Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schriftleitung (Tel. Nr. 2670). Verwaltung u. Buchdruckcrci (Tel Nr. 2024) Maribor, Jurčičeva ulica 4. Manuskripte werden nicht returniert. — Anfragen Rückporto beilegen Inseraten- u. Abonnements-Annahme in Maribor: Jurčičeva ul. 4 (Verwaltung), Bezugspreise: Abbolen monatl. 23 Din, zustellen 24 Din, durch Post tnonatl. 23 Din, für das Ausland monatlich 35 Din. Einzelnummer 1*50 und 2 Din Preis Din TSO nriborrr äeituti Vom Krieg in China Neue Proteste m Burgos ENGLISCHE UND FRANZÖSISCHE SCHRITTE WEGEN BESCHLAGNAHME bzW. BESCHIESSUNG VON HANDELSSCHIFFEN. L' o n d o n, 10. August. Die englische Regierung hat in der Angelegenheit des vom spanischen nationalen Kreuzer »Al-mirante Cervera« bei Santander gekaperten -englischen Dampfers »M o 1 t o n« eine neue scharfe Note an die Regierung des Generals Franco gerichtet, ln der Note wird die Herausgabe des Dampfers u. die Zahlung einer Entschädigung an die betreffende Seeverkehrsgesellschaft gefordert. Paris, 10. August. Die französische Regierung hat ihren Konsul in Salamanca beauftragt, wegen der Bombardierung eines französischen Dampfers, der zusammen mit drei anderen Schiffen englischer, italienischer und griechischer Nationalität auf der Höhe von Algier von Fliegern beschossen wurde, bei der nationalspanischen Regierung Protest einzulegen. Das Nälfel einer Zmgzeug- kataftrophe DEM KAMPFE DER SPIONAGEZENTRALEN ZWEIER GROSSMÄCHTE ZUM OPFER GEFALLEN? M ti n c h c n, 10. August. Am Sonntag ereigneten sich in den Alpen zahlreiche Unfälle, bei denen nach den bisher vorliegenden Meldungen vier Personen getötet und mehrere schwer verletzt wurden. Im Maxenstein-Gebiet, wo erst am vergangenen Freitag die Leiche eines seit lan gern vermißten Touristen aufgefunden wurde, sind erneut zwei Bergsteiger tödlich abgestürzt. Zur Bergung der Toten ist eine Rettungskolonne abgegangen. Aus dem Karwcndelgebiet wird gemeldet, daß ein junger Münchner Tourist aus großer Höhe in die Tiefe stürzte und töd lich - arletzt liegen blieb. Neues Bild vom Kriegsschauplatz im Fernen Osten, und zwar aus Loukau-Kiao. Der dortige Kommandeur der japanischen Streitkräfte, Kommandant T s u t s u i, betrachtet chinesische Geschosse, mit denen die japanischen Truppen beschossen wurden. (Scherl-Bilderdienst-M.) Prag, 10. August. »L i d o v e L i s t y« berichten in sensationeller Aufmachung, daß das kürzlich über den Transsylvani-schen Alpen abgestürzte Flugzeug der Aerolinie Prag—Moskau dem Kampf der Spionagezentralen zweier europäischer Großmächte zum Opfer gefallen sei. Eine von den beiden nicht genannten , Mächten hatte in Erfahrung gebracht, daß ein Agent der anderen Macht mit. dem gen an n ten Passagierflugzeug wichtige Dokumente aus Moskau bringen werde. Der betreffende Agent, der die Dokumente hatte stieg aber bei der Zwischenlandung bereits in Kiew aus. Aus welchem Grunde das Flugzeug trotzdem vernichtet wurde, ist nicht zu ersehen. Das Blatt meint, cs müsse um ein Rätsel gehen, da sich die sowjetrussischen Stellen in volles Schweigen .hüllen. Englands größte Lustmanöver London, 10. August. Gestern n-GeubS begannen über London die bisher umfangreichsten Lustmanöver Englands, für die etwa 400 Flugzeuge aller Gattungen von den schwersten Bombermaschinen bis zu heu leichtesten Jagdmaschinen eingesetzt wurden. Bon 6 Uhr abends bis 9 Uhr vormittags wird die Hauptstadt von Westen. Norden und Osten her ununterbrochen „angegriffen" werden. Nach einer Pause von neun Sluu-den beginnt am Dienstag abends c'-uc neue sünfzehnstündige Angriffsserie. Die für den Angriff mobilisierten Streitkräfte bestehen mis 15 Staffeln leichter und mittlerer Bom-l.nmaschinen und drei Staffeln Bomber, uZgesamt 170 Flugzeuge. Die Verteidigung verfügt über 19 Kampfstaffeln, also iusge amt '232 Maschinen. Hiezu kommt die erste uilabwehFdivision der Territorialarmee mit -.lheiniwarferabteilungen, Flakbatterien und Abhörgeräten sowie der gesamte Nachrichten ö -eilst der regulären Fliegerstreitkräfte. Dem Angreifer sind bestimmte Aufgaben, wie die Bombardierung strategisch wichtiger Punkte einschließlich der Hafenaulagen u. der großen Oellager gesetzt. Die Luftmanöver be-1 innen mit einem konzentrischen Angriff auf Ms das Arsenal in Wovlwich, während gleich *..'itig mehrere „feindliche" Geschwader auf Sie Regierungsgobäude der inneren Stadt durch Rauchsignal maskierte Bomben abiver-ren. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die Bomben durch Blinksignale angedeutet. Bis in die späten Nachtstunden hinein suchen Hunderte von Scheinwerfern den Himmel über London nach feindlichen Fliegern nö. Neuer Vorstoß der Japaner in China »Freie Stimmen« in Jugoslawien verboten. B e o g r a d, 10. August. Das Innenministerium hat die Einfuhr des Klagenfurter Blattes »Freie Stimmen« nach Jugoslawien verboten. Deutschlands Kölonialansprnch. W a s h i n gl o n, 10. August. Wie aus Buffalo berichtet wind, hielt der deutsche Bol fchaster Dr. D i e ck h o s f dortselbst vor 20.000 Zuhörern, lauter Deutschamerikanern eine Eade, in der er die Rückerstattung der deutschen Kolonien verlangte. IN JAPANISCHEN KREISEN RECHNEI MAN CHINA. MIT EINEM KRIEGE MIT T i e n t s i n, 10. August. Der Ober- schaft aufgehalten hatten, sind in ihre kommandierende der chinesischen Trup- Wohnungen in Peiping gestern früh župen in Nordchina hat die Mitteilung ge- rückgekehrt, nachdem japanische Truppen macht, daß die chinesische Nordarmee in die Stadt eingezogen waren. Aus Nan-eine Reihe von wichtigen strategischen king wird gemeldet, daß die motorisierten Maßnahme» durchgeführt habe. Drei Einheiten der Zentralregierung nach Nor-Divisionen haben im Norden von Peiping den, und zwar gegen Tientsin vergehen, Stellungen ausgehoben. Eine vierte Di- während 30.000 Mann zum Schutze Nan- Zürich, 10. August. Devisen. Beograd 10, Paris 16.3525, London 21.72, Newyork 435.375, Mailand 22.925. Berlin 175.20, Wien 81.35—82.11, Prag 15.19, Amsterdam 240.15, Bukarest 3.25, Brüssel 73.30, Warschau 82.70. vision ist im Anmarsche begriffen. 'Weitere Nachschübe bewegen sich entlang j der Bahnstrecke gegen Tsingtau. In japanischen Kreisen ist man nunmehr überzeugt, daß der Krieg zwischen Japan und China nicht mehr zu verhin-1 der» sei. Aus diesem Grunde hat die ja- j panische Heeresleitung zu neuen Maß-! nahmen gegriffen und ihre Formationen in den Raum zwischen Peiping und Schanghai entsendet. Die Japaner befestigen überall ihre einmal eingenommenen Positionen. | Schangha i, 10. August. Der Ober j und Sohn, bestiegen im gleichen Gebirgs-befehlshaber der japanischen Landungs-1 stock die Säuerspitze, wobei der Vater, truppen in Schanghai begab sich gestern cin evangelischer Pfarrer in Württem-zum Oberbürgermeister von Schanghai berg, auf einem Schneefeld ausglitt und und forderte von ihm die volle Genug-, etwa 100 Meter abrutschte und sich hie-tuung für die Tötung eines japanischen bei lebensgefährlich verletzte. Offiziers auf dem Flugplatz Han Juan In Lermoos stürzte der 47jährige Bun-bei Schanghai. Er begab sich darauf Jesam; teilte Josef Neuner beim Ueber-zum Befehlshaber der chinesischen Gar- queren eines steilen Abhanges tödlich, nison in Schanghai und erklärte ihm, ab. daß Japan die Anwerbung von neuen Zwischen Mitterkar- und Großkarspitze Truppen für die genannte Garnison als bei Scharnitz verunglückte der 19jährige ein mit dem chinesisch-japanischen Schanghai-Vertrag von 1932 nicht ver-einbarliche Maßnahme betrachten müs- Flalieus Zellulose-Unabhängigkeit. R o in, 10. August. Wie die Agenzw 'stesani berichtet, hat M u s f o l i n i die Pläne für die Erreichung der völligen avirtschafk liehen Unabhängigkeit Italiens auf dein Gebiete der Zellulose genehmigt. Die Pläne sollen in Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Industrie mit größter Befählen nigung in Angriff genommen werden. Bier Personen «n Pilzvergiftung gestorben B o z e n, 9. August. Dos todbringende Pilzgericht das die sechsköpfige Familie des Maurers Grassi vor ein-gen Tagen genossen hatte, hat nach dem vierjährigen Sohne Benito nunmehr auch den 36jährigen Va ter sowie die elf- und achtjährigen Töchter dahingerafft. Da die Mutter der Kinder vor zwei Jahren bei Erfüllung der Mutterpflichten gestorben ist, sind der 14jährige Sohn, bei dem anscheinend keine Lebensgefahr besteht, und eine siebenjährige Tochter, die dao Gericht verweigerte, die einzigen Ueberleü > den der Familie, Familientragödie. K o n st a u z, 10. August. (MdB). Ew. furchtbare Tragödie ereignete sich gestern in dem Bodensee. Auf dem Fährschiff, das di Verbindung zwischen Staad und Meersbu- r kings bereitstehen. Der Tod ln den Bergen Innsbruck, 10. August. In den letzten Tagen ereignete sich bei dem hochsommerlichen Schönwetter eine Reihe sewerer Bergunfälle. Ein 13jähriger I herstellt, befand sich die 41 Jahre alte Fvn reichsdeutscher Student unbekannten Na- j Therese Degen aus Konstanz mit ihren bei-mens, der mit einer Studentengruppe ei- ! beit cin und fünf Jahre alten Kindern. Mit ne Bergtour auf die Parseierspitze in den ’ ten auf dem See nahm die Frau die beiden Lechtaler Alpen unternahm, stürzte tüd- Binder an der Hand und stürzte sich mit ih lieh ab. ■ ucll Wasser. Obgleich die Fähre sofort Zwei reichsdeutsche Touristen, Vater1 abstoppte, konnten die Frau und die Kinder nicht mehr gerettet werden. Es wird ange uommen, daß die Frau die furchtbare Tat in einem Anfall geistiger Umnachtung be gangen hat, da sie schon seit längerer ZeU gemütskrank war. se. Aus diesem Grunde müsse Japan die Zurückziehung der chinesischen Trup-Ipen aus Schanghai fordern. Toki o, 10. August. Die in Peiping ja.. * n Japaner die sich wegen der I Wirren bis jetzt in der japanischen Bot- Frankreichs größter Tunnel eröffnet. P n r i s, 9. August. Präsident Lebrun ha: Sonntag mittag den neuen Bogesentunnel eröffnet, der mit einer Länge von 6870 Me ter der längste Tunnel Frankreichs ist und lauf der Strecke St. Die—Sa i n ks -Mari es- a ur Hieber aus München tödlich. Auch das Totenkirchl am Wilden Kai- j Mines die Eisenbahnverbindung zwischen die ser hat wieder cin Opfer gefordert. An- j seit beiden Städten Lothringens und dez El-dere Unfälle werden aus Reith nächst! iftfe von bisher 123 Kilometer auf 22 Kilo-Seefeld gemeldet, wo cin Motorradfahrer! meter abkürzt. Mit der Fertigstellung dieses aus Absain, als er einem anderen Motorradfahrer vorfahren wollte, an einen Te lephonmast geschleudert wurde; er ist seinen Verletzungen erlegen. Tunnels ist. ein Plan verwirklicht worden, der bereits seit 1864 bestand. Der Tunnel hat außer seiner wirtschaftlichen auch groß-strategische Bedeutung. Konferenz der Kleinen Entente in Sinaia B u k a r e s t, 10. August. Nach Meldungen der Bukarester Blätter, wird am 28. d. M. in Sinaia eine Konferenz der Außenminister der Kleinen Entente stattfinden. An dieser Konferenz Herden die Außenminister Dr. Krofta, Antone s c u und der jugoslawische Ministerpräsident und Außenminister Dr. S t o-j a d i n o v i č teilnehmen. Gegen die Teilung Valästinas Die Türkei, Irak, Iran und Afghanistan werden in Genf gemeinsam auftreten. London, 10. August. Wie der »Daily H e r a 1 d« aus Bagdad berichtet, werden dortselbst die Vorbereitungen für eine panarabische Konferenz getroffen, die als Gegengewicht gegen den Basler Zionistenkongreß in die Erscheinung treten soll. Die Türkei, Iran, der Irak und Afghanistan werden in Genf im Sinn der Beschlüsse der pan-arabischen Konferenz gegen jedwede Teilung Palästinas auftreten. Berlin—Wien—Budapest REICHSVERWESER HORTHY FÄHRT NACH ÖSTERREICH. — NACH DER UNTERREDUNG ZWISCHEN DR. SCHMIDT UND BARON NEURATH. Jungkommunisten in Sowjetrußland in Massen verhaftet. London, 10. August. Wie der »D a i-1 y T e 1 e g r a p h« aus Moskau berichtet, hat die GPU in der letzten Zeit in der jungkommunistischen Bewegung Massen Verhaftungen durchgeführt. Wie »Sovjet-Sibirija« berichtet, sind in Tomsk und anderen Städten die Jungkommunisten zu Hunderten verhaftet worden. Sie werden als Verbrecher, Spione und Saboteure bezeichnet. Frauenmörder Fuchs hmgerichtet Graz, 10. August. Wie bereits berichtet, hat vor eingen Tagen der 27jährige Landwirtssohn Johann Fuchs aus Schachen bei Voran seine ehemalige, Mut terfreuden entgegensehende1 Geliebte Ju-liana Frauenthaler auf bestialische Weise ermordet. Der Mörder hatte sich gestern vor dem Grazer Standgerichtshof zu verantworten und wurde zum Tode durch den Strang verurteilt. Drei Stunden später wurde das Urteil vollzogen. Festwochen am Semmering. In der Zeit vom 14. bis 21. August finden am Semmering im Grandhotel Pan-hans erstmalig Semmeringer Festwochen statt. Das Festprogramm, welches am 20. August durch eine feierliche Begehung des St. Stephantages gekrönt wird, sieht die Beteiligung von Hermann Leopoldi und Betja Milskaja, des berühmten Experimen-tal-Psychologen Rudolf Winterri, einen Kostümball sowie als Clou das große internationale Tanzturnier der 6 besten Tanzpaare Europas uni den großen Preis von Oesterreich vor. Heldentat eines Bergführers Aus Chamonix wird eine bemerkenswert mutige Tat des dort sehr bekannten Bergführer Jean Ravan el berichtet. Ravancl war von Montenvers mit zwei jungen Mädchen zu einer Hochtour nach dem Bredeault-Grat aufgestiegen. Der Fels ist dort wenig fest und obendrein lag überall verharschter Schnee. Es waren noch einige andere Gruppen von Bergsteigern unterwegs, zum Teil vor der von Ravancl geführten, zum Teil hinter ihr. Ein Teilnehmer einer der oberhalb der Ra vanelschen Gruppe kletternden Gesellschaften löste, ohne es zu bemerken, mit dem Fuß einen großen Felsblock ab, der abwärts stürzte. Ravancl bemerkte die Gefahr und wollte unter allen Umständen verhindern, daß die beiden jungen Mädchen, die er führte, durch den Felsblock mitgerissen wurden. Er stellte sich in der Fallrichtung des Felsbloekes auf und es gelang ihm, ihn mit beiden Armen abzulenken. Allerdings zog er sich dabei einen doppelten Bruch des rechten Armes zu. Trotzdem er starke Schmerzen hatte, lehn te er es ab, Hilfe in Anspruch zu nehmen, und stieg, nachdem er die jungen Mädchen in Sicherheit gebracht hatte, allein nach Chamonix ab. Wien, 10. August. Wie in hiesigen politischen Kreisen verlautet, wird der ungarische Reichsverweser Nikolaus Hör-t h y demnächst in Oesterreich eintref-fen, um als Gast des österreichischen Bundespräsidenten M i k 1 a s hier zur Erholung zu verweilen. Diese angekündete Reise des Rcichsver wesers nach Oesterreich ist umso bedeutungsvoller, als der ungarische Außenminister Koloman von K a n y a ohnehin schon in St. Anton am Arlberg weilt, ebenso auch der deutsche Reichsaußenminister Baron Neu r a t h, der am Sonn- tag eine längere Aussprache mit dem österreichischen Außenminister Dri Guido Schmidt hatte. Wie in dem bereits bekannten Kommuniquee hervorgehoben wurde, ist die Unterredung der beiden Staatsmänner, die sich auf alle internationalen Fragen erstreckte, in einem überaus herzlichen Tone verlaufen. Bezeichnend ist, daß der Unterredung Neurath-— Dr. Schmidt der frühere Gesandte in Budapest, Dr. M a c k e n s e n, beigewohnt hat. Dr. Mackensen ist jetzt Unterstaatssekretär im Berliner Auswärtigen Amt. Die Bedingungen Frankreichs FÜR EINE ANNÄHERUNG MIT ITALIEN. — WAS PERTINAX DARÜBER ZU BERICHTEN WEISS. Paris, 10. August. Im »Echo de Paris« befaßt sich der Publizist Per t i n a x mit der Frage einer etwaigen •italienisch-französischen Annäherung. Am Schlüsse seiner Ausführungen erklärt Pertinax. daß eine italienisch-französische Einigung nur nach Erfüllung der nachstehenden Bedingungen möglich sei: 1. Italien evakuiert die Balearen. 2. Sicherstellung der vollständigen Freiheit Englands und Frankreichs im Mit- telmeer. 3. Zustimmung Italiens zur Erneuerung der Tunis-Verträge und Regelung der italienisch-französischen Bezie hungen bezüglich der Sahara. Diese Beziehungen sind durch das Laval-Musso-lini-Abkommen zwar geregelt, später aber durch die italienische Propaganda unter den Arabern außer Wirkung gesetzt worden. 4. Italien müßte größeres Verständnis für die französischen Materialinteressen in Abessinien aufbringen, zung ab, in der der Beschluß gefaßt wurde’, die Propaganda-auf eine breite Grund läge zu steilen und jede Unzulänglichkeit, die sich aus den veralteten Verkehrsanlagen ergibt, an zuständiger Stelle zur Sprache zu bringen. Hiebei wird mit dem Straßenverein einheitlich vorgegangen werden. In der nächstjährigen Mustermes se wird eine entsprechende Ausstellung mit einer Anzahl von Modellen veranstaltet werden. Aus dmu lu&md Italiens Seerüstunaen Vor dem Stapellauf des neuen 35.000-Ton-nen-Schlachtschiffes »Littoria«. — Große Marinemanöver in Sizilien. G e n u. a, 10. August. Auf der Ansal-do-Werfte in Genua wird Ende. August das Schwcsterschif; des ».V i t t;Q..r i o V e n e t ö«, das 35.000-Toimen-Šchlacht schiff . »L i t t o r ! a« in feierlicher Weise vom. Stapel gelassen werden. Das Schlachtschiff, welches 230 Meter lang ist. wurde innerhalb von io Monaten so weit fertiggestellt. Es wird in drei Geschütztürmen insgesamt neun 38-Zenti-meter-Geschütze führen, abgesehen von der übrigen starken Armierung. Italien wird nach Fertigstellung der »Littoria« über sechs große Schlachtschiffe des genannten Typs verfügen, ferner über 19 Kreuzer zu je 10.000 Ton nen, 12 Kreuzer zu je 5000 bis 8000 Ton nen, über hundert U-Boote, eine große Anzahl von Zerstörer, Torpedoboote. Minenleger. Hilfsschiffe usw. R o m, 10. August. Heute beginnen in Sizilien im Beisein Mussolinis die großen kombinierten Manöver der Flotte und des Landheeres. An den Manövern beteiligen sich mehrere Flottengeschwader. Wasserfugzeug- und Aero-planeskadrillen und zwei motorisierte Divisionen. Die Aufgabe dieser Manöver ist die theoretische Ueberprüfung al ler Möglichkeiten einer wirksamen Abwehr im Falle eines Atigrifes von der Seeseite her. Ministerpräsident Mussolini- ist bereits in Gaeta eingetroffen. Er wurde von einer großen Menschenmenge stürmisch umjubelt. Die im Kriegshafen vor Anker liegenden Flottengeschwader begrüßten den Duce mit Salutsalven. An Bord der Jacht »Aurora« begab sich der Duce nach dem Süden. Die »Aurora« erhielt das Ehrengeleite eines Kreuzers und ei ner Torpedobooteskadrille. Flugzeuge zu berm eten In England sind zur Zeit mehr als 600 Personen vorhanden, die für ihren Privatbedarf ihr eigenes Flugzeug haben und es selbst führen. Die Regierung för dert in jeder Hinsicht die Ausbildung von Privatfliegern. Sie hat seit Ende 1935 150.000 Pfund Sterling für diesen Zweck ausgegeben. Es gibt eine ganze Reihe von Fliegerklubs in England, eben so viele Privatflugplätze. Flugzeuge kann man schon zu einem Preise kaufen der unter dem mancher Autotypen liegt. Immerhin ist man mit dem Ergebnis dieser Förderung des Flusrsnorts in England noch nicht recht zufrieden. Ei ne Kritik stellt nüchtern fest, daß immer hin erst auf 75.000 Einwohner eine Flug Maschine im Privatbesitz entfällt. Gegen über der anderthalb Millionen Personen ktaftwageri und 500.000 Motorrädern, die in England laufen, erscheinen die reichlich. 600 Privatflugzeuge doch noch recht bescheiden. Trotz der Verhältnis mäßigen Billigkeit ■ der Flugzeuge ist eben die Unterhaltung einer eigenen Ma schine immer- noch ziemlich teuer. Unter diesen Umständen wird die wei tere Entwicklung zunächst wohl mehr in der Richtung verlaufen, daß Flugmaschinen mietweise für Privatzwecke zur Verfügung gestellt werden, genau wie man sich überall ein Auto mieten kann. Die Frage der Organisation eines solchen Flugzeugvermietdienstes wird ernstlich erwogen. rv kennt das Fernsprechbuch auswendig! Vom Breslauer Magistrat wurde vor kurzem ein gewisser Helmut Ossig zur Bearbeitung der statistischen Fragen der schlesischen Metropole gewonnen, weil er tatsächlich auf seinem Gebiet konkurrenzlos ist. Der gute Mann kennt nicht nur den ganzen städtischen Fuhrpark mit allen Wagen, verfügbaren Sitzen und Beleuchtungskörpern ganz genau. Er hat auch sämtliche Nummern des Breslauer Telefonbuches im Kopf. Man braucht ihm nur einen Namen zu nennen und sofort weiß er unter mehreren tausend Nummern die Telefonnummer, die dazu gehört. Daß ein solcher Mann sämtliche Auskünfte, die man behördlicherseits braucht, auf das rascheste hereinholen kann, dürfte auf der Hand lie. Eine englische Jacht in Split. In Split ist die englische Jacht »Princcss«, Eigentum des Lord K e n s 1 c y, mit 16 Fahrgästen eingetroffen. An Bord der Jacht befinden sich größtenteils Mitglieder de-englischen Oberhauses. i. Ein Eucharistischer Kongreß der Bač- >ka findet am 14., 15. und 16. d. M. in Stari Bcčej statt. Man rechnet mit 15.000 Teilnehmern. i. Aufenthalt des bekannten englischen Journalisten Mr. John Walter, Besitzer der »Times« in London, in Crikvenica. Schon während seines Aufenthaltes im Laufe des heurigen Frühjahrs in Zagreb und Beograd hat Mr. John Walter ein besonderes Interesse für unser Land gezeigt. Nunmehr hat er seinen schon damals gefaßten Entschluß verwirklicht und sich zu einem längeren Aufenthalt in unserem kroatischen Küstenlande entschlossen. Mr. John Walter hat im Hotel »Therapia« in Crikvenica ein Appartement gemietet und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß er nun in der Lage sein werde längere Zeit fern vom Trubel und Betrieb der Redaktion in Ruh» seine Erholung zu genießen. i. Freudiges Ereignis am Bord des Dampfers »Tomislav«. An Bord des Flußdampfers »Tomislav«, der zwischen Beograd und Bačko Petrovo selo verkehrt, gebar die Bäuerin Maria T o p 1 i č a -n i n ein gesundes Knäblein. Mutter und Kind sind bei bester Gesundheit. Der Kna be wird bei der Taufe den Namen seines »Geburtsortes«, d. i. des Dampfers »Tomislav« erhalten und der Kapitän des Schiffes wird nach altem Brauch den Taufpaten abgeben. i. Karlovac wird sijh sehr bald rühmen können, seine erste Asphaltstraße zu besitzen. i. "'«e Frau im Alter von 101 Jahren gestorben. In Sv. Juraj bei Seni ist die Bäuerin Antonia S a m a r d ž i j a im Alter von 101 Jahren gestorben. i. Ein Heiratsschwindler, der von der eigenen Frau unterstützt wurde. In Vukovar wurde der 45jährige Hilfsarbeiter Osman R u 1 i verhaftet und derri Gerichte eingeliefert. Ruli lockte mehreren Frauen größere Geldbeträge heraus, wobei ihm Seine eigene legitime Frau als »Vermittlerin« :behilflich War. i. Die F vin einen Esel und um 100 Dinar verkauft. Der Bauer Ajdah A č i-f o v i c aus Kosovska Mitroviča kaufte sich eine Frau und »erlegte« als Kaufpreis einen Esel. Ajdah mußte dann ein «ficken und die junge Zada wurde ihrem weiteren Schicksal überlassen. Vor einigen Tagen kehrte er als Reservist zurück. Zu seinem "nicht geringen Erstaunen erfuhr er, daß die junge Frau es mit der ehelichen Treue nicht gerade genau genommen hatte. Er lud daher ihren Liebhaber an das Ufer des Ibar zu einer Ansprache ein, tauchte ihn dort einige Male ins Wasser und verkaufte ihm dann seelenruhig seine Frau wieder um den Gegenwert eines Esels und um 100 Dinar, um auf diese Weise seine Schande zu tilgen und auch etwas zu —- verdienen M? AuSfteNung des ftowenifOen Journalismus EINE VORSCHAU DURCH DIE PAVILLONS DES EINZIGARTIGEN HISTORISCHEN QUERSCHNITTS DURCH DAS PRESSEWESEN. — DIE MODERNSTEN HILFSMITTEL DES ZEITGENÖSSISCHEN JOUNALISMUS IM RAHMEN EINER AUSSTELLUNG. Die Vorbereitungsarbeiten für die Aus Stellung des slowenischen Journalismus im Rahmen der Ljubljanaer Herbstmesse sind im vollen Gange. Nur noch drei Wochen trennen uns von dem Eröffnungstage, und es ist deshalb noch immer Zeit genug, die noch immer einlangenden Ausstellungsgegenstände unterzubringen. Die besondere Sorgfalt ist jetzt der Ausschmückung der einzelnen Pavillons gewidmet. Unter der Leitung des akademischen Malers Rajko Šubic sind zahlreiche Maler und Techniker mit der Ausarbeitung der Dekoritionsprofile, Tabellen, Statistiken usw. beschäftigt. So ist bereits ein 40 Meter langes Fries fertiggestellt worden, welches das Innere des Pavillons »J« zieren wird. Dieses Fries zeigt uns in plastischer, stellenweise auch sehr humorvoller Weise die Geschichte des Nachrichtendienstes. Wir sehen die Herolde der alten Aegypter, Assyrer auf Pferden, persische Botengänger, den Nachrichtendienst der alten Phönizier, den griechischen Marathonläufer, die römischen Zenturionen usw. Interessant ist aus dem Mittelalter ein serbischer Reiter, der noch vor der Ent scheidung der Schlacht am Amselfeld nach Paris gekommen war und zu früh die Botschaft vom serbischen Siege überbrachte. Slowenien wird versinnbild licht durch die Höhenfeuer, die im Kamp fc gegen die Türken das Nachrichtenmittel von Berg zu Berg gewesen waren. Man sieht ferner die Postkutscher des Fürsten Thurn-Taxis. mehrere Mel dereiter, einen Postwagen u. a. m. Abgebildet sind fener die ersten Postsegler. die die Nachrichten zwischen Amerika und Europa überbrachten. Aus dem 18. Jahrhundert sehen wir das C happe-sche Nachrichtensystem, welches darin bestand, daß auf den Höhen mit Hilfe hölzerner Gabeln verabredete Zeichen ausgetauscht wurden: ein Vorgänger der Morse-Telegra-phie, der 1840 noch in Deutschland benützt wurde. Die Biedemieier-Aera wird durch die lieblichen Brieftauben versinnbildlicht, die auch für das Aussenden von Börsenberichten verwendet wurden. So weiter geht die Reihenfolge der Darstellungen des Frieses bis zum Film, Fernseher, Fernschreiber und Rundfunk. Das Zentralpreßbüro und die Nachrichtenagentur »Aval a« werden im kulturgeschichtlichen Pavillon eine eigene Ausstellung ihrer Einrichtungen veranstalten. Das Ausstellungskomitee hat jedoch auch selbst dafür vorgesorgt, daß das Publikum die Hilfsmittel des modernem Journalismus zu sehen bekommen wird. Die weltberühmte Firma Siemens & Halske (Berlin) hat der Ausstellung bereits eine Apparatur für Bildübertra-g u n g zur Verfügung gestellt, Die Bil der können aus jedem beliebigen Raum übertragen werden, aber nicht nur Bil- der, sondern auch Wechsel, Briefe und Drucksorten. Der Adressat erhält die ge naue Kopie. Von Siemens & Halske stammt ferner der Fernschreiber, den die Deutsche Reichspost zwischen den größten deutschen Städten be reits eingeführt hat. Ein noch größeres Wunder der Technik ist der Hell-Apparat, der drahtlos Nachrichten überbringt und sie gleich niederschreibt, indem Buchstabe an Buchstabe sich reiht. Mit diesem Apparat wird die Ausstellung Nachrichten direkt aus Spanien, der Tschechoslowakei Deutschland und England sowie aus Bebersee entgegennehmen, und zwar von allen großen Nachrichtenagenturen der Welt. Die Bänder des Hell-Apparates sind überaus interessant, denn sie Annontßveg, S» Nr-,181 vom J» HJ. .1937 enthalten Schriften in allen Sprachen. Dieses Wunder der deutschen Technik hat auf sämtlichen Ausstellungen in der Welt größtes Aufsehen erregt. Die Vorbereitungen für diese große Schau des Pressewesens leitet der Direktor der Ljubljanaer Messe Dr. Milan Dular, während die technische Oberleitung Arch. Mesar inne hat. Sehr groß ist die Zahl der statistisch interessanten Diagramme usw. Es ist alles auf geboten worden, um in einer einzigartigen Schau das Pressewesen von seinen Uranfängen bis heute darzustellen. Urenkel mit seinen vier Urgroßmüttern Mrihin. Bezeichnend ist ferner, daß außer der Gattin Mrihins in jenem Orte auch ein Bauer unter mysteriösen Umständen gestorben ist, während vorher in Trnjani ein Mordversuch an dem Forstverwalter Ing. Lader gemacht wurde, wobei der Genannte an den Folgen der Verletzungen erblindete. Die Täter sind noch nicht eruiert. Die mysteriösen Verbrechen erfolgten jedoch in so kurzen Zeitabständen, daß man allgemein an ei-n-i Zusammenhang glaubt. Gestern wurde der Haftbefehl gegen den Popen Mrihin erlassen. Der Bauer Zorica wurde unter dem Verdachte verhaftet, die Gattin Mrihins auf Zureden der Katharina čurčič erschossen zu haben. Ein seltenes und vielleicht einzigartiges Bild, das vier Urgroßmütter mit ihrem Urenkel zeigt. Es ist der kleine Fritz Ossenbühl aus Tecklenburg in Westfalen. Er hat das Glück, daß alle seine vier Urgroßmütter noch bei guter Gesundheit am Leben sind. (Scherl-Bilderdienst-M.) Mysteriöse Verbrechen und deren bevorstehende Klärung SENSATIONELLE VERHAFTUNGEN IN SLAVONSKI BROD. S 1 a v. B r o d, 10. August. Auf Grund der Recherchen, die der Zagrcbcr Kriminalbeamte Kreč durchgeführt hatte, wurde in Klokočevik die Medizinerin Katharina čurčič verhaftet. Die Verhaftung erfolgte irrt Zusammenhänge mit einem Einbruchsdiebstahl in der dortigen »Seljačka zadruga«, aber auch im Zusammenhänge mit dem Mord, der vor Jahresfrist an der Gattin des prawoslawen Popen Dimitrije Mrihin verübt wurde. Damals schoß ein noch nicht eruierter Täter in der Dämmerung in das Zimmer des Popen Mrihin und tötete dessen Gat- Die Fernsehkamera unter dem Funklurm Einen besonderen Anziehungspunkt der großen deutschen Rundfunkausstellung in Berlin bildet die Fernsehhalle und auch die Fernsehkamera, die man bei den Aufführungen unter dem Funkturm genau beobachten kann. (Schcrl-Bilderdienst-M). I tin mit einem Schrotschuß. Mrihin hätte 1 noch zu Lebzeiten seiner Gattin ein Verhältnis mit der Medizinerin Kath. čurčič. Dem Verhältnis entsprang ein Kind, dessen Vaterschaft Mrihin anerkannte. Mrihin zahlte auch die Alimente. Vor geraumer Zeit wurde Mrihin nach Kupinci bei Daruvar versetzt. Inzwischen erfolgte in der »Seljačka zadruga« ein Diebstahl. Katharina čurčič erschien einen Tag zuvor in der »Seljačka zadruga«, dessen Leiter seinerzeit Mrihin gewesen war. Sie beglich ihre Schuld von 8000 Dinar und in der darauf folgenden Nacht verschwand das Geld. Mrihin, der einver nommen wurde, gab zu, zwei Kassenschlüssel besessen zu haben, von denen er einen verloren habe. So entstand der Verdacht, daß er in den Diebstahl verwik-kelt ist bzw. den Schlüssel der Katharina čurčič gegeben haben mußte. Mrihin nahm sich in Kupinci eine andere Wirtschafterin und ließ die čurčič im Stiche. Die čurčič schrieb nun kürzlich der Wirtschaftlerin einen Brief, in dem es hieß, daß Mrihin für den Mörder seiner Frau wissen müsse. Der Brief fiel 1 in die Hände der Gendarmerie, worauf Katharina čurčič und der Bauer Da-ne Zorica verhaftet und nach Slav. j Brod gebracht wurden. Im Zusammenbau I ge mit dem erwähnten Diebstahl ist eine Berichtigung von Interesse, die die čurčič einem Zagreber Tagblatt geschrieben hatte. Es heißt darin, daß sich diejenigen h Acht nehmen sollen, die Butter auf dem Kopfe haben, darunter auch der Pope Der Herzog von Windsor? -polnischer Kronprätendent? Neue Gerüchte im Zusammenhänge mit der Persönlichkeit des .Herzogs. L o n t> o u, 10. August. „S u n d n y SR c f c r e c" Bringt bic Nachricht, daß beut Herzog von W i n d s o r die polnische Königskrone Angeboten werden soll. Sondo n, 10. August. In England sind maßgebliche Kreise an die Aufgabe heran= getreten, dem Herzog von Windsor die ffviirL kehr nach England zu ermöglichen. In diplomatischen Kreisen ist man der Ansicht, daß der ehemalige König, der in England so populär sei, nicht für immer f»rn von seiner Heimat bleiben könne. Wie behauptet wird, soll der Herzog von Windsor eine Position erhalten, die jener des Prinzen Albert, des Gatte» der Königin Viktoria, gleichkommen würde. In diesem Falle wurde ihm das Wirken auf sozialem Gebiete ermöglicht uvr den. Sm Ceiie Sur Fremöenstaüsttt hp. Celje, Anfang August. Mit der zunehmenden Bedeutung des Fremdenverkehrs wächst das Interesse für die Fremdenstatistik, wie wir sie. allmonatlich nach den Aufzeichnungen des hiesigen Meldungsamtes veröffentlichen. Wie luu aber wahrnehmen müssen, werden ihre Ziffern zumeist unrichtig gedeutet. Die Fremdenstatistik ist keineswegs ein Behelf, um den wirtschaftlichen Erfolg (oder Mißerfolg) des Fremdenverkehrs erfassen zu können. Das Ziffernergebnis der Statistik darf keinesfalls mit dem Wirtschaftsergebnis der Fremdenbewcgung gleichgestellt werden, denn die Fremdenstatistik erfaßt bestenfalls, das Hecht, wenn sie technisch richtig aufgebaut ist, nur die Quantität, niemals aber die Qualität der Gäste. Der Wirtschaftserfolg aber ist vornehmlich von der Qualität bestimmt. Wenn %ir also — dem Interesse der Qeffentlichkeit entsprechend die statistischen Zahlen über den Fremdenbesuch in Celje veröffentlichen, so haben diese Ziffern nur einen Vergleichs-Wert im Verhältnis zur Quantität abgelaufener Monate und Jahre, das heißt, sie zeigen auf, ob die Fremdenbewegung relativ zu- oder abgenommen hat. lieber den wirtschaftlichen Erfolg der betreffenden Monate *er Jahre lassen sich jedoch keine zutreffenden Schlüsse zu. Mt dem statistischen Zahlenmaterial allein ist also bei der Beurteilung der wirt-schaflichen Seile des Problems, auf die cs vor allen: ankommt, kaum etwas anzufangen. In dieser Hinsicht muß man in die Geschäftswelt hineinhorchen und darf keine Mache scheuen, allenthalben Umschau zu hatten und Umfrage zu tun, nur so wird man feststellen können, wie es um den Fremdenverkehr in Wahrheit steht. So hak Ihr Berichterstatter in Celje ermittelt, daß heuer Aus touU Mkd Voller (Srfolc! der MarDorer FeftwoGe DIE VORJÄHRIGE BESUCHERZAHL UM DIE HÄLFTE ÜBERSCHRITTEN. — 75.000 PERSONEN BESICHTIGTEN DAS AUSSTELLUNGSGELÄNDE. GROSSES INTERESSE DES AUSLANDES. die Umsätze beträchtlich hinter jenen des Vorjahres Zurückbleiben, wenngleich im heurigen J-uli 365 Fremde mehr in Celje waren als im Juli des Vorjahres. Daraus erhellt schon die Unzulänglichkeit der statistische» Ziffern. Es kommt also weniger auf eine tote Statistik als vielmehr auf eine lebendige Erkenntnis an c. Versammlung der Hopsenbauern. Aus Žalec, 8. August, meldet man uns: I» wenigen Tagen beginnt in den Hopfengärten des SanntMs die Erntezeit. Bon weit her wind wieder das eprsige und allzeit muntere Völkchen der „Zupfer" zusammenkom-men, die auch heuer wieder für das Schaff 1.50 Dinar mii Kost und Unterkunft oder , 2 Dinar ohne Kost bekommen werden, lieber diese Fragen wurde heute auf der Versammlung im großen Roblek-'Saal verhandelt. Wot über 1000 Hopfenbauern waren nach žaleč gekommen. Die Vevsnminlung beriefen die Hopfengenosseuschaft und der Hop-teubawverein gemeinsam ein. Der Obmann der Hopfengenosfenschaft, Bürgermeister Alois M i h e I č i c aus Celje, begrüßte alle erschienenen Mitglieder und Gäste, unter denen sich Bez-irkshauptmanu Dr. Z o-b c c und Inspektor der Hopfeugenossen-fchaft Ing. Dolinar befanden. Nach kurzen Begrüßungworten des Vorsitzenden der Hopfenbanvereinigung Josef Jelov-5 e k sprach Ing. Dolinar in einer längere» Rede über seine Studienfahrt durch die Hopfenländer der Tschechoslowakei und des Deutschen Reiches. Die Ernteergebnisse werden heuer nt der Tschechoslowakei um 25% und im Deutschen Reich um 20% schwächer sein als im Vorjahre. Es ist also nicht anzunehmen, daß heuriger Hopfen liegen bleiben wird. Wie die Hopfenpreise für das Samttal sich gestalten werden, hängt von der Nachfrage Amerikas ab. So viel aber steht bereits fest, daß kein Hopfcnbaner seinen Hopfen unter 20 Dinar wird herzugeben brauchen. Im weiteren Verlaufe der Tagung wurde der Beschluß gefaßt, den Hop-ienbauvercin und die Hopscngenossenschafi zu s u s i o n i c r e tt. Auch heuer wird eine Hopfenausstellung organisiert werden, im nächsten Jahr wird dagegen die Veranstaltung auf viel breiterer Grundlage arran giert werden. c. Wettkampf der Leichtathleten. Lebhaftes Treiben herrschte am vergangenen Somt tag vormittag auf dem Glacis, dessen Sport Platzanlage bei herrlichstem Wetter die besten Leichtathleten Celjes im Wettstreite sah. Feri P l e t e r 8 e k lief die 200 Meter in 24.2 Sekunden — Urbančič und Gorschek sind nicht viel schlechter — und tut Weiterung kam er mit 6.21 Meter abermals an erste Stelle. Emil G o r s ch e k deckte die 1500 Meter mit 4:21.2. ohne sich nnzustr^t-gen. In den Wurfübunaen sind unsere Sport ler etwas weniger tüchtig. Nur ein Diskuswerfer kam über 33 Meter und nur wenige kamen an die 32 Meter heran. Der Sieger, Johann Staube, erreichte 33.22 Meter vor Hermann Tkalčič, dkr auf 31.90 Meter kam. Dritter wurde U r i> a n č i c mit 31.54. Im Speerwerfen kam Urb a n-č i č mit 34.85 nicht annähernd an seinen schärfsten Gegner, den diesmal M i-tr o v i č stellte, heran. Mitrovič warf den Speer 38.9 Meter weit. Im Dreisprung kam Staube mit 12.46 Meter an erste Stelle. Sehr gut gefiel der Junior Rebe u s ch e g g (16 Jäh re alt), der mit 12.28 Nieter hinter P l e t e r Z e k an die dritte Stelle kam. Die Reihung int klassischen Fünf kampf (5 Teilnehmer) ist folgende: 1. Feri P le t er 8 e k (P r i m o r j eO2547.45 Punkte, 2. Johann Staube (SK. Celje) 2381.55 Punk te; 3. Hermann Tkalčič (SK. Celje) 2368.49 Punkte; 4. Emil Gorschek (Primorje) 2254.84 Punkte: 5. Franz Dobnik (Jugoslavija) 1608.21 Punkte. Auch im Kampf der Junioren sah man schöne Leistungen. c. Störung der Nachtruhe in der Gosposka uUta. Schon seit vielen ungezählten Nächten werden die Bewohner der Gosposka ulica immer wieder durch randalierende und betrunkene „Nachtschwärmer" aus dem Schlate geweckt. Ohne sich um die Mitbewohner zu kümmern, dnrchzechen dort einige Leute mit viel Lärm die ganze Nacht, durchziehen dann die Straße und schreien und grölhlen nach Herzenslust, obwohl die Uhr oft schon gegen 2»und 3 Uhr zeigt. Diese Zustände wiederholen sich in der bezeich-ncten Straße fast jede Nacht, besonders an Samstagen und Sonntagen ist es oft ganz toll! So wird den Bewohnern dieses Stra-ßenzugez tatsächlich das Schlafen bei afferat Fenstern unerträglich gemacht. Tie Auch die unentwegten Nörgler müssen zugeben, daß die diesjährige Mariborer Festwoche in jeder Beziehung einen vollen Erfolg verzeichnet. War auch das Wetter zu Beginn unfreundlich, sodaß die Aussteller schon zu verzweifeln begannen, so heiterte sich bald der Himmel auf und das Wochenende brachte uns das herrlich Pension Lobnica-Smolnik P. Ruse MODERNE SOMMERE RISCHE BELIEBTER AUSFLUG BEQUEM ERREICHBAR 503 ste Sommerwetter. Das Ausstellungsgelände wurde geradezu bestürmt xund an den Eingängen herrschte zeitweise ein erdrückendes Gedränge. Das Beweis ist neuerdings erbracht, daß die Festwoche eine dauernde Institution der Draustadt geworden ist und daß man sich Maribor ohne den Augusttrubel nicht mehr denken kann. Das Eis war schon früher durchbrochen, es galt nur noch, die letzten Zweifler vom Gegenteil zu überzeugen. Auch das ist gelungen u. die Mariborer Festwoche steht nunmehr wohl ohne Pessimisten odt-r gar Gegner da. Die geringe, durch das Regenwetter zu Beginn der Festwoche bedingte Frequenz wurde durch das herrliche Ausstellungswetter der letzten Tage bei weitem eingebracht. Konnte schon die vorjährige Festwoche auf eine Besucherzahl von rund 50.000 zurückblicken, so kann man auf Grund der vorliegenden Daten ruhig sagen, daß das Ausstellungsgelände und die Sonderveraqstaltungen der Mariborer Fest wochc heuer sicherlich von 75.000 Personen besichtigt worden sind. Das ist eine Ziffer, die von ähnlichen Veranstaltungen anderswo nicht so leicht aufgebracht wird und auf die wir stolz sein können, die uns aber auch dazu anfeiern muß. im nächsten Jahr alles aufzubieten, um die Besucherzahl das erste Hunderttausend erreichen zu lassen. Unter den Besuchern war diesmal das Ausland besonders stark vertreten. ; Insbesondere waren die O c s t c r r e i-c h e r, die den Kader der ausländischen Gäste stellten. Viele Tausende unserer nördlichen Nachbarn besichtigten das Ausstellungsgelände und äußerten sich an erkennend über das Gesehene und die Or ganisation. Aber auch sehr viele Reichsdeutsche, Tschechoslowakei Ungarn. Franzosen und Engländer waren unter den Besuchern. Fremde Laute konnte man auf Schritt und Tritt hören. Nicht nur die wirklich geschmackvoll arrangierten Ausstellungen, deren es heuer nicht weniger als 18 gab. erfüllten restlos ihren Zweck und wurde ihne” die gebührende Anerkennung gezollt, sondern auch die Sonderveranstaltungen der Festwoche haben einen vollen Erfolg zu verzeichnen. Die Ereil! c h t-auffiihrungen im Stadtpark konnten sich auch vor dem Ausland sehen lassen, was die vielen fremden Gäste, die sich den »Sommernachtstraum« ansahen, unumwunden zugaben und vor allem den glücklichen Gedanken hervorhoben, die Biihner^ncllung in den Hainen des Neuen Stadtpark spielen zu ta-w-m. Daß die Sportveranstaltungen auch diesmal von vielen Tausenden besucht wurden, die mit rrröRJnm IvocAnrjncc, SORII- wären der Polizeidirektion sehr dankbar, wenn hier einmal energisch eingegriffen werden würde. | nenden Motorradrennen folgten, braucht | v ' 1 nicht sonderlich betont zu werden. J Die H«e r bergen kamen auf ihre Rechnung und konnten an manchen Tagen gar nicht alle Gäste unterbringen. Das Ausstellungsgelände ist gut gewählt, man wird aber in Hinkunft daran denken 1 müssen, es zu e r w e i t e r 11 oder ein noch passenderes ausfindig zu machen. * —- Opemgafttpzele in Rogaška Slastna Da die im Juli in Rogaška Slatina ver anstalteten Opernabende der Ljubljanaer Oper den besten Eindruck in bezug auf die Qualitäten des Ensembles, Orchesters usw. hinterlassen haben, wird der »B a r b i e*r von S c v i 1 1 a« am 14. d., M. wieder gegeben werden. In den Haupipartien sind Frl. Ž u p e u e und' die Herren Gosti e, R 11 s und Z u-p a n beschäftigt. Am Sonntag, den 15. d. M. gelangt »Die verkaufte Braut« mit den Damen Qjungjenac, Qolo b. Kogej und R a n> š a k und Herrn K r 1 /. a j als dem anerkannt besten Kecal Jugoslawiens zur Aufführung, an der außerdem 1109I1 die Herren Gostič. Banovec, JanktT und Kolacio mitwirken. Das Ballett leitet Ing. G 0 1 o v i 11. die musikalische Leitung beider Aufführungen liegt in den Händen des Kapellmeisters N e f f a t. Die wirkungsvollen Bilh nenbilder sind ein Werk des Malers B. Vavpotič. Die Vorstellungen finden im großen Tonkinosäale statt. Beginn um 20.30 Uhr. Kartenvorverkauf bei der Putnik-Filiale, Tanzpaare im Wettbewerb Es wird uns geschrieben: Das am Samstag abends im Rahmen der Mariborer Festwoche zur Austragung gelangte internationale Amateurtanzturnier um die Sommermeisterschaft von Jugoslawien 1937 war ein gesellschaftlich-festliches Ereignis, wie es Maribor wohl selten erlebt hat. Vor .ausverkauftem Union-Saal konnte Herr Dr. Lipoid, Obmann der Mariborer Festwoche, die ajn Turnier anwesenden in- und ausländischen Delegier i ten u. a. Dipl. Ing. N ü c h I c r, Berlin als Präsident der FIDA und RPG. Dr. S c h e I e s i n k e r, Präsident des öster reichischeo Tanzverbandes, Graz, Dr. D ü r. e. Direktor aus Zagreb und K a 11-t e A. aus Ljubljana, Vertreter des APDK usw. begrüßen, Sodann übernahm Tanzlehrer Simončič aus Maribor, welcher mit der Organisation des Tanzturniers beauftragt war, die Turnierleitung. In der A.-Klasse konnten nach spannender Endrunde Fritz Würze r-Gcrtrudc Stieger (»Weiß-Grün«, Graz) mit knappem Vorsprung vor Otmar P ö t-s c h e r-Traute Schweizer (ebenfalls »Weiß-Grün«, Graz) den Sieg davontragen. An dritter Stelle plazierten sich Ing. Ernst M a 1 i n o f s k v-Lilly W e i ß (»Weiß-Grün«, Graz), die allerdings noch kein A.-Klassenniveau haben. Acußcrst spannend gestaltete sich die Konkurrenz in der Meisterklasse. Außer vier Meisterpaaren des »Weiß-Grün«, Graz mit dem österreichischen Meisterpaar Robert und Ellv S k a 1 k a an der Spitze war das jugoslawische Meisterpaar Cornell B e r č i č-Grete S p i t z v (»Amaterski plesni klub«, Zagreb) erschienen, um in den sportlichen Wettkampf um den Titel des jugoslawischen Meisters zu treten. In der Vorrunde der Meisterklasse sah man mit den Dienstag. den 10. August drei aufgestiegenen A.-Klassensiegern 8 Paare? im Wettbewerb. Trotzdem diese acht Paare in zwei Vorrunden antraten, war für jeden Fachmann klar ersichtlich, daß sich nur drei Paare den Endkampf liefern werden, u. zwar die Paare S k a 1-k ä, B c r č i č und Maier. Die beiden Meisterpanrc Fritz B ö b e 1 und Gcrti Wieset, Gaston Kugler und Inge Brückner, die teilweise eine sehr gute Leistung ausweisen konnten, waren den drei genannten Spitzpaaren nicht ge wachsen. In der Endrunde sah man auch wirklich nur die erstgenannten Spitzenpaare Skaika, Bcric und Maier. — Skai k'a, ein alter Turnierroutinier, der bereits bei vielen internationalen Tanzturnieren Oesterreichs Farben siegreich vertreten konnte, zeigte speziell technisch und stilistisch hervorragende Leistungen, sodaß er einwandfrei und unumstritten den ersten Preis wieder für Oesterreich holen konnte. Jbas jugoslawische Meisterpaar Beri č-S p i t z v, welches schon durch die charmante Erscheinung den Beifall des Publikum für sich in Anspruch nehmen konnte, wies ebenfalls gute Leistungen auf und konnte sich speziell in Tango vollwertig mit dem österreichischen Meisterstaar messen. Es erhielt auch wohlverdient den zweiten Preis und gewann damit den Pokal des besten jugoslawischen Amateurtanzpaares. An dritter Stelle plazierte sich das Paar Hubert Maie r-TiW K i n d 1 c r (»Weiß-Grün«. Graz). M a i e r ist ein sehr begabter Tänzer, dessen Leistungen bei ernstem Training noch vielversprechend sind. Leider hatte bei diesem Turnier seine Partnerin das Meisterklassenniveau noch nicht ganz erreicht, sodaß sich nicht voll entfalten konntet JW fe^um Es war ein freundliches und erfr'jchendes Bild, hny unsere Stadl in den Tagen dm Festwoche geboten. Insbesondere in der Um gebung des Bahnhofes gelegentlich des Qt.l trefsens oder Abganges der Züge groß? Bewegung. Eine Menge Mennhen und Erscheinungen, die das Auge sonst »ich! ;n erblicken gewohnt ist. Ein B Id der Bewegung und des Lebens. Trotz der noch immer anhaltenden Krise, Das ist erfreulich, willst wenn die Arrangeure bei der Bilanz nirii auf ihre Rechnung kommen sollten. Tas^ Symptom der Anziehungskraft bleibt unver kennbar und darf weht unterschätzt' werden. Im Gegenteil, es scheint der Ueberlegung wert, wie diese Anziehungskraft gehoben und verstärkt werden könnte. Aller Anfang ist schwer. Die Stedt hat eine ühöne und fruchtbare, bis an das hohe Mittelgebirge reichende Umgebung. Sie zeichnet sich auch -m Winker durch ein mäßiges Klima aus und liegt an einem großen Flusse. Sie hat ihr Jnielbad und eine Menge Sportplätze. Kurz, sie ist in der Lage, eine Mannigfalt'gkeit der Attraktionen zu bieten, wie selten eine andere. Die Menschen, insbesondere die Fremden, sind Freunde der Mannigfaltigkeii. Unter ihnen gibt es vff auch st'lle und bescheidene Geister. Ein lauschiger An-enthalt und die Möglichkeit, täglich ein paar Forellen zu erbeuten, genügen schon, »im sie zu einem längeren Aufenthalt zu bewegen. Freilich müßte auf solche Passionen auch entsprechend Rücksicht genommen werden. Ach tu ich verhalt es sich mit den Lieb ho kern der Jagd. Mancher riskiert eine mru Reise und manche Schwierigkeit, um ein Edelwild aufs Korn nahmen zu können. Auch solche Gelegenheit bietet in unserer Nachbarschaft der Bachern, Mit feinen Ausläufern, Wäldern. Wildbächen und Wasserfällen ist er ein ideales Gebiet für den passionierten Fischer und Jäger. Freilich müßte di? es Gebiet abgesteckt unter einer Berwal-ung stehen, daun geschützt und gepflegt sein. Die Bemühungen nuferer Jagdfreunde sind freilich viel bescheidener. Sie beschränken sich auf die Bereicherung und Veredelung des Wildstandes auch in dem leicht zugänglichen Gebiete in der Umchbuin der größeren Ansiedlungen, wo der Hase und das Federwild die Hauptrolle spielen. Ein Vergnügen, dem der Fremde und Passionierte Jäger keinen Reiz abgewinnen kann, das aller dem Obst- und Wcinzüchter besonders in der Nächsten Umgebung größerer Städte sehr zur Last fällt. Die Schäden, welche dieses Wild lährlich verübt, stehen in keinem Verhältnis zu den Einkünften, welche der Wildmarkt selbst bei einer regeren Jagdlust einbnugeu bann. Es stellt sich nun die Frage, in welcher - Beziehung die Festwoche mit diesen Bet rach tungen gestellt werben kann. Ein wichtiger Punkt im Programm der Festwoche müsste die Reklame für alle Attraktionen der Stadt sein. Alle ihre Vorzüge 'und die ihrer Umgebung müssten zielhewuhi hervor,geh oben werden. Auch der Ruf Maribors als „jugoslawisches Meran" dürfte dabei nicht in Ver pesteich eit geraten. )(, L. „Slovenska scena" Unter diesem Namen vereinigte sich Gifte Schar von Absolventen verschiedener Schauspielschulen (Ljubljana, Wien und Prag) mit dem idealen Ziel, der jungen slowenischen dramatischen Literatur zu dienen. Das Ensemble der »Slovenska scena« bringt nur Aufführungen von Werken junger slowenischer Dramatiker heraus und gastiert an allen zugänglichen Bühnen Sloweniens. Bis jetzt absolvierte das Ensemble bereits Gastspiele in zwölf Orten dies- und jenseits der Save. Wie an anderer Stelle berichtet wird, erfolgt das nächste Gastspiel in Ptuj. Weitere Gastspiele sind am 13., 14. und 15. d. M. in Ljutomer, Murska Sobota und Lendava angesetzt. m. Todesfall. Gestern starb nach langem, schwerem Serben die Zuckerbäckers- u. Haus-basitzersgattin Frau Julie K o s e r, geb. Großmaun. Die Verstorbene, eine herzensgute und'sympathische Frau, erfreute sich >u ihren Bekanntenkreisen allteitiger Wertschätzung. Friede ihrer Asche! Der schwergctrof-fcnen Familie unser nnigstes Beileid! m. Der „Sommernackststraum" wird noch zweimal ausgeführt Aus ailgemeiueu Wunsch wird Shakespeares „Somiiwrnachts-t raunt", der während der Mr.. re rer Fesi-woche einen durchschlagenden Erfolg zu o-r-zrichnen hatte, noch zweimal wiederholt, u. zw. kommenden S a m s t a g, den 14. und Sonnte g, den 15. d. um 20 Uhr im Stadtpark. Die Preise sind stark ermüsstgt und kosten die Sitze 8 bis 20 Dinar. Es wird jedermann empfohlen, sich dieser klassische und mit so viel szenischem Effekt aufgesührte Stuck anzuieheu, da es in Maribor nicht mehr gegeben wird. nt. Richligftelluug. In der gestrigen To' oesanzeige der Frau Franziska N a b e r-g o ] soll cs richtig heißen „geb. Košuta" (nicht stošuh) und bei den Kindern „Danilo" (und nicht Tanila). m. Halber Fahrpreis für dir Hopfcnpflük-tcr. Auch heuer wurde für die Hopsenpflük-ter aus der Bahn der halbe Fahrpreis bewilligt, der bis 30. September gilt. Die Pflücker werden darauf aufmerksam gemacht, daß sie auf der Abfahrtsstation die ganze Fahrkarte zu lösen haben, wie auch den get den Sonderausweis zu 2 Dinar. Außerdem haben sie die entsprechende Bestätigung der Hops engen ossenschast zu beschaffen, die auch bei deren ermächtigten Vertretern oder in der Redaktion des „Slovenski hmeljar" kostenlos erhältlich ist. Samt der Fahrkarte, dem Sonderausweis und der Bestätigung der ,Hopfengsnossenschaft wird die Rückfahrt untengelstich bewerkstelligt. m. Die Satzungen über den Pensionsfond der Advokaten und Notare wurden vom Justizminister etwas abgeänderi. Darnach bezieht (§ 1) das Mitglied nach zehnjähriger Zugehörigkeit zum PeustousjoNd, wenn es ein.Alter von 70 Jahren erreicht hat und die Praxis nicht mehr ausübt, als Pension den sechsfachen Betrag der monatlich cinge-znisttcit Beiträge, >d. H. 3000, 2400, 1800, : öCv, 1200 oder 900 Dinar int Monat ut. Von der Fexialkolonie am Bachern lehrt die zweite Gruppe der Kinder, die dort vier Wochen in würziger Bergluft verbracht haben, Donnerstag, den 12. d. mittags mit dem Zug zurück. Die dritte Gruppe fährt Freitag, den 13. d. dorthin ab. Die Kinder haben sich um 12 Uhr vor dem Banats-Jugendheim' in der Stroßmaferjeva ul. 30 ciuzusinden, von wo sie sich not dem Autobus direll nach dem FerMtheim begeben. Die Minder aus den übrigen Orten Aufsehenerregender Museums öiebftaW in Maribor DIE TASCHENUHR DES BISCHOFS ANTON MARTIN SLOMŠEK ENTWENDET. Zum Abschluß der Mariborer Festwoche mußte das hiesige Stadtmuseum die nicht gerade .erfreuliche Fesstellung machen, daß einer von den vielen Hunderten Besuchern des Sonntag vormittags ein wertvolles Stück der • Lokalsammlung als »Erinnerung« mitgenommen hatte, in dem Zimmer, welches die Erinnerungsgegenstände . birgt, die mit der Persönlichkeit des großen Bischofs Anton Martin Slomšek Zusammenhän- gen, wurde nämlich von einem noch nicht ausgeforschten Täter die eine Vitrine durch einen Nachschlüssel geöffnet und wieder versperrt. Der Täter entnahm der Vitrine die goldene Taschenuhr des Bischofs, ein außerordentlich wertvolles Stück. Der Diebstahl wurde erst am Montag aufgedeckt. Die Polizei fanndet jetzt nach dem unbekannten »Liebhaber« historischer wertvoller Taschenuhren. BÖBDB[3BÜBC]flDBOBDBCIBÜHDBDIBClB □ ü BDEOHDHDBOHDHDBaBCiaüBClBDBDfl wird der Autobus in der Station Slovenit« Biftrica-Stadt um .15 und um 17 Uhr «b-holen. m. Tod durch Alkohol. In Sv. Barbara in den Büheln blieb Sonntag abends der 48jährige Schmied Jakob B u d j a aus Sp. Morena im Straßengraben liegen. Am nächsten Morgen wurde er tot -aufgefunden. Infolge des übermäßigen AlfoholgenusseS hätte er einen Hirnschlag erlitten. m. Mit einer Schußwunde wurde die 19-lährige Arbeiterin Maria Čepe aus Jelovec ins Krankenhaus eingeltejerk. eic untersuchte das Gewehr des Vaters, hantierte aller so ungeschickt mit der Waffe, daß diese plötzlich stosging und sie' die volle Ladung ui die rechte Schulter traf. m. Nach Wien veranstaltet in der Zeit vom 25. bis 29. d. der „Putnit" anläßlich des Weltkongresses oer Seeljorger-KricgSteil nehmer einen Autocar-Ausflug, wobei auch Mariazell besucht wird. Fahrpreis samt Visum 260 Dinar. m. Für die letzte Fahrt nach Mariazell m diesem Jahre, die am 14. und 15. d. erfolgt, macht sich ein außergewöhnliches Interesse bemerkbar, so daß sich der „Putnik" entschlossen hat, gleich zwei große Diesel-Reise-nageu abzufertigen. Weitere Anmeldungen mögen daher unverzüglich an bcu „Punvt" gerichtet werden. m. Ein Kleidermarber verscheucht. Das Dienstinädchien des Oberlehrers F. Franz K o t n i k in der -öopova ulica traf gestern vormittags im Schlafzimmer einen unbekann ten Mann von etwa 35 Jahren an. der gerade aus dem Kasten Anzüge und Wäsche herausholte und sie «ist den Boden legte, um sie dann mitzunohmen. Als er sich bemerkt sah, ließ der Dieb die Beute liegen, sprang durch das offene Fenster und verschwand. nt. In eiitem Anfall geistiger Verwirrung verschwand der 48jährige Johann M a j c c* novi ö, der vor einigen Tagen eine schwe-re Operation durchmachen mußte, aus dem Krankenhaus. Der Mann wurde in einem Hof in Melje aufgegriffen und wieder ms Spital gebracht. m. Die Freiwillige Feuerwehr in Razvanje veranstaltet am Sonntag, den 15. d. M. im Garten des Gasthauses Pukl eine große Feuewchrwmbola mit 16 Dom-bola-Geivinnsten. nt. Steuerämtlichr Bestätigungen bezüglich des Schulgeldes werden an Steuerpflich tige, die dem Wirkungsbereich des Steueramtes Maribor-Städt angehören, im Zimmer Nr. l°a des genannten Amtes auSg-e-geben und werden die Parteien ersucht, sich dieselben so bald wie möglich zu beschaffen. Der Stempel für die Eingabe (das Gesuch) 10.— Diu, für die Bestätigung 20.— Din iit beizUbringen. nt. Ausflug nach Graz mit dem modernen Autocar des „Putnik" vom 18. bis 19. August 1937. Fahrpreis einschließlich Visum nur. 110.— Din pro Person. Nützen Sie die günstige Gelegenheit aus, melden Sic sich sofort an. Informationen und Anmeldungen nimmt der „Putnik"- Maribor-Celje-Ptuj entgegen. m. Vom Wagen gerädert. Bet Podvelka am Bachern weidete -Sonntag nachmittags der 79jährige Hirt Andreas '2 ich w c t g e r an der Straße Ziegen. Plötzlich kam ihm ein Gespann chtgcgeit, dessen Pferde durchgegangen waren. Der Greis wurde von den Pferden unter den Wagen geschleudert, dessen Räder über ihn hinweggingen. Mit schweren ''Verletzungen wurde Schweizer ins Mariborer Krankenhaus gebracht. Sein Zustand ist bedenklich. m. Zum Großglockner Zell am See Salzburg — SL Wolfgang mit dem PU‘= nik-Lüxus-Expreß vom 22. bis 25. August. Das vollständige Arrangement nur 1000.— Din pro Person. Herrlicher Ausflug in unbeschreiblich schöne Gegeuden. Sichern Sie sich die Sitze! 'Melden Sie sich sofort an! Prospekte, Informationen und Anmeldungen nimmt der „Putnik" Maribor-Eelje-P'tuj entgegen. ut. Mridermrcherturs. Ter nngeküudigie Zeichenkurs für .Herrenkleidermacher wurde in Maribor am 3. August ui t einer Ansprache des Genossenschastsinstrnktors Z a-I o ž n i f eröffnet. Am Kurse nehmen 23 Meister und Gehilfen teil, der Mehrzahl nach« aus Maribor, einige Teilnehmer aber auch, aus größeren Entfernungen, wie Polskava, Sv. Trojica, Sv. Jakob und Ptuj. Die Borträge besorgt Fachlehrer K u a-j c I j täglich von halb 18 bis 21 Uhr. m. Itebcrlall. Als der Arbeiter Johann Z o r j a n Sonntag durch den Wald von Betuava ging, stürzten plötzlich aus dem Dickicht zwei Frauen hervor, die sich rechts und links an ihn hängten, aber bald wieder von ihm ließen und verschwanden. Dabei kam Zorjan die Brieftasche mit 300 Dinar abhanden. Gleich daraus stürzten sich zwei Männer, offenbar Komplizen der Frauen, auf den Bestohlenen und mißhandelten ihn. Bon den Tätern fehlt bisher jede Spur. m. Wieder ein Falsifikat. Am Postamt in Sv. Lovrenc a. B. wurde ein falsches 50= Dinakstück abgegeben, das ziemlich gut nach gemacht ist und sich von den echten Münzen nicht leicht unterscheiden läßt. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet, um den Fälscher ausfindig -U machen. m. Wetterbericht vom 10. d., 8 Uhr. Tein peratur 24, Barometerstand 733, Windrichtung WO, Nieder schlag 0. Nach Kočevje führt anläßlich der dort am 15. d. stattsin-denden Jahrestagung des Cyrill- und Me-thodvereines ein Sonderautobus. Fahrpreis 150 Dinar. Anmeldungen im „Putnik"-Bü-r o Ma r i b o r - Cehe -Ptuj. Burg-Tonkiuo. Einer der schönsten, gewiß aber der größte Film dieses Jahres »Broadway-Melodie«. Ein Meisterwerk, in dem die größten Darsteller aller Zeiten ihr Bestes, Glanzvollstes gegeben haben. Ein Großt'ilm mit wunderbarer Musik, mit den neuesten Schlagern. In Vorbereitung: »Unter heißem Himmel« mit Hans Albers in der Hauptrolle. Union-Tonkino. Heute Dienstag der reizende Wiener-Film »Confetti« mit Friedl Czepa, Hans Moser, Leo Slezack und Richard Romanowsky. Ein unterhaltender Film, voll komischer Verwicklungen und toller Einfälle» — Es folgt der russische Volksfilm »Stjenka Rasin« in deutscher Sprache mit Hans A. Schlet-tow, Heinrich George und Vera Engels. Apothekmnachtdien Vom 7. bis 14, August versehen die Stadtapotheke (Mag. Minafik) am Hauptplatz und die St. Rochus-Apotheke (Mag. Rems) in der Aleksandrova cesta den Nachtdienst. faela Ferrari in njena Marija« von Josef Borko. Die Spielleitung übernahm Milan Skrbinšek vom Nationaltheater in Ljubljana. In Vorbereitung befindet sich das »hymnische« Drama »Lincoln« von Ivan Mrak in der Regie von Josef Borko. Sms Jto. Biskim Aus PAuf i. Todesfall. In Ptuj ist die bestbekannte Kaufmannswitwe und Weingutsbesitzerin Frau Ludmilla Wegschaider im Alter von 87 Jahren verschieden. — Friede ihrer Asche! p. Trauung. In der Stadtpfarr- und Propsteikirche in Ptuj wurde dieser Tage der Kaufmann Herr Milan Vuga mit Frl. Fini K e u c aus Ptuj getraut. Als Trauzeugen fungierten Herr Philipp Bač n e r, Industrieller aus Ljubljana, für den Bräutigam und Herr Heinrich Levič-n i k, Handelsreisender aus Ptuj, für die Braut. — Wir gratulieren! p. Einbruch. Unbekannte Täter stiegen in der Nacht zum 9. d. M. über eine Notleiter in die Räume der Weberei P i c h- 1 e r in der alten Dominikaner-Kaserne und entwendeten zirka 200 Meter Leinen im Gesamtwerte von 1600 Dinar. Nach den Tätern wird geforscht. p. Gastspiel der »Slovenska scena«. Das Ensemble der »Slovenska scena« (Slowenische Szene), welches sich auf einer Slowenicn-Turnce befindet, gibt am 12. d. M. das dreiaktige Spiel »Ra- slb. Der Arbeiter-Kulturverein »Vzajemnost« veranstaltet kommenden Sonntag, den 15. d. im Gasthausgarten Tomazini in Zgornja Bistrica ein großes Gartenfest mit reichhaltigem Programm. slb. Das Gesangverein »Lipa« aus Slov,, Bistrica veranstaltete vergangenen Sonntag mit zwei Autobussen einen Ausflug nach Šoštanj, ln Velenje wurde das Kraft-. werk besichtigt und in Topolščica die Kur anlagen. In Huda luknja begaben sich einige Teilnehmer auch in die dortige Grotte. MITTWOCH, 11. AUGUST. Ljubljana, 20.10 Vortrag. 20.30 Brandl-Trio. — Beograd, 20 Konzert. 20.45 Humor. ■— Prag, 17.05 Mandolinenkonzert. 19.05 »Figaros Hochzeit«, Oper (aus Salz bürg). — Budapest, 18.55 Männerchor. 20.30 Zigeunermusik. — Zürich, 19.55 Schallpl. 20.45 Funkorchester. — Paris, 18.30 Lieder. 20.30 Operette. — London, 20 Kammermusik. 20.35 Buntes Progr. -...... Mailand, 17.15 Tanzmusik. 21 »Wiener Blut«, Operette. — Wien, 12 Konzert. 16 Unterhaltungsmusik. 17.35 Konzertstunde. 19.25 Sinfoniekonzert, 20.30 Duette. — Berlin, 18 Konzert. 19.20 Bunte Stunde. 20.10 Alt-Berliner-Ballklänge. — Breslau, 18.20 Vortrag. 19 Konzert. 20 Reportage aus einem Jugendlager. — Leipzig, 18.20 Konzert. 19 Volkslieder. 20 Bunter Abend. — München, 17 Zum Feierabend. 19 Konzert. 20 Bunter Abend. Das Programm öer „VMmk"-Aussiüge mit moDernen ÄMo carc* Das Reisebüro »Putnik« veranstaltet in der nächsten Zeit nachstehende Autocar-Ausflüge: 14.—15. August: Nach Mariazell. 2 Ti ge. Fahrpreis samt Visum 200 Din. 15.—20. August: In die Dolomiten, nach München und auf den Großglockner. Gesamtarrangement 2100 Dinar. 15.—21. In die Hohe Tatra sowie nach Bratislava. Pistyan und Brünn. 7 Tage. Gesamtarrangement 2000 Dinar. 22. August. Nach Rogaška Slatina, Rimske Toplice, Laško und Celje. 1 Tag. Fahrpreis 85 Dinar. 22.—25. August. Auf den Großglockner und nach Salzburg. 4 Tage. Gesanif-arrangement 1000 Dinar. Prospekte, Informationen und Valutabeschaffung im »Putnik«-Reisebüro Ma-ribor-Celje. Hochkonjunffur In Mnftllchrn Rohstoffen AUTARKIEBESTREBUNGEN U. DAS ZIEL DER WIRTSCHAFTLICHEN SELBSTGENÜGSAMKEIT ALS ANTRIEB. Es muß ankerkannt werden, daß trotz aller Kritiken die technischen Voraussetzungen für die Erzeugung zahlreicher synthetischer Rohstoffe endgültig gelöst sind und bei anderen Erzeugnissen auf dem besten Wege sind, in absehbarer Zeit gelöst zu werden. Die Großentwicklung der synthetischen Rohstoffproduktion ist nach dem »Prager Tagblatt« heute mehr oder weniger nur noch eine Frage der Produktionskosten. In Deutschland, Italien, Rußland und neuerdings auch in Japan hat das Kostenproblem in den letzten Jahren untergeordnete Bedeutung erlangt. Das Ziel der wirtschaftlichen Selbst genügsamkeit, das sich vor allem auf militärisch-strategische Ueberlegungen aufbaut, beherrscht die Sphären der Wirtschaftspolitik dieser Länder und bildet somit einen fruchtbaren Boden für die unbeschränkte Erzeugung synthetischer Erzeugnisse. Unter diesen Umständen ist es nicht überraschend, daß sich Deutschland auf dem besten Weg befindet, in seiner Ölversorgung durch Großproduktion von Del aus Kohle unabhängig zu werden. Heute erzeugt das Land, bereits 50 Prozent seines Oelbedarfs und volle Autarkie wird bis 1039-40 angestrebt. Die Produktion Deutschlands an synthetischen Textilrohstoffen erreichte 1936 nahezu 100.000 Tonnen und deckte heute 15 Prozent des Gesamtbedarfs an Textilfasern. Auch hier befindet sich die Produktion mit Staatshilfe in rapidem Aufstieg und innerhalb der nächsten zwei Jahre ist eine Vermehrfachung der Produktion, die sich bereits auf die Einfuhr an Wolle und Baurn-wollle auswirkt, angestrebt. Die Buna-Gummi-Erzeugung befindet sich noch im Anfangsstadium, sie liegt zurzeit nur bei etwa 1750 Tonnen jährlich. Eine Reihe von riesigen Fabrikationsstätten befindet sich aber kurz vor der Fertigstellung und weitere werden aus den Erträgnissen des im Juni eingeführten Zolls auf Naturgummi in Angriff genommen werden. Man wird daher voraussichtlich 1938 bereits 25.000 Tonnen erzeugen und strebt für 1941 volle Autarkie an. Tn Kunst- und Prcßstoffen hat die deutsche Industrie seit Jahren einen hohen Standard erreicht und die Erzeugung von synthetischem Stickstoff ist seit langem weit größer als der deutsche Inlandbedarf. Rußland, das unter den Erzeugungs ländern für synthetische Rohstoffe an zweiter Stelle steht, produziert synthpO-schen Gummi bereits seit 1932 und die Produktion beträgt jetzt schon 40.000 Tonnen im Jahr oder 50 Prozent des Eigenbedarfs. Auf anderen Gebieten ist vor allem der bedeutende Aufstieg der russischen Luftstickstoff-, Textilfaser-, Kunst-und Preßsfoffindustrien zu nennen. Italien hat vor allem seit dem ab'es-sinischen Krieg 'große Fortschritte auf dem Gebiet der synthetischen Rohstoffproduktion gemacht. Die Benzingewinnung aus Kohle wurde im Vorjahr eingeleitet. Die Lanital- und Kunstseidenerzeugung hat einen sehr ansehnlichen Stand erreicht. In synthetischem Stickstoff ist Italien bereits autark. Die Preßstoffindu-sfrie befindet sich im Aufstieg und in letzter Zeit ist mit Staatsunterstützung auch die Produktion von synthetischen Kautschuk eingeleitet worden. Japans Stärke auf dem Gebiet der synthetischen Rohstoffproduktion liegt zurzeit in der Textilfasererzeugung, in der es alle anderen Länder überflügelt hat. Preßstoffe werden in Japan in Weitem Ausmaß erzeugt. Die Erzeugung von Luft Stickstoff ist jüngstens sehr gesteigert worden und ein neuer Siebenjahrplan für die Oelversorgung sieht die Erzeugung von zwei Dritteln des japanischen Benzinbedarfs und 50 Prozent des Schweröl-betfärfs im Jahre 1934 vor. Die starke Zunahme der Erzeugung an synthetischen Rohstoffen ist aber rncht auf die autoritären Staaten beschränkt. Fast alle größeren Länder besitzen heute ihre Luftstickstoffindustrie, die wachsame Teile des Eigenbedarfs zu dek-ken vermag. Die Kapazität der internationalen Luftstickstoffindustrie ist so groß, daß 1936 trotz einem neuen Produktionsrekord für alle Zeiten nur 48 Prozent der vorhandenen Kapazität beschäftigt waren. Die Erzeugung von synthetischen Textilfasern (vor allem Kunstseide und Stapelfaser) sowie von Kunstharzen und Preß-stoffen jagt in fast allen Ländern von einem Rekord zum anderen. Auch die Kohlenverflüssigung macht fast überall Riesenfortschritte. Selbst die einer Art synthetischen Gummis (Duprene in den USA und Neopreme in England) ist in den letzten Jahren ohne jede öffentliche Subvention stark ausgebaut worden. Darüber hinaus sind zurzeit einige Länder damit beschäftigt, auf der Basis ihrer landwirtschaftlichen Ueberschüsse Rohstoffe zu produzieren. So haben Holland, Frankreich und einige kleinere Länder die Erzeugung von Kaseinwolle aufgenommen. Eine solche Expansionswelle der synthetischen Rohstoffe wird auch auf die Rohstoffmärkte ihre Reflexe werfen. Selbst wenn die Autarkiepolitik einmal zu einem Ende kommen sollte, könnte der Einfluß des enormen technischen Fortschritts auf diesem Gebiet nicht wieder verschwinden. und Beinlvieh 0.70—0.92 Schilling pro Kilo Lebendgewicht. Ochsen zogen im Preis gegenüber der Vorwoche um 2—3 und sogar um 5 und Stiere um 2—3 Gro sehen an, wogegen gute Kühe um 2—3 Groschen pro Kilo nachließen. X Arbeitsvergebung. Am Divisionskommando in Ljubljana wird am 16. d. die Lizitation für die Uebernahme von Reparaturarbeiten an militärischen Objekten in Maribor, am 17. d. für die Objekte in Slovenska Bistrica und am 26. d. wieder in Maribor abgehalten. X Fleischlieferungen für das Heer. In den nächsten Tagen werden Lizitationen für die Fleischlieferungen für das Heer für die Zeit vom 1. Oktober d. .1. bis 31. März n. J. abgehalten, u. zw. am 20. d. für die Garnison in Celje und Škofja Loka, am 23. d. in Ljubljana und Slovenska Bistrica, am 25. d. in Maribor, Dolnja Lendava und Bohinjska Bela und am 27. d. in Ptuj, Novo mesto und Mojstrana. BörimbekiMe Ljubljana, 9. d. Devisen. Berlin 1744.02—1757.90, Zürich 996.45— 1003.52. London 216.13—218.19, New-york 4304.76—4341.07. Paris 162.71— 164.15, Prag 151.33—152.43, Triest 227.44 —230.52; österr. Schilling (Privatclearing) 8.57, engl. Pfund 238, deutsche Clearingschecks 12.83. Zagreb, 9. d. Staatswerte. 21/4°/o Kriegsschaden 406—406.50, 4% Nordagrar 51.50—0, 6% Begluk (kleine Stücke) 72.25—72.38, 6°/o dalmatinische Agrar 74—74.75, 7% Investitionsanleihe 89—0, 7% Stabilisationsanleihe 86—87, 7%> Blair 83.75—84.50, 8% Blair 93.75— 94.50; Agrarbank 195—0. X Zur Hebung des Kompensationshandels mit Spanien wurde in Kastav bei Sušak unter der Bezeichnung »C 1 u e a« eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet, die sich zur Aufgabe stell te, im Kompensationswege Waren aus Spanien einzuführen und jugoslawische Erzeugnisse dort unterzubringen. In Sušak wird gleichzeitig eine Filiale der Gesellschaft eingerichtet werden. X Beginn der Hopfenpflücke in der Tschechoslowakei. Nach Prager Meldungen hat in der Tschechoslowakei die Hop fenpfiücke Montag eingesetzt. Die Dürre der letzten Wochen hat die Pflanzenentwicklung ungünstig beeinflußt. Die alten Bestände sucht man abzustoßen und werden bei sehr ruhiger Tendenz Preise zwischen 400 und 700 Kronen pro Zentner erzielt. X Freie Brennholzeinfuhr in Ungarn. Nach Budapester Meldungen verlor die dortige Importgesellschaft für Brennholz »Silvana« ihre bisherige Monopolstellung, da in kürzester Zeit die Brennholzeinfuhr in Ungarn wieder freigegeben wird Dadurch wird sich der Brennholzpreis, der in letzter Zeit bedenklich angestiegen ist, wieder senken. X Wiener Viehmarkt vom 9. d. Zuge führt wurden 1474 Stück, davon 132 aus dem Auslande. Es notierten: Ochsen 1— 1-48. Stiere 0.95—1.18, Kühe 0.90—1.18 Großer Breis von Deutschland für Motorräder ! Aus Che ui u i tz wird Berichtet: Bonn« , tag wurde vor etwa 150.000 Zuschauern auf der Dreieckstrecke, von 8.723 Kilometer Länge, von Hohnstein nach Ernsttal. der G r 0-ti c Preis v o n D e u t f ch I o n b für einspurige Motorräder zur Entscheidung gebracht. Die Rennstrecke von Hohn stein-Ernfttal ist eilt sehr schwieriges Terrain und stellt die größten Anforderungen an wahrer und Maschinen. Die Elite der europäischen Rennfahrer war auch diesmal bei dem Rennen tätig, das in den einzelnen Klassen einen interessanten Verlauf nahm. Der schnellste Fahrer des Tages war der ehe matz in Wien ansässig gewesene Karl Ä all, der seit einer Reihe von Jahren in München domiziliert und für die Bayrischen Mo torentverke auf deren BMW-Masch'nen bereits viele Siege errungen hat. Auch heute war Gall auf seiner BMW der schnellste Fahrer des Tages und schuf mit dem Stundendurchschnitt von 133.4 Kilometer einen neuen 'Streckenrekord für die 344 Kilometer lange Strecke. — Das Rennen der 250er Klasse verlief überaus spannend und brachte dem Deutschen Ewald Kluge (Auto-Union D. K. W.) einen sicheren Sieg über d>e italienischen Guzzi-Maschinen von Tenni und Sandri ein. Mit 121.6 Stundenkilometer Durchschnitt hatte er einen neuen Älassen-rekord aufgestellt. Das Rennen der Maschinen nicht über 350 Kubikzentimeter (341 Kilometer) endete zugunsten der englischen Norton-Maschinen. Daniel kam zu einem schönen Erfolg mit der Rekordleistung von 123.9 Stundenkilometer Gesamtdurch-schnitt. — 27 Fahrer nahmen das Rennen der 500-Knbikzentiuieter-Maschinen auf. Nach der fünften Runde -hatte sich der Engländer G u t h r l e, der vorjährige Sieger, d>e Spitze erobert. In der letzten Runde tour de er aber in einer der schwierigsten Kurven in vollstem Tempo heraus-geschlendert und schwer verletzt. Mit der Rekordleistung von 133.4 Stundenkilometer errang 'Gall auf der BMW. in 2:35:44.4 den vom Reichskanzler gestifteten Ehrenpreis. — Guthrie, der berühmte englische Motorradfahrer, der vielfache T. T.-Sieger und Gewinner großer Preise, ist im Krankenhaus zu Hohenstein-Ernsttal am 8. d. abends seinen -schweren Verletzungen erlegen, die -er sich bei seinem Sturz zugezogen hatte. la (55.7) 2; Weitsprung: Laine (7-28) L K-arikoski (7.04) 2; Kugel: Bärlund (15.01) 1, Kuntsi (14.74) 2; 5000 Meter: Mäki (14:28.8) 1, Askola (14:30) 2; Leht-ineu (14:31.1) 3; Hochsprung: Kotkas 1.95. : Olympiasieger Hradetzky siegt i„ Schweden. S t 0 ck h 0 l m, 8. August. Der Olympiasieger Gregor H rade tz f n nahm heute und gestern an Kajakrennen in Büiucüen teil. Er startete in Upsala in einem Rennen über 10 Kilometer, war aber zum Aufgebern gezwungen, da sich sein Boot als für den hohen Seegang ungeeignet erwies. In Wni-holm startete Hradetzky in einem Rennen über 1000 Meter, das er in 4:32 vor Andersen gewann. : Ein neuer Weltrekord im Brustschwimmen über 100 Meter. Be einem Schwimm-fest in Toulouse stellte der Franzose E a r-tonnet im 100-Me-ter-Brustschiwimmcn mit 1:09.8 einen neuen Weltrekord auf und verbesserte damit die seil dem 3. März ‘n" -bestehende Weltbestzeit des Amerikaners Hin qins um zwei Zehntelsekunden. -EartomiL erreichte die neue Marke nicht Bei einem Rennen, sondern bei einem Weltrekordversuch, der zuerst mißglückte, er erreichte nur 1:10.9, nach einer halben Stunde wiederholte er den Versuch, und da kam die neu? Welt b estze i t z ustande. : Leichtathletik-Länderkampf Lettland Estland. R i g a, 7. August. Ter Leichtathle-lik-Länderkampf zwischen.Lettland und Estland sah Lettland m-'t 72:78 Punkten siegreich. Bemerkenswerte Leistungen waren: 800 Meter: Krastinsch (L) 7.200.6; 1500 Meter: Wilols (L) 4:03; 5000 Meter: Tirners (2) 15:35.4; Weitsprung: Bersinsch (L) 7.06; Stabhochsprung: Aeärna (-E) 3.9; Kugelst tzen: Kreek (E) 14.76; Diskus: Griffon (El 45.05; Speer: Jssak (E., 66.17) 1, Jurgis (L., 65.57) 2. : Ballangrud Professional? Der amerikanische Manager Pete Sanstol, cm ehemaliger Boxer, hat Ballangrud das Angebot gemocht, im kommenden Winker in Chicago als Berufsläufer an den Stark zu gehen. Ballangrud hak zwar noch nicht zugesagt, ist aber geneigt, das Angebot anzunehmen, falls die von ihm verlangte Garantie gegeben wird. Sluflöftmaen aus her lebten 9tätfei- abgebrannt« ist, dem vermag die Sonne kaum mehr zu schaden. Noch eines ist wichtig: nasse Haut - mag ihre Nässe vom Baden herrühren oder, vorn Schwitzen : reagiert stärker als trockene. Darum ist es ganze falsch, sich nach* dem Schwimmen einfach in die Sonne zu legen und einzuschlafen. Besonders intensiv ist das Ultraviolett der Sonne im Hochgebirge, wo die dünne Luft ein Maximum von kurzen Wellen durchläßt und die Strahlen vom Schnee und Eis der Gletscher reflektiert und verstärkt werden. Hier bedroht der »G 1 e t s ch erbran d« besonders auch die Augen, die durch eine gute Brille geschützt werden sollen. All das ist zu beachten, wenn die Sonne nicht statt, des gewünschten Nutzens einen Schaden stiften soll, der sich keineswegs auf die bloße Beeinträchtigung der Schönheit beschränkt. Unbedingt verboten ist das Sonnenbad L u n-g e n k r a n k e n, bei denen ein plötzliches Aufflackern der Erkrankung ausgelöst werden kann. Auch nervöse Menschen sollen die Sonne nur mit Vorsicht genießen, weil ihr empfindliches Nervensystem sich sonst mH Mattigkeit und Niedergeschlagenheit rächt und ihnen Schlaf und Appetit raubt. Der Sonnenbrand entwickelt sich wie eine echte Verbrennung. Mit einem schwachen Jucken fängt es an. Am Abend ist ein leichtes Brennen daraus geworden. Man schläft ein. wacht aber plötzlich vor Schmerzen auf. Die Haut ist rot und leicht geschwollen. Am nächsten Morgen zeigen sich auf ihr mitunter kleine, stecknadelkopf^mße Bläschen. die sehr dünn sind und bald platzen. Die Haut schmerzt so sehr, daß oft schon die Berührung mit Bettdecke odei Hemd kaum erträglich ist. Wie kann man sich von Sonnen-b raiid schützen? Zunächst dadurch, daß man den Körper an d:c Strahlung gewöhnt. Das erste Sonnenbad dauere nur fünf bis zehn Minuten Langsam wird nach Abklingen der jedesmal auftretenden Hautrötung die Dauer auf 20 bis 30 Minuten gesteigert. Besonders Empfindliche beginnen am besten mit Luftbädern bei bedecktem Himmel. Die Empfindlichkeit der Haut läßt sich durch Salben herabsetzen. Schon einfache Vaseline und besonders Eucerin enthaltende Creme haben einen gewissen Effekt. Wirksamer sind Salben, die au! Grund ihrer Zusammensetzung die Ultra violettstrahlen absorbieren. Diese »Licht schutzsalben«, deren Wirkung oft auf ihrem Gehalt in Chinin und seinen Verbindungen beruht, schwächen nicht nur die Strahlung im ganzen ab, sie halten besonders ihre kurzwelligen Anteile zurück, während sie die langwelligen durch lassen und damit sogar die Pigmentbildung begünstigen. Und wenn es doch zu einem Sonnenbrand gekommen ist? Dann trage man auf die geröteten Stellen Zinköl auf. das angenehm kühlt und gut austrocknet. Gegen die Schmerzen nehme man lieber innerlich ein bis zwei schmerzstillende Tabletten, anstatt auf die entzün-aete Haut betäubende Stoffe aufzutragen, was nicht ungefährlich ist. Schält sich am dritten oder vierten Tag die Oberhaut unter starkem: Jucken ab, verwendet man an Steile des Zinköls eine halbprozentige Salizyl-Vaseline in ganz dünner Schicht. Schwerer Sonnenbrand mit Fieber und schlechtem Allgemeinbefinden gehört zum Arzt. Das Sonnenlicht durchdringt die Haut, tötet Bakterien, kurbelt .den Stoffwechsel an, belebt den Kreislauf und heilt Wunden. Selbst das Wort von der »Son- nen-Nahrung« hat einen neuen Sinn bekommen, seitdem wir wissen, daß die Sonnenstrahlen in unserefn Organismus einen lebenswichtigen Aufbaustoff erzeugen: das Vitamin D. Das Ultraviolett der Sonne ist eine der wertvollsten Arzneien aus der großen Apotheke der Natur. Aber es darf, wie jedes Medikament, nicht überdosiert werden. 3)fe £ef!Sra?i Oer Birke Die Birke (Betula pendula) bietet uns mit den verschiedenen Pflanzenteilen wertvolle Heilkräfte, vornehmlich die Blätter und die Rinde werden zu Heilzwecken verwendet. Außerdem gewinnt man im Frühjahr den bekannten Birkensaft. der zur Behandlung von Niereti-und Blasenleiden sowie als Blutreinigungsmittel bei chronischen Ausschlägen dient. In manchen Gegenden herrscht die Sitte, mit diesem Saft Sommersprossen zu behandeln. Die Wirkung der Birkenblätterabkochung hängt zusammen mit dem Gehalt an harzsauren Kaliumsalzen und Saponenen, die harntreibend wirken. Deshalb ist Birkenblättertee empfehlenswert bei allen Erkrankungen der Niere und der Blase sowie bei Wassersucht. Weiterhin sind gute Erfolge mit Birkenblättertee zu verzeichnen bei Gicht. Rheumatismus, Blutarmut und Malaria sowie Skorbut. Aeußerlich empfehlen wir Birkenrindenabkochung zu Bädern gegen Hautausschlag, Abszesse und Fußschweiß. Bei Erbgrind und Milch borke empfehlen wir den Saft der Rinde zum Waschen der Kopfhaut. Mindestens 1 ebensooft- erscheint die innere Verwendung von Birkenblättern bei#unterdrück-terh Fußschweiß oder Hautkrankheiten angezeigt. Gegen Krätze kommt wieder-/ um die äußere Anwendung von Birkenblättertee in Frage. Dieser! ist deshalb so wirksam gegen Gicht und Rheumatismus, weil er die Harnsäure im Körper auflöst und zur Ausscheidung bringt. •Und erscheint dabei erwähnenswert, daß der Birkenblättertee die Nieren nicht reizt, ln der Zauberei gelten die Birkenzweige als Mittel zum Wahrsagen. Aus Birkensaft werden Liebestranke bereitet. Die Birke gehört zu denjenigen Bäumen, die den alten Germanen heilig waren. Ebenso galt sie der Göttin Freia als heilig. Dfe Pfingstbirke spielt noch heute in vielen Gegenden eine große Rolle. In Westfalen ist es üblich, daß junge Burschen in der Nacht zum Pflügst fest in den Wald ziehen, um eine schöne Birke für die Auserwählte zu holen. Dann kann es wohl Vorkommen, daß mehrere Burschen schon wochenlang vorher sich den gleichen Baum erkoren haben und dann in der Pfingstnacht in Streit geraten. Die Bäume werden an den Kammern der Mädchen aufgepflanzt und es ist dann das Recht der Burschen, bei nächster Gelegenhet den Maibaum auf Kosten der Mädchen zu vertrinken. Hat ein Mädel einen Burschen ohne Grund abgewiesen, so erhält sie im nächsten Jahr keine Pfingstbirke. Es soll aber Vorkommen, daß sich das Mädchen selbst in der Nacht eine Birke an ihre Kammer stellt, um nicht verspottet zu werden. Hat ein Bursche ein Mädchen besonders lieb, so hält er bei seinem Baum bis zum Tagesanbruch Wacht, damit er ja nicht entwendet wird. Das Rauben kann so weit gehen, daß ganze Dörfer sich gegenseitig verschwören und sich die Bäume stehlen. Dr. .1. H a r 11 i g. Kreuzworträtsel Gegensätze Meinen — Saat — teuer — Scherz — Süden — lue ich — Flut — Umfang — aut— Reden — billig — Greis — mutig el erreichen! Bald ist die Flasche geleert. Alfons > rin kt hastig, er gießt den schweren Wein wie Limonade ijt sich hinein. Er hat nie den seligen Rausch des guten Weins verspürt, der leicht macht und frei. Er kennt nur den bö- sen Geist des Alkohols, der die Menschen in seinen Bann schlägt, ihre dunkle Instinkte entfesselt und ans Sicht zerrt, was besser verborgen bliebe im tiefsten Grund. Babett ist vorsichtig. Sie tut wohl immer Bescheid, aber sie nippt nur wie ein Bögelchen. Bald ist Alfons in uferlose Schwärmerei versunken. Er hat sein Glück zwischen beide Hände genommen, starrt ihr groß ins Gesicht und redet törichtes Zeug. „O — Fräulein Babett _ ich hungre — hungre — hungre nach einer Seele! Nach einem einzigen Menschen, dem ich mein Herz anvertrauen kann, dem ich alles, alles sagen kann! Aber wo ist der . . .? Der Geheimrat? . . . Pah — was gehe ich dem alten Herrn schon an! Der hat seine Schrullen für sich! Gut. Soll er sie haben! Aber er schont Ihnen so sonderbar nach! Und das, verdammt, gefällt mir nicht!" „Mir? Ach, das bilden Sie sich wohl nur ein- Czuka!" „Haha!" Er lacht gellend ans. „Ich habe doch, Augen im Kopfe! Maleraugen sogar! Fräulein Babett! Und die sehen scharf! — Oh, ich glaube, Sie bemerken das nicht, to;e er Ihnen nachschaut, Ihrem Gang. Ihrer Haltung, Ihrer wundevollen Gestalt . . . oh, ich sollte Sie malen dürfen! — — ha, das sieht er wohl, der alte Herr, darum auch die neuen Krawatten und der neue Anzug! Passen Sie ans, eines Tages macht er Ihnen einen Heiratsantrag! Hihihi . . . einen Hei—rats—antrag! Mort de ma vi, wenn’s in dem jungen Wein blüht, gät's in dem al- ODHBEfi'RtoUSSCHOTZ DURCH VERLAG OSKAR MEI5TE8 WtlOAi' ten! Aber bitte, nein — nicht zornig sein! Nein, nein — bitte, hierbleiben! Ich weiß, Sie sind ein sauberer, anständiger Mensch! i3ie dulden es nicht, daß man schlecht vom Gastgeber spricht! Oh, ich schätze solche Seelengröße, Fräulein Babett, ich kenne sie sogar noch aus früheren Tagen ... ich werde kein Wort mehr darüber sagen — - oh, ich bin ein Tölpel, ein Noor, ein Dummkopf! Liebes, liebes Fräulein Babett, sagen Sie nur, daß Sie mir nicht mehr zürnen!" „Ich bin ja.schon wieder versöhnt wenn 'Sie nur versprechen, unfern Gastgeber aus dem Spiel zu lassen!" „Unfern Gastgeber! Gastgeber! Jawohl, selbstverständlich, selbstverständlich! Aber Sie trinken ja gar nicht! Soll ich allein berauscht fein? Auf Ihr Wohl, süße Ba beit! Aus Ihr Wohl! Oh ... ich bin berauscht! Ja, ich war es schon an jenem Tage, als ich Sie zum ersten Male sah! Babett, entzückende Babett, könnten Sie sich denken, daß Sie mich lieben?" Babett muß die Augen schließen. Nein, diese Rolle kann sie nicht lange weiterspielen. Warum ist Peter nicht hier um sie fortzubringen, fort von diesem gräßlichen Menschen, dem der Wein und die Leidenschaft int verwüsteten Gesicht flackern? Mühsam antwortet sic: „Ich weiß so w enig von Ihnen, Herr Czuka!" Da ficht er sie lange au. Ungewißheit schwankt in feinen Zügen, dann reißt er sich zusammen. „Ich will zu Ihnen sprechen. Es soll nichts Geheimes zwischen uns sein! Du und ich — sollen festaueinandergeschuriedet sein wie zwei __ — Verbrecher. Dein Ehrenwort, daß nie jemand von dir erfährt, was ich dir jetzt beichte! Niemals! Versprichst du es?" „Ich — verspreche —- es." „Und du schweigst wie ein Beichtvater?" „Wie ein Beichtvater." „Gut, dann höre zu. Wer niemand . . auch nicht der Stadrat, verstehst du . . Ja. fahre nicht empor! Er ist mein Dämon er ist an allem schuld! Er verführte mich zu jenem ersten Schritt . . . Oh, das war furcht bar fast ein Kind noch — — und schon dieses Anfinnen! Ich begriff damals nicht, wohin das führte, konnte es nicht begreifen! Mir war es zuerst ein reizvolles Spiel. Ihm dagegen war's ein Geschäft, ein riesiges Geschäft. Pläne galt es abzuzeichnen. Eine neue Maschine war erfunden, sie sollte gebaut werden — — im Süden, an der Elbe, dicht an der Grenze lag das Werk. Er verstand es, .sich die Pläne zu verschaffen, ich zeichnete sie für ihn ab, damit er sie dem Geheimrat als die feinen geben konnte!" Er trinkt hastig sein Glas leer und scheuh sich von neuem ein. „Das Ende kommt dann bald. Mit einem Wechsel, ntit einem dummen Stück Papier, das mich feine zwei Stunden Arbeit kostete, richtete er den Konkurrenten zugrunde und hatte gewonnenes Spiel beim Geheim -rat und bei mir." Entsetzt starrte ihn Babett an. „So weiß der Geheimrat also . . " „Kein Wort!" Ein häßliches Sachen unter bricht ihn. „Er würde uns bedenkenlos de» Gerichten ausliefern, trenn er es wüßte. O nein, der würdige alte Herr hält alles für ein sauberes Geschäft, das er allein gemacht hat. Ex hat eine Fabrik dabei gewonnen und all das viele Geld, das ihm der Stadtrat übrig ließ. Er konnte nur vaS Knallen nicht vertragen, als sich der betrogene Konkurrent eine Kugel durch den Kopf streite. Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. — Druck der »Mariborska tiskarna« in Maribor«. antwortlich Direktor STANKO DETELA. — Beide wohnhaft in Maribor. Für den Herausgeber und den Druck vor-