LmbncherDMtlmg. ^l^. HN« ft, ll, d >>i.fi. 5.5,.. Fill die ^usteNu»., in« pau^ ^l)ll)lllilÜ ! 4 '/l l)^^lNl)l^^ «m.»Cll.,H^ > Il.i s^st pr.Z«.le lm. «lr..i!n.«lr., >^«t« Amtlicher Theil. .. Ar Minister für Cultus und Unterricht hat dem ^ofcssor der Eommunaloberrcalschulc in Göhmifch-Leipa '"wzcl Ernst eine Lehrstelle an der k. t. Oberrealschule "'" Schottcnfcldc verliehen. ,. Der Minister für Cultus uud Unterricht hat den ,, ^unasialsupplcnten Michael Outwcua. cr zulu wirt-lchrn Lehrer am Gyninasiuin zu Novercdo ernannt. MWmtlicher Theil. Dcr Tiroler Landtag. Der „A. A. Ztg." wird aus Tirol, 7. November ^Mieden: Der Landlagssturm ist wieder vorüber, daß / °bei- stcts nach dcr Schließung des Reichsraths, und 3^' ^0" Jahr zu Jahr mit verstärktem Anlauf, in <""lwci, durch Widersetzlichkeit gegen die Bcschicknng des ""dtags, in Pulen dnrch Rcslauralionsvcrsnchc, in Ti-s," "nd Kram, wo die Ultramontanen in dcr Mehrheit ! "b' durch vollständige Negation einheitlicher Gcsetzge-.""9 zur Erscheinung lommt. deutet jcdcufalls darauf ^'".' daß in der Vcrfassnng selbst ein Fehler liegt. Nach c!">"cr Anschauung besteht er darin, daß man sich in» 'Nbniar-Patcnt nicht völlig trennen konnte von dem Oe-Ul'kcn des Oetober-Diploms, welches den verschiedenen luüigrcichcl! nnd Ländern des Kaiserstaates eine Art Po-sicher Autonomie zugestand. Während der ß l! der ^bruar-Verfassung die Zahl der Mitglieder bestimmte, ^ ledcs Land in das Haus dcr Abgeordneten zu cnt-'^M hat, und diese nicht durch gleiche Vcrlheilung ^> jedcs einzelne, sondern nach seiner Bevölkerung, nicht 'nch Curien, sondern im Verhältniß zum Ganzen regelte, °?b der § 7 desselben Statuts ihre Wahl in ^ Hand der Landtage, so daß es scheinen möchte, ^ verträten sie ebensouielc selbständige Kronländcr. ^cs weckte bei den Separatisten den Glanben, daß sie " ^eichsrath, trotz dcr Feststellung gemeinsamer AN' ^M'nheiten, nnr das Interesse ihres Landes, nicht des ^chs im allgemeinen wahrznnchmcn haben, wie denn l'ch daselbst die Polen, Slovcncu nnd Tiroler mit ^ügcn Ausnahmen stets wie ein Mann stimmten, / „die nach dcr Herrschaft lüsterne Neactionspartei, wo dr/^r die Mehrheit dcr Landtage verfügte, sich für V ^>gt hielt die Durchführung der ihr mißliebigen ^sgcsctze durch abweichende oder eulgcgcugesctztc Re- solutionen und Beschlüsse zu verhindern; wo dies aber wie in Böhmen nicht möglich, durch Umtriebe und falsche Vorstellungen daö Volk aufzuhetzen suchte, alles in dcr Absicht, die Landtage über den NeichSralh zu stellen, diesen zu untergraben nnd schließlich seiner Anflösnng zuzuführen. Dieser Gloßmachtsschwiudcl dcr Landtage wird so lange daucru als sie den Rcichsrath beschicken, und sich hicdnrch als selbständige Körper fühlen, die in Sachen dcr innern Politik ein entscheidendes Wort mitzusprechen haben, so lange als nicht die Reichs- von dcr Lan-dcsvertrctung völlig getrennt ist. Dies kann nur durch zwei Mittel geschehen: einmal durch dircctc Rcichsraths-wahlcn, dann aber auch dadurch, daß der Ncichsrath künftig, nach § 11 liit. m des Slaalsgruudgcsetzcs vom 21. December 1867, die Durchführung seiner Gesetze soviel möglich in seine eigene Hand nimmt, nnd den Landtagen sohin jeden Anlaß entzieht, darauf Einfluß zu nehmen. Wir wollen versuchen, dies im concrete» Fall Tirols zu zeigen. Das Gesetz über dic schulaufsicht vom 25. Mai !868 stellt die allgemeinen Glundsätze für die oberste Leitnng des Unterrichte wcsens fest, eine Regicrnngs-vorlaac an die Landtage sollte die Durchführung rcgcln. Sie fand bei dei, vc>schiedenc» Vertretungen dcr ei»-,zcll,eu Lander eine verschiedene Beurtheilung, man faßte, je nach der liberalen oder rcaclionarcu Strömling, welche die Oberhand bchielt, abändernde Beschlusse. In Tirol gingen die Clcricalcn so weit, die Handhabung dcr Auf-sicht dcm Episcopal fast allcin zu übcrtiagen, ohne sciuc Zustimmung sollten weder tur Schnlplan noch ein Schulbuch eingefühlt, die Lehrer nicht ein > oder abgcsctzt werden; darauf zielte das >hm einzuräumende 3techt der Einsprache ans Rücksichicn dcr Religion nnd Sittlichkeit, Dcr dicofälligc Beschluß dcr Mehrheit nöthigte oic Regierung an, 9. October l8l>8 zur Schließung des Landtags. Hcucr ergab sich bei der Durchführung des Wehr-gesehes ein ähnlicher Widerstand. Im Alt. lli seiner Einfühsungsnorm war vciordnet, daß ilber die Orgai'i silnng und Verwendung dcr wehrpflichtigen, znr Ergän-zuug des KaiscrMcr - Regiments nicht nöthigen Mann schast. sowie die Eifüllung dcr Wehrpflicht in der Land^ wchr die näheren Bestimmungen im W^ge der Landcs-gcsctzgcbling erfolgen weiden. Tirol stellt nämlich nach dem Wchrgcsctz uur die Hälfie des nach del Bcvölk.rnn^s' zahl zu reparlil enden Eontingeüts zum stehenden Heere. Man hatte cS hicbci nntci lassen, im §8 festzusetzen, daß seine Landcsschntzen, gleich dcr Landwehr andrer Länder, zur Unterstützung des stehenden Heeres ohne iigcnd eine Beschränkung, also anch außerhalb dcS La,,' des, verwendet werden können, und als nun die Negie-rung im §4 ihrer Voilage über das Inslitut der Lan-dcsvcrthcidiguug mit diejei umsomehr billig» Anforderung hervortrat, als ja auch die Landwehr aicherer Klonläuder zur Verthcidigung Tirols verpflichtet ist, und »ebsldcul eine solche Verbindlichkeit, wenn das Land selbst in keiner Weise bedroht ist, nur auf Ansnahms« fälle, ja nachträglich sogar auf die Hälfte dcr Schützen beschränkt wuidc, lehnten sich doch'dagegen die Cleri' caleu von neuem auf, angeblich, um ein altes Recht der autouomm gcfurstclen Grafschaft zu wahren, in der Thal aber, nm das Volt gegen die Regierung aufzustacheln, falls sie darauf bestände, oder wohl gar die Verdoppelung des Jäger-Regiments forderte. Daß es ihnen bei alledem darum zu lhun war, Unzufriedenheit zu cllsgcn, zeigtc die von einigen Worlfühieru gcfal' lcnc Aeußerung: daß man darin wohl nachgegeben hätte, wenn ein anderes Ministerium au der Spitze stände. So weit treibt man also den Schwindel der Landcs-antonomic, daß man selbst aus Laune und Abneigung gegen die Verwaltungsorgane eine in jeder Richtung billige, durch die Machtstelluug des Reichs bedingte Forderung ablehnt. Die Elericalm, welche früher die Kriegs Hilfe von der Erhaltung dcr Glaubcuscinhcit abhängig machten, bcuütztcu nun eine im Wchrgcsetz offen gelassene Lückc; denn Hütte dcr 8 8 des allgemeinen Wchrge-setzcs die Verpflichtung der Landwehr, sich zur Unterstützung des Heers unbedingt verwenden zu lassen, gleich von vornherein auch auf die Tiroler Landesschützcu ausgedehnt, so wäre diese Schwierigkeit bei dcr Durchführung schlechterdings entfallen. Ueber alle Vernunft und jedes Recht setzten sich aber die sogenanuten Dictl'schen Anträge hinweg, indem sie die Aufhebung dcr Vcrflissuugögcsctzc vom 21. Dec. 1807 uud eine ncnc Regelung der staatsrechtlichen Ver« hällnissc der Monarchie auf Gruud des October-OiplomS liegehrtcn, und zwar, wie sie sagten, „zur Wahrung des öffentlichen Rechts und dcr staatsrechtlichen Stellung Tirols," also behufs der ausgcdehntcsten Landesautonv' inie. Wir behaupten: sie widerstreiten dcr Vernunft; denn man wird es vor ihrem Richterstichl kaum rechtfertigen können, daß derselbe Landtag, der in, Jahre 1801 oie ueuc Lan» dcsordnung mit Jubel anfnahu, uud sie im Jahre 1863 als unschätzbares „Kleinod" verherrlichte, nun mit einmal nach einer andern verlangt, die im Nebel unausgesprochener Wünsche schwebt; noch weniger kann mau von einer Achtung des Rechts sprechen, wenn dieselben Reichs- ^"« culturliijiorische Moment dcr Eiscn-bahnen. (Aus dein „Ochcn'cichischcn Ockonomist.") ,5 Mit der Entdeckung dcr Dampfkraft wird dcr lünf-^ Gcschichtsschrcibcr eine neue Epoche beginnen. Durch k, Erfindung des Buchdrucks ward dic Macht dcr H^^'chlc ^^c>ctM. das Schießpulvcr sprengte die Hbschlösser des Adels; Columbus und VaSco dc Gama ^, mitten dem Welthandel neue, folgenreiche Wege; die tz^ntur der Scholastiker ward eingesargt unter dem . «ubc der Bibliotheken und die schöne Literatur von t,s> ?6 ans Tageslicht gebracht; Copernikus endlich zer-^ie« Trugbild dcr Ptolemäischen Wcltordnung und >,l>. ^" Planeten im Himmelsraume die rechtcu Bah-Vlä ""' Das war die Arbeit einiger auScrlescncu ^e?."^' ^^k den Ucbergang vom Mittelaller auf die Ull)c> ^^ vermittelten. DaS Ergebniß dieser Cultur-fa,^ . war das „Jahrhundert der Aufklärung." Dieses dcr s'"""' Ausdruck und Abschluß in den Schriften ^"zösischcn Encyklopädisten. der ^" biesc Zeit fällt der schöpferische Gedanke, welcher t,'ese k " ^^ Geheimniß dcr Dampfkraft entlockt, um ^'>'n .^" Menschen dienstbar zu machen. Die Erfin-lichs! ^ Dampfmaschine war die nächste nnd uatür-^stc ?> ^ l^mu' weltumfassenden Entdccknng. Die Zcit ^Mifmaschine bildet den Grenzstein einer neuen ^>Nl>« dersclbcu beginnt die Periode des Industrials ..° Und des Realismus; dcr Mcusch unterwirft t>ic ^'^ acheimen Mächte; — es siegt dcr Geist über ^e Naturkraft. ^bcn ^ .sU'vßen Entdeckungen gleichen umnchmal den bissen, welche ihre Quelle gleichsam in ihren Tiefen verbergen. Die Geschichte des Dampfes als bewegende Kraft verliert sich iu ein undurchdringliches Dunkel der Unbestimmtheit. England nnd Frankreich streiten nm die Ehre, das Vaterland dcS ersten Erfinders der Dampfmaschine zu sein. Sei es nun dcr Marquis von Worcester, sei cs Salomon dcCaus oder Dc-nys Papin, welchem dcr Ruhm dieser weltumstaltcndcn Erfindung gebührt, gleichviel — das Leben all' dieser Männer steht im bitteren Widersprüche zu dcr Grüßc ihrer Schöpfung. Gleichwie der Mensch selber, so werden anch die großen Ideen aus dcm Geiste nur mit Schmerzen und iu stiller Verborgenheit geboren. Plan und Zweck dieses Aufsatzes gestatten cs nicht, hier all die Phasen zu vc> folgen uud darzustellen, welche die Fortschritte jener segensreichen Erfindung durchgemacht haben. Wir wenden uns demnach sofort zu der Anwendung dcr Dampfkraft als bewegenden Motor auf Straßen mit eisernen Schienen. die heute als „Eisenbahnen" eine weltochcrrschcnüc Eulturmacht darstellen. Der Schienenweg, eine deutsche Erfindung, datirt allerdings weiter zurück, als dic Erfiudung der Locomotive. Schon vor fast 500 Jahren waren in den Bergwerken Holzbahnen im Gebrauch, um die Erze von der Grnbc nach dem Pochwerke zu fahren. Durch deutsche Bergleute ward diese Erfindung zur Zeit der Königin Elisabeth nach England verpflanzt, wo bei den Stein» kohlenbergwerken von Ncwcastlc-upou DM die ersten Holzbahnen in Anwendung kamen. Im vorigen Jahrhundert ging man in Deutschland daran, vorzüglich auf dcm Harze, diese Holzwege mit Eisen zu beschlagen. Dic Anregung dcr Idee zu einer größeren Eisenbahn gab v. Gclstncr im Iühre !807 mit dem Vor-schlage, dic Moldau mit dcr Donau durch eine Eisenbahn zu verbinden. Dicscr Plan gelangte indeß nicht znr Ansführuug. Dagcgcu fand der Entwuif cincr Eiscn-bahn zwischen Vudwciö und Linz die Billigung der österreichischen Regieruua. Im Herbste 1828 war die Bahn biö Kerschbauil, (8'/» deutjche Meilcu) und um l. August 1832 bis Linz vollendet. Dcr Bclricb geschah aber durch Pfcrdc. Die 182(i begonnene Prag«Lanuaer' Eisenbahn (7'/« Meilen) wurde 1826-1830 vollendet. — Iil Eliqlaiid wurden die Kohleuclsenbahnen in Shlopshire nnd Süd-Wales zuerst 1823 für die Beförderung von Personen benutzl. Dcr Bau der ersten größeicu Elscnbahn in England (Slvckton-Darlington) wurde im September 1825 vollendet. Die älteste Eisenbahn dcr Vcleiniaten Staaten datirt vom Jahre 1820. Frankreich banle seine erste Bahn (8t. Ntiouuo-^uäi-spwux) 1827. Belgien begann seiu arokallla.es System 1832—1833. Die elfte Locomoiivc lam auf der Nlirnberg-Flir^ lher Bah" in Auwcnduua.. Dcr Bau dicscr Bahn wurde 1835 begonnen und schon Euoe September desselben Jahres bccudet. Hierauf folgte der Gau der Leipzig. Dresdener Aahu, dcr im Jahre 1837 begann. Im Jahre 1838 wurde die erste preußische Eisenbahn, die vm, Geilm „ach Potsdam, cl0ff>let, 1839 dic Wicn-Ologgnitzcr, 1840 Äerlin-Anhalt, Leipzig-Magdeburg ° Brauuschwcig - Harzbürc,, Taunus-Bahn , 1841 Düsscldorf-Elbclfeld, Rheinische (von Kolu nach Aachcu uud z»r belgischen Greoze), 1842 VcrlimStcttin, Vcr-lin-Fraukfnrt, Oberschlesischc, Ha»iburg°Bergedorf und Sächsisch Aaierische. Von da an nahm dcr Bau dcr Eifrnbahncn in all','n cimlisiitcu Ländern in großem Maßstabe seilen Fortgang, uud gchürt die Entwickelung dcr licrschicdcnen Eiscnbahnsyslcme nicht mehr in den Gereich der Gctrachlungcn, die wir vorläufig dcm Eisenbahnwesen in Vezua auf sciuc culturWolische Bedeutung hier widmcu wollen- Die Wichtigkeit cincr ncuen Erfindung findet ihren Maßstab iu dcm Einftnß, welchen sic auf das Wohlergehen und die Bildung dcr arbeitenden Classen, also 1918 grundgefetzc. die unter Mitwirkung der Tiroler Abgeordneten im Ncichsrathc zn Stande kaiuen li»d vom Kaiser sanctionirt wnrden. mm als ein H^chiocrk bezeichnet werden, zu welchem die vom Landtage selbst gewählteu Vertreter kein Mandat hatten. Der Landtag sollte also die ganze Vcrfassnng über Bord werfen, blos weil sie seiner clerical feudalen INehrheit nicht behagt, und diese sie nicht genchm'gt. Dies übertrifft doch alles bisher ans diesem Feld Geleistete. Der Schein eines Grundes zn solcher Einsprache liegt aber in dem Unistandc, daß der Landtag sicli nicht für den bloßen Vollzieher einer indirekten Wahl. sondern für den Maudanlen scldst hält, somit die Ausführung des Mandats seiner ilrilit unterwirft, nnd sich über politische Fragen eine Entjchci-dung anmaßt, die ihm nach dem Statut über die Rcichs-vcrtrelnng in tciner Weise zusteht. Dies a!so die Folge, daß mau den Landtagen die Wahl der Abgeordneten für den Rcichsrath übertrug. Die Regierung war heuer genöthigt den Landtag am 29. October in dcm Moment zu schließen, als der Beschluß über die Diell'schcn Anträge gefaßt werden wollte) sie that es, damit das Volk nicht glauben möchte, daß die clcrilal feudale Landtagsmchrhcit irgend ein Recht habe, derlei ungesetzlichen und außrr dcm Landtagssaal dem Slrnfrccht verfallenden Aussprüchen den falschen Schein einer Autorität zn leihen, sie that es zur Erhaltuug der ösfentlichcu Ruhe uud Ordnung. In jenen Anträgen lag der Kcrn seiner Thätigkeit. Die Gefctzvoilagcu über die Schulanssicht nnd die Aufnahme der Genossen in die Gemeinden, die in Behandlung genommen werden sollten, wurden durch die Widersetzlichkeit derselben Elcrilalcn verschleppt, manche andere Fragen von wiltlichcm Interesse sür das Land, wie die Bauordnung, in den von der Ncactiouspartci beherrschten Ausschüsfcu nicht einmal in ernstliche Berathung gezogen. Auf dcm eigentlichen Gebiete der ihm zuge-wicfencn Landcsgcsctzgclnmg hat er n:it Ansnahme des Vasscrgesctzcö nnd halber Maßicgcln zum Schutze dcr ^ Laudwirthschaft fast gar nichts geleistet, dagegen trieb cr hohe Politik zur Anfrcgnng des Volkes. Dies kann nicht länger geduldet werden. Die Abhilfe ist in die Hände des Reichsraths gelegt, nämlich durch Abäudcruug des ß 7 seines Statuts und umsichtigere Handhabung der Durchführung der Neichsgcsctze. So viel steht jedenfalls fest, daß der antonome Schwindel der Landtage ein kräftiges Correct,« fordert. Einc historische Reminiscenz Die czcchischen journalistischen Gegner lieben es bekanntlich, viel in „historischen" Ueberlieferungen zu machen und jedes geschichtliche Tüpfelchen, das nur irgendwie als Argument für die von ihneu verfochlcucu ülnschanuugcu ins Treffen geführt werden kann, sorgfältigst zu reMriren, Nur gehen sie hicbci sehr einseitig vor, indem sie solche geschichtliche Thalsachen, welche ihnen nicht gerade in den Kram passen, entweder ganz ignorircn, oder derart tendenziös färbcn, daß der nrsplünglichc historische Kern vollständig verloren geht. Deshalb dürfte es nothwendig sein, ihre bicsfällige Thätigkeit von Zeit zu Zeit durch Auführnng solcher Thatsachen, welche von ihnen verschwiegen oder entstellt zu werden pflegen, gewissermaßen zu ergänzen. Das officiösc ..Präger Abendblatt" macht den Ansang mit einer kleinen historischen Reminiscenz ans dem Jahre 1848, welche namentlich als Beitrag zum Kapitel von dcr politischen Consequenz nicht ohne Interesse sein dürfte. Am 13. April 1848 schrieb ein hervorragender Führer der oppositionellen Partei wörtlich Folgendes : „Sie wissen, welche Macht den ganzen großen Osten unseres Wclttheilcs inne hat; Sie wissen, daß diese Macht, scholl jetzt zu kolossaler Größe herangewachsen, von Innen hcrans mit jedem Jahrzehnt iu größerem Maße sich stärkt und hebt, als solches iu den westlichen Ländern der Fall ist uud sein kann; daß sie, im Innern fast unangreifbar uud uuzugänglich, längst eine drohende Stellung nach Außen angenommen hat, und wenngleich auch im Nordcu aggressiv, denuoch vom natürlichen Iustiuct getrieben, vorzugsweise nach dem Südeu zu sich auszubreiteu sucht uud suchen wird; daß jeder Schritt, den sie auf dieser Bahu »och weiter vorwärts machell tönute, in beschleunigten, Lauf eiue ueue Uuiversal-Monarchie zu erzeugen uud herbeizuführen droht, d. i. ein uuabsehbares und uunennba-res Uebel, eine Calamität ohue Maß uud Cude, welche ich, ein Slave au Leib uud Seele, im Interesse der Humanität deshalb nicht wcuiger tief dctlage» würde, wenn sie sich auch als eiue vorzugsweise slavische ankündigen wollte. Mit demselbeu Unrecht, wie iu Deutschland als Deutschenfeiud, werde ich iu Rußlaud vou Vieleil als Nus-seufeind bezeichnet und angesehen. Nein, ich sage es laut und offeu, ich biu kein Feind der Russen, im Ge< gentheile, ich verfolge von jeher mit Aufmerksamkeit und freudiger Theiluahmc jeden Schritt, den dieses große Volk innerhalb seiuer natürlichen Grcnzeu auf der Äahu der Civilisation vorwärts thut; da ich jedoch bei aller heißeu Liebe zu meiuem Volke, die Interessen der Humanität uud Msseuschaft vou jeher uoch über die der Nationalität stelle, so findet schon die bloße Möglichkeit einer russischen Uui-versal-Mouarchie keiueu cutschicdeneren Gegner und Ve-tämpfer, als mich; nicht weil sie russisch, sondern weil sie Uuivcrsal-Mouarchie wäre." Nun, der Mann, dcr dieses geschrieben, ergriff im Jahre 1863 offen gegen die Polen für die Rnfscn Partei, war im Jahre 1867 eincr dcr ersten Fiihrer der Ezccho-Slavcn auf der Wallfahrt nach Moskau und ist mit mehreren hohen russischen Orden ausgezeichnet worden. Noch mehr! Derselbe Mann schrieb im Jahre 1848. Oesterreich sei ein Staat. „dessen Erhaltung, Integrität und Kräftigung eine hohe uud wichtige Angelegenheit nicht meines Volkes allein, sondern ganz Europas, ja dcr Humanität und Civilisation selbst ist uud sein muh," und weiter: „Sie wissen, daß der Südosten von Europa, die Grcuzcu des russischen Reichs entlang, vou mehrere» iu Abstammung, Sprache, Geschichte uud Gesittung nierklich verschiedenen Völkern bewohnt wird — Slawen, Wala-chcu, Magyaren uud Deutschen, um der Griecheu, Türke» uud Schtivetareu nicht zu gedenken — von welchen keines für sich alleiu mächtig geuug ist, dem übermächtige» Nachbar im Osteu in alle Zukunft erfolgreichen Widerstand zu leisten; das tönneu sie nur daun, weuu ein einiges uud festes Baud sie alle niitciuandcr vereinigt. Die wahre Lebensader dieses nothwendige» Völkervereins ist die Donau: seine Centralgewalt darf sich ^daher vou diesem Strome der großen Mehrzahl der Menschen., nimmt. Vou diesem Standpunkte aus betrachtet, sind die Eisenbahnen die größte nnd segensreichste Erfindung dcr alten uud ucueu Zeit; iu diesem Siuue sind sie die mächtig' stcn Hebel der Voltswohlfahrt und dcr Mcnschcnbil-dung. Ein deutscher Schriftsteller hat sie geradezu „eigentliche Volkswohlfahrls- uud Bildungömaschincn" genannt. Die Beziehungen zwischen den Völkern nehmen an Umfang und Bedeutung zn mit dcr Entwickeluug ihrer intellcctncllen Kräfte. Im Naturzustände findet dcr Mensch den Maßstab für den Umfang des Erdballs in dein engen Kreise, welcher durch sciu Jagd- und Fische-reigebiet begrenzt ist. Im Zeitalter dcr Barbarei sehen wir die menschliche Gesellschaft noch immer zersplittert in eine Unzahl von Stammen oder Gemeinschaften, welche keinen gemeinsamen Berührungspunkt unter einander haben. Mit dcm Anbruch der Morgenröthe der Civilisation geht die Welt so zu sagen ein zweites mal aus dem ChaoS hervor. Der Mensch beginnt an seine Wohnstättc den Maßstad der Erkenntniß zu legen nnd von demselben Besitz zu ergreifen; er ist im gewissen Sinne Zeuge einer neuen Gestaltung des Erdballs. Bis hie-her bilden die Schwierigkeiten, mit welchen das Neiscu verbunden ist. ein Hinderniß und eine Bcgrcnznng des Reifens selber. Dieses Hinderniß ist gefallen. Die Erforschung dcr Erde geht gleichen Schrittes mit den Foltschritlcn dcr Gesellschaft. Heute macht die Dampfkraft die Grenzen des Raumes fast uei schwinden; die Anzahl der Reisenden nimmt zu im Verhältniß zn dcr Geschwindigkeit, mit welcher das Reisen bewerkstelligt wird. Wer möchte heute noch nach dcm Nutzen dic-fer Erschciuung fragen? In dcn Zcitcn, wo die Beziehungen zwischen Bürger und Bürger, Stadt und Stadt, Volt uud Volt durch allerlei Hcmmuissc begrenzt waren, lag das geistige Leben dcr Völker im Sicch-lhum; dem Handel fehlte die belebende Bewegung, dcm Ackerbau die zeugende Kraft; Rothwild bevölkerte die Erde und Piraten bedeckten die Meere. Mit dcr Verallgemeinerung uud Vervielfältigung der Reiscu hat sich dicö geändert: mit dcm Fortschritt des Eisenbahnwesens scheu wir die verschiedenen Weitgehenden sich näher gerückt und die Bande, welche die Völker mittelst Handel und Industrie verbinden, fester geknüpft. Mit der Wundermacht des Dampfes hat dcrMcnfch des ucuuzchutcu Jahrhunderts die Oberfläche dcS Erdballs umgestaltet nnd seinem Zeitalter ein unvergängliches Merkmal auf geprägt. Die alten Formen fallen, um neuen Gestaltungen Platz zn machen. Der Mcnfch arbeitet nnd schafft heute, um sich von Zeit und Raum gewissermaßen unabhängig zu machen: die Bewegung, die rasende Eile der Dampfkraft benöthigt er, um seiner Eristenz eine breitere Grundlage zu geben und damit seinen Wirkungskreis zu erweitern. Die Geschichte des Eisenbahnwesens verzeichnet eine ganze Reihe von Schwierigkeiten und Hindernissen, welche der anfänglichen Entwicklung dcsfclben von mannigfachen Seiten cutgcgcngcfetzt wurden. Dcr ClcruS in erster Reihe, und namentlich der papistische IcsuitiSmuS, legt heute noch einen nnvcrsöhnlichcn, wenn anch machtlosen Haß an den Tag gegen alles, was mit der Arbeit deS Jahrhunderts in materieller Beziehung irgend wie zusammenhängt. Solche Bcstrcbnngcn, welche den Lanf dcr Welt auch uicht ciue Secunde laug aufzuhalten vermögen, verdienen kaum mehr ernstlich erwähnt zu werden. Die Welt gcht übcr Bestrebungen der Finsterniß für die Finsterniß mit DampfcScilc zur Tagesordnung über. (Schluß folgt.) nicht weit entfernen, wenn sie überhaupt wirksam sein und bleiben will. Wahrlich, existirte der österreichische Kaiserstaat uicht schon laugst, man müßte im Interesse Europas, im Interesse der Humanität selbst sich bceileu, ihn zu schaffen." Weiter heißt es: „Um des Heils vou Europa willen darf Wien zu einer Provinzialstadt nicht herabsinken," und später: „Denken Sie sich Oesterreich in ei»e Me»ge Republiken und Republikche» aufgelöst — welch ein willkommener Grundbau zur russischen Universalmonarchie !" Der Autor dieser Gcdaukcu ist seit dcm Jahre I860 der Protector dcr..historisch politischen Individna litäten," der Vater des föderalistischen Staatsqeoanlens und einer der ersten Unterzeichner dcr Declaration. Wer das uicht glauben will, dcr lese das Schreiben: ..Eine Stimme über Oesterreichs Anschluß an Deutschland" au den Fünfziger-Ausschuß zn Hauden des Präsidenten Soiron in Frankfurt a. M. von — Franz Pal act y, abgedruckt in Nr. !1 des „Constitntl> ncllen Blattes auö Böhmen" vom 13. April 1848. Jus Dlllmlllicn. Cattaro, 12, November. Vc! den um Cast.l' nuovo und M'li gelegenen Gedirasdörfern ist die Unter» wcrfulu und freiwillige Ablieferung der Waffen sciicus dcr Il'suigenlcn mchr als wahrscheinlich und sind mit den bezügliche» OttSältesten Verhandlungen im Huge. In dcr Criöuoscic ist weniger Anssichl hicfiir vorhanden und dürfte dieser Theil doch mit Waffengewalt bezwungen werden müssen. Catlaro, 11. November. Eine gesteiu vom Fort Kosmac »ach Braic cntscndcte Patrouille wurde von dcu Insuigcntcn angealifftn und Pattouillcfühnr Pill' mann schwcr vclwnndct. Die Insurgenten wmden in die Vlissc zurückgetrieben und ließen 4 Todte nnd einige Verwundete auf dem Platze. Verlustliste Die „Wr. Ztg." bringt das Verzeichuiß der bisher amtlich bekannt gewordcuen Todten, Verwuudcteu uud Vermißte» in Folge der Kämpfe gegcu die Insurgeutcu in Dalmatie». Vei Gorazda am 23. October 1 8 K 9. Infanterie-Regiment Graf Wimpffeu Nr. 22. 7. Comp.: die Iufantcristen Valentin Kovacic schwer oerwundet, Johann Möliuc leicht verwundet. Iufaulerie - Regiment Erzherzog Franz Karl Nr. 52. 1. Comp.: die Lieutenaute Iohaun Lukes, Ioha»» hatta leicht verwundet. 2. Comp.: Iufantcrist Martin Lutterbach todt. 3. Comp.: Iufanterist Michael Horvath todt. 4. Comp.: Insaulerist Johann Wiugcufcld todl. 1. Comp.: die Iufantcristen Gabriel Velegi, Pcu'l Harray leicht verwuudet. 2. Comp.: Corporal Adam Domjauovic schwer vel^ oulidet; die Infanteristen Iofef Fekete und Stephan Vöri)6 eicht verwundet. 4. Comp.: die Infanteristen Ioha»» Vajda und I^ )cmu Tonkovic schwer verwuudet. Vei Nisano am 20. October 1669. Fcstuugs-Artillerie-Vatailloll Nr. 11: Gebirgsbahn^ Nr. 1: Kaucuier Wenzel Manias ermordet. Üci Nisano und Dragalj am 2 5. und 26te>' October 18 «9. Infanterie-Regiment Freiherr v. Maroiöic Rr. 7: 1. Comp.: Infanterist Iohcmn Golger todt. ! 2. Comp.: Gefreiter Marti» Tctte'lbach leicht ""'" < wulldet. 3. Comp.: Infanterist Paul Meier todt. 4. Comp.: Gefreiter Josef Steiner schwer verwu»^ 12. Comp.: Hauptmann Gustav Böhm schwer venvu"^ (bereits gestorben). 7. Comp.: Lieutenant Irauz Strata v. Kriegsfcld to ' Stabsoderarzt Dr. Wagner leicht verwundet. ,/,, 1. Comp.: Infanterist Benjamin Meinhardt W"/ verwundet. , 2. Comp.: Infanterist Josef Zwittnig todt; I"?/' teriste» Heittrich Kesson, Rudolf Seiler vermißt; I''',„, terist Oswald Uitz schwer verwundet; Iufantcrist I^' Orlitsch, Gefreiter Heinrich Klingan leicht verwundet. 4. Comp.: Hornist Gefreiter Johann Dreier, I"l terist Johann Aichholzcr leicht vcrwuudct; Iufanterist ^"^ Gcrolter vermißt. ^ ^ 6. Comp.: Tambour Jacob Liedl, Infanterist Joy" Leitgeb, todt. ^si 7. Eomp.: Gefreiter Daniel Preissel, I"f"" Mathias Kcrbiz, todt. >„ 9. Comp.: Infanterist Mathias Wurzer, "dt; ^,, fanterist Georg Aigner, Ofsiciersdiener Viuceuz ^ schwer verwundet. ^> 10. Cump.: Infanterist Johann Aucr, leicht wundet. 11. Eomp.: Gefreiter Josef Bardorfer, todt. Infanterie-Regiment Erzherzog Albrecht Nr. ^ '^ 1. Comp.: Oberlieutenant Ladislaus Nine; ^,^, teristen Johann Sos rucw Horvath, Iohau» Totl), ^>i. todt; Infanterist Johann Krasetz, Gefreiter MW ^ Iufanterist Johann Turuuku, Officierödieuer IM" 5»' ka»y, Corporate Michael Pfeiffer, Iohaun ^"/,,^O'' fauterist Stephan Kazor leicht venmmdet; "5"! fante^ Georg Penta, Iohaun Süle leicht verwundet; >> 1919 Michael Hirth schwer verwundet; Infanterist Johann Bauer leicht verwundet. Iestungs-Artillcrie-Bataillon Nr. 11. Gebirgs-Vatterie Nr. 1.: Kanonier Wenzel Vechner leicht verwundet. Festungs-Artillerie-Bataillon Nr. 12. Ral'eten-Vatterie Nr, 1.: Kanonier Racz schwer verwundet. Weitere Verlusteingaben werden gleich nach deren Einlangen Verlautbart werden. ZUM Concil. AuS Nom enthält dic „Kreuz-Zeitung" folgende Correspondent Die Concil - Gäste kommen zahlreicher an. Die Königin von WürUcmbcrg ist mit ihrrr Nichte, dcr Großfürstin von Nußland, diese Woche bcrcits ciugctrof' fcn. Die Köl'i^in rci^l im strengsten Incognito unter dem Namcn einer Gräfin Teck; dieselbe wohnt im Hotel Constanzi c>m Eiscnbahnhof, Dcr Papst soll sehr erfrcut über daS Kommen dieser fürstlichen Damen sein und in dcus^lticn cinc Vcrtrctuna dcr orientalischen Kiichc beim Concil sehen wollen. (?) Während man aber am päpstlichen Hof ülicr den Besuch dieser Fill' stinncn crficnl ist, hat dic letzte „katholische Königin", Isabella II. von Spanien, dnrch die Ankündigung ihres Vcsnchs eiingc Verlegenheit erweckt. Werden ihr hier näinlich nicht die vollen königlichen Ehren zu Theil, so lvnd man darin einen Abfall des päpstlichen Stuhls vom Princip dcr Legitimität sehe»; gibt mau ihr aber die „Noyautö", so wird dcr Gesandte Spaniens jeden» falls protcstircn, und mit der spanischen Rcgcutschafl Möchte man's doch gar nicht gern verderben; denn dicsc M)lt so regelmäßig wie keine Ncgicruna uor ihr die slacken Summen, welche Spanien dem päpstlichen Stuhl, z»wcndct; ja, der Rea/nt Serrano hat schon mchrf.ich Vorschüsse und Vorausbezahlungen geleistet. Indessen lvno vielleicht dnrch die Wahl dcs Herzogs von Ocnua zum spanifchcn Könige das alles geändert; diese Wahl Würde man hier als eine Niederlage des päpstliche» Stuhles ansehen. Dcr Cardinal-Erzbischof von Noneu, Monsiguorc Gaston v. Bouncchosc, der mit französischen Bischöfen mit dem „Pansillppo" in Civitavecchia cingclroffcu war, wurde dorl durch einen päpstlichen Dclcgatcn begrüßt, hichcr geleitet nnd fl'flut vom Papst empfangen. Der berühmte Bischof uon Orleans. Monscigneur Dupanlouft, hat die Villa Grazioli bei den Thernien dc« Dioclclian gemiethet; man sagt, daß er für dic Miethe der Einrichtung 20.000 Franc? für'ö Jahr zahlen müsse; das Hal die Nömcr sehr entzückt, solcher Bischöfe wünschen sie sich viele. Hier wird Monsciuncur Dupanloup die ..liberalen" Concil-Väter um sich ucr-sammcln, was den Pater General dcr Icsuitcn angcb-l'ch mit großer Vesorgniß erfüllen soll. Nicht alle Concil-Sitzungen sollen >n dcr Basilicc, von St. Ptcr Ehalten wcrden, dic geheimste wahrsch.inlich iu dcr S^'lma oder in dcm Saale des heiligen Abcndmals ^dcr dcr Vorhalle von St. Pctcr. Man stclll jetzt ganz interssscmte Spiach- oder bcs-!^ Gchöiprobcn an; man läßt Franzosen und Italiener, Tausche nnd Engländer nach einander in der Runde Klinisch sprechen, um den Punkt zu finden, wo die ^dticrtribünc >i stehen kommen soll, von dem ans ^cder an jedem Punkte bequem gehört werden kann. ">lch ist noch „icht entschieden, ob alle Vätcr des Con-^'l« das Lateinische nach römischer Art sprechen müssen; ^hischcmlich wird man von jeder Vorschrift darüber ^>lche» , obgleich freilich dic Sapicnza »ömischc Aus-Drache «ls ihr Recht verlaui,t. Mit dcr Gesundheit "ks vom Schlage gclroffcncn Cardinals v. Rcisach soll ^ sehr übel gchen; man hegt kaum noch cinc Hoffnung. Oesterreich. . Prag, 12. Noembucr. (In der heutigen Atzung der Handelskammer) wuide dic Er< I^uung einer Eisenbahn zur besseren Ausbeulung dcr ^uhlenlager im nordwestlichen Böhmeu und Herstellung ^ller vorthcilhaften Verbindung mit Prag, doch ohne Subvention vom Staate oder den Staatssäckel licla l^^ Bedingungen, befürwortet. Ferner wurde bc- ^^sscn. die Auslassung der Lagcrbeschränkungcu drr ^talllodahn bciui Handclsministcrium zu erwirken und utcrs die Veranstaltung eincr internationalen Iudu- '"'ttu,5stM,^ j„ Wien befürwortet. ^^rmberss. N. Nov. (Landtag.) Polanowski hat sein ^chsrathsmandat niedergelegt. — In den Reichsrath "rdcu aus dcr Gruppe drs Großgrundbesitzes Iabla- wsk, und Ludwig Wodzicki gewählt. — Krzccznnowicz tinr?^ "" ^amen des Vcrfassungsausschusscs über den ucncn U^rag auf Vermehrung ver städtischen Abgcord- schie, ^" ^^' Der Lawrowi't.'schc Antrag auf Vcr- I>, """fieser Angelegenheit auf die nächftc Session fällt. der li ^pccialdcuattc beantragt derselbe blos dic Zahl Da ^MNädtischen Abgeordneten um fünf zu vc, mehren. sl'aclin /"^'^ "^ dauern und dic Kratauer Adels- die 3? /"^ entfernten, wurde auf Antrag Golicwötl's ^crst^- ^ "' b^ ^^umission behufs nochmaliger "Naid.gung znrückgeleitct. " ^mberss, 12. November. (Landtag.) Aus dcm Klcingrundbesitzc würd,- Polanowsli in den Ncichsrath wiedergewählt; derselbe erklärt, nachdem Unterliegender gemäßigten Partei wolle er sich der lhätigcn Theilnahme am Ncichsrathe enthalten. Ueber Antrag des Finanz-ausschusscs wird dcr LandeSunSschuß zm Uebernahme deö Grundcutlastnugsfonds von dcr Rcgiciung crmäch' tigt. Dcr VcifassungSau^schuß beantragt die Vermehrung der Lembcrgcr und Krakauer Abgeordneten um fünf; durch abermalige massenhafte Entfernung dcr Bauern und das Fehlen mehrerer Adeligen nnd Ru-thcnen wurde die Berathung hierüber vereitelt, Dcr Gesetzentwurf über dic Orgauisation der Realschulen wird en d1<,0 genehmigt. Abends ist Sitzung. Uusland. Berlin, 11. November. (Das Abgeordnetenhaus) hat den Antrag Ebcrtys, wonach die Schwur-gcrichtscomftetenz auf politische Verbrechen und Vergehen uud auf Preßvcrgchcn ausgedehnt wird, in dcr Schlußberathung angenommen. Dresden, 12. November. (D ic' Abgeordn c-tcntammcr) hat den Antrag, mit wclchcm dic Regierung ersucht wird, darauf hinzuwirken, daß aus den Strafgesetzen des norddcutfchcn Bundes dic Todesstrafe und die Strafe dcS Verlnstcs des Adels wcgsallc. einstimmig angcnommcn. Florenz, 12. November. (Vom Hofe.) Dcr Herzog und die Herzogin vou Aosta sind nicht nach Cgyp-ten zurückgereist, sondern werden heute hier crwarlct. Die Besserung im Befinden des Königs hält an. Paris, 13. Noucmbcr. (Dccrct. Wahlen,) Oic amtliche Zeitung bringt ein Dccrct, welches dic Äczichungcn zwischen dcr kais. Ncgicrung, dem Scuat, dem gesetzgebenden Kölpcr nnd dem Staatsrathc festsetzt. Die gestrige Nahloersainmlung in Lachapellc bestätigte Nochcfort. Lcdru Rollin wcrdc, heißt es, nur nach Paris kommen, wenn cr gewählt wird. Ältadrid, 13. November. (Topetc, der eben auSgttrcteuc Ätariucmiuister) wurde zum Vicep räsidenten dcr CortcS gewühlt. Petersburg, 12. November. (Der Kaiser) empfing gcstcrn den französischen Botschafter General Fleury. Dcr russischc Botschafter in Constant inopcl, General Ignatieff rciet am 10. November zur Eröss-nuug des Sucz-Canals ab. Alexandrien, 6. November. (Die österreichische Colo nie) hat ein Comit<5 von 12 Mitgliedern eingesetzt, um Festlichkeiten für dic Ankunft Sr, Majestät dcö Kaisers vorzubereiten. Ungefähr am 24. wird cin großer Ball im „Circolo internationale" stattfinden. «evautepost. Trieft. 13. November. Der Lloyd-dampfcr „Neptun" brachte unö hcntc Morgens die Lc-vantepost mit Nachrichten bis zum 0. d. M. Der „Lev. Hcrald" bestätigt, daß dcr Sultan nicht nach Egyptcn gehen wcrdc, und fügt bei: „Wir habcn Ursache zu glau-llcu, daß dcr Kaiscr von Oesterreich den Äusflng an-ricth, der Sultan aber ablehnte, indem cr sich ungefähr äußerte, daß, sollte er gehen, cr sicherlich den Khediuc mit sich zurückbringen würde; da jedoch dies dcn crlauch-tcn Besuchern des Isthums ohne Zweifel unangenehm wäre, so müsse cr es seiner Ncgicrung iibcrlasscn, gcgcn seinen widerspänstigen Unterthan iu gebührender Weise zu verfahren. Gelingt es daher dcm Grafen Benst nicht, fügt „Lev. Her." bci, Se. Hohcit zur vollständigen Annahme des Ultimatums dcr Pforic zu bcwcgcn, so mag auf dcn pseudolöniglichcn Prunk iu dcn nächsten 14 Tagen eine scharfe Abrechnung folgen." Der englische Botschafter in Conslantinopcl, Herr Elliot, begibt sich ebenfalls nach Cgyplcn^ — Unter dcn Mitgliedern dcr Deputation, welche 4-c. Majcstät dcr Kaiscr >u Conslantinopcl empfing, befand sich auch dcr Capitän Grcgouilsch, dcr cincr dcr angesehcudslcu Familien dcr Bocchc di Cattaro angehört und im Nationaleoslüm crschicn. Er hattc bei diesem Anlasse auch mehrere Ortschaften seiner Hcimat zu vcrtretcn und erhielt vou Sr. Majestät das goldene Vcrdicnstkrcuz. — Aus Athen wird uns gemeldet, daß auf dcr Straße vou Pyrüus nach Athen Triumphbogen errichtet waren, welche in deutscher und griechischer Sprache die Inschrift trugen: Dem constitutioncllen Kaiser und Könige von Oesterreich-Ungarn kommt die Gemeinde von Pyräus mit Ehrfurcht nnd Freude entgegen. Der gestern Abends von Constautinopcl cingctrof-fene Lloyddampfcr ..Ncptnn" hattc W arabische Pfcrdc von ausnehmender Schönheit am Bord, welche der Sultan Sr. Majestät dcm Kaiscr Franz Joseph znm Ge° schenke gemacht hat. Dcr Capilän erhielt vom Sultan ciue goldene Uhr zum Geschenke. Ueberlandpust. Trieft, 12. November, Dcr > Lloyddampfcr „Salnrno" biachtc uns heute Morgens! dic ostindisch - chinesische Ucbcrlandspost mit Nachrichten ^ aus Calcutta bis zum 19., Bombay 23. October, Huug^ long 30. Sept. Aus dcm persischen Golfe wird gemeldet,' daß in Muscat auf das bnlifchc iianuücnboot „Clyde gefeuert worden sei. Das britische Kriegsschiff „Daphuc" sollte sich von Bombay dorthin dcgcben. Abdnlrahman Khan, der Schicksalsgefährte dcs uoläi'gst vcrslorbcncn Exemirs von Cabul, Mahomed Azim Khan, soll sich wicdcr nach Teheran gcwrndcl habcn. Dic Turkomaoeu haben neuerdings Einfülle ans pcrsischcS Gcl'ict bci Astra-blld gemacht. Dic Nachricht von cincm Kampfc zwischen dcn Truppen dcs Kaschbegi von Kaschgar lind dcn Nusscn wird bestätigt. Aus dcm östlichen Turkestan, dcm Lande dcr Tungaüis, vcilautct, daß die Cliincseu sich neuerdings daselbst festzusetzen trachteten und deshalb mit dcr Bevölkerung im Kampf.' waren. — Die Stämme in Kclat sollen gegen dcn Emir Schir AU von Kabul un> ""listig gestimmt scin nno Sirdar Ischak Khan 30.000 Turkomanen gegcn ihn gesendet haben. — Im Pendschab und in den Cci'tralpi'ovinzcn Ostindiens wnrdcn wicdcr mchrcrc Wcchabiten verhaftet, — Der Herzog von Edinbnrg ist am 1<>. Sept. von Japan nach Hiogo abgegangen. Admiral Enomoto, der Chef der besiegten Insurgenten, soll lntbauptet werden. Die Russen soUcn sich iu Saghalicn immcr mehr ansbrcitcn. Bezüglich dcs am 2. Sept. uutcrzcichnctcn chinesisch - österrci» chischcn Vertrages meldet „China Mail" gcrüchtweise, die Clauscl bctrcffs dcr ..religiösen Toleranz" sei in denselben nicht aufgenommen nnd Oesterreich habc auch auf dic Gleichstellung mit dcn meistbegünstigten Nationen verzichtet (?). Der in Shanghai crscheincndc „Expreß" sagt: „Der nnlängst zwischen Oesterreich und China abgeschlossene Vertrag ist cntschicdcn cin Rückschritt, denn cr enthält einc Clauscl, welche bestimmt, daß österreichische Missionäre ihr Wcrk im Innern von China nicht anS-übcn dürfen. Andere europäische Mächte werden, wie wir glauben, bci Revision ihrcr Verträge das österreichische Beispiel in diesem Bcircffc schwerlich nachahmen, nnd wir glaubcu auch nicht, die österreichische Regierung werde den Vertrag in seiner gegenwärtigen Gestalt ratificircn." — In Peking haben ncucrdiugs Neckereien gegen die Fremden begonnen. Auf das norddeutsche Barkschiff ,.Apen< radc" wurdc am 27. September in den Gewässern von Macao ein kcckcr sccräuberischer Angriff gemacht. Hassesmmglmten. — (Schiller - S tiftnng.) Se. Majestät der Kaiser haben auch in diesem Jahre der deutschen Schiller-Stiftung den Betrag von 500 st. allergnädigst zuzuwenden geruht. — (Offic icrsvorfchußfonds.) Se. Durchlaucht Fürst Johann Adolf zu Schwarzcnberg hat dem von Sr. k. Hoheit dem Feldmarschall Erzherzog Albrecht gegriw» deten Vorschußfonds fur k. k. Officiere einen Veitrag von 10.000 st. in 5verc. unificirten Staatsschuldverschreibungen gewidmet. — (Lag'erzelte und Capuzen.) Die Verhältnisse der Kriegführung in Dalmatien haben die Nothwendigkeit hervortreten lassen, für den Schutz der Truppen gegen die Unbilden der Witterung ausreichend zu sorgen. Es wird, wie die „Ml.-Ztg." meldet, zu diesem Zwecke sowohl an Zelten als auch an einer Zahl von Capuzcn aus wasserdichte,» Stosse gearbeitet. Das erwähnte Blatt empfiehlt dein Kriegsministerium, mit dcr Absendung nach Cattaro nicht zu warten, bis große Vorrälhc angeschafft sind, sondern selbst kleine Partien von Zelten uud Capuzcn nach Maßgabe ihrer Fertigstellung auf den Kriegsschauplatz zu spcdiren, da es ja für den ersten Augenblick nicht absolut nothwendig ist, sämmtliche iu den Bocche befindlichen Truppen zu betheilen. Die hinabgesendeten Capuzen sowohl als Zelte könnten für die erste Zeit als Gemeingut der Operations-Truppen betrachtet und stets an jene ausgefolgt werden, welche eben eine Expedition machen oder fönst diese Gegenstände am dringendsten bedürfen. Locales. — (Feuerwehr.) Die vorläufigen Einzeichnn«-gen in dic Listen zur Bildung cincr wo möglich frei- , willigen Feuerwehr hatten das erfreuliche Ergebniß von NW Anmeldnna/n. Es war daher ans gcstcrn Vormittag um 11 Uhr eine Versammlung in den Gemeindcrathösaal einberufen, um die Constituiruug eines Feuerlöfchvcreines vorzuuchmeu. Der Bürgermeister begrüßte die fehr zahlreich Erschienenen im Namen der Stadt. Vr sprach seine hohe Befriedigung ans, daß ein so zahlreicher Kreis ehren-werther Männer erschienen sei, eine freiwillige Feuerwehr zu bilden. Das Princip der Humauität regiert unscr Jahrhundert, und überall bilden sich Vereine, die sich dieses Prinzip zur Aufgabe gestellt, aber unter ihnen allen nehmen die Feuerwehr-Vereine die erste Stelle ein, deren Mitglieder nnt persönlicher Aufopferung Leben und Habc ihrcr Mitbürger retten wollen. Er fpricht daher dcn Anwefcndcn für ihre edle Absicht den Dank aller Bürger dcr Stadt auö und wünscht Kräftigung und Gedeihen dcm Unternehmen. Es trete der Verein zwar auf Grund der vom Ge-meinderathc entworfenen und im wesentlichen aus dcm Aufruf ersichtlichen Statuten ins Leben, doch werde sich die ^entstandene freiwillige Feuerwehr ihre Statnten dann selbst entwerfen und darnach wirken; es mußte aber cbcn cin Anfang gemacht werden, um vorerst cine Anzahl zu vereinen; zwar wcrdc im entworfenen Statut freigestellt dic Wahl der Abtheilung, in welche man einzutreten wünsche, und dic Wahl dcr Vorstände, eine ganz freiwillige Feuerwehr biete jedoch mehr Garantie filr gedeihlichen Bestand. Der Vnrgermcister ersucht deshalb um die Abgabe der bindenden Erklärung in die Handc dcS prornsonschcn Ieuerwehrhauplmanncö, um sich alsdann zu constttulreu. Im freien Willen dcr Mitgl-cder sci cö gelegen, die vor- 1920 liegenden Statuten überhaupt als Basis anzunehmen oder abzulehnen und andere zu entwerfen. Ein Theil der Anwesenden schien jedoch von der Idee einer freiwilligen Feuerwehr nicht recht durchdrungen, denn alö nun auch der provisorische Feuerwchrhauptniann Herr Doberlet zur Angelobung aufforderte, um zu entscheiden, ob sich ein Verein auf Grundlage der städtischen Statuten oder eine freiwillige Feuerwehr bilden wolle, für welche diese nur provisorische Giltigkeit haben würden, begehrte incm vorerst die Verlesung. Einzelne Bestimmungen dieser Statuten, die jedoch zumeist eine nicht freiwillige Feuerwehr zur Voraussetzung haben, erregten während der Verlesung unzweideutige Zeichen der Mißbilligung und schließlich verließ ein großer Theil der Anwesenden den Saal, trotzdem wiederholt erklärt wurde, daß diese Statuten für eine freiwillige Feuerwehr nicht zu gelten hätten, sondern eine solche sich ihre Statuten völlig selbst gebe, von denen nur das verlangt werde, daß sie die nöthige Gewähr bieten, die Feuerwehr werde ihrer hohen Aufgabe auch gerecht werden. M schien jedoch, wie gesagt, bei einem Theil der Anwesenden für eine freiwillige Feuerwehr lein rechtes Verständniß nnd für die Unterwerfung unter die unerläßlichen Etrafbcstinnnungen einer anderen Feuerwehr auch keine Nciguug, so daß l,ei Verlesung der Liste sich von den 130 Eingezeichneten nur noch 42 Nuwcsende zur Bildung einer freiwilligen Feuerwehr verpflichteten, immerhin für den Anfang noch eine hinreichende Anzahl, wenn auch im Verhältniß zu der ersten Anmelduug ein überraschendes Resultat. (Wie wir übrigens hören, sind durch die gestrigen Jagden Mehrere verhindert gewesen, der Versammlung beizuwohnen und dürfien nachträglich ihren Beitritt ertlären.) — Der somit constituirte Verein wählte so> fort über Vorschlag des Bürgermeisters zur Ausarbeitung eigener Satzungen ein Counts von 7 Mitgliedern. Die Wahl ergab die Herren: Eamassa, Dobcrlct, Ieunikar, Fink, Ehrfeld, Schäfer nnd Witt. Somit war der Zweck der Versammlung erfüllt. Das Comity Halt bereits morgen seine erste Sitzung und hat sich zur Aufgabe gestellt, möglichst bald einer Generalversammlung den Statutenentwurf vorzulegen. — Konstitutioneller Verein.) Heute Abends 7 Uhr Versammlung. Fortsetzung des Vortrages von Dr. Kaltencggcr über die letzte Landtagssession. — sConcurrenz auf Leben und — Tod.) Nachdem wir uns seit einiger Zeit einer nach dem Muster der Wiener eingerichteten Nnti'0M86 do pompoL luuödw — wenn wir so sagen dürfen — „erfreuen", verlautet fo eben, daß während der anscheinenden Passivität der durch die neue Unternehmung bedrohten Interessen, der Plan einer Gegenu.llcrnehmung nach den Muster der Wiener „Pietät" gereift sei. Einfachere Auöstattuug, aber auch weniger Comfort für die Todten — dieselben sollen nicht gefahren, sondern gelragen werden — soll die neue Unternehmung auszeichnen. '— (Für 50 Verwundete aus Dalmatien) wurde soeben in dem hiesigen Militärspitale Platz gemacht. — (Strafhaus.) Der Stand der Sträflinge am hiesigen Castellbergc wnrde dem Vernehmen nach wegen der Ueberfüllung der k. k. Gerichte in Laibach nnd Nndolfö-werth von A50 auf 400 erhöht. Hiebei vcrdieut erwähnt zu werden, daß in dem hiesigen Strafhause iu dem vor Kurzem verflossenen ersten Jahre seines Bestehens kein einziger Todfall vorgekommen ist. Der Sanitätöstcmd ist überhaupt im Vergleiche zu anderen Strafanstalten ein besonders günstiger. — (Die cnglische Vibelgesellschaft), deren Verdienste um die Verbreitung des Gotteöwortes weltbekannt sind (in einer Monatsversammlung des historische» Vereins hielt der seitdem verstorbene Professor Mctcllo einen Vortrag hierüber) hat soeben das Evangelium des heil. Marcus in slovenischer Sprache in Wien sehr correct und nett gedruckt erscheinen lassen. — (Oberrcalschulbau.) Das aus den Spar-cassedirectoren znr Nusmittlung eines Platzes für die er- bauende Oberrealschule gewählte Comit<'> hat, wie wir höreu, in erster Linie den am Eingänge der Lattermannsallee hinter dem Militärverpflegsgebäude liegenden Garten und in zweiter und dritter Linie zwei Häuser der Wicncrstraße inö Auge gefaßt. In Betreff des ersten Platzes foll bereits eine Verhandlung eingeleitet worden sein. Man iuteressirt sich von manchen Seiten sehr lebhaft für diefes Bauproject nnd es werden Stimmen laut, welche für eine Berücksichtigung der Polana- oder St. Petersvorstadt, wegen der Nähe der Bibliothek, größeren Billigkeit der Wohnungen und leichteren Ueberwachung des Gebäudes durch die Spar-casse selbst, sprechen. Für den Militärverpflegsgartcu werden auch Rücksichten der Stadtvcrschönerung, Nähe des Bahnhofes der künftigen Untcrlrainer-Bahn u. s. w., da« gegen eben die gefährliche Nähe des Bahndurchschnitts für die Schuljugend, der Mangel an billigen Wohnungen und die Entlegenheit angeführt. Ohne eine Polemik hierüber eröffnen zu wollen, eriunert sich Schreiber dieses an eine Idee, welche von dem vor Kurzen verstorbenen k. k. Professor Fröhlich ausgesprochen wurde. Derselbe glaubte, daß das ncne Gebäude durch Abtretung cincs Theiles des landschaftlichen Bnrggartcus um so leichter placirt wcrdcu könnte, als ja auch das Land an der Realschule Interesse habe und mitconcnrrirc. Der Platz hätte sicherlich Manches sür sich. — (Eisenba h nreminisce n z.) In einer in der „W. Z." enthaltene» Biographie des am 27. Inli d. I. in Görz verstorbene» königl. großbritt. Obersten Carl Ritter v. Eatinelli findet sich folgende, für uus gerade im gegenwärtigen Angenblicke nicht uninteressante Stelle: Als in Trieft die Idee Wurzel zu fassen anfing, daß die Eisenbahn von Wien nach Italien über den Karst geführt werden solle, studirte er diese Augclegcuhcit eingehend, bereiste und untersuchte barometrisch die Alpenpässc von Scifnitz bis Adelsberg — und schlug die Linie über Laak, Kirchhcim, Idria ins Isonzo-Idcrza-Thal vor. Es half aber nichts. Das damalige Finanzministerium (Freiherr v. Brück) wollte die Karster Linie haben und so ward sie ausgeführt. Oberst v. Eatinclli hat vier diesbezügliche Broschüren geschrieben. —(Vin trauriger Fall) ereignete sich, wie uns aus Oberkrain vom 9. November geschrieben wlrd. in der Nacht von Montag den 8. d. M. auf Dienstag, In Zaloße, einer Ortschaft in der Pfarre und Gemeinde Dobrava, feierte ein Landmann vul^'0 Hamar seine Hoch» zeit. Wie üblich, erschienen dcs Abends die sogenannten AüpioövlU^'i, (in Untertrain V0^1:l,i^'i genannt), Burscheu, die nicht zur Hochzeit geladen sind, aber doch vom Bräutigam bewirthet werden, und den Tanzboden füll en. Eiuige von ihnen, die fchon lange den Wunsch hegten, mit der k. k. Gendarmerie anzubinden, nnd in der Gegend wegen verübter Roheiten berüchtigt sind, singen mit dein erschienenen Geudarmericposten (2 Mann) von Nadmannsdorf Händel an und wurden als Ruhestörer arretirt, in die Stube gebracht und bewacht. Die übrigen, von dem Vorfall in Kenntniß gebracht, rotteten sich zusammen, wollten ihre Genossen befreien und den Gendarmerieposten vertreiben. Bei ihrer Annäherung wurde das Thor versperrt, da sie sich aber anschickten, dasselbe zu sprengen und gewaltsam einzudringen, öffneten die Gendarmen das Thor und gaben Feuer. Zwei Burschen, vulg'O Zimpermann und Debelak aus Dobrava, wurden getroffen; Zimpcrmann, der einen Schuß in den Fuß erhielt, fchlich hinter einen Zaun und wurde, da man ihn nicht vermißte, erst den nächsten Morgen in Folge von Verblutung todt gefunden. Debclak, in die Brust getroffen, wurde in ein Nachbarhaus gebracht, allwo er bald verschied. Durch diefen Vorfall waren jedoch die Bursche noch nicht abgeschreckt, und erst als die angcsuchtc Gendarmerie-Verstärkung erschien, wurde die Ruhe wieder hergestellt und die Rotte zerstreute sich. Nencstt Post. Am verflossenen Samstag wnrde der L cm berge r Landlaa. geschlossen. Dcr Landmarschall betonte die Hoffnung anf Eifllllmia. der Resolution und die Ein-fiihilmg der polnischen Sprache und der Administtalion. StalttMcreilciter Possmgcr tündigle Einführung der polnischen Sprache mich bci den Finanzbcliöl'dcn bis Mil Halljahr an. — In Pest wurdc am nämlichen Tage das Necrutengesetz dcbuttnt. Die Majamät spricht sich für die unveränderte Annahme des (ÄesetzeS aus. Die ^mäßigte Linte will die Worte „ungarische Truppen-körper" in „ungarische Aimce" umgewandelt wissen, wi^ dligcni« sie gc^c» das Gesetz stimme,> würde. Die Nu-ßer>> Llütc will die Recrulen verweigern. Heule cifolgt die Abstimmung. Aus Caltaro wit'd gemeldet, daß foitwährend llcinc Patrouillcngcfechte stattfinden, und daß die (latho» tischen) Bcwohticr von Pastrovich die Viite gestillt haln'n, mit den tais. Truppen a.cgcn dic Insnrgcntrn zu lämpfcil. (In cincm del' letzten Gefechte wnidc cm Pastrovichianer von den Rebellen gelobtet). Aus S. Ross ore wird gemeldet, daß der König bereits da« Bett verlassen loimtc. AuS Anlaß der Geburt des Prinzen erwartet man eine Amnestie für politische Ucdcltrclun^en. Handel' und Golkswirthschastliches. vom 13, November. 5pcrc. Metalliqucö 59.60. — 5pcrc. MetalliqncS mit Mai» lind Nouember-Zinsen 59,00, — 5perc. National-Aulrhen 6^.25. - I860cr Staalöcmlehen 93,20. — Baulactien 715,. -- Lredii» Actien 232.—. — London 123.80. — Silber 122. -. - «, l, Ducatm 585. Laidack, 13. November Tluf dem heutigen Murlle sind er-schienen: 4 Wagen mit Getreide, 1 Wagen mit Stroh, (52 Clr,), 25 Wageu und 4 Schiffe, (^2 Klft.) mit Holz. Durch! chnil!«-Prei je. fl., lr. sl^lr. fi. ll. st. ti. Hchm Pr, Mchcu 4 70 5 6? Butter pr. Mut, - 42 —^— Koru „ 2 80 3 !6 Eier pr, Stück —2;------- Gerste .. 2 40 2 97 Milch pr. Mast —10 > — Hnser „ 180 2- Rindfleisch pr, Pfd, -22 — — Halbsrnch! „ — — 3 57 Kalbfleisch „ —26------- Hcideü „ 2 80 3 8 Schweinefleisch „ ,24—'— Hirse „ 2 90 2 8« Schöpsenfleisch „ —14 — - Knlurich „ ------ 3 10 Hähndel pr. Stück — 25 -^ _ Erdäpfel „ 180------ Tauben „ -14-------- Linsen „ 4 80— — Heu pr. Zentner i ^ „. _. Erbsen „ 5 '------- Stroh „ — 70 — Fisolen „ 4 50— Holz, hart,, prKlft. -— 7 60 Nindüschmal, Psd, —48 — — - weiches, 22" — - 560 Schweineschmalz „ — 42 — — Wein, rother, pr, Speck, frisch, ,. —30 — — Eimer . - 9 — — geräuchert „ —42------- — weißer ,. ------10 - Theater. Heute: Ziim letzten Male: Die Nachtwandlerin, Oper in 3 Acten. Lottoziehunss vom 13. November. Trieft: 28 38 75> 2!1 Z5. 0 u. Mg. 332.U4 — 7.N luiüdstill heiter 13, 2 „ N. 331.74 — 2.5 windmll gauz bcw. 0.0« !0„ Ab. 330 44 — 3.« ^ windstill ganz bew. ,____ »i U. Mg"!"328'<^ ^. 0.« ! 'windKll gäiiz"benl 14. 2 ,. N. l 327.NH ^ ^. 6,o WSW. z, st. f, g. bcwüllt 0...,» M .. 3lb. l 32? , bew. ! Den 13. Nacht« heiter, schüner Morgen. Vonnitlags zuneh' meudc BewUllliiili, Nachiuittag« ganz bewölll, Abend« gelichl^' Mondhof. Den 14. trüber Tag, sehr windig, der Schnee in d"' Ebcue größtentheils abgeschiuolzen. Das vorgestrige Tagcsni>>^ dcr Wärme — 4'4", um 7-7" uutcr, daö gestrige > 3 2", um"'^ ilber dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Igna; v. Kleinmavr. Anlrs^nln^ts^i Wien, 13. November. Die Vorborsc ,var gcschä'Mot«, die Mittagtibürsc i„ ihrer ersten Hälfte ebenfalls matt. Das einzige, matt anf die Sitnalion schließen ließ, >"° ^MllNMNl-M^. da« huhe Leihsjllo, welcheö filr Creditactieii geni bewilligt wurde. In dcr zweiten Hälfte der Wrscznt trat plötzlich und so ziemlich auf dcr ganzen Linie ein eiitsch"'^»^ Steigen ein. Ncule hob sia, „m uahrzn '/, pCt. . 18l»4cr Lose dcsglrichen. Per gleichen Slrümnng folgten einige Äantpapiere, nnter welchen vorzugsweise Anglo-, Franco-, Generlllliaül ui Natioucilbaiit zu neuüm sind Von jüngeren Bauten isl hier auch Cciilralbant zn ermähnen, deren Action um reichlich 6 fl. stiegen, Vahupapicre zeiglen auch hcntc ihre Beliebtheit und fa"° Käufer zu abermals fast durchweg«, höheren Con»sen. Unter den Aidüstrieaclien stehen steierische Eisenindustrie mit einer Hoursslcigerunn. von mehr al« 6 fl. in erster Ncihc. Still blieb eS in Pli ^ ritätcn, Devisen zogen uiibcdeutciid an. H,. AUgemeine TtaatSschuld. Fltr 100 fi. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pEt.: in Noten verzinst. Mai-November 5l»,70 59,80 .. „ „ Februar-August 59,60 5l<.<0 ,. Silber „ Jänner-Juli . 68.40 6^.50 « „ April-October . 69.25 6!) 35 Steueranlcheu rückzahlbar (?) > 97-" W.— i-'ofe v,I, l«3i) ..... 242.50243.50 ,. ,. 1854 (4 "/..) ,n 250 fl. 88.75 8l),5l, „ ., 1860 zn 500 fl. . . l»3.20 i)3 40 „ „ 1860 zu 100 fl. . . 99.5« 100.— „ 1864 zu 100 fl. . , 117 50 117.75 Staatö-Domäucn-Psaudbriese ,u 120 ft. ö W. iu Silber . . 116.50 117, ^ ». Grundentlastuna^-Vbligationcn. Fllr 100 si. Geld Waare Bühmeu .... z"s'pEt ^.^ 93,- Galizieu......^" ^ 72.75 Nieber-Ocsterreich. . „-^« ^4,u0 95.- Ober-Oesterreich . - „ " " -"'' ^-^ Siebenbürgen ... . 5 „ 74,75 7:..50 Glcicrmnlr ... /, 5 „ "1.^0 v^.— Ungarn .... «b„ ?".75 80.25. V. Actie» von Banfinstituten. j Geld Waare Anglo-österr. Van! abgcst. . . 226,- 227.-. Auglo-uugar. Aaul .... 81.50 82.50 Bodeu-Crcditlliistalt .... 260,— 265.. . Ereditanstalt f. Handel u. Gew. . 232.- 232,25 Kreditanstalt, allgrm. uugar. . . «0— 81— Eöcompte-Gcsells'chaft, u, ü. . . 795. - 800.— Frauco-ijstcrr. Banl .... 92 50 93.- Ocncralbaul.......41.— 42,- Nalionalbaul.......7^5—716- Niederländische Bank .... 80.— 81.— Verciusbant.......92 50 93.50 Perlehröbank ....... 107,50 108.50 Wiener Baut......60.— 62.- «. Actien von TvanSportunternel,, mungen. Geld Waare Alföld-Fiumancr Bahn , , . 162.50 1^i3.— Böhm. Westbahn.....214.— 215,— Ellrl-i,'udwig-Bahli.....235.25 235.75 Donau-Dampfschifff. Gescllsch. . 538.- 540,— Elisllbcth-Wcstbahu.....184.— 186.— sscvbmauds-Nmdbahu . . . 2075,-2080,— Müftlrcheu-Varcser-Äahn . . 172,50 173.— Franz-Iosephs-Bahu .... 174.50 175. ! i!embcrg-Ezcrn.«Iafsyer-Bllhn . 192.50 193.50 l Geld Waare j Lloyd. österr........320,- 323 — Omnibus lerste Emission). . . 119.— 120,— RudolfS-Bahn......160,50 161.— Siebcnbürger Bahn .... 161.50 162.— Staalöbahi!.......378.— 380.— Südbahn.......247.50 248. - Südnordd Verbind. Bahn , . 159,— 160.— Theiß-Bahu.......240.50 241.50 Tramway........123.- 124- «?. Pfandbriefe (für 100 fl.) Allg. üst, Bodt!l-Eredit-?lnsta>> Geld Waare verlosbar zu 5 pCl. i,i Silber 107.50 108 — ! dto.iu33I.rückz.zu5M.iuü.W. 89.50 90,- Natlonalb. auf ö. W. verlasb. zu 5 pCt........ 93.50 90.— Ocst.Hypb. zu 5'/, pCt. rückz. 1878 —.— —.- Uug. Bod.-Crcd.-Anst. zu5'/.pEt. 90.75 91.25 D'. Prioritätsobliaationen. ^ 103 ft. ü. W. Geld Waare C'lis.-Wcstb. in S. vcrz. (l. Emiss.) 90,— 90 50 Ferdinaudö.Nordb. in Silb, verz. 105.— 105,25 Franz Joseph« Bahn .... 92.— 92,50 G.Earl-Ludw.B.i.S.uerz.l.Em. 101.50 -.— Oestcrr. Nordwesibahn . . . . 8990 A^. Siübenb. Bahn in Silber uerz. . 87.50 «^ Staalsb. G. 3'/« ä 500Fr. ,.I. Em. 135.25 1^ ^ Südb.G.3'/, u500Frc. „ . . 116,55 N/. Südb.-Vous 6 "/„ (1870-74) „,« ^ »500Frc«......242.^2^. «. Privatlose ^ Paris, für 100 Francs . . . 49,^' l-sours oer Geldsorten ^ Gelt, ^ 5"^; ^ lt. Münz-Ducater. . 5 fl. 85 lr. ^- ^ ^ NapolcouSd'or . . 9 „ 89 « -' " ß