^ " «^«I> KamstaZ D5N 17. August ' 1883. Der T o v. (Nach den, Klainischeu dcs Hrn. Dr. Preschem.) ^ ^-in nahes Ziel beendet unser Leben, Wie viel dcr Lieben modern un5 entrißen! Des Grabes Pforte will sich »immer schließen, Jedoch vom Tag, kann niemand Kunde geben. Uns rettet nicht ein Körper, schön und cben, Nicht Haufen Goldes, die wir lassen müssen, Nicht Freudenjubel noch der Trost des N'ißen Gesanges, noch der gold'ne 3aft der Neben. Drum Henke, der du liebst der Welt Vergnügen, Den Freudenbecher leerst in vollen Zügen, Daß vor der Eichel bald die Saat verschwindet; Vielleicht daß der ^ der froh noch führt den Neigen, Im Sarge eh' sich Tag und Spnne neigen, Auch unsern Tod stillschweigend uns verkündet. Carl Melzer. Rrain's Vorzeit unV Gegenwart Die Stadt « Thurner. Unter den vielen fremden Einrichtungen, die im Verlaufe dcs sechzehnten Iahrhundcrtes in der Haupt, stadt Laibach gegründet wurden, verdient auch die Er» richtung eines eigenen bürgerlichen Musikcho-res eine Erwähnung. Beiläufig um das Jahr 15^0 nahm. die Bürgerschaft vier Musiker unter dem Namen Stadt- Thurner in Sold, und warf ihnen tinen jährlichen Gehalt von 200 si. aus; dagegen hatten diese die Obliegenheit, bci festlichen Auszügen der Bürgerschaft Musik zu machen, und wechselweise auf dem Thurme dcs Hauptschlosscs die Stunden auszublascn. Ihrcr bedienten sich selbst die lobl, Stände, wcnn sie auf dcm Landtage sich in feierlicher Ordnung nach dem Landhause verfügten. Dafür er- , hielten die Thurner jährlich aus der Landschaftskaffe eine besondere Vergütung von 40 Gulden. Auf eine Einlage der Bürgcrgemeinde, die löbliche Landschaft möchte bei der zunehmenden Theurung auch den jähr« lichen Beitrag erhöhen, kommen unter andern die Stellen vor: «da dann die S t a t, Thür n e r dem ganzen Landlain sondcr? Zier vnnd khIai -noc seien,« und weiter unten : fürnemblich weill biß Landt sonderlich bey mennie glich mit der Musikh berücmbt, vnndt denselben rhuem zu erhalten ganz willig vnndl begierig wäre. In Folge dieser Einlage bewilligte euch der damalige Landeshauptmann, der berühmte Frcitzcrr Joseph von Lamberg, die Erhöhung ihrer Besoldung auf 72 Gulden, und' den, wackern Meister Stephan, dcm Trommclcr, eine besondere Gratisi'ca-tion von 24 Gulden. Lange hat sich das Institut dcr Stadt-Thurncr erhalten. Ihrer erwähnt noch dcr Frcihnr von Val-vasor um das Jahr 16L8, und sagt in scmer Beschreibung Laibach's, d«'ß die Etadt-3hmner in'ih-r.r grümn Stadt-Libcrey (I^<>) täglich um „ Uhr Mora^o ^it drei Posau.cn und cincr Zinken odcr Cecncc sich l^cn licßcn, und von dcr Siadt als gute I,>sirumcnlc.l-N'usikcr dcsoldet.wcrdcn. - Auch die- 13? ses 'Institut ist wie so manches andere durch bi« Un» bilden der Zeit untergegangen. Ver Kampf mit einer Schlange. ') Die Sonne hatte den Meridian an einem molken, losen Himmel überschritten, man sah kaum einen Vo, g«l, denn die geflügelten Bewohner des Waldes halten sich, vor Hitze erdrückt, in die dunkelsten Schatten ge« flüchtet und eine Stille, so tief wie um Mitternacht, herrschte rings umher, und wurde nur durch die schril' lende Stimme des Pi 5 Pi-yo unterbrochen. Ich saß eben, meinen Horaz in der Hand, auf den Stufen, die zu den Ruinen einer verlassenen Wohnung am Flusse Midiri führten, als ein Negerimit seinem kleinen Hund eilig das Gebirg herabkam und mir erzählte, daß er eme der seltenen und giftigen Schlangen entdeckt habe, die man gewohnlich die »Herren des Dickichts« nennt. Ich stand sogleich auf, ergriff eine «eben mir liegende, acht Fuß lange Lanze und sagte: »Wohlan denn Daddy, wir wollen diese Schlange be» trachten.« Ich war barfuß, und hatte nichts als ein« Blouse und Pantalons an, und einen alten Hut auf dem Kopf. Der Neger war mit einem kurzen Säbel bewaffnet, und während, wir den Berg heranklimmten stieß noch ein anderer mit gleicher Waffe versehenef Neger zu uns, der aus unserer Eile geschlossen hatte, daß etwas im Werke sey. Der kleine Hund war uns gefolgt, und nachdem wir etwn eine halbe (englische) Meile im Walde fortgegangen waren, blieb der Neger stehen, und deutete auf einen umgefallenen Vaum. Alles war still und ruhig; ich bedeutete die Neger, nicht von der Stelle zu gehen, den kleinen Hund zu halten, und schritt nun vorwärts, um die Vertlichkeit l'l untersuchen. Langsam und mit Vorsicht näherte ich mich der bezeichneten Stelle; die Schlange hatte sich gut versteckt, aber endlich entdeckte ich sie doch. Es war eine Culacanara; nicht giftig zwar, aber doch groß genug einen von uns zu ersticken, und ihm alle Knochen im Leibe zu zerquetschen. Als wir sie später maßen, fand sich, daß sie etwas über vierzehn Fuß lang war. Diese Schlangenart ist sehr selten, und im Verhältniß zu ihrer Länge weit dicker als irgend eine andere Waldschlange. Eine Eulacanara von itz Fuß ist eben so dick als eine gemeine Voa von 2H- Fuß. Als ich nachher diese Schlange abgehäutet hatte, könn-te ich meinen Kopf bequem in ihren Nachen stecken; denn die ganz eigene Beschaffenheit der Kinnladen ge-fiattet eine ungewöhnliche Erweiterung derselben. Einer meiner Freunde, ein Holländer, srlcg'e eine Boa ') Uuä V a<^ r t c'N'o Nciscu ,n Südamerika. von 22 Fuß, in deren Nachen er beide Geweihe eines Hirsches fand. Sie hatte das Thier verschlungen ohne der Hörner sich entledigen zu können, und so mußte sie bannten lästigen Bissen so lange im Maule behal« ten, bis ihr Magen den Körper verdaut hatte und die Hörner von selbst abfielen. In dieser Verdauungsruh« war sie von dem Holländer, der eben den Fluß hinauffuhr, bemerkt, und.mit einer Kugel durch den Kops getödtet worden. Nachdem ich mich von der Große der von dem 3K-ger entdeckten Schlange überzeugt hatte, schlich ich mich leise wieder fort, und versprach dem Entdecke« vier, dem andern Neger aber einen Dolar, wenn sk mir behülflich sevn wollten, die Schlang, zu fangen. Da sich der Tag bereits neigte, und bei einbrechender Nacht von der Zergliederung kein Vortheil zu erwarten war, so war ich entschlossen die Schlange lebendig zu fangen» Dieses Vorhaben gedachte ich dadurch auszuführen, daß ich sie von hinten unterhalb des Kopfes mit der Lanze auf den Boden festzuspießen suchte. Als ich den Negern meinen Angriffsplan, mittheilte, bo» schworen sie mich ihnen zu gestatten , daß sie erst eim Flinte und noch einige Gehülfen holen dürsten, weil sie fest überzeugt seyen, die Schlange werde einenvon uns um's Leben bringen. Hiezu gab ich jedoch durchaus nicht meine Einwilligung, sondern nahm einem der Neger seinen Säbel aus der Hand, befahl ihnen mir zu folgen, und drohte den ersten, der es versuchen würde zu entfliehen, niederzuhauen. Ich sagte dieß mit lachender Miene, allein sie schüttelten schwel-, gend die Köpfe, als ahnete ihnen nichls Gutes. Als wir an Ort und Stelle kamen, lag die Schlange noch an demselben Flecke, aber ich konnte ihren Kopf nicht entdecken und schloß aus den Knotenwindungen ihres Körpers, daß sie ihn auf der andern Seite ihres Lagers haben müsse. Eine Art Geißblatt, das sich um die Aeste des umgefallenen Baumes geschlungen hatte, bildete ein für Regen und Sonnenstrahlen fast undurchdringliches Dach, und wahrscheinlich war dieß schon seit längerer Zeit ihr Aufenthaltsort. Ich griff nach meinem Messer, um damit die Geißblattlauoe und die Aeste so geräuschlos als-mö'glich bei Seite zu schassen, bis ich den Kopf der Schlange entdecken konnte. Der,eine Neger stand hinter mir mit der Lanze, und der andere mit dem Säbel bewaffnet: das andere Seitengewehr, das ich dem erstern abgenommen halte, lag für den Nothfall neben mir am Boden. Nachdem ich so eine Viertelstunde mit der größten Stille, das eine Knie am Boden, fortgearbeitet hatte, war Naum genug um den Kopf zu erblicken, er schien zwischen dem ersten und zweiten Ring des Körpcis durchgeschoben zu seyn, und lag flach aufdem Voden, befand nch also ganz in einer mir crwünsch- H25 ten Stellung. Ich stand nun schwelgend auf, und zog Mch leise zurück, indem ich den Negern winkte ein Weiches zu thun; der Hund wurde fern gehalten und Wand auf der Lauer. Auf den Gesichtern der Neger las ich, wie höchst ungelegen ihnen diese Jagd kam, und sie machten auch wirklich abermals einen Versuch, mich zu beweg", i^en zu gestatten, daß sie eine Flint« holen dürften. Ich lächelte und that, als wolle ich sse^it dem Säbel hauen; das war die ganze Antwort, HMich ihnen gab, und über die sie sehr bestürzt schienen. Cs muß bemerkt werden , daß wir uns ln diesem Augenblicke etwa zwanzig Schritte vom Lager der Schlange befanden; ich befahl den Negern hinter mir zu gehen, nnd trug dem, der mir zunächst ging, auf, die Lanze in dem Augenblick zu ergreifen, wo ich die Schlange getroffen haben würde, und dem andern, auf alle meine Bewegungen genau Acht zu haben. Es blieb mir jetzl nichts mehr übrig, als beiden ihre Säbel abzunehmen, denn ich war überzeugt, daß sie, thäteich Dieß nicht, im Augenblick der Gefahr nach der Schlange hauen, und ihre Haut verderben würden. So viel ich aus ihren Gesichtern schließen konnte, erschien ihnen diese Entwaffnung als eine Handlung der unerträglichsten Tyrannei, und wahrscheinlich fanden sie nur darin noch einigen Trost, daß ich mich zwischen ihnen und der Schlange befand. Die Wahr« heit zu gestehen, schlug auch mir das Herz stärker als gewöhnlich, und es war mir ungefähr so zu Muthe, wie dem Passagier auf einem Kauffahrer in Kriegs« zeiten, wenn sich ein Schiff mit verdächtiger Flagge nähert und der Capitän Alles auf's Verdeck ruft, um sich zum Kampfe zu rüsten. Um die Schlange nicht zu verscheuchen oder zum Angriff zu reizen, rückten wir, ohne Kopf oder Arme zu bewegen, und allcs Geräusch vermeidend, so still als möglich vor. Ich trug die Lanze senkrecht vor mir, die Spitze ungefähr einen Fuß hoch vom Boden, die Schlange lag unverrückt; ich stieß und traf sie auf der linken Seite, gerade hinter dem Halse, und spießte sie am Boden fest. In diesem Augenblicke ergriff der mir zunächst stehende Neger die Lanze und hielt sie fest eingebohrt, während ich über Hals und Kopf in das Lager der Schlange stürzte, um mich ihres Schweifes zu bemächtigen, und sie außer Stand zu setzen, uns zu-beschädigen. Als ich sie am Boden festspießte, ließ sie ein furchtbares Zischen hören, und der kleine Hund lief heulend davon. Die Schlange und ich bestanden jetzt einen hartnäckigen Kampf; abgerissene Zweige flogen nach 5llen Seiten umher, und jeder Theil suchte einen Vortheil zu gewinnen. Ich rief dem Zweiten Neger zu, sich aus mich zu werfen, weil ich mich nicht schwer ge- nug fühlte; er that es, und die Vermehrung des Gewicht« kam uns gut zu Statten. Ich bemächtigte mich nun mit Gewalt ihres Schneifes, was sie nach einem oder zwei gewaltigen Stoßen geschehen ließ, und sich überwunden gab. Dieß war der Augenblick sich ihrer zu bemächtigen; während der eine Neger sich bemühte die Lanze am Voden festzuhalten und der andere mich unterstützte, gelang es mir meinen Hosenträger los zu machen, und ihr den Nachen zuzubinden. Die Schlange, die sich hierdurch in einer unangenehmen Lage befand, versuchte sich zu befreien und bot Alles auf, unsrer los zu werden, allein wir waren die Stärkern. Es gelang un^, sie um den Schaft der Lanze zu wickeln, und wir machten uns nun fertig sie aus dem Wald hinaus zu tragen. Ich stellte mich zum Kopf, den ich fest unter den Armen preßte, der eine Neger hielt den Bauch und der andere den Schweif. So traten wir unsern Marsch nach Hause an, wo wir endlich, nachdem wir mehr als zehnmal ausgeruht hatten, anlangten; denn die Schlange war zu schwer, als daß wir sie ohne anzuhalten hätten tragen können. Auf dem Weg tobte sie nicht wenig, um sich loszumachen. Dieß war jedoch vergebliche Mühe. Der Tag war bereits zu weit vorgerückt, als daß ich noch eine Zergliederung des Thieres hätte vornehmen können, und tödtete ich es, so war es bis zum andern Morgen, zum Theil wenigstens, in Fäulniß überge-gangen. Ich hatte einen starken Sack bei mir, der groß genug war, um jedes Thier darin aufzubewahren, daß ich zergliedern wollte. Es schien mir Dieß das beste Mittel, wilde Thiere lebendig für den folgenden Tag aufzuheben, wenn es schon spät wurde und ich nicht mehr meine anatomischen Untersuchungen an ihnen anstellen konnte; denn da der Sack allen Bewegungen nachgab, so fanden sie keinen Widerstand, konnten folglich auch kein Loch hineinreißen. Der Sack wurde nämlich nirgends festgebunden, bewegte sich also mit dem eingeschlossenen Thier nach allen Richtungen hin. Nachdem wir den Rachen unsrer Schlange so fest zugeschnürt halten, daß sie ihn nicht öffnen konnte, steckten wir sie in den Sack und überließen sie bis zum Morgen ihrem Schicksal. Ich müßte lügen, wenn ich sagen wollte, daß ich eine ruhige Nacht gehabt hätte: meine Hängematte befand sich ein Stockwerk über dcr Schlange, und die Diele, die uns trennte, war so schadhast, daß an manchen Stellen zwischen itnein und meinem Gemach kein Brett sich befand. Die Cu-lacanara war sehr unruhig und geberdete sich so arim-mig, daß, wäre auch Medusa meine Gattinn gewesen, ich während dieser Nacht schwerlich ein lästigeres und anhaltenderes Zischen in meinem Zimmer gehört hätte. Mit AnbNlch des Tages ließ ich zehn Neger 4Z6 zu mir entbieten, dle in einiger Entfernung Holz fall. ten. Zwar hätte ich an der Hälfte genug gehabt, allein ich sah mich auf den Fall vor, daß vielleicht mehrere die Flucht ergreifen könnten, wenn der Sack geöffnet würde. Es lief indeß Alles glücklich ab. Nachdem der Sack geöffnet worden war, hielt man die Schlange am Boden fest, und ich schnitt ihr die Kehle ab, wobei sie so viel Vlut verlor als ein Ochse. Vis um 6 Uhr Abends desselben Tages war sie vollständig zergliedert. Als ich ihre Zähne untersuchte, fand ich, daß alle gekrümmt wie Hakennägel, die Spitze nach dem Schlund gerichtet, aber weder so groß noch so stark waren, als ick erwartet hatte. Sie sind indeß ganz für die ihnen von der Natur angewiesenen Verrichtungen geeignet; denn da die Schlange ihren Fraß nicht kaut, so dienen die Zähne nur dazu, die Beute zu fassen und festzuhalten, bis sie sie ganz verschlungen hat. Kchcn mW Mören. Es'wird so viel Unfug in der lieben Welt mit diesen beiden Wörtchen getrieben, daß einem Hören und Sehen vergeht! Wo man hin sieh t, hört man nichts Gutes, und was man hört, sieht traurig aus. Macht man sich gefaßt eine Oper zu hören, sn sieht man, wie seine Freude zu Wasser wird, und freut man sich eine Künstlerinn zu sehen, so hört man, sie ist heiser geworden. Die Leute, die auf die Finger sehen sollten, sehen durch die Finger; die, welche Einem bloß anhören sollten, hören Einem aus. Es läßt sich oft kaum ersehen, warum die Damen den und den erhören. Ein Wäd-cl'en wird zuerst angesehen; wie weit ist cs aber da noch, bis sie auscr sehen wird! ofc ist dieß kaum abzusehen! Wie sieht sich der Mann nicht vor, wie sieht er ab und zu, wie wenig ficht cr ihr nach, auf was siebt er nicht alles früher; cr sichl auf die Familie, auf die Kleiderschränke, auf dic Gcldkisten, letztlich sieht er auch auf das Mädchen, und wie oft muß man nicht nach allem diesen Sehen noch ein Auge zudrücken. Das Hören ist wieder eine ganz eigene. Sache. Diejenigen, welche die längsten Ohren haben, hören am schlechtesten; und gerade Diejenigen, welche a us g e l) ö'rt haben, wollen immer wieder onfangen zu hörcn. Wie oft führt nich: ein kleines Versehen zu einem großen Verhör, und ein kleines Verh ör zu einem großen Versehen; und dennoch ist verhört und versehen, das beste Spiel. Unsere Singspiele, die mit Melodien vc r fe h enwerden , bei denen wirkt dieß Versehen gerade cntgegenge- . setzt, wie bei Festungen, die man mit Proviant ver-i sieht'; die Letzten halten sich dadurch länger, M ^ Singspiele nicht; es ist aber gut, daß es ,,,V erseh e«M heißt, da sie bald tzarcmf sterben. Man yört was die Glocke geschlagen hat, bevor may noch sieh^ff was an der Zeit sst , und doch sieht man seine blauen Wunder, ehe man noch davon gehört hat. Seitdem die Wände Ohren haben, hören alle Häuser,^unter welchen die S ch au sp ie lh ä u ser die h a.rM'o rig -sten , und die Adreßhäuscr die w ei tb-HMg st«!n sind. In den Spielhausern haben selbst« dss Karten Ohren , ja sie haben 's oft faustdick hinter den Ohren. Kokette Mädchen, guter Schwcizerkäse und fette Ninds-suppe haben tausend Augen, man kann sie kaum zahlen; allein die Augen der fetten RindssupHe lassen sich verschlucken, die Augen des Schweizerkäscs lassen sich verdauen! aber dir Augen der koketten Mädchen sind wie Elster- und Hühneraugen; sie wachsen beständig . heran, sie sind überall und nirgends, sie hüpfen umher wie die Heupferde ohne Zaum und Zügel, begucken alles und kaufcn nichts, und doch, wenn man sie er- . tappt, sind sie am losgelassensten! M i s c c l l e n. Der französische Wallfischfänger (Iialein!^) der Polarstern schiffte den 5. März 1822 über den nördlichen Polarkreis. Den 40. desselben Monats befand »r sich unter dem 72" N. V., 8U Licues weit im Eis« meere. Das Thermometer zeigte 22", und die Kälte war so heftig, daß die Matrosen nicht ohne Gefahr ihre wollenen Handschuhe ausziehen konnten. Einer von ihnen ließ aus Versehen seinen Handschuh fallen im Augenblicke, wo cr auf die Taue klettern wollte, einige Sekunden nachher war die Hand des Unglück!-, chen erfroren, cr siel in's Meer und ertrank. Wenn ein Schiff fcstgefroren ist, so wird mittels ungeheurer Eissägen ein großes Loch gemacht. Was die Schiff-führt in diesen Regionen noch gefährlicher macht, ist die ausnehmende Beweglichkeit des Kompasses. In der Nähe des Poles behielt die Magnetnadel keine bestimmte NiclMng. Zwanzig verschiedene Kompasse werden 20 verschiedene Abweichungen vom Meridiane z:ig?n. Ende Mais befand sich der Polarstern im Norden von Spitzbergen, jenseits des 31". Zu Coblenz stand am 6. Juli d. I. Morgens 5 Uhr, das Thermometer 1 Grad unter Null, was allerdings eine merkwürdige Erscheinung im heißesten Monat des Jahres ist. NcVactcur: F-r. Vav. Meinrich. Verleger: Hgna; Al. Cvltr v. Ulcinmavr.