AMTSBLATT DER BEHÖRDEN, ÄMTER UND GERICHTE DES LANDES KÄRNTEN Redaktion und Administration: Klagenfurt, Arnulfplatzt, Telephon 36-01, Klappe 451, Postsparkassen- Anzeigen werden entgegengenommen in der Administration in Klagenfurt und in allen Annoncen- konfo 189.606. Kärntner Landeshypothekenansfalt, Konto Nr. 11 349 expeditionen. Preise lauf Anzeigentarif.Bezugsgebühren: jährl.S72.—,halbjährl.S36.—,monatl.S6.— 8. Jahrgang / Nummer 33 Freitag, den 15. August 1958 Einzelpreis S 1.50 Wirtschaftliche Neuorientierung Dr.Kamitz: „Beider Integration Europas sind alle Sonderwünsche auf dem Altar des Vaterlandes zu deponieren!“ Im Rahmen der Tagung des Fachverbandes der Sägeindustrie Kärntens am 8. August im Festsaal der Handelskammer anläßlich der österreichischen Holzmesse in Klagenfurt, hielt Finanzminister Prof. Dr. Reinhold Kam i t z einen vielbeachteten Vortrag über die aktuellen Wirtschaftsfragen und Finanzprobleme in Österreich, der nicht allein für die Holzindustrie, sondern darüber hinaus für alle Wirtschaftstreibenden und die Öffentlichkeit vom größten Interesse ist, weil er auch eindeu tige Perspektiven in die Zukunft eröffnet. Der Finanzminister führte unter anderem aus: „Wir leben gegenwärtig in einer Phase einer wirtschaftlichen Neuordnung. In Paris wird gegenwärtig über die künftige Gestaltung der europäischen Wirtschaft beraten. Auf der Grundlage kardinaler Überlegungen hat Europa schon einmal zwischen den beiden Weltkriegen versucht, im Wege einer anderen Methode wirtschaftlich vorwärtszukommen. Es war die Zeit zwischen 1918 und 1938, ausgezeichnet durch eine Überspitzung des Protektionismus, ausgezeichnet durch einen noch nie dagewesenen Tiefstand der wirtschaftlichen Entwicklung und durch damit wahrscheinlich infolge dieses wirtschaftlichen Unsinns später dann zutage getretener kriegerischer Auseinandersetzungen. Ich glaube, daß die Menschheit aus dieser Situation gelernt hat. Wenn wir uns heute Europa und etwa die Vereinigten Staaten von Amerika betrachten, so können wir dort einen ganz unerhörten Unterschied in der Produktivität der Wirtschaften dieser beiden Länder wahmehmen. In Amerika geht nicht deswegen alles besser, weil es sich hier um ein reiches Land mit unerhörten Naturschätzen handelt, in dem die Menschen ganz besonders fleißig und ganz besonders tüchtig und energisch sind. Der unerhört große einheitliche Wirtschaftsraum der Vereinigten Staaten mit der vollkommenen Verwirklichung der Arbeitsteilung im diesem großen Wirtschaftsraum ist Hauptgrund dafür, daß es zur Ansammlung des Reichtums und damit zur großen Produktivitätssteigerung gekommen ist. Wenn wir in Europa diesen Weg Schreiten, so beschreiten wir bewußt einen Weg, der dazu dienen soll, diese Unterschiede Im Gefälle der Produktivität zwischen Amerika und Europa auszugleichen. Es ist gar keine Frage, daß erst mit der Steigerung der materiellen Lebensnotwendigkeiten und der Sicherung dieser Lebensnot-Wendigkeiten die Menschen immun werden Direktor Kruschik — Kommerzialrat Der Bundespräsident hat mit Entschließung v°m 12. Juli 1958 dem Direktor der Konsumgenossenschaft Klagenfurt, Stefan K r u -schik, den Berufstitel „Kommerzialrat'‘ vergehen. Landeshauptmann W e d e n ig über-r^‘ieilte gestern im Namen des Bundesmini-sters für Handel und Wiederaufbau Kommer-rialrat Kruschik das Verleihungsdekret, wobei ? dessen Tätigkeit als Direktor der größten hmisUmgenossenschaft Kärntens und Obmann u®s Landesverbandes der Konsumgenossen-ScEaften mit herzlichen Worten würdigte. Lärmbekämpfung beginnt sich auszuwirken Die Lärmbekämpfungsaktion, zu der Lan-i ^hauptmann Wedenig im Interesse der ruhe-j^oürftigen Sommergäste und damit des r arntner Fremdenverkehrs energisch aufgeru-hat, zeitigt erfreulicherweise bereits ihre ten Ergebnisse. Dies kommt in einem weihen zum Ausdruck, das Landeshaupt-garin Wedenig von einem amerikanischen ^prnrnergast, Mister Arden in Velden, dieser fef?6 erhalten hat. „Ich habe mit Genugtuung gestellt“, so heißt es in dem Schreiben, ’’ a,I Sie die Interessen eines Kurgastes so voll $ch rne^lmen' Eine Verbesserung habe ich nn°n bemerkt, und ich wünsche Ihnen in . ren weiteren Bemühungen alles Gute, damit sch erwahnten Ubelstände hoffentlich recht tijiell gänzlich beseitigt sein werden. Mit t^ugtuung werde ich in New York darüber Achten, daß von höchster amtlicher Stelle so gewaltiges Interesse gezeigt wird, einen ge - Aufenthalt in Velden vollkommen zu ^ Währleisten.“ Die Anerkennung des amerika-fii j611 Sommergastes ist ein weiterer Anlaß s r die zuständigen Behörden und für die ge-t 5*1® Öffentlichkeit, die Offensive gegen den arrn mit dem größten Nachdruck fort- riKetzem gegen jene Verlockungen der Vermassung, wie sie vielleicht jenen Völkern noch etwas sagen, die auf einem sehr primitiven Lebensstandard heute noch ihr Leben fristen. Wenn wir also von dieser, ich möchte sagen elementaren Voraussetzung zur Integration ausgehen und dabei das Politische ebenfalls mit in Rechnung stellen, das in der großen Auseinandersetzung zwischen Ost und West heute beinhaltet ist, so werden wir zu der einfachen Schlußfolgerung kommen, daß diese europäische Integration eine Lebensnotwendigkeit geworden ist. Natürlich wehrt sich jeder, der etwas besitzt und eine wirtschaftliche Tätigkeit ausübt, dagegen, daß das, was bisher geschehen ist, was er macht, was schon seine Väter und Großväter und Urahnen getan haben, nunmehr ein anderes Gesicht erhalten soll, oder, ich möchte sagen, vielleicht auch in vielen Fällen völlig umgestaltet werden muß. Würden wir -aber alles zu sichern bestrebt sein, was gegeben ist, so könnten wir nicht zu gleicher Zeit auch die europäische Integration erreichen. Denn die zeichnet sieh ja gerade dadurch aus, daß an Stelle dessen, was heute ist, etwas Neues tritt. Und dieses Neue ist etwas mit erhöhter Produktivität, mit erhöhten Möglichkeiten der Existenzsicherung für die Völker der freien Welt. Es ist also ein Widerspruch in sich, zu glauben, daß man alles erhalten kann, was ist, aber daneben etwas erreichen kann, was uns ein Paradies auf Erden verspricht. Wir müssen uns klar darüber werden, daß dieser neue Zustand nur mit gewissen Opfern unserseits erbracht werden kann. Sanderwünsche müssen auf dem Altar des Vaterlandes deponiert werden. In der Zeit, die zu der Integration führt, muß natürlich etwas geschehen, um die An- passung möglichst erträglich, möglichst reibungslos und möglichst schmerzlos zu gestalten. Es gilt zu erreichen, daß dort produziert wird, wo man am verhältnismäßig billigsten produziert, und daß dort die Produktionen eingestellt werden, wo sie am verhältnismäßig teuersten sind. Und dias ist der Zweck der ganzen Bestrebungen. Eine sehr große Rolle spielt die Frage des Überganges unserer Wirtschaft in diesen neuen Zustand. Auf dem Gebiet gibt es eine ganze Menge von Wünschen, die wir öster-reichischerseits in Paris deponiert und angemeldet haben. Wir müssen uns nun die Frage vorlegen, in welcher Weise können wir den Übergang in die neue Situation so reibungslos wie möglich gestalten. Ich glaube, daß der Übergang vom heutigen Zustand in den neuen Zustand der europäischen Integration dann am schmerzlosesten sich vollziehen wird, wenn es gelingt, diesen Ubergangsprozeß in einer möglichst voll beschäftigten Wirtschaft durchzuführen. Nur wenn, auf den einzelnen bezogen, der Unternehmer in der Lage ist, aus seinem Unternehmen möglichst viel heraus-zuwiirtschaften, wird er auf der anderen Seite in der Lage sein, in seiner Investitionspolitik Wege zu verfolgen, die der Umstellung dieses Unternehmens dienen und in seiner anderen Struktur und seiner neuen Positur in der künftigen Ordnung entsprechen. Die Erhaltung einer weitgehenden wirtschaftlichen Stabilität ist ein kardinaler Punkt der wirtschaftspoliti-schen Überlegungen. Der Finanzminister erklärte weiter: Wer immer offen die gegenwärtige Entwicklung verfolgt, wird sagen können, daß seit der Jahrhundertwende eine völlig geänderte Lage unserer geistigen Konzeption gegenüber den Dingen der Welt eingetreten ist. Eines steht heute schon fest: dlaß es auf die Persönlichkeit des Individuums ankommen wird, daß sie in diesem neuen Geschehen die Hauptverantwortung und der Mittelpunkt der Erklärung der Weltgeschichte liedeuten wird. Und diese Betonung des Individuums führt uns hinein in eine völlige neue Form des Zusammenlebens der Menschen.“ Unwetter über Eberstein Wasserfluten aus dem Saualpen gebiet gefährdeten den Markt Kärnten wunde abermals von einem Unwetter heimgesucht. In den frühen Abendstunden des 11. August ging im Raume Eberstein ein schweres Unwetter nieder, das an vielen Häusern, Brücken und Straßen schwere Schäden verursachte. Von der Saualpe stießen Sturzfluten zu Tal und ließen die Görtschitz über die Ufer treten. Vor allem der Tiesecker-bach, sonst ein zahmes Bächlein, wurde geradezu zu einem reißenden Strom. Im oberen Ortsteil bei der Brücke staute sich das Wasser mit angesdhwemmten Hölzern, die sich ver-spreizten und jedesmal für Brücken und Wehren höchste Gefahr bilden. An diesem Ort versuchte der Tierarzt Dr. Sepp Spitzer gemeinsam mit dem bei der Firma Knoch in Wietersdorf beschäftigten jugendlichen Arbeiter Kurt Holler die angeschwemmten Hindernisse wegzuräumen. Dabei fiel Holler in das reißende Wasser. Dr. Spitzer wollte dem Lehrling Hilfe leisten und wurde dabei selbst von den Fluten erfaßt. Die sofort herbeigeeilten Dorfbewohner konnten Holler zwar den Fluten entreißen, doch Dr. Spitzer wurde vom Wasser mitgerissen und ertrank. Gegen 21 Uhr begann der Wasserspiegel sieh zu senken, wodurch die Kräfte des Hochwassers nachließen. Die Görtschitztaler Bundes-straße wurde schwer vermurt und für einige Zeit unpassierbar. Die Feuerwehren des Tales griffen nach den bewährten Katastrophenplan sofort ein und verhüteten dadurch größeren Schaden. Ebenstem, vor allem der mittlere Teil, bot ein Bild der Verwüstung. Nach bisherigen Schätzungen übersteigt der Schaden, weit die vorjährige Summe der Hochwasserkatastrophe, die eine Million Schilling betrug. Hochwasser im Stockenboier Graben Der Stockenboier Bach, der durch die andauernden Regengüsse angeschwollen ist, riß am 11. August zwei Brücken weg und ver-murte die Straße auf einer Länge von 5 km. Man schätzt den angeschwemmten Schotter auf etwa 2000 Kubikmeter. Der Schaden ist auch in diesem Tale beträchtlich. Mit den Auf-räumungsarbaiten im Straßenzuge wurde sofort begonnen. Gegen 16 Uhr an demselben Tag ging über das Drautal ein Gewiitter nieder, wodurch der Kameringer Bach in der Gemeinde Patarmion aus seinen Ufern trat. Das Wasser bahnte sich seinen Weg durch die Kulturen und bäuerlichen Anwesen und überschwemmte und beschädigte einige Gehöfte. Die Drautal-Bundes-straße wurde auf einer Länge von 200 m vermurt. Feuerwehren und 50 Pioniere des Bundesheeres wurden in diesem Katastrophengebiet sofort eingesetzt und machten die Bundesstraße wieder passierbar. Landeshauptmann Wedenig in Eberstei Landeshauptmann Wedenig stattete ai 12. August dem Unwetterschadensgebiet vo Eberstein einen Besuch ab und besichtigte m Bezirkshauptmann Dr. Oberlerchner und dei Bürgermeister von Ebenstem die Schaden: stellen. Dabei sprach er allen im Einsatz be findlichen Feuerwehrmännern, Arbeitern un weiteren Einsatzkräften den Dank und di Anerkennung der Kärntner Landesregierun für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit aus. Voi ausgesetzt, daß nicht neuerliche größere Ni< decschläge erfolgen, kann damit gerechne werden, daß sich die Lage in Eberstein i einigen Tagen wieder normalisiert haben wirc Wie Landeshauptmann Wedenig an Hand de Besichtigung feststellte, werden in weitere Folge energische Maßnahmen, nötigenfall Zwangsmaßnahmen, egriffen werden müsser um in Hinkunft Katastrophen ähnlicher Ai weitgehend vorzubeugen. Insbesondere mu auf die Beseitigung von Bauwerken, die eine: gefahrlosen Abfluß des Hochwassers verhin dem, im Interesse der Sicherheit der Bevölke rung gedrungen werden. Die Unwetterkatastrophen Aus der Sitzung der Kärntner Landesregierung In der Sitzung der Landesregierung am 12. August gab Landeshauptmann Wedenig einen eingehenden Bericht über den Verlauf und die Auswirkungen der letzten Unwetterkatastrophen in Kärnten. Der an öffentlichem und privaten Eigentum entstandene Gesamtschaden kann derzeit noch nicht genau beziffert werden, da man hinsichtlich des Ausmaßes der für die Wiederherstellung benötigten Summen noch immer auf Schätzungen angewiesen ist. Bei dieser Gelegenheit wies der Landeshauptmann erneut eindringlich auf die Notwendigkeit der Spendenleistung durch die Öffentlichkeit hin, da sonst eine wirksame und umfassende Hilfe für alle Geschädigten unmöglich ist. — Die Landesregierung genehmigte sodann auf Antrag des Landesfinanz-referenten Landesrat Sima die Überweisung von 300.000 Schilling als Soforthilfe an das „Kärntner Nothilfswerk“ und gab auf einen Bericht des Landesrates i. V. Thurner 286.000 Schilling an zusätzlichen Landesmitteln zur Instandsetzung der Wildbachverbauung in den vom Unwetter betroffenen Gebieten frei. In einem ergänzenden Bericht bezifferte Landesrat i. V. Guggenberger die Instandssetzungskosten für die an Bundesstraßen in Kärnten entstandenen Schäden mit 450.000 Schilling, für die Schäden an Landesstraßen (ohne Berücksichtigung der vom letzten Unwetter verheerten Landesstraße Eberstein—St. Oswald) mit 550.000 Schilling und für den Neuausbau der Wasserversorgungsanlage Millstatt mit rund zwei Millionen Schilling. Da Sofortmittel für diese dringenden Schadensbehebungen nicht zur Verfügung stehen, wird man am übrigen Jahresbauprogramm Einschränkungen vornehmen müssen. Geringere Eingänge der Ertragsanteile Landesrat Sima berichtete über die vorgesehene Gründung einer österreichischen „Kommunalkredit-Aktiengesellscbaft zur Aufschließung von Industriegelände“, an der sich die Kärntner Landes-Hypothekenanstalt gemeinsam mit den übrigen Landes-Hypothe-kenanstalten beteiligen wird. Bei den diesbezüglichen Verhandlungen konnte erreicht werden, daß Kärnten von den zwei für alle Hypothekenanstalten vorgesehenen Aufsichtsratsmandaten eines erhalten wird. Damit ist eine wirksame Vertretung der Kärntner Gemeinde- und Landesinteressen gewährleistet. Angesichts des besonderen Aufgabengebietes der neuen Gesellschaft kann dies als weiterer entscheidender Schritt zur Verwirklichung des von der Landesregierung erstellten Nachholprogramms für die unterentwickelten Gebiete des Landes betrachtet werden. — Einen weiteren eingehenden Bericht erstattete Landesrat Sima über die Verhandlungen mit Finanz-minister Dr. Karnitz anläßlich der letzten Finanzreferentenkonferenz, wobei er einver-nehmlich mit den Vertretern der übrigen Bundesländer besonders auf die dringend gewordene Neuordnung des FörderungsWesens und die damit zu erreichende Verwaltungsvereinfachung sowie auf das brennende Problem des Straßenbaues in Ländern und Gemeinden hinwies. Uber die Herbeiführung eines gerechten Finanzausgleiches, der allen diesen Notwendigkeiten nach Möglichkeit Rechnung tragen soll, werden die Finanzreferenten gemeinsam mit dem Bundesmini-sterium für Finanzen am 12. September weiterverhandeln. — Wie der Landesfinanzreferent weiter berichtete, hat das Bundes-ministerium für Finanzen nunmehr eine Aufstellung über den bisherigen Abgabenerfolg des Bundes übermittelt. Daraus geht hervor, daß die Nettoeinnahmen des Bundes aus den öffentlichen Abgaben im ersten Halbjahr 1958 um 1530 Millionen Schilling unter der Halbjahrestangente des Bundesvoranschlages liegen; dabei sind sie allerdings noch um 47 Millionen Schilling höher als im ersten Halbjahr 1957. Der Eingangserfolg des Bundes hat sich im zweiten Vierteljahr 1958 etwas gebessert. Trotzdem steht bereits fest, daß die Einkommen in der ursprünglich erwarteten Höhe keinesfalls erzielt werden können. Die im Kärntner Landes veranschlag als Vorsichtsmaßnahme vorgenommene Kürzung der vom Finanzminister bekanntgegebe-nen Ansätze der Ertragsanteile hat damit ihre volle Rechtfertigung gefunden. Ohne diese Kürzung hätten bereits jetzt einschneidende Sperren verfügt werden müssen. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahme sind die Eingänge an Er- tragsanteilen im ersten Halbjahr 1958 um 6,4 Millionen Schilling unter der Halibjahrstan-gente des Landesvoranschlages zurückgeblieben. Es bleibt zu hoffen, daß im zweiten Halbjahr 1958 die Einnahmen wenigstens in der veranschlagten Höhe eingehen werden. Sollte ein weiterer Einnahmeausfall entstehen, so könnte er gezwungenermaßen nur durch entsprechende Kürzungen im Landesvoranschlag ausgeglichen werden. Bei dieser Sachlage kann jedenfalls an eine Realisierung des Eventualprogramms nicht gedacht werden. Im weiteren Verlauf der Regremngssitzung wurde auf Antrag des Landesrates i. V. Po-gatschnig im Zusammenhang mit der kürzlich genehmigten Gebühren-Neuregelung für das Pflegepersonal eine Neuregelung der Verpflegskosten in den Landes-Kranken-, Heil- und Pflegeanstalten beschlossen, die im Verordnungswege bekanntgemacht wird. Auf Vorschlag der Ärztekammer wurde Oberlan-diesgerichtsrat Dr. Rudolf Rampitsch zum Vorsitzenden und Oberlandesgerichtsrat Dr. Karl Petjak zum Vorsitzenden-Stellvertreter der Disziplinarkomm issiori der Ärztekammer für Kärnten bestellt. Auf Antrag des Landesrates Räder wurde die Lichtspielberechtigung für ein Standkino dies KOV in Bleiberg und Kreuth bei Bleiberg verlängert. Jugoslawien-Flüchtlinge im Juli Laut Mitteilung der Sicherheitsdirektion haben im Bereich des Bundeslandes Kärnten im Juli 1958 insgesamt 203 Jugoslawien-Flüchtlinge nach illegalem Grenzübertritt bei den Sicherheitsbehörden um Gewährung des Asylrechtes angesucht. Die Anzahl der Flüchtlinge zeigte damit nicht nur gegenüber dem Juli des Vorjahres (863), sondern auch gegenüber dem Juni 1958 (222) eine sinkende Tendenz. Einschließlich der noch unerledigten Fälle aus dem Vormonat wurden im Juli 1958 98 Personen in Auswanderungslager außerhalb Kärntens eingewiesen; 18 Personen wurden bei nachgewiesener Auswanderungsabsicht befristet zu Verwandten entlassen bzw. der Arbeitsvermittlung zugeführt. 131 Personen sind entweder freiwillig nach Jugoslawien zurückgekehrt oder wurden auf Grund der bestehenden Richtlinien über die Grenze zurückgestellt. Probleme der Sägeindustrie Landeshauptmann Wedenig: „Sägeindustrie muß ihre Kapazität auf die Rohstoffbasis abstimmen” Am 8. August wurde im Festsaal der Han- [ der Forstwirtschaft und der gewerblichen delskammer in Klagenfurt eine Tagung des j Wirtschat, den Generalsekretär der Bundes- Fachverbandes der Sägeindustrie Österreichs unter großer Beteiligung der Sägewerksbesitzer aller Bundesländer abgehalten, bei der der Vorsteher des Fachverbandes der Sägeindustrie, Ing. Viktor Reisinger, Fmanzminister Dr. Karnitz, Landeshauptmann Wedenig mit Landesrat Ing. Truppe, Bürgermeister Außerwinkler, Vertreter der Bundes- und Landesbehörden, sowie der Bundes- und Landesorganisationen kammer, Dr. Franz Korimek, den Hadels-kammerpräsidenten von Karaten, Dipl.-Ing. Pfrimer, sowie den Präsidenten der Landwirtschaftskammer Kärntens, ÖR Grober, begrüßen konnte. An der Tagung nahm auch der neue Generaldirektor der Bundesforste, Dr. Aichner, teil, der von den Sägewerkern lebhaft begrüßt wurde. Starke Übernutzung des Kärntner Waldes Der Vorsteher der Fachgruppe der Säge-industrie Kärnten, Kommerzialrat Dipl.-Ing. W i r t h, begrüßte namens der Kärntner Sägeindustrie die Anwesenden, worauf Landeshauptmann Wedenig in einer kurzen und markanten Rede seiner Freude Ausdruck gab, daß die Tagung gerade in Klagenfurt stattfindet und die Bedeutung der Sägewirtschaft für das Land Kärnten hervorhob. Der Landeshauptmann wies in seiner Ansprache auf die Ergebnisse der Waldbestandsaufnahmen, die vielfach die Holzgewinnung problematisch erscheinen lassen, solange starke Überschlägerungen den Waldbestand gefährden. In Kärnten beträgt die Übernutzung des Waldes 70 Prozent; es ist die größte in Österreich. Anderseits wurde festgestellt, daß ein Zehntel unserer Waldfläohe Blösen aufweist, die noch auf geforstet gehören. Und diese nicht auf-geforsteten Flächen sind im Bauernwald zu finden. Der Landeshauptmann empfahl der Sägeindustrie, ihre Kapazität auf die Rohstoffbasis abzustimmen. Zweit Drittel des Schnittholzes wird exportiert Schnittholz henstellen, wobei ein Drittel im Inland verbraucht und zwei Drittel exportiert werden. Die Sägeindustrie bestreitet daher mit ihrem Export etwa ein Fünftel unseres wertmäßigen Außenhandelsvolumens. In seinen weiteren Ausführungen betonte der Vortragende, daß die derzeit am Weltmarkt herrschende Rezession gerade die exportaus-gerichteten Branchen stärker treffen muß und daher die Sägeindustrie von ihr in Mitleidenschaft gezogen ist. Er begrüßt es daher, daß durch die Freihandelszone die Tore der Welt für den Export aufgeschlossen werden, da dadurch vor allen Dingen — was die Sägeindustrie immer gewünscht hat — auch die schnittholzverarbeitende Industrie mit ihrem Endprodukt stärker auf den Auslandsmarkt kommen wird und daher mehr Schnittholz wird aufnehmen können. Der Vorsteher des Fachverbandes verwies ferner in seiner Rede eindringlich auf die Gefahren, die nicht nur der Sägeindustrie, som-j dem auch allen folgenden Ablaufstufen drohen, j wenn im Zuge von Verhandlungen über die Freihandelszone die Rohholzausfuhr gelockert In einem groß angelegten Referat führte I werden sollte und verlangte, wenn eine Lok- Vorsteher Ing. Reisinger u. a. aus. daß in der Sägeindustrie 28.000 Menschen ohne Berücksichtigung der Unternehmer und deren Familienmitglieder sowie der indirekt Beteiligten jährlich ungefähr 4,5 Millionen Kubikmeter Nadi der Katastrophe von Millstatt 300.000 Schilling wurden als Soforthilfe des Landes überwiesen Landeshauptmann Wedenig stattete am 6. August in Begleitung des Landesfinanzrefe-renten, Landesrat Sima, dem Umwetterschadensgebiet im Raum des Millstättersees neuer lieh einen Besuch ab, um sieh vom Fortschritt der Aufräumungsarbeiten an den Schadensstellen zu überzeugen. Zunächst besichtigten die Regieren gsmitglieder im Beisein dies Radentheiner Bürgermeisters, LAbg. F i 1 i -p o t, die Erdmann-Siedlung in Radenthein, wo die Aufräumungsarbeiten bereits weit gediehen sind. Auch an den Hauptschadensstellen in Millstatt und Obermillstatt machen die Aufräumungsarbeiten dank der Einsatzfreudigkeit aller beteiligten Arbeitskräfte gute Fortschritte. Landeshauptmann Wedenig brachte den Einsatzkräften, die mit großem Eifer am Werk sind, persönlich den Dank und die Anerkennung des Landes zum Ausdruck. In einer Lagebesprechung, an der Bezirks-hauptmann Dr. Trattler und der Bürgermeister von Millstatt, Sichrowsky, teilnahmen, wurde den betroffenen Gemeinden die größtmögliche Unterstützung seitens des Landes zugesagt. Dem Aufruf des Landeshauptmannes Rechnung tragend, hat Landesfinanzreferent Landesrat Sima inzwischen die Überweisung der Spende von 300.000 Schilling als Soforthilfe des Landes für die Geschädigten an das „Kärntner Nothilfswerk“ veranlaßt. Dank an Dipl.-Ing. Proche Anläßlich einer kürzlich abgehaltenen Ein-satzleiterbesprechung hat der zuständige Referent für die Wasserversorgungsbauten, Landesrat Ing. T r n p p e, dem Regierungsbaurat Dipl.-Ing. Proche vom Wasserbauamt Spittal namens des Landeshauptmannes den Dank des Landes ausgesprochen. Die Leistung des Baurates Dipl.-Ing. Proche verdient besonders hervorgehoben zu werden, da vor allem ihm die außerordentlich rasche Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung im Markt Millstatt zu verdanken ist. In den Tagen nach der Unwetterkatastrophe befand er sich von den frühen Morgenstuden bis spät nachts dauernd im Einsatz; er organisierte die Beschaffung der Rohre und leitete persönlich die mit größten Schwierigkeiten verbundene behelfsmäßige Verlegung der Symalenrohrleitun-gen durch die vermurte Schluchtstrecke. Dank des deutschen Konsulats Konsul Jäkel, der derzeit geschäftsführende Konsul der Bundesrepublik Deutschland für die Länder Kärnten und Steiermark, hat in einem an Landeshauptmann Wedenig gerichteten Schreiben der Kärntner Landesregierung und den von der Unwetterkatastrophe am Miill-stättersee betroffenen Einwohnern die Anteil- nahme des Konsulats zum Ausdruck gebracht. „Gleichzeitig beehre ich mich“, so heißt es in dem Schreiben weiter, „den Dank für die Hilfe auszuspreeben, die den vom Unwetter betroffenen deutschen Feriengästen in so fürsorglicher Weise geleistet worden ist.“ Der deutsche Konsul hat zugleich ersucht, diesen Dank auch den an der Hilfeleistung beteiligten Behörden und Organisationen des Landes zu übermitteln. Deutsche Sommergäste anerkennen Bemühungen der Kärntner Behörden Der Amtsdirektor des Amtes Datteln in Westfalen, Werner K i e r f e 1 d, sprach am II. August bei Landeshauptmann Wedenig vor und dankte namens eines größeren Kreises von deutschen Sommergästen für die rasche und ausgezeichnete Obsorge, die seitens der öffentlichen Stellen in Kärnten den unwettergeschädigten Sommergästen zuteil geworden ist. Insbesondere wies er dabei auf die vorbildliche Betreuung der im Krankenhaus befindlichen Sommergäste durch das Land Kärnten hin. Kammer der gewerblichen Wirtschaft spendete 50.000 Schilling Wie Präsident Dipl.-Ing. Pfrimer dem Landeshauptmann am 7. August in einem Schreiben mitteiilte, hat die Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Kärnten dem „Kärntner Notihiilfswerk“ alts Spende für die Unwetiter-gesdhädiiigiten 50.000 SdhilSmg überwiesen. — Der Landesvomstanid Kärnten der Gewerkschaft der öffentlich Bediensteten hat für die bei der Unwetterkatastrophe zu Schaden gekommenen Arbeiter und Angestellten 5000 Stihilkng als Soforthilfe gewährt. — Bereits am 6. August, hat diie Kammer für Arbeiter und Angestellte dem „Kärntner Notihiilfswerk“ eine Spende von 25.000 SchiiBimig zur Verfügung gestellt. Villacher Sparkasse und Industriellenvereinigung spenden je 25.000 Schilling Die Villacher Sparkasse hat für die Hochwassergeschädigten dem „Kärntner Nothilfswerk“ eine Spende in Höhe von 25.000 Schilling überwiesen. Auch die Landesgruppe Kärnten der Vereinigung österreichischer Industrieller hat dem „Kärntner Nothilfswerk“ eine Spende von 25.000 Schilling zur Verfügung gestellt. Kärntner Sparkasse spendet S 40.000.— für das Kärntner Nothilfswerk Zur Behebung der im Unwetterkatastrophen-gebiet des Mülstättersees entstandenen Schäden hat die Kärntner Sparkasse in Entsprechung des Aufrufes der Kärntner Landesregierung dem Nothtilfowenk einen Spemdenlbetrag von 40.000 Schiiiilinig überwiesen. kerung überhaupt im Frage kommt, nur beschränkte Freigabe und sehr lange Karenzzeiten, wobei er auf gleichgerichtete Wünsche in Deutschland, Frankreich und anderen Ländern* verwies. Was die Verwertungsmöglichkeiten des Schnittholzes in weiterer Zukunft betrifft, so äußerte sich der Redner für den Inlandsmarkt optimistisch. Was den Export betrifft, der immer ein größeres Unsicherheitsmoment darstellt, so vertrat Ing. Reisinger die Ansicht, daß der Export nach dem Südlen, für den der größere Teil der Sägeindustrie ausgerichtet ist, günstiger zu beurteilen sei, als der nach den westlichen Märkten. Was aber den Export in die westlichen Märkte betrifft, so muß man mit wesentlich schwereren Absatzbedingungen rechnen, da die dort hochentwickelten Industrien zahlreiche Holzersatzstoffe auf den Markt bringen, und bedingt durch die Beendigung des Ausbaues nach Kriiegsschäden ihren Einkauf im Rahmen des weltweiten Holzhandels und in freier Konkurrenz vornehmen. Der Vortragende gab dann interessante zahlenmäßige Daten über den Preisanstieg von schnittholzkankurrenzierenden Materialien gegenüber Ban- und Nutzholz bekannt, wobei er feststellt, daß leider das Holz vor dem Krieg unterwertet war und daher eine größere Steigerung erfahren hat, was jetzt den konkurrenzierenden Stoffen zugute kommt. Der Redner stellt fest, daß das Verhältnis der Produktionskosten zu den Rohholzkosten 20 Prozent zu 80 Prozent beträgt und eine Verbilligung der Produktionskosten daher nur wenig Ausschlag geben kann und daher die Konkurrenzfähigkeit des österreichischen Schnittholzes auf den Weltmärkten mit der Rundholzpreisbilidung steht und fällt. In diesem Zusammenhang verwies Ing. Reisinger auf die Notwendigkeit einer freundschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Wald-besdltz, mit dem die Sägeindustrie auf Gedeih und Verderb in Wechselwirkung verbunden ist und daher auch sicher sei, daß das Rundholzpreisproblem gemeinsam mit diesem in freundschaftlicher Weise gelöst werden wiircL Ebenso aber betonte der Vorsteher des Fachverbandes 'die Notwendigkeit einer absolut verläßlichen Zusammenarbeit mit den Angestellten und Arbeitern der Sägeindustrie, die er auch jetzt schon als ausgezeichnet ansieht. Zum Abschluß seines Vortrages brachte Ing. Reisinger eine Reihe von Wünschen in steuerlicher und finanzieller Hinsicht vor und schloß mit der Versicherung, daß die Säger sich bemühen werden, ihre Arbeit nach jeder Richtung korrekt und aufgeschlossen durchzuführen, damit auch dieser Berofszweig mit Zuversicht und Selbstvertrauen in die Zukunft blicken kann. Sägewerkschule sorgt für guten Nachwuchs Anschließend brachte der Präsident des Sdhulvereines der Sägewerker Österreichs, Ing. Wilflingseder, einen Bericht über die Sägewerkschule in Kuchl und führte u. a. aus, daß im Zuge der technischen Entwicklung eine große Nachfrage an hochqualifizierten Arbeitskräften besteht und daß die Sägemehl -strie in zehnjähriger Aufbauarbeit bemüht war, für ihren Bedarf Vorsorge zu treffen. Der Vortragende nimmt die Gelegenheit zum Anlaß, allen Freunden und Förderern der Schule auf-richtirrst zu danken und knüpft daran die Bitte, der Sägewerkschule in Kuchl auch künftig ihr Wohlwollen zu bewahren. Den Höhepunkt der Tagung bildete die Rede des Einanzministers Dr. Karnitz, deren Inhalt wir auf der ersten Seite bringen. Bau der Umfahrungsstraße Völkermarkt Ein Projekt von vier Millionen Schilling Der Bundes minister für Handel und Wiederaufbau hat das Projekt der Umfahrungsstraße Völkermarkt genehmigt. Die für den Baubeginn im Frühjahr 1959 notwendigen Vorarbeiten sollen sofort in Agriff genommen werden. Bekanntlich ist der Bau der Umfahrungsstraße Völkermarkt und damit die Beseitigung Ausmaß der Hochwasserschäden macht bundesgesetzliche Regelung nötig Unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Wedenig fand am 13. August in der Landesregierung eine eingehende Aus sprache über die zur Behebung der Hochwasserschäden in Kärnten zu treffenden Hilfsmaßnahmen statt, an der die Mitglieder der Landesregierung, die Präsidenten und Kammeramtsd i rekt oren der Handelskammer, der Arbeiterkammer, Vetreter des Gewerkschaftsbundes, die leitenden Faoh-beamten und die Bezirkshauptleute teilnahmen. Bei der Aussprache wurde übereinstimmend feistgestellt, daß das enorme Ausmaß der Hochwasserschäden das Einsetzen außerordentlicher Hilfsmaßnahmen notwendig macht. Es wird deshalb auch eine bundtes-gesetzliche Regelung der Maßnahmen zur Sohadensbehebung, ähnlich wie bei den La-winenkatas'tropben 1951, angestrebt. Unabhängig davon soll mit allen Kräften und durch Zusammenarbeit aller zuständigen Stellen getrachtet werden, die Schäden an lebenswichtigen Einrichtungen so rasch wie möglich zu beheben und auch Maßnahmen zur Vermeidung künftiger Katastrophen zu treffen. Dank des Landeshauptmannes Landeshauptmann Wedenig brachte anläßlich dieser Aussprache neuerlich allen jenen Organen, die an den Rettungs- und Hilfsaktionen teilgenommen haben, besonders den Männern der Feuerwehren, des Bundiesheeres, des Technischen Dienstes, der Gemeinden und Behörden, den Dank der Kärntner Landesregierung zum Ausdruck. der derzeit bestehenden Verkehrsfallen in dem von Landesrat Ing. Truppe für den Ausbau der Bundesstraßen in Kärnten erstellten Fünfjahresprogramm enthalten. Die Finanzierung ist mit den im Fünf jahresplan vorgesehenen vier Millionen Schilling ausreichend sicher-gestellt. Das genehmigte Projekt entspricht der rationellsten Lösung. Die Kosten des Ausbaues einer zeitgemäßen Durchfahrtsstraßc durch das engere Stadtgebiet (Mettingerstraße) hätten sich, wie aus dem Gutachten geri-chtl. beei-ter Sachverständiger hervorgeht, auf 10,7 Millionen Schilling belaufen, wovon allein 5,7 Millionen Schilling auf Häuser-Ablösen entfallen. In Anbetracht der Bedeutung der Mettingerstraße für die Gewerbetreibenden der Stadt wurde jedoch dafür Sorge getragen, daß die Mettingerstraße auch nach dem Bau der Umfahrung als Bnndesstraße erhalten bleibt. Damit ist die Möglichkeit gegeben, im kommenden Bauprogramm die Sanierung dieses Straßenzuges in Angriff zu nehmen. Die Eisen-kappler Bundesstraße wird weiterhin den Hauptplatz in Völkermarkt überqueren. Besondere Beachtung soll im künftigen Baupro-gramm auf die Einbindung der St. Veit—Völ-kermarkter Bundes Straße sowie der Diexer Landesstraße im Rahmen einer zweckmäßigen Gesamtplanurog geschenkt werden. Ebenso wird der Anschluß der Stadt an die künftige Autobahn bereite heute ins Auge gefaßt. Die außerordentliche Entwicklung der Motorisierung macht vor allem den Fernverkehr zu einem Problem ersten Ranges, welches die örtlichen Interessen zwangsläufig in den Hin' tergrund treten läßt. Die bevorstehende Erweiterung des Österreichischen Wirtschaftsverkehrs in einem europäischen Großraurn macht eine Planung auf weite Sicht unumgänglich notwendig. Aus diesen Gründen war es, wie Landesrat Ing. Truppe, als zuständig61’ Straßenbaureferent der Landesregierung feststellt, nicht möglich, bei Beseitigung der Stra-ßenenge in Völkermarkt alle örtlichen Wünsch6 zu befriedigen, zumal den außerordentlichen Bedürfnissen des Straßenbaues nur beschränkte finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Kärntner Messe — Mittelpunkt des Interesses Lebhafter Geschäftsgang schon in den ersten Tagen — Besucherrekord am Sonntag Landesrat Ing. Trappe auf Urlaub Landesrat Ing. Truppe befindet sich vom 11. August bis 14. September 1958 auf Urlaub. Er wird in dieser Zeit von Regierungsrat Guggenberger vertreten. 7. Anderluh-Singwocha Zum siebenten Male hatte das Kärntner Heimatwerk die Singgemeinschaft zur Ander-luh-Singwoohe am Turnersee aufgerufen. Größer als je war heuer der Zustrom, so daß gegen 80 Bewerber abgewiesen werden mußten. 120 Männer und Frauen bildeten bei der Eröffnung den großen Kreis um den Fahnenmast vor dem Heim. Ein umfassendes Arbeitspragramm hatte Prof. Anderluh vorbereitet. Das 64 Seiten starke Chorheft mit Chorälen, Madrigalen, alpenländischen und Kämtnerliedern, dazu das Kyrie und Sanctus aus der Palestrina-Messe und Heinrich Schütz’ Chor „Selig sind die Toten“, sollten in dieser Woche erarbeitet werden. Eng schloß sich auch der Tanzkreis, so daß bei dieser Siag-woche an die 30 Tanzfonnen unter der Leitung von Dr. Koschier erlernt wurden. Auch diesmal galten die Abende den weiteren Arbeitsgebieten der Volkstumspflege. Rat Vogl brachte seinen ausgezeichneten Heimspielabend, Dr. Elli Zenker gestaltete einen wunderbaren Märchenabend, Prof. Dr. S t a i n d 1, Brixen, brachte uns in schönen Bildern Südtirol nahe, Dr. Koschier schenkte der Singgemeinschaft einen besinnlichen Rosen taler Heimatabend, die Spielmusik, die morgens und mittags die Tischmusik bestritt, brachte unsere Kärntner Brauchtumstänze, Peter K n o 11 berichtete mit Farbbildern von der Nordlandfahrt, und eine schwedische Volkstumsgruppe brachte Lieder und Tänze aus ihrer Heimat. Auch der Stadt Völkermarkt wurde ein Besuch abgestattet. Eine prächtige Folge von Chören erfreute im Festsaal der Burg die Völkermarkter, zu denen sich als Gast auch Landeshauptmann Ferdinand Wedenig gesellte. Volkstänze in sauberer Haltung und Auswahl unterbrachen die Liederfolge, die einen Querschnitt durch die Leistung der Singwoche ergab. Neue Briefmarke Die Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung gibt eine Briefmarke mit einem Bild vom Wohnbau „Rabenhof“ in Wien-Erd-berg zum Nennwert von S 1.50 (ohne Zuschlag) in weinroter Farbe heraus. Die Gültigkeit für die Freimachung beginnt mit 30. August, null Uhr. Sämtliche Bestellungen von Markenabonnenten und Sonderbestellern Werden voll beliefert Bei den Postamtsschaltern kann eine von Senatsrat Arch. Ing. Rudolf J- Boeck verfaßte Abhandlung „Briefmarke mit einem Bild vom Wohnbau .Rabenhof* in Wien-Erdberg“ zum Preise von 30 Groschen je Stück käuflich erworben werden. Der künstlerische Entwurf der im Offsetdruck hergestellten Marke stammt vom akademischen Maler Professor Hans Strohofer. Der erste Messe-Sonntag, der 10. August, brachte der Kärntner Messe in Klagenfurt nicht nur einen Besucherrekord — 32.882 Personen — sondern auch eine große Anzahl ernsthafter Interessenten, die für einen Lebhaften Geschäftsverkehr in allen Sparten der Ausstellung sorgten. Auch die Aussichten für das Naohmessegeschäft, das besonders für die Aussteller aller Branchen von Bedeutung ist, erscheinen heuer günstiger als je zuvor. Es kann bereits jetzt schon feststellt werden, daß der geschäftliche und umsatzmäßige Erfolg der Kärntner Messe in diesem 'Jahre den des Vorjahres weit in den Schatten zu stellen verspricht. War schon der erste Messetag für viele Branchen von erfreulichen geschäftlichen Erfolgen begleitet, so waren es die weiteren nicht minder. Zahlreiche Aussteller berichteten über einen ausgesprochen guten Geschäftsgang — vor allem auf der Holzmesse, wo sich schon frühzeitig viele Interessenten und auch Käufer einfanden. Einige Möbelfirmen berichten über ganz ausgezeichnete Abschlüsse; eine Firma hatte bereits am Abend des zweiten Tages ihre gesamte Messekollektion vergeben. Auch die Händler mit Spanplatten und Faser- Bei herrlich . strahlendem Sonnenschein wurde am 5. August die feierliche Übergabe des 3,5 km langen Güterweges Straßburg— Hausdorf an die Güterweggenossenschaft vollzogen, dessen Bauzeit fünf Jahre beträgt. In Vertretung des sich auf Urlaub befindlichen zuständigen Referenten der Kärntner Landes- „Volkskunst aus Kärnten" Gegenwärtig wird im Landesmuseum eine reichhaltige wie interessante Ausstellung über die Volkskunst in Kärnten gezeigt. Anläßlich der Eröffnung am 13. August, für die Kustos Dr. Koschier, der Leiter des Heimatmuseums, verantwortlich zeichnet, wurde in einer Presseführung besonders auf die kulturgeschichtlichen Merkmale dieser Sonderschau hingewiesen. Diese zerfällt in zwei Teile, in eine weltliche und in eine religiöse. Die weltliche enthält vor allem Geräte des Bauernhauses und Haushaltsartikel, deren Erzeugung immer eine Spur der Freude zum Schmuck und zur künstlerischen Gestaltung verraten. Stickereien, darunter eine Decke aus dem Jahre 1663 aus Arriach, Ritzarbeiten an Schatullen, Wetz-steinkumpfe, Bindear’oeiten und Färbermodelle für handgefertigte Textilien füllen die Räume der Ausstellung. In der religiösen Schau geben schön gestickte Weihkorbdecken, Votivgaben, Pesttafeln und Hinterglasbilder Zeugnis von der reichen Kärntner Volkskunst. Auch eine Reihe schöner Bienenbretter, die in Kärnten gesammelt wurden und kunstvolle Lebzelt-model vervollständigen diese einzigartige Kärntner Volkskunst-Schau, die bis Ende September geöffnet bleibt. platten äußerten große Zufriedenheit über den Geschäftsgang. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Maschinenschau, wo schon in den ersten Tagen der Messe zahlreiche Interessenten erschienen; gerade in dieser Branche ist übrigens das Nach-Messegeschäft bekanntlich sehr umfangreich. Der Hersteller eines Lang-strecken-Seilkrans konnte mit einer brasilianischen Firma einen Exportvertrag über ein halbes Dutzend seiner Erzeugnisse abschließen. Audi im anderen Messeteil gab es günstige Abschlüsse. Spezialmaschinen für gewerbliche Zwecke, aber auch Haushaitsmasciii-nen waren gefragt und wurden bereits gekauft, die Landmaschiinenscbau wies besonders regen Besuch, auf, hier äußern sich die Aussteller ebenfalls recht zufriedenstellend. Ministerbesuche auf der Kärntner Messe Außer dem Bundesminister Dr. Bock, der die Messe eröffnet hat und Bundesminister Graf, besuchten bisher noch Außenminister Ing. Figl, Finanzminister Dr. Karnitz und Staatssekretär Weikhart die große Wirt-schaftsveranstaltung Kärntens. Außer den Mitgliedern der Bundesregierung besuchten noch eine Reihe prominenter Gäste die Kärntner Messe. regierong, Lhstv. ÖR Ferlitsch, nahm Landesrat i. V. ÖR Winkleran dieser Festlichkeit teil. Nach der Begrüßung der fast vollzählig erschienenen Interessenten am Beginn des Weges durch den Obmann der Güterweggenossenschaft, K r a 11 vlg. Zechner in Hausdorf, ergriff ÖR Winkler das Wort zur Festrede, wobei er im besonderen in anerkennender Weise auf die Leistungen der Agrar-beziricsibehörden des, Landes Kärnten hinwies und die schwierige Wirtschaftslage der bergbäuerlichen Gebiete darstellte, welche wohl nur durch eine gute Weganlage und verkehrstechnische Aufschließurtg unserer Bergbauern-gebiete gemildert werden kann, die allein die beste Besitzfestigung für unsere braven Berg-bauem darstellt. Im weiteren gab ÖR Winkler einen Überblick über die seit 1945 im Land Kärnten von den Agrarbezirksbehörden fertiggestellten Güter wegbauten, und zwar wurden einschließlich jener von 1958 insgesamt 125 Güterwege mit einer Länge von 563 km und einer erschlossenen Nutzfläche von 123.000 ha mit 3953 Gehöften übergeben. Die von der f ors ttechniseben Abteilung der Landwirtschaftskammer errichteten Weganlagen sind nicht inbegriffen. Der Güterweg kostete rund 900.000 Schilling, die durch Interessenten, Bund und Land aufgebracht wurden. Nach Durchführung des offiziellen Teiles versammelten sich über 60 Interessenten im Festsaal des Feuerwehrrüsthauses in Hausdorf zu einem gemütlichen Zusammensein Hmmg für Amtsrat i. R. Eduard Fluch Kürzlich hielt die österreichische Liga für die Vereinten Nationen, Landessektion Kärnten, in Klagenfurt ihre Generalversammlung ab, in der der neue Vorstand gewählt wurde. Vor allem aber war es notwendig, an Stelle des bisherigen Landessekretärs Amtsrat i. R. Eduard Pluch, der seit dem Jahre 1946 die Geschäfte der Liga führte und aus gesundheitlichen Gründen aus seiner Funktion schied, einen neuen Landessekretär zu bestellen. Die Wahl fiel auf Prof. Hans P i u k. Zum Vorsitzenden wurde abermals Hofrat Colerus-Geldern, zu seinen Stellvertretern Kommerzialrat Trenkwitz und Landesschulinspektor Orasche gewählt. Dem Vorstand gehören ferner noch an: Landesschulinspektor Professor Dr. Arnold, Landesschulinspektor Professor Haselbach, Landesamtsdirektorstellvertreter Dr. Rudan, Magistratsdirektor Dr. Gröll, Hofrat Dr. Zojer, Domkapitular DDr. Bugel-nigg, Frau Moser, Polizeioberkommissar Doktor Ritzler, Oberrechnungsrat Wedam, Hauptschuldirektor i. R. Schmid, LAbg. Pawlik und Landesjugendreferent Schwingl. Anläßlich des Ausscheidens des bisherigen Landessekretärs wurde eine Ehrung vorgenommen, in deren Rahmen Hofrat Colerus-Geldern die großen Verdienste des Amtsrates Pluch um die Liga würdigte und ihm eine Erinnerungsgabe in Form eines getriebenen Metalltellers feierlich überreichte. Amtsrat 1. R. Pluch dankte in einer Ansprache, in der er an Episoden an die Gründerzeit vor zwölf Jahren erinnerte, für seine Ehrung. Rekordbesucheizahl im Landesmuseum Wie der Leiter des Kärntner Landesmuseums in Klagenfurt, Hofrat Prof. Dr. Got-bert Moro, in einer Pressekonferenz mitteilte, erfreut sich das Kärntner Landesmuseum, dem auch die Ausgrabungsstätte auf dem Magdalensberg, das Freilichtmuseum auf dem Kreuzbergl bei Klagenfurt und das Museum Teurnia bei Spittal angeschlossen sind, stets eines starken Besuches. Bisher konnte das Landesmuseum rund 10.000 Besucher zählen, obwohl es erst Ende April seine Pforten öffnete. Bis 200 Besucher täglich besichtigen seine reichhaltigen historischen wie naturkundlichen Sammlungen. Bisher war für rund 20.000 Besucher der Magdalensberg mit seinen keltisch-römischen Ausgrabungsergebnissen das Ziel, während das Freilichtmuseum über 3000 Gäste und Teurnia 2000 Besucher registrierte. Die Anlage Teurnia wird in den nächsten Wochen restauriert Der Grundriß der frühchristlichen Basilika mit ihrem berühmten Mosaikboden sowie das Lapidarium mit den Altertümern Oberkämtens wird eine gebührende museale Neugestaltung erfahren. Bau der Entwässerungsanlage Grünburg Wie Landesrat Ing. Truppe als zuständiger Referent der Landesregierung für das Melioration« wesen mit teilt, hat das Bundes-mirasterium für Land- und Forstwirtschaft zum Entwurf der genossenschaftlichen Entwässerungsanlage Grimburg, Verwaltungsbezirk Hermagor, die Zustimmung erteilt. Zum Erfordernis wurde ein 20prozentiger Beitrag aus Bundesmitteln bis zum Höchstbetrag von 31.600 Schilling grundsätzlich bewilligt. Dabei wird vorausgesetzt, daß sich wasserrechtlich kein Anstand ergibt. Güterweg Straßburg—Hausdorf fertiggestellt 400 Serl«d)er 23üd)fenm adjet Die dem Kärntner Eisenerz infolge seiner chemischen Zusammensetzung von Natur aus innewohnende leichte Härtbarkeit hat dieses Eand schon zu einer Zeit, wo man gerade erst Selernt hatte, Eisen zu schmieden, zur Waffen-kammer für große Teile Mittel- und Süd-curopas gemacht. Das begann schon vor rund 'kkX) Jahren. Mit Hieb- und Stichwaffen sowie • anzern aus Kärntner Eisenerz waren auch die r°nu sehen Heere ausgestattet. Die eisenschaffende und -verarbeitende Industrie Kärntens bewahrte während des Mit-elalters ihren Ruf. Und als im 16. Jahrhun-durt die Ritterzeit vorbei war und die nun all-sdmein eingeführte Benutzung von Schußwaf-,?n und namentlich Handfeuerwaffen das J^eereswesen veränderte, da erhielt Kärnten df diesem Gebiet erneut als Lieferant hohe “udeutung. rn?as von 4en Welschhämmern erzeugte halb-Ofle Büchseneisen wurde von den Rohr- oder I ddhsenschmieden mittels verhältnismäßig ichter, schnell laufender Bohr- oder Büchsenammer zu Flacheisenschienen gestreckt. Diese inriehtung läßt die Beschreibung einer der sten im Gebiet von Ferlach historisch faß-6-ren Büchsenschmieden erkennen, die nach .Grundbuch der den Herren von Diet-j dstoin gehörigen Herrschaft Hollenburg im 1558 von Symon, Pütihisenschmi-dt ziu utschuchen (östlich von Ferlach) errichtet j/dtde und neben dem Wohnhaus das Streck-sr?mer* zum Ausschmieden der Flacheisen-„dienen für den Lauf und das Gebäude der ^ hmiede umfaßte, in welchem die übrigen beitsgänge zur Erzeugung des Büchsenlaufes ^geführt wurden. f..n Ferlach selbst reichen die ersten An-»nge der Büchsenmacherei noch etwas weiter Urück. Hier machte sich als erster, der ‘eses neue Gewerbe einschließlich der Her-tellung von Gewehrschlössern beherrschte, j*11 Jahre 1555 der Schlosser Hans Hueber seß-SiU der damals dort eine Keusche und . chmiede neu erbaute. Kaum hatte er sich ?. Eerlach mit seinem neuen Handwerk an-assig gemacht, interessierten sich die Brüder . h°mas und Peter Rachoy dafür, deren Vater 0rg Rachoy hier gegen 1524 das neue Gewerbe der Drahtzieherei eingeführt hatte, wo-u man gleichermaßen einen Streckhammer erwendete wie in einer Büchsenschmiede. Die Firma Rachoy begann 1556 auch mit der Gewehrerzeugung, ohne daß die Brüder Thomas und Peter das Schlossergewerbe gelernt hatten. Wahrscheinlich hatten sie dem Meister Hueber die wichtigsten Griffe abgesehen. Er schmähte sie und ihren Vater daher öffentlich als Diebe. Die Gebrüder Rachoy schwangen sich zu Gewehrlieferanten der Kärntner Landstände und des Wiener Hofkriegsrates empor. Wenn also die Überlieferung besagt, daß die Ferlacher Gewehrindustrie im Jahre 1558, vor nunmehr 400 Jahren, begonnen habe, so wird dies durch das gleichzeitige Grundbuch und Gerichtsprotokoll im wesentlichen bestätigt, wobei wir nur hinzufügen können, daß 1558 das Jahr des allgemeinen Beginnes einer breiten Erzeugung ist, die schon 1555 angebahnt wurde. Kaiser Ferdinand I. soll diese Fabrikation zur militärischen Sicherung Österreichs gegen die Türken ins Leben gerufen haben. Eine Zusammenstellung von 1632 besagt, daß damals in Ferlach und Umgebung 50 Büchsenschlossermeister als Hausinhaber und weitere 38 Büchsenschlossermeister als Inwohner, dazu 7 Rohrschmiedemeister und 7 Schäftermeister vorhanden waren, die insgesamt 130 Gesellen und Lehrlinge beschäftigten. Eine Anzahl von Nachrichten läßt die Zunahme der Verwendung komplizierter Schlösser erkennen. 1619 bezog Freiherr Bartlmä von Dietrichstein von dem Unterferlacher Schlosser Alex Loy noch 40 neue Doppelhakenbüchsen, die natürlich mit Luntenschloß versehen waren, daneben sechs Paar Terzerole, welche die Vorläufer der Pistole waren. Im Zusammenhang mit den niederländischen Schlössern taucht auch die Frage auf, ob die Überlieferung recht hat, welche behauptet, daß niederländische Meister schon von Kaiser Ferdinand I. nach Ferlach gezogen worden seien. Der erste 1555 in Ferlach ansässig gewordene Büchsenschlosser Hueber trug einen bayrischösterreichischen Namen; die Gebrüder Rachoy, deren Vater freilich schon gegen 1524 in Ferlach zugewandert war, könnte man hingegen als Wallonen bezeichnen. Ebenso waren wohl die Wrulich (Brülich) unter dem Namen Frölich schon 1524 in Unterferlach seßhaft, gleichermaßen 1541 die Pingizer (Binzger). Der 1558 in darnach zugezagerae Schmied Loy könnte aus dem Wallonischen oder aus Westdeutschland gekommen sein. Eine Liste von etwa 1630 nennt die Namen von 18 Gewehrschlössern in Ferlach und Umgebung, nämlich elf aus den ursprünglich niederländischen oder westdeutschen Familien Loy, Brülich, Pinzger, Rachoy, Just, Baziin und Satmann, zwei Ostdeutsche, Nägel ly und Somerl, und fünf Ein- : heimische, Jellan, Sturban, Golenz, Utzar und Mliechnig. , Der hohe Ruf, den sich Ferlach als Gewehrfabrikationsstätte schon im 17. Jahrhundert erworben hatte, geht aus der 1688 von Freiherrn Johann Weichard von Valvasor veröffentlichten „Landbeschreibung deß berühmten Erzherzogthums Kärndten“ hervor, die sonst allgemein nur von Städten, Märkten und Burgen Notiz nimmt und diese abbildet. In der Beschreibung der Hollenburg heißt es hier ausdrücklich: „Eine halb Meil abwerts, an dem Fluß Traa, ligt der weit bekannte, unter diese Herrschaft gehörige große Flecken Verlach (oder Ferlach) genannt, allwo lauter Büchsenmacher, Waffenschmiede, Dratzieher und dergleichen wohnen.“ Ferlachs Büchsenmacher belieferten das In-und Ausland, 1753 wurde ihnen die Lieferung von 6000 Gewehren in die Türkei freigegeben. Als sie 1768 über Arbeitsmangel klagten, er-, hielten sie einen großen Staatsauftrag. Von j 1772 bis 1778 hatten sie beispielsweise 2000 arabische Karabiner, 4000 Kommißflinten, 20.000 Paar Pistolen und 8000 Karabiner mit niederländischen Schlössern und Läufen, 2000 neue Karabiner und 2000 ledige Kommißläufe an das k. k. Zeughaus nach Wien zu liefern. Als 1842 in Wien die Gewehrfabrik errichtet worden war und die Ferlacher Meister Not litten, nahm sich des Vertriebes ihrer Erzeug-j nisse der Klagenfurter Kaufmann Franz Um-! fahrer an, der den privaten Absatz derselben ! sehr zu steigern wußte. In den siebziger Jahren des 19. Jahrhun-! derts lag die Produktion in Ferlach zwischen 4000 und 10.000 Gewehren im Jahr. Die alte Büchsenmacherzunft wird 1877 in vollem ! Flor geschildert, während eine 1872 gegründete Büchsenmachergenossenschaft im Verlauf von fünf Jahren von 70 Mitgliedern auf zwölf herabsank. 1885 wurde in Ferlach eine neue Genossenschaft gegründet, welche sich um die Ein ftihrung des bis dahin dort fast ganz vernachlässigten Maschinenbetriebes in die Erzeugung I verdient machte und so die Ferlacher Gewehrfabrikation in einer entscheidenden Periode auf eine neue, tragfähige Grundlage stellte. Schon in den Berichten des späteren 19. Jahrhunderts wird des öfteren auf die erhebliche belgische Konkurrenz auf dem Weltmarkt aufmerksam gemacht und eine vernünftige Zollpolitik von der Regierung verlangt, die in ihren Handelabkommen und Waffenausfuhrverboten auf die Belange der Ferlacher Gewehrindustrie in der Regel keine Rücksicht nahm. Im frühen 20. Jahrhundert konzentrierte sich die Ferlacher Erzeugung, seit dem Aufhören der staatlichen Waffenaufträge, vornehmlich auf Jagdgewehre. Infolge ihrer Ausrichtung auf besondere Qualitätsarbeiten und ihrer alten Tradition kann die Ferlacher Gewehrindustrie darauf hinweisen, daß sie 90 Prozent ihrer Erzeugnisse exportiert, wobei Deutschland, Frankreich, die Schweiz und die Vereinigten Staaten als Hauptabnehmerländer in Frage kommen. Luxusgewehre mit feinen Gravierungen werden namentlich aus den USA gern bestellt. Ferlach ist auch Pflanzstätte für den gesamten Nachwuchs der Büchsenmacher Österreichs, verfügt über die einzige Fachschule für dieses Gewerbe im deutschsprechenden Raum und ist nun im Begriffe, diese durch Errichtung eines Internats zur zentralen Berufsschule der Büchsenmacher Österreichs auszubauen. Technisch ist Ferlach immer mit dem Fortschritt gegangen. Als noch die alten Lefaucheux-Gewehre mit ihrer Stiftzündung im Schwange waren, erwarb der Ferlacher Meister Peter Wemig 1880 ein österreichisch-ungarisches Patent für ein vierläufiges Hahngewehr mit Block-Hinterladermechanismus. das er „Wechselwender-Gewehr“ nannte. Bis zum ersten Weltkrieg wurden weiter in Ferlach die sogenannten Lancaster-Gewehre erzeugt, deren Schlüssel der Länge nach zum Herausklappen eingerichtet war, während gleichzeitig die billigen Scott-Gewehre mit einfach verriegeltem Verschluß und rückliegendem Schloß nach dem Balkan verhandelt wurden. Dann dominierten Jaodgewehre mit Toplever- und Greener-Verschluß. Die hahn-losen Gewehre'mit Kipplauf nach dem System Hammerieß mit dem besonders stark gesicherten Greener-Verschluß sowie Bockbüchs-und Doppelflinten mit K er sten-Verschluß kennzeichnen heute die Fereiacher Jagdgewehr produktion. Dr. Karl DINKLAGE Das AMT DER KÄRNTNER LANDESREGIERUNG und die Personal Vertretung des Amtes geben die traurige Mitteilung, daß Herr Franz König Vertragsbediensteter am 7. August 1958 unerwartet verschieden ist. Der Verstorbene hat sich stets durch getreue Pflichterfüllung und hilfsbereite Kameradschaft ausgezeichnet. Das Amt und die Kollegenschaft werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Das Begräbnis fand am Samstag, den 9. August, um 17 Uhr auf dem Friedhof Klagenfurt-St. Ruprecht statt. Klagenfart, am 14. August 1958. Das AMT DER KÄRNTNER LANDESREGIERUNG und die Personalvertretung des Amtes erfüllen die traurige Pflicht, vom Ableben des Herrn Georg Groß Landesoberförster Nachricht zu geben. Der Verstorbene, der viele Jahre im Kärntner Forstdienst tätig war, versah seinen Dienst mit großer Fachkenntnis und Pflichteifer; seinen Mitarbeitern war er ein vorbildlicher Kollege. Das Begräbnis fand am Donnerstag, den 14. August 1958, um 16.30 Uhr auf dem Friedhof Klagenfurt-St. Martin statt Klagenfurt, am 15. August 1958. Amtlicher Anzeiger j Amt der Kärntner Landesregierung Straßenbauamt Klagenfurt Öffentliche Ausschreibung Das Straßenbauamt Klagenfurt schreibt im Aufträge des Amtes der Kärntner Landesregierung, Landesbaudirektion, nachstehende Bau-miaßniaihmen auf Landesstraßen öffemitllidh aus: 1. Sirnitzer Landesstraße Nr. 65, „Ortsdurchfahrt Sirnitz“ von km 1,0—1,7, Baulänge 700 lfm, das sind 5700 Quadratmeter einschließlich der Gehsteige. Sitaiuibfreimiachuings-maßnahme durch Linienkorrektur und Aufbrin-gen einer bituminösen Decke. 2. Mirtiterbeidh - Landessitraße Nr. 73 von km 5,035—5,900 im Bereich der Moosburger Teiche, das sind 865 lfm. Verbreiterungsarbeiten und bituminöse Belagsarbeiten von der Mitterteichbrücke II bis zur Einbindung in die Turracher Bundesstraße. 3. Silberegger Landesstraße Nr. 62, von km 5,091—5,822, das sind 731 lfm. Verlegung der Ortsdurchfahrt Silberegg mit Erd- und bituminösen Belagsarbeiten. 4. Längsee-Landesstraße Nr. 84, Baulos Längsee—Reipersdorf von km 2,458—5,488, das sind 3030 lfm. Das Baiuilos liegt zwischen der Badeanstalt am Längsee bis zur Einmündung der Längsee-Straße in die Völkermarkter Bundesstraße in Reipersdorf. 5. Pyramiidenikogel - Landiesstraße Nr. 97 c, von km 0,000—0,150, und von km 2,200—4,250, das sind 2200 lfm. Es betrifft den Ausbau dieses Straßenzuges mit Erd-, Mauerungs- und bituminösen Belagsarbeiten. Die Anbotsomterlaigen sind ab 18. August 1. J. im Straßenbauamt Klagenfurt, Zimmer Nr. 10, gegen Erlag von je 20 Schilling zu beheben. In die Projektionsunterlagen kann ab demselben Zeitpunkt in den Amtsstunden daselbst auf Zimmer Nr. 8 Einsicht genommen werden. Die Anbotseröffnonig findet am 27. August L J. um 10 Uhr in Zimmer Nr. 2 des Straßambau-amtes statt. Die Anbote sind in festverschlossenem Umschlag einzureichen. Am Umschlag sind jene Maßnahmen anzugeben, für die Anbote abgegeben wurden. Später als zum Eröffnungstermin einlangende Anbote werden nicht berücksichtigt Der Leiter: Dipl.-Ing. R. Veit Landesoberbaurat Straßenbauamt Villach Öffentliche Ausschreibung Das Straßenbauamt Villach bringt die Unterbau- und Deckenarbeiten im Abschnitt „Jaders-dorf—St. Lorenzen“ der Gitschtal-Landesstraße (Kilometer 4,7 bis 8,0) zur öffentlichen Ausschreibung. Die Anbotsunterlagen können ab 19. August 1958 gegen Erlag von 30 Schilling beim Straßenbauamt Villach, Zimmer Nr. 4, während der Amtsstunden behoben werden. Die Anibotseröffnung findet am Freitag, den 29. August 1958, vormittag 11 Uhr, beim Straßenbauamt Villach statt. Später einlangende Anbote werden nicht berücksichtigt. Marktgemeinde Eisenkappel Öffentliche Ausschreibung Die Marktgemeinde Eisenkappel schreibt für den Neubau des Feuerwehrrüsthauses und Gemeindeamtes folgende Arbeiten öffentlich aus: Zimmermann, Spengler, Bauschlosser, Tischler, Elektroinstallation, Schwachstrom, technische Anlage, Heizung und sanitäre Anlage, Maler und Anstreicher, Glaser, Kunststein, Verflie-ßung und Bodenbelag. Die Anbotsunterlagen sind ab Dienstag, den 19. August 1958, beim Gemeindeamt Eisenkappel gegen Kostenersatz zu beheben. Die Anbote sind spätestens Samstag, 30. August 1958, 10 Uhr vormittags, beim Gemeindeamt Eisenkappel in verschlossenem und mit der Aufschrift „Anbot für den Neubau des Feuerwehrrüsthauses und Gemeindeamtes“ versehe- nem Umschlag einzureichen, woselbst zum gleichen Zeitpunkt die Eröffnung der Anbote stattfindet. Später einlangende Anbote können nicht mehr berücksichtigt werden. Eisenkappel, am 12. August 1958. Der Bürgermeister: gez. L u b a s e. h. Gemeinde St. Johann a. Pressen Öffentliche Ausschreibung Die Gemeinde St. Johann a. Pressen schreibt für dein Neubau eines Amtsigeb&udes in Befit diie Tischler- und Glaserarbeiten sowie die Sanitäre und Elektro-Installation öffentlich aus. Anbotsunterlagen sind erhältlich ab 18. August 1958 bei der Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan, Dienststelle für Gemeindehochbauten (gegen Spesenbeitrag). Die auisigefültoen Ambatsunteriagien sind in verschlossenem Umschlag miit der Kennzeidhnuinig „Anbot für das Gemeindeamtshaus Heft“ bis 26. August 1958 bei der Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan, Dienststelle für Gemeindehochbauten, wieder einzureichen, woselbst am gleichen Tage um 10 Uhr die öffentliche Anbotseröffnung stattfindet. St. Johann a. Pressen, 12. August 1958. Der Bürgermeister Gemeinde Feistritz/Ros. Öffentliche Ausschreibung Die Gemeinde Feistritz/Rosental schreibt für den Neubau des Dorfgemeinschaftshauses in Feistritz/Ros. die Tapeziererarbeiten öffentlich aus. Anbotsunterlagen sind ab 18. August 1958 gegen Spesenbeitrag erhältlich beim Referat für Gemeindehochbauten, Klagenfurt, Pierl-straße, Holzhaus 3. Die ausgefüllten Anbotsformulare sind in verschlossenem Umschlag mit der Kennzeichnung „Anbot für Dorf-gemeinchaftshaus Feistritz/Ros.“ bis 22. August 1958, 10 Uhr, im Referat für Gemeindehochbauten, Klagenfurt, Pierlstraße, wieder einzureichen, woselbst zum gleichen Zeitpunkt die öffentliche Anbotsöffnung stattfindet. Der Bürgermeister Gerichtliche Verlautbarungen j Der Präsident des Oberland e s ge ri cht e s Graz Stellenausschreibung Mit Genehmigung des Bundesministeriums für Justiz gelangt eine Richterstelle der 1. Standesgruppe ohne bestimmten Dienstort (Sprengelrichterposten) für den Oberlandesgerichtssprengel zur Wiederbesetzung. Bewerbungsgesuche um diesen Richterposten sind im Dienstwege bis einschließlich 10. September 1958 beim Oberlandesgerichtspräsidium Graz einzubringen. — Graz, am 8. August 1958. — Je 9748-4 a-58-1. Dr. Lachmayer e. h, Präsidium des Landesgerichtes für ZRS. Graz Postenausschreibung Beim Bezirksgericht in Vorau, Steiermark, gelangt der Gerichtsvorsteherposten der Stadesgruppe 2/3 b zur Wiederbesetzung. Bewerbungsgesuche sind bis längstens 15. September 1958 im Dienstwege beim Landesgerichtspräsidium für ZRS Graz einzubringen. — Graz, am 6. August 1958. — Jv 2012-4/58-2. Der Landesgerichtspräsident: LV. Dr. Brandstetter e.h. Präsidium des Landesgerichtes für ZRS, Graz Postenausschreibung Beim Bezirksgericht in Weiz (Steiermark) i gelangt der Gerichtsvorsteherposten der Stan- j desgruppe 2/3b zur Wiederbesetzung. Bewer- I bungsgesuche sind bis längstens 15. September 1958 im Dienstwege beim Präsidium des Landesgerichtes für ZRS Graz einzubringen. — Graz, am 6. August 1958. — Jv 2013-4/58-2. Der Landesgerichtspräsident: L V. gez. Dr. Brandstetter e. h. Landes gerichtspräsidium Klagenfurt Stellenausschreibung Beim Landesgericht in Klagenfurt gelangt ein Ratsposten der 2. Standesgruppe zur Wiederbesetzung. Bewerbungsgesuche sind bis längstens 20. September 1958 beim Landesgerichtspräsidium Klagenfurt im Dienstwege einzubringen. — Klagenfurt, am 11. August 1958. — Jv 2169-4/58-2. Der Landesgerichtspräsident gez. Dr. Kurt Schwendenwein e.h. Landesgerichtspräsidium Klagenfurt Postenausschreibung Beim Bezirksgericht Villach gelangt eine Richterstelle der 1. Standesgruppe zur Besetzung. Bewerbungsgesuche sind bis einschließlich 30. August 1958 im Dienstwege beim Landesgerichtspräsidium in Klagenfurt einzubringen. — Klagenfurt, am 30. Juli 1958. — Jv 2053-4/58-2. Der Landesgerichtspräsident: Dr. Schwendenwein e. h. Edikte und Konkurse Konkursedikt Konkurseröffnung über das Vermögen des Schuldners Hans Schüttelkopf, Auto-mecfaniiteer im Viililiach, Heiidienifeldgasse und Italienerstraße 13. Konkurskommissär OLGR Dr. Reihold Puntigam des Landesgerichtes Klagenfurt; Masseverwalter Dr. Arnold Cle-mentschitz, Rechtsanwalt, Villach. Erste Gläu-bigerversammiliuing bei dem genannten Gerichte, Zimmer 131/11., am 5. September 1958, nachmittags 15 Uhr. Anmeldungsfrist bis 10. September 1958. Prüfungstagsatzung bei obigem Gerichte am 16. September 1958, nachmittags 14.30 Uhr, Zimmer 112/11. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 11. August 1958. — S 18/58. Aufhebung des Konkurses Gemeinschuldner: Josef J a r o s c h, früher Gesellschafter in Villach, jetzt in Klagenfurt, Rizzistraße 21. Der mit Beschluß vom 27. Februar 1956, S 10/56-1, über das Vermögen des Gemeinschuldners eröffnete Konkurs wird nach Verteilung des Massevermögens gemäß § 139 KO aufgehoben. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 7. Juli 1958. — S 10/56-42. Aufhebung des Konkurses Gemeinschuldner: Wilfried W e n d 1 e r, Bautechniker und Gesellschafter in Villach, derzeit in Hochfilzen/Tirol. Der mit Beschluß vom 15. Februar 1956, S 8/58-1, über das Vermögen des Gemeinschuldners eröffnete Konkurs wird nach Verteilung des Massevermögens gemäß § 139 KO aufgehoben. — Laradtesgeririht Klagenfurt, Abt. 5, am 7. Juli 1958. — S 8/58-40. Aufhebung des Konkurses Gemeinschuldner: Prot. Fa. Josef W e n d - ler & Co., Unternehmen für Hoch- und Tiefbauten in Villach, Kassinsteig. Der mit Beschluß vom 5. Jänner 1956, S 2/58-1, über das Vermögen des Gemeinschuldners eröffnete Konkurs wird nach Verteilung des Massevermögens gemäß § 139 KO aufgehoben. — Landes- als Handelsgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 7. Juli 1958. — S 2/58/96. Gemeinschuldner: Nachlaß nach Stefan N e -t e k , Elektrounternehmen in Klagenfurt, 8.-Mai-Straße 33. Beschluß Über Antrag des Gemeinschuldners wird gemäß § 140 ff KO die Abschließung eines Zwangsausgleiches zugelassen und die Tag-satzumg zur Verh-amidtonig und Beschlußfassung darüber auf den 2. September 1958, 15 Uhr, Zimmer Nr. 112/11., anibenaiumit — Lamdes-gericht Klagenfurt, Abt. 5, am 7. August 1958. — S 7/58-29. Gemeinschuldner: Helga Hopfgart ner-Z m ö 1 n i g , Oberkärntner Handwebe in Spittal/Drau, Brückenstraße 2. Beschluß Über Antrag des Gemeinschuldners wird gemäß § 140 ff KO die Abschließung eines Zwangsausgleiches zugelassen und die Tag-Satzwng zur Veufendll'uinig und Beschlußfassung darüber auf den 29. August 1958, um 14 Uhr, Zimmer Nr. 131/11, anberaumt. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 18. Juli 1958. — S 12/58. Ausgleichs edikt Eröffnung des Ausgleichsverfahrens über das Vermögen des Friedrich Platzer, Schuhfabrik in Gmünd in Kärnten. Ausgleichskommissär LGV-Präsident Dr. Adolf Martinek des Landesgerichtes Klagenfurt; Ausgleichsverwalter Dr. Gustav Günzel, Notar in Gmünd i K. Tagsatzung zum Abschluß eines Ausgleiches bei dem genannten Gerichte, Zimmer Nr. 112/11 am 2. September 1958, vormittags 9 Uhr. Anmeldungsfrist bis 29. August 1958. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 8. August 1958. — Sa 10/58. Spenden für die Unwettergeschädigten Das „Kärntner Nothilfswerk“ (Konto-Nr. 11.291 der Kärntner Landes-Hypothekenanstalt) verzeichnete bisher den Eingang folgender Spenden: Kammer für Arbeiter und Angestellte, Klagenfurt, S 25.000.—; Gewerkschaft der öffentlich Bediensteten, Landesverstand Kärnten, 5000.—; Neudörfler Möbelfabrik, Karl Markos, Neudörfl an der Leitha, 2500.—; Fa. Jakob Pagitz, Klagenfurt, 1000.—; Kärntner Hefe- und Spiritusfabriken, vorm. FiscW’s Söhne, Klagenfurt, 1000.—; Nationalrat Erich Suchanek 500.— ; Erich Pechei, Klagenfurt, 500.—; Luise Locker und Thomas Funder, Millstatt am See, 500.—; Wilhelm Gol-ker, Trafik, Velden am Wörthersee, 400.—; Herta Reiner, Fadihauptlehrerin, Villach, 400.—; Weinkeilerei Pir-ker, Klagenfurt, 300.—; Adam Steinthaler & Sohn, Bauunternehmung, Klagenfurt, 300.—; Hans Fritz, Berghotel Kanzelhöhe, 300.—; Veit Mühlbacher, Klagenfurt, 300.—; Eduard Steffan, Major a. D., Spittal, 200.—; Hofrat Julius Heinzei, Klagenfurt, 100.—; Dr. Oskar Kindig, Klagenfurt, 100.—; josefine Scherr, Klagenfurt, 100.—; Wilhelm Golker, Velden am Wörthersee, 100.—; Anne Kraus, Seebrücke, Seeboden, 20.—; Karl Steyrer, Inspektor i. R., Villach, 50.—; Peter Sommer Villach, 100.—; Franz Handl, Klagenfurt, 100.—; August Zamparutti, Klagenfurt, 50.—; Dr. Hermann Fehringer, Klagenfurt, 100.—; Helmuth Havranek, Klagenfurt, 20.—; Dipl.-Ing. Otto Räder, Klagenfurt, 30.—; Maria und Tilde Maußer, Klagenfurt, 100.—; österreichische Werbegesellschaft, Klagenfurt, 250.—; Anna Dygruber, Klagenfurt, 50.—; Dipl.-Ing. Max Schmid, Klagenfurt, 100.—; Manfred Plazer, Klagenfurt, 25.—; Berta Gailer, St. Veit/Glan, 200.—; Familie Mlna-rik, Wien, XIII., 150.—; G. Knees, Treibach 1, 50.—; M. Leitner, St. Oswald, 30—; Wolf Mack, Klagenfurt, 50.—; Maria-Luise Willomitzer» Klagenfurt, 50.—; Dok- tor Roßmanith, Klagenfurt, 50.—; Adele Korschelt, Villach, 100.—; Dr. Karl Schaffnit, Odenwald, 60.—; Josefine Happe, Dellach am See, 50.—; Delia Egger, Magdalensberg, 100.—; Prof. Hedwig Kenner, Magdalensberg, 100.—; Prof. Rudolf Egger, Magdalensberg, 100.—; Anton Sepperer, Klagenfurt, 50.—; Julius Hanisdi, Klagenfurt, 100.—; Eduard Barger, Generalmajor a. D., Klagenfurt, 100.—; Maria Zippe, Professorsgattin, Wien, 100.—; Det-telbacher, Klagenfurt, 100.—; Konrad de Roja, Villach, 100.—; Fam. M. Janach, Schuldirektor i. R., SL Stefan i. Lav., 100.—; Dora Gärtner, Grades, 25.—; Dr. Dolores Diez, Kirchbach/Gailtal, 100.—; Hermann Mory, Ruden, 40.—; Karl Krieber, Feistritz/Drau, 50.—; W. Grabowsky, Villach, 20.—; Ursula von Roenne, Göttingen, 60.—; Fritz Prause’s Erben, Klagenfurt, 100.—; Peter Bukovnik, Weitensfeld, 50.—; Wiener Städtische Versicherung, Filiale Klagenfurt, 10.000.—; Fa. Trampitsch & Co., Klagenfurt, 10.000. —; Komerzialrat Otto Ender, Wien, 2000—; Betriebsangehörige der Kärntner Landes-3randschaden-Ver-sicherungsanstalt, Klagenfurt, 1000.—; Sparkasse Feldkirchen 1000.—; Reinmund Stroh, Klagenfurt, 30.—; Josef , Tschinkel, Professor i. R., Klagenfurt, 50.—; Fa. Christian Grollitsch & Co., Klagenfurt, 200.—; Dr. Josefine Scherzer, Klagenfurt, 50.—, Walter Kraxner, Klagenfurt, 30.—; Katharina Orasch, Klagenfurt, 40.—; Helene Otter, Klagenfurt, 100.—; Oberst Emil Tazoll, Klagenfurt, 30.—; Prim. Dr. Kurt Meusburger, Klagenfurt, 50.—; Gerda Streit, Klagenfurt, 50.—; Friederike Petrasch, Klagenfurt, 50.—; Heinrich Käppi, Klagenfurt, 100.—; Josefine Lex, Klagenfurt, 200.—; Gertrud und Hildegard Pacher, Klagenfurt, 100.—; Grete Gsellmann, Klagenfurt, 50.—; Gisela Paulus, Klagenfurt, 100.—; Dr. Otfried Fresacher, Klagenfurt, 100.—; Viktor Gomahr, Klagenfurt, 20_________; Dr. Krappinger, Klagenfurt, 50.—; Ernst Rieger, Klagenfurt, 100.—; Dipl.-Ing. Hans Sommeregger, Klagenfurt, 100.—; Klothilde Genser, Klagenfurt, 5.—; Ing. Fritz Czemowsky, Klagenfurt, 50.—; Dr. Hans Pichs, Klagenfurt, 50.—; Bruno Jung, Berlin-Lichterfelde, 25.—; Hubert Homof, Wolfsberg, 20.—; Johann Donesch, Villach, 100.—; Maximilian Narbeshuber, Schriftsteller, dzt. Annenheim, 20.—; Kammer der gewerblichen Wirtschaft Kärntens 50.000. —; Kärntner Sparkasse, Klagenfurt, 40.000.—; Kärntnerische Landes-Brandschaden-Versicherungsanstalt 10.000. —; österreichische Nationalbank 10.000.—; Fa. Bar- tel, Klagenfurt, 5000.—, Sparkasse der Stadt Hermagor 3000.—; AVA-Automobil- und Warenkredit-Verkehrsanstalt, Filiale Klagenfurt, 1000.—; Kärntner Druck- und Verlagsgesellschaft 1000—; Radiohaus Kern, Klagenfurt. 1000.—; Stadt Hermagor 1000.—; Fa. C. Prosch, Klagenfurt, 500.—; Fa. Pfrimer & Mößlacher, Klagenfurt, 500.—; Josef Springer, Trafik, Klagenfurt, 400.—; Theresia Luß-nig, Klagenfurt, 400.—; Maria Stückler, Dir. i. R., Klagenfurt, 100—; Dr. Erwin Hiebaum, Klagenfurt, 100_________; Luise Auer, Klagenfurt, 100.—; Thomas Janesch’s Erben, Klagenfurt, 200.—; Albert Heinz-Erian, Freg.-Kapitän a. D., Villach, 200.—; Grete Mayer, Villach, 100.—; Fanny Krek, Haus Norwegen, Steindorf, 50.—; Henriette Köster, Heimleiterin, Steindorf, 50.—; Johanna Zentner, Altersheim Steindorf, 5.—; M. Ude, St. Veit/Glan, 20.—; H. und R. Perko, Villach, 20.—; V. Zwick, Schuldirektor i. R., Mallestig, 200.—; Rudolf Laßnig, Schattseiten 8, 100.—; Franz Theineßl, Verditz 4 bei Villach, 80.—; Anna Scharf, Klagenfurt, 100.—; Hans Hinteregger, Feldkirchen, 50.—; Anna Aichholzer, Unteraichwald, 50.—; Richard Keuche!, Klagenfurt, 20.—; Emst Steiner, Gend.-W.-In-spektor, Rauth 8, 20.—; Dipl.-Ing. Emst Glaunach, Klagenfurt, 100.—; Maria Unbekannt, Klagenfurt, 50.—; Hanno Steinwender, Klagenfurt, 40.—; Helene Tomsch, Klagenfurt, 50—; Ungenannt, Klagenfurt, 200________; Paul Mathes, Klagenfurt, 30—; Dr. Gottfried Heller, Klagenfurt, 100.—; Rosa Wirth, Andorf, Oberösterreich, 50.—; Dr. Alfred Dietrich, St. Veit/Glan, 100____; Hans Lubenica, Villach, 100.—; Kärntner Landsmannschaft, Ortsgruppe Velden am Wörthersee, 250.—; Komm.-Rat Paul Friesa-cher, Wolfsberg, 150.—; Radio Wretschnig, Klagenfurt, 30.—; Frau Dir. Müller, St. Andrä i. L., 100.—; Reg.-Rat Dr. Hans Romauch, Klagenfurt, 50.—; Fa. Ing. E. und R. Angerer, Villach, 50—; Notar Dr. Josef Wegerer, Klagenfurt, 100.—; Reny Stissen, Klagenfurt, 100.—; Robert Tagwerker Writz, Klagenfurt, 100______; Arch. Wolf- gang Klemt, Klagenfurt, 200.—; Fa. Alois Pratsch, Klagenfurt, 100.—; Fa. Hans Finschger, Klagenfurt, 100.—; Dr. Josef Murko, Klagenfurt, 200.—; Dr. Hans Mühlbacher, Klagenfurt, 20.—; Planographie H. Kohlweiß, Klagenfurt, 200.—; Fa. Robert Nusser, Klagenfurt, 100.—; Dr. Hermann Leitner, St. Paul i. L., 200.—; Katharina Lettner, Klagenfurt, 30.—; Villacher Sparkasse 25.000.—; Johann Raunikar, Likörfabrik, Feldkirchen, 5000.—; Brunnenversendung, Preblau, Kärnten, 1QQQ.—; Betriebsange- % hörige der Fa. Trampitsch & Co., Klagenfurt, 1000.—; Fa. Kavallar & Comp., Holzstoff- und Pappenfabrik, Feistritz/Drau, 500.—; Ferdinand Roßbacher, Klagenfurt, 4C0.—; Familie Pecharz, Klagenfurt, 300.—; Josef Kalten-egger, Grades, 30.—; Michelitsch, Seebach, 100.—; Emil Ziebert-Schroth, Lindewieser Schroth’sche Kuranstalt, Oberveilach, 100.—; G. Fride, Eisen-, Metall- und Maschinenhandlung, Klagenfurt, 200______; Florian Hornbanger. Zweinitz, 100.—; Naticnalrat Adolf Populorum, Villach, 200.—; Johann Glawischnig, Latschach, 50_______; Friedrich Jungbauer, Lebensmittel-Großhandel, Klagenfurt, 200.—. Versteigerungsedikt Am 20. August 1958, 9 Uhr, werden in Klagenfurt, Alois-Schader-Straße 31, folgende Gegenstände öffentlich versteigert: 1 Stanz- maschine, 1 Eisenschneidmaschine, Werkzeugtisch, verschiedene Handbohr- und Handschleifmaschinen, Eisenböcke, I Schweißaggregat, 1 Feldschmiede mit E-Motor, verschiedene Eisenböcke, 1 Aluminiumsäge, Fahrradanhänger, 1 Umformer, Stellagen, Eisenrahmen, Eisenbleche, Eisenreste, Aluminiumstangen u. dgl. — Bezirksgericht Klagenfurt, Abt. 4, am 11. August 1958. — 4 E 6994/58-5. Vereinsauflösung Der „Fechtklub Spittal/Drau“ mit dem Sitz in Spittal a. d. Drau hat sich mit 1. Mai 1958 freiwillig aufgelöst. Spittal a. d. Drau, am 8. August 1958. gez. William Rudolf, Oberst a. D. Obmann Herausgeber und Eigentümer: Das Land Kärnten. Verantwortlich: Chefredakteur R. B. Blatnik, Klagenfurt, Arnulfplatz 1. — Druck: Kärntner Druckerei in Klagenfurt, Viktringer Ring 28