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Einzelne Nummer» Z sr. 
Zeitschrift str vaterländische Interessen. 
(Erscheint Dillstag und Flüitllg.) Manusirit'te werte» nicht zurückgesendet, anonyme Mittheilnugen nicht berücksichtiget. 
Jahrgang V. Laibach, Freitag am 23. September 1870. 
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Nr. 76. 
Die kaiserliche Thronrede 
krilisirt die „Zut." in der folgenden treffenden Weise: „Wenn das Ministerium Potocki es sich zur Aufgabe gestellt hat, eine Vertretung der westösterreichischen Königreiche und Länder zusammen zu bringen, welche der wahre, unverfälschte, durch keinen Regierungseinfluß gemodelte Ausdruck der politischen Gesinnungen bei den verschiedenen Völkern des Reiches und ihrer Ansprüche an den Gesammlstaat wäre: so ist ihm die Lösung einer solchen Auf­gabe vollständig gelungen. Niemand kann dem widersprechen, daß bei den letzten Wahlen in die Landtage die Bureaukratie und alle im Namen des Staates auftretenden Gewalten überall sich ferngehalten, daß — bis auf sehr unbedeutende Ausnahmen, wie etwa in Dal ­matien und Steiermark — den Wählern allerorts die freie Verfü­gung über ihr Stimmrecht gelassen worden ist. Dafür ist allerdings auch der Charakter des ebeu zusammengetretenen Reichsralhes ein von dem früheren wesentlich anderer geworren. Diesem geänderten Charakter der zisleithanischen Volksvertretung entsprechend hat nun auch die kaiserliche Tbronrede einen von der Vergangenheit weit abweichenden Ton, eine nicht bloß im Ausdruck, sondern auch in der Richtung verschiedene Stimmung angenommen. Vor allem fehlen in der samstäglichen Ansprache Sr. Majestät jene volltönenden Fräsen über Desterreichs Machtstellung nach Außen, über seinen wachsenden Einfluß in dem Konzert der europäischen Staaten u. s, w., womit die früheren zenlralistischen Ministerien den österreichischen Völkern blauen Dunst vorzumachen sich verpflichtet hielten. Der preußisch-französische Krieg, an welchem sich energisch zu betheiligen Oesterreich nicht bloß den gnten Willen, sondern um seiner Selbsterhaltung willen auch die Pflicht hatte, hat der geradezu ver­blüfften Welt das ganze Misere unserer militärischen und finanziellen Zustände zu Tage gelegt, und eben jene Frasenhelden sind die Ur­heber dieser unserer Machtlosigkeit. Das Ministerium Potocki halte weder das Recht noch die Pflicht, den Vertretern der österreichischen Völker leere Floskeln oder gar Unwahrheiten vorzulegen. Aber traurig ist es denn doch, daß die Regierung eiues Großstaates von der Machtstellung und der geografischen Situation Oesterreichs bei einem so feierlichen Anlaß fogar jede Andeutung über die Beziehungen ver­meidet, in welchen sie zu den soeben sich abwickelnden welthistorischen Ereignissen steht. So viel wenigstens hätte, wie es uns scheint, Graf Potocki den versammelten Reichsrathsabgeordneten denn doch sagen dürfen und demnach auch sagen sollen, daß Oesterreich eine hervor­ragende Thätigkeit bei der Bildung einer Friedensliga der Neutralen entwickelt hat; das wenigstens hätte die Regierung andeuten können und sollen, ob und welche Schritte sie zur Wiederherstellung des europäischen Friedens zu unternehmen gedenkt. Angesichts solch' ge­waltiger Erschütterungen des europäischen Gleichgewichtes, wie sie die rasch emporflackernde Macht Preußens herbeizuführen droht, zu schweigen und sich in bukolischer Selbstgenügsamkeit „der Segnungen des Friedens" zu erfreuen, das heißt für einen Großstaat abdiziren. Niemand kann das Ministerium Potocki wegen seiner Tatenlosigkeit gegenüber dem preußischen Kriege einer Versäumniß anklagen; die Schuld unserer Ohnmachi fällt auf die Vorgänger desselben; um so eher tonnte und mußte Graf Potocki bei einer fo feierlichen Gele­genheit andeuten, was er von dem Minister des Aeußern erwarte. Noch weniger können wir mit der Art und Weise einverstanden 
sein, wie die Thronrede die böhmische Frage behandelt. Se. Majestät 
nennt den Austritt der föderalistischen Partei eine „Störung" in den 
Vcrathuugen des Abgeordnetenhauses; Se. Majestät anerkennt auch 
vollkommen das „wahrhaft patriotische Gefühl und österreichifche Be­
wußtsein," mit welchem der Reichsrath neuerdings zusammengetreten 
sei und daö auch in Böhmen nicht fehle, wenn auch von dort keine 
Abgesandten erschienen seien. Wenn aber die Regierung das Bedauern 
Sr. Majestät über die Fruchtlosigkeit der Bemühungen, einen Aus­
gleich mit Böhmen zu Stande zu bringen, so scharf betonen läßt, 
daß sie sogar mit der Aufbietung „aller gesetzlichen Mittel" zu drohen 
es für nölhig hält: so scheint uns das weder durch die Lage der 
Dinge geboten, noch politisch klug. Man sagt, Graf Potocki wollte 
dem zenlralistischen Theile des Abgeordnetenhauses die Garantie 
bieten, daß der Boden der Verfassung nicht verlassen werden wird. 
Uns scheint da« eine irrige Auffassung der kaiserlichen Worte. Se. 
Majestät erwartet lediglich, der Reichsrath werde in der Verfassung 
das Terrain finden und sicherstellen, um den Ausgleich zwischen den 
staatsrechtlich begründeten Forderungen einzelner Kronländer und den 
gerechtfertigten Ansprüchen einzelner Volksstämme und dem Reiche zu 
Stande zu bringen. Die vieldeutige Bezeichnung gerade dieser Auf 
gäbe des Reichsralhes zeigt offenbar von der Absicht der Regierung, 
künftigen Berathungen in keiner Weise vorzugreifen. 
I n gleichem erwarten wir, gestützt wiederum auf die so allge. mein gehaltenen Deutungen der kaiserlichen Ansprache, daß den De­legationen unter den besonders wichtigen Angelegenheiten auch eine Vorlage über die endliche Regulirung der Quotenhöhe gegen Ungarn mit Bezuguahme auf die Auflösung der Militärgrenze gemacht und von dem Abgeordnetenhause die Zustimmung zu den vom ungarischen Reichsrathe bereits angebotenen und völlig angemessenen zwei Perzent verlangt werden wird. Das wenigstens halten wir für den Sinn der diesbezüglichen Worte. Es ist das eben eine der dringendsten Ange­legenheiten des Reiches, weil ohne Regulirung der Militärgrenze keine definitive Ordnung der Dinge zwischen Ungarn und Kroatien, mit Slavonien, keine Lösung der in ihrem Provisorium schon ab­sterbenden dalmatinischen Frage möglich ist. Die Grenzquote ist die Vorbedingung zu allen diesen Organisationen. 
I m Ganzen läßt sich gewiß nicht leugnen, daß die ganze Thron­rede der momentanen Situation Oesterreichs, unseren nach allen Seiten hin unfertigen Zuständen vollkommen entspricht und darum der Hoffnung Raum läßt, daß die definitive Organisation des Reiches auf gesunder, naturgemäßer, und darum dauernder Basis endlich doch einen ernsten Schritt vorwärts machen wird." 

Zur Situation. 
Der erste Schritt zum Frieden ist gethan, die Verhandlungen zwischen der provisorischen Regierung und dem preußisch.deutschen Hauptquartier sind in diesem Augenblick wahrscheinlich schon eröffnet Jules Favre hat nämlich durch englische Vermittlung an den Grafen Bismarck in Meaur die Frage richten lassen, ob derselbe bereit sei, ihn zu Besprechungen im königlichen Hauptquartier zu empfangen Das offizielle preußische Wolff'sche Bureau knüpft an diese Nachricht die Bemerkung: Wir hören, daß Favre vom Bundeskanzler auf demselben Wege eine zusagende Antwort erhielt. Grundlagen für di Unterhandlungen sind jedoch noch nickt vereinbart wie der offizielle Bericht des Londoner auswärtige! Am es ausdrücklick hervorhebt 
Gleichzeitig gibt das letztere bekannt, daß bereits während der 
letzten 10 Tage Botschaften zwischen den kriegführenden Parteien von 
der Regierung durch Lord Lyons und Grafen BernstorffeMdirt wurden. 
Die neuesten Telegramme enthalten als wichtigste Nachricht die 
Besatzung Versailles durch preußische Uhlanen und die Beendigung 
der Blotade in der Nordsee. 
Zwischen den Franzosen und Preußen fand neuerdings ein be­
deutender Zusammenstoß bei Vissous statt. Nähere Details darüber 
melden, daß 25.000 Franzosen, hinter dem Thurme von Monthery 
angesammelt, gegen 15.000 Preußen gekämpft haben. Die Preußen 
wurden von den französischen Batterien mit Kartätschen beschossen, 
verloren sehr viel Leute, gingen über den Fluß und zogen sich auf 
ein anderes Armeekorps zurück. 
Ueber den Einzng der Italiener in Rom am 20. September 
wird aus Villa Albani bei Rom folgendes gemeldet: Unsere Truppen, 
das Feuer der päpstlichen Truppen erwidernd, rückten gegen 10 Uhr 
Vormittags bei der Porta Pia in Rom ein. 
Die Päpstlichen pflanzten die weiße Fahne auf allen Batterien 
auf und stellten auf Befehl des Papstes das Feuer ein. Es wurde 
ein Parlamentär in das Hauptquartier entsendet. 
In der am 19. d.stattgefundenen Sitzung des Abgeordne­tenhauses erhielt der Rechbauer'sche Antrag auf Vertagung der Präsidentenwahl bis zur Erledigung der böhmischen Wahlfrage die Majorität. Unter schweren Abstimmnngswehen, denn die namentliche Abstimmung mußte in einer zweiten Verlesung erst als richtig ton­statirt werden, erhielt er nämlich eine Stimme Majorität. Inter­essant ist das Slimmenverhältniß. Der Antrag ist nur deßhalb durch­gedrungen, weil drei Mitglieder der autonomistischen Partei zu spät, viele aber gar nicht erschienen. Die anwesenden Minister Stremahr und Petrinü stimmten mit den Polen und Autonomisten gegen, die Statthalter Lasser, Poche, Pillersdorf und die Ministerialbeamten Czedil, Waser u. a. für den Antrag. Und eine solche Negierung, der sogar ihre Beamten zu opponiren wagen, sollte irgend welche politische Aktion zn Stande bringen? Ob bis znr nächsten Sitzung am nächsten Montag im böhmischen Landtage bereits eine Entschei­dung getroffen sein wird, ist sehr fraglich, da nicht anzunehmen ist, daß die Reichsrathswahlen aus dem Landtage werden vorgenommen werden und die direkten Wahlen etwas mehr Zeit in Anspruch neh­men werden. 
Der Statthalter von Tirol Lasser, dann der von Mahren, Poche und von Schlesien Pillersdorf f sind wegen ihrer Hal­tung im Abgeordnetenhause — sie stimmten für den Nechbmier'schen Veitllgungsllntrag — ihrer Posten entsetzt worden. 



Feuilleton. 
Dr. Tomans Tod. 


(Schluß.) Alles umsonst! Umsonst das Flehen des schützenden Geistes; Traurig sich wenden die Musen, entfliehend dem schrecklichen Schauspiel, Nicht zu gebieten vermag die Göttin dem mächtigen Fatum, Das über ihr auch schwebt, sie selbst mit Verderben bedrohend. Weinend, verhüllend das Antlitz fliehet der slavische Schutzgeist, Nur die verzweifelte Liebe des Volks sich dränget dazwischen. Wie die zärtliche Mutter sich stellt vor den leiblichen Sproßen, Wenn zu verderben ihn droht die hochgeschwungene Waffe. Wo ist die elende Mißgunst, die frech gerecket die Zunge Gegen den eigenen Mann, ihn zeihend eitler Gewinnsucht, Zeihend am Volt des Verraths, zu füllen die eigenen Säcke? Wo ist die Schlange, die einst sich zischend gestrecket zur Höhe, Speiend verderbliches Gift, den Edlen zu Tode zu treffen? Ietzo erscheine zur Stell' und sühne das ekle Verbrechen Gegen eig'nes Geblüt! Verzeihung für elend Getriebe Sei Dir gewahrt; nur rette, nur wehre dem tödtlichen Streiche Ietzo, zu treffen das Haupt, das Dir glühende Kohlen gesammelt. Feiges Gewänne, Du kriechst in sicher Dich bergende Winkel, Fürchtend des Volkes Zorn, ob der eklen Verleumdung des Helden. Heulst mit dem heulenden Wolf, das Gedächtniß des Volkes zn täuschen, Oder zu Recht auch bekehrt, die Schuppen entfallen den Augen. Hier den Eifer Du zeig' für die slavische Sache des Rechtes, Fange den Streich doch auf, der drohet dem theuersten Haupte, 
Nun steht es fest, daß der böhmische Land tag den Reichs­rath nicht beschicken wird, weil die Böhmen keine Hoffnung haben, ihre Forderungen berücksichtiget zu sehen. Demnach bleibt dem Ministerium auf dem Wege der Verfassung nichts übrig, als die Ausschreibung der direkten Wahlen, doch werden selbst diese den Neichsrath nicht in der gewünschten Weise füllen. O diese „Ver­fassung!" 
Lokales. Lllibllch, 23. September. 

—
 (Erfreulich.) Aus Wien kam uns gestern die telegra­fische Nachricht zu, dasi der im Vorjahre bekanntlich nach Leoben versetzte Herr Ludwig Ravnitar , gewesener Lanbtagsabgeordneter, wieder zum Landesgerichte nach Laibach zurückkehrt. Das ist doch gerecht, daß ein Beamte, welcher der slowenischen Sprache vollständig mächtig ist, zu einem slowenischen Landesgerichte versetzt wird. Es beginnt zu tagen. 

—
 (Veränderungen im Klerus der Lailmchcr Tiözese.) Gestorben ist Herr Josef Rome, Pfarrer in St. Peter bei Ru­dolfswerth, am 12. d. M, Genannte Pfarre ist seit 21. d. M. ausgeschrieben. 


—
 (Ausstellung.) Die krainischen Schullehrer haben durch Be­mühung der Herren Stegnar und Lapajne eine sehr interessante Ausstellung der Lehrmittel veranstaltet, wozu der Eintritt jedem freisteht. Ein nicht zu verkennender, sehr erfreulicher Fortschritt auf diesem, Dank der nemzkutarischen Kultur bisher sehr sterilen und vernachlässigten Felde, um den sich jedoch die „Kulturträger" nicht im geringsten verdient gemacht haben. 

—
 (Todfall.) Am 17. d. M . starb auf seinem Gute bei Pettau der bekannte und als warmer Patriot hochgeschätzte Herr Franz Rößmann, Handelsmann und Hausbesitzer in Laibach. Montag wurde die Leiche nach Laibach überführt und fand das Leichen­begängniß vom Bahnhofe auf den Friedhof unter zahlreicher Beglei­tung der Freunde und Parteigenossen des Verstorbenen statt. Er war Mitglied mehrer nationaler Vereine und eifriger Förderer de», nationalen Sache. Er starb im 61. Jahre seines Alters. 

—
 (Auszeichnung.) Herr Heidrich, Gefängnißgeistlicher am Laibacher Schloßberg, erhielt in Anerkennung seiner Verdienste als Seelsorger und Lehrer der Gefangenen von Sr. Majestät das gol­dene Verdienstkreuz mit der Krone. Nun befindet sich derselbe auf Reisen, um die Gefängnisse in Böhmen, Mähren und Sachsen zu besuchen. Man kann Wohl mit Recht sagen, daß er sich mit Leib und Seele seinem menschenfreundlichen Berufe widmet. 


Halte das Haupt selbst hin zum Ersatz für die Säule Sloveniens; Villig ist diese erkauft, gesühnet die Schuld der Verleumdung. Eitles Flehen! Niemand vermag zu wehren dem Fatum, Auch nicht die leidende Lieb', die stützend zur Seit' ihm gestanden, Theilend Freude und Leid mit dem ehlich verbund'nen Gefährten Irdischen Looses, ihn tröstend in Stunden banger Enttäuschung. Treu sie beharrt' bis zur Stund' des zu schnell ihm nahenden Todes, Blicket noch diesem ins Nug', zu erfleh'n für den Theueren Schonung. Flehend das Auge sich kehrt zu dem eisig erstarrenden Tode, Ihn zu rühren zur Mild', zu erweichen das starrende Herze; Wahrlich! Hat dieses Gefühl für menschlichen Kummer, für Liebe, Gleich gewährt es die Bitt', aus verzweifelnden Augen entsendet, Gleich erhört es das Flehen, entströmend dem betenden Munde. Nimmer der Himmel verwirft die Bitt' des verzweifelnden Weibes, Welche mit Thränen gemengt, die reichlich dem Theuersten fließen. Ietzo die Arme sie streckt, beschwörend die himmlischen Mächte, Flehend die Götter um Schutz, wo Hilfe der Menschen vergeblich, Hände umfassen den Leib, der Seele zu wehren den Ausflug, Sie zu bannen zur Stell', zu erhalten dem Körper den Odem. Spottend der Tod da steht, ihn ergötzet der menschliche Jammer, Lange Gewohnheit stählte das klappernde hohle Gerippe Ohne menschlich Gefühl, mit Hohn auf den knöchernen Lippen Rührt es die Zunge jetzt an, die feurig zum Wohle des Volkes Treffende Pfeile entsandt den Feinden, sie zwingend zum Weichen; Plötzlich sie stille nun liegt, die Hebel und Bänder sind kraftlos. Doch aus dem Auge noch dringt von Feinden gefürchtetes Feuer, Feuer der Liebe ist's, jetzt noch lodernd der ehlichen Liebe Seiner Gefährtin, das letzte Flackern des sterbenden Lichtleins; Einmal noch flammet es auf, dann gläsert der Tod ihm das Auge, 
—
 (Die neue Eiseubahustrecke) Bisch oft ack-Wippach-Gör z soll, den allerneuesten Nachrichten zufolge, zu Stande kom­men; die Ausführung derselben soll die Unternehmung der Rudolfs­bahn übernehmen. — Die Oberkrainer Bahn wird, wenn nicht wieder die Strecke irgendwo schadhaft wird und keine Einstürze erfolgen, schon künftigen Monat (Oktober) dem Verkehre übergeben werden. 

—
 (BüchtlWtsM.) Herr Johann Giontini , der schon man» ches slovenische Werk für das Volk erscheinen ließ, hat soeben neuer­dings eine Sammlung der bekanntesten und beliebtesten slovenischen Lieder unter dem Titel „81avöeK" erscheinen lassen. Es ist ein wahrer Liederschatz, nach dem die slovenische Jugend, der Lehrer­stand u. s. w. gierig greifen wird, dieß um so mehr, als auch der Preis (40 kr.) sehr niedrig angesetzt ist. 

—
 („Südslawische Zeitung".) Unter diesem Titel wird in Militärsissek ein deutsches Blatt für südslavische Interessen erscheinen, dessen Herausgabe jetzt schon vorbereitet wird. Die Un­ternehmer und Gründer wünschen zum Mitgliede der Redaktion einen Slovenen zu bekommen. Als Chefredakteur wird der aus den Jahren 1848 und 1849 rühmlichst bekannte Dr. Prauß genannt, unter dessen Redaktion schon damals ein gleich benanntes Blatt erschien. 

—
 (Eine Gallerte der südslawischen Trachten) gedenkt ein kroatischer Schneidermeister, Namens N. Arsenovio, herauszu­geben und bereist zu diesem Zwecke auch Krain, nachdem er andere füdslavischen Länder bereits nach allen Richtungen durchzogen und eine reiche Sammlung der verschiedenartigsten Kostüme zusammen­gesucht hat. Er wird alle diese in ein geometrisches S ist ein einreihen und dann der Welt Gelegenheit geben, die Reichhaltigkeit und Pracht der füdslavischen Trachten, welche auch an Mannigfal­tigkeit die jeder andern Nation übertreffen, zu bewundern. Wir wün­schen im Interesse des ganzen Südslaventhums, daß Herr Arsenovi« überall die bereitwilligste Aufnahme und auch materielle Unterstützung, deren sein gemeinnütziges Unternehmen so dringend bedarf und würdig ist, finden möge. Seine Bemühungen sind um so lobenswerther, als er nicht wie Kaiser und Könige zu reisen vermag und deßhalb oft genug mit Entbehrungen kämpfen muß. Seine Mappe ist ein reich­liches Verzeichnis; von allerlei flavifchen Trachten und der beste Be­weis seiner Sorgfalt und seines Fleißes. 

—
 (Neue Blamage.) Die nemskutarische Klique scheint mit den Blamagen, die sie bereits eingesteckt hat, noch nicht zufrieden zu sein, wenigstens unterstützt diese Vermulhung ihre neueste Expek­toration, die schriftliche Zumuthung an den Reichsrath, die Wahlen des krainischen Landtages zu annulliren. Die Gründe dieser Be­schwerdeschrift find zu gehaltlos, die Ausführungen mit den „tagblätt-


Welches ersterbend nun bricht, den Schrecken des Todes erliegend, 
Muthig dem Tod ins Gesicht noch schaut das gebrochene Auge. 
Ietzo im Innern die Gluth, die das fühlende Herz ihm erfüllet, 
Welche die Liebe zum Volk ihm gefachet zu Heller Begeist'rung, 
Heftiger Flamm', die erwärmend belebet den thätigen Körper, 
Auch ihn gehoben zum Flug in das Reich der begeisternden Musen, — 
Schnell zu erlöschen beginnt, der Hauch des eisigen Todes 
Nahrung ihr nimmt, und das Herz, beraubet der treibenden Kräfte, 
Höret auf zu entsenden dem Körper den wärmenden Blutstrom; 
Und erstarrt sich strecken im Tode die herrlichen Glieder, 
Nimmer zu ruhen gewohnt im Dienste des leidenden Volkes; 
Und die Seele entschwebt, getragen zum Reich des Olympos, 
Heim zu den Geistern, die ledig der quälenden irdischen Sorgen, 
Glücklich sich fühlen im Kreis der vom Volke gepriesenen Helden, 
Froh sie genießen den Lohn für Verdienst um die leibende Menschheit. 
Doch ein verwaistes Volk betrauert den muthigen Führer, 
Wehes Gejammer durchhaut verlassene Gaue Sloveniens, 
Und die Geister des Volks ihm melden die trauernde Klage. 
Hoch vom Olympos er schaut den Kampf der verlassenen Schaaren, 
Segnet die Kampfer des Rechts auf dem Weg zum ersehnten Slovenien, 
Das zu betreten verwehrt ihm durch höher waltende Mächte, 
Die ihn entrissen zu schuell dem siegreich kämpfenden Heere. 
Sterbend der Körper erlag, zu schwach für die Fülle des Geistes, 
S o ihn zu Thaten trieb, dem Körper mißgönnend die Ruhe. 
Fort noch lebet fein Geist in den Kindern der leidenden Slava 
Er wird vollenden den Weg, den gezeigt Dein mächtiger Geist uns. 
Nimmer ist ferne uns mehr das ersehnte Eden „Slovenien". 
lichen" Gallergießungen zu kongruent, als daß wir uns in eine Widerlegung derselben einlassen könnten. Hoffentlich wird auch der Reichsrath dieß einsehen und der „Petition" jenen Platz anweisen, den sie mit Rücksicht auf ihre Entstehung und ihren Gehalt verdient, nämlich im Ofen oder an einem andern für derlei Gefasel passenden Orte. Eine arge Zumuthung fürwahr, die rechtlich vollzogenen und unanfechtbaren Wahlen zu annulliren! Dem entsprechend aber über­trifft auch die neueste Blamage alle anderen. 
— (Ter Tllbor in H<,pl-i»öe,) der zweite in Kärnten, welcher am 18. d, M. stattfand, war von etwa 10.000 Teilnehmern be­sucht, ein Beweis, daß überall, wo noch slovenisches Blut unverdor­ben in den Adern fließt, die Begeisterung für die slovenische Sache die gleiche ist. Dem Tabor präsidirte Dr. 2arnit. Als Redner traten auf: Herr Kosat, welcher im Namen des Taborlomitss die Versammlung in einer kräftigen Ansprache begrüßte, Herr Math. Majar (über die Notwendigkeit und Nützlichkeit der Vereinigung aller Slovenen), Pfarrer Müden (über Einführung der slovenifchen Sprache in alle Aemter), Vigele (über Einführung der slovenischen Sprache in die Schule), Nolli (über Erniedrigung der Abgaben und Hebung des Volkswohlstandes) und Po^nik, Präses des Vereins „l'rlji^'avÄ,". Die Resolution betreffs „Sloveniens" wurde mit ungewöhnlichem Enthusiasmus begrüßt und aufgenommen; ein drei­maliges stürmisches,,^ivela 8lavslli^3," durchzitterte die Lüfte und dieses ist uns die sicherste Bürgschaft, daß Kärnten für „Slovenien" noch kein verlorener Posten ist. Für das künftige Jahr sind sogar mehrere Tabore, welche sich als die besten Wecker des Volkes be­währt haben, in Kärnten in Aussicht genommen. Eine überaus er­freuliche Erscheinung, die unseren Forderungen nur Nachdruck ver­leiht. — Schließlich sei noch des k. k. Kommissärs von Villach, Herrn Pogatschnigg gedacht, welcher die sonderbare Behauptung auf­stellte, Weiber und jüngere Leute wären nicht stimmberechtigt und müßten sich demnach der Abstimmung enthalten, eine liberale Ansicht, mit der leider Herr Pogatschnigg, wenn auch nach dem Gesetze, so doch nicht in Wirklichkeit allein da steht, jedoch nur dann, wenn es sich wie hier nur um slovenische Angelegenheiten handelt. Um jedoch keinen unnöthigen Aufenthalt und unliebsame Erörterungen zu ver­
anlassen, unterließ man es, ihn von seiner Ansicht zu bekehren, und so stimmten nur Männer, jedoch einstimmig für die Resolutionen und Herr Pogatschnigg kann sich nicht rühmen, durch feine Ansicht den Erfolg des Tabors irgendwie beeinträchtigt zu haben, was ihm manche schlaflose Nacht verursachen dürfte. 
— („Ein Faschingsstückcl.") Es ist ein eigenes Pech vul^o Linol a genannt, wenn man in eine verkappte NeiMutargesellschaft geräth, die erst nach und nach ihre, dieser Spezies eigene Verbissen­heit über alles nationale zu erkennen gibt. So geschah es dieser Tage einem vom Kärntner Tabor zurückreisenden Laibacher, der auf der Eisenbahnstrecke Marburg-Cilli in die Gesellschaft zweier Damen aus Rudolfswerth, einer altern und jüngern, zu gerathen das Pech hatte. Die Konversation drehete sich theilweise auch um nationale Angelegenheiten, und erzählte die jüngere der Damen, daß die 6i­talnica in Rudolfswerth bald aufhören werde, daß das deutsche Ka­sino kräftig dastehe, was ihr natürlich zu größter Freude gereiche, die ältere behauptete, wir würden bald alle preußisch, u. dgl. m. Die Konversation bewegte sich bis hicher in allen Formen des An­standes. Auch des liebenswürdigen Dr. Leu« wurde Erwähnung gethan, für welchen beide Damen besonders schwärmten. Als besagter Herr aber mit einem andern Passagier über Dr. Toman's Leichen­begängniß sprach, brach bei der jüngern der Damen die nemZtnta­rische Leidenschaft los und that felbe den von großer Bildung zei­genden Ausspruch: man habe auch in Rudolfswerth ein „Faschings­stückcl" in Gestalt einer Seelenmesse aufgeführt. Sie sollte jedoch dieß nicht ungestraft gethan haben, denn sie bekam von dem besagten Herrn eine derartige Vorlesung über allgemeine Bildung und die von jedem halbwegs zivilisirten Menschen einem Tobten gebührende Pietät zu hören, daß ihr wohl das „Faschingsstückel" lange in Er­innerung bleiben wird. Freilich suchte sich die Arme damit aus der Klemme zu ziehen, daß sie zu dem abgedroschenen Mittel die Zu­flucht ergriff, den Herrn, der ihr eine gebührende Antwort gegeben, mit „roher Slovene" zu tituliren und sich überhaupt sehr gebildeter Ausdrücke zu bedienen. Es ist eben die alte Leier, daß man die eigene aus blinder Verbissenheit entspringende Roheit anderen auf den Rücken ladet, wenn man das gefunden hat, was man suchte. 
— (Feuerwehliaden.) Ein Bindermeisier hielt beim Ausrücken 
der Feuerwehr am vergangenen Samstag folgende ergreifende An­sprache an die Mannschaft der Spritze Nr. 1: „Do hinunter gehmer schon nit, das uns wieder so geht, wie in der LigK», dos wer die gonze Nocht tonnen orbeiten, und donn von „Triglav" und von „Vrencelj" verrissen werden. (Folgte ein flovenischer Fluch, ein Wort, womit Angehörige Germaniens ihre linguistische Kenntnisse sehr bald zn bereichern pflegen. Nach zwanzigjähriger Anwesenheit in Krllin erlernen sie wenigstens das slovenische Fluchen aus dem Fundament.) Diese verfluchten Tlavener können sich ihre eigenen Spritzen anschaffen," und so noch einiges in diesem Thema fort. Diese Worte aus dem Munde eines gemeinen Feuerwehrmannes 
—
 zum Unterschiede von den Chargen — sind der beste Beweis, wie der Zweck des Instituts der Feuerwehr von den Mitgliedern selbst aufgefaßt wird. Es kann nicht lange dauern, daß die Den­kenden darunter es begreifen, wie man sie maßgebenden Orts zu anderen Zwecken mißbraucht, als man vorgibt, worauf der Verfall des in seiner jetzigen Znsammenstellung nicht lebensfähigen Vereins außer Zweifel ist. — Wir knüpfen daran noch die bescheidene An-­frage an das „Tagblatl" und die „Laib. Ztg.", wie so es kommt, daß sie weder von der neuesten Heldenthat der braven Turnerfeuer­wehr, noch von dem Vrande, der sie hervorrief, Notiz nehmen, ob­schon sie sonst jedesmal gewissenhafte und pompöse Referate über den llllertleinsten Uebungsmarsch der heiligen Schnur brachten. Warum sprechen sie nicht ein Wort der Verteidigung oder Entschuldigung des „Humanitären" (?) Instituts? Wie kann beispielsweise dem nach guten Einfällen lüsternen „Tagblatt" der allerneueste und sicher auch gelungenste Witz entgangen sein, der gleich nach der Bravour der Feuerwehr von Mund zu Mund lief? Ist etwa die Umtaufe der „Feuerwehr" in „Feuerfcheu" kein gelungener, kein treffender Witz? Dem an Witzarmuth seit jeher laborirenden „Tagblatt" würde damit nicht wenig geholfen sein. 

— („Ll'enelH" Nl. 18) kann am angesagten Tage (24. 

d.
 M.) nicht herausgegeben werden, weil der hiezu bestellte Holz­schnitt noch nicht eingetroffen ist. Er wird deßhalb erst Dinstag oder Mittwoch erscheinen, und zwar noch reichhaltiger als sonst. 


erkläre hiemit öffentlich, vorgekommener Mi ­daß ich als Witwe des schling aufgelöst habe. weil. Nr. A. Nix sei! Meine echte Pasta Pom­
Echte 
llcht Jahren die nllcilli padour, auch Wunder­ge und einzige Erzeu­Pasta genannt, wird ihre gerin der echten und Wirkung niemals ver­unverfälschten Origi-fehlen; der Erfolg dieser nal-PastaPompaoour Pompadour. unübertrefflichen Ge­bin, da nur ich allein sichts-Pllsta ist über alle das Geheimniß der Zu­Erwartung; das einzige bereitung kenne. Indem garantilte Mittel zur 
I m Nichtwirkungs­
ich nun hiermit anzeige, schnellen und unfehlba­daß besagte Pasta Pom­ren Vertreibung aller 
falle wird das Geld 
padour von nun an nur Gesichtsausschläge, in meiner Wohnung, 5 n, ci ^ . Mitesser, Sommer-Wie» , Leopoldstadt, ohne Anstand retour s^ ^ Leberflecke und 
große Mohrengasse 14, Wimmerln. Die Ga­
gegeben. 
1. Stiege, Thür 62, rantie ist derart sicher, echt zu haben ist, warne daßbeiNichtwirkungdas ich vor dem Ankaufe Geld retour gegeben derselben bei jedem an­Versandt gegen wird. Ein Tiegel dieser deren, da ich gegenwär vorzüglichen Pasta tig wederein Depotnoch Nachnahme. sammt Anweisung kostet eineFiliale halte und alle 1 fl. 50 tr. oft. W. früheren Depots wegen 46-8 . 
Dluillseliioibeu^voi'lleu niont voi'ötteiitlient. 


Primtmiidchenschule 
des 
in Adelsberg wird am 1. Oktober l. I . eröffnet. I n derselben wird der Unter­richt nit deutscher Unterrichtssprache in allen für die vierklasfigen 
Normalhauptschulen vorgeschriebenen Gegenständen, ferner in der Kirchengeschichte und Gcografie, endlich auch in allen weiblichen Hand­arbeiten ertheilt. Das Slovenische wird als obligater Gegeilstand, das Italienische aber nur auf besondern Wunsch gelehrt. Anfängerinen werden nach der Schreiblehrmethode unterrichtet. I n der Anstalt selbst werden Mädchen in Kost, Pflege und sorgfältige Erziehung aufgenommen. 68—2. 
Ein Lehrling 
wird in einer 
am hiesigen Platze aufgenommen. 66—3. Bedingnisse: Alter 14 Jahre und wo möglich, die eisten Klassen der Realschule absolvirt Das Nähere in der Administration dieses Blattes. 


Aufruf 

an alle patriotischen Oesterreicher! 
Mitbürger! - Patrioten! Die unösterrcichische, vor den momentanen Erfolgen eines ge­wissenlosen Prälorianerthumes im Staube liegende, die Zwietracht unter den österreichischen Völkern mit Absicht schürende Haltung der meisten Wiener Journale hat uns veranlaßt, ein neues großes po­litisches Journal zu gründen, welches ehrlich und entschieden für Oesterreich eintreten und ein Organ aller patriotischen Oesterreicher sein wird. Dieses Journal wird täglich in doppelt so großem Formate als die Pressen erscheinen und wird heißen: 


l OI." 
Die erste Nummer des „Patriot" erscheint am 1U. d. M An alle guten Bürger des Vaterlandes wenden wir uns mit der Bitte, unser patriotisches Unternehmen zu unterstützen. Die Sache Oesterreichs ist die Sache der wahren Völkerfreiheit. Wer die Freiheit wahrhaft liebt, kann nie und nimmer wünschen, daß unsere Monarchie, welche berufen ist, das friedliche und gedeihliche Nebeneinanderleben verschiedener Völker zu verwirklichen, und hiemit eines der erhabensten Probleme der Zivilisation zu lösen, jenem militärischen Despotismus dienstbar gemacht werde, der immer drohender sein Haupt in Europa erhebt. Unser Journal wird in jeder Beziehung allen Anforderungen entsprechen, die man an ein großes publizistifches Organ stellen kann. Durch unsere Verbindungen mit den hervorragendsten Politikern und Parteiführern Oesterreichs werden wir in der Lage sein, stets zuerst die wichtigsten und interessantesten Nachrichten zu veröffentlichen. 
Unsere Redaktion und Administration befindet sich Draterstraße Nr . HO, wohin alle Briefe zu adrcssiren sind Die Präunmeratiousprcise sind Für Wien: Für die Königreiche und Länder: 
Ganzjährig 14 f< 40 kr. Ganzjährig . 18 fl. kr. Halbjährig 20 Halbjährig . 9 , Vierteljährig 60 Vierteljährig 4 . 50 Monatlich 20 Monatlich 1 ., 50 
I5iiiLk1u6 Uuininevu il 5 Kr. Mitbürger! — Patrioten! Wer ein guter Oesterreicher, wer ein wahrhafter Patriot ist, wird kein anderes Wiener Blatt abonmren, als dasjenige, zu dessen Herausgabe sich die Unterzeichneten vereiniget haben. Wien , Anfangs September 1870. 65-3 Mehrcrc österreichische Patrioten. 
Eigentümer Herausgeber und verantwortlicher Redakteur ^ak H1ö8avo. — Druck von ^oZel LlllZiriK in Laibach.