.Freiheit, M«, str Ate." «r.»S. «tttwvch, V. MS»z R«««. V. Jahrgimg. Dte^M»r»«ß« Seiwna- »chhewt jeden Sonntag. Mittwoch und Krettafl. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. 60 kr; für Anstellung in» Hlms »onRtltch 10 kr. — «tt Popversendung: ganzjährig S si.» halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung «it 10, bei zweimaliger mit 1b, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu skr jedesmalige Einschaltung »0 kr. Inseraten Stempelgcbühr kommen. Älionnemmts-eintadung. L»i Btgiml d«t «m»» Moxatet mache» wir die freondlicht Linladuiig z«? Vrü«U«eratio». M«t»rs ««Mich SV tr.. ' «U i»', H«m» 6« kr.. ' «» «inttWri, i fi.. tzaltjilhri, 4ß.. gauMrig » st. Die Ada»i»tftratto« der „Marburger Zeitung." Zur Geschichte des Tages. Die Sti««««g in Peft wird von einem Berichtechatter der gr. Presse" ai« eine sehr düstere geschildert, «ein BeifalUzeichm. weder im Unierhause noch im vberdaxse — damit ist der Eiadr«». den da» könißliche Reskript im Reichttage hervorgerufen, genügend gekennzeich-»et. tes»»der« wen» man erwtg», dat der Bersnch eine« kürzlich zum Aeheimrathe besirdertea Magnaten, ein Eijen herantznbringen, an der lheilnahmtlosigkeit der Umgehung ,n Grunde ging; kaum über den Platz hinan« wurde datselbe hilrdar. Desto drutlicher «der waren die Zeichen dee Uujufriedtnheit, mit denen die Verlesung der königlichen «rkiSrnng im Uawhause hegleitet wurde. Namentlich der Paffu«, in de« die «e-n,t«igung der Bestimmuug. »ach welcher der Landtag weder geschlossen Upch »usgelöst werde» darf, hevor da« Budget »enindaet word'n. durch, an« abgelehnt wurde, .erregte ebensösehr «rstannen al« lante «enßernngen der U»tnfei«denteit; ober auch ander» Sätze: die Darlegung der Suffas-snug der >«cht«ko»ti»uitit feite»« der KroÄ, die Verweigerung der Veneh-«lgnug de« Irlikel« über dl» Bildung der Natio»algarde nnd andere Der Zunker von Denow. Historische Novelle von ÄRkst torVi»»s (S«lu».) I« laugsame« Zug traten die Berurtbeilten und Gefangenen, von itrk» Vächttku u«gede>, hinaus au< der Schloßkirche, vor welcher fie die l»ane«de Menge mit wildem Geschrei und Droh, und Schmähworten empfing. Der schwere Gang begann, in das goldne Moraenroth hinein, »der den Schloßplatz, die Dammbrücke, durch die Heinrichsstadt dem Kai-serthor zu. Alle Gaffen, durch welche der Zug ging, waren mit Herzog-lichen Reiter« und de« gewaffneten Vürgern besetzt, um den Andrang des Bolts zu bükdiaen. Bor dem Kaisetthor wäre« die vier Galgen gebaut, »voran die vier-nndzwanzig Leben enden sollten, gast eine halbe Stund' verging, ehe die Vsrnl^eilte« «nter ihnen standen. Der Ring war geschloffen aus zwei Seite« vo« de« Hellebardierern. aus den beiden andern Seiten von de« Ä«ßch»ete«sch»tze«. deren Röhre auf den Gabeln lagen, deren ali«. «ttnde Luulen znm augenblicklichen Gebrauch aufgeschroben waren. Vicht vor de« Gefreiten Arendt Znngbluth hielte» fich Erdwin Wkftemann und der Ä«nktt Christoph vo« venow. Der Ate halte den Ar« «m seinen jnyen Herrn geschlungeu, ««d dieser das Haupt a« die Vrnft des ttenen Knechts gelegt. Sie spräche« leij^ leise z« einander. ^Veit «icht. »o fie geblieben ist! weiß nicht, «o fie bleibt k" sagte der Ate. ^e hat mich «icht sterben sehen wollen; — 's ist anch besser so? v schStze sie ^ hnlte sie, trag fie ans den Händen und i« ^rzen und »erUch ß« «te ««d «»««er — ich will meiner Mutter vo« ihr sage«, ve«« ich « ihr t»««'." „O I««^, Z«»fer. ««d Euer Bater" — „Bergig nicht, »«s D« ihm »ersproche« Haft.- ^Us wird geschehe«, so wahr mir Gott helse!" sagte dumpf der Alte. .Schs«. ks^^ «« — da Haft D« den Ring — mein Schwert ließt Versenk im AoOe. es ist ein tadelloses Schmett geblieben? — Ztze sOß' — o An«efe l U«»e»e!- Der J««ter brach ab; er »ermochtt es «iltze, weißer z« spreche« Stellen wurden mit mehr oder minder deutlichen Zeichen des Mißsallens. Murren u. s. w. ausgenommen. Irgend einer Att von Zuftimmuua da-gegen hatte fich kein einziger Satz des Reskriptes zu erfreuen ; selbst die wirklich offene, rückhaltslose und vertrauensvolle Sprache desselben verfehlte jede Wirkung. Die Bestürzung in den Regierungskreisen war nnverkenn-bar; Baron Sennyey. der nicht leicht aus der Fassung zu bringen ist, konnte seine Ausregung nicht verbergen und suhr direkt aus der Sitzung nach Ösen, um die unwillkommene Botschaft zu überbringen. Nach dem Eindrucke im Reichstage ist der im Publikum ziemlich leicht zu ermessen. Wenn ich jage, daß die Mißstimmung, die alle Schichten desselben erfüllt, die tiefste ist, so habe ich den richtigen Grad nur annähernd angegeben. 3m srunzösischen gesetzgebenden Körper sprach I. Favre über die schleswig-holsteinische Frage. Nach einem Rückblicke auf die Entwicklung derselben sagte er, daß Preußen ungestraft Alles thut, um das angebliche Provisorium in ein Definitivum zu verwandeln und alle Macht in den Herzogthümern an fich zu reißen. Preußen biete Europa daS ungewohnte mittelolterliche Schauspiel dar. mittelst einiger Millionen Thaler ein Land zu kaufen, wie man eine Domäne mit den dazu gehö-rigen Heerden kaust. Dem könne Frankreich unmöglich mit der philoso' phischen Ruhe zusehen, welche die Thronrede bezüglich der Herzogthümer zur Schau trägt. I. Favre führt die in den Botschaften des Präfidenten der Republik von 1850 und 1851 enthaltenen Dänemark günstigen Erklärungen an, erinnert an die noch energischeren Erklärungen »n der Äro«-rede von 1858. wonach die schleswig holstein'sche Frage aufhören würde, eine deutsche Angelegenheit zu sein, sobald die Integrität Dänemarks in Frage kommt, uno erinnert an das Rundschreiben von Drouin, in welchem die Rothwendigkeit einer Befragung der Bevölkerungen entwickelt wurde. Dem Ehrgeiz einer Regierung müsse Widerstand geleistet werde«, wel«be, von der Politik geleitet, kraft welcher Friedrich ll. Oesterreich Schlefien entriß, in Deutschland AlleS absorbiren möchte, und welche, von einem absoluten Minister gefühtt, sowohl das aesammte übrige Deutschland als alle Freiheiten des eigenen Landes bedroht. Rein, schloß 3. Favre. Fraut-reich spreche es laut und aufrichtig aus. daß es von keinem Eigennutz Unterdessen war eine Todtenstille in der Menschenmenge eingetreten, die aber jedesmal, wenn die Henker einen der Meuterer des Reichsheeres von der Leiter stießen, in ein gräßliches. langanhaltendeS Geheul, durch welches scharf das Wirbeln der Trommel klang, überging.--Drei- undzwanzig Mal hatte das Volk aufgeschrien — „Christoph von Denow!" rief nun der Profoß mit lauter Stimme. Zum letzten Mal lagen fich Christoph und Erdwin in den Armen. „Lebe wohl! lebe wohl!" flüsterte der Erste — „vergiß nicht!" „So gnade Gott mir und Euch!" schrie der Knecht Wüstemaun und Ärich die langen greisen Haare aus der Stirn zurück. D^r Iuuker von Denow stand am Fuße der Leiter! Er drückte die Hand ans das Herz und setzte den Fuß auf die erste Staffel: .,O Anneke, süße Anneke!" Der Gedanke kam ihm. er würde fie erblicken in der Menge, welche wieder in nnheimlichster Stille den Richtplatz bedeckte; mit einem Sprung war er oben an der Seite des Henkers, der ihn mit dem Sttick in der Hand erwartete. Er stieß die Hand desselben zurück seine Auge« schweifte« über all diese Tausende emporgerichteter Gesichter — „O Anneke Mey. liebe Anneke, wo bist Du? wo bist Du 7 weshalb hast Du mich verlassen?!" Wieder streckte der Henker die Hand nach ihm aus; er hielt eiu Blech, auf welchem die Wotte standen „Meutmacher und Meineiviaer" — und »vollte es dem Berurtheilten an einem Bande um den Hals werfe«. ..Lebe wohl, süße Anneke Mey!" flüsterte Christoph von Denow; er schlug die Hand des Henkers abermals zur Seite, klirrend fiel das Blech, die Leiter nieder, znr Erde — Mit einem wilden, entsetzlichen Schrei sprang Erdwin Wüstemau« einen Schritt zurück, mit einem Griff riß er daS Feuerrohr aus de« Ha«, den Arendt Iungblmh's und an seine Wange. Der Schuß krachte — „Gnade Gott mir uyd Dir!" „Dank. Erdwi« hast — Wott gehalten!" sprach Christoph vo« Denow. Er schwankte — breitete die Arme aus: „Lebe — wohl — süße — Anneke!" Der entsetzte Henker wollte ihn halte«, aber im dum-pse« Fall stürzte der Körper die Leiter herab i« den blutigen Schuee. Aufbrüllte die Menge nnd tobte durch einander, der Ring löste fich — die Offieiere, die Beamten der Gewaltiger ftürUeu sich auf den Knecht Erdwi». welcher reg««gslos dastand, das ügeschoffe«e Rohr i« ^ Ha«d. „Mord, Mord k Was ist das? Was ist >eschehe« 7" geleitet ist, daß l es EröberunKk« vetabslhMt ; aber e» zeige zugleich, daß es bedrohte voltsthümliche Freiheiten und nationale Rechte zu vertheidigen e»tschwffen ist. und ganz Deutschland wird es verstehen und ihm dankcu. Ober dazu ist es nöthig. daß grantreich' rede, daß es sich zeige. Von der unteren Don an wird dem „Wanderer" am 27. Fe« bruar geschrieben: „Ich war gut unterrichtet, als ich Ihnen vo» der Konzentrirnng russischer Trnppen am Pruth berichtete ; jej^t in dem An-genblicke. in welchem ich diesen Brief Ihnen schreibe, dürfte bereits die russische Armee de» Ueberaang über den Grenzfluß begonnen haben. Wenigstens waren vor sechs Tagen alle nöthigen Vorbereitungen dazu getros-sen. In ivessarabien hat das Kommissariat der „Güdarmee" alle vor-handtPen BorrSthe vo» Mehl. Grütze. Hafer und Gerste anfgetaust. wo-durch die Preise dieser Artikel „enorm hoch wurden", wie mein Gewährsmann angibt. Äe sehen. Rußland spielt jsu,und wir werden „Ueber raschnngen" erleben, wenn die WestmSchte ihrerseits ftch nicht beeilen soll-ten. Ich will Ihnen die Stimmung, welche in ruffischen Kreisen herrscht, kurz aNjiten. ^ßland kann nicht warten, bis ftch an der Donau Zü-stände herausgebildet haben werden, die jeder Ausficht auf den Besitz der unter» Donau de» Weg für immer absperre», gwar ist der gege»wartige Momntt »icht der geeignete, für „große Ideen" (?) Alles zu wagen, aber die hi^chste» Interessen des Reiches, vnd zwar nicht nur die im Süden, sondem »och «ehr die i« Weste» (an der lveichsel). gebiete» das trast. volle Eintrete» des Petersburger Hofes in den Ereignissen an der Donau. RuAaud ka»n u»ter kei»en UNständen erlauben, daß in Bukarest ein ihm feindliches Element zur Herrschaft gelange. „An der Dona» werd^ wir auch Polm definitiv u«d ga»j erobern", sagte ein hoher russischer Diplo-mat. Preußische yffiziere fieyt «an im Seneralstabe der Südarmee in einer ziemlichen Anzahl, »»d, wie «an in der Umgebung des Generals KotzchNe wissen will, ist eine Allia»» zwische» Berlin und Petersbnrg ge-schMen worde», die den Rnssen Posen (gAen welche EntschädiauM. kann ich nicht sagen) zuführen würde. Ich gebe Ihnen diese Nachricht unt»r aller Reserve, wiewohl dieselbe eine innere Wahrscheinlichkeit befitzt. Sollte aber Rußland ans die Sympathie» der türkischen Rajahs spekuli ren. so kan» ma» fich an der Rewa stark verrechnen. A« d<« A«g«IeG-«hette». Marburg. S. Mürz. Diesseits, wie jenseits der Leitha ist die Berfafsungspartei darüber einig, daß es gemeinsame Angelegenheiten für alle österreichijchen Länder gibt diesseits, wie jenseits der Leitha dürfte fich die Mehrheit dafür ansjprechen. daß Hofhalt, Aeußeres. Reichsheer, AeichsKnanzen und Han del gemeinsame Anaelegenheiten sein müssen. Wie kommt cs nun aber, daß yüben, wie drüben ei»e Angel^enheit übersehen wird, die vor Allen gemeinschaftlich sein mnß — eine Angelegenheit, die höheren Werth befitzt, als die übrigen zusammen — eiue Angelegenheit, welche dem Bnnde der österreichischen Staaten erst die rechte, vauerverheißeude Weihe verschafft: die Gewährleistung der Einzelversassungen durch das Reich, die Gewähr» leiK»«g^der »»eutbehrlichste» Freiheitsrechte, der s. g. Grundrechte, die in teinerDerfassnng der Einzelstaaten fehlen dürfen. vir legen noch immer zu viel Gewicht auf die bloße Form, und vergchen darüber den Inhalt, das Wesen der Sache, um deren willen der Ka»^l für die Form allein die Mühe lohnt. Staate», in welchen Form und I»halt Pch gleichmäßig entwickelt haben, wie sonst nirgend — Ttaa» ten. die Oesterreich zum Borbilde diene», wen» es fich dar«« ha»delt, mchrere Staate» z» ei»em Ganzen zu vereinigen, dessen Gewalt beschrän- Und jetzt eiu »eues Geschrei vo« der Stadt her: „Haltet, haltet!" Ein Reiter mit einem Papier in der Hand, im Galopp ansprengend! Ihm »ach ei» zweiter Reiter, vor fich a»f dem Pferd ein halbohnmäch- tiges. toddleiches Mädchen — „Halt, halt! Befehl, den Berurthcilten Christoph von Denow zurück-zuführe» i»'s Gewahrsam!" A»»eke Mey leblos auf dem leblose» Körper des Erschoffe»en Erdwin Wustemann befinnnngslos i» de» Arme» Arendt Iungblutl, s! — ---Zrompetenschall von der Thorwache; von der Stadt her eine »eae Reiterschaar: „Der Herzog! der Herzog! — S« spät! zu M!" — I» d^ wiedergebildete» Ri»g hielt der juuge Fürst mit seinem Gefolge; vor ihm stand barhäuptig der Profoß, neben der schrecklichen Gruppe am jKoden nnd erzählte das Borgefallene. Als er gee»det. stieg der j»»ge Fürst ab vo» sei»e« He»gst »nd näherte fich dem unseligen F^cht des ^ses Denow: .Weshalb hast Du das gethan f" Der Angeredete blickte irr »»d wirr im Krelse »«her. «»twortete »icht, so»der» brach nnr i» ei» herzzerreiße»des Gelächter ans. Der Herzog legte die Hand an die Stirn; dann wandte er sich: ^bt doch das Kind von der Leiche!" Der Liente»a»t der Kest»»g. 3oha»»es Sivers, b^te fich nieder, »« dem Bekehl nachz»ko«u»e». Es aela»a ih« «it Mühe: „v g»adiaer Gott, todt. todt, fürstliche G»ade»!" Ei» dumpfes Geumrmel t^g durch die la»sche»de Meage; der Fürst schritt stnster st»»e»d ei»ige Mi»»te» a»f »»d ab. Da»» hob er das Ha»pt, das »elfische A»ge war wieder klar: .Bei «ei»e» Bäten», ich glaub', da ist ei» bös Di»g getha»! Leget die Mrne »»d de» todtm i^ben a»f die Gewehrlä»fe — ist Unsre Meinnng »»d Wille, daß das Gericht wieder begi»»e. Wir find e»t-schlösse», stlbste» i« Ri»g z» fitzen!" Während dieser letzte» Worte hatte fich Erdwi» Wüstema»» la»gsa« aufgerichtet; jetzt fta»d er wieder fest auf den Füße». Der Herzog be «eÄe es, er legte ih« die Ha»d anf die Schulter: „Ihr habet hatt n»d schnell in Unser Gericht eiimegriffe». Hanpl-«a»». Stehet zn mir »n» a»ch im Ring, daß die Wahrheit a» de« Taß komatt! Nachher wollen Wir. daß Ihr die dott gen Ungarn führet als lü^er Ehrbanr, Mannhafter »nd Getrener! Höret Ihr. Ha»pt»»an» Erdwi» Wüste»za»»7! R»» hebet die Leiche» »»d rühret die Trommel» — fort! fottt- keud auf die Selbstherrlichkeit der eiuzelnen theile wirkt — solche Staa-ten sind einzig die Schweiz und Amerika. Nach der schweizerischen BnndesverfassnM hat der Bund «cht allein „die Behauptung der Unabhänaigktit des Vaterlandes nach «»K», die Handhabung von Ruhe und Ord»n»g i« I»»ere»" M Zwßcke, Mder» auch den „Schutz der Freiheit und der Rechte der Ei^e»osst« «ch die Beförderung ihrer gemeinfame» Wohlfahtt." Die schweizerliche Ämidßs. Verfassung gewährleistet deu Einzelstaaten ihre Berfassuugen und in diese» „die Freiheit und Rechte des Volkes." Die Einzelstaate» find vei^Wet, für ihre Verfassungen die Gewährleistung des Bundes na chzufUchen. Welche dieser insofern übernimmt, „als die Berfassnngen nichts deO Bnndö'L»-widerlaufendes enthalten, die Ansübung der politischen Rechte nach «Wch. likanischen — repräsentativen oder demokratischen — Formeii fichern, nnd die Nachweisung erfolgt, daß fie geändert werden können, wenn die Mehrheit aller stimmberechtigten Bürger es verlangt." Die Rechte, welche die schw«zerische Bnydksvßrfassnng allen Schweizerbürgern verleiht, find^ Ole^. heit dor tml GWt, somit Anfhebung aller Borrechte des Otte^Kr G^ bnrt. der Familien, der Personen, Niederlassnng anf dem Bundesgebiete, Preßfteiheit. Petitionsrecht, das Recht, in Gesetzgebnng »»d gerichtliche« Berfahre» den Bürgern in jedem einzelne» Staate gleich gehalten zu wer-den. Diese politischen Rechte find das Mindeste, was jeder Schweizerbür-ger beanspruche» darf: die Ei»Aelstaate» ?ö»»e» dieselbe» »ach G«tM»s« vermehren — und fie thun es auch mit dem schöusteu Wetteifer — allein weniger als die von der Eidgenossenschast gewShrleistetm Rechte darf kei» ner in seine Verfassung anfnehmen. Die nordamerikanische Bnndesverfassnng beginnt mit der Erklärung r „Wir — das Volk der Vereinigten Staaten, in der Abficht, eine vou-tommene Vereinigung zu biwen. Recht «nd Gerechtet festzusetzen. Rnhe im Inneren zu vergewissern, für gemeinsame Vettheidignng z» sorge», allgemeine Wohlfahrt z» befördee» nnd die Seg»»»ge» ^r Freiheit »»s und unseren Nachkommin zu fichern — beschlie^n und gründm hiemit die Verfassuna für die Bereinigten Staate» vo» Amerika." Nach diesse Berfassunj „solle« die Vereinigten Staaten jede« Staat i« Bunde eine repnblikanjsche Regieruugsfor« gewährleiste«" — „solle« die Bürger ei-«es jeden Maat^ zu allen Borrechten «nd Freiheiten der Bürger in den verschiedenen Staaten berechtigt sein." Die a«erikanische Bnndes« Verfassung sichert jedem Bürger: Freiheit der Religion, Freiheit des Wor-tes in Rede und Schrift, Berfammlnngsrecht, das Recht der Beschwerde uud Bittstellung, das Recht, Waffen zu tragen, die Unverletzlichkeit des Hauses, das Recht von Geschwornen gerichtet und weg« eines und des-selben Verbrechens nur eiumal vor Gericht gestellt zu werden, das Recht der freien Vettheidignng vor Gericht. Diese Rechte kann dem Vürger der Bereinigten Staaten keine Verfassnna eines einzelne» Staates schmälern: er kann durch keine Einzelverfassnng schlechter, wohl aber besser ge^llt «er-den im Gennß seiner Freiheit. Die Bundesverfassungen der Schweizer, wie der Nordameritamr ha-ben fich glänzend bewährt: dem Bnnde find jene Anaelegenheiten wiesen, ohne die eine solche Bereinianng nicht bestehen kann: nnter diesen Angelegenheiten nimmt die Gewährleistnng der Einzelverfassnngen nnd der grelheitsrechte die erste Stelle ein. Die Staatskunst ist eine Sache der Erfahrung nnd wohi nnfere« Jahrhunderte, daß tzölteröeglückende Erfahrungen ge«acht worden stnd, wohl nnsere« Vaterlande, wenn es die» selben beherzigt. _ (Schluß solgts) Ätirbmgtt Berichte. (Theater.) Am Sonnabend traten in der Posse von Verl»; .Un- Ueber der blntigen Äörgenröthe hatten fich die Wolken wieder dnn-kel zusammengezogen. Wieder sanken leise einzelne weiße Flocken herab. Sie mehrten fich von Augenblick »n Augenblick uud deckten bald, eine« Leichentuch aleich. die Körper Christoph s und Annas, wie fie durch die Gassen der Stadt Wolfenbüttel, dem Auge der Krieger und Bürger vorau, dicht hiuter dem Gefolge des Herzogs, welcher mit gefeuktem H«tpt. vor-ausritt. der Gerichtsstütte am «chioß zugetrageu wurde». Der alte Knecht Erdwin ging neben seinem jungen ^rrn her; aber er wnßte Nichts da»o» — dnnkel war es in ihm und um ihn! So starb der Iuuker Christoph von Denow eines adeligen Todes k Ii» Mexiko. Joses Mnrko, von St. Wolfgang bei Wische Lieutenant bei de» österreichischen Freiwilligen in Mexiko, hat a« 1. Deze«ber ISsb von Ialapa an seine Schwester in Oberkdtsth (Teattenwirthin) einen Brief geschrieben, ans de« wir «ittheilen, was sich anf das «exissnische Seben bezieht. Marko berichtet: „Berakrnz war die eche Stadt, die ich in «eine« neuen Baterlande zn ^chte beka«; fie ist »ienckch groß nnd von Angehörigen vieler Nationen »ewohnt, die Mehrzahl find aber Dentsche Vera-krnz ist eine bedentende Ha»delsstadt »»d steht i»li^rbi»d«««it Europa. Das gelbe Fieber richtet oft gewaltige Berheerni^en an. Reinlichkttt iß hier ei» we»jg geka»»tes Di»g; jeder Umrath »nld a»f die Gaste gewor-fe» »nd die Aasgeier verzehren Alles, daher es anch strenge Verbote« iß, dieselben p» schie^n oder z» fa»ge». Ich war SS St»»de» in Berakrnz nnd snhr dann anf der Asenbahn nach Passo del Macho. S0 Legnas weit. Eine Leg»» iß eine gute Stnnde. In Passo war die Hitze schrecklich nnd kein Vier zn hnben. nnr schlechtes Wasser. Nach acht Tagen trasen wir in Ori^ ein. Die Straßen waren schlecht, die Hitze nnertr^ich; die Lente Helen ans de« ersten Marsche nm. wie die Fliegen. Orizoba war meine erste Gamifsn; es ist eine kleine Stadt nnd hat «eistens nnr ebenerdige Hänser. wie hier jede Stadt. Das Pflaster ist halsbrecherisch; «an s^ anch Uie««den fahren. Die Männer reite» alie; die vmne» ko««e»»icht anf die OnIe, als »e»» sie i» die Kirche gehe». Ma» hat «s i» vrizaba »icht be-so»ders ger»e gehabt; »ach sechs Woche» fi»d wir »eNer »»d »ach viele« ^rn««arschire» hie^ geto««e». »o wir sehr geachtet loerde». Krt^'LehtVMk'V dit SwGe: IHG (Mttieb Blatty. Sean Pikolo tznd Äa« PM (Wckzl) auf. Mt können mcht sagen, daß diese tüWttk chrn Onhüde „gewachsen" find, abir die Anftedttiheit de» Pub-likMß^etdMin fke ivt vvllstkv Mlltßk. Heiß Theater war am SaMS-tage aut ^cht? ack" nSchsten T^e jedoch war gedrängt voU. als un-ter MtlwirWna diestt Zwerge „Me Milch'dtt Sselin" — „Ein gesunder Scktgt. oder? hnichert Thaler Belohnung" ü«b„Ein gMveter Hausknecht, oder i „Verfehlte Prüfungen" zur Aüsführvng gelangten. Der Seltenheit wegw verlöhM es sich wohl, salchm DMeliiingeN einmal beizuwohnen: ein höheres Zntereffc HM« fit nicht. — gtüülein von SzNnyogh war einige gett durch' Krankheit^ verhindert, die Bühne zv betreten — wird jedoch, wie wir vttnehmen, bald tvitder genesen und dem Publikum vor dem Schlut' des Thratetiahres^ nöch eiMsje KÄnftjjenüffe bieten. (Preßklage.)'Ak'det Hatzptvch'amtnlung der steiermarkischtn ES-koWe^nk. di!r nm Gönntag' stattgefunden, erklärte Direktor Koch, der Verwaltuch^rath hiihe fich mit der Frage beschüftigt, ob g^en die „Mar. bürgst gettnng" we^n des Wtik^ls in Nr. 25: „Ein Kort zur Zeit" eiue Pretklage zu eryeben fei — und habe sich dahin geeinigt, gerichtliche Schnitte zu nnterlaffen. t es wenige und nnr zn» Rei^; ste find ober sehr brauchbar. So ein Indianerpferd aeht über Felsen und Steine im Trab, »o unser iiiuer »»cht zu Fuß hinauf kommt. BesMagen werde» fie selten. Ans dem Mar^ kommen wir manchmal in Ortschaften der Zndi-WO man, beso»dees im Gebirge, noch ganz wilde Stämme findet Die Indianer haben ein grabes Tuch um den Lcib gewickelt, habe» ihre schöne», lange», schwnrze» ^re^w^Löpse gesiochten »nd ei» rothes T»ch NM den Kops gewnnde». Sie find sehr srenndlich, haben nnseren Lente» frisches Wasier gebracht, fich um die Ofßtiert gedrängt, ihue» die Hä»de goeeicht n»ö Bieten beftelK» die «»K ß»tze DiOnsl« geleistet; den«, »mui man in dieft Schluchten t«n»tt. studet m»» oh«e yühm ni^ hinans. Marie Vbrenowitfch. Der böshaste Verfasser der „Sprudel-Briefe" muß eitle Ahnu^ von der großen orientalisch romantischen Rolle gehabt haben, die Frau Marie Obrenowitsch in der Oeffentlichkeit und bei einem zukünf-tigen rumänischen Vehse spielen wird, da er in denselben wiederholt auf diese pikante Dame zurückkam. So schrieb er einmal von ihr: „Der Preis der elegantesten, reichsten und auffallendsten Brunnen., Bade» und Pro-menade Toiletten wird unbestritten der schönen „Fürstin" Marie Obreno-witsch Anerkannt, jener pikanten walachischen Dame, aus deren ftuchtbarem Schoß drei Fürstenthümer Thronerben erhalten sollen." Und dann: „Eine Erscheinnng der diesjährigen Saison muß ich Ihnen ganz^ insbesondere vorführen. Es »st dies die Dame mit den 64 Kleidern. Weibliche Auf-pasierinnen uud männliche Frauentleider-Kontrolore haben genau und ge-wifsenhast festgestellt, daß besagte Dame Donnerstag am 17. August 1S6b, Nachmittags um 5 Uhr, das 64. Ober» und detto Unterkleid ins Karls-bader Toilettenfeld geführt hat. Zu bemerken ist überdies, daß die Knr der Dame noch durchaus nicht zu Ende ist, und daß sie also noch eine sehr respektable Anzahl von Kleidern in Reserve haben muß. Waö dieser farbenreiche Luxu» für Agitationen. Restexionen und Kombinationen unter Karlsbads Badewelt verursacht, kann man fich wohl denken; hier, wo der Müßiggang die einuge Beschäftigung der Menschheit ist! Ndch kein sterb-liches Auge in Karlsbad hat die Dame nnverschleiert und. keines fie ein Kleid aufheben oder aufschürzen gesehen, selbst nicht aus dem kothigsten Wege im heftigsten Regen. Frau Marie Obrenowitsch ist eine geborue Varonin Baltfch. verwitwete Milan Obrenowitsch, Konfin deS regierenden Fürsten von Serbien. AuS dieser legitimen Ehe entsproß der ju^e Mi-lan Obrenowitsch, ein talentirter Knabe, der gegenwättig seine Stndien in Paris macht und zum Thronfolger von — Serbien beHmmt ist. Nach dem Tode ihres Gatten.' der vor wenigen Iahren in Belgrad erfolgte, fand grau „Fürstin" Marie Obrenowitsch gar bald, daß es nicht gnt sei, daß die Witwe allein bleibe, und fie zoa zu diesem BeHufe gegen Bukarest. Fürst Kusa fand wieder, daß es nicht gut fei. wenn fich der Ehemann mit seiner Fran allein begnüge, namentlich wenn die Ehe eine kinderlose, nnd er begann eine äußerst zärtliche und ungenirte Liaison mit der schwarzäugi,,en. sehr frisch gefärbten und feurigen jungen Witwe. Äe süße Frucht dieser wilden Ehe war das vielbesprochene Knäblein Alexander. unglaublicherweise prädestinirt und approbirt zum künstigen Fürstm der Moldau und Walachei! Die Moral all dieser gräulichen, echt orientalischen Unmoralitäten haben wir in den jüngsten Tagen erlebt, uud bei der nächtlichen Affaire bleibt es nur histonsch dunkel, wie es kam, daß die Dame, die so aeübt im schnellen Wechsel der Kleider, in einem so kritischen und tragischen Momente alle Toiletten Geistesgegenwart verloren hat!" (Ein Dien stbotenmarkt.) Der „Markt von Richmond". den glotows „Martiia" verherrlicht, hat bekanntlich auch im wirNichen Leben noch seines Gleichen. So z. B. findet in Oberschwaben alljährlich eine, Art Markt statt, aus welchen italienische Knaben gebracht werde«, die dann bei schwäbischen Hofbanern als Biehhirten dienen und, wenn fie erwachsen find, in ihre südliche Heimat wohlgenährt und wohlgekleidet zurückkehren. Eine andere derartige Dieustbotenbörse findet, wenn wir nicht irren, in Hambn^ statt; auch in Thüringen existirte bis vor Kurzem ein sogenannter „Menschenmarkt", wurde jedoch obrigkeitlich verboten. 3n ^an-zöstfchen Blättern finden wir nun eine Schilderung des Dienftbotenmarkts, welcher jährlich ge^n Ende Dezember in Luxemburg ftattstndet; wir entnehmen derselben golgendts: „In uuferm Großherzogthum verkaufen fich die Dieustlente beiderlei Geschlechts von Weihnachte» zu Weiuachten gegen Preise, weiche ihren Eigenschaften entsprechen. Es ist sür Fremde ein merk- Das Gehen mit denselben wurde uns aber schwer; diese Kerle lanfm in einem Tage 30 Leguas weit. Die Indianer find sehr gottesfürchtig nnd wenn man fie in der Kirche fieht. muß man staunen über ihre Andacht. Auf den Feldern bauen fie meistens Beizen und Mais; dann wachsen hier in der Umgebung Vanille, Indigo, Kaffer, Pfefferbäume, wilde Trauben. Das Hornvieh kommt das ganze Jahr nicht in den Stall, weil fie hier keine« haben; es ist Tag und Nacht auf der Weide und die Schlachtochsen werdeu von berittenen Fleischhauern mit dem Laffo ein-gefangen. Kälber werden keine gestochen; die Schweine werden gemästet, bis fie nicht mehr von ihrem Lager aufstehen können. Die Felder wer-den mit hölzernen Pflügen bearbeitet. Dünqcr kennt man nicht. Die Felder sehen aus, wie die Erde iu unseren Blumengärten und es wächst hier mehr von selbst, als bei uns nach vielem Bearbeiten. Gezahlt wird Alles nngemein gut; kein Taglöhner arbeitet hier unter 1 Pesos (2 fl. 8 kr. östr. W.) Die Arbeit kostet stets mehr, als der Stoff, aus dem mau etwas machen läßt; z. B.: das Leder für ein Paar hode Stiefel kommt auf 4 Pesos zu stehen, gemachte Stiefletten kosten 7 Pesos. Für das Repariren einer Uhr zahlt man 6 — 7 Pesos, für eine neue 14 — 1ö Pesos. Ein Handwerker kann fich hier in einigen Iahren ein Vermögen ersparen. Die Lente arbeiten jedoch nnr so Viel, als fie hente zum Leben brauchen; auf morgen deuk?« fie nicht. Wmn «an selbst kochen würde, wär' das Leben sehr billig; um >/, Pesos könnte man den ganzen Tag recht gut leben. Zm Sasihans zahlt man str jedes Mahl Pesos; eine Speise, wie bei uns bekommt man nicht. Getränke haben die Leute keine, als frauzöfischen uud spanische», sehr schlechten Wein, die Flasche zu 1 Pesos, weißcn Wei» 1'/, Pesos, Vier (Porter) das Seidl Peios »ad Liqneure. Ich bin Offizier und saffe monatlich 92 Pesos in Gold. Ich habe ein schönes Pferd, das ich Mlr selbst kckauft und welches sammt de» Sattel 1Ü0 Pesos kostet. ^ lebe aanz zufrieden, nur ist mir manchmal langwellig, wenn ich in der Stadt bin; denn es gibt keine Kaffeehän^. keine Unterhaltuug. Im Theater wird »»r zweimal in der ^che ge-spielt nnd dann noch sehr schlecht »nd in spanischer Sprache, die ich noch nicht vollkommen verstehe. Das Heimweh q»ält «ich zwar »icht. aber es ist doch mei» i»»iger W»»sch ei»st. n»ek» ich ei» Sümmchen Uneas (Goldmünzen. 1 ^ 20 Pesos) beisammen habe, nach Earnpa z»rück-zusegeln. »m dott bei dm sa»fte» Steirern das Lebe» rnhig beenden zn können " würdiges Schauspiel, von 9 Uhr Morgen» an die Stadt von Stellesu« cheudea erfüllt zu sehen, welche von den entferntesten Oertlichteiten her. kommen, um fiä» für Geld und Kleidung zu verkaufen oder von ihrcn Angehörigen verkaufen zu lassen, in deren Einnahmen dieser Posten eine bedeutende Rolle spielt. Diejenigen, welche viele kräftige Kinder haben schätzm sich glücklich, weil daS eine tüchtige Rente abwirft. Man findet auf dem Markt „Subjekte" von 30 bis 300 Franken, welche letztere zur Aristokratie der Dienstboten gehören. Auf etwa 2' biS 3000 menschliche Artikel kommen ungefähr tausend Käufer. Die ersteren stammen jedoch nicht allein aus Luxemburg, jondern zum Theil.auS Belgien. Frankreich u. s. w. Der jüngste Dienstbotenmarkt,ist glänzend ausgefallen; man konnte da Mädchen in Krinolinen sehen, welche sich um die Stelle einer Kuhmagd bewarben. Die Welt schreitet fort! Wer in Holzschuhen auf den Markt kommt, wird über die Achsel angesehen und schlecht bezahlt. Zweitausend fünfhundert Miethverträge kamen zu Stand und die Gekauf. ten wurden von ihren Käufern dem Gebrauche gemäß nach der nächsten Schenke geführt, um den EinstandStrunk zu erhalten." (Gewerb vereine.) Der Gewerdeverein zu Fürth hat sich durch die Umgestaltung der Gewerbe Gesetzgebung veranlaßt gesehen, sich mit un-getheilter Kraft der Förderung der wichtigsten BereinSbestrebungen hinzu-geben, zunächst des gewerblichen Unterrichts, der Erweiterung der für das Gewerbsleben nöthigen Kenntnisse und der Beiziehung der bildenden Kunst zur Läuterung deS Geschmackes. Die Mittel, durch welche der Verein diese vorgeste«,n Siele zu erreichen fich bestreb», find mannigfacher Art. Sie bestehen: ») in Abhaltung wissenschaftlicher Borträge, d) in Errlch-tung eines zweckmäßigen Lesezimmers, o) in Beschaffung einer reichhalt,. gen Bibliothek. 6) Förderung des technischen Unterrichts sowohl in Be-zug auf die Gewerb^ule. als auch aus das Technikum, v) in Einführutig neuer Muster, 5) in der Herausgabe einer gewerblichen Zeitschrift, in Hebung des gewerblichen Kunslgeschmacks, li) in F^örderung deS fittlicheu Strebens unter Gesellen und Lehrlingen durch Aussetzung von Preisen für Sittlichkeit und Fleiß. « ^ ^ - (Allgemeines Wahlrecht.) Der ständige Ausschuß deS Berelns-tages deutAer Arbeitervereine hat ein Rundschreiben erlassen, worin er die Arbeiter auffordert, in Massen mit Petitionen an die Regierungen und Landtage vorzugehen um das allgemeine und unmittelbare Wahl- recht anzustreben. ^ (Volksbildung durch Gesang.) Daß der Gesang bildend und veredelnd auf den Menschen wirkt, ist unleugbar; jeder Menschen» freund wird daher die Verbreitung des Gesanges gerne sehen. Leider ge-schiebt noch viel zu wenig, um diescS Bildungs- und Besserungsmittel zu pflegen. Es wird in den Schulen selten ein guter Grund zum Gesang gelegt, so das Viele nach dem Austritte auS der Schule das Wenige ganz verlernen. Am segensreichsten würde der Gesang auf dem Lande gepflegt. vi« Subskribvatei» ck«« »tvir. liimstvervin«» s öiTtASTz wie die zu Leipzig erscheinende „SSugerhalle", gstnz richtig meiut. und wir stimmen derselben ebenso darin bel, daß in vielen Gegenden «nsereß Baterlandes noch die größte Rohheit herrscht. Dnrch den Gesang «i^de vor Allem hier bessernd^einaewirkt werden können, und in richtiaer E«a« gung dessen hat der baierische Sängerbund schon vor mehrere» Iichren de» Beschluß gefaßt, jedem Dorfschullehrer, der aus den jnngen Leute» seines Dorfes ein ordentliches Doppelquartett zujaUmeustelit. eine» Preis do» 20 fl. zuzuerkennen. Wir können nur wünschen, daß die Gängerbünde oder die größeren Gesangvereine fich die Verbreitung des Gesanges a»f dem Lande recht angelegen sein lassen uud de» Gründern und Leitern solcher Dorfgesangvereine einen Ehren- und Geldpreis öffentlich iuerke»«e». (Versicherung gegen körperliche Unfälle.) Bo» Seite der Staatsverwaltung ist die Vorkonzession zur Bildung einer Attim-Ge-sellschaft ertheilt worden, welche fich die Aufmtbe stellen wll. eine» bis jetzt in Oesterreich unbekannten Zweig des Berfichernngs-Geschäftes, »ämliH die Verficherung gegen Unglücksfälle an Leib und Leben des Mensche», zu betreiben. Nach dem Beispiele der Londoner „Eisenbahn.Paffagier. BerficherungS Gesellschaft" soll auch dieses Institut seine Thätlgkeit in Be?' ficherungen gegen Unfälle aller Art, einschließlich der Eisenbahnunsälle in Verficherungen gegen Letztere allein theilen. Die Prämien für ErKere sollen jährlich, monatlich und wöchentlich, ja sogar per Tag berechnet sei», so zwar, daß man beim Lösen der Fahrkarte auf den Bahnhöfe» z»gleich ein Assekural^illet sich lösen kann. Für die volle Berficherungssumme beträgt das Maximum 10,000 fl.. das Minimum S00 fl. -- Die Ge-sellschaft zahlt den vollen Betrag bei tödtlichen, den fünfte« Theil bei schweren Verletzunaen, die danernde Erwerbslosigkeit bedinge». Die Tageskarten find für 3 Klassen abgestuft und kosten 1, 2 »»d S »re»ztr für einen entsprechenden Betrag von 1000. 2K00 und 5000 fl.» für de» Kall tödtlicher und den ö. Theil für den Fall schwerer Verletzung. Als Kapital wird eine halbe Million Gulden mit 30»/, der Ertragsberech»»«a zu Grunde aelegt. welche einen muthmaßlichen Gesammtgewi»» vo» 13^^ ves eingezahlten Kapitals in Ausficht stellt. Angekomme in Marburg. vom 1. bis 5. ^Erzheez. Johann." Die Herren: John, tt. Gei,eral««»j.» »er»««. Ge^st«, tt. Oberst, »raz. Pöschl, Lfm., «raz. «ürstein: Vrodtnia: Fra«ke»I»erger und «esa», «aufl.. Wien. Dr. Strafella, «dvokat, Vettau. Suna, Vackermft., CiUi. Stttgech^ tt. Oberlieut.. St. «eorgen. Roy de Vely, Kapitän, <«erika. Hener, Hibritant, Wt«. Pfeiffer, »auuntern., «örz. «erlach, HandelSnis.. Wien. - Art. Hellwig, «ch«s»., Klaaenfurt. . ^ ^ „Stadt Wien." Die Herten: Pacher. «isenwerkSdir., vuchscheiden. Kuiz, Sutlbes.. Steuklaster. Pollak. Sscherich; Hradetzki u. Helm, Kaust.. Vien. Köck, SSegee. mei^r, Lienz. Hriber, Kfm., St. Lorenzen. Witte, kgl. Stadtrichter, Veelia. Doöetz, Öbe^örster, Unterdraubnrg. Schatzl, Realitätenbes« »nittelfeld. Gtepor, Aadett»»t Braunau. Silberberger und Hentschl, HandelSreis., Wien. Alt die Cheatttdirelitio«. Wir stellen die Frage, waruus iu der ganzen vorigx» Voche »nd auch heute den 6. März d. I. noch unnnterbrochen in Suspend« Borstellungen gegeben werden? Mehrere >tH»»e»te». Eine complette Eqmpage, «nd zwar: 1 Paar hübsche Lichtbraun, 15'/, Faust groß, 8 Jahre alt, fehleeftei, — 1 vierfitzige Kalesche, ganz zu schließen. - 1 halbgede«n l^tfchierphaeton sammt Schlittenkuffen. — 1 Paar filberplattltte englische (schirre, — Pferdedecken, Sättel, Reitzeug u. dgl. — wegen Domieiis. Veränderung zusammen oder einzeln billig zu verkaufen. Anzufragen: Grazervorstadt, Haus Nr. 104 im 1. Stock. Au vermiethen ei« schö« Wohnung mit Sparherdknchk^ Speis'. n»bft scparirkm Dach-bidtn, «tller und Sartenantheil^ Da« Nähere bei Bincenj «anduth. «lleeftraßt Rr. 1S7. («2 Das Pfund Kalbfleisch tS kr. bei (79 I. Da UM alt« iti der Mgajse. Saht 20<»l. LizitationsGdiit. (» 7S) LililadlUig. Die laudwirthschastliche Filiale hält Mittwoch den 7. d. M. 5 Uhr Nachmittags im Speise Saale deS Lasino eine Sitzung, zu welcher die Mitglieder höflichst geladen werden. Tagesordnung. 1. Welchen Einfluß übt die Ausgabe der Geldzeichen an die Arbeiter der Kärntner-Bahnhof-Werkstätte auf den Absatz landwirthschaftlicher Pro- dutte? ^ .... 2. Fortsetzung der Betrachtungen über die Versicherung gegen Feuerschaden. 3. Ue^r Errichtung lebender Zäune auS Maulbeersträuchen. 4. Die Errichtung einer landwirthschastlichen Bibliothek für die Filiale. Marburg am 3. März 1866. Gefunden: «» araner Pelikrog«» »it rothem gntter, adziholen: »r. SS (wkiße »«»»«)._______^ vom k. k. Veticksaerichte. Marburg Wied betanitt : Es sei in die gerichtliche Bersteigemng deS zur Konfurs Vta^ deS Herrn Ar«nz Stra schilt junior. «rSumeijterS und «ealitätenbesitzer« in der «aabalenavoeßadt zu learburg, gehörigen beweglichen und unbeweglichen Bermögenß gewilliget voedsn, als: ») der IN fast neuem Vauzustande befindlichen, in der Wiwdalengvorftadt zu Marburß an der nach St. Zosef und Lembach führenden Vezirtsfiraße nächst de« Rärntnee. Bahnhofe gelegenen Nrauerei Nealitüt Urb. Nr. IS »«d 1» aä Gült Gaßohoi«, bestehend au« dem ein Stock hohen Hause für mehrere WohnParteie«, auS WtethS' lotalitäten und den erforderlichen WitthschaftSgebäuden und Kellern, «S den beß^ eingerichteten «rauerei.Lakalitäten, 1 Sitz, zwei «emsse-Gärten, au» SJoch zu Vauplützen vorzüglich geeigneten «eckern, ferner aus sSmmtlichen veauMMeiUlie«, U großen vottichen, eirca 1130 Simergeschirr». in dem gerichtlich echobenm Ochich-werthe per 41bvü st. 70 kr. ö. V. d) de» «ckerS Urb. Nr. »29'/, und »29 V« »ä ßrauenheim zu Schleinitz in der Naß. dalenavorstadt per S Joch in dem gerichtlich erhobenen Schätzwerthe 1SV0 fi. »ßterr. Währ. und . ^ ej der gesammten Hauß.,«irthschaftS. und Simmer-Einrichtung. S Paeif«>»sOgeu, » Kuhrwagen. 1 Steierwagerl, der »«treide und anderer BorrSthe, ei««» vtll«»dß,e. 3u diesem »nde werden zwei Keilbietung«tagsatzungev. und zwar ,»r Wer^iße. rung der Vräuerei Realität und der Vraumaterialien >ä ». auf de» 4. U»rtl mck S. Mai ISLK jedesmal von 10 bis IS Uhr Vormittag», für da» «briae bewegliche «ermögen »6 v. a!»f den ». Aprtl und S. M«t I«« vo« S bt» ö ^ «ach«tt. tags. — endlich für den «»«t I«GG jede»«»l von 1V bis ^ ...» mit dem erhobenen ^ ^ , .. Meistbietenden hintangegeben werden. Die Lizitationsbedingniffe können in der die»gerichtliche» «egistrawr od« » der «anzlei des «onkur».Maffa.«er»alters Herr« Dr. »atzmuth zu Marburg etngefthe« werden. — bis IS Uhr Vormittags alle am Orte der «ealitüten iu der M«gdal»»»»or««tze Beisätze angeordnet, ^aß sammtliche Objekte nur um oder über de» gerichtlich > SchStzwerth. die Aahrniffe in o. überdie» nur gegen bare S«hlu«ß a« dm Marburg am lt. Aebruar 186V. Eisenbahn - Fahrordmmg sitr Marburg. «ach »eie»: »bfahrt: 8 Uhe 1» «t». »eßh. S Uhe , «i». «iiii». : 9 Uhe Früh. «ach Wien: «bfahrt . S Uhr 19 Min. «eSH. « Mi». «ilz»g verkehrt von Wie» »«ch »eieß Mittwoch ««d S«»ßOß v«« »rieft —ch Wie» M«Mß «»b D—»«rfi», »ach Wie» «bftchet: S Uhe »4 «tt». Mittags. ««ch triaß: «bfahit- 1 Uhe »Z i«» Wei»»t»ottsichts Nedatte»?: Franz Wiesthaler. D»»< »»d »«i«g b- «d»arb Sa»sch tz w Marb»eA.