Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Freytag den ,6. December » 8 » 4. k a t K'a'ch -^?ie Austhellung der von Sr. k. k. Maj. den biergarnisonirenden 2 Landwehr« Bataillons von Llißlznan ertheilten Eh! enkreuze hatte am 8. dieses, in Gegenwart Sr Exzellenz unsers Ci. vil ' und Militär. Gouverneurs Hrn. Feldzeug, meisters Freyh. v. Lattermann:e. auf das scyer. lichste Statt. Nachdem sick die gesammte Mannschaft, nach vorhe,' l^ygewohntcn Gottesdienste, um 9 Uhr Morgens in der St. Petcrskascrne ver« sammelt und sodann mit fliegenden Fahnen sich aufgestellt hatte, hielte der würdige und allge, mein geschätzte Obl'istwachtnmster, und Com» mandant des zweyten Marquis Luslgnanischen Landwehr Bataillons/ von Huttern, nachstehende gehaltvolle Anrede: Söhne Steycrmarkts! Der Wille unsers allergnädigsten Kaisers, rief euch vor einem Jahre zu den Waffen, ihr crgrieft sie mit jenem Muthe, der euere tapfern Vorältern bey den verschiedenen Schick, salen Eures Vaterlandes. stäts so rühmlich auszeichnete; auch euere Thaten, besonders jene des ersten BataiLons unter Anführung Eurer Hrn. Offiziers, und des wackern und tapfern / dermaligen Bataillons Ehef Hrn. Hauptmann Schmiedet, sprechen saut bey den Inwohnern von Tersain und Tschernutsch. Tapfere Männer! und Jünglinge! ick schcktze mich glücklich in diesen Ehrendenkzeicben euch den Dank unsers assgeliebten Monarchen und des Vaterlandes zu bringen, in diesem merkwürdigem Denkzeichen, welches die Brust der Helden von Culm, Leipzig und Hanau ziert. Möget ihr euck>, wenn auch nicht dermalen alle (denn aus Mang l sind nur ein Theil indessen euck zugeschickt worden) bey dem An« blick dieses eure Brust schmückenden Ehren, kreuze freuen, zum allgemeinen Bcssen mitgewir« ket zu haben, möget ihr euch glücklich schätzen, Mitglieder der großen Helden »Armee gewor, den zu seyn. Unter den Augen Sr. Ercellenz unsers all« gemein verehrten Civil »und Militair »Gouver« ncurs Hrn.Feldzeuqmeisters Baron La-ttermann erschalle ein hohes Viv^f! zum Siegel unsers Dankgefühls — zum Siegel unsrer fernern Hingebung -— Wenn sein Wille ruft; wenn das Vaterland bedrohet wird. Als der Herr Obristwachtmeister diese Ne« de geendet hatte, geruheten <^e Exzellenz die« se Kreuze jedem einzelnen Nanu Selbst zu überreichen. W i e n. Die k. k. N. Oe. Landesregierung hal folgende Verordnung erlassen: Nach dem am 20. May d. I. mit des Kö, n'lgs von Frankreich Majestät zu Par'ts «bge, schlossenen Frieden hat sich die Französische Re, gierung verbindlich gemacht, alle diejenigen Sum« - men zu bezahle«/ welche sie im Auslande wegen Kontrakte, oder andere Verpflichtungen, die mit , Privaten, oder einzelnen Behörden gepflogen, und eingangen sind, schuldig ist, die Forderungen mögen sich auf Lieferungen, oder andere ge, setzlichc Verbindlichkeiten beziehen. Im 20. Artikel des Friedens.Traktates ist die Bestimmung getroffen worden, daß Kom, wissckre ernannt werden sollen, um nach' vorsic» hender Disposizion zu verfahren, und den »8. llnd 19. Artikel zur Vollziehung zu bringen. Die Kommissäre sollen sich mit der Prüfung dieser Neklamazion beschäftigen? und mit der Liquida« zion der reklamirten Summen, so wie mit der Art lind Weise, welche die Französische Regie, rung zur Abtragung diescr Forderung vorschla« gen wird. Se. Maj. haben dcn bisher als k. k< Ge. fchäststräger zu Paris gestandenen Grafen von Bdmbelles zu allerhöchst Fhren Kommissär er. »raiint, um in Gemäßheit des 2a. Artikels des Pariser.Friedens, einoerstäudlich mit den Kom> missären drr übrigen verbündeten Mächt?, über die Vollziehung des Artikels >8 und ly eben dieses Friedens mit den Französischen Komnns» faren in Rücksprache zu treten. Vor allem ist es nothwendig, daß diese For' lerungen ordentlich liqutdirt, die Liquidationen vorher genau geprüft, dabey aber solche Horde, rungsgegenstände beseitiget werden, welche als nicht in dem Friedensschlüsse gegründet, nur die Geltendmachung derjenigen erschweren wurde«) zu deren Berichtigung Frankreich sich wirklich anheischig gemacht hat. Es >. erden daher alle diejenigen, welche Forderungen in Folge des 19. 3. des Friedens, Traktates an Frankreich zu stellen haben. m Gemxlßheit de5 herabgelangten Hofkanzley'De« lretes vom lZ. v. M, aufgefordert, ihre For« derungen längstens bis 15. Januar »Z'Z bey ^r zur Prüfung dieser Forderungen ausgeliell, ten Negierungs'Kommission einzubringen, »elche der erhaltenen Weisung zufolge die unannehm« baren Forderungen sogleich zurückweisen, die un» vollständig aus^e'viesenen den Partheyen zur ' Verbesserung, oder Nacktragünzder noch fehlen, ^tzen, Befehle zurückstellen, die rtcktiq befundenen «her mit den erforderliche!, Behelfen an den Grasen v. Bombelles befördern, und die Partheyen davon in die Kenntniß setzen wird. Wien dcn 8. Novembw 18,4. In Abwesenheit dcs'Hrn. Statt^lt^'s. Augustin Reichmann, Freyherr v. Hochkirch^», Reg«rungs-Vize-Prilsldcnt. Ernest Graf v. Hoycs, Regierlingsrath. Deutschland-. Die königl. Bayerische Regierung, hat mit der Vonau seit cmigcn Monatin aberiuhn zum Getreideland benutzt, trägt er das fünfzehnte bis zwanzigste Fabr Korn. Das Holz wächst auf dem Donau . Fnscln so üppig, daß die Weiden und Pappeln in fünf Jahren eil« Höhe von 20 bis 25 Schuh erreichen. (G. Z.) En g la n d. Der Courier sagt: „Man behauptet die Wiederherstellung von Pohlen, als Kömgreich unter dem Großfürsten Konstantin, finde uu'über, steigliche Schwierigkeiten. Eme große Macht, die dlesem Plane stets abgeneigt war^hat es dahin gebracht, die andern ^ äckle zu uberzeu, gen. daß derselbe das europäische Gleichgewicht bedrohe. Wirklich stünde der dereinstigen Verein nigung d?r Kronen von Nußland ünd Pohlen auf Konstantins Haupte nichts entgegen. Diese Monarchie von 50 Mill. Seelen droht PreMti unb'Oesterreich unter seiner kolossalen Macht zu erdrücken; sie würde ihren Einfluß über aitt Völker von slavonii'rhem Ursprünge «lisdehnen, und sie in Kurzem sich einverleiben. Also scheint cs'zweckmässiger, aus dem Herzogthum Warschau ein kleines Reich unter dem Könige von Sachsen oder irgend einem andern deutschen Prinzen zu bilden, das Oestreichs und Preussens Gränzen deckte, und bey dessen Unabhängigkeit sie höchlich intercssirt wären. Die Times, nach einer Herzählung bcr haliptsächltchsicn, der Betrachtung des Wiener Kongresses unterworfenen Gegenstände, fügeil hinzu: „Der Plan zur Vereinigung von gan; Pohlen mit Rußland, als besonders Königreich mit einem Viceköing, scheint zur Zeit des Pari« ser Traktals zwischen Rußland und Preußen verabredet worden zu stl)n. Allein dieser Plan fand große Schwierigkeiten, vorzüglich in der diplomatischen Kunst der Franzosen. Vergeblich beruften sich Nußl^^d und Preußen auf einen geheimen Artikel des Pariser Traktats, welcher Frankreich verpflichtet, die Theilung «nzuerken, nen, welche die Alliirten rücksichtlich der erober« tcn odcr abgetreten?» Provinzen beschliesscn wer» den; Hr, v Tallcyrand behauptete, unter dem Ausdruck Alliirte seyen alle Alliirten, nicht aber diese oder jene Macht insbesondere zu verstehen ; Frankreich erkenne nur die Entscheidungen an, «clche der Kongreß in Masse annehme, sicsen Grundsätzen traten auch Oestrcich, Spanien und England bei, so daß man die polnischen Ali. geleqenheite» neuerdings einer allgemeinen Diskussion unterwerfen mußte. Zuletzt suhlte selbst der König von Preußen, sonst der vertrauteste Freund des Kaisers Alexander, wie unräthlich für ihn die Herstellung von ganz Pohlcn unter klncm russischen Vicekönige scyn würde; er zwei» seltt, ob die Erwerbung von Sachsen und des Landes zwischen der Maas und Mosel die Ge. fahren aufwiegcn würde, womit Pohlens Ein, verleibung seine Monarchie bedrohe. Herr von Talleyrand suchte dabey alle Mächte zu überzeu, gen, wie unschicklich diese kolossale Vergrößerung Nußlands sey, und man versichert, er habe dem Könige von Preußen das ganze Herzogthum Warschau, wenigstens bis an die Weichsel, angeboten, womit dann auch alle übrige Mächte, auf den leider nur zu wahrscheinlichen Fall zu« freien waren, daß man Pohlen nicht auf eine für daß europäisc^? Gleichgewicht nutzbare Art herstellen könnte. Das Schicksal Sachsens und mehrere»' Länder iu Tcurschlang hängt durchaus von deo Entscheidung rücksichtlich auf Pohlen ab; denn da. man die preussische Monarchie auf zwölf Millionen Unterthaue» bringe« will,, s? müßten diese, wenn man sie in Pohlen nicht fände, in Teutschland genommen werden " Nach der Erhebung des Churfürsteuthunts Hanovcr zum Königreiche führt unser König jeht den Titel: König des'vereinigten Reichet Großbritannien und Irland, auch König es» Hanooer, Herzog zu Vraunschweig und Lüne, burg(K.Z-) S i e i l i e n. (Veschl. der Rede des Königs an das Parlemenl.j Vor allen Dingen aber bringt jene Gegen« stände baldigst in Ordnung, welche ohne Schilt, lichkeit und Ruhe zu verletzen, sich nicht aufschieben lassen. Das Reich ist von falscher Kupfermünze befreit. Dieses Gift, welches schon eindrang, und die öffentliche Sicherheit untergrub, ist mit Muth und Glück verdrängt worden. Jetzt k«mmt cs euch zu, die dadurch verursachte Wunde schnell zu heilen. Möge dieses Eretgniß bey Nieman» den traurige Erinnerungen wecken Im Laufe der frükern Ereignisse wurden unter Gewährleistung der brittiscken Regierung zwey Anleihen kontrahiri. Viese Anleihen schnell zu genehmig?", und die Mittel festzusetzen, wie sie bezahlt werden sollen, ist eir.c der ersten und heiligsten Packten der Gerechtigkeit, ja ich möchte sagen, der Dankbarkeit gegen ein reckt« lich »gesinntes und großmüthiges Volk, dessen Allianz und edelmüthigem Beystände wir größ-tcntheils das Gute verdanken, das wir genießen, und dem wir auch noch weit größeres verdanken werden, welches wir bald gründlich zu genießen hoffen Endlich muß ich auch die Truppen anem-psehlen. Es ist eurer unwürdig zu gestatten, daß denen der Sold verspätet werde, deren Ehrgefühl die Vertheidigung des Staa-ts anvertraut ist, und die in dieser letzten 3e,s den Nuf und den Nuhm unsrer Fahnen erhöht haben. Herren und Bürger! Ich wünsch? sehnlichst, daß bcl) allen wieder vollkommne Eintracht unb Uebereinstimmung und wechselseitig/s Vertr amn lebendig werde. Der größte Beweis von Anhang« lichkeit, welchen man mir geben kann, besteht darin, daß ma» freudig und treuergel'en zn? Befriedigung dieses innigen Bedürfnisses meines väterlichen Herzens mitwirke. Uebrigens habe ich euch von dem, was sich seit Auflösung des letzten Parlements neig. »et hat , nichts anderes Merkwürdiges zu mcs§ den,! als das unsterbliche Werk, welches.dnu, der spanische Ckarge d'Assaires babe in ^olqe des Vorgefallenen von Seite der frainösischen Re» gierung Befehl erhalten, tas französische Gebiet zu verlassen. (P. Z ) Die Familie des ehemaligen Herrschers v. St. Domingo Toussaint Lsuvertüre, kält sich zu Ageu auf. Sie besteht aus der Wittwe Toussaint, aus ihren beiden Subnen, die in Paris erzogen worden, und aus einer Nickte ihres Mannes, die ihren jüngsten Sohn geheu. rathet hat Als die Familie von Et. Domingo durch Verrätherei weggeführt wurde, blieb durch Zufall einer der Söhne zurück, der sich nun in England befinden soll. (V. v. T-) Wechsel , Cours in Wien am l«. Dezember i8>4. MM,sür.°°st.c^.fl,Z^IV^ (onvtntionemünze von hundert 259 zs4 fi.