3l^. 22 »84«. An Frau; Hermann v Hermannsthal. ^ur ersten Heimatb lnst Du rückzog,'«. Es schickt die zweite Dir den Abschiedsqruß! Ob Du an deutscher Mutterbrust gesogen. Klovenen gaben Dir den Vruderkuß. Welck' Loos uns immer falle aus dem Rade, Wir denken Deiner stets in Lust und Weh'! Dir vlätschert Grüße Buschindorfs Najadc. Dir bringt den Abschied der Wocheinerfte. „Leb' wohl. Du Wuter!" tönt es vom Triglave. Deß Gletscher Du bestieaen voller Muth, „Leb' wohl, Du Guter!" ruft es an der Save, Wo auf den Hügeln kocht der Rebe Blut- Nir Alle. die Dein treues Herz verstanden, Die qern gelauscht dem biedern deutschen Wort, Nir Alle trauern, daß zu fernen Landen Gerissen Dich von uns das Schicksal fort. Dock, keine Gränze yemmt den Zug der Seelen, Gedanken fliegen über Vera, und ssluth und Thal, Den Winden gleich, di? „ie ihr Ziel verfehlen, So schnell wie des Gewitters Feuersirahl. O, baß Du in der deutschen Heimath wieder Die Muse küßtest, die Geliebte, treu; ZD, daß die Quelle Deiner schonen Lieber Von neuem spränge rauschendhell und frei! — O< daß Du Herzen fändist. Dir ergeben, So stark wie Eichen und wie Gold so rein; O. daß den Becker reiche Dir das Leben Voll, überschäumend von des Glückes Wein! — So ziebcn uns're Wünsche hin nach Norden, Sie segeln mit den Wolken, ohne Zahl, Zu Di r. der uns im Süden Freund geworden, Zum deutschen Biedermanne, Hermannsthal. Gallhof, am 28. Februar 18K6. Joseph Philibert. Der fremde Prinz. Rovellette von Leopold K-ordesch. <^5ei dem Divisionsgeneral und Militär-Commandanten einer bedeutenden Glänzstadt Frankreichs waren an einem Sommermorgen des Jahres 1826 mehrere Obcrofficilre zum Stabsrapport versammelt, als ein bartiger Dicnstscrgeant eintrat und nach gehöriger Salutirung dem General ein Papier überreichte. „Was Teufel? Nun, da haben wir's — also gestern spat in der Nacht, oder vielmehr heute morgens ist er angekommen?" »So ist es, Herr General." ^ «Schon gut! Rechts nm!" I Der Sergeant sallitirte und trat ab. « „Meine Herren," sprach der Commandant halb spöttisch, halb ärgerlich, »eben recht, dasi Sie hier sind, wir kommen nun heuer aus den Paraden nicht heraus, obschon wir von Paris ziemlich entfernt sind. Gehen Sie nach Hause, um 12 Uhr erwarte ich Sie in Galla bei mir. Der Prinz von ^* aus Deutschland ist hier angekommen und wird sich ein Paar Tage aufhalten; er fällt wie aus den Wolken, aber wir müssen ihm die Honneurs machen." Z Die Officierc gingen. H .„Nun, wie lästt die Tournure des Prinzen an?" fragte die Gemahlin des Generals, eine feine Pariser-Dame, als dieser, von der Aufwartmig zurückkehrend, in's Zimmer trat. „Ueber alle Erwartung, mein Herz, über alle Erwartung, sage ich Dir; ein fameuscr, junger Mann, dieser Prinz; französisch spricht er Dir mit einein Accent, einer Reinheit, Sicherheit, Volubilität — pn^ l)!o,i! — man glaubt, Deinen gewandten Anbeter, St. O. uentin aus Versailles, zu hören, und das will viel sagen," setzte er mit einem schelmischen Seitenblick hinzu. — „Und dann seine Manieren, seine Freundlichkeit — klir;, er hat uns alle bezaubert." V „Wird man das Vergnügen haben, dieses Wunder von einein Prinzen zu sehen?" spöttelte gutmüthig die Generalin. „Sicherlich, morgen auf der Parade, wenn er die Garnison besichtigt." „Nun gut, Herr Gemahl," sprach neckend die junge Dame, „da habe ick) Zeit, zwischen St. Ouentin und der prinzlichen Hoheit aus Deutschland Vergleiche anzustellen." „Bosheit!" murmelte der General. Z Im Hotel „zur Taube" herrschte ein ungemein bewegtes Leben und mitunter gab es Confusionen, denn der deutsche Prinz, den aber vermöge seiner Aussprache Jedermann für den feinsten Franzosen gehalten hätte, machte der Gasthaus-inhabung genug zu schaffen. Er wollte sich als Prinz zeigen und hatte auf den andern Tag sechzig Couverts bestellt, um dem Officiercorps, wie auch einigen anderen Honoratioren eine glänzende F«te zu geben. D 86 Die Reisegesellschaft des Prinzen war eben nicht zahlreich. — Eil, Secretär und, wie es schien, Günstling des hohen Reisenden, ein Kammerdiener, ein Leiblakai und ein Kutscher machten dessen ganze Begleitung aus. Tags zuvor waren ein prächtiger Postzug Rappen und zwei Reitpferde des Prinzen im Gasthofe eingetroffen, die nicht wenig Aufsehen machrcn. Den Postzug pflegte er nach der Aussage seines Kammerdieners nur zu Spazier- und, Paradefahrten zu verwenden, auf der Reise fuhr er gewöhnlich mit Postpferden. Als nach der Mittagstafel der Kutscher im Hofe die glänzende Reisecarosse wusch und sich, wie das überall zu geschehen pflegt, mehrere neugierige Bewunderer des herrlichen fremden Wagens um ihn versammelt hatten, kamen auch der Kammerdiener lind der Lakai herab und sahen dein Kutscher zu. Da die ganze Dienerschaft des erlauchten Reisenden exact französisch parlirre, was die Leute im Gasthofe nicht wenig Wunder nahm und die Bildung des Fremden in ihren Augen noch höher stellte, so war ein Gesprach mit den Zusehern und den Livreetragern bald im Gange. Der Kammerdiener, als der Redseligste, wußte die Freundlichkeit und Großmuth seines Herrn nicht genug zu loben. »Das ist ein Prinz, wie es wohl wenige seines Gleichen in der Welt gibt," schloß er seine Lobrede, »und das Einzige, worüber ich ihm manchmal Vorstellungen machen möchte, wenn sich das schicken würde," setzte er leichthin dazu, »ist das Uebermaß seiner Großmuth und der überwiegende Hang, sich überall im Glanz zu zeigen. So sind auf morgen 60 Personen eingeladen, und wir kennen nicht Einen davon, und so geht es immer und überall.'? Nach diesen Worten stieg der Kammerdiener, ein deutsches Liedchen trällernd, wieder die Stiege hinauf. Nach einer kleinen Pause kam der Befehl an den Kutscher, die Reitpferde zu satteln. Der ganze Hofraum stand beinahe voll Menschen, als nach einiger Zeit der Prinz mit seinem Secrctar über die große Treppe hinab kam, wohin die Pferde geführt worden waren. Er war ein schöner Mann, ungefähr 25 Jahre zählend, groß, schlank, wohlgebaut. Unter dem weißen Som-merhute quollen rabenschwarze Locken hervor; sein Auge war freundlich, doch imponirend, wie seine ganze Haltung. Sein Anzug, wie der seines Begleiters, war äußerst elegant. An seiner linken Brust glänzte ein kleiner Ordensstern. Er erwiederte den Gruß der Menge sehr artig, bestieg den herrlich aufgezäumten Engländer und sprengte, vom Secretär gefolgt, aus dem Gasthofe. Man kann sich denken, daß die ganze Stadt alle wie immer Namen habenden Klatschereien im Stiche ließ, um von nichts anderm, als von dieser neuen Erscheinung zu sprechen. Der deutsche Prinz war überall das dritte Wort und die Lobrede des gesprächigen Kammerdieners lief, um die Hälfte vergrößert, von Mund zu Mund. Als er Abends zum Militär-Commandanten auf ein Spiel fuhr, waren Thor und Treppen des Hotels förmlich belagert. Der Secretär und der Kanunerdiener waren zurückgeblieben, indem der Prinz bloß den Bedienten, mitgenommen. Als sie daher im Speisesaale Platz genommen hatten, rückten ihnen unbemerkt mehrere angesehene Gäste näher und bald waren Beide in's Gespräch verwickelt. Die Rede fing natürlich bald an, sich um den Prinzen zu drehen; der Secretär erzählte von dem ungeheuern Auf-wande, den sein Herr namentlich in Brüssel und London geinacht habe, wobei oft Banquiere schwere Procentc gewonnen, Paris ausgenommen, weil der Prinz, ob des vor kurzer Zeit erfolgten Todes seiner herzoglichen Tante, nur drei Tage ohne Aufsehen dort verweilte. »Uebrigens," schloß er, »werden ihm diese drei stillen Tage, die er in der Weltstadt Paris ohne Pomp dahin gehen lassen mußte, reichlich vergolten, indem er von der verstorbenen Herzogin über eine Million erbte." Die Unterhaltung spann sich lebhaft und mit Interesse fort, als plötzlich ein Aufwärter des Hotels zum Secretär mit der Meldung trat, zwei Herren wären in einem Nebenzimmer und bäten recht höflich, mit ihm ein Paar Worte allein sprechen zu können. »Mit Vergnügen," sprach der Ersuchte und ging. »Irre ich nicht," sagte er, in's bezeichnete Zimmer tretend, wo ihm die zwei Gehcimnißvollen entgegen kamen, »so habe ich Sie Beide eben vor Kurzem noch bei unserm Tische gesehen?" »So ist es, mein Herr," entgegnete der Eine und fuhr, als der Secretär ohne weirere Rede einen Anfang zu erwarten schien, folgendermaßen fort: "Wir sind Handelsleute und arbeiten in Gold. Sie würden uns sehr verpflichten, wenn, im Falle der Prinz etwa Geld benöthigen sollte, Sie uns den großen Vorzug einräumten, den Prinzen bedienen zu dürfen. Wir sind redlich und begnügen uns mit Interessen, die der Prinz selbst bestimmen kann. Verzeihung, daß »vir Sie hicher bemühten, aber wir werden dankbar seyn, Sie können sich verlassen." »Wer sagt Ihnen, meine Herren, das; mein Pr.inz eben jetzt Geld braucht?" sprach der Secretär etwas unwirsch und, wie es schien, erstaunt ob dieser Zumuthung. lSchluß folgt.) Der Manna- N egen. *) Von S. Neilsek. Der »s!«,,,'!«!- <1« l'nnslÄMmslplE" vom 24. Jänner d. I. und nach ihm die meisten deutschen Zeitungen brachten die Nachricht von einem Mannaregen, welcher zu Anfang dieses Jahres in dem Districte von Ienischchir in Klein-Asien, so wie in den benachbarten Bezirken, nachdem schon großer Mangel an Lebcnsmitteln geherrscht hatte, niederfiel. Dieser Regen dauerte durch einige Tage und das Manna fiel in Stücken von der Größe einer Haselnuß in bedeutender Menge. Es wurde vermahlen und zu Brot verbacken, welches dem Getreidebrote nichts nachgab. Nach dem »^nurn»! d« s!l)N8tlliil.ins)plo" vom 26. Jänner wurde dieses Phänomen auch im Frühjahre 1841 zu Van unter gleichen Umständen beobachtet. Damals siel die Substanz in einer staune nswer- *) Aus der Wiener Zeitung. 87 then Menge, so daß der Boden 3 — 4 Zoll hoch damit bedeckt wul'de. Sie hatte die Größe eines starken Hagelkornes, eine qranliche Farbe und ziemlich angenehmen Geschmack. Das daraus bereitete Mehl war sehr weiß, gab jedoch ein nur wenig schmackhaftes Brot. Wir sind in der Lage, genügende Aufklärung über diese merkwürdige Erscheinung zu geben, und den Schleier des Wunderbaren, welcher sie deckt, zu lüften. Dieser Mannafall ist nicht der erste und wird nicht der letzte seyn; er wird sich, wie man mit Sicherheit schließen daif, noch oft wiederholen. So weit bestimmte Nachrichten reichen, wurde derselbe 1824 in Persien unter gleichen Verhältnissen, wie heuer, beobachtet. Im Jahre 1828 wnrde dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten zu Paris von dem französischen Eonsul in Persicn eine Substanz zugeschickt, mit der Bemerkung, daß selbe zu Anfang des Jahres 1828 in Persien vom Himmel gefallen, und von den Einwohnern für Manna oder Himmelsbrot gehalten worden sey. Diese Art Manna fand sich in so großer Menge, daß der Boden eine große Strecke weit damit ganz bedeckt war. An einigen Orten lag sie 5 — 6 Zoll hoch. Die Heerden, besonders die Schafe, haben sich reichlich von diesem merkwürdigen Erzeugnis; ernähren können. Man hat Brot daraus bereitet, welches als Nahrung für die Menschen gebraucht werden konnte. Diese Substanz ist von Thonart» der Academie vorgelegt worden und von Desfon-taincs für eine Art von Lichen erkannt worden. Man äußerte sich übereinstimmend, daß diese Flechte sich irgendwo in großen Massen finden müsse und wahrscheinlich vom Winde an den Ort geweht wurde, woman ihr plötzliches Erscheinen bemerkte. (Froriep Notiz. 1828, i,n. 466. p. 55. — Vergl. auch Goeppert über Getreide- u. Schwefelregcn, p. 22.) In demselben Jahre beobachtete Parrot auf seiner Reise in Persien einen solchen Mannaregen. Er brachte Exemplare der Mannaflechte nach Europa und sie wurde von Gobel chemisch untersucht. (Schweigg. Iourn. f. Ehem. u. Phys. 1830. Bd. III. Hft. 4.) Derselbe äußert sich darüber p. 393 folgender Maßen: „Herr Eollegienrath Parrot übergab mir diese Flechten zur Untersuchung mit der Bemerkung, er habe hier eine Substanz von seiner Reise zum Ararat mitgebracht, welche zum Anfange dei Jahres 1828 in einigen Districten Per-sicns 5 —6 Zoll hoch herabgeregnet, und von den dortigen Einwohnern gegessen worden sey; sie scheine ihm organischen Ursprungs zu seyn." »Die Resultate der chemischen Untersuchung gaben mir die Ueberzeugung, daß ich entweder eine Flechte, oder sonst cin krankhaftes, unvollkommenes Pfianzengebilde untersucht hatte, welches vielleicht durch electrische Winde seinem Standorte entführt, und an entfernten Orten wieder abgesetzt war, so wie Parrot berichtete, sie sey herabgeregnet. Um nun darüber mehr Aufschluß zu erhalten, legte ich sie Herrn Professor Ledebour vor. Dieser erkannte sie für l'npm«;!!» Nach amtlichen Aus- weisen ! verließen im Jahre «8 45 nicht weniger, als 56.000 Deutsche, und zwar nicht aus der ärmern Classe, iyr Vater- z land, um sich in Amerika ein? neue Heimat zu gründen. 1 88 Für das gegenwärtige Jahr sollen die Vorbereitungen zu ähnlichem Schritte, besonders im südwestlichen Deutschland, noch lebhafter seyn. — sDie kleinste Stadt des Erdballes) liegt im nördlichen Sibirien, heißt Zaschiwerkö, und besteht nur aus 7 Häusern, welche von sieben Menschen bewohnt werden. Diese sind: Zwei Popen, ein Postmeister, ein Offizier, ein Kaufmann und eine Witwe. — Letztere wird schwerlich an den Mann kommen. (Sicher ist siclier!) Vor Kurzem verlor zu Paris ein Commis des Hrn. Lopez Diaz aus Bordeaux 17,500 Frcs. Dem Finder wurden 2500 Fcs. Belohnung zugesichert. Am folgenden Tage erhielt Herr Lopez Diaz die Summe von 15,000 Fcs. durch die Post; der Finder hatte für gut gehalten, slch gleich seine Belohnung abzuziehen. ^Menschenfreundlichkeit des chinesischen Kaisers.) Unter den letzten Berichten aus China fand sich auch die Bemerkung, daß der Kaiser erklärt habe, er wolle für die nächste Zeit keinen Verbrecher hinrichten lassen. Nach dem Gesetze muß der Kaiser stets, bevor er ein Todesurcheil unterzeichnet, drei Tage lang fasten. Es fragt sich nun, ob jener menschenfreundliche Entschluß des »Bruders der Sonne" aus dem Herzen oder dem Magen desselben entsprungen war. (Dr. Ieuner.) Am 14. Febr. waren es 50 Jahre, daß der berühmte Jen n er von der Hand, der Sara Nel-mes dem James Phipps die erste Kuhpocke einimpfte, und durch die Folgen dieser wichtigen Entdeckung ein Wohlthäter der Menschheit ward. (Sine fixe Idee.) Mit Bezug auf das unten annoncirte Stück für den künftigen Samstag, entnehmen wir der „Theaterzeitung" Folgendes: Die treffliche Pariser Schauspielerin, Mad. Dorval, liegt rettungslos darnieder; sie hatte ihre letzte Schöpfung, die Rolle der Marie Anne, in dem bekannten Schauspiele: „Eine Mutter aus dein Volke," mit solcher Wahrheit und Leidenschaftlichkeit gegeben, daß sie nach der 45. Vorstellung erkrankte und ein Nervenleiden sich entwickelte, welches so rasche Fortjchrittc machte, daß wenig oder gar keine Hoffnung auf ihre Genesung übrig ist. Bekanntlich hatte sie als Marie Anne die fürchterlichsten Leiden einer armen Mutter darzustellen, die ihr Kind, um es nicht verhungern zu sehen, m das Findelhaus tragen muß. Dieser tragische Eindruck ist ihr nun zur firen Idee geworden, und in den heftigen Krisen ihres Uebels ruft sie nach ihrem Kinde, das im Findclhause sey, und jammert, daß man es ihr ausgetauscht habe. Papierkorb des Ilmnsanteu. »Von diesen Cigarren mag ich nicht; sie sind zu licht-gelb!" — „Bitte um Verzeihung. Das ist nicht möglich. Es sind ja lauter geschwärzte!" „Wo ziehen Sie hin?" fragte ein Client seinen Anwalt. »In die lange Gasse," war die Antwort. "Zieht mein Proceß mit?" fragte jener verdrießlich. Theater in Laibach. Samstag am 1^. März zum eisten Male-. „Der Goldteufel, oder tin Abenteuer in Amerika/' romantisck-somisckes Gemälde mit Gesang in drei Auszügen von Carl Elmar, Musik von EmilTitl, Regie- und Beneficcvorstellung des Herrn Po sing er. Als wir dieses neue dramatische Product als ein vorzügliches ankündigten, war der Zusatz: „I^«!»l2 l-e/oi-imu,," mit einverstanden; es fr.'ut uns, »ach der Aufführung auch lagen zu können: das Stück ist gut, hat eine schöne, moralische Tendenz und verrath sichtbar das lobenswert!)? Ringen des Verfassers, der sogenannten Localposse eine edlere Richtung zu geben, sie von Zweideutig» kciten und gemeinen Zotten entfernt zu halten, kurz, der N a i m u n d'schen Manier sie anzupassen. Ol'schon die paesievoUe, rosige Phantasie Raimunds, die das Ideale mit dem Wirklichen auf fast unnachahmliche Weise mit einander zu verschmelzen wußte, nur schwer, vielleicht gar nicht zu errlich.'N ist. so verdient schon das Streben El m a r's, die in Schlamm versumpfte liocalposse zu veredel», volle Anerkennung; die in Rede stehende Piece hat neben gefühlvollen Scenen mehrer» echt tomische Momente und das Verdienst eincr schönen. schwungreichen Sprache. Es klingt zwar etwas un« wahrscheinlich, wie Richard, der sciner eigenen Aussage zufolge nach dem Sturze ins Meer alle Besinnung verliert, dock wieder und zwar an einer fremden Küste ti:> z,u<>t,ic:» gerne hinaussetzen — Herr Thomc: gab di'N S biffscapitain Robert Flaming (Titelparthle) allen Anforderungen entsprechend; bcsonders war die Scene im letzten Acte, w» er sein Kind wiederfindet, ganz meisterhaft. Die Rollen: Richard Faller, cin armer Pflanzer, und Marianne, sein Weib, waren bei Herrn Zeiner und Dlle. Spengler in sehr guten Handen. Veide spielten charalter-treu. nur müssen wir Herrn Zein er bemerken, daß es auf die Illusion des Zuschauers störend einwirkte, da er in dem Augenblicke, als Flamming das Iuwelenlastchen ins Meer schleuderte, dem Parterre zugewendet stand. Wie konnte er da wissen, an welcher Stelle das Kästchen hineinfiel, das er aus dem Abgrunüe holen sollte? — Derlei Verstöße wirken unangenehm. Herr Moldt ((^irillus 5lügel) spielte — wie in derlei Rollen immer — ausgezeichnet. Dlle. A me s l> e rg cr llNsctte) führte mit ersterem das Ge-sanqsduo im ersten Acte beifallig durch, Ob aber Witwen in Amerika bei ihrer zweiten Vermählung an ihrem Ehrentage ein Brautkranz zukomme, wie ihn Dlle. Amesberger trug, wissen wir nicht; — bei uns ginge es schon nickt an; übrigens nahm es sich reckt komisch aus. daß eine amerikanische Wirthin, die ihren Hausknecht heirathet, nack Pariser Mode ganz elegant gekleidet und in Glacehandschuhen erschien, während der arme Cirillus im einfachen Röckel gegen die Braut gewaltig abstach. Warum kaufte sie dem zu sick erhobenen Hauskneckte nicht einen eleganten Frack, schwarzes Beinkleid. Pariser Hut, Iaquemar'tthe Handschuhe >c. lc. ? — Der Be« nesiciant spielte den böhmischen Posaunisten Zavliczek recht wirksam, jedoch ist seine Rolle, wie die der Herren Sck m i d t und Pogrell (Weinele und Dr. Ne) unerheblich. Die kleine llouise Posinger war recht »er« entschiedenes Talent. Schließlich noch die Bemerkung, daß die Musik von dem wackern Emil Titl sehr melodiereich, sehr schön ist und ungemei» angesprochen hat. Das Haus war zahlreich besucht, — Sonntag am 15, März zum ersten Male: »Moppels Abenteuer im Vi.rtel Unter-Wie, ner-Wald, i<> Neuseeland und Marokko," Posse in zwei Acten vo,> I o h. Nestroy. Musik von A. Müller; nebenbei letzte Production der drei Athleten Whittoyne, Mauriceund Pediani. Von dieser Posse läht sich wohl sagen: Viel Geschrei und wenig Wolle, oder besser: Ein langer Titel und wenig Sinn, Sie ist ein Konglomerat von Unwahrschein» lickkeit, Flachheit und ordinären, alltäglichen Späßen und wir wollen nur Herrn M o l d l's > als Moppel, erwähnen, ter sich wahrlich Mühe gab» seine Parthie so drollia als möglich durchzuführen, was ihm auch gelang. Eä war ein echtes Sonntagsstück. — Die drei Athleten führten ihre schwierigen Productionen trefflich aus. Die Produktion: „Der eiserne Arm," ausgeführt von Herrn Pediani, wie der Spaziergang auf dem Fasse, ausgeführt von Herrn Maurice, wurden lebhaft beklatscht, wie die übrigen-Athletenproduclionen und Gladiatorenstellungcn. Das Theater war nicht sehr zahlreich beluHt. Leopold Kordesch. Benefice - A^t n once. Samstag am 21. März gibt unsere geachtete und tressliche Schau, spielerin, Dlle. Spengler, das unlängst ang