^^ 356. Donnerstag, 1U. November 1887. 106. Jahrgang. Macher Zeitung. "Whlla » ??6?"A Mit Postuels«nbun, : gan»j«hri« fi. 15. halbMll« fl. 7,50. Im « omploii: mineVni«,'. ^?l"h"» sl, 5.50, yür b!t Zustellung in« Hau« ganzjährig N, ,. — I»sn-tlo»««b»r: ßür ^^^^^«>!nate bl« zu 4 Zeile« 2b li.. „löhele ve< ^eil««sr,: bei öfleien Wiederholungen pl..»feile » ll. Die „Vaibach« Zeitung" erscheint täglich mit Nusnahme der Sonn« und FeieNage Die «»«lnlstrollon befindet fich Nahnyofgasse l5, die Uebattlo« lvienerftraße lb. — Nnsranlierte Vlitse werben nicht »ngenomnen und Vianusctipte nicht ,nlü«lgest«llt. Umtlicher Weil. Art^/ '"^ ^ Apostolische Majestät haben mit Ate v/" ^"Wießung vom 5. November d.I. dem ^ack a ^nerzienser-Stiftes in Hohenfurlh Leopold tnxf..:' „i den Orden der eisernen Krone zweiter Classe ""' allergnädigst zu verleihen geruht. ^tt^s/' ""° k. Apostolische Majestät haben mit Vbatt - ^"tfchlietznng vom 5. November d. I. dem und Referenten für die administra- 'chllllM . """schen Angelegenheiten beim Landes- Och^^'" Oberösterreich Theodor Altwirth den ^ädiaft "fernen Krone dritter Classe taxfrei aller. u>l zu verleihen geruht. Kllel^/ ""d k. Apostolische Majestät haben mit EtMF . Entschließung von, 5. November d. I. dem >>be>, ,l,^?^he »nd Referenten für die administra- !chl,lll,.s, . ^nomischen Angelegenheiten beim Landes' " eisen,' ""^ Dr. Michael Gott er den Orden z» ver, ^I" ^^"e dritter Classe taxfrei allergnädigst "'yen geruht. ^höchst!r ss!'^!' Apostolische Majestät haben mit titular .«A'chlmg vom ^. November d. I. dem !? emeriti^ ""ledictincr-Slistes in Kremsmünster Anstalt in ^^"f'ssor a« der theologischen Haus-b^."reuz d« o! ^rian ,'. Ignaz Schüch das l"hen gerM "^^ I"s'ph^rden« allergnädigst zu Se » —------------ ^'Mister E."^?: Apostolische Majestät haben mit Erector der '^'^""g vom 5. 9iovembet d. I. dem ^e""e it, ys ' Spinnfabrik in Teesdorf Franz Dn Nirfe,,« ^"kemlilng feines vieljährigen verdienst« ""Mdiast ,. "s Ritterkreuz des Franz-Ioseph-Ordens "" zu verleihen geruht. ^st'r E^.s. Apostolische Majestät haben mit vom 3. November d. I. dem > MMV^^'ucenz Edlen von Edlenbach in M.^UMlden m^"°" ^'" erbetenen Versetzung in T. '^" trel,. ^"^stand in Anerkennung seiner viel« T. "ich Cb' ""b ersprießlichen Dienstleistung den ^ alleran^er eines Hosrathes mit Nachsicht der " "l»lgst zu verleihen geruht. Taaffe m. p. Nichtamtlicher Weil. Bericht über deu Congress siir Hygiene und Demographic, erstattet vom Negierungsrath Dr. Keeöbacher. V. Auch bezüglich der Desinfectionspraxis hat sich der Congress in fünf Thesen entschieden ausgesprochen, welche nachstehend im Wortlaute wiedergegeben werden: 1.) Es ist zu wünschen, dass in jedem Lande durch Gesetz die Desinfection gegenüber gewissen Krankheiten obligatorisch gemacht werde; 2.) dass ein geschultes Personal nnd Material, das zur Desinfection erforderlich, überall der Bevölkerung von Seite der Orts-bchörden zur Verfügung gestellt, dass die Desinfectiou wenigstens für Unbemittelte unentgeltlich ausgeführt werde; A.) dass die Tuberculofe unter diejenigen Krankheiten aufgenommen werde, welche unbedigt die Desinfectiou erheischen; 4.) dass man sich über eine möglichst beschränkte Anzahl von Mittel» einige, die für die Desinfection zu empfehle» sind. In erster Reihe stehen unter den Des-infectionsmitteln: Auskochen in Wasser. Wasserdampf von mindestens 100 Grad Hitze, Sublimat zu 1 per Mille, Carbolsäure zu 5 Procent; letztere eventuell unter Säurezusatz (Salzsäure oder Weinsäure); 5.) von Rauche, rnngen im allgemeinen und insbesondere von den Räucherungen mit schwefliger Säure ist in der Desinfection ferner Abstand zu nehmen. Auch in der Frage der Anlage von Isolierspitälern hat der Congress in zehn Thesen Stelluug genommen. Diese Thesen sprechen sich für die Nothwen-digkeit von Isolierungsmaßregeln zur Bekämpfung von Senchen aus; es sei Sache des Staates, respective der Gemeindeverwaltungen, solche Isolierungen von Amtswegen vorzunehmen, wo der Kranke in seiner Wohnung nicht wirksam isoliert werden kann. Diese Isolierung soll in allgemeinen Krankenhäusern in eigenen Isoliergebäuden möglich sein. Diesen Zweck erfüllen eigene Isolierspitäler am besten; für die Blattern seien be-sondere Isolierspiläler (Pockenhäuser) nothwendig. Grö-here Städte sollen eigene Epidemiespitäler haben oder auch mehrere kleinere Gemeinden zusammeu. Solche Isolierspitäler sollen außer Stadt liegen, doch nicht zu weit entfernt sein, sonst aber von den Nachbarhäusern durch Gärten, breite Straßen und Pflanzungen getrennt sein. Der Transport der Kranken hat mittels Trans- portkarren zu geschehen. Es ist zu wünschen, dass in großen Städten auch Isolierwagen für zahlende Kranke beschafft werden. Auf die Erkrankung durch Infection soll auch in den statistischen Nachweisungen Rücksicht genommen werden. Bezüglich der Impfung gab es und gibt es wohl noch Anhänger und Gegner derfelben unter den Aerzten, doch angesichts der über eine sozusagen erdrückende Beweiskraft in sich tragenden Ergebnisse der Statistik ver« schwindet die Zahl der Gegner der Impfung immer mrhr. und anch der Wiener Congress hat die Refolulion grfafst, da^s die obligatorische Impfung in allen Staaten einzuführen sei. Betreffs der Bekämpfung des Alkoholismus hat der Congress sechs Thesen angenommen, deren Inhalt folgender ist: Die Schäden des Alkoholmissbrauches sind in allen Culturstaaten mehr weniger vorhanden, und die Folgen derselben sind vornehmlich in Kranken« und Irrenanstalten, Gefangen« und Arbeitshäusern zu finden. Die Ursachen dieses gemeinschaftlichen Uebels sind im Wege von Enqueten zu erforschen. Die private Thätig» keit kann den Kampf gegen den Alkoholismus unterstützen durch Belehrung und Aufklärung, Beschaffung billiger Ersahmittel, Besserung der Lage der ärmeren Volksclassen (Arbeiterwohuungen, Volksküchen u. s. w.), durch Errichtung von Trinlcrasylen. Der Staat kann wesentlich wirken durch hohe Besteuerung des Branl-weins und mäßige Besteuerung weniger alkoholhaltiger Getränke, Einführung des Bedürfnisnachweises bei Vergebung von Brantweinverkaufzstellen, Festsetzung der Polizeistunde, wirksame Beaufsichtigung der Schanl-stellen. Sorge für Reinheit des zum Genusse bestimmten Vrantweins (Entfuselung), Bestrafung der Schanl« wirte, welche die Trunksucht begünstigen, durch zwangs» weise Unterbringung der Gewohnheitstrinker in eigens eingerichteten staatlichen Anstalten. Die zur Entlassung bestimmten Nlkoholisten in Kranken- und Irrenhäusern sollen in einer besonderen Abtheilung verbleiben können, damit sie, körperlich und geistig gekräftigt, gegen den Ulloholreiz widerstandsfähiger werden. Und endlich sollen alle Maßregeln gleichzeitig, ausdauernd und genau eingreifend zur Äuwendung kommen. Diefe Vorschläge scheinen mir übrigens das Schwächste, was der Congress an Resolutionen geleistet hat, denn die meisten obigen Maßregeln werden nicht durchgeführt werden, sind wohl auch undurchführbar. Mit Phrasen, selbst mit gelehrten Phrasen bekämpft man eine fo tiefgehende Volksleidenschaft nicht mit Erfolg, und die Widerstandsfähigkeit gegen den Alkohol ZieMeton, ^^„.^""""''««'ich. M Äen E?^lchlltage inmitten unserer glänzenden, auch sehr vervollkommnet M ^"tier n e ^ "" Gefchoss, mit dem sich sehr < <7" lässt! Man nimmt als Ersatz für ^ ,3 t'"?s sl^""unft, Ehre etwas Nuß aus dem ^ U°"le ein^'""" Empfindens, etwas Schmutz aus !V"be eines Vü?/"" H^"'«. ""as Koth aus Vl arge,,? schlechten Charakters, schleudert das Vl5 GesjH.,? von ehrlich biederen Angen über« lü gescheb»« 2 braven Menschen — die Helden- link "9 ss» !'cht'? 2'cht? ^"Fae Manöver mit offenem Visier "" l/ gefäl,^ "lages infceniert werden, sind sie "°H Z"er /ur «i ^ ist die Möglichkeit geboten. Leitständen H"!.ch°st zu ziehen, lässt es sich Ä ,? ""ch a,.«c3" 'hm debattieren, verständigen, ^°n^'eren. ) ?'?' kann man ihn auch vollstän-^ >iit schlii^ald sie aber in den Nebel der b«" ^ S 7 ^ l" !° anonym wie möglich ". Mlt ble Geschichte ein unheimliches ^Vnsten. jenen famo- ^V. si.'d.E""er a«" Schriftstücken die fluch- "'. sieden de« l^ ^ verpöntes Papier schlägt "H den K^°^^ Nützlich ein wie eine Gra- ^Maf. weckt die Sorge, quält Augen und Gedanken, den Bedrängte» im dumpfen Unbehagen schlummerloser Nächte zurücklassend ... 3« der weiß-schimmernden, in üppiges Grün gebetteten Villa, m der thurmhohen, unter verschimmeltem Dach ruhenden Mansarde, im Prunkgemach des Thrones, im Dunst-^ kreis des Souffleurkastens — überall der gleiche Erfolg. Vielleicht wird es der Wirkung nach nur von einem Schreiben übertreffen, von dem Todesurthell — übertroffen? — nein. ist es der Wirkung nach chm gleichgestellt. Denn nur zu oft bildet ein anonymer Brief das Todesurthcil für die Ruhe einer Familie, für Tage voll Glück und blüheuden Wohlstandes — wohl gar für ein Leben. Jawohl, leider ja, auch sur ein Leben. ^. _, .^ Noch vor nicht langer Zrit wussten die Zeitungen hierfür einen neuen, düsteren Beleg. Eiue herrlich er-blühte, anmuthvolle Jungfrau, die einzige, laum zwanzigjährige Tochter eines angesehenen Bürgers, hatte sich mit einem hochgeachteten jungen Manne verlobt. Als dieser seine Braut cines Tages besuchte, lam cs zwischen deu jungen Leuten zu einem äußerst erregten Wortwechsel. Der Bräutigam erhob gea", seme Vraut vcischiedme Vorwürfe, die später von der offelMlchen Meinung als unbegründet bezeichnet wurden. Plötzlich zog er ein Dolchmesser, stilß es tief in sein Herz und stürzte entseelt zn Boden. . ^ ^ > Und die Ursache? Bei der Leiche fand stch em anonymer Brief, in welchem die Ehre der jungen Dame aufs schändlichste verdächtigt wurde. E'" anonymer Brief!... Gewiss, eine prächtige Erfindung sur den infamen Thäter einer solch elenden Schurkerei! ö,es der feste Schild, hinter welchem sich schaurige Obscu» rität, mitleiderregende Incompetenz, mikroskopische Unbedeutendheit am liebsten verbirgt; dies die stolzaufragende Burg, wo ungestraft zuchthausreife Schufterei über Moral, breitflutende Unwissenheit über Gelehrsamkeit, waschechte Dummheit über Verstand am frechsten zu Gerichte zu sitzen wagt; dies der höllische Schlupfwinkel, in welchem sich das Geziefer des Canaillenthums so zu Hause fühlt und so sicher herumkriecht. Spasshaft berührt es. wenn man beobachtet, wie die anonymen Vriefschreiber in lächerlicher Impertinenz gern für eine Gesammtheit reden, sich so eine Art Autorität zulegend. Da salbadern sie: «Die ganze Stadt verurtheilt ihr öffentliches Auftreten» — «alle Welt ist entrüstet, weil —», «man hat allgemein daran Anstoß genommen, dass —», während sie doch schrei« ben sollten: «Meine lumpige Nullität. meine erbärmliche Incompetenz erdreistet sich mitzutheilen —» So ziemt es sich belarvten Gaunern, diesen aus dem finstern Loch der Anonymität herauszischenden Schlangen, denen Scho» peuhauer zuruft: «Hallunken, nennt euch! denn ver-mummt lind verkappt Leute anfallen, die mit offenem Angesicht einhergchen, das thut kein ehrlicher Mann, das thun Buben und Schufte. Also. Hallunken, nennt euch!» Dabei erhitzen sie sich in der Kühle ihrer Niedertracht oft ganz hochgradig. Einer dieser anonymen Helden schrieb an eine Redaction folgenden Stoßseufzer: «Ach — ach — nein, ich komme kaum zu Athem, weiß mich kaum zu fassen, weiß vor Erregung Laibllcher Zeitung 3k. 256. 2100 1ft. November 188^. in Spitalsabtheilungen erreichen zn wollen, ist nicht mehr als eine, wenngleich gut gemeinte Phrase. Eine der wichtigsten Fragen, welche der Congress discntierte, war die Erörterung der Gruudsähe znr Abfassung eines Epidemie-Regulativs. An der Debatte hierüber betheiligten sich die ersten Namen Europa's, und zum Schlüsse wurden die von den Referenten Dr. Sonderegger aus St. Gallen, Dr. Vall in aus Paris und Schuley-Murphy aus London beantragten, sehr ausführlichen Resolutionen angenom» men. In der Hauptsach? bestehen diese Resolutionen in folgenden Forderungen: Jedes Land hat eine Central' stelle für den öffentlichen Sanitätsdienst. Die erste Bedingung dieser ist Feststellung der Anzeigepflicht, d. h. Anzeige jedes einzelnen Falles einer contagiösen Erkrankung an alle Centralstellen im kürzesten Wege. Hievon verständigen sich dann die Centralstellen unter sich; dann folgt die Isolierung des Erkrankten, dann der Ueberwachungsdienst am Epidemie»Orte, bei den Ver» kehrsanstalten u. s. w.; ferner die Desinfection. und zwar im Wege der Vereinbarung in allen Staaten nach gleicher Methode. Jeder Continent erhält dann eine oberste Centralstelle. welche keine wissenschaftliche, son» dern nur die Vermittlerrolle zwischeu den einzelnen Ländercentralstellen zu spielen hat; dieses Centralbureau, welches auch die Statistik und eine gleichmäßige Nomen» clatur besorgt, wird in ein kleines Land, bei welchem schon die Möglichkeit eines politischen Druckes ausgeschlossen ist, etwa nach Belgien oder die Schweiz, verlegt, wobei in Aussicht genommen wird, für Fahrlässigkeiten, die ein verschuldetes Unglück haben, einen gemeinsamen Strafcodex festzusetzen, ähnlich dem englischen vom Jahre 1883. Die große sociale Frage des Arbeiterschutzes und der Fabrikshygiene hat der Congress eingehend be> rathen und, so weit mir seine Beschlüsse bekannt geworden, unter anderem die Arbeit der Kinder in den Fabriken bedeutend und auch die Arbeitszeit der Erwachsenen beschränkt und von der Nachtarbeit Frauen und Kinder ganz ausgeschlossen. Aus all dem Gesagten und dem vielen gar nicht in die Erörterung Gezogenen. Nichtgesagten ist zu ei> sehen, dass der Congress die ihm gestellte Wissenschaft' liche Aufgabe sehr ernst genommen hat und dass da sehr viel gearbeitet wurde. In der That war fast der ganze Tag den Berathungen in den Sectionen gewidmet, uud die wenigen freien Stunden des Tages wurden der Besichtigung von Spitälern und Kliniken, überhaupt vou Humanitätsanstalten gewidmet; Feuerwehr und freiwillige Rettungsgesellschaft veranstalteten Productions u. s. w. Nach so viel Arbeit war auch Erholung geboten. Und auch in dieser Hinsicht hat das Congresscomite' das Aeußerste geleistet. Der Empfang des Congresses bei Hofe, die Begrüßung desselben durch den Bürger-meister im Rathhaussaale, die Veranstaltung einer Festvorstellung in der Hofoper, in welcher der Congress als geladener Gast erschien, der Begrüßungsabend und der Kneipabend in den Alumensä'len u. s. w. waren die Momente, welche dem Congresse einen äußeren Glanz verliehen, wie dies wohl noch nie und nirgends der Fall war. Dazu bot die neuverjüngte alte, glanzvolle Kaiserstadt mit ihrer reizenden, landschaftlich unvergleichlich schönen Umgebung Gelegenheit zu herrlichen Ausflügen, besonders nach Baden, ins Helenenthal, auf den Kahlenberg nnd zum Schlüsse des Congresses die Ausflüge nach Abbazia, Budapest und Constantinopel. In einem Congressberichte darf nicht unerwähnt bleiben, dass auf die Dauer desfelben ein Lesezimmer den Mitgliedern zur Verfügung stand, in welchem die dem Congresse eingesendeten Werte auflagen. Ferner muss auch, und zwar mit den Worten ehrendster Au» erkeunung, hervorgehoben werden, dass mit dem Con» gresse auch eine hygienische Ausstellung verbunden war, die in dem Arcadenhofe des monumentalen Prachtbaues der Universität untergebracht war. Trug diese Ausstellung auch den Charakter des Improvisierten, so enthielt dieselbe doch eine Menge des interessantesten Materiales. 15,1 einzelne und 3tt Collectiv-ansstelluugen aus Oesterreich, 45 aus Deutschland, im ganzen 232 Aussteller, boten ein reiches Feld für eingehende Studien auf dem Gebiete der angewandten Hygiene uud der Sanitätsstatistik; die demographische Abtheilung wurde von 15 Ausstellern beschickt, also im ganzen von 247 Ausstellern. Am reichhaltigsten waren die Ausstellungen des k. k. österreichischen Nckerbauministerinms sowie die des k. preußischen Kriegsministeriums uud des k. preußischen Hygiene-Museums iu Berlin. Da gab es Modelle und Pläne von allen möglichen hygienischen Apparaten, von Wasserleitungen, Schulen. Spitälern, Spitalbaracken, Bade»Anstalten, von Heizungs- nud Ventila» tionsanlagen, von Desinfections-Apparaten, Verbandstoffen u. s. w. Politische Ueberstcht. (Aus den Delegationen.) Der vortreff' liche Eindruck, welchen die Erklärungen des Grafen Kälnoky allüberall in der Monarchie und über dieselbe hinaus gemacht haben, kommt auch in dem Berichte zum Ausdrucke, welchen der ungarische Delegations-ausschuss für die auswärtigeu Angelegenheiten vorgelegt hat. Der allgemeine Theil dieses Berichtes, der die internationalen Beziehungen der Monarchie zur Darstellung zu bringen sucht, gibt dem Grafen Kälnoky das Zeugnis, dass derselbe sein in der vorigen Delegation entwickeltes Programm consequent, energisch und geschickt durchgeführt und sich dadurch den berechtigten Anspruch auf die unbedingte Anerkennuug der Delegation erworben habe. Der Bericht enthält die ausdrückliche Billigung für das Vorgehen des Grafen Kälnoty in der bulgarischen Frage nnd leiht der An» ficht Worte, dass diese mit Selbstbewusstsein concipierte und mit Selbstgefühl durchgeführte Politik zugleich eine beruhigende für die Völker der Monarchie sei. Der Ausschus« schließt demgemäß auch seinen Bericht mit dem Antrage auf Billigung dieser Politik, mit welchem ein Votum der Anerkennung für die Person des Ministers des Aeußern verbunden wird. (Die Interpellationen im abgelaufenen Sessionsabschnitte,) Getreu ihrer laugjährigen Gewohnheit, kann die oppositionelle Presse es auch diesmal nicht unterlassen, an den Ergebnissen des eben abgelaufenen kurzen Sessionsabschnittes des Reichs« rathes zu nergeln, und da ihr die Zahl nnd die Be-deutung der erledigten Vorlagen hiczu keine passende Handhabe bietet, weil eben thatsächlich in dieser Rich« tung viel geleistet wurde, klammert sie sich an den zufälligen Umstand, dass von den eingebrachten Interpellationen nur ein verhältnismäßig kleiner Theil znr Beantwortung kam, um über die «Unfruchtbarkeit» uilsere) Parlamentarismus uud den angeblich problematischen Wert des Interftellationsrechtes Klage zu führeu. Das Unberechtigte und Tendenziöse dieser ^ hauplung muss jedem sofort klar sein. wenn man t>e< denkt, dass der jüngste Sessionsabschnitt nur weM mehr als vierzehn Tage gedauert hat, im ganzen "^ acht Plenarsitzungen des Abgeordnetenhauses M^ gefunden haben uud die Mehrzahl der eingebrachte' Interpellationen knapp vor Schluss des Scho^ abschnitte« gestellt wurde. Hätte die Regierung a^^ gestellten Anfragen mit einigen nichtssagenden R^' wenduua/i! qcautwortet, dann hätte man ihr es sich^l^ verübelt und jedeufalls mit größerer Berechtigung,." dies gegenwärtig geschieht, von einem zweifelhaft' Werte des Int'erpe'llationsrechtes sprechen zu loti'"» Da aber dk' Regierung gewohnt ist, ihre Aufgabe "' jeder Richtung ernst zu nehmen und die a>< H> Adresse gerichteten Interpellationen eingehende Inf"^' tionen bedingen, so glaube sie es der Würde "e Hauses und der Wichtigkeit des Ilüe!pellations"Ms schuldig zu sein, ihre Antworten erst dann zu ertheil^ bis sie sich über deu Gegenstand der gestellten Anfrag' auf Grund gewissenhafter Erhebungen hinreichend "-formiert haben wird. Dafs dies ein corrector Stan' punkt ist. wird wohl jeder bestätigen, der eil"' ^ nur oberflächliche Kenntnis der einschlägigen Verya^ nisse besitzt. , ^ (Die Landtage.) Der galizische Land'.narW" soll sich bereits im Besitze der osficiellen Verständig!"« befinden, dass der galizische Landtag am 24. o. ^' zusammtreten werde. Hienach wäre das Erscheinen o Landtags Einberufungspatentes wohl schon für die naly sten Tage zu gewärtigen. (Oesterreichisch, uugarische Zolles ferenz.) Gestern trat im Ministerium des L» die österreichisch.ungarische Zoll< und Handelscol's"" zusammen, um für die Vertreter unserer Monarchie der für den 24, d. M. nach London einberufenen.lN" nationalen Zuckerconferenz die Iustniclionen f^stz"!^ V Die Vertretung der Monarchie wurde d^r östcrreichl!")' ungarischen Botschaft in London übertragen. , (Kroatien.) Die Agitation für die bevorstt^ den Gemeinderaths - Ergänzungswahlen in ^^A^ bereits sehr lebhaft. Es scheint,' dass maßgebenden ^" Gewicht darauf gelegt wird, das Votum des Agra" Gemeinderalhes durch ein Votum der Bevölkerung s desavouiere«. ^, (Kaiser-Entrevue.) Der so vielfach ""« kündigte und ebenso oft in Abrede gestellte VeM ^ Kaisers von Russland in Berlin wird doch M A sache. Eine besondere Ausgabe der «Kölnische" FH berichtet. Graf suvalov habe die Ankunft des 0" z in der deutschen Hauptstadt für die Mitte des 3M.^ November amtlich notificiert. Nunmehr f"ldet . B Meldung auch iu dcr «Norddeutschen allgen" ^ Zeitung, ihre Bestätigung. Das Blatt fügt HMi"'^ Kaiser Alexander werde mit seiner Familie "N li» Rückreise aus Kopenhagen nächste Woche in ^ ^ eintreffen, doch sei über' den Tag der Ankunft »<" ., Dauer des Aufenthaltes noch nichts endgiltig M '^ (Handelsverträge mit Italien.) ^,, aus Rom gemeldet wird. ist die seitens der sl.a"HM Regierung erwartete Denkschrift, enthaltend die ^.^e» uud Gchchtöpunkte der letzteren inlietreff des Z'^, Frankreich und Italien zu erneuerudeu Handelsve .^, nunmehr iu Rom eingetroffen, so dass die ^ M" lungen binnen kurzem beginnen werden. In 'A.^jl»^ Regierungstreiseu drückt man. der gleichen Ml" 1 ^ zufolge, zugleich mit dem lebbalten Wunsche"^-- kaum die Feder zu halten, kann auch kein Wort schreiben, nein, kein Wort, kein einziges Wort. Nur hauen möcht ich, hauen, hauen — ach — ach, nur hanen!» Ja, nennt euch, Halluuken! Sie thun es nicht, die Braven. Ihr düsteres Metier greift vielmehr weiter um sich. O, es gibt nur zu viel von Bosheit durchfurchte Gesichter, die sich gern zu schadenfrohem Lächeln verzerren, zu viel heimtückische Häude, die so gern die Brandfackel der Zwietracht entzünden, zu viel verleumderische Herzen, die sich nlit wahrer Wonne an fremden Qualen weiden. Und das mehr oder weniger auf allen Stationen des Alters, in allen Schichten der Gesellschaft. Kein war-mer Hauch des Mitleids, nicht die leiseste Regung des Erbarmens für da« bedrohte unglückliche Opfer. . . . Das Gift wird verspritzt, die Kugel abgeschossen____ Sie fliegt, sie pfeift, sie trifft — ganz gleich, was sie zertrümmert. Da ist ein junges, vom reinsten Glück umsonn-tes Ehepaar. Er ein zärtlich liebender Gatte, sie ein in thaufrischer Schönheit prangendes Weib, in dessen tiefdunklen Augen etwas von der Iugendseligleit ihres Kindes erglänzt — ein liebendes Weib. das nur ihven so viel Geduld und Entsagung erheischenden Pflichten lebt.... Was. diese glückleuchtenden Wangen wären nicht fahl zu kriegen? In so schöne Augen sollten keine Thränen steigen? Lächerlich! Ein paar anonyme Ver« dachtiglmgs^isen an den Gatten wirken Wunderdinge, besundcrs wenn sie ueljchiedentlich variiert und i» be stimmten Zlmschenränmen wiederholt werden. Nun lebt wohl, ihr frohen Tage, lebt wohl, ihr schlummersüßen Nächte, leb' wohl, du sorgloser Blick, du helles Kinderlachen! Ob ihr in alter Pracht jemals wieder, kehrt, ach. wer weiß es? Bangen, die Brust umschnü-reudes Bangen nistet jetzt im Herzen. Jetzt, löbliche Polizei, löse deine Herlules-Aufgabe. eutpuppe den Elenden, befreie die junge Frau aus der teuflischen, sich mehr und mehr zusammenziehenden Schlinge! Vergebens! . . . Der letzte Hoffnungsschimmer erstirbt im Herzen der Bedrängten. Ein stillent-sagendes, schmerzvolles Dulden tritt an seine Stelle. Dazu wird die Einsame von allem möglichen Argwohne gemartert, und Plötzlich empfindet sie im Innern eine furchtbare Leere, das dunkle Vorgefühl eines großen Leides, einer schrecklichen Katastrophe, die mit Elemeu» targewalt hereinbricht. Ist es dann gar so sehr zu verwundern, wenn endlich eine resolute Faust sich bei Gelegenheit selbst Hilfe verschafft, wie es in Frankreich Frau Cloviö-Hughes durch Erschießen ihres schändlichen Verleum< ders Morin gethan — Frau Clovis'Hughes. zu deren in tiefer Nacht erfolgter Freisprechung von Seite der Geschwornen das ganze wachende Paris applaudierte! Und welch ein schallendes Halloh. wenn es endlich einmal gelingt, solch einen emsig gesuchten Gesellen auszuspüren, ihm die Nebelkappe der Anonymität abzureißeu und ihn im Glänze der Tagesbeleuchtuug am Ohr gefafst herbeizuschleppen! Wie erbärmlich sich da die Nachteule im Lichte der Sonne ansuimmt! Und wie ixnig sie wieder nach ihren Schlupflöchern verlangen mag! Zumeist zeigt es sich dann auch, dass ^e ^„ nyme Briefschreiber ein Mensch war, der >^^i<.i> wissen, wenn er jemals eines besessen, schon ^ abschaffte, weil er meinte, auf der Schissahn M^ bens muss man solch unnöthigen Ballast "" ^ ^ werfen, erkennt man ferner, dass sich dieser ^ ^!' vullgiltigen Anrechte zu einem Freiquartier > hause schon längst erworben. , m^tHel- Karl BlN", Stolze Aerzon. Roman nus dem English"-iUo» Max von Weiheu ^ leri'u geworden. Doch ein Blick auf He y " ^ ,, Gestalt, in die hellen Augen des 31 aoA ^d ' . Lord Shelborne erkannte, dass diesmal ou^ ^' ^. hinter dem Original zurückgeblieben !"- ^ f" ,^„ kommen, von der Idee beseelt, eine lsl ^„d c> ,^ welche er bewundern würde; anstatt om^,, tz" Mädchen, das er vom Augenblick des ^ au geradezu anbetete s^urchtsv"^ lchi^ Er verneigte sich tief und ehN'"" s,,d. 1" seine ganze Selbstbeherrschung zusa»"""'" ^ jacher ZeMmn Nr. 256. 2101__________________________________ 10. November l'^7. ^.. ^ ^' dass diese Unterhandlungen zum Ziele r°b.. i>)^. ^ls Italieliz Handel mit seinen beiden Nnliz ""Hbarstaaten gleichzeitig auf vertragsmäßiger "",i2 ^regelt werden wird. liH^Deutschland.) Mit Theilnahme und schmerz, der ,.?""" "ud allerwärts die Nachricht von de„l 5 O"' Verschlimmerung in dem Befinden des lv-lcle 4 ""p"""n aufgenommen. Die Fachmänner. iH n Im ^"" ^emo berufen wurden, unter denen der 3N' -professor Schröter als angeschener Vertreter M.n "^ ^ule befindet. werden durch ihr Gnt« ae>>«! ""^ 'h« Maßnahmen hoffentlich Beruhigung werd !"'' - baucht wohl nicht erst hervorgehoben zu ^ "' '"'e sehr die persönlichen Tugenden uud die Volili, ? ^^"' Traditionen der deutschen Friedens, ttl^. V verbundene politische Peinlichkeit des s^^"' Patienten auch in Oesterreich geschäht nnd '^p lh.jch gewürdigt wird. dild «w I' entbahne n.) Die Bahnstrecke Sofia-Pirot Nlillm ' Dezember fertiggestellt sein und. wie Herr Vlän? ^rle officiell mittheilte, im kommenden f°lae ^ «" ^sentlichen Verkehre übergeben werden. In-Li,,j ^^" wird der Verkehr zwischen den europäischen "lind Constantiuopcl im März eröffnet werden, lei > ,,^«n^""z""ll"g zwischen derTür. Alle « "tonten egru) wurde vorgestern signiert. Ne "Mlchen Differenzen sind ausgeglichen. Monte. " .Z ganz befriedigt. ^, .'^v.rdamerika.) Seit der Auffindung der Wen -"' ^ ^elle der verurtheilten Anarchisten in ben? ''^ ^'e Polizei daselbst verdoppelt; auch wer. das» 5/"^" '" Reserve gehalten, da mau befürchtet. niaH?n ^«archisten einen letzten Verzweiflnngsverfuch ^ol,,? ^rden, um die Hinrichtung zu vereiteln. Die Hislei s!?!^!atierte. dafs im geheimen unter den Anar-^^.^Chicago's Exercier-Uebuugen angestellt werden. Tagesneuigleiten. ^lnts^' ^"iestät der Kaiser haben, wie das ungarische z>l Cz.?5 '"ldet. für die griechisch-katholische Kirche je 20^^ ""d für die Pressbllrger Marieu-Denksäule "Ws-Uil!,' i^'e griechisch-katholische Kirche zu Sza-^h«!r.Cs,r ^3 ^' lur die evangelische Schnle zu iu Gliml , ' gnechisch-orientalisch-rumäuische Schule teßna ^ ' 5" griechisch-katholische Schule zu Perek-lutsch.". ssechjsch.katholische Schule zu Pälyod. die ttirche ,?lsche Schule zu Szabolcs. die evangelische zu Veuczpn« ^^''" ""d die römisch-katholische Schule '^Nö,e 100 fl. zu spende.! geruht. be Nome, l,"" Pa pst. Jubiläum.) Der «Monitcur der FestliH,?^"^'^^ ^as soeben festgesetzte Programm Papst lvird " anlässlich des Papst-Jubiläums. Der lotion der t,^" ^ Dezember eine internationale Depu- "nd am < ''^staltendell Iubiläums-Comites empfangen 2- Icinl,^ s! ^U"« seine Iubclmesse celebrieren. Am dichten u !! '" San-Lorenzo-Dome der Vortrag von °lt üb.r Ü ^^" ^"^ Notabilitäten der literarischen Gerden di, >? Jubiläum statt. Am 3,, 4. und 5. Jänner ^pste eni^r '"^enischen und fremden Wallfahrer vom Mlvesenh"?a"S.en. ^, ^ ^^^ ^.^ ^^ ^, i„ ^ Äusst,^ Kardinäle, Diplomaten ?c. die vaticani« "rtüde fi,1 "'U "öffnen. Am Sonntag der Drei°Königs-^dk>l S, "' '"ehrere Heiligsprechungen, am darauf fol> !^^^"age mehrere Seligsprechungen statt. — (Ein zerschelltes Floß.) Vorgestern scheiterte in der Dräu, gerade dem Bahnhofe in Fresen gegenüber, ein Floß. Es fuhr gerade um die Mittagsstunde auf einen Felfeu, Zwei Frauen, welche sich auf der Kirchfahrt nach Zellnitz befanden, verschwanden in den Wellen, und wurden ihre Leichen bisher noch uicht gefunden. Von den Flößern retteten sich drei auf den erwähnten Felsen, drei andere wurden von dem Besitzer der nahen Fähre aus den Trümmern des Floßes gerettet. — (Blüte „duft im Winter.) Es ist eine alte. namentlich in Thüringen geübte Sitte, am Andreas-abend verschiedene Zweige von neun Sträuchern sowie Bäumen ins Wasser zu stellen, um aus der Zahl und Farbe der hervorgehenden Blutenknospen am heiligen Abend für zukünftige Ehen ein Prognostikon zu stellen. Mittels dieses sehr einfachen Versahres kann man sich ein blumengeschmücktes Zimmer herstellen. Man kann sich etwas Lieblicheres nicht denken, als mit blühenden Apsel-baum-, türkische» Flieder- oder Kastanicnzweigcn in, Winter den Wohnräumen ein gefälliges Aeußere zu verleihen. Mit wiederholtem Wechsel von Wasser, das ge. wärmt sein muss, erzielt man in wenigen Tagen überraschende Erfolge. Zeitig blühende Gewächse sind am geeignetsten für den obigen Zweck. Die ehrwürdige Volkssitte wird erklärt mit dem Hinweis auf alte Nibelstellen. in denen die Ankunft Christi angekündigt wird; daher rührt der Gebrauch, dass gerade bei Beginn der Adventszeit Zweige umgesetzt werden, die am heiligen Abend zur Blüte gebracht werden sollen. — (Aus der Volksschule.) Der «Kreuzzeitung» wird der folgende Entwurf eines deutschen Aussatzes über die Frage: «Was ist ein Teich?» mitgetheilt: «Ein Teich ist eine kleine Wasserlandschaft, welche das Gegen» theil einer Insel bildet. In demselben leben Fische, Krebse, Würmer, Schilfrohr, Enten und Gänse und beim Baden sogar Menschen. Ist der Teich groß, so heißt er See, z. B. Ostsee. Ist er salzig, nennt man ihu Meer. Ist er sauer, heißt er Sauerteig. Ist ein Teich so groß Wie ein Waschfass, wird er Pfütze genannt und wird nur von Kindern benutzt. Liegt er in der Nähe von Menschenwohnungen, wird er zum Wasche», Kochen, Bleichen und zur Wiesenbewässerung benützt. Im Winter fährt man ihn lheilweise in einen Eiskeller zur beliebigen Benützung im Sommer. Will man einen Teich backen und genießen, so schreibt man ihn hinten mit einem g.» — (Eine unangenehme Entdeckung.) Das neuerbaute Giselaspital in Cilli, in welchem anlässlich der Anwesenheit des Kronprinzenpaares die Schluss-steinlegung stattfand, befindet sich, wie das Hochwasser vom 1. d. M. gezeigt hat, im Inunoationsgebiele, indem die Heizräume unter Wasser standen. Die nachträglich bewilligte Betonierung im Betrage von circa 10 000 sl. hat sich demnach nicht bewährt. — (Obsternte-Verlauf nach Photogra-phien.) Einige Blätter melden: In Amerika photographiert man die voll Obst hängenden Bäume und schickt die Bilder an die Obsthändler, welche daraufhin die Ernte im ganzen kaufen. (?) — (Distanzritt.) Der von Belgrad nach Mailand versetzte österreichische Viceconsul v. Hurter hat die Reise von Belgrad nach seinem neuen Bestimmungsorte gänzlich zu Pferde gemacht und benöthigte dazu fünfzehn Tage. — (Aerztl icher Rath,) Ein Arzt verordnet einem jungen Lebemann strenge Diät. «Vor allem,» be-^ tont er, «nach jeder Mahlzeit nur eine einzige Cigarre!» nacy emlger Zeit fragt er nach der Wirkung seiner Ver. ordnung, «Mir geht's vortrefflich,» gibt diefer zur Antwort, «nur die Teufelscigarre nach Tisch... ich habe früher nämlich nie geraucht.» Junggesellen-Steuer. Der Junggeselle ist seit jeher der Gegenstand der mannigfaltigsten Betrachtungen gewesen. Hier erregte das schreckliche Los der Vereinsamung, dem er anheimgefallen, zartes Mitgefühl; dort weckte der herzlose Egoismus des Schändlichen, der behaglich seine Rente verzehrt, den gerechten Grimm. Auf der einen Seite von mitleidigen Frauen verhätschelt, von heiratsfähigen Mädchen auf das hoffmmgssreudigste gefördert, ist er auf der andern Seite, namentlich wenn er über das Alter der Assentsähigleit für Hymens Regiment hinausgereift ist, das Object des zornigste» Unmulhes. Der Umstand, dass er es aus irgend welchem Grunde verabsäumt hat. legale» Kindern ein Vater zu sein, stempelt den unglücklichen Junggesellen in den Augen von löchlergesegnelen Müttern und alternden Fräulein zu einem verwerflichen Misselhäler an der Gesellschaft, zu einem Störer des gesetzlich normierten Fanlilieuglücks, aus welches jedes Mädchen Anspruch er^ heben darf! Unter den Völkerschaften, welche seit 7000 Jahren den Erdball bewohnen, waren es zuerst die alten Römer, welche den Junggesellen die freie Ausübung des Cölibats einzuschräukcn und ihn?n das sonst so angenehme Leben ohne bessere Hälfte zu erschweren trachteten. Das römische Gesetz fasste das Iunggesellenthum als eine Art Privatvergnügen, als eine Annehmlichkeit auf, von welcher angenommen wurde, dass sic der nicht gegründeten eigenen Familie, sowie unter Umständen jener anderer und in letzter Linie auch dem Staate Schaden bringe. Die gesteigerte persönliche Freizügigkeit, welche dem Junggesellen gewissermaßen das Wildschiitzenthum auf dem geheiligten Gebiete der Liebe erleichterte, trug in den Augen des römischen Gesetzgebers die Merkmale des höheren Luxus, weshalb er auch keinen Augenblick Anstand nahm, den Junggesellen mit einer empfindlichen Steuer zu belasten. Das edle Vergnügen, feiner Nachtruhe ohne Gardinen-predigten pflegen und in der friedlichen Unkenntnis von Nervenkrämpsen und Migränen dahinleben zu können, war eines Entgelts schon wert, und so wurde der römische Junggeselle von dem ebenso einsichtigen wie verheirateten Gesetzgeber in erheblichem Maße besteuert. Der drille Bezirt in Wien, welcher bekanntlich in der Hervorbringung von Charakterfiguren »ach streng antikem Muster so Rühmliches schon geleistet hat, ist in den letzten Tagen der örtliche Ausgangspunkt einer Bewegung geworden. welche. a» das römische Gesetz anknüpfend. das Ziel verfolgt, auch die Wiener Junggesellen einer Luxussteuer zu unterwerfen. Die Abgabe soll natürlich nur die «upper ton tlwukaiic!» der weltlichen Freiwilligen des Cölibats treffen; die Armen und Elenden, denen ein unzureichendes Einkommen die Schließung des Ehebundes unmöglich macht, bleiben verschont. Die muthwilligen wohlhabenden Junggesellen, welche aus sträflichem Eigennutz die Intervention des Priesters verschmähen, sollen der Gemeinde für diesen Vortheil der freien Selbstbestimmung wenigstens ein Aequivalent in Geldeswert bieten. In welcher Weise diese schöne Neuerung durchgeführt werben soll. ist bisher Geheimnis des gemeinderäthliche» Triumvirats auf der Landstraße geblieben, uud wir können uns in dieser Beziehung vorlänfig nur in bescheidenen 3 elnv an^, ^'? "f"ge Fragen zu beantworten. A"lnat?° lebhaften Schmerz, als er fah. welche H 'bat H^M zn tragen schien. We», Ul er den grausamen Verdacht, welchen man Mell^' yegte. sehr schmerzlich empfunden?» fragte !'H. toA'?^ war die ganze Angelegenheit höchst Pein-w "be l„ ? ""ch seiner Unschuld und der Möglichkeit, 'vestt, is'. ^Welsen, sich vollkommen klar bewnsst ge« ^^'Ncibli^"^"^lch; aber die Demüthiguug. cinrs "' ez ist ^"Verdachtes wegen verHaftel zn werden! 3^""s i2 !"^-' D°ch er ist freigesprochen, geben schell, «kV.. ""''' fnhr sie mit einem verbindlichen Lilien? ,".ben ^rd fort. .Wann sind Sie vom 'Ich ,^'^elehrt, Herr Graf?, l»; 'Und K? ^ z"ei Stnnden!. U ^benswi/e baben sich sofort zn uns bemüht? O. "ttrlne ""dig von Ihnen!» versetzte Isabelle mit dass Sie sich frencn würden. " Lord. " Ihrem Vetter zu erhalten!» entgegnete ^^ zu'b^^'""r)'g von Ihnen, nnser überhaupt H' Comte«' ^. "''l "icht mehr Lob, als ich ver- k^s ich F- S,e übersehe« ganz das Vergnügen. N" Vi.Itt"" b?'"l' "'dem ich Ihre und Ihrer ?'geko,,," ..^ela,,l,tschast machte. Wenn ich nicht ^ Heit?'' w"e. so hätte ich meinen Besuch auf "'«aus verschieben müssen, da ich mich ge- nöthigt sehe, morgen schon die Stadt auf unbestimmte Wochen oder Monate zu verlassen.» «Das bedaure ich aufrichtig! Da Ihr Äus. enthalt in London ein so kurzer, haben Sie wohl den heutigen Abend schon vergeben?» fragte Lady Delange. «. i. ^ «Nein. niemand im Kreise meiner Freunde wech von meiner Ankunft; der Abend ist somit völlig zu meiuer Verfügung.» .««,«. «Schenken Sie uns also denselben! W,r haben durch Karl schon so viel von Ihuen gehört, dafs es uns gar nicht vorkommen will. als feien Sie uns em ssremder. Wir haben eine Loge im Theater, nm Sarah Bernhardt als Fron-Frou zu fehen. Sie finden cmen Platz für sich reserviert.» ,« l «. ^ Wie hätte Lord Shelborne anders als bejahrnd antworten können? Er blickte aus Isabelle uud glaubte, die Einladung, welche die Mutter ausgesprochen, anch in den Augen des Mädchens zu lesen, und so ent-aeancte er denn wahrheitsgemäß, dass mchts chm größere ssreude bereiten könne, und dass er dte Lmladung dankbar annehme. So warm seine Worte °"ch waren — sie klangen doch kalt gegen die Gefühle, welche sem Innerstes bewegten. Der Thee. welcher nach engl'scher Sitte von Isabelle während des Besuches dem Gaste «edenzt wurde, dünkte ihn Nektar, uud im angenehmsteu Gespräch verstrich eine Stunde, nach welcher ^'t stch Lord Shelborne leichteren Herzens, als es wohl sonst der Fall gewesen wäre. erhob; wusste er ,a doch. dass er sie beim Diner wiedersehen sollte. cvr^««^ Als Lord Shelborne am Nachmittag von Isabelle begrüßt wurde, fand er sie noch lieblicher als das erstemal, da er sie erblickt hatte. Der Abend vergieng dem Grafen nnr allzurafch. Es war außer ihm noch ein Gast zugegen, der seine Aufmerksamkeit fast unausgesetzt Lady Delange zuwendete, so dass Isabelle fast ausschließlich auf ihn angewiesen war. Auch im Theater nahm Sarah Bcrhardts Spiel Lady Dc« lange und den Marquis von Vroklyn so in Anspruch, dass die jungen Leute sich ganz einander überlassen blieben. «Es ist ein Glück, dafs ich morgen abreise.» sagte sich Lord Shrlborne, als er nach vollendeter Vor^ stellnng dem Wagen nachblickte, welcher die Damen entführte, «ich würde sonst eine Thorheit begehen, welche mich in Hargrave's Augen unehrenhaft erscheinen lasten und auch von ihr mir nur Mifsachtung zuziehen könnte!» «Was hältst du von Lord Shelborne, mein Kind?» fragte Lady Delange, als Mutter und Tochter zusammen heimfuhren. «Ich finde ihr sehr angenehm, unterrichtet, ohne eingebildet zu fein.» «Er ist ein fchöner Mann.» «Ja, wenn auch lange nicht fo hübfch wie uufer Karl!» «Ich finde, dass Schönheit beim männlichen Geschlecht keine absolute Nothwendigkeit ist.» «M»r 'st nie ein fo tadellos hübscher Mann vorgekommen wie unser Karl.» Armer Harry, wenn er Isabelle's Worte hätte vernehmen können! (ssollsrhung folgt.) Vmdallier Heituna Ni. ii56. 2102 10. November IM. ^ Verniuthungen ergehen. Da es sich offenbar hiebei nicht nur um eine Vermehrung des stadtfiscalischen Einkommens, sondern gleichzeitig auch um eine Maßregel zu handeln scheint, die den noch schwankenden jungen Junggesellen von der kostspieligen Laufbahn des Vereinsamten abschrecken soll, so würde es vielleicht räthlich sein, wenn man zur Verschärfung der Steuerprocedur den Modus der Abgabe nach dem Muster der Steuer für Luxus-Hunde gestalten würde. Jeder Junggeselle bekäme da eine Cölibatsmarke, die er eventuell am Halse tragen müsste. Im Falle er sich der Stenerpflicht entziehen sollte oder ohne Marke betroffen werden würde, so müsste er dem competenten Kirchensprengel zur sofortigen Vertilgung, beziehungsweise Verheiratung übergeben werden. Von der Verhängung eines Maulkorbes dürste in Anbetracht der verhältnismäßigen Ungefährlichkeit der derzeitigen Junggesellen abgesehen werden. Ebensowenig scheint es vorläufig erforderlich, die Junggesellen an der Leine zu führen, obgleich, wie ein erboster Gemeinderath meinte, diese nutzlosen Geschöpfe insgefammt den Strick verdienen. Welche Verwendung die Steuergelder finden werden, ist bisher noch nicht festgestellt worden. In einigen Kaffeegesellschaften, welche vor kurzem in dieser wichtigen Aezirksangelegenheit abgehalten wurden, soll der Vorschlag gemacht worden sein, die durch die Junggesellen-Steuer eingehenden Capitalien zur Anschaffung von Schoßhunden für jene in Wien zuständigen alten Mädchen zu verwenden, die durch die Schuld der Junggesellen sitzen geblieben sind. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Das Werk des Kronprinzen.) Wie man uns mittheilt, findet in Laibach unter dem Vorsitze des Hofrathes Ritter von Weilen demnächst eine Con-ferenz der Mitarbeiter des Bandes Krain des unter dem Protectorate Sr. kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen Erzherzog Rudolf erscheinenden monumentalen Werkes «Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild» statt. — Herr Prof. Sam hab er wurde mit der Abfassung eines Artikels über die deutsche Literatur in Krain betraut. — (Zur Theater frage in Laibach.) Der erste Schritt zur Lösung unserer Theaterfrage ist geschehen. Eine von der t. k. Landesregierung berufene Enquete, bestehend aus Mitgliedern des Landesausschusses und Delegierten der Logenbesitzer, einigte sich dahin, einen Plan für den Wiederaufbau des Theaters auf der alten Stelle ausarbeiten zu lasseu und denselben zur Approbation vorzulegen. Wie wir hören, wurde mit der Ausarbeitung des Planes Landesingenieur Hrasky betraut. Die Mauern des abgebrannten Theaters sollen demoliert werden, da sie s'ch für einen Neubau als nicht tragfähig erweisen. Beim Neubaue sollen die nöthigen Sicherheitsvorrichtungen beachtet werden; namentlich soll die elektrische Beleuchtung eingeführt und eine genügende Anzahl von Ausgängen hergestellt werden. — (Todesfälle.) Vorgestern abends verschied hier nach längerem Leiden der t. k. Regierungssecretür Herr Friedrich Pfefferer. Im Jahre 1828 in Rudolfswert geboren, diente der Verstorbene, nachdem er seine Beamtenlaufbahn in Steiermart begonnen, währlnd der Bach'schen Periode durch eine Reihe von Jahren bei mehreren Kreis- und Bezirksämtern in Ungarn, wurde anlässlich der im Jahre 18« 1 erfolgten Reorganisation in den Status der politischen Verwaltung Krams als Nezirkscommissär eingereiht und war längere Zeit der Nezirkshauptmannschaft in Gottschec zugetheilt. Im Jahre 1876 zum Regierungssecretär befördert, wurde Pfefferer bald darauf zur Landesregierung einberufen, bei welcher er seither im ökonomisch-administrativen Schulreferate ununterbrochen thätig war. Der Verstorbene genoss wegen seines makellosen Charakters und seiner Herzensgüte nicht nur die aufrichtigen Sympathien seiner Amtsgenossen, sondern erfreute sich auch in weiteren Kreisen allgemeiner Achtung und Beliebtheit. Ehre seinem Andenken! — Montag verschied in Graz nach längerem Leiden der auch in hiesigen Gesellschaftskreisen bekannte und schriftstellerisch thätig gewesene Militär - Verpflegs-verwalter i. R. Johann Bapt. Schmiedl im 80. Lebensjahre. — («HiovLNski l^ravnik'.) So betitelt sich ein Blatt, welches unter der Redaction des Herrn Moschc mit 1. Jänner 1888 zu erscheinen beginnen und die Förderung der correcten slovenischen Amtierung zum Zwecke haben wird. Das Blatt wird am Ersten eines jeden Monates erscheinen und ganzjährig 4 fl. kosten. Die Administration befindet sich in der Francis-canergasse Nr. 16 in Laibach. — (Die «Deutsche Zeitung») fühlte wieder einmal das Bedürfnis, in Verdächtigung zu machen. In ihrer Montag-Nummer sagt das Organ des unverfälschten Deutschthums uuter anderem: «Tag für Tag wird in den zur Verhetzung der Windischen bestimmten Organen in spaltenlangen Artikeln die Verherrlichung Russlands gepredigt. Es fällt uns nicht bei, den allerdings verwerflichen Sport des Moniteurs der «Ncirodna T^larna» beschönigen zu wollen, müssen jedoch entschieden zurückweisen die Verdächtigung, als ob alle slovenischen Journale den Russencultus sich zur Aufgabe gemacht hätten. Jedermann, der die slovenischen Blätter liest, wird ihnen da3 Zeugnis nicht versagen können, dass sie in patriotischer Weise stets die Pflichten gegenüber dem Staate und gegenüber dem slovenischen Volke zu bethätigen wissen. Die Auslassungen eines ein^ zigen slovenischen Journals können ja doch ebensowenig als Willensäußerungen des slovenischen Volkes genommen werden, wie die unmotivierten Verdächtigungen der «Deutschen Zeitung» dem deutschen Volke aufs Kerbholz geschrieben werden können. — (Theatervorstellungen im N edoute lisa ale.) Wie man uns mittheilt, geht heute die Verg'sche Posse mit Gesang: «Die schöne Schusterin» mit Herrn Kraus er als böhmischer Privatdieuer, eine seiner gelungensten Leistungen, in Scene. Herr Ernst singt einige neue Couplets, und tritt außerdem auch die Localsängerin Fräulein Barth zum erstenmale auf. Die Begleitung der Gcsangsnummern wird von der Militärkapelle besorgt werden. Moigen Freitag zweite Aufführung der Novität «Durand und Durand». — (Ein Werk des FZM. Kühn.) Wie die «Militär-Zeitung» erfährt, hat der Corps-Commandant FZM. Freiherr v. Kuhn vor kurzem ein krilifches Werk über den letzten deutsch-französischen Krieg beendet. Der Feldzeugmeister soll nicht beabsichtigen, dieses Werk noch bei seinen Lebzeiten zu veröffentlichen. — (Landesschulrath für Görz und Gradiska.) Se. Majestät der Kaiser hat zu Mitgliedern des Landesschulrathes für Görz und Gradiska auf die Dauer der nächsten sechsjährigen Functionsperiode den Propst des fürsterzbischöflichen Metropolitancapitels Andreas Jordan und den Gymnasial-Religionsprofessor Andreas Marusic, ferner den Realschuldirector, Schulrath Dr. Egidius Schreiber und den Gymnasial-director Theodor Pantke, sämmtliche in Görz, ernannt. — (Aus Gurkfeld) berichtet man uns: In Videm bei Gurtfeld ist gestern (Dienstag) der dortige Pfarrer Herr Karl Ripsl im Alter von 80 Jahren gestorben. Der Verblichene, ein Priester im wahren Sinne des Wortes, erfreute sich in allen Kreisen der größten Sympathien, und wird sein Hinscheiden allgemein betrauert. — (Heu- und Stroh-Lieferung.) Montag den 21. November, vormittags IN Uhr, wird in den Amts-localitäten der k. k. Intendanz des MilitärcommandoS in Zara die schriftliche Offertverhandlung wegen Sicherstellung des Erfordernisses von 1000 Metcrcentner Pressheu und 1000 Metercentner Pressstroh abgehalten werden. Die schriftlichen Offerte haben längstens am litten November 1887 um 10 Uhr vormittags versiegelt bei der k. k. Intendanz des Militärcommandos in Zara einzulangen. Die Kundmachung, die allgemeinen Neding-nisse und das Offertformulare können auch bei der Handels- und Gewerbekammer in Laibach, die näheren Nedingnisse hingegen bei den Militär-Vcrpflegsmagazinen in Trieft, Laibach, Graz, Klagenfurt, Görz und Marburg eingesehen werden. Die Offerte können auch auf die Lieferung eines Theiles der ausgeschriebenen Heu- und Strohquantität lauten. Original-Telegramme der «Laibacher Ztq.» Berlin, 9. November. Besondere Nachrichten aus San Remo liegen heute nicht vor. Prinz Wilhelm und Dr. Krause treffen heute in San Rcmo ein, uiilnittt^ bar darauf beginnt die gemeinsame Unterjuchunn.. Der Kronprinz machte gestern bei prachtvollem soimiq/n Wcltcr eine Spazierfahrt. Seit drei Tagen hat er sich des Sprechenb vollständig enthalten. Nom, 9. November. In der verflossenen Nacht qegen 2 Uhr wurde in Venedig ein starler Eidstoh verspürt, der indes leinen Schaden anrichtete. Auch in Ferrara wurde um 1'/« Uhr nachts ein wellenförmiges, sieben Secunden andauerndes Erdbeben in der Richtung von Noldoft gegen Südwest beobachtet. Kopenhagen, 9. November. Nach den getrusfmen Dispositionen reist der Zar am 15. oder 16. Nouem» ber nach Berlin. London, 9. November. Ein Erlass des Polizeichl'fs verbietet mit Zustimmung des Ministers des Innern bis auf weiteres Volksversammlungen und Redtn auf dem Trafala.ar-Squo.re. _____________________ landschaftlicher Redoutcusaal in Laibach. Gastspiel der deutschen Gesellschaft vom Armonia'Theater in Trieft. Auftreten des Komilers Herrn Martin Kräuser. Hcute: Die schöne Schusterin. Vollsposfe mit Gesang in 4 Acten von Berg. Verstorbene. Den «November. Johann Iurman, Arbeiter, 58 I., Castellgasse 12, Wassersucht. — Friedrich Pfrsferer, Regierung Trcretär, 5« I. Iakobsplatz !1. Herzlähmnng. Den 9. November. Joan Kos, PriuatsctMr, 2l I., Hilschergasse «, Lungenphthise. Im Spilalc: Den 8. November. Augustina Allri, Inwohnerin, 86 I., Pleuritis. — Matthäus Peruat, Inwohürr, 73 I., Po« lanafiliale, Lungenemphysem. Volkswirtschaftliches. Laibach, «.November. Auf dem heutigen Markte M erzenen: 3 Wagen mit Getreide, 7 Wagen und 1 Sch'ii >"" Holz. Durchschnitts-Preise. N, !l, fl,,ll, N'ill,^ Weizen pr. Hektolit. 5 l!9 li90 Vutter pr. Kilo . . -90-^ Korn » 4 6 5 7.^ Eier pr. Stück . . — 3 "" Gerste » 3 25 4 35 Milch pr. Liter . . — s -^ " Halcr » 1!»5 3^— Rindfleisch pr. Kilo - 56 -^ ,W!bsr»cht .-------6 3« Kalbfleisch » -^50-"^ priden . 3 90 4 90 Schweiucsleisch » -j^"^ Hirse » A 74 4 M Schöpsenfleisch » —!>" '"! Kukuruz » 5 36 5 40 Händel pr. Stück . - 45 -,^ Elbav>>l 100 Kilo 2 4l-------Tauben » — " - " Linsen vr, Heltolit. 12-----------Heu pr. M. Vtr. . 2,32- ' Erbsen » 13-----------Stroh . . . 1W - ^ Fisolen » 11-----------Holz, hartes, pr. »tmdsschmalz Kilo 1----------- Klafter 6^50^ Schweineschmalz» —65-------—weiches, » ^^^ Speck, frisch, » — 60-------We!n,roth.,1lX)Lit.------A" — geräuchert » - 64-------— weiher, » -. — '"" Nudolfswert, 7. November. Die Dnvchschnitls-Prc'se stellt" sich auf den« heutigen Markte lvie folgl: ___^. Weizen per Hektoliter 6 50 Butter pr. Kilo , - - ^ ' ^ Korn » 4 39 Eier pr. Stück . . - "" ^ Gerste . 4 54 Milch pr. Liter > - - ^ ^ Hafer » 1 95 Rindfleisch pr. Kilo . ^ ^. Yalbsrucht » 4 8« Kalbfleisch » ^ ^ Heiden » 4 5 Schweinefleisch » - "" «s> .Hirse . 4 88 Hähndel pr. Stück. . ^ '^. Kukuruz » 4 39 Tauben » -^ ^ Erdäpfel pr. Meter-Ctr. 2 11 Heu pr. 100 Kilo . - "" .^ Linsen pr. Hektoliter . — — Stroh 100 » . - "" ^. Erbsen » — — Holz, hartes, pr. Eubil» -^ ^ Fisoleu . — — Meter. . . . ^ Riudsschmalz pr. Kilo — 80 Holz, weiches, pr.Cubil- ^ Schweineschmalz » — 80 Meter. - - -'- 7^ .-Speck, snsch, . — b6 Wein, roth.. pr.Heltolit. i" ^ Speck, geräuchert, » — 80 Wein, weisler. » ^ Meteorologische Beobachtungen in ^'aibach^. k 5i W ft o"n> >..^°.« U ?ll.Ma. 735.55 29^ 9, 2 . N. 735.47 6.6 NO. schwach bewölkt AM" 9 . Ab. 733.73 6,8 NO. schwach bewölkt ! Vormittags Nebel und Regen, nachmittags etwas Al'ly^ intensives Abendroth. Das Tagesmittcl der Wärine «/» 1,8" über dem Normale, ,. ^ Verantwortlicher Redacteur: I. Nag! it. f ! l «abriete Pfeffere»-, geb. Nlexich. gibt all" j > Verwandte», Freunde» nnd Velanntr» die ""'" > bende Nachricht von dem Ableben ihres innigst^l'^ > ten Gatten, des wohlgcbornen Herrn ! Friedrich Pfesserer > l. l. Rcgierungs-Secretär ! welcher nach kurzem, schmerzvollem Leiden gest"" l um 8. November 1887 um halb 10 Uhr abends " l seinem 59. Lebensjahre in ein besseres Jenseits a^ l berufen wnrde. l Dic eiüseelte Hülle des theuren Verblia^ne'' l wird Donnerstag den 10. November um halb 4 ", l nachmittags im Trauerhause Ialobsplah Nr." » l hoben und auf dem ssriedhofe zu St. Christoph » eigenen Grabe beigesetzt werden. ., I Die heiligen Seelenmessen werden in der Sta > Pfarrkirche zu St. Jakob gelesen werden. > Friede feiner Asche! ! Laibach am 9. November 1867. ^ ! Danksagung. I Die während der Krankheit und "'l^.'' lgs' > Ablebens nnfrrer unuergesslichcn Tochter, bez'"/ > wlise Schwester, des Fräuleins ! lVlarioka lavcar ! uns so vielseitig erwiesene herzliche ^^Mcichl's l > ebenso die der theuren «erblichenen durch ^'^nt>e" ! > Geleite zum Grabe und durch schöne "" "A,.chc>< ! > erwiesene letzte Ehre verpflichten uni«, "N, ^ , l liglen auf diesem Wege unseren innigen " > ^ zudrücken. . /,,^ > I Zie trauernden Ollern und Hefch'"" > I Lai bach am 10. November 1887. 2103 Course an der Wiener Börse vom 9. November 1887. n^ dm. 0^^« «ourM«^ «4 . Veld War, ,^°"ts «nlehen. Ut'nreMc ' '....." , ,88 70,3!. 25 >«84tt "°'"°Ic . . 100 , ,«9 5c,70.- ^«r'N^°"«°te fteuersre. . ,«-,»,«, °'enl«nte. fteu«,«! . 9« 20 9« 40 z/'>>"iz,^ -......l«»5o — - l/' ""hrischc.......>«» ?b 104 2» «tld U!al« »"/» TtM«l« Van»« . . . . l04-—!N5 — »'^o llngaiische......104,7610».— Nnbere öffentl. Nnlehen. Donau°Mlg,.l!o0« 50 104 80 Nnlcbcn d, ßlaNaemeinbe Wien (Pildcr und «^olb) .... «050 — — »l«läln!'>!,»lnl,t et^bt»em,Wien >»0 - 1«V Sl> Pfandbriefe M» luo ft.) ^odcnci, allg. öfttrl, < °/, «old. 127 — l»? 5« bl«. ll> 50 , , <>/, »/, 1«»7»1l>I'«5 bto. l» 5U ,. , <«/« . »72^ »?'b0 bto. ^l^ml—!l>2'50 ceNHypclhe^ndanl l0j,ü'/,°/o '0i —'0> — 0eft.,u»g, Vanl veil. 4V,".,. . ioi «>ic,i «o bt«, , 4°/, . »V'3» »S« tw<>. a»« Vot,ncll!bit«Ncl»engcs. ll! ^->1! !n l<, 1X59 vcrl,.>!>/,«/<> —'^ — — Pri«s»lntt<>Ol>ligatiVne» «lüalcth'wtfibahn ,, »al,de«Noidbahn i» «-»lbrr i(,o>>l»10l> ?k stianz»Ioj»l'^ah>!.....j —>— — - «km. i«8i Ä00 ft, S. <>/,°/, - !i0i'50 l»l'60 Oefterr. Viordwtftbnhl, , . 10« 40 >«?'— e,«l>cnbü>a«l......., —'— — — Veld «u>»r>! St»»t»lahn I. »mlffion . .199—!9<»»o Sübbahn k » °/,.....144 —I«>— , ^ l °/».....1»4 7l> 1«« 25 Nn,.»s»l«z. Nahn . . . , 99l01y0 - Diverse!i,se (per «til«), «llebillosl 100 ft...... 1,s2!»i79'7b TlalY»Lo 4°/« Donau«Damp»lch. Il>o il. . II« «,117 5« ealbacherPliimlen»«nl»b,«ost. «— 22 60 Ofener i»os« 40 fl..... 4»-ll» eo 2!^ Palßy-eos« 40 fi..... <« »» ls.v, ,oft. 17 «u 17 »o Nubolf.Lost 10 N..... ,9 25 19 75 VaIm»Losc 40 . . . 4? - 4?'7s> »anl.«ctle« (p» «til«). «nnlo.Oeftltl. Vans »oo sl. , i,o 7" lN 2!. Nalilv««»«, Vicner, ll« sl. . !»->5 »0 7K H»bncl..N»ft..Q«ft.xc»osl.V.40"/«!.»» - 2<0 -(libt..«nfi,«.Ha>!b,n.G,,«ofl.,5'l5 28s> 75 Teposttenbllul. «ll«.2uo fl. .Il?9.--i««»'" ««^U!plt.Ve<.,Nlrl!<:iöft.ül»0fl,b«^—b«7 — ^>,'pc!!helenb.,öfi.»0u si.«»/,«/ —>-------— Vanberb., oft. »uosl. G.bl»"/, E. «1>z« 221 70 Oesiclr.'Uog. Van! . . . .»»»—«91- Unwnbanl xou si.....«II 2»»1l 7t> >U«l,hlsbanl, «ll«. liu sl. .^izi'5«1l>2 — Ncllcn v.»'« IlssnSport» Nnl-rnei«n»ge». (P«l Stll«!), «lbrechl.Vahn «oo si. Vllb« — — -Mfslb.ywm.'Vahn »oo fl. V!ll>, «79 5«,80 -«ulfig. icw« fl. !i!0i. «l<«7 »l>?2 Fran»'Il>ses.^ahl, «00 sl. Vllbn —.--------'— Fünmrchen.valcsel«isb.«>osl.S —.--------'- GalivKc«'»!leu!'ahn loo fl. . —.— — — Naschau Ob«b,!l. E —'— — — l>emberg'll>elnowitz«Iassy Eisens bahil-Gejtllschail i!0c fl, «. w. »zu Ü02L1-— ».'loyb,öst.'ung., TneN5oUfl.HM,<88—!49l» -Ocftcri. Vlolbweftb. XW sl. Silb, 17.9^5 l«U l!< dto. silt, ll) ltOU !>, kllbtt .170 75171 — Prag— —-— ölaalsell^ii'l,^,, ^uu jl, ö. w, . »2l'7l»Zi2'— Sübbahn wo fl. Sllb« . . . »< »s. «4 5.« Vüb»Nordb..Veib.,ü,2!>osl, «Vt. 15s. l,u ibli -lramwah'Vls,, Wi, I70fl, ö. w 22» — »W l.n , Nr,, neu 100 fl 4Lül>^ <» ?5 Tlanspott»Velllll,,»raz)z!0o5 4»eo Valuten. Ducalen........ 5 9s 5 »5 »0»ssl»ncs°S t«4!e..... l>»? !»9, Vllvn......... —.. — — Deutsche »1teianlnl>!l"> .»1»«^ Si ev Ilalicnilche Vanlxolen sioo