(Franko pauschaliert.) Will Mmg > Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. ----------------- GchetftKttaag aab verwaltn»«: Pretero°va alica Kr. » Telephon Sl. — Aattladtgang«» w.'rden ix der Verwaltung gegen Berechnung billigst» Gebühre» entgegengeno»»»» v»,a««pr»lsr: Mir da« Inland vierteljährig K 14.—, halbjährig K 48.—. ganzjährig K 9«.—. gflr da« »«»land «Usprechend« Erhöhung. — Ein,eine Nummern l Krönt Nummer 54 | Konsolidierung. I. Di« neue Verfassung bietet der Regierung di* Handhabe, aas gesetzlicher Grundlage die Konsoli« dierung deß dreinamigen Königreiches im zeutra« listischen Sinne zu betreiben. Der Artikel 135, der als äußersten Termin für die neue Verwaltungseinteilung des Staates eine anderthalbjährig» Frist nach der Annähst der Verfassung, sonach des 98. De« zember 1929 festsetzt, ist «in deutlicher Beweis, daß die Regierung entschlossen ist, jeden Widerstand der aulonomistischen Parteien »it allen gesetzlich zuläs« figen Mitteln zu brechen. Und hiezugehört im äußer-sten Falle auch da» Oktroi, der Z IS nach alt-österreichischem Muster. Die Aufteilung Jugoslawiens in annähernd gleich große Verwaltungsgebiete bedeutet jedoch bloß den Ansang der Zentralisierung, sozusagen nur da» Rahmenwerk, tn welchem die tatsächliche Vcreinheit« llchung de» Staates vor sich gehen soll. Es hieße, auf halbe« Wege stehen bleibe» — und r« ist lein Anlaß vorhanden, der Regierung eine solche Halbheit zuzumuten — wenn der Zentralisierung aus admini-strativn» Gebiete nicht auch «in« solche in allen an-deren Belangen folgert sollte. Zunächst wird wohl ein gründlicher Beamten-auStausch zu gewärtigen sein. Ebenso wir beim Militär und Zollwesen werden auch aus die Ver« waltungsposten in den neu erworbenen Gegenden Beamt« ans de» Stammland« d«s Königreiches berufen werden, welche den Zusammenhang mit der Zentrale durch ihre alten Verbindungen, Ge?flogen-heilen und Auffassungen zu gewährleisten haben Erinnerungen an Att KoLevje. von Ködert Braune, Kocevje.*) Vl. Ich versprach, die Schatten einiger Sonderlinge heraufzubeschwören, dir fich im alten Koiedje so reich« lich fanden, daß man wohl von Reichlurniübeifluß sprechen darf. Da war zunächst der „alte Iurmann', Stimm-ling einer Rieger Familie, die in hohem Ansehen stand und reich« Kaufleutejzu ihren Angehörigen zählte, welche sich sämtlich durch Seschäst»tüchtigk«it auszeichneten, eine Eigenschaft, die sie noch heute in hervorragendem Maße besitzen, die sie aber, — e« muß gesagt werden — nur Gelderwerb suchen, geistige Güter aber ver« nachlässigen ließ und sie von der Heimaterde in alle Welt fährte. Der teilweise karstige Boden trug zu wenig, um größere Familien ernähren zu können, man wandte sich daher zumeist dem Hausierhandel zu und setzte sich dann, «enn er glückte, in fast allen gröbere« Städten de» alten Oesterreich fest, besonder« Wien übt« grobe Anziehung. Dahin kam auch unser junger Jurmann; er hatte Geist, lernte nebst Sprachen auch Warenkunde gründ« lich und befand sich al» Einkäufer seine» Hause« für Südfrüchte bald in Triest, bald in Fiume, wozu ihn seine vollkommene Kenntnis der italienischen Sprache besonder« befähigte. Nur ließ er sich häufig zu allzu gewagten Käufen verteilen, die sein Heilere« selbständige« Handeln wenig wünschenswert erscheinen ließen und e« dahin brachten, daß man ihm einen anständigen Ruhegehalt aussetzte und ihn seiner Dienste enthob. *) vgl. Cillier Zeitung vom 5. und 12. December 11*0, vom 10. Jänner. 14. und 21. April 1921. Donnerstag den 7. Juli 1921 werden. Umgelehrt werden du Beamten aus jenen ReichSteilen, welch« in einem anderen Umkreis, um nicht zu sagen, in «inem anderen Geiste ausgewachsen sind, die Gelegenheit begrüßen müssen, in den Etammgrbieten des Staates tn einer mehrjährigen Dienstverwendung die ihnrn vor allem in sprachlicher Hinsicht anhaftenden Mängel abstreifen zu können. AuS diesem Grunde wird sich in absehbarer Zeit selbstverständlich auch ein Stellenwechsel bei den höheren und mittleren Schulanstalten als notwendig herausstellen. In einem zentralistisch regierten Staate ist die Kenntnis der Staatssprache, nicht nur zum mündlichen Gebrauche, sondern auch zum schristlich«n Verkehre eine für jeden öffentlichen Beamten unabweisbare Vorbedingung gedeihlicher Amtierung. Ss ist nicht anzunehmen, daß bic von den Zentralstellen schon bisher in cyrillischer Schrift herausgegebenen AmtS-blätter, Zirkulare usw. jenen Beamten zuliebe, di« dieser Schrift nicht kundig sind, von nun an in lateinischen Schriftzeichen erscheinen sollten. SS ist auch ziemlich unwahrscheinlich, daß in den öffent« lichen Schulen die Staatssprache nach und »ach mit lateinischen Schriftformen sonnte traosslribiert wer. den, weil der orthodoxe Konservatismus ein Aus« gehen in der westlichen Kultursphäre weder erstrebt noch verträgt. DaS Organ der Allslowenischen Volks-Partei, der Ljubljanaer Slovenec, hat zwar vor Jahr und Tag durch seine Sprachgelehrten die Forderung aufstellen lassen, daß aus Gründen des Weltverkehres im EHT-Slaate die cyrillische Schrift zugunsten der von den großen Kulturvölkern des Westen« gepflegten lateinischen geopfert w«rden müsse. Aber dieses Argument kann leicht «it dem Hinweise I« grimmiger Laune mietete er nun in Koievje ein Zimmer (er war ledig) und ein gewisse« gallige« Mißnauen gegen alle machte sich bald bemerkbar, das ansang« auf seine Verwandten beschränkt blieb, zeit-weilig aber in allgemeinen Menschenhaß überging und ihn zu einer Art „Tlmon von Athen' machte, ohne daß man Bon mehr al« einer „sanften Berrücklheil" sprechen konnte. Der Sommer setzte ihm besonder» zu: da konnte man ihm häufig begegnen, angetan gleich Rübezahl in grauem, langen Mantel and B.lchfellkappe, mit langem Bergstock und Botanifierbüchse, mit der Pfeife im Mund. In der Büchse trug er beim Hinauf-gehen in die Berge Brot, Honig, gekochte Fisolen, Erdäpfel zum Braten, auch wohl ein Stückchen gesot» kne« Fleisch, Wasser schäpsle er beim Hiri«brunn oder anderen Quellen, damit seine kärglichen Mahlzeiten be> streitend. Giüßle man ihn auf diesen Gänzen, so empfand er da« al« unwillkommene Störung und nieste verdrießlich mit dem Kopf«, blieb man aber stehen und erkundigle sich nacb seinem Befinden, so wurde er grob und antworteie: „Was geht Sic's an? Ich habe auch nicht gefragt, wie '« Ihnen geht,' und schlug sich seit« wärlS in die Büsche. Die geleert« Botanifierbüchse füllte er dann mit Kräutern al« wie Madonna, Ar» nika, Enzian, Nießwnrz u. drgl., um sie getrocknet al« .Warenproben" nach Fiume zu schicken und damit, wie er sich ausdrückte, einen »Slichhandel" zu betrei« ben. Fiel seine AuSbeule besonder« reich au«, dann umwand er auch seinen Bergstock damit und zog so heimwärts, am liebsten schon bei nächtlicher Dämme« rung, ttje ihn niemand sah. In seiner Dachkammer lagen die Kräulerbüschel herum wie Garben in der Scheuer und erregten den Unwillen seine« Hausherren, der darin bloß Schlupfwinkel für Ungeziefer erblickte. 13.146.] Jahrgang widerlegt werden, daß die cyrillische Schriftform I» halb Europa, nämlich außer Altferbie» auch in Bul« garien und vor allem in Rußland, und in einem großen Teil« Asiens verbreitet ist. W«nn auch zu-gegeben werden muß, daß die cyrillischen Buchstabe» ebenso wie die lateinischen, griechischen und gotisch«» aus phöuilische Urformen zurückgehen und sonach ein gemeinsames Kulturgut der meisten indogermanischen voltsstämme bilden, so scheint dennoch dir cyrillische Prägung, die durch Geschichte und Religion geweiht ist, die relativ nationalere Schristsorm der Süd« slawen darzustellen. Die Regierung wird gewiß auch für die her-anwachsende Jugend die Möglichkeit schaffen wolle», daß schon von klein aus in den Schulen die Staat»« sprach« in Wort und Schrift erlernt werde, und «» ist der von der demokratischen Partei herbeigesehnte Zeitpunkt ganz gut vorstellbar, wo die Einheitlichkeit der südslawischen Nation in d«r Einheitlichkeit der Vortragssprache in den Bildungsanstalten ihren Ausdruck finden wird. Je höherwertig ein« Schule ist, umso reibungsloser wird sich der Uebergang voll-ziehen lassen, weil ja in den höheren Klassen der Unterricht mehrerer Gegenstände in der serbokroa« tischen Sprache ohnehin lehrplanmäßig vorgesehen ist. ES wird also nach und nach die serbokroatische Sprache an den staatlichen Mittelschule» die srühere Stelle der deutschen Sprache einnehmen und auf der Universität in Ljubljana wird dieser Umwand. lungSprozeß voraussichtlich zu allererst in Fluß kommen. Die Professoren werden schon wegen der vielfachen Wechselbeziehungen mit den anderen Hoch, schulen des Lande« den praktischen Vorteil dieser Metamorphose wahrnehmen, zumal da ihnen auch Wagte er eine Bemerkung, so wurde ihm di« Tür ge» wiesen unter einer Flut von Schmährufen. Niemand durfte ausbetten oder auskehren, um „die Ordnung nicht zustären." Besonder« guten Freunden, wie dem Apotheker Josef Braune, zeigte Jurmann oft geheimnisvoll gefundene kleine Bergkristalle oder SchweselkieSwürfel, di« er für Diamanten oder Gold erklärte. Weh dem, d«r daran zweifelte! Oft konnte man ihn wirklich, bepackt mit Kräu« lern, auf einer Fußwanderung nach Fiume, wo er eine begüterte Schwester besaß, antreffe», soweit es ging, auf Waldwegen; Straßen mied er gern. Sein« Enttäuschung schreckte Ihn ab. er wußte sich über jede» Mißerfolg fast rührend hinwegzuhelfen. So lebte Herr Iurmann im Sommer; in der rauhen Jahreszeit la« er gerne Zeitungen »der ,bola« nische Werke", wie er die alten Kräuterbücher, nach denen er eifrig fahndete, zu bezeichnen liebte. An lang« weiligen Nachmittagen suchte er eine Tarockpartte, meist im Schleimerschen Hinterstübchen. Er galt für einen der feinsten Spieler, wußte bei jedem Stich« genau, wieviel Punkte der Gegner oder wa« er noch im Blatte hatte und blieb stel« ruhig und besonnen. Auch verstand er anziehend zu erzählen und sich über die Schwächen seiner LandSleule in Triest lustig zu machen, bi« ihm die Sommerhitze wieder zu Kopse stieg und ihn zu botanischen Ausflügen in die Berge lockte. Dort wurde er einmal wegen seine« schon beschriebene» Anzug« für einen Bären gehalten und von der rasch aufgebotenen Jagdmannschaft eifrig verfolgt. Der Irr» lum, der ihm leicht hätte verderblich werden könne», stellte sich bald heraus, al« man sah, wie sich der an» gebliche Bär gemütlich «in« Pfeife anzündet«. Ein rauchender Bär, was man von ihm auch fabelte, «rite 2 bei ihren schriftlichen Veröffentlichungen die ver-Wendung des serbokroatischen Idioms einen größeren Resonanzboden verschaffen wird. Ihr Beispiel wird nicht nur die studierende akademische Jugend in Ljabljana anstacheln, sondern allmählich auch aus die gebildeten Gesellschaftskreise aller Abstusunge» in ganz Slowenien befruchtend einwirken. Die Deutschen in Slowenien hätten keinen Grund, eine solche Ent-Wicklung zu beklagen, weil sür sie die Erlernung einer einzigen Staatssprache, die im ganzen Königreiche verstanden würde, manche vorteile nach sich ziehen könnte. Ein gewichtige» Bedenken steh« dieser Konsoli-dierung der sprachlichen Verhältnisse allerdings ent« gegen, und zwar ein Bedenken vom slowenisch-natlo-nalen Standpunkte auS. ES ist bezeichnend sür die Flachheit der sogenannten sührende» demokratische» Blätter, daß sie die Folgewirkungr». welche durch die Zentralisierung deS SprachtumS hervorgerufen werden könnten, noch niemals erörtert haben, we'I sie die im Volksleben wirkmdea Zusammenhänge entweder nicht ersasien löunen oder — auS Partei» taktischen Gründen — nicht ersassen wollen. Und doch sollte die Frage naheliegen, wie sich die Lage der Slowenen außerhalb deS SHL Staates in diesem Falle gestalten wird. Der slowenische Sprachstamm ist in der ganzen zivilisierten Welt als eigene Kulturnation anerkannt und Deutschösterreich und Italien sind verpflichtet, ihren slowenischen Minderheiten die vertragsmäßig gewährleisteten Rechte zu gewähre», Deutschösterreich kraft dts FriedenivertrageS von St. Germain, Italien aus Grund der Vereinbarung von Rapallo. Nun wäre die Möglichkeit immerhin nicht ausge, geschlossen, daß diese beiden Staate» unter de« Borwandt, die nationalen Rechte der - slowenischen Minderheit zu schützen, tatsächlich aber, um deren Angleichung an den serbokroatischen Bruderstamm zu hintertreiben, auf der Beibehaltung deS slowenischen Unterrichtes bestehen könnten. Aber selbst wenn Deutschöstelreich und Italien, sei es gleichzeitig, sei e« eine beliebige Zeitlang später auch an ihren Minderheitsschule» den im SHS-Staate vorgeuom-menen Wechsel der Schriftsprache nachahmen sollten, so würde dennoch die völkische Umwandlung der Slowenen dieSseit« und jenseits der Staatsgrenzen ein anderes Tempo zurücklegen und im Laufe der konnte doch nur einem Münchhausen »um Schuß kommen. Da» sahe« unsere Nimrode «tn und liegen von setner Verfolgung ab. Jurmann hielt ihnen eine ge-wältige Strafrede, ohn« sich gerad« anmutiger Wen-düngen zu befleißen. Er verfügte über manche naturwissenschaftlich« Kenntnisse, da» lteß sich nicht leugnen, s»daß ihn manch« Forscher auf diese« Gebieten bet ihren Besuchen in Koievj« zu Rate zogen, wenn ste stch einen Grotten-elm, einen Aaophthalmu», eine weiße Höhlensplnne. einen Leptodivu» Hohenwarth verschaffe« wollten. Na» turkundlg wäre« eigentlich nur der alte Apotheker Josef Braune und er; «in Gymnasium bestand nicht, Aerzte und Lehrer betrachteten thr Amt nur al« „«ine tüchtige Kuh, die sie mit Butter versorgt." Für den besten Naturforscher in Krain galt damal» der Ltubljanaer Karl Deschmann, dem lange später erst der Direktor der Lehrerbildungsanstalt daselbst, Wilhelm LInhardt, feiste. Dieser, in Kocevje «ufgewachsen, wurde schließ-lich Lande»sch«linspektor sür Steiermark in Gra, und lebt noch heut« in seinem eigenen H5o«chen am Ruckerl-berg, wissenschaftlichen Studien hingegeben. Er wir e» auch, der noch al» Hochschüler die bt» dahin rttfel-haft« Fortpflanzung de» Grottenolm« erforscht«, die ta der Gelehrtenwelt damals Aufsehen machte. Al» Lande»-fchulinspektor für Krain erfuhr er manche »««risse und wir« tn der Privatschule in Materie bald »er-haftet worden, eine Episode, die er gern erzählt«, di« ihn aber auch seine« Posten kostete, doch fiel «r glück-lich nach oben. I«rmann starb im Jahre 1867 inmitten seiner Kräuterhausen, «infam und verlassen; man fand den bedürfnislosen Sonderling eine» Morgen» tot in seinem Bette, «In« Anleitung zum Stlbstbestimmen der Pflanzen unter dem Kopfpolster. Cillier Leitung Entwicklung ähnliche künstliche Schranken aufrichten, [ wie sie heute zwischen den Serben und Kroaten bestehen, von dies«« Gesichtspunkte au» gewinnt auch die Forderung der slowenischen aulonomistischen Parteien, daß die Einführung deS Zentralismus im SH S.Staate bis zur vollen politischen Einigung aller drei Sprachstämme verschoben werden müsse, ein ernsthafteres Gesicht. Denn es darf nicht be-zweifelt werden, daß Ljabljana als Kulturzentrum deS slowenisch:» BolkSstammes aus die außerhalb der LandeSgrenzea wohnenden Volksgenossen eine viel stärkere Anziehungskraft ausüben kann als dies be, der ReichShauptstadt Beozrad möglich ist, welche den unter deutscher bezw. italienischer StaatSoberhoheit lebenden Slowenen durch Geschichte, Kultur, Sprache uud Religion fern, ja geradezu fremd gegenübersteht. Die Deutsche» in~ diesem Lande haben keine Ursache zu untersuchen, ob die zentralistischen Par-teien, welche die Preisgabe deS SloivenentumS schon jetzt befürworten, oder die autonomistischeu Gruppen, welche ste auf eine spätere Gelegenheit verschieben möchten, den größeren nationalen Lorbeer verdienen. Soviel scheint aber sicher, daß speziell die Kreise der Allslowenischen Volkspartei zu ihrer separatistischen Tendenz nicht bloß durch nationale Erwägungen, sondern auch durch religiöse Momente bestimmt werden. Ob hiebei die ersteren oder die letzteren vorherrschen, — daS zu erörtern, hieße um des Kaisers Bart streiten. Politische Nundschilti. Inland. Aus der gesetzgebenden Versammlung. Durch die Annahme der Verfassung hat die Konstituante die ihr vom Volke übertragene Auf-gäbe erfüllt. Da aber bis zur Neuwahl des orbent-iichen Parlamentes noch einig« gesetzgeberische Ar» beiten zu erledigen sind, so ist die verfassunggebende Versammlung »usolge königlicher Order in eine ge-setzgebende Versammlung umgewandelt worden. Ja der Sitzung vom 2. Juli, in welcher der Minister-Präsident Nikola Pas'i hievon Mitteilung machte, wurde über Antrag deS radikale» Abgeordneten Rista Odavic im Sinne des Artikels 76 der ver-fastung beschlossen. daS gegenwärtige Präsisium der Nationalversammlung biS zur Fertigstellung der neuen Geschäftsordnung beizubehalten, bis zu diesem Zeitpunkte die alte Geschäftsordnung tn Geltung zu belassen und einen 23gliedrtgen Finanzausschuß und einen 20gliedrige» GeschästSordnuugeausschuß zu wählen. Darauf wurde di« Sitzung geschlossen und die Einberufung der nächste» Sitzung dem Er-messen des Präsidenten anheimgegeben. Die parla-mentarischen Ferien sollen bis Mitte September währen, könne» aber im Bedarfsfalle abgekürzt werden. In der Zwischenzeit sollen di« wichtigsten parlamentarische» Ausschüsse die von der Regierung vorgelegten Gesetzentwürfe durchberaten, damit sie beim Wiederzusammentritt der gesetzgebenden ver-sammlung sogleich in Verhandlung gezogen werde» können. Ein Verordnungsentwurf zum Schutze der Verfassung. Der Minister deS Innern hat im Einverneh-wen mit dem Justizminister eine Verordnung zum Schutze der Ordnung und Wirtschaft im Staate ausgearbeitet, durch welche di« Bestimmungen der Verfassung wirksam geschützt und di« Rechte der Staatsbürger gewährleistet werden sollen. Darnach soll es in Zukunft verböte» sein, di« Verhältniße im Königreich- und das bestehende Regime sei eS in der Presse, sei e« in Versammlungen zu kritisieren oder dagegen durch Veranstaltung von Kundgebungen zu protestieren. Ferner soll jegliche Kritik der Tätigkeit der Regierung untersagt werden. Durch die Ver-ordnung soll die Verfolgung der Anarchisten, Lom-munisten, Autonomisten sowie aller staatS- vnd regierungsfeindlichen Elemente ermöglicht werden. Hat sich ein Schuldtragender der Bestrafung durch die Flucht entzogen, so kann sein« ganze Verwandtschaft bis zum vierten Gliede in aufsteigender und abstei-gender Linie interniert werden. Die einzelnen Be-stimmungen sind so dehnbar, daß die Regierung sie gegen alle jene anwenden kann, die das jetzige Re-gime bekämpfen, sonach vor allem gegen die kroati- Nummer 54 fchen und slowenischen Oppositionsparteien. Der Ent-wurf bedeutet ein« Umarbeitung der seinerzeit vom Minister Dra»kooit «ingebrachten Verordnung, di« in vielen Punkten ergänzt und verschärft wurde. Wir werden den Wortlaut der Verordnung mitteiln», sobald sie der Ministerrat genehmigen wird. Der Wortlaut der Verfassung. (Schluß des VII. Teile«. Die Nationalversammlung.) Artikel 79:' Der König schließt mit sremden Staaten Verträge ab, die jedoch der vorhergehenden Genehmigung durch die Nationalversammlung bedürfe«. Für die Bestätigung rein politischer Abmachungen ist.' sallS diese mit der Verfassung und den StaatSgesetzm nicht im Widerspruche stehen, die vorhergehende Ge-nehmigung durch die Nationalversammlung nicht er-forderlich, Eine Vereinbarung, daß «ine sr«mde Armee Gebiete d-S Königreiches besetze oder durch, marschiert, ist ohne Genehmigung der National-Versammlung ungültig. Falli es daS SlaatSinterefle erheischt, kann die Nationalversammlung den Mini-sterrat schon im vorau« mit einer Entscheidung er-mächtigen, daß er Anordnungen sür die unaufschieb, bar« Inkraftsetzung des vorgeschlagenen Vertrages treffe. — Artikel «0: Die Gesetze promulqiert der König mit einer Order, welche das vo« der National-Versammlung beschlossene Gcsetz zum Inhalte hat. Di« Order trägt die Gegenzeichnung, aller Minister. Der Zustizminister setzt darauf das StaatSstegel und sorgt für seine Veröffentlichung in den Slujbene Novine. Da» Gesetz tritt in Rechtskraft fünfzehn Tage nach Veröffentlichung in den Slujhene Novme, falls das Gesetz selbst nichts andere« bestimmt. D-r Tag der Veröffentlichung in den SluZdene Nsvine ist hiebet einzurechnen. —Artikel 81: Die Nationalversammlung hat daS Recht, Enq aeten und Unter-suchungen in Angelegenheiten zu veranstalten, welche die Wahlen oder die bloße Verwaltung betreffen. — Artikel 82: Jede» Mitglied der Nalionalverjamm-lung hat das Recht, an die Minister Anfragen un» Interpellationen zu richten. Die Minister sind »er-pflichtet, aus diese Anfragen die Antworte» im Laufe derselbe» Session u»d in dem von der Ge-schästSordnung festgesetzten Termine zu erteilen. — Artikel 83: Di« Nationalversammlung hat »ur mit den Ministern einen unmittelbaren Verkehr. — Artikel 84: In der Nationalversammlung habe» daS Recht zu sprechen bloß deren Mitglieder, di« Mit-glteder der Regierung und die R.'grerunzSberw^mäch-tigte?. —Artikel 85: Die Nationalversammlung ist de-schlußsähig, wen« bei der Siyung ein Drittel alker Ab-geordnete» anwesend ist. Für die gültige Beschluß» safsung ist die Mehrheit der Stimme» der anwesenden Abgeordneten erforderlich. Bei Stimmengleichheit gilt der Antrag, über den abgestimmt würd«, als ge» fallen. — Artikel 86: Kein Gesetzesantrag kann in der Nationalversammlung zur Verhandlung gelangen, der nicht vorher im zuständigen Ausschüsse beraten worden wäre. Die Abstimmung in der Nationalver-sammlung ist öffentlich. Nur die Wahlen werden in geheimer Abstimmung vorgenommen. Die Stimm« kann nur persönlich abgegeben werde». Ueber jeden Gesetzesvorschlag muß im verlaufe derselben Session zweimal abgestimmt werde», bevor d*s Gesetz verabschiedet wird. — Artikel 87: Ei» Abgeord» neter kann von niemandem und nirgends wegen einer Stimme, di« er als Mitglieb der National-Versammlung abgegeben hat, zur Verantwortung ge-zogen werden. Für alle Erklärungen und Hand-langen bei der Ausübung des Mandates, mögen dies« zustandekommen in drn Sitzungen der National« Versammlung, in den Ausschüssen, in einer desouderen Sendung, oder in einer besonderen Berpflich-lung durch eine Versügung der Versammlung, sind die Abgeordneten bloß der Nationalver-sammlung nach d«n Bestimmunxen der Geschäfts-ordnung verantwortlich. — Artikel 88: Ohne Ermächtigung drr Nationalversammlung können deren Mitglieder nicht zur Verantwortung gezogen werde» für Versehlungen irgendwelcher Art und in keine» Fall«, noch können si« von irg«ndeiner Behörd« der persönliche» Freiheit b«raubt werden, solange ihr Mandat dauert, außer sie wären bei der Verübimg eines Verbrechens oder einer Uebertretuag auf srischer Tat ertappt worden. Aber auch m diesem Falle muß die Rrtionalv-rsammlung, wenn sie ver« sammelt ist, sogleich verständigt werde«, damit sie die Ermächtigung zur Verlängerung de« zuständige» Verfahren« auf die Dauer der Session erteil« oder verweigere. Da« Jmmuoitätsrecht de« Abgeordneten läuft vom Tage der Wahl an. Wen» jemand zum Abgeordneten gewählt wurde, bevor über ihn «i» vollstreckbare« Urteil ausgesprochen wurde, so muß die Behörde, welche die Erhebungen und Unter-suchung führt, hievon die Rztiöaalv.'rsammlung in X Nummer 54 Cillier Zeitung Seilt 3 Kenntnis setzen, weicht die Ermächtigung zur gort-setzung de» Verfahren» erteilt oder verweigert. Ein Mitglied der Nationalversammlung kann nur wegen einer solchen Handlung zur Verantwortung gezogen werden, wegen der er au »geliefert wurde. — Ar. likel 89: Die Nationalversa»m lung hat da» aus-schließlich« Recht, durch ihren Präsidenten in der Versammlung sür die Ordnung zu sorgen. Im «e-bäude der Nationalversammlung kann ohne Zu ftimmung ihre» Präsidenten keine bewaffnete Macht Ausstellung nehmen, auch nicht i» Hofe. Ebenso dürsen in der Nationalversammlung ohne Zustimmung des Präsidenten keinerlei Staatsorgane dienst-liche Verrichtungen besorgen. Niemand darf da» Ge-binde der Nationalversammlung bewaffnet betreten außer Personen, welche die Waffen gemäß ihren Vorschriften tragen und sich bei der Nationalver-sammlung in amtlicher Eigenschaft befinden. Eisenbahnverkehr zwischen Jugoslawien und Ungarn. Der Ministerrat hat die Vereinbarung zwischen Jugoslawien und Ungar» bezüglich de» Eisenbahn-verkehre» gutgeheißen. Darnach wird der Verkehr zwischen beiden Ländern am 10. Juli beginnen. Es werden drei Schnellziige eingeführt, und zwar Beo-grad—Budapest über Subotica, Zagreb—Budapest über Gyegeuy » und Ljubljana—Budapest über PragerSko. ES werden auch direkte Lastenzüge fahren. Anstand. Italiens Haltung in der Kriegsbeschuldlgtenfrage Die italienische Regierung hat den Obersten Rat in Acnnlni» gesetzt, daß Italien von der Ad-urteilung der deutsche» KriegSbcfchuldigten, soweit sich diese aus der italienischen Liste befinden, Abstand genommen habe. Es muß dahin gestellt bleiben, ob Italien auf einen ihm nach dem V:rsailler FliedenS-vertrage zustkhendcn Anspruch deswegen verzichtet, weil e« sich von den Hinfälligkeit seiner eigenen Beschuldigungen überzeugt hat, oder weil eS in B?-folgung seiner glorreichen Tradition wieder einmal eine Sondertour tanzen will, diesmal aber Deutsch-land zuliebe. Aussöhnung zwischen Vatikan und Quirinal. Zwischen dem Heiligen Stuhl und der italie-nischen Regierung ist, wie aus Rom gemeldet wird, eine Vereinbarung zustande gekommen, derzusolge die ilalieuische Regierung den gegenwärtigen vati kanischen Besitzstand als souveränen Staat unter italienischem' Schutz anerkenne, wogegen der Papst seine bisherige schmollende Haltung gegenüber dem römischen Königtum ausgeben wolle. Anläßlich der Ueberführung der irdischen Ueberreste deS Papstes Leo XIII. ans dem Vatikan in den Lateran werde der gegenwärtige Papst zum erstenmal sein „Ge-sängnib" verl^sscn und den Sarg seines Vorgängers durch die Gaffen der Stadt Rom begleiten. Durch diese Vereinbarung ist, wie gleichzeitig versichert wird, die Versöhnung zwischen dem Vatikan und Quirinal auf immerwährende Zeiten besiegelt worden. gusammenbruch zweier französischer Banken. Zwei französische Finanzinstitute sind — zwei Jahre nach einem siegreichen Frieden — In ernste Verlegenheiten geraten und die französische Welt-machtSpoliti! hat einen schweren Schlag erlitten. Denn über Anregung der Regierung war sogleich nach de» Friedensschlüsse in Pari» eine große Bank für Ehina gegründet worden, wtlche die Ausgabe hatte, im fernen Osten den deutschen Einfluß und die deutsche Arbeit auszuschalten oder doch wenig-sten» zurückzudrängen. Mangelnde Sachkenntnis, ungenügend« Information, Gewinnsucht und Speku-lation hat jetzt den Zusammenbruch der Bank ver-ursacht, welche in Ehina allein Depots in der Höhe von 400 Millionen und in Frankreich etwa 50 bis 60 Millionen Franken besessen hatte. Die Regierung versuchte zwar, die Ehinadank durch eine Hilf»aktion der großen Pariser Banken unter Führung der Notenbank zu retten, aber die Versuche mußten als aussichtslos ausgegebn, werden, da die Verpflich-tungen zu hoch, di« Geschäfte zu faul und die Mittel zu gering waren. Der Eindruck dieser Kunde aus da» sranzösisch« Publikum ist umso trübseliger, al» die Nachricht vom Zusa»menbruch der Ehinadank am gleichen Tage bekannt wurde, alS di« beulschasia-tisch« Bank ihr« Kontore in Ehina aus« neue triff-nei«. Ernste Sorgen bereitet der französischen Finanz, weit'auch die Lage der Zentralbank für die französischen Prsvinze», welche nach dem al« Krieg« eine« der ersten Institute die Verbindungen mit den früheren feindlichen Staaten wieder aufgenommen und ihre Geldoffert?» in Deutschisterreich und Deutschland maffenhaft auf dtn Markt geworfen hatte. NichlS-destoweniger erscheinen die nunmehr eingetretenen Schwierigkeiten dieser Bank nicht so groß, daß nicht noch eine Stützung deS Jnstiiuies gelingen könnte. Solche Hiobsposten sind wohl geeignet, daS französische Volk au» dem Siegertaumcl herauszureißen und ihm eine kühlere Betrachtung über die eigene in der Nachkriegszeit entstandene Lage beizubringen. Dean der Geldbeutel ist die empfindlichste Stelle de» DurchschniUSfranzosen Angebliche Mobilisierung tn Nordruhland. Einer englischen Quelle zufolge ist in Nord-rußland die allgemeine Mobilisierung, die mit den Erhebungen in Sibirien begründet werden, ange-ordnet wird. In Wirklichkeit aber richte die Mo-bilisierung ihre Spitzt gegen die polnische Republik. Auo Stadt und lauft. Der Thronfolger Regent Alexander hat am 4. Juli in Begleitung der Prinzessin J-lena und der Prinzen Paul und «rzen neuerlich eine Reise nach Pari» angetreten. In Zagreb wurde er bei der Vorüberfahrt von dem aus dem Bahnhöfe angesammelten zahlreich?» Publikum stürmisch be. grüßt. Diese Kundgebungen wiederholten sich an allen Stationen, wo sich der Regent d:r BevZ!-kerung zeigt«. Dankgottesdienst. Von der Bezirkshaupt-Mannschaft Celje erhalten wir solgende Zuschrift: Anläßlich der glücklichen Rettung Sr. königlichen Hoheit de« Thronfolgers Alexander findet Don-nerStag, den 7. Juli, um 8 Uhr eine feierliche hl. Messe mit Danklied in der hiesigen Stadtpfarr-kirch« Sankt Daniel statt. Ich lade auf diesem Wege zur Beteiligung am Dankgottesdienst« ein. Der Regierungsrat: Dr. Z»»ek, e. h. Bilrgermelsterfeier. Wie da» andere hie-sige Blatt zu melden weiß, ist daS Dekret, mit welchem die Wahl des Bürgermeister» Dr. G.org Hrasoruc bestätigt wurde, nunmehr in Celje einge troffen. Die erste Sitzung des Gcmeinderates, in welcher der neue Bürgermeister feierlich beeidigt wird, ist für Samstag, den 9 Juli, anberaumt. Am Abende des gleich:» TigeS soll, wie wir le-reitS vor einiger Zeit berichten sonnten, dem „ersten slowenischen Bürgermeister von Celje" durch Veran-staltung eine» Fack.'Izuge» usw. gehuldigt werden. Für die d'utsche» Bürger dieser Siadi, die man nicht nur vom Wahlrechte ausgeschlossen hat, sondern die man auS nationalistischer Eitelkeit auch von der Mitbeteiligung an d«r Feier fernzuhalten wünscht, ist natürlich kein Anlaß gegeben, durch unerwünschte» Ausdrängen unliebsam ausfallen. Todesfälle. Am 3. Juli ist Herr Franz Pappel im 82. Lebensjahre verschieden. DaS Leichen-begängni« findet Mittwoch, den 6. Juli, um 4 Uhr nachmittags vom Traiierhause, Gregorciceva ulica 2, aus auf den städtischen Friedhof statt. Der Ver-blichene war ein gebürtiger Wiener und bekundete in seinem Wesen alle Eigenschaften des witzigen und gemütvollen WiencrtumS, fodaß er sich in allen Bevölkerungskreisen großer Beliebtheit erfreute. — Am 4. Juli wurde Herr Major i. R. Binzenz Presern auf dem städtischen Friedhof« zur letzte» Ruhe bestattet. Er war vor und nach dem Um-stürze SiationSkommandant in Celje und versah später bi» zu seinem Tode die Stelle eines Zivil-geometers. Er erreichte ein Alter von 64 Jahren. In der Senkgrube ertrunken ist am 30. Juni da» sechsjährige-Söhnlein Janko des städ-tischen Angestellten Krajnt. Obgleich rasche Hilfe kam, war der Knabe doch schon tot, als er au» v«m Dungwasser gezogen wurde. Selbstmordversuch. Der 64 jährige be-fchifligungSIose, infolgt «rankheit arbeitsunfähige Taglöhner Joses Zupanic in dcr A^kereeva ulica versuchte am 4. Juli, au» Verzweiflung über sein Elend sich »it einem Rasiermeffer den HalS zu durchschneiden. Er würd« schwer verwundet in» Krankenhaus überführt. Die Bestätigung Anton P-seKs zum Bürgermeister von Ljubljana steht aus des Meffer« Schneide. Er hat sich mit dcr demokrati-fchen Partei in mehrfacher Hinsicht zerkracht, wurde gegen deren Willen zum Bürgermeister vo» Ljubljana gewählt und muß e« sich nnn gefallen lassen, als „politisch verdächtig* bei der Regiernng angekreidet zu werden. Minister Dr. Knkovec erklirte dem nationalsozialen Abgeordneten Brandner auf «ine bezügliche Anfrage, daß diese Angelegenheit zwar nicht in feine Kompetenz falle, daß er aber gegebe-nen Fall« nicht in der Lage wäre, dem Thronfolger« Regenten zur Bestätigung al« Bürgermeister von Ljubljana eine Person vorzuschlagen, die mit Hilse von Parteien gewählt wurde, welche nicht auf dem positiven Boden der Berfaffung stehen. — Da» hätte sich Anton Pesel wohl niemals träumen lassen, daß er einmal in Jugoslawien mit seiner Staat«-treue als anrüchig könnte befunden werden. Wenn daS schon am grünen Holze eines Anton P.'fek ge-schehen kann, Die Ljubljanaer Messe hat vom si-ianz- wirtschaftlichen Komitee eine Unterstützung von 600.000 Kronen erhalten. Großer Hotelbau tn Maribor. Die Brüder Taviar in Maribor beabsichtige», daselbst ein groß:» Hotel mit modernstem Komfort zu bauen. Der Kosttnvocanschlag de» Baues beläuft sich auf 28 Millionen Kronen. „Ein Soldat und treu!" Unter dieser deutschen Ueberschrist bringt dao Organ der Allflo» wenischen VolkSpartei, der Ljubljanaer Slovenec, nachstehende Notiz: Diese Worte au» Goeth:« .Faust", mit denen Valentin stirbt, hat unser Krek gerne zitiert. D.tser Tag« ereignete sich in unserem Staate ein Fall, welcher beweist, daß dieser Geist noch nicht aus der Welt verschwunden ist. Al» am 21. Juni I. I. mehrere Räuber die Eisenbahn zwischen Zelenika und Uskoplje überfielen, raubten sie auch die Geldpost ans. Darüber berichtet die Beograder Politika vom 28. Jani: Im Postwagen befanden sich zwei Boamte; als die Räuberbande eindrang, rief sie ihnen zu, den Wagen zuverlaffen. Einer gehorchte sogleich und sprang kopfüber aus dem Waggon, aber der andere, ein braver Deutscher (jedan iestiti Nemac), blieb und stand kühl wie eine Mauer neben der Sasse mit der Geldpost. »Ich bin hier im Dienste und werde da», was mir anvertraut ist, nur tot verlassen," sagte er zu den Räubern. Ein Schaß mitten in die Stirne war der Lohn für die gewissenhafte Pflichterfüllung. ES ist notwendig, den Namen dieses unsere« B:amten, obgleich er nicht unsere; Blutes ist. zu verzeichnen: Heinrich Otto. Gebt uns, setz! Siooeuec diesem Beichte hinzu, ge-nügend Beamte, die ihren Dienst so auffassen werden, und der Staat w!rd schnell konsolidiert sein. Schncllzugsverkehr Wien—Triest. Am 5. Juli hat der SchnellzugSverkehr auf der Linie Wien—Triest über das Gebiet deS SHs-Staate« bei Jisenice begonnen. Warenverkehr mit Istclen Da zwischen der Südbohn des SHL-S:aat«s und jener in Jta-lien noch kein Vertrag zustande gekommen ist, so ist der vollständige Warenverkehr über Logatec noch nicht wiederhergestellt und eS können daher nach Jstrien nur volle Wagensendungen und »och keine Stückwaren abtranspo tiert werden. Wein- und Obstzucht in den Volks-schulen Aus Anregung de» Landwirtschast»mini« stertum» hat da» Unterrichtsministerium beschlossen, die Wein- u»d Obstzucht al» Lehrgegenstand in den VolkS>chulen einzuführen und zwar nur in solchen Gegenden, wo dieser Zweig der Landwirtschaft sehr entwickelt ist, also vor allem in Slo-venien. Die Modewoche in Wien. Die deutsch, österreichische Vertretung in Ljubljana ersucht um Aufnahme nachstehender Mitteilung: Die Wiener Modeindustrie geht nunmehr zum dritten Male daran, da« Ausland nach Wien zur Besichtigung der Herbst» und Winterneuheiten auf dem Gebiete der Damen« bekleidung einzuladen. Um den berechtigten Wünschen sowohl der in- al» auch der ausländischen Jnteres» senten entgegenzukommen, wurde beschl-ssen, di« V«r-anstaltung in zwei Teilen abzuhalten und zwar di« Modewoch«, d. i. jen« Veranstaltung, welch« sür die Eagroskäuser ta Betracht kommt, vom 2g. Juli bi« 6. August, und die Modellwoche für Modellkiuser von 4. bi» 11. September 1921. Da es sich hier um ein rein kaufmännische» Unternehmen handelt, wird von einer gemeinsamen Ausstellung abgesehen; die beteiligten Firmen halten lediglich während der Mode- und Modellwoche, ehe sie ihr« Kollektionen inS AuS'and schicken, diese zur Besichtigung durch die Kunden in ihren GelchästSräumcn bereit. Nähere AuSkünste erteilt die Geschäftsstelle, Wien, 1., Stuben-ring 8, wo auch der künstlerisch ausgestattete Katalog, welcher die Avressender sich beteiligenden Firmen enthält, kostenlos erhältlich ist. •ritt 4 Tittier Zeitung Nummer 54 Sport. Meisterschaftsspiel Athletiker siegen gegen slowenischen Sportklub Maribor 2:1 (0:0). Bei Regen und sehr schlechtem Boden wurde am der» aangenen Sonntag in Maribor da» Meisterschaft»« spiel zwischen den Athletikern und Maribor auSge» tragen. Da Maribor den bisherigen Meister Rapid bezwäng und mit den Srazer Athletikern 2:2 spielte, bestand für Celje wenig Aussicht aus den Sieg, zu> mal. da einige Spieler verletzt eintreten mußten. Die erste Halbzeit brachte für keine Mannschaft einen Erfolg; wohl bemerkte man bei den Athletikern eine kleine Uebermacht, sie wurden oft dem Mariborer Tor gefährlich, ihr Tormann spielte jedoch «it viel Ruhe und konnte jede Gefahr abwenden. In der zweiten Halbzeit wurde ein etwa» schärfere» Tempo eingeschlagen, bei der linken Verbindung der Athletiker machte sich die alte Fußverletzung immer stärker be« merkbar, ewige sichere Schanzen wurden durch ihn vergeben, we»halb die linke Seite der Stürmerreihe wechseln mußte. Hieraus ein rascher Angriff, der «echtSverblnder erziehlte den ersten Treffer. Die Athletiker drängten immer mehr, ein Verteidiger Maribor« machte Hand im Strafraum, der Mittel-decker der Athletiker schießt einen 11 m Strafstoß und stellt da» Resultat auf 2:0. Bor Schluß der zweiten Halbzeit konnte Maribor au« einem Se« dränge auch ein Tor erzielen, nach nochmaliger Auf« stellung hatte Schiedsrichter Zuput da« faire Spiel, nxlche« er zur Zufriedenheit leitete, abgepfiffen. Die Athletiker haben sich durch diese« Spiel an die zweite Stellt vorgeschoben und kommen nun in den Ent« scheidung»ka«ps mit der Meistermannschaft Slo« wenienS, dem Sportklub Jlirija. Da» Spiel dürste voraussichtlich am 17. Juli in Eelje stattfinden. Am gleichen Tage spielte tn Celje die Reservemann« schaft der Athletiker gegen den Sportklub Swoboda. Die Athletiker siegten 1:0 (0:0). Die flechten Bodenverhältnisse ließen bei keiner der Mannschaften ein entsprechende« Kombinationsspiel aufkommen. Leichtathletisches Meeting. Wie bereit» mitgeteilt, findet Sonntag, den 10. Juli, mit dem Beginne um 9 Uhr am Athletikersportplatz ein große« leichtathletisches Meeting statt, bei welchem sich alle Sportvereine au« Celje beteiligen. Gemeldet haben sich 60 Konkurrenten, weshalb sehr interessante Kämpfe zu erwarten sind. Zum erstenmale werden Stafetten „Quer durch Celje" laufen, wozu jeder Berein eine Mannschaft nannte. Wirtschaft und Verkehr. Keine Ursprungszeugnisse für öfter« reichische und tschechische Ware. Da« Zoll« amt tn Maribor verlambart: E» ereignen sich Fälle, daß Parteien, die Postpakete au» Oesterreich und der Tschechoslowakei bekommen, noch immer von deren Absendern ziemlich teure Ursprungszeugnisse erhalten. Das Zollamt macht nun die Parteien darauf aufmerksam, daß sür Postpakete keinerlei llr» sprung»bestätigung notwendig ist. Die Parteien wer« den weiter« verständigt, daß da« Postzollamt bei der Verzollung der Postsendungen keine Vermittlung bestimmter Zollvermittlung»uniernehmungen braucht. Die Parteien vertritt der Postbeamte, dessen Schul« digkeit es ist, bei veffnung der Pakete anwesend zu sein und sich solange nicht zu entsernen, bi« die Ver« zollung durchgeführt und die Sendung wieder ge« schloffen ist. Die Sendungen werden in derselben Reihenfolge abgefertigt, wie sie ankommen. E» empfiehlt sich de»halb, daß die Parteien blc ausländischen Sendungen direkt an ihre Adreffe adressieren lassen. Nur aus diese Weise werden ste die Post-iendungen durch die zuständigen Postanstalten auf schnelle und billige Weise erhalten. Landwirtfchaftsinfpektorate. Da« Beo-grader Amtsblatt veröffentlicht die Bestimmungen sür die behördlichen Landwirtschastsinspektvren. Diese werden alle auf die Landwirtschaft bezüglichen Daten ihre« Bezirke» zu sammeln, die Entwicklung der Wirtschaft zu verfolgen und dem Ministerium Be« richte und Vorschläge zu erstatten haben. Steuerfreie« Brennen von Obst-branntwein. Familien, welche bis zu 4 Mitglieder zählen, ist da» steuerfreie Brennen von Branntwein au« einkernigem Obst. Weintreber, Most und Trau-ben in Kesseln zu 40 Liter durch drei Tage ge« stattet; hat die Familie 4 bi» 8 Mitglieder, durch sechs, hat sie 8 bis!2 Mitgliedern durch acht Tage. Familien mit über 12 Mitgliedern können durch 12 Tage steuerfrei brennen. Für übrige» Obst ist da» Brennen durch 5, 10, 14, be»w. 20 Tage gestattet. Da» Brennen kann zweimal unterbrochen werden. Handelsbeziehungen zwischen Deutsch-öfterreich und Sowjetrußland. Au« Wiener industriellen und kaufmännischen Kreisen, die von der ungarischen Export« und Jmport-Kommiffion eine starke Förderung »er mannigfaltigsten wirtschaftlichen Interessen erwarten, verlautet, daß in Deutsch» österreich wie in Sowjetrußland ernste Bemühungen bestehen, zwischen den beiden Staaten wirtschaftliche Beziehungen herzustellen. Zu diese» Zecke sollen zu. nächst in beiden Ländern wechselseitige Konsulate errichtet werden. Da» Begleiten der Waggon» an. allen Südbahnlinien verboten. wie «Ine Handel»« und Sewerb kammer »eldet, wurde vom 10. d. M. da» Begleiten der Waggon» durch eigene Begleiter der Parteien aus allen Südbahn, linien verboten. Ausnahmen bilden Sendungen von lebendem Dieh und Leichnahme, sowie au« ganzen Eisenbahnzügen bestehende Transporte. Anstatt der Begleiter hat die Südbahn nun das Schließen der Waggons «it dem Patentschloffe genannt Reckord eingeführt, welches um den Prei» von 6 Dinar an allen größeren Stationen der Südbahn erhältlich ist. Diese» Schloß ist im Verkehr mit Deutschösterreich, Deutschland, Polen, Italien und der Tschechoslo» wakei und zwar nur an den Südbahnlinien zulässig. Die durch diese Patentfchlöffer geschlossenen W^gzo nA dürfen nicht aus die Linien der Gtaatteiseu» bahnen übersührt werden, die Anwendung dieser Schlöffer an den Waggon», die von den Staat», eisenbahnlinien auf oder über die Linien der Süd» bahn übersührt werden, ist jedoch gestattet. Goldvorkommen tn Deutschöfterret». Im Schurfgebiete in Schrattenbach in Niederösterreich wurden Platin» und Goldvorkommen entdeckt. Zu ihrer Ausbeutung soll eine Finanzgruppe von An», ländern gebildet werben. Die Weltverforgung mit Getreide. Da» Internationale Landwirtschastiinstiiut in Rom hat durch eine» Vergleich der in den Ausfuhrländer» verfügbaren und der zurzeit schwimmenden Menge» mit den BedarfSmengen der Einfuhrländer festgeMt, daß die in der Welt verfügbaren Weizen« nnv Roggenmengen bi» zur neuen Ernte nicht nur au»« reichen, sondern einen ^Überschuß von etwa 14 Millionen Doppelzentner ergeben werden. E» ist indessen wahrscheinlich, daß die Einfuhr einiger Länder hinter dem offiziell mitgeteilten Cinsuhr-bedarf zurückbleiben wird, infolge der finanziellen Schwierigkeit sich genügend mit Aus! indgctreide zu versorgen und in Anbetracht der Berbrauchtbeschrän» kungen für Weizen, die in einigen Staaten noch in Geltung sind. Da« reue Wirtschaftsjahr, da» von jenem Zeitpunkt beginnt, wird somit bedeutend geringeren Borrat au» dem letzten Jahre vorfinden, al» da» zu Ende gehende Wirtschaftsjahr. Immer» hin sind die ErnteauSsichten sür 1921—22 sehr günstig und versprechen eine ausgezeichnet« Ernte» die den AuSsall in den Vorräten auszugleichen vermag. Absolvierte? Handelsschüler der slowenischen u. deutschen Sprache nichtig, milit&rfrei, sucht Stelle als Praktikant für Gesch&st und Kontor. Gefl. Antrage an die Verwaltung des Blattes. 3716t Sommer- oder Jahreswohnung 3—5 Zimmer, Garage, zu vermieten. Daselbst sind ein Heuwender, Heupresse mit Pferdebetrieb, Alfa-Separator samt Zageh&r zu verkaufen. Luise Reitter, Rimske toplice. Wegen Uebersiedlung sind Möbel und Kunstmajoliken zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. ,71«? Prima Fliegenieini und Düten (HOte) sowie allerfeinstes Ultramarin • Waschblau G nur en gros zu haben beim alleinigen Erzeuger F. Turin in Celje. 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Für die uns anl&sslich des Ablebens unseres vielgeliebten, unvergesslichen Sohnes und Bruders Viktor Mastnak Handelsangestellter entgegengebrachten herzlichen Beweise aufrichtiger Teilnahme, die unseren tiefen Schmerz einigermassen lindern, für die vielen schönen Kranz- nnd Blumenspenden, sowie für das ehrende Geleite zur letzten Ruhestätte sprechen wir allen lieben teilnehmenden Freunden und Bekannten unseren tiefstgefühlten Dank aus. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Stvd«. Seil«« uab heraa«g»b«- «etdnäbuAbn.derei tn Crfjt. - «erant»ortm*r Tx. »ronj P-r».