^nKi-stcmHuWs Steper/GmchkMdttmrg. Me vor dw karrdtHauptrnatrschafft vnd dem Sckram «engericht/ Proeedtert werden solle/ Reformiert/ 3mFahr/ .6-8. Gedruckt tu der Fürstlichen Hauptsiatt Grätz in iKtever/ bey Ernst Widmanstetter/ kl. o c. x x° Lr*. Kandtsfürstilchc Konfirmation. WrKerdumiid vcr?In der von Gottes gnaden / König zu Hum gern vnd Döhaimb/ Ertzhcrtzog zuOcstcr- mch/ Hertzog zuVurgundt/zuBrabant/ zuStcyr/ zu Kärndtcn/ zu Kram/ zuLutzcuburg/ zuWürtcnberg/ Ober: vnd )Ädcr Gchlefien/Fürst zu Gchrvaben/Marg- grafe dcß Heiligen Römischen Reichs/zuBurgaw/ zu Mähren/ Ober: vnd TÄdcr Laußnitz/ Gcfürstcr Grafe ruHabspurg/ zuTyrol/zuPftcrdt/ zuKhtcburg/vndzu Görtz/ Landtgrafe in Elsaß/ Herr auff der Wtndtschen March/zuporkcnM/vfizuSalnrs/ re. Bckennenvnd thun kundtoffcnbar/mtt dlscmBrlcff/fürVnß/Vnscre Erben vnd Nachkommen/ Wrewol im längst vcrfloßncu l 574- Jahr/ DerDurchleuchtlgeFürstvndHerr/Hcrr Karl Ertzhcrtzog zuOestcrrctch/ re. Vnser gcltcbstcrHcrr Vatter/ Khrlstmtldtsceltgen angedenckcns/ um Wissen vnnd Raht emcr Ersamen getrctven Landtschafft discs Fürstcnthumbs Steyr / die hteuor verfasse vnd auffgc- richteLandts: vndHoffrechtsOrdnung/von newem er¬ sehen/ verbessern/ vnndReformlrcn/ auch zu Männrg- klichswtsscn vnd nachrtchtung m offnen Druck außfertl- geil vnd Piiblietercn lassen / Innniassen auch seidthcro solche Ordnung rm ganßcnFürsteuthumb/ würcklichen gehalten vir practtctertwordcn / So seycn Wir doch seydk antrettungVnserer Landtssürstlichen Regierung mehr- fältig erinnert worden / das angezatgte Reformation / m etlichen Arttckeln etwas vnlautter vndMtßvcrständlg/ auch sonstenzuResormiren/vu zucrklärcn/wlenitwcnl- germttmehrerndlrtrckelnzuvcrbesscrn/vonnöthenhettc/ S tz Wau» WannVnff dannVnscrs tragenden Landtsfürstlichen Ampcöhalbcr/gcl'ürtvüobgclegentst/solchcvcrmcrctte mangel abzustcllen / vnd nach Möglichkeit furzuschen/ daßdlekel)eluaiclzgebürlichenvndfürderllchcns6mmi- ürir.vndVnscregctrcweLandtvndLeuthe/imRechten/ vor Schaden vnd Mchthail verhüttt werden/ So ha- den Wir dtsi alles mchrgcdachterVnsergctrcwcnLandt« fchafft/ bcp gemainerLandtagSversamblung fürtragen/ vnd dssrfalsjren getrcwcn Rahtvnd gutachten erfordern lassen/ DclchcSnun sie em CrsameLandts: in qebürlichc vndgchorsameobachcgenommen/vnddarauffln einem vnd dem andern/ jhrRähtlicheSgutbcdunckcn eröffnet/ auch Icdtllch auffVnser gcnedigtste Verordnung / die mchrcrmclt vorige LandtSrechtS Reformation / für die Handt genommen / dteselbige reiffliche erwogen/ m etli¬ chen PunctenSoruglert vnd verbessert/vnd vmb solche chrbedachtcvcrbcfferungvndReformation/Mvnterthe- nlgkcttsürgebracht/ mit vntcrthcnigembtttcn/ dass Wir dteselbige zu sscr derLandtschafftvssMnntgklichS Wol- standt/vrrd bcfürderungdcrllchcn!uüttlenk.Lci6circn/ vnd mit vnscrm LandtSfürssltchcnLonsens vnd^urko- rircc bcssättigen iooltcn/wclchejhrzimblichbitt/Wir m genaden angesehcn/ Vnsi auch dabey ihrer einer Crsamcn Landtschafft/Vns; vnd Vnsern geehrten Voreltern mehr« fältig erzalgtenvnterthcniglsicn/ trcwen vnd nützlichen Diensten/ ertnnert/vst darauff vtlangcregtechrnclv ver¬ fasse k.csormzrior>, (?orreciur vn Verbesserung/ vnd durch Vnscr dergcmaincKapscrlichen auch dtseeLandtsRech- ten/Gewonheitcn/HerkommcnvndFrephcrtcn/woler- sahrncn Rathen / von newmrmltflciSdurchsehen/ vnd auffnochmahltgevernemung/ Rahtvndgutachten/ ei- »icrErsamcnrandtschafft/ in dischicnachsschendeForin vndOrdnung bringen vnd ssellm lassen. Register 2. 5. 8. rL 6. 6. 6. -5- r6. Vöer drse deß Fürstenthumös Steyr/ Reformierte Gerichtsordnung. Attickel. Rstlichen / Von vntexschidlichen Gerichts Instantzen deß ' ^^Mrstenthumbs Steyr/ vnd was beyZedweder/für Gas chen aigentlich traktiert zuwerdcn pflegen. r. Vom Herrn Landtshaupmrann/Hmn Lmldtsverivcser/vnd des rcn baydcr Aidtspflichtcn. r. Vom angesetzttn Landtshauptmann. Dorr den zugeordcnten Besitzern/ deren Äualiteten/Zahl vnd Anrbt. Der Herrn Bcysitzer Aidtspflicht. / Von Aufforderung vnd Verdächtigkeit der Herrn Beysitzcr, VomLandtschrannenSchr/iber/vndscinerAidtSpflicht. Deß SchranrrenSchrcibers Kantzley Tax. Vom Landtshauptmannischcn Sccrctari/ dessen Taxordnung vnd Aidtspflicht. V - 8. l o. Vorr Advocaten vnd Proeuratom/ deren Ambt vnd Aidts- pflicht. y. Von andcnr Drrgcschwornen Rednern» n» i r. Von Stcwrem oder BeysiUnden» r i. 12. We man sich irr Gcrichtllchen Mrträgcrr vnd Reden halten soll. Von Sollicitawrtl vnd ihrer AidtSpflicht. i2. Don dem Wcißbottclr/ auch dessen Adjunkten/ vnd ihrer bay- per Aldtspfllcht. 1 Don den Zeugs Kommiffarieu/ ihrer Ambtsverrichtung vnnd MtSpflicht- - 14. Von anstellung deß Rechten / vnd Verschiebung desselben, r 4. Daß in Landes: vnd Hoffrcchten/vnterschicdlich/vnd ein Tag vmb den andern solle gehandler werden. r 5. ..Register. Artickel. Folio. 19. Daß jeder bey seinem Gericht gelassen werden solle. 16. ro. Don VerhörvndRahtschlägen. - 6. 21. Wie man bey demRechten still schafft/ vnd daß dieparcheyen vnd andere äusser deß Rings stehen sollen. l 6. r r. Wie die partheycn im Gericht/ mit dem fürkommen befürdert werden sollen. 2;. Von gütlichen ersuchen. -7. 24. Von vnterschid derLandt: Hoff: vnd Summari Rechten/ bey. der Schrannen. r 8. 25. Wie im Landtrechten zuklagcn sey. i 26. Von Ehren Händeln. 18. 27. Von Obligatiorren vnnd Verschreibungen / so beym Landtscha- denBundt auffgericht werden. r 9- 28. Form deß Landtschadm Bundes. 19. 2 9. Wie in Hoffrechten auffgeschcchne Entwehrungen zu klagen. 2 0. fo. Wie vnd wo Gewalt Sachen / welche von der Herrn vnd Landt- : leuchenDiener vnnd Vnterthanen/ Ztem von Besiandt- . - - leuchen/geschehen/geklagt werden sollm^ 20. zl. Von Abstellung der vnbillichen Gcwält vnd Entwehrungen. 2 1. ^'2. Von Kitationen zu den Landtshauptmännischen Verhören. 2 2^ Von Ladung: vnd Fürfordcrungen in die Landtschrarmen. 22^ Von erklärung der Ladungen. 2 2, z 5. Daß vnter Jeher; pfundt/ kein Ladung zubcwilligen. 2 z, Zn Hoffrechten/ das Aigenchumb nit einzumischen. 2^. Z7. Die Gcwältso auffeinmal geschehen / auffeinmalzuklagen. 2;. ß 8. Wie die Henn Prälaten / sambt ihrem Kapituln oder Lonuent, auchGcrhabcn vnnd Jechpröbst/ wie auch andere Low- munen, Fchn die von Stätt: vnd Märckten rel^eölu der . . Landtgüeer/ klagen / vnd beklagt werden mögen. 24. ?9- Von Gegenklagen. ' 24. 40. Donvberantwortung der Ladungen/ Fürforderungen vnnd am dern Gerichtlichen Schreiben. 2 5. ' 41. Von Regtfiek Articker. Miäz 4r. Von Anbringung der Schub. -6. 4r. Von den Bemessen. -6. 4^ Vonfreygestelter pcrsönlichm erscheinung« 27. 44> Don Gewaltsamb der procuraeorn. -7. 45k Von Bestandt vnd Kaution zum Rechten. 28» 46k Ob iemandt in Hangenden Rechten absiirbt. 47» Von Vbergaben. ;o. 4^» VoN kxccptiorieN. zo. 49? Don Sctzermbs waigcrung. zo. 50. Von Bricff waigerungen. z ». 51. Von pr-escnptlon oder Verehrungen. z I. 5 r. Don Weisungen vnd Gegenweisungen» z 2- 5;. Der Jeugen Aidt. , ;4. 54. Von Weisungen / welche »ä prrperusm re» memon'am gesche¬ hen. ( zz. Wie die JeugcN zur Außsag zuhalten. ' §5. 5 6. Don Weisungen /so durch Brleffliche Drkunden geschehen, z 5» 5 7. Von eröffnung der Weisungen. z z. 5 8. Von Einreden / auss die abgeführte Weisungen. z 6. 59. Don Gerichtlichen Aydcm z6. 65. Von Klag fallen lassen. z 6, 6r. Don willkürlichen Rechtsführungett» Z7. 62. Don Bchöbnuffck/vnd derselben Der/ährungen. 57. 6z. Don Dingen vnd Äppelliren. ^7. 64. Von Revisionen. Z9. 6z. Von ^.ektNutlön IN tliteArM. , 4.0- 66. Von kxpenken vnnd Schäden / so einer Vehakt oder Ettts . bricht. 42. 674 Von Ansatz vnd LxecutLon deß Dcißbottens. 4;. 68. Don RegrM Artickel. .F»li« es. Donkx^lltion ft auffLamp-sschrciben/andererGerichteirb» schchen- 4-k s?. Von Anbott / Schätzung vnnd Schmnbrieffen/ der gngM en ^.^4 7°- Von Gcbottsbncffcn/ ft nut pecnftkl außgchen. 46. 7,. Von Bemess/Bricff/Sigel vtzd Mschafft. 46. yr. Von Meldtbrieffcn. 46. 7;. Don Bemess: vndEmpfchung der Lehen. 47> 74. Von Erklärung diftr gantzey Gerichtsordnung. 47. Deß Mrstcnthumbs Steyr Gerichts Ordnung. - L8NZ ncht^^ttstanßm defl Mr/tenthumös Ster>r- vnd was dey z-dw-drr/ für Sachen aigc»^ ^^ traktiert zuwerden pflegen. Der Erste Arttckel. Amtt anfangs alle die Icntqc die in für-- fallenden Gtrittigkaiten oder Beschwerungen / zu der luttirir zufliehen/die erökterung angedeuterstrit- tigkaiten zusuchen für nohtwendig ermessen / wissen- schasst vnd nachrichtung haben/wohin ein jede Sa¬ chen/ so wol nach dem Standtder Personen/ als art vnnd argen- fckaifc der Sachen/gehörig seye/vnd wo jhme die lutt-riL vnd Recht¬ liche-mttcl sollen vnnd mögen erthailt werden / Go ist gleich im Eingang diser GerichtsOrdnung / diser erste Artickrl von den vn- terschidlicken Gerichtlichen lukanrien dises Hertzogchumbs Steyr/ hieher zusttzen für nohtwendig erachtet worden. Die Erste/ höchste/ vnd nachgesetzte Instantz / ist die löblich Nr D: Regierung/ dahin die appciiarionc; vorr allen andern Tribu¬ nalien deuoluieet/ bey deren auch die Statt vnd Marckt fürgenom- men werden / vor welchen der Fürstliche Cammer procurator zn compariren / auch rLiuz vnd xalkue recht zurrehmen vnnd zugeben schuldig ist. Die Ander/ist die Landtshauptmanschasst/ bey welcher vber der Herrn vnd Landtleuthen verbrechen erkent würdet/ dahin auch die -aloncs deß Adels / so nit Landtleuht seyn/ ( außgenommen de¬ ren Sachen/ so von Gülten herrüren / mit welchen sie vor der Landt- schrannen recht nemen vnd geben müssen ) deßgleichen der Vnter- thanen Rlageir wider jhre GrundtObrigkeiten / Item der Diener Beschwörungen wider jhre Herrschaffren / zuentschaiden: Go wol daselbst der Herrn vnd Landtleuht/auch Geadelten Personen / Ger- Haben zuordnen / volgents deren Raittungen auffzunemmen vnd zu Iystificiren seyett. Die Dritte Jttstatttz/ ist das Schrannengericht/ welches der A Herr , , DeK Mrstettthumvs Stevr Herr Landtshauptman silbsten/ oder an dessen statt der Landtsver- weftr / mit siinen zugeordenten Geschwornen ^licüorn vnd arrgcho- rigen Gerichts Personen/ besitzet/ darinnen würdet im Landtrech- ten/von denen Materien/so Gründt / Böden/Briefs vnd Sigl/ vnd thails Persönliche Spruch/ anchthails Schulden/ Injurien/ vnd andere Sachen betreffende gehandlet/in Summari Rechten aber/ würdet allein von Schuldtbrieffen vnd andern/bey dem Landtscha- denBundt/ bekrafftigten Lontracten/ tractiert/vnd dann ferrer bey dem Hoffrechtcn werden klagt / allerley Gewäldt/ entwehrungen/ kigender Gütter/ bpolia, vnd reales InlunL. Bey dem DirzdombAmpt/ als der Viecdten Jnstany/werden derpfandtschaffrer/ Rauster aufs widerkauff/ voreinander sirit- tigkaiten/ .wie auch da einAigenthumber zu einenr Pfarrdtschaffrcr : »sprechen/ dann/ so ein Pfandtvuterthan/ wider den Pfandtschülin- ger zuklagen/ abgehandlet/ vnd erörtert. Für das Mnstte / haben vor gedachter Landtshauptmam schafft/ vnd Vitzdombambt/coniu^eHm oder samentlich die jenigen LÄjones ihren lauff/wann einpfandtschaffter wider einen Landtman odAdelspersoninsachen den pfandtschillingbetreffent zuklagen Hat4 Die Sechste Instantz/ ist das Rellergcricht/ vor welchem die fettige strittigkaiten ventiliert werden/ welche Bergkrecht/Weingär- ten/ vnd dergleichen betreffen/ vnd vor der BergkObrigkait/ als er¬ ster ordenlicher vnnd vnwidersprechlicher Instatttz / nit völlig ^rce- rninirr oder erörtertwerden/ltt welchem dan pro ccrra)uäjcanc!i Norma, ein besonders Bergkbüch!/ noch vor disem publiciert worden/vnd nach demselben geurtharlt wirdt. Dann so haben am Gibenden die Grundtherrschaffren jhr lu- riscliQion vberjre aigne Vttterthanen VN Diener/wo sie dleGrundt- yerrschafften selbst nit wider diestlbige Vnterthancn vnnd Diener/ oder die Herrschaffren mit vnd neben ihnen Vnterthanen oder Die¬ nern Interessiert siyn/ daruon diesppcliarion süxdie Landtshaupt- manschafft deuoluiert würdet. In gleichen vnd M das Achte/ haben auch die Sta'tt vnnd Marckt/ ,n den >enigcn Sachen zu Vrchaüen/ welcke ch-e Mitbür¬ ger/ vnd Inwohner/ anch Außlender/ ss nik vom Adel siyn/ anch r - ' die Gerichts Ordnung. r die in shrenBurgkfriden ligende/ vnd jhnen Dienstbare Gründt be¬ treffen thun. Schließlichen vnd zum Neundten/Habendie GcistrvndWelt^ lichen Lehensherrn/ jhr Leheurecht/ vor welchem die LehensstrittiK keiten wie von altem Herkommen/ erörtert werden. Vom Herrn LandtHauptman vnd Henn LanVkSverwescr / vnd deren baidcr Aidtspflicht. Der ander Arttckel. GD^Er Hm LandtShauptman vnnd Herr Landtsvcr-- O^Lwcser/ sollen sich injhremAmpt/ zu erhaltung deß Herrn vnd Landtsfürstens: vnd deß Gerichts Hochheir vnd Repmation / ge- bürlich vnd gegen mettttigklich vnverweißlich verhalten/ sonderlich aber darob siyn/ damit darwider auch einer Ersamen Landtschafft / wol erlangten Freiheiten/löblichen Gebräuchen vnd alten Gewon-- heiten/ nichts entgegen / sondern nachvolgender GeeichtsOrdnung gemäß/gehandlet vnd färgenommen/auch em gleiches Gericht/denr Armen als dem Reichen/vnd dem Reichen als dem Armen/gehalten werde/inmaffen dann verwegen das vertrawcn in sie vonIrerRönr Wur: vnd einer ErsamenLandtschafft gestellt wurdet/vnd solches folgendte jhre Aidtspflicht mit mehrerm vermögen. Der Herr Landtshauptman/ soll auch/ wo er es anders ohne Verhinderung anderersiinerAmptshandlungLN/thuttkan/das Recht selbst besitzen / vnd souil möglich befürdern. Vnd dieweil der Herr Landtshauptman vnd Landtsverwestr/ bißhero im Rechten kein stimb / sondern allein die vmbfrag gehabt haben/ soll es nochmahlen dabey bleiben / jedoch da sie befinden/das erwo wider die Ordnung deß Rechtens / gehandkr werden wolte/ dardurch die Beisitzer in Sachen geirrct / darauff sie dann fleissig achtung haben sollen / so soll jhnen zugelaffett seyn / deßwegen jhren Bericht vnd gutbeduncken zugeben. Vnd ob wol bißhero in denLandtr vnd Summari Rechten/ gebräuchlg gewesttt/daß von den Herrn Landtsverweser/ einer vmee A ij denen Deß Fürstetithumke Sttpr bette» Beysitzern rechtens gefragt/anffdessen Avßjpmch allein/ vnd nicht nach denen m-noribu--, das Vrthel gesellt worden/ Dieweil aber solches allerhandt vngelegenheit / so wol bey den Richtern als partheyen/ verursacht/ auch bey andern wolgeordenten Ge- richten nicht gebräuchig / so solle derwegen solches hinforan abge¬ pellt/ vttttd jedesmals/ nach der mehrern stimb/ durch den Herrn Landtshauptman oder Landtsverwesern / inmasstn bey dem Hoff- recht beschicht / ZeUrthailt werden. Vnd da fachen furfielen / welche den Herrn Landtshattpt- man selbst / wann er saß/ mir Rlag oder Antwort berüerten / oder «r darinn mit Raht/ That/ vnndBlutsfreundtschaffr oder gar na- ' hendter Schwagerschaffk/ den partheyen oder Sachen / dermas¬ sen daß jhme darbey zusitzen nit gebürte / verwahnt were / dauon solle er jederzeit abtretten / vnd in denselben Handlungen / der Herr Landtsverwestr Richter ftin / Gleicherweiß solle auch der Herr Landtsverwestr so jhme ein Sach obgehortermassen belangte / ab- tretten/ vnd in derselben der Herr Landtshauptman sitzen/ da aber einer oder der ander / furgefallner ehehafften halben / nicht selbst Men köndte/ alsdann mag er / einen Beysiyer/ so baiden thailen Vnuekdachtlich/ zu einem Richter ordnen/ vnnd demsttben den Ge¬ richtsstab zuesiellen/ inmassen dann solches von alters Herkommen» DchHmn LandtHauptumns Atdtspflrcht/ die er kimr Ersamcn Landtschaffr thun muß. FNLH kandtshauptmarr m Steyr / gelob vnnd schwör/ daß ich gemaine Landtschaffr in Steyr / samentr vnd sonderlich / dem Armen als dem Reichen/vnd dem Reichen als dcM Armen/ bey allen jhren Landtsfreyheiten/Herkommen/ Landtsrcch- ten vnd Gebräuchen/ nach allem meinem höchsten vermögen/will helffen handthaben vnd befördern / auch niemandt darwider drin¬ gen noch beschwören lassen / daß ich auch selbst nit darwider thun/ noch jemandt hierüber dringen noch beschwören wölle/ sondern al¬ les das thun / daß einem Landtshauptman von alter gebört hat/ Alles trewlich vnd vngefährlich/ vnd darinn nicht ansehen / weder Müeht/Gab/Gunst/Freundtschaffr noch Feindtschafft/ in keinerlei weiß noch weeg / 2lls mir Gott helff vnd das heilig Evangelium. Gerichts Ordnung. z DH Herrn Landtsverwesers AidtSpflicht. landtsverweser mGtepr/gelob vnd schwör/ I^dem Herrn Nr Landtshauptmarr in Steyr / an statt vnd in Namen/ deß Durchleuchtiglsten Großmächtigen Fürsten vn Herrn/ Herrn Ferdinanden dcß Andern / Königen zu Hungern vnnd Bö- haimb/Ertzheryogenzu Oesterreich/ Hertzogenzu Steyr/ rc. Vm strs genedigisten Herrn vnnd Landtsfursten / rc. Auch gemainee Landtschaffr in Steyr / daß ich das Landr: vnd Hoffrecht / wie recht vnd von alter Herkommen/ besitzen / das Recht befurdern/das dem Armen als dem Reichen / vnd dem Reichen als dem Armen -er, gehen lasten / vnd darinnen weder Müeht/ Gab/Gunst/Freunder noch Feindlfchasst ansehen/darzu einErsame Landtschaffr bey jhren Freyheiten / alten Herkommen vnd Gebrauchen / souil mir auffs höchst vermöglich ist / trewlich handthaben/ auch das Recht ohne genuegsamb/ auch sonderbare erhöbliche vrsachen nicht auffschieben/ oder auffhöben will / inmassenich zuthun schuldig/ Als war mir Gott helff/ vnd das heilig Evangelium. Vom angcsclttcn Landtshaliptman. Der dritte Arttckcl. ^xCinnacl? auch je zu zetten / tu abwesen des Herrn O^LLandtshauptmans / die Verwaltung der Landtshauptman, schafft offtmals verändert würdet dardurch dann mit vielfältiger Veränderung / den Partheyen auß vrsachen / das jhnendie vergehen¬ den Handlungen nicht bewust seyn könneir/allerley beschwäcungrvnd Verwirrungen erwachsen/weil aber von alter hero gewest/da ein Herr Landtshauptman/siiner ehehafften nach/verraisen/oder abwesig sein muffen / das jhne als offt der Herr Landtsverweser in seinen abwe- stn/ verwetten/ So wollen Ihr Ron: Mär: daß disis hinfuro als» Geschehe / hiemit genedigist verordnet haben / oder da je der Herr Landtsverweser seiner ehehafften halber / den Herrn Landrshaupt- man in seinem abwesen / nit jederzeit verwetten köndte / daß doch die Verwaltung mit einem Erbarm verständigen Landtman ( welcher dem Herrn Landtshanptman oder Herrn Landtsverweser / von wel¬ chem er dieVerwaltUttg v Landtshauptmanschafst empfahen wirdt/ A iij wegen Deß Mrsttttthuinks Steyr wegen getrewer Verwaltung deß Ampts/anzugelobenin allweg sthub big vnd verbunden sein solle) vnd der Verwaltung/biß zu deß Herrn Aandtshauptmans oder Herrn Landtsverwestrs ankunsst/ mir stät- tem anwesen beywohne/ ersetzt werde. Don den zugeordmtm Bepfitzer/ deren , Qualreettn / Zahl / Ampt vnd Aidtspflicht. Der vterdte Arttckel. HWchdeme brWero / tut dre wentzlste verbmdernu^ e^bdeß Rechtens / an denen Beysitzern erschienen / also daß man wegen mangel derselben/ im Rechten nicht allein nichts sruchtbarlü ches handle» mögen / sondern zu mehrmahlen diser vrsachen willen / dasselbe zu mccck lichcr der partheyen nachthail vnd beschwärung auffhöben müssen / dardurch dann das gantze wesen/in einen solchen mißbrauch vnd vnordnung gerahten/ daß nunmehr mennigklich sich darinn gebrauchen zulassen/ein abschäw getragen/ Dieweil aber/das BeysitzerAmpt/ das nächste nach dem Herrn Landtshauptman vnd Herrn Landtsverweser / auch an jhnre selbst ansehenlich / vnd daran einem Regierenden Landtsfürsten/vnd einer Erjamek Landtschassr / auch der allgemainen Wolfahrt/ sehr hoch: vnd viel gelegen rst / da-- hero die vnvermeydliche nottursst erfordert / zuverhüetung obver- melter mißbrauch vnd vnordnungen / das Gericht mit Gottsförchti- gen/ ansehenlichen/ stattlichen vnd verständigen Landtleuthen vnd Beysitzern, nottürfftigklich zubesetzen/damit das Rccl)t vn die luttici» distr vrsach willen / nit dermassen wie bißhcro beschehcn / verhin¬ dert/sondern sourl müglich/nach dem ernstlichen willen vnd bestich Gottes / vor allen dingen schleinig befürdertwerde/ solchem nach/ stilen nun hinfücan/zehen ansthenliche Landtleuht / sie siyn verhcy- raht oder nir / welche eines Vnvcrleimbdcn Erbaren Lebens vnd Wandels auch guten Verstandtsvnd ausfs wenigist funffvn zwaim tzigJahr alt sein/ zuBeysitzern bestellt vnd furgenommen werden/ deren jeder solle am Gontag abendts / vor dem Rechten zeitlichen hieher gehn Grätz ankommen / vnd am folgenden Montag frühe/ in sein BeysitzerAmpt tretten/vnd demselben biß zu Vollendung eines jeden Rechtens / mit Haltung der gesetzten stunden/wie sich gebürt/ fleissig beywohnen / vnnd zu der bestimpren stundt/ für sich selbst/ / - stracks Gerichts Ordnung. 4 Pracks ohne alles rüsten vnd vermahnen/ in die Schrannen an sein Ott setzen. wo sich aber einer/ jo durch die Herrn vnnd Landtleuht/ zu solchem BeysitzerAmpt/für tauglich eckennt/vnd fürgenommen wor¬ den/ darzu zugebrauchcn verwidern oder emsthuldigen wolte/jo soll doch von jhme durchauß kein entsthuldigung / welche nit sur genueg- jamb vnd crhöblich befunden/ angenommen / jöndcr jhme ausserlegt werden / daß er dem geliebten Vatterlandt vnd gemainer Wolfahrt zu gutem/sich auffs wenigist ein Jahr lang/als ein getrcwes Mitglied gebrauchen lasse / vnd sein gehorsamb läiste/ da aber je nach außgang desselben Jahrs / eines oder deß andern gelegenheik nit wäre / len- gcr dabey zuvcrharren/ jo soll er solches dein Herrn Landtshaupt- man oder Herrn Landtsverwestr zeitlich anffkündigen / die sollen alsdann dasselb den Herrn vnndLandtlenthen/ in einem gemaincn Landtag/oder im fall selbiger zeit/ jö gleich keiner gehalten/ in einem Hossrhäding / oder sonsten vnter einer stattlichen Zusammenkünfte vnd guter anzahl der Herrn vnd Landtkuht/ fürbringen/ damit sein Platz desto fnglicher mit einem andern tauglichen Landrman er¬ setzt werde. Distn Beisitzern / soll jedem Dreyhundertpfundt Pfenning/ ein ganyes Jahr / zur Besöldurrg / zu Ouattember Zeiten / von einev Er: Lar gegeben werden. Wo aber ein Beysiyer/ em r oder mehr Tag/vom Rechten/ äus¬ ser Gottes gewalt / vnd sondere erhebliche ehchassten / vnd ohne erlangte crlaubnuß/ aUßbliebe/ vnnd dem Rechten nit beiwohnen, thete/so soll daraussder Herr Landtshauptman vnd Landtsvcrwe- scr achtung geben / solches den Gchrannenschreiber verzaichnen las¬ sen/vnd demselben außbleibenden/alsdann jein Besoldung / von sol¬ chen außbklbenden vnnd versirurnbten tagen/ als viel sich dieselbe pro raro zuraiten bclausscn wurdet / abgezogen / vnd dem jenigen so auß erforderung deß Herrn Landtshauptmans oder Landksvcrwe- strs / alt deß außbleibenden statt / dem Rechten abzuwarten ver¬ ordnet wurde / gegeben werden/auch jhme Herrn Landtshauptman vnd Landtsverwestr/alles crnsis vnd beyjhren Pflichten/obligen vn hiemit einbunden seyn/distm allem ohne ainiges ansehen/also würck- lichen zugeleben vndnachzukornen/solches auch den Herrn Verorden- ten anzaigen zulassen / damit sie sich in außzahlungen der Herrn Bey- Wec, . 2l mj sitzcc Vnd Deß FürstenthMbs Steyr fitzer Besoldung / hernacher zurichten: vnd darüber die Rahtschläß an den Einnehmer zufertigen wissen. Gleichsfals auch / da einBeysitzer seine gesetzte Stundtzum Rechten/nrcht hielte/ sondern muhtwülig vnd furseylich versaumbte) soll dersilbig als offt solches beschicht/ vmb ein Cronen in Golt/ de»» Armen Leuchen ins Spittal zugeben/gestrasft/vnd stracks von jhme durch den Herrn Landtstzauptman oder Herrn Landtsverwesir ab, gefordert werden. Vnd damit das Gericht / vmb söuil desto stattlicher mit Bey- sttzern ersetzt werde / so sollen auß den Herrn verordenten / wo sie alle fünff beyeinander/ (darauffsie dann furnemblich achtung ge¬ ben sollen/daß keiner ohne sondere ehehasften vom Rechten außblci- be) zween oder auffs wenigiste einer/ jederzeit das Recht helffen be¬ sitzen/ vnnd demselben beyzuwohnen schuldig siyn/ deme oder den¬ selben/ jedesmahls jhre besondereEhrnstellen vndSession/ nemb- liehen/ die bey denen Landtagen/die Herrn Prälaten einzunehmett pflegen/gegeben werden. wd aber der Handel wichtig/vnd sonderlich da es ein oder die ander Parthey begehrte / das vber die vorbestimpte Ordinari Beyss tzer/ noch mehrLandtleuht darzu gefordert werden/so solle der Herr Landtshauptman dderLandtsverwesir/einen jeden derGachen oder Parthey vnverwahnten vn nach Inhalt dises Artickels/ ^U2ii6cirreli Landtman/ zumRechten wievor alters Herkommen / erfordern. Demnach aber die erfahrnuß vnd das werck silbsten ein zeithe- rs mit gebracht/daß die parcheyen wegen abwesinheit der Beysitzer/ wie auch mangel tauglicher Landrleuht/ vilmehr auß genöttigter als freyer willknr/ zugebett vnd beschehen lassen müssen/ daß die Beysi- tzer in geringer anzahl/ ja wol je weilen/deren nur drey oder vier/ in jhren Sachen gesessen vnd gerichtet / welches dann den Rechtenden partheyen / anderst nit/ als mercklich hart fallen kan/ so solle verwe¬ gen Herr Landtshauptman / vnd Herr Landtsverwesir ernstlich vnd vnnachlassig darob siin/auffdaß das Gericht obverordenter massen/ so wol mit denen Ordinär: Besitzern/ als auch denen/ so sie auffbe- siimpte fall/an der abwesinden statt/zubenennen vnd zusitzenhaben/ souil möglich ersitzt / vnnd den besagten beschwärde» dardurch ab, geholffen werde. Gerichts SrdtitM. 5 Vnnd welchen Landtman der Herr Landtshauptman oder Herr Landtsverwestr / jetzt gemelter massen an das Recht sitzen haist/ derstlb soll von stundan gehorjamb laisten/ theter das nicht / so soll man jhme in einem halben Jahr darnach / nicht richten / aber wider jhne solle man mennigklich recht ergehen lassen» Vnd damit auch die Herrn Beysitzer/ vmb jöuil desto fleissigr vnd stattlicher auss der Partheyen fürtrag mercken / dieselben fast fen / vnnd in der Gedachtnuß erhalten mögen / so sollen sie jhre Tisch oder Tafeln wie es die gelegenheit vermag / haben / vnd der parthey furtrag / sonil die notturfft erfordert / fleissig verzaich- nen vnd protocollirett / doch sollen sie nicht jhre aigne oder andere Sachen / bey Gericht / mit Schreiben an der Tafel verrichten/ oder einmischen / sondern auss der partheyen fürtrag / wie obste- het / mit allem fieis achtung geben / damit sie vmb souil desto gewist ser auss das / st> furkommenvcthaüen vnd richten können / welche jhre Verzaichnussen vnnd Protocol bey Gericht verbleiben sollen/ damit wo em Sachen zur Appellation kommen thet/ vnd sich die procuratores der Dignusschrifftennit vergleichen / vnd etwo mel> rers/ als im Gericht fürkommen / einbringen wollen / oder jonstett andere jrrungen fürfielen / dieselben gegen deß Schrannenschreibers protocol conferiect vnd vmb souil mehr notturffriger Bericht ge¬ nommen / auch alsdann auss die fürgefalltten jrrungen / gebürliche entschaidung gethan möge werden/doch solle der Herr Landtshaupt- man oder Landtsverweser / vnnd der Schrannenschreiber / auch jhren besonder» Tisch haben / vnd also von den Beysitzer» abge¬ sondert sitzen» Es solle auch hinfüro kein bestelter Beysitzer / von leichter vrsach oder entschuldigung willen / vnnd aigentlich ohne sondere grosse merckliche ehehafften / von dem Rechten nicht aussen bleiben/ auch äusser grosser wissentlicher fürfallender Vrsach / ohne erlaub- nuß deß Herrn Landtshauptmans/ oder Herrn Verwesirs / danon Mt verraisen / wo aber einer auß ehehafften vrsachen dem Rechten nicht beywohnen köndte / soll er solches dem Herrn Landtshaupk- man / oder in abwesen dessen Verwaltern / zeitlich zusthreiben vnd erinnern / damit sie sich darnach zurichten/vnd einen andern Kandt- man darzu zuverordne» wissen^ Deß Färsterrthurnks Steyr Es soll auch em jeder Beisitzer / deme jo vor sii» geurthailt oder gefragt worden/ vnd jhme sein Mamuug vndDrrhail für bil- lich vnd rechtlich angesehen / mit wenigen Worten beyfallen/vnd sich aller vttnohtwendigen außföhrungett/zu verlengerung deßGerichts/ sonderlich da er keiner andern oder besonder» mainung/ enthalten/ da sich aber jemandr ainiger langer außfuhrung vnd Reden gebrau¬ chen wolte / so der Sachen nit dienstlich / auch sonsten keiner andern mainung were / so mag solches der Herr Landrshauptman oder Herr Landtsverweser / bey jhme mit gebuk vnnd beschaidenheit/ abstellen. Jetzt wolgedachter Herr Landtshauptman vnd Herr Landts- verwesir/sampt den Beisitzern/ sollen auch in allweg dahin gedacht seyn / daß sie den Partheien/ ehe sie fürkomme» / die göre füeschla, gen / vnnd möglichen vleis fnkwenden/ wie sie jhre strittigkeit güt¬ lich vergleichen / damit jhnen auß den langwürigen Rechten vnd schwären Dnkosten / geholffen/ auch vnterden Landtleukhen/ souil möglich guter fried vnd ainigkeit erhalten/ vnd allem Vnwillerr ges sstewert werde. Wo aber einer oder mehr / ainiger parthey / dermassen mit nahendter Blutsfreundtschafft vnd Schwagerschafft / Rahtschlä- gen oder sonst andern vmbstanden verwohnt vnd zugethan were/ wie sie sich dann alles Rahtgebens darinnen sie Richter ftyn/gäntz- lichenenthalten/ auch verschwige»/ vnd die Rahtschlägso bey Ge¬ richt ergehen / nicht ossenbahren sollen / oder jhne die Sach selbst antreffen/ dardurch er billicher weiß in derselben Sachen nicht sitzen kundt / so würdet sich ein jeder hierin» der Erbarkeit vnnd pinem Gewisse» gemäß / zuverhalte» / vnnd selbst auffzustehen wisse». wie dann auch denen partheyen gleichesfalls verbotten sich jolle/rn jhren Rechtssachen / mit dengeordenten Beisitzern vnd Ge- richtspersonen/ verdächtiger weiß sich zu vnterreden/zu Lausiren/ oder jechtes mir jhnen zu jhrem vortel zu Practiciren vnd zu Infor, miren/ viel weniger/ wie es bißhero von etliche» / nit ohne sondern verdacht beschehen/ zubegehren disen oder jenen Landtman / seines gefallens in die Schrannen zufordern. Gerichts Ordtiutig. 6 Vnd damit die Herrn Beysitzer jhres Ambts vnnd Verrich¬ tung/desto frischere Gedachtnuß/vnd was jhnen obgelegen/m schul¬ diger obacht halten / jo sollen sie jederzeit in anfarrg deß Rechtens/ mit Verlesung diß hieobgesttzten Articuls jhres gelaisten Iurarnents vnd Aidtspfiichren/ öffentlich vor der Schrannen erinnert werden- Was aber die andern Landtleuht/jo etwo vom Herrn Landts- Hauptman vnnd Verweser zum Rechten erfordert werden / antrifft/, dieselben sollen / gleichwol an den Gerichtsstab zuuergreiffen vnd anzugeloben/ nit: aber sonsten wol bey jhren Adelichen Ehren/glau¬ ben vnd trawen/jhren besten Verstandt vnd Gewissen nach/ohne ai- niges ansthen der Personen / allermassen/ sie an dem Gerichtsstab an Aidtsstatt vergriffen hetten/ zuerkennen vnnd zuvrthaile» schul¬ dig seyn. Der Herrn Bcysitzcr Aidwpfttcht. Der flmffte Artlckcl, 7^: gelob vnd schwöre/dein Herrn 7!: Landen A^hauptman oder Landtsverweser in Steyr/an statt deß Durch- leuchtigisten Großmachtigen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Ferdinan¬ den deß Andern/ Königen zu Hungern vnd Bohaimb/ Ertzheryo- gens zu Oesterreich / rc. Meines gncdigisten Hecrrr vnd Landtsfür- siens/ auch gemainer Landtsthaffr in Steyr/ daß ich als ein ange- nomber vnd verordenter Beysitzer, meines Gewissen: vnd höchstem bestem Verstandt nach / ohne alles ansthen der Personen / vrtheln vnd erkennen/ vnd dem Reichen als dem Armen / vnnd dem Armen als dem Reichen/auff das/so im Gericht fü rkomb r/c in gle ich cs Recht ergehen lassnauch keiner Parthey ür der Sachen/ wider die ander/ rächen/ die Gerichtlichen Rahtschläg verschweigen vn rriemandt er¬ öffnen/auch keiner Parthey mehrer als der andern wider die gebür zuelegett/odcr anhengig sein / vrrd irr solchem allem nicht ansthen/we- der Müeht/ Kad/Schancknuß/Gunsi/Freundtschafft noch Feindt- fchaffr/ noch jechtes anders/ in keinerley weiß/ sondern alles deß handle« wolle / was einem ehrlichen getrewett Landtman vnd Be¬ sitzer zustehet/ vnd von alters Herkommen rst/ auch solches vor Gott am Jüngsten Gericht/ verantworten soll vnd muß/ Als mir Gott helffvnd das heilig Evangelium. ' V ch Von Deß Fürstenthumbs Feeyr Von aufforderung vnd Verdächtigkeit/ der Herrn Beysitzcr. Der sechste Artickel. Nachdem bchhcro tm Rechten / offtmals die ^NBeysiyer/ durch etlich partheyen / etwo vümehr / auß tragen¬ der Hitz/ dann genuegsamb gegründter Ursachen/für verdächtlich angefochten / vnd auß dem Ring auffgefordert worden/daß dann nicht allein jhnen Beysitzern/ sondern auch dem Gericht selbst/ schimpflich vnd verklienerlich auch den Rechten vnnd Parteyen ein verlengerung ist / so sollen nun hinfüro dergleichen vngnucgsame muhtwillige aufforderungen gäntzlich abgestelt/ vnd kein Beysiyer/ es siyen dann genuegsame Vrsachen vechanden/ auffzufordern oder ichtes derhalben zuvermelden / gestattet werden / Da aber je ein parthey / jemandt derwegen Spruch nit erlassen vnnd genuegsame vrsachen der Verdächtigkeit furzubringen hette / solle derselben die auffforderung nit verbotten sein/ doch daß dieselb parthey stracks die vrsachen / seiner Verdächtigkeit außführe / darüber dann als, baldt erkennt/ vnd was recht ist / ergehen solle. Gleicherweiß soll es dißfalls / mit dein Herrn Landeshaupt¬ mann vnd Herrn Landtsverweser/ da sich jemandt wider sie aimgcr verdächtligkeit beschwärn / oder auffordern wolre / allerdings ge¬ halten vnd verstanden werden. Dom Landtschranrien Schreiber/ vnd seiner Aidtspflicht. Der sibendte Artickel. Schrannenschrerder / soll scmem Slmpt / mit vleisstger Versorgung/ aller Acten vnd Briefflichen Urkunden/ s- zu Gerrcyt erngelegt werden/vorstehen/vnd den partheyen so vor disem Gericht zuhandlen haben/ förderliche Lxpcäicion mir aller be- schaidenhart vnd gutem glimpffen / für sich selbst / vnnd durch seine Cantzley per^nen eruolgen laßen/die partheyen an jhrem Rechten/ soml an jhme sern wredt/mt verkürtzen/oder verabsäumen/auch der- Mm Acta vnd Bneffkchr Vrknndm in vkilsiger Verwahrung vnd gehaimb Gerichts Ordnung. 7 gehaimb haben/darzu sich auch / tauglicher guter Schreiber befleis¬ st»/ wie solches sein nachfolgende Aidtspflicht/mit mehrerm mit sich düngt. Deß Landtschranncn Schreibers ALdtSpflicht. . fe Für ein ü--i->»t,on, so in Landtchauptman: vnd Vitzdombischen^ Verhören trgaugm. ' vmb Gerichts Ordnung. VmbeincompLr. Vmb em Blat mweisüngs Sachen. In Appellatiotts Sachen. Vmb em Fürforderung in das Hoffrecht. Vmb einBefelch. Vmb ein gemamen Bericht. Vmb einen langen außführlichen Bericht/ von ein: biß in zweenvttd mehr Gulden/ nach moäerarioa deß Herrn Landtshauptmaus. . Dcs; Landtshauptnraniuschcu Gccrk tary Aidtspflichk. ich anmmb oder mir befohlen werden/mit gantzen vnd rechten trewen/mainen/vnterwei- sen/,h,Gerecht,gkeik/nach meinem besten fleis vndverstand!/ für« brmgen/rahten vnd handle«/ darinnen wissentlich keinen falsch, vn- recht/ »der Verlängerung gebrauchen / noch juchen/mit denen l)ar« ch-yen keinerley Vorwort/ »der förgeding/ vmb ainigen tha.l / wen,» <.derv.-l/and-nSach-n/machen/hab-n/»d-rgewart-n/d,ehaim« l-ch-n Rahkvnd B-H-Iff/meinen parcheyenzu schaden/ memandts vffnen/dasGerlchkvnd Genchtspersonen/allzeit ehren vn fördern/ auch VS, ihnen Erbarkeit gebrauchen/ di- lasterung/ Key peen vnd «rmastigung deß Gerichts/ vermeyden/ die Partheyen mit vinimb lichenBelshn: vnd Bestallungen nit beschwöre»/der Sachen f» ,>K angenonunen / oder mir befohlen worden / ohne redliche vrL-i,»»/ vnd deß Richters -rlaubnuß / mich nit emschlagen/sond-rn b« Üm end deß Rechtens außwarten/vnd sonst alles anders handle» ch,n vnd lassen will/ was j.ch von Rechts vnd deß Landts Gewohnheit gcoin r Trewlich vnnd Vngefährlich, Als war mir Gott helss/vnd das heilig Evangelium. Gerichts Ordnung. > ? zuuor Key dem Herrn Landtshauptman anmeld«, von demselben anff vsrgangnen Bericht / feines thun vnd lassens/ quM-ien vnd taug/ lichheik zugelassen/auch müder hiernndergesetztenAidtspflichtde« laden / ohne jolche »pprobznon vnd Beaydigung aber/ keinem das Gsliiciriren/ weder jnnerr noch äusser Gericht zugelassen werden. Der Sollitttatorn Mts- Dcß Mrstcnthumbs Stt-r Von dem WeiMotten/auch dessen Adjunctm- vnd chrcr baider AidtSpflichk. Der fünfftzehendte Artrckek, <§^Cr geschwomcWcGott/vnd fern Adjunck/ sotten OLTjrem Ambt flelssig außwarten/vnd im Rechten niemandts/als jrren selbst reden/dumir sie aussdie s» wider bist Ordnung theten/desio besser sehen mögen/wie dan solches jr nachfolgende Aidtspflichtver¬ mag. - . . . Ich N: gelob vn schwör/demHerrn Lundtshauptman rnSteyr/ W statt deß DurchleuchtigistenGroßmächtigen Fürsten vn Herms/ Herrn Ferdinanden deß Andern / Röttigens zu Hungern vnd Bö- haimb/ Eryheryogens zu Oesterreich/ Heryogens zu Burgund/vnd Steyr/rc.Grafens zu Tyrol/rc.V»sers genedigistenHerrn vn Lundts- fürstens/Daß ich das mir befohlne/vn aufferlegteWeißbottenAmpt/ jederzeit trewlich vnd gehorsamlichen/ wie von alters Herkommen/ Verrichten/ dem wolernenten meinem genedigen Herrn Landtshaupt- Man / oder einem jeden Herrn Lundtshauptman/ vnd Herrn Landts- verwestr/auch Verwalter» d Landtshauptmanjchafft/ jo der zeit sein wurdet/ auch den Herrn Besitzern/ deß Landts: vnd Hossrechtens / auch sonst dem Herrn Marschalchen itt Landtagen/dann denen Hernr Verordente»/ in Namen einer ErjamenLandtsthufft/in allen suchen/ jederzeit gewurtig/vnd gehorjamb stin. Durzu einer Erjumen Lands- schasst / oder der Herrn vnd LundsleuhtRuhtschlag / vnd Gehainrb- Nüßen/nicht ossenbuhren/sondern verschweigen/ biß in mein Gruben hey mir erhalten/ im Rechten niemandts/ allein mir selbst reden/ mit denen Rechtenden partheyen/von ainigem thail/odcr gnueß/ an den Hangenden Rechtsjachen/ ainig geding/ oder vergleich machen/ noch die suchen durch Vbergab/ Rauff/ Tausch/ Geschenck/fürgewendte Verlag der Handlung/noch uinige andere weiß/gur, oder zum thail an mich erhandle»/oder bringen/Item die Ansatz / vnd alles das/jo mir Mit Vrthel oder erkundtnuß der Herrn vnd Lundtleuht/ von ofst vnd wolernenten meinen genedigen Herren/wirdtuufferlegt/auffs fleissi- gistvttd trewlichisi/Vttubjuumblich verrichten/auch in solchem allem nicht ansehen/weder Müeht/ Gab/Gchancknuß/ Gunst / Forcht/ Freundtschusst/Feindtschufft/ noch jechtes anders / in gar keinerley weiß/sondern das alles handle» / sollvnd will/ was einem getrewey Diener vnd Weißbotten/gewonheir vnd altem Herkommen nach/zu- stehet vnd gebürt / ohne arglist vnd gefahr. Als war mir Gott helff/ vyh das heilig Evangelium» Vdn Gerichts Ordnung. 14 Don ImgEommlssMett/Wrer Ambts- Verrichtung/vnd AidtSpflicht. Der sechtzchmdte Arttckel. 8^k7id nachdem m exammterung/ derAeuqen/ so von den Partheyen/ in jhren geführten Weisungen fürgestclltsondcr- lich aber Mit den Lomml-jarlen so ctwo zu examinierung der zeugen/ benänt rvsrden/rnan sie aber darzu Nit bewegen/-der bringen mögen/ vnd dardurch marncheparthey/mit der wersimg lange zeit auffgez-, geit/vnd in jremRechten verhindert worden/auch daher- allerley vN, -rdnung vnd gefährliche auffzüg vnd verlengerung erschienen/ dero- halben zu Verhütung derstlbtn/vn damit mänigklich zu fürderlichem vnd schleimgcm Rechten geholssen/auch in sonderlicher erwögung/dz Nicht allein den Partheyen/an fleissiger n-ttursstiger examinierung vnd vethörung der zeugen/ sonderrr auch dem Gericht selbst / damit dasstlb mit erkandtttuß vnd Vrthel/desto gewisser vnd gründlicher verfahren möge/ zum höchsten vnd gar viel daran gelegen / s- s-!len nun hinfüro/drey erfahrne vnd taugliche geschworne zcugsL-mmis- sarien/v-n Landtleuht/ -der w- die darzu nit zubewögen / sonst än¬ dere Erbace/ darzu geschickte Personen/bestellt/vnd mit gebürlicher Besoldung / einer allhier zu Gray / der ander in der -bern Steyr, marck/vnd der dritte in der Graffschafft Lilli/ vnterhalten werden/ welche zeugsL-mmissarien/nit allein bey distr Landtsthrannen/ son¬ dern allen andern Gerichten / zu behörung der zeugen/äussder par- theyen anrüeffen vnd begehrn/ vmb jhr gebürliche bel-hnung/ dar- u-n hernacher Meldung gethan werden stlle / gebraucht / deme als -fft / zu examinierung der zeugen / zween Landtleuht / -der ander- Erbare/ zu distr Sachen taugliche Personen/ welche die Partheyen nach ihrem gefallett/darzuzubeneunen haben/zugeordnet mögen wer, denwelchen L-mMissarien/jedem zu Jährlicher Besoldung/ain hun¬ dert pfundtpfenning von einerErsamen Landtschafft geraicht vnd dann von jedem zeugen insonderheit/den sie behören/1. ß. vnd dann von einem-rdenlichen Plar der zeugen äUßsag/ z.kreutzer/ durch ein jede parthey/f- die zeugen Zubehören fürstellt/ bezalt werden. Dnd da sie aber/vonGrätz auß/vn andern jhren oröman Mall- statten/an andere Vrt/ sonderlichen da die zeugen / auffden Augen¬ schein geführt werden Müssen/ gefordert werden/ so s-ll jedem für sein Kehrung vnd bemühung / einen jeden Tag / den er fünff-der sechs V , ij Meü Deß Färstenthumbs Steyr Merl Reitten würdet / als lang er außbleibet/ vnd wider ayhaimbs kombt/12. ß.geraicht/vnd bezalt werden. Gemeldte Lommissirien sollen als- auffderpartheyen anrüest fen / vnd deß Herrn Landtshauptmans / -der Herrn Landtsverwe- ftrs Befelch/mänigklich hierin» zngehorsamen/auch dieselben mit be- h-rung der zeugen/ souil müglich / damit sie daran nit verabsaumbt/ zubefürdern/schuldig seymvn damit sie solchem jremAmbt souil desto stattlicher außwarten mögen / solle mit befehlung anderer Sachen/ von der mehrer» Obrigkeit / jrer / souil möglich / verschont werden. Voigt der MrgSLommGmen ÄldlSpflicht. 7t: gelobvildschwöre/DentDurchlmchtlgisicn ^^Großmächtigen Fürsten vnd Herrn/Herrn Ferdinanden dem Andern/Königen zu Hungern vnd Böhaimb/Ertzheryogen zu OL- sierreich / Hergogen zu Steyr / rc. Vnserm genedigisten Herrn vnd Landtsförsien/vnd einer löblichen Landtschasst deßFörstenthumbs Steyr/auch an statt Irer Rön r wöe: dem Herrn Landtshauptman/ vnd Herrn Landtsverwestr/getrew/gehorsam/vnd gewärtig zusein / das zeug LomnnssariAmbt meines tharls / trewlrch vnd aussrichtig znversehen/die förgesielltenzeugen so mirzuvechören/befohlenwer- den/ auss die cingebrachten WelßArtickel/ auch Fragstöck/ auffvor- gchunde Beaydigung/mit allem fleis zubefragen/ jhrAußsag fleissig vnd ordenlich/mit allen zu dersachcn dienstlichen vnd nohtwendigeu vmbstanden/zubeschreiben/vn dieselben niemandtvor derzeit zueröss- nen/sbttdern in der gehaimb zuerhalteukciner Parthey mehr/als der andern/ wider die gebör zuzulegen oder anhengig zusein / vnd in dem allem / weder Müeht/ Gab/ Freundtschafft / Feindtschafst / F-rcht/ noch iechtes anders anzusthen/ sondern gemainigklich/alles das zu thun/was einem ausscichtigengetrewen Diener gebürt.Als war mrv G-tt helssvnd sein heiliges Evangelium. VonansicllungdeßRechtM/vnd /,-/ Verschiebung desselben. Der sibcndtzchcndte Attickck. AMAn soll das Recht / ohne mcrckltche genuegsanre vrsach/ Gerichts Ärdüüttg. 15 Ursachen/ tticht auffschiebe» / sondern dasselb auffs wenigist int Jähr zweymal anstelle» / vnd souil müglich außsitze»/ vnd sich weder der Landtshanptmannischen / Vitzdombische» / »och anderer Verhör / vnd Arnbrshandlungett/nichts jrren noch verhindern lasten/ ob man über das nicht thnn köndte / so soll dannoch die ganye zeit / dieweil man also das Recht besitzt / in dato der Ladung vnd Zeugbriess/ nur für einen Tag gerait werde»/ Doch solle das Landt: vnd Hoffrecht/ hierinnen der Regierung/ als dem höher» Gericht/ zuweichen/ in all- weg schuldig stin/vnd Ihr Rünrwür: habe» deroselbe» Regierung befohlen/ das siefüebashin / in wehrenden Landtrechte»/ ohne son¬ dere hochwichtige vrsachen ainige Verhör tticht anstelle» / furneM men oder halte» sollen zum fall aber/erhöbliche vrsachen fürfielen/daß man dz Recht verschieben vnd ausfhöben müste/ soll solches allezeit wie von alters herkommen/mit vorwissen deß Herrn Landtshauptmans/HerrnVer- ordenten/vnd deren attwestnden Herrn vndLandtleuthett/ beschehe»/ auch auff de» Ml solcher Verschiebung / das jenige was biß dahin/ wie auch das jenige was nach der Verschiebung / in der nechstmzu- sammenkunfft gehandlet wurdet / für ein Recht gehalten werden/ Da aber die Rechten gar aussgehöbt / vnnd ein newes angefangen worden/ sollen die jenige partheye»/ welche im alten Rechten nit ha- den fürkomme» können/ in dem newen/ vor allen andern partheye» befürderk/ vnd in disem 26» für ein Recht gehalten/ im vbrigen aber/ da sie völlig außgesessen/ die lorma, wie in disem Artickel begriffen/ gebraucht werden« Der Herr Lattdtsveeweser soll als offt im anfang deß Rechtens/ durch den GeschwornenWeißbotten/wie es von alters Herkommen/ öffentlich vermelden lassen/daß er das Landtrecht/ wo tticht sonder- liche verhinderliche vrsachen fürfallen / außsitzen wölle/ vnd wann er dasselb außzusitzen vorhabens / soll er letztlich dreymal nacheinan¬ der / durch den Geschwornen Weißbotten öffentlich berussen lassen/ ob jemandt im Rechten zuklagen oder zuatttworte» hette / der soll komme,! wells Gericht sitzt / dem wölle er forderlich Recht ergehen laste»/ Vnd wann also auffdie drey nacheinander vnterschiedliche er- gangneBerüeff/ memandt verhandelt/ so soll er mit drsen Worten vermelden / Dieweil auff die drey ergangne Berüeff/ niemandt für- kombt / so im Rechten zuklagen oder zuantworten hette/ so soll das ? List was Deß Fürstenthurnbs Steyr was bißhero geeicht vnd geurthailt worden/ in siiner krafft bleiben/ vnd dys Recht ist hiemit außgestsien/ wo aber das Recht nit außge- stssen/ sonder verschobenvndauffgehöbtmußwerden/dieselben vr- fachen sollen anch / durch den Herrn Landtsverweser öffentlich er- zehlt werden/ neben disir vermeldung/ was bißhero geurthailt vnd gericht ist worden / daß gehe hiemit in sein Rrafft / vnd wann also in Alchen avßgestßnen Rechten / weder der Alager oder Antworter/ vermög der drey ergangnen Berüeff/ vor Gericht nit erstheint/odec sich anmeldt/ so ist dieselbe ^ciion vnd Handlung/ allerdings gefal¬ len / alsb daß kein thail zu dem andern/von wegen der expens feuer nicht zuersuchen/ noch zuerfordern haben solle. Das tm Landt: vnd Hoffrecht vMerschiedlich/ VN- cin Tag vmb den andern / solle gehandler werden. Der achtzchmdte Arttckck. MkRd nachdem bWcro dasLandt:vndHoffrecht/zm ^H^gleich mit / vnd durcheinander / wie etwo die partheyen für- kommen/gesessen vnd abgehandlet worden/darauß dann allerley vn- ordnungen erwachsen/ so soll man nun hinfuro/als offt ein Tag vmb den andern vnterschiedlich/die Landts: vnd Hoffrechtshandlungen / sitzen vn abhandlen/damit dardurch die Partheyen/so in einem oder dem andern Rechten zuthun / vmb souil desto forderlicher cxpeäire, auch eine für die ander mt avffgezogen werde. Vnd dieweil dann von den erkandtnußen im Hoffrechten/kein »ppeHatlon zugelassen wurdet/so soll der Herr Landtshauptman oder Herr Landtsverweser darneben/darauffbedacht seyn/die Hoffrechts Sachen/ sonderlich im anfang deß Rechtens / da mehrer anzahl der Herrn vnd Landtleuht beyeinander versamblet/ abzuhandlen / vnd zubefurdern / auch den Ring vber die oräinan anzahl der Beysitzer/ notturfftigklich zuersetzen / vnd die Herrn vnd Landtleuht / als viel deren vor der Schrannen beyeinander/bey hieuor auffgesetztcr straff zuerfordern/ damit also die erkandtnussin/ desto stattlicher notturff¬ tigklich erwogen/ vnd beratschlagt werden mögen. In gleichem solle auch der Landtshauptman/ in Gewaltsachen die Verhören / in guter anzahl der Landrraht vnnd Landtleuht ab- handlet;/ Gerichts Ordnung. >6 handlen/weil in dettselbigenGewaltsachen/dieAppellationes gleiche fals hinfüro nit sollen gestattet werden. Daß jeder öep fernem Gericht ge, lassen werden soll. DerneunzchendteArMek. (^§r Herr Landtshauptman/ oder Hm LandtSver- (7^) wescr/sollen mit fleis verhüten/ daß auff die/ so dem Gericht stab nitvnderworffen seyn/kein Ladung außgehe/sondern allein vmb Sachen / die nach altem Herkommen in dem Landteechten zurecht- fertigen gebüren: desgleichen sollen sie vmb Sachen die in dz Landt- recht nit gehören/auch kein Ladung außgehen lassen / Wo aber einer solche sre Ladung erlangt/so sollen doch dieselben Sachen/allweg auff der wider Parthey anruffen/an die Vrt/ dahin sie zu rechtfertigen ge- büren/gewisen werden/darauff dann sonderlich den Procuratorn jhr fleissige achtung zuhaben / vnd in disem fall jhre partheyen notturfst rigklich zu vnterrichten/ vnd zu weisen/ ernstlich aufferlegt feyn soll. Vnd soll keinem Bawersman/oderVnterthan/so ein Gründe- Herrschafft hat / zugelassen sein / jemanden vor disin Rechten zubekla¬ genweil ein jeder Herr vnd Landtman seinenVnterthan/zu dem jeni- gen/dessen er fueg vnd recht hat/gütlich oder Rechtlich zuverhelffen/ schuldig ist/aber vmb Grundt vnd Boden die einem aigenthumblich zugehören/magern jeder für sich selbst rechtlichen klagen / oder ver/ antworten. Von Verhör/vnd Rahtschlägerr. Da-MinMsic Attlckcl. dem gantzen ^andt gelegen / fürfielen/die mögen fürderlich durch die LALL ... Deß Fürstcnthumbs Steyr Wte man bei) demRcchten stillschafft/vnddas Vic partheyen vnd andere / äusser deß Rings stehen solle». Der am vnd ztvaintzlglstt Slrtickcl. E^IeHMstvndLandtlmht/sollen bcy jhrcnDtcnttN QLH vnd Rnaben/ mit allem ernst darob styn/das sie/ dieweil matt das Recht sitzt/ vor 6er Thür bleiben/ vnd kein Vnzuchr/ Geschrey/ rauffenvnd dergleichen vngebürliche Handlungen/ am Landthauß/ wie bißhero zu etkich mahlen beschehen/ anfahen/ sondern still seM Deßgleichen sollen auch alle andere/st» im Rechten nichts zuthun ha¬ ben/ in der Schrannen niemandt mit jhren Reden jcren/ welche aber vor der Schrannen seyn/ sie stynd Herrn vnd Landtleuht Inwohmr oder Aüßlander/ was Würden oder StaNdts sie wollen / sie haben allda zu Rechten oder nit/ die Men stillschweigen / vnd jhre Handel allda nit außtragen/oder 6>sput^n, allein was im Rechten mit Ord/ nung beschicht / sonderlich aber/zu erhaltung deß Gerichts / gebütti- cher KeputZtion , pnnh das sie mW? gemacht werden/soll das auffr vndmderspatzieren/ indexRechMben/ bey manigklichdurchaus abgestellk seyn/ sonder welcherbeydem Rechter: zuthun/oder sonstett gern darbey sein will/der soll vor der Schrannen still/vn mit ruhe ste- hen/oder sich nidersetzen/Dann welcher darwider thetdenrsollHcrr Landtshauptman oder Herr Landtsverweser / alsbald durch den Weißbotten stillzuschweigen oder nider zusitzen aufferlegen/ vndwo jemandts darin» vngchorsamb sein wurde/der/oder dieselben/sollen nach erkandtnüß der Herrn vnd Landtleuht / so alldagegenwertig seyn/ von stundan gestrafft werden. Es soll auch ein jeder jo klagt/ oder sein verantwortunA thuk/ ausserhalb deß Rings stehen/ doch soll einem jeden Landtman/ so an dem Ring sitzt/ zugeben sem/ daß er vor der Schrannen / neben vnd vor strnem Procurator vnnd Gewaltstrager/ stehen / stin notturfft fürbringen lassen/ oder selbst thun/ vnd alsdann sich wider nider se¬ tzen möge. Der Weißbott soll auch in allweg/ stin achtung darauffgeben/ daß der gemaine Mann/Diener oder Buben/ so vor der Schrannen selbst nit zu handle» haben / bey dem Ofen vnd neben der Thür/ sich enthalt Gerichts Ordnung, enthaltm/vn nicht zuvorderst vnter die Landtleuht/ohne allen scheuch sttzcv/nschzu der Schrannen dringen/ dardurch dieLandtleuht vnd andere partheyen / injhren Handlungen verhindert / das sie zu der Schrannen nit kommen/ noch mit jhren procuratoren/ von wegen der vmbstehenden / jhr norrurfst reden: noch Bericht geben können. zu deme jollen auch die procuratores oder jre Diener vnd Bu- ben/vmer den ^echten/nit alle Tisth / zu jhrem schreiben in der Stu¬ ben/ wre bjßhero besthehen/ einnemmen/ sondern jhr Gchreiberey da- Haimd verrichten / auffdas die Landtlcuht vndpartheyen/da sie die- selben zu dem vttterredLN/vnd anderer jhrer notturfft gebrauchen wöls lett/ daran durch sie nit verhindert werden. Vnd nachdem sich auch bißhero/allerleyvnordnungen vn Oon- fusiOncn, mit herauß nehmungdcrParthcyeN^Äa, vor Eerichtzu- getragen / also daß der Partheyen vnd procuratorn Diener / in die Schrannen gelossen/vnd diesilben selbst herauß genommen/auch ofst einer andern parthey Sachen/ mitgetragen/ aber billich hierin- nen ein mehrere ordrmng vttd auffsehen zuhaben/ vonnöhten/ so soll hinfüro kein parthey jre nicht selbst/sondern durch dengeschwor- nen Weißbotten/zu Gericht einlegen/vnd wider herauß nehmen/wo aber je der Weißbott nit zugleich verhandelt / alsdann mag sie selbst solche mir aller beschaidenheit emlegen/ vnd vom Gchrattttettschrei- ber herauß nehmen. Vnd soll hinfüro nit jederman/sonderlich dm Anaben/gleichsfals auch den Gewaltstragern/mit jren seytenWöh¬ ren/ rndie Schrannen zugehen/ keines wegs gestattet werden. Wre die Partheyen im Gericht/ nut dem für- kMmen befürdert werden sollen. Der zwei) vnd zwamtzlWc Arttckel. ^Achdcm auch bchhcro allerlei) vnordnuttq/Mltdcm ^Afürkommen bey Gericht erschmen / so soll der Herr Landts- Hauptman / oder Herr Landtsverweser / sampt denen Herren vnnd Beysitzern / in allweg dahin bedacht seyn / das ein gleichheit hierinn gehalten / vnd nicht einer für den andern / auß Gunst fürgezogen/ sonderlich aber / daß die Armen/ Geistlichen/ Wittfrawen / Jungk- frawen/ vnnd Puprllen/ auch Außländer/vnd jo weit von dannen/ vnd Deß Zürsterühurnbs Steyr vnd anff schwären Unkosten vnd zehrung allere ligen möffen/ vor dm Reichen/auch jo nahendt allhrcr gesessen bedacht vttd befürdert werden/ wie sie dann hierinn die beste beschaidenheit/ gegen mänig- klich/ fürnemblich aber/ nach gelegenheir eines jeden fürfallenden vir obligenden ehehassten/ zuhalten wissen werden. Es soll auchkünsstig/ niemandt/ wie bißherbesiheheN/ dem Gchrannenschreiber/daß er diser oder jener Pacthey Sachen/ lesen soll / zuzuschreym gestattet werden / sondern die parrheyen sollen jhre einlegen/ vnd alsdann der Heer Landtshauptman / oder Herr Land tsverwe ser/ sambt den Herrn Beysitzern/ was zuverlesen sey/ befehlen» Vom gütlichen ersuchen. Da drei) Md zwalnMste Arttekek. SD)Zewctl blWew bep denen Gcnchtcn/tm Brauch erhalten worden/daß ein jed er Klager den Beklagten/ vor der Rlag/ gütlich ersirchen: vnd abtrag der klagten Sachen/in der güte begeren müsscn wclches dann an jme selbst billichist/damit dardurch die muhtwilligen Rlagen vnter dcnLandtleuthen/souil müglich ist) Verhütet vnd abgestellt werden. Demnach soll es hinfüro noch also gehalten wcrden/nemblich/ daß ein jeder Rlager/den Beklagten/es sey vmb Erbschasst/Gewält/ oder andere dergleichen fürfallende Sachen/vor derRlag vmb ab- trag oder Vergleichung der begehrten anforderung/oder empfangnen schadens/ es sey nun Mündt: oder Schriffrlich/ kury/ vnd ohne son¬ dere grosse außführung/weiln es vnter andern/fürnemblich zuerhal- tung guter ainigkeit beschicht/ersuche: äusser solcher ecsuchung/mag der Antwozter dem Klager die Tag benennen / oder jhne der ant¬ wort entbrechen. Da aber einer solch gütlich ersrtchen/es betreffe gleich Gründt/ Böden / Briefs/ Sigl/ Gewalt/ Enrwehrungen/ oder andere Sa¬ chen/ wie dasselbige etwo begehrt vnd gefordert werden möchte/zu- laisien nit schuldig zustin vermaint / sonder sich dahin gegen dem er¬ suchenden thail erbeut vnd erklärt / zwischen dem Rechten / mit jhm« gütlich/ doch vnverbündtlich / aUß der Sachm reden vnd handle» zulassen/ Gerichts Ordnung, rs zulasten / st» solle der ersuchende thail/ solch erbietten anzuttehmcn/ vnd darauff der ersuchte/dasselb in einer kurtzenbestimpten zeitvnd in allweg vor angehung solches Rechtens / ins werck znrichten/ schul¬ dig siin / damit der ersuchende thail / nit muhtwillig aussgezogen werde/sonder wo die gütte nit statt hette/ sein ersten Tag in negsthal- tendenRechten klagen möchte/ wo aber der klagende thail/ solcher vomBeklagten angesttzter göttlicher Handlung nit statt thu»/sondern deren vnerwartet mit derRlag fortzufahren/sichvnterstehen wurde/ st» sollen demselben auff deß gegenthails anruffen/ nach gestalt der Sachen/ entweders die Tag abgenommen/ oder der Beklagte / für dasselbig mal/ derLlag entbrochen werden. Im fall aber einer / obgeseyter massen / amist gütlich ersucht oder erinnert worden/vndarauffkein Antwortgibt/odcr sich der güt¬ lichen Handlung erbeut/aber hernacher dasselbige nit ins werck rich¬ tet/ oder auch die einmal angestelte gütligkeit / vnuerfanglichen zer¬ schlüge/ so mag der ersuchende thail so dann / äusser ferrern ersuchen/ wol klagen. Bon vnterschtcd der Landt: Hoff: vnd Summari Rechten / bey der Schrannen. Der vier vnd zwamtziglsic Arttckck. man nun / mit denen vmerschtedlichenKla/ O^Lgen/auch bey denen ordenlichenGerichten wisse einzukommen/ vnd die jenigen Sachen so in das Landtrecht gehören/ nicht bey dem Hoff: oder Summari Recht/einmenge/oder entgegen dz jenige/was in das Hoff: vn Summari Recht gehört/nit bey dem Landtrecht am hengig mache/vnnd also dem Herrn Landtshauptman/oder Herrn Landtsverweser/Hierinn viel zeitvergebenlich auß den Händen nem- me/ solle hiemitdiser vnterschied gemacht / vnd erstlich in demLandt- recht/dise Sachen zu clecickrn seynso manzuTägen klagt/vttd die La¬ dungen vom Herrn Landtsverweser/ vnd dessen Gericht außgehen/ als da sein Sachen/st» Aigenrhumb vmb Gründt vnd Böden/Brieff vnd Sigl/ Erbfall/ Testamenta, üonationes, Inlurl'en, Verträgvnd alle andere LontraK, betreffen / vnd darüber nit Landtschadenbüm dige Instrumenta auffgericht worden. Im Hossrechten aber / sollen fürs ander/Venülirt werden/die jenigen Sachen/destwegen die FM u sorde- Deß Fürstenthurubs Steyr forderungen vom Herrn Landtshauptman außgehen / vnd offner vbersthickt werden/ vnd betreffen allerley Gewalt/ Attentats, lpolis, Irem was zuerhaltnng der posseß/in postestorio recupersnöLvelre- tinenä^, gehörig ist. In Gummari Rechten styrr zu clrciclirn, die Landtschadenböm dlge versthreibungen/vn Instrumenta, deren Oilationes durch Landts- hauptmannische Bestich/ erfolgen thun. Wre tm Landtrechten zu klagen sey. Der sünff vnd zwamtztgtstc Artickel. wollen von altM Herkommen/ daß em jederKla- O^ger/ nn Landtrechten/zu dreyen Tagen klagen / vnd aber der Antworter/ erst im dritten Rechten in Antwort erscheinen/vnd sie der Ordnung nach / gegen einander verfahren mögen/ stitemahlen aber/ solches zu mercklicher verlengerung deß Rechtens/vn der partheye» nachthail geraicht/ so solle hiemit der dritte Tag außgestelk/ vnd hin- stZro der Beklagte auff den andern Tag / zuantworten schuldig siin/ doch stehet einem jeden Antworter beuor / st er will / sich auff den er¬ sten Tag/ mit seiner Verantwortung/ gegen dem Rlager vor Gericht anzubieten/ vnd gegen shme zuverfahren/ vnd solle der Llager / stb chem statt zuthun schuldig sein. Von Ehren Händlen. Der sechs vnd ztpamtzigiste Artickel. Hs^Achdem weilandt Kayser Maximilian der Erste- S^Ahochlöblichister Gedachtnuß / als Herr vnnd Landtsfurst in Greyr/die Ehrenhandel/im Landtrechten zu Rechtfertigen zugelast stn hat st ist auch anjhme selbsten billich daß ein Landtman dem am dern/vmb alle Inmri Gachen/sie werden bloß zicht genennt/ oder nit/ allda int Rechten zu Recht stehe/ob aber einer vmb Ehrenhandel all¬ da zu Recht nit stehen wolte/ dem soll der Landtsfurst fürgesetzt vnd desthalben für jhne zuwaigern vnbenommen sein / doch das nit/wie vormahls beschehen/ außflucht vnd verlengerung / im Rechten ge¬ braucht werden solle. Von Gerichts Drdnung. 19 Von ObliMiomn vrrd VerschrMmgm / so beymLandMadenbundtauffs gericht werden. Der fibmvnd MMtzrWe Arttckel. SF^ZeLverl m dm GcltscWdtbrteffm gemamlgkkch/ der. gewöhnliche Landtschsdenbundt/ begriffen ist/darinn sich cm jedermitsein selbstGerichtenverbünden thm/ so mag ein jeglicher so dergleichen Schuldtbrieff hat/ darinnen der Schadenbundt nach lengs vergriffen ist/oder aber auffs kürtzist angezogerr/für den Herrn LandtshaupMan/ oder Herrn Landtsverweser kommen/ sich seiner Schulden, rnit fürbringen deß Schuldtbrieffs beklagen.Daranffs0ll nun er Herr Landtshauptman / oder Herr Landtsverweser / dem Schuldner zuschrciben/vnd befehlen/ den Rlagcr zwischen derselben ^eit / vnd deß nechstkommenden hechtens / vermög seines gegebnen Schuldtbrkffs zubezahlen/vndwoer das uit thete/ soll alsdann der Gläubiger ztunnechstenRechken/nach vermögen deß Anlehens/ den Hsuptßrmma/ Interesse/ vnd genombner schaden/ als viel er deren glaubwürdig beybringenmag/ zufridenLestelt/ vnd nach Rahtdee Herrn vnd Landtleuht / vermög vnd iohalt seines Gchuldtbrieffs/ vergnüegt werden. . Gleichermassen soll es mit allen andern Geltschuldsverschreb düngen /Vertrag vnd dergleichen Oontra^, sie haben jhren Vrspruttg woher sie wollen/ da sie anderst bguläirtcrichtige Schulden worden/ vnd der Schadenbundt darin» begriffen / gehalten/ vnd damit al¬ lerdings wie oben verstanden/ verfahren werden. Im fall aber dieselbige noch nit zu richtigen li'quiöirten Schub dettworden/oder sie gleichwol richtig warenvnd der Gegenthaü wi¬ der ein solcheSchuldtverschreibung oder Vertrag/ sobeymLandtä sthadenbundt auffgericht/gegründeeinredenfürzubringen hette dar-. durcher der bezahlung/odervollziehuttgdesselben/Rechtlichen entge¬ hen vnd enthabt merden mochte/auch denstlbenSchuldtbrieff/VerF trag oder zugeleben / billich nit schuldig zustin vermainte/jo mag er solches alsdann zu dem vorangezognen Landtrechten für Ge¬ richt bringeN/darüberauch dz Gericht zuerkennen schuldigsiin. Aber frembde eintrag / so den Schuldtbrieff/ Vertrag oder L-omraH, nie D arrgehen/ DeMrstenHumbs Steyr Mtgehen/ noch demselben anhengig st^n/ sondern nur andere anspra- chen betreffen cheten/ die sollen allda mit Nichten einzubrmgen gestat- trt/ noch daranff gerichtet werden. Vnd soll dem Beklagten/aimge Appellation nit zugelassen/ttoch auch der Klager von der mehrer» Obrigkeit weder mir Schüben/ noch inanderweg/zuverlengerungdeßRechtens/auffgezoge werden. Es wäre dann sach/das jemandt von gemainenVarterlandts nutzen wegen/gebraucht wär/vn derohalben seinen Rechten weder Persön¬ lich / noch durch einen Gewalthaber abwarten köndte/ alsdann dec Obrigkeit benor stehen solle/nach billichen Dingen/einem solchen hüff zuerzaigen. Aber dec Kläger da er will / mag er für die mehrere Obrigkeit Appellen, in ansehung er sich seines Rechtens nit / sonder allein dec beklagte in seiner Verschreibung durch den Schadenbundt/begeben. was dann die jenigeN Geltschuldtbrieff/oder andere Verschrei¬ bungen/so über LontrsK vnd dergleichen anffgericht worden/ darin» der Landtschadenbundt nit stünde/ anbelangr/die sollen nach dem gc- rnainenLsndtsbrauch/ im Landtrechten/z» Tagen geklagt werden. Form deß LandtschadmdundtS. Der acht vnd zwamßWe Artickek. A^Hetm aber tch oder »lerne Erbens solches nit/ daß ^V gemelter oder seine Erben / schaden nehmen / wie derselb genandt möcht werden / keinen außgenommen / darumben jhnen oder shren Gcheinbotten/ Gewalt: vnnd Befelchshaber schlechten Worten / ohne alles Rechtliches darbringen /vnberechtent/ geglaubt werden jolre.Deirselben allen vnd jeden/sambt der Hauptsumma vrrd Interesse / sollen sie haben/ suchen vnd bekommen/ auff allen vnsern Erb/Haab vnd Gütern/ligenden vnd fahrenden/wie die genennt/vn wo sie inner: oder äusser Landts gelegen seyn/nichts außgeschlosserr / davon soll sie der Landtsfürst/ oder desselben nachgesiyte Obrigkeit/ Herr Landrshanptman/Hevr Landtsverweser/vnd sbnst ein jedes Ge- richt/darunder solch vnser Güter gelegen vnd betretten werden/ auff jhr erstes anbringen/ohne alles berechten/zu jhren völligen benüegen/ gäntzlichen zahl: Hab: vnnd Vnklaghafst machen / darwider vns durchauß nichts schutzen/schecmenbefteyen/nochfurtragen soll/ kein < - Geijb- 7 Gerichts Ordnung. ro Geistlichnoch Weltlich Recht/Privilegien/Begnadttttgey/Landtsge- brauch / nochsechtes anders / wie das alles immer erdacht cherden möcht/dann ich mich für mich/vnd all meine Erben/derer aller vnd jeder/hie mit wissentlich in Lrafft dißBrieffs/verzigen vnd begeben habe. Alles Trewlich / Erbar vnd ohne Gefährde / doch soll solcher Gchadenbundt mehrers nit/als von alters Herkommen/würcken. Wte rm Hoffrechtcn auff gs» - ' schcchnc Lntwchiungen/ < - zuklagrn. Der neun vnd zrvalntzlglstc Arttckck, jcmandt seiner Gründe / Böden oder anderer auß keinem vorsetzlichem muhtwillen beschehett/ allzuhoch aussmuyen vnd anziehen/vnd eben jo hoch A-lumirn/als ge¬ gen einem Henn vnnd Landtman selbst r also das manicheö gantzes vermögen/ allein zu bezahlung deß Gewalts/ sich nit erstrecken thut/ welches nit allein/ garVnnachtbarlich/ sondern auch Vttchristlich/ vnd vnbillich ist« Distm fürzukommen/ ist für rahtsamb geacht / wann ein HerL vnd Landtman seinem Pfleger/ Diener oder Vnterthan/so einen Ge¬ walt geübt hat/ auffdeß andern begehren stellen thut/ sbll es hinfüro bey desselben willen nit stehen/ wie er den gestellten Diener oderVn- terthan / straffen / vnnd den Gewalt »Mmun wolle / sondern soll verbunden stin / (es se^ dann jach daß es gütlich / ohne eines oderk deß andern thails / sonderbare beschwarung/ vertragen wurde /) an¬ dere Herrn vnnd Landtleyht/ oder doch ehrliche Bidermanner/ jo nahendt alldort gesessen/doch daß dieselben VNpartheyisch/ vnd vm verdächtig styen/ zuberuffen vnd erkennen zulassen/ was der Verbre¬ cher zu straff verfallen sty. Mas dann durch solche Mitkelsleuht er- kenntwürdet/be^ demesoll es/ohnealles appcllr'cren, dingen/ödev weitek fürbrittgen/verbleiben / vnd der Verbrecher der erkandtnuß nachzukommen schuldig sein / jedoch da ein solcher dem bclaidigten/ zum abtrag gestellter Diener oder Vnterthan/ sich alsbald gütlich/ der gebür nach / zuvergleichen/ anerbieten vnd einstellen wurde / der belaidigte aber / solch ftin erbieten nicht annemmen/jondern stin be- gehrn gar zu hoch spannen wolte / vnnd auff solchen weg/nicht der Diener / sonder der / deMe der Gewalt beschehett / zu etsetzttng deß Vnpartheyischen Gerichts/ vnd desselben Vnkostett vrsachgebe/ so solle es alsdantt beydenenVtrparthe^ischenRichtern siehen/vnd jrer cülcretion vnd erkandtnuß haimb gesetzt werden/welcherthailvttter den Ut, ganten billich in angezognen Vnkostett/ vnd in die Kxpens zu- erkennen/ oder ledig dauon zusprechett fey^ Es sollen auch dergleichen Gewalt / rveün sieofftvnverhofft/ Vn nicht souil fürsttzlich/als auß nicht genuegsamb habenden bericht/ von denen Dienern oder Vnterthanen beschehett / nicht hoch als gegen denLandtleuthen ^liüm'rt, sondern nach billichett Dingen / vn D iij lN Deß Msteirthumbs Steyr in erwogung aller vmbsiände/vermittelt werden. Mie dan auch kein Ehrlicher Mann/als Burger/ Schaffer/Pfleger / -der andere Die¬ ner/ es seyen danndie Verbrechen so groß/ daß sie auch solcher straff billichen währt wären/sollen LsreerNt oder in Gefängknuß geworf- sen/ sondern in allweg rel^eclus l?crson3rum oblLrul'rt werden. Wann aber/ durch einen Bestandtman/ jemanden ein Gewalt rrwisen wurdet/ so sott derselbeBestandtman/ darumben gütlichen dahin ersucht werden/ innerhalb vierzehen Tagensich zuerklären/ ob er für sich selbst/ oder aber der Aigenthumber/deßBestandtguts/ sol¬ chen Gewalt zuversprechcn habe/ beschicht nun solche crklärung/ auff deß Bestandtmans aigne Person / jo solle derselbe bey seiner ordenli- chen inli2n2 darumben klagt/im widrigen/ vnd da er sich entschuldig get/vnd das solchen Gewalt der Aigenthmnber zuverssrechen habe / steh erklärt / so solle alsdann derselbe darumben gütlich ersucht / auch darnach beklagt werden. Im fall aber der Bestandtman/auffberür- tes gütlich ersuchen / in den besiimbten vierzehenTagen / gar nit ant¬ worten/ noch sich erklären wurde / solle es alsdann dahin verstanden werden/ daß er für sein Person wegen deß Gcwalts red / vnd ant¬ wort zugeben/ vnd zurecht zustehen schuldig seye. Von Abstellung der vnMchen Gc. wcklt/ vnd Entwthningcn. Der ain vnd drepsstgiste Artickck. ' ^^Amitabcr dtevnbcfuegtcn/vnvnblllkchcn Getvält O^Hvttttd Entwehruttgen/ welche sich je lenger je mehr/vnter den Landtleuthen/vnd andern pactheyen/ zutragerr/vnd einreiffen wol¬ len/ vmb souil desto mehr vcrhüet/ gewehrt / vnd abgcstettt / auch so- ml möglich/gute ruhe/fried/vnd ainigkeit erhalten/vnd aller vnraht/ haß vird schwirigkeit/ so darauß erwachstn/ vermitten werde/ dem¬ nach sott gegen einem jeden Herrn vnd Landtman / welcher seines ge¬ übten Gewalts vnbefuegt befunden / vnd mit erkandtnuß der Herrn vn Landtleuht/dcm Beklagten in abtrag erkennt würdet/durchs Ge¬ richt mit der Tax / ernstlich vnd nottücfttigklich/ ohne alle Verscho¬ nung/verfahror wcrden/also daß er nit attein/dem belaidigten/vinb solchen ecwißnen Gewalt/ nach gelegenheit desselben/ ernstlich vnd andern zum Exempel / daß dann zu billicher vnd vemünfftiger er- . kandt- Gerichts Ordnung. ' -er kandtttttß der Herrn vnd Landtlcuht/stehen söllettemblichendenwe.- mgisten vmb so. st. ivO. st. vnd mehr/alles nach gelegeiiheit deßGe- walts/sonder auch die ausferloffcn kxpcns vnd Unkosten/ nach Ge- kichtsmasfigung / zubezahlen schuldig sein solle. Vnd zu noch mehrer abstellung/ solcher vnbefuegten Gewalt vnd Pfandtungen/ ist insonderheit bedacht worden/woferr das Ge- richt befindet/ daßjemandt ein wissentlichen fraventlichen Gewalt - vnd Pfandtung begangen / daß derselb noch vber alle hieobange- zaigte Taxierung deß Gewalts vnd eingelegten Vnkostens / welcher der erhaltenden Parthey emgehet/noch darzu/nach gelegenheitdeß erwißnen Gewalts/mit erkandtNüßder Herrn vnd Landtleuht / aufs das geringist per loo.Ducatengesteafft/vnd solche straffzum gemaü treu wesen/als den Landtgebawerr/mit deß Herrn vnd Landtsfurstert vorwiffen/airgelegt stellen werden. lVelcher aber die erkandte straff/ äuß vnvermögen nie zuerlegenchat / der solle ein zeitlang auff dee Hauptmanschafft/ in der straffenchalten werden. Glcichetmassen/solls gcM'dettjenlgefi/soMl't vnnohtwendiger vnbefucgter Rlage befunden vnd vbcrwunden/gehalten/vnd dersel¬ ben in Tarierung derLxpen?, Mich sirwenig verschont sonder ernst¬ lich verfahren werden/ damit solch rmihtwillig Klagen / auch sourl möglich verhüet/ vnd das Recht dardurch abgekuryt werde. Von Mattonm zu dm LandtHaupt- - mannischen Verhören. Der zwei) vnd drepffrgrste Artrckck. woln brßhero bep der LandtshauptmanscöaffL gebrauchig gewest/ daß wann der beklagte auffdie erste ettan'- on , zu der angestcütcn Tagsatzung/ Nit erschinen / derselbig allein in die p^rticnlar expcns erkenntworden / solches aber so wol zu aufftug deß Rechtens/als deß Rlagenderr thails nachthail geraichet/so solle hinfuro dise p^ricular exp^nZ allerdings auffgehöbt/vnd die erste čr¬ tano pro pcrcmptori'a gehalten / auch die partheyen darüber/ nach Ordnung Rechtens/ zvverfahren schuldig scyn. Deß Fürstlnthumks Steyr Don Ladung vnd Fürforderungm/ indieLandtschrannen. Der drep vnd drepssigiste Arttckek. sollen die Ladung vnnd Fürforderungen / so im ^^Landtr vnd Hossrechten außgehen/ auffskürtzist/ vnd lauter/ ohne allen vberfluß gestellt/auch darinnen nicht mehr dan ein Haupt-, fach begriffen werden/ damit sich der Beklagte mit seiner verantwor- tung/desto stattlicher ckli benrn vn gefast machen möge. Es soll auch keinem thail/ ainige newerung/ so zum Handel oder Ixlag nit dienst- lrch/ in denMrrragen einzubringen/ vnd einzumischen gestattet/oder darauff gericht werden. Doch das vermelden/von einer Hauptfach allein/also zuverstehen/ was einer Klag anhengig / das dasselb auch alles für ein Hauptfach verstanden werde/Alsodas vmb Ecbschaff- ten/ vnd dergleichen VniuersalKhrgen/der Klager nicht schuldig fty/ vmb ein jedes Stuck/ ein sondere Klag zustellen/ sondern solche Vm- uerürl Klagen/ in einer aiyigen Ladung eittgebracht werden mögen. Von Erklärung der La- düngen. Der Plervnddrcpssiglsie Arttckek. aber jemändt m fcmcm Fürtrag mehr etnkrüge/ ^S dann er in der Ladung oder Mrforderung gesetzt hette/ das soll nicht anderst beschehen/dann zu erleuterung der Sachen/vttd so- ml der Klag / in der Ladung oder Fürforderung begriffen/dienstlich sein mag / vnd die notturfft erfordert/ also das niemandt in der auß- führung der vmbständt vnd Llrcumüanr deß Handels/ so keine ande¬ re Hauptfach geben / einzubringen verbotteN sein solle. Wo aber die Klag vnLadung /so weitleuffrg/ auch mehr dann vmb einHauptsach/ der ein jede ein sondere Verantwortung an jhr trueg/gestellt/vnd daß der Klager in der erleutterung enger einzuziehett/ vnd das was der Buchstab vermag/ eins thails außstellen/vnd allein als viel jhme ge- fällig/zu der Höbon verstanden haben wolt/das soll nicht gestatt/sott- dern demselben mögen die Klagen gesellt werden. Gerichts OMlin-. Das vnter Acht» Pftttldtkein Ladung zubewilligen. Der Fünffvnd drepssrgrsteArttckcl. soll hmfürokeinLadlmq/vmbSachen/dicvnter ^^zehen Pfhndt wehrt ist/ mehr außgehen/ sondern diestlben sol¬ len vor dem Herrn Landtshauptman / oder Herrn Landtsverweser/ äusser Rechtens / gütlich ersucht / vnd in beysein etlicher Vnparthey- Lscher Herrn vttdLandtleuht / außgetragenwerden / wo aber einer vermaint/das enr solche Rlag/ mehr als zehen pfundt wehrt / stehet es bey deß Herrn Landtshauptmans/oder Herrn Landtsverwesers/ -nd Beysitzer erkandtnuß / ob solche Rlag zehen Pfundt wehrt oder vit/ Vttd ob die Ladung billich darüber außgehen soll oder nit. In Hoffrechten/das Mgmthumb vtt rinznmischen. Der sechs vnd dreyfftglsie Artlckck. M^Achdem aber lnßbcro;n mehrmahlmfürkommm/ <^Adaß die peocuratores im Hoffrechten / neben den Gewalten vn Entwehrungen indettRlagen/das Aigenthumb eingemengt/welches doch dem Hoffrechten vnd altem Herkommen zuwider/ so sotten nun hinfüro die partheyen/vnd deroselben procuratores dahin bedacht ftyn/ daß sie in stellung jhrer Rlagen / im Hoffrechten / das Aigen- thumb / oder andere Handlungen/ so kein Gewaltssachen / oder Post seß betrifft/vnd daher zu rechtfertigen nicht gebüren/mit Nichten ein- mengen / sondern allein was dem klagten Gewalt vnd Entwehrung anhengig/ darinnen anziehen/vnd also das Hoffrecht/ von Landts- rechten/ souil möglich / vnterschaiden. Vnd welcher im Hoffrechten / durch erkandtnuß/ emBehöb- Nuß erlangt/vnd diesilbRlag vnd Behöbnuß/ein Entwehrung eines ligenden Guts betrifft/ sdsoll demRlager/ oder desselben Gewalts- träger / auffsein anrueffen/ alsbaldt in denselben wehrenden Hoff- rechten/darin» solcheDchöbnuß erkennt worden/der Meißbott ver¬ schafft werden / dasselb entwehrte ligende Stuck oder Gut / als weit sich die Lehöbnuß erstreckt/ durch den Ansatz widerumb in sem Post Deß FüMMhumbs Sttvr stß vnd Gewehr einzuantworten / alsdann soll Rlager zu den nech- sten Rechten / fern L^pens vnd was er für schaden/deß entwehrten Guts halber genommen / lpecikcirc einlegen/ darüber dann die Tax durch das Gericht/ nach Schrannengchrauch/ vnd altem Herkom¬ men/ fürgenommen / vnd die bezahlung/wie in demArtickel der Lx- pens halber/angezogen/ verschafft werden« welche Behöbnuß aber / nicht Entwehrung/ oder Entsetzung ligender Gründr vnd Güter / sonder fraventliche Eingriffvnd Ge¬ walt/die einem Landtman auff seinen Gründen / vermessenlich zUge- fuegt werden/oder daß einer dem andern/ etwas ab seinen Gründe^ gewaltigklich hurwegk nimbt/oder nehmen last/ belangen / darüber/ vnd in denselben Fallen/soll es hinfüro also gehalten werden/ nenrk« liehen/wann ein Rlagcr zu einer solchen Behöbnuß kommen ist/ sti soll er zürn nächsten darnach folgenden Rechten / diesilb Behöbnuß/ samptstiner Lxpensvnd was er vmb abtrag vnd schaden begehrt / vntcrschidlich verzeichnet fürbrrngen / darauff dann die Taxierung/wie obvermeldt/durch das Gericht fäcgenommett/ vnd darüber was Hoffrechts Recht ist/ gehandlet werden soll. Doch solle dem Beklagten bevor stehen / wann jemandes im Hoffrechten ein Behöbnuß wider jhme erlangt / ob er alsbaldt in selben wehrenden Rechten/ in die Taxierung der Kxpens, zy verhüt tvng mehrers Vnkostens / verwilligen wölle/darauff dann der Rlar ger anffdie ^xpen§ zuverfahren schuldig sein solle. Da sich aber der Beklagte erbeut / die Taxierte kxpms von stundan zu Gericht zuerlegen / oder aber dem Rlager stracks zube- zahlen/sö soll er sich derselben keines wegs verwidern/sondern sie ans zunemmen schuldig siin. Die Gcwält so auff einmal geschehen, auffrimnal zuklagen. Der flbm vnd drepssigiste Artickek. MAchdcm auch vorhin/sonderlich rmHoffrechten/al. vnoidnungen mit dm vl-rrflüssig-nLlagenfückommml »ls da cmer dem aodern/Rsß/Vchsin/wagm vnd anders gmstncnl daß Gerichts Ordnung. 24 daß dersclb vmb die Roß/ den Wagen / Netten vn dergleichen was darzu gehört/ vmb jedes vurerschidlich klagen müssen/ so doch solche vehmung auff einmahl vnd miteinander beschehcn. Dieweil dann durch solche vielfältige Nlagen/das Gericht auch nur vmb souil mehr vnnohtwendiger weiß behölliget würdet / so sollen hinfäro derglei¬ chen vnnohtwendige Klagen nicht gestatt / sondern es mag ein jeder solchen Gewalt/der sich auffeinmahl/ zu einer Stundt/in einem Tag/ vnd einem Ort begeben / oder auch in vnterschidlichen Tagen besches hen/ jedoch von einer Sach herrüret/ distn soll man für ein Sach verstehen/vnd in ein Klag einstellen/ darüber dann was Hoffrechts Recht ist/ gehandlet/ vnd fürnemblich was zu Abstellung dergleichen muhrwilligen Gewalt / vnnd förderlichen außtrag deß Rechtens/ dienst: vndfürtraglich sein kan/ vnd mag / fürgenommen/vnd alle vcrlängertlche anffzüg abgestclr werden» Wie dleHermPrXsaten/sambt jhrenCapttuln oder Konuent/auch Gerhaben vnd Zechpröbst/wie auch ander re Kommunen/Ztem die von Stätt vnd 7 ^)?ürckten/ (rclpeciu der Landgü¬ ter) klagen/vnd beklagt werden mögen. Der acht vnd dreysstgtsieArttM M7!d dieweil auchbWero gcbräuchigqcweft/darein ^^jeder Herr Prälat/ auch stinLouuent oder Tapitel/Gerhaben vnd zechleuht/ jeder insonderheit / vnd vnterschidliche Klagen/vnd besondere GerichtszLugbricffdarauff/ haben müssen.Darauß dann ctlich viel Gerichts zeugbrieff / so es doch nur ein Hauptsach ist / er¬ wachsen/ so soll solches fürter auch abgestelt / vnd nun hinfüro em je¬ der Herr Prälat/ auch sein Lonuent oder Lapitel / Gerhaben/ vnnd zechleuht/nicht vnterschidlich/soNdertt auff einmal miteinander Kla¬ gen / vnd nicht mehr dann ein Gerichts zeugbrieff darauff zunem- Men schuldig sein. Gleichsfals Mögen die Gerhaben / es sein ihr einer oder mehr/ samentlich / vnd nicht jeder seines thails fürgenommen / doch in der Ladung beneNnt werden / alsdann stehet in der Gerhaben / so mehr als emer/würen gelegenheit/ob sie alle Persönlich/oder nur einer auß ihnen/ Deß MrsteckhkMbsSttyr jhttm/ zur verantwormng erscheinen wollen/ so Men dieaußbleibM den demEomparier: oder erscheinenden/ einen Gewalt an das Ge> richt/zustellen/ daß jhr will vnd mainung seye/ damit derselbe Veror- dente dem Rechten/ zugewmn -der Verlust vorsein mög/VNdob Ner- stlb v-rendnng deß Rechtens / mit Todt abgieng / oder Msten aüP ehchasften nie erscheinen köndte/ mögen die andern GerhabeN/ ei¬ ner-der mehr auß ihnen/oberzchlter gestalt/ erscheinenvnd die not- trrrffr im Rechten händlen. Alsh auch / im fall die GerhabeN / Klä¬ ger sein wurden/s- mag auch das Recht / durch ein -der mehr Ger/ haben / -b sie wollen wie vorgedacht/ ersucht vnd vollsichrt werden. Do ch wann die Pupillen nach/erlangter vogtbarkeit/ gegen HrenGerhaben waszuklagen HGen/sö sollen sie Nichtalle samentlich/ dem Rechten beyzuwohnen schuldig.se.yn/ s-irder wol ernemanß jnen vollmächtigen Gewalt geben mögen. Gleicher gestalt vnnd maß/ soll es auch der Herrn Pr-elatkn/ zechleuht vnd zechpröbst / wie HLe-ben der Gerhabenchalber / ge- stelt/ gehalten werdcit/ allein ifi^Mt n-hr diEanffnacken der zech- leuht in der Ladung zMeschreiben/Mdern das Orkoder Ende/allda ste jhre Befelch vndAmbter habm/ anzuzeigen. Vnd dises alles/s-m derlich bey denen Apensen ln acht zummmen. Von Gcgmklageü.^ B DernamvnddrMiMMckck, - Beklagt mag dm Klager/ vmb ander Sachen/ uran zu Gericht sirzt/wo aber ein Feyer- tag oder mehr dazwischen wären/ soll doch nur der Tag daran man das Gericht sitzt / darfür verstanden werden / vnd weil znuor beym iS. Artickel geordnet/ daß man euren Lag vmb den andern Hoff': vnd Landtrechts Sachen handlen soll / so soll der bcsihechne Berueff da es im Hoffrechten / biß altff nächsten HoffRechtsrag/ vltd also auch m Landtrechts Sachen / verstanden werden. Darnach mag ein je¬ der/ so fcrr der Antworter nit kombt in antwort/ vmb Behöbnuß am ruffen/ die soll jhme auch init Recht erthailt werden/wo aber ein Bes rueffergieirg/ vnd das Recht/ehe derstlb die obgerneltzcit erraicht hette / außgcstffen wolt werden / so soll eurem jeden zugeben sein/ ehe ft>lch Recht außgesissen würdet / denselben Berueff zu rechtfertigen? vnd vmb die Behöbnuß oder Entbrechung auzuruffcn/ die soll jhme auch mit Recht erfolgen. Doch soll das Gericht dahin bedacht sein/ wann das Recht nahendt am Ort/ vnd schier außgcjcssen wolt wer¬ den/ daß man die Berueff/ auffder partheyen anrueffcn / da sie jhL endtschafft obgehörter massett/vor außsrtzung deß Rechten / nicht er- xaichen möchten / nur dahin stelle/ daß der / deme geruffen wirdt/ weil das Gericht sitzt/ vor Gericht erscheine. Gleichermassen soll es ,nit den Entbröchungettalso gehalten werden / wo der Rlager nit verhanden ist/ allein daß die Wort/so auffdie Behöbnuß oder Ant¬ worter gestelt / auff die Entbröchung gewendt / vnd für den; Ant¬ worter dem Rlager / fein Rlag zuvolführen/ Muffen soll werden. , Voll srcpgcstclter Pcrsölllrcher crschemuug.' C ttj ' E Da- Dcß Fürsten thutnbs Steyr DttdreyvndvterMsteArttckck. L^Iewol vor drscm männrgklrch / im Landtrechterr/ E^in aigner Person vor Gericht zuccscheinen/ vnd dem Rechten beyzuwohnen verbunden gewestn/ jo jölle doch auß beweglichen vr- jachen/ hinfüro einem jeden frey stehen/vor allen Gerichten diß Für-- stenthumbs/ vnd in allen Rechten vnd Handlungen/ stinen Rechten entweders / in der Perjon abzuwarten / oder einen Gewaltstrager vnd procuratorn / an sein statt anzunehmen / denselben mit einem Gchnfftlichen Gewalt/ oder vor Gericht Mündtlichen zu Lonlch turrcn. Von Gwaltsamb dcr Pro-- ctlratorif. Der vrer vnd viertziglsicArtickc!. solle der ini nechsten Arttckel / bcrürte Gewalt ^8^0der OOnliltutlon eines procuratorn / gleich im anfang deß Kriegs: oder Rechtstritts/ neben der Ladnngs (Lopy/ oder erstell Antwortschrisst/ Gerichtlichen Erbracht/wie auch einjederGcwalt bey Gericht / für genuegstrmb angenommen werden / wann derselb mit formblichcn vnd gebrauchigen Llaustiln/ Inmassen die Gewalt seyn sollen/ gestelt/ vnd mir deß Principalu aigncr Haudt vnd Gigl/ oder da dern eines manglete/ mit einer zeugsfertigung / oder aber da der jenige so den Gewalt gibt/ selbst nir schreiben kan/ oder kein Ptttschafft hat/mitzweyer darzu erbettner ftrtigultg/fürgesehen ist. Im fall aber der Gewalt/zum thail gebröchlich erfunden wur^- de/doch ein Schein eines Gewalts/als wann in einer Mijsiff/ oder dergleichen/vngenuegsamer/ oder gar kein Gewalt fürkame / jo solle dekprocurarorbestalldt vnd vergreissungthun/ vnnd cl- rZtsLzui. ren vnd darmir zugelassen werden. Also daß er auss ein gewiße Zeit zu nechst angehenden Landtsrechten genuegsamen Gewalt fürbrin- grn wölk/vnd solle. Äuff daß aber die vnnsttstrfftigen verlcngerlichen clisputsno- mn, s. Gewalt halber vielmahlen zwsschc» de» Partheve» entste¬ hen/ vechük«»/ vnnd;u manniMchs besserer nachrichtmig / «m v»- , ? gefah,< Gerichts OrdnttM 28 gefährliche vttd vttvergreiffliche Formb eines Gewaltsambs fürge- schrieben siye/ Go ist für thuenlich ermesse!) worden / die hienachste- hendeF^orm/drsim Artickelanzuhengen vnd einzuverleiben/ nach des ren man sich in Außfertigung der Gewalt/ beyleuffig richtenmöge. VngefährlkcheFormb erncsSchnfft-- lrchcnGcwaltS. bekenne öffentlich mit dtstmVrlcff/vnd thue ^^khundtallermenniglich/demer fürkombt/ Nachdem sich vor Nr Gericht/zwischen mir alsRlagern (oder Beklagten) aines/vnd Nr ZUagern (oder Beklagten) anders thails/ vnnd Sachen halber/ ( hie ist die Substantz der Sacken / wie auch das Ort vnd der Richs tek/ vor deme die Rechtsübung schwebt / kärglich zuerzehlen vnd zus benennen) Rechtsfertigung erhalten / ich aber anderer meiner Ges schafft vnd redlicher vrsachen halber/ in aigner Person nicht erschei¬ nen/ oder solcher außwarren mag oder kan / also habe ich Nr N: m der allerbesten formb / maß / weiß vnnd gestalt / si> es nach ordnung der Rechten/ nach gewohnheit vn gebrauch bemeltes Gerichts (oder disis Fürstenthumbs Steyr ) am maisten Rrasst haben soll vnnd mag / zu meinem rechten vollmächtigen Anwalden vnd Gewaltstca- gern/ gesetzt vnd geordnet/vnd thue solches innr vnd mit Rrafft dits Brieffs/solche Sachen vnd Rcchtsfertigung/in meinem Namen vnd von meinet wegen/zuhandlen vn zuführen/Rlag vnd Antwort/Ein: vnd Widerred zuthun/zukörcn/ vnd fürzuwenden/ den Rrieg Rech¬ tens zubeftstigen / vom Gegentharl solches gleichsfals zugesihehen zubegehren / auch mich vnd meine Sachen / vnd Gerechtigkeit zum besten zuvertretten vnd zuhandlen/vnd einem jeden zimblichen / vnd der Landtsordnung gemässen Aidt/vnd was jhme von meinet wegen im Rechten auffcrlegt wirdt/in mein Geel auch sonsten vom Wider- thaü begehrenzuschwaren/ dieAidtzuücferiren, vnnd zu rch^iren, Artickel zuübergeben/ dieselben ob noht sein wirdt / mit Zeugen vnd andern Urkunden zu beweisen/auch wider seine geführte zeugen Per¬ sonen vnd Aujlag ZU exc.iptrcn, Probation vnd im^ubnation Schrifft zuübergeben/ auch simsten alle notturfft vnd gegenwehr/ in welcher gestalt die genandt werden mag/ zuüben vnd außzuführen / im Recht zubesihliesten/ beyr vttd endt Hrthel zubitten/ die anzuhoren/ arrzu- nchmeir/ Lxecution- Ansitz/ weißbotten/ Gerichtszeug: vnnd . E iiij Scherim Deß MtMrchumbö Steyr Schermbrieffzubegehren/oder von ergangncrVrthel zudnrgcrt vi:d zu ^ppclliren, ^potiolos zufordern/ jblche Hppclkitrou auffzurich- ten/ an die mehrer Obrigkeit zubringen/wie sicb gebürt/ zuuolführen/- kxj)en8 vndIntereffc/ sambt andern Gerichts Rosien/ernzulcgen/vn zuTaxiren zubitten die Taxierten mit dem Aidt da dasvonnörhcn, in meine Seelzubetewcr» / auch da er der Sachen nit selbst abwartcn köndte / einen oder mehr afftcr Anwalt/an seine statt / zu 5ubsn tu >rcn vnd zusetzen/ den gegebnen Gewalt/gar oder zum thaü, auffjhn oder sie zuwenden/dieselben nachgesetzten Anwalt zu rcuoc>r^n,vn solchen Gewalt widerumb an sich zunemmen / jo offt es die notturfft erfor¬ dert vnd jhne gut bedunckt/ auch jonsten alles v»d jedes in drscr Sa¬ chen zuhandlcn/ zuthun vnd fürzunehmen/ daß sich nach gestalt der Sachen vnd im Rechte» gebürt/vird ichselbsicn/so ich zu jederzeit zu ¬ gegen ware/thun jolte, könde oder möchte / vnd was disir obgcmclte mein Gewaltstragcr / oder jein vnnd dersilbc» subünuii-tc Anwalt / hierinnen thun/ handle»vnd fücnemmen/ das alles joll siin/ vnd ist mein guter Will vnd angenehme Mainung/ Gerede vrrd verspriche auch bey meinen, trawen vnd glauben/ solches alles/ stat/ vest/ vnd vnverbrüchlich zuhalten/ vnd sonderlichen deß Lasis / so marr nennet zu Latein clc 53N8Ü3n60i 6c juchcio Mi, 6c juüicatum tolui znenthöben/ wie recht vnd gewohnheit ist/vnd ob es Sach wäre/ daß der vielge, melte mein Gewaltstragcr / oder seine lubüituirtc Anwälte/ ainigen weitern oder mehrer» Gewalt/dann hierinnen begriffen/»ottürfftig sei» wurden/wie vollkommen der sei» solle/ den will ich jetzt alsdann/ vnd alsdann a» jerzo / als ob dex mit besonder» außgetruckten wor- ten/puncte» vn Tlauseln/ hiernrne» begriffen wäre/ hiemit auch voll- kommenlich zugestelt vnd gegeben haben / alles zu gewinn vnnd ver- lust/vnda!!e»Rechtett/jonder alle gefahrde/auch bey Verbindung deß gemainen LandtschadenLundts in Steyr/als ob dcrjelbig von Wort zu Wort hierinnen geschrieben stünde. Deß zu Vrkundt/ hab ich »rein Innsigl/ (Pettschafft) getruchtauffdisiirDrieff/ vnnd mit aigncr Handt vnterschriben/ Vergeben ist/ rc. Von Bcsiandt vnd L'auttou zum Rechtcu. Lcr fünff vnd vlmnWe Aitickck. H^Achdcntk stck auch je zuArum/ vnangcftssenePM jönen/ Gerichts Ordnung. 7 29 sotten/ vnd muhtwilligeRlager befinden/ welche etwann einen an¬ dern mit Recht vnbillich fürnemmen / vnnd wann sie hernacher im Rechten verlüstiget werden/der Antworter stin Vnkosien/versaumb- nuß/mühevnd arbeit/ in demedaß er muhtwilliger gefährlicher weiß vmbgesprengt worden/moß verlohren habenauß vrsachcn/daß er diesilben bey dem Rlager nit bekommen / oder dessen habhaft werden mag / Go wurdet hiemit geordnet / daß hinfüro ein jeder Rlager so im §andt nit angesessen / oder desselben Iun'8Ülc9l'on nit vn- terworffen ist/ ausf anruffen deß Antworters/ gebürlichen Bestände vnd Lautron, es stye nun mit Bürgschafft/ oder genuegsämen Dttter- pfandt / znm Rechten/ zuthun schuldig sein / daß er nit allein alles / so shme das Recht nehmen oder geben wärdet/vollziehcn/jondern auch da er verlüstiget werden solte/ dem Antworter/Rosien/vnd Scha¬ den/ nach Mässigung deßGerichts/ bezahlen vnd ablegen wolle. N)o aber einer mit dergleichen Bürgschafft oder pfandt / nir auffkommen köndte/ so soll er zum Bestandt / mit seinem 2iidt gelast ssn werden/ also daß er schwäre/ daß er nur solcher Bürgschafft oder pfandt vber angewendten möglichen fieis nit auffkonnnen können / vnd daß er allem dem nachgeleben/vnd eitt genüegen laisten wolle/ was jme auffden fall Verlusts/ mit Vrthel vnd Recht zuthun vnd zu- laisten/würdet ausferlegt werden/ Alles getrewlich vn vngefährlich. Hmwider vnd in gleichem / mag auch derRlager/ an den Be¬ klagten oder seinen Anwalt begehren/daß er jhme Lautioncm Lu6icic> tlttl vnd luclicatum solui, das ist Bestandt thun solle / dem Rechten außzuwarten/vn das jenige so erkennt würdet/außzurichten/welches auch also auffdeß Rlagers anruffen / der Beklagte zuthun sthuldig / VNdißfals die obgesttzte 5orm lurZmenti, mutatis mut3nälS, sbwol mit Bürgschaft oder Vnterpfandr/ als mit dem Aidtschwur/ von jhme demRlagerzulaistcn/gebraucht/vndderselben allein noch ferrerdiß inserirt werden soll/ daß der Beklagte/ fals er mit Bürgschaft oder Pfandt nit auffkommen köndte/seine Haabvn Güter vnterwehren- den Rechten gefährlicher weise/ nit vereuffern noch vergeben wolle. Ob jcmandt m Hangenden ReH * ttll absturbe. DeßFÜksicnchuinbs Steyr Der sechsvndvlertzlgrsteArttckcl. der Klager/Anttvorter/odcr sie barde/ oder aber ^Zder Principa!» Vberhaber/ in Hangenden Rechten/ mit Todt abgangen / mag dannoch die eineparthey / jo noch im Leben blibe/ oder sre Erben/gegen deß abgestorbnenErben/auff d^e vor außgang- ne Gerichts zeugbriessvnd Absthidt / im Rechten verfahren / es seyen die Tag klagt/ Haupt Vrthel/oder erkandtnuß gangen/oder nit/ doch das solches deß abgestorbnen Erben / zuuor von Gericht auß zuge- schrieben vnd verkündet werde/wie von alters Herkommen/ zum fall aber deß abgeleibtenRlagers/oder beklagtens Hinderlassene vnwi- dersprechliche Erben / im wehrenden Rechten alsbaldt in die ferrere Verjährung/ohne vorangedeuteVerkündigung/ un Fußstapffendeß Rechtens einstehenoderfürkommenwolten/solle man dieselben als¬ baldt Gerichtlichen anzuhören/ vnd in Sachen was Recht ist/ zuer¬ kennen schuldig stur. Vnd nachdem sich aber ofst begibt / daß sich der abgestorbnen Parthey/Erb c »oder Guts niemandt ainiger Versprechung oderBe hat derstibJnnhaber / dardurch die Aigenthumbliche gewehr vnd pr^scr/ption, dem alten Herkommen vndLandtgebrauch nach/bülich ersessen/vrrd soll daraussdie verjähr rung allermassen / wie gegen den Schuldtbrieffen/ obvermelt/ ver¬ standen/ vnd darauff gericht werden. Don Weisungen vnd Gegen- weisunAcn. Der zwey vnd fürifftzWc Artrckck. NUAchdem auch kuMro tu führung der Weisungen/ S^allerlcy bcsthwärliche auffzüg / vnd Verlagerung deß Rech¬ tens/zu mehrmahlen furkommen/So sollen nun hinfuro die Weiß: vnnd Gegenweisungen miteinander geführt werden / Nemblicheri wann jemanden ein Weisung Zufuhren/aufferlegt würdet/ so soll der- selbvonstundan/ noch in wehrenden Rechten/ dadasVrtheloder Eckandtnuß ergangen/ seine Weiß Artikel stracks stellen / diestlben dem Gericht/vnd dann dem Gegenthail einhendigen/ -uff daß der- selb volgendts auch darauff seine Gegenweiß Artickel / noch in den¬ selben Rechten/ dem ergangnen Vrthel oder Erkandtnuß gemäß/ verfassen / vnd dauön auch dem Gericht vnd Gegenthail ein Ab- schüfst in gleichem laut verantworten möge / vnd alsdann soll dar¬ auff die behörung der zeugen / auff baider Thail eingelegte weiß- Artickel/ vnd eingebrachte zeugen vnd Zeugnuß / durch die georder¬ te Geschworne Lommissarien allhier/ oder anderer Orthen/ zu der partheyen gelegenheit vn gefallen/ mit einander/doch vnterschidlich/ auffjedes eingelegte Weiß Artickel beschehen/ Doch wo der Gegen¬ thail dermassen erhöbliche vrsachen furbrächte/ daß er in disen weh- vunden Rechten/ mit seiner Gegenweisung/ kürrze der zeit/ oder sonst anderer färfallendenEhchassten halber/ nit nottärfstiglich auffkom- ~ > F ij men Deß Fürstetithurrrbs Steyr men mochte/ st> soll er/wo anders dieselben vrsachen strr genyegsamh Vnd erhöblich befunden / alsdann in folgenden Rechten/mit solcher seiner Gegenweisung einzukommen/ zugelassen werden. Da aber einer oder der andern Parthey / zu ersparung deß vbrigen Vnkostens/ so die zeugen etwo gar weit von dannen gesessen/ vnd auffden Augenschein geführt werden müssen / die G eschwor- tie Commißarien nit darzu zugebrauchen/ gelegen siyn wolte / daß stehet zu jeder Parthey gelegenheit vnnd gefallen / so sollen etliche/ Kuffs wenigist drey Landtleuht / oder sonst andere Erbare taugliche Personen / deren sich die Partheyen miteinander vergleichen / vnd namhafft machen sollen/ so nahendt beyeinander gesessen/ vnd der (Zach am besten/ stattlichisten vnd fürderlichisten beywohnen/vnd darzu zubewegen seyn mögen/darzu geordnet/vn jnenaufferlegt wer¬ den/solche behörung der zeugen / auff der partheyen Unkosten/ für- derlich zuverrichten/ die auch darin» gebürlichenGehorsamb zulai- pen/ schuldig seyn sollen, weillen aber zu mehrmahlen bey Gericht fürkommen/ daß maniche parthey mir denLommissarien in behö- rung jhrer zeugen darumben daß sie dieselben nit zusammen bringen mögen/ lange zeit auffgezogenworden/vnd sich wol auch zugetragett/ daß der Gegenthail etwo mir sonderm fleis / allein zuverlengerung der Sachen / seines thails einen Lommissarien / so derselben Orten weit entsessen/ oder sonst auß Verhinderung seinerEhehafften/ dersel¬ ben Commission füeglich nit beywohnen können/ benennt/ damit nur solche Commission vmb souil desto lenger auffgezogen wurde/ So soll demnach das Gericht dahin bedacht seyn/ hierinnen keinemChail solch vnd dergleichen muhtwilligen auffzug vnd Verlagerung/zuge- statten/sondern daß sich die partheyen der Lommissarien so sie je da¬ rauff gehen wollen/ welche der Sachen am besten vnd förderlich!- sten/ wieobvermelt/ beywohnen mögen/auch nahendt beyeinandee gesessen / vergleichen/auch daneben bey denselben Commisiarien da¬ ran vnnd darob seyn / daß sie hierinnen gebürlichen Gehorsamb lai- sten / vnd ohne sonder hochbewegliche Ehehafften vnd vrsachen sich der Sachen mit Nichten verwidern/ oder sich entschuldigen / die ver- hörung der benennten zeugen/ mir Nichten auffziehen/ sondern souil möglich/ auffdeß Zeugenführers Vnkosien/ befürdern sollen. Es soll auch keinem Commissario so von den Partheyen vor Gericht benennt/andere Personen an sein statt/da er selbst mr darbey sei» ÄcrichtS Ordnung ;; fiitt können / zu behörung der zeugen / zu sulMtmren oder zuverord- nen/ zugelassen werden/ es seydann das kein thail darwider einge- redt/ sonder wilkürlich darein verwüligt hett. Vnd nachdem bißhero/durch weitschweiffige vnnohtwendige außführung vnd vbrige anzahl der Zeugen / vnd WeißArtickel / das Gericht nicht wenig beschwärdt worden/ Demnach sollen sich die partheyenvnd procuratores/alles vberflüffigenvttdienstlichen ein, führens in den WeißArtickel«/ zuvermeydung jhrer selbst/ vnd deß Gerichts vttttottürfftigenBehölligungen/gäntzlichen enthalten/avch sonderlich darauff bedacht styn/damit das Gericht/mit vnnohtwen- diger vbriger menig vnd anzahl der zeugen / fürnemblich der einfäl¬ tigen Bawren Personen/ so etwo die Sachen nit verstehen/auch wol vmb den Handel nicht wissen/ ( dardurch dann nur der Namen Got¬ tes/vmb sourl destomehr leichtfertig mißgebraucht/) versthonnt/son¬ dern die Sachen souil muglich / mit dem aller engisten eingezogen werde. Wo aber jemandt etwas mehrers/vnd dem ergangnen Drthel vnd Erkandtnuß zuwider / in seine WeißArtickel einbrächte / so soll doch darauff nicht gerichtet/ sondern für ein nullüctim Gericht ge¬ achtet werden. Es sollen aber diepartheyen der Weiß: vnd GegenweißAr- ticke! auch zeugen Personen halber/ sich der abführung / der Weiß: vnd Gegenweisüngen zuvergleichen/ vnd dieselb dem Gericht fürzu- brrngen/oder da sie sich selbst nit vergleichen können/ darüber alsbald erkennen zulasten schuldig styn/ damit die prob: vnnd impuAnation Schrifften/nit so weitleüffig cl-sputirt, die zur Hauptsachen vndienst- liche WeißArtickel außgestelt/ die zeugen nicht vergeblich beaidiget / das Gericht dardurch Öonkuncl-rt, vnd wegen der procurztorn vn- nohtwendigen üisputirens von der Hauptfach/vn denen darzu gehö¬ rigen nohtwendigenArtickeln abgeführt/Inmassen auch auffdie von dem Herrn vnd Landtsfürsten/ oder der Nr O: Regierung erlangte Schub vnd Erstreckung/ dauon dem Gegenthail außgeführt wur¬ de/ daß per male narratä, oder mit dergleichen vngegkündten fürge- ben / solcher Schub oder Erstreckung geworben/ vnd erlangt wäre worden/ Darüber was billich vnd Recht/auffbemeltes Gegenthails Verfechtung / gehandlet vnd erkennt werden solle. ' ' Füj Wann Dcß Mrstmthumbs Steyr Wann es daun zu bchörung der zeugen kombt / soll durch den verordenten zeugsLommissarium/ einem jeden fürgestelten zeugen/ Aidts von den Partheyen nit erlassen / die hienach geschribne Aidrspflicht oder Form/vor vechörung vleissig vnd notturfftigklich fürgehalren/ eingebildet/ vnd nach gelegenheit seiner Person vnd We- sens/ desslben/wie auch dcß Mainaidrs gebürlichen vermahnet vnd erinnert werden/was ec nemblichen jhme selbst vnd andern/so er dir warhcir anzaigt / gutes vnd nützliches schaffe / Entgegen aber/vnd wann erdengrundtdeßjenigen / darumben er befragt würdet / ge¬ fährlichen verschweiget / vnd erzehlet/ mit derselben seiner falschen vngerechten Außsag den Richter vnd Besitzer zu einem vngerechten Drthel bewege vnd verbinde / drepartheyen / mit Vngerechtigkeit bekriege / vnnd zuvorderist Gott den Allmechtigen damit sthwärli- chen delaidige/vnd erzürne / auch sein Gewissen vnd Seelen Selig¬ keit beschwere / vnd in gefahr setze/ wie nit weniger gegen der Welt verleimbt vnd vndüchrig mache / vnd zu dem allen als ein Mainaidi- ger am Leib gestrafft werde / wie sich dann die Zeugs Lommissarien/ m dem/vnd andern/als getrewe vnd geschworne Diener/gebürlichen vnd vnverweißlichen / vermög gelaisten Aidtspstichr / zuverhalten wissen werden. Nachderne aber/ bißhero in Eraminiecuttg der Zeugen/ aller- handt vnordnlmgen/ sonderlich in deme verspürt worden/ daß diesel- bige gemainigklichen nur perpausch / vnnd nit auffjede vmbständt der Geschicht/ der verfasten WeißArtickel oder Fragstücken / noch auch vber die vrsachen jhres wissens / absonderlich / vnd wie sichs ge¬ bürt/ befragt werden / solchem nach/ solle hiemit den Zeugs Lommis- sarien alles ernsts aufferlegt styn/ die Gezeugen alles vleis vnd vmb- ständigklich auff die bey Gericht einkomne/ vnd jhme Lommissario angchendigte WeißArtickel/vmb jhr wahres wissen / vnd vnwissen- heit der fürgehaltnen Fragstuck/ oderWeißArtickel zubesprachen/ dassclbig kürtzlichen nut Ja oder Nein beantworten zulassen/vn sollen sö dann von denzeugen die vrsachen jres wissens/mit denen gezimen- den vn zu der Sachen dienstlichen oder nohtwendigenvmbständett/ doch ohne amige bctroung oder verweiß/erforschen/Jtem daeinAr- tickc! oder Fragsiuck were/so vnterschidlicheGesthichtenvnd Vmb- stände in sich begriffe / mit gutem vnterricht deß Verstandts dessel¬ ben/ deutlichen befragen/ auch die dacauff gegebne Antwort vnnd Außsag / souil immer möglich / mir eben den Worten die der zeug selbst Gerichts Ordnung. ;4 selbst geredt/ beschreiben/vttd dieselbige in kein Weeg ferrner in parrsth vnd Überhaupt einbringen/ auch endlichen allen den stets fürkehren/ si> die Repreftntierung deß hoch Richterlichen Ambts / welches die Lommissaridiß Orts vertretten vnd verwalten / zu sambt der Sachen Wichtigkeit vnd die grosse Verantwortung/ jo sie ihnen auff- laden/erfordern thut. Gouil dann die WeißArtickcl anbelangt/ solle den partheyen oder derselben Advocaten/Hiemit aufferlegt seyn/sich in allweg dahin zubefleissen/ damit sie ihre Artickelausss kurtzist/ als mäglich/vnd die weisirngs matcn leyden mag / vergreissen/ vnd verhueten/ daß der Mrstandt derselben/ weder mitvnterschidlichen Sachen/ vnd Ge¬ schichten/noch in ander weeg/ verlengertoderverdunckelt/ sondern fern kurtz / klar / eundt / deutlich vnnd verstündigklich / auch aufs ein jedes fürnehmes oder vmbsiandt/ ein besonderer Artickel gestclt werde / dabey nit hindern solle / daß etwann in einer Sachen viel Artickel ( vngeacht inan solches bißhero nit zugeben wollen ) gemacht vnd vbergeben werden/jonder dasselbig Niemanden (da sie allein nit Impertinentes vnd zur Sachen vndienstlichseM) ver- botten styn. Wie dann innsonderheit dahin zusehen ist / daß die gedacht« WeißArtickel pertinentes, das ist / auß der ^3rr3tion vnd lubstantL deß Rlaglibels / auff die Geschicht/ vnd nit aussdas Recht skkrm?ii- ue/aussJa/vnd nit auffNein/ außgesagt/vnnd zur Sachenvnd Be- weiß materi dienstlich seyen/ vnd im widrigen fall nach außweisung gemainer Rechten/als vnzulassig vnd Impertinentes außgestelt/vnd verworffen werden. Dnd wann nun ein zeug anff die WeißÄctickel der notturfst nach / ^xaminirt worden / vnd sein Attßsag geendet hat / solle demstl- bett/vom Zeugs Lommissario/ ein gebürliches stillschweigen vnd ge- haimhalten/deßjenigen so er befragt worden / vnnd er darüber be* kundtschaffr hat / bey dem gelaisten Aidt/ aufferlegt werden. Der Amgen Mk. Der drepvndfünWglsteArttckek. F «q Dtt Dcß Mstenthumös Gicyr Gczcugcn / welche durch dte Parkhcpcn fürgp S^stcllt/ sollen durch den Zeugs Lommrssatt mir dem hmnach folgenden Aidt beladen werden. Der sünffvnd sechWsttSlrttckel. . As^Achdem sich auch vtlmahlerr zutregt/ daß dre Par- ^Ftheyen durch Gerichtliche Erkandtnussen/ Abschied / Oecrc», Leschaid vnnd Rahtschläg / Item auffgerichte Vertrag/Oonr^, Verschreibungen/lnttrumentavnd dergleichen/ l^äl'rtvn beschwardt zustyn vermainen/ solchen beschwärdenaber/ weder durch Appelle rion / noch kreu,6on, noch andere Rechtliche mittel / ohne Vorgehen, bekcüitution in InteZrum abgeholffen werden kan / vnd derhalben dry dem Herrn vnd Landtsfärsten/ vmb das benckcium Keiiimiio. «nr in InteZrum einkommen / darbey aber vermerckt würdet/ daß je, rveüen ein gefahr mitvnterlaufft/ vnnd solche kett-mnon mehr auß LNuhtwillen/vnd die Gegenpart gefährlicher weiß auffzuzieherr vn «vmb zutreiben/ dann auß noht vnd billichmassiger beschwärung ge¬ sucht würdet / Go haben Ihr Rön r Wör r dergleichen argelist vnd gefährlichem beginnen der Partheyen/ zubegegnrn/ hierinn die her¬ nach stehende Ordnung auffrichren / vnd derselbigen hirrfärterzuges Leben genedigist verfüegen wollen. Lrstlichen da jemandt vmb kettitunon emzukommen geden, Set / solle er daffelbig/ jnner einem halben Jahr nach empfangnem Vrthel/ Erkandtnuß/Abschied/OecretoderRahtschlag/ (welches rr mit beylegungdeßgefertigten Abschiedes bescheinen solle/) Itcin nuftgerichtem Vertrag / bekomner Instrumenten vn dergleichen / ins «vertt richten/ da er aber disen angesetzten Termin verstreichen liesset solle er weiters nit gehört / sondern das jenige / darwider er sich zu Restiruiren begehren wollen/ in sein R rafft, Wurckung/ auch voll, lkomne Vollziehung/ kommen/ vnd gerichtet werden. Damit aber zum andern/dißfals alle gefährliche Verlängerung »bgeschnitten werde / soll ein jede parthey so vmb Restitution einkorm men/vnd zu Hof ein vccrct an die Regierung erlangt haben würdet/ daffelbig vecret alsbald erhöben VN vberantworten/auch volgendts so wol bey der Regierung als andern Gerichtenvnd Stellen/ dähiri die Sachen vmb Bericht gelangen möchte/ seines thails also treiben/ daß die abgeforderte Berichtvnd gutbeduncken/ innerhalb drey Mo^ traten/ so gewißlichen vnd vnfählbarlich bey der Regierung einkom, wen / al- im widrigen die Restitution gefallen sein solle. Nach- Gerichts Ordnung. 41 Nachdeme aber/ dise Restitutions Sachen / jeweils» daher- in etwas Verlagerung gezogen/ vnd der lauff der luliicien verhindert würdet / daß die von den wenigem Stellen abgef-rderte Bericht/ anderst nit/ dann in geseßnen Rechten erlediget vn anßgefcrtiget wor/ den / So würdet zu abschneidung deßen/ hiemit geordnet/ daß ob» gleichw-l hinfüro ein parrhey/ die Landtsfürstliche -der der N: O: Regierung Oecreravmb Bericht in Restituti-ns Sachen / außer der gesißnen Rechten vberantw-rten wurde/ jed-ch die erledigung -der Vollziehung deß vccrets, nit biß zu den geseßnen Rechten / verscho¬ ben/ vnd auffgehaltenwerde / sonder der HerrLandtshauptmantt/ Herr Landtsverwescr/ Richter oder Magistrat / von deine der Be¬ richt abgefordert worden / mit zu sich Ziehung zweyer oder dreyen/ der anwesenden Herrn Landtleuht/ Gerichts oder Rechts- Verwandten / den begehrten Bericht verfaßen vnd außfertigen/ vnd an sein gehöriges Ort vbergeben lassen / vnd diß Orts aussordenlich« besrtzung der Rechten / Gerichts oder Rahts nir warten solle. Fürs dritte/ jolle kemem/der Verus comumax, das ist/ welcher argen: vn knuhrwilliger r oder auch fahrlässiger weiß/ im Rechten nit/ wie sichs gebürt ersthinen/ sonder wider sich erkennen lassen/noch stm LontumJti'am nit mit erhöblichen/denen Rechten zugelaßnen/vnd in der Geschicht warhassten / auch genuegsamb bescheintenvrsachen/ Purgiren vn Justisiciren köndte/ die Restitution vergönt oder verwil- liget/ sondern da hernacher in cooninone cau5e jhme das weiter riecht geben möchte/ mt habhafft/ oder die Guter veethon/ oder vn- wührtlichen gehalten werden / vnnd was dergleichen ethöbliche btt dencken nrehr verhanden seyn mochten / auff solchen Fall mag vmb Arrest oder äe^uelirznon der Lxequirten Gnter angehalten/ vnd die¬ selbe auff genuegsame bestheinung vnd erörterung/erlangt/vnd mitt gethailt werden. Hon Expensm vnd Schäden so einer Behöbt oder Entbricht. Der sechs vnd sechtziMe Artickek. mag em jeder so Behöbt/ oder Entbricht/ es sep m ^^'Landts: öderHoffrechtcn/Vas nechst volgende Recht darnach/ in der Rlag/ in der» er Gehabt/ ober Entbrochen / stine kxpens vnd Schäden / allein sie wären durch das Gericht in der Erkandtnuß oder Vrthel/ aüß beweglichen vrsachen aNffgehöbt / ordenlich vnnd particular weiß/ ittSchrifft doppelt eittlegen/ eines dem Gericht/ daß ander dem Gegenthail / damit er darüber sein Einred / desto stattlicher thuenköndte/vberantworten/ So sollen die/nach bayder Thail gethanen Einreden / durch das Gericht gemässiget / vnd in¬ nerhalb sechs Wochen vnd Vreyen Tagen dem Gegenthail zubezah- len verschafft werden / Da sich aber dieselb parthey etbevt/ dieseb ? bige Deß FäkstenthumbsSieyr bige Taxiere kxpen8 von stundan zu Gericht znerlcgen / 'ober aber hem Gegenthail stracks zubezahlen/ so soll er sich derselben keinch wegs verwidern/sondern anzunehmen schuldig seyn. Wo aber ein Recht anßgestßen würdet/ vnd der/so die kxpenr erhalten/ damit indenstlben Rechtenvor Geeicht ntt fürkombt/ vnd A Taxiren anrufstf so ist dieselb gefallen/ krafftloß vnd nichtig wor¬ den/ vnd es soll auch das Gericht in allweg dahin bedacht seyn/daß hie Apensen fürderlich im Rechten abgehandlet/ vnnd also keinem Thail / den andern muhtwüliger weiß/ damit auffzttziehett/ vnd in noch mehrer» Dnkosten Zufuhren / gestattet werden. zuabkürrzung nun/ deß langwürigen Rechtens/ vnd abschnen düng mehrer» aufflauffendenVnkostens/ ist dieses tt-m^rt worden/ daß auff die im Gericht vber Behöbnuß vnd Entbrechung Taxierte kxpcns / alsbald der Weißbott volgender gestalt erkenm/vnd jhme hie Vollziehung anbefohlen/ auchui dem Drthel oderErkandtnuß/ einverleibt werden solle/ zumfallbie aufferlegke bezahlung in denen benannten sechs Wocheü vnd dreyen Tagen/nicht beschicht/daß als¬ dann derWeißbott vmb die schuldige SümMa (welche im Vrthel auffpfündt Gelts anzuschlagen) mit dem Ansatz wurcklich fürgehe/ Durch welches mittel / jo wol die verlangerliche aufszüg / als die Lllpcrexpens abgeschnitten würdet / Inmassen dann alle vnnohtwen- dige exceptioncs auchditsfals allerdings sollen abgestelt werden. In Taxierungen der kxpenlcn solle hinfüro / für Roß vnnd Mann deß Tags / sechs Schilling / einem Ertzbischoffen auffzehen pferdt/ vnd einem Bischoffen fünffpferdt/ einem Prälaten vnnd Herrn auff drey Pferdt, einem Ritter oder Edelman vnd Doctorn/ auffzwey pferdt/ einem Pfarrern oder Priestern / oder Burgern/ auff ein Pferdt./ vnttd einem gemainen Mann zu Fueß/deß Tags/ 24. Rreutzer / vnd darzu was einer dem Schrannenschreiber vmb die Gerichtshättdel/ auch dem Weißbotten vnd procuratorn/ nach laut jhrer Taxordnung / geben/ auffBottenlohn vnnd jonstandere wissentliche nottürffrige außgaben/ gethan hette/ Taxiert werden. Gleichermaßen soll es dißfals mit den Frawen vnd Jungk- frawen jeder nach jrem Stande/mir denpferdren in der Taxierung/ wie obstehet/ gehalten werden. M /, Gtt'LchtsOrdckuig? > 4z wie auch die Taxierung so wol im H-ff: als Lqnhtsrechtm/ vnd als- dißfals/ weder zwischen den Gerichten n-ch Sachen/keilt unterschied gemacht und gebrascht werden. , r Was aber die Schaden / jbnderlichen in den Gewalten vnnd Entwehrungen/ deßgleichen andere außgaben/ schaden vnd jaumh^ «njsen/ s- auch etw- in die kxpenszettel im Landesr vnbH-ffrechs- ten eingebracht möchten werden / belangt/ das soll jederzeit bey dH Gerichts beschaidenheit/ vnd bewegnussen stehen/ dieselben nach ge- tegenhelt d^rRlag vnd Handels/ s-nderlich da jemandt vnbälich iH Rechten vmbgesprengt/ auch in wistentlichen Schaden / L^achthail vnd versaumbnuß v-m Gegenthail gelaitet würdet/ doch ohne aller» pberstuß/zu Taxieren. Ob einer/er sty h-ch: -der nidern Standts/ Rlag -der Atttw-rtvbergebe/ alsdann s-ll der Schaden allein auss die pers-n deß wenigern Standes/s- die Sach vbergeb/-dervber- ßremb/rrach jetzt -berrnelter Taxrexuttg gerait/ vnd bezahlt werden, ttt n. ^PMaWM^^i^Re'chMMagm/-derznälchVMtt haben / äusser Landrs vnd ferrnen weeg hieher zum Rechten zrrraiseü haben/ vnd den Schäden gr-ß achten/ oder raiten möchten/ istaM weg einem sttr ein Tag fünffMail zutaiten/ vnd in Lxxenlen zn PaK Von Anjgtz VNd ^xcculion r^rr Weißbottens. tzcrslbcnvndscchtzlgtstcArttckcl. jemandt einen Ansatz tzep Genetzt erlangt/ so soll E^der Weißb-tt denselben so weit vnd vil mit Recht vnd Vrthel erkennt wdrden/ auffdie Guter/ darauff er durch den/s-den Ansatz erw-rben/ -der seinen Gewaltstrager geführt würdet/ jedoch nit in wehrenden Rechten f-lgender massen ansetzen/Nemblichen für so. fi. behabte Summa/ ein pfttndtGelt/ Herrn Gült/ es sey dürfen Gelt/ wein -derTraidtgülten/-der Ruchelrecht/zuhanden deß Änsetzers rinziehen/ dieselben Gült vnd Güter/ mit jhren Diensten vn Geföllen/ fleissig beschreiben / vnd alsdann jhme ein -rdenliche Lxecution vnd Vrkundt/ vnter seinerHandtschrifft vnd pettschaffr/ zustrllett/ Da aber dergleichen nit mehr verhanden/ f-lgents erst auffandereHaab i H vnd Deßtzürsteitthumbs Steyr vnd Güter/als Weingarten/ Mayrhoffs Gründe vnd Acker / Wr- jen/ Haaltett/Walder/oder Höltzer/Vischwaster / Teicht/ Gejayder/ vnd andere Herrligkeiten vnd Schlösser/dann auffWein/Viech vnd andere Fahrnuß / vnd letzlichen wie von alters Herkommen/gar auff jhre Verdienst/Besoldung/ vnd in den Satel ansetzen/vnd dem Rla- ger/bißzu völliger billicher/doch vnübermassiger erstattung deß er¬ kennten Ansatzes einantworten / hierunter aber für sich selbst / ohne «rkandtnuß deß Gerichts nichts fürnemmen/ vnd shll jhme zur Be¬ soldung von einem jeden Ansatz/ als ofstvon einer Meil/ den Weeg yindan r. ß. vnd von einem Tag/ als lang er die auffweisüng führet odet venichtet / in die Zehrung 4» ß. von Hauß auß/ vnd wider zu Hauß gegeben / auch von einem gemainen Berueff/ r.ß. vnnd vmb Lin Lehen Berueff/ cin Gulden Reinisch/ vnnd von der Ansatz Vr- kttndt/ auch ein Gulden Reinisch/ geraicht werden. Nachdeme aber bißhero / mit führung der Ansatz/ allecley vnd nit vnbilliche beschwarden fürkommen / in deme dieselbige allein in deß Weißbottens Willkür / wie vnnd zu was Zeiten er solche führe» wöllen/ gestanden/ dardurchdann ein arme Parthey / die würckli- che befürderung/ bey jhme rpeißbotten etwann nit erlangen mö¬ gen / die Vmnögliche aber manichmal nach jhrem gefallen / was sie begehrt erhalten/ Deme nun fürzukommen/solle hinfüro bist Ordnung mit den Ansatzengehalten werden / daß die jenigen par- theyen / deren Verschreibungen//Spruch vnd Forderungen gleich/ vnd keiner für die ander mit Privilegien/ verschribner Vnterpfandt vnd solchen qu2liteten fürgesehen ist / derenthalben die gemaine ge- schribne Recht den Vorzug oder prioritet zulassen / der Ordnung pnd zeit nach/ wie sie bey der Landtshauptmanschafft / mit Llag/ nach außweisüng deß prOÜuöls./ ehender fürkommen / ( welche al¬ le in dem protocoll bey der Landtshauptmannischen (Lantzley nach¬ einander/ wie die Supplicationes eingebracht / ordenlich verzaich- net/ vnnd dem Herrn Landtsverwesern in den Rechten ein gefer¬ tigte Verzaichnuß oder Lista zu seiner nachrichtung / davon ange- hendigt werden sollen) durch den Weißbotten angesetzt werden/ vngeacht einer oder der ander / mit seiner Rlag im Rechten eher fürkommen wäre / darmit hierdurch der Herr Landtsverweser / alles vnbillichen Verdachts / der befürderung halben entladen / vnd überhobett stye/ vnnd die Armen partheyen / neben denen Vermöglichen / m einer Gott geliebten gleichheit / miteinander: stehen Gerichts Ordnung. stehen mögen/ welche Rlagcr aber / mit jhrek Z^lag bey der Landes- hauptmanschaffreinkommen/darauffauchimselbenRechtendettAtt- say erlange haben/ vnd doch solchen snnerhalb zwey Monaten/ nach auffhöbung desselben Rechten/ nit prosc^uiren noch ainige erhöbli- che vrsachen/ warumben sie solches nit thuen könden/ fürzubringett haben wurde/ so sollen die andern/ wie sie in der Ordnung hernach begriffen/ mit shren gleichsfals erlangten Rechten vnd Ansätzen/für- zufahren vnverhindert seyn. Wo aber mehrerley OeüNorn vnd partheyen m einem Rech¬ ten behabt/vnd aber Zweifel fürsiele/ ob auch deß Schuldners Ver¬ mögen vnd Guter so weit gelangen / daß alle behabte Gläubiger da- rauß bezahlt/vnd dcß semgen/ so mit Reckt erhalten / vollkommen- lich habhasfr werden mögen/ Vnd derenthalben zwischen den par- theyen/ auffshr im Rechten erlangte Behöbnuffen/ welcher vnter ih¬ nen den Vorzug haben/ vnd vor dem andern angesttzt werden solle/ stritt vnd jrrung entstünde/ sollen sie solche jhre strittigkeiten vnd de¬ ren jedes Behelfs/ noch in demselben Rechten Gnmmarie fürbringen/ das Gericht darüber erkennen / vnd wie es mit dem ansetzen solle ge¬ halten werden / entschidt/ vnnd erleuterung geben/ auch volgendts derselben Gerichtlichen entschaidung gemäß/ demweißbotten den Ansatz Zufuhren/ befohlen vnd obgelegen sein / vnnd ein solches mit Nichten in seiner Willkür stehen / noch dißfals der Reiche dem Armen vorgezogen werden/ Im fall aber solche entschaidung / in denselben wehrenden Rechten / nit beschehen wurde / sollen so dann berüerte partheyen nach endung derselben Rechten / mit shren strittigkeiten bcy dem Herrn Landtshauptmann einkommen / vnd vmb entschai¬ dung anruesfen/ welcher dann mit zu sichziehung etlicher Herrn vnd Landtleuht/fürderlich vnd extra orclinarie darüber erkennen/ vnnd darausf demweißbotten die Vollziehung aufferlegt werden. Nicht weniger soll shmeWeißbotten/ auch dises / Key höhet Straffvnd verlierung seines Diensts/ernstlich iniun^irt sein/da ee in vermanglung der pfundtgelrs / auff Geschlösser / Mayrhoffs Gründt/ Weingarten/ Walder vnd Hochheiten anseyen müste / daß er hierinnen keinen vbermassigen Ansatz führe/ sondern allemahlen mehrers nicht dann doppelt/ souil sich die Schuldt erstreckt / ansetze. H 'j Von Dcß Mt-stenthumbs Steyr Vl)U Rxecutlon, si) UUsi Lom^ÄS- schreibm anderer Gerichten geschchcli. Der achtvnd ftchtztgrsie Artrckel. Zeweü sich auch jewerlm begrbt/dasi wider eru Par- thcy/ welche in disem Heryogthumb nit angesessen/ noch be- güetet ist/ im Rechten behöbt/ vn die bxecutron wider diestlbige oder jhre Guter durch Oompzsschreiben fürgenommen werden muß/vnd derenthalben vonweylandt Ertzheryog Carln Ihrer D^önr Wür: geliebsten Herrn Vattern Christ: vnd Löblichisten angedenckcns/ An. den io. Aprrlis/ zwisthen derselben dreyen Fürstenthumben/ Steyer/ Rärndten vnd Crain/ ein gewiße k^esolunon außgefertiget worden/st» solle es derselben gemäß/ hinfüro alst» gehalten werden/ Als nemdlichenwannsrch begäbe / daß einer in disem Landt Steyer klaget / vmb Schulden/Gült/Güter oder Erbschafften vnd derglei- chen/vnd solche seinRlag mit wissentlicher (Ordnung Rechtens/vnd mcht 5ub:oder obrc^ntre, e>der pcrOontum3ti3m s^ weitgebracht/daß er die Behöbnuß/ wider den Beklagten erlangt/ vnd dem Beklagten m disem Landt st»uil Guter ligendt/ oder fahrende/ nicht zustünden/ daß die erkandte völlige kxecution daraussmöchte geführt werden/ er Beklagte aber in den andern Landen/ Rärndten oder Crain mit Gütern begabt wäre / solle der Rlager mit Nichten schuldig sein/ da- stlbsten newe ^^iones wider seinen Gegenthail anzustcllen/ sonder wann jhme ein gewöhnlich Lompa^sthreiben/ darinnen die völlige deß Rlagers außständige forderung ordenlich solle namhafft ge¬ macht werden/welches auch vnder dem Gerichtsstab (dauon rn ge- main alle arrdere Gericht außgeschlossen styn) zufertigen / air das Gchrannengericht in Rärndtenoder Crain/ecthailr würdet/solle der Nlager bey disem oder dem andern/ der andern Lande Schranncn- gerichten/persötrlich oder durch Gewaltstrager fürkonren/ sein all¬ da in Steyer bchabtrodcr auch üeclariertesVrthel/mit dem Oompas- schreiben aussweistn/da sollen deßRlagersSprüch für l/c;ui6iert vn als beym Schadenbundr jedes Landts versicherte forderungcn ange- nommen/erkennt/vndvolgendts dist gebürliche schleimige Handlung crvolgen/wmrn der Beklagte zuuor vrrangesttzte Gült vnd Güter/ m derselben Lande einem/hette/daß er nach gewonheit vn gebrauch dists oderjenes Landts/ auffeingebrachte Rlag/auffGeschässt cmrtoder geladen/ Gerichts Ordnung. 45 geladen / vnd da er auff die Ladung tm nechsten Rechten hernach er-! scheint / mir seinen Einreden / wann er ainige rechtmässige hette/für- zuwenden/ gehört / darüber auch nach gestalt vnnd gelegenheit der- selben/erkennt/vnd weiter wie recht vn billich ist/verfahren/erscheint er aber nicht/ solle dcrsclb IN contumatiam con.üemnicrt, vnd dem Rla^ ger äusser alles weitern Proceß / zurcxecution würcklich geholffett werden / Welcher jedoch auch hernacher in allen gemainen Ord¬ nungen vnd Processen/ in Rärndten/ mit fürtragung der Pfandt/ vnd denen Einreden/ auffdie Pfandt/ in Craitt aber / mitShänn vnd Erdtrich vnd was sonsten die Ordnung vnd gemaine proceß/ biß ausserlangren Schermb recjuirii j, Httlj ' Der Dcß Mrstenthumbs Steyr Der sibentztgtste Artickcl. " (^Zttvetl nun eru Jett her/ grosser Verzug / bey denen welchen von Gericht geschrieben worden/ erschinen/ Nemblich daß jhnen erstlich einmal von Gericht geschrieben / darnach mit meh, verm ernst/ vnnd dann bey einem peenfall/ vnd abermal bey rneh- eerm Peenfall/welches aber dem Gericht zu Dngehorsamb vnd der Sachen zu verlengerung beschicht / Ist bedacht/ das furan / einem einmal von Gericht geschriben / thut er dem ersten Schreiben auff deß anhaltenden Thails ansuchen/ nit Vollzug/ so mag einer den Herrn Landtshauptmann/ oder Herrn Landtsverwcstr/ darumb besuchen / daß sie jhne nochmals ausserdeß Gerichts schreiben vndgebieten/ deme so erkennt worden/Vollziehung zuthun/ darnach wann er nicht genuegsamb vrsach anzaigt / daß er dem GebottsBrieffe nicht gele- den mögen/ so rnag jhrne noch bey einem Peenfall vom Gericht ge- sthrieben werden / thut er demselben auch nicht gehorsamb/ soll sol¬ cher Peenfall von jhme genommen/vnd auff deß klagenden Thails anhalten/ vnnd hieraußfurgewendtevnd erscheinendte Schaden// ferrer geschehen was recht ist. Von Bmlch'/Vrlcff/Sigel vnd PcttschaffL. Der am vnd Dktttzigiste Artickcl. Icmandt ftmes Inuslqcls / Pettschaffts/ oder ^^BriefflicherVrkunden in Verlust kommen ware/oder vnbewu- ste Schulden berueffen lassen wolt/ mag er dieselben zu vier Rechts Tagen / durch sich selbst/oder einen Gewaltstrager/ berucssen lassen / vnd solchen Gewalt durch Gchriffren/ oder aber mit vergreiffung am Gerichtsstab / vbergeben / wie von alters Herkommen / vnnd Landtsrecht ist. Vpn Mldtbneffctt. Da zwepvndsibmtziglsteArttckcl. - Gerichts Ordnung. ' 47 gelten mögen / auff sime fürgebrachte gefertigte Schein/ mitge, thailt werden/ Dieweil aber in den Gegenmeldungettvnndverfech, tungen der Meldtbrieff/ brßweilen allerley Verwirrungen vnd vnnot- turfftige behölligungen deß Gerichts/ fürkommen/ So sollen hin- furo die Gegenmeldungm wo die begehrt/ keiner parthey gestattet yoerden/ jondern si> einer zu dem andern/ was Spruch / Forderung vnd Gerechtigkeit hat/oder zuhabenvermaint/der soll vnd mag das mit Rlagvnd Ladungen/ wie sichs gebürt/ vnnd Landtsrecht ist/ suchen» Do» Verucffunq vnd Änpfa- -hmigdcrLchcn. Da drei)vnd stbcntzlgistc Artickel. Lchcnshcrrn so im LandtStcpcr/ Lehm znvcr/ <^L^leihen haben/ vnnd dieselben.sichen wällen / sollen dem alten Herkommen nach / jhre Lehens berueff/ vier Rechten nacheinander/ darinnen Tag vnnd statt der Verleihung / wie Lehens Landesrecht vn von alter Herkommen ist/ benennt werden/ persönlich oder durch Gewaltstrager / vor Gericht thun lassen/ sie siyn auch schuldig diesel¬ ben in aigner Person/oder durch chre gevollmächtigte Lehenspröbss im Landt/ zuverlerhen/ohne das solle kem Lehen vermant/ oderver- fallen siyn. ' Dnd ob sich zntrüeg / daß die Verleihung auff den Tag / wie die berüesst vnnd angesitzt ist / auß verhinderlichen vrsachen/ jhren fortgang nicht gehaben mocht / jolle diesilb Ehehafsr vor Gericht angezaigt/ vnd durch offen Briefs/ in etlichen Statt vnd Marckteir im Landt Steyer / öffentlich angeschlagen werden / auffdaß die Le- hensleuht der erstreckung / ein wissen haben mögen. Vb dann die Lehensleuht/anffbcstimbte zeit/die Lehen nit be- sirchen vnd empfahcn wurden/ sollen die Herrn nicht minder schuldig siyn / dieselben auff der Lehensleuht anrueffen./ jnnerIahrsfrist/ nechst nach solcher bestimbter zeit / deß angesitzten Lehens Tag / zu, raiten/ zuverkyhen/ beschicht das nicht / so mag der Lehcnsherr die vnersuchte Lehen/als vermant vltd verfallen/ doch zuuor mit Recht/ als Lehens Landtsrecht ist / einziehen. Von DeßMrstmthumhs Steyr Von Erklärung drfer gantzm Gerichtsordnung. Der viervnd sibenWsteAtttckel. zu zetten dteparehepen obernänterArtlckel hak- E^ber/ eures oder mehr/jrrig wurden/vnd die einer anderst als der ander / verstehen wollen / darinnen sollen sie von dem Herrrf Landeshauptmann/ Herrn Landtsverweser/Besitzern/auch andern anwesenden Herrn vnd Landtleuthen/ doch in allweg zu deß Herrn vnd Landts fürsten/genedigister kratlKcstl'on/erkläruNg vnd entsthidt nemmen/ vnd soll das Gericht in allweg darauff bedacht seyn/ ob di- ser Gerichtsordnung/in allen Puncten vnd Artickeln / vestigklich zu- halten/vnd darwider zuhandlell/ oder anderst wie es der klare laut¬ rere Buchstab vnd der erbareVerstandtmit sich bringt vnd vermag/ zu deuten vnnd zu glosfiren/ mernandt gestatten / sonder gegen den Verbrechern / sie styen hoch: oder nidern Gtandts / so wider solche Ordnung muhtwillig handle» wurden / die gebührliche Straffvnd kxecutlvn fürzuncmmen / vngefährlich. Sonst solle das gemelte Landtsrecht in allen andern» ArtiMn / so oben nicht angezaigt noch erklärt seyn / bleiben / vnd gehalten werden/ wie von alters herkom¬ menist/ Auch nach Ittnhalt vnnd Vermög deßLandts Fceyheiten/ Handtvesten vnd GuldenButten/ Alles trewllch vnd ohne gefährde. Vnd was in den anhengigenRechtssachen/ bißhero nach Inn- Halt der alten Landtsrechts Reformation gehandlet/ dabey sott es al¬ lerdings bleiben / hinfüro aber/ vnd nach publicierung diser jetzigen newenGerichtsordnung/ solle jedermännigklich in den allberaitan- gefangnen vnd Recht anhengigen/ auch künfftigen Rechtssachen/ m allweg derselben gemäß verfahren/ auch darnach geurthalltvnd er¬ kennt werden. Schluß der Landtsssirsilichen Lonfir-- matwi,/ der vorgcschribncn Gc- nchtso-dnung. G^Ann dann cm Crsame getrcwc Landtschafft mehr- ^L-^bccüettcsNiscrs K'i^enthmnbsSteycr/ Vnß vntttthenigist angclangt/ Gerichts Ordnung. 48 angelangt/ daß Wir drse new ersehene GerichtSordtrung/ mitVnserer ^andtsfürstlichcr ^uckoritetzubestettigcn / auch zu Münnigklichs nach- richtung pukliciren/ vnd würcklich halten Massen/ gcruchcnwolten: So haben Wir solch VnscrerLandtschafft vnttrtheniges bitten / auch ihr/vnd ihrer Vorelteru/getrcwc/willige vn cmbfige Dienst/ die sie Vnß/ vnd Dnsern geehrten lieben Voreltern erwiscn/ auch fürter zuerweisen er- bietigseyn/wiezumahlcn die notturfftdcß Rechtens/ vnd daß darmit Mämrigklich befürdert werde/ genedigist angesehen / vrrd derhalben die mehrbcrürte Gerichtsordnung / außLanStsfürstlichcrautKontet ran'6- c,ertvndbestüttiget/ r3tl6ciren/bestüttigcn vnd vernewern auch dieselb hicmit wissentlich in Krafft diß Brieffs/ außLandtSfürstlicher Macht/ Vollkommenheit/ was Wir von Recht vnd billichkeit wegen / daran be- stätten sollen / vnd mögen/ setzen/ordnen/mailren/ vnd befehlen auch/ daß nun hinfüro/ bey nrchrgcmelter Gerichtsordnung/ in disem Vnscrm Fürstcuthunrb Steyer/ in allen vnd iedcn derselben Puncttn vnd Ars ttckeln nachgegangen/ gelebt/vcrfahren/gehandlet/erkennt vnd gcur- thailt werde/ Doch behalten Air Vrrß bcuor/ wo künfftigklich dersel¬ ben wegen/ainige Zrrung/Iweifel/oder Mißverstan dt fürfallen wurde/ dieselbige mit Raht Vnsercr Landtleuthe in Steyer/ zuerlcutcrn/ zu mehren vnd'Zuminderlr/oder auch gar/oder zum thail/ zrwerandcrn/ Gebieten hicrauff/ den Ehrwürdigen / Edlen / Ersamen/ Geistlichen/ Andächtigem / Vnsmr lieben getrcwen N: Vnsern Statthaltern/Re¬ genten vnd Rathen/ auch Landtshauptleuthen/ Verwesern /Beysi's tzern/Richtern/ ^ckiocaecn, procurstorn, vnd Gcmainigklich allen Dnsern Vuterthanerr hienut ernstlich / vnd vestigklich / daß sie discr Vn- sercr new Reformierten Gerichtsordlrung in allweggemäß/ vnd gchor- samblich gelebcn/ nachgehen vnd vestigklich darob halten / selbsten dar- wider nit handle» / noch dasselbige iernanden zuthun gestatten/ vnnd zuschen / alles bey vermeydung Vnsercr schweren Vngrrad vnd Straff/ daß Mauren Wir ernstlich. Geben in der Statt Wienn de» Sibcnden Tag Monats Novembris/ Anno nach Dnsers lieben Herrn vnndSeligma- chers Geburt/ Sechtzehen- hundert vnd Acht¬ zehenden. I7? .'iU- V- " ! ^i-?n^77'7' l! ^'/> hl)s >§.7 : ;L?s^r^ imk^r chr77.-./.n ,ri.7»!6u^ s./7/iui ;^(!wr;!^ H7^d>iu:57.7i'in7. X X'7tt/:c7.'.'79 V-,:/' . i: 7-X-7 -^rj,. i j j/j X» !.' /.n:-»^i'-7.'j':^ nA ix'i''.>h <-//.-/X'MM- '<',1'n', 1 chm» rmrj-.'//. .-' I'-U?-7:ch^..rtt'?><,/jri4 rtti/jfj'1 (irr'- .,1 u5/..;)r^j X«'^^>PkX.5 X 1 j'^--.!''7 -X nch-N7'u »r:ttr.r7..,r^.rü'i .-pä'-Msissl^l.7-?^rjM> Xs-üUN'7'',.'-. X:77l7'^ >..' ''M '1 .. 77/7 !- 771'7'j x.!7//.n7,5 75 '....!.. 7- /.-,,> - V" . -7'' '7- .7.7 r^ ><>.U:'N-lAW^-,/j viMr-;.':' .-'/r^Tr.Xt^:»-'-'- ' ... ;Ä!kH - rr-j:m(5r!^ riwUit^u^^l^ k7)7/, iü x-; -. . ' 7/.77'suF : -7'7 7/ 7 77.V. !ur rr77?-/7-7^ .7 7-7..^ . ^7- 7 .. 7. .. V^Ä7ltNM/s^n777.ni -7?MÜ > ,rz X!MW/'nux NPW r;i -.chuw^r.'iL 77. :;-u ttU'/ 7!-7Vttch.6-7^ -.')^xn.'/ :.7'7'«<7 / 7^chm Vn/ . 7>. '' "7:>7)-7 > - . . / . . -2 r--:,;7')77!,1! Ü--.7 Xn)sUuA^»rs'^r7.7/.- t-,^i.- X , '7 ' .L)n)tz k . .^ 7 7 .- ! . XU'O^