MbacherMMtlmg. Nr. 37. !prän!l»,tlatlon«pre<»! Im Tomptoir ganzj. N.ll. b llbj. N> 5.50. ssür dle».. 1889. 3lichtanltlicher Theil. Zic Politik der Passivität. Vor kurzem hielten hervorragende Vertreter der ^Manischen nnd serbischen Nation in Temcsvar eine Berathung, in welcher über das Programm der nationalen Opposition in Ungarn Bcschlnß gefaßt werden ?llte. Zunächst wurde die Frage discntirl. ob die Na» lloualitäten eine active oder passive Politik befolgen soll-^, und da entschied nian sich denn nach rurzcr Bera-Mng einslin'uiig für die Politik der Activilät. da, wic d'e meisten Redner hervorhoben, der passive Widerstand iu kcwcln Ziele führen würdc. Erst nachdem dieser ^lluftlpliukt erledigt war, wnrde zur Feststellung der MMlichcü Punkte des Programms der nationalen Oppo-''ll0" geschritten. >, llns will es scheinen, daß die Herren mit diesem Min Vorgehen jedenfalls dcn richtigeren Weg cinge- '^llcli, und ans der Geschichte der letzten Jahre Nutzen Achöpft hadcn. Wahrscheinlich dürften ihnen hicbei bc- °nbers zwei Beispiele vcr Angcn geschwebt haben, und Aar das der magyarischen nnd das dcr czccho-slavischen Apposition. Die magyarische Opposition hat in den bahren 1860 bis 1860 keineswegs, wic irrthümlich gc- Naubt wird eine passive, sondern eine active Politik Erfolgt; st/ hat, trotzdem sie die Rcchtsbasis, auf wel- ^." der ungarische Landtag zur damaligen Zeit fußte. "lchl anerkannte, dirfen ^^ndtag dcilnoch beschickt und ?^ bnnsclbcu imnicr wieder von neuem die 1848er ?^c, s^,^. j,h(i^^lpi alles, was sie als das Recht enn ""bischen Nation ansah, reclannrt. Dcr Erfolg lpr^ch ^),en Erwartungen; sie hat für die Nation .. k Stellung crrnngcn, welche die kühnsten Wiiuschc ^er Staatsmänner befriedigt. Wie ganz anders ist aber der Erfolg der czccho- fischen Opposition. Die zweijährige Politik der Ent- Mtsamlcit hat sich nicht nur nicht bewährt, sondern der Kation erhebliche materielle Nachtheile gebracht. An dcr Thatsache, daß die böhmische Opposition völlig isolirt '" nnd weder praktische Resultate erreicht, noch irgendwo Mtimmuug gefunden hat, wird keine noch so schöne Muse der Journale dieser Partei etwas ändern. Die ^'Achlc ging über die nnfruchtbarc Negation derselben ^Tagesordnung über; Oesterreichs Regcnerirnng wnrdc t, " ^n Vertretern aller übrigen Nationen dcr Wcsthälfte ^ Ncichcs mit Energie in Angriff genommen und das ,. ," war ihnen hold. Oesterreich hat in den letzten ein? ?^)rcn einen Anfschwmig genommen, wic er nach lvn/ ^ schweren Katastrophe, wie jene von Königgrätz !?nll ^'^eicht beispiellos in dcr Geschichte daslchl. Eine ^s/ ^vil wichtigen uud ticfeingreifcndcn Gesetzen wurde ^eck» - ' ^^lchc Oesterreich in die Reihe dcr modcrncn ss^>luatcn einführte, und auf dem fo neugeschaffenen j„ g,,^entc wnrdcn dann die mannigfachsten Reformen sühn Zweigen dcs staatlichen Bebens theils durckgc- hier ^'ls angcbahnt. Wir haben es wohl nicht nöthig, seit l^'""ls all das anzuführeu, was in Weslöstcrrcich l'alt, ^"l)rcn auf dem Gebiete dcr politischen, fo- tvurde "^ wirthschastlichcu Reform speciell geleistet habe,,'.""parteiische Stimmen des gcsammtcn Auslandco gcn ^'"ilbcr ihr Urtheil gesprochen, und die Wirknn- "t>°li,e. ' Masncgeln machen sich auch bereits m dcm da„dcl ^"'chcn Oesterreichs, in den, Anfdlühcn von dcmu^ "'^ Verkehr und in dcr Rückkehr dcs Vcrlranens Vmve! '""dar. Das alles geschah ohne Zuthun dcr ^ abs -. " czechoslavischen Nation; sie slanden gröl- "e" ^ati. ' 'Ehrend die alle ^ebcnSintercsscn dcr clgc- ^aßrec, , ' "" dcs eigenen Vaterlandes berührenden ^tte l, ? bcratbcn und ins Werk gesetzt wnrdcn Was '"c"n i„«. l"r die eigene Sache erreicht werden können. legaler m,. ""e Ansprüche ans legalem Boden und m hätte?.' ^' selbst als Minorität geltend gemacht ber E^' "'"'^ beispielsweise die Polen bei Berathung als dcr m> "'"^tze sowohl von Seiten der Rcgicrnng Hürde 1^°^^ "'lligcs Entgegenkommen gcfnndcu? der Landt^ . ""scheu im Sinne einer Erweiterung namentlich dnrch die tarativc '"Mchc 3teckn? "'"'"peten; dcs Rcichsrathos, nicht alle "°ü die Nm.' '" ^tragen? Und hat nicht auch jetzt "solution k/n m'U Amtlich der gallischen Landtags-<"" ^estrebu ,.?"^'^ ^Ucfert, daß sie dcu Wünschcn "' '"'"'er lm^^'^.F"cnd gemacht werden, jcde ^""l'che Vernchichtigung augedeihen läßt? Wir glauben, daß es nl'ch diesen Erfahrungen wohl nur Sache des Pairiotismns, der llebcrzcngung und der Politischen Klughcil wäre, wenn nun auch die böhmische Opposition ihre bisherige erfolglose passive mit cincr legalen activen Politik vertauschen würde. Preußen und die Pariser Presse. Die „Wiener Abendpost" schreibt: Dcr gänzliche Mangel einer interessanteren Ausbeute aus den deutschen Blättern mag cS entschuldigen, weun wir an dieser Stcllc von cmcm publizistischen Euriosum Notiz nehmen. Die „Schlcs. Ztg." beschäftigt sich hentc mit einem Raisonncment über die französische Presse, Die Bedeutung dcr Pariser Presse richtig crkcnncnd, hätten fast aUc Staaten und polilischcn Parteien, die an dcr Gcstal-tnng dcr nächsten Zukunft cin Intcrcfsc haben, für ihrc Vertretung in derselben gesorgt. „Einzig uuo allein Preußen", so fährt die „Schlcs. Ztg." fort, „gegen das sich die vereinigten Anstrengungen so zahlreicher nnd thätiger Gegner richten, ist iu dcr Pariser Presse nn-vcrtrctcn. Dcr schwache Versuch mit dcr lithagraphir-ten, nur für Zcil'.mgSrcdactioncn bestimmten „Eorrc-spondamc dc Berlin" war ein vcrfchltcr. Nur wenn sich gerade Anlaß zu einer Polemik bietet, wird ein Artikel abgedruckt, in der Negcl wandert das Papier in den Maculaturkorb dcr Redactionen, die nicht das geringste Interesse haben, Prcuß'n in Schutz zu nehmen nnd cö dadurch mit ihren Freunden uud Gönnern zu zu verderbe». Unter solchen Umständen ist es den für jeden flüchtigen Eindruck empfänglichen Franzosen wahrlich nicht zu verdenken, wenn sie sich von Preußcu uud seiner Politik kciuc für uns schmeichelhaften Vorstellungen machen. Wer ans das angewiesen bleibt, was die Pariser Presse berichtet, muß der Meinung sein, daß wir im Innern unter wahrhaft japanesischcn Zuständen leben, dcncn gegenüber das kaiserliche Frankreich ein Eldorado der Freiheit. Diesen Glauben zn nähren nnd zu kräftigen, genügt es, dann uud wam, einen Auszug ans den Kammcrredcn nnscrcr Opposition <>» »ml-!>!<><>,<' odcr aus gewissen dcmotratischcn Blättern zu gcdcn. 3chon dic herrschenden Ansichten über nnscrc inneren Zustände sind ganz dazu angethan, den Wahn zn nähren^ daß cin sicgrcich dcn Rhcin übcrschrcitcndcs srnn-zöfischcs Hcer von cincm großen Theile nnscrcs Volkes, ganz besonders aber iu dcn ncucn Provinzen, als Befreier begrüßt werden würde." Tic „Schl. Ztg." findet, eö gelte, sich diesen Uniständen gegenüber dcr eigenen Haut zu wehren. Durch die officiöscn Organe in Berlin nnd Paris sei dies nicht zu erreichen „Durchgreifend kann nur gewirkt werden, wenn Prcnßcn selbst in dcr Pariser Presse thätig wird. Hentc ist das nm so leichter, als Eonccssioncn zur Begründung ucucr Blätter nicht mehr erforderlich sind. Täglich cnlstchcn dergleichen. Alle franzosische Zeitlingcn sind Geldinstitute, daö finanzielle Interesse >sl für alle entscheidend. Man branchl noch keineswegs die Bestechlichkeit der Redacteure als Rcgcl hiuznsttll.n und darf doch bchanptcu, daß alle Journale fnr ein Parteiintcrcssc läuflich sind. Gelingt rs also nicht, was vielleicht vorzuziehen wäre, cin odcr daS andere dcr bc-slchcndcn Blätter für das preußische ^ntcrcssc zu gc-winucn, so versuche man es mit jungen Untev»c!)!Mlnaen. denen eine gesicherte Subvention gewiß wünschcnsw.rth wäre." „Der Ehrenpunlt kann für dcn, der die Dienste erkauft, absolut nicht in Betracht kommen. Es handelt sich überdies znnächst nur nm einen Act gerechtester Sclbstvertheidignnq. Die einfache Wahrheit kann unS genügen, nm dcn gefährdeten Schatz dcr Achtung fremder Nationen zn retten nnd schmachvnllen Intriguen entgegenzuwirken. Dieser Wahrheit Gehör zu verschaffen, ist freilich nicht leicht. Wollte man plump mit dcr Thür ins Haus fallen, dann würde mnu noch weit schlimmere (ärfahrnngcn machen als König Georg mit sciner „Situation". Eine Regierung wie die preußische gebietet aber über cinc solche Fülle thatsächlichen Materials, daß sie, namentlich bei geschickter Benützung der übrigen deutschen nnd speciell anch der russischen Presse, cin Iourual jedenfalls nicht nur iulcrcssant, sondern auch zu ciuer beachtenswcrlhcn Qnclle für die übrige Presse machen kann. Die eigenen specifisch prcnßischcn und deutschen Angelegenheiten müssen dann allerdings mit Zurückhaltuug und erst allmälich eingeführt werden. Schon die Polemik anderer Blätter würdc einem solchen Blatte die Aufmerksamkeit znwenden." „Woher aber das Geld nehmen? Zunächst glauben wir, daß unsere parlamentarischen Vertreter fortan bei Vewillignng dcr erforderlichen Dispositionsfonds gewiß keinen Anstand nehmen werden, ihrem Vertrancn in die ^eitnng dcr äußeren Politik auch in dieser Richtung Ausdruck zn geben. Hier kann für die Interessen Prcnßcns mit 100.000 Thlr. jährlich mehr geschehen, als durch Verwendung dcr gleichen Snmmc ans tausend andere Zwcckc. Das stattlichste Reiterregiment kann nicht besser sür Preußen nnd Deutschland kämpfen, als cinc wohldirigirtc Zeitung in Paris." „So lange wir indeß un6 dcn Dcposscdirten gegenüber im Stande dcr NoHwchr befinden, dürfte eine solche Snmmc vielleicht nicht reichen. Es ist aber Kriegs-sitlc, dic vom Feinde abgenommenen Geschütze gegen ihn sclbst zu kchrcn. Sollte sie nicht anch hier Anwendung finden können? Sollten dic bedeutenden Geldmittel, die bisher gegen Prenßens staatliche Existenz, gegen ftine Ehrc nnd sein Ansehen in Europa verwendet wnrden, jetzt nicht für diese Güter in Bewegung gesetzt werden dürfcn?" Ein Erlaß des llnterrichtsministers. Dic obcrosterrcichische Stalthaltcrci hat mit Entscheidung vom 29. September 1868 das Vorgehen dcs Linzer Gcmcindcrathes bei dcr Besetzung der neu errichteten Untcrlehverstellcn an den dortigen städtischen Volksschulen als ein incorrectcs erklärt, die vorgenommene Be-sctzuug vorläufig nnr als eine provisorische anerkannt nnd dic Anordnung getroffen, daß die definitive Verleihung dcr gedachten Unterlchrcrstcllcn dcm Zeitpunkte vor-bchaltcu bleibt, wo dic nach ß 10 dcö Gesetzes vom 25>. Mai 1863 einzusetzenden neuen Schulbchördcn in Wirksamkeit getreten sein werden. Gegen diese Entscheidung haben sowohl das Linzer crzbischösiiche Consistorium, welches seinen dnrch die po» litische Schnlvcrfassnng begründeten Einfluß auf die Dicnstbcsetznligcn bei dcu Volksschulen bis zur Eiusetzung dcr ucucn Schulanfsichtsbchördcn gewahrt haben will, als anch der Winzer Gcmciudcrath, welcher dic Ausschließung jeder Betheiligung dcö bischöflichen Eonsisturiums bei den vorgenommenen und vor dcr gesetzlichen Regelung dcs Volloschnlwcscns noch vorkommenden Dicnstbcsctzun-gen ans Grund dcs citirten RcichSgcsctzcS in Ansprnch nimmt, beim Ministerium für CnltuS und Unterricht Beschwerden eingebracht. Ucbcr diese Beschwerde hat das Cnltnslninistcrillin an die k. t. oberöstcrrcichischc Staathalterei folgenden Erlaß gerichtet: „Nach §. 14 dcs citirtcn Reichsgesetzcs hatten alle Bestimmungen dieses Gesetzes — mit Ausnahme dcr-jcnigcn. wclchc dic Zusammensetzung nnd die Einrichtnng dcr ncnen Schnlbcl'öroen, die Abgrenzung des Wirkung«^ lrciscö derselben nnd dcn Ncbcrgang dcs Wirkungskreises dcr früheren an die ncncn Schnlbchördcn betreffen nntcr Anshcbnng allcr mit denselben im Widersprüche stehenden Gesetze und Anordnnna.cn mit dcm Tage dcr Kundmachung in Wirksanileit zn treten. Durch diese w rcits in Wirksamkeit getretenen Bcslimmnngen, welche die Aufsicht und ^citnna dcs Vollsschnlwcscns dcm Staate znwciscn uud dcn Einfluß dcr Kirchc ans dic Besorgung, ^citnng nnd nnmiuclbarc Beaufsichtigung des Re-lissionsnntcrrichtcs und dcr Ncligionsübnngcn sowie anf die Anstellung dcr Rcligionslehrer in diesen Schulen beschränken, ist der f rü hcr c Ei n fl u ß dcr Kirchc ''us die Anstellung der weltlichen Lehrer, wie dicS auch dcr Winzer Gcmrindcrath behauptet, u n-zweifelhaft aufgehoben. Da aber das Gesetz fclbst für den nothwendigen Ucbcrgang in dieser Bezieh« ung keine Vorsorge getroffen hat, war es Aufgabe dcs mit dcm Vollzüge dieses Gesetzes beauftragten Unterrichtsministeriums, die deshalb erforderlichen Verfügungen zu treffen. Dieser ihm obliegenden Pflicht glanbtc das Ministerium am zweckmäßigsten und im Zusammenhange mit anderen erforderlichen Vorkehrungen dnrch die Vorlage dcr Schnlanfsichtsgcsctzc an die Landtage ge-rccht zn wcrdcu, wobei es von dcr gegründeten Vorans-sctznna, ausging, daß die ohnrhin nnr noch vorübcrgchendc Betheiligung dcr geistlichen Schulbchördcn bei der Anstellung dcr Volksschullehrcr, die überdies bei den durch die Schlllpatronatsgcsctzc zumeist den Gemeinden znc,c-wiescnen Präsentatiousrechten vorwiegend nur administrativer Natur ist, wesentlichen Anstanden nicht begegnen werde. Hieraus ergibt sich einerseits, daß der vom Linzcr bischöflichen Consistorium mit besonderer Heftigkeit in 264 Anspruch genommene frühere Einfluß auf die Lchrcran-stellungen un den städtischen Volksschulen in Linz der gesetzlichen Grundlage entbehre, daß aber anderseits ebenso die Beschwerde des dortigen Gemcinderathcs als nnstatt-haft zurückgewiesen werde müsse, weil dcrscllie bei dcn fraglichen Dicnstbcsctzungcn, statt die crsovdcrlicheu Au» ordnungcn der StaalSregiernng einzuholen, sich Rechte anmaßte, welche ihm nach dem Gesetze nicht zustehen. Indeß sieht sich das Unterrichtsministerium durch die in der vorliegende,, Verhandlung hcrvorgetrctcncn Thatsachen uud insbesondere auch durch das zur Kenntniß des Ministeriums gelangte Vorgehen des Winzer Ordinariates gegm den Winzer Snvplcnten Franz Pammcr veranlaßt, für dcn Vorgang bei der Besetzung der Lehrer« und Untcrlehrcrstcllcn an dcn ans Eommnnalmittcln erhaltenen Volsschulen iu Linz auf so lange bis die Schulaufsicht in Oesterreich im Sinne des Ncichsgesetzcs vom 25. Mai 1868 geregelt seiu wird, mit Beachtung der bereits in Kraft getretenen Bcstiinmuugeu dieses Gesetzes die fulgcndcu Anordnungen zu treffen." Folgen diese Anordnungen, aus denen wir hervorheben. „1. Die in Erledigung kommenden Lehrer- nnd Un> terlchrerstcllen werden im Wege des Concnrses besetzt, dessen Ausschreibung der Gemeinderath veranlaßt. 2. Bezüglich des PrüsentationSrcchtcS des Gemein« deralhes für die Lehrcrstcllen ist das Gesetz vom lOtcn Juni 1864 maßgebend, nnd für die Uuterlchrerstcllcn wird ihm dieses Recht hicmit eingeräumt. Oerselbe wühlt iu jedem Falle den von ihm znmcist geeignet Erkannten auS der Neihc der Bewerber, fertigt die PräscntationS-urlunde aas und sendet unter Beschluß derselben den BesetzungSact an die k. t. Statlhaltcrei, wclchc entweder die Präsentation gcuchinigt und sofort daö Anstcllnngs-decrct für den Ernannten ausfertigt, oder unter Bezeichnung der entgegenstehenden Hindernisse dcn Act zur neuerlichen Präsentation an dcn Gemeiuocralh zurücklei» tet. Falls der letztere bHanfes cii, Repräsentant! anf rui>d 34.000 Seelen. Die Leistung an diiccien Stcucin betlgc Erhöhung dcr Zahl dcr Abgeordneten Wü'de ab'-r eircu ull^» schwerfälligen p^ilanuntarischen Körper bilden, abgesehen von all' dcn Schwierigkeiten, welche sich der Möglichkeit, eine so g,oßc Zlhl geei^uc» tcr Vollsveittttcr im V.rclne mst llcn winden. Das Mindeste, WaS aber geschchen muß, ist eine Veidoppeluna der Mil^liederzahl des Ab^eoldnelenhau scs, welches dann 406 Köpfe zählen würde, was auk ein richtige Verhalln,ß znr ZM dcr Pairs bildcn wurde. Mit dcr einfachen Vciduppelung wäre ade, noch wenig gctl,an, denn die Abgeolduetcuplätze si>,d sehr ungerecht auf die einzelnen Kionländcr veitheilt. Würde ma„ die Zahl dcr Abgeoidneten auf 40li erhöhen nnd diese Zahl geiecht vertheilen, so würdei' entfallen nach der VollSzahl auf Nlcder-Oesterreich 38, Ober-Oestc, reich 14, Salzburg 4, Steic,ma>k 22. Kärutcn 8, Kiain 10, Küstenland 10, Tirol mit Vor^ arlbcrg 18, Böhmen 108, Mät,rc.i 42, Schlesien 10, Galizien 104, Bukowina 10, Dalmatian 8. Das „Vaterland" für das neue Oesterreich. Wien, 11. Fcbrnar. Erlauben Sie mir, heute eincu Artikel wiederzugeben, welchen au hervorragender Stelle daö „Vaterland" bringt. Nicht blos, daß er in geistvoller Weise gewisse Gegensätze zwischen Preußen und Oesterreich zeichnet — was ihm seine eigentliche Bedeutung verleiht, ist das entschiedene Wohlwollen, welches das feudale Orgau fast urplötzlich dem Ringen und den Strcbungcu im ncneu Oesterreich zuwendet. Das „Vater» land" hebt zuuächsl die ebenso bcmcrl^ns- alS bcllagens-wcrlhc Erscheinung hervor, daß bei aller persönlichen Tüchtigkeit, bei aller Stärke uud Freiheit dcs Urtheils, bei allem individuellen Ilnabhängigteilssinn, dcr dcn Norddcntschen charakterisire und ihn vorzugsweise zum politischen Leben befähige, doch dcr preußische Einftnß und das preußische System dort ciucn schnellen Niedergang zuwege gebracht habe, und daß die junge Generation im Bereiche dcr preußischen Machtsphärc wohl gute Administrativbcamte, tüchtige Osficicrc nnd stramme Schulmeister erzeugen werde, sonst aber nichts von dein, was den Menschen von dcr Maschine unterscheide. Umgekehrt in Oesterreich, Dort stagnirlc bis vor gar nicht langer Zeit jegliches politische Leben; im Innern Nie« dcrhaltung jeder freien Regung, nach außen hermetische Adschlicßung. Aber ..gerade das wiederholte Unglück dcs Staates, die an Länder nnd Gaue, au Familieu und Individnen unabweisbar herantretenden Krisen und Entscheidungsfragen wecken überall eine bisher unbekannte politische Fähigkeit. Parteien und Programme, Diskussionen, Vcisammlnugcn, Compromissc nnd Organe tauchen auf und gehen unter, um iu anderer Form neu zn erstehen. Daucbcu bildet sich trotz aller auschei-ncuden Verwirrung nach nud nach eine gewisse Snmmc gemeinsam erkämpfter Einsichten, welche dann feststehen und dcn fruchtbareu Boden für früher nicht geahnten politischen Forlschritt abgeben." „Wer daS alle Oesterreich gekannt hat — daö ist gewiß ein bcachtenSwcrthcö Gcständniß gerade uon dieser Seile — kann freilich nichts anderes thun, als im stillen Kämmellein oder im kleinen Krcife von Gesinnungsgenossen die Hände über dem Kopfe zusammenschlagen; auf der Gaffe aber, oder überhaupt irgendwo in dcr Ocffentlichkcit, geht daS nicht mehr und wird auch uicht mchr gehen, denn politisches Leben nnd politische Bildung sind noch immer im Wachsen begriffen. Noch immer wird gcrnfen nach mehr Licht und nach mehr Hebeln und nach mchr Männern, wäh' rend mnn iu Preußen immcr noch zu viel dauon zu haben scheint uud den grüßen Apparat rastlos arbeiten läßt, um da uud dort im einzelnen uud im ganzen auszulöschen und zu crstickeu." . . . „Nur ein Blinder — so schließt dcr Artikel — kanu die großen Vorzüge Nord-dcntschlandS und die tiefen Wunden Oesterreichs übersehen, nur ein Vorurtheilsvollcr kann einen Eansalncxus zwischen Vorzügen uud Schäden einerseits und dem re> lativeu Wachsthum politischeu Lebens andererseits statui« reu wollen. Wäre dem fo, so müßte man die staatlichen Vorzüge Norddeutschlands tief bedauern, da sie mit dem Erlöschen polillscheu Lebens zu theuer erkauft wären, und müßtc mau Oesterreich wegen seiner Sckä-dcu beglückwünschen, da sie ihm einen wesentlichen politischen Fortschritt eingetragen. Indessen ein Eausal» nexus besteht nicht, höchstens ein Oceasionalne^ns. Worauf es uns ankommt, das ist die Betonung des großen Vorzuges, dcn wir bei so manchen traurigen Dingen, welche die Klage oder dcn Spott herausfordern, an Oesterreich zu bemerken nicht umhin können. Nichts ist leichter zn ordnen als todte Steine, als widcrstandlose Leichen, und die Vcrwcchslnng zwischen Leben und Unordnung, zwischen Verwesung und Streben nach bcsserm liegt gar zu nahe. Wir sehen iu Oesterreich ein allseitiges Ringen zur Gesundheit, und ringen ehrlich mit; in Preußen ein müdes Rcsignircn unter die physisch-kräf-tigc Führung eines idecu- und bcgeisterungölofcn Willens. Wir sind in Oesterreich noch uicht am Ziele, noch lange nicht; aber niemand in Oesterreich wird wünschen, in derjenigen Weise bereits am Ziele zu sein, wie daS in Plcnßcn und Norodcutschland hcnt offenbar dcr Fall ist, und mchr und mehr zur Vollkommenheit gedeiht." Die Nachricht von drr Krankheit >es Papstes,« bekanntlich unbegründet und «ine Erfindung, hat inreß clue Fra^e wieder anuercql, mit welcher sich vor cini. gen Jahren französische Blätter beschäftigten. Diesmal sp'icht die „Liberi" darüber, indem sie darauf auf' mcrtsam machic, daß PiuS IX. am 17. Inni o. I. in daS 24. Jahr seines Papstthums einliettn werde. Nun haben bisher nur drei Päpste 24 Jahre regiert; in'S 25. Jahr ist mit Ansnahme dcS h. Petrus keiner ge» lumlncn. Daher in Rom die Sage: nun vi!l<'I>!8 luiin» l'^", d. h. Du wirst die Jahre dcS PclluS nicht cr-lclchcn. Die „Libert!'" sagt nun darüber: „PiuS IX. hat »'ch freilich dagegen uerwahll, daß dicscr Satz ein Glau "enSattilcl sci. Dennoch aber unterliegt auch er dcm Emflnise dcr altcu Legende und glanbt, wie man vel> sichcit. daß cr vorAdlauf dcs 24. Jahres sterben wcrdc, obgleich seine Köiperbcschasfenheit ihm eher ein langes Leben veihcißt und die Familie dcr Mastai < Fcrctti an Hnnderljährigen reich ist, wie denn auch mehrere seine, Onkel und seine Mutter ein Altcr von mehr als 90 Iahreu erreicht haben. Danach hätte Pius Aussicht, St. Pctcr zu überholen. Aber nicht nur die Römer nud dcr Papst selber dcnkcu fleißig an daS m»n viu>I>i8 «mmig »!>'>; Mali wciß im Vatican sehr wohl, daß ein Theil deS auS' wärligcn, namentlich dcs französischen CleruS daS Heil dcr katholischen Welt darin sieht, daß dcr gegenwärtige !Wal>lmoduS abgeändert werde. Viele fragen sich, °b cs den Interessen dcs Katholicismus nicht ungünstig sci, daß der Papst Italicucr oder wenigstens von cincm ooiwicgcnd italienischen EatdinalS » Collegium gewählt sein muß. Mehrcrc Bischof» dcnkcu nnd s.e>' Stnhlcs bcittagcn. AUcs dics im Geheimen; denn die Klugheit, die bischöfliche Eardinaltugend, gestaltet fs nicht anders. Aber schweilich wird es sich vermeiden lassen, baß diese» Gegenstand alls dcn nächsten Concil znr Spracht kommt, nnd man nennt jctzt schon den Bischof Märet als denjenigen, der die Aufmcilsamkeit seiucr Mitbr>«' der darauf lenken soll. Auch der Diplomatie si>ld diese Vmgäugc natürlich nicht fremd; auch sie dcnll daran, daß das non villV!,^ znr Wahrheit weid"» könnte, und Wird das Ihrige thun, die Bischöfe z" unterstützen." ________ Ausland. München, 11. Februar. (Die Rüstung?' rnte.) Das vc'n der Baielischcn Landeezciluuss, de>n i^igan dcr balcrischen Miilclpaitei, crmähnte und sc>^ her schou ^emcntilte Gerücht, wonach Graf Bismailt an die Negiciiiüg dcr südwestdcntschen Siaatcn die Aufforderung gelichtet habe, ihre Heere bis zum 1. Apr>l in Kriegsl'crcilschast zn setze», gibt dcr „Süddeutsch"» Pilssc" Gelegenheit zu ciuer längeren eifervollen Ab" wcbr. Das gleiche Gerücht fei anch im vorigen Iah" in Umlauf gewesen uud werde voraussichtlich im nach' stcn Iuhic sich wieder in Schwang setzen. DaS Ganze reducirc sich „auf dcu Usus der preußischen Heclcsvcl'' Wallung, jeoesnial mit dem 1. April eines neuen Iahrcs eine eingehende Revision des sämmllicheu Matcrialcs, cer sämmtlichen ttliegsvorräche vorzunehmen. Diesüd' westdeutschen Staaten haben sich Preußen znr Waffel bl üdcrschaft vc>pfl,chttt, also win dcn sie gut daran tt)l»' was sich cipiobl hat im Bnudesstaate, alif die ci.^einil ck'S nicht an die snowest' oentichcn Staate» za richten, wenn sie nu» einmal nuch ocr B. L. Z. crisliicn muß, fondcrn an Baier», ulil an cincn anderen süddeutschen Staat. Baden bat feint« Militärlierba' o mit Preußm schon und Hessen nicht lnnl'dcr." So weit die „Südd. Pr." Die „Core-. Hciffnl.", rin inspirirtes Oraan, schreibt darüber: „Das zOelücht, dessen die Aaier. LandcSztg. iu ihrem grstti' gen Abendblalte e>wähnt, als ob an die süddeutsche" Staaten cinc Aufforderung zur Kriegsbereitschaft erg^ gen wäre :c., ist durchaus unbegründet. Wir müsse» hiebe! dem Wunsche Ausdruck geb.'n, daß, bevor de^ aitige Gerüchte dmch die Presse zur witercn Verbreitung gelangen, über Grund oder Ungrund derscllm» die nöihigcn ErtlU'dicmngsn eingezogen werden möchtet was bei den zur Zcit bestehenden Verhältnissen fl>l die Redaction ciucS Münchener Blattes nicht ebe« schwer ist." Verliu, 13 Februar. (Sitzung des Herrenhauses.) Bei dcr Debatte über die Beschlagnahme dcS Vrmögcns des Königs Georg uud des Kurfürsten uon Kassel erklärte der Minister'P'räsidcnt: Der Vertrag !vom September 1867 sei nicht ein privater, sonder" ein Staatsucrtrag. Man coutrasignirte nicht Privat' vertrage. Derselbe war kein Fricdeusuertrag. aber ein Waffenstillstand, den König Georg uicht gehalten hat« Die Vorfahren des Königs Georg vertrieben die Stuarts und gaben ihnen keine Entschädigung. Die verschiedene" Linien dcs Hauses Bourbon, welche durch die Umwä^ znngcn in Frankreich, Spanien und Sicilien ihre Thro»e verloren, haben weder Geldentschädiguugcu erhalten, no» wurden solche beantragt. Würden die belheiligtcu Staa" teu ihnen Gelder zahlen, so würden sie dieselbe ge»v>ß von dem Augenblicke znrückzichcn, wo die bourbonische" Dynastien ansinge»', Legionen im Auslaudc zu bilde^ W«r habeu keinerlei Eroberungs-, fondern einen Verthu digungslricg gc^cn eine übermächtige Eoalition gefühlt, die Preußen demüthigen und Dcutschlaud die Versass»"^ vom Jahre 1863 uud den Frankfurter Fürstenconal^ aufzwingcn wollte, sticht Eroberung, sondern Sichcrhe^ für die Zukunft haben wir durch die Annerion Hanno' vers gesucht. O'onstantinopel, 13. Februar. (Minister' Veränderungen.) Das Ministerium des Aenßell' wurde mit dem Großveziratc vereinigt. Dcr SuU<^ hat in Würdigung der Verdienste Fuad Pascha's die Erncnuuug deS Nachfolgers dessclbcu vertagt. Kian" Pascha wurde zum Präsidenleu dcs StaatSlatheS, M^h" Pascha zum Gouverneur iu Bagdad ernannt. ^.«, wurde ein Ministerium dcS Innern crcirt und der m« hcrigc Finanzminislcr Mchcmcd Ruchdy Pascha mit de Portefeuille dcsselbcu betraut, Sadyk Effendi wurde 6^ nanzministcr mit dem Range eines Vala. Der nul ordnete dic Abholung der Leiche Fuad Pascha's dur«, einen Arsenaldampfer an. « 265 Proceß Karageorgievich. (Dritter VerhaudlungStag.) Pest, 10. Februar. Beginn der Sitzung 9 Uhr 15 Mimte». Referent wiederholt den Inhalt der Aussagen des Kosla Antonovics, denen gegenüber der Fürst äußerte, es sei scheußlich, auf einem blutigen Thron zu sitzen. Der Fürst sagt über AntonouicS, der Officer, daun wieder Polizcibeamtcr, endlich fcin Gutcrucrwaltcr war, Autonomes habe ihn öfter besucht. Er lmneitt besonders, daß AntonovicS mit dem jetzigen Piasidenten Nifties und Blasnawatz uerwandt sei. Nichte: Habcn Sie dem Autonobies über emeu von NndovanWich gcmachlcu Antrag erzahlt? Angctlagtcr: Ich habe wcdcr Autonovics, noch innand andern etwas über die Ermordung erzählt. Richter- Änlonouicö gibt aber an, daß Sie ihm «zahlt hätten, Nadouanooich habe Ihnen den Antrag gemacht, dic jetzige Ordnung umzustürzen, denn man könne auch auf einem blutigen Throne sitzen, indem er °uf ein Aild Ihres Vaters hiudeutete und bemerkte, baß auch Milosch Ihren Vater ermorden ließ und so einen blutigen Thron bestieg. Aogctlagtcr: Das ist nicht wahr; ich habe von Na-dovcuioM) etwas Achulichcs nicht gehört, daher ich also auch dcm Autonomes nichts darüber erzählen konnte. Richter: Antououics erzählte, daß Sie ihm mitgc-^eilt hätten, dcm Plane des PaulNadovanouich bcizu Nllinncn, die Ordnnug in Serbien umzustürzen und "^leii Sohu Peter auf dcu Thron zu bringen. Angeklagter: Das ist nicht wahr, ich habe mi! ^nlo„ovics, als er bei mir in Bokszeg war, nur über ^ülerangclcacnhciten gesprochen. Mündlich bemerkt der Fürst hiczu: Mau kann ?us der ganzen Untcrsuchuug scheu, daß es nicht wah, !>l; denn hätte ich wirklich einen Umsturz beabsichtigt. 1° hätte ich doch anch dcm AntonovicS cine Nolle zugc^ ^cht, nachdem ich ihn ins Geheimniß eingeweiht, wae ?bcr nicht der Fall war. In Semlin hat AntouovicS ^brigcns bei der Confrontation gesagt, daß er falsch aussagen müsse, da seiner sonst in Serbien Huuger und 3oltcr harren. Im Ucbrigcu berufe ich mich auf meine Vertheidiger. Ncfercnt Scbcstycn: Diese Bemerkung machte der ^ülst auch bei der Confrontation mit Autonomes i» ^emlin, welcher aber erwiderte, daß kein Geld der Welt "" veranlassen könnte, zu lügen, nnd als man ihn ^>s das Schiff brachte zur Confrontation, bemerkte er, kl wäre licbcr in die Erde vcrsnnkcn. Angeklagter: Ich bcdancre, daß der Körpcr des "Ntcmouics bei der Confrontation nicht untersucht wurde, Man würde die Spuren der Folter an ihm wahrgenommen haben. Ankläger: Nachdem in Semlin nicht nur Antono-vics, sondern auch die andern confrontirten Angeklagten befragt wurden, ob sie nicht etwa dnrch Folter gczwnn-gen worden feien, so auszusagen, worauf alle geantwortet habrn, daß fic wcdcr durch Hunger noch durch 'ästige Folterqualen geplagt wnrdcu — auch die Gcfan-«enwältcr beslriltcu alle dasFoltcrn--wie gelangt nun "cr Angeklagte dazu, diese Bchauptuug bezüglich der Folter "UlMcllcn? , , ^aragcorgicvich: Woher hat der Ankläger die Sicher- ^' das; dies nicht geschehen ist? in Serbien müssen lese Personen so anssagcn, wie ihnen befohlen. H . ^ullägcr Strotay: Das konnte vielleicht unter der y^'Ming dcs Angeklagten der Fall gcwcfcn sein, jetzt h ^ics nicht. Ucdrigcns sagen Sie (zum Dolmctfch) ^ ' Angeklagten, daß er als Angeklagter hier nicht zn ^u. sondern nur auf die Fragen zu antworten hat. H . Dr. Flintak: Dem öffentlichen Ankläger steht das luc,. ^'^ Nühcrc Politik dcs Angeklagten zu lritisircn, " iU; ich bitte den Gerichtshof, das zn mißbilligen. dcn."geklagter: Ich weiß das uon den Foltern aus ^amtlichen Leitungen. se,, ,^r. Funtat: Ich bedauere, daß der Ankläger d»c-hlllic,, "^"^ ""geführt hat, nnd ich werde Gelegenheit "ossen ""chznwciscn, dnß Nadovanovich uud zwci Gc- ^'tlich gefoltert wurden. hade ,^cr: Autououics fagt, daß er Ihnen angerathcn das N^ ^'" vorgehabten Umstnrzc aufzulassen, da stch Sie m,! ^»"i Michael nicht erheben werde worauf Plmie 3°>' es fei schon Ihr fester Entschluß, dem A., .. "dovanovich beizustimmen. M's n ^lagter: Daö ist nicht wahr. Ich muß uw-wandt > ! "'""al bemerken, daß Antonovics eui Per-so ° ,s „ """ jetziger Regenten sei, die ihn bcst.mmten, ist unH klen. denn alles, was Autonovics auSge,agt. des A.!^""' Jetzt folgt die Verlesung der Aussage 10. (aufgenommen in Bugrad am vermal. ^ ^ils). Cr war beim Fürsten Gülcr-lastcnde w! ^^ ^"^'^e ist ciue der am meisten bc-sagle er i^! ^"' ^cftrcnt bemerkt. Als ich in Pest war, vanovicl! s« ?^' ^^' Fürst mitgetheilt, ich könne Rada-'W auf d?i,5s^"^' erlange. Geld geben, ich habe welchem^""?" bis W0Dncaten gegeben. Zu ^be stets di,^"'^^ ^"d bekam, mußte ich nicht, ich, 5" «ur "°ch Pcst gesandt. TriftovicS °'t"s geschrieben, ich solle dem Nadovauovich Geld geben, so oft cr verlange, die Griefe hat er mir aufgetragen zu verbrennen, was ich auch that. (Referent: Fünf Briefe fiud aufgefunden worden.) Dann war ich wieder in Pest, wo sie mir von dem Plane Mittheilung machten. Ich habe gewartet, bis Nadouanovich Geld verlangen wird, was er nicht lhat. Im März traf ich dann Trifkouics in Bazias, der mir 27.800 fl. übergab und bat, erst dann es ihm wieder zu geben, wenn cr dcn Mord an Michael vollbracht haben wird. Ich hätte ihm anch dann das Geld übergeben, so aber wurde dasselbe bei mir vorgcsuudcn. Als der Fürst nnd Trif-lovics mir das Vorhaben dcs Mordes mittheilten, dat ich sie, mich nicht ins Unglück zu stürzen, da antworteten sie mir: „So gchc, dn wirst nicht nur kein Geld bekommen, sondern wirst auch nichts zu csscn nnd kein Haus haben, gehe hin, crcpire mit deinem Weibe nnd ocincn bindern!" statt, daß sic dic stehende Bitte eines armen Dieners sich zu Herzen genommen hätten. In seinem zweiten Verhöre sagt V'lolicvics, daß er anßcr dcn 27.800 fl. noch 500 Duc. erhielt, um damit eine Schuld dcs Fürsten an einen Kaufmann in Äclgrad zu bczahlcu. Ich maßte als Familinwatcr nnd Oicncr fo handeln und toumc das Vorhaben nicht au, zcigcu. Stantouics lhciltc mir mit, vor 10 Monate» oem Fürsten 5)00 Dncatcn in Votßcg geborgt zu haben, später verlangte cr von mir das Gcld, was ich ihm zufolge Auftrags deö Fürsten anch ausbezahlte. (Um orci Viertel auf 11 Uhr a/schkht ciuc kurze Unterbrechung dcr Sitzuug.) Hierauf lvlrd das Pel hör vcrlcscu, wclchcs mit ViloUevlcs später wicdcr am Kraukci'lagcr aufgenommen wurde. Hier hat cr die odigcn Augabcn wiederholt, nur süglc er hiuzu, daß cr hoffte, Nadooaxouich werde dcn Fürsten ttaragcorgicuich betrügen nud das Vorha-ocu nicht ausführen, imil Raoooauooich, als cr vor Vilotievics die 27,800 Gulden verlangte und dieser ihm bedeutete, cr dürfe ,hm daö Gcld nur nach vollbrachtem Morde übergeben, die Aeußerung fallen ließ, cr werde sich a» dcm Füistcn rächen, was sich nur auf Karageorgic-oich bczichcn konnte. Ncfcreut verliest eine weitere Aussage des Rado-uauovich, bczliguchmend auf das Gcstäudulß des Vilo-licuics. Älach der crstcu Äcralhuug mit den, Fürsteu ubcr dcu Umsturz c.hielt ich vou ihm 200Ducatcu und cr beauftragte zugleich seinen Verwalter Viloticvics, mir, so oft ich Gcld zu Wcrbuugcu uud andern ähnlichen Zwcclen bcnöthig^n werde, felbcs auszufolgen. Referent: Viloticuics yat iu feiner eisten Aus--sage angegeben, die 27.800 fl. zum Ankaufe lmlischer Grüudc iu Bugrad vom Fülsten cihaltcu zu hadcu. DaS hiesige Gclicht wandle sich au oaS fcrbijche aus« wältige Ministerium mit dcr Frage, ob dort wirklich sulchc ärarische Gründe verlauft wurden? worauf das Ministerium antwortete, raß folche Gründe nicht verkauft wurden. Vertheidiger Fartaö: Sind die Angeklagten vou dicfer Zuschrift verständigt worden? — Referent: ES wird gcschchcu. Folgt lie Verlesung dcr lvcitcru Aubsagm dcs Fülsten. Vilolievics ta,iutc ich noch, als cr nutcr mei-ucr Ncgicrung Zollbeamter war, dauu kam cr mit mir nach Pest, gmg dann nach Coustaulinopcl u»d tchrte endlich nach Serbien zurück, wo ich iyu im Jahre l867 mit dcr prouifolischcu VciWallung mcilicr Güter betraute, da ich wußte, daß cr c>u schr armer Mcufch ist. Ich zahlte ihm mouallich zehu Ducaleu. (TliflovicS muß sich entfernen.) (Schluß solat.) Gagesneuigkeiten. — (Der Personal-Schematismus allcr osterl.-ungai. Eisenbahn» und Dampfschiff' l clh l l»Ge se 11 s ch a f te » ,) herausgegeben von A. Lausch, Äuccauchll, und Kail Graf Sludick, Selleläl der Eübdab» in Wien, 2. Iahlgang, wlid gcgcn l5nde April l. I. e«-jcheinen. Es muhte heuli dieser jpüteie Teimiu >Ul dic Helauögabe des Wciles a/wahll weldn,, wcil die Aeudclull-gen in dcr Olganijalion mchrerer g'üherer Ä^hnlnttitule, dann die 5tonz>jsio»irung eima/l neuer Unlernehmungcn, endlich die Aelikbüelöffnung neuer Lii'icn, mit dcm hier-duich oedingteu Wlch>.l dcs Pelsonals daiin ihren Plal) finden solle». Das Weit hat auch den duich die politische NeugtslaUung des Neiches vollzogenen oigani^chen Veian-delungen illechnnng getragen, mußte dcihcr ganz umgeaidcilct, eiwnteit und vcrnuhlt weiden, wodulch es an Umfang dcu 1. Jahrgang dn weitem übcrlrlsfcn wird. Ungeachtet des reichhulllgelcn Slesfls und der gleich wrrthvolleu Aus>lallu»g, wild der gleiche müßige Picie, wie beim 1. Jahrgang br<-bchalten werden lönnen, da tas Vuch wieber im Selbstverläge der Helllusgcvel eischeint. — (E i» iu tercfsantc r U c d c r l r i t t.) Auö vnläß-licher Quelle wird dcr „M. U," milgcihcilt, das; dcr Psarrer dcs ücrllhm:c!i Wllll,llhrt^orlcö iUlin-Zcll z»r cuaiigslischen Kirche illiergclrttcn ist n»d dieser Tage in Dümöll sich mit der Tochlcr ulics illemzcllcr Vürgcrö traue» licß. — (Lynchjustiz.) In TemcSuar enllamm drei Sträflinge auS dcm Kerker; einer darmiicr, ein Arcmdsnflcr, gilig in cinc Ollschnst, wo ihn ein Vciwandtcr wicdcr gcfangciinahin, Dcr Sträfling wchrlc sich, wlirdc ader von dem mit Stöcken, Eiscngabcln nnd ähnlichen Waffen herbeilaufenden Polt todtgeschlagen. -- (Fuad Pascha), der lllchtigste unter den tllrlischen Staatsmännern, ist am N. Februar iu Nizza im Alter van 5i Iahrcn gestorben. Derselbe war während seiner Thätigkeit das Haupt der gemäßigten Neformparlci, welche zwischen den sogenannten Alttiirken nnd den radicalcn Anhängern Fazyl's die Mitte hielt. — (Gro ß a rt i n, cr S chwi nb e l.) Vor einigen Tagt» ist, Berliner Blättern zufolge, ein Schwindel verllbt wordrn, der cm Treistigteit alles Dageiresenc ilbertreffcn dilrftc. In unmittelbarer Nähe von Tcmpclhos bei Berlin wird gegenwärtig die »cue Verbindungsbahn vorllbergcfi!hrt und ein Vahnhos errichtet. Al<« Bmimaterial lagern schon seit einiger Zeit ans der Tempel-hufer Feldmark große Quaulitätcu Manerstcine, welche die Bahn hat anfahren lassm. Au einem Tage iu dcr vergangenen Woche "scheint um, bei dcm Restaurateur Kreideweiß in Tcmpclhof ein ftingelleideter Herr und Mt sich demselben ali< Disponent der großen Strinhcmdlung von SclMller H i5omp. in der Zicgel-sln'ßc iu Berlin vor. „Unser Haus befindet sich iu der fatalen rage," crzähllc er dem Wirth, „daß ihm riue Partie vou Ober lUO N00 Steinen, die iu Ihrer Feldmark lagern, von der Bahu-verwllltnng wieder znr Disposition gestellt sind; mir werden die Steine gern an Ort und Stelle zu billi^ln Preise verlaufen, um durch die bcdmtcndcn Abfuhrlustcn nicht „och größere Verluste zn crleideu.", Dcr Wirth glaubt versichern zu dürfen, daß die Tciüpclhofer Bauern mit Vergntlgen die Gelegenheit zu einem billiqeu Einkauf benutzen wilrden. Der vermeintliche Ditlponent erklärt, daß er am liebsten die Steine so rasch wie möglich im Wege dcr Auction losschlagen möchte; der Schulze wird herbeigeholt, ist mit dem Vorschlage einverstanden, nnd cine Stnndr svätcr vcrlilndcn an allcn Lclcn und Bänmcn Zettel den Tcm° pclh^fcrn und dcr Umgebung, daß nm folgenden Tage I000W Vtanersteinc im Wege der Auction verkauft wcrdeu sollen. Das ganze Dorf und viele Bauern auS Nachbarorten finden sich znr bcstlinmisn Stunde „im Krng" ein und die Auction sindct statt: 1000 Süict Vtnncrsteiue werden mit 5» Thalcru losgeschlagen und die Vanern laufen so fleisiil,, daß in titrzester Zeit die ganze Masse vergeben ist, Der Gauner streicht das Gcld ein uud ver-schwmdct. In den nächsten Tagen schon m.ichcu stch die Vaucrn darau, ihre billigen Steine abzuführen, und die aufgestapelten Haufen wcrdc» immer kleiner. Da führt dcr Zufall einen höheren Bahnbeainten herbei, während ebcn ein Baner seine Steine aufladet. Natürlich wurde dic Abfuhr sofort unterbrochen nud ilbcr den Verkäufer das nothige mitgetheilt. Um die bedeutenden Kosten dcs Nncklranbvorts zn svarcn, haben uuu die meisteu Ktiu-fcr erklärt, dic Stciue behalten nnd dcu wirklichen Preis baftlr an die Bahn zahlen zu wolleu. — (Die siamcsischeu Zwillinge.) Nach 38jähri' gcr Abwcscuhcit crschicncn letzthin die siamesischcu Zwillinge, deren Contcrfei übrigens schon seit Wochen in Lebensgröße an allen Ecken angeschlagen war, vor dem englischen Pnblicnm. Ein unternehmender Amerikaner führte sie znrllck. Das merkwürdige Paar ist im Jahre 1801 geboren nnd hat sein bisheriges Leben trotz gelegentlicher Mcinungsucrschicdenheitcn einträchtig nud ohne Zaiit zugebracht. Wie die beiden dcm Grciscnalter uahcstehendcn zusammengewachsenen Männer ilbcr dic kleine Vühnc dcS Egyptian Hall dahcrschriiten, wunderten sich dic Znschaner nicht wenig iibcr die seltsam»- Laune dcr Natur. Die Brildcr schen einander schr ähnlich, doch ist, wic das häufig bei Zwillingen der Fall, der eine clwas starter und vielleicht einen Zcll größer als der andere, Ihre Hilgc sind dcr siamesischen Bildung ähnlich, jedoch im Allcimiriiien größer entwickelt. Vcide sind verheiratet, niid zwar an zwci Schwestern von amcrilauischcr Abkunft. Z» dcu übrigcu Din.zeu, die sie mit einander gemein haben, ist auch die gleiche Zahl vou ucuu Kindern zn rechnen, dic bcidcn Ehen cnistammen. Zwei ihrcr Töchtcr sind bci dcr Vorstellung zugcgen nnd händigen den Znschancrn gegen cinen kleinen Bctrag die Photographic dcr Zwillinge ein. Wic cö hriht, wird das Gcsühl eincö von außen kommcudcu Schmerzes nur von dcm Betroffenen empfunden, während in Gcmüthsbcwcssnngcn, Respiration nnd Envnlation des Blutes dic mteit hervortritt DaS sellsanic Paar spricht wenig nnlcr sich nnd findet mich kein Vergnügen an Spielen, dercn Hanplinteresse in einem Wcttlamvfc des Spiclcs gcgeueiulluder (wie beim Schach) besteht. Ihre uu-genehniste Eiho ung ist in einem Gig spazieren zu fahreu nnd die Erinnerung, daß sic sehr oft mit ihrem Fuhrwerk nmgcschlagcu smd, hält sic durchaus nicht ad, die Sachc immcr wicdcr zu uu-«ernchmeu. Der Kricg hat ihrcu fli,hercu Wohlstand zcrrütlct nnd dic jctzige Expedition nach Europa ist als ciuc Bache der Noihwciidigkcit zu betrachten. Aerzllichc Autoritäten sollen die Treuunna, widcrrathen habcn. Das nächste Ziel ihrce Reise wird Paris sein. Vicllclcht, nm den Gegensatz hcrvorzuhebcu, erscheint eine lehr schöne, ungewöhnlich vriincttc Tschcrlessin mit den Zwillingen vor dcm Pnblicum und erbietet sich, mit den Znschancrn in flluf Sprachen eine Unterhaltung zu führen. Locales. - (Die Conccssionsbcwerber um die ^'aibach-Tarviser Bahn.) Dem „Laib. TM." wird aus Wien, 13. Februar geschrieben: Die Angelegenheit dcr Couccssionöcrtlicilnua für die ^inic 5> a id ach -Taru is ist dcm Abschlüsse nahe. Dic Concession erhält die Kronpri nz Rudolfsliahn, welche dein Vertreter dcs Laibachcr Consortiums Herrn Dr. Toman eine angemessene Entschädignng „fnr gemachte Voraus-lagcn nnd Acmnh ungcn" gibt, zugleich tritt Dr. Tom an als Verwallungsrath znr Nndolfsbahn ein. Dcr Bau wird dcm Unternehmer Klein übertragen uud dcr Mitbewerber Pongratz lickommt eine „Entschädi. gnng." Die Geldbeschaffung — das gewinnbringendste Moment in derlei Operationen — übernehmen 266 g e m e i n s ch a f t l i ch die C v e d i t a n st a l t, die A u g l o -bank und die Frankobaut; die Nudolfobalin emit-tirt zu diesem Zwcckc cine ueuc Scric von Prioritäten und von Aktien. Das fnsionirtc Consortium sott etwa 05,-000 fl.pr. Mcilc von der im Gesetze als Maximum festgestellten Snmmc l l.2l)0.000 fl. pr. Mcilc). welche vom Dr. Toman ursftruuglich als alifolut nothwendig auch verlangt wurde, nachgelassen haben. Bei diesem Slreite um die Concession hat jedenfalls die Ne-gieruug ein gutes Geschäft gemacht, indem der Preis um etwa 800.000 si. hcradgcdrückt wurde. — (Gar tend au verein für Kr a in.) Borgestern Vormittags fand im ^'audhausc eine Zusauuucukuuft mehrerer hiesigen Garleudesitzer und Garlcnbaufreuude statt, um über die Mittel und Wege zu berathen, wie nach dem Muster der in den Hauptstädten der Nachbarländer sehr erfolgreich wirkenden Gartcubaugcscllschaftcu auch in Krain ein ähnlicher Verein ins Leben zn rufen wäre. Die Einladung hiezn war vom Herrn Laudeöpräsidcutcn Courad von Lybcsfeld auögcgaugcu in Folge mehrerer ihm zugekommenen Ansuchen zur Ergreifung einer Initiative, welche durch einen diesen Gegenstand erörternden Artikel, der seinerzeit in der „Laibacher ^eitnng" erschienen war, veranlaßt wurden. Nach einer kurzen Ansprache de<5 Herrn Landespräsiocntcn, worin er die Ansgabe eines solchen Vereins präcisirte, ergriff Herr Nittcr v. Guttmansthal das Wort und stellte den Antrag, es mögen sich die Anwesenden als Grlwdnngscomitö constituireu und aus ihrer Milte einen Epccialauöschuß wählen, welcher cincn Etatutcn enlwurf der später einznbcrnfcndcn, durch neue Mitglieder zu vcrstärkcudm Oeneralversawmlnug vorzulegeu hätte. Gleichzeitig wurde eine Tudscriptiou von Gründungsdeiträgen zur Bestreitung der ersten Bercinsauslageu vorgcuommeu. In den Epecialc»usschl!ß wurden gewählt die Herren: Landes-hauptmannstellvertreter Peter Kosler, Ritler v. Guttmalls-thal, Deschluann. Laßnik, Dr. Eisl. Es ist zu wimschen, daß diese einleitenden Schritte von einem günstigen Erfolge begleitet waren uud die vielen im Lande zerstreuten Freunde des Gartenbaues die Vcreiuszwecke durch zahlreichen Beitritt und praktische Mitwirkung förderu möchten. — (Naturschau.) Im Freien wurden bereits einzelne Thurmfalken (I^iuo tinuncnlu») gesehen. Dieser Bogel findet sich sonst erst in der zweiten Hälfte des März ein. Auch verschiedene Strandl äu f era rteu zeigte» sich auf dem Moraste. Die gewöhuliche Eidechse l^ÄCvrw llßili») sounct sich an südüch gelegenen Stellen, einzelne Fledermäuse machen schon in der Abenddämmerung nach den in der Luft schwirrenden Mücke» Jagd. — (Zur II re n h a us sra ge ) Wie wii uus stchc-ler Qualle velncdmen, wnd die V.rujung dea PsyHwtcl Plof'ssor Scblaaer süi unser La>,d gule s^füchte liagrn, indem über seinen motiuiiUn Aottc,^ der auch in unserem Vlatte bereits wiederholt als unzwlcknMig bezicte Adap-lllung^dau des hiesigen Irrenhauses aus humnnlaren und ille!,HsztIichi>n Rnclsichten als nicht gcue», zw^mähig ein» aeiichtrlrn Irrenaiislalt, alS auch in ftxnnziellrr Nücl-s'ckt am mcisjc» t>!ltsprpslichl>l»'. — Aus dem constitutioncllen Verein. In der gestrigen Versammlung motioirte Dr. Gauster seinen Antrag ans Entwerfung eines Programms der einer Lösung am dringendsten licdürftlgcu wirthschaftlichen Fragen KraiuS, welche der Ausschuß spruchreif zu machen und zur Eutschciduug durch den Verein zu briugcu hade. Dr. Gaustcr wies darauf hiu, daß aller Stillsland in wirlhschaftlichcu Diugcu zu ölo« uomischem und geistigen Rückschritt führe, daß die Lan» desocrlrctllng dicscs Feld bisher aus staatsrechtlichen oder nationalen Rücksichten noch wcnig angebaut halie, ins< besondere hob er als die grellsten wirlhschafllichen Miß« stände die Unwirlhschaft im Waloe, den Mangel eines WasserrcchtsgcsetzcS, das Crcditwcsen des kleinen Grundbesitzes, das Armenwesen, den agronomischen und Vicy-wirthschaftsdctilcb, den vernachlässigten Zustand der Kleingewerbe, und dcr Eisenindustrie hervor. Es sei daher nothwendig, daß die Freunde verfassungsmäßigen Fortschrittes ihre Aufmerksamkeit dcu wirlhsäiafNlcheu Fragen zuwenden, für welche das Volt immer die regste Empfänglichkeit habe. Dr. u. Schrei unterstützte den Antrag dcS Dr. G anst er uud stellte uur das Amcu-dement, die formelle Gchaudlung des Gegenstandes dem Ausschüsse zn überlassen, der darüber in dcr uächslcu Hauptversammlung zu berichten habe, in welcher Modification dcr Antrag angenommen wurde. Finauzconcipist Dimitz entwickelte sohin die Grundzügc des ncncn Systems dcr dircctcn Bcstcucrung, wie es in den Gesetzentwürfen über die Grund-, Gebäude-, Erwerb-, Personal-einlommen- und Ncntensteuer vorliegl, mit vergleichendem Rückblick auf die frühere Gesetzgebung und mit zif-fermäßigcn Daten über die finanziellen Ergebnisse der bisherigen Besteuerung. Es wurde sohin die Debatte über diese Gesetzentwürfe eröffnet. Dr. Suppan sprach im Namen des Ausschusses übcr deu Grnndsttncrcnlwurf uud stellte mil erschöpfender Begründung den Antrag, der Verein wollc beschließen, au das Abgeordnetenhaus des h. Rcichsralhcs eine Pclililln zu richten des Inhaltes: I) daß cm Grundslcuerlnaximum festgesetzt, 2) daß die zcttlichc Stcuerbefreiung für nrbar gemachte Grundstücke für einzelne Eulturcn, wie z. A. Wciu gärten, welche erst nach ciucr längeren Ncihc von Jahren zur Ertragsfähigkeit gelangen, oder bei Aufforstungen über 10 Jahre hinaus erweitert, 3) daß mit Rücksicht auf den Umstand, daß itrain au Eorcalicn mehr bedarf, als cs erzeugt, daher die Marktpreise schon wegen dcr Zufuhr höher siud als anderwärts, nicht dcr Durchniusprcis dcr letzten ^0 Jahre bci dcr Ertragsschätzung zn Grunde gelegt werde, sondern daß einc Parifilatlon mit den anderen Ländern nnt Rücksicht auf die Erzeugung eintrete uud daß dort, wo die Äbsatzvcrhältuissc sich vollständig geändert habcn, wie dics in Uiitcrlrain bczüg-llch des Weines dcr Fall sci, die Prciscrhcbung nicht mittelst des Durchschnittes dcr letzten 20 Jahre, in welchen die Wcinprcise wegen dcr Traubcutranlhcit ausnahmsweise ungewöhnlich groß gewesen, sondern in anderer Art zu gcfchchcn habe, und 4) daß in dcn Bezirken, wo Grundstücke vorkommen, welche bcsoudcrc Schutzmittel bedürfen, für oicscldcu ciuc eigcue Bonitätsclassc festgesetzt werde. Diese Anträge wurden von der Versammlung einstimmig angcnommcn uud wegen vorgerückter Zvit die Fort>ctzling der Besprechung d^r Stener-vottagen am kommcndcn Montag, 22. d. M., beschlossen. Neueste Psjl. (Original'Tclcgramm dcr „Laibachcr Z.-itullg.") V3icn. lä. Februar. An der heutigen Vörse war dnS Gerücht verbreitet, die Hta-tlonalbank werde die Huuttiuuen des Zieichö-fluanzmluisteriulllS »iberurhmen und diescöauf 'Andringen der ullssarisshe» Itegieruug aufgelöst. Vankactien stiegen in Fvlge dessen von 7H» auf 744. Florenz, 14. Februar. Dcr Hcuator Palco» capa, ist 82 Jahre alt am Ni. d. M. ii> Turin »ach kurzer Kiantheit gestorben. In Tcrni wuidc cin römi< schcr Emigrant Paolo Naidi am 7. d. M lodt gefunden. Er halle sich ?c» Hals abgeschnitten. — Dcr ilalicuische Fiuaüzministcr wird zu Eude dicscs Mounts der Kamulcr daö Finanzcruos'^ übclrcichcu. Es soll üd.r Aittrag dcs Minister Eiccouc cine höhcic land» willhschafilichc Schiile gegiüodtt weideu. Dic „Eorrcspou-oancc Iialicunc" widlllcgt in ciucm Aitilcl dic Gc» lüHle von cincr Offeusio < und Defeusioallia»z Frank« l>ichs und It^licus mit Hinblick auf ciue,! dcuulslchen< deu Kiicg. I>, der Prouinz Palcrino ninunl der Kar-iiuutcM)pl)ns große Dl„lcusioncn au. In dcr Nähe uon Sicua wurde dcr Postwagen angefallc» nno bc-raubt. Dic „Fran.e" veröffentlicht nuler dem Titel: „Supplik dcr Bulgaren an die Pariser Conferenz" ein von dem Erzbischof Panarcl Aaclico und eiwa vierzig anderen Anlgaren unterzeichnetes Schriftstück, in wcl» chcm dieselben dic politifchcn Wunsche ihrer Nalionali-iät, wie folgt, forinulircn: 1. Autonomie mit nationaler Verwaltung; 2. eine durch das allgemeine Stimm« recht in zwci Graden gewählte Laudcsvcrtrctuüg, uud 3. einen durch dicse LandcSvertrctung gewählten uud durch oen Sultan bestätigten Gouverneur. Paris, 14. Fcbluar. Die Rcgicrungsjouniale tadeln lebhaft die Hallung dcS belgischen Eabmciö au-laßlich des dortigen iiammervolums üoer die belgischen Elscnbahuen. S,e sagen, der bezügliche Gcschcutwmf sei uoi, ui'gcrcchtfcrtiglcr Furcht inspilirt und dcm Iu« icicssc cincr E'iluxckluug cer iulcruatioualcn Äczi^hun» gcu clitgc^cn. Paris, 15. Februar. (Tr. Ztg.) „Siccle" bringt einen energischen Artikel gegen Preußcn. Die Wuth der preuß'fchen Journale müsse Europa mit Mißtrauen crfüUcn, von Preußen sei nichts sür die Freihc,t zu erwarte». Preußen täuscht Deutschland, es wird Deutsch, land nur eincn Herrn und Gcsche gcbc»; Preußcn in-trignirt überall, in Böhmen, Moutcnegro, Rumänien, Egypten. Deutschland verdient ein besseres Voos als Plcußcn ihm vorbehält. Madrid, 14. Februar. Socialistische Banden in Galicien werden signalisirt. Telegraphische Wcchselcourse oom lti. Februar. 5pcrc, Metalliqueö 6'^. -^ 5verc. MelalliPic« mit Mai- u»d Novemdcr-Zmscu <^. — 5vrrc. )ia!io!,lll-Anl>,l)cn 67.70. — IttttOcr Hlual«ll!ilccieii^7.l0 — Vaütaclieii?.?7, — Ercditaciie» 2«9.40. -^.'°udou 121.90. - Silber l1<<.50,- K. l, Ducale»5,73 Das Posl-Dampischiff „Allemamna," Capilän Winzen. gii'a, am 3. Februar von Hamburg via, Havre uach New-V°ll ab. Handel und WlKswirthschaMches, Zur ^ouvertirnug dcr Staatsschuld. Von dcr t. l. Dlreclioil drr Staateschuld ist uachstrlicnt'c Kll!idm.,ch»ug crflosscii: In Modificirm^ dc werden illicr miuistcricllc Aliord-liling dic Course filr die Alifzahlimgei! dcr Parleicn auf dic dm'ch TI,c»schllIdrerschr^dll!,gell nichl ticdrctbarrn Vctläge diö auf Wci-icrcs für in Nolcu verzinöliche inuc Schlildlilcl dcr ciiihMliclM ! Staatsschuld mit 62 Percent, silr i» lliiigcudcr Miluzc verzins- liche ucuc Schulbtitel der einheitlichen StaalSschuld mit 1NU8 sse/ici, 18«» Ka,scr Fcrd .Nordb. . 2.0^4.^6 fl. 2«« 70? fl. — si> Oest. Slnc,lSeisenb.-Gcs, 2,535i,<164 „ W8.24l) „ <3ildbah».Oesell,chaft . 2.4^j.223 „ .W2.>04 „ — „ 8,433 ,. Gaii;, Carl^'ndil'ig-Bahn 34!>.l)!>^ „ 6353 „ — ,' ^emd,.E;rrn,-Iassl).'B.ihu lW4Ift „ — „ 37.014 „ Böhmische Westbahu , . Iül.206 „ 21.^28 „ — E,uige lleiucrc Bahnen lassen wir hier weg und fügen unr noch bei, daß von deu ueueü, im vorigen Jahre erst eröffneten Bahucn die Franz.Iuscphbahu i»i Jänner anf 18 Meilen eine Einnahme vou .->2,).'>8 fl. haue. Die böhinischc Nordbahn hat seil Eroftuuug de« ganzc» Nchcö, daö ist, feit 16. bis 31. Jänner o. I,, einc Einnahme uon ,/2.5^ fl. erzielt. ?lnf den ancschl,csjlich uugaüscheu Bah-neu haDeu sich die Veriehiöoerhältnissc schr geistig gcstaltel. Dic Theis^Eiseiilmhn erzielte ei e Mehreiuuahnic uon tt^.802 fl. Dic feiste Siebrubürger Elscubcchn erzielte iin Iäuucr d I. einc Gc-, samuüeinnahnie uon 4:'i.?^3 fl. Von der Mohac^-Filnflirchcnel' nub dcr Äarc^-Fitiislirchencr Eisenbahn liegen die Anöweisc über Eiunahiueii vom 1. bis 26. Iäuncr d. I. uor. Auf der M^ Hacker Vah» betragen die Eiuiiatimen 44,605 fl., d. i. bci 1700 st. Pcr Tag, sie siud ^gen das Vorjahr namhaft qcssie-gen, wo die Tageseinnahme circa 1100 st. betrug. Die Barcscr Bahu hat in der glichen Zeit eine Einnahme von 30,709 fl> erzielt. Dynamit (Sftrenstpttlvll) vom Eisenbahntrans' porte ansssefchlossen. Das neuerfundcue, unier dem Namell Dynamit bclniiule Svrengpulucr ist llber Weisuxg dcs l. l Hau' dclsininistcrinms, dcr leichten Entzündlichlcit >veg>u, vom Trails Porte anf östcrreichischcn Bahnen gänzlich nutzgeschlossen worde»- 2lngekoml«lone ^remdc. Am 14. Februar. Htadt Wien. Tie Herren: Uraullsch, von Tschernemvl. " Staudacher, uon <"oltsche>. -- Vc„er. Fabricai»; Aatllcchner, Kwiö nud Kuller, Kanfl., uon Wien. -- Sauger, uon Graz, Glcfant. Die Herren: Machalcr, l. t. Stclior-Eiimchmer, voN Wildon, — Araun, l. k. Hanplmann, von Vohmm. — Nicd-Müller, Kaufm,, und Witlcnz, Geschäftöm,, von Trirst. -Nuß, Kamm,, von St. Martin. — Stern, Holzhäuolcr, vo« Pest. — Siisz, Juwelier, von Wien, Vaierischev Hof, Herr Slarc. Brauer, von Wien, Mohren. Die Herren: Holleusteiner, CommiS, von <5lll>, -^ Pohobral^l»), Privatier, von Wien. .MeleurlisoMsje zäeoliütsjlullgell ill l2ail)ach. ^ ^I.'Mg^32!) ll^' IsT^ l>" wiudsiill DM.'dewI 15. 2 „ N. 326..,» -«^ 8.» NO, schwach hritcr N,o) >0„ Ab. 329s3^i-3.i windstill j sternenhell ^tacht^ heiter, Morgens grWeulhrilö bewölkt, später Ans-heiterung, Ncif, Tonniger Tag. Nachmittag znuchmeudc Äc< ^völlung. Inlensiues Abeudroth mit feurigrolher Wolleubclcnch' tuug. Das Tageömittel d?r Wilrme -^ 2 8", um 3-0" «bcr deM Normale. Ignaz v. K I r i «^isa Y r. ,«,,,,,„....., ,„,,,„,, ,,...... —^» Der Carneml von 1869. Casino-Restaiiration. TOtüJodj ben 17, gebntar CONCERT der vollständigen Musilcapelle dcs 79. Infanterie.Regimcnts Vraf Huyn nntcr persönlicher Leitung dcS CapcllmeisterS Ncvuc aller im dicg^hliMN Carnevlll llllsgcsnhltcn Tlln^-Piccen. Vragra inm: Nio slldlll i^tml. ^Vaixor v. Strauß. ^n<»m<'n-l'<»Iku l'slllllui.''»« „ «><^ill-^lln!l<>Il-l'<»IKll-5l»/!,rKn „ . «^l.lli« ll<<>» »»!, Viol>or >VaI<, 1'nlku ?iÄiic!lii80 " I^llt^r llonnor uulx <^llmlrills> u. Schantl. ^lll-iK'l- I'ulklr srnlipttl^o v. Schantl. ^^.«„tl ZumSchluf!.- ^„«ik.'I'olossrnmmo. I'n^^ul-ri v,Ea)c»>