Nr. 108. Samstag, 14. Mai 1910. 129. Jahrgang. Mb acher Zeitung U5'"ln»ral Vllbjädrig ,, K, ssür dir 8"stcNn»« ins Ha»s ganzjährig « X. — Insertionsgrbühr: ssür llcine I„scrate bi« zu 4 Zeilen ba b, grüßeie per Zeile 12 d; bei eiteren Wiederholungen per Zeile 8 l,. Die «Uaibachcr Zeitung» erscheint täglich, mit Nnenahme der E°»n-und sseiertnn«'. Die Administration befink»» sich Millo«i(''stral!e Nr, 20: dir Llrdaklion Viilluöiösnafir Nr. 20, Eprrchstundcil drr ^edalliu» l,o», « bis ^o Uhr vormittag«. Unfrankierte Briefe werden nicht angenummen, V>an»>lriplr nicht zurückgestellt. Telephon-Nr. der Redaktion 52. Amtlicher Geil. .. Seine l. und k. Apostolische Majestät !'^ den 11. d. M. ilachmittaqs nach Budapest ab» gereist. ^ .> > . Den 12. Mai 1N1U wurde in der l. k, Hof. und Staats» ^Uneiei das XXXVI. Stück des Rcichsgejchblattes iu deutscher "sgllbe ausgegeben uud versendet. . Den 12. Mai 1910 wurde in der l. k. Hof- und Staats« "lclerei das X. Stücl der lrcmtischen. das XXIV. Stück der Ärschen und das XXVII. und XXIX. ölück der kroatischen umgäbe des ReichsgeseMattes des Jahrganges 1910 ausge« U"tn und versendet. ^. ^lach dem Amtsbiatte zur «Wiener Zeitung» vom lii. Mai ,», ^r. 107) wurde die Weiterverlireitung folgender Preß. "zeuq,nsse verboten: st , 3>ugblatt, betreffend Einladung zu der am 26. Mai 1910 ^Mndruden Versammlung iu der Restauration «zum Ma» «'"rat». U^n, XI. Hcmftistrajze 9 . ^lr. 9 «Wohlstand für Alle» vom N. Mai 1910. ^^r. 10 «Kadlec!» vom 7. Mai 1910. Nichtamtlicher Geil^" ^le Frage eines Kompromisses in England. ^ Infolge des Ablebens Köilig Eduards sind in Wand mehrfach Stimmen zugunsten eines Kompro. ^>ses in der inneren Krise lant geluordeii. Um die Ans» lohten des Koinprouiifses zn beurteilen, mich man sich oUnäHst über den Kernpunkt des Streites klar wer- ""- Die bekannte Asanithschc Vill bestimmt, wie die ^ Nnlcrhause beschlosseilen Resolutionen ihrem In» 3?lte nach, daß das Oberhans gegenüber Geldbills kein ^orecht mehr besinn, daß sein Velo gegenüber ande- cn Grs^>^^ „^^ finanzieller Nalur lediglich eine auf. Abende Wirtnng haben und das; die Dauer eines ^llamentes nicht über fünf Jahre hinaus gehen soll. enn l>j.^ G^i^jil nicht vier Wochen, nachden, sie an ^ Oberhaus gelangt ist, von diesem ohne Amende- ,^ genehmigt wurden ist, so sull sie, voransgesetzt, das; 'cht das Unterhaus anders beschließt, auch ohne Gc- H^Ugung ^^. ^,^^^ ^,^^ ^^, königliche Genchmignng ^beskraft erlangen. Was eine Gcldbill ist, entscheidet der Sprecher des Unterhauses, dessen ohnehin sehr be» demsame Stellung dadurch noch einflußreicher gemacht wird. Bezüglich der nicht finanziellen Gesetzgebung schlägt die Vill der Regierung vor, daß ein Gesetzeiil» Wurf, der in drei aufeinander folgenden Sessionen, sei es des gleichen Parlamentes oder mehrerer Parlamente vom Unterhanse angenommen worden, vom Oberhanse aber in jeder dieser Sessionen abgelehnt worden ist, beim drittenmale auch ohne Zustimmung der Lords — vorausgesetzt, daß nicht das Haus der Geineinen sich anders entscheidet — der königlichen Genehmignng unterbreitet werden und Gesetzeskraft erlangen soll. Zwischen der ersten Einbringung der Bill und ihrer dritten Annahme im Unterhanse müssen jedoch mindc» stens zwei Jahre verflossen sein. Der Ablehnung einet Bill durch das Oberhaus soll es gleichgesetzt werden, nxnn es sie in einer Weise amendiert, die nicht die Zustimmung der Gemeinden findet. Anderseits soll eine Vill mit einer früher vom Unterhaus? genehmigten als identisch angesehen werden, wenn sie gegenüber der früheren nur solche Veränderungen enthält, die nach dein Urteil des Sprechers des Unterhauses durch die inzwischen verflossene Zeit notwendig geworden sind oder vom Oberhause früher angenommene Amende» ments wiedergeben. Das Urteil des Sprechers full anch hier endgültig sein und von keinem Gerichtshöfe in Frage gezogen werden dürfen. Wenn diese Vill Gesetz wird, so bleibt in der Tat von den Befugnissen des Oberhauses nnr ein dürstiger Rest übrig. Es kann versuchen, ein Gesetz zu amen. dicrcn, und es kann damit bei einer Bill, mit deren Verabschiedung es Negiernng nnd Unterhaus eilig haben, und die einen Anfschnb von zwei Jahren wohl gar nicht verträgt, ohne wirkungslos zn werden, viel» leicht wirtlich einmal Erfolg haben. Es hat auch dem Namen nach noch jetzt das Recht der gesetzgeberischen Initiative, aber deren Wert ist, wie übrigens jetzt schon, ein recht zweifelhafter. Das, was an wirklicher Macht noch übrig bliebe, wäre kamn mehr als die Möglichkeit, e^ne gescygebcrische Maßnahme um zwei Jahre hinans» zuschieben. Es ist ilnn sicher, daß das Oberhaus in seiner jetzigen Zusammensetznng dieser Bill nicht bcitrclcn wird. Anderseits darf man annehmen, daß es dein König ein äußerst unangenehmer Gedanke ist, den tun-servativen Einflns; der Pairskammer ans die Gesetz» gebnng »lurch die Ernennuug von 5l><» nenen Pairs ansznschalten. Es ist lein klarer Ausweg aus dem Wirr. warr zn erkennen, nnd der Vorschlag, den jetzt schwe» benocn Streit znr Vermeidung des großen Apparates von Nenwahlen durch eiu Referendum zn entscheiden, s'ndei nach nnd nach Anhänger auf beiden Seiten. Der Premierminister hat zwar im März das Referendum als unverträglich mit dem parlamentarischen System be» zeichnet, aver anch seine Anhänger habeil keine Freude an Neuwahlen, die wahrscheinlich keinen entscheidenden, Sieg, möglicherweise aber ans lange Zeit den Verlust der politischen Macht für die Liberalen bringen werden. Natürlich könnte das Referendum nur angewandt wer» den, wenn es durch eine Parlamentsakte eingeführt würde. Diese würde möglicherweise zu erreichen sein, aber die Debatten darüber würden Zeit in Anspruch nehmen. Doch wäre das vielleicht im gegenwärtigen Moment beiden Parteien gar nicht einmal unerwünscht, besonders, da hierbei der eigentliche Streitpunkt, wenn auch nnr für kurze Zeil, etwas in den Hintergrund trelen könnte. Politische Uebersicht. Laib ach, 13. Mai. Zum Aufenthalte Seiner Majestät des Kaisers in Budapest schreibt „Magyar Nemzel": Das Volk Un-garns blickt mit Freude zu der in Maienpracht glän-zendcn Ofencr Hofburg hinanf, wo der gütige Herr. scher, der allererste Ungar, der allerhervorragendste Po-lililer von srüh bis spät abends an dem Wohle seines Volles unermüdlich arbeitet. — „Pesli Naplo" schreibt: Seine Majestät beobachtete aus der Ferne die Gestal» tling der Dinge in unserem Lande, den Ernüchlerungs» Prozeß in der öffentlichen Meinung. Jetzt ist er von neuem in unser Land gekommen, von der Hossnnng er» füllt, das; die Lehre der jüngsten Vergangenheit genug wirksam sein und die Nation aus dem Strome befreit werde, in den sie durch Phantome und Leidenschaften gerissen wnrde, seit sie sich von der festen, staatsrechl-lichen Grundlage, ans welcher ihre ganze Existenz beruht, von dem 67er Ausgleich, abwendete. Nicht das Schicksal Feuilleton. '"lenzauber an der österreichischen Niuiera. Von Zc»rci ZNünch. In sinem Thcaler, das bis auf den letzten Platz <5 staust ist, erhebt sich mit einem Male ein großer ^e, der Besucher und strömt dem Ausgange zu. Nicht, ell das Schauspiel beendet ist, es hat seinen Höhe- nu! ""H "'Hl erreicht, sondern, weil die Stunde, dic "> den, Theaterzettel als Schlich der Vorstellnng an- ^geben ist, geschlagen hat. Das Ensemble aber spielt 5 ^ldrusscn'weiter und — sonderbare Ironie — ge- s^.. icht, wo das Theater nahezu leer ist, werden die ' Misten Dekorationen, die, feinsten Pointen und die ' " Schlager gebracht. HlV ' ungefähr so, ist es jetzt an der österreichischen der ?"' ^ Frühlingssaison ist offiziell abgeschlossen, teilt "^"^m" lM sich "ach allen Richtungen vcr-^ "nd in der Kursrequcnz ist eine bemerkbare Ebbe l^.treten. Das Nalnrschauspiel, das sich an der öster-tei?< " Niviera abspielt, hat feinen Höhepnnkl er-^ "' "llein die meisten Äesncher sehen nur die ersten d ' "ltc, März nnd April, und oer letzte und schönste, '"'nidervolle Monat Mai, geht ihnen verloren, 'l'le K >'^" Schwestern Abbazia und Lovrana legen r'osa ^lli'chstci Toiletten an, Feslgewändcr aus weißen, cn,n' ^"' ""d glutroten Rosen; in anmutiger Um-^etid'? ^'" ^ '^ 3'"^ ""5 ""^" weichen, grünen Itig ^ dem zarte Maiglöckchen, purpurblaucr U"d andere Boten des Frühlings sprießen. Heiter strahlt die Sonne vom Himmel und spielt auf ihrer lerbeerbekränzten Stirne, bezanbert, belebt und ver. klärt ihr Antlitz. Über die Strandwege nnd die Wald» Promenaden wölbt sich ein dichter Baldachin aus zarten», grünem Lanb nnd vom frühen Morgen bis zum späten Abend ertönt ein vielstimmiger Ehor aus den Kehlen von Tankenden gefiederten Sängern, die in fröhlichem Gezwitscher, in helleil Trillern und in jubelnden Al° lorden den Liebreiz dieser holdseligen Schwestern be-singen. Auch das Meer ist von ihrer Schönheit bezwungen, gebändigt und rcgnngslos liegt es zn ihren Füßen, eine unermeßlich weile, türkisblaue Fläche, auf der silberne Lichter flimmern. Langsam uud ruhig gleiten Barten dahin, von wcißen Lcinendächern mit breiten, gezackten Volants beschattet, rnhig ziehen die Dampfer ihrer Bahn. Es ist die Zeit der genußreichsten Seefahrten an die reizenden Orte der kroatischen Küste, nach den nahe» gelegenen Inseln Eherso und Vcglia, dem verwünsche-nen Eiland Arbe, nach Pola nnd Lussin. Lichtslnten schaukeln über dem Meere, Lichtslulen breiten sich über die dichlb'.".valdeten Gehänge der österreichischen Riviera. Lebensfreude erfüllt die Atmosphäre und senkt sich m das Gemüt der Menschen. Verjüngend, belebend, dnrch. dringen die Strahlen der Sonne den Organismus. Und e^. vollzieht sich das alle, ewig neue Wunder der süd-lichen Sonne. Bleiche Wangen röten sich, müde Augen beginnen zu lenchten, Traurige lernen wieder lächeln, Schaffensfreude, ungestümer Talendrang durchglüht die Adern der Ingend und der blaue Himmel hängt allen voller Geigen. Nicht nur in den Seelen der Menschen wird es licht, anch ihre Kleidung zeigt helle Farben. Die weiße Farbe dominiert, in Slrandkostümen und in Kappen, besonders bei der Jugend, aber auch das Aller ver» schmäht es nicht, sich durch sie zu verjüngen. Und wenn wir ansmcrtsam um uus blicken, wer» den wir gewahr, daß die Natur, dieser vollendetste Ne. gisseur, bei offenem Vorhange, ganz unmerllich für dcn, Zuschauer, eine große Verwandlung vollzogen hat. Eine Sommerfrische im nobelsten Stile natürlich! Wer jetzt schon von Bcrussniühen sich ausruhen möchte und von fchönen Julitagen im Salzlammergut träumt, der binde sich nicht an kalendarische Daten. Ischl, Gmnnden im Juli, Abbazia, Lovrana im Mai, es ist beinahe das. sclbe. Nur daß hier, an der österreichischen Nivicra, alles viel grandioser, farbenprächtiger, überwältigender angelegt ist. Dort Seen, hier das Meer, dort Tannen. Wälder, hier .Haine von Lorbeerbäumen, deren schlanke, geschmeidige Stämme sich einander znncigen, deren Zweige sich umarmen, so daß die Sonuc sie niemals ganz durchdringen, sundern nur helle Lichter auf ihre. Blätter und weiße, unregelmäßige Figuren auf den braunen Kiessand zeichnen kann. Dort der Schasberg ,'iid hier oer Monte Maggiore, der, da noch keine Bahn aus seine!, Kamm hinausführt, noch immer mehr be« wundert cls bestiegen wird. Doch schon liegen die Schie» nen bereit, die diesen Bergriesen populär machen wer» den. In dcm Augenblicke, wo das Projekt, von Abbazia nnd Lovrana eine Nahn ans den Monte Maggiore zu banen, verwirklicht ist, wird er in den Vordergrund der Höhenkurorte treten, ein zweiter Scmmering, ein Sem» mering am Meere, und die Zeit ist nicht ferne, in der Laibacher Zeitung Nr. 108. 968 14. Mai 1910. eines Kabinettes, auch nicht das eines Regierungs» systems ist es, wofür sich Seine Majestät mit dieser Reise exponierte. In unseren schweren Tagen ist der Monarch wegen der Zukunft des Landes besorgt und reicht Seine königliche Rechte, um bei der Herstellung der unentbehrlichen Harmonie zwischen Krone und Na. tion mitzuwirken und ans der festen (Grundlage des Ausgleichswerkes die Grundlage des staatsrechtlichen Friedens zu bezeichnen. Wir begrüßen Seine Majestät mit Ehrfurcht in Budapest und wünschen aus vollem Herzen, daß er sich im Kreise Seiner ungarischen Unter-tanen am besten fühle. — „Budapest" begrüßt die An» lunfl Seiner Majestät und sehnt eine vollständige Har» monie zwischen König und Nation herbei. — „Pesti Hirlap" schreibt: Für Seine Majestät lebt in allen Schichten des ungarischen Volkes ungeteilte, innige Liebe und Loyalität. Je länger seine Herrschaft über unser Land, um so größer ist unser Glück und wenn lrir auch ihm gegenüber uns ans die Gesetze berufen, denen gemäft der König von Ungarn eine entsprechende Zeit hindurch, auch in unserem Lande sich aushalten sollte, wollen wir ihn nicht nur mit den Banden des Gesetzes, sondern anch mit der Rosenkctte der Liebe an uns knüpfen. '—^ Über die am 12. d. M. erfolgte Beratung der Sla» vischcn Union wird folgender Bericht ausgegeben: Zu Beginn der Sitzung teilte der Vorsitzende, Abg. Udrxal, die Zuschrift der Czechischradikalen mit, womit sie den Austritt uns der Slavischen Union anzeigen. Die Zu-schrift wuroe mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Abg. Udr/.al führte ferner die Meldungen über die deulsch-ezechischen Verständigungslonserenzen auf das richtige Maß zurück und erklärte, es handle sich hier nu^ um unverbindliche Konferenzen. Ferner teilte der Vor. sitzende mit, daß die ezechisch-agrarische Partei nach Be» ratung mit den Exekutivkomitees des Klubs und der Slavischen Union Vorschläge über die Lösung der nationalen Frage in ganz Österreich erstatten werde. Das Resultat der in Kroatien stattgehabten 38ah» len in den serbische» Kirchenlougrcs; liegt nunmehr in seiner Gänze vor. Darnach hat die radikale Partei eine vollständige Niederlage erlitten. Von 75 Mandaten ent» fallen 3? auf Ungarn und 38 auf Kroatien. Von diesen 38 Mandaten erhielt die selbständige Serbenpartei 32 und die radikale Partei U Mandate. Die selbständige Serbenpartei hat um 7 Mandate mchr erhalten als im Vorjahre und dürste auf dem Kongresse die Majorität besitzen. Aus Wien wird gemeldet: In hiesigen diplomatischen Kreisen wird der Ansicht Ausdruck gegeben, daß der Unlertcmeneid der christlichen Mitglieder der kreti» schen Nationalversammlung für den König von Griechen-land weitere Folgen ernster Natur nicht nach sich ziehen werde. Die Pforte hat eine solche Kundgebung voraus» gesehen und wnrdc daher hievon nicht überrascht. Alles in allem genommen kann die kretische Frage sür die nächste Zeit kein Moment der Bennrnhignng bilden. Aus guter Quelle verlautet, der Zar habe sich entschlossen, eine Auflösung des finnischen Landtages vorerst nicht vorzunehmen. Tageslicmgteitm. — lEnglischc Damen als Farmerinnen.) Einen eigenartigen Anblick bietet dein Besucher die Gemüse-farm der Damen Miß Peers nnd Miß Hughes-Ioues in Thalcham in Amerika dar. In langen Reihen sieht man dort auf den Beeten, schnurgerade wie Soldaten aufmarschiert, große Glasglocken anstatt der Pflanzen und crft oei näherem Zuschauen entdeckt man darunter die Spargel, Salatlöpfe, Gurken nnd Radieschen, die auf der Farm gebant werden. Jeder, der sich auch nur entfernt mit Gartenbau beschäftigt hat, hat etwas von Warmbeeten nnd Gewächslasteu gehört, unter denen die Pflanzen, gegen alle Unbilden des Wettern geschützt, aus dem Samenlorne nnfgezogen werden. Man bringt sie erst als junge Pflanzen ins Freie, sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen es gestatten. Diese Glaskästen werden jetzt ersetzt durch die großen Glasglocken, wie sie die beiden Damen auf ihrer Farm beniitzen. Unter diesen Glasglocken, die ungefähr von der Größe eines mittleren Handl'orbes sind, können Salate, Gnrken und alle übrigen Gemüsepflanzen Wochen früher auf den Markt gebracht werden, als es bisher nach der alten Bebauungsmcthode möglich war. Unter jeder von ihnen können z. B. ein halb Dutzend Salatköpfe zugleich auf» gezogen werden, denen in ununterbrochener Reihe von' Anbeginn des März bis in die letzten Tage des Novem-ber immer ueue folgen. Solcher Üdersluß bringt natür» lich entsprechenden Nutzen, da ja die Preise sür frühe Gemüse oiel höher sind als sür die später auf den Markt gebrachten. Da sie natürlich Fruchtwechsel eintreten lie» ßcn, ist es unter besonders günstigen Umständen den beiden amerikanischen Farmhalterinnen schon gelungen, 16 Ernten hintereinander von demselben Beete einzn» heimsen. Die Damen Peers und Hughes.Iones, die ihre „Schnellfarm" übrigens nach Vorbildern aus Frankreich und Belgien eingerichtet haben, wo man ähnliche in anderer ^orm bereits seit längerem kennt, haben bereits große Erfolge gehabt. Sie bestellten die Vcelc übrigens ohne jede männliche Hilfe, und haben nnr 15) '„Assistenten" ihres eigenen Geschlechtes. Diese „Lehrdamen", die aus wohlhabenden Familien stammen, und die alle und jede vorkommende Arbeit machen, ge» denken nach Ablauf ihrer Lehrzeit eigene derartige Farmen einzurichten. — sEin Kunstzimmcr.) In Paris wnrde dicsertage der Salon der Humoristen eröffnet; am meisten gefesselt werden die Besucher durch die retrospektive Ausstellung der Werke des Zeichners Pille. Dieser Künstler war von einer außerordentlichen Fruchtbarkeit, und seine mittet» nlterlichen Szenen erregten wohlverdiente Aewunde« rung. Mit seiner lebhasten Phantasie wußte er sich, obwohl seine Bildung recht mangelhaft war, in ferne Länder und Zeiten zu versetzen und das im Geist Ge» sehene ans die Leinwand zu zaubern. Sein größter Feh» ler war, daß er sich um die eigene Person gar nicht kümmerte und sein Äußeres stark vernachlässigte. Ob» wohl er sehr wohlhabend war, kleidete er sich so schlecht, daß seine Kollegen ihm eines Tages einen recht schlim-men Streich spielen konnten. Es war, so liest man im „Soleil", bei der Eröffnung eines der vielen Pariser Salons. Felix Faure schritt mit den Mitgliedern der Jury durch die Säle der Ausstellung, als ein immer zu tollen Streichen aufgelegter Maler den Polizei» kommissär, der für die Sicherheit des Präsidenten zu sorgen halte, ans einen skandalös gekleideten Mann mit struppigem Bart aufmerksam machte: „Was ist denn das sür ein verdächtiges Individuum, das dort dem Prä» sidenlen nachschleicht?" sagte er. Der Polizeilommissär fand das Individuum auch verdächtig und gab seinen Leuten die Weisnng, den Mann im Änge zu bchalteu. Ein paar Minuten später trat ein Geheimpolizist aus Pille — das war der verdächtige Mann — zu und forderte ihn höflich, aber bestimmt auf, ihm in ein Nebenzimmer zu folgen und sich dort zu legitimieren. „Ich bin sa Pille", sagte der Mann ganz erschrocken. „Ich kenne keinen Pille," erwiderte barsch der Polizei» mann, der es mit einem gefährlichen Anarchisten zu tun zu habeil glaubte. „Ich sage Ihnen noch einmal, ich bin sich auch auf seiner Höhe erstklassige Hotels, Sanatorien und Villen erheben werden. Mit der Eröffnung der Monte Maggiore-Vahn wird auch jenes Vornrteil hin» fällig werden, das noch immer den Fremdenznzug an die Rivi'ra in den Sommermonaten hemmt, die Furcht vor großer Hitze. Alle diejenigen, die gegen Wärme empfindlicher sind, werden sich dann auf der Höhe des Monte Maggiore niederlassen können, um nur zum Gebrauche der Seebäder und zn den Dampferexlnrsionen an das Meer herabzukummen. Notwendig ist diese Höhenslucht allerdings nicht, denn die Temperatur an der Riviera ist niemals drückend oder unerträglich, da sie immer durch die Brise vom Meere gemildert wird und die Abende und Nächte eine starle Abkühlung bringen. Im Kurparkc von Abbazia, in seinen Lorbeer» uud Konisereuanlagen, unter seinen gigantischen Mammut-bäumen und Riesenmagnolien, auf den von grünen, Laube umsponnenen Straudwegen, im weltentrückten Kastanienhain der Loqua in Lovrana herrscht immer, auch im Hochsummer erfrischende Kühle, schattig und luhl ist cs auch auf den herrlichen Promenaden, die das rumänische Königspaar in den Eichenwäldern von Abba» zia anlegen ließ. Der Dichtcrfürslin, die hier mit Vor» liebe gewellt hat, ist bei der Carmen Sylva-Nuhe ge° dacht, einer Bank im Hintergründe eines von einem Holzgeläuder begrenzten, von drei hochragenden Eichen beschatteten Rasens. Gany ausgeglichen aber wird die gesteigerte Tempe» ratur durch den Gebrauch der Seebäder, die in den^ ersten Mailagen beginnen. Während in der Mittags» stunde im angrenzenden Musikpavillon die Kurkapclle eine Opernonvertüre intoniert, spielt sich im Angiolina» Bade, dem sashionabelslen Badeetablissement Abbazias, die Introduktion des Vadclebens ab. Und auf diese schüucn, geuußvollen Tage folgen milde Ablnde und venezianische, Nächte. Noch lange nachdem die letzten Strahlen der Sonne die Knppc des Monte Maggiore geküßt haben, promenieren Kurgäste und Einheimische längs des Strandes und genießen den Abendfricdcn am Meere. Aus dunklen Barken ertönen Zitherspiel und italienische Gesänge. Und bei dem Rhythmus dieser Weisen zieht der Mond still über das Firmament, verbirgt sein gelbes Antlitz unter dünnen, grauen Woltenschleiesn und trägt cs dann wieder offen zur Schau. Sein Widerschein wirkt goldene Bänder in die dunkle Fläche des Meeres und umfließt die schwarz» grauen Felsen am Gestade, an denen das Wasser leise Plätschert und gurrt, mit fahlem, geisterhaftem Lichte. An diesen Abenden spielt die Knrlapellc oder das Zigeunerorchester im Knrvarke von Abbazia, vor dem Kursaale Quarnero. Wenn die letzten Musikklänge ver» hallt sind und die Besucher sich in den dunklen Alleen des Parkes, in denen weiße Azaleenbüschc schimmern, verloren haben, dann beginnen die Zypressen und Pinien untereinander Zwiesprache zu halten. Aber auch sie sind müde; schlaftrunken neigen sie ihre Wipfel und der melodische Schlag der Nachtigall wiegt sie in sanfte, glückliche Träume. Pille, Mitglied der Jury und Ritter der Ehrenlegion. ^ „Was sagen Sie da?" — „Jawohl, ich bin Plfle, Mitglied der Jury, und hier ist übrigens die ElN' ladnngskarte, die mich ermächtigt, dem Besuch des Pra» sidenten beizuwohnen." Nun war kein Zweifel mehr möglich; überdies erschien noch der Urheber des Scherzes mit einem anderen berühmten Maler, um den armen Pille zu rekognoszieren. — Mnig Georgs Tabakpfeife.) Es ist nicht »n bekannt, daß'König'Eduard e>n starker Raucher WlN und besonders große, für ihn eigen) hergestellte Zi^:' ren geliebt hat. Sein Sohn, d,?r n.'ue König von (^ land, zieht dagegen als echter Seemann, de^ er imnu'l war, eine gute Pfeife vor. Nichts macht ihm ein gro^ ßeres Vergnügen, als in den frühen Morgenstunden sich auf deu ländlichen Wegen in der Gegend v»n Sandringham mit seinem Hunde zu ergehen. Dabei raucht er immer seine Pfeife. Vor einiger Zeit bemerkte er auf eiuem dieser Murgenspaziergäugc plötzlich, daß er feinen Tabak vergessen habe. Er trat an einen Ehauss^' arbciter heran und sagte: „Wollen Sie mir vielleicht ein wenig von Ihrem Tabak überlassen?" Der Arbeiter erlannte den damaligen Prinzen von Wales und ant' wortete: „Mit Vergnügen, Hoheit." Der Prinz nah!" dankend den Tabak uud entfernte sich, sehr zufrieden oar« über, weiter rauchen zn können. Einige Tage daraus wollte cs der Zufall, daß der Prinz seinen Tabaksbeutel wieder vergessen hatte und neuerdings denselben Straßenavbeitcr begegnete. Lächelnd bat er ihn noch einmal um ein wenig'Tabak. Der Straßenarbeiter reichte ihm wieder eine Handvoll hin. Aber nach einigen Augenblicken hörte der Prinz, wie er seinem Kameraden sagte „Sollte man glaubeu, daß ich der Tabakliescranl der königlichen Familie bin?" Am anderen Tage wcn er jedoch nicht wenig erfreut, als er einen Tabaksbeutel erhielt, der das Monogramm des jetzigen Königs trusi nnd mit dem allerbesten Virginialabak gefüllt war- — iPrinM als „Handwerker".) Die königlichen Prinzen Friedrich Sigismund und Friedrich Karl von Preußen, Söhne des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen, haben, einem alten Hohenzollerngebrauch f^' gend, kürzlich ihre Gesellenprüfung vor deui zuständige" 'Gesellenprüfungsansschuß der Berliner Handlverks-lnminer abgelegt. Prinz Friedrich Sigismund hat da?' Tischlerhandwerk, Prinz Friedrich Karl das Schlosse^ Handwerk erlernt. — «Mnscrnc Häuser.) Aus Ncwyork wird berichtet-In Pittsburg wird man voraussichtlich liinnen kurze'' Zeit den Bau eines seltsamen Hauses verfolgen können, das nach der Mcinnng des Bauherrn bcrnsen sein s».^ die moderne Hausarchitektur vollkommen zu reformü'' rcn; denn dies neue Haus wird ganz nnd gar aus Olci^ gebaut: „In zehn Jahren," so versichert Roger ^ Pease, der einer der ältesten Glasfabrikanten Amerik^ ist, „werden viele Lente in Amerika gläserne Häusel banen, die an Dauerhaftigkeit, Schönheit nnd in lM>e' nischer Beziehung die Steinhäuser bei weitem üvcr" treffen und zugleich viel geringere Erhaltungskosten ver-nrsachen als die Häuser, die jetzt gebaut werden." V^' Keller bis zum Dache soll das^Haus des Herrn Pcai^ ans Glas gebaut sein. Die Glasindustrie ist imstande, Glas in allen Stärken und in allen FarbenschatticrnN' gcn zn liefern; die Arbeit dcs Malers und des Tape^ zierers wird überflüssig, selbst die, Dachziegel sind au" Glas gearbeitet und bieten gegen Hitze einen lvirl" fameren Schntz als jede andere Dachverkleidung. ^ gleich sind die neuen Glashäuser absolut feuersicher,.^ Feuchtigkeit gefeit. Für die Mauern wird selbstverstänt"' lich undurchsichtiges Glas verwendet, das in jeder Far"' tönung hergestellt werden kann. Das Wichtigste an dew neuen' Plan aber ist der Umstand, daß Pease versiche^ daß sein Haus ihn auf diese Weise bedeutend wenl>>^ losten würde als ein Steinhaus, von den Nachteiles der Stcinarchilektur ganz abgesehen. Denn das G'^ zu Bauzwecken kann außerordentlich billig hccgestel^ werden, und darin liegt nach Ansicht des neuen ^l«"' bauherrn auch die Gewähr l.a,ür, daß die gläserne Häuser schnell populär werd^i m.issen. Lolal- und Promnzial-Nachrichten. Fundbcricht ans Emona. (Schluß.) Knapp neben der Südmauer des Kaufladens tiM' den nebeneinander mehrere Altarreste, in der M'^ des Osttraktcs der Nest einer Kaiserinschrist aufgedecll- Die letzte ist leider fehr zerstört, und aus ba"'^ lichen Rücksichten konnte auch nach etwa vorsindliche^ weiteren Bruchstücken derselben nicht mchr gesucht »vcr-den. Sie lautet: U? - Nä.X (^,O5li!- li)o)nt(ilox) inaxsiinu«) in schöner ^^^,. schrift des I. Jahrhunderts. Den Altären ist "»eist ^ obere Teil abgeschlagen, doch lassen sich die Insch"!" noch entziffern. 1. 0NI) V^I.I5MV8 ^N1.I^V3 I6NI.N6XIIIK NX VOI'0 slavi) optims) mnxiino Doüc-nonl,. Vnl<>rni5 ^"'" l?)il5iiit'or le^ionis ckoiinao tortinu x«,ninn« «X vo Laibacher Zeitung Nr. 108. 969 14. Mai 1910. Dem lHiPpiler) Dolichcnns hat Valerius Acliauus, dcr ^elchentr^ger der dreizehnten Lcgiou den Altar in Er» NlNunc, s^ncs Gelübdes geweihtes ist dies die dritte Anschrift aus Krain lzlvei, wahrscheinlich ans Treffen, Md von früher bekannj), die dem syrischen Sonncngutte, "ud zwar von cinein aktiven Soldaten, sseweiht ist, der !^st auf den römischen Inschriften Krams sehr selten ^- In Pannmiien, zu dem Einona gehörte, garniso. luerten beim Tode des Augustus im'Jahre 14 nach ^hrlsti drei Legwuen, die V1I1. Augusta, die IX. Hi> !pana und die XV. Apollinaris. Ihre Winterquartiere ^'ud nicht bekannt; jenes der achten Legion scheint in -pettau gewesen zu sein. Einige Manipcl dieser Legionen ^n Manipel ist gleich zwei Centurien zu ungefähr "^ Mann) wurden in die Umgebuug Emonas geschickt, "'u Brücken, und Wegcbauten vorzunehmen, und kam» p'erten in einem Sommerlager bei Nauportus (Ober» "'bach)- ich vermute, daß man sie auch zu Befestigungsarbeiten dcr Stadt Emuna heranzog, die um das Jahr ^ n. Chr. sC. I. L. III. Suppl. 10.768) begonnen wur» cn. Wegen zu fchwerer Arbeit empörten sich die Mani» p", bedrängten den Legaten Vlacsus und erst Elementar» ^'lwisseu uud dem Zureden des Kaiscrsohnes Drusus 3"Ng rs, hi(> Empörer zu Gehorsam zurückzusühreu ^acitus hat den dramatischen Austritt meisterhaft ge» 'Widert. ?iicht lange blieben diese Legionen in Panno» '^n, die IX. schickte Kaiser Claudius nach Britannien, "ery die VNI. nach Moesien nnd die XV. marschierte !? Jahre 63 in den parlhischcu 5kricg, zog dann nach ^udäa, wo sie den Aufstand der Juden unterdrückte, und lehrle uu Jahre 71 nach Pannonien zurück. An Stelle der transfericrteu Legionen kamen uach pannonien die Legio VII gemina und die Xill gcmina; vun dieser steht s'est, daß'sie im Jahre 69 in Peltan, ^ Ende des 1. Jahrhunderts aber in Vindobona im Winterquartier lag. In dieser Zeit wird der Altar .^ Fähnrich Valerius Acliauus aufgerichtet worden '^5- Uno ans dem zeitweiligen Aufenthalte der Gar-">!°n im Oriente ist auch dcr Kult des syrischen Gottes '^erklären. Erwägt man ferner, daß hier der Fähn» ^'ch eines Manipels, in einer anderen Inschrift (C. I. L. '^46) ein Centurio, Ti. Varbius Titianus, zugleich anch ^uriu iu Emoua, erwähnt wird, so kann man daraus ^uf die geringe Stärke dcr Laibachcr Garnison schließen, ^ nicht aus zwei oder drei Legionen, wie man an° kyMen wollte, sondern aus einem oder zwei Mani» ^ln bestand, die in Verbindung mit dem staalserha> ^den Element der in Emona angesiedelten Veteranen, .'e Ordnung im Territorium der Stadt ausrecht er- l)>clt. 2. OKI H.VK 8^. ^OUVN 81^X VILVN HIV3 ^VI^VL NX V0I - ^' verstümmelte Oberteil des Weihealtars gibt ^ einen Teil des Namens der Gottheit. Ich lese: ^tai-iyk ^.nguutü« «»«ruin. 8oxtu» Vibnnnin^ ^t,^, <;x vow. Der hehren Siegesgöttin hat Scxtus "'bunnius Avitus sein Gelübde erfüllt. Ein für Krain Acr Name, der im Fraucunamen Vibunna (C. I. L. I . ' Inschrift im Deutschen Ordenshause) cine. Ana- U'e findet. 3. V/I/// I. I^ttMV8 V 8 I. N ^'W Narbius hat sein Gelübde mit Freuden erfüllt, em? ^-^ ^^^ ^.^ ^^jsic^ wcrdeu können. Die f^s Barbia ist zahlreich in Enns vertreten lE. I. L. "^ 5680). 4. Vic?I0« / « 1 r 'l V - 8 I. N Utorius oder Victoria hat das Gelübde mit Freuden "Mt. Diest. vier Altäre lagen, wie erwähnt, auf der Süd-Unk ^ Kaufladens des Goldschinicdes in Trümmern ^ " waren schon zu Nümcrzeiten dorthin gebracht wur» ^^uch dic i,n ersten Fundberichte erwähnte Inschrift ^ ^allius Exsoratus lag, als Material verwendet, in UM strich/Ein Zeichen, daß man in Zeiten des holt ^"'^" römischen Reiches Vaumalcrial dort ^ k' wo es am leichtesten zu crrcichcu war, in den ^. "UliclM Gebäuden früherer Zeit, besonders in heid» I,' ^ Tempeln, die verlassen standen und deren Demo» him ^ ^ der strengsten geschlichen Verbote nicht ^. angehalten werden konnte. Schon unter Konstantin nn't ^" banter die Tatsache, daß er die Stadt Abclla "ich. ''^'^ bic er aus einem Steinbruche gebrochen, habe l "" °^" Denkmälern geraubt habe, pslastcru das, ^"^- sür eine so seltene und rühmenswerte Tat, z„ " su' durch eine Inschrift der Nachwelt verkünden ""'sen glaubt (C. I. L. X. 1199). Dr. >V. 8. Deutscher Thcatcrvcrcin in Laibach. Gestern fand die ordentliche Generalversammlung dcs dcntschen Thcatervereincs in Laibach unter dem Vorsitze seines Obmannes, Herrn Arlnr Mahr, statt, welcher die Versammlung begrüßlc, namens des Aus» schusses oen Herren .Heinrich L udwig, Julius Ritter O Hm-Iau usch ows ky und ElNlnerich Mayer jun. für ihre hingebungsvolle Tätigkeit den Dank aus-sprach und sodann dem Schriftführer Herrn Ritter von O h m . I a n u sch o ws ky zum Vortrage dcs Tätig, keitsberichles das Wort erteilte. Der Tätigkeitsbericht lautete: Das Jahr 1909 ist für die Geschichte dcs deutschen Theatervereines und der deutschen Vühne von hoher Bedeutung, denn es brachte den Plan dcr Erbauung eines deutschen Theaters zur Verwirklichung. Da sich die schwierigen Verhältnisse, die infolge der gemeinsamen Benützung des Landestheatcrs durch zwei Unternehmungen, welche alle Kunstgattungen Pflegen, von Jahr zu Jahr steigerten, ward der deutschen Bühne nur eine mit schweren Opfern erkaufte Schcinexislenz ermöglicht, die auf die Dauer unhaltbar erschien. Es bildete sich daher ein Komitee, bestehend ans Milglie» dern des dcutscheu Theatervcrciues, der Krainischen Sparkasse nnd aus Theaterfreunden, das zum erstenmale im Dezember 1907 zusammentrat uud unter dem Vor» sitze, des Herrn Grafen Barbu die Frage der Er» bauung eines deutschen Theaters eingehend in Erwä» guug zog. Durch die Entscheidung des krainischen Landes« ausschusses, der über Ansuchen dein flovenischen drama» tischen Vereine für die Saison 1909/1910 vier Spiel-tage wöchentlich einräumte, wodnrch die deutsche Bühne auf drei Wochentage, und zwar Montag, Mittwoch und Freilag, beschränkt wnrde, erschien die sofortige In» angriffnahmv,' des Theulerbanes unausweichlich, da die Herabminoernng dcr Einnahmen eine namhafte Er-höhung der Subvention zur Folge habeu mußte, die iu keinem Verhältnisse zu den Darbietungen an drei schlcch. tcn Wochentagen stehen konnte. Die mächtigste Förderung ersuhr jedoch der Plan durch die Allergnädigste Spende, die Seine Majestät dcrKaisc r über Allcrnntertänigste Bitte des dentschcn Thcatervereincs sür den Funds zur Erbauuug eines deutschen Theaters aus der Allerhöchsten Privatlasse zu bewilligen gernhle. Der deutsche Thcatcrverein stattete durch eine Ab» urdnung, bestehend aus den Herren: Gras Varbo, Artur Mahr uud Emmerich Mayer jun., in einer Aller, höchst bewilligten Audienz seinen uutertäuigsten Tank für die Allcrgnädigsle Spende ab und verband mit der Danksaguug die Bitte, seine k. und k. Apostolische Majestät geruhe Allcrgnädigst zu gestatten, daß das neue dcuischc Theater zur bleibenden Erinneruug den Namen „K aiser Franz I u se s» I u b i l ä u m s -theater" führen dürfe. Seine Majestät geruhten die» fer Bitte Allergnädigft zu willfahren. Die Krain ischc Sparkasse, die Förderin aller gemeinnützigen, humanitären, wissenschaftlichen und künstlerischen Unternehmnngen im Lande, crmög» lichte die Ausführung in großherziger Weise, indem die Generalversammlung des Vereines am 1. Oktober 190;, beschloß, dem deutschen Thealervcreinc den Theater» baufonds zu überlassen. Die Ausarbeitung der Pläne und die Leitung dcs Baues wurde dem Architekten Herrn Alexander Graf 11. Wien übertragen. Die Vanmcifterarbeiten wurden der Krainischen Vangcscllschast im Ofscrtwegc vergeben, welche mit den Erdarbcilen auf dem Baugrund in det Erjauccgasfe am 10. Oktober 1909 begann. Vertrags» mäßig muß das Theater am 1. August 1911 fertig, gestellt sein. Da oic Krainische Sparkasse die Bedingung gestellt hatte, die Hälfte der Mitglieder des Ausschusses dcs deutschen Theaterucrcincs aus den Mitgliedern dcd-selben zu erneuncn und daß im Falle der Auflösung das Vermögen des Vereines an die Krainifchc Spar-kasse fällt, wurde die Änderung dcr Vereinssatzungcn in einer außerordentlichen Generalversammlung am 12. Oktober 1909 bcschlosscn, worauf nach Genehmigung der geänderten Satzungen in einer zweiten auherordent-Uchen Generalversammlung am N. Dezember 1909 die Neuwahl vorgenommen wurde: Die Krainischc Spar» lasse entsandte die Herren: Josef Luckmaun, Arlur Mahr, Emmerich Mayer jun. und Baron Egon Zois in den Ausschuß. Gewählt wurden die Herren: Adolf Kordin, .Heinrich Ludwig, Julius Ritter O h m.Iau usch ows ty und Dr. Rudolf Tho» m a u n. In den Nevisionsausschuß wurden einhellig die Herren Arlur Mühlei sen, Viktor Na nth und Dr. Edler von Valenta wiedergewählt. Dcr Ans- chuß konstituierte sich und wählte die Herren: Artur Mahr zum Obmann, Baron Egon Zois zum Ob» lüannstelwcrtrctcr, Julius Ritter Ohm» Jan u» s chows t y zum Schriftführer uud Heinrich Ludwig zum Kassier. Dcr Vercinsausschuß hielt 27 Sitzungen, die sich zumeist mit Vauangelegenheiten befaßten. Es langten 220 Schriftstücke cin- die Zahl der erledigten betruq 182. Dcr Theaterspielzeit 1909/1910 unter Leitung des Theaterdireltors Herrn Richter, wnrde mit großer Sorge entgegengesehen, da ja eine einschneidende Ver» änderung zn ungunstcn der deulschcn Bühne durch Ent» fallcu eines Spieltages und aller Sonn. und Feier» lagsvorstcülingcn sowie Vcrlcgung der Spieltage auf die drei ungünstigsten Tage der Woche eingetreteu war. Der Ausschuß gab daher angesichts der schwierigen Verhältnisse der mildesten Anssassung bei Beurteilung der einzelnen Künstler Raum. Das Publikum teilte nicht allein dicse milde Auffassung, sondern brachte der dentschcn Vühnc cin außerordentlichcs Wohlwollen cnt» gegen; der Besuch war ausgezeichnet und es herrschte cine Thealcrsreudigkeit, die besonders bei den Auffüh-rungen der drei zugkräftigen Opcrcttenncuheiten: „Die geschiedene Fran", „Herbstmanöver" und „Der Graf von Lurcmuurg", kräftigen Ausdruck fand. Jede diefer Operetten erfreute sich sechs Wiederholungen bei aus» verkauftem Hause. Im ganzen zählte man unter 76 Vorstellungen 42 Opereltenaufführungen, der leicht-geschürzten Muse war die Vorherrschaft im Spielplane eingeräumt. Recht spärlich war die Aussaat an Novi» täten auf dramatischem Gebiete. Es wurde» nur 5 Schauspielnoviläten und eine Cchwanknovität ausgc-führt. Gar selten leuchtctc dcr Glanz, den klassische Meisterwerke dein Schanspielhanse verleihen, gar selten erfreuten die Jugend Feste, die Einkehr ins Innere Piedigen. Es befanden sich nämlich unter 76 Auffüh. rungen 12 Operettenvorftellnngen, 15 Schwanke, 8 klas-sische Dramen und 16 Stücke verschiedenen Charakters lfranzösische Sittenstücke, Konversationsstücke, Volks» stücke u. a. m.). Durch das Überwuchern des Spiclplaucs mit Operetten und Schwanken ward das Theater schließ, lich eine Stätte seichter Unterhaltung, welche ernstere geistige Anregung in den Hintergrund drängte. Es wurden wiederholt Vcrglcichc mit dcm Opcrctlenlullus größerer Städte mit übcrwicgcnd dentschcr Bevölkerung gezogen. Diese sind jedoch hinfällig, da ja solchen Städten und ihrer Vcvöllcrnng mchr Spieltage znr Vrrsüguug stehen, das Pnblilnm wechselt und dcr Bühne dort nicht jene wichtige, erzieherische und bildende Aufgabe wie in Laibach znfällt. Da jedoch die zwei letzten Spicljahrc der deutschen Vühne im Landcsiheaier nur als Übergang zu dcn höheren Zielen und Ausgaben, die im neuen Schau» spielhause Erfüllung finden sollen, angesehen werden tonnen, wollen wir von weitereil Schilderungen des Vergnügens uud Mitßverguügens, das die Spielzeit 1909/1910 brachte, absehen. Sie brachte ja auch viel Gutes, indem die Vorstellungen zumeist durch sorgsame Spielleitung, Abrundnng und Glätte erfreuten. Die Darsteller ragten zwar nicht über das Mittelmaß her« vor, aber sie verstanden es in Reih' und Glied zu marschieren und Disziplin zn halten. Freilich wies das Schauspielcnsemble bedenkliche Lücken auf' namentlich war cs mit den Künstlerinnen recht schwach bestellt. Die Liebenswürdigkeit dcs Publikums bcwährte. sich nicht nur im ausgezeichueteu Besuche, sondern auch im Entgegenkommen bei dcn zahlrcichcn Vcncfizvorstcl» lungen. — Der regelmäßigen Spielzeit folgten noch zwei Opernvorslcllungen des Klagenfurter Theaters. Die Veranstaltung von deutschen Vorstellungen im LandcZthcater wurde für die Spielzeit 1910/1911 neuerlich dem Theaterdirektor Herrn Karl Nicht er ln Klageufurt übertragen. » Der Ausschuß stellt schließlich folgende Anträge: Der Krainischen Sparkasse sei für die großherzige Fördcrnng des Theaterbanes, dem Landcsausschusfe Hcrrn Grafen Varbo für die hingebende Vcrtretung dcr Interessen der deutschen Vühnc der Dank durch Erheben von den Sitzen auszusprechen. Die Anträge wurden von der Versammlung mit lebhaftem Beifall aufgcnummcn. Der Vcreinskaffier Herr Heinrich Ludwig er-stattete deu Rechnungsabschluß, Kassabericht und den Bericht über dcn Vermögensstand. Über Antrag des Herrn Artur Müh leisen namens des NcvisionsausschUsses genehmigte die Ver. sammlung den Rechenschaftsbericht. Der Vorsitzendc schloß, da die Tagesordnung er. schöpft war, die Versammlung. — Wie Stcmpclmarkcn.) Unverweudct gebliebene Stcmpclmarte» der Emission 1898, welche seit"31.März 1910 außer Gebrauch gesetzt sind, köunen bis 31. d.M. bcim l. k. Landcszahlamtc in Laibach und bci den Steucrämtern unentgeltlich ausgewechselt werden. Nach dein 31. Mai findet wcdcr eine Umwechslung noch eine Vergütung sür alte Slempclmarlen statt. '* lg"chcnfortl,ilbungslurs an der Lchrerbildungs-austalt in Laibach.) Nach'einer uns zugekommenen Mit» tcilung hat Seine Exzellenz der Hcrr Minister sür .Kultus und Unterricht' genehmigt, daß an der Lehrer» bildungsanstalt iu Laibach anch in den Hauptferien des Laibacher Zeitung Nr. 108. 970 ' 14. Mai 1910. Jahres 1910 ein Kurs zur Fortbildung von Lehrern der allgemeinen Volks» und Bürgerschulen im Zeichnen l-ach freien Methoden abgehalten »oerde. —l. — lFiir Offiziere und Äiilitärbeamten des Ruhe» standes.) Bei,u Artillerie»Zeugsfilialdepot uächfl Trieft ist die mit dem Bezüge einer jährlichen Remuueratioil run 720 lv v^'rbuudene Stelle des Pulverlontrollors .Ul besetzen. Die Reiseauslageu voin Domizil für eine Person nebst dem nurmalmäßigen (Gepäck werden ver» antet. — lAusüliung der tierärztlichen Praxis.) Am 12. d. fand in Wien eine gemeinsame Sitzung'des ständigen Ausschusses und der tierärztlichen' Kommission des Veterinärbeirates statt. Gegenstand der Veratnng bil> dete die Ausübung der tierärztlichen Praxis und der ersten Hilfeleistnng bei ertränkten Haustieren. Es wurde beschlossen, daß vor alle die tierärztlichen Hochschulen cut sprechend auszugestalten, der Titel Tierarzt und die Prarisbenchlignng gesetzlich zu schützen seien und daß i:ur gegeil solche unter ständiger Aufsicht des Tierarztes sielende Personen nicht eingeschritten werden soll, die bei plötzlichen Notfällen erste Hilfe leisten und in dieser Hilfeleistung entsprechend unterwiesen wurden. Set» tionschef von Za Ie s k i erklärte namens des Ackerbau» Ministeriums, dicse Frage stehe zlveifellos in Zusam» menhailg mit dem tierärztlichen Unterrichte überhaupt; sv iverde daher eine endgültige Stellungnahme erst mög» lieh sein, wenn im Schoße der Regiernng nach An» liorung der Vertretungen der tierärztlichen Hochschulen das erforderliche Einvernehmen mit allen beteiligten Ressorts hergestellt sein werde. Anlaß zur Veuurichl. gunq sei weder für die Tierärzteschast noch für die tierärztlichen Hochschüler gegeben, da seitens der Ver-treter der Landwirtschaft den Forderungen der Tier-» ärzie volle Würdigung entgegengebracht werde und das Ackerbauministerinm die berechtigten Interessen der Tierärzte nach wie vor vertreten wolle. Es werde auch cewiß gelingen, die Interefsen der Tierärzte mit jenen der Landwirischaft in Einklang zu bringen, und dies nm so mehr, als es sich ja nicht um die Schaffung einer den tierärztlichen Stand gefährdenden Institution, son» dcrn um die Regelung der Ansübuug der tierärztlichen Praxis im allgemeinen, demnach um einen wirksamen Schutz gegen das heute leider bestehende Kurpfuscher» tum handle. — ^Gesellschaftsreise für militärische Angehörige und deren Familien.) Das Reisebureau Schenker nnd Komp. beabsichtigt Einzel» und periodisch wiederlehrende Gesellschaftsreisen für Offiziere und Militärbeamte des l. und k. Heeres, der Kriegsmarine, der k. l. und l. ung. Landwehr, des Nuhestandes, der Reserve und im Ver» hältnis „außer Dienst" sowie sür deren Familien uild Angehörige zu veranstalten. Die Einzel reisen lohne Führung) sind als Wohlfahrtseinrichlungen zum Selbstkostenpreis, einschließlich Verpflegung und Ge» tränke, gedacht. So z. V. wurde eine achttägige Reise mit Verührung von Patras, Palermo uud Neapel nebst einem sechsläglgeu Ausenthall auf Eapri im Hotel Qui» sisana 2. Klasse 250 K, 1. Klasse 330 X, dieselbe Reise mit 21 lägigem Aufenthalt im genannten Hotel 380 X, lxzw. 400 l< kosten. Die Gesellschaftsreisen sind im Herbste eines jeden Jahres mittelst Separat, dampfers im Mittelmeer gedacht, wobei den Reisemitgliedern eiue 30prozeutige Eriuäßigung gegenüber den üblichen Preisen (einschließlich der Verpflegung) ein» cieräumt wird. Die geuau festgesetzten Gesell schaflsreiseu werden mit Zeit° und Preisangabe jeweilig im Militär. Verordnungsblatt Verlautbart. Für beide Reisegruppen nilt Trieft immer als Ausgaugs. und Schlußstation. Behufs Controlle nnd eventueller Mitwirkung bei Art drr Durchführung der Reifeprojekte und deren Preisbemessung wird im Präsidialbnreau des Reichskriegs. Ministeriums ein Komitee von drei Offizieren bestimmt, das eventuelle Wünsche der Offiziere betreffs Zusam. menstellung der Reiseu usw. entgegenzunehmen hat. Die Evidenzbehörden wuroeu aufgefordert, dieses Aviso auch den Offizieren uud Beamten des Ruhestandes, der Reserve nnd im Verhältnis „außer Dienst" bekannt zu machen. — sDic neuen Etraßentafeln in Laibach.j Im kaufe des vorgestrigen Tages wurden die nenen Straßentafeln an den Häusern vor dem Inslizpalais montiert. Der neue Platz trägt uun den Namen „ttlo- — lWalbwärtcrlurs und Kurs für das Jagdschutz. Personale in Madmannsdorf.j Der krainisch.küstenlän» dische Forstverein wird in den Monaten Juli nnd Augnst in Radmannsdorf einen sechswöchenllichen Waldwärterkurs für das Forstschlitz» uud einen ein» wöchentlichen Kurs für das Iagdschntzpersonale in flove» lnscher Unterrichtssprache abHallen. Zu diesen Kurseu werden ausschließlich in Krain ansäßige uud in erster Linie solche Bewerber ausgenommen, die bereits als Forstschutz, oder Iagdschutzurgane im Dienste stehen. Zur Verleihung gelangen für die Teilnehmer am sechs» wöchentlichen Waldwärterkurse acht Stipendien zu 70 X und für die Teilnehmer am einwöchentlichen Kurse für das Iagdschutzpersouale zehn Stipendien zu 20 K. Die für den Vesuch eines dieser Kurse bis läugstens 20. Juni an den kraiuisch.küsteuläudischeu Forftverein in Laibach zu richtenden, vom Bewerber eigenhändig geschriebenen Gesuche haben beizubringen, bezw. nach» ^uweiseu: 1.) die Vollendung des Alters von mindestens 18 Jahren; 2.) die Abfolvierung einer Volksschule und die Kenntnis der slovenischen Sprache in Wort und Schrift; 3.) das Moralitälszeugnis; 4.) das vom Dienst» Herrn ausgestellte Zeugnis über das Dienstverhältnis; 5.) das ärztliche Zeugnis über die Eignung für den Hoch. und Gebirgsdiensl, und zwar nur von jenen Be° Werbern, die nicht in einem Dienstverhältnis stehen; li.) ist das Armutszeugnis von jenen Bewerbern beizubringen, die aus ein Stipendium reflektieren und 7.) von allen Bewerbern ausuahmslos ein von einem k. k. Notar oder Gemeindeamte legalisierter Revers, womit sich der Gesuchsteller verpflichtet, währeud der Dauer des Kurfes die Subfiftenzmittel ans Eigenem zu be» streiten. Der sechswöchentliche Waldwärterkurs sür das Forftschutzpersonal beginnt am 18. Juli und der ein» wöchentliche Kurs für das Iagdschutzpersouale am 22. August. — ^Deutscher Sprachverein, Ortsgruppe Lailiach.j Donnerstag abends fand im Kasino eine startbesnchte Monalsversammlung statt, welche durch den Obmann, Herrn Prof. Dr. P u sch nig, mit einer Ansprache er» öffnet wurde, in welcher er neuere Erfolge in Gestal» tung reichsdeutscher Gesetzbücher sowie Sinn uud Zweck der' Bestrebungen des Vereines überhaupt schilderte. Hierauf ergriff Herr Professor Schasse r das Wort, um Sitten und Gebräuche des Egerlandes zu beschrei» ben. Der deulschböhmische Volksstamm der Egerläuder wurde nach seiner Abstammung, seiner Beschäftigung, Eharakler, Denkweise liebevoll geschildert. Herr Ge» ueraldirektor Dörnig aus Trieft bot hierzu einige Ergänzungen. Den Beschluß machten Liedervorlräge des Herrn Konzertmeisters H üttl mit Gitarre. Dieser brachte die Egerländer Volkslieder mit ihrem derben Humor gemütvoll zur Geltung uud erutete ebenso wie seine Vorredner reichen Beifall. Dr. 0. II. — (ilbcr den Halleyschen Kometen) sprach vor» gestern der Vizedireltor der Wiener Sternwarte, Regie, rnngsrat Dr. Palisa, und führte unter anderem ful» gendes ans: Am 18. d. wird oa der Komet der Erde sehr nahe seiu, so nahe, daß sie durch den Schweif dcs Kometen gehen wird. Gegenüber den englischen Meldungen, die wahrscheinlich nur wegen der in England herrschenden großen Komelensnrcht den bevorstehenden Durchgang vorderhand demeutierteu, fleht nun fest, daß die Erde tatsächlich in den Schweif des Kometen ein» treten wird. So hat erst heute morgens vom Sonin» weudstein der dort befindliche Adjuutt der Wieuer Sternwarte Dr. Rheden die Länge des Schweifes mit 32 Grad oemefseu uud hinzugefügt, daß der Schweif vollständig geradlinig verlaufe. Die Berechnungen, die hierauf von unserem Assistenten angestellt wurden, er» gaben, daß dies einer Länge von 30 Millionen Kilometer entspräche nnd das genügt vollkommen, daß der Schweif über nns hinausgehe und wir durch ihn durch» ziehen. Was wird da nun geschehen? So lalltet die bange Frage des Laien. Nichts — antwortet der Gelehrte — wir habeu es wiederholt auf der Erde erlebt. Denn der Schweif des Kometen besteht ans einem so dünnen Slosf, daß man ihn, wenn man sich die Masse komprimiert vorstellt, in einem Lastzüge der Nord. oder Südbahn wegführen könnte. Wenn wir mitten in den Schweif geraten folllen, dürfte vielleicht eine größere allgemeine Erhellung des Nachthimmels eintreten. Es ist auch uicht ausgeschlossen, daß die Magnetnadel einige Störungen erfährt. Aber fönst dürsten wir von dieser „Begegnung" wohl nichts verspüren. — lDer Zauberkünstler uud Gcdaukenleser Car» welli^i,) der jüngst im hiesigen Kasino zwei Vorfiel» lungen iil Salonmagie, Gedankenübertragung und spi» rilislischen Experimenten mit dem ausgesprochensten Er» folge absolvierte, wird sich mit seiner Fran morgen uud übermorgen abends im großen Saale des Hotels ,Uuion„ produzieren. Herr Earmellini leistet Erst» Nassiges mit Hilse seiner Gattin im Gedankenlesen und in der Gedankenübertragung; auch seine sonstigen Zau-berlünste werden mit frappierender Raschheil und Ele-ganz ausgeführt. Der Besuch der beiden Vorstellungen kann demnach bestens empfohlen werden; das Publikum kommt hiebei mehr als aus seine Rechnung. -- lDas Landesmuscum) bleibt am Pfingstsonutag geschlossen. Dagegen ist es am Pfingstmontag von 10 bis 12 Uhr vormittags dem Publikum unenlgeltlich zu» gäuglich. — l.Kassenschlusl «n Sonn» und Feiertagen.) Die Filiale der K. k. priv. österreichischen Kredit-Auslalt für Handel nud Gewerbe in Laibach, die Laibacher Kredit» bank und das Bankhaus I. E. Mayer habeu beschlossen, vom 15. d. M. bis 15. September ihre Kassen an Vor» tagen von Sonn» und Feiertagen um 4 Uhr nachmittags sür den Parteienverlehr zu schließen. — lFamilienadend.j Die längerdieneuden Uuler» osfiziere der Garuifun Laibach veranstalten heute in deu Lokalitäten des Kasinos einen Familieuabend. Hie» bei konzertiert die Mnsik des Infanterieregiments Nr. 27. Beginn um 8 Uhr abends. Freunde nnd Ange» hörige der iängerdieuenden Unteroffiziere werden hiezu Iwflichst eingeladen. — iii/.lii<>>iii5ki n«"). Am Familienabend, der bei gedeckten Tifcheu stattfindet, wirken Tamburaschen mit. 'Eintrittsgebühr 30 1i; Ausang um halb 8 Uhr abends. — l-Konzert in der Südbahnrcstauration.) Die Slo» venische Philharmonie konzertiert am Pfingstmontag in der Südbahnrestauratiou l.I- Schrey). Aufang um 8 Uhr abends, Eiutrittsgebühr 50 l>. — Zum Anstiche gelangt an diesem Abend das Panlaner Bräu aus dem Salvatorkeller in München. — lDer Vrstc Laidachcr Veamtenwirtschaftsvereinj veranstaltet morgen uud übermorgen in seiuen Lota° liläten lEcte der Vegagasse und des Kougreßplatzes) eine Ausstellung, zu welcher die Mitglieder sowie all jene eingeladen sind, die sich um die Entwicklung des Ver» eines interessieren. — lEin großes Frühlingsfestj wird vom Gesangs» vereine „Slavee" Sonntag den 5. Juni im Garten des gewesenen Militärverpflegsmagazines veraustallet wer» den. Dieses Volksfest soll' auf der breitesten Grundlage stattfinden; der ganze ansgedehnte Platz wird elektrisch beleuchtet sowie mit verschiedenen Dekorationen, und Pavillons ausgestattet sein. — lEiue ganztägige Imkerversammlung) findet am 16. d. M. in Pudjel^e bei Stein am Bienenstöcke des Herrn Josef Ko.^ir statt. Anfang um 10 Uhr vormittags. Auf der Tagesordnnug befinden sich theoretische uud praktische Vortrage der Herren Liluzar, Sal° lath und Petri«.' Da es dort kein Gasthaus gibt, mögen jene, die auf ein Mittagmahl reflektieren, ihre Ankunft dem Obmauu der Imlerfiliale, Herrn Sal-lath, anmeldeu. Die Eisenbahnverbinduug mit dem Krainburger Bezirke ist sehr günstig, weswegen zur Versammlung auch Teilnehmer aus diesem Bezirke erwartet werden. — !Tchiilercr.tursion.) Man schreibt uns aus Gott-schee: Unter Führung von zwei Lehrkräften uuternah» men die Schüler der oberen Jahrgänge der k. k. Fach° fchule für Tischlerei iu Gottschee am 4. d. M. eine Ex. kursion nach Laibach. Der Besuch der Werkstätten und des Möbellagers des k. u. k. Hoflieferanten Herrn Architekten Ioh. M athian bot sehr viel des Sehens» werten, Interessanten und Lehrreichen und wird gewiß nicht verfehlen, in den angehenden jungen Hand» werkeru die Freude am Berufe zu erhöhen; die schätzenswerten Aufiläruugen nnd Erläuterungen >X's Ehefs der Firma, der in liebenswürdiger Weise die Führung durch das ansgedehule Etablissement übernommen halle, fanden ein aufmerksames und dankbares Publisnm. Weiters wnrde das Landesmuseum „Rndolsinnm" besichtigt; hier waren es hauptsächlich die Funde aus der vorhistorischen Zeit uud die Erzeugnisse der Handwerks» tätigkeit vergangener Epochen, die das Interesse fessel« ten. Ill oer k. k. kunstgewerblichen Fachschule machte Herr k. k. Staatsgewerbeschnldirektor >!-> n b i c den freundlichen Eieerone und erörterte im Vereiue mit den Mitgliedern des Lehrkörpers den Unterrichlsbetrieb iu den Lehrwerkstätten uud Ateliers. Die Besichtigung der wichtigsten kirchlichen und profanen Bauwerke und ein Besuch des Schloßberges beendete die lehrreiche Wanderfahrt, deren Kosten aus eiuer hiefür bestimmten Do» wtion des k. k. Ministeriums für öffentliche Arbeiten be° stritten wurden. — lVou der t. k. Fachschule in Gottschee.j Über Ersuchen des Vorstandes der erst kürzlich ins Leben getretenen Kollekliv»Genossenfchaft der Handwerker iu Goltschee erklärte sich die Direktion der k. k. Fachschule gerne bereit, noch im Lause dieses Sommers Vortrage für Gewerbetreibende zu veranstalten. Den Reigen eröffnete Herr Professor Mosteeky am 6. d. M. mit eiuem interessanten Abrisse der „Geschichte des deutschen Handwerkes". In freier Rede wußte der Vortragende aus dem überreichen Materiale mit großem Geschicke die markantesten Kapitel Heranszugreifen und erzielte infolgedessen bei den nahezu vollzählig erschienenen selb« ständigen Gewerbetreibenden uud zahlreichen Gehilsen, die seinen spannenden Ausführungen mit Aufmerksam-keil gefolgt wareu, lebhaften und verdienten Beifall. — Solche Vorträge werden sich iu Intervallen von i<' zwei Wochen wiederholen; Vorführungen von Licht» bildern, die das k. k. Lehrmillelbureau in Wien zur Versügnng stellt, sollen iu der Zwischenzeit zur M'' lehrung uud Unterhaltung beitragen. — lSchülcrauoflug.) Man schreibt uns aus Töplitz' Sagor: Am 7. d. M. unternahmen die Schüler der höheren drei Klassen der hiesigen sechsklassigen Volks' schule eiuen Maiausflug nach Laibach. Die Ausflügler, etwa 70 an der Zahl, standen unter Führung des Herrn Oberlehrers F. Kuzjat sowie der Herren Lehrer M. Pelku und I. Stevi5nik. In Laibach be-sichtiglen sie zunächst das Museum, wo Herr Direktor Pros. Mc. ntuani in der liebenswürdigsten Welle den Führer machte. Die Besichtigung dauerte 2>/2, StuN' den. Sodann begab sich die Jugend samt ihren Veglrl- Laibacher Zeitung Nr. 108. 971 14. Mai 1910. tern in die Restauration ,,1'ri nav^n ,^vl>i «. 5>piritnl> von A. Fuerfter, Ofserlorinnt (.'onlii-inli von Ign. Milterer. Am Pfingstmontag HoclMitt um 1l» Uhr: ^ti^» ii> lion. «. ('!ii-i«tilllr« von St. Premrl, Alleluja mit zwei Versikeln und Sequenz Voni «. 8iiiritu.^ von A. Foerster, Offerturium lnwnuit von Ferd. Schaller. In der Stadtpfarrkirche Kt. Jakob. Pfingstsonntag, den l5. Mai uni 9 Uhr Hochamt: Vierte Messe in l''-!n<>!l und ^-»Inr von Mor. Vrosig, Graduate Alleluja. ^nnt<> ^ii-itum mit der Sequenz von Anton Foerster, Osfertorium (>V)iitipn,n von I. Mit» lerer. Pfingstmontag, den 16. Mai um 9 Uhr Hochamt: ^Ü8»u in lionc»r»'Fii l!<^t.ll« ^inriu^ V^i^ini^ in l^-inoll run Johannes Sch>veitzer, Grnduale Alleluja. I.<»<,uli-linntur mit der Sequenz von Anton Foerster, Offer» turiuul Intouuit. a« ou«l« Iloniiinl« von I. B. Trcsch. Theater, Kunst und Literatur. — sDie kroatische Oper bor Seiner Majestät dcm Kaiser.) Wie man ans Spalato meldet, erhielt der Intendant des kroatischen Nalionaltheaters v. Trc^-ec aus Sarajevo die Aufforderung, mit dem Opernensemble nach Sarajevo zn kommen, um anläßlich des Aufent» Haltes des Kaiser-Königs in Sarajevo eine Feslvvr. slellung zu veranstalten. — Mn U!. Kroncn-Prcis für das beste Orato» rium.) Die Wiener Gesellschaft der Mnsitfrennde hat beschlossen, anläßlich ihres im Jahre l!N2 stattfinden» den hundertjährigen Jubiläums eineil großen inter» nationalen Preis in der Höhe von 10.000 Kronen für das lx'sle Oratorium auszuschreiben. An dieser Kon» lurrenz können sich Komponisten aller Länder beteiligen, doch müssen die betreffenden Werke, mit deutschem Text abgefaßt sein. Über die einzelnen Moda° liläten der Preisausschreibung wird die Direktion erst Beschluß fassen. Grschlifts;eitung. — lDie Laibachcr Kreditbank) erhöht diefertage ihr Aktienkapital von 3 Millionen ans 5 Millionen Kronen durch Emission von 5000 neuen Aktien. Den alten Aktionären werden auf je drei alte Aktien zwei neue Aktien im Betrage von 420 X, den Nichtaklionären die Aktien zu 445 X angeboten. Anmeldungen auf nene Aktien nehmen alle größeren slavischen Geldinstitute, in erster Neihe selbstverständlich die Zentrale in Laibach sowie die Filialen in Spalatu, Klagensurt, Trieft und Sarajevo entgegen. (Siehe auch das heutige Inserat.) Die Aktien wcrden bei einer 6'/-, Aigen Dividende ans dcm Vorjahre säst mit 6 A, rein verzinst, weswegen dcren Ankauf den Geldinstituten, Kapitalisten nnd Kausieuten anempfohlen werden kann. Bekanntlich ver» mittelt die Laibacher Kreditbank auch alle Geldgeschäfte. — ^Achtung ^ Ausstellungsschwindlcrn.) In letzter Zeit mehren sich wieder Fälle, daß Gcwerbe» und Handeltreibenden Einladungen zugesendet wer» den, ihre Waren auf verschiedenen Ansstellungen sin Paris, Brüssel, Rum, Turin usw.) auszustellen, oder daß sich bei ihnen Agenten einstellen, die sie hiesür zu gewinnen suchen. Um vor Ausstelluugsauszeichnun» gcn ohne >eden Ncrt und Bedeutung und überdies vor empfindlichem materiellen Schaden bewahrt zu sein, empfiehlt es sich dringend, daß sich Handel» und Ge» wcrbelreibcnde in jedem solchen Falle insurmie» re n (am ucsten bei der Handels» und Gewerbctammer), ob es sich nin ernst zu nehmcndc Ausstellungen oder aber nm Schwindelunternehmungen handle, die es auf den Vertrieb von Winkelausslellungs»Auszeichnungen, welche mit echten Auszeichnungen großer bedeutender Ansslel» lungen verwechselt werden könnten, abgesehen haben, bezw. die Absicht verfolgen, mit Auszeichnungen fin» gierter Ausstellungen namhafte Beträge heraus» zu schwindeln. Telegramme des l. k. Telegraphen-ztorrejpondenz-Bureaus. Abgeordnetenhaus. Wien, 13. Mai. Am Beginne der Sihung erklärt Abg. Dr. Sylvester, Abg. Breiter habe wegen des Vorfalles im Abgeordnetenhause dcn Präsidenten Dr. Patlai in einem Schreiben bcdrvht. Er glaube der Zustimmung des Hauses sicher zn sein, daß, nachdem ein solches Vorgehen der Würde des Hauses zuwiderlaufe, der Ausdruck der Mißbilligung und Entrüstung hier-über berechtigt erscheint. (Lebhafte Zustimmung.) Al^ geordneter Tresi<- beantragt über die in der lchten Sitzung seitens des Landesverteidignngsministers ab-gegebene Beantwortung der Interpellation, betreffend die Angelegenheil des Hanptmannes Pisaöiö, lvorin eine Gefährdung des Interpellationsrechtes der Ab» geordneten erblickt werden muß, die Eröffnung der Debatte >,n der nächsten Sitzung. Der Antrag wurde ab» gelehnt, worauf das Haus die erste Lesung der Geschäfts-oronuugsreforui fortsetzte. Wien, 13. Mai. Das Haus setzte die erste Lesung des Geschäftsurdnungsrcformeniwnrses fort. Abgeord-neter Udröal kritisiert abfällig das Verhalten des Präsidenten in der Affäre Breiter. Er betont, das gegenwärtige Regierungssystem bestehe in der Erhal-tung der Hegemonie der deutschen Minorität nnd wirst den Deutschen Böhmens vor, daß sie die Tätigkeit des böhmischen Landtages lahmlegen und stets nach Deutsch» land um Hilfe rufen, von der Gleichberechtigung der Nationen aber nichts wissen wollen. In einer tatsäch' lichen Berichtigung wirst Exminister Pac^k den (Izechischradilalen Demagogie vor und bedauert, daß die ezechischen Radikalen die übrigeu Ezechen bekämpfen. Er erklärt, die ezechischen Agrarier fürchten sich nicht, mit den Deutschen zusammenzusitzcn. Abg. Choc er» klärt, er sei vom höchsten Mißtrauen gegen den Natio» nalitätenausschuß erfüllt' die Deutschen mögen mit ihren Anträgen in den böhmischen Landtag kommen. — Hier» auf wird die Negierungsvurlage, betreffend die defini» tive Reform der Geschäftsordnung, dem Geschästsord» nungsausschusse überwiesen. — Nächste Sitznna ani 18. d. M. Aus dem Wiener Rathausc. Wien, 13. Mai. Der Gemeinderat wählte Porzer zum ersten, Hierhammer zum zweiten und Hoß zum dritten Vizcbürgermeifter und bewilligte für die öfter» reichische, Flugwuche insgesamt W.000 Kronen. Stürme. Prag, 13. Mai. Zwischen 12 und I Uhr nachmit-tags ging heute über Prag und Umgebung ein schweres Gewitter mit Hagelschlag nieder. Der Blitz schlug mehr. mals ein. Der Wolkenbrnch war so stark, daß das Waffer aus den Kanälen drang und mehrere Gassen über» schwemmle. Auch in zahlreiche Kellerwohnungen drana. das Wasser ein, so daß die Parteien delogiert werden mußten. Nach 1 Uhr ließen das Gewitter und der Regen nach. Prag, 13. Mai. Bei dem heutigen Gewitter wurde auf einem Feldweg der 35jährige Ingenieur Adalbei-j <>rny vom Blitze getroffen und getötet. Prag, 13. Mai. Bei dem heutigen Gewitter schlug der Blitz öeim Pulvcrturm in die Oberleitung der clek-lrischen Bahn, wobei die Leitung in Brand geriet, was unter den Insassen des Wagens eine Schrcckverwirrunq hervorrief. Eine Dame wurde ohnmächtig und muhte aus dem Wagen herausgetragen werden. Auf dem Wenzelsplatze wurde die elektrische Transformations» anläge zerstört, wodurch die Druckerei der „Narodni Lifty" lange Zeit ohne elektrische Kraft blieb. Im Hotel „Zentral" wurde der Hauptsaal überschwemmt. Im Magazin der Papierfabrik Leykam-Iosesslal stand das Wasser N/2 Meter hoch. In der Hcinrichskirche dran» gen die Fluten in der Höhe von einem halben Meter bis zum Hochaltar. In den Kellereien eines Nestau« rants gerieten der Kellermeister und ein Gehilfe in Erlrintuugsgcfahr, da das Wasser 1'/>> Meter hoch stieg. Es gelang jedoch, beide zu retten. Der Bahnhof von Bubeiw war vollständig überschwemmt. Karlsbad, 13. Mai. Der durch den vorgestrigen Sturm in der Umgebung von Karlsbad angerichtete Schaden ist enorm, ttber 10.000 Bäume sind gebrochen. Karlsbad hat keinen Schaden gelitten. Paris, 13. Mai. Meldungen über andauernde Stürme lausen von den Küsten, besonders aus Loricnt, La Roche! und Rochesort, ein. Mehrere Boote wnrden an die Küste geschleudert. Einige Seeleute sind er» trunken. Die Krctafrage. Salonichi, 13. Mai. Bei der heute in Resnia im Vilajet Monastir abgehaltenen Protestkundgebung aller Ortschaften des genannten Bezirkes wurde eine Refo-lulivn gefaßt, wonach dem Großwcsir und der Kammer bekanntgegeben wird, daß die gesamte albanische mann» liche Bevölkerung, falls innerhalb vier Tagen in der Kreta-Angelegenheit keine genügende Erklärung der Regierung vorliegen sollle, zu' dcn Waffen greifen, gegen die griechische Grenze ziehen und, ohne Weisungen der Regierung abzuwarten, selbst für die Respektierung der Rechte der Türkei auf Kreta eintreten werde. Verantwortlicher Medalteur: Anton F u n t e t. Laibacher Zeitung Nr. 108. 972 14. Mai 1910. Kindern, die an Verdauungsstörungen leiden, gibt man einige Tage lang hintereinander 3 Eßlöffel natürliches Franz Josef-Bitterwasser, mit welchem durch seine Magen, Darm und Blut reinigende Wirkung oft sehr günstige Erfolge erzielt werden. Das von den Kinderärzten stets empfohlene allermildcste „Franz-Josef"-Wasser hat den Vorzug, daß es selbst die zartesten Verdauungsorgane in keiner Weise belästigt. In Apotheken, Drogen- und Mineralwasserhandlungen erhältlich. ^694) \ China-Wein mit Eisen • Hjffionlsohe Auastellnng "Wien 1006: f Staatspreis und Ehrendiplom zur goldenen Medaille. : B Appetitanregendes, nerven- \ B stärkendes und blutverbes- \ ^Q aerndes Mittel für [ ^^^ Rekonvaleszenten ===== \ M^^^ T *"*¦"'' und Blutarme | gfHSB von ärztlichen Autoritäten ; MflH bestens empfohlen, f j^J^l VorzGgUcher Geschmack. I j^*äww^M Vielfach prämiiert. \ ,^ ^t* ober 6000 ärztllohe Gutachten. : J. SERRAVALLO, k.H.k.Hoflioferant, Trieste. 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