professor Ignaz Havranek ciuc Lehrstelle au der k. t. Oderrealschulc in Brunn vcllichcu. Nichtamtlicher Theil. «politische Neberficht. Laibach, 17. Jänner. Dem Vernehmen nach hat — wie der „Boh." aus Wien geschrieben wird — das preußische Cabinet bc-reits die Absicht zu erkeunen gegeben, zur Regelung der nordschleswig'schcn Frage im Sinne dcr Festsetzungen des Prager Friedens jetzt die Initiative zu ergreifen, und dabei die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, es werde daö in Aussicht gcuommcuc Arrangement sowohl deu Intentionen des gedachten Vertrages, als den thatsächlich gegebenen Verhältnisse«: vollständig Geuügc leisten uud iu der nur durch uuabwcislichc uud vou dcn Mächtcu selbst iu fortgesetzter Euthaltuug gcwür-dlgtc Rücksichteu verzögerten Erfüllung ciucr uic gcleug^ neten Verpflichtung der Friede Europa's mit ciuer weiteren werthvollen Bürgschaft umgeben sein. Die Details, welche die Aiältcr übcr die Vorgänge iu Paris um BegnUmißlage Noirs bringen, sind nicht uuinteressaut und es sicllt sich immer mehr heraus, daß cS nur dcn schnell und energisch getroffenen Voikchrungcn der bewaffneten Machl uud vielleicht uoch mehr d«r Besonnenheit uud Kallblütiglcil dcr Führer des Volles znzuschrcibcu ist. wenn wir nicht cinc Emeule zu verzeichnen haben. Kurz vor 6 Uhr warcn dic Mi-nislcr benachrichtigt worden, daß die Demonstration einr schlimme Wcnduug nehmen könne, nnd sofort verließ dcr General Veboeuf die Sitzung, um seine Befehle zu ertheilen. Eine halbe Stunde später besetzten drei Infanterie Bataillone das Palais Bourbon, ein Regiment Voltigeurc dcr Garde deu Tmlcricngarten, dessen Git-terthorc gcschlosseu wurden, und eine reitende Batterie die Esplanade dcr Invaliden, während ein Regiment reitender Jäger am Eingänge iu die Maischen Felder Stellung nahm. Die von Ncuilly, wo mehrere Redner am Grabe Noirs gesprochen halten, iu dcr Stärke von 100.000 heranziehende Voltsmenge wich ;war vor dem Trommelwirbel und dcr Aufforderung dcr an dcr Spitze drr Truppen stehenden Polizcicommissärc überall zurück, allein es bildeten sich später wieder Gruppen vor dem Stadlhausc, cs wurde die Marseillaise gesungen. Auch in dcn Vorstädten, namentlich im berüchtigten Vellcvillc fanden Zusammenrottungen statt. Man licß die Republik uud Rochcfort leben, rief: Nieder mit den Mör° dcrn, mit dein Kaiserreich n. s. w, doch es lam zu leinen Thätlichkeiten. Nochefort, ermüdet und abgehetzt, kam gegen sechs Uhr in die Kammer, wo er sofort zu eiuer persönlichen Bemerkung daS Wort verlangte; als er es jedoch nicht auf dcr Slclle erhielt, wiederholte cr sciu Vcrlaugeu nicht, nnd die Sitzung verlief in vollkommenster Ruhc. Nach dcn lctzlcn Nachrichten ist nicht zu zweifeln, daß dic Kammer die Gcnchmiguug zur Ver-folgung Nochcforls aclnu wird. Es handelt sich um ciucn von ihm acschriclicucn Zei< «gSartilcl. In dcr S cn a tS s i tzung vom 15. d. hatte das Cabinet zuerst Gelegenheit, sciu Pronl-amm zu entwickeln, uud zwar hat cs dies mit Glück gethan. MaupaS interpcllirtc über die iuucre Politik, nnd sagte: Das gegenwärtige Cabinet tritt unter derartig klaren Verhältnissen auf, daß wir alle hier cs unterstützen sollen. Redner verlangte blos rinc bestimmte Ertläruug von der Regierung, wie weil dieselbe zu gchcu beabsichtige; cr verlangte ihr Programm. Olli-vicr clwidcrtc, die alleinige Thatsache, daß das Cabi-uet am Ruder sei, sei imhr werth, als alle Erllärun gen. Das Cabinet habe bereits eine Vergangenheit, worauf cs sich berufe. Wir haben, sagte Ollivicr, die Ncgicrungsgcwalt nicht verlangt; man hat uns auge^ l tragcn, uuserc Ideen zur Auwcnduug zu bringen. Wir >abeu angenommen. Die radicalc Partei will Revolu-lioncu. Die Regierung nimmt dcu Kampf an, Wir werden der Widerstand sein, niemals die Reaction. Das Ministerium wird loyal die beiden Programme ausfüh« ren, die seine Mitglieder un>cr;cichuet haben. Der Un» lcrschicd zwischen bee Galerien waren schon lange vor 11 Uhr von cincr dicht gedrängten, dcr besten Gesellschaft ungehörigen Zuhörerschaft, unter welcher sich viele Damen befanden, gefüllt. Das HauS war sehr zahlreich versammelt, aber anch viele Mitglieder des Abgeordnetenhauses hattru sich im Saale cingrfnnden, und während dcr ganzen, mehr als vilrstimdigcn Dauer r>cr Sihuusi vcrlith Niemand dcn Saal. Den Vorsitz führte ssürst Karl Auerspcrg, der b^ide Vieepräsi« dcnlcn uedcu sich halle; auf der Mmistert'anl hatten sich die Minister Taaffe.Pleuer. Gislra, Hasner, Polocli eiuacfunden. Um '/z auf l2 Uhr wurde dic Sitzung eröffnet. Nach Mittheilung dcr Einlaufe verlas Graf Auers' pcrg als Berichterstatter die Adresse, welche nur bereits in Nr. 8 und '.) d. Bl. mitgetheilt haben. Zur Adresse liegen eine Reihe von Minoritätsauträgen vor. Wir geben nnn die Debatte nach dcr Darstellung dcr ..Morgcnpost." Als Hauptredner dcr Minorität ergreift zuerst das Wort Fü,st ^oblowitz. Redr des Fürsten Vobkowitz Redner erklärt, daß dic Minorität in dem ganzen Entwürfe deu Tou dcr Versöhnlichkeit und des Entgegen« 'sl'llillellill. D»e Frauen und die Familie in Japan. (Fortschmig.) w«n..l!^ H""lcu iu den bürgerlichen Classen sind gc-,^,. ^lullat schon lauge vorher gelroffcucr ^s vl^ bie eiuzig uutcr dem Einflüsse »' ^ ' ^" Vcrstaudcs, der ciucr dcr hcruorlrclcudcu H"gc des Natioualcharaltcrs ist, zu Stande kommen. ^ie Vraut dringt keine Mitgift mit, man gibt ^ °licr elnc Aussteuer, mit dcr so mauchc Dame höhern si. ? ,< ^^""«cn könnte. Die Eigenschaften, welche !>c vor allen andereu bcsitzcu soll, sind ciu sanfter und ucomdl.acr Charakter, ein ihrem Geschlecht angemessener l"!^ ' "'^ "llc Fähigkeiten einer guten Hausfrau. ^rwaa.u,,ye,, pccnuiärcn Vortheils kommen erst in zweiter co ln./'!' ^ li^en eher Veranlassung zu GcschäfiS-combmatloucn, als zu ciuem Gcldhaudcl kemen S ,^'°"^^ ls, daß, wcnn ciu guter Bürger, der verheiratet .^' ^'" einzige oder seine älteste Tochter Sohnes sc'i../«' ^',"° ^'"lc dcu Titcl ciucS Adopliv-seldcn ann n«. ^""^"""crs erhält, dcn Namcu dcS-^!tte 7"^ iu der Ausübung sciner Iu- Dcn iavm'^""^""^ e'l'cs Handels nach olgt. voran mel^d^"" H'i'"tcn gelt eine Ceremonie N'/ ""ch'S lhre Eltern hinsichtlich ihrer getroffen Von diesem Augeublicke angefangen, gibt mau ihucu Gelegenheit, sich zu scheu uud die Weisheit dcr Wahl. welche mau ihucu die Mühe erspart, selbst für sich zu trcffeu, au^ucrkcnncu. Besuche. Eiuladuugcn, Feste nnd Geschenke folgen mit so viel Nciz aufeinauder. daß dic beiden jungen Gatten sich uicht genug Glück wünschen lönucu zu dcr Zutuust, die ihnen verheißen ist. Die Braut zögert uuu uicht. die Insiyuicu des ciugcgaugcncu VcrsprcchcuS anzunehmen, was gewissermaßen mit dem Opfer der Schönheit gleichbedeutend ist, dcun dcr sociale Gebrauch erfordert cs, daß jede Fäau, dic sich in die Gewalt eines Gatten begibt, sich die Augenbrauen auSrcißt und die Zähuc schwarz fürbt. Die Hochzeit findet gcwühulich statt, wenn der Bräutigam sein zwanzigstes Jahr erreicht und seine Gefährtin das füuf^chutc zurückgelegt hat. Am frühcu Morgen schafft man die Aussteuer des jungen Mädchens in die Wohnung des künftigen Gatten und vertheilt sie mit Geschmack iu dcu zur Feier des Festes bestimmten Gemächern. Anch hier sind die Bilder dcr Götter dcS Glückes vor einem mit Blumen geschmückten und mit Opfcrgabcu bcdccklcu HauSallar ausgehängt. Pstauzcu uou SalonaquariumS bilden symbolische Grup-pcu, Tische von ^ack tragen Zwergzcdcru und Statuette« stcllcu das erste Paar dar, "begleitet von dcn Attributen der langen Lebensdauer, dem Kranich, und der hundert-jährigen Schildkröte. Orycu Mittag erscheint dns Paar mit glänzender Beglcitnng im HochzcilSsaalc. Dic junge Frau, in Wciß, die Farbe der Trauer, gekleidet und verschleiert, nähert sich von zwci Hochzcitsfreundinneu geleite! und gefolgt von einer Menge vou Augchörigen, Nachbarn und Freun- den, iu Ecremouicueostum, blendend von Vrocat, Scharlach, Gaze und Stickereien ; die zwci Hochzcitsfreundinnen machen dic Honneurs weiseu die Plätze an, liessen die Vorbcrrilima.cn zur Malzrit und flattern von einer Gruppe zur anderen, wi: cö dic ihnen auferlegte Rolle erfordert; dcun man ucuut sie dic zwci Schmetterlinge, und sic sollcu dieses rcizeudc Paar pcrsonifiriren, das nach dem Volksglauben in Iapcm dat« Emblem der ehe» lichcn Treue ist: Möget ihr auch so, scbeincn sie zu dcu Verlobten zu s^c», dic Blumen t>eö ^eücns genie-ßcn und im luftigen Flu^c üder diese irdische Bahn hiu^lcilcn uud sie stets hcilcr bis zum Ellde eurer glückliche» Existenz duichcileu! Mit Aukuahmc sscwisscr Vhuddistischcr Sccten. die in ihrem Ritus cine eheliche Einsrgnnng anfgenommtn habcn. sichl man nirgends in Japan dcn Priester bci dcr Feicr der Hocdzcit inlelvenircu. Ebenso wenig kennt man die Formalitäten, mit welchen unser Gesetzbuch die Vollziehung des Civilaclcs umgibt. Dicsc Lücke stellt augenscheinlich ein Privilegium zu Guustcn des Narlcn Gcschlcchtcs fest; cS raubt dcr Frau jcdls legale MiOcl, z7pposi!iou zu dildrn; rS bezeichnet mil cincm Worlc dic moralische Ii'feiioritäl ciner Civili-s^lion dic, iüdrm sie der Fran bcm Anschein noch cine sehr achlbare Stellung auwcist, ihr doch ein Recht verweigert, das sie im Princip dem Manne yl.ichstcllen wurde. DaS Christenthum allciu hat diese höchste S'ufe der Emanzipation drr Frau überschritlcu und ein Abgrund trennt dicsc Slufc von dcr änßcistcn Greife, welche auch die oorgcschrütcnste heidnische Civilisation erreicht hat, Diesen Voibehalt bei Seite gelassen, ift es 84 kommens vermisse. Auch die Minorität stehe auf legalem Bodcu. allein sie ist gleichseitig überzeugt, daß die Erfüllung dcr Wünsche der heutigen Opposition nicht nur möglich, sondern auch nothwendig sei, und nur die Gelegenheit habe bisher gefehlt, die Autonomie vollkommen herzustellen. Nach der Ansicht der Minorität müsse den Eigenthümlichkeiten und Gewohnheiten der einzelnen Länder der größte Spielraum gewährt wcrden, so weit die einheitliche Kraft des Gcfammtreichcs nicht gefährdet erscheine und die einem einzelnen Lande verliehenen Rechte nicht Privilegien gleichkommen. Eine Lockerung der Staatsgewalt werde nicht angestrebt. Man könnte einwenden, daß auch die Reichsgcsetzgcbung den einzelnen Ländern Genugthuung geben könne, und daß die Ausdehnung der Länderaulonomie zu diesem Zwecke nicht nöthig erscheine. Allein dieser Trost müsse sehr gering erscheinen, wenn mau so manches Reichsgefetz beobachtet, welches nur Grundzüge aufstellen will, aber viel weiter» gehe. Der Sinn für Gleichberechtigung der Nationalitäten fcheine ganz abhandcu gekommen; durch fortwährende Verleumdungen wird Ocl inS Fcuer gegossen, und doch habe der Kern des Volkcs die ganze Hetzerei vollkommen satt. Nur die extravagantesten Meinungen kommen an die Oberfläche, mit denen sich allerdings nicht pactiren lasse. Allein, wie die Geschichte lehrt, haben solche Krisen, wie die gegenwärtige in Oesterreich, stets mit Compromissen geschlossen, und ein solches Com-promiß erwarte die Minorität auch diesmal, zumal es nicht glaublich erscheine, daß die einzelnen Länder nicht in vielen Beziehungen maßgebend sein werden. Dazu ist aber auch ein Entgegenkommen von der anderen Seite, keine starre Negation, nothwendig. Der echt österreichische Grundsatz, daß Oesterreich der Schutz und Hort aller Nationalitäten ist. solle den Staatsgcdanken bilden. (Bravo! rechts.) Das in der ganzen civilisirtcn Welt hochgeachtete deutsche Element sei durch die Bestrebungen der Nationalitäten nicht gc fährdet. Die Supposition einer Gefahr hieße dem deutschen Element ein Armuthszeugniß ausstellen. Der Ausgleich sei eine politische Nothwendigkeit für beide Parteien, er müsse daher zu Stande kommen. Dies wolle Redner nachweisen. Den Fall vorausgesetzt, daß die Adresse der Majorität angenommen würde, so liegt es heute schon zu Tage, daß die Erbitterung und Mißstimmung in manchen Ländern wachsen werde. Dann aber werde so manche noch heule gut besetzte Bank im Abgeordneten-Hause sich leeren, und was dann lommeu solle, ob ein solcher Zustand, einzig in seiner Art. noch haltbar sei, müsse man sich ernstlich fragen. Die Versöhnlichkeit müsse vollkommen eintreten. Redner erklärt, daß es der Minorität zur besonderen Befriedigung und Ueberzeugung gereiche, ihre An-schauunq in der Thronrede wiedergefpiegelt zu sehen. Wir stehen, sagt Redner, an einem Wendepunkte, wir, müssen wählen zwischen zwei Principien ; das eine Princip' will starres Festhalten, das zweite alle mit der Rcichs-einheit vereinbarlichen Concessionen gewähren. Die Wege beider Parteien sind verschieden, das Ziel identisch, nämlich die Verfassung zum Wohlc der Völker, zum Gemeinwohl« auszubilden. Die Differenz bestehe nur in den Mitteln und dem Wege. Redner wirft zum Schlüsse die Frage auf, ob man die große Verantwortung auf sich laden wolle, jetzt schon den Faden der Verwicklung zu zerreißen, ohne auch Versuche zu eiuer Annäherung gemacht zu haben. (Bravo! rechts.) Dem Fürsten Loblowitz cntgeyncte als Redner der> Majorität Professor Arnvth. Ich begrüße es mit Freude, daß der hochverehrte Vorredner nur den Weg der Verfassung kennt. Keine Oktroyirung, keine Sistirung! Ich begrüße diese Erklärung zugleich im Namen meiner Gesinnungsgenossen. Das Ziel ist ein schönes, ein erhabenes, freilich in der Wirklichkeit schwer erreichbar durch die Mittel, welche die Minorität vorschlägt. Die Wünsche der Nationen sind diametral. Wenn Sie die einen befriedigen, verletzen Sie die andern. Sehen Sie nach Ungarn: die Magyaren sind zufrieden, die Siebenbürger Deutschen nicht. Und so wäre es, wenn z. B. die Polen ihre Forderungen erfüllt erhielten, daß die Ruthencn. die fo treue Unterthanen, un zufrieden wären. Gerade fo in Böhmen, die Czcchcn wären befriedigt, die Deutschen nicht, und wcv tann uns garantiren, daß sie dann nicht anders wohin blickten, wo sie Erfüllung ihrer Wünsche erhoffen? Zwei Schriftstücke liegen vor: das eine ist die legal beschlossene Resolution ocö galizischcn Landtages, das zweite eine illegal oder wenigstens nnverfassnngsmäßig erlassene Declaration der czechischen Abgeordneten. Wird den in beiden enthaltenen Forderungen nachgegeben, welche Sonderstellungen würdcn da geschaffen! Redner bespricht nun Einzelnhciten der galizischeu Resolution, klagt über das galizische Voltsschulwcscn, zieht Parallelen mit Lombardn-Venetien, daS um ein Jahrhundert vor Galizien in Cultur und Civilisation steht, klagt ferner über das Ende der deutschen Gesetzge-buug in Ungarn u. s. w. Ich kann die Herren der Minorität um ihre Vertrauensseligkeit nur beneiden. Die Wortführer der Oft' Position werden durch Ihre Concessionen nur zu weiteren Forderungen getrieben. Rufeu Sie nur den uns jctzt so angepriesenen Ncichsrath aä lw«, der wie ein Ei dem andern dem Nclcredi'jchen Neichsrathe ähnlich ist. rnfen Sie ihn ein, und Sie werden sehen, was diese Herren fordern werden. Ich, der ich mir die Aufgabe gemacht, die Gc^ schichte unseres Vaterlandes zu erforschen, erinnere Sie an den Schritt Maria Theresia'S, welche die verschiede, nen Hoflanzleien aufhob, und alles in eine und die-selbe Hand legte. Und unS wollen Sie auf einen Standpunkt stellen, dcn Maria Theresia mit Mühe überwältigte? Redner zieht nun ein Buch seiner Factur und zitirt daraus Aussprüche der Maria Theresia zur Bekräftigung seiner Ansichten über die Nothwendigkeit der strengsten Centralisation der Monarchie, und schließt mit dcn Worten: ."H schätze mich glücklich, daß die Majorität der Vollstrecker des Willens des Kaisers ist. (Bravo!) (In jenem Actenstücke macht es Maria Theresia allen ihren Nachfolgern zur Pflicht, an der Centralisation festzuhalten.) Nachdem Arneth geendet, erhebt sich Fürst Czar-torysli, um die Bemerkungen zu widerlegen, welche seine Vorgänger gegen Galizien vorgebracht, und die Erklärung abzugeben, daß die Minorität nichts anderes wolle, als die Zerschneidung des Fadens verhindern, der zur Anknüpfung von Verständigungsuersuchen dienen soll, und daß sie sich in diesem Wunsche und Streben eins glaube mit der Thronrede, welche ja doch von der Regierung in ihrer Gesammtheit vertreten werden müsse. Die Minorität fühle sich daher eins mit der Krone und billig anzuerkennen, daß es etwas ehrwürdiges hat, daß zwci junge Gatten sich für das Leben verbunden ansehen durch die einzige Thalsache der Ocffentlichlcit ihres Gelöbnisses und der ihrer Vermälung gegebenen Feierlichkeit. Eine rührende Symbolik geht aus der entscheidenden Ceremonie hervor, welche für sie nnser bindendes Ja! ersetzt. Unter den im Kreise der Gäste ausgcsteU-ten Gegenständen bcmcrtt man ein Gefäß von Metall, in dcr Form einer Schöpfkelle mit doppeltem Halse. Dieses Gefäß ist mit Schleifen von farbigem Papier verziert. In einem bestimmten Augenblicke faßt eine der Chrcndamen es am Handgriff, erhebt es zur Höhe des Mundes dcr beiden knienden Verlobten, gißt Sacki hmeiu (ein Getränk aus Reis) und läßt Braut und Bräutigam nach einander jeden aus der an seinen Lip-pen befindlichen Oeffnung trinken, bis das Gefäß leer ist. So follen Mann und Weib zusammen die Schale des ehelichen LcbcnS leeren, jeder wird von seiner Seile daraus trinken, aber beide genießen die nämliche Ambrosia oder die nämliche Galle. Beide werden gemein« sam Mühen und Kummcr sowohl als die Freuden dieser neuen Existenz thielen. Wenn die Gattin Mutter geworden ist. übt sie auf ihre Kinder eine Autorität aus, die über jcne des Gatten die Oberhand hat. Sie übt den bestimmenden Einfluß auf die Erziehung aus. Der lindliche Gehorsam selbst der Kunden gegen ihre Mutter gibt sich in allen Verhältnissen des Lebens kund und erlischt erst mit dem Tode dcr verehrten Person, die dessen Gegenstand ist. Aber nicht allein auf dem Gebiete der häuslichen Erziehung hat man die Frau eine königliche Würde er- reichen scheu, bei Völkern wo ihre Stellung fortwährend nur die einer demüthigen Magd des Mannes sein zu sollen schien. In Japan haben Frauen den Zepter der Mikados getragen. Die Kaiserin Zingou befehligte in Person die Expedition nach Corea, unterwarf die drei Königreiche, in welche dieses Land gethcilt war, und, was nicht weniger verdienstlich ist, sie erzog ihren eigenen Sohn Hathiman in einer Weise, daß er dcr tapferste ihrer Soldaten und der geschickteste ihrer Generäle wurde. Als sie das Alter von hundert Jahren erreicht hatte, übergab sie ihm die Kaiserkrone im Jahre 270 unserer Zeitrechnung; er war damals einundsiebenzig Jahre alt. Er hatte unter dem Namen Woozin eine ruhmvolle Regierung von dreiunduierzig Jahren und wurde nach seinem Tode. so wie auch seine heroische Mutter, zu dem Rang der schätzenden Genien des Reiches erhoben. Jede japauesische Frau säugt ihr Kind wenigstens zwei Jahre. Die Landessitte erlaubt es ihr nicht, ihren Säugling in Weichlichkeit aufwachsen zu lassen. Sie muß ihn gegen die atmophärischen Einflüsse abhärten indem sie ihn täglich der freien Luft bei vollem Sonnenschein, sogar mit geschorenem Kopfe und vollständig unbekleidet, aussetzt. Um ihn so lange als möglich mit sich zu tragen, ohne sich selbst zu sehr zu ermüden, wird er auf dem Rücken zwischen dein Hemde von Crepe uud dem Krageu ihreS Mantels wie in einem Bündel fest« gebunden. In dieser Weise sieht man viele Vauernweiber ihre Feldarbeiten verrichten, indem ein kleiner Kopf. der zwischen ihren Schultern hin uud her schaukelt, in ihrem Nacken zum Vorschein kömmt. (Schluß folgt.) der Regierung und wolle nur verhindern, daß einem AuSgleichsoersuche präjudicirt werde. Herr von Pratobcuera crgrM nun daS Wort, um dic Ausglcichsidecn zu bekämpfem Er gibt einen Abriß von dcr österreichischen Verfassungsgeschichte und weist nach, daß man in Folge fortwährender Bedenken nie zu einer Confolidirung gerathen könne. Fürst Sangnszko vertheidigt den Ausgleich. Den Entwurf des Grafen Auersperg nennt er eine Kriegs ^ Erklärung. Die Annahme dcr Adresse werde zur Folge haben, daß die Ausgleichsfreundc im Hcrrcuhause wie im Abgcordnetenhause ihre Plätze räumen werden. Es folgte nun die Rede Prof. Neumanns für die Majorität. Er fagt unter andcrm: Den Deut-fchen kann man nicht den Vorwnrf machcn, daß sie zur Centralisation geneigt swd. Das mag cher von den Romanen und Slaven gelten; wir aber, wir wollen kcinc französische, keine mostowitische Centralisation. Wir nehmen das freie England zum Muster. Dort ist die ganze gesetzgebende Gewalt im Parlamente concentrirl; die Autonomie herrscht auf dem Gebiete der Gemeinde und der Verwaltung. Für diese Autonomie sind wir zuerst in die Schranken getreten. Es ist kindische Naive tät und Unlcnntniß, wenn man auf das Vorbild der Schweiz und in Nordamerika hinweist. Gerade in der Schweiz nnd in Nordamerika ist das fortwährende Streben nach Unifikation zu constatiren. Der erste Präsident dcr nordamerilanischen Republik Washing ton und der gegenwärtige Präsident Grant sprachen zur großen Nation, nicht zu den verschiede nen Staaten. Wir sollen uns mit gebundenen Händen preisgeben. Zur Schwäche des Dualismus will man die Schwäche des Pluralismus gesellen. Ewig will man Experimente machen, ewig Neugestaltungen Probiren und so Oesterreich zum Gcspötte dcr Nationen machen. (Beifall,) Die Phrasen, die man gebraucht, sind ein Schlauch, in welchen man köstlichen Wein, aber auch verderbliches Gift gießen tann. Man will die Nationalitäten befriedigen und sucht doch eine Abgrenzung nach Provinzen. So würde in jedem Lande die Nationalität gegen die Nationalität in Waffen stehen. Uenerall würde die Flamme des Aufruhrs auflodern. Der Föderalismus ist der permanente Bürgerkrieg. Die Föderalisten haben ihre Bundesgenossen im La^ ger der Reaction. In Berlin wie in Petersburg erfreueu sie sich warmer Sympathien. Sowohl diese Sympathien wie diese Bundesgenossen bewirten cS, daß ich mich ge^ gen den Föderalismus mit aller Entschiedenheit erklären muß. Graf Mittrowski ergreift nun das Wort, um für die Ansichten der Minorität zu sprechen. Er erinnert an den Wahlspruch: „viriku« mntitt," bis heute seien die Kräfte jedoch nicht vereint. — Es folgt nun die Nede des Hofraths Unger. Wenn ich die Debatte erblicke, so sehe ich durch die Bemerkungen der Minorität die Majorität in Gefahr gebracht, mißverstanden zu werden. Man ruft auf Sei« ten der Minorität nach Versöhnung, man sagt, man wolle die Verfassung festhalten uud nur verfassungsmik ßig vorgehen. Wo ist denn die Differenz zwischen Ma< jorilät und Minorität? Es handelt sich bei dcr Minorität ja angeblich nur um fromme Wünfche, Wünsche welche die Fortdauer der Verfassung nicht stören. Wir müssen daher sehen, was hinter der Phrase steckt, uud nur so entdecken wir, was uns, die Majorität, von der Minorität scheidet. Die Minorität will die Form der Verfassung wahren, das Wesen aber preisgeben. Uns aber ist es um die Wahrung dcS We-sens, um die Erhaltung der Grundzüge zu thun. Die Minorität will auf dem Wege der Verfassung große Concessionen machen, denn mit kleinen würde sie die Nationalitäten nicht gewinnen, durch große Concessionen aber würde sie die Verfassung in die Luft sprengen. Auf dem Wege der Verfassuug will man das Ende der Verfassung herbeiführen. Die Verfasfungsrcvision soll die Auflösung der Verfassung sein. Mit dcr Verfassung will man gegen die Verfassung operiren. (Bravo.) Wir können uns mit dcn Widerstrebenden nicht versöhnen, weil die Widerstrebenden selbst einander widerstreben. Die einen wollen, man solle einen Bund auS vier Königreichen bilden, wobei das Königreich Oesterreich erst als neue Staatcnschöpfuug erstehen müßte. Oesterreich soll ein BundeSstaat werden, während der norddeutsche Bund sich mit krampfhafter Energie in einen Einheitsstaat verwandelt. Werden nicht die Mächte im Norden den österreichischen Reichsapfel theilen? Man hat einst gesagt, daß Italien wie eine Artischole verspeist werden müsse. Wir müssen verhüten, daß der österreichische Reichsapfel nicht zur ReichSartischokc werde. (Beifall, Heiterkeit.) Andere unter den Widerstrebenden wollen, daß Oesterreich vom Kirchenstaate abhängig sei, das heißt, daß der Kaiser dcr Vasall eines auswärtigen Monarchen werde. Wieder andere verlangen, daß Oesterreich zum Ständcwcsen zurückkehre. Welche Lösung wollen sie nun acceptireu, dcu Bundcsstaat oder dcn Kirchenstaat, den Glaubensstaat oder den Ständestaat? (Heiterkeit, Beifall.) Sie sagen (zur Miuorität gewendet): Ocffnet« wir die Thüre, damit die Gegner der Verfassung her- 85 einspazieren; wenn wir die Thüre öffnen, so werden die Gegner nicht kommen, die Perfassung aber wird hinausgehen. (Beifall.) Ihr Plan ist die Planlosigkeit: wir alicr wollen den sichern Boden dcr Verfassung nicht verlassen. Sie wagen sich in die sengende Bahn und wissen nicht, wohin der Funke spricht. Man behauptet, der Voltswille sei gcgcn die Verfassung. Ader man habe das Volk noch gar nicht befragt. Erst die Wahlrcform wird ein österreichische« Volt schaffen und dem Ncichsrath Vertrauen und Stärke yclien. Sucht man aber nach Verständigung, schließt Redner, dann ist cS daS Bcste, wir wissen uns zuerst unter einander zu verständigen. DaS wäre eine Bürgschaft für die Verständigung mit den Andern. (Lebhafter Beifall.) Es folgen mm ciui^c Bemerkungen der Fürsten Czartoryöki und Sanguszlo, die namentlich gegen Professor Neumann gerichtet sind. Graf Hartig spricht im Sinne der deutschen Partei. Er' macht darauf aufmerksam, daß allen Gesetzen die Anerkennung der Minoritäten fehle. Die Leute, die im Zuchthau« sitzen, werden nicht mit den Strafgesetzen einverstanden sein. (Heiterkeit.) Damit schließt die Generaldebatte. Es ergreift das Wort der Berichterstatter Graf Anton Auerspcrss. Nachdem N^dncr das Traurige der gegenwärtigen Zustände geschildert, fingt er, was die Ursache der uer-manenten Verfassnnqswirren sei? Dir Antwort lautet: Es fehlt in Oesterreich die Ach tung vor dem Gesetze. Das sei ein Ucl'elstand, der noch aus jener Zeit datire, wo eines NcgicrnngSschühlings wegen über Nacht ein Gesetz abgeändert wurde. Eine Zauberformel zur Befriedigung aller Parteien wird man niemals finden. Außerdem hat die Minorität ihre Forderungen noch nicht einmalpräcisirt, und wi, sollen auf Grundlage dieser noch unbekannte» Wünsche schon eine Aenderung der Verfassung ins Werk s,hcn. Dcr Widerstand dcr nationalen Minoritäten ist aber nur dadurch so heftig geworden, weil man außer derVcr-fassung Vcrstänoigung Svc rsuchc machte. Die Eigenthümlichkeiten dcr Sillcn und Gewohnheiten, von denen Fürst Loblowih sprach, können vollständigste Bc° friedignng im Nahmen dcr Verfassung finden, mit bereu Nichlauertenmmg es überhaupt so eine eigenthümliche Sache sei. Er kenne Ielnnndcn, dcr ganz ernsthaft sage, er erkenne keinen Köuig vou Preußen, sondern nur einen Chnrfürstcn vou Brandeudurg an. Das vcrhinderc ubcr mcht, daß Preußen im Vcsitzc der Einheit lind Macht wachse m,d qedcihc. Ein vcichrtcs Mitglied des Hauses (Ungcr) habe na»; richtig ncsagt, cmdcrswo sei die Föderation cilie Vcreiin^una dcS lusher Ottleonlen, lici uuS solle sie Trcuunng deö bisher Vcreiüisstcn werde,,. Die Minorität spreche von einem Entgegenkommen »er nationalen Opposition. Das sei adcr ciu mcrkwindincs Entgegenkommen, wo man dcm Werbenden dcn Nückcn kehre. Dic Minorität ncnnt sich vc>fasf>inqing eines VcrfafsungSlebeus immer gul ö st c rr cich >sch nackdlm "."^ '^^" blc nationale Flagge erst aufgehißt. l°nne m An?/?""' Nationalitäten jene Fahne schon tlcnd v°r s?! "" "'^' die Verfassung hoch fchwiu-l,o .«? s.'^ ''/N'Uagcu haben. Dcr Weg dcr Mi° ck e^'V °m Eingänge stehen «er- li^ «>^ ^ "'b über dcr Pforte licst mau: Ordcnt' ','' ^'chsrath u.: da^u gesetzt hat. Ich °>" überzeugt, daß jenen nebligen, gefahrvollen Weg, °cr berelts eiumal au drn Rand des Ab-«runds geführt ^t, das österreichische Herrenhaus N' ^"! "'"' Lebhafte Zustimmung von Seite dcr Nach Schluß dcr Ancrspcrg'schcn Nede beantragt meuwiV^^ Schluß dcr Sitzung, der auch augcnom- Bagesneuigkeiten. OpitzVvur^am^^""ll.) Dem FrUchtenhändler Franz Hofe im Wansa« ' .^cember v. I. am Raaber Vahn- seine Handtasche mit Geld gestellt worden sei^ 3e ' ^ ^", .^'^ ^!"r ^"" nac5»^s^ .., „Wlener Zertung" erfahrt mm H"t^nist""""'" °"' d«ß diele« durch»«« 'i,che «».!5"^°!'.°"^'^ ^°'°"' «°"" b« „U>'3°> folgender Unfall. Zwei Untcrossicierc waren dazu comman-dirt, von circa 500 Stück fertigen Patronen das Pulver auszuleeren, und halten ihre Arbeit bereits beendet, als einer von ihnen sich eine Cigarre anzündete- überdies be« gannen die beiden Späße zu treiben und einander zu stoßen uud in Folge dessen fiel dem Naucher die Cigarre aus dem Mund und in das Pulver. Vei der hiedurch entstandeneu Explosion wurden beiden die Hände und das Gesicht furchtbar verbrannt. Außerdem wurde die Thüre nebst dem Thürstock durch die Gewalt der Explosion aus der Mauer gerissen. — (Ein trauriger Spaßmacher.) Mährische Blätter erzählen aus Gurein nachstehende Geschichte: Am li. d. kam hier ein fremder Mann, der mehrere theils mit dem Mühlcnbesiher Medef in Bysterz befreundete, theils mit demselben in guter Bekanntschaft stehende Familien befuchte und ihnen mittheilte, daß der MUhlenbesitzer am 8. d. gestorben sei und daß die Witwe alle Freunde des Verstorbenen zu dem am 10. d. Früh in Vysterz stattfindenden Leichenbegängnisse einlade. Trotz des Regenwetters fuhren am 10. d, mehrere dcr Anverwandten und Be-lannlcn des Mühlenbesitzers nach Bysterz, um dem ange-kündigten Leichenbegängnisse beizuwohnen. Ihre Ueberra-schung war selbstverständlich grvß, als ihnen, die in Trauer-llcidern dahin kamen, die Mihlenbesitzerin ganz heiteren Sinnes entgegentrat und ihnen mitcheiltc, daß ihr Gatte nichts weniger als gestorben, sundern nach Vrünn gefahren fei und bald zurückkommen werde. In der That traf der Müller bald darauf ein und ließ den Gästen, die erschienen waren, um ihm die letzte Ehre zu erweisen, ein Mal bereiten, das Alle in der heitersten Stimmung verzehrten. Niemand konnte errathen, was der Unbekannte mit der falschen Votschaft beabsichtigt haben mochte; Nutzen hatte er daraus nicht gezogen. .-. (Aus Rom.) Das „Frankfurter Journal" läßt sich aus Nom schreiben: Durch die Ueberschwcmmuugcn wurden die römischen Straßenräuber in den letzten Tagen alle in die Stadt getrieben. In Nom sind Anfälle auf offener Straße ganz häufig, uno einem solchen unterlag vor Kurzem ein Bischof des Concils, dem alles abgenommen wurde, was er bei sich trug. Der Dieb wurde gefangen genommen und mit einer in diesem Lande bisher ungelann-ten Eile zu zwanzig Jahren Slrafarbcit verdammt. — (Der europäisch indische Telegraph), welcher von London über Berlin und den russischen Eon-tincnt durch den Kaukasus nach Persien geht und sich dort mit dem englisch ostindischen Tclcgraphcnnetz verbindet, wird binnen wenigen Tagen dem öffentlichen Gebrauche übergeben werden. — (Die Ueberreste Pcabody's), in Amerika angelangt, werden im Nathhausc von Portland (Maine) zwci Tage lang ausgesetzt. Der britlifchc Gesandte Mr. Thornton u,ld dic Gouverneure mehrerer Staaten werden den Traucrfeicrlichkeilen beiwohnen. — (Erdbeben.) Aus San Francisco wird von einem bedeutenden Erdbeben berichtet, das am 26. December Abends tt Uhr emeu großen Theil von Califormcn heimgesucht hat. Die Stöße gingen von Nord nach Süd und wiederholten sich die ganze Nacht hindurch. Die Angst der Bevölkerung war außerordentlich. In der Stadt Virginia (Nevada) stürzten Mauern ein uud ein Eisenbahntrain wurde iu dcr Nähe dieser Stadt durch die Erderschütterung aus dcm Geleise geschleudert. Locales. Der Herr Landcspräsidcnt Eonrad v. Ehvessel d hat nachstehendes Rundschreiben an die k. l Be-zirlshauptleutc erlassen: Dic Uebersicht dcS Geschäftsganges dcr politischen Verwaltung dcS Landes im lctzlvcrftosscncu Jahre gibt mir Veranlassung, sie mit Folgendem zu besprechen: Ich habe vor Allem mit Befriedigung die Thätigkeit und daS richtige Verständniß wahrgenommen, womit insbesondere einige politische Behörden sich ihrer Auf. gabc uutcrzogcn haben, die Selbständigkeit und Selbstverwaltung dcr Gemeinden nicht blos anzuerkennen und zu achten, sondern auch zu kräftigen und zu beleben und in ihrem natürlichen Wachsthum zu fördern. Es ist auf dicfcm Gebiete der Selbstverwaltung noch lange nicht Alles wie eS sein soll; denn es soll nicht sein, daß das selbständige Ocmcindcleben erst eine Schule dcr Verwaltung, ein Feld dcr Versuche für die Gemeinde, organe ist, um die ihnen gewährte frcic Bewegung zu erlernen, es soll nicht vorkommen, daß gemeinnützige Dinge im Interesse der Eomunication, der Sicherheit, des Fcldschutzcs u. s. w. gar nicht oder nur mangelhaft geschaffen werden, weil die nöthige Einigung, das Zusammenwirken der Bcthciligtcn nicht erzielt wird, oder weil der Arm des Gemeinde-Vorstandes, wenn er zur Executive greifen sott, um persönlicher Rücksichten halber oder auS Acngstlichkcit erlahmt. Die Autonomie dcr Gemeinden kommt überhaupt dadurch allciu noch nicht znr Geltung, daß sie als verfassungsmäßige« Nccht gegeben, in dcm Verwaltungs« Organismus eingeführt ist und im öffentlichen Leben figurirt; sondern ihr Zweck und ihre Bedeutung liegt darin, daß in der Gemeinde wirklich in genauester Kenntniß und Würdigung dcr localcn und individuellen Bedürfnisse so gut, in so bündiger Form und so wohlfeil als möglich verwaltet werde. Encr :r. weiden daher auch durch jene Wahrneh' mungcn, wenngleich sie sich Ihnen jetzt noch täglich bit-lcn, doch nicht dac« Vertrauen in d,c Lebensfähigkeit des freien EommnualwcscnS verlieren, sondern vielmehr dem» selben rathend und belehrend zur Seite stehen. jeden Verkehr mit den Gemeinden auch in der in meinem Schreiben vom 14. Juni v I. Nr. K47 bezeichneten Weise zur aufklärenden und den Organismus dcr Oe meindc erwärmenden Thätigkeit benutzen, und aus solche Art selbst dcn Zeitpunkt näher rücken, wo es einer der-artigen Unterstützung nicht mehr bebars, wo die volle Autonomie in Gemeinde, Bewirt und Vand, sowie es schon anderwärts >er Erfolg bewährte, dem Volle eigen und geläufig und die rege Theilnahme daran zur ande ren Natur geworden, und wo die Autorität des Regie^ rnngsdcamtcn im Br;i,tc in Allem, was nicht nach Natur und Gcfctz der Rcgicrui'gSgewalt vorbehalten ist, nur eine überwachende, nur die eines Anwalts der Ge» setzlichkcit sein wird. Es ist mit Zuversicht vorauszusagen, daß ei» wesentlicher Fortschritt auf dieser Bahn sich ergeben wird, wcnn - hoffentlich in kürzester Zeit — die durch daS LanocSgrsctz vom 2. Jänner o. I. angeordnete Zusammenlegung der jetzigen OllSqcmcindcn in Haupt-gemeinden von mindestens 3000 Seelen durchgeführt sein wird, und icl, werde daher aus diesem Anlasse auf den Gegenstand zurückkommen. Zu den Angelegenheiten, welche indessen der Herr BczillShllUptmann unvrrrückt im Auge behalten wollen, gehört vornehmlich daS Straßen- und Eommunica-tionSwescn. Ich habe im lchtverflosscncn Jahre wiederholt die Wahrnehmung gemacht, daß die Slraßrnsomitös und Gemeinden zum großen Theil weit zurückbleiben hinter dem, was ihnen behufs der Herstellung und Erhaltung der Eoncurrcnz und Gcmeindestraßen als gesetzliche Verpflichtung obliegt. Es wäre t es zu bedauern, wenn das sür die Volks-wirthschaft wichtigste Capital der Verbindungswege, die im Lande Krain in bedeutendem Umfange durch die Obsorge früherer Zeit mustergillig hergestellt worden sind, nur aufgebraucht werden und wegen Mangel pflichl-mäßiger Nachhilfe verkümmern sollte. Euer ?c. wollen daher von de:n dcr politischen Behörde zustehenden Auf-sichtsrechte uud dcm damit verbundenen Wirkungskreise im Sinne dcS ß 25 des Gesetze« vom I5i. April 1864 den umfassendsten Gebrauch machen, und ich ersuche Sie, mir jeden einzelnen Fall cineS derartigen Einschreitens von Ihrer Seite besonders zur Kenntniß zu bringen, wcil es mir daran liegt, dessen Erfolg in Evidenz zu behalten. Im Dienste der öffentlichen Sicherheit, deren Zustand derweil immerhin befriedigend genannt werden kann, hat sich die politische Bezirlsbchordc, wenn aucd dic ^ocalpolizci acmz der Gemeinde anheimgegeben ist. doch als Mittelpunkt jeder Activität in ihrem Vel> waltuugsgcbiete anzusehen, zu deren Zwecken auch ihr allein die t. t. Gendarmerie vcrsügbar ist. Ich nehme daher jederzeit mit besonderem Vergnli. gcn Act von dcn Fällcn, wo sich deren Mitglieder und Organe in dieser Richtung mit mehr als pflichtmüßi-gcm Eifer nach jeder Seite hin willfährig zelgen. na mcntlich, wcnn eS fich um die Sicherheit der Person und des Eigenthums und um Hilfeleistung bei Elemen» tarschäden und anderen Ealamitäten handelt. Dem Vollsschulwcsen hat die Bezirksbehörbe auch im letztocrflosscnen Jahre ihre besondere Obsorge gewidmet und ihre Aufgabe war diesmal um so schwieriger, wcil sie es in Ermanglung eine? SctmlaufsichtS-gcsctzes mit dcr Handhabung cincS ProviforiumS zu thun hatte, wllchcs — so unvermeidlich eS auch war, um cine Lücke in Durchfnhrnng der Staalsgrui'dgesetze uusznfüllen - doch die Mängel jeder nur zeitweiligen uud interimistischen Verfügung an sich tragt. ES wurdcn im Schuljahre 186!) mehrere neue Volksschulen, zum Theil mit qanz neuen Schulyrbäuden, errichtet und einige schon bestehende zu mehrclassigen erweitert, Im Jahre 1870 steht die Vollenduna schon begonnener neuer Sämlbantln und die Erweitelun^ von Schulen in nuch größerer Anzahl bevor, und Euer :c. werden nicht nur den belrsffenbeu Ecmcurrenz-Veshand-lunam Ihre stete ungelheiltc Aufmcllsamkeil widmen, sondern auch die bewährte, sehr ancilennenSwerthe Opfer^ Willigkeit der Gemeinden in jeder geeigneten Weise an» zurcgcn und zu erhalten suchen. Leider läßt Ordnung und Ncaelmlißigteit im Schulbesnche des letzten IabrcS viel zu wünschen übrig. Die Zcchl der Schulbesuchenden hat sogar nach den vorliegenden Uebersichten gegen das Po'juhr 1868 bedeutend nachgelassen, statt daß die Hiffrr sich namhaft erhöht hatte. Die Ursachen dieser Erscheinung sind Euer :c. nicht unbclünut lmd Sie werden denselben. meiner Wiederholten Aiifsorderunl, gemäß, durch umfassende und beharrliche Anwendung der die Schulpfkcht rebelnden Vorschriften zu steuern wissen. Im laufenden Jahre wird ohnedies voraussichtlich das vom Landtage beschlossene SchulauffichtSgcsey zur Durchführung kommen. Allein, wic dem aucb sei. so kann weder dic BczillS- noch die Orieschuluufsicht >hrc Ausgabe jemals auch nur stellenweise aus dem Auge 86 verlieren oder zum unwiederbringlichen Nachtheil der lernenden Jugend ganz fallen lassen. Ich habe a»S den Vcrichten elschen, daß die weitaus überwiegende Mehrheit der Seelsorger und Reli-gionSlchlcr im Lande sich den neuen Eimichlungcn der Schule mit voller, rühmlicher Bereitwilligkeit und mit Eifer angeschlossen hat. Auch die kirchliche Oberbehörde hat ihrer Ueber-zeuguna, hieim öffentlichen Ausdruck gegeben, indem der letzte fürstd'schöfliche Hirtenbrief die ernste Mahnung an alle Rcl'gionslcdrer der Diöcesc darüber enthält, in welcher Weise sie sich den allgemeinen Vorschriften auch hinsichtlich der Prüfungen auS der ReNgionslehrc unter-ordnen sollen. Ich lann daher zuversichtlich erwarten, daß ein da» von abweichendes Verhalten, welches dem Gesetze und den Weisungen der geistlichen Behörde zuwider ist, fernerhin nicht mehr vorkommen und sich der Fall somit nicht ereigi'cn werde, welcher die Regierung in die Lage setzen würde, für die vorschriftsmäßige Behandlung des Rcv ligionsunterrichtes außerhalb der normalen Einrichtung eine ausnahmsweise Vorkehrung zu treffen. Auch in Angelegenheiten der Heeresergänzung war den Gezirtshauptmannschaften im Jahre 1869 eine besonders schwierige Aufgabe gestellt; indem das Stellungsgeschäft das Erstemal nach dem Wehrgezetze vom 5. December 1868 und nach der erst kurz vor Beginn der Hauptstellung ergangenen Ausführung« Instruction vorzunehmen war, während die Vorarbeiten zur Heeres-ergänzung noch auf Grund der älteren Amtsinstruction vollzogen worden waren, und indem überdies gleichzeitig für das durch das Gesetz vom 13. Mai o. I. neu eingesetzte Institut der Landwehr recrutirt wurde. Dessen ungeachtet ist das SleUungsgeschäft ohne Anstand abgewickelt und das anrepartirte Contingent von 1869 in den Slellungsbezirten aller Bezirkshaupt-mannschasten des Landes bis Ende September v. I. zur Abstellung gelangt, und ncbsldem sind mittelst Haupt und Nachstellung bis Ende December 1!83 Landwehrmänner assentirt worden. Für das laufende Jahr kommt den Behörden schon die erworbene Praxis in dem neuen für Linie, Ersah-reserve und Landwehr vorgezeichneten Vorgange zu statten. Dagegen erhalten Euer lc. heuer an der Mitwir lung für die Volkszählung und für Regelung der Grundsteuer einen neuen außerordentlichen Geschäftszuwachs, und ich bin überzeugt, daß e« Wohldenselben gelingen wird, auch dieser Anforderung des Dienstes ohne stabile Vermehrung der Arbeitskräfte nur durch deren umsichtige Leitung und Vcrthcilung vollkommen zu genügen. Bei dicfcm Anlaß bemerke ich. daß ich die Verfü» gung treffe, damit Euer :c. behufs Ersparung an Zeit und Schreibkräften, insofern Sie nicht selbst eine litho-graphische Presse in Verwendung haben, solche Ausfertigungen, welche zur Intimation an die Gemeinden oder sonst zu weiterer Kundmachung bestimmt sind, in einer entsprechenden Zahl lithographirter Exemplare erhalten. Sie wollen mir daher ehestens berichten, ob und in welcher Anzahl Ihnen diese Beistcllung lithographischer Exemplare erwünscht ist? Wegen des Gebrauches der slovenischcn Sprache im Parteienverlehr brauche ich Euer :c. die bestehenden Vorschriften nicht wieder anzuführen. Ich weiß, daß darin auch im letzten Jahre Fortschritte gemacht worden sind. und ist mir auch kaum eine einzige Beschwerde deshalb vorgekommen und auch diese aufrecht erledigt worden. Euer:c. theilen gewiß mit mir die Ueberzeugung, es müsse unbedingt und allen Ernstes darnach gestrebt werden, daß mit Parteien, die nur slovenisch verstehen, aller amtliche Verkehr mündlich und schriftlich auch nur w dieser Sprache stattfinde, und Sie werden daher sehr »ohl daran thun. allen Ihnen unterstehenden Beamten nachdrücklich zu erinnern, daß sie die laufende Jah- res fr ist dazu benutzen, sich zn diesem Zwecke in der slovenischen Sprache, die ohnedies zum weitaus größten Theil ihre Muttersprache ist, zuverlässig möglichst schriftgewandt zu machen, indem diese Befähigung bei der Beurtheilung ihrer Qualification im Dienste schlechterdings entscheidend sein wird. Schließlich kann ich auch die Thätigkeit der BezirlS-hauptmannschaft in der wichtigen Geschäftspartic der directen Besteuerung nicht unerwähnt lassen. Auch hier hatte es dieselbe mit einem neuen Institute zu thun, nämlich mit dem der Steuer-Referenten, wie solche seit 1868 organisirt worden sind. Solange das Institut »och völlig neu und im Organismus der Gezirlsbehörde ungewohnt war, konnte es auch seine unterstützende Wirksamkeit nicht im vollen Maße geltend machen. Dermalen ist jedoch Euer:c. durch den Steuerrefcrenten eine umsomehr belangreiche Unterstützung geboten, als demselben instructionsmäßig auch die Iligcrenz im Geschäfte der executive» Eintreibung der Steuern und der Rückstände an indirecten Abgaben und Strafgeldern obliegt. Ich bin daher auch zu der Erwartung berechtigt, daß die demnächst seitens der k. k. Finanz-Verwaltung klar zu stellenden Gcbarungsresultite des Jahres M>9 in dem erwähnten Dienstzweige eine besonders erfolge reiche Thätigkeit der t. l. Bezirtshauptmannschaft nachweisen werden, und daß die Vereinbarung des finanziellen mit dem politischen Standpunkte sich für diese Erfolge auch fernerhin um so besser bewähren wird, als der Werlhmesser dieser Erfolge wesentlich darin liegt, je mehr es gelingt, das Interesse des Finanzärars mit der gebotenen wirthschaftlichen Rücksicht und Schonung für den Steuerträger in Einklang zu bringen. Empfangen :c. Laibach am 14. Jänner 1870. v. <3onrad. — (Theater.) Gestern Mosenthals „Deborah" mit Frl. Marie Berg als Gast („Deborah"). Die Vorstellung war weniger besucht als die samstägige, jedenfalls übte nur das StUck, nicht unser Gast weniger Anziehungskraft. Frl. Berg wußte auch als „Deborah" das Publi-cum zu elektrisiren, der Veifall war enthusiastisch. Die leidenschaftlichen Schmerzensergüsse der zurückgestoßenen IU-din waren wahrhaft ergreifend. Von den übrigen Darstellern haben wir nichts Besonderes zu berichten. Heute wird unser Wunsch, das Fräulein noch als „Donna Diana" zu bewundern, erfüllt. Wir zweifeln nicht, daß die heutige Abschiedsvorstellung der ausgezeichneten Künstlerin ein Rendezvous für alle ihre Verehrer bilden wird. Das classische Lustspiel verbürgt den feinsten Genuß. - /Alls dem V er ei II s l ebe II.) Die Generalver sammllmg des Vereines zur Unterstützung dürftiger Realschüler fand am 15. d. M. in der Dircctionstanzlei der l. t, Oberreal schule statt. Anwesend waren 16 Mitglieder. Vercinssecretur Herr Professor O p l verlas den lhrschäftöbericht, woraus wir mit Vergnügen ersahen, daß im abgelaufenen Schuljahre 186!» eine bedeutende Anzahl armer braver Schüler theils mit Kleidung!» stiiclen und Schulrequisiten, theils mit Geldaushilfen in Hl rant heitSfällcn nnd zur Bestreitung des Schulgeldes bethcilt worden sind. Eine besondere Erwähnung verdient die löbl. Sparassc. welche auch im übgclaufcnen Schuljahre den namhaften Betrag uun 30) fl. zur Unterstützung dürftiger Realschüler gewidmet hat. Der Vereinssctrctär schloß seinen Bericht mit der Hoffnung, daß der neue Ausschuß bestrcbt sein werde, dahin zu wirken, daß sich die Zahl der Mitglieder im Hinblick auf den eolen Zweck des Vereins in erfreulicher Weise vermehren werde. Vcrcinscassier Herr Professor Emil Ziakovsky erstattet den Rechenschaft^ bericht: die Einnahmen im Schuljahre 1869 betrugen 459 fl. 10 tr die Ansgabcn 258 fl.; der dermalige Stand des Per möqens bcträat' 45« fl. Zu Ausschußmitgliedern für das neue Vcreinsjahr wurden die Herren: Director Schrey, die Profcs. soren Pirter Opl, Zlatovsli, Wastler, Bngrath Trinler und Handelsmann Ter Pin, und zwar letztere drei in der Generalversammlung gewählt. Schließlich wurde zur Wahl der Functionävc geschritten. Zum Obmann des Vereins wurde Professor Pirte'r. zum Obmanustellvertreter Vergrath Trin -ter, zum Secretär Professor Opl und zum Eassier Professor Zialovsty gewählt. Neueste Post. (Oristinal-Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Pest, »7. Jänner. (Unterhaussitzun,,.) Andrassy. eine Interpellation Tisza'S über die Militärgrenzfrasse beantwortend, schließt: Die Aufressung in der I)tilitära.renze werde sich legen, wenn die Grenzer einsehen werden, daß ihre materiellen und nationalen Interessen nicht gefährdet sind. Paris, 17. Jänner. Von der Kammer wurde die Verfolgung Nocheforts mit HHN gegen 34 Stimmen genehmigt. Wien, 17. Jänner. (Tr. Zta..) In der heutigen Reichsrathssitzung theilt der Präsident ein kaiseiliches Handschreiben an den Minister Plencr mit, wonach der Ministerpräsident Taaffe und die Minister Polocki und Berger ihrer Aemter enthclicn werden u»d Plencr mit der definitiven Bildung des neuen Ministeriums tieaus» tragt wird. Plener ist interimistisch mit der Fichrun» deS Präsidiums des MinisttrrathcS und Leitung des Lan betraut. Exministe« Äersser legte sein Deputiltemnandat zurück. Telearaphische Wecvselcoursr vom 1? Jänner. üperc. MetalliqueS «0.-, — 5perc. Metalliques mit Ma,. und Novcmbrr-Ziusen 60.—, 5perc. National-Nnleheu 7<). . !860cr SlaalSanlehen 98.25. Banlllcnm 732. - Credit, Aclicu 256.80 — London 123.25. — Silber 120.65. — K, f Ducaleu 5 80',.,, Das Postdampfschift „Tafonia," Capita,! Meyer, am 18ten December von Hamburg abgegangen, ist am 16. Jänner wohlbehalten in Havanna augelommen. Handel und Golkswirthschastliches. Fürst Halm-Lose. Vei der am 15. Miner I870 vor genommenen 35. Verlosung wurden nachstehmde 500 Nummer» gezogen, und yvar: Nr 14469 gewinnt 40 riefe zu 120 st. ü W. in Silber . . 122.50 123.— ». Gruno»ntlastuna«-Vbligationen. Mr 100 st. Geld Waare ViihMtn .... zu 5 vLt 92 75 94 -. Oalizien .... „ 5 « ?g.^ 7^7.^ Nieder-Oesterre,ch. . „ 5 „ 95.50 96 -Ober-Oesterreich . . ,. 5 « 95.50 9»..5<» Siebenbürgen ... „ 5 « 7550 76. Gttlermart ... « 5 ^ U2 50 93 50 Un«»ru .... « b ^ 78.75 7925> V. Actien von Bankinstituten. Geld Waare Anglo-osterr. Vanl abgest. . . 315.- 315.50 Nnalo-ungar. Vanl .... 9850 99.-Boden-Ereditanstalt .... — ^ «71'" Lreditaustalt f, Houdel u. Gew. . 259. 259.20 Creditanstlllt. allgcm. ungar. . . 79 5>0 80.— Eecompte-Gesellschaft. n. ö. . . 900. 905.— Frauco-österr. Banl .... 105.- 105.50 Genlralbanl.......41.— 42 — Nationalbanl.......739. 740 — Niederländische Banl .... 87.- 88,- VereinSbanl.......87,— 88.- Verlehrsbanl.......115 50 116.-- Wiener Van!......66.50 67.- N. Actien von Transportunterneh» munaen. Geld Waare Alfllld-Fiumaner Vahn . . . 170.75 171.25 Whm. Westbahn.....218.— 219,— Carl-Ludwig-Bahn.....236.75 237.25 Douau-Dampfschifff. Gesellsch. . 575.- 580,- Elisabeth-Weftbahu.....184.— 185,- Feroinauos-Nordbahu . . . 2165—2170.— Fllnftlrchen-Barcser-Vllhn . . 180.-- 181.— Hranz-Iosepli«.«llhn .... 185.- 18«.— Lcmbtr°.-«zcrn.-Iassyer-Vllhn . 208.— 208.50 > Veld Wllartj Lloyb, «fterr........323.- 325.— Omnibu«........1'^50 134.50 Rudolss.Bahn......163.— 163.50 Sitbenbiirger Bahn .... IN« 50 167. Staatsbahn.......396.— 397.— Slldbahn . ......252.20 252.40 Slldnordd, Verbind. Bahn . . 163,— 164.— Theiß-Bahn.......243 - 243.50 Tramway........144.- 14450 «. Pfandbriefe (flir 100 fl.) Mg. «st, Boom-Eredit-?lnftllll Geld Waare verlosbar zu 5 pCt. in Silber 107.25 107 75 t>t°.in33I.ri!clz.zu5pEt.inö.W. 89.- 89 25 NaNonalb. auf 0. W. verlosb. zu 5 pEt.......93.20 93 40 Oest, Hypb. zu 5'/, M. rl!clz. 1878 97.50 98.50 Una.V°d.-«lreb.-Nnst.zu5V,pLt. 91.- 91.30 »'. Prioritätsoblistationen. 5 10) fl. ö. W. Gelb Waare lilis.-Wcstb. in S. verz. (I. Emiss.) 91.50 92.^-Ferdinands-Nordb. in Silb, verz. 106.25 106.75 Franz-Iosephs-Bahn .... 93.- 93,40 G.Tarl-Ludw.N.i.S.uerz.lEm. 100 50 101,50! Geld Waare Oeslerr. Norbwtslbahn .... 93— 93.50 Siebend. Bahn in Silber verz. . 90.25 90 75 Staat«!,. G. 3V« ü 5.lX)Fr. ,.I. Em. 142.- 143 — SUdb.G.3'/«!.500Frc. „ . . 121,40 I2l'?0 Sudb.-Bons 6'/. (1870—74) « 500 Frcs......245.- 246.- «. Privatlose sper Stuck.) Kreditanstalt f. Handel u. Gew. Geld Waare zu lW fl. Ü W......157.50 158- Rudolf-Stiftung zu 10 st. . . 15.59 z«.^ Wechsel (3 M°u,) Geld Waare Augsburg für 100 st, Md. W. 102.90 103.10 Fraulfurt a.M. 100 fl. dctto 102.90 l03 15 Hamburg, siir 100 Marl Oa,-co 91.15 91 25 i!°udou, für 10 Psuud Sterling 123 25 123.45 Pari«, für 100 Franc« . . . 49.05 49.10 Cour« der Oeldsorten Geld Waare K. Müuz-Ducater. . 5 fl. 81 lr. 5 st. 82 lr. Napoleousb'or . . 9 « 85 ,, 9 ,. 8« „ VeremSthal« ... 1 „ 82 « 1 .. 82j .. 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