>I. Samstag Ven s. Nänner 1833. Nes Jahres letzte Ktunve. >^?till,ist es und feierlich: — Von des Jahres kurzem Leben Senkt der letzte Tag nun eben In des Todes Nuhe sich. Zwischen hohen Nebelsäulen Seh' ich's in den Lüften weilen. Und noch emsig ist die Hand; Aber nach dem großen Sterne Blickt das Auge in die Ferne, -Thränenfeucht und unverwandt» ^ Und so starret es noch lange; — Jetzt, im Aeolsharfenklange Gibt der sterbensblasse Mund Seines Herzens Klage kund: »Welch ein Eilen zum Nadir! „Freu' ich doch zum letzten Male „Sonne, mich an deinem Strahle; »Dennoch nicht verweilst du mir! „Abgemeßnen Gaugcö fort «Rollst du in dem alten Kreise, „Und in,der gewohnten Weise «Störet dich kein bittend Wort.' «Hätt' ich sonst vom Himmelsbogen „Dich so gern herabgezogen, »Und vollendet deinen Lauf, »O so möcht' ich heut' dich fassen, »Uno des Feuerstromes Massen »Ni'xken zum Zenith hinauf!« »Denn ich sah der Menschen Thränen, „Und der Armen karge Lust »Konnt' ich oft kaum rechtlich wähnen, »Ti'nltte mir mit Schmerz die Brüst. »Griff ,,,'s Füllhorn ich behende, »Das; ein weißes Loos ich fände, »Und glaubt' ich es nicht gewahrt, »Ach. des Schicksals harten Willen »Mußt' ich immer ganz erfüllen! »Lust :,nd Schmer,; fiel stets gepaart. »Ich erklärt' mir nicht das Walten; »Kaum das Füllhorn nn'cht' ich halten; »Zentner wogen es nicht auf: »Da hätt' ich vom Himmelsbogen, »Sonne, dich herabgezogen, »Und vollendet deinen Lauf!" ^ «Doch von meinen Loosen allen, »Sind die Schlimmen schon gefallen, »Nur die Guten hab' ich jetzt, »Denn das Gute kömmt zuletzt. »Und darum noch möcht'ich 7eben, »Langsam nur, noch diese geben; - »D,Denn des MenschenglückZ, des, neuen, ,Wcrd' ich mich im Tode freuen, ^Und ich geh' vergnügt zur Ruh'! „Doch, ob auch von gold'nen Tagen, »Die die Erde einst genoß, pViel die Menschenkinder sagen, »Sie sind doch ein Traumbild bloß: »Was auch Glück geheißen werde, »Dieß allein der kleinen Erde, „War sie auch in gold'ner Tracht, »Hat noch keine Zeit gebracht. ».Wohl möcht' ich eS allen geben; . «Ist l« doch so kurz das Leben, »DaS die Parze aufa^spuhlt! „Niemand dürfte freudlos sterben, ^Denn vom eigenen Verderben „Tragen nie sie gauz die Schuld. ,Aber ach des Glückes Gaben »Kennen sie im Traum' allein, »Und das Beste was sie haben »»Ist der Hoffnung Nebelschein,-»Diese nur hält noch hienieden ,Ihrem Schmerz' das Gleichgewicht, »Und die Armen sind zufrieden »Wenn's daran nur nicht gebricht." Also hör' ich noch es redsn. Und wie gns erschloßnem Eden, Plötzlich, wie ein Meteor, Tritt das neue Jahr hervor. Jetzt, von seinen Wolkenstusen Sinkend in das weite Grab, Hör' das alte ich herab Zur belebten Erde rufe« > »Froh beginnt ein neues Leben, »Und die Zukunft fürchtet nicht, »Doch hört auf darnach zu streben »Was nicht eurer Kraft entspricht; »Dann mög' euch in eurem Treiben »Stets zum Trost' die Hoffnung bleiben, »Euch ersetzen den GenuH! »Uernt, ertraget es bescheiden, »Eures Lehens Schmerz und Freuden »Wiegt ein unerbittlich Mußl« Joseph Neu Mann. Rrain's Vorzeit unv Hegenwart. Iobst Joseph Graf zum Thurn. Das fünfzehnte Jahrhundert war für Kraln in mehr als einer Beziehung merkwürdig und erfolgreich. Der Verfasser dieses Aufsatzes will alle anderweitigen' Einwirkungen und Impulse, die die krainische Nation im Verlaufe dieser Zeit aufregten, erschütterten, oder zu ihrer Umstaltung beitrugen, nicht auszahlen, sondern er begnügt sich nur zwei jener Haupthebel zu erwähnen, welche am mächtigsten die schlummernden Kräfte der Nation aufweckten, und sie zu Thaten fort-rißen, die würdig sind, durch den Griffel der Geschichte verewigt zu werden. Diese beiden Haupthebel waren die Reformation und die fortwährenden Kämpfe mit den Osmannen. Im Gefolge der ersteren erblicken wir zwar Neuerungssucht, Glaubensspaltung, stette Anfeindung gegen die alte heilige Mutterkirche, aber eben als Vehikel der Ausbreitung der neuen Leh> xe eine gröjjere geistige Aufregung, wissenschaftliche Thätigkeit, schriftstellerische Regsamceit und endliche Ausbildung der Muttersprache zur Schriftsprache; durch die letztere n erwachte der kriegerische Muth und das Selbstgefühl der Nation. Der Todfeind des christlichen Namens stand in jenem Jahrhunderte im Glanz-Puncte seiner Macht und Größe; so viele christlichen Reiche waren schon gefallen und ihm zinsbar gemacht worden; mehrmals hatte er schon die Schwelle des geliebten Vaterlandes überschritten, zwar immer Huvück-getrieben,-aber um desto lüsterner nur nach dessem Besitze. Aber je.Elutiger die Kämpfe an den Gränzen lunseres Vaterlandes zu werden begannen, um desto größer wurden auch die Anstrengungen der krainischen Nationi Adel und Gemeine eilten freudig zu den Fah-,nen, die Bürgerschaft üble sich in den Waffen, um zur Vertheidigung dcr wenigen festen Städte stets be-xeit zu seyn; ia der Hcloenmuch erwachte um jo m«hr, lveil man ni,hc nur die heimathliche Erde , den geliebten Voocn, auf dem man g'eooren, zu vertheidigen halte, sondern weil man auch eine Ehre darein setzte, die Vorkä m p fe r der Christenheit zu seyn. Jene Zeit war daher auch reich an Helden, reich an aussecordentlichcn Thaten. Fast alle krainischen Edclgeschlechter hatten einige ihrer theuren Angehörigen auszuweisen, die als christliche Streiter in den Käm' pfen gegen die Osmannen gefallen waren. Allgemein bekannt sind die Heldenthaten der Grafen Hervard und Andreas von Auerfperg, Josephs von Lamberg, der greiherrn von Lenkovitsch und Ungnad. Nicht zninderen Ruhm im Kriege erwarh sich auch der Zeit, 3 Zcnossc des großen Herbard von Aucrsperg, Iobst Joseph Graf von Thurn — ein Held auf den sein Vaterland mit Recht stolz seyn kann. Iobst Joseph Graf von Thurn war der vierte Sohn des Grafen Anton von Tburn *) und Ursulas Freyinn von Edling, "nd war in Krain im Jahre 15Z3 geboren. In seinem eilften Jahre wur? de er von K. Carl V. unter die k. k. Edelknaben aufgenommen, und erhielt am Hofe die schönste Gelegenheit sich in allen jenen ritterlichen Uebungen zu vervollkommnen, die so entscheidend für seinen künftigen Beruf waren. Nachdem er aus der Zahl der Edelknaben getreten war, that er in seinem achtzehnten Jahre im Jahre 1551 die ersten Kriegsdienste, und zwar unter dem unmittelbaren Befehle des in Krain's Geschichte vielfach verflochtenen Hans Ungnad, Freiherrn von Sonneg. Seine persönliche Tapferkeit, so wie sein gewandtes ritterliches Benehmen erHoden ihn bald zum Rittmeister. Als solcher erhielt er im Jahre 1552 das Commando der Festung Kreutz in Kroatien, die er rühmlich in jenen hartnäckigen Fehden durch drei Jahre vertheidigte. Als im I. 1556 K. Ferdinand I, den Erzherzog Ferdinand mit einem Heere nach Ungarn absandte, schloß sich an selbes auch Iobst Joseph von ') Dieses uralte gräfliche «nd fürstliche H,aus crlßnnt Mit dli plomatischer Gewißbeitals Stammvater': Martin o l, , dclla Torrc (genannt der Riese) regierenden Grafen von Valsassina und der Nivicra di Como, der Kniscr Eonrad III. «Ulf ftiucm Krcutzzügc begleitete, sich durch ansicror-hcntliche Tapferkeit auszeichnete, und enolich im I. n/,,7 ,n saracciuscher- Gefangenschaft als Märtyrer seines Glau-den» starb. Martins Vater war Eriprand de la Tour, ein fränkischer Ritter, dem Taci, dclla Torre, aus dein Vlute tcr Könige von Burgund entsprossen, jn Rücksicht seiner persönlichen Verdienste und erhabenen Abstammung, mit der Hand seiner Erbtochter, seinen Namen, Wappen und' Vcsitzüngcn hintersieß. Eriprand führte die französischen goldenen Lilien im blauen Felde im Wappen, und war nach dem Zeugnisse glaubwürdiger Geschichtschreiber, ein Sprosse aus dem Mannsstammc Carls des Großen und weiblicher Seits ein Abkömmling der Herzoge von Bure gund. Paganus II. — ein Enkel Martins des Riesen — nahm in der Schlacht veiNo<,ca d'Adda, gegen K.Friedrich II., einen seiner Söhne, Ko,ng Enzius gefangen, und sandte ihn, mit k niglichcn Ehren überhäuft, ohne Lösc-geld, seinem Vater zurück. Im Jahre 121I9 erwählte» die Mailänder seinen Neffe» Martin, z» ihrem Fürsten und beständige» Vcschühcr. Als solcher schlug er den berüchtigten Ezzciino, und nahm ihn gefangen- Hierauf gab das Haus della Torre dem Staate von Mailand noch sieben Fürsten. Napo della Torre wurde vom K. RuDolph von Haböburg zur Würde eines kaiscrl. Gencralrikarius der Lombardei erhoben. Er starb >3i2, und, hinterließ l^incn sechs Söhnen bedeute»?«: Allodialgüt.r iii der Lombardei und Fnau^l. Durch diese sechs Söhne theilte sich das Haus del/a" Torrc in mehrere Linien, von denen eine sich auch in der. Grafschaft Görz mcderlicsi, «u,i welcher unser A n to n Graf vcn Thurn stammt. Thurn an, und erwarb sich durch Eifer und Muth dik persönliche Achtung des Erzherzogs, der ihn scineV kaiserlichen Vater empfahl. Ferdinand l. beschenkt« in Würdigung seiner Verdienste ihn und seinen treuen Kriegsgefahrten, Hans Lenkovitsch, mit einer Neiterfahne. Bald darauf kehrte er in sein Vaters land zurück, wo ihm der Oberbefehl über sämmtliche Kriegsvölker in Krain aufgetragen wurde. Um das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen, streifte er mit 500 Mann seines Aufgebotes gegen die über die Unna hereinbrechenden Türken, die er, obgleich sie ^000 Mann stark waren, in wilder Flucht in ihre Gränzen zurückjagte. Die erlittene Schlappt schrecke jldoch die des? Nischen Türken von ncuen Einfallen nach den Gränz: ländern und nach Krain nicht ab; aber auch Iobst Joseph von Thurn ließ sich dadurch nicht entmulhigen, sondern wurde vielmehr zu erneuerter Thatkraft angespornt. — Der Sandschak C'h 0 s r e w (Hustrcph), der die kurz vorher erlittene Niederlage der Seinigcn im Christenblute adipaschen wollte, war deßhalb auf ei-nem neuen Naubzuge im Jahre 1560 in Croatien eingefallen. Schnell hatte Iobst Joseph von Thurn seine Schaaren gesammelt, und war, einem Blitzstrahle gleich, auf den heranziehenden Sandschak gestürzt. Im Augenblicke war der türkische Hcerhaufen ansein-ander gesprengt, und der Sandschak von dem kühnen Grafen mit eigener Han-d gefangen genommen, der für sein? Freilassung dem tapfern Gegner 20,000 Du-caten und zehn wohl gerüstete Pferde als Löstgeld geben mußte *). Der Nuf dieser Heldenthat drang bald bis in den Pallast des Kaisers Maximilian II., der ihn zum Zeichen seiner Huld noch m selbem Jahre zum Nit-.ter schlug und mit einer goldenen Gnadenkettc beschenkte,. Indessen war die Lage der Ding? in dem Herzog' thume (Zorbavicn, oder der sogenannten Licca, immer bedenklicher geworden, denn die bosnischen Veziere hat-ten, als sie sahen, daß ihnen das Land an der Unna und Culva streitig gemacht werde, ihr Augenmerk mehr nach dem croatischen Littorale gewendet. Um nun jene Gegenden vor feindlichen Einfällen zu sichern, ward Zeng befestigt, und dessen Commando dem tapfern Grafen Iobst Joseph von Thurn im Jahre 1561 übergeben« ') Aus der erhaltenen Summe ließ Iobst Joseph von Thurn das im Moräutscher Vei?»'!'. gelegene Zchl.'s; W a rtc n b e r g erbauen. Die ziemlich tiefen und massiv gebauten Keller dieses Schlosses wurden in damaligen Zeiten zugleich al3 Kerker für die gefangenen Türken verwendet Eben so laufte der Graf im I. 15,71 zwei am neue» Markte gete; genc, dem Laibacher Bürger David da Lcidi gehörige Häuser, welche in einen Pallast umwandelt wurden, und scho?" durch 2Ül Iah»e im Vesiye dcs gräflich THurn'schen Haufts sind. ' , ' ' ' il Zweimal hatt? er während seines neunjährigen Oberbefehles Gelegenheit, seine tapfere Besatzung gcgcn die Türken/zu führen. Zum ersten Male im Jahre 1566, wo er in Verbindung mn dem berühmten Helden, Her« bard von Auersperg, einen kühnen Zug nach dem tür. tischen Gebiete unternahm. Am 26. September rück-te das krainische Aufgebot vor die Festung Novigrad an der Unna. Zwei Flecken wurden sogleich in Brand gesteckt, und hiemit die Feindseligkeiten begonnen. Die weithin leuchtenden Flammen hatten die Türken zur Rache aufgefordert, und bald stand ein zehnfach größeres türkisches Heer unter Anführung des bosnischen Veziers bereit, die christlichen Schaarcn zurückzutreiben. Kaum ward Iobst Joseph von Thurn die heransprengenden Türken gewahr, als er mit den krainischen Kürassieren auf den Feind losging, seine Schlachtordnung durchbrach, ein großes Gemetzel unter ihnen anrichtete, und den Pascha von Chleuna nebst vier Sandschaken gefangen bekam , die dann an den Hof des Erzherzogs Carl gesendet wurden. Das zweite Mal traf er im Jahre 1569 mit den Türken in der Nähe von Zeng zusammen. Ein Haufe von 2700 flüchtigen Nennern hatte das Kapcllagebirge erstiegen, und wollte an der Meeresküste seine Plünderungen fortsetzen, als er mit ^80 Mann feiner Besatzung muthig den Feinden entgegen ging, sie dei Pcrussich ungestüm angriff, und nach kurzem Kampfe über sie einen vollständigen Sieg erfocht. Ueber 1000 Feinde blieben todt auf dem Platze, viele wurden gefangen, der Ueberrest zerstreute sich m die Gebirge. .(Beschluß folgt.) Neb er ven HO all. Am Tage der Schlacht bei Aspern und Eßlingen s2l. Mai 1809) hatten einige Personen auf den Höhen des Erzgebirges fernen Kanonendonner vernommen. Man sprach jedoch von Täuschung und bezweifelte, daß das bemerkte Tosen wirklich von jener Schlacht herrühre. Am 4. v. M. vernahmen vi?le Personen auf erhabenen Puncten um Schwarzenberg ein Geräusch, wie fer-> nen Kanonendonner, mitunter sogar nicht undeutlich. Da der Wind a>.:6 der Gegend von Antwerpen her kam, so wurde die Sache gse!ch vielfach besprochen und man merkte sich den Tag. Zu nicht geringem Erstaunen las man in den Zeitungen, daß am ^. December die Vs-fchießung der Antwerpener Citadelle aus 105 Geschütz- stücken begonnen und daß auch die Besatzung ein lebhaftes Feuer erwiedert hat. Diese Erfahrungen scheinen uns interessant genug, um sie öffentlich mitzutheilen; denn noch dürfte kein Beispiel bekannt seyn, daß man die Fortpflanzung des Schalles der Kanonen über 80 teutsche Meilen wcit beobachtet habe. M i s c e l l e. Die Wirkung des Geruches von verbrannter ^.55» I^aöticla auf die Wölfe, soll nach I geworfen wird, so weit sie sich im Bereiche des Geruches befinden, heulen auf die traurigste Art, und lassen sich eher niederschießen, als sie vom Platze weichen. (I^-oi-ie^'z^m. XXXIV, Ni-. 17. 3. 266.) Ein merkwürdiger Druckfehler fand sich neulich in der Berliner Haude- und Spenerschen Zeitung, nämlich: daß eine ganze Compagnie französischer Minister (statt Minirer) bei der Citadelle von Antwerpen angekommen sei, um bei der Belagerung mit Hand anzulegen. Die Schlächter von Paris haben die Gewohnheit, auf den Rückender Thiere, die.bei ihnen aushängen, Figuren zu zeichnen. Einer der an der Ecke der Stra" ße Faubourg Montmarne wohnt, hat auf den Nucken eines ungeheuren'Ochsen das höchst l'ähnliche Portrait des I?lll-c: Enfantin, Chefs der St. Simonisten gezeichnet. Er hat nur statt des Worts pers — das Wort Papa in die Unterschrift gesetzt. A h a r a v c. (Zweisylbig.) Das Erste verbindet dich aller Welt Mit funl'crlei reizbaren Vandcn, Das Andere bist Dü, wenn dir was gefallt. Und du hast sogleich zu Handen. Eins sollst di; auch haben fur geistige Kost, Zwfi scyn a» bleibenden Thaten! Dicsi Näthscl gönnte das Ganz c scyn; Wcr'S-auch ist',,wird es errathen. Neoacteur: H-r. Uav. Weinrich. Verleger: Mnaz Nl Gvler b. Uleinmayr' .