Kr Annst, Literatur, Theater n. geselliges Leben. NNNNW2NW ^A NNC>VC>NN NONNNZGN , ^ Z5. Montag am 5. November 1G3V. Von dieser Zeitschrift erscheine,, wöchentlich zwei Nummern, jedes Mol ei» halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Loibnch ganzjährig 6, halbjährig 5 st. Durch die k. k. Post unter <2c>uvert mit portofreier Zusendung ganzjährig u, halbjäbrig 4 st. C. M., und wird halbjährig voraus­bczahlt. Alle f. k. Postämter nehmen Pränumeration an. I n Laidach prnnumerirt ma» beim Verleger am Rann, Nr. ^ier steh' ich, von der Heimat losgerissen. Ein irrender Pilot, Mein Kompaß ist das redliche Gewissen, Mein Leitstern: Gott. Zu Ih m erhebt sich stehend mein Verlangen, Wenn fern der Eturm erwacht: Nach Ih m nur seufzt mein Nusen in der dangen Gewilternacht. 2 Gott! wie fruchtlos ist des Schiffers Ringen Mit Klippen, Sturm und Tod, Gibst 2 » ihm mcht den Anker zu», Gelingen Im Drang der Noth! — Wenn grosse Schreckgestalten ihn umblitzen; Der nasse Abgrund gähnt. Die Flut sich thürmt uud gnh an Fclsenspitzen Der Nachen dröhnt: 3teh' ich !»,„ so dem wilden Kampf zum Raube I m Antlitz deines Lichts, Was bin ich dann, ich Wurm im Erdenstaube, Ein eitles Nichts. 2 schenke Muth dem edlen Steucrtriebe, Der Hoffnung Adlerschwmig, Dem Glauben Wahrheit, und der heil'gcn Liebe Begeisterung. Laß' keinen dieser himmlischen Gefährten, Die du mir auserseh'n, Wenn gleich die Elemente sich empörten, Zu Grabe geh'»! Mag dann die finst're Welle mich verschlingen, Bald wird am Ufergrun Die Siegespalme für mein feurig Ringen I m Tode bliih'n. Die Woge wird mich leicht und sicher tragen, Zum heimatlichen Ort, Und beim Erwachen wird der Morgen tagen Am Friedeiisport. Der Möllthaler. Vaterländische Novelle von Dr. Rudolph Puff. (Fortsetzung.) Als der Kirchgang zu Ende war, setzte sich Aenla­chen zum ersten Male in ihrem Leben so recht trüb ge­ stimmt in ihre Kammer, und die ersten, wahrhaft schmerz­lichen Thränen seit dem Tode ihrer Mutter netzten ihre Wangen. Auch der Vater war den ganzen Sonntag ern­ster und weicher gestimmt als je, und Michel, dem Bru­der, schienen die muntern Spaße des lustigen Er hart sehr abzugehen. So ging eine Woche vorüber, so schlichen ei­nige hinab, und der vorige Frohsinn wollte nicht mehr recht zurück in Schenl's Haus. Da kam eines Tages des Schmid sehr verstört. Freund, rief er, ich stehe vor euch, wie ein Hörl *) und kann nichts herausbringen. Habt ihr schon gehört, was vorgefallen, Krieg bekommen wir in unser Thal, Krieg und Mord und Brand und Todtschlag; es ist alles aus, meine Werkstatt wird zerstört, und ich gespießt und gerädert. Ei, das wäre, meinte der alte Schenk, indesi Aennchen unwillkührlich lächeln mußte über die Angst ihres ex «Mein Bräutigams. Nun so hört, keuchte der Schmid, ihr wißt wohl noch, wie neulich die zwölf Blauröcke durchs Dorf kamen, welche die Contribution eintrieben, nun seht, sie mochten ihre Sa­chen gut. gemacht und das Geld wohl zusammen gebracht haben, denn sie gingen bald wieder nach Sachsenburg zu­rück, bis auf ein Paar, die gewiß etwas vergessen hat­ten, denn die blieben da, tranken in der Früh noch lu­stig bei mir, und waren schon in der Nachtim obern Thale von den Tirolern aufgefangen. Das nahmen die bordirten Herrn in Sachsenburg gar übel, unser ganzes Möllthal bestehe aus Verräthern, schimpften sie, und fluchten auf wällisch und deutsch, daß sie uns alle dafür beim Kopf nehmen wollten; mich werden sie wohl zuerst fassen, weil die zwei Blauröcke bei mir zuletzt getrunken haben. Aber wehren will ich mich, so wahr ich lebe, und müßte ich den großen Hammer in die Hände nehmen, ein Schmid laßt sich nicht so leicht zerpochen, wie alte Kohlen. Wenn ihr so entschlossen seid, meinte Schenk, so wird es wohl noch andere Männer auch geben, die nicht zurückstehen, ich für meinen Theil — Ja das wußten wir alle, rief der Schmid, daß ihr nicht ruhig bleibt, um so mehr, da wir Eile brau­ ') Narr 328 che«, denn die Franzosen wollen uns in aller Stille die Häuser über den Kopf abbrennen, sie verstärken sich bereits aus Krain, und scheinen nicht üble Lust zu haben, in Kärn­ten ein abschreckendes Beispiel für die Tiroler aufzustellen; ist mir nur leid um die schönen neuen Fluder und Essen, bei meinem Hammer, habe ich sie erst in diesem Jahre an­geschafft. Die werden euch ungekränkt bleiben, erwiederte Schenk fast ärgerlich, aber in unserer Sache braucht es Eile, nun Michel , wo steckt er denn, derBursch ist stark genug für mich die Büchse zu tragen, wir Alten hüthen das Thal, und die Jungen hüthen es von Außen; habt ihr leine nähere Kunde, wann die Franzosen über uns her wollen? Ja, da stecki ja das Uebel, sie lassen keinen zu uns herüber, und behandeln jeden als Spion, da soll aber der Erhart-nu n werdet nur nicht roth, Jungfer Aennchen, hilft mir der Bursch meinen Hammer retten, so laß ich gerne mein Recht auf euch fahren — der Erhar t also soll im großen Rufe stehen bei den Tirolern, er soll sich schon ein Paar Ma l gemeßen haben mit den Franzosen; wenn der was erfragt, der kommt schon sicher zu uns. Jetzt Nachbar Schenk, will ich meine Nachrichten dem Herrn Pfarrer mittheilen, und wenn ich nichts thun kann, so will ich die Leute aufwecken, wie mein großer Hammer, und dann mitzugreifen, wo ich nur kann. Kaum war der Schund fort, so begann der atte Schenk gedankenvoll zu Aennchen: Sonderbar, thut mir jetzt recht leid, daß der Erhart , der Trotzkopf, so schnell fort ist, den könnten wir nun gut brauchen. Seht Vater, ich sagte es immer, klagte Aennchen, daß er braver ist, als ihr meint, wenn ihr nun so mit Michel ausrückt, was soll ich anfangen? Wahr, sehr wahr, meinte Schenk, aber wie gesagt, wir Alten bleiben in den Dörfern, und geht alles schlecht aus, so wirst du doch nicht dich ärgern, mit deinem Vater zu sterben? O mein guter Vater! riefAenn­che». Indessen geh und hilf mir unsere beste Habe im Keller verbergen, die alten Silberg röschen, die neue Lein­wand u. s. w.; ich »verde auch den Nachbarn rathen, das­selbe zu thun. Hl. I m Gegensätze mit der unfreundlichen Kälte des reg­nerischen OkrobertaZes, der auf dem feuchten Fittige der Windsbraut sich auf Sachsenburg niederließ, stand das rege und frohe Leben im Innern der Veste. Die Besa­tzung feierte das Geburtsfest Ihres Obersten Maurizi , der im fröhlichen Kreise seine Offiziere versammelt hatte; die erst jüngst erkämpften Siege, die glänzenden Hoffnun­gen für die Zukunft bildeten ben Gegenstand des heitern Gespräches, und traf manchmal, wie ein drohender Miß­klang, die Rede das stolze, in allem Feuer der Begeiste­rung widerstrebende Tirol, so knallten ein Dutzend Pfro­pfen, wie lustige Salven darein, so schwand im perlenden Eperney die aufgeschreckte Sorge. Mitten im Taumel des Frohsinns erschien eine Ordonnanz und übergab dem Com­mcmbanten einige Depeschen. Er öffnete das Siegel, las, runzelte die Stirnc, las wieder, und sprang mit dem leb­haftesten Zeichen des Unwillens auf. Meine Herrn, mit der Ruhe ist es aus! rief er zürnend, aber sie sollen mirs'büßen, diese elenden Bauern. Schon längst wollte ich Sie von dem Grunde in Kenntniß setzen, der mich be­ stimmt, seit Kurzem unsere Garnison zu verstärken, und von den benachbarten Commandanten Verhaltungsbefehle und neue Truppen zu verlangen. Sie wissen von der Ver. Haftung unsers Postens durch die Tiroler im Möllthale, die ohne Einverständniß der verrätherischen Bauern gewiß nicht Statt gehabt hätte. Die Elenden zu züchtigen, und sie vor dem Beispiele der Tiroler abzuschrecken, war mein Plan, war der Auftrag der allerhöchsten Befehle. Nicht ohne bedeutende Truppenmacht durfte ich es wagen, in ihre Schlupfwinkel zu dringen, vor allen war es nothwendig, daß meinem Unternehmen keine Warnung vorausging. Der Inhalt dieser Briefe meldet mir, daß sie bereits eine dunkle Ahnung haben von dem Strafgerichte, das sie treffen soll. Daher lassen Sie uns eilen, ehe die Feinde gerüstet sind. Nicht genug, ein Spion aus dem Möllthale trifft heute in Greifenburg mit einem hiesigen Bauer zusammen, um die Stärke unserer Besatzung und unserer Batterien zu er. fahren; Erhar t ist sein Name, schlank, gut gefärbt, keck in seiner Haltung, vorlaut in seinen Reden. Lassen Sie die Besatzung sich bewaffnen, den Posten an der Möll­ brücke verstärken, und ein Commando nach Oreifenburg ab­ gehen, im Posthause treffen die Spione zusammen. Beob­ achten Sie die nöthige Vorsicht und Stille. Ein Paar Stunden später umstellten die Franzosen das Posthaus., Am Ecktische im Schenkzimmer saßen zwei alte Bauern, die anfänglich vom Offiziere scharf ins Auge gefaßt wurden, aber ihr Gespräch war so harmlos, ihre Scherze so abgeschmackt, daß es sich wirklich nicht der .Mühe lohnte-, ihnen eine genauere Beobachtung zu widmen. Nicht gar lange fingen beide ziemlich betrunken an, einen Heirathsvertrag für ihre Kinder zu verabreden. Wie ge­sagt, zweitausend gute Groschen, alte tartnerische und tiro­lische, kann ich meiner Tochter blank aufzählen, wie sie zu­sammenläuten in unserer Kirche, und läuten sollen sie, daß man es durch das ganze Thal hört, dann ist auch das Geld schön und klingend beisammen. Aber ich, rief der an­dere, glaube nicht, daß mein Sohn mit Zar so leeren Hän­den kommt, schon zu Hause im wohlverschlossenen Kasten liegen rechts zwölf Dukaten und links acht, in der Mitte habe ich wohl auch ein gut tausend Gröschlein, und aus Krain dürften wohl auch ein Paar Tausend neue Kreuzer eintreffen, auch einige alte Thaler, schwere, wenn mein Vetter mich nicht sitzen läßt. Na , so wären wir gleich; komm Alter, und nun fingen sie an zu lachen und sich zu küssen, bis den Franzosen der Scherz zu viel wurde und sie die Betrunkenen hinausjagcen. (Fortsetzung folgt.) Gine Herbstnovellette « o » Hy« zint ». Vchulh e im. (Fortsetzung.) Bevor ich in diesem Wirbel der neuen Ereignisse vol­lends wieder zur Besinnung gelangte, lag die Vaterstadt I19 bereits hinter meinem Rücken, und ehe ich aus diesen plötz­lichen Ueberraschungen zum klaren Vewußtseyn kommen konnte, dehnte sich schon das heitere Grün der freien Flu­ren unabsehbar vor meinen Blicken aus. Kaum hatte ich aber erst ein Paar Züge aus dem Becher der Freiheit, den ich nun — beinahe schämte ich mich es zu bekennen — zum ersten Male an die Lippen setzte, gethan, rollte auch mein Wagen schon über die Mainbrücke und hielt mechanisch vor der Wechselstube meines väterlichen Freundes. Nachdem ich den nöthigsten Ansprüchen der Convenienz Genüge ge­leistet, war meine erste Frage nach dem Briefe gerichtet, der mir hier des Vaters ferner« Willen kund thun sollte. Ich erbrach das Schreiben, welches beiläufig also lautete: Lieber Gustav! »Ich habe mit meinem Leben Rechnung gehalten und bei der Summirung gefunden, daß der große Kaufmann mich bald dorthin rufen konnte, wohin deine Mutter mir bereits vorangegangen ist, um an jener urtheilsfreien Börse Rechenschaft zu geben über das Soll und Haben in dem Hauptbuche meiner Thaten — Das Haar ist mir weiß geworden und ich fühle, daß meine Kräfte mit die­sen äußern Ansichten ziemlich Billanz halten. Aber ich bin nicht gesonnen zu sterben für Alle. 'Es ist mehr, als ein schönes Vorurthell, sich in seinen Nachkommen noch fortdauernd zu wissen, wenn man bereits zu seinen Ah­nen heimgegangen ist. Darum höre meinen unwiderruf­lichen Willen: Du sollst reisen; aber heimkehren darfst du mir nicht wieder ledig und ohne Gattin. Ich weiß es zwar, daß die Weiber im Durchschnitte wenig tau­gen, aber es gibt unter ihnen wieder welche, die sich je­ner gottlichen Reinheit, so in unserm Jahrhunderte bei­nahe zur Fabel geworden ist, weit mehr annähern, als es bei unserm Geschlechte der Fall ist. I n deiner Vater­stadt bist du so viele Jahre dahin gewandert, unberührt von dem Gefühle der Liebe, sicher also wohnt in ihren Räumen jenes Wesen nicht, so dir vom Himmel bestimmt ist. Darum mußt du hinaus, hinaus in die große freie Welt. Der Grund, weßhalb ich Dir dies schriftlich mit­theile, ist die Furcht vor jener innern Abneigung, welche du stets gegen den Ehestand geäußert, und meine bis an Schwachheit grenzende Liebe zu Dir, die mich nach­gebend stimmen würde, wenn Du persönlich vor mir stün­dest, und bei Deiner Hartnäckigkeit beharren wolltest — Ueber ein Jahr erwarte ich Dich wieder, aber wie ge­sagt, lehre nicht allein. — Du bist frei und unbeschränkt in deiner Wahl. Ich achte in meinem Gustav ebenso sehr den Mann von Geist und Gemüth, als ich den gu­ten Sohn liebe, dem seines Vaters letzter Wunsch hei­ lig bleiben wird.« Ich las diesen Brief sicher zwei bis drei Mal; denn ich wußte nicht, welchem Gefühle ich in meinem Innern Raum geben sollte, und ich vermochte lange nicht mit meinem ei­genen innern Bewußtseyn ins Klare zu kommen. Der Ge­danke an Heirath war noch nicht in meine Sinne gelangt, und meine Ziffern standen mir bis zu diesem Augenblicke höher im Werthe, als Weiber und Liebe. Jetzt erst lernte ich einsehen, daß ich über den Kaufmann beinahe den Men­schen vergessen hätte, und über das Rechnen bereits mich um ein halbes Ll»eo Ixos l'idl ol»r», l'ercüuaun's, rskulz;et: Olurior »»t uuztro peelure Ullinmll micnt. — Der schöne neue Platz erglänzte von den Feuern der Hauptwache, und den brillant beleuchteten Häusern des Kaufmanns Scheriau, v. Dickmann und Fürst Rosenberg. Vom neuen Platze aus bildeten die schönste Fernsicht das einzig in seiner Art illuminirte Haus des Tischlermeisters Abermann am Ende der großen Schulhausgasse, und am Viktringer-Thor — unweit der k. k. Kaserne die Triumph­pforte, welche wie die Inschrift besagte, — „das Regi­ment Baron Prohaska seinem Kaiser" erbaute. — Nichc zu übersehen war der Lichtglanz am Eingange zur Domkirche, wo ein strahlenumgebener kaiserlicher Adler in Flammenbuchstaben folgende Unterschrift hatte: Ono^r! «t «llmmllruin mülil» luciri« I>io üll^rnut: 510 pi»'lunrum De«, turl» ol>,u6iä<> nrciszouut 'lidl ilwore. — war die passende Inschrift an einem der hellilluminirten Fenster der Wohnung des Hrn. Domskolastikus. — Einer der Glanzpunkte der beleuchteten Stadt war auch der Gast­hof „zum Kaiser von Oesterreich«, und diesem '»«.».vi» die Ehrenpforte am St . Veiterthor durch die Inschrift ausge­zeichnet: Uno pkter, Iwe l'^troilü uomi,,« «ül^nii!« erllt. —- Doch der Centralglanzpunkt aller Beleuchtung der Stadt und der Vorstädte — an Pracht alles übertreffend, und somit die Blicke all' der tausend und tausend Zu­schauer freudigst überraschend, war die Residenz des Herrn Fürstbischofes von Gurk! Alles übrigen Glanzes und der vielen Flammenschriften nicht zu gedenken, strahlte ein Got­tesauge — einer Sonne nicht ungleich — über den Wor­ten: „Wache über« — Ferdinands und Marianens Namenszüge, mit Kaiserkronen geschmückt, glänzten da­runter. . Diese Beleuchtung unserer Stadt und der Vorstädte nun—die man ohne Hyperbel brillant nennen kann—ge­ruhten Ihre Majestäten zu unserer höchsten Freude in Au­genschein zu nehmen. Nachdem Allerhöchstdieftlden wieder in die k. k. Burg zurückkehrten, wurde unter den Fenstern der kaiserlichen Wohnzimmer von den Studierenden, die in einem Fackelzuge anherkamen, die Ihnen in der zweiten Beilage mitgetheilte Hymne abgesungen. Nach dem Ab­züge der Studierenden kamen mehre hundert Bergknappen mit ihren Lichtern und Fahnen herangezogen. Endlich brachte noch das k. k. Militär dem allerhöch­sten Herrscherpaare eine Serenade, welche den guten Schluß dieses Feierabends machte. Am 23. Oktober 1838, (Nachmittag 3 Uhr). Nachdem Ihre Majestäten heute Vormittags halb neun Uhr in der Domkirche eine heilige Messe gehört, besuchten Allerhöchstdieselben einige der öffentlichen Anstalten der Stadt, und verweilten mit besonder« Interesse in der Kunst- und Industrie-Ausstellung, die wahrhaft Interessan­tes und Sehenswürdiges bietet. Beide Majestäten sollen mehre Gegenstände für sich gekauft haben. Mag's aber in der Kunst- und Industrie-Ausstellung noch so viel Interes­santes und Sehenswürdiges geben—für das Publikum hier war bis heute 2 Uhr nur Eines interessant und sehenswür­dig— das geliebte Herrscherpaar! — Nun sind die Aller­höchsten fort, und nur die Hoffnung der uns huldvollst zu­gesagten Wiederkehr im künftigen Jahre mildert die Weh­muth unserer Herzen über der Allgeliebten so baldiges Schei­den. Wie schön, treffend und wahr drückt demnach S . M . Maye r unsere Gefühle aus, indem er in dem schon erwähnten Gedichte: „Kärntens Huldigung"—dem angebe­teten Landesvater also anredet: „Nur Stunden weilest Du in unserer Mitte, „Dann ziehst gesegnet Du zur Ferne hin; »Doch wahrt Dein theures Bild Pallast und Hütte, „Und alle Herzen — der Erinn'rung glüh'n. „Nur einen Wunsch gewähre uns — die Bitte: „Komm' bald mit unsrer frommen Kaiserin „InS Land der Einfachheit und Treue wieder, „Und neuer Segen thaue auf uns nieder." Wahrlich jedem Kärntner aus der Seele gesprochen, so, daß sich weiter nichts hinzufügen läßt, als — Gottes Auge wache über Ferdinand und Maria Anna! Gottes Huld er­halte uns den allgeliebten Vollervacer und die angebetete Landesmutter noch lange, und — Hold lächelt Oesterreich der Zukunft Ferne, Es geh'n nicht unter seines' Glückes Sterne Bühnenwesen. Am 22. Oktober wurde «uf dem Pesther Theater eine interessante Novität: «Der Verstösse»«« melodrammat,sches Gedickt in drei Akten, von Alexander Sckmi d (Director des dortige» Theaters) zum Vonbeile des Hrn. Dessoir, der bei uns »och immer im gute» Andenken steht, ge< geben. Das Vtück gefiel ungemein und der Verfasser wurde unzahlige Male gerufen. Micci's: »I.« prizioue <1'NäinburLo« hat in Mailand eine günstige Aufnahme gefunden. Der Kompositeur wurde zwei Mal gerufen. Mad> Schoberlechner und Mad. Tadolini waren darin ausgezeichnet brau. Der berühmte Vassist Pvck gastirt gegenwärtig in Frankfurt am Main. Rossini wird zu Ende Novembers, wie man sagt, in Paris erwar« tet, wo er den Winter zubringen wird. Maucrbeer's musikalischen Erfolge sollen das eingeschlummerte Talent des Maestro vom Neuen ge­weckt haben; man saat, er bringe eine bereits Vollendete neue Oper in fünf Alten mit. Der Vau des Dresdner Theaters schreitet rüstig Vorwärts. Man hofft, im Jahre «40 das ganze Haus, welches auf lüuo Menschen berech­net ist, fertig zu sehen. Nachdem auf unserer standischen Bühne bereits die Opern: «Kastell Von Urstno«, «Liebcstrauf«, «Barbier von Sevilla« »ud «Zampa« in die Vrene gingen, werden dem Vernehmen nach nächstens Bellini' s »Pu­ritaner« zur Aufführung kommen. Logogryph. Eine Stadt im Lande Kram nennt dir mein Wort, Wo zwar Bürger nur/ nicht Herren Hausen; kies mich rückwärts, zeigt ssch dir ei» Ort, Wo bald Terpstchore herrscht, bald Weine brausen. Laib ach. Druck und Verlag von Joseph Vlasnik.