F > /S Rechenschaftsbericht über den katholischen Gesellen-Verein. Erstattet vom Vereinsvorsteher IN VttNkiim in -rr rilften Iahres-rrrsammlunii am 27. April 186k.» i ! x i'-v - Laibach t8Kt>. Druck von I. v. Kleinmayr L F. Bamberg. — Verlag des Vereins. Hochverehrte Herren! Zinn cilftcn Male seit der Errichtung unseres Vereins tritt an mich die Pflicht heran, Ihnen in einem über¬ sichtlichen Bilde darznlcgcn den Stand jener Anstalt, welche, unter Ihrer regen Mitwirkung ins Leben gerufen und bisher am Leben erhalten, nun in ihr zwölftes Lebens¬ jahr hinübcrtritt. Wenn mir auch das Bergungen versagt bleibt, irgend welchen besonderen ncnncuswcrthen Fortschritt im Vereinslcben im Laufe des eben abgclanfcncu Jahrgan¬ ges angcben zu können, so darf ich doch zu meiner wie auch zu Ihrer genügenden Befriedigung die bestimmte Versicherung hinstcllcu, daß der Verein im allgemeinen auch keinen merkbaren Rückschritt erlitten hat; — eine in so weit befriedigende Thatsachc, in wie weit wir uns bei den ohnehin bekannten, im allgemeinen nichts weni¬ ger als erquicklichen gewerblichen Verhältnissen seit Jahren her geradezu daran gewöhnen mußten, auf die Verwirk¬ lichung des einen und des anderen der Wünsche, welche unseren Verein betreffen, Verzicht leisten zu müssen. Unter diesen Wünschen wird von uns allen, die wir dem Vereine mit regem Interesse auhangcn, kaum einer so lebhaft und anhaltend gehegt, als der, daß die Zahl der Mitglieder sich namhaft vermehren, wo nicht 2 gar verdoppeln würde. Jndeß aber — nm nicht das nämliche, was ich znr Beleuchtung und Erklärung dieses Umstandes namentlich bei unserer vorletzten Jahresver¬ sammlung hcrvvrzuhcbcn mich veranlaßt gefunden, wie¬ derholen zu müssen, genüge bei dieser Gelegenheit nur die Bemerkung, daß solcher Wunsch so lauge als ein lediglich frommer Wunsch dürfte erachtet bleiben müssen, so lauge nicht in den Werkstätten und in den gcwcrb liehen Kreisen überhaupt znm Durchbruch gelaugt jene wahre nud richtige Auffassung von den heilsamen und ersprießlichen Folgen unseres Bcrcinslebcns und mithin jene Werthschätzung, jene rege Eingenommenheit für den¬ selben, welcher man in den höheren und intelligenteren Kreisen — ich darf sagen — durchgehends und seit dem Bestände des Vereins andauernd begegnet. Unter derlei Verhältnissen nun, wie sie zwar nicht sein sollten, aber thatsüchlich eben vorhanden sind, bleibt Wohl nichts übrig, als sich zufrieden zn geben damit, daß der Stand der Vcreiusmitgliedcr ans jener Höhe erhalten bleibe, auf welcher das Vercinslebcn in der bisheriger Art sich fort- zuenlwickeln und sortznbewegcn vermag. Ausgenommen wurden in den Verein im Laufe die¬ ses Jahrganges 41 Gesellen, von denen ö wegen Nach¬ lässigkeit im Besuche uud in der Einzahlung der monat lichen Beitrüge pr. 10 Nkr. den Statuten gemäß aus¬ geschlossen werden mußten, so wie nebst diesen zwei andere in Folge des unordentlichen, den guten Namen des Vereins befleckenden Benehmens; fortgcrcist aber, mit Vcreins- wanderbncheln versehen, sind ihrer 27, so daß die Zahl s der dem Bercinc gegenwärtig angehörigen Mitglieder sich ans 51 beläuft, nnter welchen 20 Fremde, aber Ein¬ heimische. — Dcö besonderen mag nach hcrvorgchobcu werden die Thatsachc, daß seit dem cilfjährigcn Bestände dcö Vereins nach nie so viele anderen Vereinen angehö¬ rige Gcscllcm durch Laibach einfach durchreisen mußten, als im Laufe dieses VcrciuSjahrcs; die Zahl solcher meist ans Mangel au Arbeit durchreisenden, zum großen Thcilc über einen oder auch zwei Monate anfs Wandern an¬ gewiesenen Gesellen beträgt in diesem Jahre 87; — eine Erscheinung, welche hinlänglich geeignet erscheinen kann, ein cigcnthümlicheö Licht ans die nicht gar rosigen Vcrhält- hättnisse dcö gewerblichen Standes zn werfen. lieber die Haltung der Vcrcinsmitglieder sowohl in als außer dem Vereine brauche ich mich wohl kaum des weiteren anSznlnsscn. Abgesehen von einem genug fatalen Zwischenfalle, welcher so manche Verlegenheiten und Stö¬ rungen hätte herbciführcn können, bei dem allseitig klu¬ gen , besonnenen Vorgehen jedoch ohne alle weiteren stö¬ renden Nachwirkungen verlaufen ist, blieb der Eifer der Mitglieder für Erhaltung der gemeinschaftlichen Eintracht und Liebe, so wie auch für das Streben nach Wahrung der Zucht, Sitte und des Anstandes stets rege, so daß, wenn der Verein auch gar nichts anderes zu erzielen ver¬ möchte, als die Weckung und Pflege des Sinnes für das Gute und Schöne, für Sitte und Ehrbarkeit in den jungen Handwerkern nnd die Angcwöhnnng derselben zn einem geselligen brüderlichen Familienleben, in welchem sic mit munterem, kindlich "zutraulichem Sinn ihrem Vor- 4 stunde anhängcn, der Verein schon lediglich deshalb als eine Wohlthat für die bürgerliche Gesellschaft nnd der wohlwollenden Thcilnahmc jedes Edelgesinnten würdig erachtet werden müßte. Und dieser, wenigstens dieser Er- folg ist die sichere Frucht, welche auf dem Boden unseres Vereins erfreulich gedeiht; abgesehen davon, daß den Mitgliedern zu deren intellektuellen Bildung im Vereine vielfach Gelegenheit geboten bleibt durch die opferwillige Güte jener Herrn, welchen der Verein für die Erthcilnng des Unterrichtes zum tiefsten und aufrichtigsten Danke verpflichtet bleibt; darunter vorzüglich dem für unseren Verein bereits das zehnte Jahr unermüdlich thätigcn, demselben stets mit regstem Eifer zngethancn Herrn Gyin- nasial-Professor Konschcgg, welcher für seine so freund- liehe, ausdauernde Mühe den einzigen Lohn wohl nur finden mag in der Liebe und Hingebung, mit welcher die Vercinsgesellcn ihm in so unverkennbarer Weise zu gethan bleiben. So wie Herr Professor Konschegg den Unterricht aus der Naturgeschichte, so erthcilte Herr Močnik, Lehrer an der städtischen Hauptschule zu St. Jakob, mit rüh- mcnswerthcr Bereitwilligkeit nud ausdauerndem Eifer den Unterricht im Rechnen, außerdem aber auch einem und dem anderen den Unterricht in der slovenischcn Sprache; gleichwie anch bei dem frenndlichcn Entgegenkommen der Herrn Križnar, Dvmkaplan, und Tomazin, Stadtpfarr koopcrator zu St. Jakob, die Vorträge aus der Weltge¬ schichte und die Uebnngcn in schriftlichen Aufsätzen fortan im Vereine werden stattfindcn können. Nachdem zur Leitung des slovcnischen Gesangöuu- tcrrichtes in Herrn Perus, Studircudcu am hiesigen k. k. Oberghmnasium, eine sichere und tüchtige Kraft gewonnen worden ward, stellte es sich von selbst als zweckmäßig heraus, auch dcu deutschen Gesangsunterricht einer und derselben Leitung anzuvcrtrauen, was denn auch stattge- fanden mit Zustimmung des akad. Malers Herrn Ritters v. Kurz zu Thurn und Goldcnstcin, welcher den betreffenden Gesangsunterricht vier Jahre hindurch mit jener opferwilli¬ gen und unermüdlichen Hingebung besorgte, die ihm das freundlichste und dankbarste Andenken im Vereine sichert. Außer der mitunter recht fleißig benützten Biblio¬ thek stehen den Mitgliedern zehn theils politische, thcils gewöhnliche,Volksschriften zur Belehrung und Erbauung' zu Gebote, unter denen die ,Laibachcr Zeitung', die, No¬ vice' und der, Triglav' sowie der ,Tovars' durch die Güte der betreffenden Verleger, der Herrn Edler v. Klcinmayr, Blasnik und Militz, wie bisher so auch in diesem Jahre, dein Vereine gratis znkamcn, wofür ich im Namen des Vereins den genannten Herren den wärmsten und herz¬ lichsten Dank hiemit ausdrückc. Bei Ihrer, wie auch anderer Vcrcinswohlthäter un¬ ermüdlich regen Opfcrwilligkcit in der Leistung der jähr¬ lichen Beiträge an den Verein war derselbe auch diesmal in der erfreulichen Lage, seine Ausgaben decken zu können, ohne den Bereinsfond in Anspruch nehmen zu müssen. Wie aus dem NcchnungsanSwcisc des Vereinskassicrs Herrn Schwcntncr zu ersehen, sind dem Vereine im Laufe dieses Jahres zugeflossen: 6 Von Sr. fürstbischöflichen Gnaden fl. 50.- „ 5 Wohlthätern zn 10 fl. . . . „ 50.— „ fl. . . . „ 75. „ mehreren „ „ 3, 2, 1 fl. . „ 13.— dazu an eingelösten Kupons ... „ 19. 6 nnd der lctztjährigc Kasseurcst mit . . „ 88.211 im Ganzen . . fl. 295.27^ wogegen verausgabt wurden: au MicthzinS.fl. 80.— für Beheizung und Beleuchtung . . „ 58.73 „ Bücher und Zeitschriften . . . „ 34.89 „ Druck-, Buchdiudcrkosten und znm Gesangsunterricht., 19.72. an Dicncrlohn.„ 30. — „ diversen Auslagen ..... „ 23.39 im Ganzen . . . fl. 246.73 woruach sich ein Uebcrschuß von 48 fl. 54'^ kr. hcr- auSstcllt, welcher zur thcilweiscn Deckung der für das kommende Bcreiusjahr wie bisher mit 250 fl. prälimi- uirtcn Ausgaben bestimmt bleibt. Dcr Bcreiusfoud selbst, bcstchcud in 3 Staatsschuld- Verschreibungen zn 100 fl., in einer zn 50 fl. und in den beim löbl. AuShilfSkassenncrcin fruchtbringend ange¬ legten 540 fl., repräscutirt mit Einbeziehung der aucr wachsencn Zinsen den Gesammtbctrag von über 1010 fl. Eine weitere Vermehrung des VereinSfoudcS bleibt in sichere Aussicht gestellt in Folge dcS seinerzeit ein zuautwortcndcn Legats des am 7. März l. I. verstör bcucn Domherrn Josef Poklukar im Betrage von 100 fl., 7 gleichwie auch im Laase des vergangenen Winters von einer unbekannt sein wallenden and mir auch in der That unbekannten Wohllhätcrin dem Bcreinc ein Geschenk von 100 fl. zngekommcn ist, mit der ausgesprochenen Intention jedoch, daß diese 100 fl. zur leichteren Herstellung einer Vcreinsherbcrge bestimmt bleiben mögen. Wolle der höchst gütige Gott cS überreichlich vergelten der edlen Geberin sowohl als auch dem nun in Frieden ruhenden Dom¬ herrn Poklukar ; mögen so freudige Ucberraschnngcn, namentlich in der Art der Legate, dem Vereine nm so häufiger zu Theil werden, je lebhafter sich von Jahr zn Jahr fühlbar macht das Bedürfnis; nach einem eigenen Vcrcinshansc. Dieses Bedürfnis; gestaltet sich zn einem dringenden, insbesondere nachdem alle die Verhandlungen, welche gemäß dem Beschlüsse der letzten Jahrcsvcrsamm lang behufs der Errichtung einer VcrcinShcrbcrgc im vol¬ len Ernste gepflogen worden sind, so vielseitigen und be¬ deutenden Schwierigkeiten begegneten, das; man sich nicht verschließen kannte der klaren Ucbcrzcugnng, an cine Vcr cinshcrbcrge sei hicrartS kann, zn denken, chevor der Verein nicht ein eigenes Haus und mit demselben zu¬ gleich die Herberge oder des Hospiz bekomme. Ans die scn Gegenstand nun möge, meine Herren, unsere Ans mcrksamkcil gerichtet bleiben insvfernc, als sich mit der Zeit dach hin und wieder welche Gelegenheit darbictcn könnte, ans eine nicht gar unüberwindlich schwierige Art zum Besitze eines Vcrciushanscs zu gelangen, mit Rück¬ sicht worauf auch das obcrwähnte Geschenk von 100 fl. bei dem löbl. Anshilfskasscnvcrein dcponirt bleibt. 8 Da die seit Jahren her zur Weihnachtszeit veran¬ stalteten Fcstvorstcllnngen sich eines derart allgemeinen Beifalls erfreuen dürften, daß deren so weit nur thnn- lich alljährliche Wiederkehr als dem Wunsche des geehr¬ ten Publikums entsprechend erachtet werden kann, sind zur Hintanhaltnng mancher Unbcgncmlichkeiten und Ver¬ legenheiten die für solche Vorstellungen erforderlichen Trikots durch die gütige Vermittlung des Herrn Vor¬ standsmitgliedes Heidrich nm den Betrag von 50 fl. fin¬ den Verein bcigeschasft worden, welcher Betrag aus den bei der letzten Christbaumfeier erzielten Cinnahmcn gedeckt worden ist. Der dctaillirtc Ausweis über diese Ein nahmen und betreffenden Ausgaben liegt zu Ihrer gefälli gen Einsicht vor. Zufolge dem Berichte des Leiters der Vercinsspnr knssc, des Vorstandstcllvertreters Herrn Rcligionöpro- fessors Lesar, sind im Laufe dieses Jahres von einigen Mitgliedern eingelegt worden 353 fl. 85 kr., anSbezahlt dagegen wurden an dieselben 184 fl. 41 kr. Der ge¬ stimmte VcrmögcnSstand der Sparanstalt beläuft sich ans 653 fl. 27 kr., welche beim Handlungshausc Mayer gegen 5 pCt. angelegt bleiben. —- Nachdem es dem ver¬ ehrten Herrn Professor Lesar bei seiner vielseitigen Thä- tigkeit nicht leicht thunlich bleibt, dein Vereine in jener Art sich hinzngebcn , wie er cs selbst in seiner Stellung als Stellvertreter für wünschenswcrth erachtet, gehe ich nur in seinem Sinne und mit seinem Einverständnisse vor, wenn ich den bereits obgenannten Herrn Tomazin nun noch in Ihrer Gegenwart ersuche, diese stellvcrtre- 9 tcndc Stellung übcrnehn>cn zu wollen, und darf Ihnen denselben ohne weiteres als meinem Stellvertreter Vor¬ fahren in der Erwartung, daß bei seinem mehrfach be¬ währten Eifer für nufere Vcrcinssachc, bei seinem herz¬ lich einnehmenden leutseligen Wesen in ihm eine neue ersprießliche Krast für den Verein gewonnen bleibt. Dem Herrn Professor Lcsar aber drücke ich für seine bei und seit der Gründung des Vereines her stets bereitwillige Mitwirkung, wie auch namentlich für die mit der Lei¬ tung der Vcreiuösparanslalt verbundene Mühewaltung im Namen unseres Vereins den wärmsten Dank ans mit der Bitte, seine rege Thcilnnhme dem Vereine auch fortan bewahren zu wollen. Indem mir zum Schlüsse nichts weiter erübriget, als ein treu und aufrichtig gemeintes „Vergelts Gott" im Namen der VerciuSgcscllcu Ihnen, Vcrchrtcste, ans- zudrückeu für die unermüdliche Ausdauer, mit welcher Sic seit Jahren her die Vcrcinssachc zu fördcru bc^ strebt siud, kann ich diesen Jahresbericht durchaus nicht als geschlossen erachten, ohne einige Worte geliehen zu haben dein gerechten Schmerze über den empfindlichen Verlust, welcher nebst den 415 katholischen Gescllcn- vcrcincn im Laufe dieses Jahrganges auch den unsrigcn getroffen hat. Ich hätte Sic gewünscht als Zeugen jener wchmüthi- gen Stimmung, welche sich bemächtiget hat der Mitglieder unseres Vereins, als die bestimmte Nachricht von dem am 4. Dezember v. I. erfolgten Hinschcidcn Kolpings eingctroffcu war; ich hätte das gesummte Publikum her- 10 bciwünschcn mögen, auf daß cs Zcnge werde jener kind¬ lichen Liebcstrauer, in welcher unsere Mitglieder am 11. Dezember v. I. nm 5 Uhr früh der h. Trancr- messc in der Domkirchc so zahlreich beiwohnten, nachdem wir an der Leichenfeier selbst mittelst eines nach Köln abgcschicktcn Telegramms theilznnchmcn suchten. Fühlten cs ja doch alle gar so lebhaft, daß nunmehr hicnicdcn weilt derjenige, welchen mehr denn eine Million Ge¬ nossen so natürlich, so unwillkürlich, so gerne „Baler" nannten. Im kräftigen Manncsaltcr von nahezu vollendeten 52 Iahrtn ist vom Schauplätze dieses zur Krone des ewigen Lebens abberufcn worden jene Persönlichkeit, deren charakteristische Züge sich kaum gedrängter und gclnn gcncr in ein Gcsammtbild zusammeufassen lassen, als in dem Bilde, welches entworfen hat der Präsident des Gcscllcnhospitiumö in Köln, der Herr Justizrnth Wallraf, am 8. April l. I. gclcgcnhcitlich der feierlichen Eiufüh- rnng des Herrn Schossers, bishin Rcligionslchrcrö in Trier, als erwählten Nachfolgers KolpingS, in das Amt des Generalpräscs des Mutter- und Hauptvcrcius in Köln. „Eine jener providcnticllcn Naturen — so unter anderem der Herr Jnstizrath — war Kolping, welche der Himmel nusscndct, nm große Ziele zn erreichen. Mit instinktivem, durch eigene Erfahrung geschärftem Blicke für die Schäden des Gescllcnwcscns, mit gleich instinktivem Blicke für die Mittel, sic zu hcilcn, ver¬ band er jene mächtige Begeisterung, die überall, wo 11 sic erschien, die Menschen fast willenlos unterwarf. Wer konnte mich dein Strome dieser Rede widerstehen, die bald herzlich zum Herzen sprach, bald in humori¬ stischen Geistesfunken sprühctc und leuchtete, bald kcnlcn- artig drcinschlng, aber immer stärker, immer energischer, immer überzeugender auf dcu Zuhörer eindraug, ihn packte, mit sich fortriß! Das anfangs kleine Häuflein seiner Jünger wuchs mit jedem Tage. Aber, wie war er auch unermüdlich! Jetzt unter den Gesellen, jetzt am Schreibtische; heute mit der Bcttclbüchse zu Freund und Nichtfreund pilgernd, morgen als Missionär ans weiten Reisen; heute an das Kabinet der Fürsten, morgen an die schlichte Thüre des Privatmannes anklopfend, sich heute au die Einzelnen, morgen sich an die Massen in großen Versammlungen wendend; — so war Kolping rastlos geschäftig, immer mächtigere Steine zn seinem Bane zusammen zu tragen, diesen Ban weiter anözudch- uen und tiefer zu begründen." Dies — abgesehen von den glänzenden Tugenden, welche ihn als Priester in so hohem Grade zierten — das Bild Kolpings als des Gründers und Vaters der katholischen Gcscllcnvereiuc! Möge dieses Bild immerdar vor Augen schweben vor¬ züglich uns alten, meine Herren! die wir das Vergnü¬ gen hatten, ihn vor eben zehn Jahren persönlich kennen zu lernen bei Gelegenheit der zweiten Gründungsfeier unseres Vereines und der damit verbundenen Fahnen weihe, welche er selbst vorgenommen hat; möge die stets lebhafte und angenehme Erinnerung an Kolping uns ^12 - aufinuntern zur unverdrossenen Ausdauer in der Mit¬ wirkung an der Durchführung jener so sehr zeitgemäßen Aufgabe, welche, von ihm anfgegriffen und zn seiner eigenen Lebensaufgabe hingenomnicn, das wahre Wohl des ehrbaren Handwcrksstnndcs und die Verherrlichung deö Namens Gottes zum einzigen und alleinigen Zwecke hat!