PAUL JOS. SAFA IUKS GESCHICHTE der SERBISCHEN LITERATUR. AUS DESSEN HANDSCHRIFTLICHEM NACHLASSE 4 • * • % • '"'xCa^X. herausgegeben nT \ 1 V0N " J JOSEF J IRE ČE K. п. abtheilung. ---— ——Ј^ђ&Џ**-——*—. Prag, 1865. verlag von friedrich tempsky. J- Џ rA51 i МлеткахЂ 1810. 8°. Д. Давидовичв Новине србске. У Бечу отђ 1813 до конца 1821 год. 4°. (Die Zeitung enthält auch Bücheranzeigen und Recensionen.) *) „Einige Grundzüge aus der Geschichte der serbischen Literatur" (Wien 1850 Wenedikt 8°. 5ß S.), dann Цв1,1шшкђ србске словесносшп (Wien 1853, Scliul-bücherverlag 8°. I. Bd. 571, II. Bd. 582 S.), eine Chrestomathie," welche für den serbischen Sprach- und Literatur-Unterricht an Obergymnasien bestimmt ist. В. Сопиковђ Опнтђ pocciftcKoft БиблЈограФШ. Санктг-Петербурга 1818 до 1821. 8°. 5 Bde. (Enthält auch einige serbische Werke.) JI. Бончб Пазштншга. мужемт. y славеио-сербекомт. кпижеству славпнмљ, .. (У Бечу) 1815... 8°. J. Čaplovič Slavonien und zum Tlieil Croatien. Pest 1819. 8"?. 2 Bde. (Bd. II. S. 266—297 Nachrichten über die Schriftsteller und die Literatur der Serben.) M. P. Katanchi®'1 Prolusio in literaturam aevi medii. Budae 1820. Ms. Bei ' der k. Landesuniversität in Pest. CepucKÜt лФтоплсв, иаставлЈ.ПЂ Г. Магарашевичемг (1825—1829) и M. ОветИчеМЋ (1830). У Будиму 1S25—1830. 8°. (Enthält mehrfache literarhistorische Notizen.) E. ЕалаАдовичв IoaiiHt Ексарх'в БолгарскШ. Москва. 1824. Fol. Tor. Описате славлно-россШскихг pyicoiraceft вђ библ. ГраФа Толстова. СПб. 1825 8°. (Beide Werke enthalten sehr schätzbare Notizen über alte sloYenoserbische Handschriften.) П. Kcnnein, БиблшграФичесие листн 1825 года. СПб. 1826. 4°. (Enthält auch einige Notizen über serbische Handschriften und Bücher.) T,or. Росписђ первопечатпшгв словенскнмЂ кпигамг, eigentlich N. 1, 6, 11, 16 und 21 jener obigen Библ. ЛИСТН, mit Supplementen N. 26 und 39. Б. Ст. Караџи^ Даница, забавиик sa год. 1826. У Вечу 1826.12°. (S. 1- 40 befindet sich die Beschreibung einiger Klöster Serbiens und der in denselben befindlichen Handschriften und Bücher.) П. Беричв Славено-србска библкпрмча. по азбучному реду списатела, im јњтописб срб. 1829 Heft 1. S. 107—122. (Sehr dürftig und unbefriedigend.) L. Mllšicki serbische Bibliographie. Hs. (Umfasst die serbischen Druckerzeugnisse seit 1741 bis ungefähr 1820 ziemlich vollständig; allein der Vf., voll hoher Entwürfe, konnte sich nicht entscliliessen, mit dieser kleinen Gabe den Freunden und dem Publikum ein Opfer zu bringen.) 0. v. Pirch's Reise in Serbien im Spätherbst 1829. Berlin 1830. 8°. 2 Bdchen. (Im 2. Bdch. befindet sich eine Uebersicht der serbischen Literatur, die leider voll Fehler und Unrichtigkeiten aller Art ist.) Den der neueren Zeit angehörigen Theil hat Safarik übrigens auch in einem kurzen Abrisse (Prehled litera-tury illyrskych Slovanüv pol. 1833) in der böhmischen Museumszeitschrift, Jahrg. 1833, veröffentlicht. Mit dem vorliegenden Bande ist das über die Literatur der Südslaven in Safarik's Nachlasse vorhandene Material erschöpft. Zur Vervollständigung geht noch eine Darstellung des Schriftthums der Bulgaren ah. Audi diese hat Šafarik, jedoch in böhmischer Sprache, vollendet. Sie sollte die Einleitung zu einer von ihm beabsichtigten Sammlung bulgarischer (altslovenischer) Urkunden und Musterstücke bilden, deren Herausgabe, so Gott will, vielleicht durch eine andere Hand vermittelt werden dürfte. Wien, 13. April 1865. J. J. PAUL JOS. SAFARIK'S GESCHICHTE DER SÜDSLAWISCHEN LITERATUR. AUS DESSEN HANDSCHRIFTLICHEM NACHLASSE HERAUSGEGEBEN von JOSEF JIRECEK. Iii. DAS SERBISCHE SCHRIFTTHUM. * PRAG, 1865. VERLAG VON" FRIEDRICH TEM PS KV. PAUL JOS. SAFARIK'S GESCHICHTE DER SERBISCHEN LITERATUR. • " • . V • . • . V.' ' ' - I l —*ctfifcf— 1 ' ' h ' _ » ' " 1 ' ( ' \ *.. • ; i' ■"'. .'».: * \ - ' V Л ' ' i AUS DESSEN HANDSCHRIFTLICHEM NACHLASSE HERAUSGEGEBEN von Prag, 1865. VERLAG VON FRIEDRICH TEMPSKY. Serbische Literatur. Vorbemerkungen. Die Literaturgeschichte der Serben sollte, um vollständig zu sein, die literarischen Produkte aller Zweige dieses Stammes nämlich der eigentlichen Serben und Bosnier, der Dalmatiner, ferner der Gränz-Kroaten und Slawonier, gleichmässig umfassen; denn alle diese Volkszweige sprechen im Grunde nur eine, wiewohl nach Gegenden verschiedentlich geartete Mundart, und ihre Literatur bildet der Sprache und hiemit dem Wesen nach ein grosses zusammenhängendes Ganze. Indessen brachte eine politische und religiöse Trennung dieser Zweige frühzeitig auch eine Spaltung im Schriftwesen und in der Literatur hervor. Die Bewohner des ehemaligen serbischen Königreiches, dem griechischen Ritus zugethan, bedienten sich im Schreiben des cyrillischen Alphabets, und lange Zeit auch der altslawischen Kirchensprache , an deren Stelle erst seit etwa einem Jahrhunderte die gemeine Landesmundart in der Profanliteratur getreten ist; die Dalmatiner, Chorwaten und Slawonier, der Mehrzahl nach der römisch-katholischen Kirche zugethan und in stärkerem Verbände mit dem Occidente, nahmen das lateinische Alphabet an, und erhoben sehr frühzeitig (um 1161) und seit dem XV. Jahrhunderte mit bleibendem Erfolge ihre gemeine Landesmundart zur Schriftsprache, doch leider isolirt, ohne Einverständniss und Zusammenhang, und daher in verschiedenen Zeiten und Provinzen nach verschiedenen Schreibsystemen, anders in Dalmatien und wieder anders in Slawonien. Nur ein Theil der Serben lateinischen Ritus, die Glagoliten, behielt die mehr oder minder durch die gemeine Landesmundart getrübte altslawische Kirchen-spräche bei der Liturgie fort, vertauschte aber das alte cyrilli- Šafafflt. Literaturgeschichte, HI. Banj, J* sehe Alphabet mit einem, jenem nachgebildeten neuern, und nannte letzteres synonymisch Azbuka glagolska, glagolica, statt Azbuka slovenska (d. i. glagol statt slovo). Auch nachdem die Serben beiderlei Ritus in verschiedenen Provinzen in friedlicher Gemeinschaft neben und mit einander leben, besteht die schroffe literarische Trennung fort: die griechischen Serben kennen die Schriftprodukte ihrer Brüder mit lateinischer Schrift, und die lateinischen Serben die mit cyrillischer Schrift nicht. Dieses Umstandes wegen und der vollständigeren Erschöpfung und leichteren Uebersicht wegen wollen wir uns hier auf die Geschichte der Literatur der Serben griechischen Bitus beschränken, und nur ausnahmsweise hie und da einen Blick auf cyrillische Schrifterzeugnisse der römisch-katholischen oder der Protestanten werfen. Bei einer andern Gelegenheit wollen wir uns auf eben diese Weise der Literaturgeschichte der katholischen Serben ausschliesslich widmen. Durch dieses Verfahren wollen wir der ohnehin bekannten genetischen Einheit des serbischen Stammes und seiner Sprache nicht im mindesten Eintrag thun. Die Geschichte der bulgarischen Sprache, die einen besondern Dialekt bildet, bleibt unserem Vorhaben ganz fremd; doch wollen wir unten einige bulgarische Handschriften, als bis jetzt unbekannt, ausnahmsweise namhaft machen. Erster Abschnitt. Politische Begebenheiten. Ueberblick der politischen Geschichte Serbiens. 1. Bevor wir zu der Schilderung der geistigen Kultur der Serben und der Aufzählung ihrer literarischen Produkte schreiten, scheint es zweckmässig, die politischen Schicksale und Begebenheiten des Volkes in einem kurzen Ueberblicke sich zu vergegenwärtigen. Ungeachtet die alten Bewohner der später von den Serben und Chorwaten bevölkerten Länder, nämlich die Illyrier, meiner Meinung nach, Stamm- und Sprachverwadte der nachmaligen Slawen waren, wie ich dies an einem andern Orte ausführlich darzuthun suchte: so steht doch die Geschichte dieses nun längst verschwundenen Volkes in keinem nothwendigen Zusammenhange mit der Literaturgeschichte der Serben, und kann hier füglich übergangen werden. Die serbische Geschichte beginnt erst mit dem Anfange des VII. Jahrhunderts und ist in ihrer ersten Periode, bis auf Nemanja I., voll Lücken, Unsicherheiten und Widersprüche. Da es unser Zweck nicht sein kann, durch neue Forschungen diese ältere serbische Geschichte aus ihrem chaotischen Zustande herauszureissen, was ohnehin ohne bis jetzt unentdeckte neue Quellen kaum jemals vollständig gelingen wird und am allerwenigsten an diesem Orte versucht werden kann, so begnügen wir uns hier einige Hauptthatsachen aus der politischen Geschichte dieses Stammes nach den gangbaren Ansichten der bisherigen Historiker, so weit es der Zweck dieses Buches erheischt, zur bequemen Uebersicht zusammenzustellen. 2- Der Kaiser Konstantin Porphyrogeneta erzählt uns über die Einwanderung der Chorvvaten und Serben nach Illyrikum ganz bestimmte Thatsachen, aber leider sehr verworren und unzuverlässig. Nach ihm, wanderten die Chorwaten und Serben um das J. 638 ff. nach Chr. aus dem nördlichen Chorwatien und Serbien nach Illyrikum ein. Damals wurde ganz Mösien, Thracien, Macedonieu, die Gegenden au der mittleren Donau, Pannonien und Karantanien bereits seit einigen Jahrhunderten entweder ausschliesslich oder dem grössten Theile nach von slawischen Völkerschaften bewohnt, welche zwar nach Geschlechtern und Gegenden besondere Namen, als Sjeverani, Dregoviči, Sagudati, Bodr' ci, Milenci, Jezerci, Kučani, Braničevci u. s. w., führten, im allgemeinen aber von griechischen, lateinischen, armenischen und arabischen Schriftstellern einstimmig mit dem Stammnamen Slowene belegt wurden, zum Unterschiede von andern Stämmen derselben Abkunft und Sprache, namentlich dem Stamme der Serben, Lechen u. s. w. Die Wohnsitze dieses slowenischen Stammes bildeten die Figur eines Winkels, dessen Spitze in der Mündung der Donau war, die Schenkel aber einerseits bis nach Thessalonichi und weiter hinab, andererseits bis nach Istrien und Carnuntura hinauf reichten. Mitten zwischen ihnen waren die Ueberreste der thrakischen, epirotischen und illyrischen Völker eingeklemmt. Die Slawen an der mittlem Donau, im heutigen Ungarn, waren damals von den Obren (Awaren, richtiger Abaren), einer furchtbaren Horde fahrender Krieger und Eroberer, unterjocht. Da geschah es denn unter der Regierung des Ks. Heraklius um das J. 636 (nach Pejačevič, denn 449, welches man aus einer andern Stelle des Konstantinus herausbringt, ist durchaus unstatthaft; damals waren noch keine Abaren an der Donau, und der Kaiser spricht weiter unten von dem Einfalle der Abaren und der Einwanderung der Chorwaten so, als wenn beide unter Heraklius, beide gleich nach einander erfolgt wären), dass die Dalmatiner, welche die Gränzwache an der Donau versahen, einen Einfall in das den Abaren untergebene benachbarte Slawenland wagten, und eine Menge Menschen als Gefangene wegschleppten, während die Abaren auf einem Kriegszuge abwesend waren. Dies veranlasste die Abaren und die Slawen sich auf Salona zu werfen, und nach und nach fast ganz Dalmatien zu besetzen. Um das J. 638 verliessen fünf chorwatische Knezen, die Brüder Klukas, Lobelos, Kosentzis, Muchlo und Chrowatos, und zwei Fürstinen, die Schwestern Tuga und Buga, ihre alte Heimath, das nördliche Chrowatien oder Belo-Chrowatien, welches über Bagivaria (Bajuvaria, Baiern), und nach einer andern Stelle über Turkien (d. i. Magyarenland) hinaus, gegen Frankien oder Sachsen zu lag, an dreissig Tagreisen weit vom Schwarzen Meere entfernt war, und zu Konstantins Zeit mit den Türken (Magyaren) Bündnisse und Freundschaft pflog, nach einer andern Stelle aber den beständigen Einfällen der Franken, Türken (Magyaren) und Petschenegen ausgesetzt, ja sogar dem fränkischen oder sächsischen König Otto tributär war. Sie kamen mit ihren Völkern nach Dalmatien, bekriegten hier einige Jahre lang die Abaren, überwanden sie vollends und begaben sich mit dem neueroberten Lande unter den Schutz des Ks. Heraklius. Ein Theil der Chorwaten besetzte Rlyrikum (ein sehr vager, unbestimmter Ausdruck!) und Pannonien (d. i. Pannonia Savia oder das Land zwischen der Save und Drave), und stiftete hier ein unabhängiges Fürstenthum. Kurz nach dieser Begebenheit verliess auch ein serbischer Knez mit seinem Volke seine alte Heimath, welche jenseits des Landes der Türken (Magyaren) lag, von den Einwohnern selbst Boiki genannt wurde, an Frankenland und Belochrowatien gränzte, und in welchem der Fluss Visla oder Dyöica strömte. Er wandte sich an den Ks. Heraklius um Schutz, erhielt zuerst eine Gegend um Thessalonichi (wohl das heutige Serbica am Fl. Haliakmon in Makedonien) zum Wohnsitze, verliess sie aber bald darauf (doch mögen Einzelne in der Kolonie Serbica zurückgeblieben sein), zog über Belgrad und die Donau in seine Heimath zurück und kehrte erst dann um, als ihm der Kaiser durch den Präfekten von Belgrad den grössten Theil von Dalmatien, nämlich das nachmalige Serbien, Zachlumien, Dioklea, Terbunien sammt Kanale (Konavlje) und Paganien oder Narenta (Neretva) zum Wohnplatze anwies. Dies sind Konstantins des Porphyroge-neta Nachrichten von der Chorwaten und Serben Abkunft und Einwanderung nach Illyrikum. Wenn man auch über die innern Schwierigkeiten, mit denen die so bestimmt erzählten Thatsachen gedrückt werden, hinwegsehen wollte, so muss man doch Konstantins irrige Ansicht von der alten Heimath der illyrischen Chorwaten und Serben aus ihm selbst berichtigen, um nicht das Ganze für eine Fabel erklären zu müssen. Offenbar sind in seinen geographischen Angaben widersprechende Bestimmungen, die nicht zusammen bestehen können. Die Chorwaten im böhmischen Riesengebirge und die Serben in der Lausitz konnten nicht Bundesgenossen und Nachbarn der Ungern sein, und nicht beständig von Ungern und Petschenegen geplündert werden, und die Einwohner von Böhmen und der Lausitz waren zu Konstantins Zeit (949) nicht mehr Heiden, wie er dies doch von den Einwohnern von Belochorwatien und Beloserbieu ausdrücklich und zu wiederholtenmalen behauptet. Konstantin ist ein sehr mittelmässiger, beschränkter Geograph, ein fleissiger, aber höchst unkritischer Historiker, und ein höchst unwissender pedantischer Etymolog. Wahres und Falsches bei ihm zu scheiden ist Auf- gäbe der Kritik. Erzählt er nicht oft dieselbe Thatsache über die Chorwaten und Serben zweimal und dreimal mit immer abweichenden, oft sich widersprechenden Umständen? Sagt er nicht in eben demselben Kapitel, wo er von der Einwanderung der Chorwaten und Serben spricht, Diokletian hätte die Stadt Dioklea erbaut und nach sich benannt, während doch letztere lange vor Diokletian bestand, von Plinius und Ptolemäus genannt wird, und diesem Kaiser das Daseiu gab'? — Es gab zu Konstautins Zeit ein doppeltes Chorwatien und ein doppeltes Serbien im Norden der Donau: ein westliches im böhmischen Riesengebirge und der Lausitz, und ein östliches im Karpatengebirge und im nachmaligen Rothrussland. Beide Doppelländer waren damals, und gewiss auch schon im J. 638, durch die Wohnsitze der Cechen und Lechen getrennt; aber von dieser Trennung weiss Konstantin nichts, er vermengt vielmehr beide Länder und verbindet sie zu einem einzigen zusammenhängenden grossen Chorwatien und Serbien. Die böhmischen Chorwaten nennt Alfred um das J. 900 „Horithi", eine Urkunde Heinrichs von dem J. 1086 „Ghrovati", und die Ortschaft Chorvatice im Norden Böhmens spricht noch heutzutage für das ehemalige Dasein derselben in jenen Gegenden: die karpatischen Chorwaten nennt Nestor bei den Jahren 859 und 862 Хргвате, Хровате, Хравате und Хорвате бЈши, Konstantin Porphyrogeneta führt sie bei einer andern Gelegenheit (de Adm. Imp. c. 13.) als unmittelbare Nachbarn der Türken (Magyaren) an, seine Worte sind: tcqös to ßoQ£iöv£Qov (isqos' oi Пат^мшштса, o t dt Xgcoßdrot %qos tcc oQfj voig TovQxoig jtaoäxeivrea", ad Boream Patzinacitae, Chrovati vero in montibus juxta Turcas habitant; und sie werden hier noch im J. 885 von Oleg und im J. 993 von Vladimir dem Grossen bekriegt, worauf dann ihr Name aus der Geschichte verschwindet, wiewohl der Name des Landes „Horby" noch heute im Munde der ungarischen Ruthenen fortlebt. Die westlichen oder deutschen Serben kommen fast bei allen deutschen Annalisten des VH.—IX. Jahrli. unter den Namen „Surbi, Surbii, Suurbi, Suirbi, Surui, Sorabi etc." und ihr Land „Surpe, Suirbia, Zribia etc." vor; auch Nestor führt sie in diesen Gegenden als Серби, Срт.би an; die östlichen in Rothrussland kennt Konstantin Porphyrogeneta selbst in der Nachbarschaft der Drevljani, Dr'go-viči und Kriviči, als Zinspflichtige der Russen, und nennt sie Serbii (Ue'^ßwi, de Adm. Imp. c. 9.), uncl in einem alten geographischen Aufsatze in einer münchner Handschrift heissen sie Zerviani (Serbjani). — Dass die illyrischen Chorwaten und Serben nicht, wie es der Stoppler Konstantin dafürzuhalten oder wenigstens in seiner verworrenen Darstellung anzugeben scheint, aus dem westlichen Chorwatien und Serbien, d. i. aus Böhmen und der Lausitz, sondern unmittelbar aus dem östlichen Karpatenlande, dem heutigen ungarischen und galizischen Ruthenien, ausgegangen sind, davon bin ich, nach wiederholter Prüfung aller Gründe und Gegengründe, und nach sorgfältiger Verglei-chung aller alten geographischen Eigennamen, besonders Flussnamen, im Süden und Norden der Donau, auf das vollständigste überzeugt. Hiezu stimmen auch die Gründe, die uns die Sprachforschung an die Hand gibt. Das Serbische in der Lausitz und das Serbische im Süden der Donau, die jetzt auf den entgegengesetzten Endpunkten der zwei slawischen Dialekten-Reihen stehen, konnte auch im J. 638 nicht eine Mundart sein und nicht einem Volke angehören. Dies war zugleich die Meinung des gründlichsten und besonnensten Kenners der slawischen Sprache und Geschichte. „Es folgt aus allem unwidersprechlich," sagte Dobrowsky, „dass die Serben über der Donau nicht von den nördlichen Serben in der Lausitz abstammen können, sondern als zur ersten Klasse gehörend und näher mit den Russen verwandt ein ganz eigener Stamm sind, der, da er noch diesseits der Donau war, nicht in der Lausitz wohnen konnte, sondern ehe er sich hob, um ein neues Land zu beziehen, näher bei den Russen gesucht werden muss." Die ursprüngliche, alte Heimath der Serben waren demnach die östlichen Karpaten und Rothrussland; derjenige Theil der Serben, der in den Karpaten sass, erhielt den Localnamen Хргбати, Хртлати, Horbati, Horvati, von den Gebirgen Хргби, jetzt Horby, und behielt ihn auch nach der Auswanderung. Chorwaten und Serben waren zur Zeit ihrer Einwanderung nach Illyrikum genetisch nur ein Stamm, wiewohl er verschiedenen Fürsten gehorchte, verschiedene Gegenden bewohnte und verschiedene Localnamen führte. Es ist demnach gar nicht unrichtig, wenn z. B. Skylitzes beim J. 1070 sagt: „Serborum gens, quos etiam Chrobatos vocant", welchen Satz Zonaras in umgekehrter Form also wiedergibt: „Gens Chroba-torum, quos nonnulli Serbos vocant." Es ist dies bloss ein tropisches Spiel mit dem Genus Serbe und der Species Chorwat. Die Namengemeinschaft der westlichen Chorwaten und Serben (in Böhmen und der Lausitz) und der südlichen datirt sich aus der entferntesten Urzeit, und deutet auf gemeinschaftliche Abstammung aller serbisch-slawischen Zweige von einigen Urstäm-men, wofern man nicht lieber annehmen will, dass beide Namen auch hier Localnamen sind, und dass die Bewohner der lausitzer Sumpfniederungen eben deshalb Serben, die Bewohner des Riesengebirges hingegen Chorwaten hiessen. Letztere Ansicht stimmt mit meiner Erklärung der Namen Srb Wasseranwohner und Chorwat Bergbewohner sehr gut überein. [Vgl. Dobrowsky über Serben unb Chrowaten in Engel's Gesch. v. Serb. S. 153—161, im Ganzen, mutatis mutandis, noch immer das Beste über diesen Gegenstand, wogegen des fleissigen und sonst verdienstvollen, aber in der altern Geographie und slawischen Sprache höchst unwissenden, dabei von fixen und verkehrten Ideen strotzenden Engel erbärmliche Vor- und Nachbemerkungen sehr lächerlich abstechen. Vgl. auch meine „Abkunft der Slawen« S. 92 ff., 136 ff] 3) So verworren des Konstantin Porphyrogeneta Nachrichten über die alte Heimath seiner Chorwaten und Serben sind, so unendlich schätzbar ist seine Beschreibung der neuern Wohnsitze dieser Einwanderer in Illyrikum. Hier dürfen wir schon eine grössere Bekanntschaft mit der Lage der Länder bei demselben voraussetzen, und seine Nachrichten stimmen mit andern spätem Angaben und mit der Natur der Sache aufs vollkommenste überein. Es ist unerlässlich, die damaligen Wohnsitze der Chorwaten und Serben und ihre Vertheilung in den neuen Ländern aufs genaueste kennen zu lernen, um eine klare Einsicht in die spätere Geschichte dieser Völker und in das Ver- hältniss ihrer Sprache zu den benachbarten slawischen Mundarten zu gewinnen. — Das Land der Chorwaten erstreckte sich, nach Konstantin, von dem Flusse Cetinja neben dem Adriatischen Meere bis an die Gränze von Istrien, und von da weiter bis an die Stadt Albunon hinauf; durch den Fluss Cetinja, die Župa Imota (das heutige Imoski) und die Stadt Chljevno gränzte es im Süden an Serbien. Die eilf Župen, in welche es eingetheilt war, waren folgende: Chleviana Xksßiccvcc, altserbisch Chljevno, jetzt Livno, Stadt und Gegend in der Hercegovina. Tzentzina ТЏуфјра, das Gebiet am Cetinja Flusse. Imota "Huoza, noch heutzutage Imota genannt (nach Farlati, Lucius und Kučic), mit einem gleichnamigen See und mit dem Hauptorte Imotski oder Imoski (nämlich Imotski grad). Pleva Шфа, altserbisch Pljeva, jetzt Pliva, Nebenfluss der Vrbas mit gleichnamigem Orte. Pe-senta Ilseivza, meiner Meinung nach die Gegend um das Gebirge Vezenta im Norden von Jajac („Primiše te gore uz Ve-zentu, Uz Vezentu visoko planinu, Od Jajca i niko nevidjeo" und weiter „Pa silazi dolje niz Vezentu, Ode pravo Jajcu bijelome" Србске песме III. 158), dem Namen nach mit dem nahe belegenen alten Basante der Tabula Peutingeriana identisch ; Lucius und Farlati halten die in den Akten des Concilium zu Spalato vom J. 1185 vorkommende Parochie Pset des Bisthums Knin für Pesenta. Paralhalassia IlaQa&alaaeLa, serbisch Primorje, nicht das jetzt sogenannte Primorje zwischen der Cetinja und Narenta mit der Stadt Makarska, denn dieses bewohnten die Pagani, sondern ein anderes nördlicheres, zwischen der Cetinja und Kerka. Brebera Bgeßega, jetzt Bribir, Schloss an der Bri-brištica, zwischen dem Flusse Kerka und dem See Karin. Nona Nova, jetzt Nin, Inselstadt an der Meerenge. Tniua Tvr;va, d. i. Knin, im Binnenlaude an der Kerka. Sidraga Шбџауа, die Gegend um Biograd (jetzt missbräuchlich Zara vecchia genannt), noch später in zwei Diplomen vom J. 1059 bei Lucius und in den Akten des Concilium zu Spalato 1185 genannt, „Belgrad cum tota Sidraga". Nina Nivu, nach Farlati die Gegend an beiden Seiten des Flusses Zermanja, mit der Stadt Bjelina in dem Landstrich Bukovica. Kribasa Kgißaea, die spätere Grafschaft Krbava oder Karbava („Corbavia"), jetzt der nordöstliche Theil des Gränzregiraentes Lika mit dem Bergschlosse Udbina. Litza Alvt,cc, die spätere Grafschaft und das jetzige Gränzregiment Lika. Gutzika Гоуг^ш, jetzt das Gefilde Gacko mit den Flüsschen Gacka und Gaštica, die sich bei Otočac vereinigen. Die Städte der Chorwaten waren folgende: Nona Nova, jetzt Nin. Belogradon BeloyQadov, ehemals Bjelgrad, jetzt Biograd am Meere, von den Italienern irrig Zara vecchia genannt. Belitzin ВаМтЏм, nach Lucius und Farlati Bjelina in dem Landstrich Bukovica; ich halte es für das alte Bjelaj, jetzt Bilaj in Bosnien. Skordona Zmqdova, jetzt Skradin. Chlevena Xleßtva, altserbisch Chljevno, jetzt Livno in der Hercegovina, die Hauptstadt der obigen Župa Chleviana. Stolpon ZvoXnov, bei Ptolemaeus „civitas Stlupi" in Liburnien, die Hauptstadt der dalmatischen Stulpini des Plinius, nach Reichard Sluin, vielleicht aber eher einst ein Ort am Berge Stup. Tenin Tsv-qv, heutzutage Knin. Kori Koql, jetzt Karin am gleichnamigen See. Klaroka Khaßcoxa, jetzt Glamoč in Bosnien im Norden von Livno. Alle hier genannten Župen und Städte fallen, wie man sieht, südlich vom heutigen Senj (Zeng) und Otočac. — Dies war das eigentliche, ursprüngliche, alte, wahre Kroatien: seine Gränzen sind im Süden durch den heutigen Cetinja Fluss und die Städte Imoski und Livno, im Osten durch den Fluss Vrbas oder die Städte Jajac und Banja-luka, im Norden durch die Save und die Kulpa, im Westen durch das Adriatische Meer abgeschlossen. Die Residenzen der alten chorwatischen Könige waren Belgrad am Adriatischen Meere und Bihač an der Una. Die Sprache der Einwohner dieser Gegenden, der genetischen (radicalen) Chorwaten, hat sich, so weit ihre Geschichte zurückreicht, von der Sprache der Serben nie so weit unterschieden, dass man sie einen eigenen selbstständigen Dialekt nennen könnte. Von diesen Chorwaten sonderte sich einige Zeit nach ihrer Ankunft eine Schaar, wahrscheinlich kriegslustiger Abenteurer ab, zog nach Illyrikum und Pannonien zu den schon lange hier ansässigen, einem andern Stamme angehörigen Slowenen und gründete hier ein unabhängiges Fürstenthum. „At a Chrovatis", sagt Konstantin, „qui in Dalmatiam venerant, pars quaedam secessit, et Illyricum atque Pannoniam occupavit; habebantque etiam ipsi principem supremum, qui ad Chrovatiae tantum principem amicitiae ergo legationem mittebat." Diese Erweiterungen der chorwatischen Besitzungen sind lediglich im östlichen Theile des jetzigen Militärkroatien, ferner in dem grössten Theile von Slawonien, in der sogenannten Panno-nia Savia, zu suchen. Es scheinen dies eben diejenigen Chorwaten gewesen zu sein, von welchen Konstantin erzählt, dass sie eine Zeit lang unter der Botmässigkeit der Franken standen. Wirklich gehorchten die eben genannten Länder lange den Franken, und ein Theil derselben hiess noch lange darauf Francochorion, so wie das sirmische Gebirge noch heute Fruškagora = Frankenberg heisst. Für diese Ansicht, welche Kerčelič mit nichtigen Gründen bekämpft, geben Cedrenus und Zonaras ein treffliches Zeugniss, welche erzählen, dass Ks. Basilius im J. 1019 nächst Bulgarien auch das angränzende Chorwatien erobert habe, wiewohl Sirmium lange widerstanden: „Subacta Bulgaria Imperatori se dedidit etiam contermina Chorbatorum gens et ejus principes fratres duo...; solus adhuc imperium detrectabat Sermo, Sirmii dominus, Nestongi frater." Auf das heutige Provinzialchorwatien wurde der Name Chorwaten erst etwa vor dreihundert Jahren übertragen; es hiess bis dahin immer Slawonien. Die Bewohner desselben sind ursprünglich Slowenen, nicht Kroaten, doch mit einem eigenthümlichen Dialekt. Wahrscheinlich besetzten die Chorwaten gleich nach ihrer Ankunft auch einige Inseln des Adriatischen Meeres, wiewohl dies Konstantin ausdrücklich nicht sagt. Das von den Serben eingenommene Land erhielt gleich anfangs mehrere specielle Namen; es hiess insbesondere Pagania oder Neretva, Zachlumia, Terbunia und Konavlje (Canale), Dioklea, Serbia und Bosna. Die Pagani wohnten an der adriatischen Küste zwischen den Flüssen Cetinja und Neretva, in drei Župen vertheilt, davon zwei, Raztok und Mokro, am Meere, und eine, Dlmno, im Binnenlande lag. Rastolza Paaräv^a hatte den Namen von dem heutigen kleinen See Raztok, südlich von Makarska, unweit von Zaostrog. Mokron Mokqov ist die Gegend um die heutige Stadt Makarska, die serbisch eigentlich Mokro hiess. Daten скг|>, noch unbekannt. Josli 1овЦ, jetzt Oslje, östlich von Ston in der Hercegovina; sonst kommt das Wort in der Form Ošlje und Ozlje als Ortsname in andern Gegenden vor. Galuniainik ralov-цагјум, serbisch wohl Glumnik oder Glumnica, noch unentdeckt, wenn es nicht das verdorbene Salum unserer Charten südlich von Nevesinje ist; Glumnica kommt weiter von da in Bosnien vor. Dobriskik rxuc, ehedem Dabrsk, jetzt Dabar, auf den Charten irrig Dobar, denn es stammt entweder von Двбрб serbisch дабарв Thal convallis, oder von дабарг Biber castor. Ohlum Xlovu, am Gebirge Hum, dem jetzigen Namen nach unbekannt, denn das von Kačic erwähnte Hum, jetzt Pod- hum, Podum bei Livno ist davon verschieden. Bona Bova. am Flusse Buna, ebenfalls noch unausgemittelt, in der Gegend von Blagaj. — Terbunia und Kanale, serbisch Trebinje und Konavlje (letzteres von unterirdischen Wasserleitungen so genannt, nicht vom serbischen кола currus, wie Konstantin faselt), lag zwischen Ragusa und Cattaro, und dehnte sich von der Küste aus ins Innere bis an den Fluss Morača. Dieser Landstrich zählte sechs vorzügliche Städte. Terbunia TsQßovvia, jetzt Trebinje. Ormos "Oquos, von den Chronisten des XII. Jahrh. Urrno genannt, wahrscheinlich das spätere Rama am gleichnamigen Flusse. Ri,scmi Piotva, heutzutage Risno. Lukavete AovxaßsTs, heutzutage Luka im Binnenlande bei Tuhelj. Zetlivl Zsrlrjßr], d. i. Zeta, jetzt Name eines Flusses und einer Gegend. — Dioklea begriff in sich den Landstrich an beiden Seiten des Flusses Morača. In demselben lagen folgende Städte: (Jradetal Д>а<УгтаА, heutzutage Gradič oberhalb Skadar. Nongrade NovyQaö'e, d. i. Novgrad, noch unbestimmt, wenn es nicht Gradac in der Nahija Lješanska ist. Lonto Jövto (insgemein ro AovrodöxXa, aber es ist getrennt zu lesen ro Jövto, to Jöxla), jetzt Linda, auf älteren Charten Lunta und Luncza nordwestlich von Skadar. Dokla ЉхЛк, jetzt Duklja in Ruinen, am Einflüsse der Zeta in die Morača. — Serbien in der engsten Bedeutung lag im Nordosten der jetzt genannten Landschaften, an beiden Seiten der Flüsse Bosna und Drina, und erstreckte sich bis an den Ibar und die Morava, welche Flüsse es von Bulgarien schieden. Die Städte der Serben waren folgende: Destinikon dsanvixov, an einer andern Stelle Deslinika z/гбтгтхсс, die älteste Residenz serbischer Fürsten, ist nicht Trstenik, sondern vielmehr Desnica (t ist griechische Einschaltung), welches als „Castrum Thysnitza" noch in einem Diplome Kg. Sigmunds vom J. 1426 genannt wird, jetzt unbekannt, aber in der Drina-Gegend zu suchen, wo Dörfer Desič, Desna vorkommen. TzernabDSkei T^Qvaßovaxsrj, d. i. Crnabuča, aber von noch unbekannter Lage; in Serbien kommen einige Ortschaften Bučje, in Bosnien Bjelabuča im Norden von Travnik vor. Megy-retus MeyvQETovg, das heutige Medjureč in der Nahija Jagodin-ska. Dresneik jQeöverjx, das heutige Drežnik in der Nahija Užička; sonst kommt in alten Diplomen auch der Ortsname Dr'snik vor. Lesnik Aeev^x, jetzt Lješnica am Flusse Jadar. Sälenes SaX^vis, jetzt Solina, türkisch Tuzla, von tuz Salz, Doppelstadt am Flusse Jala in Bosnien. Rasa Pdßa, bis auf die türkische Eroberung stets Easa genannt, jetzt Novipazar am Flusse Raška. Als eine besondere Landschaft in Serbien zeichnet Konstantin die Gegend Bosna icoqiov Boaava aus. Sie hatte zwei namhafte Städte. Katera Kdrsga, jetzt Kotorsko am Flusse Bosna. Desnik zleav^x, noch spät im Mittelalter unter dem Namen Desna vorkommend, heutzutage nach Kačic Dešan, auf Charten tiirkisirt Težeju. Die Gränzen des alten Serbenlandes waren demnach im Süden der Fluss Boljana mit der Stadt Skadar, im Westen die Stadt Rasa oder das heutige Novipazar an der Raška (von Konstantin ausdrücklich als Gränzstadt gegen die Bulgaren erwähnt; Priština, Niš, Kučevo, Braničevo wurden erst im XII. Jahrhundert den Griechen, an welche sie von den Bulgaren kamen, entrissen), von da an die Flüsse Ibar und Morava, im Norden die Donau und die Save, im Westen der Gebirgsrücken , welcher die Flussgebiete der Bosna und des Vrbas scheidet, endlich von da weiter die Gebirge zwischen den Quellen des Vrbas und der Mündung der Cetinja. Wiewohl Konstantin nur die Wohnsitze der Serben seiner Zeit schildert, so können wir doch mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass dieselben schon gleich nach der Einwanderung so vertheilt waren, weil er sonst wahrscheinlich ihre spätere Erweiterung, wie bei den Chorwaten, erwähnt haben würde. Was demnach über diese ursprünglichen Gränzen hinaus liegt und jetzt Serbien heisst oder während der Blüthe des Reiches so genannt wurde, sind spätere Erwerbungen, welche die Geschichte zu erzählen hat. Wollte diese über den ganzen Stamm vollständig sein, so miisste sie auch die Chorwaten, nämlich die genetischen alten Chorwaten, mitumfassen. Da jedoch im Lande der Chorwaten die cyrillische Schrift und Literatur keine bleibende Früchte trug, so beschränkt sich unser historischer Ueberblick diesmal bloss auf das Land der Serben, 4. Tiefe Nacht deckt die ältesten Schicksale des serbischen Volkes. Nur einzelne abgerissene Thatsachen und Namen von Fürsten aus den fünf ersten Jahrhunderten nennen uns die Byzantiner; noch weniger Ausbeute an verlässlichen Daten bieten die occidentalischen Schriftsteller dar; die einheimischen dürftigen Annalen fangen erst mit dem XII. Jahrhd. an. So wie in Chorwatien die einzelnen Županen unter zwei bis drei von einander unabhängigen Grossžupanen, die anfänglich den Titel Bane führten, und von denen sich einer schon im IX. Jahrh. zum Könige aufschwang, vereint waren; eben so war es mit den verschiedenen Theilen Serbiens der Fall. Der Grossžupan von Serbien, der in Desnica (Destinika des Konstantin) residirte, war anfangs das Oberhaupt aller andern serbischen Župane, mit Ausnahme der in wilder Freiheit lebenden Paganer; nach der Zerrüttung des Landes durch die Bulgaren schwang sich der Grossžupan von Dioklea mächtig empor, erlangte bald königliches Ansehen und Titel, und erhielt die Insignien dazu vom Papste; bis Nemanja, der Sprössling einer Županenfamilie aus Dioklea und Schöpfer einer neuen Dynastie, ein mächtiges unabhängiges Grossžupanat in Basa gründete und in kurzer Zeit ganz Serbien mit bleibendem Erfolge unter seine Botmäs-sigkeit brachte, selbst Bosnien nicht ausgenommen, dessen Verband mit dem Reiche jedoch wieder später lockerer ward. Dies vorausbemerkt, wollen wir nun die früheste Geschichte des Landes, vorzüglich nach den Angaben der Byzantiner, überblicken. Auf den aus Beloserbien gekommenen Fürsten, sagt Konstantin, folgte zuerst der Sohn, dann der Enkel und so fort alle andern Nachkommen, bis nach vielen Jahren (um d. J. 800) Vyseslav, nach diesem Radoslav, nach diesem Prosigoj, und endlich nach diesem Vlastimir (um d. J. 870) auf dem Stuhl sass. In dieser Zwischenzeit hatten sich die Serben von der byzantinischen Hoheit frei gemacht. Vlastimir, geschreckt durch die Saracenen, welche die dalmatische Küste beunruhigten, begab sich unter den Schutz des Ks. Basilius (um d. J. 870), und besiegte nach dreijährigem blutigen Kriege den bulgarischen Šafafik. Literaturgeschichte. III. Band. 2 Herrscher Presiam. Seine Tocht§r verheirathete er an Krajna, Sohn des trebinjer Župans Bela, und erklärte den Schwiegersohn für einen unabhängigen Fürsten. Auf Krajna folgte Hvali-mir, und auf diesen Cucimir (880—940). Vlastimir's drei Söhne Muntimir, Strojimir und Gojnik theilten das Reich unter sich (um 880), schlugen den Einfall des Bulgaren Michael Boris zurück, wurden aber unter sich uneins, und Muntimir vertrieb seine zwei Brüder (um 886). Auch er hinterliess drei Söhne. Pribislav, Bran und Stephan; der älteste ward Grossžupan. Allein Peter, Gojnik's Sohn, drang mit Chorwaten nach Serbien ein, bemächtigte sich des Fürstenstuhles, liess Bran blenden und tödtete den Prätendenten Klonimir, Strojimir's Sohn. Er regierte nun friedlich über 20 Jahre; endlich, von den Bulgaren durch Verrath gefangen, starb er im Kerker (nach 917). Der von den Bulgaren bestellte Grossžupan Paul, Bran's Sohn, strebte gar bald nach Unabhängigkeit, wurde überwunden und musste die Regierung an Zacharias, Pribislav's Sohn, abtreten (920). Aber auch dieser wurde den Bulgaren untreu und neigte sich zu den Byzantinern; weshalb der Bulgare Symeon in Serbien einfiel, den Fürsten in die Flucht schlug, die Bojaren und das Volk theils niedermetzelte, theils in die Gebirge schleppte, und beinahe v ganz Serbien in eine Wüste verwandelte (924). Ceslav, Klonimir's Sohn, wurde des Landes Wiederhersteller (934). Er fand Mittel, aus der bulgarischen Gefangenschaft zu entfliehen, sammelte die Zerstreuten, rief die Flüchtlinge zurück und erstarkte bald unter clem Schutze des Ks. Konstantin, dem er dafür treu und ergeben blieb. Nun folgt in der serbischen Geschichte eine Lücke von siebzig bis achtzig Jahren (934—1015). Etwa um d. J, 1015 regierte Vladimir, ein tapferer und tugendhafter Fürst, den der bulgarische Kg. Joann Vladislav am 22. Mai 1016 zu Prespa verrätherischer Weise ermorden liess. Joann Vladislav bemächtigte sich Serbiens, starb aber sehen zwei Jahre darauf auf einem Kriegszuge wider die Griechen. Mit Bulgarien fiel auch Serbien unter die Herrschaft der griechischen Kaiser, und wurde durch griechische Statthalter verwaltet. Um das Jahr 1040 stand Stephan Vojislav auf, vertrieb den Statthalter Theophilus Ero- ticus und schlug die herandringenden Griechen einigemal aufs Haupt (1043). Sein Sohn und Nachfolger Michael (1050—1080) lebte anfänglich in Frieden mit den Byzantinern, aber bald in noch grösserem Verkehr und Verband mit dem Occidente , nahm den Titel eines Königs (rex) an, und erbat sich dazu die Insi-gnien vom Papste (1078). Er eroberte Durazzo (Drač) 1079 und soll dreissig Jahre lang regiert haben. Sein Sohn Konstantin Bodin (1080) bezwang die Župane von Bosnien und Basa, und liess auf Anstiften seiner Gemahlin Jakvinta alle seine Verwandte ermorden. In den J. 1089—1105 führte Vlkan, Župan von Rasa, blutige Kriege mit den Byzantinern. Die Reihenfolge der Gross-župane ist abermals verworren; die Byzantiner schweigen, die dalmatischen Chronisten sind unzuverlässig. Um das Jahr 1122 bestieg Uroš, genannt Bela Uroš, Župan von Rasien, ein naher Verwandte Vlkan's, den Fürstenstuhl. Dieser Uroš ist der angebliche Stammvater der Nemanischen Familie. Seine Gemahlin Anna soll eine fränkische (d. i. deutsche) Prinzessin gewesen sein. Er hinterliess zwei Söhne: Cedomil, bei den Griechen ßak-chinos genannt, der ihm in der Regierung folgte (1136), und Tjeehomil, ferner zwei Töchter, Helena, mit Kg. Bela von Ungarn , und eine ungenannte, mit dem Bojaren Beluš vermählt. Čedoinil wurde im-Kampfe mit Manuel Komnenus (1151) überwunden, gefangen und hart gedemüthigt. Seine nächsten Nachfolger waren sein Schwager Belilš und des letztern Bruder Pribislav (1159—1162), welche beide aber bald dem Tjeehomil, Uros's Söhne, insgemein Tješa genannt, weichen mussten. Tješa wurde wegen seiner Hinneigung zu den Ungarn von Ks. Manuel Komnenus abgesetzt, und anstatt seiner Stephan Nciuanja, angeblich sein jüngster Sohn, zur Fürstenwürde erhoben (1162—1165). 5. Mit Stephan Nemanja beginnt eine glänzendere Periode Serbiens; doch ist sowohl seine, als auch seiner nächsten Nachfolger Regierungszeit noch immer nicht geschichtlich hell genug. Nach den Angaben seines Sohnes und Biographen Sava, wurde derselbe im J. 1114 zu Ribnica im Gebiete Zeta geboren, betrat als Fürst von Basa den Grossžupanstuhl 1159, regierte 36 Jahre lang, ward zuletzt Mönch unter dem Namen Symeon in Studenica den 25. März 1195 und in Batoped auf Athos den 2. Novb. 1197, und starb den 13. Febr. 1200 im Kloster Chilandar auf Athos. Nach Beschwichtigung seiner widerspenstigen Brüder (?) unterwarf sich dieser kriegerische und unternehmende Fürst Bosnien und schlug den Muth der rebellischen Župane auf immer nieder. Zweimal zog er wider die Griechen ins Feld und machte zweimal mit ihnen Frieden. Nach Manuels Tod ent-riss er denselben Petrnik, Štip, Zemljan, Velbužd, Prizren, Niš und andere feste Städte. Um das J. 1184 belagerte er Ragusa vergeblich und schloss dann mit dieser Stadt einen Vergleich. Im J. 1189 empfing er den im Kreuzzug nach Palästina begriffenen Ks. Friedrich Barbarossa, den er schon früher durch Gesandte in Eger begrüsst hatte, in Niš auf das zuvorkommendste, und hatte mit ihm wichtige politische Verhandlungen. Im J. 1192 eroberte er Skoplje, schloss darauf mit dem Ks. Isaak Angelus Komnenus Frieden, und erhielt dessen Nichte Eudoxia für seinen Sohn Stephan zur Frau. Er vertilgte die Häretiker im Lande und übergab die Regierung seinem Sohne Stephan (1195). Dieser ward anfangs von seinem jüngern Bruder Vlk, dem er die Gebiete Zeta und Chulm abtrat, und der nun mit Hilfe des Papstes und des Kgs. von Ungarn, denen er anhing , nach Alleinherrschaft und der Königskrone trachtete, hart bedrängt; aber der jüngste Bruder Sava, der Mönch und darauf erster Erzbischof des Landes geworden war, versöhnte beide und krönte Stephan zum König 1222, mit einer vom Papste geweihten und von Bischof Method aus Rom gebrachten Krone. Daher der Beiname Prvovjenčani, der Erstgekrönte, nämlich in der neuen Dynastie, denn die Diokleer waren schon früher Könige. Nachdem Stephan seine erste Gemahlin Verstössen, heira-thete er Anna, Enkelin des venezianef Dogen Heinrich Dandolo. Kurz vor seinem Tode wurde er Mönch unter dem Namen Sy-mon und starb angeblich 1224. Sein Sohn Radoslav soll den Bulgaren und Griechen einige Landstriche und den Ungarn ganz Sirmien weggenommen haben, was indess sehr zweifelhaft ist. Von Natur schwach verlor er den Verstand, und musste die Regierung seinem Bruder Vladislav abtreten, angeblich 1230. Vladislav befestigte seine Herrschaft in den von den Griechen erworbenen Landstrichen und demüthigte den Fürsten von Durazzo, Johann Angelus. Mit Ragusa schloss er eine vorteilhafte Offensiv- und Defensiv-Allianz. Er liess durch Deutsche den Bergbau betreiben, hob den Wohlstand des Landes ansehnlich und führte einen bis dahin ungewöhnlichen Luxus ein. Er starb kinderlos, angeblich im J. 1237. Sein Bruder und Nachfolger Stephan Uroš, zubenannt der grosse König, hatte viel von den Mongolen zu leiden, welche 1241 Bosnien, Serbien und Bulgarien mit Raub und Verwüstung heimsuchten. Im J. 1255 besetzte er Kičevo und Prilep, zwei Landstriche in Macedonien, und schlug die Griechen aus dem Felde. Im J. 1261 wohnte er zu Wien dem Friedensschlüsse zwischen Kg. Bela IV. und Ottokar von Böhmen bei, und vermählte darauf seinen Sohn Dragutin mit Katharina, Bela's Enkelin, wobei er diesem die baldige Abtretung des Thrones von Serbien und Pomorien versprochen haben soll. Für den zweiten Sohn Milutin warb er um die Tochter des Ks. Michael Paläologus, Anna; allein die Unterhandlungen zerschlugen sich (um 1269). Dragutin, voll Misstrauen gegen den Vater und jüngern Bruder Milutin, und ungeduldig ob der Zögerung des Vaters ihm die versprochene Krone abzutreten, vertrieb diesen mit Gewalt vom Throne und liess ihn vor Gram und Kummer auf der Flucht sterben (1272). Geängstigt von Gewissensbissen trat er indess schon 1275 die Regierung von Serbien seinem Bruder Milutin ab und begnügte sich, wiewohl nicht ohne vorübergehende Anfälle von- Herrschsucht, mit Sirmien (st. 1317). Die königliche Mutter Helena, eine fränkische Prinzessin , erwarb sich durch Wohlthun und Frömmigkeit unvergängliches Andenken im Lande. Milutin eroberte aufs neue Skoplje, dann Zljetovo und Pijanac (1279). Konstantin Porphyrogeneta (?) vermochte ihm nicht zu widerstehen; Michael Paläolog rüstete ein Heer von Griechen, Franken und Tataren wider ihn aus, starb aber vor der Ausführung des Unternehmens. Andronik II. stellte den tapfern Feldherrn Glavaš dem Milutin entgegen; dessen ungeachtet nahm dieser Strumica, Sjer und Christopol den Griechen weg (1285). Im J. 1286 brachte er auch Bosnien an sich. Im J. 1292 verglich er sich mit dem kriegerischen Fürsten von Vidin Šišman, und erlangte auch von dem Tatarenchan Nogaj den Frieden. Nicht so glücklich waren Milutin's häusliche Verhältnisse. Von vier Gemahlinen hatte er drei Verstössen; bloss Simonis, eine griechische Prinzessin, überlebte ihn. Seinen Sohn und einzigen männlichen Erben Stephan Hess er aus Misstrauen zuerst blenden und dann (1307) nach Konstantinopel abführen. Doch ward der Unglückliche der Sehkraft nicht ganz beraubt und erhielt später das Augenlicht wieder. Die Bemühungen des römischen Stuhls, Mi-lutin für die occidentalische Kirche zu gewinnen, scheiterten zu wiederholtenmalen. Um das J. 1314 stand er dem Ks. Andro-nikus II. wider die Türken bei, und die Serben verübten unter ihrem Feldherrn Grebostrek in Kleinasien Heldenthaten. In demselben Jahre machte er sich die Ragusaner tributpflichtig. Nach des Bruders Dragutin Tode bemächtigte er sich des Erblandes desselben, rief den verstossenen Sohn Stephan zurück und übergab ihm Dioklea. Im J. 1319 überzogen ihn die Ungarn und Sicilianer mit Krieg, in welchem er sich zwar in Epirus tapfer hielt, aber Mačva und Bosnien verlor. Die Unruhen in Ungarn lähmten Karl Roberts weitere Unternehmungen, und Milutin starb im Frieden 1321. Seine Wohlthätigkeit gegen Geistliche und Kirche erwarb ihm den Beinamen des heiligen Königs (Sveti kralj). Sein Sohn Stephan hatte lange mit äussern und innern Feinden zu thuu. Konstantin, angeblich ein natürlicher Sohn Milutin's, und Vladislav, Sohn Dragutin's, mussten mit Gewalt der Waffen unterworfen werden. Im J. 1326 besiegte er im Bunde mit dem Vlachen den ungarischen König Karl Robert. Im J. 1330 den 16. Juli schlug er die Bulgaren am Bache Kamenča unweit Velbužd aufs Haupt. In diesem Treffen, welches dem Könige der Bulgaren Michael das Leben kostete, zeichnete sich Dušan, Stephan's Sohn, besonders aus. Neda, Stephan's Schwester, Michaels verstossene Gattin, ward in Bulgarien als Königin eingesetzt. Im J. 1331 wurden die Städte Veles, Prosjek, Štip, črješte und Dobrun, sämmtlich in Mace-donien, den Griechen entrissen. Aber um das J. 1334 empörte sich der herrschsüchtige, von den Bojaren misleitete Dušan, belagerte den Vater zuerst in Nerodimlje, nahm ihn darauf in Petrič gefangen und liess ihn endlich im Schlosse Zvečan aufs grausamste erwürgen (1336). Dieser König führt von dem von ihm erbauten berühmten Kloster Dečani in der Geschichte den Beinaman Dcčanski. Stephan Dušan, von seinen Thaten der Gewaltige (Silni) genannt, führte nicht weniger als dreizehn Feldzüge wider die Griechen aus. Im J. 1337 nahm er Strumica, unterwarf sich ganz Macedonien und Albanien bis nach Thessa-onichi, Kostur und Janina, bedrohte Byzanz und schloss dann mit dem in Thessalonichi eingeschlossenen Ks. Andronikus Frieden (1340). Hierauf theilte er seinen Staat in acht Statthalterschaften ein und ahmte auch in andern Dingen die Einrichtungen des byzantinischen Kaiserreichs nach. Bei dem Kriege zwischen den Anhängern der Kaiserin Anna und dem Gegenkaiser Kantakuzen nahm er zuerst Partei für den letztern, empfing ihn auf das gastfreundlichste in Morava (1342) und gab ihm Hilfstruppen; doch gar zu bald löste sich dies Bündniss auf, Kantakuzen rief die Türken zu Hilfe, und Dušan setzte seinen alten Plan, sich das byzantinische Reich zu unterwerfen, fort. Er eroberte Sjer, das alte Pherae (1346), mit den noch übrigen griechischen Städten Macedoniens, und liess sich nun feierlich zum Carj (Kaiser, Imperator) von Serbien und Romanien, seinen Sohn Uroš zum König (kralj, rex), den Landeserzbischof aber zum Patriarchen proclamiren und weihen. Hiedurch zog er sich aber den Bann der Byzantiner zu. Im J. 1349 liess er auf einem Reichstage die alten und neuen Gesetze des Landes revidiren und in ein Buch zusammentragen. Auch wider Ungarn wendete er seine Waffen mit Glück, machte sich Bosnien von neuem unterthänig, und durchzog siegreich Dalmatien. Im Jahre 1356 rüstete er sich zu einem neuen Feldzug gegen die Griechen, dessen Zweck war, Konstantiiiopel zu erobern, sich die byzantinische Kaiserkrone aufzusetzen, den griechischen Patriarchen Kallistus wegen des Bannes zu züchtigen und die Türken aus Europa zu vertreiben. Mitten unter solchen Vorbereitungen und Entwürfen ereilte ihn der Tod zu Deabolis in Albanien am 18. Dec. 1356. Rein Solin, der neunzehnjährige Uroš, ward nun Carj. Von Natur schwach an Geist und Willen wurde er bald von den übermächtigen , nach Unabhängigkeit strebenden und sich nun gegenseitig mit Krieg überziehenden Statthaltern unterjocht, und endlich, als er von seinem, zum Kralj erhobenen Bedränger Vukašin nach Ragusa entfliehen wollte, von diesem eigenhändig mit der Keule unweit Nerodiml erschlagen (1367). Vukašin bestieg nun den Thron, kämpfte anfangs glücklich mit den Türken, verlor aber zuletzt die entscheidende Schlacht am Tänarus und mit ihr das Leben (1371). Das grosse serbische Reich des Stephan Dušan fing nun an rasch zu zerfallen. Lazar, Statthalter von Sirmien und Mačva, ein Verwandte des alten Fürstenhauses, ergriff jetzt mit kräftiger Hand die Zügel der Regierung in dem grössten Theile Serbiens, während sich Tvärdko zum Könige von Bosnien erhob. Ei- liess sich im Jahre 1376 förmlich zum Kaiser krönen, führte jedoch aus Bescheidenheit, wie dies seine Urkunden bezeugen, nur den Titel Fürst (knez). Eifrig bemüht, seinen Staat durch Herstellung der Ordnung im Innern, so wie durch Erweiterung der Gränzen zu befestigen, konnte er der andringenden Uebermacht der Türken nicht widerstehen. Schon hatte sich Sultan Murad den Bulgarenfürsten Šišman unterworfen und wandte sich nun nach Serbien. Von aller Hilfe verlassen erkaufte Lazar diesmal unter schmählichen Bedingungen den Frieden (1386). Er wollte Zeit gewinnen, um den gegen die Türken beabsichtigten Völkerbund fester zu knüpfen. Doch nun war alles vergeblich. Am 15. Juni 1389 kam es zwischen den Türken und Serben auf der Ebene Kosovo zu einer Schlacht, welche sowohl Murat als Lazar das Leben, Serbien aber die Freiheit und Selbstständigkeit kostete. Fortan gab es keine Carjen von Serbien mehr. Unter dem Titel Despoten sehen wir die Fürsten des Landes noch ein Jahrhundert lang bald unter ungarischem Schutze, bald in türkischer Verbindung, ihr Heil suchen. 6. Milica, Lazar's Witwe, erhielt von Bajesid für sich und ihren ältesten Sohn Stephan das Land, auf welches der Verräther in der kosover Schlacht Vuk Brankovič vergeblich rechnete, doch nur gegen Auslieferung ihrer ältesten Tochter Mileva an den Sultan, so wie gegen Tribut und Kriegspflichtigkeit. In dem Streite zwischen Musa und Suleiman I. entschied Stephan die Schlacht für den letztern (1403), ward aber dafür mit Undank belohnt. Die Türken unterstützten den Prätendenten Georg Brankovič, wurden indessen diesmal von den vereinten Serben und Ungarn geschlagen. Stephan erhielt vom griechischen Kaiser die Despotenwürde, und liess sich nun krönen. Kurz darauf starb Milica als Nonne (1406). Sein Bruder Vuk und Georg Brankovič bedrängten ihn aufs neue, und er musste mit ihnen das Land theilen. Unter Mohamed I. und Murad II. genoss Stephan Ruhe und regierte sein Volk mild und weise. Er starb 1427 kinderlos. Georg Brankovič bestieg den Herrscherstuhl als sechzigjähriger Mann. Während der dreissig Jahre seiner Regierung ward Serbien mehr als je der Schauplatz verheerender Kriege. Im J. 1430 schloss er mit Murad II. Frieden, trat ihm einen Theil Serbiens und Bosniens ab und verpflichtete sich zum Tribut. Bald darauf überliess er dem Könige von Ungarn die wichtige Gränzfestung Belgrad gegen ansehnliche Güter und Schlösser, um sich einen Zufluchtsort in Ungarn zu sichern. Sogleich schickte Murad Truppen ins Land, welche mehrere Städte zerstörten, und Georg musste seine Tochter Mara und seine zwei ältesten Söhne Gregor und Stephan an den Sultan ausliefern. Dennoch brach Murad selbst aufs neue ein (1437), •und Georg musste nach Ungarn fliehen. Novobrdo und Srnede-revo fielen, nur Belgrad hielt sich noch immer. Der Sultan liess nun seine Wuth an den Söhnen Georgs aus; sie wurden geblendet und nach Asien abgeführt. Georg begab sich nach An-tivari und von da nach Ragusa, wo ihm seine Schätze und sein Archiv abgenommen wurden. Johann Hunyad und Georg Skan-derbeg drängten indess die Türken zurück, und Georg erhielt sein Land wieder (1444). In den darauf folgenden Kriegen zwischen den Türken und Ungarn spielte Georg eine sehr zweideutige Rolle (1448). Nach dem Falle Konstantinopels (1453) wendete sich Mohamed H. gegen Serbien; doch entsetzten die Ungarn Belgrad und schlugen die Türken bis Sofia zurück (1456). Dessen ungeachtet neigte sich Georg fortan auf die Seite dieser letztern. Er starb nach einem Gefecht mit dem ungarischen Magnaten Michael Szilägyi am 24. Dec. 1457, im 91. Jahre seines Lebens. Auf dem Sterbebette verordnete er, dass seine Gemahlin, die griechische Prinzessin Irene, mit dem Rathe ihrer drei Söhne in Serbien herrschen sollte. Allein Lazar, der jüngste unter denselben, tödtete seine Mutter durch Gift und verjagte die Brüder. Georg floh nach Konstantinopel, wo er Mönch ward; Stephan nach Ungarn. Lazar konnte sich indess des so erworbenen Besitzes nicht lange erfreuen, er starb 1458, kaum fünf Wochen nach seinem Vater. Seine Witwe, Helena Paläo-loga, schenkte das Land dem Papste, um durch diesen die Hilfe der katholischen Mächte zu erlangen; das hiedurch empörte griechischgläubige Volk ging dem anrückenden Sultan entgegen und erbat sich seinen Schutz. Dennoch verheerte dieser das Land auf das entsetzlichste, brannte die Kirchen und Klöster nieder und schleppte 200.000 Menschen in Gefangenschaft (1459). So ward Serbien eine türkische Provinz! — Ein halbes Jahrhundert lang dauerte der serbische Despotentitel und damit der Anspruch auf das serbische Land in Ungarn noch fort. Als Stephan, der oben erwähnte zweite Sohn Georgs, in dies Königreich floh, ward er von den Seinigen feierlich zum Despoten ausgerufen; aber die Versuche, welche er von Ungarn und Sirmien aus zur Wiedererlangung wirklicher Herrschaft in Serbien machte, waren vergeblich. Flüchtig irrte er nun umher, heirathete in Albanien die tugendhafte Angelina und starb endlich in Italien (um 1481). Unterdessen aber hatten sich ausser den Serben, welche ihm nach Ungarn gefolgt waren, noch viele Tausende Ausgewanderter in Sirmien und Südungarn angesiedelt, und erfreuten sich des besondern Schutzes des Kgs. Mathias Corvinus. Im J. 1471 erwählten sie sich in dem Sohne Gregors und Enkel Georgs, Vuk, wegen seiner Kühnheit und Tapferkeit der Drache (Zmaj) zubenannt, einen neuen Despoten. Ihm ward vom Könige eine Residenz in Sirmien angewiesen, von wo aus er keine Gelegenheit versäumte, den Türken zu schaden. Nach seinem Tode ward den serbischen Kolonisten noch einmal die Ehre eines eigenen Despoten. Von den mit ihrer Mutter Angelina zuerst nach Siebenbürgen und hierauf nach Sirmien zurückgekehrten Söhnen Stephans war nämlich der ältere Georg unter dem Namen Maxim Mönch und zuletzt Erzbischof geworden; der jüngere hingegen, Johann, war der letzte wirkliche Despot der Serben. Sein Leben, mehr den Werken der Frömmigkeit, als dem Kriege zugewendet, bietet nichts Denkwürdiges dar. Nach seinem Tode (1503) führte seine Gemahlin Helene, aus dem Geschlechte Jakšič, noch achtzehn Jahre lang den Titel Despotin (1521). In den folgenden Jahrhunderten ward diese Würde noch einigemal von diesem und jenem serbischen Edelmanne in Anspruch genommen, allein ohne dass die Regierung sie anerkannte. Nach der gänzlichen Unterjochung des Landes durch die Türken erfolgten wiederhohlte zahlreiche Auswanderungen der Serben nach Ungarn, Slavonien und Kroatien. So machte noch unter dem Kg. Mathias Corvinus der Commandant von Temesvär, insgemein Knez Pavo (Paul) genannt, im J. 1481 einen Streifzug gegen die Türken in Serbien; das Resultat mehrerer glücklicher Gefechte war, dass man bei 50.000 serbische Kolonisten herüberbrachte, aus denen der König mehrere Fahnen Soldaten bildete. Aber nach der unglücklichen Schlacht bei Mohäcs (1526) fiel selbst ein grosser Theil Ungarns, und hiemit auch die daselbst angesiedelten Serben, in die Gewalt der Türken. Als endlich unter Leopold I. die türkische Ueber-macht gebrochen wurde, schien auch für Serbien eine bessere Zukunft aufzugehen. Im J. 1689 gingen einige Tausend Serben unter der Anführung des Despoten Georg Brankovič zur kaiserlichen Armee über. Im folgenden Jahre (1691) kam der serbische Patriarch Arsenius Černojevič mit etwa 36.000 serbischen Familien herüber, welche sich in Sirmien, in Slawonien, bei Ofen und in S. Andrä niederliessen. Bald bewirkten Eugens Heldenthaten, dass Oesterreich im Frieden zu Požarevac (1718) den grössten Theil von dem ehemaligen alten Serbien erhielt; aber im Frieden zu Belgrad (1739) ging derselbe wiederum an die Türken verloren. Die serbischen Ansiedler im Königreiche Ungarn und dessen Nachbarländern wurden nun endlich ganz den übrigen ungarischen Reichsbürgern einverleibt und machen bis diese Stunde einen geachteten Bestandtheil derselben aus. Viele serbische Namen glänzen in der Geschichte der Kriege des Hauses Oesterreich, aber diesen Gegenstand weiter zu verfolgen gehört nicht zum Zwecke dieser gedrängten Uebersicht.— Ein Theil des unter der türkischen Herrschaft gebliebenen Serbiens zog in den ersten Jahren unseres Jahrhunderts durch einen allgemeinen Volksaufstand die Blicke ganz Europas auf sich. Männer von hohem Muthe und überwiegendem Geiste, den gewaltigen Georg Petrovič, insgemein Crni oder Kara-Djordje genannt, an der Spitze, leiteten ihn lange glücklich, bis sie der Uebermacht erliegend und fremder Beihilfe entbehrend, die blutig errungenen Vortheile sich wieder gewaltsam entrissen sahen, und die ganze Grausamkeit des Siegers erfahren mussten. Der zwischen den Russen und Türken zu Bukurest am 19. Mai 1812 geschlossene Friedenstractat, in welchem auch die Verhältnisse der Serben zur Pforte festgesetzt wurden, schien zwar anfangs für die Nation wenig fruchtbringend zu sein; indess hatte er später um so wichtigere und wohlthätigere Folgen. Eines der überbliebeneu Häupter, Miloš Obrenovič, stellte sich an die Spitze des hartbedrängten Volkes und vertheidigte muthvoll dessen Gerechtsame so lange, bis auch das Schicksal Serbiens zuerst durch die freilich unvollzogene Akermaner Convention (6. Oct. 1826), und zuletzt durch den definitiven adrianopoler Friedensvertrag zwischen Russland und der Pforte am 14. Sept. 1829 entschieden, und dessen künftiges Verhältniss zu der Pforte bleibend geregelt wurde. Fürst Miloš wurde in Folge dieser Anordnungen von der serbischen Nation zu ihrem erblichen Landesherrn unter der Hoheit der Pforte gewählt und vom Sultan in dieser Würde feierlichst bestätigt (1830). Es ist Hoffnung vorhanden, dass Serbien einer bessern und glücklicheren Zukunft entgegengeht. 7. Bosnien nennt Konstantin Porphyrogeneta als ein abgesondertes Gebiet im Lande Serbien, doch unter der Botmässig-keit des serbischen Grossžupans. In diesem Verhältnisse mag es bis auf Bela Uroš verharret haben, der dasselbe an Ladislav, den Sohn seiner Tochter Helena und des ungarischen Königs Bela H., abtrat. Es wurde als Herzogthum unter ungarische Oberherrschaft gestellt, und die Könige von Ungarn nannten sich von da an auch Könige von Rama, wie Südbosnien von dem Flusse Rama liiess. Im J. 1153 ward Boris, Koloman's Sohn, Herzog von Bosnien; allein schon 1169 unterwarf sich dasselbe Nemanja und liess es durch Bane verwalten, von denen Kulin um das J. 1180—1204 genannt wird. Unter diesem Ban griff die Patarerische Ketzerei in Bosnien mächtig um sich. Kurz vor seinem Tode scheint Kulin sich dem Könige von Ungarn unterworfen zu haben. Sein Sohn Nicolaus (Nikoslav ?) folgte auf ihn. Im J. 1235 erhielt, bei einer neuen Ländertheilung, der ungarische Prinz Koloman das Herzogthum Bosnien. Zu seiner Zeit machte sich der bosnische Bojar Zibislav (?) berühmt. Nach der mongolischen Verheerung und Koloman's Tode (1243—1247) ist Ninoslav (nach andern Nikoslav, ungewiss ob der obige) Ban von Bosnien und führt Kriege mit Ungarn. Darauf wird des inačver Ban Sohn, Bela, von dem Könige von Ungarn zum Ban von Bosnien bestellt, aber 1272 vom Grafen Heinrich von Güs-sing erstochen. Sein und des ungarischen Königs General war Stephan Kolroman, angeblich ein Deutscher, der Vrhbosna erbaut haben soll. Dieser schwang sich 1272 zum Ban von Bosnien empor, begünstigte die Patarener und fing an Ragusa zu bekriegen. Im J. 1280 ward zwar die ungarische Königin Elisabeth zur Herzogin von Mačva und Bosnien erklärt; allein sowohl ihr, als des Prinzen Ladislaus Ansehen blieb wirkungslos, und im J. 1286 brachte Milutin Bosnien an sich. Diesem entriss es der Graf Mladin von Brebir 1318, und Kg. Karl Robert I. setzte Stephan Kolronmnovič 1322 zum Ban ein, unter welchem Ks. Stephan Dušan den grössten Theil von Bosnien, bis auf die Hauptstadt Travnik, sich unterwarf (1349). Auf ihn folgte seines Bruders Vladislav Sohn Tvärdko 1357, zuerst als Ban, bis er sich 1376 zu Mileševa vom Abte des dortigen Klosters zum König krönen liess. Er führt in lateinischen Diplomen (serbische von ihm sind unbekannt) den Titel: Rassiae, Bosniae Mariti-maeque rex. Bald darauf brachte er auch Chulm unter seine Botmässigkeit, und machte sogar auf das ungarische Dalmatien, wiewohl vergeblich, Versuche. Im Herbste 1388 brach Sigmund mit einem Heere in Bosnien ein und zwang Stephan Tvärdko zur Erneuerung des Vasalleneides. An der kosover Schlacht (15. Juni 1389) nahm Tvärdko keinen Antheil, vielmehr verglich er sich gleich darauf mit Bajesid, und erhielt von diesem sogar türkische Hilfsvölker zu seiner gegen Dalmatien und König Sigmund bestimmten Armee. Kurz nach Eroberung des grössten Theiles von Dalmatien starb er 1391, und hinterliess einen unehelichen Sohn Tvärdko. Sein Nachfolger ward nun, durch Anhang im Volke und beim Adel, Dabisa, der natürliche Sohn Miroslav's, eines Bruders von Tvärdko. Von den Türken mit Krieg bedroht, stellte er sich als Vasall unter den Schutz des Königs Sigmund, und regierte ruhig bis 1396. Gleich nach seinem Tode traten drei Kronprätendenten auf: der uneheliche Prinz Tvärdko, unter Bajesid's Schutz; der Bojar Ostoja Christie, aus dem Geschlechte Jablonovič, vom Adel und dem ungarischen Kronprätendenten Ladislaus von Neapel angetrieben; und Hrvoja, Herzog von Spalato, als der vom König Sigmund bestellte Ban Bosniens. Das durch treulose Arglist dieser gegen sich und ihre Beschützer meineidigen Fürsten denkwürdige bosnische Triumvirat endigte mit der völligen Unterwerfung Ostoja's und Gefangennehmung Tvärdko's II. durch Kg. Sigmund (1408). Indess dauerten Treue und Ruhe abermal nicht lange. Hrvoja unterwarf sich freiwillig als Vasall dem Sultan Mohamed I., rief die Türken nach Bosnien 1415, schlug Sigmunds ungarische Armee und rächte sich aufs unmenschlichste an dem gefangenen Feldherrn Paul Csupor. Indess genoss er die Früchte seines Sieges nicht: die Türken besetzten Bosnien als Herren, ein Sandschak wurde über dasselbe gestellt, und Hrvoja, nach Cattaro flüchtig, starb aus Gram 1415. Zwar gelang es Sigmund diesmal noch die Türken aus Bosnien zu vertreiben: Ostoja, der sich im Süden behauptet hatte, theilte die Regierung mit dem wiedereingesetzten Tvärdko, und später auch noch mit Stephan Jablonovič. Alle drei waren Theil-Könige von Bosnien. Stephan Jablonovič starb unverehelicht 1423, Ostoja Christič im J. 1435 mit Hin- terlassung eines unehelichen Sohnes Thomas. Tvärdko's letzte Eegierungsperiode (1423—1443) zeichnete sich durch gerechte und milde Landesverwaltung aus; indess war dies der letzte Abendschein der untergehenden Sonne des Landes; schon 1439 bedrängte Murad Bosnien und machte sich den König tributär. Thomas Christič, Tvärdko's Nachfolger, wusste sich unter den schwierigsten Umständen vom J. 1443—1460 auf dem bosnischen Throne zu behaupten. Seine Gemahlin Katharina, deren Grab in Rom eine lateinisch-slavische Inschrift ziert, war die Tochter Stephan Kosaca's. Letzterer nahm 1435 die Landschaft Chulm eigenmächtig in Besitz, erklärte sich für einen unabhängigen Fürsten, und wurde 1440 vom Ks. Friedrich III. mit dem Titel eines Herzogs vom Lande des h. Sava beehrt. Seit der Zeit heisst Zachulmien und Südbosnien Hercegovina. Thomas Christič wurde auf Anstiften seines herrschsüchtigen unehelichen Sohnes Stephan Tomaševič 1459 strangulirt. Letzterer brach 1463 förmlich mit den Türken und verlor darüber Land und Leben. Mohamed II. liess ihn nach einigen lebendig schinden, nach andern enthaupten. Nach dem Falle von Bosnien konnte sich Hercegovina nicht lange halten. Im J. 1466 starb Stephan Košaric und vermachte das Land seinen zwei Söhnen Vladislav und Vladko dergestalt, dass jener den obern, dieser den untern Theil besitzen sollte. Die Türken konnten 1466—1467 das Land nicht erobern, sondern begnügten sich mit einem Tribute der beiden Brüder; aber schon 1483 vollendete Bajesid's Feldherr Hesso die Eroberung der Hercegovina. Mathias Corvinus jagte noch einmal die Türken aus Bosnien heraus und verwandelte das Land zuerst in ein ungarisches Banat, hierauf 1473 in ein Königreich; allein unter Ferdinand I. (1528) ging Bosnien für Ungarn ganz verloren, und die spätem Versuche zur Wiedereroberung desselben im XVH. und XVIII. Jahrh. sind alle gescheitert. 8. Während Serbien, Bosnien und Hercegovina der türkischen Herrschaft gehorchten, und die Hälfte der Bosnier sogar zum Mohamedanisinus überging, behaupteten die Montenegriner noch immer einen gewissen Freiheitssinn, der nie ganz von den Türken unterdrückt werden konnte, und von Zeit zu Zeit in wilde Flammen ausbrach. Bis auf Skanderbeg's Tod (1467) konnten die Türken, trotz ihrer grössten Anstrengungen, in Montenegro nicht eindringen. Seitdem sahen zwar die Türken auch Montenegro als einen Theil ihres albanesischen Gebietes an; aber das befand sich in fortwährender Insurrection wider sie. Im J. 1492 errichtete der Vojevode von Zeta Georg Crnojevič sogar eine Buchdruckerei für slavische Kirchenbücher zu Cetinje in Montenegro. Auch um das J. 1604 war, nach der Relation des Marino Bolizza, eines Edelmannes von Cattaro, ihr Verhältniss zu der Pforte fast noch immer das alte. Sie waren damals in fünf Geschlechter abgetheilt; ein jedes von diesen hatte sein Oberhaupt. Das eingeborne Oberhaupt aller dieser führten den Titel eines Spahi, und war von Konstantinopel aus mit besonderen Rechten versehen. Schon erhob sich neben demselben die Macht des Metropoliten. Nur wenig gehorchten sie den Türken. Im J. 1604 schlugen sie den Sandschak von Skadar, Alibej, der mit bedeutender Mannschaft gegen sie ausgezogen war. Im Anfange des XVIII. Jahrh. suchte sie Peter der Grosse in sein Interesse zu ziehen und sich ihrer wider die Türken zu bedienen; sie erklärten sich J 702 für unabhängig. Im J. 1767 trat ein Abenteurer, Steffano Piccolo, unter ihnen auf, der sich für den russischen Kaiser Peter III. ausgab und einen Aufstand anstiftete, der nur nach grossem Blutvergiessen gedämpft werden konnte. Im J. 1795 versuchte der hinterlistige und grausame Ali Pascha von Janina auch die Montenegriner unter seine Botmässigkeit zu bringen: aber der 22. Sept. desselben Jahres entschied die Freiheit des Landes. Die Türken wurden von den Montenegrinern aufs Haupt geschlagen. Montenegro stellte sich unter den Schutz Russlands, verlangte von der Pforte als unabhängig anerkannt zu werden und behauptete in fortwährender Insurrection bis jetzt wenigstens faktisch seine Unabhängigkeit. In der letzten Zeitperiode hatte sich der Metropolit Peter Petrovič um sein Volk bleibende Verdienste erworben. Er starb im Spätherbst 1830 in sehr hohem Alter, und die oberste Gewalt überging auf seinen Neffen. Die Regierung bestand bis jetzt gewöhnlich aus einem eingebornen Statthalter, aus dem Geschlechte der Radovič, und dem Metropoliten. Zweiter Abschnitt. Leben und Kultur. Fragmentarische Bemerkungen über Staat, Kirche, Volksleben. 1. Wenn schon die Geschichte der politischen Begebenheiten Serbiens aus Mangel an bewährten, chronologischfortlaufenden, vollständigen Quellen von dem Historiker bei näherem Besehen voll unausfüllbarer Lücken, unauflöslicher Widersprüche und nicht zu beseitigender Unsicherheiten befunden wird; so ist dies bei der Geschichte des Ganges des innern Volkslebens der Serben, der Entwickelung des Staates, der Verfassung, der Kirche, der Nationalsitten und Kultur noch in höherem Maasse der Fall. Die serbische Geschichte ist von dieser Seite ganz verwahrlost: sie gewährt deshalb dem Forscher nicht den hohen geistigen Genuss, welchen Volksgeschichten, von ihrer psychologischen Seite aufgefasst, gewöhnlich bieten, und welchen auch die Geschichte des verworfensten und gräuelvoll-sten Hofes und Volkes des ganzen Mittelalters, des byzantinischen, in so hohem Grade bereitet, eben weil derselben so reiche gleichzeitige Quellen fliessen. Was wir über das innere Volksleben der Serben erfahren, besteht in zufälligen, abgerissenen Aussagen oder Andeutungen halb oder gar nicht unterrichteter, oft übel wollender Ausländer; einheimische spätere Scribenten sind entweder Legendenschreiber oder theologische Panegyristen. Wir müssen jedoch den Versuch wagen, die wenigen zerstreuten Lichtpunkte, oft wahre Irrlichter, zu vereinigen, die in diese tiefe Nacht hinein einigen Schein werfen können, und das Weitere, die Feststellung des Urtheiles und der Ansicht, dem denkenden Leser selbst überlassen. Es ist unmöglich hiebei nach bestimmten chronologischen Perioden zu verfahren; für unsern Zweck reicht es hin, das gesammte Volksleben nach zwei grossen Zeiträumen aufzufassen, dem Zeiträume der politischen Selbst- Šafafik. Literaturgeschichte. 1П. Band. 3 ständigkeit und dem der Unterjochung, Sklaverei und Knechtschaft unter osmanischer Herrschaft. 2. Die Gränze des, nach Konstantin Porphyrogeneta, unter dem Ks. Heraklius durch die Serben eingenommenen und besetzten Landes haben wir bereits oben genau angezeigt. Die vielen Župen, in welche dieses Land getheilt war, scheinen, nach urslavischer Sitte, in Zeiten des Friedens nur in einem sehr lockeren Verbände mit einander, unter einem Grosžupan, gestanden zu haben; in Zeiten der Gefahr und des Krieges vereinte die Noth mehrere derselben oder alle zur gemeinsamen Nothwehr. Die Würde des Grossžupans war erblich und führte allmählich regierende Dynastien herbei: zuerst im eigentlichen Serbien zu Desnica, dann in Dioklea zu Skadar, endlich und am erfolgreichsten zu Rasa. Bis auf die Gründung dieser letztern Dynastie, der Nemaniden zu Rasa, scheinen die Kriege der Serben dem Lande, wo nicht gerade Unglück und Verlust, doch keinen Zuwachs gebracht zu haben. Der härteste Stoss kam von den Bulgaren: Symeon verheerte 924 ganz Serbien dergestalt, dass es lange nur einem düstern, unbewohnten Lande glich. Aber nachdem Stephan Nemanja den Scepter der diokleer Könige von Skadar an sein Haus brachte, wuchs die politische Macht des durch Eroberungen erweiterten Serbiens unter augenblicklichen Stillständen und vorübergehenden Unfällen dergestalt, dass sie schon zweihundert Jahre darauf, unter Stephan Dušan, ihren Kulminationspunkt erreichte, Serbien ein Kaiserthum ward und auf dem Punkte stand, mit Byzanz, wie einst Rom mit Karthago, den Kampf auf Leben und Tod einzugehen. Aber so schnell es sich hob, so schnell fiel es auch: es kam ein Mächtigerer von Osten, der beide, den Gewaltigen und Schwachen, verschlang. Das serbische Reich in seiner höchsten Bliithe, unter Stephan Dušan, begriff in sich, ausser dem eigentlichen, im Norden an die Save und die Donau (mit Einschluss Sirmiens) gränzenden, im Osten bis an den Timok erweiterten Serbien, und ausser Bosnien auch Macedonien (mit Ausnahme von Thes-salonichi), Albanien, Thessalien und Epirus. — Die Ursachen, warum dieses Reich gerade in demselben Momente, wo es am mächtigsten zu sein schien, zerfiel, ängstlich zu untersuchen und weitläufig auseinander zu setzen, scheint mir überflüssig. Nationen und Staaten leben, wie Individuen, nach unwandelbaren Naturgesetzen, bald länger, bald kürzer; beider Leben, ein Produkt von tausend Einflüssen und Ursachen, ist im Grunde ein Geheimniss — und wer es glaubt errathen zu haben, wird bald gewahr, dass er sich getäuscht hat. Die serbische Nation hat sich in ihrem alten Reiche und Staate ausgelebt, so gut als sie sich hat ausleben wollen und können. Wenn wir die noch so mangelhafte Geschichte prüfend durchgehen, so werden wir bald einsehen, dass alles natürlich zuging, und dass nichts ohne unmittelbaren Eingriff der Allmacht anders werden konnte, als es geworden ist. Wenn dabei unser Verstand immer auf Unterscheidung von Ursache und Wirkung dringt, und unser Herz mit seinen Wünschen und Verwünschungen dazwischen tritt, so ist dies gerade nicht zu tadeln, führt uns aber in der wahren Kenntniss, genau genommen, keinen Schritt weiter. Dies vorausbemerkt, vernehmen wir nun die Meinungen der geachtetsten und namhaftesten Geschichtsforscher über diesen Gegenstand. J. Ch. Engel meint, dass die Ursache, warum in slawischen Staaten weit mehr Thronveränderungen durch Absetzungen, Mord und Unruhen, als in andern Staaten des kultivirten Europa erfolgten, nicht sowohl in einem eigenen Charakter slawischer Völker, als vielmehr in der bei rohen Völkern so sehr eingewurzelten Bojarenverfassung, ferner in dem Mangel an bestimmten, von der Nation angenommenen Gesetzen über die Thronfolge, und besonders an dem in allen Erbmonarchien eingeführten Majoratsrechte des königlichen Stammes zu suchen sei. Er weist insbesondere auf die Fehler hin, die Dušan in seiner Regierung durch die ewigen Kriege mit den Griechen und dadurch veranlasste Einnistung der Türken in Europa, durch zu vielen Glanz, durch Angewöhnung seiner Bojaren an Herrsch- und Titelsucht, durch Vertheilung seines Reichs unter einzelne mächtige Statthalter und durch schlechte Erziehung seines Sohnes begangen habe. Hierauf schildert er, nach Gebhardi, die verschiedenen serbischen Stände ungefähr folgendermassen. Die serbi- sehe Nation bestand aus drei Arten von Leuten, deren Ver-hältniss nicht eben nach den weisesten Regeln festgesetzt war. Die Geistlichkeit erhielt von den Laien eine fast königliche Verehrung, theilte den Regenten, die sie beschützten und bereicherten, die Würde von Heiligen nach dem Tode , trotz des ärgerlichsten Lebens, aus, ward insgeheim von den Laien beneidet, suchte ihre Gewalt auszudehnen, rief, wenn sie daran gehindert ward, einzelne Fremde oder gar die ausländischen Oberhäupter ihrer Kirche zu Hilfe, und befriedigte nach dem damaligen Zeitgeiste ihren Trieb zur Verfolgung. In Dalmatien machten die lateinischen Christen die mächtigere Partei aus, und ihre Erzbischöfe und Bischöfe arbeiteten unablässig an der Unterdrückung des griechischen Lehrbegriffs, sowohl durch Predigten der Dominikaner, Minoriten und anderer Missionarien, als vorzüglich durch Verwicklung der serbischen Staatsgeschäfte mit denen der abendländischen katholischen Fürsten. Eine wichtige Stütze der Geistlichkeit, fährt der genannte Geschichtsschreiber fort, war der gemeine Mann. Einfalt und Roheit war der Hauptzug seines Charakters; in der Religion selbst war er so wenig unterrichtet, dass er die Hauptsache derselben in Ceremonien und nicht in die Moral setzte. Zu Räubereien, zu Ausschweifungen in der Trunkenheit, zu Schlägereien war er sehr geneigt. Einen Bürgerstand gab es, nach Engel, in Serbien nicht, ausser in den dalmatischen Städten. Wir werden unten sehen, dass diese Behauptung nicht richtig ist. Der serbische Adel besass seine Ländereien ganz auf dem Fusse des Feudalrechts, d. h. mit der Verbindlichkeit, in den Krieg auf eigene Kosten mit einer den Besitzungen angemessenen Zahl Leute zu ziehen. Der Krieg und die Jagd waren ihr Element; im Frieden mussten sie von wechselseitigen Befehdungen, vom Plündern der Kaufleute, von Misshandlungen ihrer Unterthanen und Verführung des weiblichen Geschlechts durch strenge Pönalgesetze abgehalten werden. Aus dem Adel gingen die Bojaren hervor. Der Regent musste viel Kopf und persönliches Ansehen haben, um diese in Ordnung zu erhalten. Durch diese mächtigen, ränkevollen, ungetreuen Menschen ward aus der serbischen Monarchie eine Oligarchie, die den Keim ihrer Zerstörung, bei der blühendsten Aussenseite, im Innern mit sich führte. Bei einer andern Verfassung, bei einer besser consolidirten Monarchie hätte Serbien, meint Engel, ein mächtiges, kultivirtes, blühendes Land werden können. Dass dieses Reich zu Grunde gegangen, dies dürfen, fügt Engel zum Tröste hinzu, die heutigen serbischen Mitbürger in Ungarn eben nicht sehr bedauern. Sie haben daselbst für ihren Verlust reichlichen Ersatz gefunden. Höher hinauf sucht die Ursachen des Verfalles des Serbenreiches Ranke. Da es den Slaven überhaupt und den Serben insbesondere, sagt er, nicht gelang, das orientalische Kaiserthum zu überwältigen, so konnten sie eine Verjüngung der alten Volksstämme dieses Reiches nicht in der Weise vollbringen, wie ihrerseits die Germanen im Westen; sie konnten sich nicht so völlig ausleben, noch ihre Natur im Staate geltend machen. A.us den im Kampfe begriffenen Elementen konnte sich nicht so gut eine höhere Einheit erheben. Dazu kam nun, dass in eben dem Jahre, in welchem Dušan starb, die osmanischen Türken zuerst in Europa festen Fuss fassten. Der schwache, von seinen Bojaren unterjochte Uroš war nicht berufen, Murad gegenüber zu handeln. Nur drei und dreissig Jahre nach Dusan's Tode war mit der kosover Schlacht serbische Freiheit und Selbstständigkeit verloren. Man stritt wohl noch einmal und zweimal, doch fast mit dem Gefühle, dass man unterliegen würde, wie man denn unterlag. So war die serbische Nation, statt ein eigenes dauerhaftes Reich zu gründen, bestimmt, das türkische erheben zu helfen. Andere Historiker messen die ganze Schuld des Unterganges dem Zufalle oder dem Tode Dušan's bei. Dagegen meinen wiederum andere, Serbien hätte durch Unterwerfung-unter die kirchliche Oberherrschaft des Papstes, durch Annahme des katholischen Lehrbegriffs, durch festen Verband mit dem ungarischen Reiche, d. h. in dem Verhältnisse eines Vasallen zum Lehnfürsten, hinlängliche Kräfte und Mittel gewonnen, um den Türken siegreich zu wiederstehen. — Doch genug, um einzusehen, wie beschränkt unsere Urtheile und wie wandelbar unsere Wünsche sind, wenn wir Völkerschicksale nach Erfolgen und äussern Ergebnissen, mit dem von heutigen Erfahrungen und Ansichten hergenommenen Maasstabe würdigen wollen. Wir begnügen uns, einige historische Daten über den Zustand des serbischen Volkes in Bezug auf inneres Leben und Bildung hier zusammenzustellen. 3. Einfach, dabei unstät und wandelbar, wie alles im jugendlichen Leben aufblühender, auf der ersten Stufe der gesellschaftlichen Civilisation stehender Völker, war in der Urzeit die Regierungsform des serbischen Staates. Ein Fürst, sagt Konstantin, der sich mit seinem Volke von seinem Bruder in Gross-Serbien trennte, führte die Serben zuerst nach Macedo-nien, dann nach Illyrikum. Sein Name und Titel bleiben uns unbekannt; dürfen wir aus späteren Zeiten auf frühere zurück-schliessen, so mag er wohl den Titel eines Gross -Zupans, ве-ликии жхпаш., geführt haben, dem mehrere Župane untergeordnet waren. Principes, ut ajuht, sagt derselbe Konstantin, hae gentes (Chrovati et Serbi) non habent, praeter Zupanos senes, quomodo etiam reliqui Sclavorum populi. De A. I. c. 30. Der Ausdruck „senes" erinnert zu sehr an das von jeher in Dalmatien und Serbien übliche StarjeSina, Oberhaupt, eigentlich der Alte. Das Wort кнезБ, eins mit dem gothischeu Kuniggs, bei andern Slawen so sehr beliebt, bei den Serben hingegen weniger bedeutend als Župan (der regierende Stephan I. führte vor der Krönung den Titel великии жупанв, während seiii jüngerer Bruder Vlkan bloss вел. кнезв liiess), scheint erst mit den cyrillischen Büchern zu den Serben gekommen zu sein, und erst seit dem XIV. Jahrh. fing es an allmälich die alternden Wörter Župan und Bojar zu verdrängen. Das Wort Ban hingegen war ursprünglich den Chorwaten, die es von den Awaren übernahmen, eigenthümlich; doch kommt es in der spätem Zeit auch in Bezug auf Bosnien, Mačva und andere Provinzen in lateinischen Diplomen bosnischer und ungarischer Könige häufig vor. Nach Konstantin gab es von Anfang her einen serbischen Gross-Župan, dem die übrigen Župane gehorchten: er sagt z. B. „Terbuniae principes Semper Serbiae principi parebant". Der ursprüngliche Sitz des Gross-Župans war Desnica, Destinika des Konstan- tins, in der Drina-Gegend. In den übrigen Gegenden Serbiens treffen wir die erste Meldung unabhängiger Župane nur in spätem Zeiten an; z. B. Michael von Zachulmien um 917, Boris von Bosnien um 1154. Nur der Seeräuberstaat der heidnischen Narentaner wusste sich unabhängig vom Gross-Župan zu erhalten, bis ihn die Veneter und'Dalmater verschlangen. Nach dem Verfalle der Dynastie zu Desnica erhob sich der Župan von Dioklea, in der Residenz Skadar, zuerst zum Gross-Župan, und bald darauf zum König. Das Beispiel mehrerer christlicher Fürsten des X—XI. Jahrh., und insbesondere jenes des Bans von Kroatien, der schon um das J. 990 die Kölligswürde annahm und den Bantitel seinen Vasallen liess, nachahmend, scheinen auch die Fürsten von Skadar den Titel König für sich in Anspruch genommen und den des Gross - Župans ihren Vasallen überlassen zu haben. Der Gross-Župan heisst bei den Griechen gewöhnlich princeps, archon, zuweilen, wie bei Cinnamus, auch uQ%iC,ovitdvos, oder, wie auf Stephans I. SigiU, [isyalolovndvos, und nur bei Nicetas Choniates asyßdQ%r)s; in den ältesten einheimischen Quellen habe ich nie einen andern Ausdruck dafür gefunden, als ведикии жупанв. Die Titulatur bei den Byzantinern war: Ad Archontem Chrovatiae, Serbiorum, Zachluinorum, Canali, Trabunorum, Diocleae, Moraviae sie scribitur: Mandatum a philochristis Despotis ad illum, Archontem illius provinciae. Ad hos bulla aurea est bisoldia. Const. de Cerim. aul. Byz. L. II. c. 28. (Dieses Werk kann wohl nicht aus Konstantins Zeit sein und gehört wahrscheinlich, wie Reiske dafür hält, ins XI. Jahrh.; auch die Form Trabunorum statt Terbuniatorum spricht dafür). Michael ist der erste uns bekannte Fürst der Serben, der den Titel eines Königs führte, und im J. 1078 als „Rex Sclavorum" ausdrücklich genannt wird. Bestätigung dieses Titels und Insignien dazu scheint er sich von Rom aus geholt zu haben. Als er sich, erzählen die Annalen, vor der Macht der Nor-männer zu fürchten hatte, welche wider die Byzantiner zu Felde zogen, ward er von den Ragusanern berathen, sich zu begeben unter den Schutz des h. Stuhls nach dem Beispiele des gleichzeitigen Königs von Kroatien Zvonimir. So sehr auch Michael dem griechischen Ritus zugethan war, so liess er sich dennoch bereden, und schickte nach Rom Gesandte, durch welche er sich um die Ertheilung königlicher Insignien für sich und der erzbischöflichen Würde für den Bischof von Ragusa bewarb. Papst Gregor VII. scheint endlich beides bewilligt zu haben; denn Michael sowohl als sein Sohn Bodin Hessen sich eine vom Papste geschenkte Fahne vortragen. Die Dynastie der Diokleer wurde durch den Gross-Župan von Rasa, Nemanja, gestürzt im J. 1159 ff. Dieser begnügte sich zwar mit dem Grossžupanstitel; aber schon sein Sohn Stephan trug ein Verlangen nach der Königskrone. Zu einer Zeit, wo Konstantinopel in den Händen der Lateiner war, "und im Occidente die Sanc-tion des Papstes bei der Annahme des Königstitels als noth-wendig erachtet wurde, liess er sich durch Vermittlung seines Bruders, des Erzbischofs Sava, und durch den Gesandten Bischof Method von Rom aus Krone und Insignien bringen im J. 1222. Dometijan, der Biograph des h. Sava, bemerkt dabei ausdrücklich, dass Stephan sein Königthum als Fortsetzung des alten Königthums von Dioklea angesehen wissen wollte. Die Krönung verrichtete der Erzbischof Sava. Der Titel war: СтеФанв, no божиеи мидости в^нчани крадв все срвбскше земле, диоклитие и трабунше и далмацие и захлвмие." (Inschrift zu Žiča.) Die Macht der Nemanischen Dynastie stieg von Jahrzehent zu Jahr-zehent, und damit auch die Titelsucht. Bald genügte den serbischen Regenten das Wort кралв nicht mehr; der Titel царв (zusammengezogen aus ц^сарв, Caesar, und in der altslawischen Sprache für das griechische ßaeiXsvs, oder für rex und imperator zugleich gebraucht), den bulgarische und byzantinische Fürsten führten, gefiel ihnen besser. Schon die griechische Kaiserin Irene, von Herrschsucht und Hass gegen ihren Gemahl getrieben, schickte dem Könige Milutin, ihrem Eidame, unter andern die kaiserliche Krone, die ihr Mann Andronikus sonst trug, indem sie ihren Wunsch dahin äusserte, dass Milutin sich zum Kaiser (царв) erklären möchte. Die lang genährten Wünsche brachte endlich Milutin's Enkel, Dušan, zur Ausführung. Nachdem er, von Herrschgierde ergriffen und von mächtigen Bojaren angetrieben, den Vater entthront und ganz Macedonien und Albanien, mit Ausnahme von Thessalonichi, erobert hatte, versammelte er seine Geistlichkeit und Bojaren nach Skopje, liess zuerst den serbischen Erzbischof Ioannikij II. zum Patriarchen weihen und sich dann durch denselben zum Kaiser der Serben, Romanier u. s. w. krönen. In einem Originaldiplom vom J. 1348 nennt er sich: СтеФанв царв ввс$мв срвблгемБ и грвкомв и западнои стран!;, рекуже алаванш и помориго и всему дису (Wfftg Occident, hier Epirus u. s. w.). Der Papst titulirte ihn noch 1347 nur Magnificus princeps Stephanus rex Rassiae illu-stris. Auf Münzen mit lateinischer Inschrift hiess er anfangs Rasciae et B. T. (Bosniae, Triballiae oder Trabuniae) rex, dann aber: Stephanus Imperator. Seinem Sohne Uroš legte er noch bei Lebzeiten die Würde eines Kralj bei. Nach der Sitte des byzantinischen Hofes errichtete er auch neue Hofämter: er hatte seinen Despoten, Caesar, Logotheten, Oberstkämmerer, Oberstmundschenk, Oberststallmeister, Oberstgarderobenmeister u. s. w. Auch einen Ritterorden des hl. Stephans soll er nach occidentalischem Gebrauch gestiftet haben, mit welchem mehrere serbische Grosse und Gesandten von Ragusa beehrt wurden. Die Existenz dieses Ordens beruht indess bloss auf dem Zeugnisse der Ausländer Luccari, Freschot, Dufresne, Orbini. Nach dem Erlöschen des Nemanischen Stammes gelangte Lazar an die Spitze des zerfallenen Staates. Er liess sich 1376 zum Carj krönen, führte aber, nach Originaldiplomen und Sigillen, nur den Titel: „Киезв Лазарв господинв bbcoü срвбскои и поморскои земли". Sonst wird er im Contexte, selbst in diesen Diplomen, auch Carj genannt. Sein Sohn Stephan ward 1403 zu Konstantinopel vom Ks. Manuel Paläologus mit dem Titel, dem Scepter und der Krone eines Despoten beehrt. Auch Georg liess sich 1434 zum Despoten kiönen mit einer Krone, die ihm Georg Philantropin vom Ks. Joannes Palaeologus gebracht hatte. Es gab demnach mehrfache Kronen in Serbien und man weiss nicht, wo sie alle hingekommen. Nach einiger Geschichtsschreiber Meinung war es die Krone Serbiens, die in der Folge dem Fürsten Bocskay von der Pforte tibersandt worden; Murad soll, als Eidam Georgs von Serbien, nachdem er diesen Despoten überwunden, diese Krone geraubt haben. Sie ist jetzt in der k. k. Schatzkammer in Wien aufgestellt. Die letzten Despoten und Vojevoden der Serben in Ungarn führten noch einige Zeit, bald anerkannt, bald eigenmächtig, diese Titel, doch ohne alle ihnen anklebende Herrschergewalt. Auf welche Zeiten sich die bei Codinus (schrieb um 1453) aufbewahrte Titulatur serbischer Grossfürsten beziehe (Stiller H. 382), ist unbestimmt. — Das Nemanische Wappen bestand aus einem weissen zweiköpfigen goldgekrönten Adler im rothen Felde, der in den Klauen zwei Lilien hält. Die Lilien sollen, nach Engel's Vermu-thung, unter der Regierung Stephan Uroš I. dazugekommen sein von seiner Gemahlin Helene, aus dem Geschlechte Cour-tenai. Als Stephan Dušan sich zum Carj oder Kaiser der Serben erklärte, gab man vielleicht dem doppelten Adler die Weltkugel in eine und das Scepter in die andere Klaune. So wenigstens sieht das Siegel des Fürsten Lazar um 1380 (?) aus. Viel wahrscheinlicher ist es jedoch, dass dieses Wappen ein Produkt neuerer Zeit ist. — Stephan Nemanja und seine nächsten Nachfolger residirten zu Rasa, hzt. Novipazar; nach der Erweiterung der Glänzen wurde bald Priština, bald Prizreu, bald Skopje, bald eine andere Stadt zur Residenz gewählt. Später wohnten die Despoten in Smederevo und zuletzt in Kupinovo an der Save. 4. Die Nation der Serben bestand aus dem Klerus, dem Adel, den Bürgern und Kaufieuten, und deu Bauern. Die hohe Bedeutung und Macht des Klerus entwickelte sich erst nach der Gründung der Hierarchie durch Sava: wir werden darauf unten zurückommen. Die Verhältnisse des Adels zu dem Landesfürsten fordern zu ernsten Betrachtungen auf. Konstantin Porphyroge-neta sagt: Principes hae gentes (Chrovati et Serbi) non habent, praeter Zupanos senes. Sieht man bloss auf die Bedeutung des Wortes Župa, so scheinen Župane die den Gauen oder Distrikten vorgesetzten Edelleute, also Gaugrafen, gewesen zu sein. Der durch Macht und Ansehen über alle andern hervorragende hiess, wie bereits eben bemerkt worden, Grossžupan, великии жупаш, dessen Gewalt über die übrigen anfangs sehr eingeschränkt und unsicher erscheint. Nicht minder unbestimmt ist in den ältesten Zeiten das Verhältniss der eigentlichen Župane zu dem übrigen Adel. Bestimmtere Abstufungen unter den Namen Бо.парц вла-стединБ und властеличшцБ treten erst später, im XII.—XIII. Jahrb., deutlicher hervor. Diejenigen Župane, welche Hofämter verwalteten und zum Bathe des Fürsten gehörten, wurden, wie es scheint, nach bulgarischer Sitte, Болгари, zuweilen jedoch auch echtslawisch пелмужше genannt. In den Diplomen kroatischer Fürsten und Könige kommen sie sehr fiühzeitig (seit 892) unter verschiedenen Specialbenennungen vor, in denen eine Nachahmung fränkischer Einrichtungen nicht zu verkennen ist, als: Jupanus Camerarius oder Postelnik, Cavallarius, Pincerna-rius, Palatinus, Curialis comes oder Dvornik, Capellanus ducalis später Iiegalis Curiae, Armiger, Scutobajulus oder Štitonoša, Judex Curiae, Mensae praefectus oder Ubrusar, Boum praefectus oder Volar (?), Senator oder Dad, Ded usw. Als Nemanja die Regierung seinem Sohne Stephan übergab (1195), versammelte er, nach dem Ausdrucke seines Sohnes Sava, ввсе шбраннше си бо.иаре малше н ведикше. Der Biograph Nemanja> Dome-tian nennt bei einer andern Gelegenheit die versammelten Magnaten des Stephan Nemanja: lii.ce власти великше и малше, десетлиш, и петидесетниш, и сбтбниш, и тисуштшкн. Von diesen kommen die S'tniken auch in Diplomen chorwatischer Könige und bei Presbyter Diokleas vor. An ihre Stelle sollen, nach Lucius, später die Knezen (Comites) getreten sein. Das Wort Ban übernahmen die Serben von den Kroaten; ich fand es indess in keinem cyrillischen Sprachdenkmal der Serben, nur in lateinischen Diplomen werden Bane von Bosnien, Mačva usw. genannt. Sie mögen mit den ehemaligen Grossžupanen ursprünglich gleichen Rang gehabt haben. In Denkmalen aus Dusan's Zeit werden genannt: Вопзводе (Feldherrn), властеле ст$гоноше (wörtlich „Fahnenträger" von crfcrt Fahne), кнезове, npfaiii-Knpie (primicerii), владалци, прксташици, челници, крашциици, Kie$adie usw. Auch kommen die Ausdrücke властеле велики und властеле мали oder властеличшци vor, und der grosse uud kleine Adel erscheint in den Dušanischen Gesetzen schon scharf von einander geschieden. Uebrigens führten die obersten Reichsdignitarien unter Dušan meist griechische Titel selbst in serbischen Urkunden. Die Nachälfung des byzantinischen Hofstaats in Verleihung von Hofwürden unter Stephan Dušan geht auch aus den vielen Breven hervor, welche Papst Innocentius VI. in Angelegenheiten der Union 1354 nach Serbien erliess. Es befinden sich darunter, ausser dem Sendschreiben an Dušan, seine Gemahlin Helena, seinen Sohn Kg. Uroš, den Patriarchen Joannikij, und alle Erzbischöfe und Bischöfe Serbiens insge-sammt, auch Breven an den „Oliverium Despotam Serviae, Praebulum Caesarem Serviae, Georgium magnum Logothetam, Gaycum similiter magnum Logothetam, Decanum Sebastocrato-rem Serviae, Guitbam de Cattara Comitem Camerarium Serviae, Palmanium Theutonicum Capitaneum gentis armigerae, et uni-versos Principes, Comites, Barones et viros Nobiles Serviae". Der Despot Georg Brankovič hatte unter andern auch mehrere edle Ragusaner an seinem Hofe unter den Titeln: čeonik (Чел-нии>), Postelnik (Camerarius), Dvornik (Curialis oder Comes curiae) usw. Nach Art des serbischen königl. Hofes war auch der spätere bosnische eingerichtet. Aus den in serbischer und lateinischer Sprache erlassenen Diplomen bosnischer Könige aus dem XIV.—XV. Jahrh. lernen wir unter andern die Hof- und Landämter kennen, die damals im Königreiche bestanden. Man vergleiche z. B. das Diplom des Kgs. Stephan Tomaševič vom 3. Juni 1459 bei Pejačevič Histor. Serv. p. 408 und Engel III. 418—419. Dahingegen kenne ich das Wort Katunar nur aus Paul Vitezovic, der es durch Vicežupati erklärt, was mir indess sehr verdächtig ist. (Katun bedeutet im Serbischen eine Sennhütte.) — Die Macht der Župane und Boljare, oder des hohen Adels, stieg mit der des Landesoberhauptes: sie waren, genau genommen, die wahren Triebfedern alles politischen Lebens der Nation. In ihren Händen lag das Schicksal des Fürsten und des Volkes. Die allgemeinen Angelegenheiten des Landes wurden auf Reichstagen, die Свборв hiessen, von Fürsten gemeinschaftlich mit den Magnaten verhandelt. Es gab auch Versammlungen ein- zelner Župen zu besondern, untergeordneten Zwecken. Schon um das J. 924 unterhandelte der bulgarische Carj Symeon mit den serbischen Županen wegen des Fürsten von Serbien, lockte sie in die Falle und nahm alle gefangen. Die Nemaniden erscheinen in den einheimischen Quellen oftmals nur als Vollstrecker von Beschlüssen der Bojaren. Dušan der Gewaltige ward durch sie zuerst Vatermörder, dann Kaiser: sie banden ihn durch das 1349 und 1354 neuabgefasste Gesetzbuch fast eben so sehr, als er dieselben; sie siegten allüberall durch ihn, um für sich neue Statthalterschaften, neue Königreiche zu schaffen. Wie weit sie die Usurpation ihrer Macht trieben, zeigte sich am schauderhaftesten unter Uroš. — Sie bildeten einen förmlichen Staatsrath. Als Kantakuzen 1342 mit Dušan zu Priština unterhandelte, bestand dieser Staatsrath aus 24 Bojaren („accertitis quatuor et viginti totius provinciae potentissimis proceribus" sagt Kantakuzen). Damals und auch später noch übte die Königin Helena einen grossen Einfluss auf die Beschlüsse des Staatsraths aus („uxore et dynastis consultantibus"). Kantakuzen, selbst Augenzeuge, kannte die Wichtigkeit dieser Vasallen; er spendete ihnen nicht weniger Dank, als dem Fürsten selbst. „Imperator nen ei solum, sed et uxori principibusque multas se gratias agere testatus est." Ein Beispiel der vom Carjen gegen die Bojaren beobachteten Anstandsregeln wird unten vorkommen. Ueber die Regierung des gutmüthigen, aber schwachen Stephan, Lazar's Sohn (1405 ff.), berichtet uns sein Biograph Konstantin folgendes: Stephan wählte sich seine Diener, diese umgaben ihn im innersten Gemach, mit ihnen beratschlagte er sich über das Wohl seines Reiches; er redete mit ihnen über das Befehlen und Gehorchen, und gelobte vor ihnen, dass er den guten und gerechten Herrschern nachfolgen und die Beispiele der schlechten vermeiden wollte, welche letztere nur den Weg des Verderbens einschlügen. Die zweite Ordnung oder Klasse seiner Staatsdiener, gleichsam die Sekretäre im Nebenzimmer, empfingen seine Befehle von denen im Kabinet. Die dritte Klasse stand im äussersten Vorzimmer und wurde von jenen im Mittelziinmar ausgeschickt, die Befehle zu vollziehen. Schon Engel weist den Geschichtschreiber Raic zurecht, der in dieser Anordnung eine Art englischer Konstitution erblicken wollte. Mit dem Verfalle des serbischen Reiches sank auch das Ansehen der Bojaren, mit der türkischen Unterjochung hörte es ganz auf. Wenn man einer Stelle bei Anna Comnena trauen dürfte, so hätten die Župane schon in den ältesten Zeiten Ehrenkleider als Auszeichnung getragen. Denn als der Gross-Župan Vlkan mit Ks. Alexius I. Comnenus 1094 in Lipljan um Frieden unterhandeln wollte, brachte er seine Župane mit, die durch ein besonderes Ehrenkleid von den andern unterschieden waren („secum ducens tum cognatos suos, tum praecipuos magnatum et magistratuum gentis, quos certo insigni honorariae vestis discretos a ceteris Zupanos vocare solent" — im Griech. nur: xal ixxQcrovg r&v Zowiavcw). Eines Perlengewands (svita biserna velika) und goldenen Gürtels der Vlasteline erwähnen die Du-šanischen Gesetze. Die Abbildungen serbischer Könige und Bojaren in mehreren alten Kirchen Serbiens, namentlich zu Žiča, würden uns über das Costume derselben näher belehren, wenn sie kopirt wären. Auch Johann Exarch von Bulgarien mahlt uns mit kurzen Worten in seinem Buche Šestodnev das Bild eines slavischen Fürsten in Glanzgewaude. Die Titulatur des griechischen Metropoliten an den serbischen Župan gibt Codinus folgendermassen an: „Nobilissime, illustrissime et dux peritissi-me, magne Zupane, in S. Špiritu jucundissime fili nostrae hu-militatis, domine N., gratiam, pacem et aliud omne bonum a domino probitati tuae precamur". Dieser einst so mächtige und reiche Adel verschwand nach der türkischen Invasion wie zersprengte Seifenblasen: ein Theil wanderte nach und nach aus (Namen und zum Theil Genealogien dieser Auswanderer findet man, nebst andern interessanten Nachrichten, in Kaöic's Razgovor ugodni naroda slovinskoga, Ven. 1759. 4"., ferner in Čeva-povic's Catalogus observ. min. Provinciae S. Joan. a Capistrano. Budae 1823. 8°. p. 266 ff.), die bei weitem grössere Hälfte blieb zurück und wurde entweder Raja (Sklave) oder mohamedanisch; nur wenige retteten mit dem Glauben den Schatten einer Freiheit und das Besitzthum. In Bosnien besonders, der Heimath des ältesten und mächtigsten serbischen Adels, ging derselbe, wenn nicht insgesammt, doch grossentheils zum Islam über. Das fürstliche Geschlecht schloss sich nicht aus: das Testament der letzten Königin Katharina beruht darauf, dass ihre Kinder Sigmund und Katharina mohamedanisch und hiemit sie zu beerben unfähig geworden. Dies mag, sagt Ranke, auch daher kommen, weil die Streitigkeiten zwischen römischen, griechischen und patarenischen Lehrsätzen, die das Land entzweiten, die rechte Festsetzung eines herrschenden Dogmas verhindert hatten. Jedoch es geschah nicht auf einmal. Jahrhunderte lang ging der Uebertritt fort und fort, und umfasste endlich den grösseren Theil der Nation. Die Bosnier haben sich den Islam, der sie der Dienstbarkeit überhob und zum Range ihrer Besieger aufnahm, mit voller Ergebenheit angeeignet; sie haben oft die, wie sie meinen, abgöttische christliche Lehre fanatisch bekämpft; die ihrige halten sie für den reinsten Glauben. Dabei aber haben sie ihre Sprache nicht verändert; von Tausend redet kaum einer türkisch: sie haben ihrer alten Herkunft nicht vergessen; noch immer blühen, wie zu christlichen Zeiten, die Brankovič, Vi-daič, Ljubovič, Sokolovič u. a. In demjenigen Theile Bosniens, welcher Hercegovina genannt wird, hat sich ein Theil der alten Magnaten unter dem Namen Vojvoden, obwohl er christlich blieb, durch Privilegien, Berate, gesichert und in seinen Rechten erhalten. So die Karadžič in Drobnjaci, Zimovič in Gacko und and. Unter deren Schutz, so viel als möglich entfernt von den Türken, sogar mit Waffen versehen, wohnt das Volk und weidet sein Vieh in den Gebirgen. Fast auf eine ähnliche Weise, wie Hercegovina, wurde der östliche Strich des neuen Vasallenfürstenthums Serbien, genannt Krajna und Ključ, bis zum J. 1807 regiert; dieses von wechselnden, durch die Pforte bestellten, jenes von erblichen Knezen alten Stammes, den Karapandžič. Die letzteren genossen ein fürstliches Ansehen und das Recht, keinen Spahi noch die Ansiedlung eines Türken in ihrem Gebiete zu dulden. Nicht viel anders besassen eine Zeit lang die Raškovič die Landschaft Starivlah bis zum J. 1690. In dem neuen serbi- sehen, unter die Verwaltung des Miloš Obrenovič gestellten Fürstenthum gibt es jetzt keinen Adel. 5. Als die Chorwaten und Serben ihre Wohnsitze im Illy-rikum aufschlugen, fanden sie ein Land voll Städte mit freien, aus der alten Römerzeit stammenden Bürgerfamilien vor. Viele dalmatische Seestädte erhielten sich einige Zeit lang unabhängig; die meisten fielen nach und nach unter die Botmässigkeit slawischer Fürsten. Aber sie erhielten sich auch dann im Besitze ihrer bürgerlichen Freiheit. Dass es ausser diesen dalmatischen Städten, deren Verfassung man bei Engel und andern beschrieben findet, von altersher auch andere im Binnenlande mit bevorrechteten Einwohnern, also mit Bürgern, gegeben habe, leidet keinen Zweifel. Die Wörter grad feste Stadt und trg Marktflecken kommen im Gegensatz des selo, zasel'k, župa und katun äusserst häufig vor. In den Dušanischen Gesetzen wurden die Privilegien und Freiheiten, welche die griechischen und andern Städte im serbischen Reiche vermöge besonderer Chryso-bullen besassen, denselben ausdrücklich und auf das feierlichste bestätigt. Dabei bleibt uns jedoch das eigentliche wahre Ver-hältniss dieser Städte zum Staate fast gänzlich unbekannt. Sie waren der Sitz des Handels und der Gewerbe. Ein Gesetz befreit sie von Einquartirungen (priselica), d. i. von der Verpflegung reisender Bojaren, Edelleute, Beamten, Richter und ihres Trosses. Den Haupthandel des Landes mögen wohl die Bürger dalmatischer Seestädte in Händen gehabt haben. Sie hatten Niederlagen im innern Lande, und sowohl sie, als auch auswärtige Kaufleute, reisten im Lande herum, um ihre Waaren feilzubieten und inländische Handelsartikel einzukaufen. Durch die strengsten Gesetze ward für ihre Sicherheit gesorgt. Nicht viel mehr Bestimmtes wissen wir über den Bauernstand. Die serbischen Bauern waren doppelter Art, freie, die Себрв, und nach der Art des herrschaftlichen Grundbesitzes меропхв (неропхв), und Leibeigene, die človjek, ljudin hiessen. Ausserdem gab es noch Sklaven, otrok, rab, und um Geld dienendes herumstreichendes Gesindel, tučak. Das Land, welches freie Leute, gleichviel ob Edelleute oder Bauern, erblich besassen, hiess baština (patrimo- nium von bašta Vater); jenes hingegen, welches einem andern als Grundherrn angehörte, und von dem Bauer bloss gegen bestimmte Leistungen und Abgaben bearbeitet wurde, hiess bald pronja (Allodialgrund) oder meropšina (neropšina), wenn es dem Landesfürsten oder einem Edelmanne, bald metochia, wenn es den Kirchen und Klöstern zugehörte. Indess bedürfen alle diese Wörter und ihre Bedeutungen noch einer sorgfältigen Prüfung, Vergleicliung und Erläuterung, die ihnen nur von einem sprach-und sachkundigen Rechtsgelehrten zu Theil werden kann. Es ist dabei unerlässlich, die Bruchstücke der alten Rechtsgesetze der Russen, Litauer, Polen, Čechen und Serben als Theile eines Ganzen zu betrachten und gegen einander zu halten, um ihre Dunkelheiten aufzuhellen. — Die gesammte Bevölkerung Serbiens war nach ihren Wohnsitzen in feste Städte (grad), Dörfer (selo), Weiler (zasel'k) und Sennereien (katun) vertheilt. Das offene, von Dörfern besetzte Land hiess Župa im Gegensatz zur festen Stadt, die man Grad nannte. Ursprünglich waren die Župen grosse offene Landstriche mit einem Grad als Centraiort, von dem die Župa den Namen erhielt. Die ungarischen Gespannschaften waren ehemals slawische Župen mit einem Župan, hzt. Ober-Gespan, ungr. Fö-lspän. Später stieg die Zahl der Župen im serbischen Reiche fast ins ungeheure, und es fand wohl auch der Missbrauch statt, dass jeder Edelmann, der zwei oder drei Dörfer neben einander besass, sein Erbgut eine Župa nannte. Mit dem Fortgange der Zeit und Aenderung der Verhältnisse schwankte und änderte sich auch die Bedeutung dieser und ähnlicher Namen. Jetzt sind in Serbien die Wörter knežina, ferner grad, varoš, selo usw. im Schwange; die alten Einrichtungen sind längst vergessen. In Duäan's Gesetzen werden auch Gränzherrn (kraištnici) genannt, ungewiss, ob als angestellte Gränzaufseher, oder nur dort wohnende Grundherrn. 6. Schon in den ältesten Zeiten bildeten die slawischen Völkerschaften zahlreiche kleine, geschlossene und geordnete Gesellschaften mit vorwaltendem demokratischen Element, die nicht ohne bestimmte, gleichviel ob mündlich oder schriftlich Šafafik. Literaturgeschichte. III, Band. 4 fortgepflanzte Gesetze bestehen konnten. Prokopius spricht von eigenen Gesetzen der Slawen; Konstantin Porphyrogeneta macht sogar das noch heute allgemein gebräuchliche Wort законв namhaft. Die ältesten Gesetze der Serben sind uns indess nirgends aufgezeichnet worden. Aus dem Zeitalter des Stephan Dušan hat sich aber ein sogenannter Zakonnik, eine Sammlung älterer und neuerer serbischen Rechtsgesetze, veranstaltet auf zwei verschiedenen] Reichstagen, 1349 und 1354, wiewohl in späteren Abschriften und zum Theil stark interpolirt, zum grossen Glück für ältere serbische Staats- und Rechtsgeschichte, so wie für slawische Sprachforschung, erhalten. Man würde sehr irren, wenn man diese Gesetzsammlung als einen vollständigen Codex des gesammten alten serbischen Rechts ansehen wollte. Es ist ein Stückwerk, ein Aggregat, ein Versuch, nichts weiter. Ausser diesem Zakonnik bestanden schon ältere Rechtsgesetze und Rechtsgewohnheiten im Lande, die durch denselben nicht aufgehoben, vielmehr zum Theil bestätigt wurden. Ein Paragraph befiehlt z. B. bei Gränzstreitigkeiten nach der, durch des Königs Milutin Gesetz vorgeschriebenen Ordnung zu verfahren. Geistliche Angelegenheiten wurden nach dem in der griechischen Kirche gebräuchlichen Nomocanon geschlichtet, der in Serbien sehr früh eingeführt wurde. Indess finde ich die erste Erwähnung eines solchen wahrscheinlich slawischen Nomocanons nicht früher als in dem Typicon des h. Sava vom J. 1210—1215. Auch in der Inschrift zu Žiča kommen kanonische Bestimmungen, vorzüglich in Bezug auf die Ehe, vor. In den vorhandenen Abschriften serbischer Nomocanone befinden sich gewöhnlich als Beilagen, ausser den Gesetzen Dušan's, auch Bruchstücke und Auszüge aus Justinians Codex repetitae -praelectionis. Dass die Gesetze DuSan's zum Theil aus einzelnen Verordnungen der Könige und Carje entstanden sind, beweisen die in denselben vorkommenden Widersprüche, und besonders die Eingangsworte so vieler Paragraphe: „Повел^шие царско" zur Genüge. In dieser Eingangsformel und dem darauf folgenden Edikt haben wir zugleich das Beispiel des damaligen lakonischen Kurialstyls der Serben. Wir wollen nun, statt alles weitern Ilaisonnements, einen getreuen Auszug aus diesem Dušan'schen Codex liefern, freilich oft eben so änigmatisch und dunkel, wie es die Quelle selbst ist. Gleich der Anfang ist charakteristisch; er belehrt uns über die damaligen gesetzgebenden Gewalten. „Dieses Rechtsgesetzbuch (законншљ) ist aufgestellt in unserer rechtgläubigen Versammlung, mit dem hochgeheiligten Patriarchen Kyr Joannikij und allen Archijerejen und Kirchenbeamten, kleinen und grossen, und durch mich, den frommen Carj Stephan, und durch alle Edelleute (vlasteli) meines Kaiserreichs, durch die kleinen und grossen". Nun der Inhalt der Gesetze selbst. — „Die Heirath soll nicht ohne priesterliche Einsegnung geschehen. In geistlichen Sachen unterliegt jedermann der Kirchengewalt. Hohepriester (Prälaten) sollen die Christen nicht verfluchen, sondern die unverbesserlichen bloss ausschliessen. Lateiner sollen durch Protopopen der Städte bekehrt werden. Wer sich nicht bekehrt, wird nach Kirchengesetz gestraft. Häretiker, die Christinnen heirathen, müssen sich taufen lassen, oder sie werden geschieden und verbannt. Die Zurückgebliebenen und ihre Hehler werden gebrandmarkt. Zauberer werden gestraft nach Kirchenrecht. Für Zauberer, welche Todte ausgraben und verbrennen, zahlt das Dorf Strafgeld. Beichtväter sollen in allen Kirchensprengeln sein. Geistliche Sachen darf kein Laie richten. Hohepriester sollen nicht um Geld eingesetzt werden, sonst werden sowohl sie, als auch ihre Einsetzer abgesetzt. Bauern auf Kirchengütern leisten nur der Kirche Frohndienste. Die Kirchen sind von Abgaben und Frohnen an den Grundherrn frei: sie unterliegen nur dem Carj, dem Patriarchen und dem Logotheten. Jede Kirche soll nach Anordnung der Stifter die Armen pflegen, widrigenfalls werden die Metropoliten, Bischöfe nnd Igumene abgesetzt. Die Wahl der Igumene muss streng sein: tadellose Igumene sind unabsetzbar, nur sollen sie in Klöstern wohnen und auf 1000 Häuser Klostergut wenigstens 50 Mönche erhalten. Mönche und Nonnen dürfen ebenfalls nicht ausserhalb des Klosters (d. i. mit und unter Weltlichen) leben. Mönchsgewand abzulegen ist streng verboten. Der Edelmann darf Mönche nur gerichtlich belangen, nicht gewaltthätig in Haft nehmen. Wer einen Christen einem Nichtchristen verkauft, dem soll Hand und Zunge abgehauen werden. Priester, die eigene Erbgründe besitzen, sind abgabenfrei; andere erhalten vom Kirchengute drei Morgen Landes; nehmen sie jedoch mehr an, so müssen sie von dem Ueberschusse der Kirche Abgaben zahlen. Kirchengutsverwalter sollen die Bauern nicht drücken und verjagen. Leute auf Kirchengründen dürfen nur von Priestern gerichtet werden. Hohepriester sollen nie weltlichen Beamten, sondern immer nur Mönche aussenden an die Pfarrer, um Kirchengebühren zu erheben; auch dürfen sie ihre Pferde und Füllen künftig nicht durch die Pfarrer und Dörfer verpflegen lassen. — Serben und Griechen, die vermöge älterer Schenkbriefe Erbgründe besitzen, behalten diese nach wie vor. Verleihungen des Carj werden gleich den Schenkungen früherer Könige rechtsgiltig sein. Verfälschte Schenkbriefe sind ungiltig. Verdächtige carjische Ver-schreibungen und Briefschaften müssen die Richter unmittelbar dem Carj vorlegen. Der Edelmann kann sein Eigenthum verschenken oder verkaufen. Erbgründe vererben sich, bei Mangel direkter Erben, bis auf das dritte Geschwisterkind (do tretijago bratučeda). Edelleute sind nur zum Kriegsdienst verpflichtet und sonst von allen carjischen Abgaben frei. Erbgründe darf weder der Kaiser, noch der Kralj, noch die Carin mit Gewalt an sich reissen oder kaufen. Leibeigene sind ewiglich an den Erbgrund gebunden: doch dürfen Herr, Frau und Sohn ihre Leibeigenen freilassen. Adeligen, die auf ihren Erbgründen Kirchen haben, steht die freie Wahl des Pfarrers zu; nur sollen Grundherrn ohne Vorwissen des Bischofs den Pfarrer nicht fortschicken. Hat der Pfarrer Erbgründe, so darf man ihn gar nicht entlassen. Nach dem Tode des Grundherrn fallen sein bestes Pferd und seine Waffen dem Carj, das grosse Perlengewand und der goldene Gürtel aber dem Sohne oder der Tochter zu. Wenn ein Magnat einen kleinen Edelmann beschimpft, so zahlt er 100 Perpern; ist das Umgekehrte der Fall, so zahlt dieser dasselbe und wird am Kopfe und im Gesicht abgesengt (da se osmudit). Edelleute (oder Befehlshaber?) an der Gränze müssen einbrechende Räuberhorden abwehren oder den Schaden bezahlen. Wer seinen Sohn oder Bruder in Hofdienst gibt und für seine Treue bürgt, der muss für Untreue desselben die Strafe erleiden. Für Untreue und jede Missethat haftet der Bruder für den Bruder, der Vater für den Sohn und die Kinder für den Vater, so lange sie ungeteilt sind. Für Gewaltthat an einer Adeligen werden dem Adeligen Hände und Nase abgehauen, der Bauer wird gehenkt. Für Gewaltthat des Bauern an seines Gleichen werden demselben Hände und Nase abgehauen. Der Edelmann darf nur vor Mittag zu Gericht geladen werden, und nach der Rückkunft vom Kriegszug hat er drei Wochen Frist zum Erscheinen. Magnaten werden mittelst eines Gerichtsschreibens, Edelleute mittelst Vorweisung des Siegels vorgeladen. Der Geklagte muss einen Bürgen stellen. Erscheint der Kläger nicht am Termin vor Gericht, so wird der Beklagte freigesprochen. Der Bruder kann den Bruder immer und überall vertreten. Jedermann darf auch einen Anwalt (pristav) statt sich stellen. Wenn ein Magnat, der (auf Reisen) Quartierfreiheit (priselica) geniesst, den Landleuten Schaden zufügt, so wird er abgesetzt. Wird nach dem Tode des Edelmanns sein Dorf verwüstet, so bezahlt den Schaden die ganze Umgegend. Einen Armen soll überall der Gerichtsanwalt vertheidigen. Arme Waisen sind, gleich den Priestern, von Abgaben befreit. — Benachbarte Dörfer dürfen gemeinschaftliche Hut und Weide haben, nicht aber benachbarte Župen. Schaden durch Abweiden schätzen und richten Geschworne (dušnici). Für Treibjagd ist bei Wlachen und Albanesen 100, bei andern 50 Perpern Streifgeld; davon die Hälfte dem Kaiser und die Hälfte dem Grundherrn. Gränzstreitigkeiten zwischen Dörfern werden nach dem Gesetze des h. Königs (Milutin) geschlichtet. Hat jemand besondere Urkunden, so zeige er sie vor. Jedes Dorf stellt die Hälfte der Zeugen. Jeder Bauer darf mit dem Carj, der Carin, der Kirche und den Edelleuten Rechtsstreit führen, und es soll ihm Gerechtigkeit werden. Führt ein Bauer mit seinem Herrn einen Rechtsstreit, so soll ihm der Richter für des Herrn Bezahlung Bürge sein. Bauern, die auf fremden Erbgründen sitzen, dürfen diese weder als Mitgift verschreiben, noch verkaufen, noch verschenken. Wer keine eigene Erbgründe hat, darf von grundherrlichen nicht einmal der Kirche etwas vermachen; thut er es, so gilt es nicht. Leibeigene (sebri) dürfen nicht Versammlungen (sbor) halten. Den Uebertretern werden die Ohren abgeschnitten und die Augenbraunen weggesengt. Abgeth eilte Familienglieder leisten Frohnen und Abgaben besonders. Das Familien-Oberhaupt haftet in allem für seine Leute. Leibeigene und Bauern leisten Abgaben nach Maassgabe der Gründe, auf denen sie sitzen. Der Bauer (meropch oder neropch) ist verpflichtet dem Grundherrn wöchentlich zwei Tage zu arbeiten, jährlich den carjischen Perper zu entrichten, einen Tag Heu zu mähen und einen Tag im Weingarten oder anderswo zu arbeiten. In allem übrigen ist der Bauer frei, und jede Bedrückung desselben wird vom Carj auf das strengste bestraft. Leibeigene werden durch ihren Grundherrn gerichtet; aber wegen Verbrechen wider den Carj, ferner wegen Diebstahls, Raubes, Todschlags und gewaltthätiger Wegnahme (npüeMt) stehen sie unter (carjischen) Gerichten. Der Gerichtsdiener darf Frauen in Abwesenheit ihrer Männer weder vorladen, noch sonst exequiren. Verbrechen Leute der Magnaten etwas, so wird der Freibauer (?) durch Geschworne von seines Gleichen gerichtet; der Leibeigene (sebr) soll in heisses Wasser im Kessel greifen (da chvati u kot'l). Wer sich durch diese Ordalie rechtfertigt, ist frei von Gericht. Für Verwünschungen und Zauberworte zahlt der Edelmann 100 Perpern, der Bauer 12 Perpern und wird geschlagen. Beschimpft jemand einen Priester, so zahlt er 100 Perpern. Reisst jemand einem freien Manne den Bart aus, so werden ihm beide Hände abgehauen: zwischen Sebern ist dafür die Strafe von 6 Perpern. Für den Todtschlag des Bauern zahlt der Edelmann 1000 Perpern, für den des Edelmanns der Bauer dasselbe und es werden ihm die Hände abgehauen. Für den Todtschlag eines Geistlichen wird der Thäter aufgehenkt. Verwandtenmörder werden verbrannt. Brandleger muss das Dorf und die Umgegend ausliefern oder Strafe zahlen. Wer den Gerichtsanwalt (Gerichtsexecutor, pristav) verunglimpft, verliert sein Besitzthum. Die Richter, die im Lande herumreisen, sollen sich aller Erpressungen enthalten. Verunglimpft den Richter ein Edelmann oder ein Dorf, so verliert jener sein Besitzthum, und dieses wird geplündert (confiscirt). Reichsbeamte, die sich Er- Pressungen und Plünderungen erlauben, werden mit Schadenersatz, Absetzung und selbst mit dem Tode bestraft. — Dem Gerichtsanwalt gebühren von einem Grund oder Weingarten oder Dorf oder Mühle drei Perpern, von einer Župa von jedem Dorfe ein Perper usw. Erkennt jemand Gestohlenes, so schreite man zur Umfrage (svod). Befindet er sich im Walde oder am Felde, so gehe er damit vor die nächste Dorfobrigkeit und diese weiter vor Gericht; für das Unterlassen wird das Dorf gestraft. Berge und Waldungen sind zwischen dem Carj, den Kirchen und Edelleuten vertheilt. Wo einmal ein Wlache oder Albanese aufgenommen ist, da soll ihm niemand nachweiden dürfen. — Eingekerkerte Sklaven (suž'n) und gefangene Miethdiener (tucak), die sich aus der Haft an den Hof des Carj oder des Patriarchen flüchten, sollen frei sein. Ueberläufer aus der Fremde dürfen, wenn sie ein Schreiben des Carj vorweisen, im Lande frei wohnen. Gefundenes muss angezeigt werden, sonst wird es als Diebstahl und Baub bestraft. Kriegsbeute muss vor den Carj und die Heerführer gebracht werden. Wer einen fremden Menschen (Leibeigenen) ins Ausland entführt, muss ihn siebenfach ersetzen; im Inlande darf niemand einen fremden Menschen ohne ein Schreiben des Carj oder des Gerichts aufnehmen. Kaufleute dürfen frei im Lande herumreisen; weder der Reichsbeamte, noch der Edelmann darf ihnen etwas abpressen, bei 500 bis 1000 Perpern Strafe. Kauf und Verkauf soll und muss ganz frei sein. Die Sachsen, die bei den Marktflecken Wälder ausgehauen und sich angesiedelt haben, sollen in ihren bisherigen Sitzen verbleiben; aber künftig sollen keine dergleichen Ansiedlungen mehr statt finden. Die griechischen Städte, welche mit Chrysobullen und Propagmen vom Carj versehen sind, sollen in ihren Gerechtsamen unangefochten bleiben. Auf gleiche Weise sollen die den carischen Städten (rpa-довомб дарсшмв) verliehenen Privilegien unantastbar sein. Alle Städte bleiben künftig von Einquartirungen (Nachtlagerleisten, priselica) frei. Reisende Reichsbeamte und Magnaten sollen Pferde und Gepäck dem Gastwirth (stanjanin) in Pflege und Verwahrung geben. Alles auf dein Stadtgebiet Geraubte und Geplünderte ersetzt die Umgegend. Bei Festungsbau oder bei dem Bau des Palastes des Carj müssen Stadt und Land (grad i župa) helfen. — Die Vojevoden oder Heerführer bilden das oberste Kriegsgericht. Der Kriegsmann darf nur von ihnen gerichtet werden, und ist ihnen, wie dem Carj selbst, unbedingten Gehorsam schuldig. Kirchen im Kriege niederzureissen ist bei Todesstrafe verboten. Fremde Gesandte sollen allenthalben ehrerbietig aufgenommen, verpflegt und von Dorf zu Dorf befördert werden. Von Schenkbriefen des Carj gebühren dem Logotheten 30 Perpern für jedes Dorf, und dem Diak oder Schreiber 6 Perpern. •— Strassenräuber und Diebe dürfen sich im Lande nicht aufhalten. Für den Einbruch auswärtiger Räuber haftet der Gränzgrundherr oder Gränzbefehlshaber (?), und muss den Schaden siebenfach ersetzen. Dörfer, die Räuber und Diebe hehlen, werden geplündert (confiscirt). Magnaten, Edelleute, Landbeamte verlieren deshalb Besitzthum, Amt und Leben. Wer Gestohlenes hehlt, bezahlt es siebenfach. Gibt jemand einen Räuber oder Dieb an, so muss auf der Stelle die strengste Untersuchung vorgenommen werden. In Ermanglung eines Beweises reinige sich der Verdächtige durch glühendes Eisen, welches er aus dem Feuer heben und auf den Altar hinstellen muss. Falschmünzer werden verbrannt. — Die Geschwornengerichte (porota) sollen fortbestehen, wie sie durch das Gesetz des h. Königs (Milutin) errichtet worden sind: das grosse Geschwor-nengericht aus 24, das mittlere aus 12, das kleine aus 6 Ge-schwornen (porotci). Den Magnaten sind Magnaten, den Edel-leuten Edelleute und den Bauern ihres Gleichen Geschwornen-richter. Das Geschwornengericht versammelt sich in der Kirche und wird allemal vom Priester beeidigt. Drei Verbrechen : Untreue gegen Fürst und Land, Blutschuld und Todtschlag eines Edelmannes richtet der Carj selbst". — So weit das alte Gesetz. Alles, was über der alten Serben Gerichtswesen, Processordnung, Advokatenwesen usw. gesagt werden könnte, muss einzig und allein aus diesem Dusan'schen Rechtsgesetzbuche geschöpft werden und kann hier deshalb füglich übergangen werden. 7. Der serbische Edelmann war vermöge seines Standes ein Kriegsmann: die Bojaren und Vlastelen mussten sich auf das Aufgebot des Fürsten zum Kriegszuge mit einer verhältniss-mässigen, auf eigene Kosten geworbenen Mannschaft unter die Fahnen stellen. Wahrscheinlich leisteten auch die freien Städte ein Contigent an Soldaten oder am Gelde. Dass diese Soldaten nicht lauter Edelleute, sondern oft ein aus allen Enden zusammengelaufenes Gesindel, oft aber auch fremde, massenweise in Dienst und Sold genommene ordentliche Truppen waren, leuchtet von selbst ein und wird durch die Geschichte bestätigt. Reiterei und Fussvolk hatten die Serben von altersher; doch scheint letzteres in einem von Natur gebirgigen Lande, besonders in alten Zeiten, vorzugsweise in Gebrauch gewesen zu sein. Ge-birgskrieg war das Element der Serben. Sie dienten auch im Auslande. Als im J. 1168 Andronikus Kontostephanus, der Byzantiner Feldherr, sich mit dem ungarischen Heerführer Dionysius messen wollte, befanden sich bei der byzantinischen Armee einige serbische Truppen mit länglichen Schilden und Spiessen. Um das J. 1184 soll Nemanja mit einer Flotille, 20.000 Reitern (?) uud 30.000 Mann Fussvolk, Ragusa angegriffen haben, doch, weil er die Belagerungskunst nicht verstand, vergeblich. Kg. Milutin hatte auch Ausländer, namentlich Türken und Tataren unter dem Anführer Melekil in seinem Heere. Nach dem Tode dieses Königs entstand viel Unordnung und Meuterei unter seinen ausländischen Truppen. Nicht nur plünderten sie das Land und dessen Einwohner, sondern ein Regiment zankte sich auch mit dem andern, und eine Rotte jagte der andern ihre Beute ab. Stephan Dečanski hatte im Kriege wider Kg. Michael von Bulgarien italienische, durch Ragusaner angeworbene Truppen, nach den Byzantiern in der entscheidenden Schlacht (16. Juli 1330) 1000 keltische Söldner. Dušan hatte sogar deutsche Söldner in seinem Heere. Unter seinen Befehlshabern wird, wie schon oben bemerkt wurde, in einem päpstlichen Breve „Palmannius Theu-tonicus, Capitaneus gen tis armigerae" ausdrücklich genannt. Ein Ereigniss ist für die damaligen Verhältnisse zu charakteristisch, als dass wir es hier übergehen könnten. Als Dušan seinen Leuten bei Strafe der Augenstechung verbot, den katholischen Gottesdienst des eben damals (1355) an seinem Hofe anwesenden päpstlichen Gesandten, Petrus von Pacta, zu besuchen, fanden sich dennoch 300 deutsche, wahrscheinlich unter dem Kommando des eben genannten Palmann stehende Söldner bei demselben ein. „Erant", heisst es in der Mezerischen Legende von Bischof Petrus von Pacta, „multi ibi nobiles Theutonici et alii stipen-darii ipsius regis...... erant antem ad missam trecenti Theutonici, aliis christianorum nationibus exceptis". Als sie von Dušan desshalb vorgefordert wurden, antworteten sie: Man müsse Gott mehr gehorchen, als den Menschen. Diese Beharrlichkeit entwaffnete den Carj. — Es scheint, dass schon in den ältesten Zeiten der Krieg nicht auf barbarische Weise, sondern nach gewissen Kriegsgesetzeu in Bezug auf die Gefangenen, Wehrlosen, Kirchen usw. geführt wurde. Nicephorus Gregoras bemerkt zum J. 1271: „Institutum hoc a majoribus constanter ad po-steros propagatum servatumque fuit, non modo a Romanis et Thessalis, sed Illyriis etiam et Triballis et Bulgaris, propter religionis communionem spolia tanturn auferenda, homines vero nec ad Servituten! rapiendos, nec extra aciem occidendos esse". Hiemit stimmt freilich die Rede des Ks. Andronikus im Senat bei der Verheirathung der Simonis an Milutin gar nicht überein. „Verum eo a se pretio", sagt der Kaiser zur Entschuldigung der politischen Heirath, „redemtam captivitatem subdito-rum imperii, qui misere servitum abducebantur, provinciarum Romanae ditionis statum, quae iucursionibus desolabantur, anno-nam denique ac victuin subjectae sibi plebis, irreparabilibus latronum rapacissimorum depraedationibus spoliari antea solitae." — Tapferkeit war und ist noch jetzt eine der Haupttugenden der serbischen Nation, und Mangel an Tapferkeit war gewiss nicht Schuld daran, dass ihr Reich fiel. Schon Wilhelm Tyrius sagt von ihnen: „Hi magistratus habent, quos Suppanos vocant, et domino imperatori aliquando serviunt, aliquando de montibus et sil vis egrediuntur, omnemque circa se regionem, ut sunt audaces et bellicosi viri, depopulantur". Die serbische Geschichte bietet gar viele Beispiele ausgezeichneten Heldenmuths und persönlicher Tapferkeit dar. Bekannt ist des Grossžupans Bak-chinus oder Čedomil verzweifelter Zweikampf mit dem Ks. Ma- nuel Kommenus im J. 1151, in welchem freilich der Riese Goliath seinen David fand und unterlag. „Virum fortitudine prae-cellentem et procero admodum corpore" nennt Cinnamus, „virum heroica statura et lacertosum" Nicetas den Grossžupan. Bak-chinus trug eine eiserne Rüstung. Auch Stephan Dušan der Gewaltige wird von der Geschichte und Sage als ein Riese an Gestalt und Stärke geschildert. Marko Kraljevič, Vukašin's Sohn, lebt, das Bild gigantischer Körperstärke, als Held von Abenteuern und Schlachten, noch ebenfalls in der Sage und im Volkslied. Miloš Obilic's tollkühnes Wagestück (1389) zeugt von grosser Tapferkeit der Seele: hätte er sie doch besser angewendet! Der 89jährige serbische Ulysses, Georg Brankovič, kämpfte (1457) mit Szilägyi auf Leben und Tod, und verlor dabei zwei Finger. Der Despot Vuk zeichnete sich durch Kühnheit und Tapferkeit dergestalt aus, dass er den Beinamen Zmaj (Drache) erhielt. Knez Pavel, ein serbischer Bojar unter Vuk (1468), wird von Bonfin der Ajax unter den ungarischen Reichsbaronen genannt. Er bewegte eine Mühle mit eigner Kraft, hob ein Fass Wein mit einer Hand auf und trug einen bewaffneten Mann, indem er sein Kleid mit den Zähnen anfasste. Gewöhnlich gürtete er zwei Schwerter um und wüthete mit beiden, indem er eines in jeder Hand führte, in der Schlacht herum. An Heldenmuth und Tapferkeit kam ihm sein Zeitgenosse, Demeter Jakšič, gleich, übertraf ihn aber an Grausamkeit. Sehr viele glänzende Thaten der Tapferkeit und rühmlicher Aufopferung für Freiheit, Glauben und Vaterland besingt Kačič in seinem Razgovor naroda slo-vinskoga, und Milutinovic in seiner Serbianka. Die Namen derer, die sich in den letzten Jahrhunderten unter Oesterreichs Fahnen unverwelkliche Lorbeeren erworben haben, werden ebenfalls in der Geschichte fortleben. 8. Ackerbau, Viehzucht und Handel waren schon in alten Zeiten die Hauptbeschäftigungen der Serben. Die Behauptung einiger ausländischer Chronisten, welche wohl nur einzelne Theile Serbiens näher gekannt haben mochten, dass den alten Serben der Ackerbau gänzlich unbekannt war, ist offenbar unrichtig. Aus den ältesten serbischen Diplomen, aus Dušan's Gesetzbuche und aus andern einheimischen D enkmälern, in welchen allen von Ackerbau und Ackersleuten häufig die Rede ist, geht das Ge-gentheil zur Genüge hervor. Wohl mögen einzelne Gegenden den Ackerbau vernachlässigt und bloss Viehzucht getrieben haben, zu welcher auch jetzt noch, wie ehemals, das berg- und weidenreiche Land vorzugsweise einladet. Der Sitz des Handels waren die Küstenstädte Dalmatiens; doch fand auch eine Verbindung mit der macedonischen Küste frühzeitig statt. Kaufleute aus Eagusa, Thessalonichi u. a. Städten Dalmatiens und Macedoniens durchzogen mit ihren Waaren das ganze innere Land und hatten überall ihre Niederlagen und Faktoreien. — An Vieh, Weizen, Honig und Wachs, ferner an Wein und Obst war das Land von jeher überreich. Der natürliche Reichthum des üppigen Landes wurde durch Erzgruben und Bergwerke, und wie es scheint, auch durch Salzquellen bedeutend erhöht. Der Bergbau scheint in Serbien uralt zu sein (vgl. unten). Man hatte Gold- und Silberminen, auch baute man auf Kupfer, Blei und Eisen. Von allen diesen ist jetzt keine Spur mehr vorhanden. Die einzelnen Handelsartikel, die in der alten Zeit namhaft, gemacht werden, sind, unter den ausländischen Scharlach, unter den inländischen Vieh, Weizen und Meth. Die meisten Nachrichten über den Handel in Serbien finden wir bei den ragusanischen Schriftstellern. Schon im J. 1185 schloss Nemanja einen Vergleich mit Eagusa, worin auch freier Handel und Verkehr den Eagusanern in seinen Ländern und den Serben in Eagusa stipulirt ward. Um das J. 1382 lieferten die Bagusaner Salz nach Castelnuovo, Drakovica u. a. serb. Distrikten. Die älteste ragusan. Handelsfaktorei war Du-brovnička, unweit des jetz. Sarajevo in Bosnien, um das J. 1169 angelegt: im XV—XVI. Jahrh. blüthen dergleichen in Sarajevo, Novipazar, Novobrdo, Belgrad, Prokupje u. s. w. Es wurden ausgeführt aus Serbien und Bosnien Gold, Silber, Bauch werk, Wachs u. a. Waaren von grossem Werth. Als die Republik in Canale die katholische Religion mit Ausschliessung der griechischen einführte (1421), Hess der Despot Stephan alle ragus. Handelsleute in Serbien gefangen und ihre Güter in Beschlag nehmen. Durch ragusanische Abgeordnete und 30.000 Dukaten Lösegeld besänftigt, nahm er jedoch die scharfen Maassregeln bald zurück. Um das J. 1490 legten die Ragusaner Tuchwebereien an und führten grobe Wolle dazu aus Serbien und Bosnien aus. Eben so wenig wissen wir, worin die producirende Industrie bestanden habe. Bei so vielen Städten im Binnenlande und an den Küsten, bei dem lebhaften und ununterbrochenen Verkehr sowohl mit dem Oriente, als auch mit dem Occidente, besonders Italien, konnte es den Se rben an Handwerkern und Künstlern nicht fehlen. Der Goldarbeiter und Baumeister wird unten Erwähnung geschehen. Worin die Einkünfte der Regierung bestanden, ist schwer im Einzelnen anzugeben. Die Hauptstellen darüber sind ein Diplom Dusan's, ferner das Gesetzbuch Za-konnik. Im Diplome vom J. 1348 heisst es, der Carj befreie die dem Kl. Chlilandar geschenkten Dörfer von allen Frohnen und Abgaben: „метохше села освободи царство ми гп> вбсБхб работв царства ми, да имг, Hf> градозидаша, ни цаконства по градов1ш>, ни сБнокоше, ни винограда, ни жетве, ни присе-лице, ни конга, ни пса, ни коего поданка, прост® реши ттб вбс$хб работв малихБ и великшхБ царства ми". Ferner: „и шо хестБ бндБ доходбкб царства ми фтб селв црБКОвннихБ cöKie, и този даде царство ми пј>бкви хиландарскше". Diese сакга wird auch in einer Abschrift des Zakonnik und in Lazar's Diplome 1381 genannt; ob sie mit dem an einem andern Orte vorkommenden Perper carski eins sei, weiss ich nicht, doch ist es nur sehr wahrscheinlich. Der Perper carski scheint die Hauptrubrik der Einkünfte der Regierung ausgemacht zu haben. Ausserdem besassen die Fürsten auch ansehnliche Krondomänen. Auch die Einkünfte aus den Silberbergwerken, deren beiläufig in Dušan's und Lazar's Diplomen 1348 und 1381 erwähnt wird, müssen sehr beträchtlich gewesen sein. Die Reiclithiimer des Carj Lazar, so wie des Despoten Georg Brankovič sind beinahe zum Sprichwort geworden. Als der Despot Georg seine Tochter Mara dem Sultan Murad zuschickte, gab er ihr unermessliche Schätze und goldgestickte Kleider mit („thesauros immenses et vestes auro intextas" sagt Laonicus). Im J. 1440 flüchtete er nach Ragusa und legte hier, nach dem Geschichtsschreiber Bran- kovic, viele Edelsteine und 500.000 Dukaten zur besseren Aufbewahrung in dem öffentlichen Schatze nieder. Der Patriarch Arsenius Černojevič schätzte den Werth des hinterlegten Vermögens auf zehn Millionen Gulden. Die gemeine Meinung ist, dass Georg aus Ragusa nichts mitgenommen habe, als was er zur Reise bedurfte. Nichts desto weniger heisst er auch nach der Zeit „dives pecuniae" und gab Johann Hunyady Geld her, um Truppen wider die Türken zu werben. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass ihm seine Schätze, wie die ragusanischen Schriftsteller erzählen, 1444 nach Smederevo zurückgeschickt wurden. 9. Gebräuche, Sitten und Bildung des serbischen Volkes von Jahrhundert zu Jahrhundert schildern zu wollen, würde vergebliche Mühe sein. Hiezu fehlen uns fast alle Daten. Wir beschränken uns, mit Rücksicht auf die zwei verschiedenen Zeiträume, der Selbstständigkeit und der Unterjochung der Nation, einige zufällig erhaltene Andeutungen anzuführen. Dürfte man einigen ausländischen alten Chronisten und neuern Schriftstellern, die jenen nachsprechen, unbedingt Glauben beimessen, so müsste man dafür halten, die serbische Nation sei vom Anbeginn bis zum Falle des Reiches im Zustande gänzlicher, fast thierischer Rohheit, Verwilderung und Barbarei geblieben, und der Hof insbesondere sei das Bild von Armuth und Schmutz, und jeder feinern Gesittung civilisirter Völker fremd gewesen. Gegen so übertriebene, einseitige Behauptungen mögen wohl auch bei dem der serbischen Geschichte minder Kundigen bedeutende Zweifel aufsteigen. Die Chorwaten und Serben waren, als sie sich in Illyrikum niederliessen, weder Wilde noch Nomaden: sie bewohnten auch in ihrer alten Heimath Städte und Dörfer, trieben Ackerbau, Viehzucht und Handel, waren Freunde sanfterer Künste des Friedens, leidenschaftliche Liebhaber der Musik, des Tanzes, des Gesanges, der Volkspoesie. Sie trafen in Illyrikum ein Land voll Städte uud alterthümlicher Erinnerungen noch aus der grossen Römerzeit an, und wurden sehr bald nach ihrer Ankunft christiauisirt. Ihr Land lag in der Mitte zwischen Alt- und Neu-Rom, und war dem Westen und Osten und seiner damaligen Kultur gleich zugänglich. Die Stimme des Evangeliums, vereinigt mit den Einwirkungen byzantinischer und italischer Nachbarschaft, musste in Serbien von jeher auf die Gestaltung der Nationalkultur vortheilhaft wirken und eine eigene Civilisation des serbischen Volkes hervorbringen. Nur das, was dem Zeitalter selbst fehlte, die Weckung, Läuterung und Veredlung der sittlichen Kraft des Menschen, durch Bildung der Vernunft, des Willens und des Herzens, darf man bei den alten Serben nicht suchen. Ihr politisch selbständiges Leben fällt in das Zeitalter des unbedingten Kirchenglaubens, der das Sittengesetz geläuterter Vernunft als entbehrlich erachtete und nicht aufkommen Hess. Aus dem völligen Mangel der reinsten und reichhaltigsten Quelle des Nationallebens lässt sich wohl der frühe Verfall des Reiches am besten begreifen und erklären. Die gänzliche Vernachlässigung dieser innern Seite des Menschenlebens schloss jedoch nicht jede andere feinere Gesittung, nicht jeden eigenthümlichen preiswürdigen Brauch, nicht jede Kunst der Civilisation aus. — Der serbische Hof stand frühzeitig durch Heirathen und Völkerbündnisse in freundschaftlichen Verbindungen mit den byzantischen, bulgarischen, ungarischen und sogar mit den deutschen Fürsten. Wir finden mehrere auswärtige Prinzessinnen am serbischen, serbische am ausländischen Hofe. Schon Bela Uroš (1120—1130) soll, nach den einheimischen Annalen, eine fränkische Prinzessin Anna zur Frau gehabt haben. Da manche den Ausdruck des Chronisten рода Франв-ЧБСка, d. i. fränkischen Geschlechts, nicht verstanden und Anna für eine Französin hielten, so wurden sie dadurch veranlasst, die Angabe der Annalen ganz zu verwerfen. Hiebei drängt sich von selbst die etwas sonderbare Frage auf: in welcher Sprache sich wohl die serbischen Fürsten und Prinzen mit den ausländischen Prinzessinnen unterhalten haben? Die Sprachkenntnisse der serbischen Župane scheinen damals nicht sehr ausgedehnt gewesen zu sein. Nach dem Ausdrucke des Cinnamus, dass der gefangene Grossžupan Bakchinus dem Ks. Manuel die Menge der Feinde durch Hinweisen auf das Haupthaar angedeutet habe, möchte man fast glauben, dass der damalige Fürst der Serben der griechischen Sprache ganz unkundig war. („Captus barbarus", sagt Cinnamus, „benevolentiam simulabat; capillis autem capitis sui ostentis ingentem innuebat illi occursuram multitudinem.") Von den nachfolgenden Fürsten wissen wir mit Bestimmtheit das Gegentheil. Der Grossžupan Djesa verachtete die Freundschaft der gesunkenen Byzantier und schickte (vor 1162) Legaten nach Deutschland, um sich von da eine Frau zu holen. („Spreso Romanorum imperio legationem miserat ad Alemannos, ut inde sibi uxorem accerseret." Cinnamus.) Wenn Pejačevič hinzufügt, dass sich wahrscheinlich damals Nemanja, den er irrig für Djesa's Sohn hielt, aus Deutschland den Titel „Comes Imperii" geholt habe, so verfiel er in einen grossen Irrthum: Nemanja war Dicht Djesa's Sohn, und schon seit 1159 Grossžupan. Nemanja knüpfte erst später Verbindungen mit dem deutschen Reiche an. Als Ks. Friedrich I. im J. 1188 einen grossen Kreuzzug nach Palästina vorbereitete, sandte Nemanja serbische Abgeordnete nach Deutschland, die bei der Reichsversammlung am Weihnachtstage zu Eger erschienen, und bot dem Kaiser unter Freudenbezeugung über die Hoffnung, denselben sehen und sprechen zu können, nicht nur den freien Durchzug durch Serbien, sondern auch seine beste Stadt zur Rast an. Diese Botschaft erregte ein vergnügtes Staunen. Ungeachtet seit hundert Jahren mehrere Pilgrime nach dem Orient durch Serbien gegangen waren, so kannte man dennoch dieses Land kaum dem Namen nach, glaubte, dass es zwischen Russland und Ungarn liege. („Severia terra inter Rutheniam et Ungariam posita" sagt Gottfridt von Cölln), und zeichnete in die Jahrbücher ein, dass die entferntesten Völker durch den Ruhm des Kaisers in Ehrfurcht gesetzt worden wären. Und Nemanja hielt redlich, was er versprochen. Die Stellen der Chronisten darüber sind in Bezug auf unseren Zweck von besonderer Wichtigkeit. Gottfridt von Cölln schreibt von dem Empfange des Kaisers durch Nemanja zu Niš: „Princeps dictus Serf..... cum summo gauclio imperatorem excepit, datis ei nonnullis donis." Dietpolt, Bischof von Passau: „In civitate Nissea magnus Comes Serviae eum magno apparatu honeste excepit, et multa cum eo per-tractans honesta ei donaria dedit, sicut et ipse magna ab eo accepit. Similiter omnes principes a praedicto Com i to vino, me-done et animalibus multum honorati fuerunt." — Codex MS. monast. Salmansveilensis: „Neemann et Chrazimirus, magni Co-mites de Servigia et Rassia, cum tertio fratre Mechilavo... gra-tanter egrediebantur obviam peregrinis, et maxime Imperatoris adventum, prout decebat, cum ingenti pompa et apparatu magni-fico salutantes, hunc honorant, hunc benignis stipant obsequiis. Singulis etiam principum boves, oves, vinum, frumentum et hor-deum dividentes munifice, et mercatum omnibus ministrantes omnimodum Imperatori obsequium... offerebant". Auf gleiche Weise lobt der Reisebeschreiber Ansbertus der serbischen Fürsten Gastfreundschaft und Leutseligkeit („amici nostri comites magni de Servia"), und schreibt überall die Ueberfälle, denen die Kreuzfahrer unterwegs ausgesetzt waren, den Griechen und ihren Miethlingen, nicht den eingebornen Serben und Bulgaren, oder gar ihren Regenten zu. Bei diesem Glänze und dieser Milde des Vaters fällt die rohe Handlungsweise des Sohnes um so mehr auf. Stephan I. verfiel mit seiner Frau Eudoxia (?), Alexius Komnenus III. Tochter, in Uneinigkeit. Er warf derselben allzugrosse Geilheit, sie aber ihm Trunkenheit und Besuche von Kebsweibern vor. Der Zwist endete damit, dass er sie, unter Beschuldigung des Ehebruchs, halb nackend, in einem kurzen, kaum die Hüften bedeckenden Röckchen, wegjagte und, wohin sie wollte, gehen liess. Sein Bruder Vlkan nahm sich ihrer an und schickte sie zu ihrem Vater nach Byzanz. Doch man vergesse nicht, dass dies Byzantier erzählen. Uroš des Grossen Frau, Helena, war nach serbischen Annalen fränkischer Abkunft. Engel hielt sie abermal für eine Französin und sagt nach seiner Gewohnheit: „Die Rohheit des serbischen Hofs lässt sich nicht wohl mit dem französischen Ursprung der Helena reimen". Wenn wir bloss die Byzantiner hören wollten, so müsste Engel freilich Recht haben. Als der Ks. Michael Paläologus seine Tochter Anna dem Fürsten Milutin, zweiten Sohne Uroš des Grossen, zur Frau geben wollte, wurden (1271) von Mace-donien aus zwei Kundschafter, Veccus und Kudumenus, an den SafaHk. Literaturgeschichte, III. Baml, 5 serbischen Hof abgeschickt: „explorarent ad liquidum, quodnam id esset hominum genus, quae ibi forma vitae cultusque, quae ratio consuetudinis civilis, quis ordo publicae rei, ac jus ususque principatus?" Der Erfolg war, nach Pachymeres: „adeo nihil ibi ad ministerium commodum, ad pompam exquisite ornatum, aut omnino vel mediocri dignum magistratu reperueunt, ut ipsum illorum instrumentum Stephanus Uresis admiraretur, et viso tabernaculo, praesertim autem familia obsequioque eunuchorum, quasi obstupescens inopinatissima re, quaereret: quid haec tan-dem essent, et quem usum haberent? quum vero audisset, par-tem esse illam praemissam satellitii ac supellectilis reginae adventantis, indolescenti similis exclamaret: heu heu, quae et quorsum ista? nos harum deliciarum usum non habemus! et haec loquens simul nurum (Katharina, eine ungarische Prinzessin) ostenderet, paupertino sordidam vestitu ac lanificio intentam, unaque manu eam indicans subjiceret: eu tali nos cultu nurus consuevimus habere! Porro in cetero circa cralem apparatu nihil nisi vulgare, obsoletum ac plane plebejum apparebat. Nulla victus mundities; e venatu illauto ac tumultu sane venatorio, nulla specie aut ordine ministerii, nulla mensarum elegantia, raptim cibi vorabantur." Dem nach Art aller damaligen occidentali-schen Fürsten einfach kräftigen, geraden und derben Uroš mochte zwar der orientalische elende, lügenhafte Flitterstaat und Komödiantenprunk der Byzantiner spassig genug und sogar lächerlich vorgekommen sein; aber wir müssen nicht vergessen, dass hier der unverschämte Lügner Pachymeres, der giftigste Feind und Verleumder der Slawen, spricht, und dass es von Seite der Serben eigentlich planmässig darauf angelegt war, die zudringlichen Brautanträger abzuweisen. Letzteres geht aus dem Verfolg der Unterhandlungen hervor, worauf wir unten zurückkommen werden. Als Andronikus der Aeltere seine einzige Tochter Simonis dem Kg. Milutin zur Gemahlin gab (1299), entschuldigte er sich im Staatsrath, besonders gegen den Feuer und Zorn sprühenden Patriarchen, durch Politik, durch den Drang der Umstände. Pachymeres legt ihm dabei folgende Worte in Mund: „filiolam avelli mihi passus sinn e gremio, projicique in manus insociabilis barbari, nihil in cultu ac moribus humanuni, nihil in ipso principatu magnopere splendidum haben tis." Wir erfahren aber dadurch nicht, was der Kaiser eigentlich gesprochen hat, sondern nur, wie Pachymeres an seiner Stelle im Conseil (dem er beiwohnte) gesprochen haben würde. Eine neue Legation nach Serbien (1326), an deren Spitze der Chronist Ni-cephorus Gregoras selbst stand, schliesst una noch einmal das Innere des Milutin'schen Hofes auf. Auch dieser Griechling klagt über Schmutz und Barbarei: „Triballorum princeps", sagt er, „ad Caesarissam socrum suam advenit (in oppidum Scopi), ut insigni calamitate affectam comitaretur. Quae omnia exiguo tempore confecit, ut ipse putabat, pulchre, sed revera multum infra dignitatem. Verum, ut proverbio dicitur, simiae simiarum, formicae formicarum more res suas administrant. Quodsi aqui-larum et leonum ritu haud possunt, id in earum potestate situm non est, quae naturam abjectam ab initio sortitae, et ingenio bene ac rite eas moderaturo destitutae adoleverant. Quare sapiens ille fuit, qui primus animo concepit et lingua expressit, sive is Thaies Milesius fuerit, sive Plato Aristonis filius, seu potius uterque, ita ut alter ab altero acceperit: beatum esse sese, qui non Barbarus, sed Graecus natus esset. Nam et mihi aliquid haud dissimile ipsa experientia edocto in mentem venit." Nicht-Grieche und Barbar galt nämlich bei den Byzantinern fortwährend als einerlei. Allein dieser Königaffe schlug mit seinen Ameisen, den Serben, die byzantischen Adler und Löwen mehr als einmal, und entriss ihnen eine Landschaft nach der andern, baute Paläste, Klöster, Hospitäler in Serbien, Chilandar, Konstantinopel, errichtete Bibliotheken, gab seinem Lande neue Gesetze und Gerichte, und verschmähte die ihm angetragene Kaiserkrone. Nur gegen den Vorwurf ausschweifenden Lebens in der Jugend suchen ihn neuere serbische Geschichtschreiber vergeblich zu vertheidigen. In diesem Punkte stimmen alle von einander unabhängigen Quellen überein. Die Einzelheiten sind zu empörend, als dass ich sie hier niederschreiben könnte. Was für einen üblen Einfluss die zügellosen Sitten des Milutin'schen Hofes auf die Sitten der Untertlianen hatten, ersieht man aus einem päpstlichen Breve vom J. 1303 an den Erzbischof Martin vonAntivari: „ad audientiam nostram pervenit, quod in Albavia, Polato, Cunavia, Duratio, Cattaro, Dulcinio, Snacio, Scodro, Drivastc Antibaro et quibusdam aliis locis, sub dominio Andronici Impe-ratoris Graecorum ac Orosii regis Serviae et fratris ejus Ste-phani (Dragutin) nec non charissimae in Christo filiae Elenae, matris eorum reginae Serviae.., si Simoniaca labes interveniat vel laicalis potentia, beneficium ecclesiasticum datur petentibus indistincte... laici insuper uxorati suis uxoribus viventibus de facto super inducunt alias, et eis temere praesumunt se nefario connubio commiscere; alii in prohibitis consanguinitatis et affi-nitatum gradibus illicite matrimonia contrahunt; alii nunc incen-diorum et diffractionum dispendia, nunc direptionum et invasio-num diversos et sacrilegos ausus... committere praesumunt etc." Dass in Serbien im XIII—XIV. Jahrh. vage Heirath herrschende Sitte war, geht unter andern auch aus Dometian Fol. 307 und aus Stephan DuSan's Gesetzen (gleich im Eingange) klar hervor. Eine Makel im Charakter Milutin's bleibt auch die an seinem Sohne Stephan anbefohlene Gräuelthat der Augenblendung. Dass ein so sündiges Jugendleben mit einem überfrommen Alter endigte, gibt auch Engel gern zu. Unter Stephan Dušan erreichte der serbische Hof den Gipfelpunkt der politischen Macht, des äussern Glanzes, aber auch des moralischen Verderbnisses, welches immer greller hervortrat. Schon der Weg, auf welchem Dušan zum Throne gelangte, der ihm ohnehin nicht entgangen wäre, und den er später unbefleckt bestiegen hätte, sein Bund mit ruchlosen, gottvergessenen Bojaren, und der daraus hervorgegangene entsetzliche Mord seines Vaters, des edlen, doppelt unglücklichen Stephan Dečanski, deutet hinreichend an, dass alle Verhältnisse aus ihren Fugen gewichen waren, der Kern des Nationallebens vergiftet war, und das Staatsgebäude bald zusammenstürzen musste. Anfangs schien alles vortrefflich zu gehen. Hab- und herrschsüchtige Bojaren machten den jungen, feurigen, kraftvollen Dušan zuerst zum Könige, hierauf zum Kaiser, um durch ihn für sich zuerst Statthalterschaften, hierauf wo möglich, Königreiche zu erobern. Komisch ist es, was Raič und nach ihm Engel von der Vorbereitung DuSan's zur Krönung erzählen, dass derselbe nämlich über seinen fürstlichen Kleidern einen langen, schmalen, sogenannten Orar, wie ihn die Diakone anzulegen pflegen, umgehangen habe. Von dieser Albernheit wissen die Quellen nichts. Seine Erhebung und Krönung zum Kaiser, so wie die Einrichtung des Bojarenraths, haben wir schon oben erwähnt. Kantakuzen's Besuche des Carj zu Priština 1342 verdanken wir schätzbare Nachrichten über den damaligen serbischen Hof, und es ist ein wahres Vergnügen, endlich einmal einen unparteiischen aufgeklärten Mann, den hochherzigen Imperator selbst, über die Lage der Dinge vernehmen zu können. Kantakuzen fand die Pracht und den Anstand, mit denen er vom Kralj Stephan aufgenommen wurde, vollkommen den gegenseitigen Verhältnissen angemessen, und kann beide nicht genug rühmen: „Imperator a crale et regina, adventu ejus laetantibus sibique gratulantibus, quanto maximo potuit honore ac studio suscipitur et summa veneratione colitur. In omnibus enim crales illum sibi praeponebat, et ut praestan-tiori primas cedebat. Nam et in accubatione epulari ornatiorem et altiorem ei sellam dabat, et in incessu aliisque singulis eum sibi anteferebat". Das Folgende wirft auf das Verhältniss Dusan's zu seinen Bojaren helles Licht: „Inveterarat apud Triballos consuetudo, ut si quis nobilium ac potentium longo intervallo temporis ad principom veniret, ante primam salutationem ambo ab equis descenderent, et primum quidem inferior principis pectus, post ejusdem os sive labra deoscularetur; altero congressu minor non descenderet amplius, sed et ipse in equo dominum salutaret. Mos cum ipso quidem rursus servabatur; Triballos autem morem Romanum erga imperatorem tenere volebat, et quoties eum con-venirent, omnes ab equis descendere et pedibus accedere et sie ejus genu osculari: quodque mirabilius est, si quando una equitarent, oporteretque e Triballis quempiam nobiliorem accedere, crales quidem pro reeepto more faciens, ab equo ad salutationem illius descendebat, imperator autem de equo accedentem salutabat". Dies sind freilich nur Formen, aber hinter den Formen steckt ja immer das Wesen der Dinge. Bei diesem und dem Folgenden erinnere man sieh, dass Kantakuzen, so edelsinnig er sonst war, die Kaiserwürde bloss usurpirte und landesflüchtig um Hilfe bettelte. „Quoties porro regiam cralis ingrederetur, (et ingrediebatur paene quotidie: non enim manere in tentorio illum sinebat, quavis etiam jucunda occupatione illius collocutionem jucundiorem ducens) extra portam adolescentulos lionoratiores ei jubebat obviam ire, in atrio autem seniores, et qui honoribus fungebantur; ipse post atrium in aditu domus se obvium ferens salutabat, aut etiam ad Iocum, ubi ab equo descenderet, proce-debat. Non minus eum cralena honorabat, enixe contendens, ne quid a marito vinceretur. Atque haec tam diu fiebant, quam diu apud eos imperator coinmorabatur". Die ersten Wochen der Konferenzen wurden meist nur „compotando et amice propinando" zugebracht. Bei allem dem kann Nicephorus Gregoras nicht unterlassen , nach der Weise gemeiner Griechlinge auch diesmal über den Crales wacker zu schimpfen: „Reponit erales impera-toris exercitui pabula et coenationes et diversoria, et quaecun-que ad victum necessaria sunt: parce tarnen et sordide et suo more". Der Ruf von Dusan's Macht und Ruhm war damals durch ganz Europa verbreitet. Er warb 1350 durch seinen Protovestia-rius (Oberstgarderobenmeister) bei dem Könige Johann von Frankreich um eine Prinzessin für seinen Sohn Uroš, erhielt aber, als ein Nichtkatholischer, eine abschlägige Antwort. Wenn wir von diesem Machtglanz des Vaters zu dem Schimpf und Spott des Sohnes, unter welchem dieser lebte, und zu dem schmählichen Tod, der den Unglücklichen und Schwachen ereilte, übergehen, so müssen wir uns wohl zu ernsten Betrachtungen über die Vergänglichkeit irdischer Grösse aufgefordert fühlen. Statt alles weitern Räson-nements stellen wir vorerst ein nacktes Factum hin. Zwei Reichsstatthalter (wahrscheinlich Vukašin und Lazar) hatten Streit mit einander. „Hos quum Rassiae rex diu in concordiam adducere conatus nihil proficeret, ira percitus facessere et se bello invi-cem insectari jussit. Ex quo quum alter viribus potentior in aemulum Signa infesta circumferret, alter bello impar, Danubii accola, Hungaricas copias excivit, quibus adversarium profiiga-vit". Was darauf erfolgen musste, kann jedermann errathen. „Mox etiani Ludovicus rex Ilungariae... trajectu Danubii potitus Rassiam, qua parte in aequam planitiem patet, victoriis percurrit, in montana nemoruinque recessus fugiente Serviorum rege". Bald kam es mit dem guten Carj Uroš so weit, dass er von einem seiner Statthalter zum andern reiste und sich vom ihm aus Gnade füttern lies. Sein Ende ist bekannt. Von da an nimmt die serbische Geschichte die widerlichste Gestalt an: wir haben es mit einem physisch und moralisch ausgelebten, mürben, zerrütteten und in völliger Auflösung begriffenen Staats- und Volkskörper zu thun. Nach dem Tode Uros's war der Hof serbischer Fürsten und Bojaren der Sitz der niedrigsten Ränke und des schändlichsten Venraths. Einzelne bessere Männer, wie der fromme und tapfere Lazar und sein gelehrter Sohn Stephan, konnten den Strom nicht aufhalten. Letzteren scheint das allgemeine Unglück des Vaterlandes vom Heroismus und andern fürstlichen Tugenden abgewendet und zum frömmelnden Ueberglauben und stillem Mönchsleben umgestimmt zu haben. Er war schwach genug zu meinen, sein und seiner Nation Heil von einem fremden Volke empfangen zu können. Im J. 1424 kam er nach Ofen, betrug sich als Vasall und übergab dem Kg. Sigismund an Geschenken 20 goldene und seidene Tücher, 10 übergoldete Bek-ken, 10 türkische Kolben, 2 türkische Schwerter mit silbernen und vergoldeten Gehängen und Beschlägen, und 10 heidnische Decken. Sein Hof glich mehr dem eines frommen Hohenpriesters als dem eines Fürsten. Unerschöpflich waren seine Wohlthaten gegen die Geistlichkeit und die Armen. Des Nachts und des Tags ging er auf den Gassen einher, und theilte Kleider und Geld an die Armen aus. Einst forderte ihm ein Armer trotzig sein Geld ab; Stephan sagte ihm: Da nimm ein Goldstück, du Dieb und Räuber. Aber dieser antwortete: Nicht ich bin ein Dieb, sondern du, denn du suchst durch irdische Herrschaft das himmlische Königthum, durch weltliche Güter das ewige Wohl zu erstch-len und an dich zu reissen. Er gab Fremden, Kranken und Aussätzigen zu essen; schickte den durch besondere Andacht und Kasteiungen sich auszeichnenden Mönchen alle Bedürfnisse; entfernte von seinem Hofe alle Spiele, Pauken und Musiken, indem sich diese nur für die Zeit des Krieges schickten. Die wegen Untreue und Dienstvergehungen ihres Amtes entsetzten jagte er nicht von ihrer Heimat und ihrem Erbtheil, weil auch Gott befohlen habe, einen Verbrecher nicht mit zwei Strafen zu belegen. Er hatte Mitleiden mit den Verbrechern. Alle, die ihn umgaben, lebten freundschaftlich an seinem Hofe beisammen, kein Geheul, kein Schelten, kein Spott, keine Beschimpfung ward unter ihnen gehört. Er bewahrte seine Augen von lüsternen Blicken und seinen Leib von aller Unzucht. Kurz, seine Sitten, als eines Fürsten auf dem Herrscherstuhl, waren von der Art, dass man sie sogar an einem Mönch bewundert hätte. Doch man vergesse nicht, dass diese Schilderung aus dem auf Befehl der Kirchenversammlung durch den Mönch Konstantin den Philosophen niedergeschriebenen Elogium entnommen ist. Gerade auf diese Weise schildern der Erzbischof Daniel und seine Fortsetzer die Sitten der Könige Dragutin, Milutin und Stephan Dušan, die doch, wie wir wissen, eine ganz andere Lebensweise zu führen gewohnt waren. Bei allem dem ist das Hinneigen zum Mönchthum bei den Fürsten aus dem Nemanjischen, Lazar'schen und Brankovic'schen Hause ein stark hervorstechender, psychologisch wichtiger Zug, den wir indess hier nicht weiter untersuchen wollen. Die Geschichte lehrt uns, dass mehr als die Hälfte der Fürsten und Fürstinnen aus diesen drei Regentenfamilien entweder von Jugend auf, oder geraume Zeit vor dem Tode, oder wenigstens in den letzten Augenblicken des Lebens sich in den Mönchsstand begab, und keine höhere Idee kannte, als die im Gerüche der Heiligkeit (nach einem oft sehr unheiligen Leben) zu sterben. Eben so wenig, als Stephans mönchisch-frommes Leben und Verwandlung des Hofstaats in ein Kloster konnten des serbischen Ulysses, Georg Brankovič, schlauer Verstand, altertliümliche Tapferkeit und unermessliche Schätze den zerfallenden Staat retten. Es war zu spät. Georg war nur noch dem Namen nach Despot, in der That aber schon ein Knecht. Als er im J. 1436 dem Sultan Murad seine Tochter Mara auslieferte, stattete er sie an Kleidern und Hausgeräth fürstlich aus. „Thesauros immensos", sagt Laonicus, „et vestes auro in- textas apportabat." Dabei war die Anrede der serbischen Gesandten an den Sultan folgende: „Mein Herr, der Despot schickt dir seine Tochter zur Dienerin, wie es schon vorher (Lazar's Tochter Mileva war Bajesid's Frau) gebräuchlich zwischen dem türkischen und serbischen Hofe gewesen; auch schickt er dir Tribut an Geld." Die entsetzlichen Gräuel, welche nach Georgs Tode von seinem Sohne an Mutter und Brüdern verübt wurden, sind bekannt. So wenig man bei den Fürsten Hochgefühl und Herrschertalente sah, so wenig fand man bei den Bojaren und dem sonstigen Adel Begeisterung für Freiheit und Vaterland, Treue gegen Fürsten, Muth und Ausdauer in der Notli. Die Entartung war allgemein. Einzelne bosnische Könige und Fürsten waren, wo möglich noch treu- und ruchloser als ihre serbischen Brüder. Die Türken wussten die Umstände vortrefflich zu benützen: sie thaten alles, um die inneren Unruhen zu nähren. Serbische Bojaren gingen haufenweise zu ihnen über, Hessen sich beschneiden und erhielten Kommando in Asien und Europa. So ward die serbische Nation in ihrem innersten Lebenskern vergiftet, schauderhaft entsittlicht und bestimmt, statt ein eigenes Reich fest zu begründen, vielmehr das des Todfeindes der Christenheit und der europäischen Civilisation, des Türken, erheben zu helfen. 10. Die Aussagen der Ausländer über die Kultur des Landes und die Sitten des Volkes der Serben im XI—KV. Jahrh. erfüllen uns mit Schauder und Abscheu. Zum Glück sieht man ihnen die einseitig grelle Uebertreibung und die gänzliche Unbekanntschaft ihrer Urheber mit dem wahren Nationalcharakter der Serben bald an. Nun wir wollen sie hören. Zuerst führen uus die Kreuzfahrer nach Dalmatien. Raimundus de Agiles beschreibt bei Gelegenheit des Zuges derselben über Dalmatien (Trebinien und Dioklea) um das J. 1090 Land und Volk folgendermassen: „Sclavonia (d. i. Slawenland, Dalmatien) est tellus deserta et invia et montuosa, ubi nee feras nee volucres per tres hebdomadas vidimus. Incolae regionis adeo rüdes et agrestes sunt, ut nec commercium nobis, nec ducatum praebere voluerint, sed fugientes de vicis et castellis suis, debiles anus, pauperes et infirmos... qui a longo prae infirmitate sequebantur exercitum, ut pecora trucidabant.... Quadraginta enim ferne dies in Sclavonia eramus, in quibus tantam spissitudinem nebularum passi sumus, ut palpare et per motam removere eas a nobis aliquatenus possemus.... Ob illam, reor, causam voluit deus exercitum suum transire per Sclavoniam, ut agrestes homines, qui Deum ignorabant, cognita virtute et patientia militum ejus, aut aliquando a feritate resipiscant, aut inexcusabiles Dei judicio adducantur." (Also noch Heiden? Unglaublich!).. „Tandem apud Scodram ad Regem Sclavorum (Vlkan?) pervenimus, ac cum eo comes S. Aegidii frequenter fraternitatem confirmavit... sed et hic Sclavi de more solito furentes nostros interficiuut, et, quae po-terant, ab inermibus surripiunt"... Mit denselben Farben malt Vilhelmus Tyrius (1188) Land und Volk. „Est Dalmatia... po-pulo ferocissimo et rapinis assuetissimo inhabitata, montibus et silvis, magnis quoque iiuminibus, pascuis etiain longe lateque diffusis occupata penitus, ita ut raram habeat agrorum culturam, locorum incolis in gregibus et armentis omnem vivendi habentibus fiduciam, exceptis paucis, qui in oris maritimis habitant, qui ab aliis et moribus et lingua dissimiles latinum habent idioma, reliquis sclavonico sermone utentibus et habitu barbarorum." Auch er erwähnt des Sclavorum regis zu Skodra und klagt abermals über die ferocitas gentis. An einer andern Stelle schildert er die Serben also: „Est populus incultus, absque disciplina , montium et silvarum liabitator, agriculturae ignarus, gregibus et armentis copiosis, lacte, caseo, butyro, carnibus, melle et cera uberius abundantes." Das nun darauf folgende über den Namen ist um so wichtiger, als es uns zu der Verniuthung veranlasst, dass Wilhelm seine grelle Charakteristik zum Theil auf die Bedeutung des Namens Servi (statt Serbi) gebaut habe: „Si quidem vetustae traditiones habent, populum hunc omnem ex deportatis et deputatis exilio, qui in partibus illis ad secanda marmora et effodienda metalla damnati fuerunt, originem ha-buisse". Ein solches Gelichter meinte nun Wilhelm nicht gräss-lich genung schildern zu können. Aber vielleicht sind die seeräuberischen wilden Narentaner an allen diesen Klageliedern schuld V Wir wollen sehen, was wir über das Volk im Binnenlande von diesen Pilgrimen und ihren Chronisten erfahren? Bei Gelegenheit des Kreuzzuges des Herzogs von Sachsen, Heinrich des Löwen, durch Ostserbien im J. 1172 beschreibt uns Arnold die Serben folgendermassen: „Servi, filii Belial, sine jugo Dei, illecebris carnis et gulae dediti, et secundum nomen suum im-munditiis omnibus servientes, et juxta locorum qualitatem bel-lualiter vivendo, bestiis etiam agrestiores". Dies lautet freilich nicht tröstlich: aber Arnold hat durch seine Worte am besten dafür gesorgt, dass ihnen kein Verständiger unbedingt Glauben beimessen wird. Uns bleibt nur ein Wunsch übrig: hätte uns doch irgend ein serbischer Mönch aus dieser Zeit eine Sittenschilderung des reisenden Kreuzfahrergesindels zurückgelassen!— Milder beurtheilt Ansbert achtzehn Jahre später Fürst und Volk. Freilich beherrschte damals schon Nemanja das Moravathal, und die frühere Anarchie hatte ein Ende. Gleichwohl scheint auch noch hundert Jahre später des Pachymeres Bericht über die an der griechischen Gesandtschaft (um 1269) sogar in der Nähe der serbischen Residenz verübten Diebereien auf Anarchie hinzudeuten. Der den griechischen Gesandten vom Kg. Uroš nach Lipljau entgegengeschickte Staatsbote Georg wurde nämlich selbst unterwegs von seinen Landsleuten angefallen und ausgeplündert. „Huic ex insidiis latrociuio illatum damnum et ante nostri au-dierant, et ipso referente cognorunt certius. Atque ut primo rei auditu cohorruerant, ita facti accepta confirmatione moestissime senserunt, quo locorum malorumque deveuissent. Quid enim non jure metuerent in tantae barbariae licentia; aut quomodo spe-rarent parcituros exteros ac temperaturos avidas manus a gaza peregrina eos, qui ne a popularibus quidem suis, iisdemque illustri magistratu conspicuis, obstinerent injurias extremas." Was befürchtet wurde, dies geschah auch. „Talia deliberantibus et adhuc sententiae incertis supervenit quidpiam, quo suspicione in metum et exspectationem verterentur certam grave quiddam et exitiale patiendi, si porro pergerent. Siquidein incolae re-gionis per turmas accedentes recedentesque, ubi comminus aspe-xeraut minime familiari vultu, ac sie speciein praebentes euutium praeoccupatum insidiis locum, unde noctu erumpentes impetum facerent in peregrinos, quorum iter explorassent, et quam mui-tum praedae traherent, praesenti conspectu observassent, formi-dinem nostris admoverunt, quae cito in dolorem transiit. Nam non ita multo post nocturni grassatores clam appulsi pede suspenso summa cura strepitus vitandi, equos nostrorum abduxe-runt et cum iis quam longissime fugerunt. Romani sub auroram furto agnito quaerunt anctores facti, de obviis percontantes, ecquid horum nossent? sed vanum scilicet Studium erat indicii testimoniique corrogandi a consciis fururn in suos ipsorum populäres sociosque, quorum rapacitatem haud paulo imitaturi libentius, quam accusaturi viderentur. Itaque prudens consilium fuit, rem istam non nimium urgere, ne ista ipsa instantia irri-tata gens barbara, belluinant feritatem humana celans specie, pejus aliquid funestiusque designaret. Tarnen ne quid intentatum relinquerent, magistratus locorum adierunt, rogantes, ut equos sibi restitui curarent, sine quibus institutum ad regem ipsorum iter perficere nequirent. Verum ab his nihil aliud impetrari potuit, nisi ut equos ipsis regionis ejus, nulla parte cum amissis comparabiles, Offerent." Wenn man auch nur mit oberflächlicher Kenntniss der damaligen Verhältnisse des serbischen Hofes den ganzen Verlauf der Sache ruhig erwägt, so wird man sich bald überzeugen, dass es von Seite der Serben, und zwar entweder von der Partei des Erbfürsten Dragutin allein, oder auch von der des alten Königs selbst, recht eigentlich darauf angelegt war, der Griechen (sie verlangten die Thronfolge Milutin's für ihre Prinzessin, mit Ausschliessung des Dragutin) auf eine gute Art los zu werden und die angefangenen Heirathsunterhandlungen abzubrechen. Den Empfang der zum Auskundschaften ausgeschickten Vorboten am Hofe berührten wir schon oben. — Die Schilderung, die uns Nicephorus Gregoras in dem Berichte über seine Gesandtschaft nach Serbien 1325 von Land und Volk entwirft, ist fast romantisch-schauerlich. Es ist am besten ihn selbst zu hören. Der Zug ging über den Fluss Strymon längs dem Flüsschen Strumenštica nach dem Bergschloss Strumica und von dä nach Skopje. Als man über den Fluss Strymon kam, verspä- tete man sich in der Nacht in einem dichten Walde. Gregoras malt mit lebhaften Farben die Todesangst vor Räubern, die seine Seele peinigte, während sein Gefolge Lieder sang, und fährt dann fort: „Dum in Iiis sumus, subito viri quidam ex illis rupibus et cavernis exsurgunt, nigris induti vestibus e lanis et velleribus, quae pecudibus detraxerant ii, quibus opus fuerat: diabolica plane spectra (uvtmqos daiuorviu (päaunra). Sed iidem non gravi armatura instructi, imo omnino leves et expediti erant. Ac plerique anna ad comminus pugnandum apta in ma-nibus habebant, nempe hastas et secures. Quidam et tela missilia gestabant. Ac principio quidem fieri non poterat, quin nobis et intempesta nocte et ignotis in locis terrorem incuterent, prae-sertim quum nostra lingua haud uterentur. Illius enim loci in-colae plerique Mysorum coloni sunt, tinitimae nationis, et com-muni cum nostris popularibus victu utuntur. Deinde recepimus animos et ad nos rediimus. Nam sua lingua nos comiter et scilariter salutabant, nec quicquam infestum et latrocinii simile prae se ferebant: sive quod pauci et rari, nobis, qui multi eramus, oppugnandis futuros se impares arbitrabantur, sive Deus non sivit, quod potius reor, ab altera autem opinione longissime absum. Quum enim ibi habitarent, et in iis praecipitiis insidias collocare consuessent, et silvae densitate velut inexpugnabili propugnaculo defenderentur, obscura nocte nobiscum, qui pere-grini essemus, ut videntes cum coecis pugnassent. Sed tarnen quum eos simili modo resalutassemus, erant enim nonnulli e nostris sermonis eorum non plane rüdes, cur ibi degerent, hanc causam paucis afferebant: se custodes esse viarum, ad propulsandos eos, qui finitimos agros clam latrocinando infe-stare vellent." P>ald darauf ward das Dorf erreicht. Wenn viele Griechen damaliger Zeiten diesem Gregoras am Muth glichen, so darf es uns fürwahr nicht wundern, dass die alten Türken für die Griechen kein passenderes Schimpfwort fanden, als das noch heutzutage übliche: „du Hase!" Gleich darauf spottet Gregoras über den slawischen Gesang und nennt die Serben Affen und Ameisen, die Griechen hingegen Adler und Löwen! — Es würde uns zu weit führen, wenn wir diese Mosaik fortsetzen oder uns in abstrakte Betrachtungen über der spätem Serben Sitten und Gebräuche, wie sie sich zum Theil, wiewohl immer sehr problematisch, aus Dušan's Gesetzbuche und andern Denkmälern er-rathen lassen; im Ganzen ist uns das wahre, innere Volksleben der alten Serben völlig unbekannt. Dürften wir von späteren Zeiten auf frühere schliessen, so war dieses innere Leben, bei den herrlichsten Naturanlagen des Volkes, einer üppigen beweglichen Phantasie, innigem, tiefen Gefühl, Hang zu religiösem Ueberglauben, warmer Liebe zur Nationalität, feurigem Muthe und heldenartiger Tapferkeit, aber auch ungemessener Baubsucht, Neigung zum Trünke und Betrug, und gänzlichem Mangel sit-lich erstarkten Gemeinsinnes, schon damals eben so psychologisch reichhaltig und bedeutsam, als es noch heutzutage ist. Viele alte Lebensformen mögen zwar nach der Unterjochung durch die Türken gänzlich untergegangen, viele entartet auf uns gekommen sein; aber unläugbar ist es, dass sich bei der natürlichen Abneigung der Unterdrückten gegen ihre rohen Bezwinger und bei der durch die Landesverfassung herbeigeführten Trennung beider Bevölkerungen noch gar viele alte eigenthiim-liche Gebräuche und Sitten unter dem gemeinen Volke bis auf den heutigen Tag rein und unverfälscht erhalten haben. Ein auffallendes Beispiel davon gibt uns die Wasserprobe (vgl. Vuk's Lexicon u. d. W. мазија) und die gemeinsame Verpflichtung des Dorfes zu dem Blutgeld. — Niemand wird eine Schilderung der nationalen Sitten und Gebräuche der heutigen Serben an diesem Orte erwarten. Wer sich über diesen Gegenstand näher unterrichten will, findet leicht Hilfsmittel dazu in neueren Büchern. Sehr vieles hieher Gehörige findet man in Vuk Steph. Karadžič's serbischem Wörterbuche vom J. 1818. Man lese z. B. über alte und neue religiöse Vorstellungen und Gebräuche die Artikel: баднвакг, богоавлвеше, божик, варица, васкрсеше, дака, додоле, дружичало, ђурђевт. дан, зав^товати се, задуш-бина, задушнице, ив&нч. дант., едном^сечики, коледа, кралви-це, крстно име. лазарице, материце, молитва, молити се, на-мастирт,, побратимт»1, полажаиник u. s. w., über Aberglauben: благов1;ст, видовит, вила, в1;штица, ирзино коло, вукодлак und вампирт», вукоедина, гологуз, аштерица, клати, куга, кукавица, ласа, милати се, стухаћ u. s. w., über Volksgebräuche, Trachten: господар, госиодин, доб^глица, женидба, заврстити, златое, зубун, колачи, коло, кум, мазил, моба, натати, отмица, печенида, село, старКшшна, тариош, ту-жити u. s. w., über Spiele und Vergnügungen: банати ce, клис, купа, прстент. u. s. w., über Volkswitz in Erzählungen, Märchen, Räthseln und Sprichwörtern: бабини укови, болећи, ва-ренг>е, водичар, врагађур, дембел, деригуша, дечани, ду-плваш, дваволак, затроношити, злогук, исписна, агш.иво, Јотроклект,, кикопњ, куснути, клинчорба, корнт.ача, метилБ, минути, млатишума, обил, иасулт», пнриватра, пуштеница, причешало, цариград, челац, четвртин u. s. w. Hieher gehören ferner folgende Schriften: M. A. Relkovicb Satir ili divi csovik. Dresden, 1761. 8". und oft. — J. v. l'saplovics Slavonien und Kroatien. Pest, 1819. 8°. 2 Bde: — W. Slepil. Karadzic Ha-родне србске припов^дке. Wien, 1821. 12". — Ebend. Даница, забавник за год. 1827. Wien, 1826. 12",—W. Gerhard Wila, serb. Volkslieder und Heldenmährchen. Leipzig, 1828. 8". 2 Bde. «— L Ranke die serb. Revolution. Hamburg, 1829. 8". In letzterem Werke ist das ganze erste Kapitel: Lage der Dinge in Serbien vor den Bewegungen, nationale Siimesweise und Poesie, hieher zu rechnen. 11. Wir haben an einem andern Orte bemerkt, dass die Bekehrung der Chorwaten und Serben, nach der Erzählung des Konstantinus Porph.yrogeneta, sehr früh, und zwar einmal von Rom aus durch lateinische Missionäre, später aber, als ein Theil der Nation noch immer im Heidenthum verharrte, von Konstantinopel aus durch griechische, oder wie wir dafür halten, slawische, vom Ks. Basilius abgesendete Priester, welche zugleich die seit 855 in Bulgarien in Gang gebrachte slawische Liturgie in Serbien einführten, bewerkstelligt wurde. Als der durch seine Folgen so wichtige Zwist zwischen dem römischen und griechischen Patriarchalstuhl ausbrach, wurde auch in Bezug auf die Zulassung slawischer Liturgie in Dalmatien und den angränzenden Ländern sehr bald ein nachhaltiger Streit angelegt. Schon auf der ersten dalmatischen Nationalsynode zu Spalato im J. 925 wurde festgesetzt: „Ut nullus Episcopus nostrae pro-vinciae audeat in quolibet gradu slavinica lingua promovere... nec in sua ecclesia sinat eum missas facere etc." (Vgl. Farlati Illyr. sacrum III. 97.) Noch stärker sprach sich die zweite dalmatische Nationalsynode zu Spalato im J. 1059 aus. Hier wurde der slawische Gottesdienst auf das strengste verboten, und Me-thod mit dem Namen eines Häretikers belegt. Die Verfolgung, welche von da an über Methode slawische Kirchensprache erging, scheint nach Miköczy's und Dobrowsky's, so wie anderer Sprach-und Geschichtsforscher Dafürhalten, die bedrängten dalmatischen Priester zw. 1220—1224 veranlasst zu haben, an die Stelle des verrufenen cyrillischen Alphabets ein neugeschmiedetes und dem h. Hieronymus untergeschobenes (das sogenannte glagolitische) zu setzen, um wenigstens die slawische Sprache für die Liturgie zu retten. Der römische Ritus, der sich in dem grössten Theile Dalmatiens festsetzte, konnte indess im innern Lande, in dem eigentlichen Serbien nie das Uebergewicht erlangen. Es fehlte nicht an Versuchen von Seiten der Päpste, die Serben für die römische Kirche zu gewinnen, und einzelne Fürsten Hessen eine augenblickliche Hinneigung zum occidentalischen Ritus durchblicken, die indess im Ganzen von keinem dauernden Erfolge begleitet war. Der Papst setzte um das J. 1044, wahrscheinlich im Einverständniss mit Stephan Vojislav, Fürsten von Serbien, dem griechischen Erzbischof zu Achrida einen katholischen zu Antivari entgegen, und unterordnete demselben die Bischöfe und Kirchen von Zachulmien, Serbien, Trebunien, Cattaro, Dulcigno, Drivasto, Polata und Skodra. Später ging dies Erzbisthum ein und an seine Stelle ward eins zu Ragusa um 1121 begründet. Doch gelang es auch dem ragusanischen Erzbischof nicht, die Kirchen zu Dulcigno, Cattaro und Antivari unter sich zu bringen. Stephan Nemanja war zu eifrig orientalisch gesinnt, als dass er dies hätte zugeben sollen. Vergebens donnerte der Papst in Bullen und Breven 1158 und 1167; vergebens drohte er mit dem Kirchenbann. Die päpstliche Curie machte hierauf um das J. 1179 einen neuen Versuch, einen Erzbischof zu Antivari zu bestellen; als dieser aber von Stephan Nemanja nicht anerkannt wurde, setzte sie wieder den Erzbischof von Ragusa in die Rechte des von Antivari ein um das J. 1188. Schon Vlkan, Ne-manja's zweiter Sohn, neigte sich auf die Seite der Occidentalen, um sich mit ihrer Hilfe wider seinen Bruder Stephan I. zu behaupten. Er fing an sich Rex Dalmatiae et Diocleae zu schreiben. In den Jahren 1198—1199 finden wir päpstliche Gesandte bei ihm, die eine Synode zu Antivari abhielten. Vlkan verdrängte wirklich seinen Bruder Stephan. Indess dauerte sein Sieg nicht lange. Sava versöhnte beide Brüder, und Vlkan begnügte sich mit Chulm und der Hercegovina (?). Um das Jahr 1200 scheint auch Stephan I. mit dem Papste unterhandelt zu haben. Er bat sich päpstliche Gesandte und Verleihung des königlichen Titels aus. Im Herzen, sagt Engel, dachte er anders; denn er blieb sammt seiner Nation in der Stimmung für den orientalischen Glauben. Als er des venetianischen Dogen Heinrich Dandulus Enkelin, Anna, heirathete, neigte er sich wieder zur katholischen Religion und negociirte mit dem Papste wegen der Krone. Diese erhielt er, nach Dometijan, durch den serbischen Bischof Method im J. 1221, aber von einer Annahme des römischen Glaubensbekenntnisses ist bei Dometijan keine Sylbe zu lesen. Indess wurde in Bosnien frühzeitig ein katholisches Bisthum errichtet, welches aber seit Kulin gar oft von den Pa-tarenern, einer besonders in Bosnien bis ins XV. Jahrh. herab sehr mächtigen Sekte, eingenommen wurde. Diese Bischöfe wohnten bis zum Untergange des bosnischen Reiches (1463) zu Kreševo, und nur 1435—1437 hatte einer temporell den Sitz zu Diakovar in Slawonien. Dann blieb das Bisthum hundert Jahre und darüber unbesetzt, ausgenommen die Jahre, wo die ungarische Macht in Bosnien eindrang. Seit 1573 bestellte der Papst wieder Bischöfe, meist aus dem Minoriten-Orden. Im J. 1739 entfloh der damalige Bischof nach Diakovar; daselbst residirt jetzt der katholische Bischof, der sich von Bosnien betitelt. Ueber den Zustand der katholischen Kirche in Bosnien enthält * Occhievia (Epitome vetust. prov. Bosnensis, Ancona 1776. 4°.) brauchbare Nachrichten. Im J. 1288 wollte Papst Nikolaus IV. Š afaftk. Literaturgeschichte. III. Band. (J den Kg. Milutin bekehren. Seine Versuche scheinen anfangs nicht ganz erfolglos gewesen zu sein. Wirklich nennt im J. 1299 der konstantinopolitaner Patriarch in seiner im vollen Staatsrath gehaltenen Rede den Kg. Milutin einen Dynasten „ritus a graeco peregrini" (Engel III. 242). Allein dieser lockere Verband mit Rom war von keiner Dauer. Ebenso fruchtlos liefen die späteren Vereinigungsversuche unter Stephan Dečanski 1305 und 1325 ab. Durch alles dieses scheint die Bruderliebe unter den zwei sonst nahe verwandten religiöskirchlichen Parteien eher ab- als zugenommen zu haben. In einer im November 1309 zu Pressburg gehaltenen Synode wurde festgesetzt, dass kein Katholischer seine Tochter geben solle einem „haeretico Patareno, Gazano (?), Schismatico, maxime Ruthenis, Bulgaris, Rasciis, Lithuanis; nam sicut didicimus ab experto, viri ab unitate fidei catholicae separati uxores suas, quatumvis catholicas, instigante diabolo ad infidelitatis errorem trahunt". Gleich die ersten Pa-ragraphe des Dušan'schen Gesetzes sind gegen die Lateiner gerichtet. Es war in den Ländereien (erzählt Engel), die Dušan dem Ban Stephan von Bosnien abgenommen hatte, die katholische Geistlichkeit von der orientalischen nicht am besten behandelt worden (1350). Die katholischen Prioren der Klöster und die Pfarrer wurden auf Befehl der serbischen Bischöfe und Aebte vertrieben, die Katholischgläubigen zur neuen Taufe und Firmung gezwungen, Gold und Silber aus allen katholischen Kirchen im Lande Zeta weggenommen, und alle die Unthaten verübt, welche, nach der Geschichte, religiöse Intoleranz und gewaltsame Bekehrungssucht von jeher mit sich gebracht haben. Es entspannen sich darüber weitläufige Unterhandlungen mit dem Papste, und neue Unionsversuche in den J. 1354 und 1355, wo der Papst dringende Breven nicht nur an die Glieder der regierenden Familie, sondern auch an die meisten Reichswürdenträger erliess, doch ohne Erfolg. Das basler Concilium trug 1431 den Ragusanern auf, den Herzog von Chulm Sandal Hranič, den Despoten von Serbien Georg Brankovič, den Herrn von Trebunien Radoslav Pavlovič und den König von Bosnien Tvärdko zur Abschwörung der orientalischen und patarenischen Religions- meinungen und zur Beschickung des Conciliums zu bewegen; allein die Ragusaner verzweifelten selbst an dem Gelingen der Aufgabe, und thaten nichts. Der Despot Georg wies die ihm unter einladenden Bedingungen von Ungarn aus angetragene Union fortwährend standhaft von sich. So blieb also der serbische Stamm dem Ritus nach zwischen dem Orient und Occident getheilt. Der Stamm der Nemanjiden, dessen ursprüngliches Vaterland, nach den dunklen Andeutungen der serbischen Annalen, Rasa gewesen sein soll, war dem griechisch-slawischen Ritus eifrig zugethan, und hatte eine besondere Vorliebe für Klöster und Mönchthum. Als Nemanja im 30. Jahre seines Alters aus Zachulmien in seine Vaterstadt Rasa zurückkam, wurde er vom dortigen Bischof Leontius in der Kirche der Apostel Petri und Pauli getauft. Eben daselbst wurde er später (1195) vom Bischof Kallinikus zum Mönche geschoren. Dass er zweimal getauft worden, ist durch das Zeugniss seines Sohnes, des Erzbischofs Sava, ausser Zweifel gesetzt; ungewiss bleibt die Art und Weise, so wie die Ursache dieser zweimaligen Taufe. Den Anstand, den Raic und andere wider die Erzählung aus dem Grunde machen, weil es vor dem h. Sava noch kein Bisthum in Serbien gegeben habe, ist nichtig und verräth grosse Unwissenheit in der ältern serbischen Kirchengeschichte. Sava gründete ja ein serbisches Erzbisthum und fügte zu den alten Bisthümern nur einige neue hinzu. Engel hielt die späte Taufe für Gewohnheit alter Zeiten; Julinac meinte, Nemanja sei zuerst von Lateinern, und Рејабе-vič, er sei von den Patarenern getauft worden. Pejačevič's Meinung halte ich aus vielen Gründen für die wahrscheinlichste. Sava und Dometijan rühmen Nemanja nach, dass er die Ketzer in seinem Lande vertilgt habe. Die meisten Historiker verstehen unter diesen Ketzern die sogenannte Katharer, einen fortgepflanzten Zweig der Manichäer, über welche Engel (III. S. 206—207) nachzulesen ist. Es ist jedoch möglich, dass man auf den Namen Katharer bloss durch den Anklang des Namens der bosnischen Ketzer, Patarer, Patarenen, von dem Fl. Tara, an welchem sie wohnten, und der präp. pa geführt worden sei. — Nemanja errichtete 1159—1195 mehrere neue Klöster und Kir- chen, namentlich das Kloster des h. Nikolaus zu Toplica, der h. Jungfrau Maria ebenfalls im Distrikte Toplica, des h. Georg in Rasa, hzt. Djurdjevi stupovi bei Novipazar, und zur Mariä-Himmelfahrt in Studenica. Gemeinschaftlich mit seinem Sohne Sava erbaute er Chilandar 1197—1198. Auch soll er, den An-nalen zufolge, ein Hospital zu Luka gegründet, steinerne Brücken gebaut und die Hexen aus dem Lande gejagt haben. Nicht minder eifrig-thätig bewiesen sich die Brüder Nemanja's bei der Gründung neuer Kirchen und Klöster. Im Frühling des Jahres 1221 begab sich Sava nach Nicäa zum Ks. Theodor Laskaris und dem Patriarchen Germanus, und brachte die Einrichtung eines selbstständigen serbischen Erzbisthums, dem alle Metropolen und Bisthiimer des serbischen Reiches unterworfen wurden, zu Stande. Dometijan erzählt den Hergang der Sache, wie und und warum die Selbstständigkeit des Erzbisthums verlangt und errungen wurde, ausführlich. Der serbische Erzbischof sollte avtoM, Konst. P. 949; j. Kosa zw. Badva und Kotor. rogovo (locus), d. 1069. ealTjvet (urbs), Konst. P. 949; srb. Solina, j. Tuzla in Serbien, vom türk. tu z Salz. snnsicovo (monasterium), d. 1071; vgl. zum Namen: Sankoviö, Sančica u, a. Drf. in Serbien, schulclia (locus), d. 1000; wohl das fremde Wort sculca: „custodia, quam sculcam patrio sermone nominant." Theophylactus ad a. 592. sechirani (locus), d. 1070. seovani (locus), d. c. 1100. sephova (villa), d. 1059; hier vertritt ph das %, wie in ipalifie^g. was aus зехобвти потокб im Dipl. 1381, und Zionica Drf. in Bosnien erhellt; in seovani ist das x = h ausgelassen; die Bedeutung der alten Wurzel sex (зех, зих), von der viele Eigennamen der Personen, Flüsse und Städte (vgl. зина Fl. und St. in Macedonien) stammen, ist mir dunkel. atQßMa nom. pl. (urbs. Macedon.), Konst. P. 949; j. Srbica. etqßloL, eepßlia, Konst. P. 949; also schon damals срвблв, срвбли? sereimina (villa), d. 1078, syreninc, d. 1103. serviza (villa), d. 1059; 1. Srbica. sibcnico (Castrum), d. c. 1089; 1. Šibenik. Gidpctya (župa), Konst. P. 949; sydrag« (villa), d. 1059, (terra), d. 1069, sidra,ga (župa), d. 1072. bkÖqSovcc (urbs), Konst. P. 949; vgl. oxtyöa (insula) u. a.; hzt. Skradin, vgl. die Ortsnamen Skrad in Dalm., Chorw. etc. slano (locus), d. 1000. slovigna (locus), d. 1071 ; 1. Sloviuja und vgl. словиша Drf. in Serb. im Diplom. 1348, auch Slovac Berg in Serb. etc. smine (villa), d. 1078, smina (locus), d. 1083; zum Namen vgl. Sminovo Dorf bei Sinj. smurdulani (locus), d. 1069; 1. Smrduljani und vgl. Smrdulja Felsinsel bei Brač, Smrdjani Drf. in Dalm. arayvov (urbs), Konst. P. 949; j. Ston. stiniza (locus), d. 1000, „stenice sclavonice, latine murula", d. 1071; also von сгћшц auch hier schon 1000 i statt e. stoloc (villa), d. 1078: 1. Stolak od. lieber Stolac, als Name von Bergen und Orten in Bosnien; Serb. und. Maced. häufig. oxolnov (civitas), Konst. P. 949; bei Ptolem. erlovnoi sflnpi (civil), bei Plin. sttiljiini populus. suduschizc (villa), d. 1078. tarnova (urbs. Bulg.), d. 994; 1. Trnova. rf.vriv (urbs), tvrjva (župa\ Konst. P. 949, feiienuin (oppidum), d. 1078; j. Knin; merkwürdig ist die Uebereinstimmung der Griechen und Lateiner in t statt k, vgl. oben. rtqßovvia (urbs et župa), rK/ßowiatcti (populus), Konst. P. 949; j. Trebinj und Tribinj , von Tpi6a Opfer, Opferstätte; grundfalsch ist des Konst. Porph. Ableitung „rfj t&v Zuldßmv diaUxrai sQfiTjvtvsrcu iaxvqos тбтсод (locus munitus)" , wobei er an тврвдв Festung dachte (unweit Trebinj Šafafik. Literaturgeschichte. iii. Band. ]q stehen noch Ruinen des alten Klosters Tvrdoš); vom Stamme треба leben zahlreiche Ortsnamen in allen slaw. Ländern, tochenia (terra), d. 1072, tocliinia, d. 1078. tribis (vallis), d. 1000; 1. Tribiš st. Trjebiš, so dass schon 1000 ein i statt je stünde. tugarani (locus), d. c. fin. XI. sec., tugari (villa), d. 1103. turgari (locus), d. 837; 1. Trgari. T&vTiva, T&vT&jvct (župa, regio), Konst. P. 949; cetina, d. 1066, 1078, ceti- nensis comes, d. 1076. T&QvaßovaHtrj (urbs), Konst. P. 949; vgl. oben, vallari (villa), d. 1078; 1. Volari. ßfgovlha (urbs), Konst. P. 949; j. Vrulja, vgl. вроу.иа (fons) im Dipl. 1347. vlassiei (villa), d. 1071; 1. Vlašiči. yenli lind hyenlas, „locus yculi", und weiter unten: „territorium illud in loco, quod dicitur yculas (hyculas bei Farlati) a quercu, quae stat supra vallem", d. 1067; das Wort ist mir unbekannt, zadarensis civitas Ep. Joa. VIII. 879; röm. Jadera, altsrb. задерб, schon 879 als Zadar ausgesprochen? faxlovfioi (populus), Konst. P. 949; fcaxlovßoi Cedren. 10., (ß statt /г); j. Zahumje. &Tlrißv (urbs), Konst. P. 949; zenta bpi Diokl. n. a., j. Zeta, und bei einigen (Kačič etc.) auch Zenta. 4) Personen: aprizo sacalaristich, d. c. fin. XI. sec. bardinus (testis), d. 1071; 1. Brdin. ßila (županus), Konst. Porph. 949; бела ist ein urslaw. Eigenname, der Grosse, Weisse, Schöne, eben so ist бела оурошв, der Stammvater der Nemanjiden in den serb. Chroniken rein- und echtslawisch, und man braucht sich damit gar nicht bis zum ungarischen u r (Herr), viel weniger bis zum Uriel zu versteigen; denn nichts ist bei Slawen, und insbesondere bei Serben gewöhnlicher, als von Vögeln hergenommene Personennamen; ich setze aus alten serbischen Pomeniken nur einige her: Cava, Čavka f., Golub m. („Golub Kapetan"), Grlica f., Kraguj m., Kukola f. (vgl. Kukuljača bei Stulli), Kumrija f. (turtur, ein türkisches Wort), Paun m., Pava, Pavica, Pavina f., Postola in. et f. (cen-chris, nisus), 1'ureš, Puro, Purko m., Pura f. (gallina indica), Raca f. (anas), Slavuj m., Utva f., u. m. dgl.; bei andern Slawen kommen noch viele andere vor. hellata (prior, i. e. consul civicus apud Dalmatas), d. 1018; 1. Belata, das verlängerte Bela, in serb. Pomeniken kommt auch Beladin vor. benada od. benaoh (colonus), d. 1052; Benada, böhm. Benata und Beneda. bericino (vir), d. 1000; 1. Beričina. ßoöivog (prineeps), Skylitzes 1057; bodinns (rex), d. 1100; srb. Budin, nie fand ich in srb. Hss. Bodin. ltogoboyse (civis), d. 1064. ßoto&Xaßos (princeps), Oedremis 1057; 1. Bojislav. boledrago (županus), d. 892; 1. Boljedrag. bolenega (femina), d. 1067, 1072 ; 1. Boljenjega. bolcs (testis), d. 1103; 1. Boleš. boleslans (županus) und bnlleslaus (testis), d. 1059, 1066, 1067, bolislaus (comes), d. 1069. bolize (testis), d. 1072; 1. Bolica. ßoQsvcc acc. (princeps), Konst. Porph. 949; vgl. Borna bei Eginhard, srb. Borin od. Boren. bozetbare (banus), d. c. 1050. bozshare, d. 1066; viell. aus Božidar entstellt? braneico (testis), d. 1059; 1. Branjko. bran i mir (dux), Ep. Joa. VIII. 879, barnimer, Ep. ej. c. 880. branislavns (regis fil.), d. 1074. ßgävog (princeps), Konst. P. 849; 1. Bran. brale (testis), d. 1091; 1. Brata (Pomenik). hribina (servus), d. c. 911; entstellt st. Pribina. budec (magnas), <1. 10G7, biidic, d. 1066; 1. Budek, Budik. budili« (capellanus), d. 1072; 1. Budilo. hiidiiniro (županus), d. 892. budizn (testis), d. 1059. ßovya (ducissa), Konst. P. 949: 1. Buga, der Name stellt vereinzelt da, und mir ist kein anderer von dieser Wurzel bekannt ; ich halte das Wort für das Femin. von Bog; die Aussprache des o schwankte viell. schon damals bei den Belochorwaten, wie jetzt bei den Russinen, Slowaken, Čechen , Polen etc.; doch könnte man auch an das kroat. Puga (iris, Regenbogen) denken; Vitezovič las Vuga = 3i.iT.ia, aber die Form Yuga statt влвга ist doch offenbar jünger als das Zeitalter Konstantins. Imtirani (servus), d. c. 911; vom Stamme buta, daher auch Butanjeg in der Inschrift zu Žiča. buzaicbus (vir), d. 1000; vgl. Bučko, Busko (srb. Pomen), carento (servus), d. 837; derselbe Name, der sonst als Karat und Chorut vorkommt, urspr. корлтт,. cerneca (testis), d. J 067, 1072; 1. Crnča, — ača od. Crnica. censtizo (servus), d. 837; 1. тастица. cliatena (abbatissa), d. 1069; lies Katena (Katharina ?). chirini (vir), d. 1000; Črni ? lQ(hßato$ (princeps), Konst. Porph. 949. rhruchenna (županus), d. 1059. elclia, cicca, ciga (abbatissa), d. 1066, 1072, 1091 u. a.; buchstäblich чига od. чиха, was nicht vorkommt; sollte indess c aus Verwechslung statt t stehen (wie man nach Muncimir und umgekehrt gothe, subith ver-muthen dürfte), so wäre es eher тиха od. т4ха, was ein gebräuchlicher Name ist. cinicns (testis), „cinico tabiscavico teste", d. 1000; lies Čenjko Dabislavič. civicitus (vir), d. 1000. colano (vir), d. 1069; lies Kulin. comicini (županus), d. 837. cragns (testis), d. 1069; violi. Kraguj, doch vgl. auch das slowak. Kraga. craimir (procurator), d. 1044. crcnia (županus), d. 1078. cresamistlo (županus camerarius), d. 892; 1. Kresamysl. cresiiiiyr (rex), d. 1069, cresimir, 1066, crcsinicr, d. 1067 et sigill. 1071, chre- simir und cliressimirus 1059, cliresimer 1069, crascimirus, d. 1071. croatinns (dynasta), „ego Croatinus et frater meus Luca Stach", d. 1070. cucliacli, „cuchachorum genus", d. 1102. culiamir (testis), d. 1071; 1. Kulimir. dabrana (prior), d. 1064, (magnas) d. 1072, dabreina 1059 verschrieben, dabrins (abbas), d. c. 1076. dabro nom. (civis), d. 1018, (episcopus) d. 1066, (tribunus) d. 1066, (testis) d. 1070. dabruco (vir), d. 1000. dabrns (diaconus), d. 1000, (abbas) d. 1083; alle diese Namen haben jetzt in der Stammwurzel o, Dobr u. s. w., ob auch schon um das J. 1000 ist eine andere Frage; denn in den Eigennamen erhalten sich manchmal alte Formen länger unversehrt, z. B. Sinanjeg, Butanjeg noch in der Inschrift zu Žiča statt Sinonjeg, Butonjeg etc. damaciai (scrvus), d. 837; 1. Damača , j. Domača, wenn es nicht ein entstelltes Domogoj ist. daniay (testis), d. 837; 1. Damaj, j. Domaj. dazina (vir), d. 1000; viell. Djesina. dpsa (clericus), d. 1072; 1. Djesa, bei Cinnamus Sias. desana (testis), script. 1091, desoini (vir), d. 1072; 1. Djesan od. Djesina. desimir (vir), d. 1069, 1089 etc., de$ciml№ (županus), d. 1078, doseimiro (testis), d. 1072. desiiii» (županus testis), d. 1052,1072, deslnna (capellanus testis \ d. 1073, 1078. dircislavus (rex), script. fund. orig. 994, dirzislavus , d. 1067, drizfslavus (banus), d. 1066; 1. Držislav. dobriza (abbatissa), d. 1069; 1. Dobrica. dobrodrug (testis), 1072. dobrogost (testis), d. 1071. doda (testis), d. 1072 zweimal; 1. Doda, in srb. Pomeniken äusserst häufig, vgl. Karadžič s. h. v. und (las folgende, dodavid (testis), d. 1066; видв ist von витб verschieden; beides kommt vor; vgl. Vidak, Vidoje, Vidin etc., und Vitoš, Vitko, Vitomir etc. doinogoi (dux), c. 878 bei Farlati, demogoy bei Dandulus; 1. Domogoj. dragana, draganna (magnas), d. 1052, 1065, 1072; 1. Dragan, dragavitiis (vir), d. 1069; 1. Dragavit. dragazai (vir), d. 892; 1. Dragača. drago (prior), d. 1059, drago und dragns, „ego draga" und „ego dragus" (episcopus), d. 1062, 1066; 1. Drag, dragogna (magnas), d. 1066; 1. Dragochna, wie Bratochna in der Žiča- inschrift; im Altböhm, sind die Namen auf —ochna sehr gewöhnlich, drogolub (capellanus), d. 1083; 1. Dragoljub. dragomir (županus), d. '1066, 1069. dragoslav (prior), d. 1059. dragoslavus (vir), d. c. 1089. dragus (vir, prior), d. 1069, script. 1091; 1. Drag, doch ist auch Draguš gebräuchlich. drasc (vir), d. 1059, drascn (županus), eb.; 1. Draža. druganna (scutarius), d. 1072; scheint eins mit Draganna zu sein. drusc (testis), d. 1059; scheint eins mit drase zu sein o. Druža. družini« (testis), d. 1072. eleniza (matrona), d. 1092; Helena. lissizai (testis), d. c. fin. XI. See.; 1. Lisica. liudcmusliis, liudeiMislislus (princeps 823) Eginhard u. a.; 1. Ljudimysl. liudevitus, liudevvitiis, liiigcvitos (dux 818), Eginhard, Theganus; 1. Ljudivit. liutaniiro (servus), d. 837; 1. Ljutamir. XoßUos (dux), Konst. Porph. 949; dunkler Bedeutung und Form, vgl. Lo-ban, Lobko u. m. a., in serb. Pomen. Lupul, insgemein Lup noch im Gebrauche, lodovico (županus), d. 837. lubimir (comes), d. 1076; lubiniii'o (banus), d. c. fin. XI. sec. luteciani (servus), d. S37; d. i. Ljutica. mamila (femina), d. 1069. marmogna (nobilis), d. 1102; 1. Mrnochna. mai'iisso (servus), d. 911. iiiaziilo (vir croata), d. 911, mezichirna (vir), d. 1091; dunkel, etwa мажи — мвчи — oder мечицрвн', das böhm. mezi müsste im Altserb. medju lauten, micliacio (capellanus), d. 1052; 1. Miphač, serb. Ponjen. niilia servus), d. 911; 1.' Mil, acc. Milja. ' luilogaij (presbyter), d. 1044; 1. Milogoj. miloteeh (presbyter), d. 1073; 1. Milotjech. nilrice (civis), d. 1004; 1. Mirče. , iiiirogns (nobilis), d. 1102; viell. Mirko od. Miroje, Mirog ist ungebräuchlich. {iiQoo&Xdßos und /iVQoedJidßos (princeps), Konst. Porph. 949, niiroslavus (judex), d. 1044. liiislavo (dux), d. 837, luuyselaVHS bei Dandulus; 1. Mislav, höchst wahrsch. zusammengesez. aus Moislav, welches мои zu dem altdeutschen magan, megin, später mein in den Eigennamen magangoz, magan-loh, maganpern, maganrät, megindag, meginfrit, meginpald, memhart usw. zu stimmen scheint; eben so wie die zweite Hälfte der mit манв und 5i Ii p 7, componirten: Vlkman, Vukoman (Djerman), Radman etc., Vladimir, Krasimir, Gorimir, Klonimir etc. mit den deutschen Eigennamen auf man und märi 'od. meris zusammenfällt, ob auch der altnord. Name mimir, geir-mimir mit dem slaw. моимирв, srb. момирв noch hzt. im Gebrauche, zusammenhänge, weiss ich nicht, morimir (vir), d. c. fin. XI. sec. novxlco (dux), Konst. P. 949; vgl. mazulo, muzlo, und machula slowak. Eigenname etc. muiiclinlr und muucimiro (dux), d. 892 orig., monteiueriis, Ep. Joa. VIII. 874, fiovvzi/j,f]Qog, Konst. P. 949, inuclmir (rex), d. 1076 (in allen diesen Diplomen ist das c statt t autfallend, ob Lesefehler?); hzt. Mutimir, vgl. Mutibar. murca (femina), d. 994 et 1000. iniizlo (civis), d. 1018; vgl. mazulo und muchlo. nassczai (servus), d. 837. nedaiiiuslo (servus), d. 837; 1. Nedamysl, später Nedomysl. ncgusius (testis), d. 1000; 1. Njeguš. negutia (camerarius), d. 837. nepottoi (testis), d. 1073; 1. Nepotaj, und vgl. Neupros unten, ferner die slaw. Namen: Neustup, Netol, Netul, Netvor, Nestraš etc. vioroyyog (princeps), Cedrenus 1057. neupras (testis), d. 1072; 1. Neupros, norata (femina), d. 1000. ohradtis (nobilis), d. 1102; 1. obrad. «si'iiia (vir;, d. 1089; 1. Ozrina, vgl. зрвна m. et f., зрвнка, зрвнко in serb. Pomen., ferner зрвнв, зринв und aptllB Ortsnamen sowohl einfach als zusammengesetzt (Ozren in Bosnien, Prizrjen in Serb.); die Bedeutung der Wurzel зрвн ist unbekannt, ozanul» (testis), d. 837. paeialio liineresia (testis), d. 892. pazina (vir), d. 1000. peciazitus (vir), d. 1000. perlug (testis), d. 1071; 1. Prjelug. plesus (dynasta): d. 1000. piilielioruni genus, d. 1102. noqya (princeps), Konst. P. 949; ganz dunkel. noQivog (princeps), Konst. P. 949; ebenfalls dunkel, posil (dynasta), d. c. 1100; vgl. Posilovic, Bischof und Schriftsteller, postelliu (servus), d. 837; 1. Postola (cenchris, nisus), in serb. Pomen. einigemal vorkommend, pntecano (testis), d. 837; wahrsch. Potješen, vgl. Utješen in serb. Pomen, prasca (banus), d. 1066; 1. Prašta. pretilia (županus), d. 837; 1. Prjetilo, vgl Pretic, Nestor ad a. 968. jitjißea&xußos (princeps), Konst. Porpli. 949; pribislavus (nobilis), d. 1102; 1. Pribislav. priliidrago od. prihidrugo (magnas), d. 1072; 1. Pribidrag. pribina (banus), d. 1067, pribinna (županus), 1078 u. a.; pribino (comes), 1076. itqtßovvLa (banus), Konst. P. 949; in slaw. Quellen fand ich nur die Form Pribina. prisinae» (vir), d. c. 911 a. Luc., priclnaeo ap. Farlat. privanego (županus), d. 10 9; 1. Pvibanjeg. prodan«, prodanus (vir, županus), d. 1000, 1052, 1073; L Prodan, in serb. Pomen, äusserst häufig. TtQ067iy6j]s (princeps), Konst. P. 949; 1. Prosigoj. prnadra (županus), d. 892. prubitecho (župani lil.), d. 892; 1. Pribitjech. prusna (magnas), d. 892, pruona (testis), d. 1091, wahrsch. verschrieben st. prusna; 1. Prusna. radomir (vir), d. 1078. radovan und rodoven (regis lil.), zwei Diplome v. J. 1083. rasiriaco (serva), d. c. 911. ratimirus (bauus), d. 1044. QoSoa&Jictßos (princeps), Konst. Porph. 949; radoslavus (rex), d. 1074; rado- slav (testis), d. c. f. XI. sec.; die serb. Quellen haben nur Radoslav. sacalaristich — aprizo, d. c. f. XI. sec. salvislavus (judex Nouensis), d. 1066, 1069; 1. Slavislav. saracenus (županus), d. 1103; vgl. срапџа in der Inschrift zu Žiča. Sttrnbba (županus), d. c. f. XI. sec.; vgl. Zaruba böhm. und Zagreba poln. Namen. sedesclavits (dux), Ep. Joan. VIII. 879, Ann. Dandul. u. a.; 1. свдеславБ. sega, gen. sege (judex), d. 1072, 1110; dem Buchstaben nach Sega, doch ist mir der Naine nicht vorgekommen, könnte fremd sein, semicarinus (vir), d. 892; 1. Semikarin. seiuivitus (vir), Script, c. 1069; 1. Semivit, vgl. poln. Ziemowit. senisciina (servus), d. 911 b. Luc., simissima b. Farlati; in allen diesen und ähnlichen Kamen wird der erste Theil der Komposition gewöhnlich für zjemlja, böhm. zeme, genommen — so erklärte Dobrowsky den Namen Semisisn im Briefe Johannis VIII. vom J. 880 durch Zemižizn — ich gestehe indess, dass ich dieser Erklärungsart nicht beipflichten kann, weil die slaw. Quellen und die fortlebenden Namen im Munde des Volkes (Semijan etc.) überall ein reines semi (Semkovič) haben; auch widerstrebt das altchorwatische semicarinus schon der Form nach einer Komposition mit землга. sepalato (civis), d. 1064. oCQficov (princeps), Cedr. 1057; siehe Zirmus unten, sicirano (servus), d. 911. sidica „homo slavonico nomine Sidica", d. 1000. sirvus (vir), d. 1000; 1. Srb, oder gehört es zu Zirmus unten ? slaviz, slavizo und slavix (rex), d. 1072 u. a.; I. Slaviša. staligato (civis), d. 1064. stana (monialis), d. 1069: 1. Stana. stanimir (testis), d. 1071. stescgne (županus), d. 1078, scheint entstellt, zu sein. stoian (testis), d. 1071. strah (vir), d. 1070; 1. Strach. stialyinir (vir), d. 1044: verschrieben statt Stratimir. strehemilo (servus), d. 837: 1. Strezimil, böhm. Stremil. stresi genit. (vir), d. c. f. XI. s.; 1. .Strez, vgl. Strez big. Bojar bei Do-metijan. strezigna (vir), d. 1069, c. 1089; 1. Strežichna. strictcrio (vir), d. c. 911. Strioza (vir), d. 1000. стдогјџsqog (princeps), Konst. P. 949; 1. Stroimir. suacittorum genus, d. 1102. subdiiuir (testis), d. 1071; ungewiss ob Subimir od. Sudimir. subithorum genus, d. 1102; 1. Šubic. suddomir (nobilis), d. 1102; 1. Sudomir. suidoz (pincerna), d. 1069; 1. Svidoš statt Svjedoš, i statt 4. suinimir, zuinimir und znonimir (rex, banus), d. 1067, 1070, 1073, 1075, 1076, 1078, 1087; 1. Zvenimir, Zvonimir. svetoslavus (banus), d. 1067; 1. Svetoslav. tamislaus (rex), Ep. Joa. X. 920, decr. Cone. 925; 1. Tomislav. techamida (vir), d. c. 911; 1. Tjechovid od. Tjechomil. tepa (testis), d. 1066; 1. Tepa (vagator). tepizo (vir), d. 1059; 1. Tepica, od. Tepača Dipl. 1395. tesina (servus), d. 837; 1. Tješina. teuzone (vir), d. 1059. tirpiniiro und tirpimiras (dux), d. 837, 892, tirpimir 1076, tsqu(princeps), Konst. P. 949; 1. Trpimir. tolimir (vir), d. 1103; 1. Tolimir. toliso (testis), d. 1103; viell. Toliša. toliuizo (testis), d. 1103. tomidrag-somigrad? — (vir), d. 1072. trapicus (vir), d. 1000. tribisetiis (vir), d. 1000. tridullo (civis), d. 1064. triiiioniiis (vir), d. 1000. trobasa (servus), d. 837; 1. Trubiša od. Trubača. trunzano (vir), d. 1091. Tovyu (ducissa), Konst. P. 949; 1. Tuga (desiderium, Sehnsucht), Vitezovič las Tuja = Тоудга, die Fremde, tiigina (županus), d. 892; 1. Tuginja tugumir (vir), d. 1102; 1. Tugomir. T&io&Xußos, r&so&Xüßos (princeps), Konst. P. 949; 1. Česlav, altslaw. чаславг. TfrvTfrnegrjs (princeps), Konst. P. 949; ungewiss, ob Cucimir od. Čučimir, denn beide Formen sind regelrecht; zur ersteren stimmt der gangbare serb. Käme Cucič, der Ort Cuce in Crnagora etc., zur zweiten der Name Čuč in der Inschrift zu Žiča, und Čučkovič im gemeinen Leben, so wie čučuge Dorf etc., viell. verhält, sich hier ц zu ч wie in црт,н\ чрм ? nboiuir (testis), d. 1069, c. f. XI. s.; 1. übomir und vgl. Ubava, Ubavka f. in serb. Pomen,, üb Fl. in Serb., Ubavac Quelle in der Fruschka; big. ubav (bellus, bonus), vgl. Karadzic s. h. v.; vgl. auch böhm. Vbicest, Vbizlau, Vbinega. nnusdavs od. unusdavns (dux), b. Dandulus, fehlt in den einheimischen Quellen, 1. Uneslav. vachemir (vir), d. 1072; 1. altslaw. вн1цемирв, altserb. векгемирв, j. ве-твемирв. valiza und valizza (prior), d. 1069, 1080. varda (banus). 1067; I. Varda. veka (mulier), d. 1091; zusammengezogen aus Vekenega. vekenega (matrona c. 1000, item abbatissa mort. 1111), d. 1066, 1073; in-script. sepulchr. a. 1111 „Laude nitens multa jacet liic Vekenega se-pulta" etc.; 1. веккжкга, und vgl. oben vachemir. vekenego (testis), d. 1052; vekiedrago (vir), d. 1190; lies Večenšg, Večedrag. velcano (magnas), d. c. f. XI. s.; gr. ßoXncivos, lies Vlkan. veliacus (vir), d. 1072; 1. Veljak od. Veljko. vera (monialis), d. 1069. vialcizo und viacliizo (županus), d. 1067, 1069; 1. Vlčica. vilcodriig (nauclerus), d. 1103; 1. Vlkodrug. vinota (testis), d. 1066. visca (magnas), d. 1083, vissa al. ej. a.; dem Buchstaben nach Viša, in serb. Quellen fand ich indess nur Vesa und Veša. visenus (testis), d. 1069, c. 1089 (vgl. oben iusenus); 1. Višen? vltazza, vitaza, vitace (prior, županus), d. 1064, 1091, c. 1100; 1. Vitača, russ. Vitiča. Vitus dragiis (vir), script. c. 1069. ßludi/iriQog (princeps), Cedr. 1057; 1. Vladimir. ßkuGTTifiSQog (princeps), Konst. P. 949; 1. Vlastimir. ßoiata&Xaßos (princeps), Konst P. 949; 1. Vyšeslav. ßovBtßovt&i (princeps), Konst. P. 949; 1. Vyäevif. volcana (pastor), d. 1029, 1. Vlkan. voleinna (vir), d. 1103; 1. Vlčichna. voleta (testis), d. 1066, volessa verschrieben ebend., 1. Vuleta. vracioa (vir), d. 1069, c. 1089; 1. Vračen. vuclo (Croata), d. 911; 1. Vukelj, au. Vukelja od. Vukalj, au. Vukalja; beide Formen kommen in serb. Pomen, häufig vor. vuezdinus (rebellis), litt. Gregorii VII. 1079; 1. Vesdin. ylena (servus), d. 837. zaemilo (servus), d. 911; 1. Zanemil, vgl. poln. Zaniemysl u.a.m. od. Sjemil. zanizo (vir), d. 1091. zarsata (županus), d. 837. zatimnstlo (testis), d. 837; 1. сатимнслв, j. сотзошелв, von сотити (movere, trudere), dasselbe gilt von allen Compositis mit sati = in alten Urkunden, als Satimir, Satislav u. a.; vgl. auch Sot, Sotin ete. Drf. in Slawonien, zella (testis), d. 1072, 1091; 1. Cjela. zellidedo (županus), d. 892; 1. Cjelidjed. zellidrago (županus), d. 892; 1. Cjelidrag. zellisbo (županus), d. 892; entstellt, wahrsch. Cjelislav. zelliveri) (županus), d. 892; ungewiss, ob Cjelimir, die Endung — верг kenne ich nicht, zenici (vir), d. 1000. zerni gen. „zerni filius", d. 1080; 1. зрвна m. et f., häufig in serb. Pomen, zirmus (prior Spalatens ), d. c. 1076; vgl, 6?q(mov u. d. slow. F. — Namen Sirma. zitallo (praepos. monast.), d. 892. zolimiro nom. (testis), d. 1073; 1. Sulimir, altböhm. Sulislav. zovinna (testis), d. 1052, zovine d. 1072. z mililo (vir), d. c. 911; F ari. st. Zaemilo. zubinico (vir), d. 1000. zulicus (testis), d. 1000; 1. Sulik. zuoiz (magnas), d. 1066; 1. Zvoš, vgl. das altböhm. Zuos in Dobrowsky's Gesch. d. böhm. Lit. S. 97. B) Appellativa. 1) Aus lateinischen und griechischen Quellen bis 1200. ßoaros Konst, Porph. de Adm. Imp. c. 30, ßotavos c. 31, џтtävog Cinnam., banus d. 1069 u. s. w.; vom avarischen Bajan, ßaiavog, im Persischen ebenfalls bajan Herzog, slawisirt baan, bän; noch zu Konstantins Zeit, um 949, wohnten Ueberreste der Avaren in Dalmatien („suntque etiamnum in Chrobatis Abarum reliquiae et Abares esse cognoscuntur," A. J. c. 30), und viele Forscher haben in der Physiognomie, Tracht und Bräuchen der Morlaken mit Befremden etwas Skythisches, d. i. Kalmu-kisches und Tatarisches, entdeckt: der slaw. Name Bojan ist von dem Worte ban durchaus verschieden. ßoiXdSfe, ßoüaSus Theophan., bohilades Anastas., ßoXiuSai Konst. P. u. a., болгаре MS. serb., бол4рн Jo. Ex. Het. 1263; ebenfalls ein fremdes Wort, nicht von bolje, melius; vgl. Bulias Tarkanos, Boilas Tzigaten unter den Bulgaren u. s. w. brus i. e. petra, d. 1145.' colnich i. e. via carri, d. 1194; lies kolnik. dad (senator) d. 892, 1066, 1072; ded, d. 1072. duornich (curialis), dipl. b. Luc.; 1. dvornik. iedro „in veliš modum", d. 1145; 1. jedro (Segel), macceeharius und mavecharlus (dignitas), d. 892. pedocliia (tributum), Stat. Ragus.; 1. podača, kroat. dača. podcupica scheint ein appelativum zu sein in „Joanne podcupica teste", „Negusius podcupica", d. 1000. postelnic (camerarius, cubilis praefectus), d. 1066, 1072, 1083. sehytonossa („scutobajulus", d. 1066), d. 1069, scitonossa d. 1072, scitanasso d. 1065 u. a. m.; 1. ščitonoša. setnico, m „Zovina sotnico", d. 1052, c. f. XI. s., u. a., vgl. Luc. L. VI. c. 1.; vgl. auch Dometijan: „Biče власти ...десетвликн и петидесетвниш и сившпш и тисоуш;ичикБ1" d. d. die Stände und Machthaber, die Nemanja versammelte. stcrsinne bribirstici im D. 1078 ist wohl starješina. tarstenich calametiim, d. 1145: d. i. trstenik. r^tißovla, -c&QßovUavoi (in den Ausgg. steht irrig oiyßov/.a) „vulgo ser-vorum calceamenta appellantur et Tzervulianos illos vocamus, qui ita viliter ac pauperum in modum sunt calceati", Konst. P.; lies чревлт, pl. чрввлге (ocreae), slow, črjeve u. s. w. t&tuqioi (praedones) Joannes Anagnosta 959; von чета (turma); L ßetar. uhrusar, nlirassarus (mensae praefectus), zwei Dipl. 1083; 1. ubrusar. valastdin, „ego duinus valastelin dono et volo", d. 1071; vgl. wegen der Analogie valadizlaus in den Annal. boh. s. XII.—XIII.; 1. vlastelin. ßot'ßoäog und ßoißoSct, Konst. P. 949, eigentlich in Bezug auf die Türken, d. i. Magyaren; вотевода Feldherr Leg. ms. 1390. volar (boum praefectus), d. 1066. vrasda (Blutgeld), Stat. Ragus., Lucius aus alten Diplm.; j. globa, altruss. vira; 1. vražda. vrattar, vrattaro (janitor), d. 1059 etc.; 1. vratar. vreteno („modus agri certa mensura definiti"), d. 1000; 1. vrjeteno. t,av.avov, ra Kanavit pl., Konst. P. eigentlich in Bezug auf die Pečenegen und Magyaren; 1. zakon, zauod i. e. circuitus, d. 1194; 1. zavod, ziruin, d. 1069; serb. жирг. fyvnüvos Konst. P., zuppano, d. 837, jupino, d. 892, jupanus, d. 1059, 1072 etc., £ovnavia, Konst. P., jupa d. 1071; vgl. faoanuv Inschrift auf alten Gefässen in Wien, sopan diploma Thassilonis 777 u. m. a. (goth. siponcis discipulus, Grimm's Vorr, z. serb. Gramm.); 1. župan. 2) Aus späteren cyrillischen und griechischen Quellen, XII,—XV. Jahrh. арбанасинв (Albanus), Leg. ms. 1390. ßcißa (avia), Hieron. Germ. ßcrvra (terminus), Man. Malaxus; srb. аита, vgl. Karadžic s. h. v. ßaQHov, ßaQiov (aries), Hesych.; rss. und slowak. baran, boh. beran. бачва (dolium), EB. Daniel nach der Abschrift 1763; der Abschreiber 1780 interpolirte es durch делва. бапџша (fundus hereditarios), Leg. ms. 1390; vgl. Stulli u. Karadžic s. h. v.; croat. bačina, btg. башта (pater), altböhm. batja, slow. bä£a (patruus), rss. батн, батка, батвшка. бигла (compositum?) d. 1347: „на велшсоу биглоу... и оттлб и бигломв... бигломв на соркинар'ш", vgl. ßiyla (crux, ensis) b. Dufresne. бирв (tributum), Žičaer Inschrift, d. 1331, Leg. ms. 1390. ближшекв m„ — ка f. (cognatus), Syntagma Vlastaris 1390. бочити ce (obniti), EB. Sava's Typikon. боушна пе* (fornax calcaria), d. 1381; von боунв (calx), vgl. варнича. 6tcB (deaster); Dometijan. варница (fornax calcaria) d. 1347. велмоужв, pl. велмоужнте (magnas), Geo. Ilamartoli Chron. 1389; richtiger велможа bei Dometijan. владика (matrona), Leg. ms. 1390; vgl. владичица und Stulli s. h. v. власи, acc. влахе (pastores), EB. Sava's Typikou, d. 1348, Leg. ms. 1390 u. a.; vgl. das slovak. val ach opilio, ferner die Stelle bei Anna Com-nena zum J. 1081: „Bulgari et pastoritiae durati vitae laboribus agre-stes juvenes in certis sedibus vagi, quo s communis dialectus Vlachos vocare consuevit", im Griech. sind durch das bnoeoi... und xai oitoooi die Vlachen von den Bulgaren besser unterschieden. ßlaazdyiov (pampinus), Arctor Etymol., serb. ластарв. вдастелинБ. pl. властблк, dimin. властеличикв st. властеличидџ, (dynasta, nobilis), Dometijan, Leg. ms. 1390 u. a.; vgl. valastelin oben. BMtcB (inzwischen), Dometijan; krain. umjes. ßoivovxoi (rustici in Bosna), Leund. Onomast.; вишоухв, j. serb. воипо (vir), vgl. Stulli und Karadzic s. h. v. Biuia — bu.ua (sive — sive), EB. Sava's Typikou, вожа Еернерв динарш Leg. ms, 1700; vgl. slovak. voljagdo od. — chto, volja-g(le, volja-čo, volja-kedy, magy. valaki, valami, valahol, valamint u. s. w. вроула (fons), d. 1347. врвкв adj, (?), кони врвкош, гласомв рвжоуше EB. Daniel; der Interpo-lator 1780 setzte dafür великммв. (Ist гласомв nicht Einschiebsel neben врвкв, um es zu erklären ?). врвста (aetas, maturitas), „аш,б боудетв члов^кв врвстомв кб .riir." Leg. ms, 1390; vgl. croat. verszteu (adultus). ßovlKola-ш (spectrum), griech. Nomoc.; serb. вукодлакЂ. галица (avis species) Nomoc. in Euchologio 1531 , „враноу и галицоу, коукавицоу, кратоуга." (Dolde.) година (hora), EB. Sava's Typikou. yoQavvTLva, yoQitr&va (corvus), altsrb. грачв. yovva, yovvva (vestis pellicea), Lex ms., Eudem., Barth. Edess.; гоуша d. 1348. гоурсарв und гоусарв (pirata, praedo) Dometijan, хоусарв d. 1302, хоур-сарв EB. Daniel, хоусарв Leg. ms. 1390, хоусв (praeda), хоусити (prae-dari), eb., vom latein. Cursor, altital. cursaro, j. corsaro, daher magyar. huszar (miles), nicht von hüsz-är (viginti-pretium). yovaztfJLT^u, ßooTfQtrga (lacerta), von Dufresne irrig durch talpa erklärt, srb. гуштерг. гоутн (podagra) Ms. 1390, vgl. Stulli s. h. v., im Slowak. und Kroat. ist guta der Schlagfluss (apoplexia). динаре (denarius, pecunia), Leg. ms. 1390, „a динаре моу силомт, наврви, d. i. Geld; das Wort новацв, von numus vo/uo/ia, las ich in altern Schriften nicht. длбгб (res, negotium) Leg. ms. 1390, „доуховномоу длвгоу космици да не-соудств" und so in a. Stellen; vgl. croat. dugovanje (res), magy. dolog (res), hingegen gothisch dulg (debitum). дна (podagra), MS. 1390. доушници (judices) Leg. ms. 1390, Die Abschrift 1700 hat доушници und доушевници, letzteres wohl unrichtig, ich weiss nicht, ob доушшгци und поротци dasselbe ist, vgl, altböhm. dussnic d. 1057 (animator, rSeelknecht), welches Wort auch in Dipl. ung. Könige vorkommt (vgl. Fejer's Diplom.), so dushenici im Dipl. des Kgs. Andreas vom J. 1234. £аџпа (bufo) gr. ap. Dufresno; srb. жаба. забЗихв (silva septa) d. 1348, заб^дв закопитв Leg. ms. 1390; böhm. und slow, häj, Gehäge. замапицомБ (gratis) Leg. ms. 1390; vgl. Stulli s. v. man, zaman und zahman, croat. hman, demnach hätte sich das x schon vor 1390 aus dem Worte verfluchtigt. заселБКБ, заседше, pl. заселци (villa), Žičaer Inschrift, d. 1348 u. a. збахБ (omnino) Dometijan; vgl. Stulli s. v. bah und ubali und Karadžič s. v. уба; der Interpolator des Dometijan setzte statt dessen überall докоица: ob das serb. баШБ (sane, recte) nicht damit zusammenhängt? зи und и, zwei Lieblingsendungen alter serbischer Wörter: сшази села, тази, ономоуи, д-Ми etc., viell. gehört auch онсш, онеица hieher? ura (quum) EB. Sava's Typikon; eb. свга statt сбш, nach bulg. Weise ohne д. гединокв (monachus), EB. Sava's Typikon, gen. pl. кдинокбкб. ndQctßog (navicula), Method. Patr., Etymol. u. a.; slaw. кораблБ. карба (jurgium?), EB. Savas Typikon. катрвга (navis), Dometijan; katarka (malus) bei Stulli ist wohl dasselbe Wort, wiewohl es bei Karadžič als türkisch bezeichnet ist. xar£«(jo's (crispus) und xarjapö (caesaries) bei Dufresne, slaw. коуцера, коуцеравв; die Wurzel кбкб (coma) vgl. mit cacumen, Cauc-asus, коучаи Gebirg, slow, et croat. kecka (coma), квтка (capilli) etc. катоупБ (Sennhütte, Schäferei, oviaria), Leg. ms. 1390 f. 88 v., 93, 97; nach Milutinovic in der Crnagora hzt. Schäferhürde , daher Katunska nahija; nach Gagič in Ilagusa Katun und Kantun = kut, ugol, kraj, von Canton, daher Krajnja nahija; nach Vuk heissen um Jagodina die Cigani gurbeti = Katunari, „katun dakle", sagt er, „gde ljudi sede za vreme, kao n. pr. na stanu, na triu, na salašu itd." ; vgl. chata poln., kat ture., katrč, chatruy, šator etc. cot, cottage engl, клашше (panni genus, caligae), d. 1348, s. Stulli und Karadžič s. h. v., vgl. slowak. chološnje (caligae rusticae). кнезв, in der Žičaer Inschrift квнезБ. книга (epistola) „сб кпигомб соудшномв да позивавт' се" Leg. ms. 1390; vgl. serb. Volkslieder etc. xolvßov, y.olvßa (triticum coctum), in Gloss. und bei Suidas; srb. колбиво. конв adv. (jux t a) конв поута d. 1347; vgl. Stulli ad v. kon et nakon; daher конвцв (Unis) — конб мадога првста MS. 1390, конв cero Psalter 1495 кд 5 v. крашце, краииџшкв (confinium, conflnii praefectus) Leg. ms. 1390, sonst in den Dialekten краида (Mark). x(ialr}s, KQÜlatva, KQitliz^a serb. Könige bei den Byzantinern, von крадв, d. i. Karl, wie ban von Bajan, дарв, ц4сарв von caesar, u. a., der Name des Königs Karl wird in einer alten Legende кралв geschrieben, кроучинвнв — 1адв бритка и вроучидна ЕВ. Daniel; vgl. Lex russ. коула (turris), „где ce градв соборитв иди коула" Leg. ms. 1390; das einzige Wort in diesem Ms., welches türkisch zu sein scheint. Allein 1) in der altslaw. Kirchensprache kommt schon коулв m. für turris vor. 2) Die Manns- und Ortsnamen Kulin, Kuliamir, Kulica, Kulina, Kulič, Kuličevo u. a. m., die schon im XI—XU. Jahrh. in Serbien vorkommen , sprechen ebenfalls für ein höheres Alter des Wortes Еоуда, welches im Grunde mit dem altböhm. kula, slowak. gula, deut. Kugel, Kegel, lat. colus usw. eins zu sein scheint. 3) Die Slawen scheinen, da Btata zweideutig ist, kein allgemeines Wort für Thurm gehabt und deshalb um so leichter fremde Wörter wie turen im Slowak. uud Kroat., шгргв {жvyyog), башша od. вашта usw. aufgenommen zu haben. 4) Es ist demnach möglich, dass schon zur Zeit der Abfassung des serbischen Gesetzbuches oder im J. 1349, also vor der festen Ansiedlung der Türken in Europa, durch Mittelglieder das türkische Wort коула zu den Serben gelangte und als eigentlicher Name cylindrisch - konischer Thürme, wie die türkischen sind, in Gebrauch kam. Dass dieses Wort der Abschreiber 1390 ins Gesetzbuch eingeschoben habe (statt пиргв, ■welches aber in der serbischen Volkssprache , in welcher diese Gesetze verfasst sind , nicht nachgewiesen werden kann), ist mir nicht wahrscheinlich; indem sonst die ganze Iis. bei den heterogensten Materien (besonders im Arzneibuche) von Turcismen ganz frei ist. Der Abschreiber vom J. 1700, ein unwissender Mönch, ging freilich weiter und setzte sogar für aioyua das türkische виЈшетв! коупенида (rubetum), d. 1348. ласкрвдство (mollities, libidinatio), Geo. Hamart. Chron. 1389, ob nicht entstellt aus ласкосрвдство ? ливада (pratum, septum), u. 1347, Leg. ms. 1390; gr. hßäöiov, Xißääi. лилбкб (avis magica, falco laniarius?), ms. 1390. лшјк (res ablata, inprimis equi) аш,е кто лознактв лицЉ подв чдов^комв Leg. ms. 1390; vgl. лнце in der Pravda ruska und Rakowiecki's Anmerk. Bd. II. S. 136, Ewers übersetzte es durch Wesenheit. 2) лице-нивоу недоноритв, нв посбгехв на лице eb. л4дшга (solum incultum), Ms. 1390; s. Stulli und Karadzic s. h. v. лЉла (matertera), сестра матерв Moieee хеств ми велика л&ха-а братоучеда матвре Moieie или отца Moiero ieciB ми мала л4ла Nomoc. in Euchol. 1531; vgl. Stulli a. v. ljeljka. мазно1е иго (mole, lene), EB. Daniels Chronik 1763, JierKOie Abschrift 1780. малж4 (lente), EB. Savas Typikon. мвзинвцБ (postremogenitus) MS. 1390. мертикв (portio), Dometijan; aus dem Griech. ^tmöv (statt /isqos) pars, метохша (praedium monasticum), Domet., d. 1348 etc., Leg. ms. 1390; von [iiröxiov, vgl. Dufresne a. h. v. мехоскоубипа, das den Richtern zufallende Strafgeld für Bartausraufen (zwischen Bauern), Leg. ms. 1390; vgl. јЉб in der Pravda ruska und Rakowiecki I. 221. fiotSoßivu (mulsum), Roman. Niceph.; vgl. шдђ und medovina in allen slaw. Dialekten und Priscus de Legat, ad Attilam a. 448: „congerebantur ex vicis commeatus pro frumento milium, pro vino me du s, sie enim loco-rum incolae vocant (o fiidog 1ш%(мпа>$ xalovusvos); servi quoque, qui nos comitabantur, milium secum portabant, portionem ex hordeo prae-bentes , quam camum barbari appellant (xccfiov ol ßccgßctQoi xakovaiv avr6)u. Ed. Niebuhr. Bonnae 1829. 8°. p. 183. Also damals, als Priscus die Reise zu Attila machte , nannte das Landvolk an der Theiss das bei ihnen übliche Getränke медЂ, die hunnischen Begleiter hingegen das ihrige Kamus. Ersteres Wort ist slawisch, letzteres hunnisch, eins mit dem kalmukischen Kumiss, und ein neuer Beweis für die Verwandtschaft der Hunnen und Kalmuken. Das Wort med, bei allen slawischen Stämmen in der Bedeutung von Honig und Meth einheimisch (auch die Serben kannten es, „vino, medone et animalibus" beschenkte Nemanja den Ks. Friedrich I. auf der Kreuzfahrt 1189) ist durch zahlreiche Ableger und Composita durch die ganze Sprache verzweigt; das deutsche Meth, ags. medo, ahd. metu, steht ganz isolirt da und verräth schon dadurch, eben so wie das griech. fii9v, seinen fremden Ursprung. Also Hunnen und Slawen 448 beisammen an der Theiss, das Landvolk trinkt Meth nach Priscus, das Leichenmal zu Ehren Attila's heisst strava nach Jornandes; „Slavi mores Huimicos servant", sagt Prokop , die Slawen 592 singen avarische Lieder nach Theophylakt u. a., und doch will die Skepsis die Existenz um 400 an der Theiss und pannonischer Donau nicht zulassen, монисто (monile), Tropar. s. Cyrilli ed. 1495; vgl. Mähne (so wie грива ganz skandinavisch ist). mhto m. (pecunia), по мштоу ums Geld, Leg. ms. 1390. неродство (ineuria), родити (curare), неродити EB. Sava's Typikon, нерад- СТБ0 EB. Daniels Chronik; altböhm. neroditi (nolle, non curare) etc. неропхв (rusticus, subditus), in Stephan Dusau's Gesetzen nach der Hs. 1390, нброшшша (ager rusticus) eh.; nach der Iis. 1700 hingegen ме-ропхв, меропшина; zusammengesetzt aus dem altslaw. ноурв (terra, vgl. WB. der russ. Akad.), altnord. niörunn, und пахати (arare), also ursprünglich etwa ноуропахв (agricola), verkürzt нвронхв; sollte die Form меропхв älter sein, so könnte man es für ein fremdes, mittelst des хв nach der Analogie von оиџахв, конмхв, вошшхв, женихв, čech, Lech, Piecli, Rech etc. slawisirtes Wort halten und etwa aus dem celtischen und altdeutsch, maerhop, meierhof ableiten; doch ziehe ich die erste Erklärungsart vor, indem die Analogie für die Verwandlung des н in м spricht, отб жителства посилати ш, жителство, рекпге" вб мермшину Vlast. Opov. a. 1495; vgl. ницина (tuber) ms. 1390, hzt. мицина, gewiss von nicati (progemino), мезинБЦБ hzt. мезимацв, нества hzt. мества, почимати, начимБ u. m. a.; ob der Gränzdistrikt fitQonrj zw. Maced. und Thracien bei Cantacuzen zum J. 1344 hieher gehöre und Bauernland bedeute, will ich nicht entscheiden; hzt. ist das Wort meropch in Serb., Bosn. und Montenegro unbekannt. (Vgl. jedoch auch das albanes. neri vir). ноурша, iioypia (parochia), Leg. ms. 1390, енорна Domet., gr. švogiu (dioe-cesis); es ist die Frage, ob nicht beide Wörter aus ноурв (terra) entstanden sind ? nctßhfccov (scutum), Jo. Cananus, lat. gloss. pavissarii, franz. pavois, böhm. paveza; ob wohl slav. Ursprungs? xuqz Ja (appendix domus), Assissae ms. R. Hierosol.; sl. лрвтв (in панрБТБ posticum). пашеногв (priviguus), ms. 1390; rs. пасннокг. педепсати (castigare), Leg. ms. 1390; vgl. Stulli s. h. v., vom griech. xuiSi-ipig (punitio). повелга (chrysobulla; germ. Befehl.), EB. Sava's Typikon; bei den Ragusan. noch im Gebrauch. подиЉа statt поуштеница Matth, 6, 32, иже аш,е подвп1;гоу поимстб Cod. Evang. Šišatovacensis; vgl. pjega dalm. (macula), pehy slowak. (vitiligo), pigučav kroat. (maculosus), п4гш! russ. (scheckig) etc.; also maculata = vitiata ? полоувЈрБЦБ (haereticus), Leg. ms. (1390?), nicht Hebraeus, wie bei Engel; vgl. Matijeviö Ispovedaonik Romae 1630. порота (judicii genus), Leg. ms. 1390. иотка (venatio vetita?), Leg. ms. 1390; jetzt nouepa, xaiica. npHiaien. Psalm. 39, 18 in ed. serb. 1495, 1519 etc.: господб 'прцает' ми dominus sollicitus est mei, nach Dobr. zusammengesetzt aus ири und хагати (eben so ist нехати in den Dialekten aus нехаити zusammengezogen) und im Psalter 1495 wegen der Verwandlung des x in i merkwürdig; serb. jetzt liajati (curare). (Vgl. auch, лршаго faveo?) Trpi'jta (cura, dolor), Hist. Apoll. Tyr. брига. прикша, пракша (dos), Nomokanon ms., Leg. ms. 1390; von nfUa, xqoIxu statt xqot§. приселица (hospitium gratuitum), d. 1348, Leg. ms. 1390; die serbischen Könige und Bojaren wurden auf ihren Reisen im Laude überall kostenfrei bewirthet; dieselbe Sitte war schon im höchsten Alterthum bei den Persern, im Mittelalter in Deutschland, England, Skandinavien und auch anderswo, so lange die Fürsten und Bojaren in Landesange-legenheiten umherzogen. Der König und die Bojaren wurden deshalb in den Gegenden, wohin sie kamen, als eine wahre Landplage betrachtet. Dušan befreite 1349 die Städte von der Priselica; die Klöster waren längst frei davon. Später wurde jede Art Priselica aufgehoben. Jetzt ist das Wort unbekannt. Šafafik. Literaturgeschichte. III. Band. Ц приставв (advocatusj, Leg. ms. 1390, d. 1395; es gab mehrere Klassen von Sachwaltern, die Pristav Messen, als Pristav dvorskyj, sudijnyj u. s.w.: in ungarischen Gesetzen pristaldus und praestaldus (S. Ladislai, Colo-manni et Andreae II. decreta); „arbitrum fuisse", sagt Bel, „inter 1 iti -gantns, et quum regis tum judicum dynastarmnque ministrum e legibus patet". Appar. ad hist. Hung. Poson. 1735. Fol. 191. притраини, EB. Daniels Chronik 1763, wofür der Abschreiber 1780 überall трепетпвти und: грозлии setzt; srb. j. приетрапг, russ. приторнвш. проша, прошарска зем.тца (praedium serviim), црошарв (dominus fundi), Leg. ms. 1390; Прошаревикв Log. srb. nach der Abschrift 1700; wohl in der Wurzel eins mit dem ahd. frO (dominus), altnord. freyr, goth. frao und franjana, denn dem ahdeut. f entspricht im Slav. in der Regel n: Froya (dea), npnia bei Wacerad, hoffen оупт.вати, Fasten постб, Filz плбстб, Faust шгстб etc.; das hzt. noch gangbare прБшавор (pagus monasterii), nämlich das Dorf auf dem klösterlichen Allodialgrund, ist gewiss kein anderes als прошавари, Grundherrn, Grundwohner (vari alt-hochd. in Bajuvari, Angrivari, burevari etc., im Slaw. Gostivar, Vlkovar, Antivar, Tomisvar in Bulg. etc.). np'tuopn кт.иеж» двороу Het. 1263 p. 63. ирвшпа d. St. Ar. 1458, eben so npsrana, трвпсза. cf. et папрвтв cum припрата f. 52. iipiiot Nomokan. ms. 1390, Leg. ms. 1390, ир^оузимв eb. in der Abschrift 1700; in dem alten Gnsetzhuche in der Reihe der grössten Verbrechen, neben разбоЛ, Todtschlag, вражда. Blutschlag, татба, Diebstahl und xoyca Raub; bedeutet jetzt in Montenegro: шпек', кои ce узме, отме ми украде за шпешв, кои ми е другн тко учинио (Milutinovic), also Raub um Raub, Vergeltungsraub; in dem Nomok. scheint es „eigenmächtige Wegnahme des Gestohlenen oder Geraubten" zu sein, псоств, опсовати „Leg. ms. 1390; jetzt псовка (comicimn), aber kroat. noch psost. Qcrydgcov, Scholiast. Eurip. ap. Dufresne; srb. рогозт. (typha latifolia) und рогозипа (teges). разбалити или разтоваритп, Leg. ms. 1390: ersteres von бала, kroat. bala, das deutsche Ballen (fascis, sarcina), letzteres scheint mir nicht deutschen (die Waare), sondern vielmehr seythischen Ursprungs zu sein, vgl. das magy. tär (thesaurus), tärs (= tovarys, socius), Tuven-tar, Alogobo-tar, Tar-kan, bulg. Bojaren, tavornicus im ungar. Curialstyl, Schatzhiiter etc., so dass tovar das emplasmirte tär sein könnte. разв4 in den Dušanischen Gesetzen und andern Sprachdenkmälern desselben Zeitalters bedeutet, „sondern, sed". разпнв und расне in den Dušanischen Gesetzen als Strafe für Dörfer: „село да ce разпне", was Engel einigemal irrig durch „aufhängen" übersetzt, wird im Nomokanon 1390 also erklärt: почтенв оубиввш раснпоухетБ ce, снр^те СБврвшенно подхемлгетв разграблшпе mriHiia; es ist demnach die Strafe der Konfiskation. рвтБ, цероввг рвтБ, d. 1381; рвтанв heisst ein grosser kesseiförmiger Berg in der Crnarjeka in Serbien; vgl. рвтеница (spina dorsi, Rückgrat) bei Karadzic: der Stamm xpi.Ti, könnte also mit grat, gräte identisch sein und хрвтв (vertagus) davon den Namen haben. picHOTa, вв picHoroy adv. statt поисттгб (certe, merito), Georg. Hamart. Ohron. 1389; vgl. krain. res (verus), lat. res (von (iim reor, wie das poln. rze.cz von ptio, ptxB loqnor etc.) u. s. w., das dalmat. resiti (ornare) ist vom Stamme рлса, serb. peca (iulus, iimbria). сандалв (navicula). Dušan schenkte 1348 dem Hospital zu Chilandar „сан-далв, коимке работати и ловитд"; gr. aävSalos und ativdalis (scapha majori navigjo adjuncta), vgl. Dufresne s. h. v. свита (vestis), Leg. ms. 1390. сводв Leg. ms. 1390, die Umfrage, kommt auch in der Pravda ruska vor, Vgl. Rakowiecki Anm, Bd. II. своита (cognatio), d. 1395; vgl. Stulli a. h. v. себрв (rusticus, subditus), Syntagma Matth. Vlastaris Cod. XIV. sec., Epi-tome Matth. Vlastaris a. 1390, Leg. ms. serb., hzt. себарв. цебарг und цупорт., vgl. Deilabella, Stulli und Karadzic a. h. v., kroat. seber, ein altes Wort, dunkeln Ursprungs; — ich halte es für das, nach der Unterjochung der Sahiren durch die Awaren und Bulgaren von diesen zu den Slawen übergangene Wort Sahir, Sabire. *) Appellativa werden, wie bekannt, zu Eigennamen; aber auch umgekehrt Eigennamen zu Apella-tiven. Von letzterem Falle hier nur einige Beispiele. Der Name der Deutschen (von tuitha gens, goth. thiuda, ahd. diot, lett. tauta) lebt im Slav. als тоудв bei den Serben, чоуждв bei den Altbulgaren, Russen etc., cjuzi bei den Böhmen, und bedeutet bald den Fremden, bald den Riesen. Der Name der Slawen wurde durch Ilalbouropa als Sklav (maneipium) verunstaltet. Die scheusslichen und grausamen Awaren gaben den Gothen ihr äbrs (gigas, validus), den Slawen ihr obr, obrin, olbrzym (gigas). Der sieghafte Stamm der nordischen Withinge lebt noch im slaw. витлзв fort (der gothisohen Endung — iggs, ahd. — inc entspricht im Slawischen überall - лзв, poln. ie.z, z. B. ausahriggs= оусернзв, kuniggs = кнлзв, pfenninc = пешгзв, messinc = slowak. mosäz u. s. w.). Die Wälschen, Wlachen sind den Slawen zu власи, валаси (pastores) geworden. Aus Spalei ist сполипв (so die ältesten IIss.) und исполииБ (gigas), aus Scamares скомрахв (morio) n. s. w. entstanden. Ein grosser Theil der Slowaken und Kroaten kennt das Wort lhäti (mentiri) und lhär (mendax) nicht mehr, sondern sagt dafür ciganiti und cigan. Gereg heisst bei den Slowaken der Kaufmann aus Südungarn, er mag nun Grieche od. Serbe od. was immer sein; und den Serben ist die Phrase: кодт, насг чифутшгв гркЂ (bei uns ist der Ortskaufmann ein Jude) zum Sprichwort geworden. Ob und wie der Name der ägyptischen Sembriten bei Strabo und Plinius mit dem der Sabrien und Sebren zusammenhängt, weiss ich nicht; wohl aher halte ich dafür, *) Sabae nach Eustathius auch in Thrakien (sonst in Rabien). Sabaces nach Periplus nördlich vom Schwarzen Meere. Sabracae Volk in Indien. Sabarae Volk in Indien. Sabaru8 Nebenfluss des Ganges. Sabara Stadt am Sinus Sabarious. Alle drei sonst Sarabae? Sabiri ein Volk in Sarmatia asiatica, in der Nähe' der Hunnen. Sabaria in Ungarn. dass der Landstrich Semberija in Bosnien von den Sehern den Namen habe. Das böhm. und poln. žebrak (mendicus) ist ebenfalls aus sebr entstanden, und verhält sich zu diesem wie das serb. журити zum slowak. siiriti (urgere, properare), das slow, žomp zu Sumpf, žoldner zu Söldner etc. Doch kommt in den ältesten böhm. Nekrologien auch der Eigenname Seher vor. GtQßlictg (judicis pedanei genus), Theod. Hermapolita u, a. bei Dufresne. eira (cribrum), Agap. in Geopon.; serb. сито. скрвлатв (pannus coccineus), Leg. serb. 1390: kroat.. skerlat. слитб '. b'iporo зборвнв, лгобовшо слитв EB. Daniela Chronik; mit зборвпв vgl. das kroat. zborni človek u. a., слитв ist mir unbekannt. cmokb Nomokanon in Euchol. 1531, коунв, в^в^ридоу, смока, жлввоу etc. wahrsch. der Drache, Wasserdrache; jetzt ist смокђ bei den Serben die Zukost (opsonium), s. Stulli und Karadzic, соше pl., d. 1348 OTB селв црвковпнхт. corae (tributum); vgl. damit das walach. sokot (census, Schätzung, Abschätzung etc.); cfr. d. 1381 „сокв. 1цо e па црвковпнхв лгодехв." cnaitt (imberbis, spado) Schreiber Theodor in der Schlussrede zum Ilexa-meron 1263; serb. Nomokanon: „ипокб ara,e лобжетв отроче спано", vom giech. anavög. KvydXog ö ToQvößov o tninXijv 2Jnav6s, cognomento Spanns, c. 1G40. Le Quien I. 1230. Valachiee: спта, spenu, impubes, imberbis. CTat, EB. Sava's Typikon: да да имб erat в" работника; dunkel, slowak. staj, st.ajmo = statim, gleich, станв (Reisegepäck?) und стаишшив (deversitor, Gastwirth), Leg. ms. 1390: да пр'1;даа комв и станв вбсб сташаниноу; vgl. stanovati bei Stulli, kroat. stan (hospitium), stanujem (hospitor) etc. стапв (baculus), Leg. ms. 1390: да ce бшетв стапм: j. штат.: stap hingegen ist bei Stulli vas butyro conficiendo. стачгшп. (officina, taberna), Epit. Vlast. 1390: строитвлш домоу или ста-чвшоу пр4д CTOiema; vgl. Stulli a. v. stačun, kroat. štacun, slowak. stačiti, nastačiti etc. етЂгоноша (vexillifer), Leg. ms. 1390: von ст£гв und н«соу, vgl. Stulli ad h. v. СБГБ1 und СБга (nunc), EB. Dometijans und EB. Daniels Chronik: s. oben ига; hzt. bulgar. сбгб1. та (et), Leg. ms. 1390 durchgängig für und gebraucht; im Ilexameron 1263. ти, jetzt serb. те, seltener та, vgl. das griecli. n. тегарливв Arzneibuch 1390; in der Phrase: чистб, оутварвнБ. тегарливв. роумснв лицемв, nämlich ч.товЈкв; laboriosus, von тигв labor; тегомв поспешиа ib. тежарв (operarius, agricola), EB. Daniels Chronik; vgl. Karadzic a. h. v., kroat. težak. тоговв, чеговв, ieroBB u. s. w., als adj. poss. bei KI!. Sava, Dometijan, im Gesetzbuche 1390. тоуцакв Leg. ms. serb. 1700, in der Handschrift 1390 steht dafür соужвнв (captivus); bei Karadzic ist туцата Bettler, Herumstreicher. оуздашпе: von dunkler Bedeutung; jetzt in Serbien unbekannt, in dem lakonischen Gesetz; оуздаша да н^стб никомоу ни вб чесомв. ктоли св пооуздаа за ш,о, да пдатитБ само седло MS. 1390. оурокБт (incantamenta), Arzneibuch 1390; s. Stulli s. v. uroči. харБ (gratia), das griech. X«Q4 , EB. Sava's Typikon „bez chari« ohne Gnade, Leg. ms. 1390 Prognost.: и неиматв моу харв, шшбоуделБ емоу вб харБ etc., s. Stulli a. v. har. хатарБ (limes) d. 1381, in frühem Diplomen мбгт und синорв; vgl. kotar (territorium) und kotari (limites) bei Stulli, chotär slowak., hatär ungr. u. s. w. хипб (mmutum), Psalter 1495. хлБМка (tumulus, Gränzhügel), d. 1381 u. a.; jetzt serb. humka, umka, bei Stulli verschrieben humba. хрлдБ (rnpes), d. 1347. цЉлбгвб (osculum), EB. Sava's Typikon, ц$ловб Inschrift zu Žita, kroat. celov. честитБ (fortunatus, gloriosus, wie bei Stulli richtig steht, nicht honoratus, wofür es jetzt einige Serben gebrauchen), Prognost. 1390: вб црвнЈ скогб, вб жоупли чеспгп,. вб всакомв ckoiS честитБ, вб жит4 честитв и вб коупли, вб велид^ скот^ честит ц. s. w., vgl. auch Nu s' vjetricim blažim milim Ti sad čestit brodiš more, A ja tužna svak čas gore Bez ufanja ovdi cvilim. Gundulič. Demnach von члстб, сгчастше, serb. честв (participatio, fortima), nicht von чбстб (honor), denn dann müsste es in alten Handschriften чбститб, und im Munde des Volkes частитв heissen. обрвхБ, обрхшше, обргшина (Collis), Inschrift zu Žiča, d. 1381. осезати (längere), Domet. f. 42. v. ослоуха (mulcta), Inschrift zu Žiča. ocoie, осоина (saltus opacus), d. 1381; s. Stulli et Vuk ad h. v. охоупати (contrectare), EB. Daniels Chronik; vgl. böhm. chopiti (capere) etc. II. Inschriften. Indem ich das Wort Inschrift, Aufschrift, inscriptio, im-уцасрг}, im weitesten Sinne nehme, stelle ich in diese Klasse alle schriftlichen Denkmäler, die nicht gerade Aufsätze auf Pergament oder Papier enthalten. Namentlich zähle ich hieher alle eingegrabenen, geschriebenen, gemalten oder gestickten Inscrip-tionen auf Gebäuden, Steinen, Münzen, Kronen, Fahnen, Kelchen, Schalen, Glocken, Sigillen, Löffeln, Tüchern und sonstigen Ge- räthschaften, dieselben mögen nun die Bestimmung dieser Sachen oder auch etwas anderes andeuten. Der slawische Paläo-graph darf hoffen, künftig noch weit mehr Denkmäler dieser Art bei den serbischen Klöstern sowohl in mehreren Provinzen Oesterreichs, als auch in der Türkei anzutreffen. Mir sind bis jetzt folgende bekannt geworden: 1. Inschriften auf serbischen Münzen, angeblich seit Muntimir (880—900), und mit Gewissheit seit Kg. Vladislav (1230) bis gegen 1450. Eine Abbildung mehrerer altserbischen Münzen mit slawischen Aufschriften findet man in D. Davidovic's Zabavnik, Wien 1821. 12°. (vier Münzen auf einer Tafel), und in dem Ljetopis srbski Jahrg. 1826, Heft 1—4 (zwölf Münzen auf vier Tafeln). Doch kommen zwei schon von Davidovič gelieferte Münzen auch in dem Ljetopis vor, und einige Münzen haben lateinische Aufschriften. In dem kais. Antikenkabinet in Wien soll sich unter den 33 dort aufbewahrten serbischen Münzen auch eine von Muntimir (880—900) befinden, was indess sehr zu bezweifeln ist. Von den in dem Ljetopis abgebildeten ist die älteste lesbare von Vladislav (1230—1237); die von Stephan mit lateinischer Inschrift sind noch nicht bestimmt, scheinen indess Stephan I. (1195—1224) anzugehören. In der Bibliothek der griech n. un. serbischen Gemeinde zu Semlin befinden sich unter mehreren dort 'aufbewahrten alten griechischen und römischen Münzen auch fünf silberne serbische. Davon wurde eine für die des Kgs. Ka-doslav (1224—1230) gehalten und ausgegeben, die indess von Kg. Stephan ist und eine lateinische Inschrift hat (Srbski Ljetopis 1830 Hft. IV. S. 55—61). Eben so irrig ist die Angabe bei Engel (III. 378), dass der Despot Georg Brankovič auf die Erbauung der Festung Smederevo 1432 eine Denkmünze habe prägen lassen; denn was man als eine Denkmünze ansah, ist eine gewöhnliche Münze mit dem Prägort Smederevo. In dem sehr reichhaltigen Privatmuseum des Herrn von Jankovič in Pest werden mehrere serbische, zum Theil unlesbare, zum Theil noch unbestimmte Münzen aufbewahrt. Auch was Pejačevič in s. Histor. Serv. p. 191 ff. über serbische Münzen sagt, verdient verglichen zu werden. Zanetti de numis fegura Mysiae ap. Argelati de mon. Italiae app. p. 17 kenne ich nicht. Unter dem Nachlasse M. P. Katančič's befindet sich ein Aufsatz: Denarius banalis Cyrilli charactere insignis, 10 paragraphis illustratus, im Besitze der köu. Universitäts-Buchdruckerei zu Ofen. In Russland kennt man bis jetzt Münzen mit slawischer Inschrift von Vladimir (980—1015), und andere mit den Buchstaben ...леднр, die man für bulgarische oder serbische hält. P. Koppen üb. Altertli. und Kunst in Russl. 1822. 8°. S. 14. Eb. Spisok ruskim pamjatnikam, 1822. 8°. 2. Inschrift auf dem gestickten Beutel, angeblich St. Stephans, Kg. von Ungarn (997—1038), in der geistlichen Schatzkammer der wiener Hofkirche. Dass dieser mit Gold und Perlen gestickte, unter und zwischen den Bildnissen des Erlösers, einiger Erzengel, Engel, Propheten und Heiligen die abgekürzten Namen derselben und zwei kurze Verse aus der h. Schrift enthaltende Beutel jemals dem St. Stephan gehörte, ist nur eine Tradition. Abgebildet und beschrieben ist derselbe bei J. Kaprossy's ungarischer Predigt auf St. Stephan: Szent Istvän erszenyenek formäja, Wien 1815. 4". 32 S., von G. K. Rumy in der Zeitschrift Iris, Pest 1826 Nr. 2; auch in derselben Zeitung von Davidovič 1815 N. 214 befindet sich eine gute Beschreibung dieses Beutels. 3. Inschrift auf der Wand der Mariahimmelfahrts-Kirche im Kl. Studenica in Serbien, unter dem Grossžupan Nemanja eingegraben, zw. den J. 1160—1195. Der hl. Sava erwähnt in seiner, um 1210 verfassten Biographie des h. Symeon (Nr. 108) dieser Inschrift, die jetzt wohl nicht mehr vorhanden sein mag. 4. Inschrift auf der inneren Wand des Kirchenthurmes im Kl. Žiča in Serbien, zw. 1222—1236. Diese überaus merkwürdige Inschrift ist mit grosser cyrillischer Quadratschrift in Marmor am Eingange in die Kirche eingegraben. So wenigstens versicherte mich ein Mönch im Kl. Vrdnik, der diese Inschrift oft gesehen haben will. Hr. Vuk Stefanovič Karadzic hingegen, der auch selbst in Žiča war, be- hauptet, dass die Inschrift bloss auf die Wand geschrieben und wahrscheinlich schon mehrmal renovirt sei. Hr. Davidovič besuchte im J. 1822 das nun verfallene Metropolitankloster (nun uneigentlich Patriaršija genannt, weil schon der erste serbische Patriarch Žiča verliess und seinen beständigen Sitz in Ipek nahm), beschrieb es und kopirte die Inschrift auf das genaueste. Er hatte, sagt Pirch, die gute Vorsorge gehabt, einen eben anwesenden Maler mitzunehmen, dieser ergänzte nach den Spuren in der Mauer die fehlenden Theile der Inschriften, und es gelang Hrn. Davidovič dieselben vollständig zu entziffern (Pirch's Reisen II. 20). Gleichwohl erwähnt Hr. Davidovič nirgends auch nur mit einer Sylbe, ob die Inschrift in Stein gehauen oder bloss auf die Wand geschrieben sei. Der verstorbene Prof. G. Magaraševič liess die Davidovič'sche Beschreibung und Kopie der Inscription sammt der Abbildung der Kirche in dem Lje-topis, Ofen 1828, Heft 2, S. 9—22 abdrucken, wobei sich aber zahlreiche sehr arge Lese- und Druckfehler eingeschlichen haben. Auch J. Vuič lieferte in s. Putešestvije po Serbii, Ofen 1828, 8". S. 147—154, eine sehr unkorrekte, durch willkürliche Aenderung der alten Orthographie vollends unbrauchbare Abschrift derselben. Die Inschrift enthält die Stiftungsurkunde des Kl. Žiča vom Kg. Stephan I. und einen etwas späteren Schenkungsbrief desselben Königs, ist aber leider nicht mehr ganz zu lesen, indem der untere Theil verwischt ist. Ich setze ihre Eingrabung in die Jahre 1222—1236, weil 1) die Schriftzüge und die Orthographie ganz dieser Periode angehören (noch überall ein rundes ч, м u. s. w.; 2) weil es alte serbische Sitte war, die Stiftungsurkunden der Klöster in marmorne Tafel einzugraben, wie dies der hl. Sava vom Kl. Studenica ausdrücklich berichtet, und es demnach sehr wahrscheinlich ist, dass der h. Sava selbst durch Eingrabung dieser Diplome die Stiftung seiner geliebten Hauptlandeskirche verewigen und ihren Flor sichern wollte; 3) weil seit 1339, als die Patriarchen ihren Sitz nach Ipek verlegten, das Kloster bereits zu verfallen begann, welches nun seit einigen Jahrhunderten in Ruinen liegt, so dass an ein späteres Eingraben nicht zu denken ist; 4) weil die jün- gern Inscriptionen bei den Malereien im Innern der Kirche, z. B. König Itadoslav und Stephan Uroš der Grosse, nicht dagegen sind, indem nach Daniels Chronik die Kirche von mehreren nachfolgenden Erzbischöfen und unter diesen auch von Daniel selbst mit Malereien verziert wurde; 5) weil auch gemeine Serbismen, wie sie darin vorkommen, kein Beweis eines jüngeren Alters sein können, indem das Serbische bei den aus Dioklea stammenden Nemanjiden im XII. bis XIII. Jahrh. durch das Kirchenslawische noch weit weniger verdrängt war, als später herab; 6) weil der Ausdruck „h. Sava" nicht den serbischen Erzbischof, sondern den hierosolymitanischen Abt bezeichnet, indem die Gebrüder Kg. Stephan und EB. Sava absichtlich zwei mit ihnen gleichnamige Heilige anführen (übrigens hiess der h. Sava schon bei Lebzeiten „Svetyj ot'c Sava"; der h. Stephan kommt aber, als Landespatron, auf den ältesten serbischen Münzen vor) u. s. w. Ausser dieser Inschrift, von der ich ein Facsimile en miniature besitze, sollten vor allem die Bildnisse der Könige und Bojaren des altserbischen Kostü-mes wegen aufs sorgfältigste kopirt werden. Aber bis dafür serbische Mäcene geboren werden, wird die zerfallene Kirche bis auf die Grundsteine wohl längst verschwunden sein! Uebri-gens ist die Schrift so künstlich durch Ineinander-, Ueberein-ander- und Untereinanderschreiben der Buchstaben zusammengezogen, dass oft eine einzige Figur ein ganzes Wort ausmacht. Hr. Kalajdovič führt in s. Joann Exarch zwei Muster einer ähnlichen verschlungenen Schrift an, deren eins aus dem Anfange des XII. Jahrh. ist. Taf. VI. N. 12, 13. 5. Inschrift in der vom Kg. Stephau Uroš Milutin erbauten Kirche zum hl. Joachim und Anna im Kl. Studenica, vom J. 6822 (1314). Hr. Vuk Stefauovič Karadžič, welcher das Kl. Studenica im J. 1830 besuchte, theilte mir eine Abschrift dieser In-scription mit. Er fand das öfters ausgeplünderte Kloster nun fast ganz verödet und von allen Antiquitäten entblösst. Die übriggebliebenen pergamentenen Handschriften wurden in den Unruhen unter Crni Djordje aus Furcht vor den Türken in die nahegelegene Einsiedelei des h. Sava geschleppt und von dem dortigen Mönche unbegreiflicherweise verbrannt. 6. Inschriften auf Sigillen serbischer Župane, Könige und Fürsten seit der Mitte des XII. bis Ende des XV. Jahrhunderts. Schon vor Nemanja's Zeiten waren die in Serbien bestehenden Hauptkirchen und Klöster mit Stift- und Schenkungsbriefen versehen, die von den goldenen hängenden Siegeln den Namen Chrysobullen, serbisch „zlatopecnatyje poveli" führten. Auch Nemanja verlieh den von ihm gestifteten Klöstern 1160—1195 solche Chrysobullen, wie ihm dies der h. Sava nachrühmt. Wahrscheinlich hatte die Sigille dieser Urkunden auch Inschriften, allein alle diese alten Origiualien liegen entweder noch im Verborgenen, oder sind bereits längst zu Grunde gegangen. Von dem Giosszupan Stephan I. (1192—1221) ist ein Siegel mit griechischer Inschrift bekannt. Jo. Lucius de Regn. Dalmat. etc. Vindob. 1758. Fol. p. 247. Engel Gesch. v. Serbien. S. 212. Die ältesten mir bekanntesten Sigillen mit slawischer Umschrift sind bei folgenden Urkunden: 1) Carj Stephan Dušan 1348 (N. 37); 2) Fürst Vuk Brankovic 1371 (N. 38); 3) Fürst Lazar 1381 (N. 41); von demselben ist auch ein Siegelstempel mit der Jahrzahl 1374 bekannt; 4) Fürst Georg Brankovič 1449, bei einem in dem kais. Staatsarchive in Wien aufbewahrten, ohne Zweifel lateinischen Diplome, abgebildet im M. Schimek's Gesch. v. Bosnien, Wien 1787. 8°. S. 123 und Taf. II.; 5) Fürst Johann 1496 (N. 54). 7. Das silberne, drei Partikeln des heil. Kreuzes enthaltende Kreuz, auf Geheiss des Kgs. Stephan Uroš Milutin (1275—1323) durch den Bischof Gregor von Rasa für die Kirche der heil. Apostel Petri und Pauli (zu Rasa, j. Novipazar) verfertigt, und jetzt (1800 ff.) bei den Dominikanern zu Ragusa aufbewahrt. Das Kreuz soll ursprünglich von Gravosa aus an die Dominikaner in Ragusa geschenkt worden sein. Nach einer später angebrachten Nebeninschrift hätten es die Brüder schon 1548 besessen und reparirt; in der Kirche ist es vor 1618 aufgestellt worden. Die Beschreibung desselben, so wie die Inscrip-tion ins Lateinische übersetzt findet man in Farlati's Illyricum sacrum Vol. VI. Ecclesia Ragusina, ed. Coleti, Venet. 1800. Fol. p. 31, col. 1 et 2. — Ebendaselbst ist in dem Nachtrage pag. 520, col. 2 fin. die Nachricht von dem wiener Kreuze der Kgn. Helena, woraus die Verschiedenheit beider klar hervorgeht. Eine genaue Abschrift dieser Kreuzesinschrift verdanke ich der Güte des Hrn. k. r. Vicekonsuls v. Gagič. (Haec fusius in schediasmate Hist. Pejačevic inposito.) 8. Das seidene, mit Gold gestickte Leichentuch, womit die Königin Milica den Körper des h. Lazar bedeckte, vom Jahre 1392—1406, im Kl. Vrdnik in Sirmien. Der seidene, dunkelrothe Stoff des gegen 1 '/4 Elle langen und etwas über 3/4 Ellen breiten, mit einem andern, ebenfalls rothen seidenen Zeuge gefütterten Leichentuchs ist, die mit goldgestickten Blumen verzierten Bänder ausgenommen, im'in-nern Eaume durchgängig mit künstlich zusammengezogener Schrift bedekt. Die Stickerei ist nach Art und Weise der auf Kartenblatt: drei parallele Goldfäden sind hinüber- und herübergelegt und mit einem seidenen Faden auf die Oberfläche des Stoffes angenäht. Die Kgn. Milica, bekanntlich gegen das Endo ihres Lebens Nonne (1392; st. 1406), nach einigen unter dem Namen Eugenia, liier aber sich selbst Euphemia nennend, empfiehlt sich und ihre zwei Söhne, die Knezen Stephan und Vlk, der himmlischen Fürbitte ihres Gemahls, des h. Lazar, und fleht um göttlichen Beistand wider die innern und äussern Drangsale, wider Türken und Empörer. Die Schlussworte: „Efi-mia usrtdno prinosit sija tebje, svetyj" stehen zwar im Widerspruch mit den traditionellen Namen Milica und Eugenia; allein man muss bedenken: 1) das s landesfürstliche Personen in Serbien von altersher aus verkehrter Mode zwei Namen zu führen pflegten, einen serbischen Hausnamen und einen griechischen Putzhamen, und 2) dass Milica's Nonnenname Eugenia nichts weniger als erwiesen ist. Gegen die Echtheit des im Ganzen noch ziemlich gut erhaltenen Leichentuches darf nicht der mindeste Zweifel obwalten. 9. Inschrift auf einem Denkstein in der Ebene Kosovo, vom Ende des XIV. Jahrhunderts. Eine Abschrift dieser Inscription fand ich in einem Codex aus dem XV. Jahrh. Dieselbe soll auf einer marmornen Säule in (1er Ebene Kosovo „na stl'pu mramorjenu na Kosovu" zum Andenken des daselbst am 15. Juni 1389 gefallenen Fürsten Lazar eingegraben worden sein. Ob der Denkstein noch vorhanden, darüber fehlen mir alle Nachrichten. 10. Der Leichenstein des serbischen Fürsten Stephan Lazare-vic (st. den 19. Juli 1427), bei dem Dorfe Dr'venglave in Serbien. Hr. Vuk Stefanovič Karaždič beschrieb diesen Leichenstein und liess die Inschrift ziemlich genau abdrucken in s. Danica, Wien 1826. 12°. S. 37—40. Ich habe von diesem Epitaphium ein von Hrn. Gasparovič verfertigtes Facsimile en miniature vor mir und vermisse darnach bei dem Abdrucke einige schwer zu lesende Zeilen mit den Namen Georg Zagurovikj und Pop Vrkša (so glaube ich lesen zu müssen), welche den Leichenstein setzen Hessen. Er gehört in die erste Hälfte des XV. Jahrh. Fürst Stephan wird in den serbischen Annalen als ein grosser Bücherfreund, der sich viel mit Schreiben und Ueber-setzen aus dem Griechischen beschäftigte, gelobt. 11. Der Leichenstein der Kgu. Katharina von Bosnien (st. den 25. Oktb. 1478), Gemahlin des Kgs. Stephan Thomas, „in aede Mariana Arae coeli" in Rom. Die Inschrift dieses, auf Befehl des Papstes Sixtus IV. der Königin gesetzten Leichensteins ist seit dem Krainer Bohorič und dem Ragusaner Mavro Orbini bis auf den Slawonier Čeva-povič herab von vielen besprochen worden. Sie ist lateinisch und cyrillisch, nicht, wie Engel irrig angibt, glagolitisch. Peja-čevič p. 418 führt den, auch in Bombardi Topogr. Regni Hung. Viennae 1718. 4". p. 262—263, und in Lambecius Bibl. Vind. L. I. c. 92 abgedruckten slawischen Text nach Mavro Orbini an; viel richtiger ist derselbe in M. P. Katančič Specimen Philologiae et Geographiae Pannoniorum, Zagrabiae 1795. 4°. p. 61—81, ferner in eb. Comm. de Istro, Budae 1798. 4°, p. 279 abgedruckt und erklärt. Vgl. auch Engel Gesch. v. Serb. S. 421-422. 12. Das mit Perlen und Edelsteinen verzierte Messgewand, welches die Fürstin Angelina für den Körper des h. Johannes Eleemosynarius verfertigte, zw. 1461—1490, in der Kollegiat-kirche zu St. Martin in Presburg. Einen Abdruck der Inscription dieses Leichengewands findet man in M. P. Katancic Commentatio de Istro p. 280 mit folgender Berufung auf die Quelle: „Adducam epigraphen, cujus Draskovich Georgius, Quinqueecclesiarum episcopus, de translatione corporis s. Joannis Eleemosynarii agens, hac ora-tione meminit (ap. auct. Vit. SS. Hung. ex Rolland: ad XXIII, Jan. pag. 68): in veste sacra, quam planetam vulgo vocant, scapulari praeterea, lingua illyrica et characteribus cyrillicis, minutissimarum' gemmarum contextu efformatis, haec verba le-guntur etc." Das hier citirte Buch ist: Acta Sanctorum Unga-riae ex Jo. Bollandi ejusque continuatorum operibus excerpta et prolegomenis ac notis illustrata, Tyrnaviae 1743—1744. 8°. (?) 2 voll. Der Name der h. Angelina, Tochter des Georg Aranita Komnenus, Dynasten in Albanien, und Gemahlin des Fürsten Stephan Djurdjevic, verdient auch von dem slawischen Literaturfreund mit Achtung genannt zu werden: die meisten, schönsten und ältesten Handschriften im Kl. Krušedol u. s. w. rühren aus ihrer Sammlung her und sind mit eigenhändigen Notaten von ihr versehen. Indem sie den Titel einer „Despina" ßt-enolva, das fem. von беажотгјд), wie sie sich in der Inschrift nennt, nur seit dem J. 1461 führen konnte, der Körper des Heiligen aber von einem türkischen Sultan (Mohamed II. oder Bajezid II. ?) dem 1490 verstorbenen König Mathias Corvinus zum Geschenke zugeschickt worden, so lässt sich darnach ungefähr die Zeitperiode bestimmen, in welche diese Inschrift fällt. Vgl. auch Davidovic's Zabavnik 1821. S. 117, 123. Nach einem handschriftlichen Prolog soll die h. Angelina ihre beiden Söhne überlebt haben, und kurz nach dem Tode Maxims (1516) gestorben sein. 13. Inschrift auf einem Leichenstein vom J. 7000 (1492). Eine Abschrift dieser kurzen Inschrift verdanke ich der Güte Sr. Excellenz des Herrn karlovicer Erzbischofs und Me- tropoliten, Stephan Stratimirovic von Kulpin, ohne über den Fundort des Leichensteins bestimmte Auskunft geben zu können. 14. Panagiar mit Inschriften (aus Holz geschnittene, in silbernen Kapseln aufbewahrte Heiligenbilder, über welchen in den Klöstern nach dem Mittagsmale gebetet wird), von dem Exarchen Sylvester dem Kl. Могаба geschenkt, aus dem XV. Jahrh., im Kl. Krušedol in Sirmien. (Die Inschrift abgedruckt in den Serb. Lesekörnern p. 132.) 15. Zwei reich verzierte und mit Inschriften aus Perlenreihen bedekte Mitren (Bischofsmützen), angeblich der serbischen Fürsten Maxim und Johann, im Kl. Krušedol. Die stark beschädigten und sehr verzogenen Inschriften dieser zwei Mitren habe ich bei meinem letzten Besuche des Kl. Krušedol wegen der Kürze der Zeit nicht bequem durchlesen können, weshalb ich über das Alter derselben nichts Bestimmtes sagen kann. 16. Die Inschrift auf den vom massiven Silber gearbeiteten, vergoldeten und mit Heiligenbildern bedeckten Tafeln, mit welchen die Deckel des Prachtevangeliums des Erzbischofs Maxim vom J. 1514 (Nr. 79) belegt sind, im Kl. Krušedol. (Abgedruckt in den Serb. Lesekörnern, p. 132.) Dieses schöne Kunstwerk verfertigte der Goldarbeiter (zlatar) Peter Smederevic in Gross-Becskerek, unter dem kruše-doler Hegumen Sylvester. Das Silber wiegt 1450 Drachmen oder 11 Pfund 10 '/a Loth. 17. Phelon (Messrock) mit Perleninschrift, von der Frau De-spina, Gemahlin des Vojevoden Njegoje, im J. 7027 (1519), im Kl. Krušedol. Despina ist hier der in Serbien ehedem und jetzt gebräuchliche Name der Vojevodin. 18. Inschrift auf der silbernen, vergoldeten Trinkschale des Hegumen Dionysius für das Kl. Ravanica in Serbien, vom J. 7031 (1523), im Kl. Krušedol. Diese massive, in Smederevo gearbeitete, mit verschiedenen Figuren, als Elephanten, Löwen, Affen, Hündchen, Vögeln u. s. w., bedeckte Schale hat die sonderbare Gestalt eines Kahnes und ist an beiden Endspitzen mit kleinen Handhaben versehen. — Einen viel älteren, ohne zweifei vom Fürsten Lazar herrührenden, silbernen, stark vergoldeten Trinkbecher, mit der später eingegrabenen arabischen Jahrzahl 1389, sah ich im Kl. Vrdnik. Eben daselbst ist auch ein schönes silbernes Modell des Kl. Ravanica und ein Kelch, zwar mit Inschriften, doch aus späterer Zeit (1705 und 1692). 19. Inschrift auf einer grossen silbernen, vergoldeten Schale vom J. 7067 (1559), im Kl. Kuveždin in Sirmien. 20. Nabedrnik (vnoyovduov, ein viereckiges Stück Zeug mit Heiligenbildern, welches die Oberpriester während der Messe an der Seite tragen), mit goldgestickter Inschrift, vom lipover Metropoliten Daniel, im J. 7071 (1563), im Kl. Krušedol. 21. Inschrift der Kirche Petkovica (Filialkirche des Kl. Ši-šafovac), vom J. 1589. 22. Inschrift auf der, mit dreizehn silbernen, vergoldeten Reifen, Perlen und Steinen reich verzierten Mitra (Bischofsmütze) des belgrader und sirmier Bischofs Joachim, vom J. 7115 (1607), im Kl. Krušedol. 23. Panagiar mit Inschrift, vom Bischof Euthymius, ohne Jahr, im Kl. Krušedol. 24. Inschrift auf einem grossen silbernen, ganz vergoldeten und reich verzierten Kreuze des belgrader Metropoliten Hadži Hilarion, vom J. 7158 (1650), im Kl. Krušedol. Die Jahrzahl ist dreimal ausgedrückt: .^зрви. .^ахн. 165. (sie, ohne Null). 25. Panagiar mit Inschrift, von dem eben genannten Metropoliten Hadži Hilarion, vom J. 1652, im Kl. Krušedol. 26. Inschrift auf einem silbernen Weihrauchgefäss (роучка), vom J. 1654, im Kl. Kuveždin. 27. Inschrift auf der silbernen, vergoldeten, mit Edelsteinen verzierten und mit Heiligenbildern bedeckten Ripida (Scheibe, von den Ministranten während der Liturgie an einer Stange getragen), von dem eben genannten Metropoliten Hadži Hilarion, vom J. 1664, im Kl. Krušedol. III. Urkunden. Bulgarien, Serbien und Bosnien waren einst reich an Urkunden aller Art, vorzüglich an Stiftungs- und Schenkungsbriefen für Klöster und Kirchen. Viele derselben mögen bis ins IX. und X. Jahrh. zurückgereicht haben, die nun wohl in den vielen Kriegen und Drangsalen aller Art, welche diese Provinzen heimgesucht haben, sämmtlich zu Grunde gegangen sind. Reichlicher dürfte die Ausbeute an Diplomen aus dem XIII—XV. Jahrh. sein, die sich ein künftiger slawischer Philolog oder Historiker aus diesen Ländern versprechen mag. Nur weniges davon wurde nach Oesterreich und andern Staaten herübergerettet; das meiste, was noch vorhanden ist, modert in den Klöstern des Ril, Šar und anderer Gebirge. Das uralte bulgarische Kloster Zo-graf auf dem Atlios, ein Chilandar der Bulgaren, der h. Johann Rilski auf dem Orbelus, u s. w., sind, nach der Aussage sachkundiger Eingebornen, reichhaltige Archive der Chrysobullen bulgarischer Könige. Beachtenswerth sind in dieser Hinsicht auch die Worte des Patriarchen von Bulgarien Euthymius im Leben des h. Petka: „Joann Asjen (1210—1241), syn starago carja Asjena, postavi mitropolity i episkopy svjetlje i blagočesti-vje, jakože svjetli jego chrysovuli v slavnjej Lavrje svetyje gory i Pro tat je othr'venom svjedjetelstvujut licem." Dalmatien und Kroatien, dessen slawische Einwohner schon unter Heraklius (610—641) durch lateinische, aus Rom berufene Priester bekehrt wurden (Const. Porph. de Admin. Imp. c. 31), haben einige lateinische Diplome aus dem IX. Jahrh. mit zahlreichen slawischen Eigennamen aufzuweisen. Aber schon in den Jahren 867—870 fand die durch Cyrills und Methods Bemühungen eingerichtete, und in Bulgarien und Pannonien eingeführte slawische Liturgie auch unter den Serben und Chorwaten Eingang, und Ks. Basilius der Macedonier, selbst ein geborner Slawe (vgl. Kopitar's Beweis in den Jahrbb. der Literat. 46. Bd. S. 83), schickte slawische Priester aus Konstantinopel nach Ulyrikum (Const. Porph. de Admin. Imp. c. 29, Vita Basil. n. 54). Von der Zeit an wurde auch in Serbien und Bosnien der Gebrauch der slawischen Sprache in schriftlichen Urkunden und Verhandlungen überwiegend. Serbien hatte schon vor den Nemanjiden Bischöfe, Klöster, Kirchen u. s. w., deren Namen zum Theil von gleichzeitigen Schriftstellern genannt werden; sollten wohl nirgends mehr schriftliche Denkmäler aus dieser Zeit vorhanden sein? Die Zahl der unter den Nemanjiden gestifteten und mit Chrysobullen versehenen Klöster ist bedeutend gross. Viele von diesen Stift- und Schenkurkunden wurden in den Klöstern und Kirchen auf marmorne Tafeln eingegraben. Die Inschrift zu Žiča ist ein sprechendes Beispiel solcher eingegrabenen Chrysobullen von Stephan I.; und in dem krušedoler Matthäus Viastares v. J. 1453 (N. 151) fand ich dürftige Excerpte mehrerer Urkunden des h. Sava, Kgs. Stephan L und Kgs. Milutin. Von den Donationsurkunden alter serbischer Familien und von den Freibriefen der Städte, von denen in Stephan Dušan's Gesetzbuche so oft Meldung geschieht, und die noch zahlreicher als jene obigen gewesen sein müssen, will ich hier gar nicht reden. Wohl liegen die meisten Klöster aus dieser Periode bereits in Trümmern; einige schriftliche Denkmäler sind auch in den vielen türkischen Unruhen aus dem Lande geführt worden; dennoch zweifle ich nicht, dass Chilandar, De-čani, Piva u. s. w. noch so manches schätzbare Diplom aus dieser Zeit bergen. Der Despot Georg Brankovič 1428—1457 schleppte ein ganzes serbisches Archiv mit sich herum, welches ihm in Ragusa abgenommen wurde und nun verschollen ist. (Engel's Gesch. v. Serbien S. 385). Gegenwärtig sollen sich in Ragusa im dortigen geheimen Archive noch gegen 12 alte serbische Diplome aus dem XIII.—XV. Jahrh. befinden; aber ein Verzeichniss dieser Diplome konnte ich nicht erhalten, da man sie dort mit Misstrauen bewacht. Auch Andr. Kačič Miošič beruft sich in seinem sehr interessanten Buche Razgovor ugodni naroda slovinskoga etc., besonders im 2. -Theile desselben, wo er historisch - genealogische Notizen über sehr viele alte serbische Familien zum Theil aus Archiven mittheilt, äusserst häufig auf Diplome serbischer und bosnischer Könige. Man kann mit gutem Grunde annehmen, dass sehr viele dieser alten Diplome Safafik. Literaturgeschichte. Ш. Band. 1 2 in slawischer Sprache ausgestellt seien; aber specielle Angaben über dieselben theilt Kačič nicht mit. 28. Des Bans von Bosnien Kulin Freundschaftsvertrag mit dem Comes von Bagusa Gervasius (крввашв) dd. 29. Aug. 1189. 29. Des Grossžupans Nemanja Stiftungsbrief für das Kl. Studenica in Serbien, zw. 1160—1195. Der h. Sava erwähnt in der von ihm um 1210 verfassten Biographie seines Vaters Symeon (N. 108) dieser Urkunde. Von derselben ist nun keine Spur in Studenica mehr vorhanden. 30. Kgs. Stephan I. Schenkungsbrief für das Kl. Studenica über mehrere demselben verliehene Besitzungen und Einkünfte, zw. 1195—1221. « Eine in Studenica sehr nachlässig verfertigte Abschrift dieser Urkunde fand ich in einen Kodex v. J. 1619. 31. Privilegien der Stadt Cattaro in Dalmatien, 1240—1314. „Kyr Helenae (Gemahlin Uroš des Grossen) memoriam conservat et urbs Catarus in suis privelegiis", sagt Pejačevič in s. Hist. Serv. p. 214. 32. Königs Stephan Uroš Milutin Schenkungsbrief für das Kloster Chilandar über mehrere Dörfer, vom J. 1291—1308, im Kl. Chilandar. J. Raič in s. Istorija Bolg., Chorv. i Serbov, Wien 1794. 8°. Bd. 2. S. 490—491 führt einige Stellen aus diesem Schenkungsbriefe an, von dem er sich 1758 in Chilandar eine Abschrift verschafft haben mag, wiewohl ihm der freie Zutritt zu den dortigen Literaturschätzen durchaus nicht gestattet wurde. Da Eustachij 1291 — 1308 Erzbischof war, so fällt das Datum der Urkunde innerhalb dieser Jahre. 33. Königs Stephan Uroš Milutin Schenkungsbrief für das Kl. Chilandar über eine von ihm auf dem Athos erbaute Kirche („pir'g i na njem chram Spasov") sammt Zubehör, im J. 6810 (1302), in Kopie aus dem XVI. Jahrh. in dem Metropolitan-archiv zu Karlovic. Dies ist die älteste der in Karlovic vorhandenen serbischen Urkunden, und leider auch nur eine, wie es scheint, eben nicht sehr genaue Kopie. Das Original ist ohne Zweifel in Chilandar noch vorhanden. • 34. Königs Stephan Dečanski Stiftungsbrief für das Kloster Dečani, vom J. 13. Der Erzbischof Daniel erwähnt in s. Chronik dieses Stiftbriefes. 35. Des Carj Stephan Dušan Urkunde vom J. 1346, datirt von Ragusa. Ob in serb. Sprache und wo die Urkunde jetzt befindlich sei, weiss ich nicht. Es erwähnen derselben Card, du Fresne D. Ducange (eigentlich Jo. Tomka Szäszky) Illyricum vetus et no-vum, sive Historia regn. Dalm., Croat., Slav., Bosn., Serv. atque Bulg. Poson. 1746. Fol. pag. 92, ferner Engel III. 279. 36. Des Carj Stephan Dušan Schenkungsbrief für das Kl. Chilandar über einige von ihm auf dem Athos erkauften Grundstücke sammt einer Kirche, vom 12. Dec. 6856 (1347).—Abschrift aus dem XVI. Jahrh. in dem Metropolitanarchiv zu Karlovic. Diese Urkunde hat wegen der bei Beschreibung der Grän-zen vorkommenden Ausdrücke einen hohen sprachlichen Werth. Schade, dass die unverbürgte Richtigkeit der Kopie die Erklärung mancher Wörter derselben sehr erschwert. 37. Des Carj Stephan Dušan Bestätigungs- und Schenkungsurkunde über die dem Kl. Chilandar von seinen Vorfahren und von ihm selbst verliehenen Dörfer, Besitzungen und Einkünfte in seinem ganzen Reiche, vom J. 6856 (1348), das Original auf Pergament mit hängendem, silbernem und vergoldetem Siegel im Metropolitan-Archiv zu Karlovic. Dies ist die älteste serbische Urkunde, deren Original von mir eingesehen worden ist. Ihre Wichtigkeit für Geschichte und slawische Sprachkunde leuchtet von selbst ein. Carj Dušan er-theilte auf Bitten der Mönche diese Urkunde dem Kl. Chilandar während seines Besuches des h. Berges, und bestätigte dann alle von seinen Vorfahren demselben verliehenen Besitzungen in seinem ausgedehnten Reiche, fügte auch selbst einige neue Schenkungen hinzu. Bloss an Dörfern werden mehrere Hunderte in allen Provinzen seines Reiches genannt. Die Bedeutung vieler serbischer Wörter ist kaum zu errathen. Aus allen drei Diplomen (Nr. 35—37) sieht man, dass der damalige serbische Ku-rialstyl von griechischen technischen Wörtern nicht frei war.- P. Solarič, der Herausgeber eines Diploms von Dabiša, schrieb den 19. Aug. 1814 von Venedig aus an seinen Freund Gabriel Bajčevič in Neusatz: знамг еце (ausser dem Diplome Dabiša's vom J. 1395) за д'М; (дипломе) двухг Императоровг нашихг, равноже зд$ има окодо 20 п^назеи сербскихв". S. Ljetopis Srbski 1826. III. 202. Wenn demnach das Wort Imperator hier im eigenen Sinne zu nehmen ist, so müssten die zwei Diplome von Dušan und Uroš sein. 38. Des Fürsten Vik Brankovič Schenkungsbrief für das Kl. Chilandar über zwei innerhalb seiner Besitzungen gelegene Dörfer (vom 15. Aug. 1371), das Original auf Pergament mit hängendem, silbernem und vergoldetem Siegel in dem Metropolitan-Archiv zu Karlovic. Sowohl die Urkunde selbst, als auch das Insiegel, ermangeln des Datums; dieses ist aber .ganz unten am Rande von neuerer Hand in deutscher Sprache und Schrift vorgemerkt. So sehr ich mich auch bemüht habe, Aufklärungen über dieses Datum zu erhalten, so wusste mir doch Niemand den Ursprung desselben anzugeben, welches übrigens sowohl zu dem Inhalte der Urkunde, als auch zu andern Umständen, sehr gut passt. 39. Des Fürsten Lazar Schenkungsbrief für das Kl. Ždrelo in Serbien über mehrere Dörfer, vom 1. Aug. 1380, das Original (angeblich) auf Pergament im Kl. Ždrelo, jetzt Gornjak genannt, in Serbien. J. Vuič machte in s. Putešestvije po Serbii, S. 71—72, eine von ihm besorgte Abschrift dieses Diploms bekannt. Hr. Vuk Stefanovič Karadžič hatte die Güte, es für mich auf das genaueste zu kopiren und zu beschreiben. Sowohl aus der Beschreibung, als auch aus der Kopie ersehe ich, dass das Diplom unecht und ein Produkt neuerer Zeiten ist, womit auch Hr. Karadžič einverstanden ist. 40. Des Fürsten von Serbien, Lazar, Schenkungsbrief für das Kl. Chilandar über einige Dörfer, im J. 6888 (1380), im Kl. Chilandar. J. Raič in s. Istor. Serb. Bd. 3, S. 24 führt einige Stellen aus diesem Diplome an, kraft dessen Lazar dem chilandari-schen, von Stephan Dušan errichteten und dotirten Hospital mehrerer Dörfer schenkte. 41. Des Fürsten Lazar Stiftbrief für das Kl. Ravanica in Serbien, vom J. 6889 (1381), das Original auf Pergament mit hängendem goldenem Siegel im Kl. Vrdnik, jetzt auch Ravanica, in Sirmien. Das Original der Stifturkunde für das berühmte, von den Türken schon oft verheerte, und von den Serben eben so oft aus den Ruinen wieder hergestellte Kl. Ravanica in Serbien wurde, samrnt anderen Originalbriefen, Handschriften und Kirchenkostbarkeiten, bei Gelegenheit der grossen Auswanderung unter dem Patriarchen Černovic durch Mönche zuerst nach Ofen, hierauf nach Vrdnik in der Fruškagora gebracht, woselbst nun auch der Körper des h. Lazar ruht. Seit der Zeit wird Vrdnik auch Ravanica genannt. Im J. 1828 geschah es, dass die grosse, mit Eisen stark beschlagene Kiste mit Silbergefäs-sen, Urkunden (ausser dem Diplome Lazars befinden sich auch mehrere jüngere von walachischen Fürsten und russischen Ca-rjen darin) und andern Kostbarkeiten gestohlen und in Wald geschleppt, aber wieder uneröffnet gefunden ward. In Serbien befindet sich gegenwärtig nur eine Abschrift der Originalurkunde zu Kragujevac. Man erstaunt über die fürstliche, wahrhaft kaiserliche Ausstattung (Lazar war gekrönter Carj, führte aber aus Bescheidenheit nur den Titel Knez) dieses Klosters, in welchem Lazar ein zweites Chilandar für sein Land errichten wollte. Mehr als 150 demselben geschenkte Dörfer werden namhaft gemacht und nach ihren Gränzen beschrieben, anderer Besitzungen und Einkünfte nicht zu gedenken. Auch in sprachlicher Hinsicht ist die Urkunde wichtig. Das Siegel bei derselben hat zwar eine Inschrift, aber keine Jalirzahl; demnach ist die Jahrzahl 6882 (1374) eines im 4. Bande des Ungar. Magazins S. 10 und bei Raic Bd. 3, S. 1 abgebildeten Lazarischen Sie- gelstempels nicht auf die Schrifturkunde von Ravanica zu beziehen, wie es Engel III. 336 irrig gethan hat. 42. Des Kgs. Stephan Tvärdko I. von Bosnien (1374; st. 1391) Schenkungsbrief für den Grafen Johann von Nelipče über die Landschaft Tenen, datirt aus Ostrovica im J. 1390, das Original im Archive der gräfl. Familie Orsič. Eine lateinische Uebersetzung des Diploms lieferte Jos. Mikötzi in s. Otiorum Croatiae Liber Unus, Budae 1806. 8°. pag. 433—434, ohne zu erwähnen, ob das serb. Original mit cyrillischer oder lateinischer Schrift aufgesetzt sei. 43. Des Kgs. Dabiša von Bosnien Schenkungsbrief über das Gebiet Vojnica und Godalje für die Familie Marnavič, datirt von Sutjeska den 2. April 1394. Die lateinische Uebersetzung dieser ursprünglich in serbischer Sprache ausgestellten Urkunde ist in Jo. Tomci Marna-vitii Judicia vetust. famil. Marnavitiae, Romae 1632. 4°. abgedruckt, und durch Zeugnisse konstatirt, dass dieselbe gefertigt sei „ex membrana pergamena antiquissima charactere cyrilliano ac antiqua lingua illirica scripta, de verbo ad verbum, nil ad-dendo vel minuendo, sed prout jacet in litteris originalibus etc." 44. Des Kgs. Stephan Dabiša Schenkungsbrief über ein Dorf für seine Tochter Stana, datirt von Sutjeska den 26. April 1395, das Original auf Pergament im kais. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien. Hr. Davidovič machte eine Abschrift dieser Urkunde in der wiener serb. Zeitung 1815, 3. Sept. N. 195, durch den Druck bekannt. Hr. Kopitar hatte die Güte, das Original für mich aufs neue zu conferiren. Das beigedruckte In-siegel hat eine lateinische Aufschrift. 45. Königs Stephan Dabiša Schenkungsbrief für den Župan Vl'kmir, vom 17. Mai 1395, das Original auf Pergament ehedem (1815) im Besitze des Schiffkapitäns Nikolaus Yucetic zu Triest. P. Solaric liess dieses Diplom in Kupfer stechen und gab es mit einer leider sehr schwerfälligen, über unwesentliche Sachen unendlich breiten, aber das Wesentliche unerklärt lassenden Erklärung heraus: Objasnenije ko suimku diploma Štefana Dabiše, Vened. 1815. 8°. Beide diese letztere Diplome Dabiša's sind von der Hand des Logotheten Thomas, und doch sollen die Schriftzüge sehr von einander abweichen! Allein auf die Treue des Kupferstichs bei Solaric ist nicht zu bauen, und Jho-mas konnte ja Schreiber haben, die seine Koncepte ins Eeine schrieben, und darin auch die Formel: „rukoju logotheta To-maša" (d. i. manu logothetae Thomae). Auch bei diesem Diplom hat das beigedruckte Siegel eine lateinische Inschrift. Von Diplomen des Königs Dabiša spricht beiläufig auch der ungenannte Verfasser der „Topografia Veneta", Venezia 1787. 8°. Bd. I. S. 215, ohne die Sprache, in welcher sie abgefasst sind, oder den jetzigen Aufbewahrungsort genauer anzugeben. 46. Des Kgs. von Bosnien Ostoja (1396; st. 1435) Originaldiplom mit hängendem goldenem Siegel, in Pest. Die Nachricht von diesem Diplom erhielt ich durch den Med. Georg Pantelin, der Eigenthümer will seinen Namen und sein vermeintliches (etwa geraubtes) Kleinod geheim halten. 47. Der Gebrüder Grgur Vlkovič, Djuradj und Lazar, Söhne des Fürsten Vik Brankovič (st. 1398), und ihrer Mutter der verwitweten Fürstin Mara Schenkungsbrief für das Kl. Chilandar über das Dorf Orahovac in Serbien, das Original (um 1400) im Kl. Chilandar. J. Haie erwähnt in s. Istorija Bolgar, Chorvatov i Serbov Bd. III. S. 79 dieses Diploms, und führt einige Stellen, so wie die Unterschrift aus demselben an, ohne jedoch die Jahrzahl anzugeben. 48. Des Kgs. Tvärdko II. von Bosnien Schenkungsbrief für Johann Marnavič über Ländereien in der Gegend von Vojnica und Duvno, datirt zu Sutjeska den 7. Oktb. 1426. Die lateinische Uebersetzung dieser in serb. Sprache ausgestellten Urkunde ist in J. T. Marnavič's oben erwähntem Buche: Indic. vetust. famil. Marnavitiae, abgedruckt, woraus dieselbe der Abt B. A. Kerčelič in s. Notit. praelim. de regno Balm. Croat. etc. Zagrab. 1771. Fol. p. 257 aufgenommen hat Vgl. Pejačevič Hist. Serv. Colocae Fol. p. 399—402. Engel Gesch. v. Serb. S. 374. Gebhardi Gesch. v. Serb. (Pest) S. 433. 49. Des Königs von Bosnien und Serbien Stephan Thomas Schenkungsbrief für den Logotheten Ratkovic, vom 14. Oktb. 1458, bei Herrn Jankovic in Pest, in Kopie aus dem XVI. Jahrh. Die Kopie, die sich gegenwärtig in dem reichhaltigen Privatmuseum des Hrn. Jankovic befindet, stammt aus der Bücher-und Handschriftensammlung des ehemaligen Eržbischofs und Primas Verantius. 50. Der Ex-Sultanin Mara, Tochter des Despoten Georg Brankovič, Urkunde für das Kl. Chilandar über die nach alten Verträgen von den Bagusanern früher nach Jerusalem, nun an die Klöster Chilandar und St. Paul jährlich zu zahlenden 1000 ragusan. Perpern, vom 13. April 6987 (1479}, im Kl. Chilandar. Eine Erwähnung dieses Diploms findet man in J. Raic's Istor. Serb. Bd. III. S. 322—323. 51. Des Herzogs vom Lande des h. Sava und Peč, Vladislav, Schuldbrief an die Bagusaner über 600 ihm geliehene Perpern, datirt aus Ragusa den 11. März 1480. Das Original in Privathänden. 52. Des Vojevoden von der Cernagora, Johann Cernojevič, Schenkungsbrief für das Kl. Cetinj, vom J. 1485, das Original in dem Metropolitenkloster zu Cetinj in der Cernagora. Hr. A. Kucharski, der im J. 1829 auf seiner Reise durch mehrere slawische Länder auch nach der Cernagora einen Ausflug machte, führt dieses Diplom in dem Verzeichnisse der von ihm daselbst gesehenen, alten schriftlichen Denkmäler auf. S. Časopis wlast. Museum w Öechäch, Prag 1829 Heft 4. S. 122—130. 53. Des Despoten Johann Schenkungsbrief für das Kl. St. Paul auf dem Berge Athos, vom 3. Novb. des J. 7004 (1495), das Original mit hängendem goldenem Siegel in dem genannten Kloster. Abgedruckt im P. Julinac: Vureden v .istor. slav. serb. naroda, S. 120—124. Julinac sah das Diplom 1764 bei dem Prohegumen des Kl. St. Paul. Auch Raic versichert, das Origi-ginal selbst gesehen zu haben und liefert von dessen hängendem Siegel (von ihm Moneta aurea genannt) eine treue Abbildung. Istor. Serb. III. 316. 54. Des Despoten von Serbien Johann Schenkungsbrief für das Kl. Krušedol über mehrere Dörfer, datirt im Schlosse Berkasovo vom 4. Mai 7004 (1496), das Original auf Pergament mit hängendem Siegel im Kl. Krušedol. Diese Urkunde hat durch Nässe und Verwahrlosung so sehr gelitten, und ist durch willkürliche, in Sprache und Orthographie von dem Original ganz abweichende Auffrischung verbliebener Wörter und Zeilen so verunstaltet, dass der Text mit Genauigkeit nicht mehr zu entziffern ist. Höchst auffallend ist es, dass dieses Diplom mit bulgarischer Orthographie ausgestellt wurde. 55. Des Vojevoden von Walachien Matia Bassaraba Sehen--kungsbrief an das Kl. Papratije, vom J. 7153 den 20. Novb., das Original auf Pergament mit hängendem Siegel im Kl. Ši-šatovac. Die Orthographie ist" zwar bulgarisch, doch sehr unstet, die Sprache schlecht. IV. Handschriften. A. Bibel. So zahlreich auch Handschriften einzelner biblischer Bücher, besonders des Psalters, der Evangelien und der kanonischen Briefe der Apostel (Evangelije, Apostol) in den serbischen Klöstern Slawoniens und Ungarns anzutreffen sind: so ist doch eine ganze slawische Bibel in der Handschrift bis jetzt in dieser Gegend nirgends entdeckt worden. Dies darf uns nicht befremden, da man selbst in Bussland nur vier Codices der ganzen Bibel kennt, deren ältester vom J. 1499 ist. Zwar erwähnt P. Solaric in s. Pominak knižeskij, Venedig 1810. 8°. S. 33—34 einer slawischen, im Kl. Njem'c in der Moldau geschriebenen, ehemals bei Pericinotti in Venedig befindlichen, nun nach England ausgeführten Bibel vom J. 1429; allein Dobrovsky war geneigt, den scheinbar sehr bestimmten Ausdruck „ljepu rukopisnu bi-bliju našu" nur von einem Theile des Neuen Testaments (Evangelium oder Apostol) zu verstehen. Dem sei indess wie es wolle, so möchte ich für meinen Theil aus dem gegenwärtigen Mangel an Handschriften des Alten Testaments und der ganzen Bibel nicht folgern , dass überhaupt vor dem XV. Jahrh. eine Ueber-setzung der ganzen Bibel im Slawischen nicht vorhanden war. Denn alle Bücher des Alten und Neuen Testaments in einen Kodex zu drängen, war bei der Beschaffenheit der cyrillischen Schrift, besonders in alten Zeiten, sowohl für den Schreiber als den Leser sehr unbequem, wo nicht unmöglich, und schrieb man die Theile des bequemern Gebrauchs wegen einzeln ab, so ist es natürlich, dass man diejenigen am meisten vervielfältigte, deren man zum täglichen Gottesdienste unumgänglich nothwendig bedürfte. Ich kann mich hier auf die Aufzählung und Beschreibung der zahlreichen Handschriften biblischer Bücher aus den späteren Jahrhunderten gar nicht einlassen, und begnüge mich einiges Denkwürdigere besonders aus der älteren Zeit auszuheben. 56. Die fünf Bücher Mosis, das Buch Josua, das Buch der Richter und die vier Bücher der Könige (nach dem Ausdrucke der Griechen) aus dem XV. Jahrli., 358 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Ehemals bestand die Handschrift, wie man aus der Signatur vermuthen kann, wenigstens aus 384 Bl., jetzt fehlen im Anfange 26 Blätter. Das Ende ist ohne Datum. Sonst ist die Handschrift, von den besagten Lücken abgesehen, noch ziemlich gut erhalten. Der Text weicht von jenem der Ostroger Ausgabe und von andern bedeutend ab. Das Ende ist mit bulgarischer Orthographie geschrieben (wahrscheinlich unter Maxim). 57. Ein Pergamentblatt aus einem Psalterium in 4°., wahrscheinlich aus dem XII. Jahrb., in meinem Besitze. Es enthält dieses Blatt, welches ich an der innern Seite des Deckels eines handschriftlichen Euchologion befestigt fand, den Psalm CXVIII., 21—43. Die Orthographie, die zwischen der bulgarischen und russischen gewissermassen die Mitte hält, bietet manches Eigentümliche dar. Sie stimmt mit der des bald zu charakterisirenden Evangelienfragments (N. 68) in der Hauptsache überein. Ich nenne diese Familie der Handschriften, wegen der Verwechslung des u und v, z. B. včenik, navči, prauda, u slo-vesjech u. s. w., und wegen anderer Spracheigenheiten, die ruthe- nische oder russinische, deren Gebiet Ostungarn und Ostgalizien ist, und rechne zu derselben auch das berühmte, aus Krylos bei Galič stammende Evangelium in Moskau vom J. 1144, ferner den Hanke'schen Kodex aus dem XIII. Jahrh. in Wien. 58. Psalter, mit der akathistischen Hymne, auf Pergament in 16°., in der Vaticana zu Rom. Dobrovsky beschreibt den Kodex, nach dem Canonicus Bo-browski, folgendermassen: „Cod. serb. membran, in 16°., in Bibl. Yatic., aetatis posterioris, nitide exaratus, sed charactere mirum in modum reformato ex Cyrilliano, ita ut scriptor artem tachy-graphicam fingere videatur". Instit. 1. slav. p. XIII—XIV. 59. Psalter, aus dem XV. Jahrh., auf Papier in 4°., in der kais. Hofbibliothek zu Wien. Dobrovsky Instit. 1. slav. p. XXVII. 60. Psalter, auf Papier in Fol., aus dem XV. Jahr., im Kl. Vrdnik. Das Ende fehlt, sonst noch ziemlich gut erhalten. 61. Psalter, Apostol (d. i. Apostelgeschichte und Lectionen aus den kanonischen Briefen) und die Synaxarien sammt dem Ho-rologium, aus der 2. Hälfte des XV. Jahrh., 252 Bl. auf Papier in Fol., im Kl. Krušedol. Diese Handschrift befand sich ehedem in der Sammlung des Erzbischofs Maxim, wie am Ende derselben bemerkt wird. Sie ist, besonders im Anfange, sehr beschädigt. Der Schriftzug ist charakteristisch: eine Kurrentschrift, derjenigen, mit welcher die letzten Blätter des krušedoler Pravilnik vom Jahre 1453 (Nr. 151) geschrieben sind, sehr ähnlich. 62. Psalter mit dem Posledovanije, d. i. mit den Synaxarien, dem Horologium u.s.w., aus dem Ende des XV. oder dem Anfange des XVI. Jahrh., auf Papier in 4°., 412 Bl. Ehedem iji der gräfl. Tolstoj'schen, nun in der kais. Bibliothek in St. Petersburg. Im J. 1618 befand sich die Handschrift in der Einsiedelei bei Studenica, im J. 1638 wurde sie von Athos nach Russland gebracht. Vgl. Kalajdovič und Strojev Opis. slav.-ross. rkp. itd. 1825. 8°. S. 359. 63. Psalter, mit dem Menologium oder Synaxarium, dem Kultus für die grosse Faste, dem Horologium und mehreren Kanonen für Heilige, geschrieben von dem Hieromonach Gavrilo Tro-jičanin im Kl. Trojica in Serbien, im J. 7156 (1646), 464 Bl. auf Papier in 4°., in meinem Besitze. Nicht das Alter, sondern andere Eigenthümlichkeiten dieser Handschrift sind die Ursache, dass ich sie hier näher beschreibe. Auf die Psalmen folgt nämlich der Mesjacoslov, d. i. das Synaxarium od. Menologium, nicht wie sonst bloss die Namen der Heiligen und die Troparien und Kondakien, sondern auch kurze, aber schätzbare chronologische und biographische Notizen, als Beigabe des Schreibers, enthaltend. Es wäre sehr zu wünschen, dass künftig die Forscher auf Handschriften dieser Art ihr Augenmerk mit besonderer Wachsamkeit richten, um zu erfahren, ob es nicht ältere Handschriften mit solchen oder noch reichhaltigeren Beilagen gebe. Die Chronologie, die in diesem Menologium befolgt wird, verdient vollends unsere Beachtung und muss hier näher auseinander gesetzt werden. Bekanntlich herrschten unter mehreren Jahrrechnungen der morgenländischen Christen besonders zwei vor 1) die historische oder alexandri-nische von Julius Africanus, welche (nach Gatterer) von der Schöpfung bis zur Geburt Christi 5501 Jahr zählt, und 2) die bürgerliche oder konstantinopolitanische ,■ welche 5509 rechnet, und das Jahr mit dem 1. Septb. anfängt, so dass 5509 dieser Aera = 1 nach Christi Geburt ist. Sowohl diese, als auch jene Jahrrechnung kommt in serbischen Handschriften vor, und zwar beide oft in einem und demselben Kodex. Die Ursache dieses sowohl für die ältere serb. Geschichte, als auch für die Handschriftenkunde äusserst wichtigen, bis jetzt, so viel mir bekannt, von Niemanden beachteten, Doppelgebrauchs will ich hier nicht näher untersuchen. Hier nun einige Beispiele aus dem genannten Menologium. Man vgl. z. B. beim 25. März: Blagovještenije... ježe byst... v ljeto .^еуче. = 5499, beim 5. Decb.: Rožd'stvo Chri-štovo... ot bytija miru v ljeto ,^-еФ. = 5500, beim 6. Jän.: Bogoja-vljenije... kr'sti se Isus Christos v lj. ,#«-еФЛ. = 5530,beim 1. April: Isus Christos raspet byst i v'skr'se... v lj. .^вФле. ~ 5535 (wobei also angenommen wird, dass der Erlöser an 35 Jahre auf Erden gelebt habe); dahingegen beim 15. Mai: Sv. Lazar.,, ubijen byst na Kosovu... ot s'tvorenija svjeta v Ij. .^Sfira, = 6897 (1389) usw. Bei jedem in diesem Menologium namhaft gemachten Heiligen sind chronologische Angaben über seine Lebenszeit beigefügt. Mehr oder minder ausführlich und interessant sind die Nachrichten bei den hh. Kyrill, Johann Rilski, Symeon, Sava, Arsenij, Stephan Dečanski, Lazar, der h. Petka usw. Der Vf. führt oft verschiedene Angaben an, mit der Bemerkung, er habe es in dem einen Ljetopis so, in dem andern anders gelesen. Für den Gebrauch der alexandrinischen Aera führe ich nur noch einige andere Daten als Zeugen an. In einem handschriftlichen Ot'čnik auf Papier in Fol. im Kl. Krušedol liest man am Ende: s'vr'ši' se meseca maja .в. d'n v lj. ,^-зма. (7041) a ot rožd'stva Christova ..^афм. (1540). Der Schluss der gedruckten venediger Liturgien 1527 lautet: s'vr'äi se ot bytija v 1. ,^-зкз. (7027), a ot rozd'stva Christova .^аФкз. (1527), und des Euchologion von Goraždje 1531: s'vr'ši se ot bytija v 1. ,^-злв. (7032) a.ot rozd'stva Christova .^-аФла. (1531), meseca Ochtomvrija .ка. d'n. In einem von Drago-savljevic erwähnten Molitvoslov, viell. Vinc. Vukovic's Ven. 1560. 8°., in der chronolog. Tafel liest man: „Ot Adama do Roždenija Christova 5500. Od Adama do spasenija strasti Iisusa Christa 5533." Bekanntlich müssen bei der konstantinopolitanischer Jahrrechnung statt 5508 allemal 5509 abgezogen werden, sobald das Datum in die Monate Sept. bis Dezb. fällt, und dies findet man in Handschriften, wo beide Jahrzahlen nach der Welterschaffung und nach Christi Geburt neben einander gesetzt werden, meist sehr genau beobachtet: bei der alexandrinischen Aera kommt hingegen, wie man schon aus den angeführten Beispielen sieht, der missliche Umstand vor, dass die Mönche bald volle 5501, bald nur 5500 Jahre bis Christi Geburt zählen und den Anfang das Jahres bald auf den September setzen, bald auch nicht. — Welche unangenehme Verwirrung chronologischer Daten in die ältere serbische Geschichte diejenigen serbischen Schriftsteller, die den wichtigen Unterschied und Gebrauch dieser beiden Aeren nicht kannten, gebracht haben mögen, wird man nach dem Gesagten von selbst entnehmen können. 64. Neues Testament sammt Psalter, alte serb. Handschrift, ehemals in der Privatbibliothek des Papstes Benedikt XIV. Dobrovsky sagt von dieser Handschrift: „Cod. serb. anti-quus, olim in peculiari bibliotheca Benedicti PP. XIV., a Cara-mano et Math. Sovic inspectus." Inst. 1. slav. p. XIII. 65. Neues Testament, enthält nach dem Evangelium Johannis auch die Apokalypse sammt vier andern kurzen Aufsätzen, auf Pergament in 8°., in der St. Marcus-Bibliothek zu Venedig. Die vier Aufsätze sind: a) de decem verbis scriptis in ta-bulis lapideis, b) Dorothei episcopi Tyri de 68 discipulis Domini, c) Epiphanii de apostolis, d) de Pauli ortu et martyrio. Dobrovsky Instit. L slav. p. XIV—XV. Id. ap. Griesbach N. 11. 66. Lectionen aus den Evangelien für das ganze Jahr, auf Pergament, angeblich aus dem XI. Jahrh., in der Vaticana zu Bom. Assemani schätzte sein Alter so hoch; Dobrovsky nennt ihn „codex serbicus". Inst. 1. slav. p. XII. 67. Die vier Evangelien, auf Pergament, angeblich (nach dem Katalog) aus dem XI. Jahrh., ehemals in der Coislinian'schen, jetzt in der k. Bibliothek zu Paris. Dobrovsky Instit. 1. slav. p. 689, 693, 705—706. 68. Zwei Pergamentblätter eines Lectionarium der Evangelien in 4°., wahrscheinlich aus dem XI. Jahrh., in meinem Besitze. Ich fand diese zwei Pergamentblätter an der innern Seite des Deckels eines handschriftlichen Liturgiarions aus dem XV. Jahrh. befestigt. Die Fragmente bieten in dem Gebrauche der Vocale viel Eigenthümliches dar, und in dieser Hinsicht stehen sie in der Mitte zwischen der bulgarischen und russischen Handschriftenfamilie und gehören zu der ruthenischen Recension. Sie enthalten das Ende des neunten Auferstehungsevangelium Joh. XX., 19—31, ferner das zehnte Auferstehungsevangelium Joh. XXI., 1—14, dann das Ende einer Homilie, und endlich das Evangelium Matth. XIV, 22—34. Die Schrift hat zum Theil schon sehr gelitten und ist nicht mehr ganz zu lesen. 69. Das ehemalige berühmte Evangelienbuch zu Rheims, cyrillisch und glagolitisch auf zwei Kolumnen geschrieben, wahrscheinlich aus dem XIII. Jahrh., in der französischen Revolution zu Grunde gegangen. „Evangelia", sagt Dobrovsky, „slavonica lingua exarata, religiöse Rhemis servata, quae reges Galliae coronandi prae-stando jusjurandum tangere solebant, furor tumultuantium, proh dolor igni tradidit". Instit. 1. slav. p. XIV. Alter vermuthete, dass dieses Evangelium um das J. 1204, nach der Plünderung der Sophienkirche zu Konstantinopel (im J. 1204) durch die Lateiner, Dobrovsky hingegen, dass es erst unter Ludwig dem Heiligen, als ein Geschenk von der serbischen Königin Helena, die eine französische Prinzessin war, etwa um das J. 1250 nach Frankreich gekommen sei. Allein Helena wird in den Chroniken nur eine fränkische Prinzessin genannt, was überhaupt nur eine Nichtgrieclun und Nichtserbin bedeutet. Auf die Aussagen und Zeugnisse des Ks. Peter I. und des gelehrten Engländers Thomas Ford Hill gestützt, hielt es Dobrovsky dafür, dass dieses Evangelium auf zwei Kolumnen mit cyrillischen und glagolitischen Buchstaben geschrieben war, und höchstens aus dem XIII. Jahrh. stammen mochte. 70. Die vier Evangelien, aus dem Anfange des XIV. Jahrh., 391 Bl. auf Pergament in kl. 4°., im Kl. Šišatovac in Sirmien. Die Handschrift ist am Anfange und Ende verstümmelt, und auch sonst lückenhaft. Vorne fehlen 5 Blätter, das erste vorhandene Blatt beginnt mit dem Kapitelindex des Matthäus; nach dem ersten Blatte des Textes des Matthäus sind 5 Blätter ausgeschnitten; in dem Directorium über die Lectionen sind in der vorletzten und letzten Lage 9 Blätter herausgerissen; und am Ende scheint eine ganze Lage abzugehen, indem der Peri-kopen-Index mit dem 1. Februar abbricht; überdies sind die letzten 5 Bl. sehr beschädigt. Der Kodex hat von der Zeit mehr gelitten, als der Apostel vom J. 1324, besonders ist die rothe Schrift sehr verwischt. Die Schriftzüge sind gröber und weniger gleichgehalten, als in dem Apostol; die Schwärze frischer; den- noch möchte ich dieses Evangelium für etwas älter halten, als der Apostol ist. Die Orthographie ist rein serbisch. 71. Die vier Evangelien, auf Pergament in 4°., nach Assemani aus dem XIII. Jahrh., nach Dobrovsky aus dem Ende des XIV. oder Anfange des XV. Jahrh. in der Vaticanbibliothek zu Rom. Dobrovsky Inst. 1. slav. p. XII—XIII, 75. Id. ap. Griesbach „Vat." Alter p. 1008. 72. Die vier Evangelien, vom J. 6880 (1372), ein serbischer Kodex auf Pergament, auf der k. k. Hofbibliothek in Wien. 73. Die vier Evangelien, wahrscheinlich aus dem XIV. Jahrh., auf Pergament in 8°., im Kl. Nikolja in Serbien. Eine Beschreibung dieser, am Anfange und Ende unvollständigen Handschrift findet man in V. St. Karadžič's Danica 1826 S. 14 ff. Bemerkenswerth ist, dass in derselben das den Serben eigentümliche Zeichen h für das erweichte т und д gebraucht wird. Das älteste Originaldenkmal mit diesem Buchstaben , welches ich bis jetzt entdeckt habe, ist die Schrifturkunde für das Kl. Ravanica vom J. 1381 (N. 41). In allen ältern mir bekannten serbischen Denkmälern wird dieser serbische Laut durch k und r, bisweilen mit einem nachgesetzten + ausgedrückt. Da der Gebrauch des Pergaments bei Handschriften in Serbien im XV. Jahrh. bereits sehr selten ist, so glaube ich nicht zu irren, wenn ich das Alter der Handschrift in die Jahre zw. 1350—1400 setze. 74. Zwei pergamentene Blätter aus einem serbischen Evangelienkodex aus dem XIV. Jahrh., in meinem Besitze. 75. Die vier Evangelien, mit bulgaro-wlachischer Orthographie, aus dem XIV.—XV. Jahrh., 321 Bl. auf Pergament in Folio, in der Bibliothek des Herrn von Jankovič in Pest. Anfang und Ende fehlt. In der Mitte einige Blätter auf Baumwollenpapier. 76. Die vier Evangelien, mit bulgarischer Orthographie; aus dem XV. Jahrh., 167 Bl. auf Papier in kl. Folio, in der Metro-politanbibliothek zu Karlovic. 77. Lectionen aus den Evangelien, mit beigefügten kurzen Homilien, in ruthenischer Mundart, aus dem XV. Jahrh., 222 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Bodjan in Ungarn. Die Handschrift ist sowohl im Anfange als auch am Ende defekt, bietet demnach kein Datum dar. 78. Die vier Evangelien, auf Papier in Folio, im J. 1430 durch den Hieromonachen Athanasije in der Lavra Pantokrator auf Athos gekauft und ehemals dem Patriareben Nikon gehörig. Dobrovsky Instit. 1. slav. p. XXII. 79. Die vier Evangelien auf Befehl des Despoten und Erzbi-schofs Maxim geschrieben durch den Hieromonachen Pankratije im J. 7022 (1514), 354 Bl. auf Papier in gr. Folio, im Kl. Krušedol. (Nr. 16.) Ein seltenes Prachtexemplar in grösstem Folio, mit bewunderungswürdigem Fleisse und äusserst schön geschrieben. Das Belege der Deckel besteht aus massiven silbernen Tafeln mit Verzierungen und Inschriften. 80. Die vier Evangelien, im J. 1535 von dem Fürsten Peter, Sohn Stephan des ältern, Vojevoden von der Moldau, dem xe-ropotamer Kloster geschenkt, auf Papier in Folio, in der k. Hofbibliothek zu Wien. Dobrovsky Instit. 1. slav. p. XXIII. 81. Die vier Evangelien, geschrieben durch den Hieromonachen Nikanor im Kl. Remeta im J. 7087 (1579), 309 Bl. auf Papier in gr, Folio, im Kl. Krušedol. Dieses Evangelium wetteifert mit dem vorletzten, unter N. 79 beschriebenen, an Schönheit der Schrift und Pracht des Einbandes. In beiden ist das Papier von blendender. Weisse, die Schrift gross und von Anfang bis zu Ende gleichförmig, die Anfangsbuchstaben und die Trennungspunkte zwischen den Sätzen vergoldet etc. 82. Die vier Evangelien, aus dem XVI. Jahr., 339 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Es ist dies das dritte, kleinste handschriftliche Prachtevangelium im Kl. Krušedol, die Deckel mit Silber beschlagen, vergoldet und mit Heiligenbildern und Edelsteinen verziert. Šafaflk. Literaturgeschichte. IH. Band. 13 Ausserdem sind auch die gedruckten belgrader und mrkšina-crkva'er Evangelien in gleichem Prachtbande da. 83. Die vier Evangelien, auf Papier, in der kön. öff. Bibliothek zu Prag. Dobrovsky Instit. 1. slav. p. XVII. 84. Die vier Evangelien, auf Papier in Folio, bei Herrn k. k. Bibliothekskustos B. Kopitar in Wien. Dobrovsky Instit. 1. slav. p. XXXI. 85. Apostol, d. i. Apostelgeschichte und die kanonischen Briefe der Apostel, geschrieben unter Kg. Stephan Uroš III. Dečanski, auf Befehl des Erzbischofs Nikodim von dem Hieromonachen Damian in der Stadt Ž(d)rjelo im Distrikte Peč, und beendet am Feste der h. Dreifaltigkeit im J. 6832 (1324), 230 Bl. auf Pergament in 4°., im Kl. Šišatovac. Abbe Dobrovsky benutzte diesen Apostol, der die Apostelgeschichte in der gewöhnlichen Ordnung, die Episteln aber nach Lectionen enthält, bei der Herausgabe seiner altslawischen Grammatik. Von seiner Hand ist die Zählung der geordneten Blätter und die Notation der Texte am Bande. Leider fehlen bei dieser schätzbaren Handschrift bereits einige Blätter, und zwar eins in der Mitte, einige aber vor dem letztem Blatte (230), auf welchem sich die zum Glück erhaltene Schlussrede befindet. Unter Žrjelo ist, meiner Meinung nach, nicht jenes am Flusse Peč, jetzt Kl. Gornjak genannt, sondern ein anderes im Gebiete der Stadt Peč, alban. Ipek, am Flusse Bistrica unweit Dečani zu verstehen. Die Lesarten dieses Apostols sind durch Dobrovsky's Meisterwerk zur Genüge bekannt; für den serbischen Sprachgeschichtsforscher sind Macaronismen, wie slunce, j. sunce, živemo, tretijega u. s. w., von gewichtvoller Bedeutung. Sonst ist die Schrift sehr regelmässig, schön, die Orthographie uralt, überall oy statt des späteren s, doch nirgends mehr отв statt fi>. 86. Apostol, die Apostelgeschichte und Lectionen aus den Episteln, aus dem XIV. Jahrh., 87 Bl. auf Pergament in 4°., im Kl. Bešenovo. Diese Handschrift gehört der Orthographie zufolge der bulgarischen Familie an; ist aber sehr unvollständig, indem in der Mitte mehrere Quaternionen ausgerissen sind, und auch am Ende eine bedeutende Anzahl Lagen und somit auch die Schlussworte abgehen. Sie ist bei weitem weder so korrekt, noch so schön geschrieben, als der šišatovacer Apostol. 87. Apostol, geschrieben im J. 1406 und dem Fürsten Hrvoja dedicirt, auf Pergament, ehemals in der Privatbibliothek des Papstes Benedikt XIV., jetzt in der Vaticana (?) in Rom. Dobrovsky Instit. 1. slav. p. XIII. 88. Apostol, aus der zweiten Hälfte des XV. Jahrh., 252 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Die Handschrift hat leider durch die Zeit und Verwahrlosung sehr gelitten. Anfang und Ende fehlt. — Mehrere handschriftliche Evangelien und Apostol aus dem XVI,— XVII. Jahrh., die ebenfalls in Krušedol aufbewahrt werden, übergehe ich hier, weil sie sich durch nichts auszeichnen. 89. Apostol, auf Papier in 4°., in der k. Hofbibliothek in Wien. Dobrovsky Instit. 1. slav. p. XXIV. 90. Apostol, aus der ersten Hälfte des XVI. Jahrh., 218 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Rakovac in Sirmien. Die ersten paar Blätter fehlen; sonst fleissig geschrieben und gut erhalten. 91. Apostol, aus dem XVI. Jahrh., auf Papier in Folio, im Dorfe Ležimir in Sirmien. Aehnliche und zum Theil auch jüngere Abschriften des Apostols befinden sich hie und da in den Kirchen alter serbischer Gemeinden in Sirmien, in der Bačka usw. 92. Apostol, aus dem XVI. Jalirh., 212 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Fenek im peterwardeiner Gränzregiment. (Eine spätere Unterschrift darin ist v. J. 7044 [1536].) 93. Die Apokalypse mit dem Anfange des Evangelium Johannis, geschrieben von Radosav zw. 1443—1460, ehemals bei M. Sovič. Die Nachricht bei Dobrovsky lautet: parvus codex cyrilli-cus Bosnensis, quem scripsit quidam Radosav christianus cui-dam Goisavo christiano diebus regis Tomasch (wohl Stephan Thomas Christi'c, Kg. von Bosnien 1443, ermord. 1460) et avi Ratko; olim in bibl. Matthiae Sovich archidiakoni Oserensis." Instit. L slav. p. XIV. B. Liturgie. * < • У •Es befinden sich, wie leicht zu vermuthen ist, vielleicht von keinem andern Fache der altslawischen kirchlichen Literatur so viele Handschriften in den serbischen Klöstern und Kirchen, als von diesem. Wenigstens fand ich bei dem Besuche mehrerer Klöster in Südungarn und Slavonien fast keines derselben, welches nicht eine Anzahl liturgischer Handschriften, namentlich Liturgien, Rituale, Horologium, Oktoich, Triod, einzelne Theile des grossen, nach Monaten in Bände abgesonderten Menäums (die zahlreichste Rubrik in allen Klöstern), Gebetbücher, Sti-chirar, Typikon usw. aufzuweisen hätte; einige, wie Krušedol, Remeta, Vrdnik, Opovo, Šišatovac, zeichnen sich durch eine Menge solcher Handschriften besonders aus. Da aber die meisten derselben weder durch ihr Alter (denn sie sind bis auf wenige Ausnahmen im XVI—XVII. Jahrh. geschrieben), noch durch sonstige Vorzüge und Eigentümlichkeiten eine besondere Auszeichnung und Beschreibung an diesem Orte verdienen, so begnüge ich mich, bloss auf einige derselben, ihres sprachlichen oder historischen Interesses wegen in aller Kürze hinzuweisen. 94. Die Liturgie des Priesters Theophan, geschrieben vom Priester Ljuboslav, eine aus zwei zusammengenähten Blättern bestehende grosse Pergamentrolle, in dem Metropolitankloster zu Cetinj. Hr. A. Kucharski erwähnt in s. brieflichen Berichte (Časop. wlast. Mus. Prag 1829 IV. 121 ff.) dieses alten pergamentenen Volumens, ohne es näher zu charakterisiren. 95. Kanon zu Ehren des h. Nikolaus sammt Beilagen, vom Anfange des XVI. Jahrh., 201 Bl. auf Papier in 4°., in der Me-tropolitanbibliothek zu Karlovic. Die Handschrift enthält: 1) des Erzbischofs von Alexandrien Christophor Nachricht und Belehrung (povjest i poučenije), Bl. 1—12, von etwas späterer Hand; 2) das Officium des heil. Nikolaus, Bl. 13—49. Hier ist statt der Doxologie das Bild eines Fisches am Rande gesetzt, wie in dem Pentikostar von Mrkšina crkva 1566. Fol.; 3) Leben und Wunder des h. Nikolaus, Bl. 50—85; 4) Paraklis für den h. Nikolaus, Bl. 85—93; 5) abermal ein Wunder desselben Heiligen, Bl. 94—97; 6) Nachricht „aus alten Büchern" vom jüdischen König Assa, Bl. 98—118; 7) Nachricht aus der Chronik von Nimrod, Bl. 119—125; 8) Ni-kodims (apokryphisches) Buch über die Auslieferung des Heilandes, Bl. 126—165; 9) Johannes Chrysostomus Reden über Hiob, Bl. 166—181; 10) Kurze serbische Annalen, Bl. 182—193, endigen mit der ersten Reise des Bischofs Maxim nach der Walachei im J. 1503; 11) Aufschrift auf einem Denkstein in der Ebene Kosovo (N. 9), Bl. 194; 12) Sprüche griechischer Philosophen, Bl. 195 —197 r.; 13) Oxijar, über Accentuation und Abbre-viation slawischer Wörter, Bl. 197v. — 201. Am Deckel steht eine spätere Nachschrift vom J. 7148 (1640), unter dem Patriarchen Paisije. 96. Kanonen (pravila) zu Ehren serbischer Nationalheiligen, auf Veranstaltung des rakovacer Klostervorstehers Theophan, geschrieben durch den Hieromonachen Maxim im J. 7222 (1714), 396 Bl. auf Papier in 4°., im Kl. Rakovac. Die den Kanonen beigesetzten Biographien, und der berühmte serbische Kalender, Wien 1771, der einen lebhaften, in mehreren polemischen Schriften geführten Streit veranlasste, und insbesondere den liberalen Jesuiten Pejačevič bewog, eine Geschichte von Serbien zu schreiben, sind die Ursache, warum ich diese junge Handschrift hier anführe. Die Heiligen, deren Kanonen und Leben hier stehen, sind 1) der h. Sava, 14. Jan. ohne Prolog (kurzes biographisches Elogium), Bl. 1—24; 2) h. Symeon, 13. Febr., ohne Prolog, Bl. 25 -48; 3) h. Stephan Decanski, 11. Novb., mit Prolog, Bl. 49—65 ; 4)*) 5) h. Maxim, 18. Jan., mit Prolog, Bl. 88—105; 6) h. Stephan, Sohn Georgs, 9. Okt., mit Prolog, Bl. 106—123; 7) h. Johann, 10. Dec., ohne Prolog, Bl. 124—148; 8) h. Lazar, 15. Juni, ohne Prolog, Bl. *) Durch Versehen des Autors in der Originalhandschrift ausgelassen. 149_168; 9) h. Stephan Štiljanovič, 4. Oktb., sammt einem ausführlichen Leben und Elogium, Bl. 169—210; 10) h. Theodor, am Samstag der ersten Fastenwoche, Bl. 211—225 (hier wohl nur deshalb, weil sein Körper in dem sirmischen Kloster Opovo aufbewahrt wird); 11) h. Uroš, Dušans Sohn, 2. Dezb., sammt dem Prolog desselben und des diokleer Einsiedlers Joannikije (unter Djordje Brankovič), Bl. 226—248; 12) Leben und Elogium des Stephan Dušan und seines Sohnes Uroš, vom Erzbischof und Patriarchen Paisije, Bl. 249—271; 13) Uebertragung der Gebeine des h. Stephan des Protomartyrs nach der Stadt Konstantia, 2. Aug., Bl. 272—294 (hier wohl deshalb, weil dieser Heilige der Landespatron von Serbien war); 14) Leben und Elogium des h. Lazar, 15. Juni, Bl. 295—298; 15) h. Simon (so hiess der vor dem Tode eingemönclite Stephan I.), 24. Sept., sammt Leben und Elogium, Bl. 299—326; 16) Stephan Milutin, 30. Oktb., sammt Leben und Elogium, Bl. 327—352; 17) Leben und Elogium desselben Stephan Milutin, Bl. 354—360; 18) Leben und Elogium des Stephan Dečanski vom Hegumen von De-čani, Grigorije Camblak, Bl. 361—396. — In dem Festtagsme-näum von Božidar Vukovič, Venedig 1538. Fol. stehen die Kanonen folgender serb. Heiligen: der h. Paraskeva (Petka), des h. Symeon, des h. Sabbas und des h. Stephan Dečanski. Auf Veranstaltung und Kosten des arader Bischofs Synesius Živa-novič erschien folgendes Buch: Pravila molebnaja svjatych serb-skych posvjetitelej, Rimnik 1761. 4°. 261 Bl., seit dem einigemal in Venedig u. a. aufgelegt. Hieher gehören auch des chi-landarer Mönchs Theodosije Kanonen für den h. Symeon und Sabbas. Die Vergleichung dieser Handschrift mit den gedruckten Kanonen überlasse ich gern andern. In den Prologen und Biographien ist für die serbische Geschichte fast gar keine Ausbeute. 97. Bruchstück eines Stichirars mit Noten, aus dem XVI. Jahrh., auf Pergament in 4°., ehedem in der Bibliothek des Protopresbyter Sava Kosič zu Kisfalud, gegenwärtig bei mir. Hr. A. Dragosavljevič fand dieses in fünf Stücke zerschnittene und zu einem Beutel (der ehemals zur Aufbewah- rurig von kleinen Partikeln von Reliquien in irgend einem Kloster oder bei einer Kirche gedient haben mag), zusammengenähte Blatt, und liess den Text nebst Erläuterung in dem serbischen Ljetopis 1827, Hft, III., S. 48—54 abdrucken, wobei sich jedoch auf der gestochenen Tabelle, nach meiner genauen Ver-gleichung, abgesehen von der Untreue des Schriftzugs, im Texte einige Unrichtigkeiten eingeschlichen haben. Die zwei Stichiren sind, was den Herausgebern unbekannt blieb, aus dem Triodion quadragesimale, und zwar aus der Vigilie des Fastnachtssonntags entnommen. Man braucht nur einen Blick auf das Fragment zu werfen, um sich von dessen hohen Alter zu überzeugen. Die über die Sylben gesetzten Gesangnoten stimmen mit denen des Tolstoj'schen Stichirars aus dem XVI. Jahrh. aufs vollkommenste überein, so dass sich beide Handschriften, wenn die unsrige ganz wäre, sehr schön gegenseitig konstatiren würden. Vgl. Kalajdovič und Strojev Opis rukop. Moskau. 1826. 8°. S. 211 und das beigelegte Facsimile. Ob der Stichirar vom J. 1157 in der Synodalbibliothek zu Moskau (Dobrovsky Slawin S. 281) ebenfalls mit Noten versehen sei, weiss ich nicht. Auch dieses Fragment halte ich für ein Ueberbleibsel der vielen, einst im ungarischen und galizischen Russinenlande geschriebenen, nun leider fast sämmtlich untergegangenen Codices, auf deren Spur man künftig mehr Acht haben sollte. 98. Bruchstücke eines alten Oktoichs, in einem Palimpsest, 165 Bl. auf Pergament in 4°., in der Barberinischen Bibliothek in Rom. Hr. Canonicus Bobrowski aus Wilno entdeckte auf seiner Reise diesen Palimpsest (um 1822). Der jetzige Kodex, aus dem XIII. Jahrh., enthält den Ecclesiastes und die zunächst folgenden Bücher des Alten Testaments nach der alexandrinischen Version. Die rescribirten Blätter sind aus zwei Codicibus entnommen: 1) aus einem alten griechischen, in dem einige biblische Bücher geschrieben waren; 2) aus einem alten slawischen, der eine Sammlung kirchlicher Hymnen oder Oden um-fasste, und dessen Schriftzug dem der griechischen Handschriften aus dem IX. Jahrh. ähnelt. Slawische ausgelöschte Züge bemerkte Hr. Bobrowski auf den Bl. 57, 58, 69, 76, 77, 84, 92 bis 165. Nach den von Bobrowski mitgetheilten Proben, die eine Verwechslung der Buchstaben s und a, ferner die Veränderung des д in e, darbieten, schliesst Hr. Vostokov, dass der slawische Kodex höchstens aus dem XII.—XIII. Jahrh. sein könne. Ich bin darüber einer andern Meinung. Die organische cyrillische Orthographie, eigentlich für bulgarische Slowenen eingerichtet, und dann zu den Slowenen nach Pannonien übertragen, ward ohne Zweifel schon im X. Jahrh. in verschiedenen slawischen Ländern verschiedentlich modificirt und zum Theil verunstaltet, anders in Serbien, und wieder anders im Lande der Bussinen u. s. w. Die Serben mögen anfangs die bulgarischen Buchstaben % und a, wiewohl ihnen die denselben entsprechenden Laute selbst fremd waren, mitgeschrieben und dabei häufig gefehlt haben. Später ersetzten sie dieselben bekanntlich regelmässig durch oy und e. Von dem Bl. 96 aber, auf welchem das serbische e statt a regelmässig gebraucht wird, sagt Hr. Bobrowski ausdrücklich, dass es mit kleinerer Schrift geschrieben sei, als die andern: es kann demnach dieses Blatt auch aus einem andern serbischen Kodex sein. S. Köppen's Bibliograf. Listy N. 14 S. 189, 199, N. 17 S. 229—232. 99. Die Kirchenhymnen des Oktoich samrnt andern Beilagen, aus dem XIV. Jahrh., auf Pergament in 4°., in der k. Hofbibliothek in Wien. Dobrovsky berichtet über diese Handschrift: „Odae, quae in Octoecho leguntur, paulo aliter clispositae; adhaerent canones poenitentiales minori charactere (foll. 35) ex alio codice, nec non tria folia rudiori charactere, in quibus evangelium de La-zaro etc." Instit. 1. slav. p. XXVII. 100. Oktoich, geschrieben durch den Presbyter Nikola, im J. 7000 (1492), auf Papier in Folio, im Kl. Grabovac in Ungarn. 101. Festtagsmenäum, bei den Russen Trefoloj genannt, ■ ehemals (um 1510) zu Wilno. Dieses „Трефолои паргаменоши, книгн на паргамени сербского дзнка" besass nach einem Verzeichnisse in der Kron-matrikel der polnische König Sigmund in seiner Bibliothek zu Wilno im J. 1510. Vgl. J. Lelewel Ksiegi bibliograf. Warsz. 1823. 8°. II. 97. 102. Časoslov oder Horologium, sammt astrologischen Beilagen, geschrieben um 1700, 177 Bl. auf Papier in 8°., in meinem Besitze. Bloss wegen der sonderbaren, höchst selten vorkommenden astrologischen Beilagen führe ich diese junge Handschrift hier an. Sie enthält: 1) Horologium, Bl. 1—126. 2) Astrologische Prognostik („gromovnik"), Bl. 127—177. Letztere stimmt zwar in einigen Stücken mit der Handschrift vom J. 1390—1408 überein, weicht aber wiederum in andern bedeutend davon ab. 103. „Tabulae Capponianae seu pictum ecclesiae graecae menologium", Heiligenbilder mit slawischen Nameninschriften auf fünf hölzernen Tafeln, die sechste fehlt, nach Tagen und Monaten gereiht, um 1250—1300 wahrscheinlich in Chilandar gefertigt (der jüngste darin vorkommende Heilige ist der Erzbischof Sava, st. 1237), von Peter dem Grossen dem Priester Gerasim Phokas geschenkt, und dem Bruder des letztern, Marinus, dem Markgrafen Capponi verkauft; jetzt in der Vaticana zu Rom. Ausführlich sind diese Tafeln erläutert in Assemani Ca-lendaria eccles. univ. T. I. p. 1—179. Vgl. auch Dobrovsky Instit. 1. slav. p. XIII. 104. Das Bruchstück eines Menologiums aus dem XIII. Jahrh., zwei Pergamentenblätter in.4°., in meinem Besitze. Dieses Bruchstück einer mit bulgarischer Orthographie sehr schön geschriebenen Handschrift enthält den Anfang der Monate März und Mai. Ich fand es bei einem Hieromonachen in Sirmien, der sich früher 16 Jahre lang zu Pleven in Bulga-rien aufgehalten hatte, und vor seiner Abreise einen neuen russischen Kirchendruck in dieses Doppelblatt einwickelte, um des Einbandes zu schonen. 105. Synaxagarium oder Menologium, sammt einer Prognostik, kurzen serbischen Annalen und Leben verschiedener Heiligen, geschrieben um das J. 1501, kl. 8°., 194 Bl. auf Papier, in meinem Besitze. Es enthält 1) Synaxarium sammt verschiedenen Troparien und Hymnen, Bl. 1—95. 2) Paschalie vom J. 7009 bis 7040 berechnet, Bl. 96—100. 3) Astrologische Prognostik, Bl. 101—106. 4) Kurze serbische Annalen, Bl. 107—117 (das Ende fehlt, indem mehrere Blätter ausgerissen sind). 5) Fragen und Antworten aus der biblischen Geschichte, Bl. 118—123. 6) Verschiedene Bruchstücke aus der bibl. und röm. Geschichte, Bl. 124—137. 7) Leben des h. Alexius, Bl. 138—144. 8) Leben des h. Geor-gius, Bl. 145—161. 9) Leben des frommen und gerechten Hiob, Bl. 162—181. 10) Leben des h. Cyrikus, Bl. 182—194. Anfang und Ende, so wie auch vieles in der Mitte, fehlt. Vorn sind mehrere Blätter rescribirt. 106. Molitvenik, Euchologion, insgemein Trebnik genannt, vom Ende des XIV. oder Anfange des XV. Jahrh., auf baumwollenem Papier in Folio, in der Synodalbibliothek zu Moskau. S. Kalajdovič Johann. Exarch S. 62. 116. Die Handschrift befand sich 1624 noch in Chilandar, und. wurde 1654 durch den Hieromonachen Arsenij Suchanov von da nach Bussland ausgeführt. 107. Typikon, für die chilandariscbe Einsiedelei (sichastarija, d. i. y]6viaбсши) vom Priester Benedikt auf dem Berge Athos, im J. 6934 (1426), auf Papier in Folio, 2 Bde, in der Synodalbibliothek in Moskau. S. Kalajdovič Joann Exarch S. 62, 116. 135. Des h. Johannes Chrysostomus Fastenreden, geschrieben auf dem Berge Athos für den serbischen Patriarchen Nikodim, im J. 6959 (1451), 392 Bl. auf Papier in Folio, in der Metro-politanbibliothek zu Karlovic. Es ist nach den Schlussworten dieses sehr sorgfältig und schön geschriebenen Kodex Bl. 375: .„prjepisa se v svetjej gorje Athona ot jezyka elladskago na jezyk naš slovenskyj" zweifelhaft, ob das Buch damals neu übersetzt oder nur aus einer andern Handschrift abgeschrieben wurde. Von Bl. 375 bis Ende folgen Bruchstücke aus andern Werken des h. Chrysostomus. Die Fürstin und Nonne Angelina schrieb eigenhändig ihren Namen auf dem letzten Blatte der Handschrift ein, den man auch in mehreren andern karlovicer und krušedoler Handschriften findet. 136. Des h. Johannes Chrysostotaus Fastenreden, aus der 2. Hälfte des XV. Jahrh., 339 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Anfang und Ende fehlen; auch sonst schlecht erhalten. 137. Des h. Johannes Chrysostomus Homilien, geschrieben für den Fürsten Lazar Brankovič (st. 1457), 424 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Nach dem Fürsten Lazar besass die Handschrift der Erz-biscliof Maxim, von welchem sie dem Kloster verblieben ist. 138. Des h. Johannes Chrysostomus Homilien, aus der 1. Hälfte des XV. Jahrh., 469 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Diese Handschrift gehörte ursprünglich dem Fürsten Stephan Brankovič an (st. um 1481V), dessen Name am Ende stand, aber ausgelöscht ward; hierauf seiner Gemahlin, der Fürstin Angelina, wie ihre eigenhändige, später von jemanden (im Kl. Argiš?) ausgestrichene Unterschrift lehrt; nach ihr dem Erzbischof Maxim, ihrem Sohne, dessen Name aber auch verwischt ist; endlich im J. 7027 (1519) dem Kl. Argiš in der Walachei, von wo sie später wieder nach Krušedol zurückkehrte. 139. Des h. Johannes Chrysostomus und anderer Kirchenväter auserwählte Homilien, in einer bulgarischen Handschrift, wie es scheint vom Ende des XV. Jahrb., auf Papier in Folio, im Kl. Šišatovac. Zwar noch ganz, aber in schlechtem Zustande. 140. Des h. Johannes Chrysostomus Homilien, 88 an der Zahl, vom Ende des XVI. Jahrh., 233 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Bodjan. Der verstorbene Prof. G. Magaraševič beschrieb diese Handschrift in dem serbischen Jahrbuch 1827, Heft 4, S. 8, schien aber ihr Alter viel höher anzuschlagen, als gestattet werden kann. Ungeachtet hie und da noch ein altes ж vorkommt, so bin ich dennoch überzeugt, dass diese Handschrift in Russland durch einen russischen Mönch geschrieben und von da nach Süden gebracht wurde. Die Schrift ist übrigens sehr fein und nett; die Handschrift sehr gut erhalten. 141. Tolkovanije slov Grigorija Bogoslova, d. i. Erklärung der Reden des Gregorius Theologus (walirscheinlich des Gregorius Nazianzenus Homilien mit den Einleitungen und Erklärungen von Nikita Mitropolit Isaklijskij vom Ende des XI. Jahrh., vgl. Koppen Bibl. Listy N. 7. S. 86), serb. Handschrift aus der Mitte des XIV. Jahrh., geschrieben zu Chilandar auf baumwollenem Papier in Folio, in Privathänden in Russland. S. Kalajdovič Joann Exarch S. 88. 142. Des h. Gregor von Nazianz geistliche Reden, aus dem XV. Jahrh., 326 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Remeta in Sirmien. Stellenweise defekt und sehr schlecht erhalten. 143. Des h. Gregor von Nazianz geistliche Reden, aus dem XV. Jahrh., 415 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Gehörte ehemals dem Erzbischof Maxim zu. 144. Des h. Gregor von Nazianz Homilien (slova), serbische Uebersetzung, in zwei Handschriften aus dem XV. Jahrh., wahrscheinlich in St. Petersburg. Hr. Vostokov erwähnt dieser zwei Handschriften bei der Beschreibung einer slawischen Handschrift aus dem XI. Jahrh. in der k. Bibliothek in St. Petersburg, welche die Homilien Gregors des Theologen od. Nazianzenus nach der bulgarischen Uebersetzung enthält. Koppen Bibl. Listy N. 7 S. 86. 145. Sammlung verschiedener theologischer Abhandlungen und Auszüge aus den Kirchenvätern, aus dem XV. Jahrh., auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Das Ende fehlt; die ganze Handschrift sehr schlecht con-ditionirt. Voraus gehen des Ks. Basilius Macedo Belehrungen über die Regierungskraft an seinen Sohn Leo in 66 Abschnitten. 146. Sammlung verschiedener auserlesener Aufsätze aus den Kirchenvätern sammt einem Nomokanon, aus dem XV. Jahrb., 263 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Ausnehmend schön und genau geschrieben und im Ganzen gut erhalten. 147. Sammlung verschiedener auserlesener Aufsätze und Abhandlungen aus der 2. Hälfte des XV. Jahrh., 328 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Diese Handschrift, in der leider das beste, nämlich das Ende, fehlt, enthalt gar mancherlei: 1) Nachrichten über die h. Jungfrau, den Erlöser und die Apostel. 2) Testament der 12 Patriarchen. 3) Erklärungen der Psalmen. 4) Biblische Geschichte. 5) Geschichte der römischen und griechischen Kaiser, von Pompejus bis auf Konstantin VIII. (st. 1028). 6) Konstantins des Grossen kais. Befehl, gegeben der christlichen Kirche (confessio et edictum Constantini Magni). 7) Des Mönchs Alexander Bede auf die Entdeckung des h. Kreuzes. 8) Vermischte Aufsätze aus Johannes Chrysostomus, Johannes Damascenus u a. 9) Auserwählte Beden des h. Johannes Chrysostomus. 10) Kurze serbische Annalen unter dem Titel: „Rodoslovije svetych ktitr i gospod sr'bskych", mit dem letzten vorhandenen Blatte beginnend, und defekt, indem die folgenden Quaternioneu ausgeschnitten sind. Die Handschrift scheint von mehreren Schreibern herzurühren, indem einige Stücke mit bulgarodacischer Orthographie eingetragen sind, was durch den abwechselnden Aufenthalt (in der Walachei und in Sirmien) des ehemaligen Besitzers und wahrscheinlichen Urhebers dieser Handschrift, des Erzbischofs Maxim, erklärbar ist. 148. Auszüge aus verschiedenen Kirchenvätern, hierauf eine ausführliche Lebensgeschichte des h. Gregorius, Bischofs von Homeritien (Omirit), aus der 1. Hälfte des XVI. Jahrh., auf Papier in Folio, im Kl. Remeta. Anfang und Ende fehlen. D) Rechtskunde. Die hieher gehörigen Handschriften zerfallen in zwei Klassen: 1) in die des kanonischen oder kirchlichen, und 2) in die des bürgerlichen Rechts. Wenn die Vermuthung, dass die Handschriften der zweiten Klasse in den serbischen Klöstern eben nicht sehr zahlreich sein dürften, jedermann, der mit der serbischen Geschichte vertraut ist, ganz nahe liegt: so muss es um so mehr befremden, dass auch Codices des kanonischen Hechts, des Matthäus Viastares hartverdauliches Syntagma (Cotelerius nannte es stabulum Augiae) ausgenommen, fasst eben so selten sind, und dass Handschriften des Nomokanon des Johannes Scho-lastikus, so wie des Photius, welche beide die Grundbestand-theile der gedruckten russischen Kormčaja bilden, in den hiesigen Gegenden gar nicht vorkommen, während Russlands Bibliotheken, wie man aus des Barons Rosenkampf neuesten Werke: Obozrjenije kormčej knigi, Moskau 1829. 8"., sieht, einen Ueberfluss an denselben haben. In Bezug auf dieses lehrreiche Werk bemerke ich hier gelegentlich, dass die älteste mir bekannte Erwähnung eines slawischen Nomokanons in Serbien in dem Typikon des h. Sava für das Kl. Studenica zw. 1210—1215 steht, wo man nach dem Ausdrucke: „prjedany vam Nomo-kan'n" schliessen muss, dass denselben der Heilige selbst von Athos den studenicer Mönchen gebracht habe. 1) Kirchen recht. 149. Kormčaja, das kanonische Recht der griechischen Kirche, serbische, vom h. Berge (Chilandar) stammende, durch Sava, Mönch im Sava'schen Kloster zu Tver, nach Russland gebrachte Handschrift, ehemals im Besitze des Erzbischofs von Rostov Vassian. Dieser Handschrift wird nur beiläufig in einer andern, jetzt in der Tolstoj'schen Bibliothek aufbewahrten Abschrift vom J. 1517 erwähnt. S. Kalajdovič und Strojev Opis. rukopisej S. 92. Abth. I. N. 169. 150. Des Matthäus Viastares (Blastares) aus Thessalonika Syntagma, slaw. Pravilnik, aus dem XIV. Jahrh., 329 Bl. auf Baumwollenpapier in Folio, in der Metropolitanbibl. zu Karlovic. Dieser mit serbischer Orthographie geschriebene Kodex befand sich noch 1725 im pšinskischen Kloster (am Flusse Pšina, der im macedonisch - serbischen Gränzgebirge entspringt, und mit der Bregalnica vereinigt dem Vardar zulauft; Pšinskyj Prochov heisst das Kloster in einer andern Handschrift), wie man aus den Unterschriften des Patriarchen von Ipek, des Metropoliten von Skopje und Vrana und des Bischofs von Samokov ersieht, welche denselben auf ihren Wallfahrten zum h. Johann Rilski gesehen und darin geblättert haben. Der Pravilnik läuft von Bl. 1 bis 289, und ist vollständig, doch hat der neuere Buchbinder nicht nur mehrere Blätter, sondern ganze Lagen verschoben und durch einander gemengt; von Bl. 289 bis Ende folgen mehrere Beilagen, nämlich 1) des Erzbischofs Dominikus von Venedig Sendschreiben an den Patriarchen Petrus von Antiochien. 2) Antwort auf dieses Sendschreiben. 3) Des Michael Syncellus von Jerusalem Abhandlung über den wahren Glauben wider die Lateiner, so wie über den Abfall derselben und Absetzung vom Primate, und über die Diptychen der Patriarchen. 4) Sendschreiben des konstantinopolitaner Patriarchen Michael an den antiochener Patriarchen Peter. 5) Des Papstes Gregor IX. Glaubensbekenntniss der Lateiner an den Patriarchen von Konstantinopel. 6) Des konstantinopolitaner Patriarchen Germanus Antwort auf dieses Sendschreiben. In beiden diesen Piecen heissen die Fratres minores „Fremenurii" (nach dem venet. Frä meuore). 7) Der Patriarchen Anastasius von Antiochien und Cyrillus von Alexandrien Auslegung des christlichen Glaubens in Fragen und Antworten. 8) Des Michael Syncellus von Jerusalem Erläuterung des Symbolum fidei. 9) Erklärung einiger Kirchenhymnen. 10) Erklärung des Symbolum fidei. 11) Auslegung des Vaterunser nach Johannes Chrysostomus. 12) Aus dem Patriarchal - Rituale über die Aufnahme der Häretiker in die christliche Kirche. 13) Des Erzbischofs Cyrillus von Alexandrien Gespräch mit dem Häretiker Nestorius. Das Ende der Handschrift fehlt So schätzbar diese Handschrift ihres Alters und anderer Eigen thümliclik ei teil wegen ist, so ist doch der in der Uebersetzung des Viastarischen Syntagina herrschende Styl so knechtisch ängstlich nach dein Original geformt, dass man bei dem besten Willen nicht ohne Missbehagen darin lesen kann. Sowohl nach dieser Handschrift, als auch nach der folgenden, verfasste Matthäus sein Syntagma im J. 1335. 151. Des Matthäus Viastares Pravilnik, geschrieben auf Befehl des Er/.bischofs von der Zeta, Joseph, durch den Diakon Damian zu Ivoporinja, und beendet den 17. Mai 6961 (1453), 341 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Bei dieser Handschrift sind besonders die mit dem Bl. 337 beginnenden Beilagen, enthaltend 1) einen kurzen Abriss der serbischen Geschichte; 2) eine Namhaftmachung der Chrysobullen des Kgs. Stephan, des h. Sava und des Kgs. Milutin, und der von ihnen gestifteten Bisthümer und Hegumenien, interessant. Im übrigen stimmt der Text des Pravilnik mit dem karlovicer Exemplar überein. Wiewohl das Datum schon auf Blatt 337 f. v. oben steht, und die Beilagen in etwas feinerer Schrift erst darauf folgen, so sind sie doch von einer Hand und gleichzeitig. 152. Des Matthäus Viastares Pravilnik, geschrieben vor dem J. 1478, auf Papier in Folio, in dem Metropolitankloste: zu Cetinj. Hr. A. Kucharski erwähnt dieser Handschrift in der böhm. Zeitschrift a. a. 0. 153. Des Matthäus Viastares Pravilnik, geschrieben auf Befehl des Vojevoden Johann Stephan durch den Schreiber (grammatik) Damian im Namen des h. Nikolaus von Jassy (v ime sv. Nikoli iže u Jassech"), im J. 7003 (1495), ursprünglich 280 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Opovo in Sirmien. Die Schlussschrift ist leider nicht von der Hand des moldauischen Schreibers selbst, sondern später von einem Serben auf einem Extrablatt am Ende beigefügt, der die Schriftzüge der Handschrift geschickt und für den Unerfahrenen täuschend nachzuahmen wusste, während er sich in plumper Unwissenheit durch die abweichende serbische Orthographie nur um so mehr verräth. Es ist mir jedoch wahrscheinlich, dass der Epilogschreiber die ursprüngliche Schlussschrift vor sich hatte und dieselbe, um das etwa schon zerfetzte Endblatt zu restauriren, bis auf die Orthographie genau nachschrieb. An dem durch die Schlussworte vorgegebenen Alter der Handschrift zweifle ich gar nicht. Die Orthographie ist die der bulgarodacischen Handschriften, der Schriftzug vorzüglich schön; aber die Handschrift hat bereits sehr gelitten, mehrere Blätter im Anfange, zu Ende und in der Mitte gehen ab, andere sind zerrissen und durch einander geworfen. 154. Des Matthäus Viastares Pravilnik, geschrieben auf Kosten des Metropoliten von Szegedin und Bač (der Name fehlt) für das Kloster der h. Petka im Gebirge Cer (hzt. Peskovica in Serbien) im J. 7087 (1579), auf Papier in Fol., in der Metro-politanbibliothek zu Karlovic. 155. Des Matthäus Viastares Pravilnik sammt andern kanonischen Gesetzen, geschrieben im Kl. „Bješenova" unter dem He-gumen Sylvester im J. 7089 (1571), auf Papier in Fol., im Kl. Bešenova. Auf einen Auszug aus dem Pravilnik des Matthäus folgen mehrere Gesetze Justinians, dann die Gesetze der h. Apostel und Kirchenväter (pravila sv. apostol i sv. ot'c), wie sie in den Manualen des Nomokanons Nr. 159, 160 vorkommen, in 284 kurzen Paragraphen. 156. Des Matthäus Viastares Pravilnik, aus dem XVI. Jahrb., 316 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Beočin in Sirmien. Ist zwar vollständig da, doch ohne Datum. 157. Des Matthäus Viastares Pravilnik, aus dem XVI. Jahrb., 159 Bl. auf Papier in Fol., in der Metropolitanbibl. zu Karlovic. Das Ende fehlt. — Es ist auch noch eine andere Abschrift aus dem XVII. Jahrh. in Fol. da. 158. Das kanonische Recht der griechischen Kirche, serbische Handschrift vom Ende des XVI. Jahrb., auf Papier in Folio, bei Hrn. Vlahovič, Pfarrer in Beče. Nach der mir zugekommenen Nachricht, denn die Handschrift selbst konnte ich zur Einsicht nicht erhalten, weicht dieser Kodex von der gedruckten Kormčaja gänzlich ab, woraus ich den Schluss ziehe, dass es ein Viastares sei. 159. Nomokanon, enthaltend Auszüge aus den kanonischen Gesetzen der h. Väter oder der Koncilien, zum Handgebrauche für Beichtväter und Priester, aus der 1. Hälfte des XVII. Jahrh., 193 Bl. auf Papier in 8°., im Kl. Opovo. Da dieses Manuale der Kirchengesetze in den serbischen Klöstern sehr häufig vorkommt (darunter wahrscheinlich auch viele ältere Exx. als die hier beschriebenen) und dasselbe sowohl für den Kirchenrechtsforscher, als auch für den slaw. Philologen immer einiges Interesse hat, so will ich das eine und andere Ex. hier näher Charakter i siren. Bl. 1—10 geht eine Art Kalender mit Horoskope voran. Bl. 11—15 Rituale für Beichte. Bl. 16—30 Vorschriften für die Busse nach den Kanonen der Kirchenväter und nach Viastares. Bl. 31 — 148 unter der Ueberschrift: No-mokanon sirječ zakonnik, vinjeje pravila po s'krasteniju sv. apostol i sv. Vasilija velikago i sv. s'bor, ein Epitome der Kirchengesetze in 281 Paragraphen.. BL 149—193 verschiedene .kirchliche Disciplinargesetze, ähnlich denen, die in den Trebniken von Goraždje 1531. 4°. und Mileševa 1546, 4°. am Ende unter der Ueberschrift pravilo sv. apostol i sv. i prjepodobnych i bogo-nosnych ot'c našich sedmago s'bora, vorkommen. — Dieses Manuale des Nomokanons Bl. 31—148 (worüber Rosenkampf B. I. 15, 79. II. 69 nachzulesen) stimmt zwar mit den russischen Ausgaben, Kyjev 1620, 1624, 1629, Moskau 1639 und Lemberg 1646 (ich. habe zur Vergleichung die 2. russische Ausgabe gebraucht) in der Hauptsache überein, weicht aber in einzelnen Paragraphen, so wie in Ausdrücken und Worten, bedeutend davon ab. Wenn der slaw. Philolog mit Herodot den natürlichen Horror vor ägyptischen rtQuei — denn von diesen strotzen die Nomokanonen — niederkämpft, um dieses schlammige Nilreich ruhig durchzuwateu, so wird er immer aus diesem langen Sündenregister einige kurze Wörter für sein Lexikon excerpiren können. 160. Nomokanon, aus der 1. Hälfte des XVII. Jahrh., 130 Bl. auf Papier in 8"., im Kl. Beočin. Bl. 1—11 Beicht- und Bussordnung. Bl. 12—101 Epitome der Kirchengesetze, wie oben Nr. 155, doch mit dem Unterschiede, dass er nur 227 Paragraphe enthält und dass sehr viele erläuternde Stellen aus den Kirchenvätern, ferner aus Zo-naras, Balsamon, Harmenopulus u. a. eingeschoben sind. Bl. 102—104 über Priesterweihe und Beichte. Bl. 105—126 des „Zacharije Maraphara Abhandlung über die Verwandtschafts- grade". Bl. 127—130 einige Fragmente aus kirchlichen Discipli-nargesetzen. 161. Zakonnik, enthaltend einen Auszug aus des Matthäus Viastares Pravilnik, sammt Beilagen, aus der 1. Hälfte des XVI. Jahrh., 157 Bl. auf Papier in 4°., in der Metropolitanbibl. zu Karlovic. Der Inhalt dieser gut erhaltenen Handschrift ohne Datum ist folgender: 1) Auszug aus des Matthäus Viastares Syntagma, Bl. 1—84. 2) Auszug aus den Regeln des Johannes Jejunator, Bl. 85—87. 3) Belehrung über Beichte und Absolution, Bl. 88—95. 4) Regeln der h. Apostel, der Koncilien, des h. Basilius u. a., Bl. 96—115. 5) Sammlung verschiedener Regeln, Bl. 116—122. 6) Verschiedene Kapitel, ausgezogen aus einem andern Nomokanon, Bl. 123—150. 7) Ueber die Trennung der Lateiner von uns und ihre Absetzung vom Primate, Bl. 150—157. 2) Kirchen- und Civilrecht. 162. Zakonnik, enthaltend einen Auszug aus des Matthäus Viastares Pravilnik und des Ks. Justinian Codex rep. prael., ferner Stephan DuSan's serbisches Rechtsgesetzbuch, sammt verschiedenen theologischen, astrologischen und medicinischen Beilagen, geschrieben um das J. 6898 (1390), wahrscheinlich in der Hercegovina, 188 Bl. auf Papier in 4°. Diese Handschrift, deren Ausfindigmachung und Mittheilung zum Gebrauche ich dem Eifer meines Freundes S. M. verdanke, verdient in mehr als einer Hinsicht eine umständlichere Anzeige. Sie enthält: 1) Kapitelindex des Zakonnik, Bl. 1—3 r. 2) Zakonnik oder Nomokanon, ausgezogen aus dem grossen Zakonnik des Hierom. Matthej Solunskyj, d. i. Matthäus Viastares, Bl. 3 r.—81 r. 3) Regeln des Johannes Jejunator, Bl. 81 v.—83 r. 4) Bruchstück aus des Ks. Justinian Rechtsgesetzbuche, Bl. 83 r. bis 86 r. 5) Des Carj Stephan Dušan serbische Rechtsgesetze, Bl. 86 v.—98 r. Der Text der Dusan'schen Gesetze ist hier natürlich viel echter als in den folgenden, sehr jungen Abschriften. Die Reihenfolge der Gesetzesparagraphe ist anfangs dieselbe wie im neusatzer Kodex, dann abweichend und mehr zu den andern Kodd. stimmend, und die Sammlung bricht hier bedeutend früher ab. Durch diese Handschrift wurden meine über den neusatzer Kodex früher gemachten Bemerkungen auf das überraschendste bestätigt, nämlich: 1) dass der neusatzer Kodex die wahren alten Dušanischen Gesetze enthält, und dass die türkischen Wörter in demselben Interpolationen jüngerer Abschreiber sind; 2) dass die Ueberschriften der Paragraphe in der neusatzer Handschrift nur eine Zuthat eben dieser Abschreiber sind; 3) dass der Abschreiber des neusatzer Exemplars einen alten Kodex vor sich gehabt, in welchem die Blätter zerrissen und versetzt waren, und er — mit offenen Augen nicht sehend — bloss mechanisch abgeschrieben habe, ohne die Blätter zu ordnen, weshalb einige Paragraphen in der Mitte des Satzes abgebrochen und erst nach mehreren Zwischenparagraphen fortgesetzt werden; endlich 4) dass in dem neusatzer Kodex, ausser den DuSan'schen Gesetzen, am Ende auch eine Sammlung späterer fürstlicher Verordnungen enthalten ist. In dem Gesetzbuche beruft sich Dušan an zwei Stellen auf die Gesetze seines „Grossvaters, des h. Königs", nämlich Milutin (1275—1321). Es ist klar, dass DuSan's Gesetzbuch nur eine Rekapitulation älterer Verordnungen und Gebräuche ist, mit Hinzufügung einiger neuen Artikel. Ueber den Geist dieser von Engel u. a. sehr überschätzten Gesetze etwas zu sagen, ist hier der Ort nicht. 6) Kirchensatzungen der 7 Concilien, Regeln des Johannes Jejunator und anderer in Kürze, Bl. 98 r.—104 r. 7) Historische Nachrichten über die sieben allgemeinen Kirchenversamnilungen, Bl. 104r.—105 v. 8) Auslegung des Verses: Gospodi Isuse Christe etc., Bl. 105 v.—109 r. 9) Das Officium der h. Kommunion (gleichlautend mit jenem in den Beilagen zum Cetinj'schen Psalter 1494. 4°.), Bl. 110 r.—130 r. 10) „Tl'kovanije Azbukvy" auf jeden Buchstaben ein Spruch, woraus das Chrismon, zwei verschiedene Aufsätze, Bl. 130 r. und v. (Bl. 131 fehlt). 11) Gesangstrophen, aus Sprüchen der Heiligen zusammengesetzt, Bl. 132 r.—133 v. 12) Horoskop der Geburten, nach einzelnen Monaten, für Knaben und Mädchen, Bl. 134r.—144 v. 13) Ceber Temperamente, Zeugung, Geburt, Nativitätsstellung nach den Tagen des Monats, Bl. 145 r.—150 v. 14) Hausreceptbuch mit therapeutischen, sympathetischen, thaumaturgischen u. a. Kurangaben, Bl. 151 r.—163 v. Ich konnte weder den obigen Horoskop, noch diesen serbischen Lječebnik mit einem russischen vergleichen, und weiss daher über ihr gegenseitiges Verhältniss nichts zu sagen. In dem Katalog der Tolstoj'schen Bibliothek sind drei Lječebniken aus dem XVII. Jahrh. verzeichnet, und die Handschrift II. 215 scheint mehrere mit der hier beschriebenen gleichartige Stücke: kako raždajut sja mladenci, planidnik ili kalendar mesjačny etc., zu enthalten. Allen diesen Horoskopen und Lječebniken scheinen, nach der Sprache zu urtheilen, griechische Originalien zu Grunde zu liegen. 15) Ein Gemisch von Gebeten, Kirchengesängen, Aussprüchen verschiedener Kirchenväter, Bl. 164 r.—172 v. 16) Leo der Weise über zukünftige Dinge, ein sinniger Unsinn, wie alle Orakelsprüche, Bl. 172 v. bis 174 r. Ich habe diese apokryphischen Weissagungen mit Leo's 17 Orakeln in G. Codini Excerpta de antiquit. Constantinop. Vened. 1729. Fol. p. 155—188, verglichen und dieselben von den letztern ganz verschieden befunden. 17) Wahrsagereien aus dem Zucken der Glieder, Bl. 174r.—175 v. 18) Parallelismus der Zeichen des Thierkreises und der Glieder des Leibes, Bl. 176 r. 19) Wahrsagereien aus dem Donner nach den Tagen und Zeichen des Thierkreises, so wie nach den Monaten fürs ganze Jahr, Bl. 176 r.—180 r. 20) Wahrsagereien aus dem Tage der Geburt Christi fürs ganze Jahr, Bl. 180 r. und v. (Bl. 181 fehlt). 21) Der neunzehnjährige Mondcyklus vom J. 6898 (1390) bis zum J. 6916 (1408), Bl. 182 r.—187 v. Es ist bekannt, dass die goldene Zahl des Mondcyklus der Orientalen von der der Occi-dentalen allemal um 3 differirt, d. i. weniger zählt. 22) Gebete beim Schlafengehen, Bl. 187 v. Das Ende der Handschrift fehlt. Denn leider ist diese Handschrift sehr lückenhaft und verstümmelt; es fehlen in derselben 12 ganze Blätter, 12 sind mehr oder weniger verstümmelt und zum Theil unlesbar, 1 rescribirt und mehr als die Hälfte der Blätter beschädigt. Da das Ende abgeht, so bestimmte ich das Alter der Handschrift haupt- sächlich nach der Jahrangabe beim Mondcyklus, der vom J. 6898—6916 berechnet ist. Nach dem Schriftzuge zu urtheilen, hätte ich die Handschrift auf den Blick in die Mitte des XV. Jahrh. gesetzt; sie ist mit einer Kurrentschrift geschrieben, die jener, mit welcher der Schluss des krušedoler Viastares 1453 geschrieben ist, auffallend ähnelt. Allein die serbischen Schreiber bedienten sich bereits in der 2. Hälfte des XIV. Jahrh. (ob auch früher, weiss ich nicht) eben dieser Kurrentschrift (skoro-pis), besonders in Handschriften für den Privatgebrauch, während sie Codices für Kirchen und Klöster und im Auftrage der Fürsten und Oberpriester noch immer mit antiker Bukvica (ustav) abzuschreiben pflegten. Der Buchbinder, der diese Handschrift das jiingstemal überband, liess, besonders im 2. Theile derselben, kein einziges Blatt auf dem andern, d. i. an seiner rechten Stelle, und es kostete nicht wenig Mühe, beim Abgange so vieler Blätter und zum Theil auch der Signaturen, Ordnung in dieses Chaos zu bringen. 163. Zakonnik oder Gesetzsammlung, enthaltend einen Auszug aus des Matthäus Viastares Pravilnik, die Rechtsgesetze des Carj Stephan Dušan und einige Beilagen, geschrieben von dem Hieromon. Pachomije, angeblich im Kl. Rakovac (denn der Name ist an der Stelle eines ausradirten hineingeschrieben), im J. 7029 (1700), 78 Bl. auf Papier in Folio, in der Gymnasialbibliothek zu Neusatz. Im J. 1779 besass die Handschrift der Hieromonach Isaias Parivodic, Vikarius im Kl. Rakovac; um das J. 1820 schenkte sie ein Privatmann dem neusatzer Gymnasium. Auf dem 53. Blatte steht die Schlussschrift des Kopisten; doch ist in dem Ortsnamen Rakovac bloss der erste Buchstabe von der Hand des Abschreibers, die übrigen sind an die Stelle der ausradirten von der Hand des Hieromonachen Parivodic hineingeschrieben, so dass man nur so viel mit Gewissheit sagen kann, dass die Kopie in einem sirmischen, mit R anlautenden Kloster (Rakovac, Remeta und Remetica) gefertigt wurde. Die Handschrift enthält: 1) Inhaltsanzeige, Bl. 1—4. 2) Auszug aus des Matthäus Viastares Pravilnik, verschieden von dem Auszuge der zwei obigen Handschriften, Nr. 161, 162, Bl. 6—53. 3) Bruchstücke aus dem Justinianischen Gesetzkodex, Bl. 55—57. 4) Stephan Dušan's und seiner Nachfolger serbisches Rechtsgesetzbuch, Bl. 58—74. 5) Einige unerhebliche Beilagen, darunter eine reuige Stimme des Stephan Dušan aus dem Reiche der Todten, Bl. 75—78. Das Dusan'sche Gesetzbuch ist in dem serbischen Lje-topis 1828, Heft III. S. 44—62, IV. 31—55 abgedruckt; doch sind dabei leider sehr zahlreiche wesentliche Fehler und Auslassungen mit unterlaufen, so dass der Abdruck für den Forscher ganz unbrauchbar ist. 164. Zakonnik, enthaltend Bruchstücke aus des Ks. Justinians Codex rep. prael., Stephan Dušan's serbisches Rechtsgesetzbuch, und einige Beilagen, aus der 2. Hälfte des XVII. Jahrh., 75 Bl. auf Papier in 8"., bei mir. Diese, von mir im M. Mai 1831 aquirirte Handschrift enthält: 1) einzelne Parzellen aus dem Justinianischen Gesetzbuche, Bl. 1—22. 2) Stephan Dusan's serbisches Rechtsgesetzbuch, Bl. 23—48. 3) Miscelleu kirchenrechtlichen und liturgischen Inhalts, von späteren Besitzern des Buches eingetragen, Bl. 49—75. Die Bl. 17 und 24 sind ausgerissen. Im J. 7195 (1687) besass das Büchlein, hier Sud pravilnyj Stephana Carja Srbskago genannt, der Hieromonach Dimitrije, Hegumen von Ravanica in Serbien. — Die serbischen Rechtsgesetze sind hier nicht mehr in ihrer ursprünglichen Gestalt, sondern in einer Paraphrase, von welcher ich glaube, dass sie der folgenden Handschrift zur Basis diente. 165. Sammlung verschiedener kanonischer und bürgerlicher Gesetze, in der Bibliothek des Hrn. kön. Raths und Ritters Sabbas von Tököly zu Arad. Nach der etwas verworrenen und unbefriedigenden Beschreibung dieser Handschrift von dem H. Besitzer in s. Erweis, dass die Walachen nicht römischer Abkunft sind, Halle 1823. 8°. S. 14—16 (welche Stelle man nachlesen möge), enthält die Handschrift: 1) Konstantins und Justinians Gesetze über Reichsverwaltung. 2) Stephan Duäan's serbisches Rechtsgesetzbuch, vom J. 6757 (sie, statt 6857). Da nun Raič, der diese serbischen Šafafik. Literaturgeschichte. III. Band. [ Pj Gesetze im Anhange zu seiner serbischen Geschichte, Bd. IV., abdrucken liess, ausdrücklich versichert, dass er dieselben „in aller ihrer Einfalt von Wort zu Wort" habe abdrucken lassen; da ferner der Hr. kön. Rath, und Ritter von Tököly auf die schriftliche Bitte meines sei. Kollegen, des Prof. G. Magaraše-vič, uns die Handschrift zur Vergleichung mitzutheilen, die Antwort gab, dass der Raic'sche Abdruck mit seiner Handschrift aufs genaueste übereinstimme, so gab ich mir weiter auch keine Mühe, die Handschrift selbst einzusehen. Denn ich bin überzeugt, 1) dass der Raic'sche Abdruck wortgetreu ist (wirklich ergab sich aus einer spätem, durch Hrn. Kopitar unternommenen Vergleichung, dass der Abdruck vom Original nur hie und da in einzelnen Wörtern, Lesearten und Sylben abweiche, namentlich in der Orthographie); 2) dass diese arader Gesetze ein neues, kaum 150—200 Jahre altes, und nun nach Auffindung der wahren alten Gesetze Duäan's völlig nutzloses Machwerk irgend eines müssigen Mönches sind, der die echten alten Gesetze pa-raphrasirte, und ihnen an vielen Stellen willkührlich eine seinen Ansichten und Wünschen entsprechende Gestalt gab. Wäre hier der Ort, so würde ich durch einleuchtende Belege beweisen, dass der Paraphrastes an mehr als hundert Stellen sein Original entweder nicht verstanden oder absichtlich verdreht hat (so machte er aus dem alten meropcli Bauer — mjera Maass; aus priselica Einquartirung— prišlec Ankömmling u. dgl.), und dass nicht eine einzige Stelle der alten wahren Gesetze aus dieser Paraphrase Licht erhält, während letztere erst durch Vergleichung mit deren Original gesunden logischen Sinn bekommt. Alles Originelle, Alte, Dunkle ist in der Umschreibung, als unverständlich dem Paraphrastes, gänzlich vertilgt; Wörter wie lice, meropch, sebr, pronjar, tucak, priselica, uzdanije etc. waren ihm Hieroglyphen. An Raič's Ausdrucke: „v starodrevnem rukopisje" wird nur der hängen bleiben, der es nicht weiss, dass der gute Mann über das Alter der Handschriften durchaus nicht urtheilfähig war. Der Historiker Engel, dessen guten Willen ich übrigens sehr ehre, und nur bedaure, dass ihn das Schicksal nicht eine bessere Kopie erleben liess, gab sich die sisyphische Mühe, diese paraphrasirten Gesetze ins Deutsche zu übersetzen (Gesch. v. ,Serb. S. 293 ff.), wobei es natürlich an Missgriffen aller Art nicht fehlen konnte, als z. B., dass aus der vormittägigen Vorladung vors Gericht eine Einladung zum Mittagmale gemacht und dem Nichterscheinenden eine Strafe angedroht wird! E) Geschichte. Der leichtern Uebersicht wegen theile ich die hieher gehörigen Handschriften in zwei Klassen: 1) in Handschriften zur Geschichte der christlichen Kirche, fast nur Lebensbeschreibungen von Heiligen enthaltend, und 2) in Handschriften zur bürgerlichen oder Weltgeschichte, und schicke überall das Allgemeine dem Besondern oder dem Nationalen, Serbischen, voraus. 1) Kirchliche Geschichte. 166. Nachricht von der Uebertragung der Reliquien des Ii. Evangelisten Lukas nach Smederevo unter dem Fürsten Georg Brankovic, aus der Mitte des XV. Jahrh., auf Papier in 4°., im Kl. Vrdnik. Der Anfang fehlt; die Handschrift hat von Feuchte sehr gelitten. Eine spätere Unterschrift ist vom Hieromonachen Michael 7020 (1512). ] 67. Leben des h. Johannes Chrysostomus, von Georg Erzbischof von Alexandrien, geschrieben im Kl. Kuveždin im J. 7101 (1593), 165 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. 168. Leben des h. Basilius des Grossen, von seinem Schüler Mönch Gregor, sammt Beilagen, vom Ende des XVI. Jahrh., 287 Bl. auf Papier in 8°., in der Metropolitanbibl. zu Karlovic. Auf das Leben des Basilius folgen vermischte Excerpte aus den Kirchenvätern, Bl. 1—154, hierauf des Zacharias Ma-raphara Abhandlung über die Verwandtschaftsgrade, Bl. 155—185, endlich ein Nomokanon, Bl. 186—287. 169. Otečnik, d. i. Vitae patrum, gr. Псагдмог, Leben auser- 15* wählter Heiligen, aus dem XVI. Jahrli., 242 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Remeta. Ist ganz da, doch ohne Datum. 170. Otečnik, Leben auserwählter Heiligen, vom Ende des XIV. oder dem Anfange des XV. Jahrb., auf Papier in Folio, im Kl. Vrdnik. Am Ende defekt; sonst wegen der vielfachen Spuren eines hohen Alters in Sprache, Orthographie und Schrift beachtens-werth. 171. Otečnik, Leben auserwählter Heiligen, vom Hieromonach Maxim angefangen zu Karlovic den 6. Decb. und beendigt in Krušedol den 2. Mai im J. d. W. 7041 und n. Chr. G. 1540, 397 Blatt auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Wegen der anscheinenden Diskordanz der Jahre nach der Welterschaffung und nach Christi Geburt verweise ich auf das hierüber unter Nr. 63 Gesagte. 172. Otečnik, Leben auserwählter Heiligen, aus dein XVI. Jahrh., auf Papier in 4"., im Kl. Vrdnik. 173. Panagirik oder Leben und Elogieu auserwählter Heiligen, geschrieben im Kl. Ozrjen (unweit Gračanica in Bosnien-jetzt in Ruinen), im J. 1509, auf Papier in Folio, im Kl. Opovo. 174. Panagirik oder Leben und Elogien auserwählter Heiligen, aus dem XV. Jahrh., 446 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Anfang und Ende gehen ab. 175. Panagirik oder Leben und Elogien auserwählter Heiligen, aus dem Anfange des XV. Jahrh., 393 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. Am Ende der Handschrift befand sich, nach dem vorgesetzten Index, das Leben des h. Symeon und Sava, ist aber ausgerissen, und das letzte Blatt umgeschrieben. 176. Panagirik oder Leben und Elogien auserwählter Heiligen, aus dem XVI. Jahrh., 178 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Gergeteg in Sirmien. 177. Leben auserwählter Heiligen, bulgarische Handschrift aus dem XV. Jahrb., auf Papier in Folio, im Kl. Krušedol. 178. Leben auserwählter Heiligen, aus dem XVI. Jahrb., 307 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Remeta. In allen diesen, bis jetzt aufgezählten Lebensbeschreibungen der Heiligen kommen keine Biographien slawischer oder serbischer Heiligen vor. 179. Prolog oder Leben der Heiligen im Auszuge, nach Monaten (mit Ausnahme des Septembers, der ausgerissen ist), und hie und da mit Troparien, serb. Handschrift aus dem XIII. Jahrh. auf Pergament in Folio, in allem noch 171 Bl., in der gräfl. Rumjancov'schen Bibl. zu St. Petersburg. S. Kalajdovič Johann Exarch S. 62, 90—91. Koppen Eibl. Listy S. 109, 539. Sowohl Dobrovsky als auch Kopitar wollten diesen Prolog lieber einen bulgarischen als einen serbischen nennen; allein, wiewohl das von Kalajdovič mitgetheilte Bruchstück aus demselben, die Legende von Cyrill und Method, eben nicht diplomatisch genau und treu abgedruckt zu sein scheint, so lassen uns doch die Wörter паметв, противухцихЂ ce пршетв, м^сеца, абрете се etc. etc., gar nicht zweifeln, dass die Handschrift von einem Serben herrühre. Einzelne Spuren von s entscheiden nichts. Das verwickelte Datum in dieser Legende ist wohl auf foldende Art auflösbar. Es lautet dort: bi> Š сотное тоу и Tperie лг£то. Der verdienstvolle Herausgeber erklärt durch das beigesetzte Fragzeichen dieses Datum für fehlerhaft oder doch unerklärbar, und Abbe Dobrovsky hat es (Legende von Cyrill und Method, Prag 1826. 8°. S. 64) durch die Annahme, dass das Wort coxnoe und der folgende für тисоушв stehende Buchstabe т versetzt seien, und dass mithin zu lesen sei .Syr. (6403), mehr verwirrt als erklärt. Es scheint fast, als wenn das Datum entweder von dem Prologschreiber selbst, oder dem russischen Kopisten diktando geschrieben wäre: das Wort sotnoje bezieht sich auf das folgende т, und das o ist nur der letzte Buchstabe des ausgesprochenen Wortes Tverdo (als Name des Buchstabens), y aber ist das falsch aufgefasste Zahlzeichen ч (go) serbischer Handschriften. Wir haben somit: S, свтное T-o, ч и Tpeiie лј&то = 6393 (885), was zu der dort augesetzten dritten Indiction, so wie zu der Regierungszeit Svato- pluks 869—894, Basilius des Macedoniers 867—886, Boris Michael 843—889 und Karls III. des Dicken, Kg. von Deutschland, 882—888 (кралБ ist nämlich Karl, und es ist hier der Name nicht ausgefallen, wie Dobrovsky annehmen wollte) aufs vollkommenste passt, denn nur 882—886 regierten alle diese vier Fürsten gleichzeitig. 180. Leben auserwählter Heiligen, aus dem XV. Jahrh., 116 Bl. auf Papier in 8°., im Kl. Kovilj in Ungarn. Enthält die Lebensbeschreibungen des Ii. Gregorius, Demetrius, Nikolaus, Alexius, Basilius des Grossen, Ephrem Syrus und der h. Petka, so wie einige vermischte Excerpte aus den Kirchenvätern. 181. Leben des h. Symeon und Sava, verfasst von dem lliero-mouachen Dometijan in der chi landarischen Einsiedelei in der Kareja auf Athos, im J. 6772 (1264), 434 Bl. auf Papier in 4". Der Hieromonach Dometijan ist den Kennern des slawo-serbisclien Alterthums bereits aus der in Kalajdoviö's Joann Exarch S. 164—166 abgedruckten Schlussrede des chilandari-schen Hexaemeron vom J. 1263 als ein enthusiastischer Freund der slawischen Literatur bekannt. Vorliegendes Werk ist ein rühmliches Denkmal seines erleuchteten Geistes, so wie seiner ausgebreiteten Gelehrsamkeit, und als ein serbisches, durch Gehalt und Darstellung gleich ausgezeichnetes Originalprodukt eine der Hauptzierden der gesaminten ältern slawischen Literatur. Das Aufschiessen einer so anmuthigen Pflanze, voll uuverwelk-licher Blüthen, in der finstern Zelle eines slawischen Einsiedlers um die Mitte des XIII. Jahrb., ist nur dadurch erklärbar, dass der Geist des klassischen Altherthums, gehüllt in die Formen christlicher Ideale, von den Griechen und den mit ihnen geistig verschmolzenen Slawen in Thracien und Macedonien seit Cyrillus und Methodius bis auf Dometijan noch nicht ganz gewichen war. In der That bekunden die südslawischen Schrifterzeugnisse im Grossen und Kleinen, in Materie und Form, je höher hinauf, desto mehr Originalität, Natur und Geschmack; je weiter herab, desto mehr Verfall des Wortes und des Gedankens. Man vergleiche nur Sava vom J. 1199—1215 und Dometijan vom J. 1264 mit л Daniel vom J. 1338 und mit seinen Fortsetzern bis 1375 oder mit Gregor Camblak um 1400! Dometijans Werk, von ihm in Original nach Serbien gesendet, seit dein Metropoliten von Kyjev und ganz Russland Kyprian (1376—1406), einem gebornen Serben, auch in Russland bekannt, namentlich iii der gräfi. Tol-stoj'schen Bibliothek in drei Abschriften Abth. II. N. 197, 233 (diese nach einem Original von Athos 1517) und 362 vorhanden, und mir in einein leider sehr defekten Kodex aus der 2. Hälfte des XIV. Jahrh. von meinem Freunde S. M. initgetheilt, unifasst das Leben und die Thaten der zwei unsterblichen Restauratoren des serbischen Staates, des Vaters, der dessen politische, und des Sohnes, der dessen kirchliche und geistige Existenz neu begründete, mit einer Ausführlichkeit, religiösem kräftig-warmen Vollgefühl und Sprachanmuth, die es eben so interessant für den serbischen Historiker, als wichtig für den slawischen Philologen machen. Leider fehlen in der von mir benutzten Abschrift an verschiedenen Stellen 43 Bl., die aus den in Karlovic und in den sirinischeu Klöstern vorhandenen Exemplaren nicht ergänzt werden können, weil diese eine ganz andere, jüngere Redaktion des Werkes enthalten. Dometijan war ein Schüler des h. Sava und berichtet vieles als Augenzeuge, bei andern Thatsachen beruft er sich auf Quellen, insbesondere auf das Zeugniss mehr als hundertjähriger Greise, die er verhört habe. Auch die Biographie des h. Symeon von seinem Sohne Sava scheint ihm, nach einigen Stellen zu urtheilen, bekannt gewesen zu sein, wiewohl er derselben ausdrücklich nicht erwähnt. Aber Dometijan's Werk ermangelt leider aller chronologischen Angaben! — Das Werk der Gründung eines serbischen, politisch und geistig selbstständigen Nationalreichs, welches die Heiligen mit wundersamer Kraft erstrebt und vollendet hatten, schien für die Ewigkeit bestimmt; aber die Vorsehung hatte es anders beschlossen. — Dometijan schickte, wie aus der Schlussschrift hervorgeht und bereits bemerkt wurde, sein Buch nach Serbien: na blagoslovenije sv. Symeonu. Sollte wohl nicht mehr das Original selbst oder wenigstens eine gleichzeitige Abschrift irgendwo in Chilandar oder in Dečani etc. existiren? Man findet nirgends eine Spur, dass Raič die echte Biographie des h. Symeon und Sava gekannt habe. Die Art, wie er seine Leser auf die Quellen seiner dürftigen Nachrichten vom h. Sava verweist, ist gar zu sonderbar und zeigt von der Leichtfertigkeit des fleissigen, aber unkritischen Mannes. (Man vgl. Istor. Serb. Bd. II. S. 339—340.) 182. Leben des h. Sava, verfasst von dem chilandarischen Hieromonachen Theodosije, nebst dem aus Dometijan ausgezogenen Leben des h. Symeon, geschrieben im Kl. Chilandar im J. 7288 und nach Chr. G. 1780, 174 Bl. auf Papier in Folio, in der Metropolitanbibl. zu Karlovic. Voraus geht das Leben des h. Sava von dem chilandarischen Hieromonachen Theodosije, Bl. 1 — 1U2; hierauf folgt eine Lobrede auf den h. Sava von ebendemselben, Bl. 103—117; zuletzt das Leben des h. Symeon, zwar aus dem Werke des Dometijan ausgezogen, aber sehr abgekürzt, und in Sprache und Orthographie ganz russisirt, Bl. 117—174. Theodosius versichert zwar, nur den Dometijan aus- oder uingeschriehen zu haben (skazano prepodobnym Dometijanom, spisanože Theodosijein mnichom), allein derselbe hat das Werk Dometijans, gewiss nicht ohne religiös-kirchliche Nebenabsichten, ganz überarbeitet, so zwar, dass nicht ein Stein auf dem andern von dem alten Gebäude geblieben ist. Alles Beinhistorische ist weggelassen; die von Dometijan mit biblischer Unbefangenheit und Kürze erzählten Wunder werden hier zu widerlichen Zerrbildern, mit denen ganze Bogen angefüllt sind. Bei der zweiten Abtheilung, dem Leben des h. Symeon, machte er sich die Arbeit leichter, er liess bloss aus, was ihm nicht gefiel. Aus einem solchen Kodex scheint die elende Compilation geflossen zu sein, welche der pakracer Bischof Cyrill Živkovič unter dem Titel: Žitije sv. serbskych prosvjetitelej Symeona i Savy spisanoje Dometijanom hieromon. chilandarskym, sokraščenože i očiščeno (ja wohl!) Kyrillom Živkovičeui etc., Wien bei Novakovič 1794. 4U., 76 Seiten, drucken liess. Von demselben Theodosije sind die achtstimmigen Kanonen zu Ehren des h. Symeon und Sava, welche auf Veranstaltung des chilandarer Prohegumen Timotej in Druck erschienen sind: Kanony na osm glasov sv. Symeonu i svjaty- telju Savy, Ven. 1776. 4°., 112 Seiten. Er nennt sich daselbst: vsjeeh posljednyj Theodosij grjeänyj nedostojnyj Jeromonach Chilandarac. Gebürtig aus Slawonien unweit Lepavina soll er fast sein ganzes Leben in Chilandar mit Bücherschreiben zugebracht haben. Hätte er doch wenigstens den Dometijan nicht travestirtl Wir hätten dann weniger Grund, den Untergang des Originals zu befürchten. 183. Leben des h. Sava vom Hieromonachen Theodosije, geschrieben auf Befehl des Erzbischofs und Metropol. Paul Nena-dovič in Karlovic im J. 1757, 181 Bl. auf Papier in 4"., in der Metropolitanbibl. zu Karlovic. Diese Abschrift stimmt mit der obigen N. 181 von Wort zu Wort übereiu; die Biographie des h. Symeon ist hier nicht beigefügt. — Aehuliche Biographien des h. Sava kommen auch in mehreren andern sirmischen Klöstern vor. 184. Pomenik, d. i. Namenverzeicliniss der Wohlthäter des Klosters zur Erinnerung im Gebet, vom J. 7124 (1616) ff., 218 Bl. auf Papier in Folio, im Kl. Beočin. Dieser, ursprünglich aus dein Kl. Kača in Serbien stammende, von Hrn. Vuk Steph. Karadzic in s. serbischen Wörterbuche, Vorr. S. XIX. kurz charakterisirte, denkwürdige Pomenik (so heissen Handschriften dieser Art in der ältern serbischen Sprache) enthält Tausende und Tausende von serbischen Eigennamen. Es war Sitte, jährlich einige Mönche im Lande herumreisen zu lassen, um milde Gaben einzusammeln (parusiju pisati), nach deren Rückkunft die Namen der Wohlthäter in das grosse Gedächtnissbuch eingetragen wurden. Fremde, die das Kloster besuchten, schrieben «selbst oder liessen ihren Namen einschreiben. Vorliegende Handschrift ist ihrem ersten Theile nach aus einem andern, wenigstens um 200 Jahre älteren Pomenik abgeschrieben. Bl. 88 bemerkte der Schreiber unten am Rande: sije pisach v Ijeto 7124 mjeseca gjenvara 26 d'n; von da au wurde die Namensliste jährlich bis gegen Ende des siebzehnten Jahrh. von verschiedenen Schreibern fortgesetzt. Es kommen zwar in den Fortsetzungen zwei Namen mit der beigesetzten Jahrzahl 7046 (1538) und 7109 (1601) vor; allein diese Zahlen sind offenbar unrichtig geschrieben, und können für ein höheres Alter der Handschrift, als 1616, kein Zeugniss abgeben. Der erste Theil der Handschrift ist der brauchbarste, indem darin die männlichen und weiblichen Namen abgesondert sind, je weiter herab, um so grösser ist die Verwirrung. Ich habe die serbischen Namen sowohl aus dieser, als auch aus andern Handschriften zum Beliufe eines slawischen Onomasticon excer-pirt und alphabetisch zusammengestellt. 185. Pomenik oder Namensliste der Wohlthäter des Klosters, vom J. 7163 (1655) und ff, 140 Bl. auf Papier in 4»., im Kl. Krušedol. Weder so reichhaltig, noch so lieissig geschrieben, als der beočiner Kodex. — Es kommen auch in andern Klöstern ähnliche Namensbüclier vor. Ein uralter, früher im Kl. Kovilj aufbewahrter Pomenik, von dem ich in einer Handschrift Erwähnung fand, ist leider nicht mehr vorhanden. 186. Des Andreas Zinajevič, Erzbischofs von Antivari und Dioklea, Primas von Serbien, „Annales ecclesiastici", vom Anfange der Welt bis auf seine Zeiten, sowohl in lateinischer Sprache, als auch in vulgar-dalmatisch-serbischer Mundart mit cyrillischer Schrift, in der Bibliothek der Propaganda in Bom. Engel Bd. III. S. 467. 2) Weltliche Geschichte. 187. Des Gregorius Monachus Hamartolus Chronik, aus dem Ende des XVI. oder Anfange des XVII. Jahrh., 433 Bl. auf Papier in Fol., im Kl. Krušedol. Am Ende gehen zwei bis drei Blätter ab. Dass der Abschreiber ein geborner Russe war, beweisen einzelne Formen, šč st. št u. s. w. zur Genüge. Aber die Abschrift wurde aus einem guten bulgarischen Kodex genommen, in welchem unstreitig eine uralte Uebersetzung des Werkes enthalten war. So viel mir bekannt, ist des Hamartolus Chronik bis jetzt weder in Original, noch in einer Version gedruckt worden. Nach dem Vorworte des Vfs. sollte seine Geschichte von der Welter- Schaffung nur bis zum Ks. Michael III. (842—867) reichen; allein sowohl die meisten griechischen, als auch die mir bekannten slawischen Handschriften endigen mit Romanus I. Lecapenus und seinen drei Söhnen (945). Setzte Hamartolus selbst sein Werk weiter fort, als er anfangs den Plan hatte, oder sind es Zugaben späterer Verfasser? Bl. 1 — 19 steht die Inhaltsanzeige und das Vorwort des Vfs. 188. Des Georgius Monachus Hamartolus Chronik („Lje-tovnik Georgia Inoka"), serb. Uebersetzung, geschrieben zu Chilandar im J. 1386, auf baumwollenem Papier in Folio, in der Synodalbibliothek zu Moskau. S. Kalajdovič Joanu Exarch S. 88. 189. Des Georgius Monachus Hamartolus Chronik in serbischer Uebersetzung, geschrieben im J. 6897 (1389), ehemals 386, jetzt 378 Bl. in zwei Kolumnen auf Pergament in Folio. Dieser Ljetovnik, wie die Handschrift in der bis auf den Namen und Jahrzahl nun gänzlich erloschenen Schlussrede genannt wird, enthält eine ganz andere Version, als der oben beschriebene, die, wie ich glaube, in Chilandar sehr nachlässig verfertigt wurde. Die Inhaltsanzeige und das Vorwort des Verfassers fehlen bei dieser serbischen (es heisst darin z. B. капитолв римскн 1сжс iecTB грвчвсш кеФали тисв полеосв, срвбскнже глава градоу) Version, von deren sprachlichem Gehalt übrigens dasselbe gilt, was oben bei Matthäus Viastares bemerkt wurde. Das Exemplar wurde mir von meinem Freunde S. M. zur Einsicht eingesendet. 190. Des Johannes Zonaras Annalen, aus dem XV. Jahrh., 414 Bl. auf Papier in Folio, in der Metropolitanbibl. zu Karlovic. Wiewohl die Handschrift ganz ist, so enthält sie doch kein Datum; eine spätere Nachschrift am Deckel vom J. 7075 (1567) berichtet bloss den Tod des sonst unbekannten Knez Dmitr. In der Regierungsgeschichte l'rajans werden auch Kriege desselben mit den Serben beschrieben, woraus wenigstens folgt, dass die Tradition von den Ursitzen der Slawen an der illyrischen Donau fast von allen alten Chronisten der Slawen (Nestor, Kadlubek etc.) geglaubt wurde. Das karlovicer Exemplar ist ohne Zweifel Abschrift eines viel älteren Originalkodex. Hieher gehört auch die schon oben erwähnte Geschichte der römischen und griechischen Kaiser in der krušedoler Handschrift N. 147. 1. Geschichte Alexanders des Grossen, Königs von Ma-cedonien, geschrieben im J. 1719, 135 Bl. auf Papier in 4°., im Kl. Remeta. Eine andere schönere Abschrift dieser slawischen Alexandreis befindet sich in der Metropolitanbibl. zu Karlovic. Alexander. Handsch. a. d. XV.—XVI. Jahrh. In Raudnic.-Abschrift im prager Museum. 192. Chronograph, enthaltend Bruchstücke aus der Geschichte der Hebräer, Assyrier, Macedonier, Römer, Griechen, Bulgaren, Serben und Russen, bis zur Eroberung Konstantinopels im J. 1453, aus dem XVI. Jahrh., 161 Bl. auf Papier in 4°. Aus dieser, aus dem Nachlasse des Prof. Magaraševič stammenden und gegenwärtig bei mir befindlichen Handschrift gehen in den 3 ersten Lagen 11 Bl. ab. Beigefügt sind: 1) des Johannes Damascenus Sendschreiben an den h. Kosmas, und 2) Erklärung einer Evangelienlection. Bekanntlich befinden sich in den Bibliotheken Russlands ähnliche Chronographen in Menge. Ob ihr Ursprung in Bulgarien oder in Russland zu suchen sei, weiss ich nicht; doch mag zwischen den russischen und den süddonauischen ein erheblicher Unterschied stattfinden. Der künftige serbische Historiograph sollte auf diese Chronographen sein Augenmerk richten und die denselben einverleibten Erzählungen serbischer Begebenheiten sorgfältig excerpiren. 193. Chronograph, geschrieben im J. 7176 (1668), 160 Bl. auf Papier in 4"., im Kl. Remeta. Diese Abschrift fioss unstreitig aus einem russischen Original, indem darin Russland stets naša zemlja genannt wird. Der Chronograph geht nur bis Bl. 118. Nach dem Index stand das Datum 7176, welches aber jemand ausradirt hat. Bl. 119 bis Ende folgen Excerpte aus dem Leben der Heiligen usw. 194. Chronograph mit verschiedenen Beilagen, geschrieben zu Vrchobreznica bei Plevlje in der Hercegovina im J. 7158 (1650), 327 Bl. auf Papier in 4°. Der Abschreiber und zum Theil Verfasser dieser Handschrift, welche sich aus dem Nachlasse des Prof. Magaraševič gegenwärtig bei mir befindet, verhüllte seinen Namen in eine Tarabara, d. i. einen sinnigen Unsinn, eine Geheimschrift, zu der uns noch der Schlüssel fehlt. Eine solche serbische Tarabara fand ich ausserdem nur noch in einem Typikon, geschrieben im KL Pribinaglava, im J. 7115 (1607) in Folio, im KL Kovilj, und in einem Oktoich, geschrieben im KL Oreškovica in Brani-čevo im J. 7121 (1613) in Folio, im KL Vrdnik, ferner in dem gedruckten Oktoich Božidar's 1537. Fol. (N. 222) Sign. K. BL 3 v. Bekanntlich ist der Schlüssel zu der Tarabara russischer Schreiber längst gefunden. Die Handschrift enthält 1) einen Chronograph, mit Fortsetzungen aus verschiedenen neuern Annalisten bis zum J. 1650, Bl. 1—319; 2) kurze serbische Annalen, Bl. 320—327. Die Geschichtsbücher, welche Raič, als von ihm benutzt, unter den Titeln Carostavnik und Troadnik anführt] sind dem Inhalte nach identisch mit den hier beschriebenen Chronographen. 195. Des Erzbischofs Daniel und seiner Fortsetzer Rodo-slov oder Lebensbeschreibungen serbischer Könige und Erzbi-scliöfe vom J. 1224 bis 1375, geschrieben im Kl. Chilandar im J. d. W. 7271 und nach Chr. Geb. 1763, 173 BL auf Papier in Folio, in der Metropolitaubibliothek zu Karlovic. Der Archimandrit Raič besuchte im J. 1758 auf seiner Rückreise aus Russland das Kl. Chilandar und excerpirte hier zum Behüte seiner schon damals beabsichtigten serbischen Geschichte das Werk des Erzbischofs Daniel, ohne auch nur das mindeste über die Beschaffenheit der chilandarischen Handschrift in seinem Collectaneenbuche vorzumerken. Vorliegende, den 4. Jan. 1763 beendigte Abschrift, scheint, nach der Aehnlichkeit des Schriftzuges mit einigen Piecen in Raič's Collectaneenbuche zu urtheilen, Raic's in Chilandar zurückgebliebener russischer Reisegefährte, Hierodiakon Damaskin Nikolič, für denselben besorgt und ihm nachgesendet zu haben. Der Abschreiber befolgte zwar durchgehende die neuere russische Rechtschreibung — er schreibt sogar korolj statt kralj — aber durch die Formel am Rande „v podlinnom napisano sice", worauf dann das Wort nochmals am Rande genau abgeschrieben wird, die er allemal anwendet, wenn er sich beim Lesen der Originalhandschrift nicht zu helfen wusste, hat er uns wenigstens zum Theil die Treue seiner Kopie verbürgt, was dieser Handschrift vor der folgenden einen Vorzug gibt. — Abgesehen von den oben angeführten biographischen Werken des h. Sava und des Hieromonachen Dometijan, welche sehr schätzbare historische Nachrichten über Serbien enthalten, ist dieser Daniel'sche Rodoslov, das älteste, wiewohl nur uneigentlich sogenannte Geschichtswerk der Serben. So wie wir ihn dermalen in den zwei karlovicer, aus Chilandar gebrachten Abschriften vor uns haben, sind in demselben eigentlich die Werke mehrerer Schriftsteller an einander gefügt: 1) des Erzbischofs Daniel, der 1325 — 19. Decb. 1338 der serbischen Hierarchie vorstand, und 2) eines, oder wie mir wahrscheinlich ist, zweier ungenannten Fortsetzer, von denen der erste ein Schüler Daniels war. Den Antheil, den drei verschiedene Verfasser an der Gestaltung des gegenwärtigen Rodoslov gehabt haben, zu bestimmen, und insbesondere die stark interpolirten Biographien von Erzbischof Daniel rein auszuscheiden, dürfte ohne Einsicht der chilandarischen Codices kaum möglich sein. Es ist wahrscheinlich eben so sehr Raic's eigenem Mangel philologischen Sinnes, als dem Misstrauen, mit welchem er in Chilandar aufgenommen ward, zuzuschreiben, dass er uns in seinem Geschichtswerke bloss folgende lakonische Notiz von Daniels Rodoslov hinterliess : „Kniga jego naricajet sja Rodoslov, i obrjetajet sja v monastyrje Chilendarje (richtiger Chilandarje, wie der Name in allen serbischen Handschriften ohne Ausnahme geschrieben wird) v dest." Raic beklagte sich noch in spätem Jahren, dass ihm in Chilandar die vielen Kästen mit slawischen Antiquitäten nicht geöffnet wurden. Dieses, Ordensbrüdern ohnehin gleichsam organisch inwohnende, und hier durch Verhältnisse des Lebens dreifach gesteigerte Misstrauen wird man wo nicht verzeihlich, doch wenigstens begreiflich finden, wenn man sich erinnert, wie oft und arg die armen Leute durch ihre Brüder von nah und fern um Hab und Gut geprellt und ge- schunden worden sind. Der russische Mönch Arsenij Suchanov reiste zu wiederholtenmalen nach Chilandar, und entführte von da ganze Ladungen Handschriften nach Moskau. Und die frommen Chilandarer? Sie flehten bei dem mächtigen Carj bittschriftlich um die Gnade an, er möchte ihnen doch um der geraubten schönen Codices willen wenigstens ein Almosen spenden! Noch sind es kaum drei Jahre, dass hier in Neusatz eine alte serbische, aus Chilandar durch einen Bruder gebrachte Krone eingeschmolzen wurde. — Der amalgamirte Rodoslov, wie wir ihn kennen, enthält die Biographien folgender Fürsten und Erzbischöfe: A. Könige: 1) Kg. Badoslav 1224—1230. 2) Via-dislav 1230—1237. 3) Stephan Uroš der Grosse 1238—1272. 4) Stephan Dragutin 1272—1275, st. 1317. 5) Königin Helena 1241—1306 (st. eigentlich um 1314). 6) Stephan Uroš Milutin 1275—1321. 7) Stephan Uroš Dečanski 1321-1336. 8) Carj Stephan Dušan 1336—1356. Das Leben der zwei ersten ist mit einigen Zeilen abgethan, und bei dem letzten sind nur die ersten Regierungsjahre berührt. B. Erzbischöfe und Patriarchen: 1) Sava I. Erzbischof 1221, resign. 1234, st. 14. Jän. 1237. 2) Arsenij I. 1234, resign. 1263, st. 28. Oktb. 1266. 3) Sava II. 1264 — 8. Febr. 1271. 4) Daniel I. 1271 — abgesetzt 1273. 5) Joannikij I. 1274 — 28. Mai 1278. 6) Eustachij I. 1278 — 4. Jän. 1285. 7) Jakov 1285—1290. 8) Eustachij II. 1291—1308. 9) Sava III. 1309-1316. 10) Nikodim 1317-1325. 11) Daniel II. der Historiker 1325—19. Decb. 1338. 12) Joannikij II. 1339—3. Sept. 1355. 13) Sava IV. 1355—29. Apr. 1375. 14) Ephrem, erwählt den 3. Oktb. 1375. Da in dem ganzen weitschichtigen Rodoslov, das Datum der Synode zu Ipek 3. Oktb. 1375 abgerechnet, keine einzige chronologische Angabe vorkommt, so sind die Regierungsjahre der Fürsten aus Engel entlehnt, ohne dieselben neuer Prüfung zu unterwerfen (der sie übrigens sehr bedürften; so sind z. B. die Regierungsjahre Radoslavs und Vladislavs gewiss unrichtig u. s. w.); die chronologische Reihenfolge der Erzbischöfe hingegen habe ich selbst, mit Zuziehung aller bekannten Quellen und nach sorgfältiger und mühsamer Prüfung aller Daten, genau festgesetzt. Es ist übrigens klar, dass die Biographien der Erzbischöfe von dem .11. bis zum 14. das Werk des Contimiators oder richtiger der Conti-nuatoren sind, denn die zwei letztern scheinen mir nicht von der Hand des Schülers Daniels zu sein, da derselbe gewiss nicht so keck über Dušan geurtheilt haben würde. Dem Rodoslov, als Geschichtswerk betrachtet, kann nur ein sehr untergeordneter Werth zugestanden werden. Das, was man in Europa Geschichte im wahren Sinne des Wortes nennt, würde man darin vergeblich suchen. Es sind eigentlich tlieologisirende, von allem Beize sowohl des Stoffes als der Einkleidung entblösste, durch müssig-breiten Wortschwall ermüdende Lobreden (slovo pochvalno) auf Fürsten und Erzbischöfe. Das Reinhistorische, nämlich die einfache Erzählung von Thatsachen, mit den eigenen Worten der Verfasser ausgezogen, würde kaum einige Bogen ausmachen. Daniel kannte Sava's und Dometijan's Werke, aber sein beschränkter Geist vermochte sich nicht auf der von ihnen vorgezeichneten Bahn zu halten, und sein Beispiel wirkte auf alle seine Nachfolger verderblich. Männer, die sich nicht entblödeten, Stephan UroS's Entthronung durch seinen Sohn Dragutin, Stephan Deöanski's Blendung durch seinen Vater Milutin und Erwürgiang durch seinen Sohn Dušan u. s. w. als rechtmässig und löblich darzustellen, konnten wohl willige Werkzeuge der Macht und wortreiche Lobredner ihrer Schandthaten, aber nicht Priester der Klio, nicht Herolde der Wahrheit sein. Selbst das Interesse der Sprache, welches diese Elogien gewähren, ist in Vergleich mit Sava's und Dometijan's Werken unbedeutend. Dennoch ist der Druck derselben sehr wiinschenswerth, noch mehr aber die Auffindung des Autographon von Daniel, falls dasselbe noch existirt, oder wenigstens die unmittelbare Benützung des chilandarischen Aggregatkodex. 196. Des Erzbischofs Daniel und seiner Fortsetzer Rodoslov, geschrieben im Kl. Chilandar im J. 7288 (1780), 538 auf einer Seite beschriebene Blätter auf Papier in Folio, in der Metropolitanbibliothek zu Karlovic. Diese Abschrift des Rodoslov wurde ohne Zweifel auf Betrieb des damaligen karlovicer Erzbischofs, Vinzenz Joannovic Vidak, in Chilandar angeblich aus dem Original („s podlinnago", aber was ist das für ein Original?) um grosses Geld besorgt. Sie enthält zuvörderst alles das, was die so eben beschriebene Handschrift vom J. 1763, ferner als Zugaben Bl. 487—538: 1) Lobrede auf den h. Knez Lazar, von Epaktit Anton Kafail im J. 6928 (1426) unter dem „Patriarchen von Dalmatien" Nikon verfasst, ein Cento wohlklingender Phrasen, Muster erkünstelter Unnatur und Monstrosität in Gedanken und Styl; 2) eine andere kurze Lobrede auf denselben von einem andern Vf.; 3) eine dritte etwas längere Lobrede auf denselben von einem dritten Vf. Die Orthographie dieser Handschrift ist ganz die russische. An zwei Stellen sind ganze Seiten von der vorangehenden Handschrift ausgelassen. 197. Des Erzbischofs Daniel und seiner Fortsetzer Rodo-slov, aus dem XVIII. Jahrh. (?), auf Papier in 8°., in der Universitätsbibliothek in Lemberg. Nach der mir von Kopitar mitgetheilten, ursprünglich von zwei lemberger Basiliten, M** und H**, herrührenden Notiz enthält diese Handschrift den Rodoslov Daniels und seiner Fortsetzer, d. i. Leben und Elogien sowohl der serbischen Könige als auch der Erzbischöfe, ungewiss ob ganz oder nur epitomirt. Aber diese Handschrift hat vor den zwei obigen den Vorzug, dass in derselben, wie unbezweifelt auch im Original, die Orthographie serbisch ist, nicht russisch wie in den zwei karlovicer Abschriften und in der von Peninskij in s. slawischen Chrestomathie St. Ptbg. 1830 mitgetheilten kurzen Probe. Auch der gelehrte Jesuit Fr. X. Baron Pejačevič gebrauchte bei der Abfassung seiner gehaltreichen, aber wegen des Standpunktes, von welchem aus er alle Ereignisse betrachtet wissen will, etwas einseitigen Geschichte: Histor. Serv. Colocsae 1799. Fol., verschiedene handschriftliche serbische Chroniken. Namentlich scheint er vor sich gehabt zu haben 1) die Biographie des h. Symeon von Sava; 2) die Biographien des h. Symeon und Sava von Dometijan; 3) Daniels Rodoslov; 4) kurze serbische Annalen (N.202); 5) Brankovic's Geschichtswerk und 6) eine unbekannte Chronik, in welcher der König von Ledjan erwähnt wird, Šafafifc. Literaturgeschichte. Ш. Band. 1 Л der sonst nur noch in den serbischen Volksgesängen vorkömmt, und von ihm mit Unrecht für einen Lithauer gehalten ward. Wohin Pejaöevie's Handschriften gekommen sind, ist mir nicht bekannt. 198. Leben des Stephan Dušan, von dem Fortsetzer des Daniel'schen Rodoslov, zw. 1356—1375, ehemals im KL Stude-nica in Serbien. Am Schlüsse der kurzen Biographie Stephan DuSan's im Daniel'schen Rodoslov N. 195 stehen folgende Worte: sego blago-čestivago i prjevysokago kralja Štefana obrjetajet sja žitije prostrannjejše vo obiteli Studeničkoj, a zdje točiju se napisano. Ich halte aus mehreren Gründen den Fortsetzer des Daniel'schen Rodoslov für den Verfasser dieser Biographie und unterscheide ihn von dem dečaner Hegumen Gregor, nämlich Gregor Camblak, wie unten gezeigt wird. Der Continuator war ein Schüler des Bischofs Daniel (vor 1317), und dieser verübte Wunderkuren an ihm; der im J. 1419 verstorbene Gregor Camblak konnte wohl nicht Daniels Diakon und Schüler sein. 199. Stephan Rubcie's serbisches Wappenbuch, fingirt wahrscheinlich von Paul Vitezovic, genannt Ritter, auf der k. Hofbibliothek in Wien. In der k. Hofbibliothek in Wien befindet sich N. 521 Cod. hist. prof. „Copia antiquissimi libri et charactere illyrico scripti, reperti in bibliotheca monasterii de Monte Sancto ordinis s. Ba-silii, facta a Marco Skorojevic Bosnensi ex originali Stephani Rubchich, regis insigniorum domini imperatoris Stephani Nema-gnich". Zuerst imago s. Hieronymi, Basilii, regis Stephani, Hen-rici, filii Stephani regis, sodann insignia Macedoniae, totius Illirici, Bosniae, Dalmatiae, Croatiae, Slavoniae, Bulgariae, Ser-viae, Rasciae, Pomeraniae et Cumaniae (so wie sie bei Du Gange ed. Szaszki und bei Ritter in der Stemmathographia stehen), dann einzelner Edelleute, z. B. der Familien Kovačič, Bačič, Novako-vič, Draškovič; alles dedicirt dem in der Kindheit gekrönten Ferdinand IV. Engel I. 292. Engel bezweifelt mit Recht, dass es je ein Original hievon gegeben, welches Rubeic als Herold des Nemanjiden Stephan gemalt hätte. Mir selbst ist wahrscheinlich, dass dieses Buch P. Ritter fabricirt habe. 200. Des Hegumen von Dečani Gregor, nämlich Gregor Camblak, Geschichtswerk, namentlich Leben des h. Stephan Dečanski, vom Ende des XIV. Jahrh., im Kl. Dečani in Serbien. Der früheren Schriftsteller Nachrichten über diesen Gregor und seine Chronik sind sehr unbestimmt. Engel sagt in s. Geschichte von Serbien S. 270: „Gregor Hegumen von Dečani (Th. I. S. 285 steht irrig Studenica) ist jetzt, nach 1340, der einheimische Geschichtsschreiber, den Brankovič benutzt hat." Allein diese Worte sind aus Kaič I. Vorr. entlehnt, wo es heisst: „Istoričeskija zapisi obretajut sja v Chilendarje (Daniila Rodoslov), v serbskoj lavrje Studenicje. 0 takovom auktorje upo-minajet njegdje Brankovič, čto on igumen byl, tojaže lavry zo-vom Grigorij (soll wohl heissen Hegumen von Dečani) v Deča-nach, v serbskoj patriaršii Pekskoj." In Brankovič fand ich das Citat nicht. Ich vermuthe nun, dieser Hegumen Gregor sei kein anderer, als der nachmalige Metropolit von Kyjev, Gregor Camblak, 1414—1419. Hier meine Gründe: 1) Gregor Camblak, ein geborner Bulgare, war gegen Ende des XIV. Jahrh., vor seiner Ankunft in Kussland, Hegumen zuerst im Kl. Pandokrator in der Moldau, hierauf im Kl. Dečani in Serbien. S. Evgenij slovar ross. pisatel. 2. A. Bd. I. S. 97 ff. 2) Derselbe verfasste das Officium zu Ehren des h. Stephan Dečanski sammt dessen Leben nach dem Zeugnisse des Annalisten in der Handschrift (N. 202, 5) aus dem Anfange des XVI. Jahrb., „s'pisaze službu jego (nämlich des Stephan Dečanski) i žitije Grigorije Camblak". 3) In der Bibl. des volokolanskischen Josephi-Klosters in Russland fand der Metropolit Evgenij ausser andern Werken des Camblak auch das Leben des h. Stephan Dečanski (S. Slovar I. 103), und in der oben N. 96 charakterisirten serbischen Handschrift, Kanonen serbischer Heiligen, befindet sich (18) auch das Leben und Elogium des h. Stephan Dečanski vom Hegumen in Dečani Grigorije, welche beide Aufsätze doch wohl identisch sind. Da nun Gregor Camblak am Ausgange des XIV. Jahrh. Hegumen von Dečani war, da derselbe das Leben des h. Stephan Dečanski schrieb, so ist er mit dem Brankovič'schen Hegumen Gregor eine und dieselbe Person und Vf. der von letzterem gebrauchten serbischen Chronik. Ob aber diese Chronik ein von der erwähnten Biographie wirklich verschiedenes Werk sei, kann erst durch künftige Untersuchungen entschieden werden. Die Biographie ist nur ein gewöhnliches seichtes Elogium ohne alle historische Daten. Wahrscheinlich ist das Officium zu Ehren des Stephan Dečanski beim 11. Novb. in dem serbischen Festtagsmenäum Vened. 1538. Fol., und Szäsz-Sebes 1580. Fol. von unserm Gregor. 201. Konstantins, mit dem Beinamen Philosoph, Lebensbeschreibung des Fürsten Stephan Lazarevič, um die Mitte des XV. Jahrhunderts. Die mit dem J. 1503 endigenden serbischen Annalen in der Handschrift N. 95 erwähnen dieser Biographie mit vielem Lobe. Konstantin soll dieselbe im Auftrage der Kirchensynode verfasst % haben. Raič kannte und benutzte sie; führt sie aber bald als isto-rija naša v starycli njekych rukopisach neizvjestnago auktora, bald unter dem zweideutigen Namen Carostavnik an, Bd. III. S. 105. Mir gelang es nicht, irgend eine Abschrift davon aufzufinden, selbst unter den von Raič nachgelassenen Büchern nicht. Wohl aber fand ich im Kl. Vrdnik eine Handschrift vermischten Inhalts, worin sich ein angeblich aus Konstantin's Werke ausgezogener Aufsatz über die slawische Rechtsschreibung befindet. Die Hs. enthält 1) cia c-iOBlsca в' кратце избранЧа отт. к'нигн Ко-стантина ФИлосоФа костен'скаго бившаго оучителза срвбскаго вб д1>ни благочвстиваго СтеФана деспота госродина срЋблгемв, иматћ сицево кг, писатенемБ. 16 Bl. Bemerkungen über den Gebrauch der Buchstaben und Accente, sehr seicht und unkritisch, durchaus nichts neues enthaltend. 2) Kurze serbische Annalen bis 1444, aus älteren compilirt und wahrscheinlich von Georg Brankovič selbst interpolirt — denn es wird darin unter andern auch Mauro Urbin als Quelle und Gewährsmann genannt. 3) Excerpte theologischen Inhalts. 4) Eine Art serbischer Se-cretär, ohne Zweifel zum Behufe des Pseudodespoten Georg Brankovič zusammengestoppelt. 5) Summarien der Evangelien-lectionen. 6) Disputation über den christlichen und hebräischen Glauben unter dem EP». Sophronius in Jerusalem. Zusammen 160 Bl. auf Papier in 4". Die Handschrift ist aus Georg Bran-kovič's Zeit. 202. Kurze serbische Annale», von den ältesten Zeiten bis ins XVII. Jahrh., theils als Beilagen in verschiedenen Handschriften, theils einzeln. Diese kurzen chronologischen Verzeichnisse der vorzüglichsten vaterländischen Begebenheiten sind leider bis jetzt von den serbischen Geschichtsschreibern so gut als gar nicht benützt worden. Sie verdienen vollständig gesammelt, verglichen, gesichtet und zusammengestellt zu werden, eben so, wie es Hr. Fr. Palacky in dem Scriptorum rerum boheinicarum tomus III. Prag 1829. 8°. mit den böhmischen gethau hat. Die meisten derselben fangen mit der Einführung der slawischen Liturgie durch Cyrill und Method an; einige gehen bis zur Gründung des serbischen Reichs durch Bela Uroš oder gar bis zur Welterschaffung zurück, und werden je weiter herab, um so reichhaltiger und interessanter. Keine einzige Abschrift dieser Annalen stimmt mit den andern dem Inhalte nach ganz überein; jede hat etwas besonderes. An Reichhaltigkeit stehen sie jedoch den böhmischen sehr weit nach. Beispielweise führe ich an: 1) Annalen in dem krušedoler Viastares vom J. 1453, N. 151. 2) Annalen in dem Menologium vom J. 1501 bei mir, N. 105. 3) Annalen in der karlovicer Handschrift, wahrscheinlich vom h. Maxim, N. 95. 4) Annalen in dem krušedoler Panagirik, N. 175, leider ausgerissen. 5) Annalen aus einer Handschrift aus dem XVI. Jahrh., abgedruckt in dem Ljetopis srbski, Jahrg. 1828 Heft I. S. 43 ff., leider ungenau, mit Auslassungen. 6) Annalen von dem Ende des XVII. Jahrh., abgedruckt, aber ebenfalls ungenau, in dem Ljetopis srbski 1829, I. 35 ff. 7) Annalen als Anhang zum Chronographen vom J. 1G50, N. 194. 8) Annalen bis zum J. 1672, als Beilage einer gleichzeitigen Handschrift ascetischen Inhalts in 12°., bei mir. 9) Annalen, stark interpolirt, in einer Abschrift vom Jahre 1762 in 8°., bei mir. Aelinliche Annalen sind es, welche Itaič unter dem sonderbaren Titel: Ljetopis chilendarskaja, in der Einleitung zum 1. Bande seiner Gesch. anführt. Eine Abschrift davon sah ich in seinem historischen Collectaneenbuche in Karlovic. Auch Pe-jačevič kannte sie. Dessen ungeachtet sind sie bei weitem noch nicht gehörig benutzt worden. Endlich gehört in diese Klasse auch die in der Hrn. Prof. Kucharski von dem cernogorer Metropoliten geschenkten Miscellaneen - Handschrift befindliche kurze Chronik. Vgl. Časopis vlast. Mus. a. a. 0. 203. Des serbischen Patriarchen Paisije Leben und Elogium des Stephan Dušan und seines Sohnes Uroš, in einer Handschrift liturgischen Inhalts vom J. 1642, auf Papier in 4°. im Kl. Bemeta. • ' Es ist dies dieselbe Handschrift, welche sich ehemals in Jazak befand. Dobrovsky Instit. lg. slav. p. XIX. Die Biographie füllt die letzten 32 Bl. aus. Paisije holt weit aus und ist durchaus unkritisch. Aus folgender Stelle: „Svety Sava postavljajet se archiepiskopom v Konstantinu gradu rukoju patriarcha Ma-nuila carstvujuštu togda blagoč'stivomu caru Androniku Ko-mnenu", sieht der Kundige ein, dass derselbe die einheimischen Quellen der alten serbischen Geschichte entweder gar nicht gekannt oder nicht benutzt habe. 204. Des Despoten Georg Brankovič Geschichte der Serben, Autographon, geschrieben zw. 1689—1711, 1750 Bl. auf Papier in 4"., in der Metropolitanbibliothek zu Karlovic. Vom Anfange dieses unförmlichen Volumens fehlt nur das erste Blatt, gegen Ende scheinen mehrere Blätter abzugehen. Ein grosser Theil der Handschrift, lateinische und andere Aktenstücke enthaltend, ist von fremder Hand. 205. Georg Brankovic's Geschichte der Serben vom zweiten Buche an und ohne Aktenstücke, 476 Bl. auf Papier in 4°., in der Metropolitanbibliothek in Karlovic. Diese mit der obigen wahrscheinlich gleichzeitige Abschrift enthält nur einen Theil des Brankovic'schen Werkes. 206. Georg Brankovič'« Geschichte der Serben, auf Befehl des Patriarchen Arsenij IV. und der Bischöfe Paul Nenadovič von Karlstadt und Georgievič von Werschetz geschrieben von Konstantin, früher Pfarrverweser in Pest, hierauf Hegumen in Stu-denica, angefangen im J. 1742 in Pest und beendigt 1748 in Studenica, L Band 341 S. in Folio, II. Bd. 698 S. in Fol., in der Metropolitanbibliothek zu Karlovic. F) Sprachkunde. 207. Konstantin des Philosophen Abhandlung über den Gebrauch der Buchstaben _ und Accente, verfasst um die Mitte des XV. Jahrh. — Vgl. oben N. 201. 208. Des Priesters Georg Križanič kritische serbische Grammatik, mit Vergleichung des Kussischen, Polnischen, Kroatischen und.Weissrussischen, in serbischer Sprache, Originalhandschrift des Verfassers vom J. 7174 (1665), 218 Bl. auf Papier in Folio, in der Bibliothek der geistlichen Typographie in Moskau. Eine ausführliche Nachricht über diese serbische Grammatik und ihren Verfasser verdanken wir Herrn Kalajdovič." S. dessen Joann Exarch S. 120—123. Die abenteuerlichen Schicksale dieses römisch-katholischen Priesters, so weit sie bekannt sind, haben wir schon oben berührt. In Sibirien, wohin er verbannt wurde, endigte er seine Grammatik im J. 1665; unter der Vorrede befindet sich das Datum: писано в Сибири лита .^ЗРОД. октобра в .5. ден. Die Grammatik enthält bei manchem Einseitigen und Excentrischen, was dem Entbehren besserer Quellen und Hilfsmittel in Sibirien zuzuschreiben ist, viele helle Blicke, gesunde Urtheilc und originelle Ansichten. Der Vf. eifert für die illyrische (serbisch-bosnisch-kroatische) Mundart. Seine Orthographie ist. gewisserniassen das Vorbild der des H. Vuk Steplianovič Karadžič: er wirft das t und б am Ende der Wörter ganz weg, und bedient sich des letztern zur Molli-rung der Konsonanten, das j hat er ebenfalls u. s. w. Nach dem Urtheile des H. Kalajdovič, dem gewiss jedermann gern beipflichten wild, verdient diese Grammatik noch immer den Druck. — Ausser der Grammatik hat man noch einen polemischen Aufsatz von diesem Priester, betitelt: Соловечска чело-битна од суеверству и од раздору, с објасиенвем нопа Гурка Крижаишца презванвемљ Серблванина, eigenhändige Handschrift des Vfs. vom J. 1675, 231 BL auf Papier in 4"., in der Synodalbibliothek in Moskau. Dieser im J. 1675 in Tobolsk verfasste Aufsatz enthält eine Widerlegung der Solevecischen Bittschrift, und ist an den Metropoliten von Tobolsk Kornilij gerichtet. Der Direktor der christlichen Typographie zu Moskau, Polikarpov, übersetzte dieselbe ins Kussische im J. 1704. Die Čelobitnaja der solovecer Mönche erschien im Drucke zu Suprasl 1788. 8°. und öfters. S. Kalajdovič Joann Exarch S. 122—123. (Illir. Lit. S. 163.) Hierauf beschränkt sich alles, was uns bis jetzt an handschriftlichen Denkmälern der serbischen Literatur aus der älteren Periode bekannt geworden. Die wenigen und dürftigen Ueberreste aus dem Fache der Medicin und Astrologie, die hier noch insbesondere angeführt werden sollten, sind bereits oben beschrieben worden. Yerzeichniss altserbischer Drucke. Die typographischen Denkmäler, deren genaue Beschreibung hier geliefert wird, verdienen in mehr als einer Hinsicht die ▼olle Aufmerksamkeit des slawischen Literaturfreundes. Ihr Alter, ihre verhältnissmässige sehr grosse Seltenheit, die äussere treffliche Ausstattung ihrer Typen und Formen, so wie die Wichtigkeit ihres Textes für die Geschichte der älteren slawischen Kirchensprache sichern ihnen einen bleibenden Werth im Gebiete der slawischen Literatur zu. Beinahe ein volles Menschenalter war vergangen, bevor die Erfindung der Buchdruckerkunst bei den Slawen griechischen Ritus Eingang fand, und hier waren es zuerst die südlichen Stämme, die von ihr den ausgedehntesten und schönsten Gebrauch machten. Denn wenn gleich die krakauer cyrillischen Drucke den venedigern, so weit unsere jetzige Kunde reicht, um zwei Jahre vorausgehen, so können sie doch mit diesen weder an Zahl, noch an innerem oder äusserem Gehalt auch nur entferntermassen verglichen werden. Die glagolitischen Drucke von Rom und Venedig sind zwar zahlreicher als die krakauer cyrillischen, aber nur einer derselben, das berühmte Missale vom J. 1483. Fol., übersteigt das Alter unserer cyrillischen Drucke um zehn Jahre. Während in Russland mit dem Erscheinen des Apostols, Moskau 1564. Fol., und des Psalters 1577. 4°., erst die Morgenröthe der nordslawischen Buchdruckerkunst aufging, neigte sich der schöne Tag der südslawischen bereits dem Abende zu, um bald darauf ganz und auf lange in jener unterzugehen. Die seit der Europäisirung Kusslands von den Küssen haufenweise den grechisch-gläubigen Serben zugeführten Kirchenbücher wurden von diesen mit beiden Händen aufgenommen, so wenig sonst der darin herrschende stark russische Dialekt dem gesunden Sinne dieser Südslowenen zusagen mochte. Seit achtzig und mehr Jahren sind nun die einheimischen Serhuljen durch ihre nördlichen Schwestern aus Kirchen und Klöstern gänzlich verdrängt und der Vernichtung preisgegeben. Was dem Vaudalismus der Türken, der Indolenz der Rechtgläubigen ünd dem Zahne der Zeit entronnen ist, sind sehr traurige Ueberbleibsel, bei den Serben und Walachen in Oesterreich beinahe noch häufiger als im eigenen Vater-laude. Und doch verdienen diese Druckerzeugnisse schon der Gefälligkeit ihrer Typen und der äusseren Ausstattung wegen sorgfältigere Aufbewahrung. Die höchste Aufgabe der cyrillischen Buchdruckerkunst besteht in der Verschmelzung des durch die alten Handschriften gegebenen Schriftzuges mit der durch den Geschmack gebotenen Schönheit der Formen, der historischen Treue mit der typographischen Eleganz, und noch hat, so viel ich weiss, dieses Problem niemand glücklicher gelöst, als der Meister, der die Stempel zu den cernogorischen Typen 1494 bis 1495 schnitt. Aber auch die schlechtesten südslowenischen Drucke sind beinahe noch schöner als die russischen, auf deren liässlichen, formlosen Typen das Auge nicht ohne Widerwillen verweilen kann. Der Werth dieser serbischen und bulgaro-wlachischen Ausgaben für Geschichte und Kritik der slawischen Kirchensprache leuchtet dem Sachkundigen von selbst ein. Die bulgaro-wlachischen stimmen mit sehr geringen Modifikationen in der Orthographie mit den ältesten slawischen Handschriften überein; die serbischen gehen zwar in Hinsicht der Vokale zum Theil ihren eigenen, durch die Beschaffenheit der Laudesmundart gebotenen Weg, doch mit einer Konsequenz, die in der Regel für Orthographie und Grammatik verständig aufgefasst, sehr lehrreich ist. — Wiewohl ich glaube, dass die Uebersicht noch lange nicht alle der innerhalb der J. 1493—1650 in den südslawischen Ländern gedruckten Kirchenbüchern enthalten mag, und dass ein sorgfältiges Durchsuchen der Kirchen und Klöster im Süden der österreichischen Monarchie, so wie in Bosnieu, Serbien, Bulgarien und Walachien weit vollständigere Resultate liefern würde, so hoffe ich dennoch, dass auch diese Darstellung des bereits Gewonnenen von Nutzen sein wird, besonders, da ein baldiger Untergang der meisten hier beschriebenen Exemplare unvermeidlich ist, und die Erweiterung der Kunde ausser dem Umkreis unserer Voraussicht und Hoffnung liegt. — Es sind in diese Darstellung auch die bulgaro-wlachischen Ausgaben mit aufgenommen worden, die zu seiner Zeit ihren geeigneten Platz anderswo finden sollen. Auf die Druckerzeugnisse griechisch-gläubiger Serben folgt eine Uebersicht derjenigen cyrillischen Drucke, die von römisch-katholischen Serben oder von Protestanten herrühren. Uebersicht nach der Zeitfolge. 209. časoslovec, das Horölogium, bei den Lateinern die Officia oder das Breviar, enthaltend den Gottesdienst der Stunden nach dem Kanon des h. Sabbas v. Jerusalem, durch Mag. Andreas de Thoresanis de Asula, o. 0. (Venedig), beendet deu 13. März 1493. 8°. Das einzige, bis jetzt bekannte Exemplar befand sich auf der Itathsbibliothek zu Nürnberg. Unter der Benennung Brevia-rium slavicum führt es Chr. Th. de Murr in Memorab. Bibl. Norimb. P. I., p. 222, und aus ihm Dobrovsky Inst. 1. slav. p. XXXVIII. und P. Koppen Bibl. Listy Nr. I, 19 an. Nach eigens hierüber von Kopitar eingezogenen Nachrichten hat dieses Breviarium slavicum irgend ein Betrüger aus der Bibliothek weggefischt und einen armenischen Psalter untergeschoben! Kopitar hielt es für ein glagolitisches Brevier, dergleichen Tor-resano auch später druckte. 210. Oktoich, das achtstimmige Kirchenhymnenbuch des Joh. Damascenus, die erste Hälfte, enthaltend die Stimmen a—д, auf Befehl des Vojevoden von der Zeta, Georg Crnojevic, unter dem Metropoliten von der Zeta, Babylas, durch den Hie- romonacben Makarije, o. O. (Cetinje in der Cernagora), J. d. W. 7001—7002 oder vom Anfange des Jahrs 1493 bis 4. Jan. 1494. kl. Fol., 270 Bl. in Quaternionen, das letzte weiss, 30 Zeilen auf der Seite, ohne Custos (nämlich Zeilencustos) und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Signirt werden bloss Bl. 1 f. r. und Bl. 8 f. v.; bei der zweiten Lage fehlt zwar die Signatur, es folgt aber f; eben so ist die neunte Lage ohne Signatur, und auf der darauf folgenden steht unrichtig e und i, die zwölfte Lage ermangelt gleichfalls der Signatur, aber die nächstfolgende zählt schon richtig, mit Einschluss der zwei versäumten, fi; auf die Signatur лг, die letzte im Buche, folgt ein unsiguirter Ternion, dessen letztes Blatt weiss ist. Sign, ä Bl. 1 f. r. fängt der Text mit der kleinen Sonnabend-Vesper an; erst Bl. 2 f. v. steht vor der grossen Vesper die kurze Vorrede der Herausgeber, und auf dem drittletzten Blatte des Buches f. r. beginnt die interessante, in abwechselnden rothen und schwarzen Zeilen gedruckte, mit dem vorletzten Bl. f. r. endigende Schlussschrift, in welcher unter anderem berichtet wird, dass dieses Buch „im Laufe eines Jahres von acht Menschen zu Stande gebracht worden sei". Da auf dem Psalter der Druckort Cetinje ausdrücklich genannt wird, so kann man fast mit Gewissheit annehmen, dass auch der Oktoich hier gedruckt wurde. Der cernogorische Oktoich und Psalter sind unstreitig die schönsten slowenischen Bücher mit cyrillischem Kirchentypus; und der Psalter scheint durch seine verzierten Anfangsbuchstaben u. s. w. dem Oktoich sogar den Vorzug streitig zu machen; doch steht er ihm an Korrektheit des Druckes etwas nach, obschon beide Bücher in dieser Hinsicht alle nachfolgenden weit übertreffen. Kopitar vermuthet, dass diese Typen von eben demselben Meister herrühren, welcher die Stempel zu dem glagolitischeil Missale 1483 geschnitten hat. Gemeine Serbismen, wie ваноутрв Sign, г Bl. 2 f. r. sind im Oktoich überaus selten. Sign, лв Bl. 5 f. r. blieb unbedruckt, ohne dass im Texte eine Lücke wäre. Von diesem Buche sind im Kl. Krušedol 2 Exx., wovon dem einen das Schlussblatt, dem andern die ersten Bl. und 4 Bl. am Ende abgehen, im Kl. Iiakovac ein sehr unvollständiges Ex., und ein noch unvollständigeres im Kl. Kovilj. Ein ganzes Ex. sah Karaman (vor 1753) im Miranje bei Zara, Rybay in Ofen, der Hieromon. P. Atha-načkovič bei der Ciprovacer Kirche in St. Andreä (jetzt verschwunden!) und der pakracer Bischof G. Chranislav im Kl. Pribinaglava. In der Bibliographie des Bischof Lukian Mušicki las ich einst auch die zweite Hälfte des cernogorischen Oktoichs also verzeichnet: Oktoich, zweite Hälfte, enthaltend die Stimmen e—н, auf Befehl des Vojevoden Georg Crnojevič, unter dem Metropoliten Babylas, durch den Hieromonachen Makarije, o. 0. 1494. Fol. 34 Bog." Allein diese Angabe beruht auf einem Irrthum: es existirt keine solche zweite Hälfte des cernogorischen Oktoich. Erst Božidar Vukovič Hess die Stimmen e—н zu Venedig 1537. Fol., wahrscheinlich absichtlich zur Kompletirung des cernogorischen Oktoich, auf seine Kosten auflegen. 211. Psaltir s posljedovanjem oder Polustav, der Psalter mit den Kanonen der h. Jungfrau, des Herrn Jesus und der auserwählten Heiligen und mit dem Gottesdienst für die Mette, die Stunden und die Vesper, auf Befehl des Vojevoden Georg Crnojevič unter dem Metropoliten Babylas durch den Hieromonachen Makarije, Cetinje (in der Cčrnagora) 1495. 4°., 348 Bl. in Quaternionen, 27 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Bei jeder Lage werden signirt Bl. 1 f. r. und Bl. 8 f. v. Die Sign, в ist zweimal da, und die erste enthält einen Qui-nion oder 10 Bl., die achte und neunte Lage ist ohne alle Signatur, aber die zehnte wird schon mit i signirt und hiemit die Zählung ausgeglichen; die 43. Lage besteht aus 10 Bl. und ist demnach ein Quinion. Die Sign, ä und в Nr. 1 sind schwarz, b Nr. 2 bis Š roth, f— мг wiederum schwarz. Ich habe mich durch sorgfältige Prüfung dieses Psalters überzeugt, dass die Lagen 3—9 früher als der Oktoich, also noch im J. 1492 gedruckt wurden. Man hatte eigentlich schon 8 Lagen gedruckt, als man sich entschloss, Druck und Schrift ein wenig zu ändern. Die Kolumnen schienen zu breit, die Schrift zu gedrängt, auch missfiel die Form vom latinisirenderi p; man unterbrach nun den Druck, goss zwei neue Buchstaben, das p, rund und orthodox, und das c etwas breiter, verfertigte auch mehrere Initialbuchstaben von verschiedener Grösse und druckte nun zuerst den Oktoich, und hierauf kehrte man zum Psalter zurück. Die Kolumnen wurden etwas schmäler gemacht und die Schrift viel schütterer gesetzt, auch mit vielen Initialen mittlerer Grösse mitten im Texte versehen, die anfangs ganz fehlten. Der erste Bogen des Psalters wurde weggeworfen und statt dessen, mit Ausnahme von verschiedenen Yorstiicken, als Einleitungen und Gebeten, zwei gedruckt; daher die zweimalige Signatur mit iT. Von der 10. Lage gehören die zwei inneren Doppelblätter noch zu der alten, die zwei äussern aber zu der neuen Druckökonomie. — Die Psalmen beginnen mit Sign, ä Bl. 8 (die ersten 7 Bl. enthalten Vorstücke) und endigen Sign, fi Bl. 2 f. r. Sign, кг Bl. 6 f. v. bis кд Bl. 6 f. v. steht die „I'aschalia s lunovnikom" u. s. w., zusammengesetzt von Georg Crnojevič. Sign, ä Bl. 1 f. r. und Sign, кд Bl. 7 f. r. liest man um den Doppeladler auf der eingedruckten Figur die Buchstaben: г>. гн. rio. цр., d. i. Blagovjernyj Gospodin Gjurgje Crnojevikj. Gemeine Serbismen und Druckfehler, wie npiiaim. Sign, г Bl. 7 f. r., васа Sign, fi Bl. 4 f. v., само Sign, e Bl. 2 f. r., ввсшпска Ps. 90, 13 (achte unsign. Lage Bl. 7 f. v.) u. m. a. kommen zwar nicht häufig, aber doch vor. Uebrigens enthält dieser Psalter in den Beilagen, ausser den gewöhnlichen Synaxarien und dem Horologium auch die Akathisten oder den feierlichen Gottesdienst zu Ehren der h. Jungfrau, des Herrn Jesus und mehrerer Heiligen (Sign. Д1 Bl. 8—Kl1 Bl. 5) und am Ende (ма Bl. 3 ff.) den Šestodnev oder die Charwoche und Ostern sammt den Evangelien und Episteln, was alles in den spätem Ausgaben 1520—1638 weggeblieben ist. Ein unvollständiges Ex. dieses höchst seltenen Buches sah ich im Kl. Kuveždin; ein ganzes Ex. besitzt die gräfl. Tolstoj'sche Bibliothek. 212. Molitvenik oder Euchologion, eigentlich Cliirotonia archierejska (bei den Serben) oder Öinovnik archierejski (bei den Russen), die Kirchenagende oder das Rituale für hohen Prie- ster (Erzbischöfe und Bischöfe), enthaltend ausser den gewöhnlichen Funktionen auch die der Priester-, Mönchs-, Altar- und Kirchenweihe, der Despoten- und Caesaren - Einsetzung, der Krönung u. s. w., mit den cernogoren Typen, muthmasslich zu Cetinje gedruckt 1493—1495, bestand wahrscheinlich aus 256 Bl., folglich in Quaternionen aus 32 (лв) Lagen in kl. 4°., und enthielt 23 Zeilen auf der Kolumne. Bei der angenommenen Blattzahl wurde vorausgesetzt, dass die Chirotonien von 1539—1540 N. 226 und 1570 N. 246 bloss wörtliche Nachdrücke dieser cernogorischen editio princeps sind. Die Seiten der Chirotonia 1529—40 verglichen mit den Seiten des von mir gefundenen Fragments, geben nach der Reduktion 256 Bl. Das Fragment enthält den Akt der Despoten-und Caesarenweihe. Die Typen sind ganz die cernogorischen, mit verzierten Initialen und dem runden p und c. 213. Četvoroblagovjestije, die vier h. Evangelien, durch den Župan Hans Biegner von Kronstadt (ханвшв б!:гнсрт> ©ti. бра-шевв), o. 0. und J., in Fol. Eine kurze Beschreibung dieses überaus seltenen Buches, wovon ein Ex. in der bischöfl. Bibliothek ehemals zu Munkäcs, jetzt in Ungvär aufbewahrt wird, findet man in F. Durich's Bi-blioth. slav. p. 124—125. (Es ist zu vermuthen, dass auch in Russland Elxx. vorhanden sind.) Ob Durich's Behauptung: „ad incunabula typographiae accedit monimentumque praestans est autiquitatis", buchstäblich richtig ist, muss erst eine künftige Prüfung der Exx. erweisen. Vorläufig wäre das Zeitalter des Župans Biegner aus der siebenbürgischen Specialgeschichte zu ermitteln. Wegen der Form ca statt cc u. s. w. gehört der Druck zur bulgaro-wlachischen Familie. — Das Bausische, jetzt Goli-cynsche Evangelium mit bulgarischer Orthographie, von Sopikov für den ältesten slawischen Druck gehalten, besteht, das letzte fehlende Blatt abgerechnet, nur aus 159 Bl. Diesem nach kann es weder das hier unter Nr. 248 verzeichnete vom J. 1579, noch das belgrader oder mrkšinaer, wohl aber dieses Biegner'-sche sein, falls es nicht ein sonst noch unbekannter Druck ist. 214. Četvoroblagovjestije, die vier h. Evangelien, auf Be- fehl des grossen Vojevoden von Ugrowlachien und Podunavien Johannes Bassaraba, durch den Hieromonachen Makarije, o. 0. (in der Walachei), den 25. Juni 1512 kl. Fol., 288 Bl. in Qua-ternionen, 20 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Von diesem Buche sah ich ein vollständiges Ex. im Kl. Opovo. Der Sign, в gehen 5 unsignirte Blätter voraus, enthaltend die gewöhnliche Einleitung und die Indices zum Matthäus; die letzte Sign, лз zählt nur 3 Bl. Mit der Sign. S Bl. 1 f. r. beginnt das Evangelium Matthäi, mit äi Bl. 3 f. v. die Einleitung zum Markus, 31 Bl. 6 f. r. zum Lukas, und кз Bl. 7 f. r. zum Johannes, dessen Evangelium mit ле Bl. 2 f. v. endigt, worauf dann bis лз Bl. 2 f. v. das Directorium über die Lectio-nen aus den Evangelien über das ganze Jahr folgt. Sign, лз Bl. 3 steht auf beiden Seiten die Schlussschrift, welche Hr. Ka-lajdovič in s. Joann Exarch, Mosk. 1824. Fol. S. 112—113, aber zum Theil mit veränderter Orthographie, abdrucken liess. Der grosse scharfe Druck dieses Evangeliums auf gelblich weissem reinen Papier steht zwar an Schönheit unter dem des cernogo-rischen Oktoich und Psalter, ist aber dennoch weit gefälliger, als alle folgenden walachischen Drucke. Die Typen ähneln denen des belgrader Evangeliums 1552, ohne dieselben zu sein; die Kolumne des ersten ist jedoch etwas kleiner. Wohl aber ist die belgrader Ausgabe bloss ein serbisirter Nachdruck dieser ugro-wlachischen, mit Weglassung des a, ж und т>, dergestalt, dass selbst Druckfehler und die Schlussrede, bloss mit Umänderung der Namen und der Jahrzahl, beibehalten wurden. In folgerichtiger Durchführung der bulgarischen, von den walachischen und moldauischen Handschriften befolgten Orthographie scheint Macarius weniger musterhafte Genauigkeit bewiesen zu haben, als in der serbischen. Ausser dem Kl. Opovo befindet sich in der Synodalbibliothek in Moskau ebenfalls ein vollständiges Ex. dieses Buches. 215. Služebnik, die Liturgien oder das Messbuch des heil. Basilius des Grossen und des h. Johannes Chrysostomus, mit den Evangelien für die Passionszeit und die Ostern, so wie mit den Lectionen aus den Evangelien und Episteln für die Feiertage des Herrn Jesus und der auserwählten Heiligen durch das ganze Jahr, auf Befehl des Vojevoden Božidar Vukovic von Gjurič, durch den Hieromonachen Pachomije aus Rjeka in der Cer-nagora, Venedig den 7. Juli 1519. 4°. 240 Bl. in Quaternionen, 19 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Mit diesem Liturgiarion eröffnete Božidar Vukovic die Beihe seiner Drucke. Signirt werden bloss Bl. 1 f. r. und Bl. 8 f. v. Es beginnt mit Sign, ä und endigt mit ji Bl. 8. ',Sign. ä steht des h. Basilius Belehrung an die Priester. Eben daselbst Bl. 3 liest man in der vorgesetzten Figur die Sylbe бож. d. i. Božidar. Das eigentliche Liturgiarion endigt schon mit der Sign. B i Bl. 2 f. r., worauf dann die Evangelien für die Passionsund Osterzeit und die Lectionen aus den Evangelien und Episteln für die Hauptfeiertage des ganzen Jahres folgen. Sign, л Bl. 6 f. v. bis Bl. 8 f. v. steht die Schlussrede. Die Typen dieser Liturgien, mit denen später viel gedruckt wurde, sind zwar nicht so harmonisch, wie die cernogorischen, adjustirt, aber doch auch von einem guten Meister und im Ganzen recht schön. Der Druck ist korrekt und von gemeinen Serbismen, wie a statt i. und umgekehrt, fast ganz frei. Von diesem Buche befinden sich mehrere Exx. in den sirmischen Klöstern. 216. Psaltir, der Psalter, enthaltend ausser den Psalmen auch Tropare oder Hymnen und Gebete, das Menologium oder Synaxarium, den Kultus der grossen Fasten, ferner das Horo-logium nach dem Ritus des h. Sabbas von Jerusalem, auf Befehl des Božidar Vukovic durch den Hieromonachen Pachomije, Venedig, der Psalter beendet den 7. April 1519, die beigelegten Synaxarien etc. vom 26. Jän. bis 12. Oktb. 1520. 4°. 352 Bl. in Quaternionen, 19 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Dürfte man annehmen, dass der am 7. April beendete Psalter auch ohne die Synaxarien ausgegeben wurde, so wäre dies wohl das erste auf Befehl und Kosten des Božidar Vukovič durch den Hieromonachen Pachomius herausgegebene Buch. Die ŠafaHk. Literaturgeschichte. III. BanJ. 1 <7 Typen sind dieselben, mit welchen die obigen Liturgien gedruckt worden sind. Signirt werden Bl. 1 f. r. und Bl. 8 f. v. Sign, a Bl. 1—2 enthalten Vorstücke; mit dem Bl. 3 beginnen die Psalmen, die mit einigen Beilagen bis к Bl. 6 f. v. fortlaufen; Sign, k Bl. 7—8 steht die Schlussrede zu den Psalmen. Von £ä bissig Bl. 6 erstrecken sich die Synaxarien und das Horo-logium; die 2 letzten Blätter füllt die Schlussrede aus, die zum Theil mit kleinern Typen als der vorgehende Text gedruckt ist. Der Druck selbst ist korrekt, rein und schön. Von diesem Psalter sah ich ebenfalls mehrere Exx. in den sirmischen Klöstern. 217. Služebnik, die Liturgien oder das Messbuch des h. Basilius des Grossen und des h. Johannes Chrysostomus, auf Befehl des Božidar Vukovič durch die Gebrüder Georg Ljubavič und Hierom. Theodor, Venedig, J. d. W. 7027, nach Chr. G. den 1. Juli 1527. 4°. 104 Bl. in Quaternionen, worunter das erste und die zwei letzten Bl, weiss sind, 19 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Der Text des Liturgiarions 1519 wurde wiederholt; die Evangelien und Episteln blieben weg. Signirt werden bloss Bl. 1 f. r. und Bl. 8 f. v. Der Sign, a gehen 4 unsign. Bl. voraus, von denen das erste weiss ist, die 3 andern aber die Belehrung des h. Basilius an die Priester und die Inhaltsanzeige enthalten. Sign, д Bl. 4 f. v. liest man unter der Kolumne folgende Zeile, поменш господи раба своего божшдара, und Bl. 5 f. r. помени etc. roypa. Die letzte Sign, ri enthält nur 4 Bl., von denen überdies die zwei letzten weiss sind. Sign. bi Bl. 5 f. r. beginnen die sehr interessanten, von gemeinen Serbismen tiber-fliessenden Schlussreden der zwei Brüder. Aus der letzten dersel-selben ersieht man, dass Georg am 2. März 1527 während des Druckes plötzlich starb und auf dem Sterbebette seinem Bruder Theodor die Vollendung des Buches empfahl, was dieser auch mit harter Mühe erfüllte. Auffallend ist es, dass hier Božidar schon Greis und Goraždje seine Vaterstadt genannt wird. Wegen der Jahre 7027 =a 1527 ist schon oben das Nöthige bemerkt worden. Uebrigens sind die nicht ungefälligen Typen von denen der Liturgien 1519 und des Psalters 1519—1520 durchaus ver- schieden. Sie wurden später nach Goraždje gebracht. Das Ex., welches ich untersuchte, befindet sich im Kl. Remeta; ein anderes sah ich in Privathänden. 218. Molitvoslov, Gebetbuch, enthaltend auch Kirchengesänge, Psalmen, vermischte Aufsätze zur häuslichen Erbauung u. s. w., auf Kosten des Božidar Vukovič, Venedig 1527. 8U. in Quaternionen, 22 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Ich habe von diesem Buche kein vollständiges Ex. gesehen und muthmasse daher nur, dass das von mir untersuchte unvollständige, welches dieser Beschreibung zu Grunde liegt, eins sei mit den Preces lingua Serviana, Venet, 1527. 8°., welche Dobrovsky Instit. 1. slav. p. XVI aus dem im J. 1674 gedruckten Katalog der Bodleyischen, nun der Universität zu Oxford einverleibten Bibliothek anführt, ferner mit dem Katechismus, Vened. 1527. 8". bei Sopikov in s. russ. Bibliogr. Bd. I. S. LI, XXCII und N. 551. — Der Typus gleicht jenem der Schlussrede im Psalter 1520. Die Gebetbücher vom J. 1547 und 1560 sind bloss neue Abdrücke dieser Bozidar'sclien Ausgabe: doch ist in dieser die Kolumne bei gleicher Zeilenzahl um 3 Linien kürzer als in denen vom J. 1547, 1560 und 1566. Signirt werden Bl. 1 f. r. und Bl. 8 f. v., und zwar a bis ff mit der Texttype des Psalters 1520, š i und ff. (denn ri fehlt in dem Ex.) aber mit der kleinern Schlusstype, womit dieses Büchlein gedruckt ist. Ein unvollständiges Ex. befindet sich im Kl. Kuveždin. 219. Psaltir, der Psalter, enthaltend ausser den Psalmen auch Tropare oder Hymnen und Gebete, das Horologium, das Menologium oder Synaxarium, den Kultus für die grossen Fasten, ferner einige Officien, wahrscheinlich zu Venedig oder Goraždje zw. 1527-1531. 4°. 352 (?) Bl. in Quaternionen,' 19 bis 23 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Die Güte des Papiers und die Schärfe der Typen lässt mich vermuthen, dass das Buch zu Venedig um 1528—1530 gedruckt sei. Signatur cyrillisch Bl. 1 f. r. und 8 f. v. Die Vor- stücke enthalten 21 Zeilen auf der Kolumne, die Psalmen wegen der Inhaltszeile am untern Rande nur 20 und bisweilen auch nur 19, die Beilagen in der Regel 22, doch mitunter auch 23 — Das Horologium ist dem Synaxarium vorgesetzt und geht ei6 bis кд 5. Auf den Kultus für die Quadragesima folgen Lage дн einige Beigaben, die in allen andern Ausgaben fehlen. Auffallend ist das Anathem wider die Häretiker, namentlich Armenier und Franken. Von ie an folgen auserwählte Kanonen. Das Ende fehlt in dem von mir in Sirmien gesehenen Ex. 220. Molitvenik oder Euchologion, jetzt Trebnik genannt, die Kirchenagende oder das Rituale, wornach die Funktionen der Taufe, Firmung, Beichte, Sepultur, Wasserweihe u. s. w. verrichtet werden, nebst Formularen und Gebeten für verschiedene andere Fälle, durch den Hieromonachen Theodor und den Diakon Radoje, gedruckt bei der Kirche des Grossmartyrers Georg zu Goraždje an der Drina, im J. d. W. 7032 und nach Chr. G. den 21. Oktb. 1531. 4°. 296 (?) Bl. in Quaternionen, 22 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Von diesem äusserst seltenen Buche habe ich bloss ein unvollständiges Exemplar in Privathänden gesehen; desshalb ist hier die Zahl der Blätter bloss vermutliungsweise und unter der Voraussetzung angesetzt, dass der Sign, ä nichts vorausgeht. Signirt werden Bl. 1 f. r. und Bl. 8 f. v. Dieses Rituale weicht sowohl in Hinsicht des Inhalts, als der Reihenfolge der in demselben enthaltenen Stücke gar sehr von den oben beschriebenen ab. Sign, äf bis л з enthält die kirchlichen Disciplinargesetze des siebenten Konciliums. Sign, лз Bl. 6—7 befindet sich eine Inhaltsanzeige. Ebendaselbst Bl. 8 ganz am Ende stehen die kurzen Schlussworte der Herausgeber. Die Typen sind dieselben, mit welchen der Hieroinonach Theodor den Služebnik Nr. 217 zu Venedig druckte, woraus folgt, dass er diese Typen nach der Stadt Goraždje in Bosnien, dem Vaterlande Božidars, mit sich nahm, und mit denselben hier, wie man aus der Stumpfheit der abgenützten Lettern mit Wahrscheinlichkeit schliessen darf, in der Folge mehrere Bücher herausgab. Wegen der Diskordanz der Jahrzahl verweise ich auf N. 63. 221. Molitvenik oder Euchologion, jetzt Trebnik genannt, wahrscheinlich zu Goraždje nach 1531, 4°. 296 (?) Bl. in Qua-ternionen, 22 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Wort für Wort und Zeile für Zeile Nachdruck der ersten goraždjer Ausgabe vom J. 1531, mit derselben Type mit Ausnahme des д; Signatur wie oben. Die Abweichungen bestehen in den Initialen, in der Orthographie einzelner Wörter und dem Unterschiede des д. Die Initialen sind in der obigen Ausgabe einfach, glatt, hier mehr verziert und geschnörkelt. Die Orthographie ist dort älter, hier jünger: z. B. dort гемв, ieci>mi>, iero, пршемлктв, hier емв, есвмв, его, приеЈшетв; einmal las ich ia statt h und oft Hciiic statt шеше. Es könnte am Ende ein koresischer Druck von 1570—1580 sein? Das Ex., in Sirmien, ist defekt. 222. Oktoich, das achtstiminige Kirchenhymnenbuch, zweite Hälfte, enthaltend die Stimmen e—и, auf Befehl des Božidar Vu-kovic durch den Priester Theodosije und den milešever Parek-klesiarchen Gennadije aus Prijepolje, Venedig, vom J. 1536 bis den 27. Juli 1537. Fol. 162 Bl. in Quaternionen, der Text in zwei Kolumnen, mit 38 Zeilen auf der Kolumne, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer und gothischer Signatur. Die Herausgeber nennen das Buch шхтоихв нетогласншк, weil es mit der fünften Stimme anhebt. Die Signatur ist doppelt, cyrillisch und gotisch-lateinisch. Signirt werden Blatt 1, 2, 3, 4, die drei letzten mit II, III, IUI neben den gothischen Zahlbuchstaben, ferner Bl. 8 f. v., aber dieses bloss mit cyrillischer Type. Sign, äö Bl. 1 steht das Vorwort, dem Božidars von Ks. Karl V. erhaltenes Wappen mit der Inschrift: гнб. вож. воевода vorgesetzt ist. Man erfährt hier, Božidar habe sich aus Furcht vor den Türken unter Sorgen und Kummer in Venedig aufgehalten. Bl. 2 enthält oben die Abbildungen des h. Kosmas, Joh. Damascenus und Joh. Studites, unten den Anfang des Oktoich. Die letzte Sign. ist ku in 8 Bl., woselbst Bl. 8 f. v. auch die Schlussrede steht. In derselben wird nicht, wie gewöhnlich (z. B. in dem Služebnik 1519, im Psalter 1519—1520 u. s. w.) Pod- gorica, sondern Dioklea als das Vaterland Božidars genannt, ohne Zweifel nur wegen der Nähe und ehemaligen Berühmtheit der letzteren Stadt, deren Ruinen (Dukla) noch heutzutage unweit Podgorica am Einflüsse der Zeta in die Morača zu sehen sind. Ganz am Ende sind noch zwei unsignirte Blätter beigegeben, auf der ersten Seite die Abbildungen der h. Jungfrau, des Erzengels Michael, des h. Nikolaus und des h. Demetrius, auf den übrigen aber die von dem Hierodiakon Moyses im J. 1535 redigirte Paschalie enthaltend. Uebrigens folgen im Buche selbst auf die vier Stimmen noch verschiedene Stichery aus den übrigen Tönen, so wie Gebete, Lectioneu aus den Evangelien und Episteln u. s. w. Die Typen sind neu, von den bisherigen verschieden; der Druck ziemlich korrekt, aber von gemeinen Serbismen und Schreibfehlern, wie жизанв st. жизвнв, гесамв st. iectMB, und umgekehrt ввсв (vos) st. васв etc., nicht frei. Von diesem Buche existiren zahlreiche Exx. in den Klöstern Sirmiens. 223. Oktoich, das achtstimmige Kirchenhymnenbuch, zweite Hälfte, enthaltend die Stimmen f, —8, Venedig 1536—1537 (eigentlich zw. 1537—1570), Fol., 162 Bl. in Quaternionen, der Text in zwei Kolumnen, mit 38 Zeilen auf der Kolumne, ohne Custos und Seitenzahl, mit lateinischer Signatur. Ein Nachdruck der Ausgabe vom J. 1537, unbekanut von wein veranstaltet. Die Type ist der Bozidar'scheu nachgemacht; doch ist die Kolumne, ungeachtet Zeile für Zeile nachgedruckt wurde, um '/4 Zoll kürzer und fast um 2 Linien schmäler als in der ersten Ausgabe. Die Sign, ist bloss lateinisch, nur bei der 1. und 12. Lage wurde ein cyrillisches a, к statt a, k verwendet, und nur bei der zweiten die römischen Zahlen II, III, IUI punktirt. Ueberall werden nur die ersten 4 Bl. signirt. In den Verzierungen und Interpunktionen ist ein merklicher Unterschied. Charakteristisch ist, dass statt des puuktirten i ein viel grösseres i aus einem andern Alphabete gebraucht wird; wahrscheinlich wurde dieser Buchstabe beim Stempelschneiden vergessen. Auch kommen Druckfehler weit häufiger vor als in der Ausg. 1537. — Der Nachdruck könnte aus der Zagurovic'schen Periode 1569—1670 sein. Ein Ex. in Gospodinci. 224. Oktoich oder das achtstimmige Kirchenhymnenbuch im Auszuge, wahrscheinlich in der Walachei oder in Siebenbürgen zw. 1540—1580, Folio, über 192 Bl. in Quaternionen, 26 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Das Ex. dieses Oktoich mit bulgarischer Rechtschreibung (a, s, г), welches ich bei einer Dorfkirche im bačer Komitat fand, war defekt. Signirt werden Bl. 1 f. r. und Bl. 8 f. v. Der Inhalt ist folgender: Bl. ä bis 58 Sams- und Sonntagshymnen für die 1. Stimme. Bl. rl bis д1 Sonntagsvesperhymnen für die 2. Stimme. Bl. д1 bis e2 Montagshymnen für die 3. Stimme. Bl. e3 bis §3 Dienstagshymnen für die 4. Stimme. Bl. Š4 bis 34 Mittwochshymnen für die 5. Stimme. Bl. з5 bis иб Donnerstagshymnen für die 6. Stimme. Bl. 57 bis 12 Freitagshymnen für die 8. Stimme (die siebente ist demnach übergangen). Von f3 an bis k 54 folgen die Sams- und Sonntagshymnen für die übrigen Stimmen von 2 bis 8; die Hymnen für die übrigen Wochentage sind ausgelassen. Bl. кв5 bis кгб stehen die Svje-tilnen und andere Troparien. Mit кгб f. v. beginnen die Lectionen aus dem Apostol und den Evangelien für die 7 Tage der Woche, und mit кд5 die Auferstehungsevangelien; das Uebrige fehlt. Lettern und Druck sind unförmlich, roh. 225. Minej prazdniönyj, hier Sbornik genannt, das Fest-tagsmenäum, enthaltend den Gottesdienst der unbeweglichen Feste des Herrn Jesus, der h. Jungfrau und der auserwählten Heiligen, auf Befehl des Božidar Vukovic durch den Hierodiakon Moyses aus dem Kl. Dečani, gebürtig aus Budiml unweit des Kl. Šudikova, Venedig, vom 11. Juni 1536—19. Jän. 1538. Fol., 432 Bl. in Quaternionen, der Text in 2 Kolumnen, mit 32 Zeilen grösserer und 38 Zeilen kleinerer Schrift auf der Kolumne, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer und gothischer Signatur. Dieses Menäum wird von einigen auch Minej obštij, Obštak genannt, mit welchem Namen eigentlich ein Auszug aus dem grossen, nach den 12 Monaten eingerichteten Menäum zum täglichen Gebrauch für arme Kirchen belegt wird, wesshalb ich mich hier lieber der Benennung Minej prazdniönyj bediene. Es ist das grösste und nach der gewöhnlichen Meinung auch das letzte der von Božidar herausgegebenen Kirchenbücher, der im Anfange des Jahres 1540, wo nicht schon im J. 1539, gestorben ist. Die Einrichtung der Signatur ist wie bei Oktoich 1537, mit Ausnahme der ersten Lage, wo Bl. 2, 3, 4 mit в, г, д signirt werden; aber von der zweiten Lage an laufen die Signaturen в t> regelmässig fort. Sign, ал Bl. 1 enthält die Vorrede, nach welcher der Greis Božidar diese Typen für seine Vaterstadt zum Drucke slawischer Bücher bestimmt hatte. Dem Werke selbst sind viele Holzschnitte, Abbildungen der Heiligen darstellend, eingedruckt. Auf die gothische Sign. } folgen Z, 2» R> hierauf 21-3' endlich a& bis ee Sign, ндее, die letzte im Buche, volle 8 Bl. umfassend, enthält Bl. 5—6 f. r. die Paschalie, von welcher auch Extraabdrucke gemacht worden zu sein scheinen, die man häufig andern Büchern, z. B. den Evangelien von Mardarije, beigelegt findet; f. v. und Bl. 7 f. r. das Register über die im Buche vorkommenden Kanonen und Officieu, und f. v. bis Ende die Schlussrede. Hier wird das Buch, welches in der Vorrede MHiieft lieisst, СБборникв genannt. Unter den Kanonen sind folgende slawoserbischer Heiligen: der h. Petka, des h, Symeon, des h. Sava und des h. Stephan Dečanski. Bemerkenswerth ist auch, dass in diesem Buche hie und da, wiewohl selten, die bulgarischen Figuren a und s vorkommen, was mir ein Beweis ist, das die venetianer Oft'icinen zu dieser Zeit schon (und gewiss auch früher) slowenische Lettern nach Walachien und Siebenbürgen lieferten. Denn für dieses Buch oder sonst für Serben sind diese Typen gewiss nicht geschnitten worden; sie haben sich in den Satzkasten nur verirrt. Die kleinen Lettern sind die des Oktoich 1537, die grösseren hingegen sind neu. Von diesem Buche sah ich im Kl. Krušedol u. a. vollständige Exemplare. Prof. G. Magaraševič sah im Kl. Petkovica in Serbien ein Ex. auf Pergament (die Jahrzahl 1536 ist aus dem Vorworte). Ljet. 1829. I. 124. 226. Molitvenik oder Euchologion, eigentlich Chirotonia archierejska (bei den Serben) oder Cinovnik archierejski (bei den Russen), die Kirchenagende oder das Rituale für Hohepriester, o. 0. und J. (Venedig, um 1539—1540?) 4°. 280 Bl. in Quaternionen, 21 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer und gothischer Signatur. Die Exx. bieten keine Jahrzahl dar; das Božidar'sche Zeitalter geht aus der Uebereinstimmung der Typen mit den grössern des Minej 1538 und der Signatur mit der des Oktoich 1537 und des genannten Minej, so wie endlich aus dem in den Verzierungen häufig angebrachten Namen вож. hervor. Signirt werden Bl. 1, 2, 3, 4, die drei letztern mit II, III, IUI neben dem gothischen Zahlbuchstaben, doch wird auch der cyrillische Buchstabe wiederhohlt. Das Ex. hebt mit art an, wo unter einer Verzierung der Titel des Buches мојитбвникб zu lesen ist, die Buchstaben 2 und R zählen mit, wie im Minej 1538 an die sich die Sign, öa, bb u. s. w. reiht; die letzte vollständige Sign, ist ieii, wie es scheint, das Ende des Textes enthaltend. Doch ist dabei keine Schlussrede, während die Ausgabe 1570 schon auf dem letzten Blatte dieser Sign, die Jahrzahl, und dann auf einem Extrablatt die Schlussrede mit Wiederholung der Jahrzahl hat. In diesem Ritual sind zwar einige der im Trebnik 1531 enthaltenen Stücke, wiewohl in anderer Ordnung, mit aufgenommen worden; sonst ist aber seine Einrichtung und Bestimmung verschieden. Es scheint, dass Božidar über dem Drucke dieser Chirotonia starb. Uebrigens kommt in den als Zieratli gebrauchten Figuren die Sylbe бож. viermal und eben so oft die Sylbe бо. vor. Mehrere Exx. werden in den sirmischen Klöstern aufbewahrt. 227. Psaltir, die Psalmen sammt den Synaxarien und dem Horologium, auf Befehl des Hieromonachen Daniel, Hegumen des Kl. Mileševa, durch die Hieromonachen Mardarije und Theodor, Mileševa vom 1. Jän. bis 30. Okt. 1544. 4°. 350 Bl. in Quaternionen, 19 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Dieser Ausgabe liegt die Bozidar'sche vom J. 1519—1520 Seite für Seite zum Grunde; nur statt der Schlussrede nach den Psalmen, vor dem Menologium, stehen hier Gebete. Die Typen, welche entweder selbst oder die Materialien dazu, nach der etwas verworrenen Schlussrede durch den Hegumen Mar-darije von Banska und die Hieromonachen Nikanor und Sava aus Venedig geholt wurden, sind neu, fleischig, aber minder gefällig als die Božidar'schen. Den Psalmen gehen 2 Bl. Vorstücke voraus, das erste mit ä signirt, das zweite ohne Sign., so wie die folgenden bis Bl. 8 f. v. Von в an werden regelmässig die Bl. 1, 2, 3, 4 mit в, bII, bIII, bIIII u. s. w., ferner Bl. 8 f. v. mit b u. s. w. signirt. Die letzte Lage мд ist nur ein Ter-nion mit der Schlussrede Bl. 5—6. Exemplare befinden sich in den Kl. Kovilj und Remeta, ferner in der Metropolitanbibl. in Karlovic. Der Psalter bei Sopikov Bd. I. S. XCIII. und 190 N. 1019 scheint dieser milešever zu sein. 228. Molitvenik oder Euchologion, jetzt Trebnik genannt, die Agende oder das Rituale, auf Befehl des Hegumen von Mileševa Daniel, durch die Diakonen Damian und Milan aus Obna in Cerno-Zagorien, an der Save, Mileševa 1545. 4°. 360 (?) Bl. in Quaternionen, 19 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Dieser Trebnik ist ein Nachdruck des Theodorischen vom J. 1531 mit einigen Beilagen. Da ich davon kein vollständiges Ex. zu sehen bekam, so ist die Zahl der Blätter nur dann richtig, wenn der Sign, ä nichts vorausgeht, und auf mč nichts weiter folgt. Signirt werden anfangs Bl. 1, 2, 3, 4 f. r. ä, ä II, ä III, ä IUI u. s. w., und Bl. 8 f. v., wiewohl mit einzelnen Abweichungen; von der Lage o an wird nur Bl. 1 und Bl. 3 f. r. (ei und so überall), ferner Bl. 8 f. v. bezeichnet. Sign, ло Bl. 3 f. v. beginnen die kirchlichen Disciplinarvorschriften der 7. Kirchenversammlung und laufen bis мг Bl. 4 f. v. fort. Hierauf folgen die Kirchenhymnen für den Charsamstag auf 16 Bl. Sign, мгб bis ме5, die in der Ausgabe 1531 fehlen. Sign, ме Bl. 6—8 enthält das Register und die Schlussrede, in welcher aber keine Jahrzahl vorkommt, so dass ich das Datum nach A. Dragosavljevič's Angabe (Ljetop. srb. 1827 III. 56) ansetzen musste, und desshalb seine Richtigkeit nicht verbürgen kann. Es scheint in den von mir gesehenen Exx. ein Blatt mit der Jahr- zahl zu fehlen, und das wahre Datum könnte, wie oben, 1544 sein. Gemeine Serbisinen und Druckfehler kommen in diesem Trebnik gar oft vor. Exx. im Kl. Šišatovac. 229. Psaltir, die Psalmen sammt den Synaxarien und dem Horologium, auf Kosten des Vincenz Vukovic, Venedig 1546. 4°. 305 (?) Bl. in Quaternionen, 20 Zeilen auf der Seite, ohne Cu-stos und Seitenzahl, mit cyrillischer und lateinischer Signatur. Es unterscheidet sich dieser Psalter von allen andern dadurch, dass die Kolumnen mit einer schönen Randverzierung eingefasst sind, die unten etwas breiter ist und allerlei Figuren von Heiligen etc. enthält. Signirt werden die Bl. J, 2, 3, 4 cyrillisch und lateinisch (letztere drei äall, äalll, äallll usw.), und Bl. 8 f. v. bloss cyrillisch. Der Sign, äa gehen 3 Bl. voraus, enthaltend auf 2 Bl. Gebete mit der Textschrift, dann auf einem Bl. die Epistel des Herausgebers an die Leser mit kleinerer Schrift. Sign, äa liest man unter einer Abbildung der vier Evangelisten und über dem ersten Psalm: вицснцо воуковикв. Sign. 3i r Bl. 7 f. v. beginnt die Schlussschrift zu den Psalmen und endigt Bl. 8 f. r., dessen Rückseite weiss ist. Sign, iis steht oben unter einer Verzierung: гнв. виценцо снв. воеводк Божи-дара, worauf das gewöhnliche Posljedovanije anfängt. Auf die Sign. Kfz folgt кдА u. s. w. Die letzte Signatur ist диР. In der vorgesetzten, in dalmatischer Landesmundart abgefassten Epistel spricht Vincenz von dem Tode seines Vaters Božidar, dessen Leichnam 1540 aus Venedig nach der Heimat abgeführt und in der Kirche Gorica am Skodrer See begraben wurde. Es kann kaum gezweifelt werden, dass unter den alten Büchern: старе книгс шсане штв срвбскс земл$, die er zum Drucke verlangt, nicht Landeschroniken, sondern Kirchenbücher gemeint sind. Auf dem letzten Bl. befindet sich unten die Zeile: oy бнаџехв bb л/ђто .,- АФМ5., welche den ganzen Schluss ausmacht. Exx. davon kommen in den sirmischen Klöstern vor. 230. Apostol, die Apostelgeschichte sammt den kanonischen Briefen (ohne die Offenbarung Johannis), in Ugrowlachien oder Siebenbürgen, unter dem Vojevoden Joann Mirče zw. 1546—1554. 4°. 268 Bl. in Quaternionen, 22 und mitunter 23 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Das von mir eingesehene, im Kl. Opovo befindliche, defekte Ex. beginnt mit der Sign, f; folglich ist die oben angegebene Blattzahl nur dann richtig, wenn der Sign, ä nichts vorausgeht. Die letzte vollständige Lage ist л г, worauf ein Dueruion mit dem Worte под', d. i. halb oder Hälfte, als Sign. Bl. 1. und Bl. 4 f. v. folgt, d. i. dass nichts abzugehen scheint, wiewohl keine Schlussrede da ist. Der eigentliche Apostol endet ла-f. v:, woran sich die gewöhnlichen Indices über die Lectionen, dann einige Hymnen u. s. w. reihen. Die Orthographie ist zwar bulgarisch, doch liest man an gar vielen Stellen ce statt ca u. s. w., so dass man vermuthen könnte, dass dem Abdrucke ein serbisches Ex. zum Grunde gelegen habe. Bemerkenswerth ist, dass die Sign, von г oder wahrscheinlich von ä bis ei in der gewöhnlichen Textschrift, von к bis Ende aber in aulfallend grosser und grober Type ausgedrückt ist. Ein Ex. dieses Buches befindet sich in der Tolstoj'schen Bibliothek in Russland und ist beschrieben in Strojev's Opis. slav. knig. 1829. 8°. 231. Molitvoslov, hier сввти писаиие genannt, Gebetbuch, enthaltend auch Kirchengesänge, Psalmen, vermischte Aufsätze zur häuslichen Erbauung u. s. w., auf Kosten des Vincenz Vu-kovič. Venedig den 1. Juni 1547. 8°. 304 (?) Bl. in Quaternionen, 22 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer und lateinischer Signatur. Das von mir eingesehene Ex., nach welchem ich das Buch hier charakterisire, war ohne Anfang und Ende, und auch sonst sehr unvollständig; desshalb ist das Datum aus Dobrovsky's Instit. 1. slav. p. XLI entlehnt. Bei der Blattzahl liegt die Annahme zum Grunde, dass das Buch vollständige M PP oder 38 Lagen enthält. Signirt werden bloss Bl. 1, 2, 3, 4 mit äA, äAII, äAIII, äAIIIl u. s. w., auf Z folgt AA. Ausser den schönen Randverzierungen („pulcherrima parerga" Dobrovsky a. a. 0.) befinden sich im Buche mehrere Holzschnitte, Abbildungen von Heiligen und dgl. darstellend. Der Inhalt ist höchst mannigfaltig; die Typen klein. Auch in Russland befinden sich Exx. davon. 232. Četvoroblagovjestije, die vier h. Evangelien, auf Kosten des Knezen Radiša Dmitrovič und nach seinem Tode des Trojan Gundulič aus Ragusa, durch den Hieromonachen Marda-rije aus dem Kl. Mrkšina-crkva unweit der Cernagora, Belgrad, den 4. Aug. 1552. Fol. 212 Bl. in Quaternionen, 24 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Alle Exx., die ich gesehen habe, beginnen mit all, dem Kapitelindex des Matthäus, worauf allll die Vorrede des Theo-philactus folgt, so dass ein erstes weisses Blatt zu fehlen scheint. Sign, ä war nur Ternion. Signirt werden die Bl. 1, 2, 3, 4, letztere mit all, älll, ällll u. s. w., und Bl. 8 f. v. Sign, и Bl. 8 endigt Matthäus, г i Bl. 5 Marcus, к Bl. 7 Lukas, und ке Bl. 8 Johannes. Das Uebrige füllen die gewöhnlichen Register über die Perikopen aus. Die letzte Lage кз ist nur ein Ternion, woselbst Bl. 5 f. v. und Bl. 6 f. r. die Schlussrede steht, aus welcher zu ersehen ist, das Knez Radiša Dmitrovič die Typen zu diesem Evangelium verfertigen und den Druck anfangen, nach seinem Tode aber Trojan Gundulič aus Ragusa den Druckapparat in sein Haus (zu Belgrad?) bringen, und das Druckgeschäft durch Mardarius vollenden liess. Ob unter Belgrad die serbische oder die dalmatische Stadt dieses Namens (hzt. Zara vecchia) zu verstehen sei, ist noch immer nicht ausgemacht. Diese liegt zwar der Heimat der Herausgeber und der Werkstätte fast aller serbischen Kirchentypen (Venedig) näher; aber auch in jener blühten im XVI. Jahrh. ragusanische Faktoreien. Ich habe bereits oben bemerkt, dass der Text dieses Evangeliums aus dem Ugrowlachischen, bloss mit Aenderung der Orthographie, abgedruckt sei. Wenn gleich über die folgerichtige Rechtschreibung und Korrektur kein Makarius oder Pachomius mehr wachte, und gemeine Serbismen, wie васв sowohl statt ввсв vicus, als auch statt ввсв omnis, петалв st. петвлв, лакатв st. лаквтв, близнацв st. близнвцв, петакв st. петвкв, ввшадв st. вбшбдв, гесемв st. 1есвмв, конецв st. коивцв etc.; oder Schreibefehler, wie вврити st. варити, свмого st. самого, ввсвкв st. ввсакв, чвсо st. чесо, ноу st. нв (gewiss nach dem bulgarischen нж) u. s. w., ausser andern, freilich nie ganz vermeid- baren Druckfehlern, nicht selten vorkommen; so ist dennoch diese Ausgabe sowohl der Schönheit der Typen, als auch ihrer Seltenheit wegen sehr schätzbar. Die Typen sind neu, gross, scharf, wie es scheint den Ugrowlachischen 1512 nachgebildet, nur zum Theil etwas unproportionirt, z. B. das p. Mehrere Exx. werden in den sirmisclien Klöstern aufbewahrt. 233. Služebnik, die Liturgien oder das Messbuch, mit Lectionen aus den Evangelien und Episteln (auf Kosten des Vincenz Vukovic), Venedig 1554. 4°. 240 Bl. in Quaternionen, 19 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Neuer Abdruck der Božidar'schen Ausgabe vom J. 1519. Da sich aber dieser Abdruck von mehreren andern mit derselben Jahrzahl nicht nur in der Signatur, sondern auch in andern Punkten wesentlich unterscheidet, so bin ich genöthigt, diese verschiedenen Abdrücke nach der Signatur und sonstigen Varietäten abzusondern, und alle einzeln zu charakterisiren. Die Sign, dieses Abdruckes ist cyrillisch, bloss auf Bl. 1 f. r. und Bl. 8 f. v.; die Typen stimmen mit denen vom J. 1519 vollkommen überein, indem die runden breiten p und c, welche die unten folgenden Abdrücke auszeichnen, hier noch nicht vorkommen; Sign. Kfi Bl. 5 f. v. wird der Druckfehler der Ausgabe 1519 раразаи st. разараи wiederholt; in der Schlussrede blieben die Namen Božidar und Pachomius stehen, und nur die vier letzten Zeilen mit dem Datum sind so abgekürzt: cie свврБШи ce bf. лКјто ®ti> рождБСтва Христова . ^АФНД. oy бнацехв. Exx. in den Kl. Opovo und Beočin. 234. Služebnik, die Liturgien sammt den Lectionen aus den Evangelien und Episteln, auf Kosten des Vincenz Vukovic, Venedig 1554. 4°. 240 Bl. in Quaternionen, 19 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit lateinischer und cyrillischer Signatur. Dieser Abdruck unterscheidet sich von dem oben beschriebenen zuvörderst in der Signatur, welche hier lateinisch und cyrillisch ist. Signirt werden bloss Bl. 1 und 3 mit aä, aälll u. s. w., auf z folgt A u. s. w. Die lateinischen Buchstaben der Signatur sind fleischig, aber römisch, nicht gothisch. Die breiten runden p und c kommen nicht vor. In beiden diesen Ausgaben ist die Kolumne um etwa eine Linie kürzer, als in der vom J. 1519. Ausser dem ist der Druck von dem des J. 1519 und 1554 N. 233 auch in den Majuskeln und Interpunktionszeichen verschieden. Mehrere Exx. in den sirmischen Klöstern. Die zwei andern Ausgaben des Služebnik mit der Jahrzahl 1554 s. unter N. 245, 246. 235. Psaltir, die Psalmen sammt den Synaxarien und dem Horologium, so wie einigen Kanonen, auf Befehl des milešever Hegumen Daniel, Mileševa den 4. Nov. 1557. 4°. 290 Bl. in Quaternionen, 25 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Dieser Ausgabe liegt nicht die erste milešever 1554, sondern die cernogorische 1495 mit einigen Modifikationen zum Grunde. Signirt werden Bl. 1, 2, 3, 4 1. r. und Bl. 8 f. v. mit ä, all, älll u. s. w. Das von mir eingesehene Ex. fing mit b III an. Von der Sign, лз waren zwei Bl. da, mit der Schlussschrift und dem Datum; doch scheint noch eine Pasclmlie auf einigen Blättern angehängt gewesen zu sein. Die Lettern sind den cernogorischen nachgemacht und im Ganzen nicht übel. Das Aengstliche der Nachahmung fällt nur bei den verzierten Initialen ins Lächerliche. Im cernogorischen Psalter richtet sich nämlich die Grösse der Initialen nach dem Räume, auf welchen der Anfang eines Psalmes fällt, so dass die Verzierung der Initialbuchstaben wegen Mangels an Raum unterbleibt, wenn der Psalm mit der letzten Zeile der Seite anhebt. Der milešever Meister hingegen ahmt Figur und Grösse der Initialen eines jeden Psalmes ohne Rücksicht auf den Ort, den sie auf der Seite einnehmen, getreu nach. Sign, äf ff. stehen einige, wiewohl nicht alle Zugaben des Psalters 1495, namentlich der Kultus für die Charwoche und Ostern sammt den Evangelien und Episteln, ferner die Kanonen der h. Jungfrau und einiger Heiligen, was in andern Ausgaben fehlt. 236. Molitvoslov, hier свети писание genannt, Gebetbuch, auf Kosten des Vincenz Vukovič, Venedig 1560. 8°. in Quater- nionen, 22 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer und lateinischer Signatur. Bei dieser neuen Auflage des oben N. 231 beschriebenen Gebetbuches wurde bloss hie und da, besonders im Anfange, einiges geändert, und die Bandeinfassung weggelassen. Signirt werden Bl. 1, 2, 3, 4 folgendermassen: äA, аАП, ШН, äAlIII u. s. w.; auf Z folgt AA u. s. w. Von diesem Buche sah ich bloss einige sehr defekte Exx. in Sirmien. 237. Triod postnyj, das Fasten-Triodion (Triodion quadra-gesimale), enthaltend den Gottesdienst für die grossen Fasten, auf Kosten des Vincenz Vukovič durch Stephan von Skodra. Venedig 1560 bis 6. Jän. 1561. Fol. 250 Bl. in Ternionen, der Text in 2 Kolumnen, 30 Zeilen auf der Kolumne, ohne Custos und Seitenzahl, mit lateinischer Signatur. Die erste Lage ist ein Duernion, dessen 1. und 3. Blatt unbezeichnet, das zweite aber irrig mit AIIII signirt ist. Signirt werden Bl. 1, 2, 3, die zwei letzten mit II und III neben dem Zahlbuchstaben. Die zweite Lage wird ä, all, AIII, die dritte B, BII, BIII signirt, und von da an laufen die Sign, regelmässig fort; auf Z folgt A A u. s. w. Auf dem ersten Blatt liest man oben die Jahrzahl .^ЧФЧ.=1590, allein hier ist ч ein Druckfehler statt 1. Der Herausgeber oder Drucker, Stephan von Skodra, versprach bald auch den zweiten Theil, nämlich das Pentikostarion, herauszugeben, der dann auch 1563 zu Skodra erschienen ist, wiewohl er umgekehrt hier wiederum den andern Theil bald herauszugeben verspricht. Einige Exx. befinden sich in den sirmischen Klöstern. 238. Psaltir, die Psalmen sammt den Synaxarien und dem Horologium, auf Kosten des Vincenz Vukovič, Venedig 1561. 4°; 282 Bl. in Quaternionen, 22 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit lateinischer Signatur. Dieser Ausgabe liegt die frühere, oben N. 229 beschriebene, vom J. 1546 zum Grunde, nur die zierliche Randeinfassung ist weggeblieben. Sie enthält zuerst 4 Bl. Vorstücke. Mit A beginnen die Psalmen. Die letzte Lage MM enthält nur 6 BL, auf deren letzterem f. v. die Schlusszeile x бншџехв m. Jit.TO . **-АФ|А. Die Vorrede steht auf BL 4. Signirt werden BL 1, 2, 3, 4 fol-gendermassen: A, All, AIII, AHII u. s. w.; auf Z folgt AA u. s. w. Dem ersten Psalm sind die Abbildungen der vier Evangelisten vorgedruckt. Sign. QIB f. v. beginnt die Schlussrede zu den Psalmen; eben daselbst BL 5 liest man oben vor den Syna-xarien unter einer Verzierung: госиодинт. виценцо сннв воеводФ божидара. Mehrere Ехх. dieses Psalters findet man in den Klöstern Sirmiens. 239. Četvoroblagovjestije, die vier h. Evangelien, durch den Hieromonachen Mardarije aus dem Drina-Gebiete, im Himmelfahrtskloster Merkšina-cerkva (am Abhänge von Cernagora), den 24. Juni 1562. Fol. 211 (?) oder mit der Paschalie 214 (?) Bl. in Quaternionen, 24 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Diese Ausgabe ist Blatt für Blatt und Zeile für Zeile ein blosser Nachdruck der belgrader vom J. 1552. Die Sign, a enthält mit Einschluss eines ersten weissen Blattes nur 6 Bl. Signirt werden Bl. 1, 2, 3, 4 mit ä, all, älll, ällll u. s. w., und Bl. 8 f. v. Die letzte Sign, кз besteht aus 5 Bl., auf deren letzterem f. v. die Schlussrede steht, wornach ein weisses Bl. zu fehlen und die wahre Blattzahl 212 zu sein scheint. Der Text entspricht dem belgrader von Wort zu Wort. In der Schlussrede berichtet der Herausgeber Mardarije, mit welcher Mühe und Anstrengung er die Typen zu dieser Ausgabe eigenhändig aus Eisen, Kupfer und andern Materialien verfertigt habe. Die Typen sind augenscheinlich den belgradern nachgebildet, nur sind sie etwas gröber und fleischiger. In dem karlovicer Exemplare folgen auf den Schluss noch 3 Bl. mit der Paschalie des Philosophen Cyrill, derselben, die auch im Minej 1538 vorkömmt. Von diesem Buche befinden sich mehrere Exx. in den sirmischen Klöstern. 240. Triod cvjetnyj oder Pentikostar, das Oster-Triodion, durch Stephan von Skodra und den Drucker Camillo Zanetti, Skodra den 24. Dezb. 1563. Fol. 224 Bl. in Quaternionen, der Text in 2 Kolumnen, mit 34 Zeilen auf der Kolumne, ohne Custos und Seitenzahl, mit lateinischer Signatur. Šafafik. Literaturgeschichte. III. Band. J g Es ist dies die schon am Schlüsse des ebenfalls von Stephan besorgten venediger Fastentriodion 1561 versprochene zweite Hälfte des ganzen Triodion. Bei jeder Lage werden signirt mit latein. Majuskeln die Bl. 1, 2, 3 und 4, A, All, AIII, AIIII u. s. f., auf Z folgt Aa bis Ee. Die letzte Lage Ee besteht aus 8 Bl., wovon das letzte weiss ist. Sign. Ee Bl. 6—7 steht die Schlussrede, in welcher am Ende wiederum die andere Hälfte des Buches versprochen wird. Diese Stelle mag aber nur aus dem venediger Fastentriod hier wörtlich stehen geblieben sein, und dürfte darum nicht auf eine schon damals beabsichtigte neue Herausgabe des Fastentriod bezogen werden. Die letzten vier Zeilen mit dem Datum des Druckes sind auffallend sprachunkorrekt. Einige Exx. dieses Buches kommen in den sirmischen Klöstern vor. 241. Časoslovec, das Horologium, durch Jakob aus Kamena-reka am Abhänge des Gebirges Osogovca unweit Kolašin, Venedig 1566. 8°. 260 Bl. in Quaternionen, 22 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit lateinischer Signatur. Der Herausgeber sagt in der Schlussschrift: „Er sei aus Macedonien, seinem Vaterlande, des Bücherdrucks wegen bis nahe gegen Alt-Rom hin gereiset, nach der Stadt Venedig, wo er die Božidar'schen Matritzen (kalapi), nach dessen Sohn Vin-cenzo lange ungebraucht, aufgefunden und damit dieses Horologium gedruckt habe. Er denke aber auch neue Typen (novi kypari) zu verfertigen. Er sei von altem Priestergeschlechte, am Fusse des grossen Gebirges Osogovca, nahe der Stadt Kolašin (Kolasiskago grada), im Orte Kamena-reka geboren." Die Signaturen laufen von A bis KKII. Signirt werden Bl. 1, 2, 3, 4, wie z. B. C, CII, CIH, CIIII. Die zwei ersten Lagen haben cyrillische Sign, ä und b, von da an aber lateinische. Ein Ex. in Wien auf der k. Hofbibliothek. 242. Triod cvjetnyj oder Pentikostar, das Ostertriodion, auf Veranstaltung des Hieromonachen Mardarije durch den Priester Zivko und den Diakon Radul, Merkšina-cerkva J. d. W. 7074, n. Chr. Geb. den 1. Sept. 1566. Folio, 218 Bl. in Quaternionen, 26 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Bei jeder Lage werden signirt Bl. 1, 2, 3, 4 mit ä, all, alll, ällll u. s. w. und Bl. 8 f. v. Auf die letzte Lage кз folgen noch 2 unsignirte Bl. mit der Schlussrede. Aus derselben erfährt man, dass der Hieromonach Mardarije dieses Buch, hier (in neugriechischer Aussprache) пендикостарт, genannt, unter dem ipeker Erzbischof Makarije, dem smederever Metropoliten Zacharije und dem merkšinaer Hegumen Sava durch den Priester Živko und Diakon Radul habe drucken lassen. Da der Druck den 1. Sept. beendet wurde, so stimmen die Jahre nicht überein, indem mit diesem Tage schon das 7075. Weltjahr begann. Der Text mag aus dem skodrer Pentikostar abgedruckt sein; die Typen sind neu. Was aber diese Ausgabe ganz insbesondere auszeichnet, ist der Umstand, dass in derselben die bei den Hymnen oft vorkommende, und sonst gewöhnlich nur mit dem Anfangsworte слава angezeigte Doxologie meist ausgelassen, und statt derselben am Rande das Bild eines Fisches abgedruckt ist. Da nämlich im Serbischen das Wort сдава nicht nur einen solemnen Kirchengottesdienst, sondern auch das bei solchen Solemnitäten gebräuchliche reichliche Festmal bedeutet, die griechischen und serbischen Mönche aber, die vor Zeiten in der Itegel weder Fleisch noch Fische essen, solche Festmale ausnahmsweise mit Fischen feiern durften, so war bei ihnen der Fisch das Symbol des Festmals oder der слава, und wurde hier sinnbildlich durch ein kühne Metonymie von den Herausgebern für die слава der Doxologie gesetzt, Uebrigens sind die Fische von mehrfacher Gestalt, roth und schwarz, und wie es scheint, ohne Consequenz gebraucht. Ausserdem befinden sich im Buche in Folioholzschnitten die Abbildungen der Auferstehung Christi äill f. v., der Himmelfahrt ка Bl. 7 und der Ausgiessung des h. Geistes кдШ. Von diesem Pentikostar liegen einige Exemplare in den sirmischen Klöstern. 243. Psaltir, die Psalmen mit Synaxarien und dem Horologium, auf Kosten des Hieronymus Zagurovic aus Cattaro, durch Jakob Krajkov aus Sophia, Venedig, J. d. W. 7078, nach Chr. Geb. J 569 (also Sept.—Dezb.) 4°. 274 Bl. in Quaternionen 22 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit lateinischer und cyrillischer Signatur. Dieses Psalterium ist, so viel mir bekannt, das älteste von Zagurovic in Venedig herausgegebene Kirchenbuch. Voraus gehen 2 Bl. Vorstücke, deren erstes mit ill signirt, oben in der Figur die Buchstaben ia, d. i. iaKOiti., enthält, die man auch Sign. Q. Bl. 5 findet. Mit A beginnen die Psalmen, denen Davids Bild mit der Harfe vorgesetzt ist. Signirt werden die Bl. 1, 2, 3, 4 f. r. mit A, All, AIII, AIIII u. s. w., ausserdem anfangs Bl. 2 und 4 f. v., dann Bl. 3 und 6 f. v. mit cyrillischen, fortlaufenden, mithin das doppelte der lateinischen zählenden Buchstaben. Sign. Olli liest man unter dem letzten Psalm dieZeile: ВБ л'1;то . ^ ЗОИ. 1аковв. Sign. QIII—IUI steht vor den Synaxarien des Herausgebers Zagurovic Schlussrede. Auf Z folgt AA bis LL in 8 Bl. Sign. LL Bl. 7 f. v. steht das Portrait des Herausgebers mit einem kurzen Schlussworte; das achte Blatt fehlte in allen von mir gesehenen Exx. Auf diesem 8. Blatte stehen wahrscheinlich die von A. Dragosavljevič u. a. angeführten Schlussworte des Druckers Jakob Krajkov mit der Jahrzahl 1569. Einige Exx. finden sich in den sirmischen Klöstern. 244. Molitvenik oder Euchologion, eigentlich Chirotonia archierejska (bei den Serben) oder Činovnik archierejskij (bei den Bussen), die Kirchenagentle oder das Rituale für Oberhirten (Erzbischöfe und Bischöfe), auf Kosten des Hieronymus Zagurovic, durch Jakob Krajkov, Venedig 1570. 4". 282 Bl. in Quaternionen1, worunter das letzte weiss, 21 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit lateinischer und cyrillischer Signatur. Dieser Molitvenik ist nur ein neuer, unkorrekter Abdruck der unter N. 226 beschriebenen Ausgabe. Die lateinische Signatur läuft Bl. 1, 2, 3, 4, nämlich A, All, AIII, AIIII fort, die cyrillische steht Bl. 8 f. v.; doch finden dabei einige Unregelmässigkeiten statt. Auf Z folgt Aa u. s. w. bis Mm oder ле in 8 Bl., auf deren letzterem man unten die Zeile liest: 1аковБ списа cie вб .rtio .^»-ЗОИ. In der auf einem Extrablatte ange- hängten Schlussrede (das zweite Blatt ist weiss) berichtet der Herausgeber, dass er nacb dem Beispiele seiner Vorältern, des Vojevoden Cernojevic und des Herrn Božidar, die Kirche mit Büchern versehen und deshalb mit den nach Cernojevic in Venedig vorgefundenen Typen reichlich drucken wolle. Die Typen dieses Molitvenik sind jedoch mit jenen des Psalters 1569 identisch, und weichen von den cernogorischen gar sehr ab. Der cyrillische Bücherdruck ist nämlich in den Händen des Zagurovic eine merkantilische Spekulation geworden! Auf der Rückseite des Schlussblattes steht, wie bei N. 243 das Porträt des Zagurovic. Von diesem Buche existiren mehrere Exx. in den sirmischen Klöstern. 245. Služebnik, die Liturgien sammt den Lectionen aus den Evangelien und Episteln (auf Kosten des Hier. Zagurovic), Venedig 1554 (eigentlich um 1570) 4°. 240 Bl. in Quaternionen, 19 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit lateinischer Signatur. Diese Ausgabe stimmt, was Inhalt und Text anbelangt, mit den beiden N. 215, 223 und 234 beschriebenen Blatt für Blatt und Zeile für Zeile überein. Der Unterschied besteht zuvörderst in der Signatur, die hier lateinisch, dann in der Type, die von der N. 215, 233 und 234 gänzlich verschieden ist, endlich in der Kolumnenlänge und in den Verzierungen. Signirt werden Bl. 1, 2, 3, 4 mit a, (a2 fehlt), аЗ, a4 u. s. w., auf Z folgt Aa bis Gg. Doch ist zu merken, dass einige Lagen neben der lateinischen auch die cyrillische Signatur haben, namentlich p e~f, q Šx, t ei und u k. Sign, a Bl. 3 steht dieselbe Figur, welche in der Ausgabe 1519 gebraucht wurde, mit der Inschrift бож. Sign, m Bl. 6 f. v. liest man unter der Kolumne die Zeile: сежб и моу-ченикшмв ©бцс etc. mit rother Schrift wie in der Ausgabe 1519. Ii'erner sind die Typen dieses Služebnik dieselben, mit denen Zagurovic den Psalter 1569 und Molitvenik 1570 gedruckt hat. Desshalb ist in dieser und in der folgenden Ausgabe die Kolumne um ganze 3/4 Zoll kürzer als in denen von 1519, 1554 Nr. 215, 233 und 234. In diesem Abdruck kommen die breiten runden p und c schon vor. Das Datum ist mit Nr. 233 uud 234 gleich- lautend. Allem diesem zufolge zweifle ich nicht, dass dieser Druck der Zagurovic'schen Periode angehört; nur hat der Herausgeber nach dem Beispiele Vincenzo's in der Schlussrede die Namen Božidar und Pachomius und überdies auch die Jahrzahl des beim Nachdrucke zum Grunde gelegten Exemplars, nämlich 1554, belassen. Exx. hievon kommen in einigen Klöstern Sir-miens vor. — Ein unvollständiges Ex., welches mir, während ich dies schrieb, vorlag, stimmt mit den so eben beschriebenen ganz überein bis auf den Umstand, dass die 15., 16., 19. und 20. Lage bloss die lateinische Sign, p, q, t und u haben. Sign. Bb Bl. 5 f. v. liest es recht: разараи. 246. Služebnik, die Liturgie sammt den Lectionen aus den Evangelien und Episteln (auf Kosten des Hierom. Zagurovič). Venedig 1554 (eigentlich um 1570), 4°. 240 Bl. in Quaternionen, 19 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit lateinischer Signatur. Dieser Abdruck stimmt zwar mit dem oben beschriebenen nicht nur in Hinsicht des Textes und der Typen, sondern sogar in Hinsicht der Sign, vollkommen überein; doch weicht er wiederum anderseits in einigen wesentlichen Punkten davon ab. Sign. a3 steht nicht, wie bei der obigen Ausgabe, die Božidar'-sche Figur vom J. 1519, sundern die Abbilduug eines am Tische schreibenden Heiligen mit dem gegenüberstehenden Engel. Sign, m Bl. 6 f. v. ist die oben angeführte, sonst rothe Zeile unter der Kolumne hier in schwarzer Schrift und durch den Druckfehler (овш,е statt вбце ausgezeichnet. Auch ist hier die Sign. M в i lateinisch und cyrillisch zugleich, in dem obigen Abdrucke aber bloss lateinisch. Die lateinischen Typen der Sign, dieser beiden Ausgg. weichen von denen in N. 234 gänzlich ab. Von diesem Abdrucke sah ich ein vollständiges Ex. im Kl. Vrdnik. Diesem zufolge muss man wenigstens vier, wo nicht mehrere Abdrücke des Služebnik mit der Jahrzahl 1554 unterscheiden. Da dieselben nicht nur in der Signatur, sondern auch in vielen andern Stücken wesentlich von einander abweichen, so muss man die nahe liegende Vermuthung, dass sie mit stehen- den Typen gedruckt worden wären, abweisen, und verschiedene neue Auflagen desselben Werkes annehmen. Nr. 283 und 234 gehören unzweifelhaft der Vincenz Vukovic'schen (1554—1562), Nr. 245 und 246 der Hieronym Zagurovic'schen Periode (1569 ff.) an. 247. Psaltir, die Psalmen sammt den Synaxarien und dem Horologium, auf Befehl des Vojevoden Johann Alexander und seines Sohnes, des Vojevoden Johann Michnje, durch den Diakon Koresi Imanuilu (oder die Diakonen Koresi und Manojlo?), o. 0. (in der Walachei) 1577. Fol. 172 Bl. in Quaternionen, 26 Zeilen grösserer und 31 Zeilen kleinerer Schrift auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Das einzige mir bekannte Exemplar dieses Buches befindet sich im Kl. Krušedol. Bei jeder Lage wird nur Bl. 1 signirt. Sign, ä beginnen die mit grösseren Typen als die Synaxarien und das Horologium gedruckten Psalmen, und endigen Sign, bi Bl. 3 f. r., worauf f. v. weiss ist. Von der folgenden, wie gewöhnlich, biblische Hymnen und andere Troparien enthaltenden Lage rf fehlen in diesem Exemplar die zwei ersten Blätter. Die letzte Lage кв ist nur ein Duernion, auf dessen vierten Bl. f. r. sich die kurze Schlussrede mit der Jahrzahl 1577 und mit dem Namen des Herausgebers Кореси, ohne Angabe des Druckorts befindet. Uebrigens herrscht im Buche die bulgarowlachische Orthographie mit a, ж, г etc. Doch lag der Ausgabe wohl ein serbischer Druck zum Grunde, wie dies einige Spuren in der Orthographie, z. B. б nach г, к, x u. s. w., zu verrathen scheinen. 248. Četvoroblagovjestije, die vier h. Evangelien, durch den Diakon Koresi Imanuilu (oder die Diakonen Koresi und Manojlo), o. 0. (in der Walachei) 1579. Fol. 208 Bl. in Quaternionen, 24 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Von diesem Buche sah ich ein Ex. im Kl. Remeta. Die Sign, befindet sich auf Bl. 1 und 8 f. v. In dem Ex. gehen hie und da einzelne Blätter ab. Die erste Lage scheint ein Duernion zu sein, wovon hier das erste Bl. mit ä, die zwei andern mit nichts signirt sind; das vierte fehlt. Die letzte Lage, die 27 der Reihe nach, die wahrscheinlich auch mit кз signirt war, deren Rand aber ganz weggerissen und verklebt ist, besteht nur aus 4 Bl., wovon, das vierte weiss ist, das 3. f. v. aber den kurzen Schluss des Herausgebers mit der Jahrzahl 7087, ohne Angabe des Druckorts, enthält. Der Herausgeber nennt sich hier кореси и мбнжилж, wornach es zwei Personen sein könnten. Es scheint, dass auch dieser Abdruck nach irgend einer serbischen Ausgabe veranstaltet sei, wodurch die stark serbisirende Orthographie erklärbar wird. 249. Triod postnyj, das Fastentriodion (wahrscheinlich durch den Diakon Koresi um 1577—1579 in der Walachei gedruckt), Fol. über 288 Bl. in Quaternionen, 28 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Das einzige, noch dazu unvollständige Ex. dieses Buches fand ich im Kl Remeta. Der Sign, в scheinen 10 Bl. vorauszugehen, gerade wie in dem venediger Fastentriodion 1561. Bei jeder Lage wird nur Bl. 1 und Bl. 8 f. v. signirt. Die Sign, г ist unterblieben, aber darauf wird richtig mit д fortgezählt. Das Ex. endet mit i S in 8 Bl., das Uebrige fehlt. Die Typen stimmen mit den grössern des Psalters 1577 überein; die Orthographie ist besonders im Anfange halbserbisch, e stat л, т;т<им>, паметв etc., dann aber bulgarowlachisch. Wahrscheinlich besorgte diese Ausgabe ebenfalls der Diakon Koresi nach der venediger 1561. — P. v. Koppen sah in St. Petersburg ein Fa-stentriodion mit bulgarowlachischer Orthographie ohne Schlussblatt. Bibliogr. Listy S. 227. 250. Minej prazdnicnyj, das Festtags - Menäum, enthaltend den Gottesdienst der unbeweglichen Feste, auf Veranstaltung des siebenbürgischen Metropoliten Gennadius, durch den Diakon Koresi, zu Szäsz-Sebes in Siebenbürgen im J. d. W. 7088, nach Chr. Geb. 1580, Fol. 448 Bl. in Quaternionen, 31 Zeilen auf der Seite, ohne Custos und Seitenzahl, mit cyrillischer Signatur. Die Kachrede des siebenbürgischen Metropoliten Gennadius auf den zwei letzten Blättern nennt ausdrücklich Bozidar's Minej vom J. 1538 als das bei dieser Ausgabe zum Grunde gelegte Original. — Hie und da wurden sogar Druckfehler treu wiederhohlt. — Die Sign, hat etwas Eigenes. Die Sign, ä hat nur ein Blatt. Die zweite Lage ist folgendermassen signirt: ffl, rill, füll und Bl. 8 f. v. ß, die dritte: г, ДП, дШ, д HII und Bl. 8 f. v. r u. s. w. Diese Anomalie dauert bis f: von ä x an folgt die gewöhnliche Methode, nur wird von г f an auch auf das erste Bl. die römische Zahl gesetzt. — Auf der letzten Seite sind die Namen der damaligen vier Patriarchen genannt. Der damalige Fürst von Siebenbürgen, Christoph Bathory, heisst hier: Батвр Кршцобв. Die Orthographie ist, was auffallend ist, serbisch, dergestalt, dass selbst die wenigen in der Ausgabe 1538 vorkommenden a und љ hier in e, ie, oy verwandelt wurden; nur t kommt häufig, besonders in den Präpositionen сг, кгв vor. Einige Exx. dieses Menäums sah ich in Sirmien. 251. Psalter, serbische Ausgabe, vom J. 1621. Fol. Sopikov russ. Bibliogr. Bd. I. S. XCVII und 190. Ich kenne dieses Buch nicht. 252. Molitvenik oder Euchologion, jetzt Trebnik genannt (die Kirchenagende oder das Rituale), auf Befehl des Vojevoden Johann Matthäus Bassaraba, durch Timotej Alexandrovic, Dl'go-polje in der fürstlichen Druckerei (Kimpolung in Walachien), den 30. Juli 1635, 4". 226 Bl. in Duernionen, mit der Titelzeile 22, ohne dieselbe 21 Zeilen auf der Seite, die Blattzahl in cyrillischer Schrift, mit cyrillischer Signatur. Mit diesem Euchologion, wovon sich ein Ex. im Kl. Beočin und ein anderes im Kl. Bodjan befindet, beginnen die russischen Drucke in der Walachei. Der Typus aller bisherigen walaclii-schen Ausgaben war, so viel mir bekannt, serbisch, dessen Vaterland Venedig ist; die Orthographie entweder, bulgarisch oder serbisch; hier ist nun beides anders, nämlich russisch. Einige suchten ohne allen Grund Dl'gopolje in Serbien, ja sogar in Macedonien. 253. Psaltir, die Psalmen sammt den Synaxarien und dem Horologium, durch Bartholomäus Ginammi, Venedig 1638. 4°. 276 Bl. in Quaternionen, 22 Zeilen auf der Seite, ohne Custos, aber mit Blattzahl in arabischen Ziffern, und sowohl lateinischer als cyrillischer Signatur. Eine neue Auflage des Psalteriums von Zagurovič 1569, mit derselben Type. Signirt werden die Bl. 1, 2, 3 und 4 mit lateinischen (A, A2, A3, A4 u. s. w.), Bl. 2 und 6 f. v. aber mit cyrillischen Buchstaben, gerade wie im Psalter 1569, wobei ebenfalls einige Unrichtigkeiten vorkommen. Auf Z folgt Aa u. s. w. Das erste nicht numerirte Blatt enthält bloss den Titel, das zweite die Vorrede, die folgenden aber Gebete; mit dem fünften beginnen die Psalmen, die mit der Sign. Оз endigen, von wo an bis LI Bl. 8 die Beilagen gehen. Das letzte Blatt des Buches enthält eine cyrillische ABC-Tafel. Exx. in den sirmischen Klöstern. — Ginammi nennt sich auch „Barto Markov syn" von Venedig. 254. Oktoich, neue Ausgabe, Venedig 1644. Fol. Sopikov Buss. Bibliogr. Bd. I. S. Cl und 165. Die Ausgabe wird daselbst „sehr selten" genannt. Mir ist das Buch gänzlich unbekannt. 255. Triod cvjetnyj oder Pentikostar, das Ostertriodion, auf Befehl der Vojevodin Helena, Gemahlin des Johann Matthäus Bassaraba, durch den Hieromonacheu Johann den Athoniten (Svetogorac) aus dem Kl. Goraionioca unweit Kainengrad in Bosnien, Tergovišt in der fürstlichen Druckerei, bei dem Drucker Prokop, vom 27. März 1648 bis 7. Juni 1649. Fol. 409 Bl. in Duernionen, mit Custos und Blattzahl in cyrillischer Schrift und mit cyrillischer Signatur. Sonderbar, dass in diesem mit russischen, den Sljuzkischen in Lemberg ähnelnden Typen gedruckten Ostertriodion die Buchstaben a und s, die Vor- und Schlussrede ausgenommen, gänzlich fehlen, г aber vorkommt. Vielleicht darum, weil der Herausgeber ein Serbe war? — Exx. in Sirmien. 256. Psalter mit Beilagen, Venedig 1658. 4°. Sopikov Russ. Bibliogr. Bd. I. S. CV. und 280. Es könnte ein Druckfehler statt 1638 sein. 257. Th. Kempis „o podražanii Jisusu Christu", im Delj-skyschen Kl. in Ugrowlachien 1647. 8°. Sopikov Russ. Bibliogr. Bd. I. S. CII und 168. Auch dieses Buch heisst dort „sehr selten". Ich habe davon kein Ex. gesehen. 258. Des Bartholomäus Georgievič Türkenbüchlein, vor 1548. Von diesem Werke sind mir, dem Titel nach, folgende Uebersetzungen und Ausgaben bekannt: 1) Polnisch: Rozmowa z Turczynem o wierze krzešciahskiey etc. przez Bart. George-wicza, w Krakowie 1548. 8°. S. Bandtkie Hist. druk. polsk. I. 247. 2) Lateinisch: De Turcarum Ritu et Ceremoniis, Parisiis 1545. 16°. Vormatiae 1545. 8°. — De orig. imp. Turcor. brevia capita, adjectus est libellus de Turcor. moribus etc. Lugduni Batav. 1553. 12n. Viteb. 1560. 8°. 1562. 8°. Lugd. Batav. 1578. 12°. Pro fide Christ, cum Turca disputatio (Varadini habita) s. 1. et a. 8°. Anderes siehe bei Horanyi II. 25—27. 3) Deutsch: Barth. Georgiewicz Türkenbüchlein, ganz wahrhaftige und aber erbärmliche Beschreibung von der Pein, Marter, Schmerzen und Tyranney, so die Türken den gefangenen Christen etc. anthun, auch von ihren Ceremonien, Policien, Kriegen, Feldbau, Gebräuchen, und ein Disputaz eines Christen und Türken (zu Gross-wardein) vom Glauben, mit angehängten Dialogis türkisch und slavonisch etc., übersetzt (aus dem Lateinischen?) von Johann Zschorn, Strassburg 1558. 8°. 70 Bl. (Catal. Szecseny T. I. P. I. p. 410.) 4) Böhmisch: O začatku Tureckeho Cisarstvi, k tomu o obyčejich Tureckych etc., w Praze 1567. 4°. — Ob das Original cyrillisch-slawonisch oder lateinisch-slawonisch verfasst war, weiss ich nicht. Uebersieht nach dem Inhalt. I. Psalter und Beilagen. Von Vojev. Cernojevič und Hieronym Makarije, Cetinj 1495. 4°. Von Vojev. Božidar Vukovič und Hierom. Pachomije, Venedig 1520. 4°. Von einem Unbekannten, Venedig oder Goraždje zw. 1527 bis 1531. 4°. Von Hegum. Daniel und Hierom. Mardarije und Theodor, Mileševa 1544. 4". Von Vincenz Vukovič, Venedig 1546. 4°. Von Hegum. Daniel, Mileševa 1557. 4°. Von Vincenz Vukovič, Venedig 1561. 4°. Von Hieronym Zagurovič und Jakob Krajkov, Venedig 1569. 4°. Von Diakon Koresi, Walachien 1577. Fol. Psalter, Venedig 1621. Fol. (Sopikov). Von Bartholomäus Ginammi, Venedig 1638. 4°. Psalter, Venedig 1658. 4°. (Sopikov, zweifelhaft). II. Evangelium. Von Johann Biegner, o. 0. und J. (Siebenbürgen um 1500?) Fol. Von Vojev. Bassaraba und Hierom. Mak arije, Ugrowlachien 1512. Fol. Von Trojan Gundulie und Hierom. Mardarije, Belgrad 1552. Fol. Von Hieromon. Mardarije, Merkšina-cerkva 1562. Fol. Von Diakon Koresi und Manuilu, Walachien 1579. Fol. III. Apostol. Von einem Unbekannten, unter dem Vojev. Joh. Mirče, in Walachien zw. 1546—1554. 4°. IV. Služebnik oder Liturgiarion. h Mit Lectionen. Von Vojev. Božidar Vukovič und Hierom. Pachomije, Venedig 1519. 4°. Von Vincenz Vukovič, Venedig 1554. 4°. Von eben demselben, Venedig 1554 (eigentlich später), 4°. Von Hieronym Zagurovič (?), Venedig 1554 (eigentlich um 1570), 4°. Von eben demselben (?), Venedig 1554 (eigentlich nach 1570), 4°. 2. Ohne L e c t i o n e n. Von Vojev. Božidar Vukovic, G. Ljubavic und Hierom. Theodor, Venedig 1527. 4°. V. Molitvenik oder das Rituale (Trebnik). 1. Erste Art. Von Hieromon. Theodor und Diakon Radoje, Goraždje 1531. 4°. Von einem Unbekannten, neue Auflage des vorigen, zw. 1531—1580. 4°. Von Hegum. Daniel und Diakon Damian und Milan, Mile-ševa 1545. 4°. Von Timotej Alexandrovic, Dl'gopolje 1635. 4°. 2. Zweite Art. Von Makarius in Cetinj (?), um 1495. 4". Von Vojev. Božidar Vukovič (?)," Venedig um 1539—1540 4". Von Hieronym Zagurovič und Jakob Krajkov, Venedig 1570. 4°.. VI. Oktoich. Von Vojev. Cernojevic und Hierom. Makarije, Cetinj 1494. Folio. Von Vojev. Božidar Vukovič, Priester Theodosije und Par-ecclesiarch Gennadije, Venedig 1537. Fol. Von einem Unbekannten, neuer Abdruck des vorigen, Venedig 1537 (eigentlich um 1570), Fol. Oktoich im Auszuge, Walachien z. 1540—1580. Fol. Oktoich, Venedig 1644. Fol. (Sopikov). VII. Triod. ]. Triod postnyj oder Fastentriodion. Von Vincenz Vukovic und Stephan aus Skodra, Venedig 1561. Fol. Von einem Unbekannten, in Walachien um 1577 ff. Fol. 2. Triod cvjetnyj oder O stertriodion. Von Stephan aus Skodra und Camillo Zanetti, Skodra 1563. Folio. Von Hieromon. Mardarije, Priester Živko und Diakon Radul, Mšrkšina-cerkva 1566. Fol. Von Hieromon. Johann, Tergovišt 1649. Fol. VIII. Minej prazdnicnyj oder Festtagsmenäum. ' Von Vojev. Božidar Vukovic und Diakon Mojses, Venedig 1538. Fol. Von Diakon Koresi, Szäsz-Sebes 1590. Fol. IX. Časoslovec oder Horologium. Von Mr. Andreas de Thoresanis de Asula, Venedig 1493. 8". Von Jakob aus Kamena-reka, Venedig 1566. 8°. X. Molitvoslov oder Gebetbuch. Von Vojev. Božidar Vukovic, Venedig 1527. 8°. Von Vincenz Vukovic, Venedig 1547. 8°. Von eben demselben, Venedig 1560. 8°. XI. Moral. Thom. v. Kempen von der Nachfolge Christi, Kl. Delj 1647. 8°. XII. Polemik, Geschichte. Barthol. Georgievič Türkenbüchlein, 1548 ff. Druckwerke katholischer Serben mit cyrillischer Schrift. 1) Römische Drucke. 259. Азбикивидшак словинскш, иже ошцсним начином нсалтершц називает се, писмом б. Иеролима Стридонскаго, пренаправлен 0. Ф, РаФаилом Леваковичем Хсрвачанином, чина манших брат ОБтжеваклцих державе босне-херватске, х Рим« ва витискалници свете скншцини шт размноженм вери, лета 1629. К1. 8°. 16 Blatt (A—В4). Neben dem glagolitischen Alphabet ist auch das cyrillische aufgeführt, und als Lesestück ist abgedruckt: Bogorodice djevo raduj se (Ave Maria) mit glagolitischen, cyrillischen und lateinischen Lettern. (Koppen Bibliogr. Listy Nr. 26 S. 376). Einen neuen glagolitisch-cyrillischen Bukvar verfasste der Erzbischof von Zara Karaman: Bukvar slavenskij, Rom 1753. 4°. 78 S. 260. Исповтедашник сабрам, из православнгех наичитеиа по п. ®. мешрх Иероним» Нанормитан» реда ирипов1едалаца с. Доминика, принесен s тезик босански традом п. ф. Стге-пана Матшевика содишашша реда с. Францеска мале брапе обсл8ж»4»ћш даржаве босне аркентинс приповгедаоца. In Roma nella stampa della S. Congr. de propag. fide. 1630. 8°. 102 S. Der Uebersetzer, der nach der Vorrede über 18 Jahre lang in Bosnien in dem Weingarten des Herrn arbeitete, und darunter 6 Jahre lang als Kapellan in Sarajevo, übersetzte am letzten Orte dieses Büchlein, und reichte es später, auf Betrieb des Raphael Levakovič, zum Drucke ein. Die Schrift dieses Ispovjedaonik (und, wie ich vermuthe, auch des obigen Azbuki-vidnjak) ist die gewöhnliche cyrillische und nicht, wie dies bei den venedigern der Fall ist, die bosnische Bukvica. Bemerkenswerth ist der Gebrauch des f, statt i in der Mitte zwischen Vokalen, des w und шд neben- und durcheinander, des ђ willkürlich nach harten Konsonanten u. s. w. Die Paginirung ist cyrillisch, die Signatur aber lateinisch. Des Dialektes wegen ist dieses Büchlein einer besondern Beachtung werth. 261. Professio orthodoxae fidei ab Orientalibus facienda, jussu Urbani PP. VIII. edita, Romae, typis säcrae congr. de propag. fide, 1648. 4°. 21 S. Auf der Rückseite der serbische Titel: Нсноведаше православное верн, oti. восточнихт. тво-римое (sie Strojev). Lateinisch und slawisch. — Vgl. Strojev Opisanije knig grafa Th. A. Tolstova, Mosk. 1829. 8°. S. 240 Nr. 108. Sopikov Opyt ross. Bibliogr. Bd. I. S. LXXVIL 262. Бикварв едавенскш писменн преподобнаго Кирјлла СлаванФмг епископа напечатант.. Вт> Римгк тип. св. соб. ш размн. в!фн. В Л. .^АФНГ. (1753). 8". 78 S. Glagolitisch und cyrillisch. Von Karaman. 2) Ven e d iger Drucke. 263. Libellus Kalendarium, officia B. V. Mariae, s. Crucis, s. Spiritus, mortuorum, Septem psalmos pocnitentiales, litanias omnium Sanctorum et alias preces continens, Venetiis a. 1571. 12u. Dieses überaus seltene Büchlein, von welchem ein Ex. auf der k. Hofbibliothek in Wien aufbewahrt wird, ist mit derjenigen bosnischen Abart des cyrillischen Alphabets gedruckt, welche nach dem Zeugnisse des Dalmatiners Gafzinich, in dem Reiseberichte des Prof. A. Kucharski, eigentlich Bukvica heisst, und von welcher, so viel man weiss, zuerst W. Postellus in s. Lin-guarum XII characteribus differentium alphabetum, 1538, der gelehrten Welt eine Probe im Drucke geliefert hat. (Dobrovsky Instit. 1. slav. p. 4 Tab. II.) Auf den gewöhnlichen, die Namen der in der katholischen Kirche verehrten Heiligen enthaltenden Kalender folgt zuerst auf einem Blatte das Alphabet, dann das Ave Maria (здрава Марита милости ннна) und das Vaterunser: <оче нашв, кои iccii на небесиех — и «клони насв ©дв зла. Амснв. Drei Blatt weiter steht eine andere Formel des Vaterunser, welche des Ausdruckes л«каваго (novifeov) wegen die griechisch- slawische heissen kann, und in welcher insbesondere die Wörter насити наСБ statt насицнни auffallen. Der unwissende Herausgeber verwechselte nämlich die Sylbe нн mit dem Pronomen насв, und нас«1Д mit насити. Am Ende des Buches werden Drucker, Druckort und Jahrzahl also angegeben: цџшнано x бвнециехв. накобБ. Д1е баромв. и аброжо корсо. шшино. аласена. дк:ла. скала. 8 ч. t. o a. Mit dem Bilde der Leiter (insigni scalae) ist auch das Titelblatt geziert, auf welchem mau unten liest: MDLXXI. Vgl. Dobrovsky Instit. 1. slav. p. XLIV bis XLV. 264. Сумма, to 16СТБ скуплише или сабранБ1е паука христ1анскога, сложено ио п. о. П. KauHciy. У Ршу при Д. Бази 1583. 4°. 264 str. (Sunnna doctrinae christianae Petri Cauisii traducta ex latina lingua in slavonicam 1583. Engel III. 458 aus Karaman.) Sopikov Opyt ross. Bibliogr. Bd. I. Kr. 696. Koppen Bi-bliogr. Listy Nr. 263. Das Ex. in der Bibliothek der kais. Akademie der Wiss. in St. Petersburg ist defekt. Von diesem Katechismus beschloss die Provincialsynode von Aquileja 1596: „quem cupimus a clero illyrico frequenter tractari et legi, ut sit haec materna lingua sacerdotibus Illyriae in promtu ad populos docendos." Engel a. a. 0. 265. Buch theologischen, moralischen und historischen Inhalts, von Фра Матие Дивковик из Иелашак, реда светога Францешка из провиицие Босне Арђентине, Venedig 1611. 8°., über 336 Bl. Nach einem im Anfange und am Ende sehr defekten Ex. dieses Buches bei mir führe ich folgendes zur Charakteristik an. Bl. 42 auf der Rückseite liest man unter einem Bilde, welches Christum die Apostel lehrend darstellt: на axia. Weiter Bl. 186 auf der Rückseite: на лиад8 (sie) и шесат и шонаест 8 мнецие. Die Numerirung der Blätter ist arabisch und cyrillisch, die Signatur der Lägen hingegen lateinisch und cyrillisch. Das 19. Blatt handelt von der Nachahmung Christi bis Bl. 41. Von Bl. 42 Rückseite bis Bl. 299 steht на»кБ карстиански von Matije Divkovič, damals Kapellan in Sarajevo, aus dem Latei- ' ŠafaMk. Literaturgeschichte. Ш. Baad. ] 9 irischen ühersetzt im J. 1609. Auf die Sign. РрЗ (Ппг) folgt in dem Ex. eine Lücke bis Ss (Ulm), welches Blatt schon mit 9 pa-ginirt ist, wiewohl die Signatur fortläuft. Von Bl. 9 bis 37 werden die Wunderwerke der h. Jungfrau Maria erzählt. Alles weitere fehlt. 266. Бесиеде (Матиа) Дивковића сварх« еванђелиа не-дилвниех etc. 8 Мнетциех ио П. М. Берган» 1616. 8°. Diese erste Ausgabe habe ich nicht gesehen, wohl aber die folgende: Бесиде Дивковика сварх« еванђелиа недилвниех прико свега годшца, кое бесиде из разликиех диачкиех кнвига приведе, и списа и сложи боголв«бни богословац Фра Матие Дивковић из Иелашка (sie), реда светога Францсшка из про-винцие применком Босне Арђштшк;, » коих се бесидах здарже многе стварн велевридие и корисне колико за редовнике, то-лико за свитовне лт.аде, како се очито види чатећлием ове кнвиге. Дом Иван Филиповић или Гарчик, мисник и кава-лир светога Марка изпод Сићиа 8 Цетини арцибиск«пие сплицке чшт поновити шичих, биднћи ломанвкала и мало ив се нао-деки кивиге именоване свархх еванђеиа Фра Матиа Див-ковика, » Koi неманвка ншца, веђе све онако, како ие и парвлвс 1данпано поцовашш редовником и девотим карш-ђаиом с моим тр«дом и с великом номнбом и мећем зламение криж светога Марка. Иршцанпа « Млеци по рокени« ИС8С0В8 иа .^А(ј)Д. 1704. по Николи Пеццанх кнвигар» 8 Марцарии з допапЉенвем старићи с. оф. 8°. 10 nichtpaginirte Bl. Einleitung und 1010 S., der Text in gespaltenen Kolumnen. Blatt 1008 auf der Bückseite liest man: поче ce писати на хилиад8 и шесат и др8гонаест, ст8денога на .кн., 8 сабот» 8 кршев8, и сварша се на хнлиад» и шесат и четарнаест 8 олов8, сарпна на .кн. a ш,ампа се на AXIS. и опег се ри-стампа и ионови АСОД. Auf das Haupttitelblatt folgen 9 nicht paginirte Blätter, wovon die ersten 7 ein summarisches Inhalts-verzeichniss über die vorzüglichsten in den Predigten abgehandelten Gegenstände, das 8. die Approbation der kirchlichen Censur vom J. 1615, das 9. endlich die Dedikation enthält: при-СВИТЛ0М8 И припочтованом8 госп. roen. Фра Бартол8 Еадчик8 Д0СТ0Ш0М8 биамп» макарском«. Hierauf folgen die Reden selbst mit einem Specialtitelblatt und der Jahrzahl: А0ЈГ. 1703. In Allem enthält das Buch 66 geistliche Reden oder Predigten (бесиде). Die Paginirung ist arabisch und cyrillisch, die Signatur lateinisch und cyrillisch. 267. Ha«K карстиански c мнозиеми ствари д»ховниеми и веле боголтжбниеми, кои на»к w ЈГедесмова и Беларминова на«ка « иедно стисн« и сложи боголв«бни богословац Фра Матие Дивковић из иелашак реда светога Францешка. S Мнецие на АХДИ. (sie, d. i. 1698) , по Николи Пеццап« кнвгар» « марцарии под иншенвом лилиана. 16". 12 Bl. Kalender und 384 S. Text. Das Büchlein ist ohne Zweifel Nachdruck einer frühern, mir unbekannten Ausgabe. Die Signatur ist bloss lateinisch, die Paginirung aber in arabischen Ziffern und cyrillischen Zahlbuchstaben zugleich. S. 1—179 verschiedene religiöse Gesänge und Gebete in gereimten Versen. S. 180—295 Gebete in Prosa. S. 296—377 kurzer Katechismus in Fragen und Antworten nach Ledesmi und Bellarminus. S. 378 -384 Litanei an die h. Jungfrau sammt Gebet. 268. Haste карстиански etc., ohne Titelblatt (wahrscheinlich zu Venedig um 1700) 16°. 96 S. Ein abgesonderter Theil des obigen Werkes (?). Signatur lateinisch A—C, Seitenzahl cyrillisch und arabisch. Bl. 2 enthält unter der Ueberschrift: б»квица мала за диетд«, das Alphabet und einige Buchstabenverbindungen. Die Namen der Buchstaben lauten folgendermassen: аз, б»к, виедс, глаголве, добро, нест, живиете, 5иело, землве, иже, ии, како, лведи, ми-слите, наш, он, покои, харци, слово, тардо (sie), xsk, варт, хиер, от, фи, ци, чарв, шав, цав, иор, иат. Der Katechismus ist der gewöhnliche (von Canisius). Am Ende Gebete und Litaneien. 269. Огдедало д«ховпо ш почетка и свархе живота чо-вичанскога раздилвено и разрећено « петнаиест разговора a » сто и педесет дхбиа алити симлм поглавитих, «чшгбени Mdj« мешром h нвеговим хчепиком, истомачено из иезика италианскога » словински. 8 Мнетциех на .АХЕИ, (1628) по Марк8 ђинам» либрар« « марцари близ» светога Марка ш ин-сенве шперанце. 16°. 16 Bl. Vorstücke, 456 S. Text und 12 Bl. Inhaltsanzeige. Mavro Orbini, der bekannte Geschichtsschreiber, oder Ma-вро Днбровчанин, wie er in der dem Buche vorgesetzten Dedi-kation des Druckers an den scardona'er Bischof Thoma Ivkovin heisst, übersetzte dieses Büchlein aus dem Italienischen. In der Approbation der Censur, auf dem 16. Blatt, ist als Revisor des Buches unterschrieben der Jesuit Bartholomäus Gassius am 9. Nov. 1613, ferner Joh. Ludovicus Seech Commiss. Inquisit. Venet. 1621, woraus zu schliessen ist, dass das Buch schon um diese Zeit zum erstenmal aufgelegt worden ist. Das Ganze ist in 15 Dialoge eingetheilt. Auf dem letzten Blatte liest man: продаие ce ово либарце и остали т овога иезика s Мдеци при Марк» ђинами либрар« х марцари, и » Сараив» при госпо-ДШ8 Иван» Падилв» 8 латиенек (sie). Die Paginirung ist arabisch und cyrillisch, die Signatur lateinisch und cyrillisch. 270. Цвиет Si крирости дхховнп, приведен х $езшс или-рички алити словински etc., auetore Paulo Posilovich, Venetiis typis Nicolai Pezzani 1647. 16°. Dieses aus dem Lateinischen übersetzte Werk kenne ich bloss aus Durich's Bibliotheca slav. pag. 19 und aus Stulli. Durich nennt den Vf. „Paulus Posilovič de Bosna Argentina, epi-scopus Scardonensis". Dedicirt ist das Buch Ferdinand IV., König von Ungarn und Böhmen. 271. Наслађение диховно, кои жели добро живити, потом тога добро хмрити. Овди »чи се лачин иомоћи болеснике »мрити, такођср хтишити и понхковати осхђшс на смарт м правде, иедан карстиашш како има се исповидити, и CBOt» д«ш8 по разлог» искхшати и пристхпити к исповиднши, иопр многе молитве и салме и остале ствари веома потрибнитс иедном» правом« карстианин« говорити и знати, саста-влвене и истомачене но Фра Павл» Посиловик» из Гламоча (orig. пламоча male) реда светога Францешка и.з провинцие босанске. 8Мнен,ие на AXIIB (1682), по Николи Пеццан» енби-гар« s Марцарии под шшенвом лилиана. 8°. 25 Bl. Vorstücke und 205 Bl. Text. Die Vorstücke enthalten: auf der Rückseite des Titels: брои словински И диачки, d. i. Parallelismus der cyrillischen Zahlbuchstaben und der arabischen Ziffern; Kalender und Paschalie; dritthalb Blatt (!) Druckfehleranzeige; Inhaltsverzeichniss über die im Buche vorkommenden Gegenstände; Dedikation des Verfassers „много поцовааоми оц» и добротом сваке крипости «ре-женом» Фра Мжхи Богетик» из Харвата", endlich die Vorrede des Verfassers. Am Ende des Buches befindet sich ein Aufsatz in gereimten Versen über die Eitelkeit und Vergänglichkeit aller Dinge dieser Welt. Die Paginirung ist arabisch und cyrillisch, die Signatur lateinisch. Merkwürdig sind in diesem Buche die slawischen Benennungen der Monate, deren einige von den sonst üblichen Namen sehr abweichen. 272. Изповиед карстианска и на»к знатн се право изпо-видити, хрешена с многим стварима диховним и приликам. Извађено из разлики кнвига латински веома корисно, сложено » иезик босански алити иллирички по боголв»бном« богословц« фра Стипан» Иаичании« ш Марковац адити Маргитић реда светога Францешка провинцие Восис Арђентине. 8 Млецие на А®3 (1707) по Николи Неццан« кнмжар» « Марцарии под билигом лилиана. 16°. 16 Bl. Vorstücke und 285 S. Text. Vorausgeht eine Vorrede des Verfassers, der gewöhnliche Kalender sammt Paschalie und die Approbation der Censur, welche letztere aber in meinem Ex. ausgerissen ist. Hierauf S. 1—50 Belehrung über die Beichte. S. 51—76 Gebete bei der Beichte. S. 77—121 Wunder, welche an denen geschahen, die nicht recht fpravo) gebeichtet haben. S. 122—267 gereimte Verse von den Werken und Thaten des Heilandes und mehrerer Heiligen. S. 268—285 Litaneien und Gebete. Die Paginirung ist cyrillisch, die Signatur lateinisch. Ein Theil der Vorrede enthält des Vfs. Ansichten über die slawische Sprache. 273. Фала fii свети аллити говорелвиа б свстковииа за-бидижени прико годнша, Такођер говоренвиа свархн еванђелиа « све недилве лрико годшца, исгомачсно ив разлики кнвига латински и сложено s иезик иллирички по боголвнбном« бого-словц» d). Ii. Фра Стипанх Иаичанин« Марковц» алити Мар-ruTJih« из кралвества босанскога. 8 Мнеци А0)И (1708) ио Николи Нецани под билигом ш лилиана. 4". 4 Bl. Vorstücke, 296 S. Text. Das zweite Blatt enthält auf der Vorderseite die Dedika-tion an Fra Marko Bulaič Bogoslovac und Minister Bosanski („ministru Bosanskomu"), auf der Rückseite die Vorrede des Vfs. Auf dem 3. Bl. steht das Inhaltsverzeichniss: es sind in Allem 109 Predigten. Das 4. Blatt die Approbation der Censur vom 3. April 1708. — Die Pagiuirung ist arabisch und cyrillisch, die Signatur lateinisch. 274. Зарцало истине мед царкве источне и западнве, од дом Еарст« Пеикика од Чипровац, каноника печ»шкога. 8 M nenne на AöIT (1716), по Николи Иеццан» кнвигар» 8 марца-рии под иншеивом лилиана, 12". 5 nichtpaginirte Blätter, 106 Seiten und 2 Bl. Index. Die Paginirung ist arabisch, die Signatur lateinisch. Auf die Approbation der Censur vom 14. Nov. 1715 folgt eine lateinische Dedikation: Eminentissimis ac Reverendissimis Princi-pibus DD. Sacrae Congregationis de propaganda fide Cardinalibus, mit der Unterschrift Christopherus Pejchich (sie), Bulgarus alum-nus et missionarius, hierauf die Vorrede an den Leser. Das Buch selbst ist historisch-polemischen Inhalts. Später übersetzte es der Vf. selbst ins Lateinische: Speculum veritatis, Venetiis 1725. 8°. Von ihm sagtSolarič: „Чудно, да што e Incyci. чрезт. апо-столе челов-бколЈобно camio, овшхг велемудрш преемници нису нигда престали своеобичливо керпежити и дерати, на-роде, единородну брапи развратвати и рарбратвати". Aber Iliacos intra muros peccatur et extra. 3) T y r n a u e r Drucke. 275. Кратка азваквица и кратак керсиански католичан-ски нахк п. (о. Петра Канициа дрхштва имена исхсова. сло-жен « славински иезик. Притискан по милости припошованога и привисокога гна кардинала ЕолошЉа острогонскога арци-бискхпа. 8 Тернави тип. академ. лито госп. АХ06 (sie 1695). 8". min. 2 Bl. und 42 Seiten. Signatur lateinisch, A—B vollständig, C sieben Blatt. Seitenzahl cyrillisch oberhalb der Kolumne in der Mitte, ä—мв, die zwei ersten Blätter ohne Seitenzahl. Auf der vollständigen Kolumne 24 Zeilen. — Auf dem 2. Bl. steht das cyrillische Alphabet und einige Buchstabenverbindungen (Sylbentafel). Darin kommen die kombinirten Figuren JE--lj, Ш = пј, ferner fe = tj vor, в und % fehlen. Statt i wird im Context überall н gebraucht. Auch andere Buchstaben weichen von der Form der Cyrillica ab. Die Ueberschrift des Alphabets lautet: бхквица мала за дитцх. Nach H. Kucharski Erkundigungen heisst diese bosnisch-cyrillische Abart, nicht aber die glagolitische Schrift, in Dalmatien und in den Nachbarländern Bukvica. Dazu stimmt auch, dass Obradovič in Dalmatien 1770 seinen cyrillischen Erstling, Weisheitslehren in alphabetischer Folge, Bukvica nannte. — Ausser dem Katechismus kommen darin am Ende auch kurze Gebete und Gesänge in gereimten Versen (попивке д8ховне) vor. Die Typen sind neu, nicht ungefällig; doch scheint der Druck misslungen zu sein, indem bei den 3 Bogg. nicht weniger als 8 Blatt umgedruckt und als Cartons eingeklebt wurden. — Hr. Kopitar schrieb mir, dass er einige solche tyrnauer Drucke bei dem sei. Prof. Zlo-bicky gesehen habe, die hierauf Eigenthum des Abbe Dobrovsky geworden zu sein scheinen. Dass die Jesuiten in Tyrnau, denen der damalige Neustädter Bischof und nachmalige Primas von Ungarn, Leopold Kolonie, cyrillische Typen schenkte, um 1680—1695 mehrere ähnliche Bücher für katholische, oder lieber unirte und zu unirende Serben, ferner für die Buthenen gedruckt haben, ist ausser Zweifel. In der Dedikation des Buches von Georg Kaldi: Istennek szent akarattya, 1681. Fol. sagen die Administratoren der Typographie unter andern von dem genannten Bischöfe: „Prospectum insuper voluit Illustrissima Dominatio Vestra desertissimis Ruthenorum ac Bascianorum animabus, quas ruditate obscurissimas illustrare satagit, procu-ratis in Ruthenicum typum *) magna liberalitate calculis, nun-quam liic antea visis. Hos vero in Illustrissima Dominatione Vestra absque dubio a linguarum donatore Špiritu saneto pro-ficisci conatus, en manifestum iudicium: nam non Latinos tantum, sed et Germanicos et Ruthenicos, jamque etiam Ungaricos pro Dei gloria resonare per orbem characteres jüssit Illustrissima Dominatio Vestra etc." Vgl. Jo. Nemeth Memoria typographia-rum regni Hungariae, Pestini 1818. 8°. p. 156. — Ein Ex. dieses Büchleins sah ich bei Hrn. Ad. Dragosavljevič; ein anderes befindet sich in der Bibliothek des Hr. von Jankovič in Pest. 276. В«квар азика славенска, в Tiipiiaiif, тип. акад. 1699. 8°. 40 S. (Bei Prof. Supan.) Dies mag von Büchern, welche von katholischen Serben mit cyrillischer Schrift herausgegeben wurden, hinreichen. Ihre Zahl ist wohl viel grösser; aber ihre vollständige Aufzählung und Beschreibung gehört eigentlich in die Geschichte der Literatur der katholischen Serben. Uns genügt, einige als Proben angeführt zu haben. *) Hr. Prof. Supan in Laibach besass auch eine glagolitische Azbukvica von Tyrnau. Cyrillische Druckwerke von Protestanten. 277. Probezettel von cyrillischer Schrift, gedruckt zu Urach 1561. Dobrovsky Slavin S. 129. Kopitar Gramm. S. 453. 278. Abecedarium und der ganze Katechismus ohne Auslegung in der serbischen Sprache („in der syruischen Sprach"), Urach 1561. 8(>. 11 Bl. Dobrovsky Slavin S. 129. Kopitar Gramm. S. 453. 279. Катехисмасв, една малахна книга, « кои iec» велепо-трибни и кориетни нахци и артик»ли праве карстианске вере, св краткимв истамаченвемв за младе и припростс лтоди, и та права вера одв божиега стана или битт « светои троици, одв светога Атанаша сложена, тере тедна липа предика одв крипости и плода праве карстианске вере, крозв Антона Дал-матина и Стииана Истриана садт> наипрво и:н> мнозихв хе.чикв Харватски исткмацена (sie) — Katechismus mit Auslegung in der syruischen Sprach — штамнано « Тхбинги годиште no Иснкрстовомв роистви 1561. 8°. 7 Bogg. und 3 Bl. Die deutsche Zuschrift, an den Kg. Maximilian gerichtet, ist datirt zu Tübingen den 25. Oktober. Uebrigens ist dieser Katechismus von dein in eben demselben Jahre, aber früher, zu Tübingen gedruckten glagolitischen lediglich in der Schrift verschieden; die Sprache ist in beiden dieselbe (Dobrovsky S. 129. Kopitar S. 449). 280. Бдни кратки раз»мни нахци наипотребнеи и прхднеи артикхли, или дели старе праве вере крстианске u. s. w. — „Die fürnämpsten Hauptartikel christlicher Lehre, aus der Lateinischen, Teutschen und Windischen Sprache" u. s. w. Tübingen. 1562. 4°. Der Text beträgt 34 Bog. und 3 Bl. Eine lange Vorrede an Kg. Maximilian von 14 Seiten. Noch eine Vorrede Šafaffk. Literaturgeschichte. III. BanJ. 9Q auf 3 Bl. von Anton Dalmatin und Stephan Istrianin unterschrieben. Weiter eine Einleitung auf 3 Bl. und ein Register der Kapitel auf 5 Blättern. Das Werk selbst ist eine Uebersetzung von Melanchthons Loci communes. In demselben Jahre erschien es auch mit glagolitischen Buchstaben. (Dobrovsky S. 132. Kopitar S. 453.) 281. Артикх.тл или дели праве старе крстианске вере исб светога писма редомт» поставлени на кратко раз«мно сло-жени и стхмачени etc., сада вг. новК; исв латинскога, немшкога h краинскога шика ва хрвацки верио стлматенн по Антонх Далматин« и Стипан« Пстрпан« — „Confessio oder Bekenntniss des Glaubens etc." Rr> Тнбииги 1562. 4°. Vorstücke 2 Bogen, dann drei Blatt deutsche Vorrede an Philipp Landgrafen zu Hessen mit dem Datum: Urach 20. Okt. 1562. Es ist dies eine Uebersetzung der bekannnten Augsburgischen Confession vom J. 1530. Die Sprache stimmt mit der glagolitischen Ausgabe von demselben Jahre überein. (Dobrovsky S. 134. Kopitar S. 452.) 282. Иостила то еств кратко нстлмаченвге всихв недел-скихв евангедкшв и поглавитеихв праздниковв, скрози все лето, сада наипрво дир«личкими слови штампана — „Kurze Auslegung über die Sonntags- und fiirnemsten Fest-Evangelia etc." — Вв Твбинги 1563. 4°. Der Text geht vom Bl. 1 bis 259. Bl. 184 ist ein Titelblatt: Др»ги делв — „Anderer Theil der Postille" —. Unten 1562. Mit zahlreichen, nicht schlechten Holzschnitten. (Dobrovsky S. 133. Kopitar S. 453.) 283. Први делв Новога Тестамента, ва томв с» вси четири евангелисти и апистолска диша исв мнозихв тзиковв вв са-дашни ошцени и раз»мни хрватски тазикв no Антон« Далматин« и Стип. HcTpiaH» св помош,» дрхгихв братовв верно стлмачени и цир»личскими слови наинрво сада штампани — „Der erste halb Theil... mit cyrillischen Buchstaben gedruckt". Вв T»-бинги 1563. 4°. 2 Alphabete, 9 Bog. Text und 18 Seiten Titel und Vorrede. Др«ги делв Новога Тестамента, вв комв се садрже ап«столске епистоле по ординх, како 6poiB (sie) на дрхгои страни ове харте каже etc. Вј» 'Минги 156:1 4°. 2 Alphabete, 5 Bog., 3 Bl. Text und 31 Seiten Titel und Vorrede. Der Vorbericht im zweiten Theile ist nicht allein von Anton Dalmata und Stephan Istrianin, sondern auch von Georg Juričič unterschrieben. Das Neue Testament mit glagolitischer Schrift erschien zu Tübingen 1562 — 1563. 4°. 2 Bände. Wenn auch der glagolitische Und cyrillische Text der Augsburgischen Confession etc. sich nur durch die Schrift von einander unterscheiden, so ist dies nicht so ganz der Fall mit den beiden Ausgaben des Neuen Testaments, die vielmehr oft von einander abweichen. Dobrovsky sagt über diese Version des Neuen Testaments: „Hätte man zu Tübingen die altslawonische Version zum Drucke gewählt, und nicht lieber eine neue verständlichere Uebersetzung nach Luther, Erasmus, Trüber windischer liefern wollen: man würde gewiss bei den Serben, Bulgaren, selbst in Polen und Russland mehr Beifall und Abnahme gefunden haben. Allein die Tendenz der ganzen, sonst löblichen Anstalt war, die Slawen in Kroatien und den türkischen Ländern recht christlich, d. i. nach der Sprache der damaligen Aufklärer, Lutherisch zu machen". (Dobrovsky S. 130—131. Kopitar S. 452.) -: • . , . T «.. T »' • ' 1 ■ ■ i, ji . ,1, Г» (i; - $ •,! . . dt • ; • P- 1 ' ••■'•■■■'.' • % - Reihenfolge serbischer Schriftsteller von 1730 bis 1830. 71. Vikentij Joannoviö (1733), zuerst seit 11. Sept. 1726 griechisch-orientalischer Bischof von Arad, hierauf im J. 1731 den 7. März a. St. zum Erzbischof und Metropoliten erwählt, lebte zu Belgrad, welches damals, von dem požarevacer Frieden bis zum belgrader Tractat, unter der österreichischen Regierung stand. Er starb den 6. Juni 1737 a. St. Ewig bleibt, sagt Ča-plovic, der Name dieses Ehrenmannes bei der serbischen Nation in dankbarem Andenken, denn er war der Stifter der karlovicer, esseker und dalyaer lateinischen Schulen. Auch bethätigte er seinen Eifer für das gemeine Wohl dadurch, dass er ein Hu-szarenregiment errichtete, welches unter dem Namen des illyrischen Huszarenregiments sich in Italien auszeichnete. Anfangs war er selbst Oberster und Proprietär desselben, aber im J. 1736 ward es dem Fürsten Kantakuzen verliehen. Wir führen ihn hier an der Spitze der serbischen Schriftsteller neuerer Zeit an, weil er im J. 1733, mit Benützung älterer Quellen und Observanzen und mit Rücksichtnahme auf die Localumstände, gewisse Klosterregeln verfasste und sie an alle Klöster vertheilen liess. Diese werden bis auf den heutigen Tag allgemein beobachtet, und um sie immer in frischem Andenken zu erhalten, öfters und wenigstens viermal im Jahre den Mönchen öffentlich vorgelesen, ja auch in speciellen Fällen den Fehlenden zu Gemüthe geführt. Sie sind aber bis jetzt durch den Druck nicht bekannt gemacht worden; denn die unten angeführten sind davon ganz verschie- Šafafik. Literaturgeschichte. Ш. Band. 21 den. Im J. 1776 nämlich ward von der Synode ein ursprünglich von einem zur unirten Kirche übertretenen Individuum, Athanasius Szekeres, verfasster Klosterregulirungsentwurf sammt Klosterregeln mit einigen Abänderungen angenommen, bestätigt und dem neuen illyrischen Kegulament vom J. 1777 der 7. Abschnitt desshalb eingeschaltet. Man liess diese Klosterregeln drucken und an die Klöster austheilen. Allein diese trugen Bedenken, die vertheilten Exemplare anzunehmen, indem sie gegen das von einem Unirten verfasste, und von den seit uralten Zeit in der morgenländischen Kirche beobachteten Observanzen gänzlich abweichende, von der Synode aber nur in Folge höherer Befehle angenommene Werk misstrauisch waren; und so ist die Vollziehung desselben unterblieben. Čaplovič II. 67. 170. 178. 72. üionysij Novakovie (1741—1744) aus Ofen, zuletzt seit 5. Sept. 1750—1770 Bischof von Ofen und Administrator des Bisthums von Siebenbürgen, verfasste, als Hierodiakon in Neusatz und Lehrer an der dortigen, von Bischof Visarion Pavlovič (erw. 1730, st. 1757) unterhaltenen philosophisch-theologischen Lehranstalt, im Auftrage des letztgenannten Bischofs, mehrere religiöse Schriften, die zum Theil nach seinem Tode gedruckt worden sind, zum Theil noch in der Handschrift liegen. In der Vorrede zu seinem handschriftlichen Katechismus Nr. 913 befinden sich interessante Notizen über die ehemalige bischöfliche Lehranstalt in Neusatz. Horanyi (III. 689) nennt den Bischof Novakovie „virum omnigena eruditione darum, qui inter theo-logos sui ritus insignem sibi vindicavit locum, cum magno ingenii acumine judicioque acerrimo praestaret". Wie es kommt, dass er in dem Serb. Ljetopis 1826 Heft 4 S. XII Joannikij heisst, weiss ich nicht zu erklären. 73. Christophor Žefarovič (1741—1745), von Profession ein Maler und Kupferstecher (иллирЈко-расстнсии обнџи заграФЂ nannte er sich selbst), lebte wahrscheinlich in Wien und stach dort, in Ermanglung beweglicher Typen, zwei serbische Werkchen, die ältesten serbischen Drucke in Oesterreich (die Tyr- nauer waren für Unirte oder zu Unirende berechnet), ganz in Kupfer. S. Nr. 738 und 949. Die Stemmatographie Kitters scheint er selbst übersetzt zu haben; in Kupfer gestochen wurde sie von ihm und Thomas Messmer, denn Bl. 1 liest man: Начерта И иссече ХрТстоФорч, ЖеФаровичг., und Bl. 9: Оома Мессмерх сечецг. Er dedicirte das Werk dem Erzbischof und Metropoliten Arsenij Joannovic. 74. Konstantin (1742—1748), zuerst (1742) Pfarradministrator in Pest, hierauf (1748) Hegumen des Kl. Studenica in Serbien, ist uns bloss als ein sehr fleissiger Abschreiber des Braiikovič'schen Geschichtswerkes bekannt. 75. Paul von Nenadovie (1745), geboren zu Ofen, Bruder des karlovicer Erzbischofs und Metropoliten Paul von Nenadovie (letzterer nahm den Namen Paul bei seinem Eintreten in den Mönchsstand an) und Nationalsekretär (er selbst unterschrieb sich naTp'iapuiecK'iii писарв), soll, ausser der unten angeführten Privilegienübersetzung, auch seine eigene Biographie (?) geschrieben haben, über welche ich jedoch nichts Bestimmtes in Erfahrung bringen konnte. 76. Stephan Baleoric (1752) wird auf der bei Boic und Čaplovič abgedruckten, ursprünglich aus den Notaten des Lu-cian Mušicki herstammenden Liste als serbischer Schriftsteller angeführt; mir ist indess von ihm keine Schrift bekannt geworden. 77. Makarij Petrovič (1753 ff.), Archimandrit des želtikover Klosters zu Tver und Rector des dortigen Seminariums, war aus Temesvär in Ungarn gebürtig, der Sohn eines dortigen Pfarrers, studierte anfangs in seinem Geburtsort, unterstützt von dem dortigen Bischöfe Visarion, setzte dann seine Studien zu Kyjev in der Akademie fort und hörte vom J. 1753 an in der Akademie zu Moskau Rhetorik, Philosophie und Theologie. Im J. 1758 wurde er Mönch, hierauf Lehrer der Rhetorik, von 1759—1760 akademischer Prediger, 1761—1763 Präfekt und Lehrer der Philosophie, 1764 aber Archimandrit des želtikover Klosters zu Tver und Rector des tver'schen Seminariums, starb aber schon den 24. Decb. 1766, erst 32 Jahre alt. Trotz dem, dass er nicht in Russland geboren war, zeichnete er sich dennoch in der russischen Beredsamkeit sehr vortheilhaft aus, viele seiner Reden geben den besten russischen nichts nach und verdienen als wahre Muster angepriesen zu werden. Er besass eine ganz vorzügliche Rednergabe. In Moskau erschienen 1786 in 8°. seine Reden (ПропОвг£ди) in 2 Theilen. Er schrieb aber auch ein System der Philosophie und Theologie. Das erste ist bis jetzt ungedruckt, das andere aber, das in russischer und lateinischer Sprache im Seminarium zu Tver vorgetragen wurde, erschien bloss in russischer Sprache 1783 zu St. Petersburg in 4°., ein zweitesmal in Moskau 1790, und zum drittenmale bei seinen Predigten im 3. Bande. Eine logisch-richtige Anordnung, Klarheit der Gedanken und Kraft der Beweise charakterisiren dieses Buch vor allen übrigen dieser Art. Im J. 1798 erschien auch zu Moskau in 4°. die von ihm verfasste Beschreibung des Lebens und der Leiden des h. Fürsten Michael Jaroslavič von Tver, und 1764 das Leben des h. Arsenij, Bischofs von Tver und Wundertäters, wovon zu Moskau 1802 und 1805 jedesmal in 4°. und mit Kirchenschrift neue Auflagen herauskamen. Seine Harmonie der Evangelien ist bis jetzt ungedruckt geblieben. Evgenij Slovar pisatelej II. 23—24. 78. Söphronij Popovic (1753) kommt bloss auf der Liste bei Boič und Čaplovič als serbischer Schriftsteller vor. 79. Raphail Railovic (1753) ist mir ebenfalls bloss dem Namen nach aus der Liste serbischer Schriftsteller bei Boič und Čaplovič bekannt. 80. Joann Raic (1753), geboren zu Karlovic in Slavonien den 11. Novb. 1726 a. St., der Sohn armer, aber tugendhafter, ursprünglich aus Vidin stammender Eltern, studierte die Gram-maticalia in Komorn bei den Jesuiten (1744—1748), hierauf die Humaniora und die Philosophie in Oedenburg auf dem dortigen evangelischen Lyceum (1749—1752), und endlich die Theologie zu Kyjev in Russland, wohin er sich im J. 1753 zu Fuss begab. Nachdem er drei Jahre lang in Kyjev den theologischen Wissenschaften mit grossem Eifer obgelegen, begab er sich nach Mo-skaii und verweilte hier ein volles Jahr. Als er in sein Vaterland zurückkehrte (1756), fand er sich in allen seinen Hoffnungen und Wünschen aufs grausamste getäuscht; die kalte Aufnahme, die er bei denen fand, von welchen er gerade das Ge-gentheil erwartet hatte, veranlasste ihn, die Heimath in Unmuth zu verlassen und abermals nach Russland zu gehen. In Kyjev, wo er sich eine Zeit lang aufhielt, fasste er den Entschluss, eine Geschichte von Serbien zu schreiben; und um sich die Quellen dazu zu eröffnen, unternahm er in Gesellschaft des Hie-rodiakons Damaskin Nikolič eine Reise über Konstantinopel nach Chilandar auf Athos, und von da über Macedonien nach Serbien. Er langte in Chilandar den 7. August 1758 an und verweilte daselbst bis 7. Oktb. desselben Jahres. Noch in demselben Jahre kehrte er mit einigen Flüchtlingen aus Chilandar nach Karlovic zurück. Seine sehnlichste Hoffnung, in Chilandar Schätze für seine beabsichtigte Geschichte zu erbeuten, ging nicht in Erfüllung; die misstrauischen Mönche liessen ihn die bei ihnen angehäuften serbischen Alterthümer aller Art nicht frei und in der gehörigen Weise benützen. Nach seiner Rückkunft wurde er nun in seiner Vaterstadt Lehrer 1759—1761, aber beleidigt und verfolgt von seinem Vorsteher, zog er sich freiwillig zurück. Das J. 1762 brachte er in Temesvär zu (beim Bischof Vincenz Vidäk?), wie er selbst sagt, überlistet und müssig (оболценг И празденг). Hierauf wurde er vom Bischof Moises Putnik als Lehrer der Kleriker in Neusatz angestellt (1763), welche Stelle er indess aus Missmuth und Verdruss bald aufgab und acht Jahre lang in Neusatz im Privatstande, mit der Abfassung seiner Geschichte von Serbien beschäftigt, verlebte. Er beendigte dies Werk im J. 1768 und änderte später nie etwas daran. Im J. 1772 den 12. Mai, im 46. Jahre seines Lebens, trat er endlich im Kl. Kovilj in den Mönchsstand, stieg nun rasch bis zu der Würde eines Archimandriten empor ünd verlebte daselbst den Rest seiner Tage, ganz den religiösen Uebungen, seinen Studien und der Schriftstellerei hingegeben. Fünfzehnmal soll ihm die Würde eines Bischofs angetragen worden sein, die er allemal standhaft ausschlug, mit seinem Bange zufrieden und die stille Thätigkeit in seiner Zelle jedem äussern Prunke vorziehend. Er starb den 11. (23.) Decb. 1801, im 75. Jahre des Alters. Er war standhaft in der Freundschaft, in hohem Grade verschwiegen, ein treuer Rathgeber, mitleidig, gesellig und liebreich, frei von Heuchelei und Aberglauben und voll glühenden Eifers für Volk und Kirche. Doch hatten die vielen Widerwärtigkeiten, die ihn auf seinen Reisen und besonders in seinem Vaterlande und unter seinen Landsleuten trafen, in seinem von Natur lebhaften Gemüth eine überaus grosse Reizbarkeit hervorgerufen , die für ihn eine Quelle mancher Unannehmlichkeiten ward. Seine schriftstellerische Thätigkeit erregt Staunen; die Handschriften, die er zurückgelassen und die nun in Karlovic aufbewahrt werden, bilden, die Geschichte mitgerechnet, ein Dutzend mit beispielloser Genauigkeit geschriebener Folianten. Leider fiel seine schriftstellerische Thätigkeit in eine Zeit, wo es ihm, von seinem Standpunkte aus, auch bei den schönsten Fähigkeiten und dem besten W'illen unmöglich war, sich über das Mittelmässige zu erheben. Um gründlicher Historiker oder Theolog zu sein, dazu fehlte es ihm zu sehr an ausgebreiteten Sprachkenntnissen und an scharfer, tiefgehender Kritik; auch waren die Quellen, aus denen er schöpfte, ziemlich beschränkt und dürftig. Was die Darstellung anbelangt, so kann sie schon der Sprache wegen, die ein sonderbares, das Gefühl kalt lassendes, ja anwiderndes Gemisch aus dem Altslawischen, Russischen und Serbischen ist, nicht musterhaft genannt werden. Auch seine poetischen Erzeugnisse, in denen er sich schon frühzeitig (Uroš, Tragödie, 1753) versuchte und zu denen er oft noch in hohem Alter mit einer gewissen Vorliebe zurückkehrte (Бои змаа 1791), ermangeln aller wahren dichterischen Weihe. Dies soll jedoch seinen sonstigen hohen Verdiensten die wahre Anerkennung nicht im mindesten schmälern. Er bleibt immer, als Schriftsteller und Priester, einer der thätigsten, verdienstvollsten, ehrwürdigsten Männer unter den Serben neuerer Zeiten. Die russische Kaiserin Katharina II., welcher die Geschichte von Kaie durch den Grafen Jankovič überreicht worden ist, schickte dem Verfasser durch ihren Bothschafter zu Wien eine goldene Denkmünze nebst 100 Dukaten, und Hess dem Verleger Stephan von Novakovic ebenfalls 100 Dukaten auszahlen. Kaiser Leopold II. beschenkte ihn mit einem goldenen Kreuze an einer Doppelkette. (Boič Pamja-tnik. Horanyi Memoria Ilung. et Prov. III. 130 ss.) 81. Vasilij Petrovič (1754), Metropolitan-Bischof von C&r-nagora und Verfasser einer Geschichte dieses Landes, ist uns seinen übrigen Lebensumständen nach gänzlich unbekannt. 82. Tlieodosij, Hieromonach im Kl. Chilandar auf dem h. Berge Athos, Umarbeitet- der von Dometijan verfassten Biographie des h. Sava und Verfasser von Kanonen zu Ehren der hh. Symeon und Sava, war, nach einer dem karlovicer Erzbischof und Metropoliten, Stephan Stratirnirovic von Kulpin, durch den pivaer Archimandriten und chilandarer Prohegumen Arsenije Gagovic 1803 mitgetheilten Nachricht, aus Slavonien unweit Lipavina gebürtig, und starb um 1796 in einem sehr hohen Alter in Chilandar. Er brachte sein ganzes Leben mit Bücherschreiben zu. 83. Paul von Nenadovič (1755), seit 1742 Bischof von Karlstadt, hierauf 14. Juli 1749 zum karlovicer Erzbischof und Metropoliten erwählt, starb den 15. August 1768. 84. Alexander Morvay (1755), Sekretär des Bischofs von Neusatz, und — wie der Name anzuzeigen scheint, wahrscheinlich ein Protestant, verfasste eine Geschichte der Illyrier, deren jetzt verschollene Handschrift Engel sah. „Bei meiner Anwesenheit in Theresiopel", sagt Engel, „fand ich im April 1797 bei dem dortigen orientalisch - gläubigen Pfarrer Petrovič eine mit cyrillischen Buchstaben geschriebene illyrische Geschichte in 20 Kapiteln von Alexander Morvay, Sekretär des Bischofs von Neusatz, und dd. 1. Mai 1755 an den Protopresbyter Arse- nius dedicirt. Der Verfasser hat auch des Erzbischofs Daniel Geschichte gebraucht, und sein Buch mag wohl vor Erscheinung des Werkes von Baič schätzbar gewesen sein." Engel II. 158. Jetzt ist wohl der Untergang der Handschrift kein Verlust für die Wissenschaft zu nennen. f 85. Zacharia Orfelin (1757), geboren im J. 1726 zu Vukovar im sirmier Komitat, hiess ursprünglich Stephanovic; als er aber eine Zeit lang ein Schulamt bekleidete, in welchem es ihm, wie gewöhnlich, sehr schlecht ging, so soll er den elegischen Namen Orphelin (aus Orpheus und Linus zusammengezogen) angenommen haben. (Vgl. Alter's Nachricht im Allg. Litt. Anz. Juli 1800 S. 1091.) Später ward er Kancellist bei dem karlovicer Erzbischof und Metropoliten Paul v. Neuadovic. Auf einem im J. 1763 gedruckten Buche nennt er sich: „архЈепископо-митрополитскш иллирическш канцеллиста". Hierauf begab er sich nach Venedig, wo er eine Art gelehrten Vereins für die slawoserbische Literatur stiftete. Endlich widmete er sich der Maler- und Kupferstecherkunst, und ward Mitglied der k. k. wiener Maler- und Kunstakademie, wie man aus einer von ihm 1774 zu Karlovic gestochenen Landkarte ersieht, wo er sich „обоихт, цес. кр. BIjh. акад. худож, членг" nennt. Er war ein eben so kenntnissreicher, als unermüdet fleissiger Schriftsteller. Horanyi sagt von ihm: „Vir hic jure optimo avzoöidaxzog dici potest, propterea, quod, quum domi ob rem angustam collegia frequentare nequiverit, proprio tarnen marte vastam quum vari-arum scientiarum tum linguarum sibi comparavit cognitionem". (III. 705.) Er starb in Neusatz. Sein handschriftlicher Nachlass soll in Karlovic aufbewahrt werden; ich konnte jedoch keine genügende Auskunft darüber bekommen. 86. Sophronjj Mladenovič, Hegumen des znamenskischen (oder Wunderzeichen-) Klosters zu Moskau, war aus Serbien gebürtig, und starb im Buhestande in Poltava ungefähr 1772. Er gab sich sehr viel Mühe um die russischen Kirchenbücher und verbesserte besonders nach dem griechischen Original die beiden Triodion, auch übersetzte er mehrere andere Bücher. (Evgenij Slovar II. 230.) 87. Synesij Živanovič (1761), seit 3. Aug. 1751 bis ungefähr 1770 Bischof von Arad, hatte besonders zur Zeit der von dem lateinischen grosswardeiner Bisthum aus eifrig betriebenen Union 1753—1756 viel zu schaffen. Čaplovič II. 51. Ljetopis 1826. IV. S. XI. 88. Paul Jnlinac (1765), ein geborner Serbe, kais. russ. Feldofficier, stand eine lange Reihe von Jahren bei den russischen Gesandten in Wien, namentlich dem Fürsten Galicin, in Diensten, bis er um das J. 1781 zum russischen Konsul in Neapel mit Obristlieutenantsrang ernannt wurde, von wo er bald darauf eine Curierreise nach Wien machte und daselbst starb. 89. Christian Friedrich Temlcr (1766), geboren zu Zerbst im J. 1716, hielt sich lange Zeit als kön. dänischer Gesandtschaftssekretär in Konstantinopel auf, und starb am 14. Mai 1780 im 64. Jahre seines Alters zu Koppenhagen als kön. dänischer Staatsrath und Sekretär in auswärtigen Geschäften. Während seines Aufenthaltes auf seinem Posten zu Konstantinopel lernte er die illyrische Sprache und trieb das Studium derselben mit ungewöhnlichem Eifer fast bis an sein Ende. Aus dem zu Koppenhagen 1781 gedruckten Katalog seiner hinterlassenen Bibliothek ist zu ersehen, dass er ein sehr fleissiger Sammler slawischer Bücher war. Von seinem Glossarium illyricum sind zwei Originalliandschrifteu vorhanden. Er schrieb auch eine Abhandlung über die Harmonie zwischen der illyrischen und celtischen (skandinavischen) Sprache , ferner einen Versuch: Etyma Slavonica investiganda. (Dobrovsky's Reise S. 16—19, Slovanka I. 230—231.) 90. Vasilij Damjanovie (1767) aus Sombor, studierte in Venedig, bekleidete hierauf das Amt eines Senators und eine Zeit lang auch das eines Stadtrichters in der k. Freistadt Som- bor; im J. 1775 war er schon Judex emeritus. Orphelin lobt ihn in seinem Magazin als einen gelehrten Mann und Kenner mehrerer Sprachen. Er verliess zuletzt seinen Glauben und trat zum katholischen über. Sein Todesjahr ist unbekannt. 91. Isaia Pai'ivodski oder l'arivodie (1768), Hieromonach und später (1779) Vicarius im Kl. Rakovac in Sirmien. 92. Joanu Georgievic (1771), seit dem 14. Juli 1750 Bischof zu Veršec, im J. 1769 den 27. August zum karlovicer Erzbi-schof und Metropoliten erhoben, in welcher Würde er bis zu seinem am 23. Mai 1773 erfolgten Tode verblieb. 93. DosilMj Obradovic (1772), in geistig - sittlicher Hinsicht einer der edelsten Männer, die je aus dem Schoosse des serbischen Volkes hervorgegangen sind, durchdrungen von inniger Achtung für die Hoheit der menschlichen Bestimmung und beseelt von heldenmütiger Liebe der Wahrheit, der er weder durch das Erschreckende der Ergebnisse rücksichtsloser Forschuug, noch durch äussere Gefahren und Lockungen entfremdet und veruntreut werden konnte, durch hohe sittlich-geistige Selbstveredelung weit seiner Nation vorangeeilt, und desshalb von unauslöschlicher Sehnsucht nach der Befreiung seines Volkes aus den Fesseln der Rohheit und Einfalt, in welche es das Unglück der Zeit und die Arglist einer ausschliesslich für ihre Gerechtsame besorgten Kaste geschlagen hatten, angetrieben, und mit unwandelbarer Beharrlichkeit, in stetem Ankämpfe wider eine, die Verewigung des systematischen Irrationalismus erstrebende Partei, das einzige Ziel seines Lebens, Aufklärung seiner Landsleute, verfolgend. — Demetrius Obradovič war im J. 1739 geboren. Sein Vater Georg, ein Kürschner in dem von Serben und Walachen bewohnten Städtchen Čakovo im temesvärer Banat, starb ihm sehr früh. Mit zehn Jahren verlor er auch seine Mutter Krunija und Schwester Juliana, die er nie vergessen konnte. Ein Verwandter, der keine männliche Nachkommenschaft hatte, nahm ihn zu sich in der Absicht, ihn einst, wenn er seinen Psalter und seine Katechisis ausgelernt hatte, zum Geistlichen weihen zu lassen und auf sein Haus zu verheiraten. Aber der wissbegierige Knabe blieb, nachdem er lesen gelernt hatte, nicht bei seinem Psalter stehen, sondern stöberte die ganze kleine slawische und walachische Bibliothek der Kirche seiner Vaterstadt durch. Oft verkroch er sich während des Gottesdienstes hinter den Altar und las Leben der Heiligen. Dmitar las mit kindlichem Ernste und wollte auch ein Heiliger werden. Einst liess er sich von einem Kalugjer aus dem dečaner Kloster in der Türkei entführen, ward aber noch zu rechter Zeit eingeholt. Um ihn fremdes Brod verkosten zu lassen, schickte ihn nun sein zweiter Vater zu einem Decken-inacher nach Temesvär in die Lehre. Der Inhaber dieses Hauses bewirthete eines Tages den damaligen temesvärer Bischof Georg Popovič. Um diesen frommen Mann zu sehen und seine heiligen Lehren zu hören, mengte sich Obradovič unter die Bedienten. Nach verschiedenen andern Gesprächen äusserte der Bischof gegen das Ende der Malzeit seine Ansichten über Fasten, Priesterehe, Mönchsthum, Laienehe u. s. w. auf eine eben so freisinnige, als eindringliche Weise. Der junge Obradovič hörte dem ganzen langen Gespräche mit Aufmerksamkeit zu, und gab es auf die ihm eigene naive und anziehende Art in seiner Selbstbiographie wieder, mit dem Zusätze, dies habe ihn veranlasst über den Kalugjerstand ernstlich nachzudenken. Ein Kamerad erzählte ihm nach der Hand vieles von den Klöstern in Sirmien. Obradovič macht sich, mit seinem Vorsatze ein Heiliger zu werden, heimlich davon, und ist am dritten Tage in Opovo, einem der schönsten Klöster auf der Fruška gora in Sirmien. Dies war im Juni 1753, und Obradovič 14 Jahre alt. Der He-gumen (Guardian) nahm ihn selbst zum Jungen (Djak) an, hätte ihn aber beinahe wieder fortgejagt, als er sah, dass er nicht nur den Psalter, sondern jedes slawisch geschriebene Buch fertig lesen konnte; denn, sagte er, wenn du hörst, wie ich lese, wirst du mich auslachen, und das wird denn nicht gut enden. Kaum konnte Obradovič durch die aufrichtigsten Betheuerungen seiner Liebe und Ergebenheit diese nicht unpsychologische Furcht des guten Hegumen beschwichtigen. Hier las er nun wieder Leben der Heiligen, fastete oft zu drei Tagen, bis ihm die Knie zitterten, und er ohnmächtig niedersank. Vergebens machte ihm der schlichte Menschenverstand des Hegumen die väterlichsten aufrichtigsten Vorstellungen gegen diese wohlgemeinte Thorheit, bis er ihm strenge mit Fortjagen drohte: „Denn ich will nicht", sprach er, „dass du in meiner Nähe dein Selbstmörder werdest". Oft prophezeite ihm der brave Alte wohl auch, dass er des so jung begonnenen Fanatismus desto eher satt werden würde, und dies um so mehr, als er das Bücherlesen so liebe; denn es sei ein Sprichwort in den Klöstern: Wer viel liest, fastet wenig. Obradovic war damals freilich weit entfernt, ihm das zu glauben. Das kommende Frühjahr ward ihm dann der Kopf geschoren, und der Klostername Dositheus, den er sich in der Legende ausgewählt hatte, weil der Heilige dieses Namens auch, uud zwar schon als Kind von 7 Jahren, aus den Armen der Eltern zu den Kalugjern geflohen war, beigelegt. Am Charfreitage führte ihn der Hegumen nach Karlovic, wo ihn der Erzbischof Paul Nenadovič zum Diakon weihte, auch mit der Bemerkung, dass dieser so wissbegierige Kalugjer nicht lange in Opovo bleiben werde. Oft äusserte der brave Hegumen, dass er, wenn er reich wäre, seinen Dositheus nach dem pečerischen Kloster bei Kyjev, wo er seinen Durst nach Wissen stillen könnte, schicken wollte. Nach drei Jahren relegirte der Metropolit den Hegumen nach Šišatovac. Nichts band nun weiter unsern Dositheus in Opovo. Mit 15 Dukaten, die ihm dieser edle, nun selbst bedrängte Wohl-thäter (er hiess Theodor Milutinovic), sammt dem Rath, wo möglich nach Kyjev oder Moskau sich durchzuschlagen, gegeben hatte, entfloh er mit einem Novizen aus Kroatien nach Agram; studierte hier die lateinische Grammatik; ward getäuscht in der Aussicht, mit einem (sogenannten) illyrischen Feldkaplan als Gehilfe (Diakon) nach Schlesien zu kommen (damals war der siebenjährige Krieg), ging auf eines Bischofs Anrathen nach Dalmatien (wahrscheinlich vor 1764, denn in diesem Jahre lebte er im Kl. Dragovič), um sich mit Kinderunterricht erst das nöthige Reisegeld nach Kyjev zu erwerben, verlebte dort drei der angenehmsten Jahre (und ein halb Dutzend Obradovič wären dort als Jugendlehrer willkommen gewesen!); hörte, dass Hey-ne's berühmter Schüler Eugenius auf dem Berge Athos griechischen Unterricht gebe, ging also mit 100 ersparten venetianischen Dukaten nach Cattaro, um sich dort nach dem Aegäisclien Meere einzuschiffen, blieb jedoch, vom Fieber überfallen, auch hier eine Zeit lang als Kinderlehrer; liess sich zu Ostern von dem montenegriner Bischof zum Priester weihen; kehrte, um seine Gesundheit wieder herzustellen, abermals nach Dalmatien zurück, übersetzte da für eine schöne Priestertochter eine von des h. Johannes Chrysostomus Homilien über die Apostelgeschichte aus dem Kirchenslawischen ins Gemeinserbische, die nun in tausend Abschriften unter dem Namen von Dositheus' Büchlein ganz Dalmatien durchlief, und den Auetor zuerst das süsse Vergnügen, für ein dankbares Volk zu schreiben, und überhaupt an seinem Glücke zu arbeiten, empfinden lehrte, ein Vergnügen, in dem sich später alle seine Wünsche koncentrirten. Auch Beichte hörte er, nicht ohne Entzücken über die unschuldigen Sitten der Dalmatiner, deren grösste Sünden waren, dass sie am Mittwoch oder Freitag einen Krebs oder Fisolen mit Oehl gegessen, oder gar ein unfolgsames Schaf ausgeflucht hatten! Die Reise nach dem Berge Athos (Monte Santo, weil er von lauter Mönchen bewohnt wird) immer im Auge, schiffte sich Obradovič nun nach Korfu ein, von dort nach Morea, welche herrliche Insel er zwei Monate zu Fuss durchwanderte. In Nau-plia schiffte er sich wieder ein. Aber als er auf Athos anlangte, hatten Mönchskabalen den guten Professor Eugenius bereits vertrieben! „Wie die Mönche dort leben, weiss Jedermann," sagt Obradovič, „und sollte er's nicht wissen, desto besser!" Die serbischen und die bulgarischen zankten sich immerfort um das Eigenthumsrecht auf das chilandar'sche Kloster. Hier erfuhr Obradovič, dass auf der Insel Pathmos eine Schule sei, und wollte also über Smyrna dahin. Aber in Smyrna selbst fand er eine Unterrichtsanstalt von 30 Schülern unter der Leitung eines herrlichen Mannes, Hierotheos, eines Zöglings jener Schule, die zwei viel gereiste Griechen am Anfange des achtzehnten Jahrhunderts in Pathmos errichtet hatten. Hierotheos trug ihm grossmüthig Kost und Wohnung und Unterricht in seinem Hause unentgeltlich an, und wären eurer ftinfe so weit her um Unterricht gekommen, setzte er hiezu, ich Hesse keinen weiter ziehen. An dieses So-krates Seite und im Kreise griechischer Mitschüler verlebte er drei selige Jahre und hätte noch drei andere verleben mögen, hätte nicht der dazwischen gekommene russisch-türkische Krieg ihn genöthigt, auf seine Sicherheit zu denken; denn in Smyrna galten Papa Serbos und Papa Moskovitis (serbischer und mo-skovitischer Geistlicher) für Synonyma. So kehrte er mit einem Mitschüler, Maximus, aus Larissa in Thessalien, über Korinth und Patra nach Korfu zurück; machte einen interessanten Abstecher zu den unabhängigen Albaniern in Hormovo, die ihn sammt seinem Gefährten ein Jahr lang bei sich behielten; lernte albanisch, welche Sprache sehr einfach ist und sich vortrefflich mit dem cyrillischen Alphabete schreiben lässt; sagte den Alba-nesern, dass Lepa žita, der Name einer ihrer schönsten Gegenden, serbisch sei und schöne Getreidefelder bedeute, worauf sie ihm erwiederten: „Kein Wunder, lieber Kalugjer! wir waren einst mit den Serben ein Volk und ein Stamm, und wer die Serben beherrscht, soll auch unser König sein; so war es in alten Zeiten." — In Korfu las er lateinische und griechische Klassiker unter geschickten Meistern; ging dann über Venedig, Dalmatien (wo er im J. 1770 verweilte) und Triest nach WTien, wo er 6 Jahre die serbische und griechische Jugend unterrichtete, sich selbst aber französische, italienische und deutsche Meister hielt. Der damalige österreichisch-serbische Erzbischof Vincenz Joannovič Vidäk engagirte ihn darauf als Privatlehrer für zwei seiner Neffen, mit der Aussicht, ihn mit ihnen nach einigen Jahren eine Reise nach Deutschland, Frankreich und England machen zu lassen. Vidäk hielt nicht Wrort. Obradovič ging nach Triest, um durch Schulmeisterei seinen Beutel wieder zu füllen, damit er für jene Reise nicht von fremder Willkühr abzuhängen brauchte. Die Triestiner wollten ihm nur 300 Gulden geben. Zum Glück fand sich ein russischer Archimandrit, der nach Italien reisen wollte, aber nur russisch und walachisch sprach; dieser nahm ihn sehr gern bis Livorno mit, von wo er ihn nach Konstantinopel spedirte, um dort griechische Kaufleute französisch und italienisch zu lehren. Also eine zweite Reise durch Griechenland. In Konstantinopel zeigte sich die Pest. Obradovic schiffte sich daher mit einem polnischen Prälaten nach der Moldau ein, wo es ihm nicht an Schülern fehlte. Das Jahr darauf ging er in Gesellschaft moldauischer Kaufleute über Lemberg nach Leipzig, übernahm in Halle die Aufsicht über zwei moldauische Jünglinge, die dort studierten, kleidete sich deutsch, schrieb sich in den Universitätskatalog ein und hörte Eberhard über Philosophie, Aesthetik und natürliche Theologie. Thränen der Wehmuth traten unserm Anacharsis in die Augen, wenn er hier mehr als tausend Jünglinge aus einem Collegium ins andere eilen und beinahe täglich ein neues Buch erscheinen sah, und dagegen an seine von Natur so begünstigten, aber durch poli-lisches Unglück so verwahrloseten Serben und Albanier dachte! Wann werden diese paradiesischen Länder auch solche Unterrichtsanstalten haben, seufzte er tief erschüttert! Und er blieb nicht bei blossen piis desideriis. Breitkopf in Leipzig druckte auch russisch. Obradovic liess da zuerst in gemeinserbischer Sprache mit russischen Lettern Leben und Schicksale des Demetrius Obradovič, im Kloster Dositheus genannt, von ihm selbst herausgegeben 1783. 8°., 126 S., drucken, ein Buch äusserst interessant durch Inhalt und Vortrag, 60 wie durch die Tendenz des Verfassers, seinen Landsleuten das Unnütze der Klöster und dafür die Nothwendigkeit der Unterrichtsanstalten zu zeigen. Durch ein anderes Werk: Rath der gesunden Vernunft, 1784. 8°., 120 S., gedruckt ebenfalls in Leipzig, wollte er eine populäre Moralphilosophie geben. Nach zweijährigem Aufenthalt in Halle und Leipzig eilte er, mit 50 Dukaten in der Tasche, Frankreich und England zu sehen. Nach England kam er ohne ein Wort englisch zu kennen! Der Anblick englischer Frauen entzückte ihn. Man kann nichts Schöneres sehen, meint er, noch ersinnen; es gibt auch in andern Ländern Schönheiten, aber sie wissen, dass sie schön sind; während die Engländerinnen sich weder darum zu kümmern, noch daran zu denken, noch es zu wissen scheinen, dass sie schön sind wie Engel; sie blicken dich mit so offenen Augen und mit einer so freundlich wohlwollenden Miene an, als kenneten sie dich lange her! — Obradovic dünkte sich ein römischer Diktator, als er auf dem Verdeck der Postkutsche in London einzog. Er quartirte sich bei einem Schulmeister ein, und schauderte vor den Schwierigkeiten der englischen Pronunciation. Sed jacta erat alea. Nach drei Monaten erinnerte ihn sein Beutel an die Notwendigkeit der Rückreise; aber er war mit Mr. Livie bekannt geworden, der ihn von nun an in sein Haus aufnahm, wie seinen Sohn behandelte und ihn, abwechselnd mit seiner vortrefflichen Gattin, englisch lehrte. Letztere kannte griechisch und liess ihn Aesops Fabeln zur Uebung ins Englische übersetzen. Nun las er Addison, Swift, Pope etc. Er hätte ewig in England bleiben können, hätte nicht der Wunsch, seinen Serben wenigstens durch Schriften früher oder später noch nützlich zu werden, ihn dahin gezogen, wo es russische Lettern gab. Nach 6 Monaten Aufenthalt verliess er also England, von dem berühmten Medicus Fordyce mit einer kleinen englischen Bibliothek, und von seinen übrigen Wohl-thätern mit Guineen auf die edelste Weise beschenkt. In einem Exemplar seiner eigenen Fragmenta chirurgica et medica schrieb sich Fordyce und sein Freund Livie so ein: Dositheo Obrado-vics Serbiano, viro Unguis variis erudito, sanctissimis inoribus morato, Anglis, apud quos per sex menses diversatus est, per-quam dilecto, fragmenta haecce, parvum quidem, at amoris sin-cerissimi et amicitiae pignus libentissime merito obtulerunt Londoni VIII. Kai. Junii 1785. Gulielmus Fordyce. Joannes Livie. Obradovic begab sich über Hamburg nach Leipzig, hatte Aussicht nach Russland zu reisen, musste aber vorher in Wien durch Unterrichtertheilung seinem erschöpften Beutel neue Kräfte verschaffen. 1788 liess er wieder bei Breitkopf in Leipzig etwas für seine Landsleute drncken, nämlich 160 Aesopische Fabeln aus verschiedenen Sprachen mit ausführlichen, die reinste Tugendliebe und Patriotismus athmenden Epimythien, nebst einem Anhang von Briefen, als Fortsetzung seines Lebens von seiner Entweichung aus Hopovo bis 1788. Hier versiegt die schriftliche Quelle, aus welcher das bis jetzt Erzählte geschöpft ist, nämlich seine Selbstbiographie. Aus verlässlichen Mittheilungen weiss man, dass Obradovič im J. 1788 von Wien nach Liefland zu seinem grossen Mäcen, General Zorič, reiste, aber noch in nämlichem Jahre zurückkam. Im J. 1789 liess er ein serbisches Lied auf Serbiens Befreiung bei Gelegenheit der Einnahme von Belgrad drucken. — Im J. 1793 gab er in Wien eine Sammlung moralischer Gegenstände (318 S. 8°.) heraus, darunter auch: Lausus und Lydia und die Alpenhirten aus Marmontel's Contes moraux. Nachdem aber die illyrische Druckerei nach Ofen verkauft wurde, ging er 1802 nach Venedig, wo ihm serbische Kaufleute einen Jahresgehalt von 2000 fl. aussetzten, auf dass er mit Müsse für sein Volk sollte arbeiten können. Dort liess er nun 1804 durch seinen Schüler Paul Solarič ein Handbuch der Geographie nach Gaspari herausgeben. Auch soll er dort die treffliche griechische Postille und Predigtensammlung (xvQiaxodQÖiiLov) des Erzbischofs Theotoki in Moskau, die die Gebrüder Zosima dort auf Schreibpapier 1796. 4°. drucken und unentgeltlich an alle griechische Kirchen vertheilen liessen, übersetzt haben. Als aber 1805 Venedig an Frankreich abgetreten wurde, ging er nach Karlovic und wanderte im September 1807 nach Belgrad aus, um, was er bisher für das Wohl seiner Serben nur gewünscht und gepredigt hatte, selbst vollziehen zu helfen. Der Serbe Obradovič ist nun jener griechische Philosoph, von dem damals die deutschen politischen und literarischen Zeitungen sprachen, dass er in Belgrad Schulen errichtet habe. Unter den Illyriern oder Serben des griechischen Ritus war er der erste, der in seinen Schriften die altslawische todte Büchersprache mit dem lebenden Dialekte seiner Landsleute vertauschte. Er fand bald tüchtige Nachahmer. Endlich wurde Obradovič, nach so vielen Mühen, am Vorabende seines Lebens, von der damals in Serbien bestehenden Regierung zum Senator und Oberschulenaufseher („членг coirfixa и попечителв просвјлцеша народногг") ernannt. Das Diplom vom 18. Jänner 1811 alten Styls findet man abgedruckt in Srb. Ljetopis 1826. III. 222. Allein schon Šafaflk. Literaturgeschichte. III. Band. 22 am 7. April desselben Jahres (1811) starb er in Belgrad, im 72. Jahre seines Alters. Er führte in den letzten Jahren zugleich die Oberaufsicht über die Erziehung der Kinder des damaligen Anführers der Serben, Georg Petrovič, genannt Karadjordje. In der belgrader Kirche wurde ihm ein Denkmal mit einer Inschrift gesetzt, aber bei der Wiedereroberung der Stadt durch die Türken von den ruchlosen Händen irgend eines — Nichttürken entweiht. Obradovič ist auf dem Gebiete der serbischen Literatur eine in ihrer Art einzige Erscheinung. Wenn ihm bisher seiner vielen Reisen wegen der Name eines serbischen Anachar-sis zu Theil ward, so verdiente er seiner lautern, praktischfruchtbaren Lebensweisheit wegen mit noch grösserem Rechte den Ehrennamen eines serbischen Sokrates. Alle seine Schriften, die kleinsten wie die grössten, athmen die reinste Lebensphilosophie. Von der Natur hochbegabt und durch eine besondere Fügung des Schicksals auf einen ausgezeichnet hohen Standpunkt sittlichgeistiger Mündigkeit gehoben, übersah er mit klarem Blick die geistigen Bedürfnisse seines durch sittliche Entartung und intellektuelle Verfinsterung tief herab gesunkenen Volkes, und widmete nun sein ganzes Leben der hohen Aufgabe, die Sehnsucht nach Aufklärung und Bildung bei seinen Landsleuten zu wecken. Er wirkte auf dieses grosse Ziel eben so sehr durch sein eigenes Leben, sein Beispiel, seinen Umgang, als durch Wort und Schriften hin, und die Folgen seiner mühevollen Anstrengungen sind unberechenbar. Trotz des beharrlich feindseligen, hinter mancherlei Scheingestalten verborgenen und unablässig erneuerten Widerstrebens gegen seine wohlthätige Wirksamkeit, befruchtete Obradovič's Geist die Herzen von Tausenden unter den Serben, weckte sie zu neuem geistigen Leben, und lebt nun fortan in ihrem und ihrer Söhne und Enkel unauslöschlichem gesegneten Andenken. Sein Name ist dem besseren Theile der Nation heilig. — Alle seine Schriften tragen das Gepräge seines Geistes: überall originell, sittlich rein, mild, voll Liebe und Wärme, klar, fasslich, auf das Praktische, die Veredelung der Menschennatur, hinarbeitend, ein erklärter Feind aller, noch so versteckter Heuchelei, Selbstsucht, Arglist, Dummheit und Rohheit — dies sind die Grundzüge seines grossartigen Charakters. Auch in seinem Style spiegelt sich seine schöne Seele klar und lebendig ab. Er schrieb, wie bereits bemerkt wurde, der erste unter den Serben neuerer Zeiten und — was mehr ist — der erste mit einem bleibenden, von den nachhaltigsten Wirkungen begleiteten Erfolg, in der gewöhnlichen reinen serbischen Volks-mundart, ohne gerade gute slawische, aus der Kirchensprache in das Leben längst übergangene und von dem Volksdialekte organisch angeeignete, oder auch aus andern neuern europäischen Sprachen in die serbische eingebürgerte Wörter, Wortformen und Phrasen, wo sie sich ungesucht darboten, zu verschmähen. Umsonst bemühen sich einige neuere, kritischen Geschmack affektirende Mückenseiher seinen Styl als nicht rein genug und als formlos herabzusetzen; noch hat Niemand unter den Serben seinen Styl an Lebendigkeit, Gediegenheit, Originalität und Wärme bis jetzt erreicht, geschweige denn übertroffen. Das schönste Denkmal, welches die dankbare Nation dem unvergessli-chen Lehrer setzen könnte, wäre wohl eine kritische, korrekte und vollständige Ausgabe seiner sämmtlichen zerstreuten und zum Theil sehr selten gewordenen Werke. (Zur Biographie und Charakteristik vgl. ausser seiner Selbstbiographie unter Nr. 678. Oest. Annalen der Lit. und Kunst 1810 Febr. S. 342, Nekrolog. Vaterl. Bl. 1811 Nr. 61 S. 363—368, Archiv 1811 Nr. 62, 63. Gemeinnütz. Hauskalender f. d. öster. Kais. 1820. Wien bei Strauss, 4°., und daraus Davidovič serb. Zeit. 1819 Nr. 86, Boic's Pamjatnik, Caplovic's Slavonien etc.) 94. Stephan Vnjanovski (1772), geboren im Dorfe Brdjani im 1. Banalregiment in Kroatien um das J. 1743, erlernte die Elemente der Wissenschaften, und insbesondere die lateinische Sprache, in Karlovic unter Raič, wurde hierauf eine Zeit lang Lehrer in Vukovar, verliess aber bald diese Stelle und ging, um seine wissenschaftliche Bildung zu vollenden, zuerst nach Oeden-burg, wo er am evangelischen Lyceum die Philosophie, hierauf aber nach Wien, wo er an der kais. Universität die Rechte studierte. Um diese Zeit wurde der damalige karlovicer Erzbi-schof und Metropolit, Vincenz Joannovič Vidäk, sein Mäcen. Nach vollendeten Studien unternahm Vuj. eine Reise über Deutschland und Polen nach Russland. Als er von da zurückkehrte, wurde er im J. 1777 höheren Orts zum kön. Direktor der griechisch-orientalischen Normalschulen im agramer Distrikt ernannt, welches Amt er mit grossem Eifer verwaltete. Im J. 1792 wurde er zur Belohnung seiner Verdienste in den ungarischen Adelstand erhoben, und nach und nach zum Gerichtstafelbeisitzer mehrerer Gespannschaften ernannt. Die letzten Jahre verlebte er in Ruhestand mit Pension in Neusatz, wo er am 19. (31.) Jänner 1829 starb. Er war ein kenntnissreicher, offener, für Bildung und Gemeinwohl seiner Stammgenossen bis an sein Ende enthusiastisch eingenommener Mann. (S. ЈИтописђ србскш 1829. II. 1—12.) 95. Vasilij Protič (1772), Presbyter, über dessen weitere Lebensumstände ich keine Nachrichten habe. 96. Konstantin Alexi.j Pbilippovic oder Philippidcs (1773), wird von Boič und Caplovic unter den serbischen Schriftstellern genannt, ist mir aber gänzlich unbekannt. 97. Sava Lazarevie (1774), nannte sich selbst auf dem Titel seines Buches „Uebersetzer (преводникг) bei der illyrischen Hofdeputatiqn in Wien", welche Behörde bekanntlich die Angelegenheiten der griechisch-orientalischen Kirche unter der Kaiserin Maria Theresia 1752—1777 verhandelte. 98. Alhanasij Sekereš, hiess früher Dimitrijevič (so noch bei Horanyi), gebürtig aus Raab, Priester in dieser seiner Vaterstadt, von dem temesvärer Bischof Georgievic nach Wien als Pfarrverweser geschickt, wo er aber zur Union übertrat, und k. k. Censor serbischer Bücher ward. In einem Buche finde ich ihn unterschrieben: dd. Wien 17. Oktb. 1887 At. Sz. k. k. Bü-chercensor. Er wird als ein sehr gelehrter Mann gerühmt, und von Muškatirovič in der Vorrede zu seinen Pričte als sein Freund neben Dosithej Obradovič genannt. Horanyi preist sein slawisches, in der Handschrift begonnenes, aber nicht zu Stande gebrachtes Lexikon, über alle Massen. (Horanyi I. 517.) Er starb in Wien um das J. 1800. 99. Theodor Joaimovič Jankovič von Mirijevo (1776), wurde zu Kamenica im sirmier Komitat im J. 1741 geboren. Seine Eltern wohnten früher in Mirijevo, einem Dorfe unweit Belgrad in Serbien, und leiteten ihre Abkunft von einem alten adeligen Geschlechte her. Theodor besuchte die damalige lateinische Schule zu Karlovic und machte hier solche Fortschritte in den Wissenschaften, dass er die besondere Aufmerksamkeit des Erz-bischofs und Metropoliten Vincenz Joannovič Vidäk erregte und sich sein Wohlwollen erwarb. Dieser schickte ihn auf eigene Kosten nach Wien, und liess ihn dort Philosophie und Bechte studieren. Nach mehrjährigem Aufenthalte in dieser Kaiserstadt kehrte Jankovič nach Karlovic zurück und bekleidete eine Zeit lang bei seinem Wohlthäter, dem Erzbiscbofe, die Stelle eines Sekretärs. Bei der Regulirung der Nornlalschulen in den k. k. Erblanden 1773 wurde Jankovič vom k. k. Hofkriegsrath zum Direktor der griechisch-orientalischen Normalschulen im banater Bezirk ernannt. Im J. 1782 wurde er durch den Erzbischof Moyses Putnik bei dem eben damals in Wien anwesenden kais. russischen Grossfürsten Paul eingeführt, der ihn unter sehr vortheilhaften Bedingungen nach Bussland einlud, wo eben zu derselben Zeit die Kaiserin Katharina Normalschulen nach dem Muster der österreichischen anlegen liess. Obwohl er bald darauf zum Ober - Studiendirektor im grosswardeiner Distrikt ernannt wurde, lehnte er diesen Antrag ab und begab sich nach Russland. Hier erwarb er sich in kurzer Zeit die besondere Huld der Monarchin und stieg von Stufe zu Stufe. Er ward Mitglied der russischen Akademie und der ökonomischen Gesell-schaft, und 1796 auch der Commission der Nationalschulen, und starb, als kais. russischer wirklicher Staatsrath und Ritter des St. Vladimir-Ordens 3. Klasse, in St. Petersburg den 22. Mai 1814. Die Kaiserin Maria Theresia hatte ihn in den ungarischen Adel- stand erhoben mit dem Prädikate „von Mirijevo" ; in Russland erhielt er den erblichen Reichsadel ebenfalls. Sein einziger Sohn, Joann Theodorovič, bei Austerlitz verwundet, starb als kais. russischer Generalmajor im J. 1811. (S. ЈТктопист. србскш 1826. Heft IV. S. 21—28.) — In Russland arbeitete Jankovic das vergleichende Wörterbuch von Pallas nach alphabetischer Folge um: Сравните.шни Словарв, СП. 1790—1791. 4". 4 Bde., und übersetzte das Schauspiel: Пожарв, шд. ; Беркенемг, CIL 1789.8°. 100. Dimitrije Georgievlč (1781), im J. 1815 bereits verstorben, ist mir bloss dem Namen nach als serbischer Schriftsteller aus Boič und Čaplovič bekannt. 101. Michail Maximovic (1784), zuerst (1784) als Schreiber bei der Kontumazanstalt in Semlin, hierauf (1792) als Koncipist bei der illyrischen Hofkanzlei in Wien angestellt. 102. Alex i j Vezilič (1785), lebte eine Zeit lang in Karlovic, und ward hierauf der griechisch-orientalischen Nationalschulen in dem grosswardeiner Distrikt kön. Proinspektor (1788). 103. Kmanuil Jankovic (1786), geboren zu Neusatz um das J. 1758, studierte zuerst im Inlande, dann die Arzneikunde auf der Universität zu Halle, von wo er als Kandidat der Medicin nach Neusatz zurückkehrte, hier Buchdrucker und Buchhändler ward, aber im J. 1792 frühzeitig, erst 34 Jahre alt, starb. Er war nebst Obradovic einer der ersten unter den neuern Serben, welcher sich der gemeinen Volksmundart in der Literatur bediente. 104. Joann von Milivnin, gebürtig aus Sotnbor (um 1770), ungarischer Edelmann, studierte in Pest, Advokat, städtischer Fiskal und hierauf Senator in der kön. Freistadt Neusatz, 1831 noch am Leben. 105. Joann Miiškatirovič (1786), gebürtig aus Senta, ungarischer Landesadvokat (beeidet den 10. März 1773 n. S.), Senator der kön. Freistadt Pest, starb den 18. Juli 1809 im 66. Lebensjahre. 106. Sava Tököly von Vizes und Kevermes (1786), geboren zu Arad, Doctor der Rechte, eine Zeit lang (1792—1798) Hofsekretär bei der ungarischen Hofkanzlei, nun als kön. Rath und Ritter des goldenen Spornes abwechselnd in Arad und Wien privatisirend. Er schrieb lateinisch: Dissertatio juridica de causa et fine civitatis, Pestini 1786. 8°.; Sermo, quem Sabbas Tököly qua deputatus ad nationalem illyricum congressum in sessione Temesvarini die 9. Sept. 1790 celebrata idiomate nationali fecit, in linguam latinani traductus, Pest. 1791. 8°. (Die ausführliche Beurtheilung siehe bei Engel II. 169); Positiones in-tuitu instituti pro eruditione Serbicae juventutis Aradini eri-gendi, Budae 1798. 8°.; ferner deutsch: Erweis, dass die Walachen nicht römischer Abkunft sind, Halle 1823. 8°., 2. verm. Ausg. deutsch und walachisch, Ofen 1827. 8°. Starb 1842, den 21. Sept. a. St. 107. Joann Joannovič (1788), Bischof von Neusatz seit 1786, starb den 11. April 1805 a. St. zu Sombor. Er wird auf der Liste bei Boič und Čaplovič als serbischer Schriftsteller angeführt, wiewohl er meines Wissens nichts geschrieben, sondern bloss ein deutsches Gebet zur Zeit des Türkenkrieges hat drucken lassen. 108. Theodor Avraamovie (1790), Direktor der griechischorientalischen walachischen Nationalschulen im grosswardeiner Bezirk, starb vor 1815. Er ist der Verfasser des berüchtigten, früher irrthümlich bald dem Slawoniten Relkovič, bald Stephan Novakovič, bald andern zugeschriebenen Wörterbuches Nr. 348. 109. Stephan von Novakovič, geboren zu Essek, lebte viele Jahre als Hofagent bei der ungarischen Hofkanzlei in Wien und kaufte hier die ehemalige serbische Hofbuchdruckerei (1771) von Kurtzböck, an den sie übergangen war. Später (1796) verkaufte er dieselbe an die kön. ungarische Universität und kehrte nach Essek zurück, wo er, zugleich des bačer und vero-viticer Komitates Gerichtstafelbeisitzer, den Rest seiner Tage in Rulie verlebte, und nach 1815 starb. (Nach Engel vor 1804.) Auonym schrieb er in lateinischer Sprache: Dissertatio brevis ac sincera auctoris Hungari de gente Serbica perperam Rasciana dicta, ejusque meritis ac fatis in Hüngaria, cum appendice pri-vilegiorum eidem genti elargitorum, s. 1. 1790. 8°., und dasselbe deutsch: Kurzgefasste Abhandlung über die Verdienste und Schicksale der serbischen oder racischen Nation in Hungarn, mit einem Anhange der derselben verliehenen Privilegien, Neusatz und Belgrad bei Jankovič 1791. 8°., über welches Werk man Engels ausführliches, wiewohl eben nicht ganz unbefangenes Urtheil in dessen Geschichte IL 197 ff. lesen kann. 110. Avraam Petrovič (1791), zubenannt Bivoldžija, Erz-priester in Neusatz. 111. Stephan Stratimirovic von Kulpin, geboren im J. 1757 zu Kulpin im bačer Komitat, stammt aus einem alten adeligen serbischen Geschlechte in der Hercegovina, welches nach der Auswanderung eine Zeit lang in Littoral - Kroatien, und bald darauf in Ungarn im bačer Komitate ansässig und in den ungarischen Adelstand erhoben wurde. Nach Vollendung des philosophischen und juridischen Studienkurses widmete sich dieser hochgefeierte Prälat dem. geistlichen Stande mit so auszeichnendem Eifer, dass er durch alle kanonischen Stufen schnell gehoben und in sehr jungen Jahren zum ofner Bischof befördert (1786), im J. 1790 den 9. Novb. aber auf dem Nationalcongres in Temesvär zum Erzbischof und Metropoliten aller Griechischorientalischen in Oesterreich gewählt und 1791 vom Kaiser und König als'solcher bestätigt wurde. Im J. 1792 wurde er mit der Würde eines k. k. wirklichen geheimen Rathes bekleidet, und im J. 1809 für die thätige und glückliche Beilegung der sirmischen Bauernunruhe mit dem Grosskreuze des Leopold-Ordens geziert. Die kön. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen machte sich im J. 1817 eine Ehre daraus, diesen, auch durch gründliche vielseitige Gelehrsamkeit in hohem Grade ausgezeichneten Prälaten mittelst eines Diploms zum Beitritt als Mitglied einzuladen. Die Verdienste dieses Kirchenfürsten um Kirche, Schulen und Nationalbildung der seiner Obhut anvertrauten Glaubensgenossen sind zu allgemein bekannt und zu allseitig anerkannt, als dass es nöthig wäre, hier durch besondere Hinweisung auf dieselben aufmerksam zu machen. Der hohe Standpunkt und die mit demselben nothwendig verknüpften vielfältigen Berufsgeschäfte erlaubten ihm nicht, die Früchte seiner gereiften Gelehrsamkeit und mehrjährigen Forschungen, besonders im Gebiete der Geschichte des kanonischen Rechtes der griechischen Kirche, durch den Druck bekannt zu machen. Mehrere anonyme Aufsätze in Zeitschriften und einige einzelne slawische Piecen mit und ohne Angabe des Vfs. sind indess durch den Druck veröffentlicht worden. Er starb am 4. Oktober 1836, Nachts zwischen 11 — 12 Uhr, plötzlich am Schlagflusse. 112. Michail Vladi,savljevič, geboren zu Vukovar im sinnier Komitat im J. 1759, versah die Stelle eines Normallehrers an verschiedenen Orten, namentlich zu Ireg in Sirmien, über vierzig Jahre lang, und lebte im Jahre 1831 im Pensionsstande in Semlin. 113. Vikenlij Rakič (1792), einer der fruchtbarsten serbischen Schriftsteller im Fache der Theologie, wurde geboren zu Semlin im peterwardeiner Gränzregiment, und erhielt in der Taufe den Namen Vasilij. Welchem Lebenslauf er sich zuerst gewidmet habe, ist mir nicht bekannt; aber nach dem Tode seiner Gattin ging er 1786 in das Kloster Feuek, ward hier Mönch und erhielt am 5. Juli desselben Jahres vom Stephan Stratimirovie, der eben damals in Karlovic zum Bischof geweiht worden, die Priesterweihe. Während des österreichisch-türkischen Krieges 1788—1791 verrichtete er den Dienst eines Feldkaplans und hielt sich meist zu Sabac auf. Nach seiner Rückkunft ins Kloster machte er schnell die gewöhnlichen Stufen des Mönchlebens durch: er wurde nach einander Paraekklisiarch, semliner Beichtvater, Vicar und zuletzt 1796 Hegumen. Aber schon im J. 1798 begab er sich auf besonderes Verlangen der triester griechisch - orientalischen Gemeinde und auf Anordnung des Erzbischofs und Metropoliten nach Triest als Pfarrer, wo er sich noch im J. 1807 befand. Später wandte er sich von da nach Serbien, lebte im Privatstande und starb um das •J. 1824. 114. Avraam Ulrazovic (1793), geboren in der kön. Freistadt Sombor den 12. März 1756 a. St., Sohn des dortigen Pfarrers, studierte die Philosophie an der Universität in Wien, wurde von der Kaiserin Maria Theresia zum kön. Direktor der griechisch-orientalischen Normalschulen in dem fünfkirchner Distrikt ernannt 1778 (nach dem ЈНтоп. србскш war er später Direktor im raaber Distrikt), im J. 1791 in den ungarischen Adelstand erhoben, zugleich mit dem Titel eines Gerichtstafelbeisitzers des bačer und sirmier Komitats beehrt, bekleidete zuletzt, nachdem er seines Amtes enthoben und in Pensionsstand versetzt ward, die Würde eines Senators in seiner Vaterstadt und starb daselbst den 8. Febr. 1826. 115. Sleplian ltaic wird im J. 1793 als Lehrer der esseker Jugend genannt, später wurde er in eben dieser Stadt Pfarrer und starb daselbst. 116. Nikolaj von Stanialovic, gebürtig aus Karlovic, k. k. Officier, starb als pensionirter Oberlieutenant in Peterwardein um das J. 1810. 117. Paul Markov Stojadinovič, der Abkunft und dem Stande nach unbekannt. 118. ürigorij Terlaie, geboren zu Mohol im bačer Komitat den 25. Jän. 1766, studierte die Grammatik und Rhetorik auf dem Archigymnasium in Ofen, hierauf die Philosophie und die Rechte in Wien, wo er, während er noch den Rechten oblag, zugleich die Stelle eines Haussekretärs bei dem kais. russ. Gesandten am wiener Hofe, Fürsten Dim. Mich. Galicyn, versah. Nach dem Tode des Gesandten wurde er mit den Effekten des- selben an die Familie des Verstorbenen nach Russland abgesandt, von wo er indess bald, reichlich beschenkt, nach Wien zurückkehrte und eine Anstellung bei der serbischen Typographie des Stephau von Novakovič annahm. Nach dem Verkauf dieser Buchdruckerei lebte er eine Zeit lang im Hause des Baron Balog (?), in dessen Geschäften er eine Reise nach Moskau unternahm und dort, zwei Jahre lang verweilte. Als er von da zurückkehrte, soll er im Auftrage des Erzpriesters Andrej Sam-burskij, Hofkaplans der Erzherzogin und Grossfürstin Alexandra Pavlovna, abermals nach Russland gegangen und als Hauslehrer bei einer Gräfin in St. Petersburg eingestanden sein. Diese dreimalige Reise Terlaic's nach Russland beruht bloss auf der, wie es scheint, unverlässlichen Angabe bei Boič. Nach seinem eigenhändigen Briefe vom 9. Decb. 1800 langte er im Herbst dieses Jahres in St. Petersburg an. Diess ist gewiss, so wie das, dass er einige Jahre darauf, 1803, zum Professor der Geschichte und Statistik bei dem kais. russ. Pagencorps in St. Petersburg ernannt wurde, welche Stelle er bis zum J. 1811 bekleidete. Von unbesiegbarem Heimweh befallen und geplagt verliess er in dem eben genannten Jahre die russische Kaiserstadt, um in sein Vaterland zurückzukehren, starb aber unterwegs in Charkov den 28. Septb. 1811. In Russland gab er heraus: Краткое py-ководство ko систем. дознанго гражданскаго частнаго права Pocciit, вв СП. 1810. 8". 2 Bde.; auch soll er mehreres in der Handschrift zurückgelassen haben. (L. Boič Паматникг S. 67—77.) Einige Stücke aus seinem Nachlasse sind auch in dem ЈИјтоп. србскШ abgedruckt worden. 119. Kosma Josič (1794), geboren in der kön. Freistadt Sombor den 1. Novb. 1765 a. St., Lehrer an der serbischen Nationalschule in Pest seit 1788, lebte im J. 1830 im Pensionsstande daselbst. 120. Vikcnlij Lustina, gebürtig aus Medak im likaner Gränzregiment, war eine Zeit lang Pfarrer in Oedenburg, hierauf Archimandrit im Kl. Mesič bei Temesvär, wo er um das J. 1804 starb. 121. Kjrill Zivkovič, Bischof von Pakrac, im J. 1786 erwählt, starb 1808. Er kannte, bemerkt Čaplovič, ausser der serbischen Sprache nur noch die italienische, und sonst keine. 122. (»eorg Petrovič (1795), gebürtig aus Nestin im sirmier Komitat, ungarischer Landesadvokat (beeidet den 29. März 1797 a. St.), hierauf kön. Statthaltereisekretär und zuletzt Censor serbischer Bücher in Ofen, woselbst er im J. 1828 starb. 123. Dionysij Pojtovič, gebürtig aus Serbica in Macedonien, ward zuerst Bischof in Belgrad in Serbien, hierauf in Ofen bis zum J. 1828, in welchem Jahre erstarb. Erkannte ursprünglich nur griechisch und lernte slawisch erst später. Er hinterliess mehrere slawoserbische Manuscripte, welche in der bischöflichen Bibliothek zu Ofen aufbewahrt werden. 124. Pelar Petrovič (1796), seit 1786 Bischof von Temesvär, während der Erledigung des erzbischöflichen Stuhls, vom Juni bis November 1790, Administrator desselben, starb im J. 1798. 125. Euthymij Joannovič, gebürtig aus Neusatz, studierte in Grosswardein, ungarischer Landesadvokat (beeidet den 9. Decb. 1798 n. St.), Sekretär des neusatzer Bischofs Joannovič, und nun seit 1800 Senator der kön. Freistadt Neusatz. Die Geschichte Justins übersetzte er in Grosswardein als Hörer der Philosophie an der dortigen Akademie. 126. Lukian Wusicki (1798), geboren (27. Jänner 1777) zu Temerin im bačer Komitat. Seit 1812 Archimandrit des Kl. Šiša-šatovac, seit 1828 Bischof von Karlstadt. Er erwarb sich seit 1798 durch salbungsvolle Oden und Gedichte anderer Art, sowohl im kirchenslawischen als auch im neuserbischen Styl um die serbische Dichtkunst grosse Verdienste. Zu bedauern ist, dass seine Gedichte, einzeln oder in Zeitschriften gedruckt, auch handschriftlich verbreitet, bis jetzt nicht gesammelt worden sind. Gestorben den 27. März 1837 im 61. Lebensjahre. 127. Joann Pcjakovie, hiess im Laienstande Jakob, aus Putnici in Sirmien gebürtig, im J. 1830 Hieromonach im Kl. Gergeteg. 128. Polar Vilkovič, geboren im J. 1754 zu Erlau, wo sein Vater Protopresbyter war, studierte die Grammatik und Humaniora am Gymnasium der Jesuiten in seiner Vaterstadt und die Philosophie in Wien, ward 1774 Pfarrer in seinem Geburtsorte und 1804 in Ofen, in welchem letztern Orte er am 24. Jänner 1808 a. St. starb. Seine Söhne Michael und Johann kommen weiter unten in der Beihe der serbischen Schriftsteller vor. 129. Dimitrij Nikolajevič Dawar (1799), geboren in Semlin (nach andern stammte er aus Klissura), lebte in Wien und starb daselbst im J. 1825. Durch eine testamentarische Verfügung liess er seine Büchersammlung unter die Studierenden vertheilen. Er schrieb mehreres in griechischer Sprache. Kaiser Alexander I. beehrte ihn mit einem kostbaren Brillantenring. 130. Stephan Fcrenčevič, gebürtig aus Sombor, Pfarrer in dieser seiner Vaterstadt, starb daselbst im J. 1800 den 20. Jän. 131. Nikolaj Lazarevič, Lehrer in Ofen, starb 1806 den 4. März. Er verliess vor seinem Tode den väterlichen Glauben und wurde katholisch. 132. Maxim Rasič, Priester, wird bloss auf der Liste bei Boič und Čaplovič als serbischer Schriftsteller namhaft gemacht. 133. Grigorij Obradovič (1800), aus Čakovo im temeser Komitat, ein naher Verwandte des Dosithej Obradovič, zuerst Professor in der Militärgränze, hierauf Direktor der griechischorientalischen serbischen und walachischen Normalschulen im temesvärer Bezirk. Er soll Dosithej's Fabeln ins Walachische übersetzt haben. 134. Sava Prodanovič, k. k. Feldmarschall-Lieutenant, starb in Buhestand zu Mitrovic um das J. 1826, soll kurze Biographien serbischer Generäle verfasst haben. ЈИтоп, србскш L 42. 135. Josif Piitnik von Simäud, geboren zu Neusatz im J. 1777, Sohn Demeters von Putnik, mehrerer Komitate Assessors, und Bruderssohn des ehemaligen Erzbischofs und Metropoliten Moyses von Putnik. Er stammte aus einem alten serbischen, von König Ferdinand II. in den ungarischen Adelstand erhobenen Geschlechte. Nach Vollendung der Studien auf dem evangelischen Lyceum zu Käsmark und auf der kön. pester Universität widmete er sich dem geistlichen Stande, und ward zuerst Archimandrit von Gergeteg, hierauf 1805 Administrator der veršecer Diöcese, im J. 1808 Bischof von Pakrac, bald darauf zugleich Administrator des Bisthums Arad, und 1828 Bischof von Temesvär. Er starb am 4. Novb. 1830. (Ueber ihn vgl. Čaplovič Slav. und Croat. II. 155.) 136. ilhaiitisij Slojkovič, geboren zu Buma im sirmier Komitat am 20. Sept. 1773, lernte die ersten Anfangsgründe der lateinischen Sprache in seinem Gebutsort, wo damals eine lateinische Grammatikalschule blühte, setzte darauf die Studien in Oedenburg an dem dortigen evangelischen Lyceum fort, wo er die oberste Klasse der Grammatik, ferner die Humaniora absol-virte, und hörte hierauf die Philosophie zu Szegedin. Von dem Archimandriten Raič angeeifert, begab er sich nach Deutschland und studierte Philosophie, Physik u. s. w. an der Universität zu Göttingen, wo er auch zum Doctor der Philosophie graduirt und bald auch von der mineralogischen Gesellschaft in Jena zum Mitglied aufgenommen wurde. In seinem Vaterlande fand Stojkovič die gehoffte und verdiente Aufnahme nicht; seine serbische Physik, die von dem russischen Kaiser Alexander I. mit Wohlgefallen aufgenommen wurde, lenkte indess die Aufmerksamkeit der russischen Regierung auf ihn, und er wurde im J. 1803 als Professor der Physik auf die Universität Charkov berufen. In Russland setzte er seine schriftstellerische Thätig-keit unermüdet rastlos und mit dem glänzendsten Erfolge fort. Er wurde nach und nach Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften und Akademien des In- und Auslandes, und von der russischen Regierung von Stufe zu Stufe bis zum Staatsrathe befördert, mit welchem Range er im J. 1830 zu St. Petersburg lebte. (Vgl. Boic's ПаматникЂ S. 81—96. Dobrovsky's Slovanka I. 215 If.) Von seinen vielen in Russland herausgegebenen Schriften wollen wir hier kurz verzeichnen: 0 воздушннхг ка-mhüxT), Харк. 1807. 8°., Началн. основ. Физики, Харк. 1809. 8°. 2Thle., 0 предохр. себд отђ ударовт. молшб, Харк. 1810.8"., Рјјчи in, собр. Харк, Унив., Харк. 1811. 4°., Иаматг Григ. Терлаииа (lat. und russ. von Lebedinskij), Харк. 1812. 4°., Система Фи-зики, Харк. 1813. 8°., Началн. основ. фпзич. Астроношн, Харк. 1813. 8"., Нач, основ, физич. ГеограФШ, Харк. 1813. 8°., 0 са-ранч4ј С. Петербуркг. 1825. 8°., 0 отводахт, молнш и града, СП. 1826. 8°., Зацшцеше градовнхЂ отводовг, СП. 1826. 8°., Изложеше способо†обезводненш мокроЛ почвн etc., CIL 1827. 8°. etc. 137. Georgij Cliranislav (1801), wurde geboren zu Ruma im sirmier Komitat im J. 1775 und hiess im Laienstande Ga-vriil. Er war in den Jahren 1804—1811 Professor an dem kar-lovicer Gymnasium und trat darauf 1811 in den Mönchsorden. Vom Archimandriten des Kl. Rakovac in der Fruška-gora wurde er im J. 1828 zum Bischof von Pakrac ernannt. 138. Mojsej Ignjalovic wurde zu Vukovar im sirmier Komitat im J. 1777 geboren, und absolvirte die Studien zu Essek und Fünfkirchen; im J. 1802 wurde er als Lehrer der obersten Normalschule in Neusatz angestellt. 139. A i) Ion Josifovie aus Ofen, studierte die Rechte in Pest und ward Praktikant bei der kön. Statthalterei in Ofen, woselbst er auch vor dem J. 1815 starb. 140. Joannikij Mil kovic, Hegumen des Kl. Vojlovica, starb um das J. 1820. 141. Allianasij Neskovič aus Jazak im sirmier Komitat, studierte in Pest, Raab, Pressburg und Oedenburg, lebte 1810 bis 1812 als deutscher Sprachmeister in Pest, und wurde darauf zum Lehrer der deutsehen Sprache und Literatur an dem gräflich Festetic'schen Stipendiat-Institut ernannt; gegenwärtig hält er sich als Privaterzieher und Sprachlehrer in Pest auf. 142. Paul lladžič (1802), geboren zu Karlovic um das J. 1780, studierte auf der Universität in Pest, wurde Archiman-drit von Gergeteg, und starb im M. Oktober 1818 zu Pančevo, begraben im Kl. Vojlovica (?). ' ' * . • ' _ Л ' " ' - ~ ''v ' * - ' ; ' , 143. Marko Dobi'ic (1803) wird in dem Verzeichnisse bei Boič und Čaplovič als serbischer Schriftsteller angeführt. 144. Joann Lazarevič, Professor der Humaniora am Gymnasium in Karlovic. Er verfasste in serbischer Sprache, so viel mir bekannt, bloss einzelne, auch schon hie und da in Sammelwerken gedruckte Gedichte und Lieder; deutsch schrieb er: Versuch über den Ursprung des Kgr. Serbien (eigentlich des serbischen Volkes), in Ludw. v. Schedius Zeitschrift von und für Ungarn, Pest 1803. 8°. Bd. 3. S. 146—165. 145. Georgij MicliaJjevič, gebürtig aus Kroatien, war eine Zeit lang Setzer in der Universitäts - Buchdruckerei in Ofen (1803—1813), verliess dann die Stelle, Stadt und Frau, und begab sich nach Serbien. 146. Georgij Zacliarierie oder Papa-Zacliarra oder Zaeharia-des, früher Lehrer an der griechischen Nationalschule zu Semlin (1803 ff.), hierauf an der serbischen Schule zu Šabac in Serbien (1824 ff). 147. .Joann Beric (1804), schrieb sich früher Popovič, geboren zu Brestovac im bäcer Komitat im J. 1786; studierte in Maria-Theresiopel, Ofen, Pressburg und Pest, Doctor der Philosophie und im J. 1830 Aktuar bei der kön. Oberschuldirektion und Deputation für den griechisch-orientalischen Schulfond in Ofen. 148. Gavriil Kovaeevie, geboren zu Ireg im sirmier Komitat im J. 1770, von Profession ein Buchbinder, lebte im J. 1830 in Semlin, der serbischen Schriftstellerei con amore ergeben. 149. Sava Popovič steht in dem Verzeichnisse serbischer Schriftsteller bei Boič und Čaplovič. Ich weiss nicht, ob er identisch sei mit dem gleichnamigen neusatzer Pfarrer und Kon-sistorialassessor, der im J. 1807 im 40. Jahre seines Lebens in der letztgenannten Stadt starb. (S. ЈИтоп, србскш III. 28.) 150. Paul Solarie, geboren um das J. 1781 zu Velika Pi-sanica in Kroatien, Schüler des Dosithej Obradovič, lebte als Privatgelehrter, ganz seinen Studien und der Schriftstellerei hingegeben, in Venedig, und starb daselbst den 6. (18.) Jänner 1821, nicht volle 40 Jahre alt. 151. Sava (Jeorgievič (1805), war damals, als er sein Büchlein schrieb (1805), Kleriker in Karlovic; seine spätem Schicksale sind unbekannt. 152. Dimitrij Nalbanovie, gebürtig aus Ofen, studierte in Karlovic die Theologie, und ward Lehrer in Ofen, wo er vor dem J. 1815 starb. 153. .Milovan Vidakovie, geboren zu Nemenjikutje in Serbien im J. 1780, studierte in Neusatz, Temesvär, Szegedin und Käsmark, und verweilte nach Beendigung des juridischen Kurses als Privaterzieher an verschiedenen Orten Ungarns; im J. 1817 wurde er Professor der Grammatikalien am Gymnasium in Neusatz, welche Stelle er bis zum J; 1825 bekleidete; seitdem pri-vatisirte er, mitunter als Hauslehrer, abwechselnd in Temesvär, Semlin, Karlovic u. s. w. Er starb 1842. 154. Joakiin Vilic, geboren zu Baja im bačer Komitat den 9. Septb. 1772 a. St., besuchte zuerst die Schule in Kaloča, studierte hierauf die philosophischen Wissenschaften am evangelischen Lyceum in Pressburg unter den Professoren Georg Strečko, Stephan Säbel und Stephan Fabry 1792—1794; im Safafik. Literaturgeschichte. Ш. Band. 23 J. 1797 wurde er Lehrer der lateinischen Oberklasse in Futak, hierauf 1798—1801 drei Jahre lang Lehrer der lateinischen Schule in Alt-Becse; von da begab er sich nach Tri est, kehrte aber 1806 nach Semlin zurück und wurde hier als Lehrer der 2. Klasse 1807 angestellt, musste jedoch nach zwei Jahren seine Stelle aufgeben, worauf er sich zuerst nach Pest als Sprachlehrer, hierauf nach Sankt-Andrä verfügte, wo er bis 1830 lebte. 155. Stephan Philippovič (1806), aus Ruma im sirmier Komitat, geboren im J. 1787, studierte am Gymnasium zu Karlo-vic und die Philosophie an der Universität in Pest, wurde 1807 bis 1813 Sekretär des Senats in Serbien, und war im J. 1831 Ortsrichter und Lokaldirektor der Nationalschulen in seinem Geburtsort. 156. Avraam Maximovie, geboren in Sombor den 9. Sept. 1772 a. St., war im J. 1830 Pfarrer in dieser seiner Vaterstadt, Katechet am dortigen pädagogischen Institut, bischöflicher Konsi-storial-Assessor und Mitglied der Gartengesellschaft in Frauendorf. 157. Nikolaj Siuiič, geboren zu Sombor den 6. Decb. 1771 a. St., ungarischer Laudesadvokat (beeidet den 3. Sept. 1811 n. St.), in jüngern Jahren Officier in kais. russ. Diensten, zuletzt Senator und eine Zeit lang Stadthauptmann in seiner Vaterstadt. 158. Gavriil Bajčeric (1807), gebürtig aus Neusatz, Direktor der griechisch - orientalischen Normalschulen im bačer Distrikt. 159. (Jerasim von Bcekereki, früher im Laienstande Georg, geboren um 1775, Hieromonach im Kl. Gergeteg. 160. Joann Alhanasijov Došcnovič, gebürtig aus dem Gebiete Lika, studierte die Philosophie in Padua, trat hierauf in den geistlichen Stand und ward Priester in seiner Heimatli; erstarb zu Ofen zwischen 1811—1814. 161. Aaron Jelcnič, im J. 1807 Diakon zu Triest; seine spätem Schicksale sind mir unbekannt. 162. Ephrem Lazarovič, Normallehrer zu Divoš im sirmier Komitat (1807 ff ), hierauf Lehrer zu Karlstadt (1810 ff.), starb in Divoš. 163. Manuil Malcševič, früher (1807) Pfarrer in Raab, dann Pfarrer und Protopresbyter in Stuhlweissenburg, so wie Beisitzer des ofner bischöflichen Konsistoriums. 164. Joann Popov i e, Senator der kön. Freistadt Maria-Theresiopel. 165. Pelar Saranda, gebürtig aus Neusatz, Adjunkt beim städtischen Kassaamt in seiner Vaterstadt. 166. Alhanasij Vlaliovie, geboren zu Paraga im bačer Komitat, studierte in Pest, wo er zum Doctor der Philosophie graduirt wurde, war im J. 1830 Pfarrer in Alt-Becse, des bischöflichen ofner Konsistoriums Assessor, so wie der philosophischen Fakultät an der pester Universität Ehrenmitglied. 167. Michail (J, Bojadzi (1808), geboren zu Ofen, ursprünglich aus einem macedo-wlachischen Geschlecht, lange Zeit hindurch Lehrer der griechischen Jugend in Wien, hierauf Lehrer der altslawischen Sprache bei dem Herzog vouLucea. Er gab 1813 eine romanische oder macedo-wlachische Sprachlehre in Wien, ferner eine kurzgefasste neugriechische Sprachlehre. Wien 1823. 8°., nebst noch einigen andern Schriften heraus. 168. Konstantia MnrinkovM, geboren zu Neusatz um das J. 1784, absolvirte die Humaniora am Archigymnasium zu Ofen, studierte hierauf die Philosophie am evangelischen Lyceum in Käsmark und die Theologie an der Klerikalanstalt in Karlovic; war im J. 1830 Pfarrer und bischöflicher Konsistorialassessor, so wie Gymnasialkatechet und Exhortator in Neusatz. 169. Miloš Popovič, gab als Jurist (1808) drei Gedichte heraus, und war später Ortsnotar im sirmier Komitat. 23* 170. Joann Rukoslav, gebürtig aus Pest, Handelsmann, lebte im J. 1830 in Sankt-Andrä. 171. Joann Zivkovič, geboren zu Dalja den 18. Oktb. 1767 a. St., war früher Professor am Gymnasium in Karlovic, hierauf Lehrer der slawischen und deutschen Sprache und des Styles an der kön. griechisch-orientalischen Präparandeuscliule zu Som-bor, wo er gegenwärtig noch im Amte ist. 172. Dimitrij Stephanovie, Pfarrer in Neusatz. 173. Evlliymij Joannovič (1809), geboren zu Kuveždin im sirmier Komitat am 20. Jän. 1773 a. St., studierte die Grammatik und die Humaniora am k. Gymnasium in Neusatz, darauf die Philosophie in Szegedin und die Theologie in Karlovic; im J. 1798 wurde er Professor am karlovicer Gymnasium, und im J. 1806 Priester und Pfarrer in Karlovic, im J. 1811 Erzprie-ster zu Šid und sirmier Komitats-Assessor, 1812 in gleicher Eigenschaft nach Semlin versetzt und 1814 zum Beisitzer des erzbischöflichen Konsistoriums, 1817 aber zum Beisitzer des Appellatoriums ernannt. 174. Benedikt Kraljevič (1810), gebürtig aus Serbien, Bischof von Dalmatien. Er scheint derselbe Bischof zu sein, der 1806 aus der Türkei nach Oesterreich floh, in Fenek wohnte und Priester creirte. 175. Aleks. Maksimov oder Maksimovič ist mir als serbischer Schriftsteller bloss dem Namen nach aus dem Mušicki'-schen Verzeichnisse (bei Boič und Caplovic kommt er nicht vor) bekannt. 176. Sava Jlčrkalj, Lehrer in Kroatien. Einige sehr kurze Aufsätze über serbische Orthographie stehen von ihm in Davi-dovic's serb. Zeitung 1817. N. 41. 177. Paul Kengelac (1811), geboren um das J. 1763, Ar-chimandrit des St. Georger Klosters in der temesvärer Diöcese und des temeser Komitats Gerichtstafel-Assessor. 178. Vasilij Kovačic, geboren in Sombor den 13. Juli 1779 a. St., früher Pfarrer und Erzpriester in Szegedin, dann Pfarrer und Erzpriester in seiner Geburtsstadt. 179. Dimitrij Davidom (1812),'geboren zu Semlin (12. Okt. 1789), studierte auf dem Gymnasium in Karlovic, hierauf die Philosophie und Medicin an der k. Universität in Pest (1808—1812). Später ging er nach Wien, wo er sich ganz dem literarischen Interesse der serbischen Nation weihte. Mehrere Jahre hindurch redigirte er und besorgte den Druck der serbischen Zeitung, und zwar 1813—1816 in Verbindung mit Demeter Frušič, dann 1817—1822 allein. Zu gleicher Zeit veranstaltete er auch die Herausgabe mehrerer anderer, sowohl eigener als fremder WTerke. Um eine eigene serbische Buchdruckerei errichten zu dürfen, lernte er selbst die Buchdruckerkunst. Als seine Unternehmungen, besonders in ökonomischer Hinsicht, nicht den erwünschten Fortgang hatten, verliess er Wien 1823 und begab sich nach Serbien, wo er eine Anstellung in der Kanzlei zu Kragujevac erhielt. Seit 1826 war er erster Sekretär des Fürsten von Serbien, Miloš Obrenovič, besonders für die auswärtigen Geschäfte bestimmt. In Angelegenheiten des Landes und des Fürsten machte er mehrmal Geschäftsreisen nach Konstantinopel. Er war der serbischen, russischen, deutschen, französischen und lateinischen Sprache mächtig. Die öffentliche Meinung, sagt Pirch, nannte ihn kühn im Vertreten seiner Ansicht, voll Feuer für seinen Beruf, einen schnellen und ausdauernden Arbeiter, einen guten Hausvater und einen treuen Freund. Er besass das allgemeine Vertrauen in eben dem Grade, wie das des Fürsten. Er starb am 25. März ,1838 in Smederevo. 180. Uroš Stephan von Neslorovič, geboren zu Ofen im J. 1762, studierte zu Ofen und Oedenburg, und wurde zuerst als Kancellist bei der ehemaligen illyrischen Hofkanzlei angestellt, dann ward er bei der ungarischen Hofkanzlei Agent, zuletzt wurde er den 12. Februar 1810 zum Oberdirektor der griechisch-orientalischen Nationalschulen im Ivgr. Ungarn ernannt; er starb am 8. Aug. 1825 zu Ofen als kön. Rath, Oberinspektor der griechisch-orientalischen Nationalschulen in Ungarn, Direktor der somborer und arader Präparaoden-Schulanstalten und Präsidenten-Stellvertreter der die Fonds besagter Schulen verwaltenden Deputation. Selbst ein Mann — heisst es in seinem Nekrolog — von höherer, gründlicher und vielseitiger Bildung, setzte er den ganzen Zweck seines Lebens in den Eifer, dieselbe unter seinen Nationalen und Glaubensgenossen zu verbreiten; dieser edle Eifer war der Stolz aller seiner Anstrengungen, und ihr Gedeihen sichert seinem Andenken einen Ruhm zu, der von keinem ähnlichen verdunkelt werden kann. (Ofner Zeitung 1825.) Nach andern zuverlässigeren Nachrichten war er zwar ein angenehmer Unterhalter in gesellschaftlichen Kreisen, aber ohne alle wissenschaftliche Bildung, und im Fache der Pädagogik und Didaktik vollends ein Idiot. Die höheren Anstalten, denen er vorstand, oder die Präparandenschulen, hinterliess er im Zustande völliger Auflösung. 181. Dimitrij Frušič (1813), geboren im J. 1790 zu Divoš im sirmier Komitat, studierte die Philosophie und Medicin an der kais. Universität in Wien, wurde zum Doctor der Medicin graduirt, und war eine Reihe von Jahren bei dem städtischen Spital in Triest als Primärarzt angestellt. Während er in Wien den Studien oblag, redigirte er 1813—1816 gemeinschaftlich mit Dimitrij Davidovič die serbische Zeitung. In Triest verfasste er ein philosophisch-medicinisches, noch ungedrucktes Werk „Ueber den Menschen". Er starb 1838 in Triest. 182. Simon Petrovič, beeideter Landesadvokat (am 23. Sept. 1792 n. St.), Senator in Temesvär. 183. Peter Rnnjaniu, Pfarrer zu Kuzmin im peterwardeiner Gränzregiment (1813—1828). 184. Enstacllia Arsič (1814), Gemahlin des Senators und Stadtrichters zu Alt-Arad, Sava Arsič, die erste unter den Ser- binnen, welche als Schriftstellerin auf dem Gebiete der Nationalliteratur auftrat. 185. Vasalij Bulic, geboren zu Vrbas im bäcer Komitat im J. 1785, absolvirte die medicinischen Wissenschaften, und ward Professor der Arithmetik, Mathematik, Physik und politischen Geographie, so wie auch der ungarischen Sprache an der Prä-paranden - Anstalt zuerst in St. Andrä (1813), hierauf in Sombor (1817—1826), an welchem letztern Orte er den 6. März 1826 starb. 186. Malliej Damjanovič, Lehrer zu Neštin im sinnier Komitat. 187. Vasilij Damjanovič, Lehrer zu St. Andrä, starb im J. 1830. 188. Dimitrij Isajlovič, geboren zu Dalja im veroviticer Komitat, den 26. Oktb. 1783 a. St., zuerst Professor am Gymnasium in Karlovic 1808—1814, hierauf Professor der Pädagogik und Geschichte am kön. serbischen Pädagogium in St. Andrä und Sombor, von wo aus er im J. 1830 einem Rufe nach Serbien, als Director der Nationalschulen und Erzieher der Söhne des Fürsten Miloš folgte. Im Herbst des Jahres 1831 wurde er zum Censor bei der Typographie in Belgrad ernannt. 189. (irigorij Jakšič, gebürtig aus Gran („studuit in toto mundo", heisst es von ihm in den mir mitgetheilten Nachrichten), kais. russischer Officier und Ritter des Maltheser-Ordens. Ausser seinen serbischen Oden und Liedern sind mir folgende russische bekannt: Ода на случаи пожалованпг Его Високопреосв. Ми-хаила Митрополитомв С. Петербурскимг, СП. 1818. 4°., Слезн o кончшгб Ш Вел. Екатеринн Павловни, королеввг Виртемб., СП. 1819. 4°., Сле;ш невабвеннои т$нн Teopria Петровича Чернаго, бившаго вврховнаго вожда серб. народа, CIL 1817. 4°., И.шаше чувствов. при c.rviaii рожд. Его Внсоч. В. Е. Але-ксандра Никодаевича, C1I. 1818. 4°. 190. Vnk Slepbaeovič Karadžič, geboren im Dorfe Tršič im Gebiete Jadar in Serbien den 26. Okt. 1787 a. St., Sohn eines Landmanns, genoss seine wissenschaftliche Bildung in Karlovic am dortigen Gymnasium und setzte seine Studien in Belgrad fort. Frühere Strapazen in den ersten Jahren des Aufstandskrieges hatten ihm eine Lähmung des rechten Fusses und der rechten Hand zugezogen; das Uebel wurde ärger, und er musste das Bad von Mehadia gebrauchen, wodurch er etwas genas. Späterhin ging er auch nach Peterwardein, um sich von dortigen Aerzten heilen zu lassen, wiewohl auch diese sein Uebel nicht völlig heben konnten. Man gab ihm darauf eine einträgliche Stelle im Gränzzollamte bei Vidin, die er einige Jahre lang bekleidete. Nach Serbiens Unterjochung begab er sich nach Wien, traf dort eine mit ihm verwandte junge Serbin, die eine Menge der kleinern Fraaenlieder wusste, ihm mittheilte, und den früher schon gefassten Gedanken, die Volkslieder seiner Nation zu sammeln, aufs neue in ihm rege machte. Er gab nun 1814 die erste kleine Sammlung heraus, die in Wien gedruckt wurde, und benutzte seinen Aufenthalt in Wien, sich in der deutschen Sprache zu vervollkommnen. Bald darauf erschien seine serbische Grammatik, späterhin sein serbisch-lateinischdeutsches Wörterbuch. Der Beifall, womit die Volkslieder aufgenommen wurden, feuerte ihn an, deren mehr zu sammeln, und so erschienen später in Leipzig, wohin er zu diesem Zwecke reiste, die drei Bände serbischer Volkslieder im Drucke. Inzwischen hatte er sich mit einer gebornen Wienerin verheira-thet, lebte in Wien als Privatgelehrter und beschäftigte sich fortwährend mit der Literatur seines Vaterlandes. (Gerhard's Vila II. 312—313.) Im Sommer des Jahres 1819 unternahm er eine Reise nach Russland, verweilte einige Zeit in Moskau und Petersburg, und kehrte 1820 nach Wien zurück. Später hielt er sich abwechselnd in Wien und Serbien auf, im Genüsse einer Pension vom russischen Kaiser Nikolaus und einer Unterstützung von Seiten des Fürsten Miloš Obrenovič. Im Jahre 1830 begab er sich gänzlich nach Serbien und wurde am 1. April 1831 a. St. vom Fürsten zum Präsidenten des Gerichtes der Nahija und der Stadt Belgrad ernannt., welche Stelle er indess im Herbste 1831 freiwillig niederlegte und vorerst nach Semlin zurückkehrte. 191. Joann Miokovie, gebürtig aus Sirmien, war zuerst Lehrer in Semlin, hierauf Sekretär bei Ephrem Obrenovič in Šabac, und starb als solcher um das J. 1825. 192. Stephan Živkovič, gebürtig aus Serbien, k. k. Officier (nach Andern ein Beamte), begab sich später nach Russland, und wurde dem Vernehmen nach bei einer Lehranstalt in Odessa angestellt. Andern Nachrichten zufolge soll er um das J. 1830 zu Bukurešt gelebt haben. 193. Petar Asimarkovic, geboren zu Baja im bačer Komitat, des biliarer Komitats Gerichtstafelbeisitzer, lebte 1830 zu Ofen. 194. Platon Athanackovič (1815), vor dem Eintritt in den Mönchsstand Paul, geboren zu Sombor den 29. Juni 1788 a. St., von 1812 bis 1829 Professor und Katechet am kön. serbischen Pädagogium früher zu St. Andrä, später zu Sombor, wie auch Pfarrer in dieser seiner Geburtsstadt; seit 1829 aber Hieromonach im Kl. Krušedol. 195. Lazar Boič, gebürtig aus Dobanovci in Slawonien, studierte in Karlovic und auf der pester Universität, wurde hierauf Pfarrer in seinem Geburtsort, und später des Baron Radosevic'schen Regiments Eeldkaplan. 196. Nikolaj Mesarovič, gebürtig aus Ireg im sirmier Komitat, Lehrer zu St. Andrä, starb im J. 1820. Er hinterliess in der Handschrift mehrere kleine Dramen. 197. (ieorgij Popovič, gebürtig aus Pačir, Paroch zu Seiita im bačer Komitat und bischöflicher Konsistorial-Assessor. Er verfasste auch ein lateinisches Gelegenheitsgedicht zu Ehren des Erzbischofs und Metropoliten Stephan Stratimirovič von Kulpin. 198. Radonič, ein Serbe aus der Türkei. 199. Prokop Bolič (1816), Archimandrit des Kl. Rakovac, des temeser, krašover und sirmier Koinitats Gerichtstafelbeisiz-zer, so wie auch des erzbischöflichen Konsistoriums Assessor, starb den 14. (26.) Oktb. 1818. 200. Pelar Slo,jsie, früher Ortsnotar, dann beeideter Landesadvokat (seit ungefähr 1823), wohnhaft zu Senta im bačer Komitat. 201. Michail Vitkovie, geboren zu Erlau den 14. Aug. 1778, Sohn des oben angeführten Petar Vitkovič, studierte in seiner Geburtsstadt, hierauf zu Ofen und Pest, und ward nach Vollendung des juridischen Kurses Tabular-Advokat (seit Juni 1803) in Pest, woselbst er am 28. August 1829 starb. Durch seine Schriften in ungarischer Sprache, besonders durch seine Fabeln und andere kleine Gedichte, hat er sich einen ungleich grösseren Ruhm erworben, als durch seine höchst mittelmässi-gen schriftstellerischen Leistungen in der serbischen angebornen Mundart. 202. Paul ßei'ic (1817), gebürtig aus Mohol im bačer Komitat, studierte in Ofen und Pest, ward ungarischer Landesadvokat (beeidet den 26. Juni 1821 n. St.), und im Sommer des Jahres 1830 erzbischöflicher Sekretär in Karlovic. 203. Paul tieorgievič Lazarevič (1818), Verfasser einer Rede, sonst gänzlich unbekannt. 204. Panlelejmon Micha,jlovič, Lehrer zu Bäta (Bätta? oder Battyän ? — im Serbischen Батанвшм). 205. Lazar Miehalovič, im J. 1818 Jurat; den fernem Lebensumständen nach unbekannt. 206. Joann Popovič Moslarski aus Pačir, studierte zu Maria-Theresiopel, Szegedin und Pest, beeideter Landesadvokat (am 19. Decb. 1823 n. St.), wirkte eine Zeit lang als praktici-render Rechtsanwalt in Pest, ward hierauf in den Jahren 1828 bis 1830 Sekretär bei dem Bischof von Dalmatien, Hr. Kajačic in Šibenik, und lebte später im Privatstande. 207. Dimitrij l'a/ilelcjmon Tirol, geboren zu Čakovo im temeser Komitat, wohnte lange Zeit in Temesvär, früher als Kaufmann, darauf als Bücherschreiber von Profession; im J. 1830 begab er sich jedoch nach Serbien und wurde bei Eplirem Obrenovič in Šabac als Kinder-Erzieher und Lehrer angestellt. 208. Dimitrij Nešie (1819), in dem genannten Jahre Jurat in Pest, dann ungarischer Landesadvokat und Hauptmauns-Auditor zu Mitrovic. 209. Grigorjj Geršič (um 1819—1820), Direktor der serbischen Nationalschulen im sinnier Distrikt, wohnhaft in Karlovic. 210. Peter Kuzmanovic (um 1819—1820), Pfarrer zu Vukovar. (Vgl. Ephrem Kuzmanovic am Ende.) 211. Petar Darvar (1820), seinen Lebensumständen nach unbekannt. 212. Miloš Lazarevie, Sohn des oben angeführten karlovicer Professors Joann Lazarevič, geboren im J. 1801 in Karlovic, studierte in Karlovic, in Säros-Patak am refonnirten Kollegium und in Wien, und war seit 1828 Lehrer an der Serbischen Schule in Semlin. 213. Grigorij Lazič, geboren im Dorfe Čerevič im sirmier Komitat im J. 1796, studierte, nach zurückgelegtem Gymnasialkurse, die Theologie in Karlovic 1816—1817, und Jahr darauf die Philosophie in Erlau; im J. 1819 trat er das Amt eines Normallehrers in Karlovic an, und wurde zwei Jahre später zum Professor am dortigen Gymnasium befördert. 214. Sevastian Hie» hiess im Laienstande Sanmil, geboren zu Senta im bačer Komitat, früher Lehrer an der serbischen Stadtschule iu Karlstadt, hierauf Mönch und bischöflicher Ar-chidiakon in Plaški, Konsistorialnotar, Professor der Theologie, Mitglied der Gartengesellschaft zu Frauendorf; seit J. 1832 Hegumen im Kl. Gomirje. 215. Lazar Milelie, Landesadvokat (beeidet den 18. Juni 1803 n. St.), des agramer Komitats Gerichtstafelbeisitzer, und Sekretär des ehemaligen Bischofs von Kroatien Moises Miokovič. 216. Uroš Maksimovič aus Sombor, geboren den 15. August 1802, starb als beeideter Magistrats-Kancellist iu seiner Vaterstadt den 15. November 1821. 217. Evlliymij Popovič (1821), geboren im J. 1797 zu Karlovic, absolvirte die philosophischen und theologischen Studien, und bekleidete das Lehramt bei der serbischen Stadtschule in Triest; im J. 1832 verliess er seine Stelle und ging nach Montenegro. 218. Joaim Sulic, dem Vernehmen nach Buchhalter in Wien, soll sich später nach Serbien begeben haben. 219. Albanasij Theodorovic, geboren zu Buma im sirmier Komitat im J. 1801, studierte die Philosophie und die Jurisprudenz an der kön. Universität in Pest, wurde Doctor der Philosophie (1823), Landesadvokat (beeidet 1829) und im J. 1824 Professor am Gymnasium in Neusatz, welche Stelle er im April 1832 verliess und sich nach Serbien begab. 220. Pclar Joaimovič (1822) aus Neusatz, geboren um 1801, studierte die Philosophie auf der Universität in Pest, und die Jurisprudenz auf den Akademien in Grosswardein und Kaschau, Doctor der Philosophie und ungarischer Landesadvokat (beeidet 1830), seit 1824 Professor am Gymnasium in Neusatz. 221. Georg Magaraševič, geboren im J. 1793 zu Adaševci im peterwardeiner Gränzregiment, wo sein Vater Pfarrer war, studierte am Gymnasium in Karlovic und die Philosophie in Pest an der kön. Universität, hierauf besuchte er ein Jahr lang die theologische Klerikalanstalt in Karlovic, wurde inzwischen im J. 1813 zum supplirenden Gynmasialprofessor in Karlovic befördert, und hierauf im J. 1817 als ordentlicher Professor an das neuerrichtete griechisch-orientalische Gymnasium in Neusatz versetzt, wo er als Professor der 1. Humanitätsklasse den 6. (18.) Jänner 1830 starb. 222. Ignaz Joannovič aus Mošorin im Šajkisten - Bataillon, geboren um das J. 1791, studierte am Gymnasium in Karlovic, hierauf die Philosophie in Szegedin und die Geometrie in Pest; seit 1818 Professor der Grammatik am Gymnasium in Neusatz. 223. Georg Georgievlč aus Alt-Futak, geboren um 1790, studierte am Gymnasium in Karlovic, ward hierauf zuerst Normallehrer in Neusatz und später Professor der Grammatik am dortigen Gymnasium. 224. Stephan Milosevic, nennt sich чииошшкг, und scheint Officier in der Gränze (Neu-Gradiska) gewesen zu sein. 225. Joann Yitkovic aus Erlau, Sohn des obengenannten Petar Vitkovič, geboren den 5. September 1785, studierte in seiner Geburtsstadt, und war 1830 Pfarrer in Ofen und bischöflicher Konsistorialrath. 226. Avraam ßrankovic (1823), aus Franjevo (Vranjevo) im torontaler Komitat, studierte zu Karlovic, Szegedin und Käsmark, hielt sich als Jurat eine Zeit lang in Pest auf und schrieb dort mehrere seiner Werke; im J. 1830 begab er sich nach Serbien in der Hoffnung, bei der neuzuerrichtenden Buchdruckerei in Belgrad eine Anstellung zu finden. Er starb im Monate Juli 1831 als Distriktsschreiber in Brusnica in Serbien an einem Schlagfluss, den er sich durch unzeitiges Baden im kalten Wasser zugezogen haben soll. 227. Evgenij Divkovic, geboren zu Baja im bačer Komitat, Tabular-Advokat in Pest (beeidet den 6. März 1815 n. St.) und gräflich Battyanischer und Vecsey'scher Fiskal, so wie auch kön. Fiskal bei der griechisch-orientalischen Schuldeputation. 228. Gerasini Zelič, geboren in Žegar, einem Dorfe in dem ehemaligen venetianischen Dalmatien, am 11. Juni 1752 a. St., Hieromonach 1778, Archiinandrit von Krupa in Dalmatien und gewesener General-Vikar der griechisch-orientalischen Kirchen in Dalmatien und in der Bocca von Cattaro (1795—1811), starb in Ofen 1827. Er hat sein an Wanderungen und Schicksalen verschiedener Art überreiches Leben selbst in gemeiner serbischer Sprache ausführlich beschrieben in dem Nr. 680 verzeichneten Buche, aus welchem in den Wiener Jahrb. d. Lit. 1826 Bd. 36 S. 113—199 ein sehr lehrreicher Auszug (von B. Kopitar) steht. 229. Theodor Athanackovič (1824), damals Kleriker und Privaterzieher. 230. Joann Hadžic (1825), als Schriftsteller unter dem angenommenen Namen Miloš Svetič bekannt, geboren am 8. Sept. 1799 a. St. in Sombor, studierte am Gymnasium in Karlovic, hierauf an den Universitäten zu Pest und Wien, Doctor der Rechte (1826), und sowohl österreichischer als auch ungarischer Landesadvokat (letzteres seit 27. Juli 1826 n. St.), im J. 1830 Konsistorialfiskal und Gymnasialdirektor in Neusatz. 231. Vasilij Joannovič ans Semlin, geboren den 29. Decb. 1792 a. St., widmete sich, nach Beendigung der gewöhnlichen Schulstudien, eine Zeit lang dem kaufmännischen Fache, aber von Liebe zu Literatur und den Wissenschaften angetrieben, verliess er dasselbe nach einigen Jahren, besuchte die theologische Lehranstalt in Karlovic, ward Novic im Kl. Gergeteg, kehrte indess bald darauf auf Verlangen seiner Eltern nach Semlin zurück, und wurde in dieser seiner Vaterstadt Lehrer 1812. 232. Stephan Stcphanovič aus Neusatz, studierte am dortigen Gymnasium, hierauf die Philosophie und Geometrie in Pest, und starb eines frühzeitigen Todes im J. 1826. Von ihm sind mehrere Gedichte in dem ЈИтописг србскш erschienen. 233. P a ter Malic (1826), gebürtig aus Bingula im sirmier Komitat, Sohn des dortigen Pfarrers, studierte die Rechte an der Universität in Wien und wurde später Syndicus zu Kostaj-nica in Gränz-Kroatien. 234. Simeon Milutinovic ward zu Sarajevo in Bosnien den 3. Oktb. 1791 a. St. geboren. Sein Vater, Milutin, gebürtig aus dem Dorfe Rožanstvo, užicer Nahija in Serbien, wurde, nachdem beinahe die ganze Verwandtschaft an der Pest ausgestorben war, von einer Tante auferzogen und vom Grossvetter Dragutin nach Sarajevo geschickt, um dort Handwerk zu lernen, wo er aber Kaufmann ward. Hier heirathete er Angelija, eine Tochter des Jovan Srdanovic Bajov aus dem Dorfe Srdevič in Hercegovina (jedoch in Sarajevo geboren) und erzeugte mit ihr den einzigen Sohn Simeon. Im zweiten Jahre Simeons fliehen die Eltern vor der Pest nach Švrakino-Selo. Einem Mordanschlag der Türken aufs ganze Haus entgehen sie glücklich und begeben sich nach Gradačac, wo sie bei Osman - Kapetan Schutz finden, und sechs Jahre ruhig verleben. Endlich verfolgt sie die Pest auch hier, und sie entschliessen sich nach der Njemačka, d. i. nach Oestreich, über die lukačer Schanze, 4 St. Weges von da, zu entweichen. Mit grossen Beschwerden und Gefahren setzt Milutin über die Save in einem Nachen, geht nach Brod, von da nach Semlin, und nach einiger Zeit nach Belgrad. In Belgrad ward der zehnjährige Simeon in die Schule gegeben, aber durch einen Barbarenlehrer gleich den ersten Tag wegen Nichtsthun („za bresposlicu") so tüchtig durchgeprügelt, dass er sich eher den Tod geben, als je mehr die Schule betreten wollte. Ein Verwandter des Vaters, der den Knaben den verzärtelnden Liebkosungen der Mutter entziehen wollte, führte ihn nun nach Sze-gedin und übergab ihn einem gewissen Damian Alargič in Lehre und Kost, der auch zwei Jahre hindurch den lebhaften jungen Bosniaken mit täglichen Prügeln so fleissig bearbeitete, dass dieser dabei einen grossen Theil der Gesundheit zeitlebens einbüsste. *) Noch andere zwei Jahre verblieb er daselbst in der lateinischen Schule. Im J. 1805 begab er sich nach Karlovic und studierte am dortigen Gymnasium drei Jahre lang. Hier liess er sich im ersten Semester der Poesie (5. Kl.) einige Fehler jugendlicher Petulanz zu Schulden kommen, die nur einer väterlichstrengen Zurechtweisung bedurft hätten; aber die Professoren Geršič und Chranislav wussten den Erzbischof gegen den Bosniaken dergestalt aufzuhetzen, dass Sima, ungeachtet des Schutzes, den ihm der brave Direktor Volny angedeihen liess, mit mehreren andern Studenten, worunter Davidovič der Zeitungsschreiber, dann Sekretär des Fürsten Miloš, ohne Zeugniss aus der Schule und Stadt verwiesen ward, und zehn Karbatschen-streiche auf den Weg bekam. Er zog sich nach Semlin zurück, lernte dort die neugriechische Sprache des Handels wegen, und fand an seinem griechischen Lehrer endlich einen Freund, Rathgeber und Leiter. Nun fing er an die Handelskunst zu lernen. Mittlerweile ward Belgrad von den Serben genommen (1806), und Simeon, dem sein erwählter Beruf wenig zusagte, gelang es, in der Senatskanzlei als Schreiber (pisar, Schreiber oder Sekretär) angestellt zu werden. Hier blieb er bis zum Fall Serbiens 1813. Nachdem alles verloren war, floh er mit den übrigen Anführern nach Oestreich, begab sich über Pest, Wien, Triest, Dalmatien, wo er im Dorfe Strmica drei serbischen Kindern eine Zeit lang Unterricht ertheilte, nach Bosnien, und kam über Grahovo und Kupres glücklich bei seinem Taufpathen Stojan Despotovic an. *) Noch vor 50 Jahren war es, nach der Aussage glaubenswiirdiger Zeugen, in den serbischen Schulen Ungarns und Slavoniens allgemein herrschende Sitte, die Schüler wegen jeder „bresposlica" in sogenannte Phalagen, d. i. Sperrhölzer für die Füsse (Block), ein-zuschliessen, und den Söhnen gemeiner Leute fünfzig, denen der Honorationen aber dreissig Ruthen-, Stock- oder Peitschenhiebe auf den Hintern oder auch auf die Fusssohlen abzumessen. Bei grösseren Yergehungen wurden die Kinder bei den Füssen aufgehengt und mit Ruthen über den Bauch gestreichelt. Solche Operationen wurden täglich vorgenommen. Bald darauf erwachte, durch der Türken Gräuelthaten angeregt, der Heldensinn der Serben unter Miloš Obrenovič zu neuen Thaten, und Sima eilte, dem Drange des Herzens folgend, nach Belgrad, wo er auf Verwendung des braven Bulgaren, Priester Radovan aus Sophia, beim serbischen Vladyka (Bischof) als Schreiber angestellt ward. Sima geht in eine neue Verschwörung gegen die Türken im Herbste 1814 ein und verlässt den Vladyka, sieht sich aber bald darauf gezwungen, bei einem hergelaufenen griechischen Päderasten, Daniii Phanariot, ehemals Räuber und Pandur, nun Vladyka von Šabac oder Užice, als Schreiber Dienst zu nehmen. Das Verhältniss des Delipapas (närrischen Pfaffen — so wurde er von den Türken genannt) zu einem siebzehnjährigen griechischen mädchenschönen Jüngling, dem Opfer der viehischschändlichen Lust und bald auch der sündereuigen Rache dieses sybaritisch - kynischen Türken-Dervi-sches und Judas Ischariotes in einer Person, mag man bei Milutinovic selbst nachlesen. *) Der Vladyka nimmt, als der Aufstand losbrach (1815), heimlich die Partei der Türken, sperrt sich mit ihnen in einer Verschanzung bei Valjevo ein, und behält den Sima, dem er schon früher unter dem Vorwande eigener Rathserhohlung das Geheimniss der Hinneigung zu den Patrioten entlockt hatte, unter wachsamen Augen bei sich, der auch keine Gelegenheit zu entweichen fand. Nachdem die Türken *) Delipapas kam als griechischer Priester nach Türkisch-Oršava, ward hier Pandur beim Kedžep, hierauf Buljubaša über die Panduren des Paša gegen die Serben und Russen. Kurz darauf drängte er sich dem belgrader Bischof auf, den er als Protosyncell ganz beherrschte und sich den Beutel füllte. Redžep nahm ihn mit sich nach Konstantinopel, und bald darauf kam er mit einem k. Ferman als Bischof von Šabac oder Užice in Serbien an. — Ueber diesen Delipapas, oder richtiger Diabölopapas, enthält Y. St. Karadzics Danica 1827 S. 115—116 die interessantesten Nachrichten, woraus wir nur noch beifügen wollen, dass er nach der Wendung der serbischen Sache zum Bessern, als Metropolit von Serbien, über Oestreich und die Walachei nach Konstantinopel entwich. — Wir möchten Sr. Herrlichkeit in ihrem neuen Aufenthaltsorte folgende Stellen aus den Byzantinern zum fleissigen Nachlesen empfehlen: Theophanes ed. Ven. 120, Cedrenus ed. Ven. 291, Joan. Malalas ed. Ven. П. 58. Šafafik. Literaturgeschichte. III. Band. 24 die Schanze verlassen und der Bischof nach Zvornik sich hegeben, verliess ihn hier Sima und floh über die Drina nach Serbien zurück, wo er in der Nähe des Klosters Radovašnica mit einer Schaar von Waldrittern verweilte, bis der Krieg geendet. Nach Bezwingung hartnäckiger Krankheiten ward er aufs neue Schreiber beim Nationalsenat in Belgrad. Von da machte er eine Reise nach Kraljevo (Krajova) in der Walachei, um seinen Vater aufzusuchen, der inzwischen auf einem andern Wege nach Belgrad zurückgekehrt und von da nach Bessarabien ausgewandert war. Missmuthig geht Siina nach Vidin, um dort dem Vater nachzuforschen oder Weiteres abzuwarten; die Noth zwingt ihn hier bei einem Türken, Aufseher des Gartens des Pazwan Oglu, Gärtnergehilfe zu werden. Zu Tausenden trug er Gurken auf den Schultern zum Markte, und ward bald darauf seines Gärtnertalents wegen zum Feld- oder Melonengarten-Aufseher (Bostandži) befördert. Im Herbst 1816 wurde er mit den Christen in Vidin näher bekannt. Sie wählten ihn zum Lehrer, gaben ihm Schule und Kinder, und damit verstrich der Winter. Im Frühling 1817 insinuirten sich zwei Fremdlinge aus der Walachei in seine Bekanntschaft und warben ihn für eine Verschwörung, er wich aber aus, weil er sah, dass man „mit fremder Stirn die Wand durchbrechen und nicht sich, sondern den Freund dem Krokodil in den Rachen werfen wollte",*) zeigte es durch den Senats-Sekretär Miokovič dem Fürsten Miloš an, empfing seinen Dank dafür, und ward gewarnt, sich von da zu entfernen. Simeon säumte; im September desselben Jahres erschien ein Bojar des walachischen Beg unerwartet in Vidin, kerkerte den Simeon ein, und bat den Vezir, ihm denselben auf Verlangen nachzuschicken. Die zwei Werber wurden auch auf- *) Milutinovics Luchsaugen durchblickten also den Plan, den uns Bla-quier und andere Berichterstatter enthüllt haben, dass die Griechen vor dem Beginn der Revolution die Serben vorschieben und sich zur fertigen Tafel setzen wollten — indess sie ihnen 1804—1813, unter ganz andern Umständen, ruhig zugeschaut hatten. Kara-djordje unterlag den Pelasgischen Künsten und fand darin sein Verderben. gestochen und eingekerkert. Gequält vom Vezir, gesteht er ihm endlich den Vorfall mit den zwei Werbern und Miloš ein. Der Vezir war mit dem Betragen des Miloš und Sima sehr zufrieden, verlangte aber MiloS's Brief. Sima versetzte, er hätte ihn in den Abtritt geworfen. Da ergrimmte der Vezir, liess den Sima bei der Gurgel packen, in einen tiefen Keller werfen und ihm mit Martern androhen, wenn er den Brief nicht herausgäbe. Man band seinen Fuss mit Stricken an einen Balken und bedeutete ihm, er würde kopfabwärts aufgehengt, gepeitscht und mit ausgelegtem Feuer gebraten werden. So stand er auf einem Fuss 4 Stunden lang und beharrte bei seiner Aussage. Endlich liess der Vezir den Brief im Koth aufsuchen, der zusammengelegt, wie er hineingeworfen war, herausgezogen und getrocknet wurde. Nun war der Vezir besänftigt; im vollen Divan, wo der Brief vorgelesen worden, sprach der siebzigjährige Attileide mit liebreicher Gebärde zum Schulmeister: „Simo, du bist mein Musažir (Gast)! Vergiss, was du gelitten für die Wahrheit. Siehe, ich bin Vezir seit 30 Jahren, und ich habe keinen rechtschaffenem, redlichem und rechtlichem Menschen gesehen, als du bist." Er beschenkte ihn mit einigen Dukaten, liess ihn sorgfältig pflegen und schickte ihn bald darauf auf Verlangen des Begs nach der Walachei. Hier wurde er eine Woche lang in Eisen gehalten, dann verhört, und als unschuldig mit einem Geschenk von 15 holl. Dukaten nach Vidin zurückgeschickt. Der Verzir ermunterte ihn türkisch zu lernen, um ihn beständig an seiner Seite haben zu können. Sima willfahrte seinem Verlangen; aber bald rief den Vezir sein Stern nach Klein-Asien ab. Sima kehrt im folgenden Jahre (1818) nach Serbien zurück, wird in Belgrad bei MiloS's Bruder, Ephrem, angestellt, begibt sich nach anderthalb Jahren (1819) zu Wasser auf eigenem Kahn nach Galac und Bessarabien, und findet dort seine Eltern wieder, von denen er bereits, als todt in Vidin, beweint worden war. An der Bükkehr nach Serbien durch die walachisch - griechischen Unruhen verhindert, verweilte er hier einige Jahre im Genüsse eines Gnadengehaltes des russischen Kaisers, verfasste seine Serbianka und andere Gedichte, und ging (1825) nach Leipzig, um sie dort — aus Censur-Rücksichten — zu drucken. Seine Werke erschienen unter dem Titel: Serbianka Simeonom Milutinovičem Sarajliom sočinjena, u Lipsku if knjigopeč. Breit-kopfa i Hertela 1826. 12°. 4 Bände, 150, 191, 176, 189 SS.; ferner: Nekoliko pjesnice, stare, nove, prevedene, sočinjene S. M. S., u Lipsku 1826. 12°. 96 S. Ausserdem verfasste er eine grosse Anzahl Gedichte, die ungedruckt geblieben sind. Die Serbianka ist eine Sammlung lyrisch-epischer, historischtreuer Gesänge über die letzte Kriegsepoche des serbischen Volkes unter Karadjordje und Miloš Obrenovič (1804—1815); die Pjesnice enthalten lyrische Gedichte vermischten Inhalts; beide im nationalen Naturton, doch mit kühner Originalität in Sprache und Styl. Dasselbe gilt von dem später erschienenen Gedichte: Zorica, u Budimu 1827. 8°., 82 S. In Leipzig besuchte der Dichter auch die Vorlesungen Knig's und anderer berühmten Lehrer, und half dem Legations - Rath Willi. Gerhard bei der Bearbeitung seiner: Vila, serbische Volkslieder und Heldenmährchen, Leipzig bei Barth 1828. 8°., 2 Bde. Im Frühling des Jahres 1827 kehrte Milutinovic von Leipzig über Prag, Wien, Ofen nach Semlin zurück in der Absicht, nach Serbien zu gehen; aber hieran verhindert, begab er sich nach dem Felsen der Freiheit, Montenegro, wo er -von dem Metropoliten Petrovič gastfreundlich aufgenommen wurde. Die Frucht seines hiesigen Aufenthaltes ist eine neue sehr reichhaltige Sammlung serb. Volksgesänge, die er zum Drucke vorbereitet hat. Milutinovic ging im Sommer 1831 nach Serbien und wurde in Belgrad Polizeikommissär. Gegenwärtige Notiz ist, bis auf das Urtheil über die Werke des Dichters, aus der umständlichen, auf Verlangen von Freunden eigenhändig niedergeschriebenen Selbstbiographie desselben mit buchstäblicher Treue ausgezogen. 235. Athanasij Nikolič aus Sombor, geboren um das J. 1800, studierte an den Gymnasien in Karlovic und Neusatz, die Philosophie aber in Raab, wurde Artillerist in Wien, später Gymnasialzeichner in Neusatz, zuletzt diplomirter Feldmesser in Neusatz. 236. Philipp Pcie, gebürtig aus Ilok im sirmier Komitat, studierte am Gymnasium in Karlovic und hierauf auf der kön. Universität in Pest, wo er im 3. Lehrjahre der Rechte am 28. Juni 1829 starb. Mehrere Gedichte von ihm stehen in ЈЊтописг Cp6CKifl 1828—1829. 237. Konstantin Pejčič, geboren im J. 1802 zu Borovo im veroviticer Komitat, studierte am Gymnasium zu Karlovic, hierauf in Pressburg und endlich an der kön. Universität in Pest die Medicin, woselbst er auch (1830) zum Doctor graduirt wurde, und sich hierauf als ausübender Arzt zuerst in Mitrovic, später (1831) in Sombor niederliess. 238. Joann Steič, gebürtig aus Arad, studierte in seinem Geburtsort, hierauf in Szegedin und Pest, und endlich die Medicin an der kais. Universität in Wien; nach Erlangung der Doctorwürde (1829) verfügte er sich nach Šabac in Serbien als Leibarzt des Ephram Obrenovič, Bruders des Fürsten von Serbien. 239. Sava Vukovic aus Becskerek, studierte in Karlovic, Szegedin und Pest, und wurde Geometer; er lebt gegenwärtig in Serbien. 240. Timotej Ilič, Pfarrer zu Szanad im torontäler Komitat, einige Zeit Administrator der Pfarre zu Sz. Miklos, dann Pfarrer zu Bocsär im torontäler Komi tat. 241. Eustalij Michajlovie aus Gross-Becskerek, studierte die Philosophie in Grosswardein und die Rechte in Säros-Patak, ungarischer Landesadvokat (1829) und 1830 Stadtrichter in seinem Geburtsort. 242. Joann Paeie aus Baja (?), geboren im J. 1771, k. k. Rittmeister, seit dem letzten französischen Krieg (1815) im Pensionsstande, früher in Maria-Theresiopel und Neusatz, 1830 in Raab wohnhaft. 243. Joann Stephan Popovie aus Veršec, geboren im J. 1807, studierte an den Gymnasien zu Karlovic und Temesvär, hierauf am evangelischen Lyceum zu Käsmark, endlich die Philosophie an der kön. Landesuniversität in Pest. 244. ticorgij Zorie, geboren in Arad im J. 1790, studierte zu Temesvär, Wien, in Leipzig die Philosophie, und setzte seine Studien in St. Petersburg fort. Er widmete sein Leben vorzüglich der Pädagogie, die er zu Paris lernte. Nach der Zeit wurde er als Lehrer der deutschen Sprache am Katharinisclien Fräuleinstift und hierauf an der Demidov'schen Schule angestellt. Im Sommer des J. 1832 kam er mit seiner Familie nach Serbien, um die Erziehung der Söhne des Fürsten zu leiten und ihnen Unterricht zu ertheilen. Während seines Aufenthaltes in Russland gab er mehrere kleine Schriften in russischer Sprache heraus. 245. Vladislav Cikos (1827) aus Sirmien, studierte die Rechte an der kön. Universität in Pest, und war 1830 Patvarist. 246. Petar Sokolovič aus Brankovina in der valjever Nahija in Serbien; Viehhändler. 247. Joann Jakovljevič (1828) aus Karlovic, studierte in Karlovic, Pest und Säros-Patak, 1830 ungarischer Landes- und Gränzadvokat in Semlin. Er schrieb auch mehrere lateinische Oden. 248. Juliana Radivo,jevič, geborne Viatovič, aus Veršec, Gemahlin eines bürgerl. uugar. Kleidermachers in Pest. Sie wurde den 2. Jänner 1799 zu Veršec geboren, und nach dem Tode ihrer Eltern zu Wien erzogen. Im J. 1820 kam sie nach Pest und heirathete im folgenden Jahre. Fast um die nämliche Zeit gewann sie auch die serbische Nationalliteratur lieb, übte sich durch Lektüre und trat 1829 als Schriftstellerin auf. v 249. Jakov Zivanovic, geboren zu Obrež, einem Dorfe im peterwardeiner Gränzregiment, wo sein Vater Pfarrer war, im J. 1808, studierte die Grammaticalia und Humaniora am Gymnasium in Karlovic, darauf die Philosophie an der Universität in Pest und die Theologie an der karlovicer Klerikalanstalt; im J. 1830 wurde er am karlovicer Gymnasium als Professor angestellt, und in demselben Jahre an der Universität zu Pest zum Doctor der Philosophie graduirt. 250. Stephan Atjimovie (1829), studierte die Theologie in Karlovic, und war 1830 Normallehrer in Vinkovci. 251. Vasilij Cernački aus Turja im bačer Komitat, geboren im J. 1781, studierte in Fünfkirchen und Käsmark, bereiste in den Jahren 1802—1816 die europäische Türkei, Kleinasien und einen Theil Russlands, und erwarb sich sowohl auf diesen Reisen, als auch vorzüglich während seines Aufenthaltes in Smyrna sehr schätzbare Sprachkenntnisse; 1830 privatisirte er in seinem Geburtsort. 252. Joann Cokerljan, geboren im J. 1800 zu Gross-Becskerek, studierte nach einander zu Temesvar, Szegedin und Karlovic, war früher Lehrer in Belacerkva, 1830 Feldkaplan bei dem deutsch-banater Regiment. 253. Adam Dragosavljevic, geboren den 18. Febr. 1800 zu Beremen im baranyer Komitat, studierte in Vinkovci, wurde Lehrer zu Siklös 1824, Mölmes 1827, und 1830 zu Vukovar im sirmier Komitat. 254. Alhanasij Goič, Pfarrer zu Waizen. 255. Simeon Josipliovic, Pfarrer zu St. Andrä und bischöflicher Konsistorialbeisitzer. 256. Georgij Lazarevič, gebürtig aus Ireg im sirmier Komitat, studierte zu Karlovic, Pest und die Rechte in Eperies, 1831 Patvarist in Ruma. 257. Lazar Lazarevič, gebürtig aus Karlovic (geboren im J. 1805), Sohn des oben angeführten Professors Joann Lazarevič, studierte am neusatzer Gymnasium, dann auf den Lyceen in Szegedin und Käsmark, ungarischer Landesadvokat (1830) und seit 1830 Professor der I. Grammatikalklasse am Gymnasium in Neusatz. 258. Josif Milovnk, geboren zu Trpinja im sirmier Komitat im April 1787, Bürger und Handelsmann in Pest seit Juli 1823, ein betriebsamer, um die Beförderung und Emporbringung der serbischen Literatur sehr verdienter Geschäftsmann. Bei dem Zusammentreten des Vereins Matica war er anfangs ein eifriges Mitglied desselben, trat aber nach drei Monaten heraus und fing an serbische Bücher auf eigene Rechnung zu verlegen. Seit 1826 bis Anfang des Jahres 1832 gab er 21 verschiedene serbische Werke und Werkchen heraus, davon bloss zwei in Gesellschaft mit seinem Schwager Gabriel Bozitovac, ofner Bürger und Handelsmann in Pest (geb. 1797 zu Ofen), die übrigen aber allein. Einige derselben, als die Streitschriften Зачат1е Матице C., 1829. 12°. und Протак 1829. 8n., das Taschenbuch Ј1уна 1831. 32°., Србска Азбука 1831. Fol. gab er unter eigenem Namen heraus und verfasste sie zum Theil selbst. Ausser diesen Büchern und Schriften verlegte er auch an 10 Kupferstiche, Bildnisse berühmter Serben darstellend. 259. Tlieoilor Pavlovie, gebürtig aus Karlovo im torontäler Komitat, studierte am Gymnasium in Karlovic, hierauf die Philosophie in Szegedin und die Rechte in Pressburg an der dortigen Akademie, ungarischer Landesadvokat, 1830 in Pest ansässig. 260. Stephan Popovie, bloss als Verfasser einer Ode bekannt. 261. Živali Tlieodorovič aus Smederevo, ebenfalls unbekannt. 262. Dominik Pisarovič aus Neusatz, städtischer Kämmerer, starb daselbst um das J. 1827. 263. Spyridion Alexievic (1830), vom Stamme aus Milora-dovič aus der Hercegovina, griechisch-orientalischer Pfarrer zu Zara in Dalmatien. 264. Vasilij Čokerljan, geboren 1806 zu Melenic im toron-täler Komitat, studierte an den Gymnasien zu Neusatz und Te-mesvär, hierauf 1828—1831 die Arzneikunde an der kön. Landesuniversität in Pest, und zwar repetirte er das erste Jahr der Medicin dreimal fruchtlos, worauf er sich auf die Geometrie warf, um darin sein Glück zu versuchen. 265. Jakov Gerčič, geboren zu Šid im sinnier Komitat im J. 1791, studierte in Karlovic, Szegedin und Pest, wurde 1815 als Professor am Gymnasium in Karlovic angestellt, im J. 1820 begab er sich als Erzieher des jungen Baron Stephan Duka nach St. Petersburg, wo er vier Jahre lang verweilte und nach seiner Rückkunft (1824) abermals am Gymnasium in Karlovic als Direktor und Professor der Poetik angestellt wurde. 266. Stephan Geršič (1831), Sohn des obenerwähnten Nationalschulen-Direktors Gregorij Geršič, 1831 Studierender der Medicin im 4. Jahre in Pest. 267. Evgcnij Joannovie, früher im Laienstande Enthymij, geboren zu Golubinci im peterwardeiner Gränzregiment im J. 1802, wurde im J. 1823 Schullehrer in Becskerek, resignirte auf das Lehramt und studierte hierauf die Rechte in Säros-Patak, und trat 1829 in den Mönchsorden; 1831 war er erzbischöflicher Archidiakon, Konsistorialnotar und Professor am theologischen Institute in Karlovic; starb als Bischof von Karlstadt. 268. Josif Joaunovic aus Karlovic, geboren im J. 1801, studierte in seiner Heimat, hierauf die Philosophie in Oedenburg und die Rechte in Pressburg; im J. 1824 wurde er als Professor am karlovicer Gymnasium angestellt. 269. Stephan Markovič, Lehrer zu Koprivnica in Kroatien (1827—1830). 270. Paul Roža Micha,jlovie, gebürtig aus Sombor, Kaufmann in Temesvär. 271. Dimitrij Neophytovie (1831), aus Ireg im sirmier Komitat, studierte in Karlovic, Szegedin, dann Studierender der Medicin an der kön. Universität in Pest; starb im J. 1839 als Kandidat der Medicin in Pest. 272. Paul Slamalovic aus Jakovo in Sirmien, studierte anfangs am Gymnasium in Karlovic, hierauf (1830 ff.) an der Universität in Pest; widmete sich dem geistlichen Stande und ward im December 1831 Diakon in Pest. 273. Pelar Vučerič, geboren den 24. November 1791 zu Peroje, einer montenegrinischen Kolonie in Istrien, studierte die Theologie in Karlovic und wurde Pfarrer zu Baja im bačer Komitat. 274. Vasilij Vasiljerie aus Semlin, geboren im J. 1792, Kaufmann in seiner Vaterstadt und einige Jahre laug Aufseher der dortigen Nationalschulen. 275. Pelar Virovac (1831) aus Essek, geboren um 1800, studierte die Rechte in Pressburg, beeideter Landesadvokat (seit 1827) in seiner Geburtsstadt. 276. Dimitrij Vladisavljevič, geboren 1789 zu Kuzmin im sirmier Komitat, absolvirte die Gymnasialstudien und die Theologie in Karlovic, wurde Lehrer zuerst in Fiume, dann in Triest. Von ihm sind mehrere Gedichte in den Beilagen zu Da-vidovic's serbischer Zeitung erschienen. 277. Marko Jclcsie, gebürtig aus Futak im bačer Komitat, war Lehrer in Gross-Becskerek. Er hinterliess mehrere Dramen in Handschrift, die 1831 bei dem temesvärer Kaufmann Arkadij Peič aufbewahrt wurden. 278. Eplircm Kuzmanovic, gebürtig aus Kamenica, Mitglied des Nationalinstituts („membrum instituti nationalis"), schrieb: 0 рождеств^ ХристовомЂ. 279. Jeremija Gagič, gebürtig aus Pretoke unweit Kragu-jevac in Serbien, kais. russischer Kollegien-Assessor, Vice-Konsul und Ritter des St. Annen-Ordens 3. Klasse, wohnhaft in Ragusa. 280. Anioni,j Arnovljev (1832), geboren zu Szegedin den 11. Juli 1808, beeideter Landesadvokat, 1831 zu Ofen wohnhaft. Er verlegte sich mit grossem Eifer auf die dramatische Dichtkunst und hatte 1831 eine beträchtliche Anzahl, meist übersetzter Dramen, druckfertig. 281. Gcorgij Panlclin (1832), geboren zu Ledince im sirmier Komitat, den 27. Sept. 1802, studierte die Grammaticalia und Humaniora zu Neusatz am dortigen Gymnasium, hierauf die Philosophie auf dem evangelischen Lyceum in Pressburg, endlich die Medicin auf der Landesuniversität in Pest, wo er auch die Doctorswürde im Februar 1832 erlangte. Hierauf begab er sich als Leibarzt zum Fürsten von Serbien nach Kragujevac. 282. Pelar Demelic (1832) aus Panjeva im krašover (?) Komitat, ungarischer Edelmann. Serben, welche bloss in fremden Sprachen schrieben. Joann Apostolovič (1757) aus Ofen, soll in Göttingen, wahrscheinlicher jedoch in Halle, studiert haben, Doctor der Medicin geworden und eines frühzeitigen Todes gestorben sein. Er schrieb: Dissertatio inaug. med. philos., exhibens modum, quo affectus animi in corpus humanuni agunt generatim, in alma regia Fridericiana 1757. Halae literis Curtianis 4°. p. 40. Dimitrij Cernovie (1759) von Mačva, aus einem adeligen Geschlechte, Sohn eines Obristlieutenants, studierte in Pressburg 1759 und starb in demselben Jahre in sehr jungen Jahren daselbst. Er liess kurz vor seinem Tode drucken: Panegyricus illustris populi Itlyriorum Slavonici etc. S. 1. (1759). 4°. Folia 4. Peter Miloradovič (1765), Doctor der Medicin und Physicus zu St. Andrä, liess, während er noch in Halle Medicin studierte, ans Licht treten: Orthodoxa fidei catholicae atque apo-stolicae ecclesiae orientalis graecanae dogmata potiora, et ad salutem aeternam creditu pernecessaria, in usum adolescentum gymnasii Neoplantensis excerpta, Halae Salicae 1765. 8°., p. 62; ferner: De innocenti infectione venerea, Halae 1768. 4°., De surditate ex retropulsa crusta lactea orta, Halae 1769. 4n., Dissert. inaug. med. de saburia primarum viarum, Budae 1778. 8°. p. 24. (Vgl. Horanyi II. 659.) Den Katechismus übersetzte Is. Pari-vodski ins Serbische. Alojscs Raškovič (1768), aus Mitrovic eines Hauptmanns Sohn, geboren im J. 1749, studierte in Pressburg, Leipzig und Wien, und starb eines frühen Todes im J. 1773. Von ihm erschien: Oratio, quam Musis valedicens Posoniensibus a. 1768 habuit, Viennae 4°., p. 30. (Horanyi III. 145.) Joliami Z iv kovic (1784), Doctor der Medicin und ausübender Arzt in Karlovic, liess bloss eine Inauguraldissertation drucken. Johann von Micha,(lovič (1805), aus Neusatz, 1831 noch ara Leben daselbst, verfasste: Maria Menzikov oder das Opfer der Herrschsucht, ein Trauerspiel in 5 Akten, Pest bei Trattner 1805. 8°. 110 S. Ins Serbische übersetzt von Mojses Ignjatovič. Paul Petrovič von Sokolovič aus Serbien, starb am 12. Mai 1824 in Leipzig, 52 Jahre alt, Uebersetzer russischer Schriften, der sich um die leipziger Universität auch durch Stiftungen im J. 1809 verdient gemacht hat. (Beck's Repert. d. Liter. 1824 Heft 7.) Sava von Damaskin, Grundherr im temeser Komitat, Vrf. eines Drama in deutscher Sprache: Heros, ein Trauerspiel in 5 Akten, 1819. 8°. Aaron Georgievič aus Semlin, Mönch, zuerst Pfarrer in Raab, zuletzt Hegumen des Kl. Bodjan im bačer Komitat. Vasilij Alexievič aus Erlau. Nikolaj Angyalak}', Kaufmann in Szekelyhid im biharer Komitat. Stephan Miskolezy, Kaufmann in Kecskemeth. Letztere vier schrieben einige Kleinigkeiten in ungarischer Sprache. Mehrere Doctoren der Medicin aus der neuesten Zeit, welche bloss Inauguraldissertationen, so wie andere, welche einzelne Gedichte etc. drucken Hessen, übergehen wir hier. Reihenfolge der serbischen Werke von 1730 bis 1830. I. Spraclikuiide. 1. Allgemeine Schriften. 284. Павл. Соларича ЈероглиФика србска- Рхп. Den Inhalt dieser Handschrift findet man in ЈМтописђ cp6cKifl Heft III. S. 129—130 angegeben. 2. Orthoepie. a) Slavische Bukvare. 285. Вукварв славенскш, славенскими и глаголическими буквами. Вђ Pmrfc 1753. 8°. 78 стр. (Sopikov N. 184.) Dasselbe Buch ohne Ort und Jahr, cyrillisch und glagolitisch in 8". (Eb. N. 186. Vgl. Glag. Lit. S. 164, N. 8.) 286. Букварв сђ литерами греко - славенскими, in, ползу и употреблеше дБтам (греческшта) учацимг сн (славенскимг буквамг). Вђ Венецш вђ тип. Дим. Веодоск 1770. 8°. 8 стр. 287, (Букварв надписашши) Начаашое учен1е челов$комт> хотјпцим'!, учити са книгб божественнаго лисанк. Вгб Венецш вг тип. Дим, веодоск 1792. 8°, 16 стр. 288. Букварв мсншш (у коему све три славенске азбуке, o родахт. именч, и o склонешахт, славено-росаискихт>). Вг> Ве-нецш. 8П. 289. (Вукварв сђ титломг) Первое учете хотацтгв учити са К1шп> писменв1 елавенскими, називаемое букварв, ei. многими полезннми и потребннми наставлетами, по кото-рнми возможно вт> краткомт. времени отрока нетокмо церко-внна, но и гражданст славенекаго азнка пнсаша совершенно читати обучити, кт, пркмому богопознанпо и богопочитамго на-ставити, и Ki) понатш разннхг вт> гражданскомг житш нуж-днихг вецеА иривести, нтгб первбе ради употреблешл сербскаго тоношеетва изданг. Вг В&нецш (1776). 8°. 96 стр. Von Zach. Orfelin (Horanyi III. 706). Ohne Zweifel derselbe grosse Bukvar vom J. 1793, dessen Dobrovsky in der Slovanka I. 221 erwähnt. Solaric sagt von demselben: Д!;лце важно неман$ наставникомг, него начина-телемт.. 290. Букварв или началное учеше хотшдмт. учити са книгг писменн славенскими. Вгв Венец1и 1801. 8". 291. Букварв или началное учен1е хотјицимт> учити са книгамг писменн славеншши. Вт> Млкткахг вт> тип. Панн 0еодос1ева 1814. 8". 64 стр. Mit der vorgesetzten Abbildung der heil. Dreifaltigkeit. Wahrscheinlich ein neuer Abdruck des vorigen. 292. Вукварв славенскш трпазбучнии или первое руко-водство in. познашв) книгб и писанш во употреблен1е Славено-Сербовг, списанг Павл. Соларичемг Велико-Иисаничани-номг. Вг[> Млеткахт, писм. печатни Панн Оеодоаа 1812. 8°. 142 стр. Enthält die cyrillische oder Kirchenschrift, die russische oder Civilschrift, und das hieronymische oder glagolitische Alphabet. Beigefügt sind 4 Kupfertafeln, die serbische Kurrent- schrift darstellend. Angezeigt in Dobrovsky's Slovanka I. 220 bis 221. (Vgl. Glag. Lit. S. 164, N. 12.) 293. (Нав. Co ларича) Азбука славенска изаснена рим-скојгб по правописанш Далматскому, Хорватскому, Славон-скому и КраАнскому, лгобителемг своега езБгка и писма. Bs МдЈткахг у печ. Пане беодоиева 1814. 8°. 16 стр. 294. Вукварв ради употреблеша сербскаго шошества irr, Хунгарскомг кралБевств1ћ и присовокуплешшхг ему пред^-лахг. (Вђ Bieiiuf;) 1781. 8°. 46 стр. 295. Букварв сербши и нМецкЉ Вт> üieiuit, 1789. 8°. (Sopikov. N. 187.) 296. Букварв или первое учеше хотанџшЂ учити книгт> писменн славенскими, ижд. Марка веодоровича Булгара родомг из Разлога. Вг BieHiils 1792. 8°. (Sopikov N. 192). 297. Вугаарв ради сербскаго кношества вг Хунгарскомг кралвевств^ и ирисовокупленннхт, ему пред^лахг. (Вг БудшгЈ;) 1798. 8°. 28 стр. (Sopikov N. 189 setzt irrig den Druckort Wien an). 398. Букварв во употреблеше гоности славено-сербскаго народа. Bi, Будшгк писм. всеучил. унгар. 1803. 8°. (Sopikov N. 190). - Hob. изд. 1804. 8°. (Eb. N. 191). Die erste von diesen Auflagen nennt Sopikov „Букварв сербскШ". 399. Букварв во употреблеше славено-сербскихЂ народовг. Вг1, Еудшг!; пис. всеуч. унг. 1819. 8°. 31 стр. 300. Букварв во употреблеше иности слав.-серб. народа во унгарскомЂ кралевств-б и принадлежатихт, ему предКиехг находацаго сл. Вт> Будин^ град!; 1822. 8°. 32 стр. Dies sind einige von den zahlreichen Ausgaben dieses vielgebrauchten und häufig aufgelegten Schulbuchs. b) Serbische Bukvare. 301. loa. Берича СрбскШ Букварв. Ркп. Schon 1813 in der Handschrift fertig und der obersten Schulbehörde zur Censur vorgelegt. 302. B. СтеФ. Караџика Ирви српски буквар. У Бечу у штамп. јерменскога маиаст. 1827. 8". 17 стр. Auch dem Taschenbuche Даница 1827 desselben Vfs. vorgesetzt. 303. Bac. Васидвевича Букварв за србске шкоде. Ркп. Vasiljevič verfasste diese Schrift in seiner Eigenschaft als Local-Schulenaufseher zu Semlin. c) Lateinischer Bukvar. 304. „Татинскш Букварв, содержапџи начало ученм и единг краткШ словникт. латинскаго нзнка ст> иреводомг славено-сербскимт,, ради оербскихг д!;теи и векгв, которне латин-скому азвису учити са желаготг, изданг. (Вђ Венецш вг тип. Дим. Оеодосш) 1766. 8". 47 стр. Von Zaeh. Orfclin. (Horanyi III. 706). Ohne Zweifel Nachdruck einer russischen Ausgabe; doch sind in dem Vocabularium neben den lateinischen Wörtern die Bedeutungen in der serbischen Volkssprache beigesetzt. 3. Orthographie. 305. Сав. Меркаила Садо дебелога epa, либо азбукопро-тресг. У Будиму 1810. 8°. 18 стр. Angezeigt in den Vaterland. Blätt. 1811. Von eben demselben Vf. stehen einige kurze Aufsätze über serbische Orthographie in Davidovic's Serb. Zeit. 1817 N. 44. Die übrigen, theilweise hieher gehörigen Schriften siehe weiter unten. Šafafik. Literaturgeschichte. III. BanJ. 25 4. Kalligraphie. 306. Зах. ОрФелпна Прописе србске. 307. Краснописате, Schönschreibung, mit einer Kupfertafel. Вт> BieHHi вђ тип. СтеФ. Новаковича 1795. 8°. 308. Краснописате сг назначеннми чертами. Вт. Вјд. 1798. 8°. Ofn. Catal. 1799. 309. Калигра$1а in, дест$ сг 18 изображ. Вт. Буд., Fol. Ofn. Catal. 1799. 310. Тонжде, малш прописи, сљ 15 изображ. Вђ Буд. 4П. Ofn. Cat. 1799. 311. Прописе србске. У Будиму 1795 ff. Quer 4°. — Еад-лиграФЈа србска отђ Десара. Вт» БудимК; при печат. кр. всеуч. Пешт. 18(26). Querfolio, 12 Bl. 312. Руководство кт, славенскому краснописашвз во упо-треблеше народнмхт, слав.-серб. училшцт,. Вг Вуднм4 н. всеуч. унг. 1815. 8°, 16 стр. 313. Сербско краснописаше, писао и pfeao JI. Еолманг, ижд. Еонстантина Еаулицш, кнвигопрод. у Новомт. Саду 1825, 15 Bl. in Quer 4n. 314. Србска иакгтовгн азбука, рез. JI. Еолманг у Пешти, ижд. 1ос. Миловука 1830. Auf einem grossen Halbbogen. Auch in Solaric's Вукварв слав. трјазбучнии, ш, Млетк. 1812. 8°. sind 4 kalligraphische Tafeln, 5. Sprachlehren. a) Slavische Sprachlehren, aa) Eigentliche grammatische Lehrbücher. a) Im Auszuge oder einzelne Theile zum Schulgebrauche. 315. Руководство i;t, славенскому правочтешго и право-писанш за употреблеше натцоналннхг слав.-серб. училшцв. Ii i. Biennl; при СтеФ. огв Новаковичв 1792. 8°. 62 стр. 316. СтеФ. Вудновскаго Руководство кт> правоглаго-ланш и правописанш. Вг Biemd}. 1793. 8°. (Sopikov I. N. 238 führt dieses Büchlein unter dem Titel „Грамматика или руко-водство" an.) Ofner Kat. 1799. 317. Ab p. Мразовича Руководство кђ правочтенш и правописанш. Вт. БудинФ б. о. г. 8°. 318. Авр. Мразовича Руководство гп> славенскому правочтенш и правописанш во употреблеше слав.-серб. учи-лшцв. У Буд. 1797. 8°. 48 стр. Ofn. Cat. 1799. 319. Руководство Ei) славенскому правочтенш и право-писанш во употреблете слав. - сербск. народннхг училшцв. Вт. ВудинКЈ градБ 1806. 8°. 56 стр. Slavische Grammatik im Auszuge für Kinder, wahrscheinlich von Mrazovic. S. 51—56 Verzeichniss lautverwandter Wörter verschiedener Bedeutung. 320. JI y к. Мушицкаго Лвное испнташе изђ слав.-серб. грамматики, предаванвм изт> усердш ко слав.-серб. книжеству, торжествованное вђ Еарловачкои Гимнасш ЈгБснца Августа 1802. ВЂВудимк градк 8°. 19 стр. Gewöhnliche Theses. 321. Георг. 3 ахар i ади c a. Руководство in, славенскои грамматацИЈ, содержаце правоглаголавде, гласоудареше и пра-вописаше, на употреблеше часловаца и псалтираца, сочинено у Шабцу граду сербекомг л. 1824. У Вудиму 1830. 8". 137 S. und 8 Bl. Beilagen. Es ist dies bloss eine ziemlich seichte Rechtschreibungslehre, keine Grammatik. S. 103—112 Bruchstücke aus der Erdbeschreibung und Mythologie. S. 113—128 Verzeichniss ähnlich lautender, der Bedeutung nach zu unterscheidender slavischer Wörter. S. 128—137 Verzeichniss seltener und dunkler slavischer Wörter; letzteres gar seicht und werthlos. Am Ende folgen Inhaltsanzeige, Pränumerantenliste und zwei kurze Reden. ß) Systematische Lehrgebäude. 322. (Мелет. Смотрискаго) Славенскаа грамматика, наетонтемг, прил^жашемг и иждивешемг ApxieniicKona Кар-ловачкаго Павла Ненадовича, вгв подзу и употреблеше отро-ковт> сербскихг, желавадихЂ основателнаго научеша славенскаго д!алекта. Напечата ен вт> епископш РнмническоД л^та 1755, 8°. 576 стр. 323. СтеФ. Вулновскаго Славенскаа грамматика. Реп. л. 1779. Die Handschrift besitzt der Bischof L. Mušicki. Vgl. J. Dobrovsky Inst. ling. slav. 324. Ab p. Мразовича Руководство кд> славенстМ грам-матиц^, во употреблеше слав.-серб. народннхг училшцв, иждивешемг обцества Новосадскаго. Вђ Bkiuit при СтеФ. Но-ваковичв 1794. 8°. 187 стр. — Втор. изд. вт> БудинИ! 1800. 8°. — Трет. изд. вђ Вуд. пис. всеуч. Пешт. 1821. 8°. 192 стр. Recensirt in Dobrovsky's Slavin Prag 1808 S- 312—318. 325. Ј1ук. Мушицкаго Славенскаа грамматика. Ргсп. 326. Дим. Тирола Славенска грамматика садт, прввтИ редт. на србскомт, езнку шш-иена, прва свезка. У Бечу у штам-iiapin ерменскога манастира 1829. 8°. 54 стр. Enthält bloss die Elementarlehre oder die Orthographie; eine werthlose Compilation aus Dobrovsky Instit. ling. slav. Am Ende stehen kurze Sprachproben aus derselben Quelle. „Ети-мологја и синтаксисг кђ славенскои грамматики" soll der Vi. in der Handschrift fertig haben. 327. loa. Живковича Славенска грамматика на серб-скомт. езнку. Ркн. 328. Мил. Видаковича Славсшжш грамматика. Гкгг. Gegen 50 Bogen stark. 329. Славенска грамматика содержаца етгмологш и сгн-та|1сг, соч. Георг. Захарнгдесомг у Шабцу граду серб-скомг1. л. 1824 на уиотребл. вов^ренне му гоности сербске. У Буд. п. кр. всеуч. Лешт. 1832. 8". XVI, 263 стр. Eine elende Grammatik. bl») Besonder« grammatische Schriften, 330. C. C. (СтеФ. Стратимировича) Oiimtt, произве-депш именг сих'1,: Еннзв и Книга. Вг Будинк 1805. 8". 30 стр. Dieser Versuch ist aus einem grössern Werke, das von den slavischen Buchstaben handelt, entlehnt worden, und will den wahren Ursprung und die Ableitung der zwei Wörter кназв und книга historisch-etymologisch ins Licht setzen. Eine Beur-theilung dieses Büchleins steht in Dobrovsky's Slov. I. 217—220. 331. Вука СтеФановика Караџика Писмо Дим. Фрушику Мед. Докт., у Бечу 19. Нов. 1819. У ltiemi 1821. 8°. 16 стр. — Auch als Beilage zur serbischen Zeitung 1821 N. 68. b) Serbische Sprachlehren, aa) Eigentliche Lehrbücher. 332. Пав. Соларича Грамматика сербска. Ркп. Sehr gedrängt. Die Handschrift ist im Besitze des Vereins Матица und soll nächstens zum Drucke befördert werden. 333. Вука СтеФановика (Караџика) Иисменица сербскога ie;siii;a, no говору простога народа написана. У Biennn пис. Г. Шнирера 1814. 8U. XII и 106 стр. Eine ausführlichere, neu bearbeitete serbische Grammatik setzte der Vf. seinem Wörterbuche vor: S. XXIX—LXX. Aus derselben fioss die deutsche Uebersetzung, welche, mit einer Vorrede von Jakob Grimm versehen, nebst Bemerkungen über die serbischen Heldenlieder von J. S. Vater, in Leipzig und Berlin bei G.Reimer 1824. 8". erschienen ist.— Besprochen von Kopitar in der Wiener allg. Litteraturzeitung 1815. S. 721—731. 334. Лук. Мушидкогт. Србска грамматика. Ркп. 335. Eugen. Joannovic's Grammatik der serbischen Sprache. Hs. Der Vf. hat in dieser Handschrift die serbische Grammatik in deutscher Sprache bearbeitet. Jetzt soll er mit einer serbischen Bearbeitung desselben Werkes beschäftigt sein. 336. Ј1аз. Боича Србска грамматика. Ркп. bb) Besondere grammatische Schriften. 337. Сав. Меркаила Езшопротресг. Ркп. Dieses Werk kündigte der Vf. in seinem Азбукопротрест. an; es ist aber seitdem nicht erschienen. Vgl. Dobrovsky's Slo-vanka I. 221. c) Grammatiken anderer Sprachen, aa) Griechische. 338. Геор. 3 a x a p i e в и ч a, Еллино-греческа грамматика за славено-сербску ionom.. У Вуд. 1814. 8°. Angekündigt in Davidovic's serbischer Zeitung 1814. N. 272. bb) Lateinische. 339. Перше начатки латинскаго азша, то еств М. 1оанна Ренш Доната и ХристоФора Целларш м^нвшШ лексиконг, сг, Лангиевнми школннми разговорами, вгб нолзу н употреблеше сербскои ншости на слав.-серб. нзнкх преведени и изданн irr. Млеткахг (in, тшг. Дим. ОсодосЈн) 1767. 8°. 448 стр. Eecensirt in Orphelin's Magazin I. 79—80. Nachdruck einer russischen Ausgabe. In der Vorrede wird zwar gesagt, dass man hie und da einige russische Wörter und Ausdrücke mit gangbaren serbischen vertauscht habe; allein dies geschah wohl selten. Im Lexikon 'S. 187—331 stehen fast lauter russische Wörter neben den lateinischen. — Wahrscheinlich ist die, in Taube's Beschr. v. Slavon. II. 17 dem Z. Orphclin zugeschriebene „Slavon. Grammatik, Veu. 1776" mit der obigen lateinischen identisch und nur die Jahrzahl versetzt. — Auch Horanyi III. 706 schreibt es dem Orplicliu zu, mit dem J. 1776. er) Deutsche. 340. Стсф. Вуановскаго Шшецкаа грамматика. Вб Bieimli ири 1осиф$ отђ Курдбекг 1772. 8°. 561 стр. 341. Дим. Тнрола Немачка грамматика за употреблеше србске младежи. У Будиму пис. всеуч. Пешт. 1830. 8°. 365 сгр. dd) Ungarische. 342. Геор. Иетровича Венгерскак грамматика Г. Ге-оргк Саллера. Bi. BieuuK; тип. СтеФ. Новаковича 1795. 8°. 296 стр. Im J. 1831 mit einem neuen Titel vom Buchhändler Kaulitzy aus Spekulation versehen. ce) Französische. 343. 1оак. Вуича Руководство кт» ФраицузстМ грам-матид^, во употреблете слав.-серб. гоности. Iii. Будимг1; град1; пис. всеуч. Пешт. 1805. 8°. 481 стр. Eine Uebersetzung des bekannten Meidinger'schen Werkes. ff) Italienische. 344. Викент. Лустинн Грамматика 1тгшанека, ради употреблеша шшршескк јоности. Bri. Bieimt при Оте<г>. отт> НоваковмБ 1794. 8°. 491 стр. 345. Demelr. Vladisavljevic's theor.-prakt. italisch-serbische Grammatik. Hs. (Nach Milovuk: Грамматика Србска за Тал1ане.) 6. Wörterbücher. a) Eigentliche Wörterbücher. 346. Chr. Fr. Temlcr Dictionarium slavonicum (rectius ser-bicum). MS. 4°. 1103 pag. Das Autographon des Vfs. befindet sich in der kön. Bibliothek zu Koppenhagen. Das Slavische ist mit cyrillischen Lettern, wie sie in Serbien üblich sind, geschrieben; in welcher Sprache die Erklärung der Wörter abgefasst sei, ob in der lateinischen oder in der dänischen, oder in beiden, finde ich nirgends angegeben. — Eine andere frühere, vom August 1766 bis 11. Juli 1769 gefertigte Abschrift dieses Wörterbuchs mit vielen Commentis ebenfalls von des Vfs. Hand, unter dem Titel: Glossarium illyricum, 664 SS., 4"., hatte Dobrovsky im J. 1792 von den Temler'schen Erben in Koppenhagen an sich gekauft. Dobrovsky nennt das Werk wichtig, und fand darin Wörter, die selbst bei Stulli fehlen. 347. Атанас. Секереша другаче Димидр1евича Сокровшце славенскаго ианка. Ркп. Alex. Horanyi spricht davon in s. Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum Viennae 1775. 8°. Bd. I. S. 517 u. d. Art. Dimitrievic Äthan., als von einem bereits druckfertigen und bald in Quartform erscheinen sollenden Werke. Es ist aber nicht erschienen. Horanyi ergiesst sich im Lobpreisen des Vfs. und seines Werkes, welches vielleicht nur noch in der Idee existirte. 348. (беодора Авраамовича) ШћмецкШ и сербши словарв иа потребу сербскаго народа dt. ц. крал. державахт.. Deutsch - illyrisches Wörterbuch zum Gebrauche der illyrischen Nation in den k. k. Staaten. 1h, BieHHÜ ижд. Ioc. ott. еурц' бект, 1791. 8°. Der deutsch-illyrische Theil 719, der illyrisch-deutsche Theil 326 SS. Recensirt von Dobrovsky in Slavin S. 453—459. Im Index zum Catal. Bibl. Szecseny. T. I. P. I. p. 587 wird dieses Werk ganz irrig dem Lanosovic zugeschrieben. Eine neue Ausgabe dieses sehr magern und unkritischen russo - serbischen Wörterbuchs figurirte eine Zeit lang in den ofner Universitäts-Buchdruckerei-Katalogen (1829) unter dem Titel: Словарв великш h'fim. и серб., и серб. и пкмецкш. 8".; soll aber nicht erschienen sein. 349. Вува СтеФаповића (Караџика) Српски рје-чние, истолкован нвемачким и латиншш ријечима. Wolf Stephansohns serbisch - deutsch - lateinisches Wörterbuch. Lupi Stephani filii Lexicon serbico - germanico - latinum. У Бечу (Wien, Viennae) gedruckt bei den P. P. Armeniern. 1818. 8°. LXXI und 927 crp. S. I-XXVIII Vorrede, XXIX-LXX Grammatik, 1—927 Lexicon. 350. Дим. 1саиловича Сербско-лат.-немецк. Сдоварв. Ркп. Unvollendet. S. ЈИтонисг 1828. I. 67. 351. Georg. Magarasclievics Lexicon latino-germanico-serbicuni. Pars I. A—Interrex. MS. 4". Dieser erste Theil ist zwar vollständig ausgearbeitet; doch fehlt demselben die letzte Revision, welche der Vf. noch beabsichtigte. Während der Bearbeitung des 2. Theiles starb der Vf. Die Handschrift besitzt der Verein Матица. 352. Григ. Лазича „Србско-пемачЕО-латинсЕш словарв, no Шеллеру израдвент.." Ркп. 353. Евт. Поповича „Словарв и р$чншљ св н^мец-еогт> езвпса иа србскШ преведеиг, еои осамт, пута ввшге р1зчи има, него КурцбеЕОвг." Peii. (Vgl. ЈИтописв срб. VIII. 173.) 354. СтеФ. Марковича Шшачко-србсгаа или србскимг у генералш вараждинскои обнчннмг д1адектомгв составлкнини: рјћчникЂ за употреблсчие србске иности у генералату вараждш-скомђ и цјјлои Хорватскои er. додаткомЂ н$колико разговора. Ркп. b) Besondere lexicographische Schriften. 355. РФшшгв мални (н^мецкШ и сербсии), d. i. kleines Wörterbuch, deutsch und illyrisch. ßrb lliemrf; при Сте$. отт> Новаковичв 1793. 8°. 104 стр. 356. Лексишгв славено-сербскш и н$мецкш, б.о.г. им. 8°. Sopikov führt dieses Buch an Bd. I. N. 604. Es ist wahrscheinlich ein mir unbekannter Abdruck des Vorigen. 357. Р4чник нЈагеции и сербши, kleines Wörterbuch, deutsch und illyrisch, il'i, Вудш^ пис. всеуч. Нешт. 1814. 8°. Neueste Ausgabe: Р^чшшв мални, d. i. kleines Wörterbuch, вг Будишб град4 etc. 1829. 8°. 104 стр. Es gibt auch noch mehrere Auflagen von diesem häufig gebrauchten Schulbüchleiu. — Die deutschen Wörter sind nach Sachen geordnet und durch slavoserbische erklärt. Von S. 73 bis 104 stehen sechzehn kurze Gespräche. 358. Atomov фсоцаСхо - elaßcovLxov, itEQis^ov rag ävayxaio-rigaš %QrjaitiioTtQ(is ii&£is, ai 0Ж0Ш1 uii.uvv&6l xafr £xd-atfjV tv ralg itQog älh^lovg dialt^soi xal b{iiXiaig. 'Egavie&kv piv eis хдгјвш vcw (piloQuaaiow vmv vito Гасо Qyiov Патса Zu%aQ lov, tkhjvodidaaxdlov tov Z i^iovog. 'Ev Boväu 1803. 8°. Auch mit dem serbischen Titel: Р^чникђ греческо-славенскш, вг ползу слав.-серб. нжошества Георпемг liana 3axapia, греческимг учнтелемг Земунскшг. 1803. 8°. 4 Bl. und 136 S. Inhalt. S. 1—10 0 познанш и разд^ленш (греческихг) писменх. S. 11—66 Vocabularium über die Hauptwörter, nach Materien geordnet und in 18 Kapitel eingetheilt. S. 67—115 eine Liste von Zeitwörtern, mit Paradigmen von Conjugationen. S. 116—136 zehn Gespräche („разговоровгв деснтг"). Alles in zwei Kolumnen griechisch und slavoserbisch. Letzteres ziemlich bunt in Sprache und Orthographie; man findet serbische, türkische, kirchenslavische und russische Wörter und Formen neben und durch einander. 359. Иав. Соларича Ртшши сдавенствовавшш, руко-вета ради набраша подобнБ1 руковетШ изђ инн езнка, a nat-upie изг греческога, вручаема снародннмг своијгђ езжоиаш-тателИт. У Будиму изт> печ. кр. всеуч. 1818. 8". 58 стр. Verzeichniss stammverwandter lateinischer und slavischer Wörter, mit vorangeschickter kurzer Abhandlung. 360. Вука СтеФ. (K a p a tj u h a) Додатак к Саикт-Петербурским сравнителним рјечницима свију језика и на-рјечија с особктим огледима бугарског језика. У Бечу 1822. 4°. 54 стр. Als Beilage zu Davidovic's serbischer Zeitung erschienen, aber auch einzeln ausgegeben. Enthält 285 Wörter, russisch, illyrisch (d. i. dalmatisch-slawonisch, serbisch nach dem vergleichenden Wörterbuche, serbisch nach V. Stepli. Karadžič) und bulgarisch; Bruchstücke aus Lukas X, 30 ff. und das Vaterunser serbisch und bulgarisch; 27 bulgarische Volkslieder und grammatische Bemerkungen über den bulgarischen Dialekt. 361. loa. Пачича Пмесловг или рИчшигв личнн имена разнн народа славенски, умнож1о, ст> лат. ортографшгв израз1о и прим$чани1 додао loa. Колларт,, изд. 1ос. Миловугв. У Буд. 1828, 8°. 113 стр. Serbisch und böhmisch. 362. Вас. Церначкогг Совокуилеше арабско-персшско-турскихг р'£чеи, числомђ до 1500, во очшцеше зараженнаго T'btii сербскаго азша, сг приложешемЂ обширнаго критиче-скаго воведенш, ведутаго кт> далшеи чистоти того и древно-сти европеискихЂ народовг. Ркп. Angekündigt auf Pränumeration den 3. März 1829, aber bis 1831 nicht erschienen. 7. ffilfs- und Uebungsbücher. a) Lesebücher, Chrestomathien. 363. Сав. Лазаревича Начало учешн, хотшцимг учити ел книгг писменн н^медкими, сђ малнми потребннми наста-влешлми, ихже помопџго возможно отрока вт> краткомг вре-мени обучити нкмецкаго азша писашн совершенно читати и нужднеипда веш,и именовати, и тако ихт> ki. разумкнш ма-лнхт. разговоро†нривести. Бт, BieHHk ири 1ос. отг Курцвект. 1774. 4°. 185 стр. Das Büchlein, das auf Kosten des Hofagenten bei der ungarischen Hofkanzlei, Josef Keresztury, gedruckt wurde, enthält nebst der Anweisung zum Lesen einige Stücke aus dem Katechismus, ein kleines Wörterbuch S. 77—150, und 16 Komplimente zur Uebung, deutsch und serbisch. Der Vf. scheint (sagt Dobrovsky) ein russisch geschriebenes Werk nur für die Serben adaptirt zu haben. Vgl. Slovanka I. 213. 364. loa. Берича Штица. Pkii. Seit 1813 in der Censur. 365. loa. Am. Комениусг десетоезнчнии, на лат., франц., талиш., аа оба влашка д1алекта, на даковлашкомг велимг и макведоиовлашкомг, грчкомг, pycciäcKOMi., србскомЂ, маджар. и нкмачЕомт, езнку, изд. Мих. Болджи. Angekündigt in Davidovic's serbischer Zeitung 1829 N. 30 und 52. b) Gespräche. 366. Пав. Марк. Стоадиновича Сербскш и нкмецкш разговори за оне, кои лзнкомг сјшђ учити са желаитг, ради облегченк и удоволствк. Вг liieniit при Стсф. отђ Новако-вичг 1793. 8°. 191 стр. Auch mit dem deutschen Titel: Illyrisch-deutsche Gespräche für diejenigen, so diese Sprache lernen wollen, zur Erleichterung und zum Vergnügen u. s. w. 367. В и к. P a к и ч a Вес^довникт, 1длирическо-1тал1анскш, ол> iTMiaHCKora преведенг, и принаравлент, кт> употребденш двухг народовт, посредствомг предварителнога руководства Г. Павла Соларича in. познанио iT&iiaiiCEit писмена, и in, са-моукомЂ чтенш 1тал 1ансг:ога езнка 1ллиромг, како такодвергБ краткога начертанш тогоже o писменахг славенскихг вообце и воособг o иллирическихв на истии конецт, 1т:шаномг1>. Вђ МлеткахЂ вг печ. Пане Оеодома 1810. 8°. 336 стр. 368. Conversations - Taschenbuch oder Anleitung sich mit den nöthigsten Ausdrücken auf Reisen und bei den mannigfaltigen Vorfällen des menschlichen Lebens bekannt zu machen, nach Frau von Genlis bearbeitet von Josef Milovnk in 6 Sprachen, nämlich serbisch, ungarisch, russisch, deutsch, französisch und neugriechisch. Hs. Eine gedruckte Probe dieses Conversations-Taschenbuches lag mir zur Einsicht vor. c) Sprichwörter. 369. loa. Мушкатировича Причте илити no про-стому пословице, rtace сентешџе илити р$чеша. Вђ Bieimi при Ioc. en, Курцбекв 1787. 8°. 116 стр. — 2. изд. у Будиму пис. кр. всеуч. 1807. 8и. 168 стр. Diese serbischen Sprichwörter hat J. Dobrovsky in s. Slo-vanka (Prag 1815. 8°.) Bd. II. S. 67—94 zugleich mit einer deutschen Uebersetzung und mit philologischen Anmerkungen wiederabdrucken lassen. Einige kleine, aus Eile oder Unachtsamkeit entstandene Uebersetzungsfehler (wie z. B. жеженЂ кашу лади der Durst kühlt den Brei, statt: derjenige, der sich mit Brei den Mund verbrannte, kühlt ein anderesmal) wird der aufmerksame Leser leicht berichtigen. Vgl. auch Slovanka I. 214. 370. СтеФ. Ференчевича Пословице и загонетке. Ркп. Aus dem handschriftlichen Nachlasse von Volksliedern, Sprichwörtern und Räthseln dieses Vfs. liess Athanackovič einige Proben in Davidovic's serbischer Zeitung 1818 N. 83 abdrucken. 371. Сам. (Сев.) Илича Пословице. У Бечу 1820. 8°. 27 стр. Als Beilage zu Davidovic's serbischer Zeitung 1820 N. 63—66. II. Redekünste: Poesie und Prosa. A. Theorie des Styls. 372. Алекс. Везилича Ераткое сочинеше o прива-тннхч, и публичннхг д$лахг. Вг liiemifj 1785. 8°. — 2. изд. вт> Biemrfi при 1ос. Еурцвект, 1792. 8°. 351 стр. Auch mit dem deutschen Titel: Kurze Aufsätze von Privat- und öffentlichen Geschäften, zum Gebrauche der illyrischen Jugend, illyrisch und deutsch u. s. w. Ist eigentlich ein Briefsteller, serbisch und deutsch. Am Ende stehen drei Oden: zwei Originale, eine aus Horaz übersetzt. 373. Аеан. Сто1ковича Сербскш секретарг или ру-ководство, како сочиндвати различнМша писма, квите, обли-гагџе, контракте, тестаменте, реверсе, конте и пр. У Вудиму ПИС. кр. всеуч. 1802. 8". 535 стр. (al. 528). 374. Авp. Мразовича Руководство гб славенскому кра-CHOpfriiio во употреблеше лмбителеи славенскаго азнка. Вђ Будин$ градЈЈ пис. кр. унив. 1821. 8°. 246 стр. S. 191—246 stehen einige Beispiele von Oden und Beden, die eben nicht musterhaft sind. 375. Дим. Тирола Србска Титулатура, Ркп. В. Dichtkunst. 1. Sammlungen verschiedener Gedichte. a) Volkslieder. 376. Вука СтеФановића Мала простонародна славено-сербска irtCHapniia. У В1ени у печ. Г. Ioarnra Шнирера 1814. 8°. 120 стр. — 2. частг 1815. 8°. 262 стр. (Unter dem Titel: Народна сербска п^снарица.) Recensirt in Davidoviö's serb. Zeit. 1816. N. 58—61. 377. Вука СтеФ. Караџика Народне српске пјесме. Енвига прва, у којој су различне женске пјесме. У Липисци, у штампарији БрејткопФа и Ертла 1824 .8°. LXII и 361 стр.— Кнвига друга, у којој су пјесме јуначке најстарије. 1823. 8°. 305 стр.—КнБига трека, у којој су пјесме јуначке позније. 1823. 8°. 399 стр. — КнБига четврта, у којој су различне Јуначке пјесме 1833. 8°. (Der Druck fing mit dem 3. Bande an.) 378. Лијек јарости Турске. Цетинје, печатано у штампа-рији Дрногорској 1834. 8П. 23 стр. Drei Volkslieder nebst einem kleinen Loblied auf Crna-gora. Merkwürdig als der erste Druck der neuen Typographie. 379. Сим. Милутиновича Народне србске irfecMe. Ркп. b) Erzeugnisse einzelner genannter Dichter. 380. loa. Аеанас. Дошеновича Лирическа nima и eine друга за увеселете садт. тгрвШ редт. сп^вана. Вг Бу-дин$ пис. кр. унив. 1809. 8°. 112 стр. Angezeigt in den Vaterland. Blatt. 1811. 381. Сим. Милутиновича нКжолике п1ћснице, старе, нове, преведене и сочинене. У Лаипцигу вђ тип. ВраиткопФа и Хертела 1826. 16°. 92 стр. 382. Сим. Милутиновича Зорица, изд. 1ос. Милову-комг. У Буд. п. кр. унив. 1827. 8°. 81 стр. 383. loa. Пачича Сочинета п$снословска, садержатоша 1) Лгобици или како покои ме б1;жи, 2) Ц^сни лгобовне, 3) См$шце. У Будину пис. кр. унив. 1827. 8°. 380 стр. 384. Аеан. Николича Сербскш Слануи, ижд. Констан- тина Каулиши. УБудиму пис. кр. всеуч. 1827. 16°. 72 стр.— 2. частица у Буд. 1828. 16°. 86 стр. 385. Д a л i и л a Младеновића Шумица, насађена и одранвена. У Буд. п. кр. всеуч. 1832. 12. 144 стр. Kleine Gedichte vermischten Inhalts. 386. Петра Петровика ИустинБакт, цетински. Цетинје, леч. у штамн. Црног. 1834. 8". 43 S. Meist lyrische Gedichte. — Primitiae typogr. 2. Einzelne Dichtungsarten. a) Lyrische Gedichte, aa) Threnodien, Hymnen. 387. Тренодш in. iiipi. челов^ка вшедшаго a отт. ncrI;xri> и своиствешшхт. презр^ннаго. Jh. Венецш in, тип. Дим. 0е-одослд 1762. 16°. 388. Ода на воспоминаше втораго Христова пришествш, по образу nicHii Лва Нремудраго на слав. Г. Пареешемг Еп. иреведеннад, стихами же Захар. ОрФелиномг устроеннаа, благословешем же АЕ. и М. Пав. Ненадовича первЈе напеча-тана, a hhhIi второе вт> новои типограФШ грекоправославнои (in, Венецш при Дим. Оеодосш) 1763. 8°. Diesem zufolge wäre das Büchlein schon früher unter Paul Nenadovič (EB. 1749—1768) einmal aufgelegt worden. Ob zu Rimnik ? 389. Стихословп! христолкбивнхг душв ирежелателнаго кг Богу бес!;доваша, ради правовКфннхЂ хрисианЂ изданаа. Вг Венецш вгб тип. Дим. 0еодос1а 1764. 12°. 390. Мих. Владисавлвевича Стихи o нед^ли честг суботн иркмшеи, У Бечу при Joe. ort. Еурцбекг 1792. 8°. 12 стр. — Поб^доноснБШ трјумфт, или торжество o ripeciif.t.iom'i, воскресенш Христовомг, богохристолгобцемг irr, душевнуго радостт. и yriixy вт, стихи сложено. Вђ Будин^ 1801. 4°. 27 стр. Mit 2 Kupf. die Stadt Jerusalem und die Auferstehung Christi darstellend. Angezeigt in Schedius Zeitschr. v. u. f. Ung. III. Bd. 1. Heft S. 62 ff. (Sopikov I. N. 1562.) — ВозвшшМ.е ума кт, иебесамт,. У Буд. 1818. 8°. 391. Вик. Ракича 1Г6снб св. мученици Варвари. Вт> Вудиагб шгс. кр. унив. 1798. 8 '. II стр. 392. Ник. ПГимича У Турецкои СербЈтиош, ут$шеше, no XXVI. псалму преложенное. Вт, Вудим'1: град-f; пис. кр. всеуч. 1806. 8". 7 стр. 393. ЕФрема Лазаровича Гласт, ПорФироносца по псалму XIV. со стихами лтобезнМшимт, Cep6iaH0MT>. Вт> Benenn 1810. 8". bb) Lieder, Oden, Elegien. 394. ПлачЈ, Сербш, еаже снни ist, различннл государства разеБали сн, обдвленнни отт, C. C. С. Б. о. м. и г. (вт, Вене-пди вт. тип. Дим. Оеодоснг 1761). 8°. 7 стр. In 26 Strophen. Der erste in Venedig aus der Officin des Demetrius Theo-dosije erschienene serbische Druck. Der Vf. des Gedichtes war ein aus der Türkei herübergelaufener Geistlicher, der sich um das J. 1759 in Wien mit Abfassen von Schmähschrifsen auf den serbischen Metropoliten und andern unlautern Umtrieben abgab. Der des Serbischen unkundige Buchdrucker, den serbische, aus der Tükei stammende Kaufleute getäuscht hatten, soll später, als er den Inhalt des Büchleins erfuhr, die Exx. unterdrückt haben. Vgl. P. Julinac istor. slav.-serb. nar. S. 157 ff. 395. С-бтоваше наученаго младато челов^ка, изт, рускогг на сербскШ азмкт, преведенно отт, 3. 0. (Захар. Орфелина) вт, Новомсадб. Вт, Венецш вт> тип. Дим. 0еодос1а 1764. 16°. 396. Мелодш кт, пролетвто, кото за 1765 лкто сочинивши ŠafaMk. Literaturgeschichte. III. Band. 26 при желанго много.т)&тства всг1;\п. представддета 3. 0. (Захар. ОрФвлинг) вт> Новомсад!!. (Вт> Венецш при Дим. беодосш) 12°. 397. 1осифт> Вторни, Императорт, РимскШ. Вт> Bicinrl; п. 1ос. Курцбека 1773. 4°. (Von Sopikov Bd. I. S. CXLVII irrig als Biographie angeführt). 398. Досит. Обрадовича Ш&сна на взатае БКиграда. У ЛМпцигу 1789. (Čaplovič.) — Ш)сна на инсуррекцт Сер-б!анотгг>, Сербш и храбрнмт, ен витезовомт. и чадомг и бого-помагаемому ихт. воеводи Г. Георгт Петровичу посвет1ша. У Венецш 1804. 8°. — (1807?). 399. Мих. ВладисавлФвича Стихи сочинени на по-хвалу Его Вел. Госуд. Леополда II. шп. Римск. и кр. Унгар. Вт> Biemif, 1791. 8°. 21 стр. — Мелод1а или созерцаше раа, вт. стихи списано. У Будиму 1818. 8°. — МелодГа o златове-селомг пролетву. У Вудиму 1818. 8°. 400. (Иик. Стаматовича) Шјснб похвалнаа благород. Г. Дим. отт> Атанааевичв и прочимт. жителК;мт> Карловачкимт., сложена отт, иародолмбца. Вт. Шешгк 1793. 8". 11 стр. Unter der Dedikation an D. v. Atanasievič ist „N. v. Sta-matovič" unterschrieben. 401. Славено - ссрбскоме роду и об1цесгву одт. народо-.шбца со усерд1емт> посвнш,ено (т. е. irkcira iifeia H. Стама-товичемт, сочиненнн и отношеше i;rr, д!;ломт> србсЕимт, иму-пџа). У Вудиму 1806. 8°. 24 стр. 402. Григ. Терлаича Славоп1ше вт, жертву обцаго благодареша Преч. Г. Apxbt. Раичу при случаи труцовт, его in. дИописанш славенскихт, народовт, на св^шт. изжедшихг. Вт> BiCHiili 1794. 8°. 6 стр. — СлавотгШе Ва Пмп. Височ. Го-сударшг!; Александр*! ПавловиИ, вел. кн. всеросс., венгер. кралв. палатин'1; и пр. Вт, Вудимб 1810. 4°. 19 стр. — Славено-сербскихЂ питомцевг учеша, находшцихг са при Ерал. всеучи-ли1ци Пешт. Вт> БудимК; 1809. 4°. 16 стр. — Елег1е, у Срб. ЈИтоп. II. 70. III, 81. 403. Лук. Мушицкогг Ода Г. СтеФ, отђ Авакумовичв вт, достоинство Епископства ступившему. У Вуд. 1798. — Ода блаженои т$ни loa. Раича Архћг. Мон. Еовилва великагоже списателва сербскаго. У Буд. 1802. 4". — Еклога на смертљ Васил. Петровича преставлшаго са април. 17. (29.) дне 1802 года. Вг Будишб град'1ћ 1802. 4°. 7 стр. In Form eines Dialogs zwischen Meliboeus, Daphnis und Menalcas. — Еклога на преж-девременнуго смертг Петра Мушкатировича, иждивенГемг дру-говђ его. Вт. Будшгб град-6 1803. 8". 4 Bl. Ohne Namen des Vfs.— Сербскаа Муза на тезоименитни дант, Ерцхерцога 1осма. У Будиму 1808. — Сербскаа Муза кт, Ерцхерцогу Лудвику при возвратенш изт. Срема. УВудиму 1808. Serbisch und Deutsch. — Ода на смертт. 1еред Витковича Пароха Вудамскогг. У Бу-диму 1808. — Ода на смертт» Г. Сави Вуковича и np. Iii. Будиму 1810. 4°. 4 Bl. — Cf,irn Доситеа Обрадовича. У Вуд. 1811. 8°. 8 стр. — Ода Мих. Витковичу честн. Еонс. Будим. «шкалу. У Вуд. 1811. 8". 16 стр. — Ода Алекс. Милуновичу. У Вечу 1818. Als Beilage zur serbischen Zeitung 1818 N. 100,— Ода на смертт. Алекс. Милуновнчу, ebend. 101. — Ода Мих. Витковичу, in d. serb. Zeitung 1818 N. 100. — Гласт, наро-до.побца, п1ЈСна лирическо-дидактическа, посвет$на сербскоме роду л. 1819. У Бечу 1819 (?). 8". 15 стр. Als Beilage zur serb. Zeitung 1819 (?) N. 44. — Ода СтеФ. Живковичу, издателк» благо-д'1.телпе Музе, in d. serb. Zeitg. 1819 N. 45. — Ода на Видовг данг 15. 1уша 1389, л. 1817, in d. serb. Zeitg. 1819 N. 46.— Ода o чести народнои Сербовт, и пр., л. 1817. У Бечу (1819). 4". 2 Bl. Als Beilage zur serb. Zeitung 1819 N. 71. — Ода на воздвижеше Гимна;цума Новосадскаго и пр. У Бечу (1819?). 8". 8 стр. Als Beilage zur serb. Zeitung 1819 (?) N. 72. Eine andere ebend. N. 77. — Ano.ioria сербскоп> сердца. У Бечу 1819. 8°. 8 стр. Als Beilage zur serb. Zeitung 1819 N. 73. — Ода сКши Крок. Болича бивш. Apxin. Раков. л. 1818. У Вечу 1819. 8". 8 стр. Als Beilage zur serb. Zeitung N. 74. — Ода Г. Cairl; Продановичу отг[, Ужачиа Еаменици ц. кр. Генералу Фелдмаршаллаитнанту, in der serb. Zeitung 1819 N. 47. — Чувствовата на дент. тезоименитнА Г. СтеФ. Стратимировича Г. Еулпинскаго АЕ. и М. У Бечу 1820. 4°. 2 Bl. Als Beilage zur serb. Zeitung 1820. N. 102. — Ода на намитт. благор. Г. Марка Сервшскаго Земледержца Каннжскаго, л. 1821, 4°. 2 Bl. Als Beilage zur serb. Zeitung 1821 N. 1. — Ода Петру Петровичу Митропол. Черногорскому. У Бечу 1821. 4°. Als Beilage zur serb. Zeitung 1821 N. 6. — Ода на смерта благор. Г. Аннн ПажучевЈШ огв Фурлукт. и Дешестве, рожденна Пут-никт., л. 1821. У Бечу 1821. 8°. 7 стр. Als Beilage zur serb. Zeitung 1821. N. 35. — In der Zeitschrift ЈП&тописђ србскш stehen folgende Oden: Везиличв Heft I. S. 122. — Ha воздви-жеше Гимназ. Новосадскаго XI. 80. — 0 заведенш печатни вт» Новомсад-ИЈ XI. 86. — Кавлу Беричу и 1сидору Николичу XIV. 38. — Чувствоваша п$вца на год. 1828. XIV. 28. — In der Handschrift sind mir bekannt: Ода на сочинеша Держа-вина. — Кђ вмспреннему благод1ло, л. 1821. 29. Maia. — Осно-вателемт. славенсш купно и cepöcsia Еатедрн в% гимназш НовосадсгМ. -— 0 соединенш катедрвг славенскаго азнка сђ Т010жде азика греческаго вт> гимн. Новосадст^А. — Пдот^л-zixöv o еже возбудити младнхг СербовЂ, да ириуготовлатг са кг завести сн имуцеи катедрк слав. n греч. азнко†гл. гимн. НовосадстМ. (Pia desideria! Die slavische Katheder kam nie zu Stande. Der Vortrag des Griechischen ward untersagt!) — СерблвшгБ Серблвину. У Карловцу 1832. 8°. 1 Bl. — Ha дент, рождетл Имп. Франца I., 1831, С. ЈМт. XXX. 36 ff. — Оправ-даше ен. Лазара. Eb. — Сербскомг имену, на дент> св. Саве. Eb. 404. Лук. Мушицкогт. Анакреонтове оде, у Лктоп. срб. I. 126. — Хорац1еве Оде, у Лктон. срб. I. 122. XI. 115. 405. Gott erhalte den Kaiser! Vaterländisches Volkslied. Да Богв живитг Дара! Отечествеиио-народнаа irf;cni>. Metrisch übersetzt in die slovenische und serbische Sprache von L. M. (Lueian Mušicki). Karlstadt bei Joh. Nep. Prettner 1830. 4°. 6 Bl. — 2. Ausg. 1831. 8°. 4 Bl. Die doppelte Uebersetzung ist sowohl mit cyrillischer, als auch mit lateinischer Schrift abgedruckt. In typographischer Hinsicht ist dieses Büchlein als erstes Produkt der cyrillischen Presse in Karlstadt merkwürdig. — Bei der 2. Ausg. blieben die lateinischen Lettern weg. 406. Ода et. Его крал. Внсочеству ИнФанту Еароду Алои-зш Ерцогу Лучкому и нр. поднесениаа Лук. Мушицкимт.. Вђ Кар.шкц!; вг тип. Иретнера 1831. 4°. 4 В1. — Ода на вн-сокоторжественнни деш> рождеша Его нмп. кр. Величества Франца I., 1831, 12. Феур. подн. Л. Мушицкимг, I!ri, Biennl; 1831. 4 Bl. bloss slavisch; вг Еарловц^ 1831. 4°. 8 Bl. mit deutscher Uebersetzung. — Чувствоваак Хорватскихг Сербовг на BLicoKOTOp. денЂ рожд. Е. И. Вел. Франца I., 1832, 12. Феур. Вх Еарл0вд4 1832. 4". 6 Bl. mit deutscher Uebersetzung. 407. loa. Раича Стихи o воспоминанш смерти соч. 1766, издао Стсф. Гавриловичв. Вђ Вуд. 1814. 4°. 4 стр. — П1>сни. (Anonym.) 408. А(оан.) С(тоиковича) Ода o будутдемг заведенш наукг ФилосоФическихг вђ КарловцКЈ Орсмстћмт,, и o с.т£д-CTBiaxt сего заведеша. Вг БудинИ; град-li 1800. 8". 12 стр. — На смертг безсмертнаго loa. Раича ApxiM. Мон. Еовилва, пре-ставлшаго са Дек. liro 1801, совершивг 75 л$тђ и мгБсацг временннл жизнм. У Будиму 1802. 4°. 8 стр. (In Hexametern.) 409. Авp. Мразовича Слезн блаженои с!ши Алексан-рдн Павловнн, посваценн л. 1801. Вт. Будин-!; градб 1801,— Поздравлеш.е Г. 1оанновичу Еписк. Бачкому. Вг БудииФ 1805.— Ода Его Прев. Г. Стсф. Стратимировичу АЕ. и 1. Вг БудинУ; 1810. 4°. 8 стр. 410. (Авр. Мразовича) Овидпј Насона печалншхг книги IV. и V., преведенн Авр. Мразовичем. Вј> Будин!; пис. кр. всеуч. 1818. 8°. 530 стр. Lateinisch und slavoserbisch. 411. Aнт. 1осиФОвича Стихи на смерта Александре Павловне. У Вудиму 1801. 412. Гавр. Хранислава Цв1&та на гробг loa. Раича Еовилвскаго ApxiM., дне 11. Дек. 1801 усопшаго. Iii. Будин!? градЈз б. о. г. (1802). 4°. 4 стр. In gereimten Hexametern und Pentametern. Fünf Verse bilden eine Strophe. Der erste Hexameter steht ausserhalb des Reimverbaudes. Der 2. und 5. Vers sind Pentameter und reimen zusammen. Die accentuirte Sylbe ist lang, die Position wird nicht beachtet, z. B. тиха претедг, почиваЛ, сладц$ оуже почиваи. Unterschrieben: Bo Biemrlf;, Храниславлевичв. — Ha смертг внсовоблагор. Госпожи 1осифн Стратимировичв отгв Еулпинт,, рожденвш Текели. Вв Вудимк 1815. 4°. 9 стр. In gereimten kurzen Strophen. — Иреосв. Г. Сте$. отт> Аввагсумовичв En. Еарлшт. Вгв Будим^. 8°. 7 стр. 413. loa. Поповича (Верича) Ода на денгв тезоиме-нитства Р. П. ота Ассимарковичв. У Вудиму 1804. — Ода на смертт, loa. 1оанновича Еппсе. Вачкаго. У Вудиму 1805. 8". 4 В1. — Ода тезоименитству Г. Васид. Еовачича llap. Сомбор. У Вудиму 1806. — E.ieiia на смертт, Ашш, кхвери Еонст. 1ан-ковича град. Сомборскогв. У Будиму 1806. — Сербска Муза Г. Урошу Несторовичу кралв. Сов. и пр. У Будиму 1813. 8и. 4 стр. 414. Дим. Налбановича Ода Г. Еписк. 1осиФу Пут-нику и пр. У Вуд. 1805. Ausserdem gab er Oden an Mušicki u. a. heraus. 415. Aap on a Еленича Utcnn o шастноиг и радост-hom'b избавлеши Cep6iii, храбршгв еа витезовоигв. У Венецш 1807. 8°' 416. loa. Аеанас. Дошеновича Учате радостеи изг должнна лгобви Г. Моиссеш Иоковичу Еписк. Еарлштад., огв страни клира Личкаго. У Венецш 1807. 8°. 417. Гавр. Баичевича Тетралогв или бесћда помежду четнреми, на ов$чнеше ^езсмерташ памлти Г. Оеодора Фи-ладпповича правг доктора. У Будиму 1807. 4°. 15 стр. 418. Георг. M и х a л i rs и ч a ЈЦастливш гласи вдастли-вому бракосочеташго Г. loa. Кузмановича и пр. Вб Будим4 1807. 4°. 4 стр. 419. Конст. Маринковича Плачв Рахшњи или изб!е-Hie младендевг на повел!>тв 1рода цара годеАскаго вђ Витле-ом'1; сбшвшее сд. У Будиму пис. кр. всеуч. 1808. 8". 104 стр. 420. Мил. Поповича Три ntcuii. У Будиму 1808. 8". 8 стр. Ganz unbedeutend. Auf dem Titel steht: Поповичб Зго л. п. c. 421. Стихи на новни годб 1808, сочинени вђ Белград4 ота Сербо†Великому Госуд. Царн> и Самодержцу Всеросс. Александру L —, Инш стихи Високопрев. I1. Генер. Родофи-нику. Вђ Венецш 1808. 8". 422. Иохвалнне етихи na смертг Капитанг - Командора и Кавалера Ивана Осиповича Салтанова (преставлшаго сн вв TpiecTi). Вт> Венецш 1809. 4". 423. Ода Г. Авр. Мразовичу отт. его пБ1Томцевг. У Бу-диму. 1810. 424. Навла Соларича Ш;сне, у ЈИтоп. срб. I.—XIII. 425. Григ. 1акшича Сердечнни восторп. на денг праздноваша народнихг слав.-серб. педаг. учидшцв. Вђ Буд. 1813. 4°. 16 стр. — Ода на данљ у.хазка Его Велич. Импер. Франца I. у Паризг. In Davidovic's serb. Zeitung 1814 N. 126.— Шјснб ц. кр. славено-сербскому Фраикору нодт, нредводител-ствојгб Его Високор. Г. Обрстера Мих. Михаил1;вича. In Da-vidovic's serb. Zeitung 1814 N. 86 — Ода на торжествениое вђ школскихг адашахБ воздвижеше образа Его Велич. Имп. Франца I., ако отца отечества и внсочаишаго осиователва новозаведешшхг предутотовническихг училшцв. У Вудиму 1815. 8°. 4 етр. — 1Кснб Ихг Благор. Г. Сави Арсичу и Его супруги Г. Евстахш, жо до ншгћ первои снисателници еерб-скои. 1!f> Будим$ 1815. 4°. 4 В1. 426. Бас. Дамановича Ода Его Велич. Имиератору Александру I. 1814. 427. Павл. Берича ХораиДеве оде, у Срб. Новин. 1817 и 1818. — Спомешв преч. Г. Прокоп. Боличу ApxiM. Раков. Als Beilage zur serb. Zeitung 1819. N. 60. Sämmtliche Oden Horaz's übersetzte der Vf. längst; will sie aber jetzt nach Grundsätzen der lateinisch-quantitirenden Prosodie neu umarbeiten. 428. Мих. Витковича на смерта loa. Белановича, Сентг-Андреиск. €енатора. Als Beilage zur Davidovic's serb. Zeitung 1819 N. 48. — Dasselbe neuaufgelegt: вг Вудим^ градб 1819. 8°. 2 Bl. — ЕЊсне, y ЈГбтоп. срб. V. 77. VI. 94. 429. Аеанас. Влаховича Надгробнаа честемЂГ. Алекс. Милутиновича фил. и мед. докт. Bi, BiemrT; 1819. 4°. 4 Bl. Auch als Beilage zur serb. Zeitung 1819 N. 65, 66. — Честемг Г. 1акова отђ Чоеичб. У Вечу 1820. 8°. 8 стр. Auch als Beilage zur serb. Zeitung 1820 N. 93. 430. Д(им.) 1(саиловича) Влагор. Г. Сави Добричу на 10. Маи 1821. У BieHHi 1821. 8°. 7 стр. 431. Петра 1оанновича Зависти, мевете и вражде пр1ателвемЂ. У Вудиму 1822. 8°. 6 стр. — Плачв на смерта Г. Екатерине, Арсеша Оеодоровича супруге. У Вудиму пис. кр. унив. 1823. 4°. 6 стр. 432. Мил. Светића (loa. Хаџика) Оде, у Срб. Jlt-топису: Стндђ I. 120. — Вогу III. 72. — Срб. поети III. 77. — Carpe diem IV. 63. — Моме роду XIII. 23. — На слогу XIII. 24. — Шшцу арфе Шишатовачке XIV. 36. — Палинод& де-белогЂ lepa III. 84 и пр. — Хорагџеве Оде, у Срб. ЈИтоп. III.—XIII. Mehrere Oden in andern Schriften, als V. St. Karadžič's Danica u. s. w. 433. Авр. Бранковича Вечнни споменг Филиппу Гла-вашу, умршемг 2. (14.) Ферв. 1823. У Бечу у печ. ерменскои 1823. 8°. 4 В1. — Отечествена песма: Eon, да живи Дара Франца, узђ клавирх, изд. 1ос. Миловуст,. У Буд. 1829. 8°. 12 стр. Deutsch und serbisch, letzteres sowohl mit cyrillischer, als mit lateinischer Schrift. 434. loa. C. Иоповича Слезн, имиже Eo.irapia нешд-ci'ie .гћта 1374 сбнвшее ca оплашваетг. ti'i, Буд. 1825. 8°. 8 стр. — Мил. Дветича (loa. Поповича) Ода Гдр. 1о-си$у Миловуку за знакг истиногг почиташа спевана. У Бу-диму 1828. 8°. 6 стр. — Ода преосв. Г. Максиму Мануиловичу Еписк. Вршачкомг посветвена. У Будиму 1829. 4°. 4 стр. 435. Сев. Илича Генет.иаконг Г. Мнжовичу Еписк. Еарлшт. У Будиму 1825. 436. Сузе Радмилове, спбвано по Влаху Жинчетичу Дубровчанину Евтилпемг Поповичемг. У Вудиму 1826. 12°. 36 стр. 437. Фил. Пеича Енмшастиконг преч. Г. Герасиму Зеличу ApxiM. и пр. У Будиму 1826. 8°. 8 стр. — Славно-rrlüiie вг честг ГГ. Стсф. Станковичу, Макс. Мануиловичу, Г. Храниславу и Н. 1оанновичу, Епископомг и пр. У Будиму 1829. 4°. 7 стр. — Ода Г. СтеФ. Станковичу Еписк. Буд. У Будиму 1829. 4°. 4 стр. 438. СтеФ. СтеФановича Оде, у Срб. ЈМтопису IV—VII. 439. На смертч, благ. Г. Марш 1оанновичевн вдовн ка-питаници. Вг Будим!; 1827. 4°. 3 В1. 440. Аванас. Воича Ода Г. СтеФ. Станковичу ApxiM. Мон. Ораховице. У Будиму 1828. — Ода Г. Симеону 1осифо-вичу, Иар. Сеитг-Андр. У Будиму 1828. — Ода Г. Стсф. Стан-ковичу Еписк. Будимск. Вђ БудимЉ 1829. 4°. 7 стр. 441. loa. 1аковлевича Еклога Г. Сте$. Станковичу Еписк. Будимск. У Будиму 1828. 442. late. Живковича Стихи Лук. Мушицкомт. Еииск. Карлшт. У Будиму 1828. 4°. — EnieaamiioHt Г. 1оанну ота РогушчБ. У Будиму 1828. 4°. 443. Тимое. 1лшча Надгробнаа пг1јснб loa. Вуковичу. Вг ВудгогБ пис. кр. унив. 1828. 8°. 8 стр. 444. Вдад. Чикоша Ода нреосв. Г. Лук. Мушицкомг Еписк. Еарлшт., ижд. 1ос. Миловука. У Будиму 1828. 4°. 7 стр. — Ода Г. Герасиму Зелнчу. У Буд. 1828. 445. СтеФ. Атвимовича Ода Г. 1ос. Раачичу Еписк. Далматинскому. У Будиму 1829. 8°. 13 стр. 446. СтеФ. Поиовича Ода Г. 1ос. Раачичу Еп. Далм. У Буд. 1829. 447. Адама Драгосавл^вича Ода Г. СтеФ. Станко-вичу Еп. Вудимск. У Будиму 1829. 8°. 448. Милоша Николича Брачное nf,Hie Mix. Бозда и Анастасш Лука. У Буд. 1832. 8°. 2 В1. b) Besehreibende Gedichte. 449. Григ. Обрадовича Своиственное изложеше Еа-ната Темишварскаго, у стихове сложено. Вт. Будимк пис. кр. унив. 1802. 8°. 20 стр. 450. I. С. (1оанна Сулича?) Описаше РумскогЂ Еу-доша, заграде берка, Ракинебаре, пастира и белварида увесе-леше, одзивђ Г. А. Оеодоровичу. У Biemi 1821. 8°. 8 стр. Auch als Beilage zur serb. Zeitung 1821 N. 77. 451. Евт. Иоповича Му:иада, описаше земалва Cep6ie и Босне. Ркп. Das Gedicht enthält über 3000 Beime in XVIII Gesänge. c) Didaktische Gedichte, aa) Eigentliches Lehrgedicht. a) Mit Rücksicht auf religiöse Erbauung. 452. Вик. Ракича Жертва Авраамова и собесбдоваша гр-бшника ei, богоматерш, преведено et греческаго на серб-скШ азнкЂ, 2. изд. У Буджму пис. кр. всеуч. 1799. 8°. 64 стр. 3. изд. ижд. Дам. КаулицШ книгопрод. Новосад. У Вуд. 1811. 8°. 64 стр. Die erste Ausgabe dieses Buches ist mir unbekannt. Im J. 1809 soll zu Ofen eine Ausgabe mit lateinischen Lettern erschienen sein. Angezeigt in den Vaterl. Blatt. 1811. 453. (Вита Дошена) Аждаа седмоглава, сир^бчв описа-Hie седми rptxoja смертннхг, стихотворишн. художествомг устроенное, и cri. далматинскаго лзша на слав.-сербскШ пре-чшценно тцашемг Георг. Михал1ћвича. Вт> ВудимЈђ градб 1803. 4". 267 стр. Auch als Beilage zu Наставлеше o должеостдхђ 1806. 4". ausgegeben. Der Uebersetzer nennt den Vf. nicht. Das Original ist: Vita Doshena Pleb. Dubich. Axgaja szedmoglava 1768. /3) Moralphilosophisches Lehrgedicht. 454. Алекс. Везилича Краткое написаше o спокоГшои жизни. Bi. BieHH'l; при 1ос. отв Еурцбекг 1788. 8°. 142 и 56 стр. 2. изд. Вђ БудлМ; 1814. 8°. In der ersten, besonders paginirten Abtheilung (1—142) sind 22 gereimte kurze Gedichte mit Anmerkungen in Prosa. Ohne poetischen Geist, in gemischter slavoserbischer Sprache. Die Verskunst ist ganz verwahrlost. Angehängt sind: Приба-вдете, содержитт. вђ себ^б описаше ревностннхЂ и знатннхв мужеи отђ рода сербскаго. S. 1—56. 7 Gedichte: 1) auf Serben, 2) Chorwaten, 3) russische Serben; hiernächst Bischöfe, aber ohne Ueberschrift, 4) Archimandriten, 5) Protopresbyter, 6) Po- litiker und Schriftsteller, 7) Klöster. Alles ziemlich geistlos, abgeschmackt. 455. (Сте$ана Стратимировича) Лгобосава и Ра-дованг и.ш п$сни нравоучителнвга ио начину нростонаро-дннхг сербскнхг пЂснеи (издао 1ос. Путникт.). У Будиму пис. кр. всеуч. 1800. 8°. 20 стр. Dies Lied moralischen Inhalts in zehnsylbigen reimlosen Versen, worin eine Mutter ihrer Tochter, und der alte Božidar seinem Sohne Radovan Rath ertheilt, ging nur in Abschrift herum, bis es der verst. J. v. Putnik, der sich unter der Vorr. unterzeichnet, zum Besten seiner Nation drucken liess. „Co-держитг начала, по нимгже iro.ri, женскш шгкп/ш обучаемг бнти". 456. Аеан. Стоиковича Стихи, каковнмх образомт. лгобовљ у браку сохранити можно. Вђ БудшгБ 1800. 4". 20 стр. 457. Чистое огледалце, которое маикамг, тверкамг, стри-намг, тетам'в, кумамг, нрјдтелицамт., снашамг, сестрамг, не-твакииБам. и милостницамг, дабн една на другу попреко негледала, посвЈпцено. Ижд. Дам. Еаулизш у Буд. 1803. 8°. 16 стр.— 2. изд. ижд. тог. у Будиму пис. кр. всеуч. 1808. 8". 12 стр. Den ersten, zweifelhaften Abdruck habe ich nicht gesehen. 458. Гавр. Еовачевича ПролЗше или .гБтораслв че-лов^ческаго в!жа, Наравоучителнн! наставнигв, частт. I. Вт, Будим-Ii град'1; 1809. 8°. 106 стр. у) Didaktisch-satyrische Epistel. 459. E. X o p a ц i a Флакка O стихотворству кнвига, кок e двоако на србскш езмкв превео Милошв Светикв (1оани'Б Хаџикв). У llieirun печатано кодђ Г. Март. Хри-стаана АдолФа 1827. 8". 104 стр. Das Serbische in doppelter Uebersetzung, in Hexametern und fünffüssigen Nationalliederversen. Der lateinische Text ist mitabgedruckt. In Pirch's Reise nach Serbien 1829 wird im 2. Bde Gašparovic irrig als Uebersetzer und Herausgeber dieses Buches genannt. bb) Satyren. 460. Антон. Релковича Сатирт>, т. e. укоритедг злнхђ нравовгб, у первои части иФва на стиховн Славонцемг, a у другои Славонацв отд^ва у стиховн Сатиру. Преведено на простни сербши езнкт, С. Раичемг, 1. изд. во Bieinrf; при СтеФ. Новаковичв 1793. 8°. 156 стр. 2. изд. у Вудиму пис. кр. всеуч. 1807. 8°. 156 сгр. ес) Fabeln. 461. Дим. Дос. Обрадовича Езопове и прочихт, ра-зннхТ) баснотворцевт> басне, ст> различнн езвша на слав,-сербскш преведене, и садт> первБш редг сб нравоучителннми полезншш наставлешами издате и сербскои јоности посве-твене. У Лаипцигу у тип. Г. Јоа. Готлиба Еммануила Браит-ЕОПФа 1788. 8". 451 стр. 462. Избранне басне, сг различнн езша на сербскш езнкг преведене и ст, наравоучителнБши изложетами и наста-вдешЈши обогатвене. Вт, Вудим^ пис. кр. всеуч. 1800. 8°. 95 стр. Diese Auswahl aus Dosithej Obradovic obigem Buche veranstaltete, dem allgemeinen Glauben nach, L. Mušicki. 463. Мих. Витковича Басне, у ЈИтопису срб. VI. 97. dd) Epigramme. 464. Лаз. Милобратича (т. е. Лук. Мушицкогг) Надписи на сербско книжество, л. 1820. У Шенни. 4°. 12 стр. Auch als Beilage zur serb. Zeitung 1820 N. 75—77. — Над-писи, y Л^топиеу срб. I. 127. XII. 78. 465. Мих. Витковича Надписи, у Л$топ. срб. V. 76. VI. 96. d) Erzählende Gedichte, an) Poetische Erzählung. a) Behandlung heil. Gegenstände mit erbaulichen Zwecken. 466. Вик. Ракича litem, историческа o жизни св. и праведнаго AieKCia челов^ка 6o;ri:i. Вт> Буд. пис. всеуч. 1798. 8°. 22 стр. — 2. изд. нждив. Еонст. Каудицш у Буд. 1828. 8°, 39 стр. 467. Вик. Ракнча IlCTopia o Сосанн'1з, изг св. пророка Даншла гљ XIII., соч. стихами. (Вт, Вудим!; ?) 1803. 8°. 8 стр. 468. Вик. Ракича Жит!е св. великом. ErCTaeia, Пла-киди и св. Спнридона чудотворца, соч. на стихи. Ижд. Дам. Еаулицш, вт, Буд. 1803. 8". 39 стр. 469. Вик. Ракича Исторш o разоренш последнЗшг ст> града 1ерусалима, и o взатш Константинопола, соч. (ст> прозе русске) стихами, ст> изображешами. У Венецш 1804. 8". 470. Вие. Ракича Житче св. и праведнаго 1осм>а пре-враснаго, сочиненое стихами. У Венецш 1804. 8и. 471. Милов. Видаковича Исторм o прекраеномг 1о-епФ'1;, Вт> Будимк пис. кр. всеуч. 1805. 8". — 2. изд. вт> Буд. 1810. 8°. 87 стр. Angezeigt in den Vaterl. Blatt. 1811. 472. Милов. Видаковича Младни ToBia, iiobIjctt, една древна и пр., изт, биб.ш списана и на иросте стихове сложена. Ижд. Павла 1анковича, вт> Будимк 1725. 8°. 115 стр. 473. Милов. Видаковича Нутетиестме у 1ерусалимт, на великШ праздникт,. Ркп. 4°. 76 В1. 474. Милов. Видаковича Пксш, o св. Георгш. Ркп. 4°. 56 В1. Alle vier Stücke in gereimten Versen. 475. Гавр. Ковачевича 1удитт>, мечемг ОлоФерну главу ус4кнувши, тКшг 1удеу освободивтпи, вт, кратцИ) сти-ховно списана. Вт» Будим4 пис. кр. всеуч. 1808. 8°. 53 стр. 476. Гавр. Ковачевича ВКшецв безсмертне славе серб-скимт. просвЈћтителемЂ ота св. 1еронима (sie), Кирилла и Ме-тодпј до Дaнiидa (sie) и св. Саве Apxien. сербскихт, и пр. и пр. Angekündigt in Davidovič's serb. Zeitung 1818. N. 4. 477. Евт. Поиовича 1евтаи, описате живота 1евтаа, слуџе 1зраелскога рода. Ркр. In IV Gesängen über 1000 Reime. ß) Behandlung vermischter Stoffe. 478. IltiCHi, историческаа, како cy Серб.ш сг Турци на Еосовомт> полто побили се, на коемт> полго сербска маика кназа Лазара ст. многима синми сербскими изгибивши, и державе сербске конечно лишивши се, горке сузе пролива. В. о. м. и г. (Вђ Венецш вт> тип. Дим. Оеодоск 1761—1762). 16°. Enthält 53 Strophen. Dobrovsky's Slovanka I. 217. 479. Вик. Ракича Ш;сш, чериогорска o поб^ди над скадарскимт, Пашомг Махмутомт. Бушатлшп,, 1ул. 11. л. 1796 и 22. Септ. 1796. Вт. Будигћ пис. всеуч. 1803. 8°. 16 стр. In epischem Mass, gereimt. 480. Гавр. Ковачевича Пкст. o случаиномх возму-ii ich in јгг. Сербш, приклточившемт. ca при конц^ 1803 года, исторически проведена и у стихове сложена. У Вудиму пис. всеуч. 1804. 8°. 56 стр. — (Гавр. Ковачевича) IIIjchl o возмуценш in> Сербш приклгочившемЂ ca и o изображеши дјјлђ Cep6ianoKrh вг дМствш произведеннхг, исторически про-ведена и у стихове сложена. У Вудиму пис. всеуч. 1806. 8". 60 стр. Nur ersteren Druck habe ich gesehen und weiss daher nicht, ob die Notiz von letzterem auf einem Irrthume beruht, oder ob derselbe eine neue Auflage ist. 481. Србска CTixoTKopeHia, сочинЂна одт, Ковачевика и Стаматовића. У Веограду кодђ Глигорха Возаровика 1832. 8°. —Innerer Titel: Иесма o случаииои буни Срба лро-тивтј дам и o срећномт, изображешо нвинн народнн дТ;ла, саставл^па Гавршломт» Ковачеви^емг, садт. другШ пуп, издана трошкомг Tpirropia Возаровића кнвиговезца и кнвигопродавца. У Веограду у кнажеско-србскон печатнви, 1832, 8". IV. 58 стр. — Србскомт, роду списано и посвекено одт, Н. Стаматовића. VI, 59—76 стр. Dies ist der erste, von der fürstlichen Buchdruckerei in Belgrad gelieferte Druck. Bis dahin sind nur Protokolle, Pässe, Wechselbriefe, eine kurze Unterweisung über die Cholera 1831, ein Probebogen der serb. Zeitung u. a. derlei Kleinigkeiten gedruckt worden. Gleichzeitig wurde an Steic's Забаве und TiroPs Geographie gedruckt, jedoch wurden letztere später vollendet, und Steic's Buch rausste umgedruckt werden. 482. Il'ficin, храбрнмг Cep6iaH0>n,, посвлцена Г. Арсенга благ. отт, Радичв гражд. и купцу Будимскому. B i, Будим!) пис. кр. всеуч. 1805. 8°. 8 стр. Unter der kurzen Vorrede gezeichnet B. II. M. Г. 483. Раздичите п$сме ради забавлета и утЈшганш ст. Славопскаго на СербскнТ преписаие. У Вудиму пис. кр. всеуч. 1807. 8°. 31 стр. Gesänge historischen Inhalts über Nemanja und spätere serbische Helden, in Keimen. Der Vf. ahmte auf eine ungeschickte Weise den Ton den Nationalgesänge nach. 484. Гавр. Ковачевича Стехи o поведенш и нам^-реши сербскаго великаго кназа Лазара проти†турскаго опол-чеша, сг1> разшшг его велможеи разговорн, и o изображенш страшнаго и грознаго онаго между Сербами и Турками на иолто Косову сраженк, случившаго сл во 1389 л1&т1;, Iyma 15. дне. Иждив. Дам. Каулицш вт, Будим1; град-Б пис. кр. всеуч. 1810. 8°. 112 стр. 485. Гавр. Еовачевнча Ш&снословка илити повЗЈстг o народу славенскомг, и.п. кииге Андр1е Еачича изведена, по образу, вкусу и глаголу сербскому устроена. У Вудиму пие. кр. всеуч. 1818. 8°. 152 стр. 486. Гавр. Еовачевича Мјнацг ц^омудЈТ и спо-меш, чувствителне и чрезвичаине лшбови Аделаиде Алшиске пастирке. У Видиму пис. кр. всеуч. 1828. 12°. 487. Петр. Соколовича Ш;колико стихова o возбуж-денш сербскогг витеза Милоша Обреновича нроти†Ско-плвакЂ Сулеимана Паже године 1816, издао 1ос. Миловукг. У Вудиму пис. кр. всеич. 1827. 8". 23 стр. 488. СтеФ. Атвимовича Витежество сербско или опи-cairie древни сербски внака, као малми умнаго пола даракгБ. У Будиму пис. кр. всеуч. 1829. 8°. 62 стр. 489. Сиомент. на нотопт., кои е вдмеђу 28. Фебруара и 12. Марта 1830 многа предгра;ца Бечка потопж, издант. на иомоћг. они, кои су овомг немиломг прилнкомг страдали. У Вечу кодт. 00. Мехитариста (1830). 8". 8 стр. 490. Мил. Светика (1оанна Xaџића) Миланг и Ми-лица, баллада. У Срб. ЈНзтоп. II. 56. bb) Idyllen. 491. Григ, Терлаича Забавлен1е единаго л^тнаго утра, или удивлеше естествешшмг красотамгЈ>. 1!гг, ЈИешгТ; 1793. 8°. 91 стр. Aus dem Deutschen des Nicolai übersetzt. 492. Мих. Болџи Некодике 1дилле Геснерове. У Нов. срб. 1817. 493. Мих. Витковича Желаше. 1дилла Геснерова. In Davidovic's serbischer Zeitung 1818 N. 48. Diese Idylle über- Safafik. Literaturgeschichte, III. Band. 27 setzte Vitkovic um die Wette mit Davidovič, dessen Uebersetzung 1817 N. 89—90 steht. 494. Пав. Берича Некодике еклоге Виргшцеве. У Нов срб. 1818. 495. П(етр.) М(атича) Соломона Геснера 1дилле. УБечу у печ. 00. Ермена 1827. 8°. XVI и 126 стр. Wurde aber erst im J. 1831 ausgegeben. 496. Мил. Светића (т. е. 1оанна Хаџика) Преводн изђ Геснера. У ЈКтоп. срб. III—VIII. — Обрад^, еклога. У ЈВт. срб. II. 74. се) Heldengedichte. 497. loa. Раича Бои змаа сђ орловБ!. (Вт, БудимФ град$ пис, кр. унив. 1791). Вг Biemrfc 1791. 8°. 122 стр. Unter Змаи verstand der Vf. die Türken. Das Gedicht wurde während des österreichisch-türkischen Krieges gefertigt. 498. Сим. Милутиновича Cep6iaHKa. У Липисци y книгопеч. Браиткома и Хертела 1826. 16°. 1. частт. 150 стр., 2. частг 191 стр., 3. частЂ 176 стр., 4. частг 189 стр. „Enthält in einzelnen Heldengedichten die merkwürdigsten . Ereignisse in Serbien unter Karadjordje und Miloš. Dieses Werk ist nicht allein seines poetischen Gehaltes, sondern auch der Unparteilichkeit wegen, womit der Vf. die neuere Geschichte seines Vaterlandes behandelte, merkwürdig". Gerhard's Vila II. 283. 499. Евте Ноповича Разна д&ла, свезка прва и друга: Османида Ивана Гундулича Дубровчаннна спташна 1621 лКЈта. У Будиму 1827. 12°. I. Bd. 1—10. Ges. 200 S., II. Bd. 11-22 Ges. 214 S. — Свезка третва: Ми.шшада, издана 1осиф. Ми-ловукомт,. У Будиму пис. кр. всеуч. 1829. 12°. 300 S. Demnach ist bloss das den 3. Band füllende und die Thaten des Miloš Obilic in 8 Gesängen und in gereimten achtzeiligen Stanzen besingende Heldengedicht ein Geistesprodukt des Po-povič. — Die mit cyrillischen Lettern abgedruckte Osmanide des Gundulic ist voll Fehler und Unrichtigkeiten. 500. Мил. СВетића (т. e. loa. Хаџића) Преводн изђ Виргнлјеве Енеиде. У ЈЊгоп. срб. III. 100. IV. 63. 501. Омирова Улшада, спевана Тимотеемт. IIли-•h е м т> Пар. Бочарсктгц 1. св. 1829. 4П. 54 стр. Ркп. Bei Jos. Milovuk in Pest. 502. Омирова Љпада et Еллинскогг преведена Пеуромг Демеличемљ Пан^вскимт., I—III песма. У Будиму 1832. 8°. 69 стр. е) Dramatische Poesie, аа) Trauerspiele. 503. loa. Радча Трагедда, ciipfm. нечалнаа иоиКстг o смерти последнаго Цара сербскаго Уроша Иатаго, и o па-денш сербскаго царства, сочикена и произведена г. 1753 вт> Карловц!; сремст4мт>, a пшгв пречшцена и иенрав.гћна и лр. Iii, Будим1Ј пис. кр. всеуч. 1798. 4". 72 стр. 504. Сенека. Трагедт. Ижд. Нетрг Саранда. У Будиму пис. кр. всеуч. 1807. 8". Aus dem Deutschen Kleist's angeblich von M. Ignjatovič übersetzt, und von P. Saranda bloss zum Drucke befördert. 505. loa. Михаиловича Mapia Менцикова (soll heissen Мешцикоиа), жалостпо позориште y 5 дМств., прев. ci. н!;м. МоДсеД 1пп>атович],. У Будиму шс. кр. всеуч. 1809. 8°. Das Original ist: Joh. v. Michajlovič Marie Menzikov oder das Opfer der Herrschsucht, ein Trauerspiel in 5 Akten. Pest bei M. Trattner 1805. 8°. 110 S. 506. loa. C. Поповича Невинноста или Светиславг и Милева, жадостно позориште у 6 дМств., трошкомг Матице србске. У Вудиму пис. кр. всеуч. 1827. 8°. 107 стр. 27* 507. loa. C. Поповича Наодг Симеонг или несретно супружество, у 5 дМств. по народпоА песми. У Будиму 1830. 8°. 122 стр. Auf Kosten des temesvärer liter. Vereins herausgegeben. 508. Bac. 1оанновича Ромео и 1ул1а, прев. et Hi-мецк. Г. Ваиса. У Будиму 1829. 8". 509. Марк. 1елечича Александерт. и 11ата.па или Пе-тар'1) Вел. Дарв Pye., жал. позориште у 5 дМств. Ркп. 510. Сим. Милутиновича Обиличв, трагедаа. Реп. Die Handschrift befindet sich bei dem Vereine Матица. 511. Сим. Милутиновича Дика црногорска, трагед1а. Ркп. Ausser diesen Trauerspielen hat Milutinovic auch verschiedene andere Dramen verfasst. 512. СтеФ. СтбФановича Царв Урошв, трагедја. Ркп. 513. Несрет1.но племе, илити шта неможе охолостг и сво-елмб1е учинити? жалостно позоршце у 3 дМств. сочинш (по ориг. немецкомт. отђ СегединскогЂ негда Сен. Г. Арвддое отт> Велант. сочинИжомђ у ркп.) Антон. Арновл^вг. Ркр. 9 таб. 514. Виргиша или крвава жертва освобождешл, жал. позор. у 4 дМств. (по ркп. мадварскомт.) отт> Антон. Ар-новл$ва. У Буд. 1832. 8°. XIII и 92 стр. bb) Lustspiele. 515. Еман. 1анковича Терговци, комед1а у три акта, преведена сђ итаманскога изт. Карла Голдони. У Лаипцигу кодт» Г. ТаАбела 1787. 8°. 112 стр. Die Dedication an Ks. Joseph II. ist deutsch geschrieben, 'datirt zu Neusatz den 30. August 1787. 516. Еман. 1анковича БлагодарннА cbiht., сеоска вееела игра у едномг дМствш, ставлена на сербски. У Лаип-цигу кодт. Г. Таибела 1789. 8°. 72 стр. 517. 0скорбденБ1и младоженихг, една шалвива и увесели-телна коме.џа у 2 авлетк, ст> кбм. азнка на слав.-серб. пре-ведена и на стихове сдожена. Вђ Буд. градКг пис. кр. унив. 1803. 8°. 16 стр. 518. 1оак. Вуича Лкбовнаа завистг чрезг едне ци-пеле, весела игра у 1 дМств. Вг БудтгТ; нис. кр. унив. 1805. 8" 55 стр. 519. 1оак. Вуича СлегшИ мншв, една (sie) весела игра у 1 дМствш, ижд. Дам. Еаулшџв. Вт, Буд. градћ пис. всеуч. венгер. 1809. 8°. 75 стр. Angezeigt in den Vaterl. Blätt. 1811. 520. Никол. Месаровича Еомед1е. Ркп. 521. Моис. 1гнватовича Артело придворнвш шалвив-чина, позоршцна игра у 3 дМств., цреведена (ст, и4мец.?), ижд. Еонст. Еаудицш. Вт> БудимТ; јшс. кр. всеуч. 1813. 8°. 91 стр. 522. Mмх. Витковича Одкчо изђ Tpiccra, весела игра у 4 дМств. отт, I. Ф. 1ингера, сђ н$мец. на серб. езнкт. преведена. У Будиму 1830. 8°. 107 стр. 523. Вас. 1оанновича СигФридг и Геновева, жал. позоршце, соч. по н$мецкои исторш, у 5 дМств. У Будиму пис. унив. 1830. 8". 83 стр. 524. loa. C. Иоповича Лажа и Парадажа, весело ио-зоршите. У Будиму пис. кр. всеуч. 1813. 8°. 63 стр. 525. Петр. Вучерича Адвокатт, венеијанскШ, комегџа у 3 дМств. отЂ Еарола Годдони, са италиан. нреведена. Ркп. 1830. 526. Мид. Видаковича Благороднн! отрокт,, весела игра, св н$м. езнка на сербши преведена. Ркп. 527. „Ча (statt чича) Гавра" или касо паорг адвоката лагати учи, сеоска игра у 1 акту, соч. Антон. Арновл^вт,. Ркп. 5 таб. 528. „Колчакт," или нетву свакомт. да се допаднемт, али право да кажемгб, соч. Антои. Арновл^вг. Ркп. сс) Schauspiele. 529. Трагедокомедга содержацал бгб себк тринадесатЂ дМствш. Ркп. 4°. 62 стр. In der Bibliothek des Hrn. v. Jankovič in Pest. Die Handschrift wurde unter dem Erzb. Joannovič (welchem?) geschrieben. Im Prolog sagt der Vf., er wolle berichten, welche Könige in Serbien geherrscht und wie sie geendet haben, wie Serbien von den Türken unterjocht worden sei und sich endlich unter den kais. Schutz begeben habe. Ein eigentliches Drama ist es also nicht. Unter den Beilagen dieser Handschrift kommen eines Freiwilligen, Arsenij Popovic, Gratulationsreden an den Erzbischof Paul Nenadovič zw. 1794—1754, ferner kurze Nachrichten über das Kriegsheer in Böhmen und Mähren 1751 etc. vor. 530. Еман. 1анковича Зао отацгв-иевал1>ао сшгб. 531. Моис. 1гнватовича Агарг у пустини, драма ст, россшскогт. преведено. У Будиму 1801. 532. Ант. 10сиФ0вича Стрклци, хероическое позори-1це у 4 дМств., истинное приклгочеше вт> Россш во врема Петра Вел., соч. I. М. Бабо, ст> нКмецкаго азика нреведено на слав.-серб. Вб Буд. пис. кр. всеуч. 1804. 8°. 90 стр. 533. 1оак. Вуича Фернандо и 1арика, една авнал игра у 3 дМств., преведена ст> оригиналнаго аиглицкаго лзнка ка слав.-сербскш. У Будиму пис. кр. унив. 1805. 8°. 88 стр. 534. 1оак. Буича Награждеше и наказаше, едпа сеоска игра. Вт, Будимк 1807. 8". 79 стр. 535. I o a k. Ii у и ч a Крешталица, едно авно позоршце у 3 дМств., преведено св россШскаго и италш£(:ка го езнка. Лт. Будшгб пис. кр. всеуч. 1814. 8°. 115 стр. 536. Авр. Мразовича Челов^комерзостг и раскааше, позоршцна игра. Вг Будим$ 1808. 537. loa. C. Ноповича Милошб Обиличв, кначко нозо-ршце у 5 дМств. изд. 1ос. Миловукомг. У Вудиму пис. кр. унив. 1828. 8°. 116 сгр. 538. Еонстантина Пеичича Младенг и Добролгобг, примђш пргателства. У Вудиму писм. кр. всеуч. 1829. 8°. 196 стр. Es wurde davon eine Auflage von 1000 Exx. veranstaltet, aber diese reichten, nach dem Vorworte des Vfs., nicht hin, die herbeiströmenden Pränumeranten zu befriedigen. 539. (Лаз. Лазаревича) Владимирт, и Косара, драма у три акта, издао 1ос. Миловукг. У Будиму пис. кр. всеуч. 1829. 12°. 135 стр. 540. Мих. Витковича Жертва на смертх, позоршцна игра у 5 дКјиств., отт, Августа Кодебуа, er, н1шецк. на серб-скш езнкг иреведена, трошкомг Матице србске. У Будиму 1830. 8". 80 стр. 541. Павла Роже МихаАловича Крстоиосца или пу-TemecTBie у Палестину, позоршцна игра у 5 дМств., no irt;-мецкомг. У Будиму пис. кр. унив. 1830. 8°. 128 стр. Dieses Buch ist eines der merkwürdigsten in dem gesamm-teu serbischen Bücherwesen. In dem Pränumeranten-Verzeichnisse stehen nicht weniger als 1600 Abnehmer verzeichnet, und doch sollen während und nach Beendigung des Druckes noch 200 andere hinzugekommen sein! 542. C t e . Марковича Добросердечини сшгб, у 1 дМств. сб п1«м. прев. Ркп. 8 таб. 543. Mapк. 1елечича ДЗшица изг Мар1енбурга или вождское Фами.ли описаше, у 5 дМств. Рки. 544. Марк. Гелечича Окашшни или новоизбраннни кралв, у 1 дМств. Ркп. 545. Марк. I e л е ч и ч a ДобродБтелному токмо добро-д1Јтелв мазда естг, всадническое позоршце, у 3 дМств. Ркп. 546. Петр. Вучерича Два добра прктелва или трго-вацг ЈИонскш, драма Г. Бомарше, превед. са Ита.панскогЂ. Реп. 1830. 547. Веранг другв у Одимпискои игри, позоршциа игра у 3 акта из'в Метасшаск, превео сг Та.шнскогг Антон. Ар-новлјјвђ. Рки. 6 таб. 548. АтЈшусв Регулусв, позор. игра у 3 акта изт, Ме-тастаск, нрев. сђ Талкнскогг Антон. Арновл^вг. Ркп. 6 таб. 549. Сцшио Африканг иосле битке при Еанне, иозор. игра у 1 акта, сл> немецкогг прев. Антон. A p нoв д 1; в '(>. Рки. 4 таб. 550. Поб4да Елел1е, позор. игра у 3 акта изг Метаста-ciii, лрев. ет> Та.шнскогв Антон. Арновл^вг. Ркп. 4 таб. dd) Melodramen. 551. Авp. Мразовича Пастчрска игра со стихами, у едномг дМств., отђ X. Ф. Геллерта, на сербскш азв1кгв ttof« же образозгБ преведена. У Вудиму пие. кр. всеуч. 1803. 8". 48 стр. . 552. A e a н. H и к o л и ч a Аделаида алпшска пастирка, иозоршцна игра у 3 дМств., представлена трипутг у Ново-садскомг театру. Ркп. C. Prosa. 1. Dichterische Prosa. a) Romane, Erzählungen, Mährchen. 553. ВелизарШ Господина Мармонтела, академш Фран-цускаго евша члена, изг Францускаго на славенскш азнвљ преведент, (Иавломг 1улинцемг). Вг BieHHt при 1ос. отг Курцвекв 1777. 8°. 216 стр. Сг Фигурами.— 2. тиеневде вт> Бу-дим1; пис. кр. уиив. 1812. 8°. C'i> иконами. 554. Григ. Терлаича Идеа или мужеска и женска до-брод4телв, пов$стнаа новенскостг, нреведепа et н^мецкаго. Вгб ISicHirli при СтеФ. отђ Новаковичв 1793. 8°. 67 стр. 555. Григ. Тердаича Нума Помтшуст». В-б БудимТ. нис. кр. унив. 1801. 8°. 249 стр. Die grössere Hälfte dieses Werkes wurde schon 1795 in Wien gedruckt, die Vollendung aber durch den Verkauf der Typographie unterbrochen. 556. Никол. Лазаревича Животх и чрезвБ1чаина нри-клкчеша славнаго Англеза 1'обинсона Круссе отт> 1орка, соб-ственномљ рукомгб irtrobomj, списана, изђ н1!мец. преведена, Ч. 1. Бђ Вудим'1; пис. кр. всеуч. 1799. 8". 638 стр. 557. Ник. Лазаревича Иов^стт, древннхг Абдеритовг Г. Виландомг сочииенаа, ч. 1., кои 1., 2. и 3. кипгу у себи содержаетг, ст> нЋмец. иреведена. Вт> БудилгТ; градк пис. кр. унив. 1803. 8°. 352 стр. 558. Аеан. Стоиковича Еандорг, или откровете еги-петскнхг таинг. Вг БудимТ; пис. кр. всеуч. 1800. 8°. 87 стр. 559. Аеан. Стоиковича Аристидг и НаталЈа. Вт, Ву-дим$ дис. кр. унив. 1801. 8°. 175 стр. 560. II иico.r. Шимича Ариетеи и Cojit. Аценира, еги-иетскаи нравоучителнаа повФстђ, таже стихи o должности честнаго челов^ка, преводт. ст. Францускаго на слав.-серб. дзБ1кг ироизведенЂ. Tir. Будшгћ 1806. 8". 45 стр. 561. Никол. Шимича Турчинт. Абдалахг и Сербинг Сер-бославг, нравоучителнаа лов^стђ. У Будиму 1807. 8°. 71 стр. Es sind dieser Erzählung auch kurze gereimte Gedichte eingewebt. 562 HИe. Шимича Елисаветт> либо заточеници Сибир-ски. Ркп. 563. loa. Поповича Младшш Робинзонг. У Будиму 1807. 564. 1оак. Вуича Бертолдинг, преведено с% ита.пан-скаго. Iii. Будшкгб пис. всеуч. венгер. 1807. 8". 126 стр. 565. 1оак. Вуича МладШ Робинзонг, или една нара-воучителна нов-бстг ко нросвешешн) разума и поболшанш сердца за младолктну иностг, прев. св кбмецкогв на нашв матернни слав.-серб. езнкт,. У Будиму пис. кр. всеуч. 1810. 8". 398 стр. Angezeigt in den Vaterl. Blätt. 1811. 566. 1оак. Вулча Благородна и великодушна жена Лунара у Нерсш, една (sie) Ilepciitcca пои'1;стт> у разговоре списана и собее^дованк. У Будиму пис. кр. всеуч. 1815. 8°. 182 стр. 567. loa. Живковлча Иалмово листче, восточие пов$-сти ei, Г. Хердера. У Будиму 1808. Das Original ist: (A. Jac. Liebeskind's) Palmblätter, erles. morgenländ. Erzählungen für die Jugend, mit einer Vorrede von J. Gf. Herder. Jena 1786—1800. 8°. 4 Bdch. 568. Милов. Видаковича Усамлкнни гоноша. Bt Бу-дим$ пис. кр. всеуч. 1810. 8°. 226 стр. In Versen. liecensirt in Davidovic's serb. Zeitung 1816 N. 205—207. Antwort des Vfs. N. 232—235. 569. Милов. Видаковича БлаговонннА кринг ц$ло-мудреннш лгобве, либо страдателнаа пов^стђ Вел1шира и Бо-силки, на моралнмми поученми сочинена. Вђ Будим-ђ пис. кр. всеуч. 1811. 8". 330 стр. 570. Милов. Видаковича Либомирг у Елтауму, мо-ралнан повкстг. Вгб Будимк пис. кр. всеуч. Ч. 1. 1814. 8°. 347 стр. — Ч. 2. 1817. 8°. 308 стр. — Ч. 3. 1823. 8". 432 стр. Recensirt in Davidovic's serb. Zeitung N. 57—68. 571. M ii д ob. Видаковича Kaccia царица, или траве-зиранг (sie) ОктавЈант,, трошкомч, Матице србске. У Будиму пис. кр. всеуч. 1827. 8°. 252 стр. 572. Милов. Бидаковича Силоаш. и Милена, Серб-кинк у Енглезскои, повгћстт> морална и за благочувствителна сердца ромаитически изобрижено изђ едне самочувене припо-ведке. У Будиму iiitfi кр. всеуч. 1829. 8". 264 стр. 573. Ириклгочета Телемака снна Улиссева, Фенело-н o м i. Apxien. Камбреискимч. снисана, ст> Францускога преве-дена СтеФаномт. Живковичемг. У BiemiH у печ. loa. Шнирера 1814. 8(>. 602 стр. 574. Мих. Витковича Сноменг Милице. В'б Будим!; пис. кр. унгар. всеуч. 1816. 8". 93 стр. 575. Мих. Воаџи Живописацг, сатир. приповедка, прев. ет> греческогт.. In Davidovic's serb. Zeitg. 1818. N. 67 -68. 576. Георг. Магарашевича ОмергБ Авелква on. Геснера. Ркп. 577. Мил. Лазаревичв Соломона Геенера смрта Авелова. У Бечу 1820. 8°. Als Beilage zu Davidovic's serb. Zeitung. 578. Павл. Берича Агатонг, Виландово д1&лце, пре-ведено ст> Шмачкогг, ч. 1. У Будиму пис. кр. унив. 1820. 8°. 579. Павл. Берича Задигв или опредкчеше, источна приповетка, Волтеро†романЂ, по н^мачкомЂ преводу протолкованг, трошконг Матице србске. У Будиму пис. кр. всеуч. 1828. 8°. 137 стр. 580. Тисутва и еданг данг или ириповетке Солименине, 1. свезка. У Будиму пис. кр. всеуч. 1820. 8°. 140 стр. — 2. св. 1822. 8°. — з. св. шд. Петар-t 0еодос1евичв. У Буд. 1832. 8°. 150 стр. Angekündigt von Joh. Athanackovic, Bürger und Handels-mann in Sombor, in Davidovic's serb. Zeitung 1819 und 1821. Wird für P. Athanackovic's Uebersetzung gehalten; scheint es aber nicht zu sein. 581. II. M. (Нетра Матича) Соломона Геснера ДаФннсг. У Бечу у иеч. 00. Врмена 1826. 8°. 130 стр. 582. Тим. Илича Epßia принцеза африканска, трошкомг Еонст. Каулицш. У Будиму пис. кр. унив. 1827. 8°. 158 стр. 583. Евст. Михаиловича Цвета невинности, или До-бривои и Алевсандра. У Вудиму пис. кр. всеуч. 1827. 8°. 250 стр. 584. loa. C. Иоповича Bofi на Косову, или Миланг Топлица и Зораида, трошкомг Матице србске. У Будиму пис. кр. всеуч. 1828. 8". 228 стр. 585. Жив. Оеодоровича Описаше разнн живота нри-клгочешн воиводе сербскогв СтеФана 1акшича, пов^стх мо-рално-романтическа. У Будиму пис. кр. всеуч. 1829. 12°. 142 стр. 586. loa. Чокерлана Огледало добродбтели и в$рно-сти, или жалостна пршшоченш Драголиба и Лгобице. У Бу-диму 1829. 8°. 182 стр. 587. loa. Чокерлана Полмка Лгобичица. У Будиму 1830. 8°. 588. К. Г. Крамера Возарска д15вица, сг н$м. на срб-скШ прев. СтеФ. Марковичв. У Еарлмтадту у тип. I. Н. Претнера 1830. 8°. 182 стр. 589. Аеан. Николича Лгоба Миланова, една (sie) ро-мантическа пов^јстђ. У Будиму 1830. 8°. 119 стр. 590. Авр. Бранковича Сокрагв и нвегова чаша отрова. Ркп. Angekündigt für den Monat August 1830. 591. Bac. 1оанновича СветодигБ и Лепосава, една (sie) романтическа повкста одг времена Сте$ана Душана Силногг, 1602, имп. србскогт>. У Будиму пис. кр. всеуч. 1831. 8°. 112 стр. 592. Доминика Нисаровича Боле слепои. животг и приклгочешн, ет> Hf.M. прев. Ркп. (Roman.) 593. Дим. Сладисавдевича Нума Номншуав, прев. СЂ Франц. Ркп. 594. Мил. Лазаревича Илеменита и силна дмбовг. У Будиму 1831. 8". 595. Wieland's goldener Spiegel od. d. Kge von Scheschian, übers, von Jakob Geršic. Hs. b) Volksschwänke, Witzspiele u. s. w. 596. Мих. Максимовича Мални букварв за велику децу. Вт> BieHHls при СтеФ. отт> Новаковичв 1792. 8°. 47 стр. Alphabetisch zusammengestellte Einfälle, Maximen, Sentenzen, meist ironisch und beissend, oft treffend. Der Herausgeber soll sich haben verlauten lassen, dass der wahre Vf. dieses Büchleins Obradovič sei. Relata refero. 597. Ник. Шимича Начинт. пристопно шалити се. In Davidovic's serb. Zeitung 1814 N. 76 als erschienen angeführt. Am Schlüsse der Logik 1809 kündigte es der Vf. als „Шалитиса источниеђ, достопаматннхг и остроумннхт, рече-Hiä CT) сабрамемт,". 598. 1оак. Вуича Увеселителне басне Какасена снна глупогт, Бертолдина, раздфлене на разговоре и препов$дке, содержаце множество остроумни изреченм и пререката, от-в$та и хнтромнслш МарколФа, преведене св ита.панскоп, езнка на напљ слав.-серб., ижд. Дам. Каулицш. 1!т. Будимк пис. кр. всеуч, 1809. 8". 75 стр. Eine Ait italienischen Eulenspiegels. Angezeigt in den Vaterl. Blatt. 1811. 599. 1оак. Вуичв Истино и в$роатпо средство обога-тнти се и СВ010 кесу пунити. У Вудиму 1829. 8°. 28 стр. 600. Никол. Месаровича Разбибрига. У Будиму 1815. 8°. 601. Петр. Асс1марковича Приповедке o циганину. У Будиму (1815?) 8". 602. Бука СтеФановића (Караџића) Народне србске приповФдкв. У Вечу 1821. 8". 48 стр. 603. (Авр. Вранковича) Ноими забавнни календарв, у коемт. се свашта надази, али само опога пема, шго се тражи, ст. особитшгБ прилкжашемт, по хорпзонту злн жена израдао Винко Лозитв Астрологв. У Будиму пис. кр. всеуч. 1830. 12". 32 стр. — H a дј&рр 1832, L C. П. 1овапт, Сте-Фанг Ионовичв. У Будиму 1832. 12". 29 стр. 604. МитроФ. Алкича Обценароднна загатки. Ркп. 8°. 12 В1. (Bei mir.) 605. СтеФ. Марковича Смеи и спаванве, ст. ием. пре-ведено. Ркп. 2. Eigentliche Prosa: Lehrprosa. a) Reden. 606. Мих. Максимовича Иллирическш народг irr» памлтг Леополда II. миротворца на слав.-серб. лзбш,ј5. Вђ biehht при СтеФ, отђ Новаковичв 1792. 4°. 4 bl. Trauerrede auf Leopold's II. Tod. 607. Никол. Шимича Марка Тудлш Дицерона двана-деентт. (XII) избрашшхг рЈчеА, ст. лат. толковашемт,. Ркп. Bereits im J. 1809 zum Drucke fertig. S. des Vfs. Logik am Ende. 608. K o см. 1осича Собраше нг6еолиеихт. р1;чеи. У Бу-диму 1814. 609. Ур. Несторовича Олово ириликок» торжествено установлениа и по смнслу бдагоутробпш ресолутци царша вт> Вудим!; 26. Ноемв. 1815 заведеннл депутацш Фундусе на-родинхт» гр. н. зак. училшц г. управламнца и пр. Вт> БудимК; 1816. 4°. 7 стр. — Слово приликото воздвиженаго образа Его Велич. Нмп. Франца I. у сали сешоналнои депутацш Фундусе школске гр. н. зак. правшџа и пр. У Будиму 1817. 4°. 2 В1. 610. Павла Атанацковича Слово на праздникг ин-сталлапде кралв. педагог. института сербскогт> у Сомбору го-ворено. У Будиму 1817. 4°. 4 В1. 611. Навл. Геор1чевича Лазаревича Слово на деад> nociiiimeiiiji хоругви гражданскаго милитарства свобод. и кралв. града Темишварскаго. У Будиму 1818 (letzte Ziffer überdruckt;. 8". 8 стр. Serbisch und deutsch. 612. Мих. Боаџи Ономинан!; Исократа кђ Димоиику, прев. сђ Греческогв. In Davidovic's serb. Zeitg. 1820 N. 11—13. 613. Аеан. Влаховича Слово предт. преподавашемг физики и пр. Als Beilage zu Davidovič's serb. Zeit. 1820 N. 81. 614. Мои. Игнватовича Ланегирик-в Вго Велич. Имп. Франца I. Ркп. Die Bede wurde bei einer Schulfeierlichkeit gehalten. b) Briefe. 615. Милов. Видаковича Љобовг кг младои Музи сербскоА, er. предложеннми писмами, код е er. латинскогв езвгка за тоггостт, своего рода на свои превео и иосв;то Гр. Конст. Еаулицш, кои за печаташе платити усердствова. Вт, Будимк пис. кр. всеуч. 1813. 8". 158 стр. Lateinisch und serbisch. 616. Досит. Обрадовича Нисма, скуто и на св^тђ издао Г. М. (Георг. Магарашеричв), трошкомг Матице сербске. У Вудиму пис. кр. всеуч. 1829. 8". 126 стр. Mit dem vorgesetzten Facsimile von Obradovic's Hand. In allem 43 meist kurze Briefe. Angehängt sind drei Lieder und fünf kurze geistliche Reden, die Obradovič in Dalmatien gehalten. c) Dialog. 617. 9еодор. Иавловича Виландове симпаие или разговори мудрогг npiäTe-лва са сроднввгв душама. У Вудиму 1829. 8°. 112 стр. D. Mengschriften in Versen und Prosa. a) Vermischte Schriften einzelner Verfasser. 618. HcTOpia Синдипн ФилосоФа, преведена ев греческаго на слав.-серб. езвпгв Вгг. Будгогђ 1809. 8". 96 стр. Abgeschmackte Anekdoten über Weiber, Gedichte etc. Die Vorrede ist unterschrieben Г. M. (Georg Mihaljevič?). Unter den 6 Gedichten sind einige, von M. B. (Milovan Vidakovič). Auch ein entstelltes gereimtes serbisches Volkslied. — Angezeigt in den Vaterl. Blätt. 1811. 619. СтеФ."Живковича Благодј&тедна Муза или чув-стиоваик и МБ1СЛИ кг изображешм сердца и кг укратент душе собране, книга 1. У Бечу пис. 1о. Шнирера. 1815. 8°. 356 стр. 620. Петр. Стоишича Еликонт. или средство украше-нш душе и усовершествовата човеческогЂ, по Григ. Рихтеру Горлицт, 1. частг. УБудиму 1827. 8°. 198 сгр. — 2. частг 1829. 8°. 103 стр. Meist kurze moralische Aufsätze; am Ende Bruchstücke aus der allgemeinen Weltgeschichte, Charakteristik der Völker und Bäthsel. 621. loa. Стеича Забаве за разум-в и серце, 1. часга. У Вечу у тип. конгр. Мехитариста 1828. 8°. 220 стр.—2. частг. У Будиму 1831. 8". 258 стр. Der 3. Band unter dem Titel: Саборг истине и науке. У Веограду у кикжеско-србскоА кнби-гопечатнви 1832. 8°. 224 стр. Vermischte Aufsätze zur Belehrung und Unterhaltung: Abhandlungen, Erzählungen, Mährchen, Fabeln, kurze Auszüge aus ausländischen Werken unter 7 Ueberschriften. Der 3. Band enthält S. 179—224 sechs epische Volkslieder. Der Druck ist sehr schön. Die erste Auflage, ohne гб und ii, wurde wegen dieser Schreibweise confiscirt und das Werk auf Kosten des Fürsten umgedruckt. 622. Г. JI. (reopria Лазаревича) Дветве, сочинеша и преводи за поучеше, увеселеше и забаву, 1. свезка у Бу-диму 1829. 12°. 84 стр. — 2. св. 1829. 99 стр. Erzählungen, Dramen, Gedichte, Räthsel, Volkslieder usw. 623. Србши Родолгобацг уредвенв Василлогв Чокер-.1 и н o м 'in Частг 1. у Будиму слов. кр. всеуч. 1832. 8°-160 стр. Safafik. Literaturgeschichte. III. Band. 28 b) Periodische Schriften. 624. (Зах. ОрФелина) Славено-сербши Магатџшг, т. е. собраше различннхг сочиненш и преводовг кт> ползф и увеселе-iiiio служашдхг, томг liä ч. 1а. Вђ Венецш irr, тип, Дим. веодош 1768. 8°. 95 стр. Mehr als dieses erste Heft ist nicht erschienen. — Am Ende stehen Becensionen einiger neuerschienenen serbischen Werke. 625. Месечна и тримесечна сочшенк за воздЗЈлаше ума и облагорождеше сердца премиле и прелкбезне кшости серб-ске. Вг БудшгУ; 1815. 8°. Три свезке 192 стр. Von Job. Berič, aus Weiss's Kinderfreund übersetzt. 626. ЈИтокисђ србскш. У Буднму 1825—1831. 8°. Im J. 1825 erschienen 3 Hefte; hierauf regelmässig alljährlich 4 Hefte. Begründet und angefangen von Georg Magara-ševič, der es bis zu seinem Tode 1830 fortführte. Hierauf übernahm die Iledaktion zuerst Joann Hadžič, dann Theodor Pavlovič in Pest. Der erste Jahrgang erschien in C. Kaulitzy's, die folgenden im Verlag der serb. Matica. 627. Иавл. Стаматовича Сербска пчела lun новни цв$тникђ за годт, 1829 и пр., сђ различншгБ драге пародио-сти, душевногт, увеселеша, забаве умне и словесности србске цвФтвемг засадвеиг и обдбдаиЂ (Павломд, Стаматовичемг), трошкомг Матице србске. У Будиму 1829—1830. 8и. 1 св. ...стр.— 2. св. за год. 1831. 151 стр.— 3. св. за год. 1832. 134 стр. — 4. св. за год. 1833. 175 стр. Eine unreife Nachahmung des Љћтоиисв. c) Taschenbücher. 628. Дjiм. Давидовича Забавникт. за годину 1815. У Bienn hис, loa, Шнирера 1815. 12". 167 стр. — 1816. 262 стр. — 1819. 239 стр. — 1820. 226 стр. — 1821. 174 стр. Die Jahrgänge 1817, 1818 sind nicht erschienen. 629. Забавникт, за 1833 годину, сочинЗше Д и м и т p i и Давидовика Секретара кнажескога и чдена ученога Кра-ковскога друштва. У Београду у кнажеско-србскои печатнви трошкомт. Глигорш Возаровића. 16°. 223 S.+12 Bl. Nachstücke. Kalender, Staatsschematismus, Taschenbuch, Pränumerantenver-zeichniss, Censuredikt, Bücherverzeiclmiss. Druck sehr schön.— Забавникг за 1834 годину. У Крагуевцу. 16°. XXII+243 стр. 630. Вука СтеФановика Караџика Данида, заба-вник за годину 1826. У Бечу у штамп. ерм. ман. (1825). 12". 22 и 132 стр. — 1827. 162 стр. — 1828. 248 стр,— 1829 (у Бу-диму). 65 стр. 631. Дим. Тирола Банатскш алманахг за годину 1827. У Будиму 12°. 1828. 1829. 632. (Аеанас. Николича) Ружица за годђ 1827, тру-домг и трошкомЂ Конст. Каулидш. У Будиму 1826. 16°. 78 стр. — 1828. 78 стр. — 1829. 64 стр. — 1831 (у Бечу кодђ 00. Мехитариста) 79 стр. Auf das Jahr 1830 ist keine Ружица erschienen. — 3. л1>то 1832 y Бечу 16u. 79 стр. 633. Taiiia за годину 1829 одђ I у л i a h е Радивое-вичв рожд. 1Иатовичв у Иешти. Вт> Будајб пис. кр. всеуч. (1829). 16". 58 стр. Kurze prosaische Aufsätze, hierauf einige Oden und Lieder. 634. (loc. Миловука) Луна за годину 1831. У Будиму пис. кр. всеуч. 1830. 12". 126 стр. Mit Beiträgen von Basil. Čokerljan, Budimirovič u. a. Die Fortsetzung dieses Almanachs wurde, des Kalenders wegen, auf Betrieb der ofner Univ.-Buchdruckerei, untersagt. 635. Бкоградска Лира. Перва година. Изд. трошкомЂ Глигор. Возаровика. У Б-fcorp. у кн. срб. кнвиг. 1833. 16°. 10 В1. 27 S. Auf den ersten 10 Bl. Kalender aus dem Zabavnik. Dann 20 geistliche Lieder (п!>ене духовне). III. Geschichte und Geographie. A. Geschichte. 1. Hilfswissenschaften. a) Mythologie. 636. ЕФрема Лазаровича (sie) Содружрство дре-bhhxtj Боговђ. Вђ Венецш пием. Панн беодомн 1810. 8°. 138 стр. Solarič bemerkt zu diesem Buche: Како e y н4ки книга богапе заг.шпе, него содержаше, тако е у ове обратно: со-держава се у нвоА шце краткаа ncTopia o разорент Трои, и похвала великому греческому философу Сократу. Das Buch enthält: Vorrede über Erziehung; S. 1—44 Mythologie der Griechen und Börner in alphabetischer Reihenfolge der Gottheiten; S. 45—80 Erzählung von der Zerstörung Troja's, und S. 81—138 Lobrede auf Sokrates. Im J. 1828 kündigte K. Kaulitzy ein Содружество дре-вннхг Боговг, angeblich als ein neues Werk an; es war aber eine blosse Buchhändlerspekulation, und es erschien nichts. 637. Васил, Дамановича Bf.pa древности, 1. часта. У Вудиму пис. кр. всеуч. 1817. 8°. 208 стр. Mit Abbildungen. Die 2. und 3. Abtheilung sollten zusammen erscheinen. b) Heraldik. 638. СтсматограФ1!1, иже вђ вкчнуго паматг благополуч-наго потверждеша свнтМшему и блаженМшему ГГ. ApcemioIV., АЕпу BCisxT) Сербовг, Болгаровт,, западнаго BoMopia, Далмацш, Боснн, и Ободунаа и цклаго 1ллирика HaTpiapxy, Гну Гну милостивМшему носвшцена ХристоФ. ЖеФаровичемт. илли- рическо - расшнскимт. обнџимг зографомг. У Шенни, 9ома МесмерЂ сечецг .^ЛФМЛ. (1741), окт. ка (21.) 4°. 42 л. Das Ganze, Wappen und Text, ist in Kupfer gestochen. Es scheint eine Uebersetzung zu sein von: P. Ritter Stemmato-graphia sive armorum Illyricorum delineatio, descriptio et restitutio, cum iconibus, s. 1. et a. in 4°. 81 pag., oder von: Ej. Stemmatographiae lllyricanae liber I., editio nova auctior. Za-grabiae 1702. 4°. 16 fol. 2. Eigentliche Geschichte. a) Politische Geschichte, aa) Allgemeine Welt- und Völkergeschiclite. 639. loa. Maeie Шрека Свемирна nexopia, преведена I. B. (I o anно мђ Беричемг). У Будиму пис. кр. всеуч. 1820. 8°. 3 свезке 282 стр. 640. Павла Кенгедца Всемирнаго збнтпгеловш часта 1. Вт> Будим'1; градК; пис. кр. всеуч. 1821. 8°. 329 стр. 641. Георг. Лазарев. Зорича Краткое руководство Et познант всеЈирне ncxopie, за славано - сербску iohocxt«. C. Петерб. BT) тип. имп. воспит. дома 1826. 8°. 222 стр. 642. Авр. Бранковнча Ирегледт, и лј&точисленно озна-чеше у царству itcxopio свемирне одх почетка света до да-наст>, У Будиму пис. кр. всеуч. 1828. 8°. 643. Георг. Магарашевича Ератка всемирна iiCTopia, трошкомг Матице србске. У Вудиму 1831. 8°. 155 стр. 644. Павл. Атанацковича Всеобца JiCTopia по Пе-тиску. Ркп. 645. 1ак. Герчича Всемирна ncxopia. Ркп. bb) Besondere Geschichte. a) Geschichte einzelner Zeiträume, Völker, Ereignisse. uct) Slaven. 646. Bac. Петровича HcTopia o Чернои ropt. Bi. Mo-скв$ 1754. 8°. (Smirdin's Raspis N. 239.) 647. Алекс. M o p в a и a Преходшцее изв4сие o Илли-])иц;1; древнаго и среднаго времене. Ркп. л. 1755. {Engel Geschichte von Dalmatien. П. 158.) 648. IIaвлa 1улинца Краткое введеше in, icTopiro про-изхождеша слав.-серб. иарода, бнвшихт, вт> ономг Влад4телевг Царевт., Деспотовг, или влад^телннхт, Кназевт. сербскихв, до времене Геории Бранковича, носл1:диаго Деспота сербскаго, сочинено и и:п, разннхт. авторовт. нотами изаснено и np. Б. о. м. (вг Вонецји 1п> тии. Дим. Оеодос1а) 1765. 8°. 189 стр. Die Vorrede ist datirt Wien 1765 den 3. August, und dedicirt ist das Werk an Simeon Černovič von Mača, Kapitän im Ismailov'schen Leibgarde-Regiment. Die erste Reihe der serbischen Regenten ist genommen aus Dufresne, die zweite aus Diokleas, von Vševlad bis Radoslav 46 Fürsten; dann folgt S. 48 die dritte Reihe, enthaltend die Fürsten aus dem Nemanjischen Hause; S. 97 Reihe der serbischen Despoten. S. 161 Extra et aus den Privilegien. Das Ganze ist ein Auszug aus Brankovič's handsclir. Geschichte. Engel IV. 12. Čaplovič führt in seinem Buche: Slavonien und Kroatien II. 292 „Julinac Serbische Gedichte 1802. 584 S." an. Allein ein solches Buch kennt niemand, und höchst wahrscheinlich ist das Wort „Gedichte" aus „Geschichte" entstanden. Woher aber die Jahr- und Seitenzahl ? 649. Краткаа Серблш, Pacciu, Боснм и Рамн кралевствг ncTopia, по плану Вилхелма Гуери и 1оанна Tpav и по иннхђ ученнхт, Англезовт, устроешш, и изг 55. тома обцественнна исторш изатаа, и ст. н^мецкаго на славенегав избтеђ преведеннан, и краткими примКЈчашами изасненнаа 1о-анномг Раичемг ApxiM. Вт> BieHfffc при б. Г.-ОтеФ. Нова-еовичб 1793. 8°. 227 стр. 650. 1оанна Раича ÜCTopia разннхг славенскихт, на-родовг, наипаче Волгарт., Хорватовг и Сербовт,, изт> тмн за-бвешл изатад и во стЉтт, историческш произведеннаа. Вт, Bieiint при б. Г. СтеФанК: Новаковичг,, частг 1. 1794. 8". 496 стр. — Ч. 2. 1794. 702 стр. — ТЈ. 3. 1794. 363 стр.: — Ч. 4. 1795. 446 стр. (ausser Index). — 2. изд. Bi, Будим!; пис. кр. вееуч. 1823. 8°. 4 ч. Die Beilagen des 4. Bandes sind auch besonders ausgegeben worden. (Vgl. 688.) Raič endigte sein Werk im J. 1768 zu Neusatz. S. Bd. IV. S. 206. Der 1. Band wurde in St. Petersburg nachgedruckt 1795. 4".; der Nachdruck der übrigen Bände wurde aber untersagt. 651. loa. Раича Собраме изђ neropie сербске. 12°. Ркп. Materialien und Excerpte, vor der Abfassung der serb. Geschichte gemacht. In der Metropolitanbibliothek zu Karlovic. 652. Аеанас. Нешковича IIcTopia сдавено-болгарскогг народа, изт. Г. Раича neropie и н1;кихт> историческихг книгт, составлена, и простнмг нзб1комгб списана за сниове отечества. Вт. Вудим4 пис. кр. унив. 1801. 8". 229 стр. Eine 2. vermehrte Ausgabe desselben Buches kündigte der Vf. den 1. Aug. 1824 an; aber sie ist unterblieben, weil derselbe von anhaltender Augenkrankheit befallen wurde. 653. Cep6ie плачевно паки порабоцеше л$та 1813, зацо и како, у разговору порабоЈцене матере ст. родннмЂ еднвшт. шномђ своимг, коему оставла посл$днее свое завЈлцате. Вђ Млеткахг у Нане 0еодос1ева 1815. 8°. 105 стр. Für den Verf. wird P. Solarič gehalten; andern sicheren Angaben zufolge war es ein gewisser Radonič aus Serbien, und Solarič blosser Herausgeber. Am Ende des sehr interessanten Details über die damaligen Verhältnisse des Schriftstellers steht ein Brief an Solarič, datirt aus Mitrovič 17. Februar 1815, und unterzeichnet Živko Skiptrovič, pseudonym. — Eine neue Bearbeitung in der Handschrift 4°. 105 S. besitzt J. Milovuk in Pest. 654. Дим. Давидовича ДФаша кг исторш србскога народа. У Bienn у печ. ч. о. Брмена 1821. 16°. 174 стр. Mit einer kleinen Karte. Eigentlich der 2. Theil des Zabavnik auf das J. 1821, aber auch einzeln ausgegeben. 655. Павла Соларича Почетагв Славенскогв рода. Ркп. Vgl. ЈВтописб срб. III. 129. 656. Милов. Видаковича IIcTopia србскога народа, частЂ 1., до времене Дара Душана. Рки. 4°. 39 Bogg. 657. Георг. Магарашевича Heropia славенскогг и србскогЂ народа. Ркп. Unvollendet: blosse Bruchstücke. ßß) Andere Völker. 658. 1устина iiobIjcth Филшшичешн, славено-сербскимт, нзнкомг одареннш! Бвтимiемt 1оанновичемгв СС. НН. и Лгобомудр. вг Велико - Варадскои Наукв Академш бившимг слшцателкмт.. Ркп. 8°. Ч. 1. 374 стр. — Ч. 2. 375—619 стр. Ausserdem ein reichhaltiges Namenregister. 659. Евт. 1оанновича IIcTopia кралевства венгер-скаго. Ркп. Aus dem Lateinischen übersetzt. 660. Павл. Соларича Истоветностг Скита и Сармата. Abgedruckt in Л^топ. срб. I. 163. II. 126. 661. Римлаии у Шнанш, по енисант Ватсона Англича-нина нреведено на сербши е.чвткг. чрезг Саву отт, Тгокели, сђ прим$чапкми и краткимт> додаткомт. правила и упражне-Hia военнаго, управлемл сражешахг и укреплеша м^стахг. Вђ Будшгк градК; пис. кр. всеуч. 1805. 8°. 92 стр. 662. Конст. Маринковича Откровете Америке, 1. часгв, ст> нкмецкогг преведено. Вђ Будтгб пис. кр. всеуч. 1809. 8°. 254 стр. 663. Ник. Шимича Взапе Герикона, преведено сг Фран-цузскаго. Рки. 664. Ник. Шимича ОбверннхЂ у Турскои рати, Пасман-Оглу у Видину, и ЦариградскЉ-б посданиковт, прхемлеша оградн. Ркп. Am Ende der Logik des Vfs 1809 angekündigt. 665. (Димитр. Исаиловича) Предложеша HCTopie прагматическе кралв. унгарскогг, на коа су у кралв. пред. заведенш Св.-АидреискоЈГБ м. Априла 1814 и;п> преподавашл Дим. 1саиловича приликомг лвногђ испнта отвктствовали. У Будиму 1814. 8°. 16 стр. Gewöhnliche Theses. 666. 1оак. Вуича Слава Наполеонова, како главнаго военачалника. Б. о. м. и г. (у Будиму 1814). 8". 15 стр. 667. (1оак. Вуича) Жалостно возврацеше Французовт> м:п» Poccie, сл. немедкаго на сдав.-сербскш езнгв издано Па-вломђ Милинковичб иначе Филковичб. У Будиму пис. кр. всеуч. 1814. 8°. 31 стр. 668. Пантел. Михаиловича 11овг1;стт, o конечномг изгубленш д^лаго Французскаго воинства у сбвернои стран$ сбБ1вшемЂ са лкта 1812, изб оригината Г. Константина Па-вловича иреведена. У Будиму 1818. 8°. 34 стр. 669. Георг. Магарашевича HcTopia наиважнш ло-литичнн Европеиски приклгочеша отт. BieHCuon, мира 1809 до 1821. У Вечу у печ. содруж. Мехитар. 1828. 8°. 230 стр. 670. Авр. Бранковича Bot кодг Наварина или разо-реше турске Флоте, из немачкогт. у сербскш е.чшп, превед. У Вудиму 1829. 8°. 38 стр. 671. Авр. Вранковича Цариградт. или Hcxopia рата русшскогг са Турци. Ркп. ß) Biographien, or«) In Sammlungen. a) Slaven. 672. Сав. Продановича Biorpa$ie славнн Србалва. Ркп. Der Feldmarsehallieutenant S. Prodanovič hat, nach Versicherung mehrerer glaubwürdigen Personen, diese Biographien ausgezeichneter Serben geschrieben; die Hs. soll in Karlovic vorhanden sein, ich habe sie aber nicht gesehen. Vgl. auch JM-топист» срб. I. 42. 673. Никол. Шимича Пконостасг слашшхг и храбршхт> лидг. Вг Вудоогб град^ пис. всеуч. венг. 1807. 8". 138 стр. Enthält folgende kurze Biographien: Peter der Grosse, Katharina II., Stanislaus August, Potemkin, Suworow, Košciuszko. 674. Евт. Иоповича CBec.iaBie или панееонг, 1. свезка, издао Ioc. Миловук. У Будиму пис. кр. всеуч. 1831. 8°. 44 стр. — 2. св. 45—100 стр. — 3. св. 3 Bogg. Leben Dusan's und als Einleitung „ПочетакЂ изображеша Србалва". Im 2. Heft: Carj Lazar und Marko Kraljevič. Im 3. Hefte. Miloš Obilič, Jug Bogdan und die neun Jugovičen b) Nichtslaven. 675. Евт. 1оанновича Новни Плутархт., или краткое описате славнМшш лгодш CBiro народа, отђ древнМши вре-мена до данасв по Бланшару и Шиллеру свободно пре-ведент. и новнми 6iorpa$iaMH умножент», 1. частт,. Iii. БудимЈ; пис. кр. всеуч. 1809. 8°. 420 стр. Der 2. Band war 1830 zum Drucke fertig. 676. Мил. Светића (loa. Хаџнћа) Преводн im, Eop-miia Неиота, y ЈГбтоп. срб. X—XV. ßß) Einzeln. «) Slaven. 677. Житае и славнш д1&ла Государа Импер. Петра Ве-ликаго самодержца всерошискаго ст. нредположешемт. краткои геограФическои и политическои исторш o россШскомт, царств^, ншгб nepB'fee на славенскомг азшЉ снисана и издана. Ii i, Benennt BT) тип. Димитрк беодосш 1772. 4°. 1. ч. 400 стр. — 2. ч. 368 стр. (Der 2. Band in dem von mir benützten Ex. war defect.) Nach Taube's Beschreibung von Slavonien und Sirmien II. 17 und nach der Versicherung einer unterrichtet sein wollenden Person war Zach. Orfelin der Vf. dieses weitschichtigen Werkes, was mir jedoch sehr unwahrscheinlich ist. Doch schreibt es ihm auch Horanyi III. 707 zu. Orfelin soll daran 9 Jahre lang gearbeitet haben. — Eine zweite, vom Fürsten M. Ščerbatov und W. Trojepolskij besorgte, verbesserte Ausgabe erschien in St. Petersburg 1774. 4°. 2 Bde. 678. Дим. Досит. Обрадовича Животг и пршгличе-ша. У Лаипцигу 1783. 8°. 126 стр. Eine Autobiographie. Becensirt in der Allg. Lit. Ztg. 1785. 679. Никол. Лазаревича Пов$стђ жипа славнаго рос-сшекаго Фелдмаршала Суворова Римнискогт.. У Будиму. 1799 (1804?). 8°. 680. Герас. Зелича Житае, сир!;ч1> рождеше, воспи-сташе, странствоваша и различна по свету и у отечеству приклгочеша и страдаша. Вт> Будим^ пис. кр. всеуч. 1823. 8°. 643 стр. Eine Autobiographie. Ausführlich reneensirt in den Wiener Jahrb. d. Lit. 1826. Bd. 26. 681. Вука СтеФановића Еараџика Жике Ijoplja Арсенијевика Емануела россијско-имп. Геиераллајтнакта и ир. У Будиму нис. кр. всеуч. 1827. 8°. 110 стр. 682. Бука СтеФановика Еараџика Милош Обре-HOBMh кнваз Србији, или грађа за српску историју нашега времена. У Будиму 1828. 8". 203 стр. Dieses Werk erschien früher in einer russischen, aus der Handschrift des H. Karadzic entnommenen Bearbeitung: Жизнб и подвиги кназа Милоша Обреновича, верховнаго вожда и пред-водителл народа сербскаго. Bi, Санктт» - ИетербургИ вт> тип. H. Греча 1825. 8°. XXII и 118 стр. Die serbische Ausgabe unterscheidet sich in mehrfacher Beziehung, besonders durch Beilagen, von der russischen. 683. Васид. 1оанновича lieropia Нетра Великогт., первог б Императора и Самодержца Pyccie. У Еарловцу у тип. I. Н. Иретнера (1832). 8°. 270 стр. b) Nichtslaven. 684. (Георг. Магарашевича) Нове историческе па-матодостоиности живота Наполеона Бонапарте, преведено et немецкогт. езнка. У Будиму пис. кр. уиив. 1822. 8°. 152 стр. 685. loa. Ст. Поповнча Животђ и витежка воеванва славногг кнеза Епирекога Двурдва Кастршта Скендербега, трошкомгБ 1ос. Миловука. У Будиму пис. кр. всеуч. 1828. 8°. 127 стр. S. 75—127 stehen einige Lieder über Skenderbeg aus Ka-čič's Sammlung. 686. Никол. Шимича Александерг ВеликШ или грече-crie MOHapxie иовјјстг, сг Франиускаго но Миллоту прев. Ркп. Der Uebersetzer schenkte die Handschrift der somborer Bibliothek, und P. Athanackovič kündigte in Davidovic's serb. Zeitung 1818 N. 33 den Druck derselben an: bis 1831 war aber nichts erschienen. 687. Никол. Шимича Езопа жизни оиисаше. Ркп. Bereits 1809 druckfertig. S. des Vfs. Logik am Ende. co) Materialien zur Geschichte. a) Akten, Diplome. 688. loa. Раича Прибавлете содержаш,ее важнаа пис-меннан доказателства кт. изаснен1и истор1и славанскихЂ на-родовг. Б. о. м. (вђ BieHuifi при СтеФ. Новаковичв) 1795. 8°. 446 стр. Ist eigentlich ein Anhang zum 4. Bande der Geschichte desselben Vfs. (vgl. oben N. 650), der mit demselben, aber auch besonders verkauft wird. 689. Пав. Соларича Обаснеше снимку подлиннаго ди-плома СтеФана Дабише Ералва Сербскаго, данаго жупану Водкомиру Семковичу 1395 Maia 17. Вг Млеткахг 1815. 8°. 23 стр. Mit dem in Kupfer gestochenen Diplome auf einem grossen Bogen. ß) Zeitungen. 690. СтеФ. Новаковича Славено-сербжа в1ћдомости. Bb BieiiH'l;, отт. 28 Декемврји 1792 до конца (?) 1794 л1;та 4°. 691. Дим. Давидовича и Дим. Фрушича Новине сербске n.tb царствумцега града Bieirne отђ 1. Августа 1813 до 14. Февруар1а 1822. 4". Zuerst, vom 1. Aug. 1813 bis 23. Mai 1816 von Dem. Davidovič und Dem. Frušič gemeinschaftlich, dann von Davido-vič allein redigirt. b) K i r c h e n g e s c h i c h t e. aa) I ni Allgemeinen. 692. СтеФ. Вуановскогг Ератка церковнаа исторЦ сг россШскаго на слав. азнкг превед. Вђ Bieiurfi при СтеФ. Новаковичв 1794. 8°. (Sopikov N. 445.) 693. Навл. Еенгелца Церковнаа ncTopia. Ркп. bb) Einzelne Parcellcn. 694. Зах. ОрФедина Краткое наетавлеше o синодКј 1757. 695. loa. Раича Описаше пр1емленшт> отч, восточне церкве соборовт,. Ргси. 696. Житае св. сербскихт, просв1!тителеи Симеона и Сави, сиисаное Дометашомт, геромонахомг Хиландарскгогв, сокраце-ноже и очшцено Еирилломг Живковичемг. Вђ Biem-rfc пис. СтеФ. Новаковича 1794. 4". 76 стр. 697. Нсторпческое раземотреше воироса, еств ли хри-ciianci'BO в'в Бохемш и Моравш чрезв Мевддоа по учеиш гречеша или латинекк церкве введенно, отђ Христ. Сам. Смида Пароха in, EeitnrcBxaibrö (прев. cri, Hf,M. Петр. Ие-тровичв). В'в Будим^ пис. кр. унив. 1796. 12°. 110 стр. 698. Ераткаа нојЉсгб o обцежителиомв монастир$ 1е-сич Ц cyjucM'i, нт, Bauart ТемишварстЉмт., o его начадф и нри- вдтченш», ort 1225 даже до 1797 д$та. Вђ Бидим4 пис. кр. унив. 1798. 8°. 19 стр. Der Vf. könnte der Arch. Vikentij Lustina sein. Es enthält durchaus nichts erhebliches. Dass der Anfang des Klosters bis 1225 hinauf reiche, wird nur nach Hörensagen angenommen und durch keinen geschichtlichen Beweis bekräftigt. Das Kloster besitzt keine Alterthümer. 699. IIonlJCTT) o MomiCTiipl; Златиц^. У Будиму 1798. 8°. 13 стр. 700. Викент. Ракича IIcTopia монастира Фенека. Вг ЕудтгТ; пис. кр. всеуч. 1799. 12°. 19 стр. 701. Жи-ria св. мучениковг новмх-г, временг, прев. сђ греческ. на слав.-серб. езшт, Вик. Ракичемг 1799 л. Ркн. 4". 323 стр. Im Kloster Fenek. Autographon. Der erste: 1оаннт, Tpa-пезунскш 1492, der letzte Teoprie 1796. 702. 1оанна Милковича ИовЂстђ o монастир^ Вои-ловиц$. Вт> ВудгогБ 1801. 8°. 703. Истиинан noBtcTi o Кирилл!; и Мееодш, и o изо-врћтенш богоданннхг кириллическихт. и славенскихг нази-ваемнхт, нисменг, составленка еллииски отђ Св. ОеоФи-лакта ApxienncKona Болгарскаго, обрЂтаемаже естг во св. монаст. ХиландарскомЂ, и во вс$хђ прочихг св. горн мона-стирехг, преведенаже гЉоимт. родолмбцеш, (Д i o н и c. Ио-повичемх) на простни слав. - сербши езикг. Вг БудимК; град1з 1823. 8°. 67 стр. c) Culturgeschichte. аа) Geschichte der Literatur. 704. Иавл. Соларича Поминакт. книжескш o слав,-серб. вт, Млеткахт, печатанш, великому и благословесному слав.-серб. народу и мудрнмт. его свакога звата предстате-лемг и просв^тителезп.. Вт> Млеткахг пис, Uaae Оеодоаа 1810. 8°. 86 стр. 705. Григ. 1акшича 0 заведенш препарандски школа у С. Андрш 1812. (У Буд. 1812?) 706. loa. Шоковича Житае Взопово сђ придаткомх н^коликихг баснеи изђ превода Г. Cepria Волчкова, превед. сђ россшск. на слав.-серб. езнет.. Вг Будим-fc 1814. 8°. 126 стр. 707. Лаз. Боича Паматнивљ мужемг у слав.-сербскомг книжеству славннмЂ, вг жертву признателности и благода-peHia водруженг, 1. частг. (Вђ Biennt.) 1815. 8". 113 стр. Die Fortsetzung ist unterblieben. 708. Ioc. Миловука Зачатае и истинно осиоваше Ма-тице сербске по хронологическомт» разлогу в4рно и неко-ристно потомкомг написано. У Будиму пис. кр. всеуч. 1829. 12°. 36 стр. 709. Ioc. Миловука Нротакт. за тодковате и красну ону кулу у селу, кое е у Л$топису част. 18. напечатано. У Будиму 1830. 8°. 52 стр. 710. Лук. Мушицкогв Биб.иографја сербска. Ркн. bb) Geschichte der Industrie. 711. Дим. ИсаАловича Ilcropia трговине одг почетка света до наши времена, како е по свету и у свима царствама расла и оиадала, и до чега е данасг дошла. У Будиму ллс. кр. всеуч. 1816. 8°. 462 стр. B. Geographie. 1. Erdbeschreibung. a) Allgemeine. a) Mathematische. 712. Васил. Булича ЗемлеописаМа всеобгцегг частг прва; землеописаше матиматическо, ижд. Гдр. Дим. Ридби-скогђ. У Будиму нис. кр. всеуч. 1824. 8°. 224 стр. Mit 3 Kupfertafeln. Das ganze Werk sollte aus drei Abtheilungen, nämlich der mathematischen, physischen und politischen Erdbeschreibung bestehen. Letztere wurde zuerst in Davidovic's serb. Zeitung 1821 N. 16 angekündigt, darauf, nach geändertem Plane und nach Erscheinung der ersten oder mathematischen Abtheilung, aufs neue im Aug. 1824 angekündigt. Indess kam der Druck dennoch nicht zu Stande, und der Vf. starb darüber. — Die mathematische Erdbeschreibung ist aus dem Deutschen übersetzt, wiewohl dies der Vf. verschweigt. ß) Physikalische. 713. Григ. Лазича Teorpa$ia Физическа по наиновшмг аукторма за Срблве саставлена. Ркп. Angekündigt auf Pränumeration 1827, aber nicht erschienen. y) Mathem.-physisch-politische. 714. lo. Раича Краткое руководство вт> познате зе-мноводнаго круга, веоретическое и практическое, изђ латин-сеихђ и нМецкихг аукторовт. на славенскШ азнкг предло-женное дла обучсмпл тоношества слав.-сербскаго, л. искуплен1а 1762, от'[> толже гимназш проФессора I. Р. — Ркн. In der Bibliothek des Kl. Kovilj. Ljetop. srb. 1828. HL 18. Šafafik. Literaturgeschichte. III. BanJ. 29 715. Елбочитв у мое землеописаше чрезт. неколика писма моему прштелк Л. Н., Павломг Содаричемг. У Венецш при Пани Оеодоаеву 1804. 8°. 74 стр, Mit 3 Kupfertafeln. Allgemeine Vorbegriffe, besonders der mathematischen Geographie. 716. Павла Соларича Ново гражданско землеописаше, перво на езвпсу србскомт., у две части, сђ землеписникомт. одт, XXXVII листова. У Венецш у Пане Осодоаева 1804. 8°. 1. часгв 474 стр. — 2. часта 246 стр. 717. Нант. Михаиловича Ново землеописаше, нуждно н благопотребно за свакога гражданина. Ркп. Angekündigt in Davidovič's serb. Zeitung 1818 N. 27, aber nicht erschienen. 718. 1оак. Вуича НовМшее зенлеописаше ц$лаго св$та (sie), во употреблеше и подзу слав.-серб. народа, ст> едномг иллуминиратомЂ ц$даго св$та мапомг. У Будиму пис. кр. всеуч. 1825. 8°. 450 стр. 719. Димитрп! II, Тирода Подитическо землвеописаше за употреблете србске младежи. У Веограду у кнажеско-србскои кнвигопечатнви 1832. 8°. 175 стр. b) Besondere. a) Einzelner Erdtheile und Länder. 720. (loa. Поповича Мостарскогт.) Ервопаy своме новомђ виду по заклгочешм Парискога мира и уговору Bien-скоп) конгресса, или геограФическо-статистическш прегледг свио европеАски держава на дв!>ма таблицама. У Будиму пис. кр. всеуч. 1818. Dedicirt dem Augustin Petrovič, Archimandriten von Bez-din. Ausführlich angezeigt in Davidovič's serb. Zeitung N. 71. 79-82. 721. СтеФ. Милошевича Статистическое описаше Cepöie, со землеопнсашемг ове земле, на сербскш езнкг пре-ведено. У Будиму ime. кр, всеуч. 1822. 8°. 75 стр. Mit einer Landkarte. Diese Beschreibung Serbiens ist aus der österreichischen militärischen Zeitschrift, Jahrgang 1821 Heft 1—6 und 8, von G. M. Baron Rothkirch, wörtlich übersetzt, welche Quelle indess der Uebersetzer verschwiegen hat. 722. Дим. Тирола Географическо-статистическо описа-Hie Австршскогг царства. Ркп. 723. СтеФ. Марковича Историч., статист. н геограФ. описаше генералата ВараждинскогБ сгб додаткомг моралногг народноп. описаша. Ркп. у 28 таб. ß) Topographie. 724. OnncaHie сватаго бож-ia града 1ерусалима, церкве живоноснаго гроба господнн, и прочихг сватнхг м^стђ etc. Вђ BieHHt 1772 — Hob. изд. 1781. 4°. 53 стр. Das ganze Buch, Text und Abbildungen, ist von Orfelin in Kupfer gestochen. Der Vf. soll Žefarovič sein (?) — Am Ende des Buches ist unterschrieben Симеонг Симоновичб, арх1ман-дритБ 1ерусалимскШ, auf dessen Bitte der EB. Isaia Antunovic den Druck erlaubte (dd. Wien 30. Novb. 1772 in der 1. Ausg., dd. 27. Aug. 1781 in der 2. Ausg.) 2. Reisebeschreibungen. 725. 1оак. Вуича Путешествпз uo Сербш во кратц$ собственномЂ рукомч. пкговозњ списано у Ерагуевцу у Cep6in. У Будиму пис. кр. всеуч. 1828. 8°. 380 стр. Mit dem Portrait des Vfs. und vielen Abbildungen. 3. Ethnographie. 726. Ab p. Бранковича Карактеристика или описаше народа но целои земли живетвегт,, изђ в^родостоинн писашА сакуплвена, a Ioc. МиловукомЂ и Гавр. Бозитовцемг издана. У Будиму 1827. 8°. 181 стр. 4. Landcharten. 727. Генералнаа карта всероссШскои имперш и пр., pfe. äaxapia ОрФелинЂ, обоиха, цес. кр. BIjh. акад. худож. членг. Вђ КарловцЈЈ 1774. Fol. 2 Bl. 728. Положеше провинцеи ЛиФландш, Естландш, Фин-ландш, Карелш, Ингрш, Курландш и пр. Von eben demselben. Fol. 1 Bog. 729. Карта представлагоцал Ma.iyio Татарш. Von eben demselben. Fol. 1 Bog. 730. Карта геограФ. представдакпцал Германш, Годлан-дш, Данш, Полвцу и пр. Von eben demselben. Fol. 1 Bog. 731. Пав. Соларича fflmiiii землеписиикЂ, при 1оанну AiiTOiiiy Зул1ани м^дорезцу. У Венецш 1804. Quer 4°. XXXVII Bl. Atlas, zur Geographie desselben Vfs. gehörig. Statt der Ortsnamen stehen bloss Zahlen auf den Charten, die sich auf den Text beziehen. IT. Philosophie. 1. Logik. 732. HИ e o л. Шимича Логика сербскаго азнка на гла-голанш у две части произведена. Вг Будим-fi пис. кр. всеуч. 1808. 8°. 120 стр. — 2. ч. 1809. 102 стр. Sehr seicht, in barbarisch-slavischem Styl. 2. Metaphysik. 733. Ab p. Мразовича МетаФизика, на славанскомт. азв1ц1Ј. Ркп. 3. Naturrecht. 734. Васи.ч. Ковачича Право естества, прев. сђ ла-тинскаго. Ркп. 4. Ethik. a) Systeme, Lehrbücher, allgemeine Schriften. 735. Етика или Филосо<иа нравоучителна, по систему Г. npo$. Соави, Досит. ОбрадовичемЂ издата. Вг Ве-нецш у Иани Оеодомева 1803. 8°. 160 стр. 736. Петр. Отоишича Должности челов15ка. У Будиму 1816. 737. Спир. АлексГевича Руководство челов-бческогг живота славноп автора лордт, K e с т e p ф i е л д т,, преведено ст, ИтапаискогЂ на сербскШ езнкт, и пр. У Будиму пис. кр. всеуч. 1830. 8°. 216 стр. Angehängt sind einige Dialoge, zwei geistliche Beden und eine chronologische Uebersicht der vorzüglichsten Begebenheiten, in welcher Luther und Calvin Häretiker, letzterer sogar иачал-никгб epecie, epeciapxa, genannt werden. Auffallend in Ungarn, wo dies ein Landesgesetz verbietet: aber ein Beweis, wie oft dieselbe Censur hier ultrastreng, dort ultraliberal ist. — Armer Chesterfield! 738. Christ. Fürchteg. Gellcrt's Moralische Vorlesungen, aus dem Deutschen übersetzt von Mos. Ignjatovič Hs. 739. Три кпт.иге Цицеронове o човечежшт, дужно-стима, прев. на сербскш езнкт, Григ. Лазичв. Ркп. 740. Дим. Тирола Обца основоположеша и морадна поучеша кђ мудрости живлеша. Ркп. b) Besondere Schriften über populäre Moral. 741. АпоФтегмата, т. e. краткихг вшдеватнхг u нра-воучителннхт, р£чеи книги три, и проч., преведени сг полв-скаго на славенскШ езшљ. Вђ Санктг-Иетербург^ (вг1> Венецш вђ тип. Дим. веодома) 1765. 8°. 139 стр. Das Büchlein ist in Venedig gedruckt, wie man aus der Type sieht. Es enthält Sprüche griechischer und römischer Weltweisen. Vielleicht nach: Bicniasza Budnego Krotkich a wqzIo-watych powiešci, ktore po grecku zowa apophthegmata, ks. IV, w Lubeczu 1614. 4°. Vgl. Bandkie hist. druk. polsk. I. 344. 742. Дим. Досит. Обрадовича CobUste здраваго pa-зума. У Лампцигу 1784. 8°. 120 стр. — 2. тисн. ижд. Дам. Каулицш, ч. 1. Вг Вудим^ пис. кр. всеуч. 1806. 8°. 155 стр. 743. Дим. Досит. Обрадовича Собрате разннхг нравоучителннхг вецеи вт> ползу и увеселен1е. Hi, Bieinrl; пис. Сте$. отђ Новаковичв 1793. 8°. 316 стр. — 2. тисн. вт, Будим4 пис. кр. всеуч. 1808. 8°. 405 стр. — 3. тисн. irr, Бу-дим1Ј 1825. 8°. (Letzteres ist bloss eine neue Titelauflage: kaufmännische Spekulation des Buchhändlers K. Kaulitzy.) 744. Досит. Обрадовича Мезимацг, часта втора со-браша нравоучителннхЂ вецеи вг ползу и увеселеше, по поддинному рукопису Павломт, Соларичемг изданг. Вгв Будимф пис. кр. всеуч. 1818. 8". 230 стр. Angezeigt in Davidovic's serb. Zeitung 1818 N. 95—96. 745. Дим. Досит. Обрадовича Иервенацг, ижица или Доаееева буквица, прибавт и на cirlrr t по подлинномђ ркп. издао Севаст. Ил1ичв. У Карлштадту у тип. I. Н. Претнера 1830. 8°. XVIII и 168 стр. Moralisch-philosophischen Inhalts, nach griechischen Mustern verfasst in Plavno 1770. 74i. ДухЂ списаша Доситеевн, ота Г. M. (т. е. Геор-ria Магарашевича), трошкомг Матице србске. У Будиму пис. кр. всеуч. 1830. 8°. 126 стр. Ausgezogene Kraftstellen aus Obradovič's vorzüglichem Schriften. 747. Дим. Николаевича Дарвара Еевита Тивеискаго икона, или изображеше челов$ческаго житк, и Епиктита сто-ическаго ручница или нравоучителна книжица, прев. сђ гре-ческаго на слав. - сербсЕш азшкв. Бгв Будим$ пис. кр. всеуч. 1799. 8°. 128 стр. 748. Ефр. Лазаровича Моралнаа Фил0С0Ф1а, еже естг нравоучителное лкбомудр1е, изг разннхг списателеи собранне, вт> немже находатг са различни древнихг философовђ разго-вори ei. приданншш нравоучетами, ижости сербскои посва-цено. Вђ Будим1& иис. кр. всеуч. 1807. 8°. 204 стр. Am Ende des Buches befindet sich: Садг многоцв^тннА или различни разговори латинскш, н$мецкш, мадварскш и сербскш, во употреблеше слав.-серб. кности. 749. ЕФр. Лазаровича Собраше моралннхг вецеи, содержацее древнихЂ филозофовђ н славннхг мужеи раздиздша разговорн и полезнаа нравоучеша, слав.-серб. вшости посва-вдено. IJ'i» Будим4 пис. кр. всеуч. 1809. 8°. 156 стр. 750. Зерцало супружества, т. е. Илутарха Хероиеа слово o должности супружества, св еллинскаго на нростни греческш д1алектг пренежено, на слав.-сербскиже преведено Георг. Захар1евичемг. Вг Будимк пис. кр. всеуч. 1808. 8°. 101 стр. Griechisch und slavoserbisch. 751. МудролгобацЂ ИндШскш, либо искуство цастливо живити у дружству, содержацее се у маленомт. числу чистМ-iniii поученк наравословк, содКЈвенни едннмг древннмг Бра-миномт., ст. Французскога преведено Павл. Соларичемг. У Венецш вђ тип. Пани Оеодоета 1809. 8°. Französisch und serbisch. 752. Филозофическа наука, преведена сгб нкмецЕогт. езнка Георг. отт> БечкерекЈи, ижд. Даипана Еаулицш. Вгб Бу-димк пис. кр. всеуч. 1809. 8°. 199 стр. 753. M. Т. Цицерона 0 старости и o дружелгобш, прев. Моис. Игннтовичђ. Ркп. 754. M. Т. Дицерона Енвига Лелтуст., o прктелству, прев. Никол. Шимичемт,. Реп. 4°. In der Metropolitanbiblio-thek zu Karlovic. 755. Добрнм супружесгва совктникг, за дарг невкстни-цима, еои у супружеству истинито благополучно живити же.те, ст> нкмецкаго на простни сербсЕш езшсв преведент. и либи-телми рода издаиг. Б. о. м. (у Biennn ?) 1813. 8°. 71 стр. 756. Стсф. ЖивЕОвича Благодбтелиа Муза или чув-ствованк и мнсли егб образованш сердца n et. украгаенш душе, Енига 1. У Бечу пис. Шнирера 1815. 8П. 356 стр. 757. Навл. АтанацЕовича Огледало човечноети, 1. свезка. У Бечу пис. чч. 00. Ермена 1823. 8". 249 стр. 758. 1оак. Вуича Новоизобрктенное и благоустроенное училшце доброд1>теди, содержагцее паткадеситт. прктннхг по-BtcTefi ст. наравоучителннми ихт> поученкчи и примкчанкми и пр. У Будиму пис. Ер. всеуч. 1823. 8°. 429 стр. 759. 1оак. Вуича Новоизобрктенное и благоустроенное прибавлете ео училшцу добродктели, содержацее десатч. iipiffTHHXt noBüCTefi ст. наравоучителннми ихт> поучешамн и пршЉанкми и пр. У Будиму пис. кр. всеуч. 1830. 8". 202 стр. 760. Краткаа наука o украшенш душе и сердца, по нг1ј-мачкомг оригиналу сербски израдм I. С. (1оаннг Стеичв?) Pkii. Bei dem Verein Матица in Pest. 761. СтеФ. Марковича Морална поученк за свакогг состоднк лгоде, особито гоностг обоега пола, и:п> различнш знаменитш списателва сложено. Ркп. 20 таб. 762. Дим. Тирола Благовоннни садгв, собраше нара-воучителнн веци. Ркп. 5. Vermischte Schriften. 763. Иавла Соларича Улогб ума человМескогг у на-лену, либо кратко представлеше онога, што умгб свима лмдма повел^ва, на просвЗлцеше o нбиовоА жнзни и на наставлеше, како имт. 1дас1че свое собреци надлежи, сб пБмецкога иреве-денг. У Венецж 1808. 8°. 176 стр. Am Ende S. 164—176 Erklärung alter und neuer Wörter, darunter: улогт., т. e. уложете, книга законовт., кодексв. 764. loa. Георг. Диммерманна 0 самости, сг nf,-мецкога преведено Павломг Соларичемг. У Венецш 1809. 8". С'в загламемг у м4ди рј&зашшмт., гдк образт. Иитагоре, и на прамои странн пецерожидецг. 765 Навла Соларича Расуждеше o разннхЂ предме-Tfet. Ркп. Die Ueberschriften der 6 Abhandlungen findet man im ЈИтоп. срб. III. 131. 766. Равла Соларича Oiihtt. o челов$ку. Ркп. In drei Sendschreiben, vollständig. 767. M. T. Цицерона im, VI. книге o свободно-наро-дннмг правленш Сцитона сонг, ст, латинскои, превео Ник. Шимич. 1811. 768. loa. Иоковича 0 суевђшо. Angekündigt in Davidovič's serb. Zeitung 1815 N. 82. 769. Евст. Арсичв Полезнаа размншлешк o четнрехг годшшшхђ временехБ, сгб особенннмг прибавлешемг o тру-долгобш челов$ка и оттуду прогоходацеи всеобцеи полбз$. Вт, Будим$ пис. кр. всеуч. 1816, 8°. 159 стр. Darunter einige Piecen in Versen. 770. He t p. Дарвара Сентешце различне, прев. er, греческаго. In Davidovic's serb. Zeitung 1820 N. 87. 771. Ур, Максимовича Осмотреше естества или по-знаше и лтобовг творда изт, осмотретг созданннхт. твареи, ст> 1г1;мецкоп» преведено л. 1821. Ркп. 772. Ano.ioria или зацитителное разсуждеше o родб челов1;ческомт, л:п, сочинеши Г. Шевалве дт, A p et., Франц. аутора, ст, poccificuaro преведено на сербскШ езшг 1ерем. М. Гагичемг. Ркп. 12°. 76 стр. In der semliner Gemeindebibliothek. — Die russische Üe-bersetzung von N. N. M. erschien zu Moskau 1782. 8°. 773. Навл. Атанацковича Благоговкиио разсматри-ваше естества. Ркп. 774. Дим. Тирола Правни смисао системе природе no X. X. Елвездусу, дкло ФилозоФическо. Ркп. 775. 0 обхожденш ст, лгодма одг Барона АдолФа Енигге, превео Теодорг Навловичв, заклети адвокатт,. Частг 1. У Будиму 1831. 8°. XVI+132 стр. Pädagogik. L Schriften für Erzieher, Lehrer und die Jugend. 776. Дим. Давидовича Списаша училшцна, учителемт. и кшости посвдцена Г. 1шат1еш. 1актомт>, ci. н1ћмецкаго пре-ведена. Вв Будим!; пис. кр. всеуч. 1812. 8°. 94 стр. 777. Дим. Давидовича Собраше наука свакому чо-веку нужднн. Angekündigt in Davidovid's serb. Zeitung 1814 N. 37 und wahrscheinlich erschienen. 778. Пантел. Михаиловича Еикик10пед1а или крат-кое оиисаше CBiro наука, на просто преведена и посвашена дражаишему роду и отечеству. У Будиму пис. кр. всеуч. 1818. 8". 36 стр. 2. Schriften für Eltern, Erzieher und Lehrer. 779. 11утЂ кт> постоанои слави и истиномт. величеству, т. е. частг K'(;iuW изг книгв Паризша Академш бнвшаго рек-тора Роллена, o еже како предати и учити са добрнмг наукамт., изг Французскаго на слав.-серб. азшп, прев. 1!т. Biemrii вт. печ. loc. отђ Еурцбекг 1775. 8". 149 стр. 780. Теод. 1оанновича 1анковича Ручнаа книга погребнаа: магистромт. малмхт. школт., ст. нИшецкшп. прево-домт>. Вђ BieHirh вђ неч. loc. Еурцбека 1776. 8°. (Sopikov N. 583.) 781. ИиструкпДа либо наставлеше учителемт., катехетомт. и m'LcthlimT) директоромг. Вт> БФдимб пис. кр. всеуч. 8°. Ofner Cat. 1829. 782. СтеФ. Раича Расуждете o недостатцк воспнташа на искуству основано. У Бечу 1794. 783. C. T. (т. e. Сава Тгокели) Еднога гражданина начерташе основанк за обучеше д$це у Араду ур4дити се шгћхадца, Арадскомт> обцеству поднешенно. У Будиму пис. кр. всеуч. 1798. 8°. 84 стр. Dasselbe auch lateinisch: Sabbae Tököly Positiones intuitu instituti pro eruditione Serbica juventutis Aradini erigendi, com-munitati Aradinensi dedicatae. Budae typ. reg. univ. 1798. 8n. 84 pag. 784. Георг. Захар1евича Два еов^тителна слова Илутарха Херонеа o воспитанш дктеи, и Исократа ре-тора o благонравцо кности, преведено сг греческоп. на слав,-серб. езшкт, вт> ползу слав.-серб. гоности. У Будиму пис. гср. всеуч. 1807. 8". 110 стр. 785. Плутарха ХиронеАскаго Дклце o воспиташи д^теи, на древнни сербсгаи нзнкђ преложилг I o a н н т> Ру-кославг. Бђ Вудим-fi градУ; иис. кр. всеуч. 1808. 8". 84 стр. 786. СверхЂ воспитанк кђ человЈколгобш, отвктно сочи-неше, удостоившее се награждеша у Надуи, сђ нкмецкога преводникомЂ Улога ума (т. е. Навл. Соларичемг). У Ве-нецш 1809. 8". 787. Дедагоиа и мееодика за учителД; граждански и сел-ски школа от'1, Виллома, преведена I o an номт. Берџчемг. Вђ Вудимк градК; пис. кр. всеуч. 1816. 8-°. 206 стр. 788. Моисеа Игнатовича Иедагогш. Ркп. 789. Д имитp i iL Владисавлевића Отацг или мисли чедолгобивоп, охда, нреводт, изг Итапанскогг езика по 5томт> издакш. У Карлштадту 1832. 12". 95 стр. 3. Schriften für die Jugend. 790. Госиожи Mapia ле Пренсг де Бомонтг Ио-учителнми магазинг за дкду, кт> просв-Јлценш разума и испра- вленш сердца на ползу слав.-серб. гоности устроенг Авраа-момт. Мразовичемг, 1. изд., 1. и 2. частг. Вт> Iiienrrf; irr, тип. СтеФ. Новаковича 1793—1794. 8°. — 3. и 4. частг вгб ВудимБ пис. кр. всеуч. 1800. 8". — 2. изд. 1. и 2. частт, вг Будгш'1; 1806. 8°. 263 и 256 стр. — 3. и 4. частг у Вудиму 1817. 8°. 231 и 231 стр. — 3. изд. у Будиму 1821. 8°. Recensirt in Dobrovsky's Slavin S. 312—318. 791. K o c. 1осича Правида ■ честногв обхождеша ради свои учениковх. Вг Biemri; 1794. 8°. 22 стр. Angezeigt in Schedius Zeitschrift v. u. f. Ungarn. Bd. III. Heft 1. S. 63—64. Nach dieser Anzeige schrieb derselbe Vf. auch: Gespräche mit seinen Schülern, vom J. 1794 und 1796, ferner: Ankündigungen oder Einladungen zu s. Prüfungen, zweimal des Jahrs seit 1792—1802, 20 Stück zu 1 Bogen. 792. Koc. 1осича Правила училшцшш rn, употреблеше слав.-серб. народннхг училииц,. Вгб Вудим!!. 1805. — 2. изд. вђ Вуд. 1815. 8°. 30 стр. — 3. изд. Правила училицнаа гп, ново исправленаа ради прелгобезннхг учениковг во употре-блеше и пр. 1!т, Будимк пис. кр. всеуч. 1820. 8". 30 стр. Regeln des Wohlverhaltens für die Schuljugend in und ausserhalb der Schule, nebst einigen kurzen Gebeten. 793. Школскап правила. Вб Будшгђ. 794. Руководство кт, честности и правости, то еста вгб малихг училшцахг учацеи сн слав.-серб. гоности иа чтвгпе опред^ленаа книга. Вђ Вудимк пис. кр, всеуч. 1798. 8°. Auch mit dem deutschen Titel: Anleitung zur Rechtschaffenheit oder das für die in den Trivialschulen lernende slavoserbische Jugend bestimmte Lesebuch. — Hob, изд. вг Будизгћ 1809. 8". 261 сгр. — Hob. изд. вт. Вудим!; 1820. 8". 261 стр. Als Lesebuch in den Schulen eingeführt. Der Text slavo-serbisch und deutsch. Sehr oft aufgelegt. (Von Tbeod. Joann, Jankovic übersetzt 1776?) 795. loa. Пеаковича Разглаго.тстМе измежду учени-ками. У Будшу. 1798. 796. СтеФ. Филипповича Сов^тђ отца изђ отчизнн усошиихг кђ снну своему. опасннмЂ мира сего путемг хода-ту, прев. сг н^мецкаго. Вђ Будим!; градб 1806. 8°. 15 стр. 797. Мих. Бонџи Умнаи наставленк или нравоучитед-наа правила вђ ползу слав.-сербске д$чице ci, греческаго на простни сдав.-сербскш езнкт> преведена. Вт> Будим^ пис. кр. всеуч. 1808. 8°. 63 стр. 798. Мои. 1гнатовича Первое наставлеше кђ благо-нравш, у шестг разговоровг измежду матероагв и ктверш, ci. н^мецкаго на сербски преведено, и благочестивБШЂ дра-жаишаго сербскаго рода родител^нв и родителницамг на ползу возлЈобленнхг ихљ д4теи посвшцено, изд. Конст. Еау-лицш. Вг Будим$ пис. кр. всеуч. 1813. 8°. 48 стр. 799. ОеоФронг или искуснБш сов$тникг за вшостг без-искусну, ci. н!;мецсаго на простосербши азнкг преведено П. P. П. К. (т. е. Петр. Рунваннномг парохомг Еуззшн-скимг). У Будиму пис. кр. всеуч. 1813. 8°. 506 стр. 800. I. X. Еампе беофронг, прев. Григ. Гершичемг. Ркп. 801. Евст. Арсичв CoBtra матернни предрагои обоего пола гоности сербскои и валахискои, аки исча>џе н4жнаго чувствованк, имже благо и iitacxie отрасли рода своего оби-маетг сочинителница. Вг Будшгб пис. кр. всеуч. 1814. 8°. 30 стр. Dabei sind einige gereimte Lieder. 802. Дим. Тирола Прив^тствователна книжица за npe-милу и предшбезну сербску ншостг. У Будиму пис. кр. всеуч. 1818. 8°. 160 стр. 803. Павл. Атанацковича ГумалЂ и Лина. Ркп, Uebersetzt aus: K. F. Lossius Gumal und Lina, eine Geschichte für Kinder, besonders um ihnen die ersten Religionsbegriffe beizubringen. Gotha (1795—1800). 1802. 8°. 804. Bac. 1оанновича Cobüti родитедскШ за младежг обоегв пода. Ркп. 805. Iy.iiaHe РадивоевичЂ Цвета или добарг сов$тт> сербскичЂ ктверма. Реи. 806. Моисеа Игнатовича Новни садг доброд-Бтели и иорока и пр. Рки. VI. Hatliematik. A. Beine. 1. Arithmetik. 807. Bac. Дамнновича Новаа сербскаа аритметика и.ш простое наставлеше кт, хесапу, изг разннхг книгђ со-браио, новнми примкрм кратчаишимг образомв изаснено, и кт, употребленш учапии са сербша гоностн издано. Ii i, Венецш вђ тип. Дим. Оеодоси! 1767. 8". Recensirt in Orfelin's Magazin I. 78, und sehr gelobt. 808. (СтеФ. Вуановскаго) РуководствЈе ко аритме-тики за употреблеше иллирическк неунитст вт. малнхг учи-лшцахг учапџа ca гоности. Вт, Biemrfc пис. Ioc. Курцбока 1777. 12°. 155 стр. Slavoserbisch und deutsch; wahrscheinlich öfter aufgelegt. 809. (Авр. Мразовича) Руководство кг науц4 числи-телнои во употреблеше сдав.-серб. народнБкг училиЈцв. Вт, Вудш^ град-6 1798. 8°. — Нов. изд. вг Будим$ 1818. 8°. 95 стр. Als Schulbuch sehr oft aufgelegt. 810. loa. Дошеновича Численица иди наука рачуна, изаснешлми, правилами и иаставленоши по новМшимг образу одг иностранннхт. нзшовг на сербскш сабрата, частг 1, У Будиму пис. кр. всеуч. 1809. 8°. 320 стр. Meist nach Gunz. Angezeigt in den Vaterl. Blatt. 1811. 811. Васил. Булича Предложенк численице и земле-описанк и алгебре, на коа су у кр. предуготовнпческомг на-рода славено - сербскаго заведенш Св.-АндреАскомг лгД;с;ша Априла 1814 приликомг авногг испнта отвг6тствовали. Вт. БудимИ 1814. 8°. 16 стр. 812. loa. Берича Арптметика. Ркп. 2. Algebra. 813. (C. Вуковича?) Матиматике чисте частт. 1. или основоподоженк алгебре. Ркп. Angekündigt 1826, aber nicht herausgegeben. 3. Geometrie. 814. Инструтџа 1осиФа П. Имиератора Римскогг. Fol. Josephinische Ausmessungsinstruction. 815. Дим. Тирола Руководство ст> землемђлк. Ркп. В. Angewandte. 1. Kalender. a) Jährige. aa) Venediger Ausgaben. 816. Славено - сербши восточншг церкве календарт, на .ткго отђ рождества Христова 1767. Вт. Венецш пис. Дим. Оеодосш. 8". 817. М-Тјснцословт. или сватци, на подоб1е во град^ Мо-скв$ печатаниаго. Вт, Венецш 1799. 12". (Sopikov N. 691 irrig „Молитвословт,".) 818. М^енцоеловг иа .iIjto отт. Христа 1809, отђ Адама 7317. Вт> Венегди. 8°. 819. М^слцословг, con. II a в. Соларичв. Вђ Венецш 1813. 8°. bb) Wiener Ausgaben. 820. Ш;сацосдовт> восточнаго православнаго греческаго исповКЈдапк, вт, державахг цес. крал. апост. Величества обрИ-тазошаго са славено - сербскаго и валахшскаго народа неуни-товђ, напечата сл in, царствушцемт, градк BIiheiü in, цес. Kpai. придворнои шир. и восточлои типограФш Егрг 1осиФа Лоренда Еурцвека, вт> лЂто отт, рождсства Христова 1771, м^сада iy.iia 7. дна. 8°. 28 стр. Dieser Kalender erlangte zufällig eine grosse Berühmtheit, indem sich wegen der darin aufgenommenen serbischen Heiligen eine historisch-theologische Fehde erhob, die zuletzt den Jesuiten Baron Pejačevič veranlasste, seine Ilistoria Serbiae zu schreiben. Vgl. Pejačevic Hist. Serb. Präfat. und Engel Gesch. v. Serb. III. 129—130. 821. Мксацословт,, изд. Карловачкиш. еиподомт» Вђ BienHi 1776. 822. (Aтaн. Николича) Домовнни и обцеполезнни календарг на л$то отг рождества Христова 1831, ижд. Еонст. Еаулицш. У Бечу печ. кодђ 00. Мехитариста. 4". 34 стр. Der Druck ist sehr gefällig. ee) Ofner Ausgaben. 823. Мксацословт, лвета отђ рожд. Хриет. 1798, сочине-нбти во употреблеме славено-сербскаго и валахШскаго народа. Вт> Будимк. 4°. Šafafik. Literaturgeschichte. III. Band. 30 824. МЗЈсацословг обиџи сербшЗ. Вћ Будимi 1829. 8°. 825. Ићсацословг обпџи сербскш. Вт, Будим'1; 1831. 8°. 826. Георг. МихалИЖича Календарг малнА за годх 1813. У Вудиму. 12°. b) Hundertjährige. 827. Зах. ОрФелина ВкчннА, т. е. отт. начала до конца мира тратоицА календарт., содержанџи вт> себ'1; сватцесловг и краткаа по востшгаа церкве изчислеМ» o кругахт. годовнхг и прочихт. принадлежаш;ихЂ вевдеА изаснеша, кл. тому физи-ческаа o т$лахЂ мира и o водннхг и воздушннхт. прикличе-iriax'T, разсуждета, св прибав.шиемг сваценна и светспа хро-нологш, ннн$ nepirhe на сдавенскомт, дзнц'1; вт, ползу слав.-сербскихг народовг ианисаш., ст> Фигур. Вт. Biemrii пис. loc. Лор. Курцбека 1783. 8°. 336 стр. — 2. изд. 1789. — 3. изд. вг Будим$ пис. кр. всеуч. 1817. 8°. Dobrovsky erwähnt der (mir unbekannten) Ausg. 1789, und auch Sopikov hatN. 512: Календарг в^чини дла б^длнхЂ. Вт> BieHHi 1784. 8°. Ist es ein Auszug aus dem grossem? Vgl. d. folg. 828. Мјђсацословг мални в^чннА ci, табел. пасхал. Вђ ВЈеннК; пис. СтеФ. Новаковича 1793. 8°. — 2. изд. вт> ВудимИ; пис. кр. всеуч. 1814. 8". с) Paschalien. 829. üacxa.iia. 11 т, Biemrf; пис. loc. Курцбека 1772. 4°. 2. Astrologie und Prognostik. 830. РожданикЂ или чудновитни витао сретве, чрезЂ кои се по астрономическому начину на различне вопросе и пр. отговорЂ натви може и пр., ижд. Иавла 1анкошча. Вт> Будим-Б 1824. 8°. 44 стр. (Vf. G. Bečkereki ?) 831. Календарг и.ти прогностити, in, еллинскомт, азшсу ца типђ издатни тп, СаксОнш у Лаипцигу, на сербскиже 1776. года нреведенна, и пжд. Дам. Еаулицш in, годб 1801 на тшп, изданг. Вт> БудтгБ град$ 1830. 8°. 32 стр. Die früheren Ausgaben sind mir unbekannt. 832. НовМша исправна и умножена египетска книга огп, 1231 године, еод содержава усеби различне ене ст, изаснешемЂ и приложеннма нумерама, cboio срећу и у лоттерш пробати. У Бидиму пис. кр. всеуч. 1829. 8°. 32 стр. Nebst 6 Bl. Figuren. VII. Matur- Ulici GewerlikuiMle. A. Naturkunde. 1. Naturgeschichte. 833. Еетествосл(ше, in, ползу наипаче јоности списано на иемачкш езшт, Георг. Христ. РаФФОмг, a ев того на nanu, матернни езнкт, славено - сербши преведено I o a к. Вуичемт,. 1!т, ВудимУ; пис. кр. всеуч. 1809. 8". 856 стр. Angezeigt in den Vaterl. Blätt. 1811. 834. Нав. Кенгелца Естествошше. Brh БудимК) градБ пис. кр. вееуч. 1811. 8°. 295 стр. Bloss der allgemeine Theil der Naturgeschichte; die drei besondern: 0 царетаи животнбит,, o царствш бшпа или ра-сгбнм und o царствш каменеи, sind zwar versprochen, aber leider nicht herausgegeben worden. 835. Милоша Лазаревича Ботаника, Ршг. 2. Physik. 836. Еман. 1анковича Физическое сочинеше o изсу-шенш и разд4леши> воде у воздухг, и шаснеше разливаша воде im, воздуха на землго. У Даипцигу кодђ Г. Таибела 1787. 8°. 32 стр. 837. Аеан. Стоиковича Фуска простнмг нзнкомђ за родт> славено - ссрбскш списана. Вт> БуДим!) пис. кр. всеуч. Частт. 1. 1801. 8°. 320 стр. — Ч. 2. 1802. 8°. 330 стр. — 4. 3. 1803. 8°. 284 стр. Angezeigt in Scliedius Zeitschr. v. u. f. Ungarn Bd. III. 5. 180—182. 838. Григор. Лазича Кратко руководство кт> физики. 1>'1. Будим'1; пис. кр. всеуч. 1822. 8°. 122 стр. 839. loa. Рукослава Физика за женскШ полгв. Ркп. В. Gewerbkunde. 1. Allgemeine Schriften über Haus- und Feld-wirthschaft. 840. C t e ф. H o в a к o в и ч a Руководство кт> домостроител-ству за мужеши и женши полђ, сл> н^мецкаго на слав.-серб-скш азнкт, иреведено. Вт> Будим^ пис. кр. всеуч. 1809. 8°. 203 стр. 841. Мат. Дамнновича Домоводство или наставлеше o землед1ши изђ разннхг списателеА, нарочито изх Г. Мит-терпахера собрано, и на славено-сербскШ нзшл, етавлено. Частт, 1. Вт> Будим'1; пнс. кр. всеуч. 1814. 8". 240 стр. 842. Авр. Мразовича Руководсгво и> доматвему и пол-скому строенш, или пропис, что селанинг свакогг месеца при нивах-в, ливадахг, скотоводству, виноград1;хт>, башчахг и до-моводству радити има, за селанску младежв издано. В-вБудим*; пис. кр. унив. 1822. 8°. 163 стр. 2. Besondere Schriften. a) Weinbau. 843. Захар. ОрФблина Искуснни подрумарг или наука, како вино правити вала и пр., св коекаквнмг кутвнммт, по-требностма. 1!т. Bieinit пис. 1ос. Еирцвека 1783. 8°. — 2. изд. вг[> Будим4 пис. кр. унив. 1808. 8°. 844. Прок. Болича Совершенг винодБлацг или наста-влеше o лп1нодђ.1Гто, правленио вина и оцта и пециву pade, изг разногЂ веш,ества, кое по собственомг искуству, кое пакг no правилама наиискуснш у овои землед$лж струки списателва и винословаца, a особито по Шаптилу. У Будиму пис. кр. всеуч. 1816. 8". 1. частг 328 стр. — 2. ч. 455 стр. 845. Краткое наставлеше o воздбланш виноградовЂ, o художествк готовити вино, палену петви и оцетг правити. Вђ Будим'1; пис. Ер. всеуч. 1818. 8". Aus dem Deutschen des Ludw. Mitterpacher übersetzt. b) Tabak. 846. Наставлеше дла скателеи дохана. IIb Будимк пис. кр. всеуч. 1822. 8°. c) H a n f. 847. Наставлеше o воздЈћланш кононли. Вђ Будим^ пис. кр. всеуч. 1828. 8°. d) S е i d е n z u c h t. 848. Наставлеше o воздБланно дудова и подранвиванш свилнб1 буба (прев. П. Атанацкович в). У Будиму пис. кр. всеуч. 1823. 8°. Aus L. Mitterpacher's deutschem Werke: Unterricht über die Maulbeerbäume und Seidenraupenzucht, zum Gebrauche der Landschulen, Ofen 1805. 8°., übersetzt. e) Bienenzucht. 849. Авр. Максимовича Пчеларг или наставлеше o пчеловодству, и:п> разннхг списателеи собраио, и на слав,-серб, езнкг во обшуго ползу и увеселете издано. У Будиму пис. кр. всеуч. 1810. 8°. 198 стр. Eine Uebersetzung des Apiarius von Chebiczowski. f) Viehzucht. 850. Наставлеше o предохранеши n .тбчеши кулснихт. болештина говеда, кона, оваца и свинк. Вг Будиму пис. кр. всеуч. 1816. 8°. g) Zuckererzeugung. 851. 0 произведенш шетвера отгг, сока аворовнхг дре-весв. Вг Будим^ћ 1812. 8°. 852. Начинв, како се отт> сладкаго сока кукурузовнхт> стеблт. сирупг и шетверг производитг. 11т» Будшгб нис. кр. всеуч. 1813. 8°. 853. Разглаголсатае Г. 1оанна Биргера o шекеру, кои изг кукурузовнхг стеблг и аворова сока производитЂ се. Вђ БудимУ; пис. кр. всеуч. 1813. 8°. Aus dem Deutschen des Joh. Bürger übersetzt. h) Kochkunst. \ 854. Поварнаа книга, no н^медкому кохбухл., первнмг опнтомз, Гавршла Храцислава сх н$мецкаго иа славено-сербши во Bieimk иреведепа, ижд. Да>пана Каулицш. Ih, Бу-ДИМ4 пис. кр. вееуч. 1804 (1805?). 8°. 136 стр. VIII. Medicin. 1. Diätetik. 855. Бернх. ХристоФ. Фауста Катихисисг здрав1л, на иотребу школску и домашнее наставлеше, ст> н1;мепкаго на славено-сербскШ жшкт> преведенЂ Навломт» Хаџичемг, ст. 3 изображетами. Вг Будим'1; градК; 1802. 8". 160 стр. 856. Викент. Ракича Краткаа бесБда o злоупотребле-нш дуваиа. Вт. Венецш 1810. 8". 857. Еонст. ПеАчича Руководителв кт> свеоб]цемг здра-влго, 1. частг. У Будиму пис. кр. всеуч. 1830. 8°. 85 стр. Handelt bloss von der Schwangerschaft und Geburt, 858. Bac. Чокерлина Художество отвратити болести и.п» искуства и внше слашш списателл д$ла скуплено и на сербски иреведено. У Будиму пис. кр. всеуч. 1830. 8U. 166 стр. 859. Восточноиндиска холера, опис. Дим. НеоФИто-вичв и СтеФ. Гершичв. У Будиму 1831. 8°. 2. Makrobiotik. 860; Художество et. продолжешв) живота челов^ческаго отт> X. В. ХуФеланда, et н^мецкаго на слав.-серб. ;џалет> сокраш;ено и просто преведено чрезт> Г. отт. Б, (Георг. Беч-кереки) 1804. л$та. Нт. Будимћ иис. кр. всеуч. 1807. 8°. 38 стр. 861. X. В. ХуФеланда Макробшпка или наука o про-дуженш живота човеческога, преведена и додатцима умно-жена (?) отђ loa. Стеича. У Бечу 1826. 8°. 1. часта 268стр,— 2.'ч. 382 стр. 3. Oeffentliche Gesundheitspflege. 862. loa. Миливоина Изложеше средствахх за ума-лити нездравк онцхг бнвалшцахг, тог потопу подложна есу, ст. н-бмецкои. на слав. - сербсии прев. Вђ liieiraK; пис. 1ос. Курцвека 1786. 8". 46 стр. Das Original französisch von M. Cadct de Vaux. Deutsch von Dr. Ferro. Böhmisch von J. W. z Monse, Olm. 1785. 8°. 863. У погибелномЂ случаго напрасне смерти помага-телна таблица, сочЈгиТпга на мадг-арскомг езику Г. Михаи-лoмт, Ковачв л^каромЂ. В. о. м. и г. (у Будиму 1820). Ein Folioblatt. 864. Ераткое наставлеше, како се сваки ort восточне холере сачувати, и шта при первомг почетку ове болести предве iipamecTBia докторова радитн има. У Н. Саду кодт, П. 1анковича (1831). Fol. 5 стр. Aus dem deutschen des M. Lenhossek vom Senator Knill. Joannovič übersetzt. Das erste cyrillische Produkt der neusatzer Buchdruckerei. Dieselbe Piece, in einer andern Uebersetzung,' wurde auch in Ofen zu gleicher Zeit gedruckt. 4. Sehutzpocken. 865. Наставлеше o кравшхт. оспахг ради употребленк природнмхг оспицг ц пр. (прев. I o с. Иутникт,). Вт, Будшгб пие. кр. всеуч. 1804. 8°. 15 стр. Auf Veranstaltung des Erzbischofs und Metropoliten Steph. Stratimirovič von Kulpin, von J. Putnik, damals Professor am theologischen Seminarium, verfasst und auch in das Walachische übersetzt. 866. (Иав. Герича) Ератко иоучете o хранителнимг богшиша, докт. Вене д16лце преведено. У Будиму пис. к]>. всеуч. 1817. 8°. Das Original ungarisch: Bene Ferencz Kövid oktatäs a'nientö himlönek eredeteröl, termeszeteröl es beoktatasäröl. Pesten Trattner Mätyäs betüivel 1802. 8°. 55 S.; auch ins Deutsche übersetzt. 867. Краткое иокушеше o каламлект кравлви богина, докт. Сатмари. Вб Будим'1; 1818. 8". 868. Geoi'gii Paiilcliu Dissert. inaug. med. de Variola vac-cina. — 0 хранително! богинви. — Budae typ. reg. univ. 1832. 8°. 27+25 стр. Lateinisch und serbisch. II. Jurisprudenz iiii«! Politik. 1. Civil- und Criminalrecht. 869. Привилегш чрезг Имп. Леополда, 1осиФа и Карола Шестаго, такожде ннн4 царств. Величество Mapiio Tepeairo славному пароду иллирико-расс1анскому дароваи1к и пр., отђ латинскаго д1алекта на материни славено-сербскш лзикг прев. Паведг Ненадовичв. Вт. Bieuuli 1745. Fol. 17 Bl. Das Ganze ist von Christoph Žefarovič in Kupfer gestochen, der sich dabei „Xp. ЖеФаровичв иллир.-расс. обт, зограф" nennt. 870. Regulamentum seu Constitutiones Mariae Theresiae pro Illyrica natione eman. Viennae d. 20. Julii 177J. Lat. et illyr. s. 1. et a. in Fol. philyrae 10'/s et tab. 2. — Ejusdem alia editio s. 1. et a. in Fol. phil. 13'/2 et tab. 2. (Catal. Bibl. Szecseny.) 871. Обиџи законг (1осиФа II.) на ирестунлешл и нвиова наказаша. Вт> ItieiinL пис. 1ос. Курцвека 1788. 8°. 128 стр. Uebersetzung des Josephinischen Strafgesetzbuches vom J. 1787. 872. Артикули цеховни за компате и цехе крал$вства унгарскаго. Вт> Б\дим1; 1813. Fol. 873. Лаз. Михаловича Ираво ласлћдт no мадварскимт. законима еписано. Angekündigt in Davidovic's serb. Zeitung 1818 N. 77. 874. Евг. Двурковича Право паслКцк за обшу сла-вено-сербскаго у Мадварскои народа ползу сочинено и издано. Вт> Будимк нис. кр. всеуч. 1823. 8и. 221 стр. 875. Петра Вировца Перви основи главокривпогв Мадварскоп права (elementa juris criminalis Hungarici). У Бу-диму пис. кр. всеуч. 1831. 8°. 110 стр. 2. Kirchenrecht. 876. Еормчаа книга но азбучному порлдку, соч. Евт. 1оанновичв. Ркп. 877. Peler Kiizmanovič Das kanonische Recht der griechischen Kirche. (Slav.) Hs. 878. Правила монашескан, повелБшемг Викентаа 1оанно-вича apxienucKona и митрополита Еарловачкаго и ир. В. о. м. и г. (вт> BioHirb пис. 1ос. Еурцбека 1777?). Fol. 113 стр. Der Text lateinisch und slavisch in 2 Kolumnen. Der Vf. dieser Mönchsregeln ist Athanasius Sekercš. (Nach Čaplovič Slav. und Kroat. II. 179 wäre Vincenz Joannovič 1733 der Vf.) 3. Polizei. 879. Нолицаи по изложенш Г. СоннеиФелса, сербскимг езшомг дароваини (отт> Симеопа Петровича). Вг Будим^ пис. кр. унив. 1813. 8°. 86 стр. X. Theologie. 1. Bibel. a) Einzelne Theil e. aa) In slavisclier Sprache. 880. Псалтирг, nepirfio напечатанни in. Mocrark 1761. Bt Венецш (иис. Дим. Оеодот 1763—1765?) 8°. 881. ПсалтирЂ, по новоисправленои Виблш, на подоб1е вђ MocEBli печатанаго 1770. Вт. Венецш 1790. 8". 882. ЕгаггелТа чтомаа во свлтни и великш четвертоет. на литурии, на умовеши и по умовенш ногв, и во св. всликш iiiitok'i. на утрени вт, памитв свлтнхт, страстеи Госнода Bora и спаса нашего 1исуса Христа, и на вечерни вг твиже св. великШ п)1токг1>, ижд. Дам. Каулицш. Вт> BieHfffc пис. бл. оп, Курцбекг 1791. 8". -47 В1. 883. Evaiireaia страстнаа. (Bi> Венецш) vor 1809. Solaric. 884. Псалтирг, вт> немже содержатг ca KaeicMH обнчнш, ntciüi и псалмн избранна вт. купф со уставомЂ ихђ и пр. Вђ БудгогГ; пис. кр. всеуч. 1798. 8°. — Нов. изд. 1829. 8°. 352 стр. Es gibt ausser den zwei hier genannten noch mehrere ofner Auflagen dieses normalen Schulbuchs serbischer Nationalschulen. 885. Апостолг. (Вг Biemrf: пис. СтеФ. Новаковича?) 1795. Fol. Sopikov. bb) Iii serbischer Sprache. 886. Огледи светога писма на српском језику. Versionis N. Testamenti Serbicae spečiminä auetore Vnk Stephauide Ka- radschitsdi, Ph. Doct. Praefatus est Joh. Sev. Vater, Th. Doct. et Prof. Halensis. Vindobonae prostat apud Anton. Strauss. 8°. IV+24 стр. 887. Новни завфтт. Господа нашего Incyca Хрисга. Напе-чатанг на сербскомт, азнку, иждивешемг Россшскаго Библеи-скаго обхцества. Ио преводу A е an a c i a C т o ti fe o it и ч a. Санкт-петербургг in. типограФШ РоссШскаго Бибдеискаго обцества 1824. 8°. 630 стр. Stojkovič soll, sichenn Vernehmen nach, Karadžič's Uebersetzung benutzt haben. Letzterer hatte nämlich seine Uebersetzung des N. Test, der Bibelgesellschaft übergeben: sie wurde aber zuerst von Stojkovič durch und durch russoslavenisirt (die Hs. befindet sich in der wiener k. Hofbibliothek), dann auf sein Gutachten, als zu gemein, verworfen, worauf Stojkovič seine Uebersetzung der Bibelgesellschaft aufschwatzte. Für ein Plagiat soll unter andern auch das serbische Wort бодило st. xsvtqov sprechen. Uebrigens wimmelt die Stojkovic'sche Uebersetzung von unserbischen Formen, wie: челоЈг1;кт>, креш,еше, когда, преити, 6paTia, свлтни, лзнкђ, живу, седмг, снновђ, патде-cjit'l тнсацг драхмг, кто, между, рождеше, востокг, зачто, древо, огнв, солнце, долгг u, s. w. statt: човек, крштепве od. кршћеш.е, кад, пређи, 6pafea, свети, језик, живе, седам си-нова, ко (тко), међу, рођеш.е, исток, зашто, дрво, огаав, сунце, дуг и т. д. b) Ganze Bibel. 888. Eiiu.iia сиркчг. книги сваценнаго писаша ветхаго и новаго завкта. Б. о. м. и г. (вђ Будимк пис, кр. унив. 1804). 8°. 5 ч. Bd. I. Die fünf Bücher Mosis und die folgenden bis Buth. 381 Bl. — Bd. II. Die vier Bücher der Könige (nach der No-menelatur der Griechen) bis Tobias. 350 Bl. — Bd. III. Das Buch Judith bis Jesus Sirach. 307 Bl. — Bd. IV. Die Propheten bis zum 3. Buch Esdra. 469 Bl. — Bd. V. Neues Testament. 392 Bl. Hierauf folgen noch 30 unpaginirte Blätter mit dem Kalender (соборншп. 12 мИснцеи) und dem Directorium über die Evangelien und Episteln. Dieser, . nicht ungefälligen, aber eben nicht sehr korrekten Ausgabe liegt die kyjever vom J. 1788 zum Grunde. 2. Liturgische Bücher. a) Liturgien, Bituale, Gesangbücher. 889. Служебникт» Iii, БудимФ пис. кр. всеуч. 1799. Fol. 890. Служебнигв. Вђ БудиЈгБ иис. кр. всеуч. 1826. 4". 891. Благопотребннн ектенји, т. е. собраше благопотреб-nux'ii прошеши ко времени и нуждамт, различннмт, употре-бдаемнхт», на проскомидит,, на ектешахт. гл, начал$ боже-ственнш литургш и по егангелш, такожде указате проким-новђ, апостоловг, егангелШ и причастновг, по приличеству изображешшхг прошенШ. Вђ Венецш пис. Дим. Осодосги 1764. 8°. 66 стр. 892. ТребшшБ (на iio;;o6ie вгв Москвк иечатанаго 1761). ВгВенецш пис. Дим. беодош 1оаннинскако б.о.г. (1764—1765). 4°. 478 стр. 893. Требникг. (B'j, Bieiint пис. СтеФ. Новаковича?) 1795. 4". (Sopikov N. 1502.) 894. Требникг. Вб Будим1; пис. кр. всеуч. 1821. 8°. 895. Молитвословгј> или полуставг великш. Вгв Венец1и. Vor 1810. Solarič Pominak knižeskij. 896. Молитвослов'Б. Вгв Буднмк пис. кр. всеуч. 1822. 8П. (Geistliches Brevier. Ofn. Cat. 1830.) 897. Часословв (на иодобји вгб Мосев^ печатанаго 1766). В% Венецш б. о. г. (1766—1770). 8°. 898. Часословг. Вг Вудим^ пис. кр. всеуч. 1798. 8°. (So-pikov N. 1621). — Hob. изд. Часословг, книга, вг неиже со-держитг eil чшгв, како подобаетт, uf/rii часн уставиш, а, тропарми и обичннми отпустителншш ихч, и пр. Bi Вудим$ пис. кр. всеуч. 1827. 8°. 314 стр. Gewöhnliches Lesebuch der serbischen Normalschulen und desshalb sehr oft neu aufgelegt. 899. ОсмогласникЂ (на подоП1о in, град4 Москви печата-наго 1764.) Вт, Венедш пис. Дим. веодош (1764—1765). 4°. 900. Ирмологш. Во Bi'ejiH'f! при 1ос. ЈГаур. отл, Курцбекг 1780. 4". — Нов. изд. вт, lUeiriit; 1790. 4°. 901. IIIjchh на господсш праздники, ижд. Дам. Каули-цш. Bi, БудиЈгБ пис. кр. всеуч. 1804. 8°. 902. KaTaBacia или собраше разннхт, церковннхг п-бснеи, тропареи, кондаковт,, ирмосовт, и стихирт,, вт, духовное yi"6-шеше православиихт, u благочестивихт, служацее, ижд. II. 1ан-ковича. Вт> Вудим!; нис. кр. всеум. 1824. 8" 82 стр. b) Kanonen oder Officien. 903. Нравила молебнам сватмхч, сербскшхх иросв4тите-леи, повел. u ижд. Синес. Живановича. Вт, еиискоти Римли-чеснои r/h .i'fiTO 1761. 4". 261 Bl. 904. Нравила молебнал сватнхг сербскихч, просв1;тите-леи. Bi, MocKBf, (вт> Венецји пис. Дим. Оеодосш) 1765. Fol. 194 Bl. Mit einer Abbildung aller serbischen Heiligen auf einem grossen Folioblatt. Dieses Blatt hat die Unterschrift: Настоателв ХристоФорт, ЖеФаровичв. 0ома Мессмерг сечецт,. Schon hieraus, wie aus der Type kann man entnehmen, dass dieses Buch nicht, wie der Titel besagt, in Moskau gedruckt wurde. Solarič irrt daher, wenn er, durch den Titel getäuscht, in s. Поминакт, книжеекШ S. 80 schreibt: напечатана перв^е in, MocebIj. 905. Нос-тБдовсИие молебно за болашаго (напечата са iicpirfio in, MocKBt 1763). J »h Бонегци пис, Дим. Оеодосан (1765-1770). 4". 24 стр. 906. (Монаха O е o д o c i a) Канони обнџи на осмт, гласовг преподобннмг и богоноснммт, отдемт» Симеону новому муро-точцу и сватителвз Cairl; чудотворцу, учителемт. сербскимт, и пр., ижд, Тимотеа 1оанновича проитумена Хилаидарекаго. Вт> Венецш пис. Дим. 9еодо<ди 1776. 4". 112 стр. 907. Акатистт. пречистому и животворлцему гробу Го-споднго и воскресешто Христа Bora нашего, ижд. Пав. Стоано-вича, Вт, БудтгТ; пис. кр. всеуч. 1798. 8°. 43 стр. 908. Правило молебное гсо пресватМ Вогороднци и пре-подобнМ Нараскеви сербскоА, спис. Викент. Ракичемх,. Вг Вудим!) пис. кр. всеуч. 1798. 8". 31 стр. 909. По&тБдоваше сватаго великомученика, чудотворца и муроточца 1оанна Владимира, Цара Ссрбскаго, преведеио ci, греческаго на славеаекШ настоашемт> Луки и Партешн iepomohaxobt, и ироигуменовч. Хиландарскихг, и отђ norpl;-пшостои исправлено (В. Ракичемг?) у св. Спиридона вг Tpiecrfc. Вт> Ведецш пис. Иата Оеодоетева 1802. 4". 32 стр. 910. Иравило иже во сватшхв отца нашого Спиридопа apxienacKona Тримитунтскаго чудотворца, собраиное и:п» минеа и изт> иинхт» гречсскихт, иреводовт> Вик. Ракичемг. Вт» Ве-нецш 1802. 4". 911. МолебС1п> ко нресватМ Богородици и сватитедво Сниридону чудотворцу, написанг Вик. Ракичемт». Вт> Ве-нецш пис. Нанм _9еодос1ева 1804 8". 912. Канонг покааннни ко Росиоду Incycy Христу, таже стихослов1е кт> Богу собесБдованјн сј> клгочемг границг по клгочевншп. словамв. Вг> Вудимб пис. кр. всеуч. 1807. 12°. Busspsalmen und geistliehe Gesänge sammt der Paschalie. 3. Dogmatik und Polemik. 91 H. Д i o h и c. H o b a e o b и ч a Катихисисг или наука хри-стаанска» Ркп. Die Handschrift befindet sicli im Kl. Bakovac. Der Vf. verfasste diese Schrift als Hierodiakon zu Neusatz im J. 1744. Aus der interessanten Vorrede sieht man, dass damals in Neusatz auf Veranstaltung des Diöcesanbischofs eine Art höherer philosophischen und theologischen Schulen bestanden habe. 914. Дгон. Новаковича Сочинеше o продсхожденш св. Духа, Ich kenne diese Schrift nicht. 915. Краткое да иростое o седмихљ таинствахг учител-ское наставлеше, ради вс4хт> обоего полу и возраста право-славннхт. хрисичант», наЗпачеже дла пресвггеровг, д1аконовгЈ. и кт. сваЈценству готовапрхг са лицт, и in, школахт. учацихЂ са дКЈтеи по вопросамт. и отвкгамт. устроенное, nepirfie на Tiiii'i) пода.п, 3axapia ОрФелинт., a ншн4 напечата са in, новои типограФш грекоправославно)? л. 1763 вг Венецш (пис. Дим. Оеодос1а) 8°. 24 стр. 916. Правосдавное исиов-1;дан1е в1зрн соборншг и апо-столша церкви восточниа, благословешемг сватМшаго пра-вителствугоцаго синода нанечата са вт> MockbIj 1763, прида-ласта са же кт> сеи кпиг!; два слова o чествованш св. иконг св. Отда 1оанина Дамаскнна. 1ћ> Венецш пис. Оеодома 1оан-нинскаго б. о. г. (1764?). 4". 304 стр. Solarič führt dieses Buch auch unter dem Titel „Катихисмв великШ" an. — Der Vfs. desselben ist 1'. Mogila, Metropolit von Kyjev. Vgl. Sopikov I. 883—895. 917. (Ветра Милорадовича) Православша в1ћри ка-оолшесиа и апостолсиа церкве восточша греческш догмата болшад и вјзчному cnaceHiio нужднМшаа ев латшск. дадекта на слав.-сербскШ преведено И c a i е м и II a p и в o д с к и м т, iep0. монахомт, Раковачкимт, 1768. 8°. 35 Bl. Handschrift. Bei Mois. Pet. Lukič, Kaufmann in Neusatz. — Nach der Vorrede eine Uebersetzung aus dem lateinisch gedruckten Büchlein des Dr. P. Miloradovič 1765, bestimmt für das vom Erzb. und Metrop. Paul Nenadovič unterhaltene Gymnasium in Karlovic. Der Name Parivodski ist sowohl am Titelblatt, als auch unter der Vorrede radirt. — Das Ganze unbedeutend, in Fragen und Antworten. 918. 'Opfrödot-os ouoXoyia, сирјјчг, православное испов^да-.Hie каеоличесиа и апостолсгаа церкви восточина, три бого-словнш доброд4хели Btpa, надежда, лк>бовг, гв паматному изученш свшценикомт,, д1акономг, iepoMOHaxoirB, монахомг и всему причту церковному, и при сихг учацеи са гоности и веЈжв хританомч., чрезг православнаго apxiennciona Кар-ловачкаго Г. Павла Ненадовича устрои ca. Bi. Венец1и пис. Дим. Оеодоаа 8°. Nach Horanyi III. 707 wollte Zach. Orfelin um das J. 1777 ein solches Werk ediren. Wahrscheinlich ist also diese Ausg. von ihm. 919. Краткаа сказаша первое o Bo3t, второе o бошемт, iipoMuc.it, трет1е o закопб божш, предлагаемаа на ползу не тоемо младгогв отрокомг, но и возмужавшимг обоего полу особамЂ j fiM f., которнмЂ неудобно во пространннхг богослов-скихг учешахЂ нараждати са (отг ОеоФана Прокоповича). Б. о. м. и г. (†Венецш пис. Дим. Ооодос1а 1765—1770). 8°. 120 стр. Th. Prokopovič ist nur unter der Vorrede genannt. Vgl. Sopikov I. 597. 920. Наставлеше малое хрштанскимг отрокомг, т. е. каковшгв образомг надобно христаанскихг отроко†наста-вити o хританскомг закон$, преписа сн Григ. Туроничв, ŠafaHk. Literaturgeschichte. III. Band. 31. бшателемг кр. вароти Острогонт., 1769 Марта 1. во Остро-ronfe. Ркп. 4°. 74 стр. In 127 Fragen und Antworten. In der Bibl. des H. v. Jan-kovic in Pest, 92!.. Kparafl катихисисв, соч. ieposrt. ПлатономЂ. Bt BieHiris 1776. 8°. (Sopikov N. 566.) 922. Православное учеше или сокраценнаа христаанскан богослолјд iep. Платономг сочиненан. Вт> Iüchh'I; у 1ос. Еурц-бекг 1784. 8°. 235 стр. 923. Катихисист. мални или сокраценное православное испов^дате во употреблеше слав.-серб. гоности сотиненно, отђ неунитскаго же еписколскаго вт> Еарловц^ 1774 л4та держан-наго стаода иотверждено, a ннн$ паки et соизволешемт, Г. АЕ. и М. ВарлОвачкаго СтеФ. отг Стратимировичв напечатанно. Вт. БудПмК) пис. кр. унив. 1797 8°. 64 стр.—В-б БудкмА 1828. 8°. 64 стр. In Fragen und Antworten; als Schulbuch oft aufgelegt. Vf. soll J. Raic sein. 924. Д1алогисмт> или бесЈ&да o догмат$хг православша церкви. Вт> Шенн'1; пис. 1ос. Еурцбека 1785. 8°. 94 стр. Das russische Original erschien in Sankt-Petersburg 1766. 8°. Sopikov N. 257. 925. Еаменч. соблазна или нзнснеше o начатб и изв^ст-ннхђ причииах раздора и iiecor.iacia обоихг церквеи восточ-нш и западнш, изложенное Еписк. IIлiек> Минл^лемх, ннн^же преписа св греч. езшка на слав. Вик. Ракичв л. 1797. Ркп. 4°. 125 стр. In der semliner Gemeindebibliothek. 926. 1оанна Раича Tfeo теологическо. Ркп. Fol. 5 Bde. In der karlovicer Metropolitanbibliothek. 927. Д i o h и c. Поповича Учеше христчанское. Вт> Ву-дим^ пис. кр. всеуч. 1823. 8°. 35 стр. 928. Преподобнаго Отца нашего 1оанна Дамаскина д-бла фј.тосоФ1'геска, источникђ знашн и изложете православнна вкрн обстоателное или богословш, преведе сн изђ греческаго и латинскаго лзнка на сербсиА азшт, (Д1онис. Попови-чемт, Еп. Буд.) Вт, Будим$ градЂ 1827. 4°. XVI-f 116+292 сгр. 4. Exegese. 929. 0 закон$ божш иже вт> десатословш, толковаше o молитви господнвои Отче напљ, симболг вкрн и пр. Гкп. 4°. In der Bibl. des Hr. v. Jankovič in Pest. — Angehängt ist ein kurzes walachisch- serbisch -lateinisches und walachisch- serbisches Vocabularium. 930. Краткое толковате законнаго десатослов!н, молитвн господни, символа в^рн и девати блаженствг, напечата са дла употребдеша Е. Вис. Чаревичу Павлу Иетровичу вђ Мо-скв4 1759. Б. о. м. и г. (вт, Венецш вт> тип. Дим. 0еодо<м 1764—1770). 8°. 127 стр. In Fragen und Antworten. 931. Досит. Обрадовича KvQiaxodgöiuov или толко-ваше воскресннхЂ евангелШ. Вђ Венецш 1796. 4°. (?). Das Original ist griechisch (Moskau 1796. 4°. 2 Bd.?) Obradovič soll es, nach Čaplovič Slavon. und Croat. II. 286, zu Venedig ins Serbische übersetzt haben. Eine russische Uebersetzung erschien zu Moskau 1805. 932. Изаснеша воскресннхг и праздничннхг евангелШ ради употреблеша во училшцахг, изданнаа благословешемг правосл. АЕ. Еарловачкаго и Митр. Г. СтеФаиа. Вг Будимк пис. унив. 1823. 8°. 244 стр. 933. Благов1;стникЂ беоФилакта Болгарскаго, прев. сг греч. Д1он. Поповичб. Ркп. 934. Дим. Нешича Словопроизводнни рј&чникг имент. собственннхг сваценаго писаша вообце. Angekündigt in Davidovič's serb. Zeitung 1819 N. 5. 31* 5. Sittenlehre. 935. Обучеше и пр. Kurze Belehrungen moral-theologischen Inhalts, unter 171 Ueberschriften, slavoserbisch und walachisch. Hs. 4°. 94 S. In der Bibl. des H. von Jankovih in Pest. 936. Итика, iopoiio.iiiTHKa или $moco$ia нравоучителна. Вт, Biernri пис. Ioc. Курцбека 1774. 8°. 309 стр. Mit 67 Kupfern. Das russische, von den KyjevopeCer'schen Mönchen ver-fasste Original erschien zuerst in Kyjev 1712. 8°. — Die serbische Ausgabe soll P. Julinac besorgt haben. 937. BaaroHpaßie или кнПжица ко украшент нравовг гоношескихЂ згЕло полезнан, er, еллинскаго на славенскШ ;да-лектг irr. подзу и употреблеше слав.-сербскихг отроковг пре-ведена Дим. Николаевичемт. Дарварг. Вг Bieim$ пис. Ioc. Еурцбека 1786. 8°. 96 стр. . 938. Хаинр. Кампе Наравоучителна книжица за де-чицу, ст> нем. на простни езшт, преведена Стсф. Раичемг. Вт. Вудим-У; иис. кр. всеуч. 1805. 8°. 191 стр. 939. Наставлеше o должностахг собственнхш. всакаго христкшна, ижд. Дам. Каулицш. Вт, БудшгЈћ пис. кр. всеуч. 1806. 4°. 254 стр. Einigen Ехх. ist (J. Micbaljevic's Аждал, doch ohne Titelblatt, mit der Ueberschrift: Труба на меиданг позиванзца, beigebunden. 940. Г. Аизенманна Наставлеше кђ бдагонравио, за д^цу опред'1;лено, ст. нЈм. прев. Дим. Давидовичв. Вг Бу-дим'1; пис. кр. всеуч, 1812. 8°. 96 стр. 941. Златнал книжица, содержагцаа должности челов$ка гражданска и хриеианска, и правила учтивости, во употре-блете слав.-серб. народа наставнико.мг и родителемг при обученш мало.тћтнЕтхЂ д^теА, по составу Г. учитела Ф. Соавн, Павломг Соларичемг издана, Вг Мх1;ткахг1> пис. печ. Панн 9еодос1ева 1813. 12°. 74 стр. 942. Досит. Обрадовича Хриетоитк сир-М. блаши обнча! и вг6нацЂ отт, алФавита, ижд. loc. Миловука и Гавр. Возитовца. B'h Вудим4 1826. 12°. 119 стр. Die XXII SS. starke Vorrede ist von Konst. Pejeič. — Es ist eigentlich eine Anstandslehre für die Jugend. Obradovič übersetzte dieselbe aus dem Griechischen als Schullehrer zu Plavno und dann zu Skradin in Dalmatien im J. 1770. — S. 92 bis 119 steht. ВЉацг OT'i, АлФавита (a—к), moralische Betrachtungen. 943. Досит. Обрадовича Вуквице, на сохраненш бнвше до данасв кодг Г. Георг. КирЈаковича купца Новосад., издана пакг на тиит> трошкомг Е. Еаудицш. У Бечу у печ. 00. Мехитариста 1830. 8°. 79 стр. Kurze, alphabetisch gestellte, moralische Aufsätze, Bruchstücke. 944. Енига o должностехг подданиковх ei, монарху ихт„ Вт> Будим4 пис. Ер. унив. 1829. 8°. 52 стр. In Fragen und Antworten. Wahrscheinlich auch schon früher gedruckt. 945. Г. Еардинала Бонна Философк илити руководство Ei небесемг, нрев. Спирид. АлеЕс1евичв. Ркп. Das Original des Kardinals Giovani Bona (geb. 1609, st. 1674) ist: Manuductio ad coelum. Par. 1664. 12°. 946. Io. Верича Притче либо еравнителне беседе и нравственна поученк за младе и старе, Енига 1. У Вудиму пис. кр. всеуч. 1831. 8°. 140 стр. Aus dem Deutschen übersetzt. 6. Pastoral, Liturgik, Katechetik. 947. Епитомђ сказаше сваценнаго храма, ризг его, и вђ немг совершаемш божественнш дитургш со окрестностми еа, чрезг краткш вопросн и отв^тн, сочин^нг во употребде-ше свдш,еноправителеи правнослав. каоол. восточнна церкве. Ркп. 4°. 70 стр. In der Bibl. des H. von Jankovič in Pest. In derselben Handschrift befindet sich, unter andern unbedeutenden Beilagen, auch ein kurzes lateinisch-walachisch-serbisches Vocabularium. 948. ХристоФора Ж e ф a p o в и ч a Поучеше сватител-ское к'ј> новопоставлеиому iepeio. Вг B(;iri; 1742. 12". 24 стр. Ganz in Kupfer gestochen. 949. Епитомг или краткаа сказанк сваценнаго храма, ризЂ его и вт, немг совершаемшг божественнна литургш, со окрестностмн ед, чрезг краша вопросн и отккгм, во упо-треблеше свацеинослужителеи нравославина церкве восточнш каеоличест, благословешемЂ нреосвацепнаго Г. liitcapioiia Павловича Еписк. Бачкаго и пр. соч. (Д1он. Новаковичемг) л. 1741. В. о. м. и г. (вг Венецш пис. Дим. беодош 1768). 100 стр. Vgl. Orfelin's Magazin I. 87. — Die Vorrede ist mit den Namensziffern des Vfs. Д. H., gezeichnet. Solarič führt die Worte сочинен Д. H. лг1;та 1741 als auf dem Titel stehend an: allein die Namensbuchstaben stehen dort nicht. 950. Наставдеше o xpairl; господнемг, свацеиннхг сосу-дахЂ и одеждахг его. Ркп. 4°. 123 стр. In der Bibl. des H. von Jankovič in Pest. — Walachisch und slavoserbisch. In derselben Handschrift befindet sich: IIpu-BtTCTBOßairiii раздичнш вг дни рождества Христова. 96 стр. 951. (Никод. Вулгара) Сокровшце хриспанское, т. е. тодковаше сшгшхљ тпшђ, свдтаго храма, сосудовг церков- ннх%, и божественние и свшценне литурие (прев. с;\, греч. Д1онис. Ионовичб). Вг Еудимк пис. кр. всеуч. 1824. 8°. 372 стр. 952. Краткаа наука протопресвитеромг o ихг должно-стехв. Вг BieHEÜj пис. 1ос. Курцбека б. о. г. 4". 14 стр. 953. Ераткое наставдеше духовншБ отцемБ. Вгб Шенцф пис. 1ос. Еурдбека б. о. г. 4°. 14 стр. 954. 0 должиостехг презвитеровг приходскихЂ. Вг Ву-дим4 пис. кр. унив. 1798. 4°. 223 стр. Die erste Ausgabe in1 Oesterreich, nach der Petersburger vom J. 1776. — 2. тисн. вђ Будим$ пис. кр, всеуч. 1810. 8°. 955. Венед. Ералквича УвКшџше кгб сваценству и народу православнаго восточнаго неунитскаго исповздаша славено-сербскому у Далмацш и Боке Еотарскои суцему, на сербскомг, греческомг и ита.папекомт, азнц!;. Вт> Венецш 1810. Fol. 1 Bog. 956. IIaвл. Атанацковича Сербскш катихета, не као што естг, него као што бн бнти морао. Ркп. Der Vf., damals Katechet an dem serbischen pädagogischen Institut in St. Andrä, kündigte 1815 die Herausgabe dieses Buches in Davidovic's serb. Zeitung N. 53 an; der Druck unterblieb indess unübersteiglicher Hindernisse wegen. Siehe die Prorogation in Davidovic's serb. Zeitung 1817 N. 26. 7. Predigten. a) In Sammlungen. 957. Иоучеше евангелское ст. Московскогб на Оербскји преведено, отт> .if/ra 1745. Zu St. Andrä in der Himmelfahrtskirche. Nähere Angaben fehlen. 958. loa. Раича Собраше разннхг недбдннхг и праз-ничннхђ наровоучителнБкг поучешв вт> трехг частехг поособг состо>11цее и пр. Вг BieHfffc пис. СтеФ. Новаковичн 1793. Fol. 1. Theil 90 Bl. — 2. Тћ. 86 Bl. — 3. Th. 74 Bl. Zusammen 250 Bl. 959. ЛЊствица имуцад шггнадесатт, степенеи, ciecra патнадесатг словгг> o молитви, поету и мшостини, еписанаа (изђ итаЈпанскаго превед.) Вик. Ракичемг. Вг Венедш пис. Панн беодоиева 1805. 8°. 90 стр. 960. Пропов$ди по вса нед$ли и нМа праздшшг го-сподсиа, взатш огб искусннхг списателеи, основанна на свшценномЂ писанш и сватнхг богоносинхЂ отецт. иравоуче-иш, списанш (и:зг1. итал1анскаго превед.) Вик. РакичемЂ. Вј. Венецш пис. Пане Оеодомева 1809. 4°. 961. Гавр. Хранислава Р-бчи надгробнш. Вч> Буднм!; пис. кр. всеуч. 1808. 962. Георг. Поповича Р'1;чи во врема одержанша надг Французми поб$ди и пр. Вђ Будимк 1815. 4°. 8 стр. Die eine dieser Kanzelreden ist slavoserbisch, die andere lateinisch. 963. Георг. Поповича Сваценнш бес$ди o таин-ствах'). страждушаго Господа. Angekündigt in Davidovic's serb. Zeitung 1816 N. 74. 964. Теод. Атанацковича Два надгробна слова во ублажешс памати дв$ма д!шама, Неранжи и 1уиан$, об!ша Ахаиацковичкама. X Будиму пис. кр. унив. 1824. 8°. Dabei sind auch Verse. 965. Атанас. Влаховича Пропов^ди. Ркп. 966. Гедеонови Проповкди ort ЗасхеевК; нед4ле до вознесеша господиа, прев. (?) Спир. A л е к c i е в и ч т>. Ркд. In „Руководство человеческогг живота" als zum Drucke fertig angekündigt. b) Einzeln. 967. Сдово o гркшномг челов^ку, придворннигБ всеросс. Имп. Вел. нропов^диикомг Гедеономг сказаниое, a ради православншг сербскаго народа хриспанг изђ Московскаго на слав.-серб. азшг превед. ort I. P. (1оаина Раича) вг Карловцј; СирмШскомг. Вг Венецш пис. Дим. беодоиа 1764. 4°. 20 стр. 968. Иропов^дг ш слово o осужденш, придворннмг всеросс. Имп. Вел. пропов^дникомг Гедеономг сказанное, a ради правосл. сербскаго народа хританг изђ росс. на слав.-серб. азшљ превед. вг Новомт. Сад4. Вђ Веиецш пис. Дим. беодош 1764. 4°. 16 стр. 969. ПроповФдг, d. i. Predigt, illyrisch und kroatisch, von der Einigkeit des Christenthums. Wien bei Kurtzböck 1772. 4°. Dobrovsky aus dem Ofn. Cat. 1796. 970. IfvT'h ct. постоаннои слав!; — Der Weg zu einem standhaften Ruhme. — Wien bei Kurtzböck 1775. 8". Predigt? Ofn. Cat. 1799. 971. Слово поучително Госнодина Teopria 1оакнма Цоди-ЕОФера при РеФорматовг обцеству немецкога предикатора, сб немецкогЂ езика преведеио Д o c i o e е м гв Обрадовичемг. У Лаипцику у типограФШ Г. ВраиткопФа 1784. 8°. Ueber 30 S. (Def. Ex.) Dedicirt au Leon Tijaka, Bischof von Roman in Moldavien. Die Dedication ist in walachischer Sprache. Thema: Ko y речи несогрешава, таи e савршенг човекг. • • 972. Авраама Петровича Слово вг предизбраше ApxienncKona и Митрополита, подг 29. Окт. 1790 вг Темисвар^ сочинкнно, Вђ Bieiiirf; 1791. 4°. 8 стр. Deutsch ebenfalls 8 S. 973. Cjiobo на торжественнни праздникг народне Осечке шкоде. L!ri. BienuT; 1792. 4°. 974. Петр. Витковича Слово надгробное Apxien. и Митр. М. Путнику л. 1790, Ђт, Будим^ пис. кр. всеуч. 1798. 4и. 16 стр. — Слово надгробное СтеФанид^ Зоричв. Вг Бу-дим1ј нис. кр. всеуч. 1807. Mehrere Predigten hinterliess er handschriftlich, die aber theiis verbrannten, theils verschleppt wurden. 975. Авр. Максимовичн Слово надгробиое на смертг Анне ки.ери Копст. 1анковича сенатора Сомбор. 1806. 976. Вик. Ракича Слово o почитанш церкве, говорен-ное in. Tpiecxl;, сђ нриложешемг молитвн и c n o i гР» д a u i si ki. Богу, творен1е сшггители Димлтр1и Ростовскаго. Вг Венецш пис. Наин Оеодомева 1807. 4". 34 стр. S. 3—4 steht eine kurze Selbstbiographie des Vfs. S. 21 Tropar dem h. Sava, Erzbischof von Serbien, mit Anspielung auf Georg Petrovic's Siege über die Türken. 977. Вик. Ракича Слово имуш,ее говорено бмтт, in. 1. денг Iauyapiii 1809, на смертт» блаж. почившаго полковиика росс. Г. Александра Осипова, но препитствовано по причинф Новаго года. Iii. Венецш писм. Панн 9еодос1ева 1809. 4°. 978. Ман. Малешевича Слово надгробное II. Пери-шичу. Вгв Вудим!; пис. кр. всеуч. 1807. 4°. 16 стр. 978. Атан. Влаховича Р1;чб на смертЂ Георпа 1оан-новичб Рудовича. Вт. Будшгб пис. кр. всеуч. 1807. 4°. 7 стр. — Рбчв на гробу 1акова Георпевича кдирика Еарлов. Вт, Бу-дим4 пис. кр. всеуч. 1807. — Слово надгробное Алекс. Пека-ровичу. Вђ Вудимк пис. кр. всеуч. 1810. 4°. 16 стр. — Поучи-телное слово o лгобви христчановт» кђ ближннмг. Вђ Будим'1; пис. кр. унив. 1811. 980. Дим. СтвФановича Слово o добромг воспитанш д-feTeä. Iii, Будим* 1809. 981. Васид. Ковачича Слово o доброхотшлхт. дааншхг. B'i, Будим'1; пие. кр. всеуч. 1811.4°. 13 стр. 982. IIавла Атанацковича Слово на празднигв иноталлаше кр. педагог. шштитута Сербскоп, у Сомбору го-ворено. У Будиму пис. кр. всеуч. 1817. 4°. 4 В1. — Слово надгробно Василш Стоачко. У Будиму пис. кр. унив. 1818. 8°. 15 стр. Am Ende: E.ieria und надгробни стихови. 983. Лаз. Милетича Госиода нашего енасители слово o lif.'iiLOM'i, блаженств$, за младое л^то поздравг и поклонг прктел1а1Ђ и лгобителФмт, сербскогв езша. У Вечу 1821. 8°. 72 стр. — Отпустнаго слова apxiepetCEaro прим!;рг, по д1јн-niiiMi, апостолскимг, чистнмг сдавеисЕши. жшкомг написанг. Bi, Бечу Енигопечаташемг мон. Армен. 1821. 8°. 46 стр. 984. loa. Витковича Олово надгробное 1оакдму Сте-Фановичв купцу Будичскомл.. У Будиму инс. кр. всеуч. 1822. 4°. 7 стр. 985. (Мил. Видаковича) Слово надгробиое Нпкол. Лу-кичу, говорено Григ. 1овшичб краснорј&чм елншателИјмг. Вг БудимФ пис. кр. всеуч. 1823. 4°. 6 стр. 986. Сим. 1осиФовича Олово надгробное Г. 1оанну on, Темешвару 1урату. У Вудиму пис. кр. всеуч. 1829. 4°. 8. Erbauungsbiicher. a) Biblische Geschichte und Heiligen-Legenden. 987. Сказаше пренесеша моцеи св. 1оаина Златоустаго отт, Еанани вгб Царвградг, преписаное Вас. Протичв. Вв BioHtrJi при Ioc. Курцбекв 1773. 8°. 15 стр. 988. Сваценнаа ltCTOpia ради мало.гТ;тне д^чице крат-кими вопросн и otbIjtli сочшгбна in, Москв^ 1782 л$та, на славено - сербскш азнкг ради сербске д4чице преведенна вђ л^то 1792 вг мон. Еовил'(; (1оанн. Раичемг). Вг Будим$ пис. кр. унив. 1797. 8°. 38 стр. — Нов. изд. вт> Будим^ 1802. 8°. 39 стр. — Hob. изд. вт, Будиигб 1828 8°. 39 стр. 989. I. P. (1оанна Раича) ЦвктникЂ вт, дв4ст4 и два-десатт. и четнре избранннхг исторшхг насаждешши, и im, источниковг краилевмхч, наноеннни, вт> немже крини удолнш доброд$телеи ио сред$ тернШ пороковг растутг и цвјјтуте, вђ ползу и украшеше вскхг лтобителеи честности предложенг 1793, за 67 л^то дарованнна жизни трудг сеи благодареше Вогу прииесенг. Bi, Будиигб градГ; пис. кр. всеуч. 1802. 8°. 584 стр, Enthält 224 aus der Aceria philologica geschöpfte Erzählungen mit biblischen Sentenzen begleitet. Recens. in Schedius Zeitschr. v. u. f. Ungarn Bd. III. S. 178—180. 990. Ераткаа библическаа uciopia. Bri, Вудим'1; пис. кр. всеуч. 1798. 8°. Sopikov N. 441. Ofner Cat. 1799. 991. Виблическаа uciopia или повг1;сти ветхаго и новаго завкта, вт, ползу славено-серб. гоношества, ижд. Дам. Еаулицт. Bi, Вудимк пис. кр. всеуч. 1805. 8°. 237 стр. 992. Чудеса иресватБШ Вогородици, преведенниа сђ гре-ческаго Вие. Ракичемг. Нт. Венецш писм. Панн 0еодос1ева 1808. 4°. 993. Вик. Ракича Житае препод. СтеФана первов4н-чаннаго крада Сербскаго, нареченнаго во иноц^хђ Симеона (sie). B b Будилф пис. кр. всеуч. 1813. 12°. 22 стр. 994. (loa. Верича) Житае 1исуса Христа. У Будиму пис. кр. всеуч. 1812. 8°. 168 стр. — Нов. изд. Житче Господа и Спаса нашего 1исуса XpicTa, написано у Бечу 1811, a садг другШ iiyx'B издано 1831, I, Беричемг. У Будиму пис. кр. всеуч. 1831. 8°. 202 стр. 995. Лаз. Милетича Изв$ст1е o изображетхо образа Господа нашего 1исуса Христа. Б. о. м. и г. 4°. 2 В1. Erklärung des in Kupfer gestochenen Bildnisses Jesu. 996. Мих. Боаџи Писмо характерЂ спаситела 1исуса Христа опису»)1це. In Davidovič's serb. Zeitung 1819 N. 25. 997. Пав. Атанацковича Библическан пов^стђ. Ркп. 998. 1оси$а 1оанновича Библическа iiCTopia за школе. Ркп. 1831. b) Ascetische Schriften. 999. (Зах. ОрФелина) Седмг степекеи премудрости. Ofn. Cat. 1799. 1000. Истиннаа o боз'Б радостт, вђ воспоминанш благо-д$анШ божшхтБ кт> роди челов^ческому и особливо чрезг снна бож1а учиненннхг и непрестанно творацихг са в^рнвшг. Bt Венецш пис. Д. Оеодоал б. о. г. (1763—1770). 12". 12 стр. 1001. Писанио сватому согласатцее са наставлеше кг истинному познатго и душеспасителномг употреблешш стра-даша и смерти Господа и Спаситела нашего 1исуса Христа, соч. Анастаиемт., пропов^дникомт» бож1л сдова. Б. о. н. и г. 8°. 1002. Филактирјот. тист. психист,, хранилшце души, преведенное изђ греческаго на слав.-серб. азнкг Вик. Раки-чемв. ВЂВенецш писм. Панн 9еодос1ева 1808. 16°. 32 стр. In Solarič's Поминакг ist dieses Buch mit dem Datum 1800. 8°. angeführt, wornach es eine frühere Ausgabe geben müsste, was mir unwahrscheinlich. 1003. Цв4тт> добродЂтеди, превед. er, греческаго на слав,-сербши азнкг Викент. Ракичемг. Ђт> Будим$ пис. кр. всеуч. 1800. 8°. 122 стр. 1004. Ераткое наставлете o исповКјди и молнтв^, сш-санное Викент. Ракичемгв. Вт. Венецш пис. Панн Оеодо-cieBa 1801, 8°. 1005. Зерцало христаанское содержацее мнсди спасител-нна и увкшанк дутпеполезнаа и нужнМшаа всакому xpucxi-анину желаии^јиу позаати христнское свое житае и ,еван-гелскум истину, преведено ст> греч. на слав. азшгв вх ползу слав.-серб. народа Дим. Н. Дарварг, a издано браткми его 1оанн. и Марк. Ник; Дарварт,. Brf> Будшгб пис. кр. всеуч. 1801.'8°. 179 стр. 1006. Свнценномученика Петра нареченнаго Епископа Дамаскаго дкк книги o челов^ческомг 1. истинномг есте-ственномл. разум$, 2. o духовномх (душевномг) разумк, со-крашешш, изаснено, преписало и на печатт. дано Еирил-ломг Живковичемт.. Вт, БудимК! градЂ iiitc. кр. унив. 1803. 8°. 147 стр. 1007. Георг. Ионовича Нутв у раи или краткое уче-Hie, кое челов!;ка ко временному и в^чному благополуч1м ру-ководи, собрано изгв наставленнг сватн отца и древш.г фило-со$а. Вђ Будшгк пис. кр. всеуч. 1815. 8°. 181 стр. 1008. Ефр. Еузмановича 0 рождествК; Христовомг. с) Gebetbücher. 1009. loa. Георпевича АЕ. и 1. Собран1е избранннхЂ молитвв во употреблен1е престар1;лнхЂ духовнаго и мирскаго чина особг во.вид$ очест. слабИшцихг. Вт> Шепнк пис. 1ос. Еурцбека 1771. Fol. 64 Bl. 1010. Зборникт., т. е. н^которнхЂ моленш на всакг денг потребннхг собран1е, напечата са перв^е во свлтои EieBone-черскои Јавр'1;, a нмн1; вг Венецш вт, л. 1792. 12". In dem Ofner Cat. 1799 kommt auch ein „Зборникг сђ 7 иконами 1792. 12°." vor. Vielleicht eine wiener Ausgabe. 1011. Молитвенна книга Кесара 1оси4>а II., сљ н^мецкаго на простни сербскш лзб1кгб преведенна. Вт. Bieimt; нис. ОтеФ. Новаковича 1794. 8°. — 2. изд. вт> БудимШ пис. кр. унив. 1799. 8°. 1012. C т е 'f. Раича Молитвн втб случаи пос1нцета бол-нихт. и тажкихт, недугомЂ одержимнхг потребнвха. Вђ Бужшгб пис. кр. всеуч. 1804. 8". 48 стр. 1013. ЗКсјгцословт. ст> молитвами. Bi. БудимК* пис. кр. всеуч. 1807. 12°. 1014. Молитвн умилителнш на каждми седмичнни денг и проч1а разнна ко Господу нашему Iiicycy Христу и пресва-тМ ВотородицФ, преведеннш' ci, грече.скаго Вик. Ракичемт» Вт. Венецш пис. ПанБ1 Оеодоаева 1808. 8°. 1015. Сборникт. ст. 7 иконами. Вт. Вудтгб пис. кр. всеуч. 1810. 12°. 1016. Собраше различннхг молитвг во употреблеше уча-1цаго са гоношества. Вт> Вудим$ град^ пис. кр. вееуч. 1817. 8". — Hob. изд. 1827. 8°. 24 стр. Ganz kurze Gebete für die Schuljugend. 1017. 1олитвБ1 bo врема божественнш литургш, ижд. Ioc. Миловука. У Вудиму 1831. 32°. 1 Bog. 9. Vermischte Schriften. 1018. Захар. ОрФелина Книга противг Папства. Autographon des Vfs. in der Metropolitan - Bibliothek zu Karlovic. Der Anfang fehlt. 1019. Зах. ОрФелина Трактатт. o единств^ церквеИ. Ркп. Wahrscheinlich ungedruckt. Horanyi III 708. m r • 1020. Краткое o богоподобагоцемЂ т$лу и крови Христо-во0 noK.iOHeiiiii и времени того наставлеше, вђ сватМшемт, Арх1е1шскопо-Митрополитскомт, тп> Еарловцф 1757. года торже- ствованош. синодК; соувЗлцаниое, и o шени Ихг Превосходи-телства православнтгв Хриспаномг издано Захар. Ор$е-линомг АЕ. М. Еанцеллистомт,. В. о. м. и г. 12°. 15 стр. 1021. Что естг Папа? (h> нКЈмецкаго преведено Михаи-ломг Максимовичемг, Бт> Biemrl; пис, 1ос, Еурцбека 1784. 8°. 45 стр. Vfs. des deutschen Originals ist Joh. Val. Eybel. Es gibt davon auch eine russ. Uebersetzung: Что естЂ Папа и что естЂ епископг, соч. Г. Еубела, Перев. ст> нКшец. Спб. 1782. 8°. 1022. loa. Мушкатировича Ераткое размншлете o праздници. Вт, Biemrl; пис. 1ос. Еурцбека 1786. 8°. 51 стр. „Es sind Gedanken über- die Feiertage. Der ganze Inhalt lässt sich aus dem Schlüsse errathen: Quilibet dies viro bono festus est, Bcaräft e дант> човеву благоговМномт. праздникг". Dobrowsky Slovanka I. 214. 1023. (I o aн. Мушкатировича) Расуждеше o постахг восточнш церкве. Вт. ВЈентгВ пис. СтеФ. Новаковичв 1794. 8°. 66 стр. Freisinnig, wider die Fasten. 1024. 1Исни и слово o чести сваценства, соч. Вик. Ра-кичемг. Ркп. 1817. 8°. 42 стр. In der semliner Gemeindebibl. 1025. Сав. ГеорНевича (alias Еачула) Енижица различнаго содержанк, ВгБудимЂ пис. кр. унив. 1805 8°. 13 стр. Moraltheologische Betrachtungen mit Bibelstellen und einem Liede für die Jugend. 1026. OTBfrn, православнаго н^коега (sie) брата кч» дру-гому православному брату, безг имена ауктора, безг имена преводитела, преведенг сг греческогх изг' кншге у Галли 1777 печатане. Реп. 20 таб. . Uebersetzer Ani. Arnovljev Advokat 1831. Uebersicht der Schriftsteller. (Die mit Cursivschrift gedruckte Zahl zeigt die Seite, wo die biographische Notiz zn finden ist, die übrigen Zahlen deuten die Seiten an, wo des betreffenden Schriftstellers Werke angeführt werden.) Alexandrovid Timotej. 129. — 281. Alexievid Spyridion. 357. — 433, 465, 469. Angelina, Heil. 121. Anton Dalmata. 135. — 297, 298. Arnovljev Antonij. 359. — 400, 402, 404, 476. Arsid Eustachis. 338. — 438, 442, Asimarkovid Petar. 341. — 410. Athanackovid Platon 341. — 411, 417, 436, 438, 442, 449, 467, 471, 473. --Theodor. 346. — 468. Atjimovid Stephan. 355. — 390, 397. Avraamovid Theodor. 323. — 373. Bajdevic Gavriil. 334. — 386. Bakadid Samuil. 129. — 211. Baleovid Stephan. 303. Bečkereki Gerasim von. 334. — 436, 446, 451. Berid Joann. 332. — 365, 376, 414, 417, 440, 444, 465, 473. --Paul. 342. — 388 , 398 , 408, 452. Bessaraba Joann. 124. --Joann Matej. 128. Biegner Hans. 124. — 255. Boid Lazar. 341. — 370, 428. Bojadži Michail G. 335. —376, 397, 407, 411, 442, 473. Bolid Prokop. 342. — 449. Brankovid Avraam. 345. — ^89, 409, 410, 417, 422, 432. --Georg. 129. — 246, 247. Bulid Vasilij. 339. — 429, 444. Camblak Grigor. 119. — 243. Cernadki Vasilij. 355. — 375. Cernojevid Georg. 123. Chranislav Georg. 331. — 386, 450, 468. Čikoš Vladislav. 354. — 390. Čokerljan Joann. 355. — 408 , 409, 451. --Vasilij. 357. — 413. Damian, Hieromon. 116. — 194. --Diakon (1453). 121. — 218. --Grammatiker. 123. — 218. --Diakon (1545). 126 — 266. Damjanovid Mathej. 339. — 448. --Vasilij. 309. — 443. ----d. Jiing. 339. — 388, 416. Daniel, Erzbisch. 116. — 237, 240, 241. --Hegumen. 126. — 271. Darvar Dimitr. Nikolajevid. 329. — 435, 464, 474. --Petar. 343. — 438. David, Hieromon. 121. — 209. Davidovid Dimitrij. 337. — 414, 415, 420, 426, 439, 464. Demelid Petar. 359. — 399. Divkovid Matie. 131. — 289, 290, 291. Djurkovid Evgenij. 345. — 454. Dmitrovid Radiša. 127. Dobrid Marko. 332. Dometijan, Hieromon. 115. — 230. Došenovid Joann Athanasijev. 334.— 379, 386, 444. Dragosavljevid Adam. 355. — 390. Epaktit Ant. Kaph. 121. Ferenčevid Stephan. 329. — 377. Frušid Dimitrij. 338. - 426. Gagid Jeremija. 359. — 438. Gavrilo TrojiCanin, Hieromon. 129. — 188. Gennadije, Paraekkles. 125. —261. --Metropolit. 128. — 280. Georgievid Bartol. 127. — 283. Georgievič Dimitrije. 322. --Georg. 345. --Joann. 310. — 474. --Sava 333. — 470. Gčrčič Jakov. 357. — 409, 417. Gčršič Grigorij. 343. — 442. --Stephan. 357. — 451. Ginami Barthol. 132. — 281. Goič Athanasij. 355. — 389. Gundulič Trojan. 127. Hadžič Joann. 346. — 388, 392, 397, 398, 399, 414, 423. --Paul. 332. — 461. Helena, Vojevodin. 129. Jakob aus Kamena reka. 127. — 274. Jakovljevič Joann. 354. — 390. Jakšič Grigor. 339. — 387, 428. Jankovič Emanuil. 322. — 400, 402, 447. --Theodor Joannovič. 321. — 439, 441. Jelenič Aaron. 335. — 386. Jelešič Marko. 359. — 400, 404. Ignjatovič Mojsej. 331. — 399, 401, 402, 412, 433, 430, 440, 442, 443. Ilič Sevastian. 343. — 378, 389, 435. --Timotej. 353. — 390, 399, 408. Joann Svetogorac. 129. — 282. Joannovič Evgenij. 357. — 370. --Evthymij (1796). 328. — 420. ----(1809). 336. — 423, 454. --Ignaz. 345. --Joann. 323. --Josif. 357. — 473. --Petar. 344. — 388. --Vasilij. 346. — 400, 401, 409, 424, 443. --- Vikentij. 301. Johann Alexander. 128. Josič Kosma. 327. — 411, 441. Josifovič Anton. 331. — 385, 402. — — Simeon. 355. — 471. Isaija, Hieromon. 124. Isajlovič Dimitrij. 339. — 373, 388, 421, 428. Julinac Paul. 309. — 405, 418. Karadžič Vuk Stephanovič. 340. — 365, 369, 370, 373, 375, 378, 379, 410, 415, 424, 405. Kengelac Paul. 336. — 417, 420, 447. Konstantin,Philosoph. 121—244, 247. --Hegumen. 303. Koresi, Diakon. 128. — 279, 280. Kovačevič Gavriil. 333. — 392, 395, 390 397. Kovačič'Vasilij. 337. — 433, 471. Krajkov Jakob. 128. — 275, 270. Kraljevič Benedikt. 336. - 407. Križanič Jurko. 132. — 247. Kuzmanič Ephrem. 359. — 474. --Peter. 343. — 454. Kyprian, Metropolit. 118. Lazarevič Georgij. 355. — 413. --Joann. 332. --Lazar. 356. — 403. --Miloš. 343. ~ 407, 409, 447. --Nikolaj. 329. — 405, 424. ---Paul Georgievič. 342. — 411. --Sava. 320. — 376. Lazarovič Ephrem. 335. — 381, 410, 435. Lazič Grigorij. 343. — 373, 429, 434. 448. Levakovič Raphael. 131. — 287. Ljubavič Georg. 125. — 258. --Theodor, Hieromonach. 125. 126. — 258, 260. 265. Lustina Vikentij. 327. — 372, 427. Magaraševič Georg. 344. — 373, 407, 414, 417, 420, 422, 424, 435. Makarije, Ilierom. 123. — 251—253. Maleševič Manuil. 335. — 470. Mardarije, Hieromon. 126. — 265, 269, 273. Marinkovič Konstantin. 335. — 387, 421. Markovič Stephan. 358. — 374, 40 3 409, 410, 431, 437. Matič Peter. 347. — 398, 408. Matijevič Stephan. 131. — 287. Maxim, Heil. 122. --Ilierom. (1540). 126. — 228. ----(n. 1700). 131. — 197. Maximov oder Maximovič Alexander. 336. Maximovič Avraam. 334. — 450, 470. --Michail. 322. — 409, 411, 476. --Uroš. 344. — 438. Merkalj Sava. 336. — 305, 370. Mesarovič Nikolaj. 341. — 401, 410. Method, Bischof. 114. Michajlovič Eustatij. 353. — 408. --Pantelejmon. 342. — 421, 430, 439. --Paul Roža. 358. — 403. Michaljevič Georgij. 332. — 387, 391, 440, 404. Michalovič Lazar. 342. — 454. Michnje Johann. 128. Milan. 126. — 200. Miletič Lazar. 344. — 471, 473. Milivoin Joann von. 322. — 452. Milkovič Joannikij. 331. — 427. Miloševič Stephan. 345. — 431. Milovuk Josif. 356. — 377, 415. Milutinovič Simeon. 347. - 379, 398, 400. Miokovič Joann. 341. — 428, 438. Mirče Joann. 126. Mladenovič D. 380. --Sophronij. 308. Mojsej, Hierodiakon. 125. — 263. Morvay Alexander. 307. — 418. Mostareki Joann Popovič. 342. — 430. Mrazovič Avraam. 326. — 367, 368, 378, 385, 403, 404, 433, 441, 443, 448. Mušicki Lukian. 328. — 367, 368, 370, 383, 384, 385, 393, 428. Muškatirovič Joann. 322. — 377, 476. Nalbanovic Dimitrij. 333. — 386. Nenadovič Paul v. (1745). 303. — 453. ----(1755). 307. Neophytovič Dimitrij. 358. — 451. Nestorovič Uroš Stephan. 337. — 411. Nešič Dimitrij. 343. — 463. Neškovič Athanasij. 331. — 419. Nikanor, Hieromon. 128. — 193. Nikolič Athanasij. 352. — 379, 404, 409, 415, 445. Novakovič Dionysij. 302. — 460, 466. --Stephan von. 323. — 425, 448. Obradovič Dosithej. 310. — 382, 393, 412, 423, 433, 434, 463, 465, 469. --Grigorij. 329. — 390. Orbini Mavro. 132. 291. Orphelin Zacharia. 308. — 363, 365, 366, 371, 380, 381, 414, 423, 426, 432. 446, 449, 460, 473, 475, 476. Pachomij, Logothet (1460). 121. --Hieromon. (1519). 125. — 257. ----(1700). 129. — 224. Pačič Joann. 355. — 375, 379. Paisije, Patriarch. 129. — 246. Pankratij, Hieromon. 124. — 193. Pantelin Georgij. 359. — 453. Parivodski Isaia. 310. — 460. Pavlovič Theodor. 356. — 412, 414, 438. Peič Philipp. 353. — 389. Pejakovič Joann. 329. — 442. Pejčič Konstantin. 353. — 403. 451, 465. Pejkič Christophor. 133. — 294. Petrovič Avraam. 324. — 470. --Georg. 328. — 371. — — Makarij. 303. --Petar. 328. — 380, 426. --Simon. 338. — 454. --Vasilij. 307. — 418. Philippovič Konst. Alexij. 320. --Stephan. 334. — 442. Pisarovič Dominik. 357. — 409. Popovič Dionysij. 328 — 427,463, 467. Popovič Evthymij. 344. — 377, 389, 390, 395. 398, 422. --Georgij. 341. — 468, 474. --Joann. 335. — 386, 389, 406. ----Stephan. 354. — 389. 399, 400, 401, 403, 408, 424. ---Miloš. 335. — 387. --Sava. 333. --Sophronij. 304. — — Stephan. 356. — 390. Posilovič Paul. 132. — 292. Prodanovič Sava. 329. — 422. Protič Vasilij. 320. — 472. Putnik Josif. 330. — 452. Radivojevič Juliana. 354. — 415, 443. Radoje, Diakon. 125. — 260. Radonič. 341. Radosav. 121. — 195. Radul, Diakon. 126, 127. — 274. Raič Joann. 304. — 385 , 398 , 399, 418, 419, 425, 426, 429. 462, 468, 469, 472. --Stephan. 326. — 393 , 439, 464, 475. Railovič Raphail. 304. Rakič Vikentij. 325. — 377, 381, 391, 394, 395, 427, 451. 459, 468, 470, 472, 473, 474, 475, 476. Rašič Maxim. 329. Rubčič Stephan. 118. — 242. Rukoslav Joann. 336. — 440, 448. Runjanin Petar. 338. — 442. Saranda Petar. 335. — 399. Sava, Heil. 111. — 202. Sekereš Athanasij. 320. — 372, 454. Sokolovič Petar. 354. — 397. Solarič Paul. 333. — 362, 363, 364, 369, 375, 387, 420, 425, 427, 430, 432, 436, 437, 440, 445, 465. Stamatovič Nikolaj von. 326. —• 382, 396. --Paul. 358. — 414. Steič Joann. 353. — 413 , 437 , 451. Stephan, Fürst. 119. --Istrian. 134. — 297. --v. Skodra. 126. — 272, 273. Stephanovič Dimitrij. 336. — 471. --Stephan. 346. — 389, 400. Stipan Jajčanin. 133. — 293, 294. Stojadinovič Paul Markov. 326.—376. Stojkovič Athanasij. 330. — 378, 385, 392, 405, 448, 456. Stojšič Petar. 342. — 413, 433. Stratimirovič v. Kulpin, Steph. 324. _ 3gg 392. Sulič Joann. 344. — 390. Svetič Miloš siehe Hadžič. Šimič Nikolaj. 334. — 381. 406, 410, 411, 412, 422, 425, 432, 436, 438. Temler Christian Friedrich. 309. — 372. Terlaiö Grigorij. 326. — 382, 397, 405. Theodor, Grammatiker. 115. — 205. --Hieromonach s. LjubavičTheo- dor. Theodorevič Athanasij. 344. ---Živan. 356. — 408. Theodosij, Hieromon. 307. — 232. 459. Theodosije, Priester. 125. — 261. Tirol Dimitrij Pantelejmon. 343. — 368, 371, 378, 415, 430, 431, 434, 437, 438, 442, 444. Tököly Sava. 333. — 421, 440. Vasiljevič Vasilij. 358. — 365. Vezilič Alexij. 322. — 378, 391. Vidakovio Milovan. 333. — 369, 394, 401, 406, 407, 412, 420, 471. Virovac Petar. 358. — 454. Vitkovič Joann. 345. — 471. --Michail. 342. — 388, 393, 397, 401, 403, 407. --Petar. 329. — 470. Vladisavljevič Dimitrij. 358. — 372, 409, 440. Vladisavljevič Michail. 325.—380,382 Vlahovič Athanasij. 335. — 388, 412, 468, 470. Vučerič Petar. 358. — 401, 404. VuičJoakim. 333. — 371, 401, 402, 403, 406, 410, 421, 430, 431, 436, 447. Vuj anoraki Stephan. 319. — 367, 368, 371, 426, 443. Vukovič v. Djurič, Božidar. 125. — — Sava. 353. — 444. — — Vincenz. 126. Zacharievič Georgij. 332. — 368, 369, 370, 374, 435, 440. Zagurovič Hieronym. 127. Zelie Gerasim. 346. — 424. Zmajevič Andreas. 132- — 234. Zorič Georgij. 354. — 417. Zefarovič Christophor. 302. — 416, 453, 466. Zi vanovič Jakov. 354. --Synesij. 309. Živko, Priester. 126. 127. — 274. Živkovič Joann. 336. — 369, 406. — — Kyrill. 328. — 426, 474. ---Stephan. 341. — 407, 413, 436. Verbesserungen. Seite 236 Zeile 4 von oben 1. = 191. n 339 n 3 n „ Vasalij = Vasilij. n 346 n 1 n unten Divkovič = Djurkovic. n 389 n 4 n „ Боича = Гоича. n 397 n 4 » „ Болџд = Болџи. n 400 n 7 л oben 1елечича = 1елепшча. n 409 » 13 n unten Сладисавлевича = Владисавлевича » 409 ,J 8 71 „ Geršic = Gerčic. n 411 n 7 n „ Лазаревича = ЈГазаревича. Druck von C. Schreyer