Nr. 113. fi. ll, halb,, si. 5.50. Fill die.^uftllii'.!^ ill« Ha:>k haldj, 6<'li. Mit der Pos! ,!<'"- Samstag, iU, Nai um.«l!?l., 3l„.1 f!.! , ,Kll., .^n>. ll, Ir. u. f. ^. / . ,, »öl». 1868. Amtlicher Theil. 3^c, k. f. Apostolische Majestät habcu mit Aller höchster Entschließung vom 7. Mai d. I. den Gymnasial-Professor zu Brunn Karl Werner zum Director des Gymnasiums in Zuaim allcrguädigst zu crueuucn geruht. Hafner >». >>. Nichtamtlicher Theil. Die Anwesenheit de5 Fürsten Meltcrnich in Wien bietet, wie begreiflich, der Coiijecturalpolitik ein weites ^eld; mau wird scdoch gut daran thun, sich diesmal a» den offiziellen Commcntar, den man dieser Reise «ibt, zu halten, gleichzeitig sich jedoch auch mit dem Oe< danken vertraut machen müssen, daß Fürst Mcttcrnich Ulehr als ciinual vom Frcihcrru u. Bcust cuipfangen werden wird, da das Gegentheil hicvou schon gegen die diplomatische Etiültc wärc. Mas über Differenzen vcr< lnlittt, die zwischen Freihcrru v. Bcnst und dem Für-slcn Mctternich herrschen sollen, gehört in das Bereich dcr Erfindung, und beweisen dies schon die hierüber cir» kürenden Variautcu, die sich selbst gegenseitig paraly sircu. So viel wir wissen, ist Fürst Mctternich ebenso wie Freiherr v. Bcust von der Ueberzeugung durchdrungen, daß Oesterreich des Friedens nothwendig bedürfe, und uuterläßt auch uicht, dicscu Anschauungen am geeigneten Orte präguaulcu Ausdruck zu geben. Andererseits aber verschließt man iu unseren diplomatischen Kreisen uicht die Augen vor der unzweifelhaft stark gespannten europäischen Situation. Man braucht cbcu kein Staats» wann zu sein, sondern uur die Tagesereignisse ganz ob-^cllv zu verfolgen, um zu der Erkenntniß zu gelangen, ^ß die fortdauernde Kriegsbereitschaft in Fraulrcich und ^'clißcu endlich einen Zustand schaffen müsse, der schließ« ^l) nur die Alternative: Alirüsliiug oder Couflcigrntiou! usfcu läßt. Unbegreiflich erscheint es, wic sich die öffentliche Meinung über dicsc einfache Conslatirniig in dcu letzten Tagen alariuirlc; fast schien es, als ob sie selbst erschrocken wärc, das mit dürren Worten aufgesprochen zu hören, waö ihr längst zur inneren Ueberzeugung geworden war. Für Oesterreich hat die Situation keinen bedrohlichen Charakter; es ist der scslc Wille der laiscr» lichen R'cgicrnug -- und sie befindet sich hiebci iu voller ^crcmstlmmnug mit den Icgislaliucn Facturcn iu Ocstcr-^,ch - unter allen Umständen die Neutralität Ocsttr» ^'lhu liis zur äußersten Grenze des eigensten Interesses ä" wahren. Mau wird gut thun, dieses Moment in Verbindung mit den steten vermittelnden Acmühu.igcu des österreichische» Cabinets uicht zu unterschätzen; daö heutige Oesterreich besitzt, und das wird wohl niemand leugnen wollen, dic Macht, im Falle ciucä Conflictes sich seine Neutralität zu bewahren, wenn es schon den europäische!, Frieden durch sein Votum nicht erhalten lauu; durch eine active Parteinahme Oesterreichs wäre der Conflict ja ohnedies von vornherein entschieden oder mindestens die Lösung desselben uicht zweifelhaft; es gehört dieses Momcut auch mit in den Calcul für die Friedenspolitik. (Tr. Zlg.) 42. Sitzung des Herrenhauses vom 14. Mai. Auf dcrMinistcrbauk: Ihre Excellenzen die Hcrrsn Minister Fürst Aucrspcrg, Ritter von Hafner. Präs id cut Fürst Collorcdo eröffnet die Sitzung nm li Uhr :!0 Min. Das Protokoll der letzten Sitzung wird vorgelesen uud genehmigt. Das Abgeordnetenhaus übermittelt die von dcmscl^ ben beschlossenen Ocsctzcscntwürfc betreffend die Einführung von Gcschworucugcrichlcu für Prcßdclictc und dic Bildung der Gcschwornculistcn. Es folgt die erste Lesung der vom Abgeordneten-Hause heute übermittelten Grsetzcscntwürfc und werde» dieselben der juridischen Commissiou zugewiesen. Ritter v. M i l l o s i ch crstaNet hierauf den Bericht über das iutcrcoufcssiouclle Gesetz. Die Commission beantragt, dem vom Abgeordneten-hause, beschlossenen Eulwurfc mit einigen Acnderungcu bcizulrctc». Zur Generaldebatte sind eingeschrieben.' Hofrath Rolitausky. Graf Wickcnburg. RcgicruugSrath Arudto macht den Vorschlag, über jeden einzelnen Abschnitt des Gesetzentwurfes eine Generaldebatte zu cröffucn. (Unruhe.) Präsident bcmcrft, das widerstrebe dem Begriffe eiucr Gciieraldcliatte; dic Bchandlimss einzelner Abschnitte liiuuc nur Sache der Spccialdcbatlc sciu. Hofrath Rolitansky: Als er sich zum Worte meldete, schwebte ihm vor, daß sich auch Stimmen gegen das Gesetz erheben würden. Er löuutc also'anf daö Wort verzichten, wcnu sich nicht aus dem Commissiousbcrichtc crgebcu würde, daß ciuzclnc Bestimmungcu des Gcsctzc^ augcsochtcu werde». Er müsse sich gegen jede Bevorzugung einer Kirche, gegen jede Staatskirchc aussprcchcu und hoffe zu zeigen, daß eine Staalstirchc nicht nur überflüssig, souderu sogar vom Uebel sei. Wie auf humanistischem Gebiete übcrhanpt, so leuch- ten auch in dieser Frage Sterne aus vergangener Zeit in unserer Atmosphäre auf. Er wolle zwei Männer uuS alter Zeit ciiircn, den Kirchenvater Tcrtullian und Cha« lon, welcher zu Bcginu des 17. Jahrhunderts wirkte. Tcrtullian habe dic Glcichberechlignug der Confcsfioucu anf seine Fahne geschrieben, und seinen Schriften enl» spreche daß vorliegende Gesetz vollkommen. Dcr Staat, welcher, wic Sc. Exccll. der Cultus' minister seiucrzcit treffend bemerkte, dic verkörperte Rechts idec ist, bckenue sich zu keiner Confession, sondern habe mit mehreren zu thun. Selbst iu einem Staate, dcr uur ciue Confession hat, sollte dcr Staat sich nicht als confcssioncll darstel« lcn, sonst unterliege cr der Kirche, welche zu herrschen bestrebt ist. Wo die Kirche nicht herrsche, gebe sie sich für verfolgt ans. In einem Staate, welcher mehrere Coufessioncu hat, könne cr uicht ciue bevorzugen, ohne dic andere zu kränken. Soll aber eine bevorzugt wer» den, so läge die Frage vor, worauf dcr Staat diese Gc> vorzuguug gründen wolle, angenommen, baß er das Recht dazu hätte, welches cr nicht hat. Er müßte die Dogmen prüfen und ein StaatStribunal müßte erklären, das eine Dogma verdiene vor dem anderen den Vor» zug. Es wärc schon widersinnig, ein Staatstribunal in Sachen dcr Wissenschaft zu schaffen, um wie viel mehr i» Sachen der Religion. Eiu asiatischer Staat habe ciu ähulichcs Staatstribunal für wissenschaftliche Fra-gcu, hat sich aber doch uicht so weit verstiegen, es für Sachen dcr Religion zu errichte». Dlc beiden Religionen, welche heute die meisten Anhänger zählen, von denen dic eine das Kastcuthum dcr Brahmiucn vernichtete, die audcrc die Sklavenletten brach, habcu ihre Erfolge dcr Milde zu verdauten, welche ihr Fundament sind. Dic Liebe des Nächsten, die Gleichheit vor Gott und alle anderen Grundsätze des christlichen Religion: siud dicsc uicht Fuudamcntc des Rechtsstaates? i)cr h. Augustiu sagt: Wo keine Liebe lCharitas), da lciuc Gerechtigkeit. Er sage: Wo die Gerechtigkeit ist, da sei auch dic ^icbe. Die christliche Moral gebe leinen Anhallspuukt zur Intoleranz. Man sagt, Oesterreich habe cinc specifisch katholi> schc äußere Politik verfolgt; heute müsse dicsc dem Cha» raltcr der inneren Politik entsprechen, und was spreche dafür, daß die Bewohner Oesterreichs sich für ciue solche lügenhafte Politik begeistern können? Er wolle tcinc Staatstirchc, weil dcr Kirche Herrschsucht und Herrschaft uicht ziemt, weil die Bc< vorznguug ciucr Kirche die audcrcu tränkt, weil die bevorzugte Kirche den Geist ihrer Angehörigen verfin' ftcrt und ihr Hcrz verhärtet durch Hochmuth; es hat dies selbst dic parlamentarische Debatte bewiesen. Fl'uMton. lKamps i,„ Mciisclm,lc!m! m,5 in dcr M,5 lcr's Denlmal '— An« dcr Küiistanüslrlliiüss.) „Der Inhalt jeder Geschichte ist dcr rasende Kampf fische» Geist uud Natur." Dicsc Wortc hürtcu >vir ^."st vou Goltz auösprccheu, und es ist uulcugbar, daß ^l Wnhrhcil dariu licgt. Wir habcu iu den letzten, ^°chcn vicl Kämpfe erlebt; Dolchstiche uud Radclslichc, "nppicrhicbc uud Kculcuschlägc wurden gewechselt, luv urlich ,„^. i,„ fi^iirlichcu Siuuc, uud der Kampf war ^rl. mit Errcgthcit, selbst mit Leidenschaft geführt. - ^llch die ^iatnr kämpft im wunderschönen Monat Mai, f° Vlältcr uud Blüthen, wie dic Kuospcu und Ran- ^" tämftfen gcgcn dic Erde, die sic nicht aus ihrcu Um "Uuingen loslassen will, uud sie machen sich frei und "'augcu sich hervor aus Vichl, nicht ahnend, daß die "ariucii Eouucnküssc später auch zu Waffen werden fol- . u, vor dcucu sie uimmcr fliehcu können. Sogar uu- ^l' Mürrische Rachbar, dcr Morast, hat wieder seine te» Feindseligkeiten gegen schwächer orgauisirtc Geruchs- nvcu begouucu uud qualmt seiuc Rauchwollcu lustig "u) allen Seiten in die Luft. Und trotzdem ist es zn> '"lcu auch ^i,, schöner Anblick, deu uns König Moor , "ct. Steht mau Abends auf einer dcr Höhen, von ,l"en imsci-c Stadt umkränzt wird, uud sieht hiunber, _"'" scheint das gauze Terrain tin Meer zu sein, grau w wogcud, uur wcuu ein Windstoß dazwischen führt. ,^ steht mau eine grüne Fläche hervorlugcn. hiu uud ^^cr so^ar eine glitzcrudc Flamme. Uuk mancher, dcr aus dcr Scc gcwcfcn, und sich ihrcr Wunder erin- nert, odcr auch m,r davon gehört hat, denkt vielleicht bei solchem Anblicke au die schöne Sagc von Viucta, dcr versunkenen Stadt und meint das Märchen verkörpert zu scheu auf festen, Laudc. — Selbst dic Vauucn des alten Jupiter Pluvius verschonten un? i» dicscr Woche uicht, uud wchc dem lcichlsiuuigcu Sterbliche,,, dcr es wagte, harmlos, ohuc cincu schützenden Regenschirm, seinen gewohnten Spazicrgaug zu machcu; höch< slcus vermochte es dic Macht der Minne, dcu Unbilden des Wetters auf ciuigc Zeit Stand zu halten. So sahen wir cincn schmucken Iüugliug, dcr sich weder vou dem unhöflich blasenden Winde, uoch dein hcrabslrömcuden Rcgcn beirren ließ, nulcr ciucm Baume Platz zu uch. men und starr in die Höhe zn schauen nach einem gc-wisscu Fcuslcr. Erst als das himmlische Naß wahrhaft unaufhaltsam hcruicdcrprasscltc, sundtc cr seinen letzten Blick hinüber nud räumlc gemessenen Schrittes dcu Schauplatz. Mau will zwar gcschcu habcu, daß sich die gciucsscucu Schritte gar bald zn einer spornstreichs eingeschlagenen Flncht umwandcltcu, doch wollen wir dies uicht uähcr untersuchen und mir fragen, ob dcr Ritter Toggcnburg, sentimentalen Audcnlcus. dem Rcgcu auch so getrotzt hätte, wärc seine Behausung uicht so vor-lhcilhaft situirt gcwcscu, daß er vou sciuem Fenster aus immer jcucS seiner Holden iln Auge habcu tountc. Doch bci Erwähuuug dcr Ballade vom Ritter Tog-gcuburg criunern wir uns auch des Dichters derselben. Nicht uur so weit die deutsche Zuuge lliugt, soudcru so weit Leute wohucn, dic Sinn haben für die Erzcug-uisfc der Musc, ist der Name Schiller ciu vctanutcr, eiu gefeierter. Diesem Namcu cin Denkmal zu setzen, iu der Rcsidcuz deS Kaiserreichs, ihm im Stem zu dan» ken für dic Worte, die dem gesammlen Volte iu Fleisch und Blut Übergängen, die so viel beigetragen, Cultur und Bildung zum Gemeingut zu machen, dieser Gedanke war es, dcr ciuc Anzahl von anerkannten Größen der Lite» ratur wic des öffcutlichcu Lebens besccllc, als sie ihren Mdcudcudeu Aufruf hinaussandtcn in die österreichische Monarchie, um zu sammeln alle die Schcrflcin dcr Ver» chrcr dcs Dichters, zu gründru ciu Denkmal, das dem Dichter nicht nur zur Ehre gereichen soll, sondern auch dcnjcuigcu, die dazu beigetragen, daß es gesetzt wurde. Schon einmal wurde au dieser Stelle die Frage gestellt, ob es denn nicht wahrschciulich sei, daß auch viclc Bewohner uuscrcr Hauptstadt sich geneigt finden lassen sollten, beizusteuern zn diesem Zwecke, Wir wol-lcu nicht darauf aufmerksam machen, daß es einer unserer bcrühmtsstcu Landslculc ist, der au der Spitze des Wicucr Comit«'s stcht, allciu wir betonen es, daß Schiller auch iu unsercm Laudc kein Fremder ist- die Uebcrsctznngcu, welche Kraiucr vou sciucn vorzüglichsten poetischeu Wcrteu dem Volke vermittelt habcu, zählen gewiß mit zu dcu besten dcr Literatur unseres Landes uud mauchcr Kraiucr, dcr das deutsche Original nie' mals angesehen, kcunl uusern Schiller, wenn er ihn gleich uur als ttiler kennt. Kuustgcnüssc gibts gar manche; - der kunstfertige Pwmst Willmcrs, dem ^iuc Verehrer dcu Beinamen cincr uordischen Nachtigall etwas übcrschwäuglichrr Weise uindicirtcu. hat uns solche geboten, dcr Sänger Herr Gcrbiz will uns solche bieten, und in anderer Art bietet sie uns dcr Rcdoutensaal. Ohne specieller auf dic besonderen Nummern dcr heurigen Ausstellung des Kuustvcreins eingehen zu wolle», löimcn wir doch nicht daran vorübergehen, ohuc weniastenS dic hervorragend« stcu derselben hervorzuhebe»,. Die Perle dcr heurigen 826 lVravo! links.) Man sagte, es sci cine dogmatische Toleranz möglich - ist dies« richtig, dann müsse man das gegenwärtige Gesetz ootiren. (Bravo! im Hause uud auf der Galeric. — Präsident ermähnt die Galerie sich jedes Zeichens dcs Beifalles und Mißfallens zu ent« halten.) Graf Wicken bürg: Das Gesetz durchwehe ein Hauch des Friedens, cs regle die confcssionellen Ver-! Hältnisse und halte die freie Selbstbestimmung auf« recht: was sich bekämpfte, soll sich die Hände reichen. Man sche ein großes Beispiel vorüberziehen. Seit Jahrhunderten war die katholische Kirche in Irland un< tcrdrückt, dem englischen Sinn, welcher den rechten Moment zu benutzen versteht, widerstrebt fernere Bedrückung, und die Protestanten selbst bieten die Hand zur Befreiung der katholischen Kirche. Dies soll derselben aber cinc Lehre und Mahnung sein, Gleiches zu thun. Drei Bestimmungen dcs Gesetzes hätten seine bc sondere Aufmcrksamkcit erregt, weil sie bisher am häufigsten Grund der Zwistigkeitcn waren. Es sind dies das Rcligionsbekenntniß der Kinder, die Reverse und die Begrävnißfrage. Redner bespricht diese drei Momente. Er verweist darauf, daß schon Kaiserin Maria Theresia verfügte, daß die Reverse nicht mit Zwang abverlangt werden dürfen. Die Regelung der Fricdhoffragc werde vielen Unzukömmlichkeiten, welche durch die Unduldsamkeit einzelner Priester hervorgerufen wurden, ein Ende machen. Er kenne mehrere Beispiele, wolle aber nur cincs anführen. In einer kleinen Stadt wurde ein reicher Mann des Nachts von, Schlage gerührt; man schickte um dcu Pfarrer, damit cr dem Sterbenden die letzte Oelung rciche. Doch dieser, welcher mit dem Sterbenden wegen eines Ockonomiegebäudcs in Streit gelegen war, verbot selbst dem Caplan, welcher diese Function vornehmen wollte, zu den. Sterbenden zu gehen. Dieser starb also ohne die letzte Oelung empfangen zu haben, und der Pfarrer verweigerte nun aus diesem Grunde das Bc^ gräbniß. Die Leiche mußte aufs Eis gelegt werdcn, damit sie nicht verwese, bis drei Tage später ein Geistlicher aus der Nachbarschaft dieselbe zu Grabe geleitete. Redner erzählt cinen weiteren Fall, w? eine Schauspielerin in cincm Kurorte aus ähnlichen Motiven wie eine Selbstmörderin odcr justificirte Verbrechcrin begraben wurde. Dcr Hügel, der ihre Asche deckt, sci ein Wahrzeichen geistlicher Intoleranz. In diescr Beziehung schreite das vorliegende Gcsctz vermittelnd ein. Die Commission habc zwar dcn Paragraph, welcher die Begrädnißfrage regeln soll, climinirt, uud zwar weil dicS Sache dcr Landtage sein soll. Er könne sich damit nicht einverstanden erklären, glaube vielmehr, daß diescr Paragraph, wie cr vom Abgcordnctcnhausc beschlossen wurde, angenommen wcrdcn soll. Die Begrab» nißfraqc sci zu wichtig, als daß cs nicht sehr nothwendig wäre, sie schleunigst zu regeln. Sie sei eine polizeiliche und sanitäre, gchöre also jedenfalls vor den Reicherath. Er trete dem Commissionsantrag im ganzen und großen ans innerer Ueberzeugung, ans Humanität und aus Religiosität bei, welche, weil sie von Gleichgültigkeit weit cntfcrnt ist, ihm deshalo die einzig richtige zu sein scheine. (Bravo! liuks.) Fürst IablonowSli ergreift das Wort, um seinen Standpunkt zu wahren. Dieser sci der katholische und, wie cr meint, dcr positiv österreichische. (Schluß folgt) Ausstellung ist Hoffmanns „Hirtenmädchen aus dem Sabinergcbirge", angekauft vom steierischen Kunstvcrcin. Dieses Bild, in glücklichster Mischung Ideales mit Realem verbindend, gibt uns eine prächtige Mädcheu-gestalt, wie deren wohl manche vom Sabinerberg heruntersteigen mögen. Der kühn kraftvolle und doch auch weiblich feine Ausdruck dcs cdlen, antik geschnittenen Gesichtes und die nachtschwarzcn Locken passen ganz zu dcr wildeu Sceneric, dic dcr Maler natürlich mchr andeuten als eigentlich ausmalen konnte; selbst der kluge Begleiter dcr Hirtin, der starke Hund. ist einer nahen Betrachtung werth. Hat. uns ein Deutscher eine Italienerin so prachtvoll vors Auge gezaubert, so sehen wir in einem andern Gemälde, ..Titian, seine Geliebte malend", von dem verstorbenen Venezianer Schiavone, wie der Italiener ein liebreizendes Iungfräulein mit ccht germanischen Zügen bedachte. Haman'S historisches Gemälde, „Albrecht Dürer und Erasmus von Rotterdam", darstellend, können wir auch Jedermann zu genauer Beachtung anempfehlen, wie auch Schönn'S orientalisches Genrebild ..die Heimkehr aus dem Weingarten", und die vielen Landschaften anderer Meisler. Bei Knorr's herrlichen Cartons znr ..Frithjof.Sage" aber lernten wir recht eindringlich die Wahrheit jenes alten Sprnckcs erfassen, dcr da besagt, daß dcr Maler auch Poet sein müsse; denn diese Cartons kann man nicht Illustrationen ode,r Gemälde nach einer Dichtung nennen, es sind wahrhaftig Nachdichtuugcu des gewaltigen Helden« sanges, Nachdichtungen in der Sprache des genialen Zeichners Dcr Raum verbietet uns, heute noch mehr über die Ausstellung zu sagen, docb wir rathen münnig-licki, die Gelegenheit nicht zu versäumen. l tt?. Sitzung des Abgeordnetenhauses ^ vom 13. Mai. i Auf der Ministerbank: Die Minister Giskra, Taaffe, Brestel, Plener. Präsident von Kaiserfeld eröffnet die Sitzung > um 11 Uhr 5 Min. ! Erster Gegenstand der Tagesordnung: Erste Lesung ! deS Gcsetzeutwurfes behufs Hintanhaltung der Rin-! verpest. ! Minister Gis kra begründet in kurzen Worten ^ dcn Entwurf und wünscht trotz der hohen Zeit eine Berathung dcr Frage noch in dieser Session. Auf Autrag dcs Abg. Tinti wird die Vorlage Idem uolkswirthschaftlichcn Ausschüsse zugewiesen, um in , 8 Tagen Bericht zu erstatten. ^ Nächster Gegenstand dcr Tagesordnung: Erste Lesung des Gesetzentwurfes behufs Abänderung dcs tz 11 des Börscgesetzes. F iuauz m i n i st cr Vrcstcl begründet den Gesetzentwurf, die Bestimmung sei administrativer Natur, da sie aber ein Theil des Gesetzes ist, müsse die Abän» dcrung in legislativer Weise vorgenommen werden. (Wird dcm Finanzausschüsse zugcwicscu.) Nächster Gegenstand dcr Tagesordnung: Erste Lc« sung dcs Gesetzes über die Exccutiousfähigteit der vou Vertrauensmännern abgeschlossenen Vergleiche. (Wird einein aus dcn Abtheilungen zu wählcndcu Ausschüsse zugewiesen.) Nächster Gegenstand.- Zweite Lesung dcS Gcsctzcnt' wurfcs hinsichtlich dcr thcilwciscn Abänderung der Verordnung vom 18. October 1805 in Betreff der Branntweinsteuer. Abg. Korb verliest den Bericht, in dcmselbeu wird abweichend vom früheren Gesetze ein Unterschied zwischen der Gahrdaucr für Melassen uud jener für mehlige Stoffe und rothe Rüben gemacht. Für die Generaldebatte ist kein Redner eingetragen. Es wird zur Spccialdcbattc geschritten. Art. l wird ohnc Debatte angenommen. Art. ll handelt von der Pauschalirung, bei dcr Zockermclasse werden H, bei Verwendung anderer Stoffe ^ dcs Rauminhaltes angenommen. Finanzminister Vrestel: Der Ausschuß habc die von der Regierung projcctirtc Ausbeule von 7 Graden auf 6^ Grade herabgesetzt. Dic Steuer würde demnach um ,'^ niedriger scin, die Rückvergütung um ! 20 Percent höher. Dic Regierung habe nicht zu hoch gegriffen, weil durchschnittlich die Ausbeute höher ausfallen werde. Dcr Minister beharrt auf dcr, vou dcr Regicruug augcnommencn Proposition. Der Berichterstatter wendet sich gegcu die Auseinandersetzung dcs Ministers. Das Haus ist während dcr ziffcrmäßigcn Auseiuandcrsctzung sehr un» ruhig. Bei der Abstimmung wird Art. ll uach dem Aus-schußantragc angenommen. Der Antrag der Regierung wird abgelehnt. Art. ll> handelt davon, daß die Berichte der Bren-! ncrcicu monatlich abzulicfer» sind. (Wird ohne Debatte angenommen.) Art. >V handelt von dcr Bcmessuug des monatlich entfallenden Stcuerpauschalcs. (Wird ohne Debatte angenommen.) Art. V handelt von dcr Aufhebung des Gesetzes vom 18. October 1805. Abg. Nolsrum wünscht auch Art. Vl in die Discussion einzuziehen. (Geschieht.) Derselbe handelt von einer theilwciseu Abänderung des Gesetzes vom 28ten März 1868. Abg. Wolf rum wünscht, das; statt Art. V und >l der Commission Art. V der Regieruugsvorlage auf-genommcn werde. ES werde darin das Gesetz vom 28. März 1868 aufgehoben, was überhaupt mißlich sei. Redner findet die Rückvergütung von 6 kr. per Grad ungerechtfertigt, es sci dieser Betrag zu hoch gcgriffcu. Baron Petrino spricht für den Antrag des Ausschusses, ihm ist die Rückvergütung von 5 kr., wie sie in dem Gesetze vom 18. März 1868 stipulirt ist, viel zu niedrig. Finanz min ist er Brestel. Die Frage sei die, ob die Steuerrückvergütung, die das Haus erst vor wenigen Wochen erniedrigte, erhöht werden solle. In der damaligen Debatte wurde betont, daß die Steuerrückvergütung um die Hälfte zu hoch gegriffen sei, es würdcu 3 tr. genügen, nahm mau damals 7 kr. an, so geschllh dies, weil mau von dcr Aussicht ausgiug. daß in der Steuererhebung Aenderungen getroffen werdcn. Auch weun das gegenwärtige Gcfetz angenommen wird, werde der Staat doch weniger als 5 tr. zahlen. Der Berichtcrstatter hält den Ausschußantrag aufrecht. Es haudle sich nicht um cine Prämie, sondern um die vollständige Vergütung dcs Satzes, auf den dcr Staat kein Nccht habe. Das Ausland thue dasselbe, uamcntlich England, das sogar eine Exportprämie gezahlt habe. Unter jeder anderen Bedingung müsse dieser Industrialzwcig zurückgehen. Bei der Abstimmung wird Artikel V deS Ausschus, i ses angcuvmmen, bei Artikel Vl wird die namentliche l Abstimmung angenommen. Für Artikel Vl (also gegen die Regierung) stim^ men alle Polen und Großgrundbesitzer, Figuly, Rech° bauer, Schindler, Skene, Waser, im Ganzen 56, dage« gen stimmten 80. Die ursprünglichen Anträge der Regierung werden sodann angenommen. Artikel Vll, nunmehr Vl, bestimmt das GcltungS-gebiet des Gesetzes. Wird ohne Debatte angenommen. Artikel Vlll, nuumchr Vll, enthält die Vollzugs-clausel. (Angenommen.) Der Berichterstatter beantragt die dritte Lesung, nachdem cr erklärt, daß die dcm Ausschüsse abgegebenen Petitionen als erledigt zu betrachten scicn. Eine Petition verlange eine Steuer.Rückocrgü-tung beim Export von, Preßhefe, die nach dcm Antrage dcS Ausschusses der Regierung zuzuwciseu sci. Die Anträge des Berichterstatters werden angenommen und daS Gesetz in dritter Lesung zum Beschluß erhoben. - Nächster Gcgeustand dcr Tagesordnung: Bericht deS volkswirthschaftlichen Ausschusses über die Regie-ruugS-Vorlagc, bctrcffcud dcn Gesetzentwurf der Ergänzung der Kronftrinz« Nudolphsbahn durch die Linie St. Michael.Lcobcn und wegen dcr sofortigen Hcr« stelluug der Flügelbahuen LaunSdorf-Mosel und St. Veit-Klagenfurt. Berichterstatter ist Abg. Tunner. Dcr Aus> schuß schließt sich der Regierungsvorlage im Gauzcn an und beantragt nur die Einschiebung eines neuen Artikels zwischen Art. ll! und >V, lautend: ..Der im §9 der ConccssionS-Urkuude vom 11. November 1866 (R.-G.'Vl. l.Vlll. Stück vom Jahre 1866, Nr. 142) vci vollen Wagenladungen für Mincralkohlc und geftreß-ten Torf festgesetzte Tarif per Zollcentner und Meile mit 0 9 kr. für die ersten, mit 0 8 kr. für die zweite« 10 Mcilcn, uud mit O7 kr. für alle größeren Entfer^ nuugcn, wird hiermit ausdrücklich auch auf Erze uud Coaks ausgedehnt," wodurch der Artikel >V der Regierungsvorlage zum Artikel V wird. Iu der General - Debatte ergreift Lohuingcr das Wort, um zu erwähnen, daß durch Bewilligung dieses Gesetzes dcr scincr;eitigcn IndemnitätSertheilung betreffs dcr vou der Regicruug mit Umgehung deS Abgeordnetenhauses bewilligten Eisenbahnconcessionen nicht vorgegriffen werde. Das Gesetz wird hierauf ohue Debatte in zweiter und dritter Lesung angenommen. Hier« mit ist die heutige Tagesordnung erschöpft. Die nächste Sitzung fiudet morgen 10 Uhr statt. Auf der Tagesordnung stehen: 1. Die Wahl des Ausschusses zur Auflösung des LehensverbandcS iu Mähreu. 2. Die zweite Lesuug deS Gesetzes bezüglich Orqanisirung der Bezirksgerichte. 3. Zweite Lesung dcS Handels- und ZollucrtragcS zwischen Oesterreich uud dem Zollvereine. 4. Bericht über die Petition des Schriftstcller-VereincS „Concordia." Die FinanMrlagen im Dudgelausschuß. Wien, 13. Mai. In dcr heute Abends stattge-fuudenen Sitzung dcS Vudgctausschusscs, welcher die Minister Graf Taaffc, Dr. Brestcl, Dr. Herbst und Dr. Giskra beiwohnten, wurde die Verhandlung über die Anträge dcs Subcomit's fortgesetzt. Zum Beginn erklärte Finanzminister Dr. Vrestel, daß er dcm gestern gefaßten Beschluß, wonach die Zin' sen dcr Staatsschuld mit cincr Steuer von 18 Procent außer dcr Einkommensteuer zu belegen scicn, nicht beistimmen könne, daß cr vielmehr diese Ziffer zu hoch gegriffen halte. Die Regierung behalte sich daher vor, ihren Antrag in dieser Beziehung bci der Bcrathuug im Hause zur Geltung zu bringen. (Iu Folge dieser ministeriellen Erklärung sah sich , Dr. Banhans nicht veranlaßt, seinen beabsichtigten An- s trag auf nochmalige Diskussion des Gegenstandes eiuzu- ' bringen.) Abg. Skcne erinnert nun daran, daß wohl cin Theil seines letzten Antrages erledigt sei, jedoch dcr andere, welcher lautet: ..die zwangsweise Unificiruug (CoN-vcrtirung der Staatsschuld in cine einheitliche NcntcN-schuld) hat mit Vorbehalt dcr zu bcstimmcndeu AuS-nahmen auf Grund des Courswcrthcs der einzelnen Kategorien derselben nach einer noch zu fixirendcn Zeitpcriode zu geschehen", noch dcr Erledigung harre. Iu weiterer Auseinandersetzung rechtfertigt Antrag' stcllcr, daß dic Unificirung zwangsweise zu geschehen habe. und wünscht, daß auch die Frage über die ein" heitliche Rentenschuld gelöst uud über dcu Maßstab der Convcrtirung entschieden werde. Der Ausschuß beschloß darauf, daß die Unificirung zwangsweise durchgeführt werden follc. Betreffend die Frage dcr Rentcnschuld spricht M>' uistcr Dr. Brestel, den Wunsch aus, es möge der Ausdruck des Capitals in den Verschrcibungcn beibehalten werden, denn sachlich sei es dasselbe. Der Ausschuß beschloß, „sämmtliche Gattungen ^ fundirten allgemeinen Staatsschuld in eine reine Nenl abwerfende Schuld umwandeln zu wollen." . Ueber den Maßstab der Unificirung erklärt ^5 nauzmiuistcr Dr. Brestel,eS sei das Zinscncrtragn p zu Grunde gelegt worden, denn die Cours,Var,atl0i" seien oft localer und schwankender Natur. 827 Bei den nicht rückzahlbaren Papieren könne jcdcn-^ falls blos die Ncntc ,;u Grunde gelegt werden. Nach dem gestern gefaßten Bcschllch, daß l» Pcrccut aicher der jctzt bcstchcudc» sicbcupcrccutigcu Eintommcnstcuer in Abzng zu bringcu wären, frage cö fich, sollen uou den nicht rückzahlbaren Obligationen dic l.8 Percent vom Nominal-Betrage der Zinsen, oder bloö uon jenem Betrage abgezogen werden, den der Besitzer bisher erhielt; denn hier würde sich eine Differenz von circa 7° bis 800.(X)l) fl. für den Staat herausstellen. Nach längerer Debatte stellte Abgeordneter Skcnc den Antrag, bei nicht rückzahlbaren Obligationen soll die Ncntc als Basis der Unificirnng genommen wer» den, welcher Antrag zum Beschlusse erhoben wnrdc. Bezüglich der weiteren Principien stellt Abgeordneter V.Hopfen einvcrständlich mit dem Finauzminislcr den Antrag: „Zwischen den Kategorien der nicht rückzahlbaren Schulden hat der Zinsfuß derselben zwischen diesen und den rückzahlbaren Schulden, sowie unter den einzelnen Kategorien des letzteren der Courswcrth zur Grundlage zu dienen." Dieser Antrag wurde angenommen und das Sub comit«' beauftragt, dauach im Eüwersländniß mit dem Finanzminister die nöthigen Vorarbeiten für den Ausschuß vorzubereiten. Hierauf rcfcrirtc Abgeordneter Dr. Bauhaus über den Gesetzentwurf, betreffend den Verkauf von Staatsgütern. In der hierüber eröffneten Debatte ergreift Abgeordneter Schindler das Wort und drückt sein Bcdaueru darüber aus, daß erschöpfende Forstgcsctzc in Oesterreich noch mangeln und daß di^ bestehenden nicht vollständig gchandhabt werden. (5r befürchtet nicht, daß die Käufer der Staatsgüter dem Bestände der Forsten Schaden zufügen werden, wcuu man nur der Nc' gierung frei lasfc, geeignete Käufer zu suchen und gegen eine Verwüstung der Forste Sorge zu tragcu. Jene Staatsgüter, welche für die Salzcrzcugung wichtig seien, löunc man in dicscr Beziehung mit Scrvituteu belasten. Jedenfalls gewinnen die Güter durch Hintangabc derselben in die Hände von Privaten an Werth. So lieferte die Domäne Waidhofcu lein Erträgniß, weil man nicht im Staude wahr, die nöthigen Commuuica» tionen herzustellen. Die französische Gesellschaft jedoch, welche diefclbc jctzt im Besitze hat, flößt dic Erzcuguissc nach Amstättcn uud weiß hicdurch ciucu Gewinn zn cr-ziclcn. Er stimme daher für die Ncgicruugs-Vorlagc, so daß auch jene Staatsgüter, welche dcr Bericht des Sub-comit<"s iu dieser Beziehung namhaft machte, vom Verkaufe nicht auszuschließen wärcu. Es bcthciligcn sich noch dic Abgeordneten Petrino, ^ohningcr, Hopfen, Pctcr Groß, Wickhosf mit dein Berichterstatter Dr. Banhans an dcr Discussion, womit die General - Dcliattc über den Domancuvcrkauf uud auch dic heutige Sitzung geschlossen wurde. Dcr Mchos von Lin) uud die österreichische Regierung. Die „Deb." schreibt: Es siud jctzt mehrere Wochen ins ^and gegangen, ohne daß wir nöthig gehabt hätten, uns mit Acußcruugcu des dicSlcithanischcn Episcopate über die Concordatsfragcu, die noch iuumr die Bolter! Oesterreichs mächtig bewegen, zn beschäftigen. Seitdem dic großen Entscheidungen im Hcrrcnhansc gefallen waren, war gewissermaßen auf dcr ganzcu ^inic cin Waffenstillstand cingetrctcn, dcr glauben ließ, daß mau im clericalcu Lagcr daran denke, wcuu auch nicht sich auf ljutcu Fuß mit dcm ncucu Regime zu stellen, so doch sich in die Passivität des Aliwartcns zurückzuziehen. Wie aber die Thatsachen lehren, war dicsc Anschannng ciiic irrige. In dcm Augenblick nämlich, wo das Herrenhaus an die Bcrathuug des iutcrcouscssioncllcn Gesetzes gcht, hält cs dcr „Voltsfrcuud" für opportun, dcu Iuhalt sMcr Zuschrift zu slizzircu, wclchc dcr Bischof vou ^iuz. '" Bczichuug auf das Rundschreiben des Ministers Biskra über die clcrilalcu Agitationen, unterm <». März b- I. au den Statthaltcrcilcitcr von Obcröstcrrcich qc-ächtet hat. Wären wir nicht auf das innigste von dcr Ueber. Fügung durchdrungen, daß die Zeiten dcs Concordat,.'« 'u Ocslcrrcich vorüber sind, würden wir nicht durch ""ls, was scit Monatcn in Oesterreich geschehen ist, "l>f das eindringlichste belehrt worden sein. daß die ?luf lklhthaltung dcs Concordatcs uumöglich geworden, so "'ürdc uns die in Rede stehende Zuschrift dcs Bischofs ^i ^inz iu gewaltige Aufregung vcrfctzl habcn „nd '^r hätten cs für nöthig gehalten, g^gen dicsclbc mit ^cr Schärfe uud Rücksichtslosiglcit zu Felde zu ziehen, ^tnu, llin fnrz zu scin, dic Znschrift ist selbst nach ben kurzen Andciltungcn, dic nns dcr „Volksfr." gibt. ^6 Manifest cincs staatsgcsährlichen Frondeurs, dcr un eigenes Bclicbcu, das er wohlweislich iu dcu Man-!5 bcr Religion zu hüllen weiß. über die Gesetze dcs Anales und über die Gebote stellt, die sich ans u'ckjlcht auf das staatliche Wohlergehen vou selbst cr- Daß der Bischof vou Lin; dcm Üioucordatc Weih. di « .^^'^' '"ird man begreiflich finden, dcuu cs ist ^,^ sein Mticr, wic cs auch nicmandcu Wunder ^Uucn lanu, wcun dcr ehrwürdige Bischof erklärt, daß "laatsgcsetzc eine absolut verbindliche Kraft nicht haben, wenn sic den Grundsätzen dcr Religion zuwider sind.! denn auch hier haudelt dcr in Linz residircndc Kirchen« ^ fürst nur unter der Pression sciucs Metiers. Ebenso ^ wird man cs aber auch begreiflich finden, wenn der Staat, der tcinc andcrcu Rücksichten kennt und kennen darf, als jcuc auf das eigene Wohl, welches ja auch das Wohl dcr Völker inuolvirt, mit allcr Kraft und aller Energie einem Gebahrcn entgegentreten wird, wel-! chcs nichts anderes ist, als ciu ourchwcgs unberechtigter Eingriff iu die Rechte uud Machlbchignissc dcs Staates, cinc grcnzcnlofc Sclbstübcrhcbuug und eine Mißachtung uud Verletzung der Attribute der Majestät und dcr Volksvertretung. Dcr Bischof vou Linz usurpirt hicr ein Recht uud eine Gewalt, dic ihm nie verliehen worden find, dcnn cr macht sich zur obersten Instanz, zu dcm allein berechtigten Forum, welches darüber zu entscheiden hat, ob ein Gcsctz mit dcm, was dcr Bischof Religion ncnnt, im Widersprüche steht oder nicht. Wic, wenn cr selbst nicht unfehlbar wäre, wenn cr dort einen Wider-spruch fände, wo ciu anderer Kirchcnfürst leinen Widerspruch findet, was dann? Wclchc Bezeichnung verdient dann die Auflehnung gegen die Gcsctzc dcs Staates, deren sich dcr Bischof schuldig gemacht? . . . Doch, wic bercits gesagt, wir habcn keinen Grund, m's cingcheudcr mit dicscr Evhcmcridc aus dem clcrira-i lcu ^agcr zu bcschästigeu, da wir nicht zweifeln tönncn, daß cs solchen und ühulichcn Emanationen nicht mchr gcliugcu wird, Einflufz auf dic Entwicklung und die Gestaltung dcr Geschicke Oesterreichs zn gewinnen. Die Drohungen dcö Bischofs von ^inz wcrdcn zn nichte uud muffen sich als citcl erweisen im Hinblick auf dcu Gcist dcr Wahrheit und Freiheit, dcr jctzt iu Ocstcrrcich zur Herrschaft gelangt ist. Dic Regierung wird ihre cigcuc Würdc uud den inneren Frieden zu wahre» wissen und dafür sorgcu. daß die sich auflehnenden Bischöfe nicht in dcn Himmel wachsen, bevor sic hcilig gesprochen worden sind. Und sie wird sich auch in ihrem Vorgehen nicht irre machen lassen durch das Eotcttircu dcr Ultramou-tancn mit Preußen, dein auch dcr Bischof vou Viuz liebevolle Blicke und Knßhündchcn zuwirft Wenn Prcn-ßcn hcntc scheinbar sich selbst gcgcn weitgehende Fordc^ rnngcu dcr Elcricalcu nachgiebig zeigt, so geschieht dies unr, weil cs glaubt, dadurch cinc Anzichuugstraft auf Süddcutschland ausübcu zu tönimi. Um das Eoncor-dat, lim die Befriedigung dcr Kirchenfürstcu ist cs ihm abcr dabei nicht zu thun. und wenn es Erzbischöfc, Aischöfc, Acbtc, u. f. w. wagen solllcn.mil ihren Krumm-slabcn in dic staatlichen Krcisc hiuübcrzugrcifcu, so wür-dcu sic uur zu bald erfahren, wic man in Preußen dic Autorität dcs Staates zu wahren weiß, und daß man dort, ohne vicl Fcdcrlcscns zu machen, in cinck Wcisc vorgeht, die bei uns noch nie zur Gcltuug gelaugte, trotzdem abcr allcr Beachtung wcill) erscheint. l Mnkmch, Preußen und Mlicn. Florenz. 10. Mai. (Tr. Ztg.) In Paris scheinen die übcrschwänglichen Ovationen, wclchc dcm Kronprinzen von Preußen in Italien dargebracht wnrden, ernsten Eindrnck gemacht zu habcn, und dic telegraphische Berufung des am hiesigen Hofe accrcditirlcu französischen Gesandten Baron dc Malarct nach Paris entspringt wohl dcm Wunsche dcr französischen Regierung, über dic Tragweite dicscr geradczu dciuonstratiucn Ovationen gc» nancr unterrichtet zu werden. Nun, dcr französische Gesandte, welcher Gelegenheit hatte, in unmittelbarster Nähe Studicu über heu Eharaltcr dicscr Demonstrationen, deren Spitze offenbar gcgcn Frautrcich gerichtet war. anzustellen, wird cs seinem Gmlvcrurmcnt wohl kaum verheimlichen, daß die Mißstimmung dcr Italincr gcgcn Frankreich cinc so allgemeine, cinc so ticfgcwur-zcltc ist. daß sic nahezu in tödtlichcu Haß ausartet. Kaiser Napoleon wird gut daran thun, bci seinen Plä-ncn und Alliallz-Eoiubiuationcn Italic», schr in Rechnung zu briugcu und sich leincr Täuschung darüber hinzugeben, daß ciu aufrichtiges Alliauz.Verhältniß mit Italic» gegenwärtig »md bci der herrschenden Stimmnnc, dcr Italiener zn dcn absoluten Unmöglichkcitcu gehört, nud daß Frankreich sich darauf gefaßt machen muß, Italien im Vager seiner Feinde zu sehen. Einigcrmaßcu auffalle» mußte cs bci dcu bcstchcudcu Verhältnissen, daß der Kronprinz von Preußen solchc Schnsncht nach dcr Bekanntschaft mit Herrn Rattazzi trug. daß cr sich dcu. sclbcu eigens vorstellen ließ. Früher cin gefügiges Wcrl-zcug ^ouis Napoleons, ist Rattazzi gegenwärtig einer dcr erbittertsten Feinde Frankreichs, den, oellilftt aoer wcit über 100.090 fl. und da5 Unqlück ist um so giotzer, ols es sich innelhnlb 10 di? 12 Iahrcn das drille lr gelitten habe». — ( G c i st e ö a, e g c n w a r t.) (5in uon lDberitalirn lommcnder Vahozug schwidle jüngst in glühlicher Gefahr. Tic Apcinnücnbuhu zwischen Bologna u»d Pisloja hat büusig ein sehr slarlrs Gejüll (uo» 1: 40), u»o so lam diefei Zu.i von 40 Wagen bcim Hcruntersahreu plötzlich ins Lau« lcn, ur der „Zutuns!." Dcr PrivalllHzcl entwicllll folgende Anllage: „In d«r zweilcn Hälslc dcs vorigen Ial>eS brachte l,ie „Zulunfl" cic Anschulüigung, ich (Svetec) Hütte mich dahin geäuhcrl, dah ich »ur wegen der Diülen im Reichs' rnlhe bl'ibe, und dah ich diese Äußerung auch durch eine symbolisch? Hiüdblw!'gu!'g zu vclslehen gegeben und hiebei b,mcllt habe.- „Daö Geld dlcibl doch die Hauplsache." Obwodl ich mir uoUlomms» bewußt bi», niemals eine solche Aluhcrui'n gethan zu balen, uolerlilß ich es damals, klag, dar ei»zuschreiti meiner Heimat nur wenig gelesen wild. Mittlerweile brachte in diesem Jahre im April ein in Mar« burg erscheinendes !love»ischrö Nlall — „Slovensle Na« ,od" - d'.rselbe Miltyellung aus der „Zukunft" reviodu« ciil' das Gleiche that ein in Trust erscheinendes slovcnisches Journal — „Slovcntztc Plimorsc" -^- am l 2. April d. I,, und in bellen Blättern wurde ick aufgefordert, zu ertlüren, ob dic uo» dcr „Zuluosl" gegen mich ausgestreuten An» jchuldigungen auf Wahrheit beruhen. Ich bl'zcichnele in einem an die „Novice" gcrichttlen ,,(5mgisendet" die von der „Zu« tui'fl" gebrachlen Auschuldigungcn als unwahr. HiclUbel ! brachte dic „Zutunft" nm 17. April d. I. eine von deren N.dacleur gsfcttlgle Lillärunss, daß sie in der Lage fei, die Person und den lDit zu bezeichnen, zu tmlcher und wo ich diese Aeubcnmg gethan habe, und daß es sick dann zeige» werde, wer der Lügner sci. Die Anschuldigung »lbst und die Spracdc, in welcher si,,' norg/bracht wurde, sind geeignet, mich zu vcileken, und haben in den Kreisen, in wel< chen ich mich bewege, die gröhle Sensation hervorgebracht: ich llage demnach den veranlwolllichen Redacteur der „Zu. lunft"'dkseö Vergehe"« an und bille um Eröffnung deS Ve. wcisvelsahrens." Herr Leslovec macht in erslet Linie geltend, baß er unter dem Worte Geld nicht die Diäten, sondern Finan« 828 cielles überhaupt gemeint habe i in zweiter Linie erbietet er sich zum Wahrheitsbeweise und macbt geltend, daß Herr Georg Ienlv, Secretär im Justizministerium, dem Gerichte bestätigen wirb, dah der Privattläger diese Aeußerung gethan habe. Ein zweiter Zeuge werde zur Unterstützung dieser Angaben beitragen. Der Wahlheitsbeweis wird zugelassen. Herr Ier, to erzählt nun, er sei eines Tages mit dem Plivatklilger im Stadtparle zusammengetroffen - eü wurden die voliliichrn Tagesfragen befprochrn, und da dem Zeugen bekannt war, daß Herr Svetcc der föderalistischen Partei angehöre, hat Zeuge seiu Aesremden darübir ausgesprochen, daß er, Svelcc, entgegen den Vcschlüssen der föderalistischen Paitei, in den Reichsrath gegangen sei. Darauf Hütte Herr Svelcc entgegnet, die Böhmen haben Interest« an ihrem historischen Rechte: wic haben leine solche» Rechte und müs« sen das materielle Wohl im Auge behalten: dabei hätte er zwei Finger seiner Hand zugespitzt, wie man dies beim Geldzählen zu tbun pflegt. Zeuge betont nachdrücklich, taß von Diäten nicht die Rede war, dah er anläßlich diefer Conversation dulchaus nicht daran gedacht hatte, daß die Aeußerung des Herrn Svetec sich auf Diäten beziehe. Er (Zeuge) habe sich darüber leine Vorstellung gemacht und sei auch gar nicht in der Lage, darüber ei» Urtheil abzu« geben. Zeuge hat, ohne daran gedacht zu haben, daß hievon in irgeno einer, Herrn Svetee verletzenden Weise Gebrauch qemacht weiden tonnte, diele Untelledung gesprächsweise dem Herrn Leölovec rnitgethcil». Der Pnvalllügcr stellt die Untelredung mit dem Zeugen nicht in Abrede, liebaoptct jcdoch mit aller Vestimmtdeil, wtdil die ihm impulirte Handbewcgung gemach!, noch die Worte: '>><>,!<' ln >nvl>^ gebraucht zu haben. Det zweite, von de,u Ai'gellagtrn vorgefühlt» Zeug»', Heinrich Vatovic, Neoaclionsmitglied der „Zukunft," halle aus dem Munde des Pnvatllügers die Aeußerung vernommen: „Diese ehrenrühliqe Notiz rühre wahrscheinlich vom Hosseclelär Ientu her," und wiU daraus abieilen, daß Herr Evetec diese Aeußerung abmacht haben müsse, da idm sonst nicht bekannt sein tonnte, woher die „Zukunft" diese Nachricht habe. Der Piivaltläger giebt die Aufklärung, daß ihm ein Herr Navratil den Hossecretär als denjenigen bezeichnet hatte, von wilchem dic Notiz herrühre. Nach diesen Aufklärungen ist der Wahiheitsbeweis ge-icheilett, die Zeuge., werde,, »icht in Eio genommen, der Ptivatlläg«! stellt ren Strafanlrag und überläßt das Ausmaß der Strafe dem Gerichti-dose. Veuor sich dieser zur Velathung des Unheiles zurückzieht, giebt der Angeklagle die Erllärung ab, er sei bereit, dem Pcivaltläger durch eine Ehrenetttälu,'g Gcuuglhuung zu leisten. Trr Priv^tllä^er bittet für düsen Zweck um eine Vertagung tec Verhandlung, und es wird von Seite des G" richtihofes auf diefen Antrag eingegangen. Wie die deute Abends erschienene Nummer der „Zukunft" rmldet, ist auch ein „Ausgleich" zwischen dem Kläger und Geklagte» zu Stande gekommen. ^ o c a l e s. — (Mai fahrt und Turn fahrt,) Die Mila,li»-drr des ^aibacher Turnvereinen versammeli' sich unter der Vorausjeftung günstiger Willciung morden Früh beim Herrn Svrechrvlnt des Vereines, um präcise 6 Uhr den Abmaifch nach Mannsburg anzutreten. Vor Mannsburg wird eine Ieldmesse abgehauen werden. Mittagmahl in der noch vom voligen Jahr in gutem Andenken stehenden Etan'schen Lo-calitäl, wolelbst na Ankunft der allem Anscheine nach sehi zahlreichen Theilnehmer an der Maisabrt sich voraussichllich ein förmliches Maifest arrangiren wild, um so mehr, da die Mitwirkung der trefflichen MusitcapeNe von Huyn Infanterie gesichert ist. Mir macben hievn ausrneilsam, doß . sämmtliche rieronidle Slallungcn in Mannsburg durch das F'stlomlK» mit Vescklag bel,a,t sind. wcsbalb es sich für die theilnclim.nden Eciuipagetibesitzer empfehlen dülfle, die vom Com>t>' verausgadlen V>llels zu lösen, um so jeder Sl.rge für Unletlunst der Pfei laiidschastlichen Theater stattfindenden Concertes des Herrn Gerbicj lautet: 1. Ouvertüre zur Oper „Romeo und Julie" von Gounod. Vorgetragen von der t. t. Regimentstapelle Graf Huyn. 2. Sologesang. Vorgelraaeu von oer Frau Anna Pessiat. 3. SlaroceSla, Männerchor. Vorgetragen vom Mäxnerchore der Eilalnica. 4. Lieder. Vorgetragen vom (5o><-certgebcr. u. ^ lio^l»» ! (Adicu!) Gedicht und Musik vom (5onl.erta,ebcr. !>. Lieb des venetianianilchen Gondoliers von Giac. Meyerbeer. 5. Trio (U -), für Violi», Violoncello und Piano von L. v. V eet ho v e n. Vorgetragen von den Herren: Iohan S o r a , Schantel und Anton F öl st e r. (). Tenor-Alie aus „Guido uno Ginevra", von F. Halevy. Vorgetragen vom Concerl^ebcr. 7. UViIil'-v. (Das Gebet) Männerchor Vom Clinceitglb?». Vorgetragen vom Männer-chore der Cilcüuica. 8. Terzett aus „Lucrezia Borgia," von G. Donizetti. Vorgetragen von der Frau Anna Pessial, oem Conccrtgeber und dem Herr» Alb. Valenta. Hier» auf biingt dlr dramatische Verein durch seine Mitglieder: «Giüh euch Gott! Wann gehet ihr nach Hauses" Lustspiel in einem Auszüge. Uebersetzt von V. Mandelc, zur Aufführung. Personen: Cesaiel, Pcchfabcikant; Majda, seine Frau; Koscak, Bauer: Apcla, sein Weib. Sperrsilie und Cmttillölatten sind in der Haüdlui'g de5 Herrn Johann Vular nächst der ^ranzensblücle und Abends an ter Cassa zu habe». Mai-Fahrt morgen Tonntass, den >7. Vtai. Versaininlulig der Wnym halb 3 Uhr in der Sternallee, Abfahrt in geschlossener Wagenkettc präcise 3 Uhr. Vormerkungen lind Ausgaben der Stallkarten, wobei nebst munmerirtcn Ständen auch für Mauthen nnd gänzliche Verpfiegnng der Pferde inclusive Hafer gesorgt ist, übernimmt, 5 1 fl. pr. Pferd, Herr C. Lestovitz bis heute Abends. Das Count«'» der Mai.Fahrt hat hienüt die Ehre, l>. >. löbliche Nohrschnhen-Gesellschaft zu der Sonntag den >7 Mai abzuhaltenden Mai-Fahrt nach Vtaunsburss (verbunden mit einer Turner-partie) höflichst einzuladen. Versammlung der Wägen halb 3 Uhr in der Sternallcc, Abfahrt in geschlossener Wagcntettc ftrtkise 3 Uhr. Neueste Mst- Wien, 15. Mai. In Abgeordnctenkreisen versichert man, der Sessionsschluß des Ncichsraths werde erst in der zweiten Hälfte Juni erfolgen. Pest, 14. Mai. ..Szaszadunt" bringt Details über die Organisation der Landwehr. Die Mabilma-änmg erfolgt durch den König unter Gegenzeichnung der Minister. Die Verwendung dcr Landwehr außer Landes muß vom Reichstage gestattet werden. Die Oft ficiere werden auf Vorschlag vom Könige ernannt. Agram, 14. Mai. Se. k. Hoheit der Herr Erzherzog Albrecht sind lurz nach 7 Uhr Abends augekommen und sowohl vou dcu Civil- und Militärbehörden, als auch von den geistlichen Würdenträgern feierlichst empfangen worden. Nach Besichtigung der vor dem Absteigequartier des Erzherzogs aufgestellten Ehren-compagnie begab fich derselbe in seine Gemächer, wo unmittelbar danach die Vorstellung der Civil- und Militärbehörden, des Officiercorps und der geistlichen Würdenträger stattfand. Berlin, i4.Mai. (Das Acltesten-Co lle gium der Kaufmannschaft) beschloß, den Protest gegen die österreichischen Finanzmaßregcln nicht zu genehmigen. Berlin, 14. Mai. In der heutigen Sitzung des ZollbunoeSrathcs ging ein Antrag Baierns ein, die Tiroler Gemeinde Iuugholz in den Zollverein aufzu< nehmen. Telearaphische Wechsclcvurse. uo:n 15. Mai. 5perc. Metalliaue« 5U.25. — 5perc. Metalliqur« ml« Mal- und '/iouember-Ziusen57.25 — 5perc. Natimml Lnlehen K2,ss5..- l860,r VtaalSanlehc» »0.50. — Vanlllctieu?<)5. — Ereditactien l82.8l'. — London 116.50. — Silber l 14,50, — K. l Ducaten 5.5l;, Das Postdamftffchiff „Teulonia," Capitän BarcndS, am 23. April von New-Mk abgegangen, ist am 11ten Ä!ai in Cowes angekommen und hat alsbald die Reise nach Hamburg fortgesetzt. Verstorbene. D c n , drr Stadt Nr. !i0, cm der Auszeh-luiig. - Franz Medi^, Metier, alt 54 Jahre, i,i der Kapn;i' neruorstadt Nr. lk, an der Vrnstwassevsuchl. Den «. Mai. Dem Herrn Siinou Klopcic, Gastod er, !e>n Kind Joses, alt »i Wochen, in dcr Polanavorsladt Nr. 5«, nn Fraisen — Dem Josef Smoluikcr, Goldarbeitcrsaehilfe, seiu Kind Eduard, alt l^ Jahre, in dcr Kapnzinelvorstadt Nr. Nj. an dcr Äuszchriliig. Den, Herrn Autnil Frauzl, Gymnasial-Schuldicuer, sein erfigeborues Zwillinczsliud Ämm, alt 12 Stun: drn, i„ dcr Polancworstadt Nr 92, a» i.'cl>rnöschwäche. — Frail Maria Suctiua, Gastgeber«- und NealiläteubesipevSwitwe, alt »^1 Jahre, in dcr Kapuzinerv°rstadt Nr, 7A, an dcr Cehirnläh- INNNss. Den 9. Mai. Valentin Iesche. l. l. Finauz-Procuratnrs-Beamte, alt 43 Jahre, m der Polanauorfladt Nr. »2, an der HcrMMUüg. - Frau; Dlouchi, Südbahn-Vertehrs-Elcuc, alt M Jahre, im Ciuilsftilal am Typhua - Apolonia Krec, Magd, alt 28 Jahre, in Civilspital au der Li!i,a,cntul>crc>ilosr. Dem II. Mai. Dem Herrn Frau; Kaiser, bilrgerl. Schichmachermcisw-, sein Bohu Franz, alt 25 Jahre, in der Stadt Nr 149, cm der Limgeiituberciilosc. Den 13. Mai. Assiics Malicii. Bettlerin, alt 5« ^ahre. im Ciuilspital, in Falgc crlitlruer Perschimg »iid wurde gerichtlich beschaut. — Frau Anna Praimseist, Schullehrcröwitwc. alt 7« Jahre, in dcv Kapuzineruorstadt Nr. !j, an der Ciulräftima.. - Ioscsa Äosiv, Magd. alt 3« Jahre, im Civilspital au der LunaMlähnnma.. ' Deu 14. Mai. Dem Franz Ialsche. Dieustmann, seine Tochter Maria, alt 6; Jahre, m dcr Stadt Nr. 20, au Vauch-slrofelii. Angekommene Fremde. Am 13. Mai, Htadt Wien. Die Herren: Pollak, uo>, Prass. -- Kemeuzi u»d Vojta, Kauflt., umi Wien, — Kopnua. Wcrlsc,issier. von Sagor. — Pollay , Ncalitälcnbes,, uon Scssaua. — Kaiba, Kaufm.. von Lacl. - Frau Urbcinlschitsch, GulSbesitzenü, uoil Höfleiü. Glefant. Die H'rreu: Vrovetti. von änliar. — v. Pclrouic, uou Treoiso. Mohr. Die Herrcu: Mi,u>, von Wicu. — i!echncr, Handclsm., uon Marburg ^U.Mg. .'l29<„ ^ 8.? O. schwach f. aanz bew. »5., 2 ., N. 32«...: .^15.4 O. stlllmisch z.Hälftc bew. 0,<),. >I0« Ab. 325.57 -l-10,» O. schwach z.Hälftrbew., Tagllber heftiger Ost, mitunter sttlrmisch. Wcchsrlnbc Ne-wülluiig. Intensives Mcudrolh mit ssläüzcnd-rolhem Gegenschein m Ost und herrliche Woltcnbclcuchtniig, Rückschlag dcr Kälte merklich. Da« Tagcsmittel der Wärme um 0-3' Über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. K l c i u m a l, r. Hil>l^Nl1lslü)z. Wien, 14. Mai. Die Börse war im allgemeinen g?schiiflslos uud die Course erfuhren nach keiner Richtung eine bcmerlenSwcrthc Vcländeruug. Geld aboudaut. Veffentliche Schuld. ^. de« Staates (für IM fl) Geld Waare In ü. W. zu 5ft«t. für 100 fl. 5.^,15 o3 25 In iisterr, Wahruug steuerfrei 57 20 57 30 ^/, Stcucrcml. iu o. ')!). v. I 1««4zu 5'pEt. rückzahlbar '. l)3 -- W.5x, '/, Stenel'anlclM iu üst. W. . 'H.50 9^.75 Silbcr-Aulchcli vün 18»i4 . . <;^__ <»« 50 Silberaul. 1865 (Frcö.) rüclzahlb, W37I. zu5pEt. für100fl. ?7 25 77.75. Ml.-Anl.milIäu,«Coup.zll5^ «2.«5 <;2 95> „ „ „ Npr.-2°up. «5 „ «2.«.^ ^'.75 Metalliques . - - - ^ ß „ 56.10 56.20 delta mit Mai-Loup. « 5 „ 57.10 57,20 detto .... "^!" -^" ^20 Mit Verlos, v. 1.1839 ... 1?4-- 174.^0 i«54 . . 75.— .^ " " " 1860 zu 500 ft. H0.20 80 30 " " ""1860,100, «9.75 89.75. " " I" 1864 "100/ 8"l' "«? «om«-«eutensch. zu 42 I. «u«t. 19?5 20.2» Domaiuen 5perc iu Silber 10?.— 100..^ 8. der «ronliinder (für 100 fl.) Gr.-Entl.-Oblig. Geld Waare 'Ilieoerizstcrreich . zu 5"/« 87.25 8? 75 >7)bevüslerreich . „ 5 „ 87.50 88,— Salzburg....., 5 „ 87.-^ 88.-- Böhmen' .... „ 5 „ W. - 93.5" Mähren .... „ 5 .. 88,75 89.75 Schlesien ... „ 5 „ 88.50 5950 Steiermall ... „ 5 „ 88.50 89.— Ungarn.....„ 5 „ 74.75 75.— Temeser - Baun! . . „ 5 ,. 7350 74. Ernatien und Slavonien „ 5 „ 72.75 7325 Galizieu .... « 5 „ 64.25 64.75 Siebenbürgen ... „ 5 „ 69.25 69.75 Vulovina .... „ 5 „ !)5.^ 65.50 Uug. m. d. V.-T. 1867 „ 5 „ 72.— 72.50 Tem.B.m,d.V.-E. 1867., 5 „ 71.50 72.— Actien (pr. Stllcl). Nationalbanl .... 70'— 703__ K.Ferd.-Nordb.zu1000fl. o.W. 18,9.'- 1822 . Kredtt-Anfilllt zu 200 fl. 0. W 1hl fts> is<2 — N. ü. EScom.-Ges.zu500fl. ii.W. .^7' ^c,'__ S.-E.-G.zu200fl.EM,o.500Fr. i>5«10 258^ Kais. Elis. Bahn zu 200 fl. EM, 146.- l4ü 50 Slld-nordd.Ber-B.200„ „ 141.75 142. Geld Waare Sild.St.-,l.-ven.u.z.-i.E.200fl. 17325 173.50 (3lll.Karl-l.'ud.-B. z.20»sl.EM. 200.75 2>il. - Bühm. Westbah» zu 200 fl. . 14 7.25 147.50 Otst.DllN.-Damvfsch,-Gcs. ^-^ 496,— 498.— Oesterreich. Lloyd iu Trieft Z I 2^3.— 225..— Wieu.Dampfm.-Actg. . . . 355.— 365.— Pester Kettenbniäe .... 383,— 385 — Anglo-Austria-Bank zu 20» fl. ^30.50 131.— Leinberg Ezeruowitzer Acticu . 172.75 17^.25 Pfandbriefe (sllr 100 fl.) National- , baill auf > verlosbar zu 5°/,, 972N 97 4t) /, „ ^1.75 92 — Mg. üst. Vodcn-Credit-Nustall verlosbar zu 5°/« iu Silber 100.50 101.— Uose (pr. Stllck.) Tred.-U.s.H.u.G.z.100fl.ii.W. 131.25 131.50 Don.-Dmpfsch.-G.z.100fl.TM< 93.^. 93.50 Stadtgem. Ofen „ 40 ,. ü. W. 26,75 27.25 Estcrhazy zu 40 fl. TM. 141.— 143.- Salm „ 40 „ „ . 34— 3450 Geld Waar Palfft, zu 40 fl CM. 25.75 26.25 Elary .. 40 .. .. . 2? 50 2^.50 St. Gcuois „ 40 ,. „ . 23.75 24.25 Willdischgrätz „ 20 „ „ . 17.50 18.50 Waldstciu „ 20 „ „ . 2l.- 22.— Krglevich „ 10 .. „ . 13.25 13.75 Rudolf-Stiftung 10 „ ,. . 14.— 14.50 Wechsel. (3 Mouale.) Augsburg fllr 100 ft, sildd. W. 97.20 97.40 Fraulsul-ta.M.100 fl. delto 97.40 97.60 Hamburg, fllr 100 Mark Baulo 86 -- 86.20 London flir 10 Pf, Sterling . l 16.50 l 16.70 Pari« flir 100 Franks . . . 46.25 4«.35 Eours der Geldsorten Gelb Waare K. Münz-Ducaleu 5 st. 56 lr. 5 fl. 56j tr. NapolconSd'or . . 9 ,, 32 .. 9 ,. 32; » Ruff. Imperial« . N „ 60 « 9 « 6l <. Vercinsthaler . . 1 « ?N » i „ "2j „ Silber . . 1^ „ '0 „114 „ ?'' " Kraiuische Gruubeutlaslunss« - Obligationen, P"* vatnoNruu«: 86j Geld, 87j Waare