Slsveniens Blatt. Verantwortlicher Redacteur: Fran) Pol^k. ^ 9. Dienstag den 29. August «848. Erscheint jeden Dienstag. Abonnement in locu halbj. l st. ganzj. 2 st. Vei Posiverscndung halbj. 1 fi. lö kl. ganzj. 2 st. 30 kr. Conv. Münze. Die Revolution im Jahre R848. ^Fortsetzung.^ Der Wunsch der Völker nach Erlösung schien um so schwerer durchsetzbar, als die Kassamatcn der Nüssen , Sibericn, der Spiegelberg und Mungacz die traurigen Opfer frühzeitiger Bewegung in Fülle zeigten. Der Absolutismus suchte zu seiner Stiche die verschärfte Herrschaft einzelner Stände, deren Glanz nur au ihn gebunden war; diese Stände traten Zermalcn drohend mit vollem Gewichte über das Publicum auf; — nicht bloß, daß sie die Menge schöner Ausdrücke und Verbeugungen forderten; sie verbreiteten auch fremde Sitten und fremde Sprache; — sie kann» ten nur ihr Interesse; — kein Vaterland, keine Nationalität. — Worin die Abhilfe möglich wäre, darüber dachte die höhere Intelligenz durch Jahre nach. Das Ergebniß war: Der Zustand ist nicht heilbar ; es sei denn es werden die Völker in die na« türliche ursprüngliche ideale Lage rückvcrsetzt. Die Natur allein heilt Wunden, 'der Arzt beseitiget die Hindernisse der Heilung, und hilft dadurch; also weg mit den Hindernissen die unnatürlich cut-standen die Kräfte der Natnr hemmen — war die Losung der freiern Gelehrten. Die Idee führte auch äußere Kennzeichen nach sich, als z. B. Schnurbärte, Zampabärte. Vergebens stränbtc sich die österreichische Bureau« Herrschaft; vergebens Gregor XV l. gegen sie. Die gcfürchtelen Kennzeichen des Entwach-senseins Europas vor Druck und Knechtschaft nehmen täglich zu; hingegen verstummten offene Besprechungen über den Stand der Staaten von Tag zu Tag. Zum natürlichen Zustande der Gesellschaft war viel erforderlich; wir wollen das Wichtigere dessen überblicken. Freiheit und Gleihcit der Stände gehören wesentlich dahin. Freiheit und Gleiheit er> hebt jeden Sklaven zum Staatsbürger; stempelt die Gedungenen zn Interessenten, und vermehret vielfach das Volk; — die previlegirten Stände schrumpfen vielfach in die angebornen Körper zusammen ; sie bilden dem auf Kosten des Volkes begünstigenden Fürsten keine Sclnitzwehre mehr;— sie müssen mit dem Volke kämpfen, oder mit sol chem nntergehen. — So stehen anch die Anden-tungen im heutige» Königreiche Ungarn; — die Mehrzahl dort sind Slaven, ihrer Kraft sich schon bewußt; der Magyar herrscht durch die meist aus seinem Stamme gezogenen Neichsgrossen; der Zeitgeist fordert den Untergang ihrer Vorrechte;— liegen diese am Boden, so ist Ungarn ein slavi« schcs Neich. Volksbewaffnung gehört zum Urzustände; nicht Uoß, daß sie dem durch französische Aushc« bungen in neuerer Zeit so ungeheuer angewachsenen Staatshaushalte außerordentliche Summen er-sparrt; sie setzt auch das Volk in die Möglichkeit mit Waffen in der Hand seine Rechte zu wahren. — Solauge sich noch Prinzipien halten, daß Völker andere Völker unterjochen wollen; solange man herrschende und beherrschte Völker haben wlll, ist die bezahlte Soldateska unentbehrlich; über» Haupt bedarf man ihrer zum Schutze gegen Aussen; — doch verkleinert sich das Erfordernis) nach dem Masse, als die Nationen an Anfklärung und Menschlichkeit gewinnen, als man zur Einsicht kommt, daß Verbindungen einzelner Völker mit einander dem Rechte mehr Schutz gewähren, als blind gehorchende Truppen, und Em Staat nach dem Ändern seine Srldatcn nach und nach vermindert. Doch wohl verstanden, mcht die Entlassnng aller Soldaten wollen wir gerathen wissen. Nein! Aber kein Ucbergcwicht soll der Wehrstand über das Volk ausüben; seine Waffen sind für einen Vcr-theidigungskrieg bald scharf genug; — das Volk hülst für seiuc Erhaltung mit. Je durchgedacht freier die Verfassung; je weiser die Gesetze; je crpediter, humaner und gerechter die Aemter; je unverletzter der Schutz der Nation — desto sicherer die Kraft und der Wille daS bestehende Staats-institut zu retten. l.Foitsctzung solgt.^ - 34 - Schreiben des Gorian) an den Triglav. Hoch an den Marken Krams bewundere ich dich in deiner Größe, und eisigen Gestalt, seit Jahrhunderten stehst du unveränderlich und gewährest Schutz deinen und meinen Lieblingen. — Es mag schon lange sein, seit ich dich Erhabener! nicht ansprach, doch jetzt in diesem Wirbel der Zeit ist es nothwendig, daß auch wir ein Paar Worte über unsere politische F^rbe verlieren, daß auch wir uns über die Ereignisse um uns besprechen. — Wie einst, so auch jetzt erglänze ich noch immer der Ferne in blauer Himmelsfarbe, der Farbe fester und ausdauernder Treue, noch immer erhellt mich des Mondes Silber-Schimmer und der aufgehende» Sonne Noth, so kannst du dir nun denken, daß auch ich der jungen Frciheitsrö-the mit fester Treue anhänge und meine Sehnsucht immerdar größer wird, diese Farbe inner meiner Gränzen auszudehnen, oder kurz, daß ich ein EntlMast der blau - weiß-rothen Fahne bin; auf die Gefahr hin als Panslavist verschrieen zu werden. Was denkst du theuerer Freund was ein Panslavist im Sinne der ^ul!>-:!-Deutschen ist? — eiu Mensch, cin Halberfinstcrling, in den Krallen der Kamarilla und bethend nach einer Zuchtruthe — so siehst du wie diese lMl-:i», diese allein be» rcchtiget sein wollenden Weltverbesserer auch hier an einer krassen Phantasie wie zu Frankfurt in den Paulushalleu leiden, da sie den erhabenen Begriff Panslavist — den Freiheitsruhm überall und für alle Bruder anstrebenden — so eckel verzehrt haben. Doch du siehst ich tröste mich , — da der eigene Werth in eigener Brust, und nicht in dem Geschwätze eitler Thoren ruht Um meinen Fuße sehe ich rundherum echte Kinder meines Stammes, meiner Farbe; und uur in grauer Ferne gibt es einige die Deutschthum lieben, aber diese sind wenig. — Ueberall könnte ich stolz sein auf meine Kinder, könnte ich ihnen die Begeisterung, die in meines Waldcssängern lebt, mittheilen, denn sie sind noch eingeschüchtert, von weiter Ferne weht erst der Wind des Thauens, und dann wenn meiner Kroaten Nuhmcswaffen die ihnen gebührende Ehre werden errungen haben, wird auch d,e Begeisterung hervorbrechen; sie werden es dann erst recht kennen lernen, was Freiheit, Freiheit einer Nation ist, — denn die Kräfte schlummern tief, das Wissen muß erst ueu geschaffen werden, selbst der Begeisterung Quelle die Sprache kann erst dann recht zur Blüthe gelangen. Siehst du, das sind meine Hoffnungen meine Wünsche. Es tretten ihnen doch von vielen Seiten Hindernisse entgegen, besonders von jenen die sich vom Brote der Nation ernähren, und sich statt als ihre Diener vielmehr als Herren betrachten, welchen das Gebahren mit der Nation als Monopol zusteht. Aus dem wirst du auch mein Lieber ersehen, daß die Freiheit vor der Hand nur eine nominelle ist, reeles gibt es nichts; denn solange die Wün« sche der Natiou, ihr Wille uicht erfüllt wird, kann man jene Kleinigkeit von freien Sprechen nicht als Freiheit bezeichnen. Freilich wird zur vollkom-mcnen Erringuug der Freiheit noch manche bittere Lehre in das Leben trettcn müßen — jedoch was hilfts — der Kelch muß gelecret sein. Trette ich weiter in die Nuuoschau, so sche ich noch hin und wieder Hindernisse, Hindernisse aber welche dem bewegenden Hauche der Freiheit weichen müssen; und nur trübe wird mein Antlitz, da ich keine wahren oder doch nur wenige Frei-heitshclden finde, welche bereits an der Quelle der göttlichen Freiheit sich Begeisterung gehöhlt hätten, und solche zu verbreiten im Stande wären ; denn denke dir was nennen sie Freiheit — Freiheit nennen sie das uubeirrtc Schwätzen über die Kriege und Siege in Italien, und schon sieht sich jeder um, weun er zu denken wagt, daß die erkämpften Siege viel Blnt kosten — Freiheit nennen sie das Ungebnndensein an Beobachtung der Schöilhcits- und Etiketsformcn; Freiheit endlich nennen sie das Sichgehenlassen ohne Beobachtung etwas Positiven; denn sie ahnen nicht, daß Freiheit eben der Ausdruck einer Handlung einer That ist, denn sonst müßte der Eingekerkerte ebenfalls frei sein, weil er ja alles was sie sich unter Freiheit denken, besitzt, und doch längnen sie seine Freiheit. — Siehst du, dieß ist allein der gordische Knoten, an dessen Lösung ich verzweifle. Zwar habe ich gehört die Frankfurter Versammlung habe in Deutsch laud für Deutsche eine deutsche Freiheit proelamirt — aber nur inner der Gränzen der papierenen Urkuudc; und über die Genialität der Frankfurter Rechten und Linken erzitterte mein Schooß in angenehmer Freude. — Ich hoffe auch dich wird es bewegt haben, und ich hätte gerne gesehen wie sich dein weißes Dreihanpt im blaueu Himmel mag von solcher Weisheit geneigt haben. Hier will ich dich «»!, r<,s» nur fragen, was machen unsere drei (mir sind nur so viele bekannt) Deputirte in Fraukfurt, wahren sie die Rechte der Nation, und verstehen sie die Zeit; nur ist es unbekannt, welche Gesinnungen sie hegen; ich glaube aber mein Volk war damals noch zu jung und hat seme Männer nicht gekannt.") Ich habe noch nirgends gelesen, daß sie dem Olll n-Deutschthum einen Daum aufs Auge gedrückt hätten. Ueber diese bescheidene Frage wollest du mir eine Auskunft gcoen; jedoch willst du mich auf das be< *) Dltsi ist meine Plivatmeinung; ich strebe nicht Pro, seliten zu machen. Gorianz. - 35 - kannte Feuilleton deS Illirischen VlatteS weisen, so überhebe ich dich der Mühe. Indem ich nun als kleinerer College wie gc« bührend die Eorrespodenz mit dir eröffnet habe, so versehe ich mich auch auf eine Antwort von dir, und sollte sie m den heitmathlich süßen Lauten erfolgen, so wirst du Erhabener, dessen cisigweißcs Haupt viel politischer sein muß, sehr vcrbiuden Deinen treufesten Gorianz. —K- Wunder über Wunder. Die Vorsehung hat es verfügt, daß sich die Natur vou selbst reiniget; — so sind Regengüsse, Donner, Blitz und dgl., wenn sie auch da und dort Einzelnen unangenehm kommen, oft für das Gesammtwohl von unberechenbarem Nnhcn. — Man erzählt sich, daß im heurigen Jahre m Laibach ein Naturwunder entstanden ist; — ich war nicht dabei; deßhalb verbürge ich auch die Sage uicht. — Nach den Märztagcn befiel alles Publikum die Wnth Fahnen anzustecken; die Wahl der Farben war leicht; diese waren in den deutschen Blättern seit einem Menschcnaltcr gepredigt; die Fahne selbst aber, voa einem farblosen Triestiner überschickt, war ohne Entgcld bei der Hand. — Einige junge ^eute wollten solche am Schllißberge ausstecken; die Mehrzahl deS Landtags und deS Publikums protestirte, gab jedoch der bedrohenden verjüngten Zeit nach; uud es wurde endlich die deutsche Reichs- oder VolkSsahnc unter klingenden Spiele und dem Inbel der Begleitenden ans das Castell gebracht ; und dort angenagelt. — Und sieh; kaum flatterte die Trikolore der deutschen Treue und Redlichkeit von der Anhöhe der schö' neu Hauptstadt des slovenischen Volkes, dem Mit» telpuncte seiner erwachten Hoffnungen, als sich cin fürchterlicher Sturm erhob, die Fahne in Fehen theilte, und zu Bodeu warf. — Welche Achn-lichkeit mit dem Tage der Welterlösung, als ein urplötzlicher Orkan den unbrauchbar gewordenen Vorhang im Tempel zerriß! ^- Noch Eines. Der römische Zeuturio, der unter dem Kreuze Wache staud, wurde durch einen Schlag bekehrt; — hier aber ein Mann, der bei der Annaglung der Fahne thätig mitwirkte, von dem wüthenden Elemen» lc so umgedreht, daß er zum slovenischen Verei« nc eilte, uud jetzt cm ehreuvolles Mitglied des« selben abgibt. — Besser ein Bekehrter als hun« dert Gerechte ic. :c. Wollte Gott auch über die Stadt Stein den Wind der Volksaufklärung schicken, und den Vo-gel bekehren, der über unsere erhabene Gränzge« dirge die deutschen Farben dahin brachte. Und Trieft! — lassen wir es! Es ist eine Handelsstadt; bei einer solchen wirkt die Predigt nicht. Wir haben ja gelesen von Tyrus und Sidon. Auf deutschen Boden kann die Natur die deutsche Farbe entwickeln; auf fremden Boden schwendet lnan, nur der unüberwindlichen Kraft zum Trotze mit deutschem Gold, und entkräftet sich so ohne Noth. Wer fürchtet sich am meisten vor der slovenischen Hprache? Jene fürchten sich am meisten vor der slove-Nischen Sprache, welche dieselbe in den Kanzleien zu gebrauchen hätten. Aber sie haben auch Recht, daß sie sich von derselben fürchten ; indem die slo< venische Sprache ihnen als ein unbekanntes Un« thier erscheint, welches sie verschlingen könnte. Ich sage ein unbekanntes llntbier, da sie selbes uicht kennen, wenn sie anch gebornc Slovcnen sind. So wie alte Weiber den Kindern viel Histörchen von dem furchtbare» ^indwurme erzählen, wie der« selbe ganze Dörfer, Märkte und Städte mit allen Einwohnern zu Grunde richtete, wie denselben keine Macht unter der Sonne zu bezwingen ver. mochte, eben so reden auch einige Beamte und Schreiber von der slovemschcn Sprache, daß dieselbe keine Macht, keinen Verstand unter dem Himmel im Stande ist auszubilden und zu glätten, daß dieselbe zu erlernen unmöglich sei; daß die Einführung der slovenischen Sprache in die Kan« zeleicn furchtbare Verwn'rung verursachen werde, daß die Slovenen undankbar und unwissend sind, wenn sie sich in Hinknnft ihrer nationellen Sprache bedienen wollen, die deutsche aber verwerfen, da sie doch nnr von den Deutschen alles Gnte und Schöne gelernt, den Deutschen all ihr Wissen und Verstehen zu verdanken haben, u. s. w. Ja in der That mit viel Reden kommen sie gewappnet da» hergezogen, sobald man ein Wort über die zukünftigen slovenischM Kanzleien fallen läßt. — An» statt zn wörtetii, die Muttersprache zn vcvläumden, dieselbe als ungebildet, unbrauchbar und jedem Slovenen unbekannt zu bezeichnen — sollen sie sich dieselbe im Stillen eigen machen, und dort wo sich eine Gelegenheit biethet gebrauchen. So werden sie sich mit derselben vertraut machen, und sie wird ihnen nicht so fürchterlich vorkommen. Es ,st uicht Undankbarkeit — wenn wir die Muttersprache in Zukunft gebrauchen wollen; sondern eine große Pflicht. Die Dentschen verlieren nichts, wir aber werden viel gewinnen, wenn wir in unserer Spra« che uusere Gegenstände ordnen, wir werden nehmlich nicht mehr untettlmiiig und unterworfen sein den mehr ausgebildeten Deutschen, sondern idnen gleich; und frei werden wir den Freien unsere - 3ft - Hand reichen können. — Und diesem wiedersetzen sich Einige wegen ihrer Faulheit und Unwissen» beit und beschimpfen diejenigen, welche für die künftige Freiheit der Slovcnen reden. Wenn solche arme Sünder anch dieses nicht bewegt; so soll llmen doch der Bauch sagen, das? derjenige der gerne sloven ischcö Brot ist, sich dasselbe auch mit der slowenischen Sprache bei den Slovencn verdienen soll. Der sich jetzt scbon entgegenstellt und dagegen arbeitet, wird in der That von dem unbekannten Ungeheuer — der slovenischen Sprache — aufgezehrt! — Diese wollten sich nut der sloveni-schcn Sprache nicht befassen, wollen aber auch die Dienste nicht fahren lassen, was denken sie in der Zukunft zu thun? Das slovcnischc Volk kann ihnen für die Zukunft nicht helfen? es kann sie umsonst mit seinem Vrote nicht füttern; wenn sie sich selbes nicht werden verdienen können. — Es gibt ja gescheidte Slovenen genug. (Ol. »lov. nov.) Verschiedene Nachrichten. 1»«»»« 24. August. Unmittelbar vor dem Schlüsse dieses Vlattcs erfahren wir, daß Feldmarschall Graf lila« detzky so eben mittels Courier ein offenes Schreib.n von dem sardinischen Ministerium des Krieges und der Narine an den Admiral Albml übersandte, welches ihn, den T efchl bringt, den Blocus sofort aufzuheben, die Gewässer von Venedig mit der Flotte zu verlassen und die sardinischrn Truppen von dort nach Sardinien in Marsch zu setzen. Feldmarschall-Lieutenant Graf Gyulai hat sogleich den Fre-gattcnlieutcnant Baron Willersdorf an Bord des Dampfers „Vulcano" mit dieser Sendung abgeordnet. ^Lloyd.^ Die ersteingelaufencn Nachrichten über die inzwischen beigelegten Wiener Unruhen der Arbeiter waren überspannt. Die Nachrichten aus Wien haben das Gute, daß falls sie übereilt sein sollten, auch sogleich der Widerruf erfolgt. Ein gleiches thun in neuester Zeit, wenn auch zögernder die ungarischen Blätter; ihre in italienischer Manier übli« che Aufschneiderei der Siege über die Illirier muß bei dem bekannten bescheidenen oder politischen Stillschweigen der illirischen Zeitschriften der ungarische Referent in der Folge selbst widerrufen, wie täglich die Erfahrung zeigt. ,. DaS k. k. KreiSamt in Mlli hat an alle untergeordneten Vezirksobrigkeiten und Dominien nachstehenden Erlaß des Ministers des Innern betannt gegeben: Da man »fahren hat, daß man den Unterthanen des Cillier Kreises, die amtlichen Bescheide und Verordnungen nicht so wie sie cö wünschen auch in slovenischer Sprache hinausgibt, sah sich das hohe Ministerium des Innern laut In< timation des hohen Landespräsidiums vom 12. Juni d. I. Z. 15W veranlaßt, aufzutragen, daß diese Amtsbehörden nicht säumen sollen in tün,tigen Gelegenheiten derlei Bescheide in slovenischer Sprache bekannt zu geben. Was man den Vezirksobrigfeitcn und Dominien mit dem Bedeuten bekannt gibt, dasi sie sich genau nach diesem benehmen. An diesen Erlaß knüpfen wir folgende Fragen: Wic lang wird es währen bis die Landessprache Hierlands seine Geltung vollkommen in den Kanzleien für der deutschen Evrachc nicht mächtige Partheien erlangen wird? Soll man auch auf einen ähnlichen Erlaß des Ministers des Innern warten? Ist die Anerkennung der Gleichheit aller Nationall-täten, und daher auch ihrer Sprachen von Seite des Kaisers für die Veamtcn aller Branchen nicht Gesetz genug, der Landessprache in der Kanzlei die gehörige Stelle einzuräumen? -C.- Der hiesige Herr Gubernial-Nath und Kreishauptmann v. Laufenstein ist am 24. d. M. von dem Wahlbezirke Wcirclbcrg als Deputittcr zum Reichstag ernannt worden. Volksthümliche Belehrung. Einige Personen einer gewissen Gattung haben die Redaction dieses Blattes ersucht gegen sie Nichts GntcS und Nichts Nachtheiliges aufzunehmen, indem sie vorgaben, daß sie sich die Fähigkeiten nicht zumuthen, Aufsähe von Zeitschriften zu erfassen. Da sie ihr Fassungöunvermögen erkennen, nimmt man sich die Mühe diesen beuten zu entgegnen: Damit sie beruhiget sein können, wollen sie künftig hin die Aufsätze, die sie verdächtigen, von einsichtigen und un< partheischcn Männern sich erörtern lassen. — Die Zeitschrift ist heilig; sie verficht das Recht, und kann keine Gnaden verleihen; — führen sich die Herren VlUsicllcr oldcnllltl) auf, so haben sie NichtS zu fürchten; —> Verstöße aber wer» den durch die Presse gerügt, nach Umständen gegcisclt; An« stifter werden nahmhaft gemacht, und grelle Unwissenheitb-scenen werden, wenn die gegenwärtige, väterlich gemeinte Belehrung nicht fruchten sollte — deutlich und naturgetreu der Ocffentlichkcit bloßgegeben. — Einzelne Bewerber um imaginäre Würden werden uns nicht beirren; wir predigen die Zeit wo die alten Ständeuntcrschiede verschwunden, wo Freiheit und Gleichheit ist. Die Redaction. Der Ausschuß der Landtagsabgeordneten der Königreiche Croatien, Slavonien und Dalmaticn hat an die Slovcnen ei« nen Aufruf erlassen, in welchem er für den, nicht bloß für unsere südslav'schen Brüder, sondern auch für den Bestand der Gesammtmonarchic so wichtigen illirisch-ungarischen Krieg — um Beiträge, si- seinen in Barschast, Präziosen. Waffen oder Nahrungöstosfen — ersucht. — Der Erfolg eines KriegeS hängt oft von dem materiellen Vermögen deS Volkes ab. Eine so mächtige und kriegerische Nation als die unserer Brüder soll der Wilttühr einiger asiatischen Despoten darum nicht unterliegen, weil sie keine Geldmittel blitzt Der Fall ist zu offen, der Vortheil z» einleichtend, als dasi wir eine Aufmunterung zu erlassen nöthig hätten. Der löbl. sloucnische Verein in Laibach ist bereit alle eingehenden Gaben, sie mögen noch so gering sein, zu sammeln, sie zu veröffentlichen, und sie wegen des Dran« gcS der Umstände schnellstens ihrer Bestimmung zuzuführen. Ncustadtl in Illirien. Druck und Verlag von Maria Tandler 6 Sohn. Dem heutigen Blatte ist eine Beilage angeschlossen.