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Wtttwoch den 15. Z»ezemöer 1875.
XIV. Jahrgang.
vi« ae«-na« «»scheint jedinSoiintag, MiUwich «nd Preis« — fi>r Marburg: a^anzjShrl» 6 ff., halbjShri, S fl., »lerteliährig 1 ?. S0 tri fSr Sust«llu», Ms Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 si., halbjährig 4 fl., vierteljährig " ^ ^ ----------- » - - "
Z« Strllmg dtr Landwkhr im Heert.
Marburg, 14. Dez.
Im ungarischen Abgeordnetenhause hat ein Sprecher der Rechten — Uermenyi — den Muth gehabt, gegen die Lieblingsschöpfung der Magyaren aufzutreten und der Landwehr (Hon-ved) jene Stellung anzuweisen, die ihr naturgemäß gebührt.
Dieser Anariff war allerdings vergeblich und gleichwie bei der Neugestaltlmg unseres Heerwesens Ungarn zu Liebe die jetzige Ordnung bestimmt worden, so werden auch im Falle eines zweiten Ausgleiches die Magyaren durchsetzen, was sie wollen und bleibt es bei der alten Landwehr diesseits wie jenseits der Leitha. Soll die Landwehrxim Herre die naturgemäße Stellung einnehmen, so müssen wir einen Zustand voraussetzen, in welchem Oesterreich ohne Rücksicht auf lingarn seine Wehrmacht bildet.
Im Heere, wie es gegliedert sein soll, ist die Landwehr die letzte Abtheilung — der Inbegriff jener Wehrpflichtigen, welche im ersten und zweiten Aufgebot (Linie uild Reserve) ausgedient und nur im Falle der äußersten Roth ^r Fabne gerufen werden. Die kriegerische Vorbereituna dieser Wehrpslichtigen ist vollendet und abgeschlossen; es bedarf keiner Uebung mehr und zu jenein Zwecke, welchen sich die Landwehr gesetzt und setzen muß, genügt es ganz und gar, wenn die volle Ausrüstung für den ^ll des Aufgebotes bereit liegt.
Das ist unsere Landwehr — jene Landwehr, die wir fordern wegen grundsätzlicher Ordnung sämmtlicher Staatsverhältnisse, im wohlerwogenen Interesse der Wehrkraft ulld der wirthschaftlichen Bürgerschonung.
Zur Geschichte des Tages.
Die Bankfrage kommt im schriftlichen Verkehr nicht weiter und darum hat der ungarische Finanzminister sich entschlossen, nach Wien zu fahren, um die Lösung dieser Frage zu betreiben. Seitde»n die Magyaren wieder „gepumpt", ist auch ihr Selbstbewußtsein mu-thiger geworden und wird unser Finanzminister einen schweren Stand haben.
Dem Ministerium Tißa ist unverhofft ein Gegner erstanden. Die freisinnige Partei in der Borsoder Gespannschaft verbreitet einen Aufruf, in welchem ungescheut dem herrschenden Systeme vorgeworfen wird: es vergeude die Zeit und das Nationalvermögen und lasse das Cliquenwesen fortbestehen; die Parteizucht werde bis zur Lächerlichkeit getrieben und mache aus den Abgeordneren eine Schaar sich sklavisch bückender Mamelucken.
Der große Krach hat auf seinem Rundgange durch die civilisirte Welt nun auch Schweden erreicht. Volk und Regierung hoffen aber, durch den Reichthum der Landwirth-schaft und der Bergwerke jene Schäden ausgleichen zu können, welche in Folge der industriellen Ueberproduklion entstanden.
Vermischte Ttachrichten.
(Nordamerikanische Staatswirth-schaft.) Nordamerika hat in der Zeit vom 1. Mai 1869 bis 3l. Oktober 1875 vierhundert und sieben Mill. Dollar Staatsschulden gezahlt.
(Leibliche Verkümmerung der englischen Fabriksbevölkerung.) Dr.
2 fl. InsertionSgebühr 3 kr. pr. Seile.
Fergusson, Fabriksarzt zu Bolton, hat kürzlich der königlichen Kommission, welche zur Untersuchung der Wirkung der Fabriksgesetze aufgestellt 'worden, seinen Bericht übergeben. Aus eine vierzigjährige Beobachtung und Erfahrung gestützt, spricht dieser Fachmann seine Ansicht dahin aus, daß die physische Verschlechterung der in den Fabriken arbeitenden Bevölkerung stetig zunehme. Die Anzahl der zur Arbeit untauglichen tiinder im Alter von mehr als 13 Jahren werde von Jahr zu Jahr größer. Doch sei die Schuld hieran nicht der Fabriksarbeit zuzuschreiben, sondern hauptsächlich der Lebensweise der Arbeiter. Uebermäßiger Genuß geistiger Getränke und übermäßiges Rauchen sei unter denselben vorherrschend; die Kinder erhielten statt Milch nur Thee oder Kaffee, und die in den Fabriken beschäftigten Knaben von !2—20 Jahren rauchten oder kauten Tabak und verhinderten so ihre körperliche Entwicklung. Die Arbeit in den Fabriken selbst sei weit weniger nachtheilig für die Gesundheit, als dies bei früheren Einrichtungen der Fall war.
<Wein bau. Gegen die Reblau».) Aus Lyon wird berichtet: N. Denis wendet hier ein sehr wirksames Mittel zur Vertilgung der Reblaus an. Im Winter hebt er rund um den Stamm der Rebe die Erde 20 bis 12 Zoll tief heraus uttd gießt in die Rinne kochendes Wasser, gemischt mit einer Tabaksjauche. Nachdem dies eingesogen, breitet er eine Schichte Schafsdünger darüber lind füllt sodann die Grube mit Erde aus. Dieses Verfahren hat das schädliche Insekt wirksam vertilgt.
(Zur Fleischfrage. Welches Schlachtverfahren liefert das haltbarste Fleisch?)
Jeuilteton.
^«liav Vtlllt.
(A. Hartleben'A Verlag in Wien, Pest und Leipzig.)
Der Mann ein Ordinal; eine vollkommene Novität seine Werke! Wie der Autor es liebt, in seinen Romanen unbekannte Gewalten spielen zu lassen, so scheint er es mit seinem Leben zu halten; sei's aus Bescheidenheit, sei's aus Liebe zum Mysteriösen oder aus Reiz des Pikanten, der darin liegt: Julius Verne, der in Paris lebt, hat sich, so viel Recht und Aufforderung dazu auch vorlagen, noch in keiner Weise mit seiner Person an die Oeffentlichkeit gedrängt; ja er ist selbst denen, die sich in Deutschland, sei's in geschäftlicher, sei's in literarisch-kritischer Richtung auf das eingehendste mit seinen höchst eigenartigen Werken befaßt ha« ben, unbekantlt geblieben. Das ist sonst nicht die Art, die wir den Franzosen zuschreiben. Den Originalverlag seiner Werke, die schon vor Erscheinen der deutschen Gesannntausgabe (A. Hartlebens' Verlag in Wien, Pest und Leipzig) in vielen Uebertragungen circulirten,^ besitzt die Firma Hetzel <d Co. in Paris. In allen 2i Bänden findet sich nicht einzige Andeutung,
die im entferntesten mit der Stellung des Autors zusammenhinge.
Machen wir uns zunächst klar über das Talent des rasch zur Berühmtheit gelangten Autors. Die erste durchgreifende Wahrnehmung ist diese: die Wesenheit, iln großen und ganzen genommen, ist eine so ausgeprägt specisische und erfüllt den Autor so durch und durch, daß er gar keinen zweiten sich parallel stellen läßt, dafür aber sich selbst unwandelbar gleich und treu bleibt. Es ist ein und derselbe große Zug vo»n ersten bis zum 21. Band, und der Kenner, der sich einmal in die Manier hineingelesen hat, wird schließlich mit gleicher Sicher' heit die Art und Weise Verne's sich construiren und mit gleicher Klarheit sie darlegen können, ob er nun seiner Beurtheilung die eine der größten (dreibändigen) Compositionen unterlege: „Die Kinder des Kapitän Grant" und „Die geheimnißvolle Insel", oder aber, ob er eine der kürzesten und knappsten herausziehe, wie etwa aus Band 19 „Die Blokadebrecher" oder aus Band 20 „Eine Idee des Doctor Ox". Wir unserseits haben die Eigenart Verne's in vollster Wucht und frappantesten! Glanz sich entfalten sehen in den zwei Erzählungen: „Zwan» zigtausend Meilen llnter'm Meer" und „Abenteuer des Kapitän Hatteras". Wer übrigens bei dieser fast mit plastischer Rundung in fest
umschriebenen Linien sich absetzenden Gleichartigkeit des Talents Einförmigkeit im Ton und in den Gestaltungen fürchten sollte, der findet sich zu seiner Ueberraschung enttäuscht und liest den 21. Band mit der gleichen Spannung wie den ersten. Es sind immer neue Kreise in den unermeßlichen Regionen von Erde und Himmel, in die wir eingeweiht, es ist ein immer neues Spiel von Combinationen der Kräfte und Elemente, die vor uns aufgeführt, es sind neue Charaktere und Personengruppen, die in Thätigkeit gesetzt, ganz verschiedenartige Phantasiegebilde und LandschastSgemälde, die vor uns ausgebreitet werden, in jedem Stück neues, überraschendes, mächtiges und prächtiges Leben, ein bewältigender Reichthum von Schöpfungen und Bildungen.
Und nun die specifische Wesenheit! Wir nannten sie früher schon ausgeprägt in der durchaus ungewohnten und neuen, in der ganz einzigen Art der Gestaltungen, welche seine riesige Phantasie schafft, und das Einzige berllht in der von keinem vor ihm versuchten innigen Verknüpfung zweier ganz verschiedener, ja ihrer Natur nach widersprechender Elemente- zu Gebilden von mächtig ergreifender Lebenskraft. Seine abenteuerlichen Reisen nach bekannten und unbekannten Welten verwenden auf der einen Seite einen ganz ungeheuern Apparat
Auf diese Frage, welche vom Thierschutz-Vereine zu Darmstadt gestellt worden, schreibt Dr. L. Büchner: Von allen thierischen Geweben oder Theilen ist bekanntlich da» Blut dasjenige, welches am leichtesten und schnellsten »u Zersetzung und Uebergang in Fäulniß neigt, namentlich während der heißen Zeit. Da nun ein faulender thierischer Theil oder Körper auch die mit ihm in Verbindung stehenden oder gar von ihm durchdrungenen organischen Theile mit in seinen Fäulnitzprozeß hineinzieht, so ist klar oder selbstverständlich, daß und warum jede Schlachtmethode, welche möglichst viel Blut im Innern de» Fleisches oder der Muskeln zurückläßt, auch die Haltbarkeit des Fleisches in der warmen Jahreszeit beeinträchtigt. Am wenigsten ist dieses der Fall bei dem Schlachtversahren der Juden oder bei dem Schächten, welches eine rasche und möglichst ausgiebige Verblutung des Thieres herbeiführt. Da« Fleisch selbst entleert sich dabei des größten TheileS des in ihm enthaltenen Blute» und verliert dadurch etwas an seinem Nahrungswerth, während es dagegen ein besseres, reineres Ansehen gewinnt und der Fäulniß am längsten widersteht. Das Gegentheil davon stellt das englische Patentverfahren dar, wobei das Thier durch Änblasen von Luft in die Vrustfellräume erstickt und das Blut in den feinen Gefäßen zurückgehalten wird. Das Fleisch wird dadurch schwerer, bekommt ein wenig mehr Nahrungswerth, hat aber ein etwas unreines Ansehen und muß während des Kochens mehr als das Fleisch geschächteter Thiere geschäumt werden. Die Mitte zwischen diesen beiden Methoden halten bezüglich des Blutgehaltes des Fleisches da» Schlagen, das Knicken und das Tödten mittelst der Bouterolle oder Schlachtma»ke. Hier wird das Tödten zunächst ohne erwähnen»-werthen Blutverlust herbeigesührt. Da aber bei allen drei Methoden sehr bald nach der ersten Operation auch der Hals de» Thiere» durchschnitten wird, so entleert sich anch hier der größte Theil des KörperbluteS nach Außen, wenn auch in weniger vollständi^r Weise al» bei dem Schächten. Diese drei Methoden bleiben sich daher bezüglich der Haltbarkeit de» Fleisches, soweit diese durch seinen Blutaehalt bedingt ist, vollständig gleich, währenv die Todesqual des Thieres durch die Bouterolle am meisten abgekürzt wird. Das Schlagen sollte man ganz abschaffen, das Schächten (wobei das Thier vorerst geknebelt und niedergeworfen werden muß) möglichst beschränken, so daß nur die Wahl zwischen Knickmeffer und Bouterolle übrig bliebe. Wird das Knickmeffer gut und
sicher gehandhabt und da» Durchschneiden de» Halses schnell danach ausgeführt, so kommt dieses Verfahren in Abkürzung der Todesqual der Bouterolle am nächsten, während auch diese letztere Methode theilweise im Stiche laffen kann, wenn der Bouterollen-Stist (wie die» nicht selten geschieht) auf die Bast» der Schädelhöhle auftrifst und hier einen festen Widerstand findet, anstatt noch ein Stück in den ober-sten Theil de» Rückenmarks hinabzugleiten und so das Halsmark in den Zerstörungsprozeß mit hineinzuziehen. Allerdings wird das Gehirn selbst, welches bei der Knickmethode ganz unversehrt bleibt und einen Verkaufsgegenstand blldet, dltrch den Bouterollen-Stift in der Regel verdorben und unverkäuflich. Also hat die Bru-neau'sche Methode der Bouterolle-Schlachtung bezüglich der Haltbarkeit des Fleische» durchaus keinen besonderen Nachtheil vor den übrigen Methoden (mit Ausnahme des Schächtens) ui»d kann daraus kein Grund gegen dieselbe hergeleitet werden. Uebrigen» besitzen gegenwärtig die meisten größeren Metzgergeschäfte besondere Eiskeller zur Aufbewahrung des Fleische» und haben daher auch von der Verderbniß de»selben weniger zu befürchten. Für den Winter gar fällt jener Einwand unter allen Umständen hinweg.
(„Landgraf, werde hart!") Landgraf Fürstenberg, Erzbischof von Olmütz, hat einen Beitrag zu den Sammlungen für das OffizierS-töchter-Jnstitut in Hernals mit dem Hinweise auf feine — Armuth abgelehnt. Dieser Erzbischof bezieht ein jährliches Einkommen von fünfmalhunderttausend Gulden!
ZNarburger Berichte.
Sitzung des GemeinderachtS vom 9. Dez
Der Vice'Bürgermeister Herr Dr. Ferd. Duchatsch verliest nachstehenden Erlaß der Statt-halterei wegen Verpachtung der Jagd in St. Magdalena:
„In Folge de» Rekurses ... des Karl Noe Edlen von Nordberg, k. k. Rittmeister» in Pension und Gutsbesitzer» in Eggenstein bei Wöllan gegen die dortämtlichen Bescheide vom 9. Aug. und 8. Sept. l. I., womit in Ausführung de» Beschlüsse» de» dortigen Gemeinde-rathes vom 31. Juli 187S die Vornahme der neuerlichen Lizitation des St. Magdalena-Ge-meindejagdrechtes auf Gefahr und Kosten des Befchwerdeführers verweigert und dem Rekurrenten die weitere Vorlage seiner gegen den
ersterwähnten Bescheid eingebrachten Berufung als unstatthaft abgeschlagen wurde, finde ich die beiden erwähnten Bescheide des Stadtrathes zu beheben und die Ausführung des gedachten Be -fchluffes des Gemeinderathes wegen Gesetzwidrigkeit und Inkompetenz im Sinne des K 79 Abs. 2 de» Marburger Gemeindestatuts zu untersten.
Nach Z 8 des kais. Patentes vom 7. März 1849 bildet nämlich die Gemeindejagd ein Kon-kretalvermögen jener Grlindeigenthümer, auf deren innerhalb der Gemeindegemarkung gelegenen Grundbesitze die Jagd ausgeübt wird; es kann demnach die Gemeindejagd nicht zu dem sub Pkt. 1 des Art. V. des Gesetzes vom ö. März l86S, resp. des A 39 des Marburger Gemeindestatuts erwähnten frei verfügbaren Gemeindevermögen gezählt werden und e» gehören sämmtliche die Jagdangelegenheiten betreffenden Amt»handlnngen zum Wirkung»kreise de» Stadtrathe» al» politischer Behörde erster Instanz. Andererseit» erscheint gemäß ß 8 der Ministerialverordnung vom 15. Dez. 1852 die neuerliche Lizitation de» Jagdpachtes auf Kosten und Gefahr de» Pächter» geboten, fobald der Pachtschilling vier Wochen vor Beginn de» Pachtjahre» nicht eingezahlt wird. Der Stadtrath wird demnach aufgefordert, die Relizitation . . . im Sinne de» g 8 der Ministerialverordnung vom 15. Dezember 1852 sofort zu veranlassen.
Von dieser Entscheidung ist der Beschwerdeführer mit dem Beifügen zu verständigen, daß die Beschwerde, insoferne sich selbe gegen die vermeintliche „exekutive" Hereinbringung de» für 1875 fälligen Pachtschilling» richtet, gegenständ»-los ist, da unter der zu veranlassenden Hereinbringung nur die auf dem CivilrechtSwege zu erfolgende Einklaguna, nicht aber die auf politischen Wege unzulässige exekutive Eiittreibung des Jagdpachtschillings, wie selbe für Steuer-rückstände besteht, verstanden werden kann.
Die Beilagen . . . folgen mit dem Bemerken zurück, daß in Hinkunft die Genehmigung des Jagdlizitations-Aktes im Sinne des § 4 der mehrerwähnten Ministerialverordnung nicht vom Gemeinderath, sondern vom Stadtrathe als politischer Behörde erster Instanz zu geschehen hat".
Die Rechtssektion beantragt, diesen Erlaß zur Kenntniß zu bringen. '
Der Herr Bürgermeister hält für noth-wendig. daß in Zukunft au» polizeilichen Gründen keine Verpachtung der Jagd mehr stattfinde.
Herr Max Baron Rast weist nach, daß dieser Erlaß auf einer ganz irrigen Basis beruhe, auf willkürlicher Auslegung des Gesetze» und beantragt, den Rekurs an das Ministerium des Innern zu ergreifen; dann werde sich zeigen, ob die Gemeindevertretung Recht habe, oder die Statthalterei.
Herr Dr. Lorber will nicht bestreiten, daß die Ausführungen des Vorredners richtig sein mögen; allein die Sache sei zu geringfügig, um wegen derselben einen Rekurs zu ergreifen. Wenn außerdem noch die Jagd aus polizeilichen Gründen nicht mehr verpachtet werde, so habe die Frage gar keine Bedeutung.
Nachdem Herr Max Baron Rast und Herr Dr. Lorber noch einmal gesprochen, wird der Antrag des ersteren zum Beschluß erhoben.
Herr Max Baron Rast erstattet Bericht, daß der Keller im Kanduth'schen Hause an Herrn Rohrbacher um 50 fl. und der Doppelkeller im Rathhause an Herrn Wöß um 75 fl. verpachtet worden und beantragt, das Protokoll zu genehmigen. Dies geschieht.
Die Grazer Handels- und Gewerbekammer hat schristlich zur Betheiligung an der nächsten Ergänzungswahl eingeladen und wird der Herr Bürgermeister beauftragt, Namens der Gemeinde als Besitzerin der Waganstalt das Wahlrecht auszuüben. Zugleich wird der Vertretung kund gemacht, daß von Marburg aus solgende Herren als Kandidaten vorgeschlagen werden: Ant. Badl, Johann Ulrich, Eduard Janschitz, Joses Walcher, Franz Bindlechner und Anton Fetz. (Berichterstatter Herr Max Baron Rast.)
moderner Naturkenntnisse, ein riesig aufgehäuftes, ein fast unübersehbares Material aus allen den Zweigen dieses neusten Wissens von der Natur, deren kleinster ja heute zu einer die volle Lebenskraft abforbirenden DiSciplin angewachsen ist; eine mathematisch-exact abgewogene und ebenso genau benutzte und angebrachte Kenntniß aus den Kreisen der Astronomie und Mathematik, der Mechanik und modernen Erfindung, dec Chemie und Physik, der alten und neuen Geographie und der sämmtlichen naturbeschreibenden Zweige. Verne setzt also den einen Fuß sehr energisch in diese realistisch-ma-terielle Welt hinein, mit deren eingehendster Erforschung die jnngen Generationen sich gewaltig zu schaffen machen; er nimmt die Fakten und die sie regierenden Kräfte, kombinirt sie, rechnet mit ihnen, giebt die Zahl- und Zeitbestimmungen, die Raum- und Zeitgrößen mit aller Genauigkeit des Mathematikers, führt uns die nackten, klaren und scharfen Thatsachen des Physikers und Mechanikers, die unbeirrbaren astronomischen Gesetze der Weltbewegung auf das genaueste vor und bleibt mit erstaunlicher Festigkeit im Bereich der erkannten und anerkannten Naturgewalten stehen, und die Bewegung, die er aus ihnen herausschlägt, hält stch gemessen, Schritt um Schritt vorgehend, im Kreise der von unserer neusten Wissenschaft als
Realitäten erwiesenen Gründe und Wirkungen. — Das ist die eine Seite: der unantastbare, der mit mathemathischer Sicherheit durchaeführte Realismus. Aber im Handumdrehen haben wir eine vollkommen! verfchiedene Gewalt vor uns. Derselbe Mann) der den unermeßlichen Schatz realsten Wissens plünderte, um uns den Inhalt desselben in tausend Eonstruktionen hinzulegen; derselbe, der so fest auf Granitboden jleht, macht eine unberechenbare Wendung, springt in einer Minute mit dem zweiten Fuß in's Unendliche hinaus, beginnt die Reigen mit den Meteoren und Nebelflecken, treibt seine verwegenen Combinationen und Phantasierechnungen in'» Ungeheuerliche und Unmögliche; er macht Processe durch, viel verwegener als der berühmte Dichter, oer seine Riesenseder in den Schlund des Aetna tauchte, um mit ihr den Namen der Geliebten in den Himmel zu schreiben; er springt, schnaubt, fliegt hinein in's Schranken- und Gesetzlose, in's Abenteuerliche, Tolle und Märchenhafte; er spielt mit einer riesig-ungeheuer-lichen Naturphantastik, vor welcher alle Gesetze verstummen. So ist nach beiden Seiten die Bezeichnung „Naturwissenschaftliche Romane" in ihrem charakterischen Recht, und wir haben kurzweg eine neue Art vor uns und den Schöpfer einer solchen. Sie und er stehen heute noch einzig da.	(Schluß folgt.)
Herr Marco verliest folgende Note der Finanzbezirks - Direktion Marbllrg, „betreffend das Uebereinkommen zwischen der Finanzverwaltung und der Stadtgemeinde Marburg wegen der Einhebung des Gemeindezuschla-ges zur Verzehrungssteuer voil Wein, Most und Fleisch für 1876, und eventuell 1877 und 1878 durch dieselben Organe, welchen die Einhebung der ärarischen Verzehrungssteuer überlassen wird. Diese Gestattung soll unter folgen» den Bedingungen ertheilt werden:
1.	Daß sich die Stadtgemeinde der diesfalls eingeleiteten Sicherstellungs-Verhandlungen im Wege der Abfindung oder Verpachtung unbedingt und ohne jeden Vorbehalt anschließt.
2.	Daß sich die Stadtgemeinde verpflichtet, falls die Finanzverwaltung den rttcksichtlich der Verzehrungssteuer vom Weinverschleiß und Fleischverbrauche abgeschlossenen Abfindungs- oder Pachtvertrag bedingt oder unbedingt auf die Dauer von drei Jahre»l bestätigen würde, während dieser drei Jahre eine Aenderung in dem Ausmaße des Zuschlage» mit oder eine Aufhebung desselben nicht eintreten zu lassen, es wäre denn, die Finanzverwaltung, der Abfin-dunasverein oder Pächter würden den bedingt ratistzirten Abfindungs- oder Pachtvertrag selbst vor Ablauf der dreijährigen Dauer künden; in diesem Falle stünde es der Stadtgemeinde frei, vom Zeitpunkte des Erlöschens des gekündigten Vertrages angefangen, rücksichtlich des Gemeindezuschlage» jede gesetzlich zulässige Aenderung hinsichtlich der Höhe oder des Einhe-bungsmodus eintreten zu laffen.
3.	Daß die Finanzverwaltung ausdrücklich gegenüber der Gtadtgemeinde jede Haftung für einen der Stadtgemeinde durch die Annahme
HUNd Benützung dieser Gestattung zugehenden Schaden ablehnt und es der Stadtgemeinde anheimsUllt, sich bezüglich dieses allfälligen Schadens an jene Personen zu halten, welche diesfalls ein unmittelbares Verschulden trifft".
Nach dem Antrage des Herrn Marco wird beschlossen, auf diese Bedingungen einzugehen und die betreffende rechtsverbindliche Erklärung abzugeben.
Herr Johann Girstmayr berichtet, daß der Brunnen im Spital den Haus- und menschen-gefährlichen Einsturz drohe. Die Reparatllren, welche man vorgenommen, halten nicht mehr und fei unerläßlich, diesen Brunnen mit Schotter zu verschütten und einen neuen zu graben. Der Neubau, vierzehn Klafter und drei Schuh tief, koste ohne Röhren und Pumpwerk 600 fl.
Nach längerer Verhandlung, an welcher sich die Herren: Dr. Reiser, Joh. Girstmayr, Max Baron Rast, Dr. Lorber betheiligen, wird dem Antrage des Herrn Johann Girstmayr beigestimmt. Die Bausektion wird im Einvernehmen mit der Krankenhaus-Verwaltung die weiteren Maßnahmen bestimmen.
(Veteranenverein.) Dieser Verein hat Herrn Ludwig von Castella, Major im ll. Infanterieregiment und Kammervorstand des Erzherzogs Friedrich und Herrn Dr. Stöger in Marburg zu Ehrenmitgliedern ernannt; letzterer ist auch Vereinsarzt.
(Die Lehrer-BildungS anstalt bleibt in Marburg.) Das Unterrichtsministerium hat die Verlegung der Lehrer-BildungSanstalt von Marburg nach Eilli abgelehnt, nachdem sich der Landes-Schulrath dagegen ausgesprochen.
(Zur Eintreibung der Steuern.) In der letzten Sitzung des Gemeinderathes von Cilli befand sich, wie der dortige „Anzeiger" meldet, auf der Tagesordnung auch eine Weisung der Statthalterei, die rückständigen Steuern unverzüglich einzutreiben, sonst müßte dies durch die staatlichen Organe auf Kosten der Gemeinde geschehen.
Theater
Samstag den II. Dezember „Arria und Mefsalina" von Wilbrandt. (Zum dritten Male.) Wie wir es erwarteten, so ist es gekommen, „Messalina" ist nicht im Stande unser
.gesundes" Publikum dauernd anzulocken. Gegen dieses Weib, die aus gemeiner Sinnlichkeit, aus überlegter Grausamkeit, Frevelthaten verübt, empört sich das ganze Herz und alle Kunst des Dichters kann sie nicht interessant machen. Zuerst staunte man sie an, wie man eben ein Monstrum anstaunt, nun aber, du die Neugierde gesättigt ist, will Niemand einsehen, wozu es gut sein kann, ein Mibgeschöpf, zu dem sich die Natur höchstens alle tausend Jahre ein Mal verirrt, noch genauer kennen zu lernen. Selbst eine so treffliche Darstellerin, wie unser Gast Frau Keller es ist, vermochte nur getheilteS Jntereffe zu erwecken. Kenner haben die „Messalina" der Frau Keller als ein vom Anfailg bis zu Ende kunstvolles, von einem einheitlichen Gedanken getragenes Gebilde anerkennen müffen; der großen Masse jedoch, welche die hohe Kunst der Schauspielerin von der dargestellten verhaßte»» Person nicht zu trennen vermag, sind viele großartig gesprochene Theile unbemerkt verlorengegangen. Wir sagen nicht unüberlegt: „großartig gesprochene Theile", denn ein besonderer Vorzug der Frau Keller, der sie weit über das Niveau des alltäglichen hinaus stellt ist ihre richtige Deklamation. „Ein falscher Accent wird ihr schwerlich entwischen, sie weiß den verworrensten, holprigsten, dunkelsten Vers mit einer Leichtigkeit, mit einer Präzision zu sagen, daß er durch ihre Stimme die deutlichste Erklärung, den vollständigsten Kommentar erhält".
Sonntag den l2. Dezember „Faust" von Göthe. Diese lyrische Tragödie der Liebe, diefts goldene Blatt aus der Weltgeschichte des Herzens ist überall und immer willkommen; ist uns diesesmal um so willkommener gewesen, als Frau Rosa Keller das „Gretchen" gab. Dieses Gretchen — die kindische Unschuld, die fromme Hausfrau von 15 Jahren, „halb Kinderspiel, halb Gott im Herzen", — spielte die heilige Idylle ihrer ersten Liebe zwischen den tragischen Verirrungen einer unglüÄichen Seele und den .Fallstricken eines losen Prinzipes, lieblich und bezaubernd. Wie Frau Keller das Mädchen der alten, guteil Zeit gab, wußte man nicht, sollte man in ihr einen verkörperten Engel verehren oder die Huldin der Grde lieben. Herr Kainz gab den „Faust". Aus dem finstern Doktor wußte er wenig zu machen; er deklamirte den ganzen Monolog, wodurch derselbe zwar geputzt, aber unwahr wurde. Besser gelang e» mit dem Faust, der verjüngt, offen für jegliche Lust der Erde, in GretchenS Liebe glücklich ist. Direktor Dietz gab sich als Junker mit der Hahnenseder nnd dem Mäntelchen von starrer Seide das Ansehen eine» wahren Teufels, innerlich aber war er harmlo» und gutmüthig, wir erkannten ihn sogleich, er vermochte uns nicht zu täuschen. Die„Marthe" der Frau Durmont, der „Valentin" des Herrn Jchheiser waren gut gebildet. Die versammelte Menge lauschte vergnügt und freudig und zeichnete namentlich Frau Keller
Scene um Scene durch stürmischen Beifall ans.
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Herr Melzer gibt »u seiner heute statt« findenden Benefize die bekannte lustige Posse „Nagerl und Handschuh". Durch etliche neue GesangSeinlagen ist das Stück zugkräftig gemacht.
Wie wir schon vordem gemeldet haben, feiert Direktor Dietz morgen Donnerstag sein 30jähriges Jubiläum als Schauspieler. Die rege Theilnahme des Publikums dürfte ihm nicht versagt bleiben, da er zu dessen Lieblingen zählt und man sich gern an die vielen heiteren Stunden erinnern wird, welche er durch sein eifriges Streben als Direktor, durch feinen unerschöpflichen Humor als Schauspieler bereitet hat.
Letzte Vost
Der TonderauSfchuft d-S Abgeordneten-haaseS beantragt, veiGrlaffuna der DienfteS-pragmatit die geheimen ivualtfikationStabell-n abzuschaffen.
Das Ungarische AbaeordnetenbauS hat dem Gesetzentwurf betreffend die Nenteaan-leihe zngestimmt.
Die Katholiken in der Herzegowina, die bisher geschwankt, habe« fich dem Auf-ftande angeschlossen.
Eingesandt.
An die ?. 1. unterstützenden Mitglieder des Männer-(Nesangvereines!
Da es die erste Pflicht der Vereinsleitung ist, das Interesse der unterstützenden Mitglieder zu wahren, so hat dieselbe eine seit Jahren in Graz und Wien bestehende und fich als praktisch erweisende Einrichtung betreffs des Konzertbesuches adoptirt, nach welcher die Mitglieder sich ihre Plätze für alle Konzerte in Vorhinein wählen können. Bei Herrn E. Janschitz liegt von heute an ein Plan der Sitze auf und jene ?. I. Mitglieder, welche im Konzerte sitzen wollen, werden hiermit höflichst ersucht, sich Sitze zu wählen und dieselben zu pränumeriren.
Diese pränumerirten Sitze können am Konzerttage zwischen 8 und 12 Uhr gegen eine Gebühr von 30 kr. per Sitz abgeholt werden. Ueber die in dieser Zeit nicht abgeholten, wenn auch vorgemerkten Sitze wird sowohl Nachmittags bei Herrn E. Janschitz als auch Abends an der Kasse anderweitig verfügt. Der Heuer um 1 fl. verminderte Jahresbeitrag berechtigt nur zur Behebung der entsprechenden Anzahl von Stehkarten und diese Behebung kann gegen Vorweisung der Mitgliederkarte sowohl am Konzerttage bei Herrn E. Janschitz als auch Abends an der Kasse erfolgen.
Die Vereinsleitung erlaubt sich darauf aufmerksam zu machen, daß sowohl Stehkarten als Sitze geger» Vorweisung der Mitgliederkarte behoben werden müssen und daß am Eingange in den Konzertsaal die Sitze vorgezeigt, die Stehkarte»» abgegeben werden. Beitrittserklärungen werden auch an der Kasse ^entgegengenommen und berechtigen sofort von den übriggebliebenen Sitzen die entsprechende Anzahl um 30 kr. pr. Stück zu nehmen oder Stehkarten zu verlangen.
Die Vereinsleitung hofft umsomehr auf freundliches Entgegenko»nmen des verehrten ?. I'. Publikums bei dieser Neuerung, als dieselbe das Interesse der ?. I'. Ko»»zertbesucher am besten wahret.
Die Vereinsleitung des Männer-Gesangvereines.
Allen Kranken Kraft und Gesmldhcit ohne Medicm und ohne Kosten durch die Heilnahrung:
»Mi.k8t:ik«k.°'S.
Seit 30 Jahren hat keine Krankheit dieser angenehme,» GesundheitSspeise widerstanden und dewährt fich dieselbe bet Erwachsenen und Kindern ohne Medicin und Kosten bei allen Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drilsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma. Husten, Unverdaulichteit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit. Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber« Schwindel, Blutaussteigen, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erlirechen selbst während der Schwangerschaft, Diabete», Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Vicht. Bleich-sucht! auch ist sie als Nahrung sür Säuglinge selbst der Ammenmilch vorzuziehen. — E,n Auszug aus 80.000 Certificaten ilber Genesungen, die aller Medicin wider-standen, worunter Certificate vom Professor 0r. Wurzer. Medicinalrath Vr. Angelstein, vr. Shoreland, vr. Campbell, Professor vr. Dsdv, vr. Ure, Gräfin Castlestuart u. v. a. liochgestellten Perionen, wird franco auf Verlangen eingesandt.
AbgtkSrztkl Autjilg aas so.ovo Certificatka.
Certifikat-Nr. 73.670.	Men, 13. April 1372.
Ts sind nunmkhr fieben Monate, wo ich mich im trostlosesten Zustande befand. Ich litt an Brustübel und Nervcnlelden, so daß ich von Tag zu Tag zusehends schwand, demzufolge ich längere Zelt hindurch im Stu« diren gestört wurde. Ich hörte von Ihrer ivundervollen kevsivgoivrs, mcichte davon Gebrauch und kann Sie ver« sichern, daß ich durch den einmonattichen Genuß Ihrer nahrhaften nnd delikaten Kvvklasoisrv mich vollkommen gesund und gestärkt fiihlc, so daß ich, ohne im Geringsten zu zittern, die Keder führen kann. 2ch sehe mich veranlaßt, allen Leidenden diese verhältuißmäßig sehr billige
und schmackhafte Nahmng al< beste» Mittel anzuempfehlen, und verbleibe Ihr ergebener
Gabriel Teschner,
Hörer der öffentl. höheren Handelßlehranstalt.
Brief von der hochedeln Marquise de BrShan.
Neapel, 17. Apr^l 1362.
Mein Herr! In Folge einer Leberkrankheit war ich seit sieben Jahren in einem furchtbaren Zustande von Ab-magerung und Leiden aller Art. Ich war außer Stande zu lesen oder zu schreibe«; hatte ein Zittern aller Nerven im ganzen Körper, schlechte Verdauung, fortwährende Schlaflosigkeit, und war in einer steten Rervenaufregung. die mich hin und her tieb und mir keinen Augenblick Ruhe ließ: dabei im höchsten Trade melancholisch. Viele Aerzte hatten ihre «unst erschöpft ohne Lindernnä meiner Leiden. In völliger Verzweiflung habe ich Ihre Rov»Iss-vivro versucht, und jebt, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ich dem lieben Votte Dank. Die Rsv»ls8oisrs verdient da» höchste Lob; sie hat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich in den Stand gesetzt, meme gesellige Position wieder einzunehmen. GeneMigen Sie, mein Herr, die Versicherung meiner innigen Dankbarkeit und vollkommenen Hochachtung. Marquisede BrHhan.
Nr. 75.877. Florian »öller, k. k. Militärverwalter, Großwardein, von Lungen« und Luftröhren-Katarrh, Kops» schwmdel und Brustbeklemmung.
Nr. Sb.715. Fräulein de Montloui» von Unverdau-lichkeit, Schlaflosigkeit und Abmagerung.
Die RovAlosLiöro ist vier Mal so nahrhaft al» Fleisch und erspart bei Erwachsenen und Kindern b0Mal e ihren Prei» in anderen Mitteln und Speisen.
In Blechbüchsen von '/. Pfund fl. 1.S0, 1 Pfund fl. 2.50, S Pfund fl.4.S0, ü Pfund jl. 10.—. 12 Pfund fl. 20.—, 24 Pfund fl. »6.—. Rsv»1osoiöi'«-Vi,<zmton in Büchsen ^ fl. 2.b0 und fl. 4.b0. — R«v»1v«oiörv-Odocolktvo in Pulver und in Tabletten für 12 Tassen fl.1.b0, 24 Tassen si.2.S0, 48 Tassen fl.4.b0, in Pulver für 120 Tassen fl. 10.—, für 283 Tassen fl. 20.—. für 576 Tassen fl. S6. — Zu beziehen durch Du Barry St E-mp. in Wien, Wallfischgass- Str. 8, in Marburg bei I. Banealari, in Graz bei Brüder Oberanzmeyer, in Stainz bei Timouschek, in Windischgraz bei S. Kaliaaritsch, Apotheker; «la-genfurt bei Birnbacher, sowie in allen Städten bei guten Apothekern und Spezerechändlern; auch versendet da» Wiener Hau» nach allen Gegenden gegen Postan« Weisung oder Nachnahme.
Kundmackung
«S »S
Mit Rücksicht auf den alljährlich in der Weih-nachtSwoche stattfindenden Andrang deS Publikums zur Aufgabe von Frachten, können letztere vom 22. Dezember bi» einschließlich 24. Dezem-bei dem k. k.	ia der Stadt uvr
bis halt» stuf Nyr Adeuds und bei dem k. k. Zahuhospoftamte vor bi» halb sechs Ihr Abend» zur Aufgabe gebracht werden.
Im Interesse der beschleunigten Aufnahme der Frachten empfiehlt eS sich, die Aufgabe vor. derlei Sendungen möglichst in den Vormittag«' stunden zu veranlassen.
Insbesondere wäre darauf zu achten, daß die Emballage eine haltbare, den Vorschriften entsprechende ist, da die Sendungen bei dem Massentransporte zu Weihnachten erfahrungSgk-mäß mehr zu leiden pflegen al« zu anderen Zeiten.
Aus diesem Grunde erscheint eS alS sehr zweckmäßig, wenn die Adresse auf dem zur Em-ballage selbst verwendeten Sloffe geschrieben ist.
Sendungen mit Adressen, welche auf die Emballage nicht vollsländig aufgeklebt, sondern nur an den Enden angeflegelt, sowie solche, deren Adressen über den Spagat gelegt sind, milß' ten unbedingt zurück^wiesen werden.
K. t. Postamt Marburg am 15.Dez. 1875.
41s Weihnachtsgeschenk
empfiehlt die Weinstu.be (Burggasse Nr. 140) ihre vorzüglichen Tafel- und Dessertweine, sowie Champagner und Flaschenexportbier zu den
billigsten Preisen.	(1*61
Warnung.
E» wird Jtdermann ersucht, auf mein'n Naml» uutkr keiner Bedingung Jtmanden etwa« zu borgen, da ich sur Niemande« Zahler.n sein
Realitätenbefitzerin in Aeiterßberg.
l. Mitgliedtr Concert
äeg Mac^urger Männerge^ang-Iöereines unä ^eine8 Jamenc^oreg
Montag denDezember I87S, Abends 8 Uhr
im großm Gaknosaate.
(1444
Erste Abtheilung:
1.	„^dveutlied", gemischter Chor .... von Zoh. Adam Wer.
2.	„Leichter Sinn", gemischter Chor ... von Molf Jensen.
3.	Lieder, gcsungen von Frl. Rosa Roth v. Pongyolok.
4.	a) ,,Ao weit", Männerchor . . . . /
b) „Pagenlied", Männerchor mit Klavier I	<!tngeisberg.
^	'! N'-u'-chSre . . von Frrd. HiUtr.
Zweite Abtheilung:
„Liedeslieder", Walzer für Chor und 4händige Clavierbegleitung von Johannes Lrah«S.I
Herr Richard HanSmann hat auS besonderer Gefälligkeit den Clavierpart übernommen
Preise der PlStze:
Ein nnmerirter Sitz für Mitglieder 30 kr., für Mchtmitglieter 1 A.
Eine Stehkarte fiir NichtMitglieder KV kr.
Die ?. I'. Mitglieder wollen gefälligst chre pränumerirten Sitze am Concerttage zwischen L und 12 Uhr Bormittag bei Herrn Ed. Janschitz abholen; über die nicht bi» 12 Uhr geholten Sitze wird anderweitig verfügt.__
Franz Urbanitsch, Gastwirth uud Hausbesitzer, gibt im eigenen und im Namen seiner Stiefkinder Pauline, Johann und Rudolf Lorber, sowie der übrigen Verwandten die traurige Nachrieht von dem Hinscheiden Beiner innigstgeliebten Gattin, beziehungsweise Mutter, der Frau
Theresia Urbanitsch,
gebornen Rapoo, verwitweten Lorber,
welche nach kurzem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, am 13. d. M. um 9 Uhr Abends im 88. Lebensjahre ruhig und sanft im Herrn entschlafen ist.
Das Leichenbegängniss der theueren Dahingeschiedenen findet Mittwoch den 15. d.M. um 3 Uhr Nachmittags vom eigenen Hause aus (Magdalenavorstadt, Josefistrasse Nr. 2) statt.
Die heilige Seelenmesse wird Donnerstag den 16. d. M. um 7 Uhr Früh in der Pfarrkirche zu St. Magdalena gelesen werden.
Marburg am 14. Dezember 1875. (1455
11. ateierm. Leichenaafbatarunge-u. Beerdigung»-Anstalt.
Auf dem Gute Rothwein
wird das WirthShauSgefchäft verpachtet und die Wohnung in der sogenannten Tischlerei und im Gsellmann'schen Hause vermiethet. Auch werden daselbst 3 Paar große Ochsen und der Vorrath an Mauer-, Dach« u. Gesimß-Aiea^ln und DrainagerShre« verkaust.
Anzufragen in der Kanzlei de» Dr. Kotz-muth in Marburg._(1460
Kundmachung!
Am I«. Dezember 187ö Vormittags werden bei dem k. k. Bahn Hof-P ostam te Marburg nachstehende Gegenstände veräußert. alS:
12 Lichtscheeren,	1468
1 Brieffachkasten,
1	altkS gelleisen,
2	Postkarten der österr. Monarchie,
1 alter Briefsammelkasten von Vlech, 1 Blechschild.
Wovon Kauflustige verständigt werden.
K.k. Postamt Marburg am 14. Dez.p87S.
Kundmachung.
s> »s
In dem zum F. Gerecke'schen Verlasse gehörigen Hause in der Mellingenstraße werden die eia^lnen Bestandthkile, a!S: Aell^ Fabrikt-und MagaMs-Lokalitüte», dann Moynangen, vom 1. Jänner 1876 augefangen gegen monatliche Kündigung vermiethet, worüber der gefertigte Verlaß-Kurator die Auskunft ertheilt.
Marburg, 14. Dezember 1876.
Dr. F. Radey.
Eine Wiese
mit 3^/g Joch, ein Viertelstuttde von Marburg entfernt, an der Reicksstraße gelegen, ist au» freier Hand zu verkaufe». 1464 Anzufragen im Compt. d. Bl._
Danksagung.
Allen Denen, welche während der Krankheit meines innigstgeliebten Gatten Johann Wellner
ihre Theilnahme bezeugt, sowie allen Denen, welche denselben zu semer letzten Ruhestätte begleitet haben, spreche ich hiemit in meinem und der ganzen Familie Namen meinen tiefgefühlten Dank aus.	(1457
Cäcilie Wellner Marburg, 13. Dez.	geb Kaufmann.
Ein hübsches, gaffenfeitigeS Aimmer
ist im 1. Stocke des Hauses Nr. 31 in der Mag-dalenavorstadt sehr billig zu vergeben. Näheres daselbst — zwischen 12 und 1 Uhr. 1463
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Anzufragen im Comptoir d. Bl.
Um allen Wünschen zu entsprechen und die Photographien zu den herannahenden Weihnachten rechtzeitig ausführen zu können, beehre ich mich das P. T. Publikum hiemit einzuladen, die Bestellungen baldmöglichst zu machen, da in der jetzigen Jahreszeit die häufig ungünstige Witterung als auch die grosse Kürze des Tages leicht zum Hindemiss werden könnten, allen Wünschen rechtzeitig zu entsprechen !
Achtungsvoll ergebenst
Heinrich Krappek,
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in der Oberen Herrengasse und Magdalenavorstadt (Cale Nordpol).
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Ich bringe hiermit zur gefälligen Kenntnißnahme, daß ich am 10. Dezember l. I. die
Hastyaus-tFokatitätm im HSrauHaufe des Kerm T?. Höh ?ier
Übernommen habe und bemüht sein werde, den Anforderungen eines geehrten Publikums in jeder Richtung auf das Beste zu entsprechen.
Meinen ?. 1'. Gästen, welche mich in meinem bisherigen Geschäfte, Restauration des Herrn Ferd. Scherbaum nächst dem Kärntnerbahnhofe, mit ihrem so zahlreichen Zuspruche erfreuten, sage ich für das mir geschenkte Vertrauen meinen, verbindlichsten Dank und bitte, dasselbe auch auf mein jetziges Geschäft zu übertragen.
Für vorzügliche Küche (nach der Karte oder im Abonnement), Verabreichung feinster unverfälschter Biere und Weine, sowie für aufmerksame Bedienung bei billigsten Preisen werde ich stets beforgt sein und halte mich daher einem recht zahlreichen Zuspruche bestens empfohlen. 1442)	Hochachtungsvoll
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Verkauf 00«
nngarif^cn ©ettfebrw, glanmrn unb ßffpon* nenrm SRo^aar ju ben biQigften greifen.
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149)__0 r b n r fl, SBurgpIafr.
Eisenbahn-Fahrordnung Marburg.
Mittlere OrtSzeit.
Personenzüge.
Von Trieft nach Wien:
Ankunft 8 U. 8S M. Früh und 6 U. bü M. Abend». Abfahrt 8 U. 4b M. Krüh und 7 U. 3 M. Abends.
Bon Wien nach Trieft:
Ankunft 3 U. S1 M. Krüh und 9 U. b4 M. Abends. Abfahrt 9 U. SM. Krüh und 10 U. 6 M. Abends. Eilzüge.
Wien-Triest. > Trieft-Wien. Ankunft 2 l!. 18 M. Nachm. > Ankunft 2 U. 8b M. Nachm. Abfahrt 2 U. 16 W. Nachm. j Abfahrt 2 U. 88 M. Nachm.
Z. 14717.
EM.
(1447
Ueber Beschlußfassung der Gläubigerschafi im Konkurse des gewesenen Handelsmannes in Marburg. Josef Wesiak. wurde zur Feilbietung der noch auSstündigen Konkurs forde-rungen im Nominalwerthe pr. 7044 st. 74 kr. die Tagsatzung aus den RS. Dezember 1875 Vormittags von 10—12 Uhr hiergerichts, Zimmer ebener Erde, mit dem Anhange angeordnet, daß der Verkauf in Bausch und Bogen ohne Haftung der Konkursmasse gegen sogleiche Bar-zalilung, jedoch auch unter dem Nominalwerth erfolgt.
Hiezu werden Kauflustige eingeladen mit dem, daß das Forderungsverzeichniß bei dem Konkurskommiffär, k. k. Bezirtsrichter Edmund v. Schrey in Marburg eingesehen werden kann.
K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 6. November 187b.
Der Konkurskommiffär; Schrey.
Endesgefertigter beehrt sich, den verehrten ?. Damen Gelegenheit zum Einkaufe von billigen WeihnacbtSgescbenken zu bieten und empfiehlt hitmit daS Neueste in
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