-—^—»^ x^^^ " ^»^ ^ > Freytag den 16. Februar 1827. Annalen des krainerischen Landeö» Museums. (Fortse tzung). <)lach dem weiteren Wunsche derimLandt'ge versammel. ten Herren Stände sollte das zu errichtende Museum per-manentunterdie Oberleilungbes ständischenKörpers durch das Organ der Verordneten Stelle gesetzt bleiben. Weil aber vorausgesehen werden konnte, daß es eines längern Zeitraumes bedürfen werbe, bis die allerhöchst« Sanc» tionirung des vorzulegenden Plans erfolgt, und «in zurAufstellung der Sammlungen vollkommen geeigne» tes, teinem Wechsel unterliegendes Local« dem Museum zugewendet, und auch adaptirt seyn würde, so ver» einigte sich der fernere Wunsch deS Landtages dahin, daß die Übernahme und Aufbewahrung der inzwischen «ingehsnden Geschenke für die Sammlungen d«s Museums, so wie die unmittelbaren Verfügungen, welche die provisorische Aufstellung erheischen dürfte, von der krainerischen k. k. Landwirthschaftsgeftllschaft übernom, men werden wollten, weil ohnehin der jeweilige Pro» tector der letzteren-—auch Chef der Herren Stände ist. In dem Sinne dieses Beschlusses wurde sonach der permanent« Ausschuß der Landwinhschafis , Gesellschaft um die ErNälung seiner Geneigtheit angegangen; die «rwähnt« vrovisorische Verwaltung und Aufbewahrung übernehmen zu wollen. Der gewohnte Eifer der Ge« stllschaft und ihres beständigen Ausschusses, aNeszube, fordern, wag gemeiimuhig und dem L^nde interessant seyn k^nn, bewahrt« sich auch in dllsem Falle, und am 29. Iuny 1622 erklärte selbe, nach einigen vorange. gangenen Rücksprachen, durch das Organ ihres damah, ligen würdigen Herrn Präsidenten Freyherrn von Bu« set, die gewünschte Bereitwilligkeit zur vorgebacht,« Übernahm«, und vertnüpft« mit derselben den Antrag, daß in dem zweyten Stockweite det zu dem ständischen Provmzialfonde gehörigen Pogatschnigg'schen Hauses, zwey, mit der Gesellschaflikanzley in Verbindung st«, hend« Zimmer zur einstweiligen Aufstellung der für die Sammlungen des Museums eingehenden Beytrag« adap« tirl, auch ein provisorischer Custos bestimmt werd». Dantnehmig wurde dieß gefällig« Anerbiethen von der ständisch verordneten Stelle, im Nahmen der Herren Mitstande, angenommen, auch die beygefügte Mota» lität genehmigt, in deren Folge der k. l. Gubernial, Secretär Benedict Ritter v. Fradenet ersucht würd», das Geschäft eines provisorischen Custos übernehmen zu wollen, wozu er sich auch mit aller Bereitwilligkeit er» klärte, und sich durch diese Geneigtheit, das Gut» und Nützliche zu befördern, den Dank der Verordneten Stelle erwarb. Nun war es an der Zeit, dem wesentlichen Le« fordernisse der Bildung eines Fondes für die Erhaltung des Museums naher zu rücken, und dem Unternehmen die möglichste Publicitül zu geben. Zu diesem Ende e?-ließ di« ständisch verordnete Stelle unterm ,5. Febru>!, ,L23 eine gedruckte Aufforderung an di« vaterländischen Freunde der Wissenschaften folgenden Inhalts: Der von der ständisch verordneten Stelle der Stän' dsversammlung vom iV. Onober iä2» vorgniag,nt, und von letzterer Mlt Beyfall aufgenommene Entwurf zur Gründung eines vaterländischen Museums fürKrain, ist die Veranlassung beö gegenwärtigen Aufrufes. Vaterlandsliebe durch Vaterlandskundt zu nähren, ist ein von vielen gutgesinnten und erleuchteten Man« nern des österreichischen Kaiserstaates angenommener Wahlspruch, dem viele Museen anderer Provinzen ihre Entstehung verdanken. Kram war in gewisser Hinsicht früher als manches andere Eibland von obiger Wahr. heit durchdrungen, wie dieses die ^oacl^mia u^ssi-Q-«urum (gestiftet i6c)3), und ihre Tochter, die unter der glorreichen Regierung der Landes» Mutter Maria The« resia im Jahre ,767 gegründete Gesellschaft deS Acker, baues und der nützlichen Künste beweisen. Wenig noch hatte sich die Provinz von den durch Kriegsstürme, und den Druck fremder Machihabung erlittenen Drangsalen erhohll, und war kaum unter tz«m milden Scepter des allverehrten und allergnädig» ften Monarchen Franz I. wieder zurückgekehrt, als auch schon das biihin der Gewalt bes Verhängnisses gewi« chene Streben der Bewohner derselben nach dem Schö« nen und Nützlichen wiederum erwachte, und in den Jahren »6>H und iHik die vhilhafmonische und die Ackerbau« Gesellschaft ihre Wiedererrichtung erlebten. Dies« Anstalten sind ihrem Kreise so wirksam, als «s Zeitumständ« und sonstige Verhältnisse gestatten. An die Bemühungen zur Vervollkommung bes Ackerbaues , und zur Verbreitung der in das gesellschaft» che Leben mächtig einwirkenden Tonkunst, soll sich auch daS Bestreden anreihen, durch genaues Aufsammeln dee vaterländischen Natur« und Kunstproducte dem Indu« strialfleiße Sporn zu geben, durch Zusammenstellung geschichtlicher Urkunden und Denkmähler den National, werth in feiner Entwicklung zu zeigen, und Verdien, ste der Vorfahren in regem Andenken zu erhalten. Kram ist in Ansehung seine? Eigenthümlichkeiten, in naturhistorischer— seiner im Lande einst bestandenen römischen Colonien, in alterchümlicher — seiner vielfältigen Schicksale in geschichtlicher Beziehung so reich, daß es an Materialien zu einem vaterländischen Museo nicht fehlen kann. — Wenn es dem Lande an eigenen Forschern in seder Hinsicht bisher nicht gebrach , so fehlte es doch an ei. nem Vereinigungspunct«, wo alle gemachten Entbe» ckungen jeder Art, zum allgemeinen vaterländische!! Gebrauche hinterlegt werden komlten. Diesen Verei» nigungSpuncr soll das Museum liefern. Derley Museen sind bereits in einigen Provin« zen des Kaiserstaates einstanden. Es bestehen solche Anstalten in Gratz, unter dem Nahmen Iohannium in Pesth, mit der Benennung National. Museum ; in Blünn, als mährisch- schlesisches Landes ° Museum ; in Prag, wo sich eine eigene Gesellschaft zur Errichtung des vaterländischen MuseumS gebildet hat. Kraini Bewohner werden um so minder in die» sem edlen Streben zurückbleiben, je mehrere eigenthüm» liche Gegenstände für dasselbe Hierlandes vorhanden sind. Um jedem, der zu dieser Anstalt mitwirken will, den Umfang derselben z„ zeigen, wirb hier die Haupt, skizze von dem zur Begründnng des vaterländischen M„. seums entworfenen Plane mitgetheilt. Das vaterländische Museum soll überhaupt alle in das Gebieth der National. Literatur.und National, Production gehörigen Gegenstände in sich fassen, und bi die abgewählten Odstgattungen und Sorten», theils in Bäumen, theils in Reisern aus den sicherst«n Quellen ,sich zu verschaffen, welche er beflissen war, in ihrer Echcheit zu erhalten, und durch Vereb« liing vieler Tausende selbst angezogener KernwildlinZe zu vermehren. Bisher konnten den Freunden der Obstbaumzucht von den m der ^Centralc kannt gemacht werden. Der Verkaufspreis eines Eremplars der ersten Lieferung, in farbigem Umschlag geheftet, ist auf i fl. M. M. festgesetzt. Die p. I'. Herren Mitglie. der der k. k. steyermärkiscken Landwirthschaftsgesellschaft aber, welche ihre gefalligen Bestellungen durch ihre r^spectiven Filialvorstände, oder unmittelbar beym Cen« lralausschusse zu Grätz in portofreyen Brief«« machen, erhalten da Eremplar der erstenLieferung um den Preis von 46 kr. M. M. Den Verschleiß dieses Werkes wirb das Grätzer Zeitungs. Comptoir (Stempfergasse Nr. 126) aus Gefälligkeit besorgen. Sobald die erste Lieferung die Presse verlassen hat, wird sie alsogleich im Verlage des Centralaus-schusses d?r steyermärkischen Landwilthschafcsgefellschaft erscheinen und angekündigt .verden, damit diejeni» gen Obstbaumzüchcer, welche in diesem Frühjahre aus d«r Centralodstbaumschule zu Gratz Pfropfreiser oder veredelte Baume von bestimmten Sorten zu erhalten wünschen, bey der Bestellung der Äpfelsonen wenig' stens, hiernach die zweckmäßige Auswahl treffen tonnen. Gratz am ,5. Jänner 1627. Naturgeschichte auslandischer Thiere. Der weiße Fuchs in Island. Wenn der weiße Fuchs IslandS einVolk Seegan« se, am Ufer sihentz,!gemerkt, nähert er sich demselben rückwärts mit aufrechtem Körper, auf de,t Hinterfüßen schleichend, ft daß ihn die Gänse für ihres Gleichen halten. Seine weiße Farbe, so wie der watschelnde Gang, den er nachahmt, läßt sie den Betrug selten eher entdecken, bis er ihnen nahe und sicher genug ist, eines unter dem Haufen zu erwischen. — An der Küste des Nordkaps,sind alle Abhä»i,ge und Schluchten gewöhnlich mitSeevögeln bedeckt. Dahin ziehen nun,die Füchse in Gesellschaft auf.den Raub aus. Vorher ringen sie aber in aller Freundschaft mit einander, um zu erfahren, wer der Stärkste unter ihnen ist, und, in welchem Nan« ge sie gegen einander, stehen; nachdem ste di.-ß genau im Einoerstanbf.abgem^ffen haben, so rücken sie an den Itaiid eines , gefährlichen Abhanges, wo sich die See, vögel.aufhalten. Einer beißt den andern in den Schwanz; der schwächste muß voran, und zuerst hinunter, wah. rend der stärkste, der der Letzte in der Reihe ist, alle Übri« gen so lange hält, bis der vorderste die Beute erreicht hat. Auf ein Zeichen zieht nun der obeiste Fuchs aus allen Kräften die ganze Reihe in Hohe, und die übri» gen befördern, mittelst ihrer Füße gegen die Felsen hin» anklimend, sö viel sie tonnen, das Wiederhinaufziehen. Auf diese Weise setzen sie ihr« Arbeit fort, von einem Felsen auf o