«•II«« Sckrtftlew»>: »Utttza»-gafle N». ». tun»« Nr. tl, l«imrr»im. »»», *«|U4 rmO tn ««im-i.fhtoll—if B*t im. a*a «ichl liUlqiMi. uaualtk ®>-tikiifn idAl WrtdUMtt. f 111 ■ 111 ■ ■ i < • ummt Mc emMltni |(|H Mmi »«, Mfiiff f«»-•r&t&in «hittrca «atjcgau W M*ci|iIu4« trat-■rtlit. W.SnlM« »acht» alM« |i n «t:i»och aat MfearWtai-amit* M.*oo Berwaltimg: ««tthauSgasie Wr. 9. tditbi Rt. n, hmntai Be^tftSdedi-gmige» »,ra Me v°a S ...IM {Ultl(ri| . ... K «■« nillliitl. . . . K 1S*M fit» «UII ntt $>tilu| i» (»u* I Knilll« . ... K riB f*rt»U«W» ...*»•-£*IbiMrt| ....»»— •iwUtjrt, .. .*«•- gär* lilliü at«*a M «' Bniüljrt SB BR(cBtnii*Ma«Mlkta. «tBjtlntti« *t»n»mnrt« «tiln MI pn UMklw Ar. 01 Gillii Mittwoch den 2. Dezember 1914 39 Jahrgang. 66 Aihrc. Heule Mittwoch den 2. Dezember, sind et 66 Jahre, seit Kaiser Franz Joses I. den Thron seiner Väter bestieg. 66 Jahr« — eine lange Zeit, die reich an umwälzenden Begebenheiten gewesen ist und die erhabene Person des Monarchen auf daS engste mit der Entwicklang bri heutigen Oesterreich-Ungarn» verknüpft hat Und all die langen Jahre »aren Jahre reicher Arbeit, aber auch ernster Herr-schersorgen, die von früher JünglingSzeit an tiS inS ehrwürdige Greisenalter unseren geliebten Kaiser be-zleitet haben. Auch viel peifönlicheS Leid ist an den ziitigen Herrscher herangetreten, welches er, erfüllt dos eisernem Pflichtgefühl, wie ein Held getragen hat. Heute, wo in Nord und Süd, in Ost und West die Kanonen donnern und in einem der furchtbar« stell Kriege, den die Welt je gesehen hat, viele Htin« derttausende Blut und Leben für Paterland und Kaiser hingeben, sollen nicht schöne Worte, sondern »pfervolle Taten es dem Kaiser künden, daß da« deutsche Volk in Oesterreich — dieser unverrückbarste Ftl«. auf dem die Monarchie aufgebaut ist — voll Verehrung und Vertrauen zu ihm ausblickt und herzenSeinig ist in dem heißen Wunsche, daß der Lieg sich bald und dauernd unserer gerechten Sache zuwenden und der greise Herrscher sich mit im« zum Heile der Monarchie noch recht lang« der Segnungen des Friedens freuen möge! Kaiser Franz Joses I. war e», der in weiser Voraussicht das TreubündniS mit Deu schland« Kaiser geschlossen hat. das uns trotz panflawistijcher Ber> hetzung so lang« den Frieden gesichert hat und sich »un auf den Schlachtfeldern so herrlich bewährt. Legen ein« Welt von F«ind«n stehen die beiden, von »entegierigen Feinden übersallenen Verbündeten Reiche, i» Kampfe, den sie nicht gesucht haben, sondern der pie strategische Lage der Türkei. Die Türkei, die nun auch aktiv «uf den euro-»lisch«» Siieg»plan getreten ist, bat sich in den letzten pxt Jahren militärisch bedeutend gerüstet. Da sie nun kalb inmmen heftiger Kämpfe stehen dürkle, glauben *ir e« unseren Lesern schuldig »u sein, ihnen ein Bild 41« die strategische Lage der Türkei vor Au?«n ju filmt Dte«b-züglich lassen wir dem militärischen Mit-nteitirn de« „Dr. A." da« Wort, der schreibt: Die politisch«» Grenzen deS türkischen Reich«» geigen eine sehr unregelmäßige Form; wenn wir Süd-«I,dien ausscheiden, so haben wir zwei lange Küsten-sionlea, im Norden bespült vom Schwarzen Meer, im Kesten vom A«g!tsch«n und Miltrlmrer, und drei Land fnntcn. Bon diesen liegt die nördliche auf europäischem Gebiet und grenzt hier seit dem Frieden von Bukarest 1913 in der ganzen Ausdehnung an bulgariiche» $«H«t, Mtzi also hier gewissermaßen gegen griechisch. Sin-trulttversuche. Bis zur Stunde schein» dies« Grenz« licht btdroht, doch dürft« st« einer Bewachung vi«U«icht ritl entbehren. Die Hauplfroni«n zu Land« likgen im Aordcsten gegen da» Gebiet des Kaukasus und im Süd lösten gegen Aegvpten, also gegen Rußland und England. >16 Grenze untergeordneter Art m«g noch da« Gebiet »in Persischen Gels (Mesopotamien) hinzutreien, gtgtn englische Unternehmungen vom gleichnamigen Golf h>r. Gleich wie da» Deutsch« Reich steht also di« Türkei mt einem Kr:«g« nach zw«i Front«» — daarben ihnen — seit langem vorbereitet — von den frevlen Feinde« aufgezwungen worden ist. Und mitte» in harter KriegSnot blicken wir voll Siegeszuversicht zu dem Träger der Krone empor, der durch ein Menschenalter hindurch in der ganzen gesitteten Welt als ein wahrer Friedensfürst gefeiert wurde und der schließlich doch zum Schwerte greisen mußte, um Be-stand und Ansehen des Reiches gegen die Beschützer gedungener Meuchelmörder z« verteidigen. .Es kann der Beste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt." Dieses Schillcrwort hat der Weltkrieg bestätigt, der gegenwärtig Europa in seinen Grundfesten erbeben macht. Der Sieg muß und wird sich unserer gerechten Sache zuwen-den! In dieser festen, unerschütterlichen Ueberzeu-gung werden wir mannhaft und treu durchholten, wa» da« Schicksal uns auch auferlegt, und in den Siegeijubel wiid dann von Alpental zu Alpental ans treuer deutscher Brust der Ruf erklingen: „Gott erhalte unsern Kaiser I Gott beschütze unser Land!" Was brlioiinnni Die Hinlrrbiirlirnrn i»rr Gr-fallrnrn? Das ist heute eine die weitesten Kreise interes-sierende Frage. Seit 1887 haben wir in Oester-reich ein Gesetz, das Pensionen sür die Witwen und die Kinder der im Kriege Gesallenen festsetzt. DaS Gesetz gewährt de» Anspruch, wenn der Soldat im Kriege oder infolge eine« Kriege» gestor' ben ist. Es ist gleichgiltig, ob er unmittelbar vor dem Feinde gefallen oder ob er infolge einer Ber-wundung gestorben ist, die ihm im Kriege beige-bracht worden ist. oder ob die Beschädigung auf andere Weise entstanden ist, wenn sie nur in Au»- würden ausgedehnt« Küstenstreckcn zu decken fein, wie überhaupt der Seekrieg eine bedeutsam« Roll« spielen dürft«. Da« Kritg«>htal«r de« Schwarzen Meete« «r< öffnet einen weilen Aueblick auf TranSportmöglichk«iten, zumal wenn es gelingen sollte, die russisch« Schwarz« M««r Flott« auszuschalten. Dies« ist das erbärmlichst« Werkzeug deS RiesevreicheS und ruft Erinnerungen wach an ihr empör«ndeS Verhalten bei der Odessaer R« volution. Der Pariser Fried« von 1856 verbot den Russen, Kriegsschiff« auf dem Schwarzen Meere zu halten; 1870.sagte sich P«l«r»burg von ditsem Bertrage lo«, und seild«m steht die Türkei wieder unter dem Druck der Dardanellenftage. Bon Westen her ist mli den Flotten EuglandS, Frankreich« und vitilricht auch Gri«chtvland» zu rechnen — aber die Dardanellen sind gut gesperrt, und die kleinastatilche und syrisch« Küste ist gut bewacht. DaS gut entwickelte Eisenbahnsyfttm gestattet eilige Trupp«nvcrschiebunge», di« die räumliche Ausdehnung der weiten Strecken kürzen. So blieben für Unternehmungen zu Lande jene zwei schmalen Grenzlchtiden gegen die vorn«hmlichst«n Feinde, die seit Jahrzrhntin die Aufttilung des O«-manischen Reiche« anstieben; gegen Rußland und Eng-land. ES ist da« syrische Kri« Sthral«r, da« von einem englischen Einmarsch b«droht erscheinen dürfte; Truppen» Ansammlungen au« ägyptischen Garnisonen, unlirslüzt durch Jndier, sollen b«r«ilS statlg«sund«n haben. Aber auch hiergtgkn wird sich dir Türkei zu stch«rn wissen. Sehr zu statten kommt ihr hierbei ein ausgedehnte« Übung de» Militärdienste» und ohne eigene» Ber-schulden des Soldaten erfolgte, oder ob der Tod die Folge einer an einem Dienstort oder im Spital er» wordenen ansteckenden Krankheit ooer ob der Tod die Folge von KriegSstrapazen war. Die Witwenpenfionen. Die Pension ist verschieden hoch in den ersten sechs Monaten nach dem Tode und in der folgen-den Zeit. In den ersten sechs Monaten ist sie so hoch, wie der UnterhaltSbeitrag, den die Frau wäh-rend de» kriegSdimste» ihre» Mannes erhalten hat; mit anderen Worten: sechs Monate lang wird der Witwe der UnterhaltSbeitrag weitergezahlt, wenn die Frau einen solchen bekommen hat. Hat sie aber keinen bekommen, weil sie selbst einen Verdienst hatte, so kann sie, wenn sie den Verdienst auch erst nach dem Tode ihre» Manne» verliert, selbst dann »och um den UnterhaltSbeitrag ansuchen und sie mutz ihn bis sechs Monate nach dem Tode des Manne» bekommen. Den Witwen, die keinen UnterhaltSbeitrag be» anspruchen können, wird sosort nach deut Tode de» Manne» die Wilwenpension bezahlt; diejenigen, die den UnterhaltSbeitrag sech» Monate nach dem Tode de» ManneS bekommen müssen, erhalten dann die Witwenpension. Die Pension ist aber sehr niedrig. Sie betrügt sür die Wiiwe eines Monatlich Kronen Ehargenlojen........9*— Gefreiten.........12 — Korporals.........15 — ZugSsührerS.........18*— Feldwebel» mit Löhnung bis zu 70 h 22 50 Feldwebels mit höherem Lohn. . . 30'— Kadetten oder OberbootSmanne» . . 3750 Es gilt nur die wirkliche Tharge. Ist jemand bloß Tittilarkorporal, aber sonst nur Infanterist oder Ersatzreservist gewesen, so bekommt seine Witwe nur die niedrigste Pension. So lange die Witwe gänzlich erwerbsunfähig und zugleich mittellos ist, erhält sie zur Pension einen Zuschuß von 8 K monatlich. Eisenbahnnetz, da» gegen Mittel-Syrien zusammenläuft; von Norden di« Linien Adama Damaskus, gegen die Halbinsel Sinai hin — von Süden di« H«dscha«bahn, welche von Medina über D«raa nach DamaSku« ^Zentral« purst) den Berkehr mit den Ufern de« Roten M««r«« «rSffntt. Gegen die russische Grenze hi« liegt da» armeni-sch« Kampsfeld; hier, in jenem unwirtlich«» und w«g-losen Gebieten war dir Türkei von j«h«r gut gerüstet, «in«r fortgesetzt«!! Bedrohung, auch in tiefsten Fritdcn«-zeitrn ausgesetzt In Armenien war e«, wo der ruf« flsch« Friedensstörer unentwegt seine Hebel ansetzte und unter der MaSke eines Shristenbefreier« «in unerliche» Spiel trieb, mit dem Ziel, da» griechisch« Kreuz auf d«r Hagia Sofia aufzupflanzen. Erzetum und Trap«zunt sind zwei feste Plätze, die in de« letzten Jahren ohne Zweifel verbessert word«n sein dürft«». Ersttre» d«ckt dte HeereSstraß« gegen da« russisch« Kar« und Tifli«, lelteieS, am Schwarzen Mrer gelegen, galt al« Stütz« gegen da« Orlgebitt um Batum. Der Kaukasus ist von seinen Kerntruppen entblößt, diese fechten weitab an der Weichst!; was sich an Truppen zwischen dem Schwarz«» und dem Kaspischen Me-r befind«», dürft« nicht achiung» gebietend setn. Wir müssen den Kampf um da« Fortbe« stehen de« O«manifchen Reich«« nicht in vkrt«idigrnd«m Sinn« gefühlt leben, denn di« einmütig« Volkserhebung des Islam«, zumindest in di«f«m W«tt«rwinkrl, drängt zum Angriff, der im Krieg« noch st«!» die btstr Abw«hr bildet. Mannigfach« günstig« Aussichten sollten sich die» <«>., sofern namentlich die europäisch«» Stnitkräft« de« Seile 3 jUu»m?c Wacht Nummer 91 ET ist vollständig gleichgiltig, ob die Witwe «in Einkommen hat »der »ich«. Sie muß die Pen-fion auch bekommen, wenn sie reich ist. Hat die Frau keinen UnterhaltSbeitrag bekommen, so be-ginnt die Pension am erst?« Tage d?S Monat«, in dem der Mann gestorben ist oder in dem er von der Militärbehörde al» tot betrachtet wurde. Die Witwe hat jedoch keinen Anspruch auf Pension, wenn sie in der legten Zeit vor der Ein« rückung deS ManneS nicht mit ihm in Gemeinschaft gelebt hat (auch wenn sie nicht gerichtlich geschieden war). Wenn sie aber nachweist, daß sie am Auf-hören der ehelichen Gemeinschaft keine Schuld träzt, bekommt sie die Pension. Ferner bekommt die Witwe keine Pension, wenn gegen den Mann vor oder nach seinem Tode derartige Anschuldigungen er-wiesen worden sind, daß er selbst, wenn er nicht gestorben wäre, trotz Invalidität keiye Pension be-käme, da» heißt, wenn der Mann erwiesenermaßen ein schrvere« verbrechen begangen hat. Wenn die Witwe neuerlich heiratet, hört natür-lich die Pension aus; die Frau bekommt jedoch als Abfertigung den PensionSbeirag für zwölf Monate. Die Pension der Waise». Für die Waisenpension gilt ebenfalls, daß den Lindern in den ersten sechs Monaten »ach dem Tode deS Vaters der UnterhaltSbeitrag weilerge-zahlt wird, falls sie ihn während deS Kriegsdienstes des BaterS bekommen haben oder wenn sich die Verhältnisse der Kinder so verändern (etwa weil sie nicht mehr von der Mutter erhallen werden können), daß auch nach dem Tod« des Vaters um Unter» haltSbeitrag für sie angesucht werden kann. Bekommen aber die Kinder keinen UnterhaltSbeitrag, bann bekommen sie die Waisenpension (Erziehung»-beitrag) vom ersten Tage deS MonatS an, der dem Tode deS Vaters folgt. Während aber der UnterhaltSbeitrag auch den unehelichen Kindern gewährt wird, bekommen Er-ziehungsbeitrag nur eheliche over legitimierte K>n-der. Für die uneheliche» Kinder ist also nur durch di« ersten sechSMonate nach dem Tode des BaterS gesorgt. D«r Erziehungsbeitrag beträgt bloß 4 K monat-lich für jede« Kind, so lange die Mutter Anspruch aus Pension hat. Ist die Mutter gestorben oder be-kommt sie aus «inrm anderen Gruode (Berheira-tnng) keine Pension, so ist der ErziehungSbeitrag 6 K monatlich. Die Charge des verstorbenen BaterS ist für die Höhe des ErziehungSbeitrage« gleichgil-tig. Der ErziehnngSbeitrag wird für Knaben ge-zahlt, bis sie sechzehn, für Mädchen aber nur, bis sie vierzehn Jahre alt sind. Für Kinder, die Lehr-anstalten besuchen, kann aber der Erziehungsbeitrag bis zur Beendigung des Schulbesuches gezahlt wer-den, und auch bis zum vieruiidzwanzizste» Lebens-jähr Wird dem Vater auch nach dem Tode ein schweres Verbrechen bewiesen, hört auch die Waisen-Pension auf. Die Höchstsummen. Das Gesetz setzt s.st, daß die Pension für die Witwe und die Kinder zusammen nicht mehr als 45 K monatlich betragen darf. Würde sie infolge größerer Kinderzahl mehr betragen, so bekvmmt (war die Witwe die ganze Witwenpensio». die Pen-ionen der Kinder werbe» aber gekürzt. Wenn also die Witwe eines Feldwebels, die 30 K Pension bekommt, sechs Kinder hätte, bekommt jedes Kind nicht 4 K, sondern nur 2-50 K monatlich. In dem Augenblick, da um ein Kind weniger anspruchs-berechtigt ist, bekommen aber die anderen Kinder mehr. Ebenso setzt bas Gesetz fest, daß Waise», deren Mutter keine Pension bekommt, zusammen nur 30 K monatlich erhalten Wen« also sechs Kinder eines Soldaten dageblieben sind, bekommt nicht jedes Kind 6 K, sondern nur 5 K. Sobald aber für ein Kind keine Pension mehr bezahlt wird, bekommen die anderen mehr. Der Erziehungsbeitrag wird der Mutter oder der Stiefmutter der Kinder auigefolgt; sind aber die Kinder nicht bei der Mutter oder Stiefmutter, bekommt der Vormund das Geld. Was bekommen die übrigen Angehörigen? Während das Gesetz über den UnterhaltSbeitrag außer der Frau und de» Lindern auch noch den Eltern, den Geschwistern, den Schwiegereltern, der uneheliche» Mutter und den unrhelichen Kindern deS Soldaten UnterhaltSbeitrag gewährt, bekommen die Angehörigen nach dem Tode deS Soldaten keine Peusisn. Wenn sie UnterhaltSbeitrag bezogen haben, wird e» ihnen noch sechs Monate »ach dem Tode ausbezahlt, dann erlischt aber jeder Anspruch Während daS Gesetz über den UnterhaltSbeitrag auch vorsieht, daß der Soldat vermißt wird, fehlt daS Wort „vermißt" in den PenfionSgesetze». Die Militärbehörden wollen aber, wie au» einem Erlaß hervorgeht, die Vermißt«» den Toten gleichstellen: also sechs Monate nach der Feststellung de« Vermißt» seinS U»t«rhaltSb«itrag, dann Pension Taucht aber der Soldat wieder aus, nachdem schon Pensionen be-zahlt wurden (zum Beispiel aus der Gefangenschaft, au» der er nicht nach Hause schreiben konnte), so muß natürlich, da de, UnterhaltSbeitrag höher ist al» die Pension, daS zu wenig Gezahlte nachgezahlt »erden. Wo meldet man den Anspruch an ? Diejenigen Angehörigen, die UnterhaltSbeitrag bekommen, brauchen der Behörde den Tod oder daS Bermißtsein des Soldaten nicht anzeige«. Die Behörde sieht da selbst nach, ob die Zeit gekommen ist, an Stelle des größere» UnterhaltsdeitrageS die geringere Pension zu bezahlen. Bekommen aber di, Angehörigen keinen UnterhaltSbeitrag, dann sollen sie den Anspruch auf Pension bei der Gemeinde erheben, und wenn da» nichts nützt, bei der Bezirkthauptmannichaft. Die Witwen und die Waisen der Offiziere. Die Pensionen der Witwen und Waisen der im Kriege gefallene» oder gestorbenen Offiziere (auch der Reserveoffiziere) sind unverhältnismäßig höher. Die Witwe eine» Leutnants bekommt monatlich 93 Kronen 75 Heller, die Witwe ein?» Oberleutnants 112 Kronen 50 Heller, das Kind eine» Leutnants monatlich 18 Kronen 75 Heller, eines Oberleutnants 22 Kronen 50 Heller, doppelt Verwaiste bekomme» die Hälfte, die d«r Mutter gebührt hat, also 46 Klonen 87 Heller, respektive 56 Kronen 25 Heller Die Witwenpension steigt mit der Rangsklasse der Offiziere bis zu 675 Klonen monatlich, ebenso die Waisen-Pension. Dies« wird den OsfizierSkiodern gezahlt, bis sie 24 Jahre alt sind; nur ein« frühere B«r-sorgung hebt das Recht aus den Srziehungsbeitrag auf. Di« Ossizierswitw« bekommt, wenn sie wiider heiratet, keine Abserngung, doch bekommt sie, wen» ihr zweiter Mann stirbt, die Pension wieder. In Deutschland bekommt die Frau des chargenlosen Soldaten 4«) Kronen monatlich (bei uns 9 Kronen), die des Unter« osfiziert 50 und 60 Kronen (b«i un« 12 bis 30 Kronen); die Osfizierswiiwe (bis zum Hauptmanns-rang) bekommt 120 Krone« (bei uns 93 bis 125 Kronen), hingegea die Generalswitwe 200 Krone» (bei un» bis zu 675 Krön««), Aehnlich ist «s mit d«n Waisknpensivnrn. Das Kind «inrs charzenlos«» oder eine» Unteroffiziers bekommt monatlich 16 Kronen 80 Heller und, wenn die Mutter gestorben ist. 24 Kronen, das Kind eines Offizier» 20 oder 30 Kronen. Die Kinder bekomme» die Pension, bis si« achzeh» Jahr« alt sind. Auch die Eltern, di« voa dem Soldaten zum überwiegende» Teil erhalte» wurden, können Pension bekomme», und zwar 25 Kronen monatlich, und wenn der Gefallen« «in Offizier war. 45 Kronen monatlich. Aus deai Gesagten geht hervor, daß es di« erste Pflicht der Regierung bei Wi«d«rzusammkntrut de» R«ich»rates ist, dem Abgeordnetenhaus« die Vorlage eines Gesetzes z« unterbreiten, da« für di« Witwen und Waisen der Kriegsopfer ausreichend sorgt. In seiner letzten Vollversammlung hat sich der Dkutsche Nationalverband mit dieser wichtige» Frage bereit» eingehend beschäftigt. Die zufrieden» stellende Regelung dieser Frage muß aber sämtlich« Parteien geeint finden, denn sie ist eine Frage des gesamten Volkes. Die a; »reichende Versorgung der Kriegswitwen und -Waise» stellt eine Ehrenpflicht des Staate» dar. der sich weder die Regierung noch da» Abgeordnetenhaus, aber auch nicht das Herren-hauS wird irgendwie verschließen können. Der Weltkrieg. In Serbien ist wi«d«r ein wichtiger Abschnitt deS Kriege» iu Eiide geführt. In der Schlacht bei Lajarevac wurde die vereinigte serbische Heeresmacht entscheidend ge> schlagen. Seit mehrere« Tagen wurde an alle» Fronten heftig gekämpft und am 27. November wichtige veeschanzte Stellungen erstürmt, vor olle» die herrschende Stellung am Siljak. Jnsgesc»! wurden rund 900 Gesängen« gkmacht und drei Qe> schützt erbeutet. D«r vom serbische« Preßbüro oer« „Du spiichst in Bildern, lieber Freund! A wäre vernünftiger, wenn Du mir kurz sagen möch-t«st, wie Du zu Deiner Frau gekommen b,st." „Durch eine Ohrfeig«!" .Hm — das ist allerdings ebenso soadcibal als neuartig, gar nicht zu sprechen von der Schmerz-hastigkeit dieser Art der Werbung!" „Diese Ohrfeige war eine »ichtswürdige Kriegt« list, die mir Freiheit und Unabhängigkeit raubi«, die mich zum Eheskiaoen machte. . „Aber — Du wirst schon eine Frage gestatte»! Wie bist Du zu dieser Ohrfeige gekommen?" „Auf die einfachste Art: Ich erhielt sie von einer jungen Dame, die ich anbetete." „Da» muß zum mindeste» eine recht sonder» bare Dame gewesen sein." .Sonderbar — war sie nicht. Si« war vi«l< mehr sehr hübsch und vom Schicksal überreich ant allen jenen Vorzüge« de» Leibe» und der Seele all«-gestattet, die nn» Männer an schönen Frauen io sehr blende». Schon lange verehrt« ich sie und such« stets in ihre Nähe zu komme», mit ihr atlei» j» sein, um ihr meine Leidenschaft zu gestehen. Ab« sie.wußte eS stets so «inzurichtrn, daß etwa« da-zwischen kam, wenn ich ein entscheidendes Won sprechen wollte. So ging e» «uhrere Monat« hm-durch sort. Sie achtete nicht aus meine stumme Werbung, übersah absichtlich meine kleinen Ais« merksamkeiten und begegnete mir nur mit kalte» Worten, in denen nicht selten versteckter Spott oni leiser Hohn verborgen waren. All da» hindert« aim türkische!, Heere« in r«in abwartender Lag« belassen werden könnte« Wir versagen e« un«, heute über dl« vermutlich« Ges«cht«kralt der türkischen Armee Angaben zu machen. Eine« aber glauben wir betonen »u dürfe«, daß dies« mit dem Utzten Kriege sich an innerem Werte und auf dem Gebiete der Fub'ung denn doch recht wesentlich gehoben haben dürfte. Wenngleich die Armee noch ganz in der Neugestaltung begriffen ist. vermochte immerhin di« Entfernung der englischen M^rinelebrer die türkitche Flotte von Verräter« >>, säubern. Ek ist ja da« Schick-sal einer geschlagenen Armee, solange mißachtet zu werden, bi« es ihr gelang, neuen Ruhm an ihre Faunen zu heften; doch sollte man nicht übersehe«, daß der Auögang de« Balkankriege«, der Kampf um ls c, die Kirkkiliss« und fistle Vuiga« der Türkei schlugen. Seitdem ober setzte ,ege Ardeit ein auf allen Gebieten de« Heerwesen«, von Fach-männer« geleitet und durch türkisch». Baterlandsfreunde gefördert. Der türkische Soldat, besonder« der au« den anatolischen Provinzen, ist brauchbar, die Bewaffnnng dürste au» deutsche« Quellen geschöpft h^ben, und die Fuhrung liegt in guten Händen. Im Rufsenkri^ge 1873 schlug sich diese Armee tapier; Plewna und die Kämpfe am Schipkapah sind ihre Ruhmesiage; ohne rumänliche Hilf« wäre Rußland« Heer in die^onau juiückgeworfen. Also mutig ooiwäit« gegen die langjährigen Bedrücker von Ost und West! (Nachdruck verboten) Z>ie Ohrfeige. Humoreske von AloiS Ulreich. Neulich traf ich nach langer Zeit wieder ein-mal meinen F>«wd Tobias Bob, der ebenso unge» schickt und häßlich als verliebt war. AIS ich ihm die Hand schüttelte, bemerkte ich o» seinem Finger den breiten, goldenen Reif, an welchen die Fesseln der Ehe geschmiedet sind. „Donnerwetter?" rief ich erstaunt aus. „Du bist gar schon verheiratet!" „Wundert Dich das so sehr?" „Gewiß. Ich wußte zwar, daß Du stet« eine große Vorliebe sür junge, hübsche Damen hattest, daß Du ein ergebener Anbeter weiblicher Schönheit warst . . . Ich wußt« aber auch, daß Du sehr viel — Unglück in der Ehe haltest ... Na — übn» gen», man sieht da wieder: die Ehen werden im Himmel geschlossen „Im Himmel?" erwiderte zögernd Tobias. „Da bist Du schlecht informiert, lieber Frennd. Ich habe da» Gegenteil er sahreu." „Nun — .Der Weg zur Ehe ist ein KriegSpfad. Die Fiauen sind die schönen Gegner. Ihre Reize und Liebeskünste sind die Kriegslisten, deren sie sich be-dienen, um uns Männer zu Fall zu bekommen und uns zu besiegen, so daß wir gezwungen sind, am Standesamt de» ewige» Frieden sürS Leben zu schließen." •Jinmm« 91 Stile 3 lautbartf Sieg über eine österreichisch ungarische Kolonne bet Nozocica verwandelte sich in den Ein« »arsch unserer Kolonne in Uzice. Mit dem erbeuteten Train würd« der sechzehn- 6hrige Enkel de« Wojwoden Putnik gelangen. In »betracht seine« jugendlichen Alter« und seiner verwandtschaftlichen Beziehungen zum serbischen Heer-führer wurde Verfügung getroffen, den Gefangenen »it besonderer Rücksicht zu behandeln. Der Gegner leistete ia der jetzigen GefechtSfrout verzweifelten Widerstand und verfuchte durch heftige Gegenan-griffe, die bi» zum Bajonettkampse gediehen, unsere Borrückung aufzuhalten. Die am östlichen Kolubara-»ser stehenden eigenen Truppen hatten inzwischen stellenweise wieder Raum gewonnen Di« über Baljevo und südlich vorgerückten Lolonn »»hatten im allgemeinen die Höhen östlich des LjrgflufseS und die Linie Suvobor—Straßen« dreieck östlich > Uzice erreicht. Am 27. November »urden insgesamt zwei RcSimenttkommandanten, 19 Osfizier« und 1245 Mann gefangen genommen. Am 28. November wurde der hartnäckig ver-leidigte Suvobor, Sattelpunkt der Straße Baljevo— Eacak. nach hestigen Kämpfen erstürmt; da« Batail« lon 70 hatte sich hierbei besonder« ausgezeichnet. Auch die Regimenter 16 und Landwehr 23 haben sich in den letzten Tagen neuerding« hervorgetan. Hiebet wurden insgesamt 1254 Mann gefangen und 14 Maschinengewehre erbeutet. In Uzice wurden viel Waffen und Munition vorgefunden. Am ZV. November wurde der Gegner, der schließlich mit feinen gesamten Streit? ästen östlich der Kotubara und dc« Ljig durch mehrere Tage hartnäckigst Widerstand leistete und wiederholt ver-suchte, selbst zur Offensive überzugehen, aus der ganzen L.nie geschlagen und befindet sich im Rück-juge. Er hat neucrding« empfindliche Verluste er» litten; auf dem Gesichtsfelde von Konatic allein fanden unfere Truppen etwa 800 unbeerdigte Leichen, desgleichen bedeuten die zahlreichen Gefangenen und die materiellen Verluste eine namhafte Schwächung, denn feit Beginn der letzten Offensive wurden über 19.00t) Gefangene gemach», 47 Maschinengewehre, 46 Geschütze und zahlreiche« sonstige« Material erbeutet. Die Nied«rlage drr Serben bei Lazarevoe ; wirkt sehr auf den serbischen Widerstand. Es schneit, l Selbst die Spitzen der kleinen Berge sind von Wolken bedeckt. Di« Talwege sind unpassierbar, doch ! all die« läßt den Mut unserer tapferen Soldaten I nicht erlahmen. Ein großer Teil der Bevölkerung »on Westserbien flüchtet nach Neuserbien und so kommen unser« Soldaten zu glänzend'« Quartieren. \ Wir müsse» nur mehr die letzien gebirgigen Hinder» l »isse überwältigen, um jene Linie zu erreichen, aus der die serbische Arme« der entscheidenden Schlacht nicht mehr ausweichen kann. Die Kämpf« gegen die Russen. Bei Lowicz griffen die deutschen Truppen er« «eut an. Stark« Angriffe der Russen in der Ge> «ichl, daß ich sie nur desto heißer und glühender liebte, daß in mir der Wunsch immer ledhaster vurde. diese kalte Schönheit zu besitzen. Ich Tor hoffte, daß e« mir gelingen weide, sie am Feuer »einer Leidenschast zu erwärmen. . „Na — und die Ohrfeige —?" „ . . . Die kam erst später. Meine Geduld ließ mich endlich doch im Stiche, als ich di« Erjolg-lofigleit meiner bescheidenen Werbung sah. Ich er« tanerte mich an daS Wort jenes FrauenkennerS deS illteriumS, der da sagte, daß manche Frauen nur »erqische, brutale Männer lieben, die sich die Liede«-gnnft aus rücksichtslosem Wege erzwingen. Ich be-»ützle deshalb einen Herbstabend, an welchem ich wßlt, daß meine Angebetet« ausging, um mich ihr »ivermnlet zu nähern und um in letdenschastlichen Sorten meinen Liebesschmerz zu schildern und so tzre Antwort zu erzwingen. Aber sie lachte ansangS i nur über meine Worte, nannte mich «inen „läch«r-tidhen Menschen", einen „komischen Kauz", den . Ratten unter ihren Hosmachern, ja, sie scheute sich richt, über meinen angeblich roten Bart zu spotten. — Und ich bin doch blond . . . Allerdings etwas Ißark blond, aber immerhin — ich bin blond." „Gewiß, Du bist blond!" bestätigte ich, diese ßchwäche meines Freundes Tobia« Bob wohl ken-»end. Er woll!« immer blond sein, trotz seiner seuer-Wen Haare. „Du wirst begreifen," fuhr er fort zu erzählen, .daß mich die Wort« der jungen Dame sehr ver-lehen mußten, da dieselben ebenso boShast alS nn» «ahr waren. Ich ließ mich zu einer hestigen Ant-wo« hinreißen, auf die ich mich momentan nicht gend westlich Nowo Radomsk wurden abgeschlagen. Vorstöße der Russen in der Gegend von Lodz wur-den abgewiesen. An der ostpreußischen Grenze mißglückte »in Uedersall«v«rsuch stärkerer russischer Kräfte aus deut« sche Befestigungen östlich Varkehmen unter schweren Verlusten; der Rest der Angreifer, einige Oifiziere und 600 Mann, wurden gefangen zenommen. Süd-lich der Weichsel führten die deutschen Gegenangriffe zu nennenswerte» Erfolgen. In Nordpolen südlich d«r Weichsel steigert« sich di« Kriegsbeute in AuSnützung der Ersolge. Die Zahl d«r Gesungenen die zuerst 4500 betrug vermehrte sich um etwa 9500. die der genommenen Geschütze ans 36. Außerdem sielen 26 Maschinen-gewehrt und zahlreiche MunitionSwagen in die Hände der Deutschen. Ein Armeebesehl Hindenburg«. Ein Armeebefehl de« GeneralfcldmarschallS v. Hindenburg besagt: „In tagelangen schweren Kämpfen haben die mir untersttlllen Armeen die Offensive dcS an Zahl überlegenen Gegners ?um Stehen gebracht. Se. Majestät der Kaiser hat an mich sol-gende Drahtung gerichtet: „Ihrer «nergievollen und umsichtigen Führung u id der unerschütterlichen, be-harrlichen Tapferkeit Ihrer Truppen ist wiederum ein schöner Ersolg beichieden gewesen. In langem, schwerem, aber von Mut und treuer Pflichterfüllung vorwäriSgetragenem Ringen brachten Ihre Armeen die Pläne dcS an Zahl überlegenen Gegner« zum Scheit«». Für diesen Schutz der Ostgrenze des Reiches gebührt Ihnen der voll« Dank de« Vater-landeS. Mein höchste Anerkennung und meinen kaiser» lichen Dank, die Sie erneut mit meinen Grüßen Ihren Truppen au«sprechen wollen, will ich dadurch ausdrücken, daß ich Sie zum Gtneralseldmarschall befördere. Gott schenke Ihnen und Ihren sieggewchnten Truppen weitere Erfolg«. Wilhelm l. It." Ich bin stolz, diesen höchsten militärischen Dienst-grad an der Spitze solcher Truppen e»reicht zu haben. Eure KampseSsieudigkeit und Ausdauer haben in be-wundeiungSwürdiger Wtise dem Gegner große Ver-luste bkigebracht. Ucher 60.000 Gefangene, 150 Ge-schütze und gegen 200 Maschinengewehre sind wiederum it unsere Hände gefallen. Aber vernichtet ist der Feind noch nicht. Darum weiter vo'wärt« mit Gott sür König und Vaterland, bis der letz?« Russe besiegt am Boden liegt! Hurra t Kaiser Franz Jofef an Marschall von Hindenburg und Generalleutnant von Ludendorf. Kaiser Franz Josef hat an dem Geueralfeld-marschall von Hindenbnrg und an den GeneralstabS« chif Generalleutnant von Ludendorf anläßlich ihrer Beförderung folgendes Glückwunschtelegramm ge« richtet: „Lieber Generalfeldmarschall von Hindenburg I Innigst erfreu», Si« zu Ihrer Beförderung in d>« höchste militärische Würde, die Sie der huldvollen mehr besinnen kann und — schwuppS halte ich eine ziemlich kräftige Ohrfeige. Vor Entsetzen blieb ich stehen, griff besorgt nach meiner rechten Backe und fühlte, ob nicht ein Zahn locker geworden. Diese Blamage I Auf offener Straße eine Ohrfeige! Und es hat's auch jemand gesehen, denn ich hör!« hinter mir Lachen. Rasch bog ich in die nächste Gasse ein, gepeinigt von der Schmach dieser unerhörten Belei« digung und von dem Gedanken, daß am Ende dieser Jemand ein Bekannter sein könnte. Dann wäre e» vorbei mit mir. . ." „Ja. was hat denn diese Ohrfeige mit Deiner Verheiratung zu tun?" fragte ich. „Gedulve Dich — und Du wirst e« sofort ver-nehmen. Wie andere Frauen einen Mann durch ein kokettes Lächeln, einen verführerischen Blick an sich feffeln und mit Absicht in solche Situationen btin* gen. aus denen es nur einen Weg gibt, den Weg zum Traualtar ... so war auch diese Ohrseige nur ein listiges KriegSmiltel, um mich zu besiegen. Freilich dachte ich nicht sofort daran. Als der erste Schmerz vorüber war und meine entehrte Backe wieder ihr frühere« Aussehen gewonnen hatte, war ich sogar einen Augenblick auf diese Ohrseige stolz! Wenn man eS nämlich genau überlegt, gibt eS nichts Interessanteres, al« von einer hübschen Dame geschlagen zu werden. Wann schlägt eine Frau? Wenn sie sühlt, daß ihr Arsenal an Blicken und Worten der Zurückweisung erschöpft ist, wenn sie fühl«, daß ihr der Mann an scharfen un) treffen-den Worten überlegen ist und sie ihn nicht mehr übertrumpfen kann. Eine solche Ohrfeige ist eigent-lich nur ein Phyrrhussieg einer Frau, bei dem sie Anerkennung Ihrer ruhmvollen Führung de« unver» gleichlich tapferen Ostheere« feiten«. Ihre« erhabenen Kriegsherrn verdanken, wärmsten« beglückwünschen zu können, ist es mir ein Bedürfnis Ihnen zu be« künden, welch vielbegründet« Hochschätzung ich und meine Wehrmacht Ihnen zollen. Klar, sest und tre» wirkea Sie in schwersten Kämpfen in steter Ueb«rela« stimmnng mit meinem Heere. DiefeS wird stolz sein, sich je enger mit Ihnen verbunden zu wissen. Um Ihren glänzenden Feldherrnnamen meiner Wehr» macht zu» leuchtenden Sinnbild« kriegerischer Höchst-leistuugen zu «rhalten, ernennt ich Sie zum Oberst« inhaber meines JnsanteneregimenteS Nr. 69. Mög« e« der unerschütterlichen Waffenbrüderschaft meiner und der deutschen Wehrmacht deschieden sein, der gemeinsamen gerechten Sache in beharrlichem Kamps« den Sieg erringen. Franz Josef." „Lieber Generalleutnant von Ludendorff! Zu der Beförderung, durch welche die höchste Anerkennung Ihrer glänzenden Leistungen seitens Seiner Majestät, meines treuen Freundes und Verbündeten zu weithin sichtbarem Ausdrucke kommt, beglückwünsche ich sie auf das Herzlichst,. ES sei Ihnen vom Allmächtigen vergönnt, auch weiterhin in gleich vorbildlicher Weis« und im bewährten Ei klang mit meinem General« stabe on drr Seit« Ihr?« ruhmreichen Feldherrn zu wirken. Franz Josef.- Der deutsche Kaiser aus dem östlichen KrigSschauplatz. Der Kaiser befindet sich jetzt auf dem östlichen Kriegsschauplatz. Vor PrzemySl. Vor PrzemySl wurde der Feind bei einem Ver« suche, sich den nördlichen Vorseldstellungen der Fe« stung zu nähern, durch Gegenangriff der Besatzung zurückgeschlagen. Die russischen Verluste in Polen. D«r Kriegsberichterstatter der „Sera" meldet, daß die Verluste der Ruffen in den letzten seit voriger Woche andauernden Kämpsen in Polen nahe« zu 120.000 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen betragen. Die finnländische« Regimenter haben fast die Hälfte ihres gesamten Bestandes ein« gebüßt. Zurückdrängung der Russen aus Ungarn. In den Karpathen wurden die aus Homouna vorgedrungenen Kräfte geschlagen und zurückgedrängt. Unsere Truppen machten 1500 Gesangene. Im nördlichen Teile des KomitateS Zemplin dauern die Geplänkel noch an. Unfere Truppen haben mehrere feindliche Positionen erobert. In den Komitaten Ung und Bereg ist die Lage unverändert. Aus den letzten Rachrichieu geht hervor, daß der Ruffeneinbruch in die Karpathen stark zurück« geht. Die Verfolgung der aus Homonna geworfenen mehr verliert als gewinnt. Für den Man« ist sie aber ein Trnmpf. Lchcn am nächsten Tage sollte mir die Hinfälligkeit mein.>r Logik klar demonstriert werden. Ich war eben ausgestanden und stand vor dem Spiegel, um das Aeußere meiner rechten Backe zn prüfen und hauptsächlich, um zu sehen, od nicht Spuren von dem gestrigen weiblichen PhyrrhuSsiege übriggeblieben sind, als es heftig klingelte. Ich vollendete rasch meine Toilette und öffnete nicht ohne Bangen vor den Dingen, die da kommen werden. Ein älterer, würdiger Herr wünschte mich zu sprechen. Er stellte sich als Vater jener jungen Dame vor, die mir gestern zu einer Ohrfeige verhilf. Nachdem er Platz genommen hatte, schickte er sich an, in einer umfangreichen Rede die Tat seiner Tochter zu ent« schuldigen, ja gleichsam al« einen Akt gerechter Not-wehr hinzustellen. Gleichzeitig könne' man au« der-selben entnehmen, welch' besondere Teilnahme seine Tochter für mich empfinde. „Junger Mann," so schloß der ältere Herr seine Ausführungen, „ich weiß Ihre Entrüstung zu würdigen und würde e« begreiflich finden, w.nn Sie den üblichen Weg zur Reinwajchung Ihrer Ehre durch das Bezirksgericht betreten würden. Ein anderer würde das gewiß tun — Sie aber nicht, denn Sie lieben meine Tochter I Ich glaube nun, es liegt im beiderseitigen Jntereffe, wenn diese Angelegenheit in Güte au«getragen wird. Meine Tochter bereut ihre Heftigkeit und hat mir heimlich gestanden, daß sie Ihnen schon lange ge-neigt wäre. Da Sie nun meine Tochter so heftig lieben und — ein hübsche« Einkommen besitzen, um eine Familie ernähren zu können, so bin ich gerne bereit, diesem Herzen»bund kein Hindernis entgegen« Seite 4 Russen im Tale des Labore dauert an. Schritt für Schritt gewinnen' wir Raum und treiben die Russen vor uns her. Günstiges Wetter und gute Wege er« leichtern unsere Operationen. Die Bevölkerung empfängt unsere heldenmütig kämpfende» Soldaiei» mit stürmischer Begeisterung. Montag wurden 600 Gefangeue bei Paphaza gemacht; beinahe alle gehören eiuem sibirischen Regiment an; gegenwärtig werdeil viele Russenleichen in der Umgebung von Homonna beerdigt. Gegen Frankreich. Aus dem westlichen Kriegsschauplatz« ist die Lag« nicht verändert. Französische Vorstöße im Argonnca-walde wurden abgewiesen. Im Walde nordwestlich Apremont und in den Vogesen wurden den Fran-zosen trotz heftiger Gegenwehr einige Schützengräben entrissen. Die Meldung der „Daily Mail', daß Dix« muiden von den Verbündeten zurückerobert worden fei, entbehrt jeder Grundlage. D'xmuiden befindet sich nach wie vor in deutschem Besitz. Angriffsversuche des Gegners in der Gegend südöstlich ?)pern und westlich LenS scheiterten. Einer Meldung aus Fecamp zufolge ist der englische Dampser „Primo" im Kanal auf der Höhe deS Eap d'Antijer von einem deutschen Unterseeboot in den Grund gebohrt worden. Di? Bemannung wurde gerettet. Der „Lokalanz«ig«r" meldet auS Gent, dah I» Pari» die Verbreitung von Nachritten über die un-zünftige Lage der Verbündeten im Norden solchen Um-fang angenommen habe, daß die Behörden durch Mauer-anschlug gegen die Serüchie Stellung nahm. Panikartig bat ein von der Zensur zugelassener Bericht der Presse-Vertreter auS Verdun gewirkt, nach dem di« Deutschen den vieren Teil deS Argonnenwalde« besetzt habe» und nur noch 15 Kilometer von verdun stehen. Japanische Hilfe. Der Pariser „Herald" meldet: Die Verbündeten haben amtlich die Entsendung japanischer Truppen nach-gesucht, jcdoch nur solche der Pionierabteilungen. Zwei englische Großkampfschiffe vernichtet? Da« „Hamburger Fremdenblatt" berichtet: In' der von der englischen Admiralität in der „TimeS" vom 23. November herausgegebenen offiziellen Ver-lustliste erscheinen außer rund 350 Mann von dem durch ein deutsches Unterseebol vernichtete» „Hawke" noch 79 Mann von dem Dreadnonght „Benbow", sowie rund 350 Mann von dem Dreadnought „Col-lingwood" verzeichnet. Diese beiden DreadnoughtS find von der englischen Adnriralität bisher weder als vernichtet, noch beschädigt, noch im Gefechte be-findlich angeführt worden. Ihren MannschastSver-lüften nach muß daher angenommen werden, daß diese beiden Großschifft entweder auf Minen ge-stoßen odtr aber durch Torpedos vernichtet worden sind. Falls die auf Angaben der Verlustliste gei'ützte Vermutung richtig ist, hätte England zwei seiner modernsten Schlachtschiffe erster Größe verlöre«; „Eollingwood" verdrängte 23.400 Tonnen, „Ben- zusetzen, und gebe Ihnen hiemit die Hand meiner Tochter . . .!" Auf diese Ueberrumplung war ich nicht gefaßt. Ich schnappte nach Worten und suchte nach Ausflüchten. Der würdige ältere Herr drückte mich aber sofort sehr gerührt an feine Brust, nannte mich seinen „lieben Schwiegersohn", lud mich zum Speisen ein und eilte fort, um die Verlobung«-karten zu bestellen. Als ich verspätet ins Büro kam, gratulierten niir meine Kollegen bereit«. Mein künstiger Schwiegervater hatte nämlich im Bor-übergehen von meiner Verlobung Mitteilung ge-macht. WaS wollte ich jetzt machen? Sollte ich mich zur Wehr setzen, sollte ich di« peinliche Geschichte von der Ohrfeige zum Besten geben und damit meine Blamage in noch weitere Kreise tragen? Würde man mir überhaupt glauben? So ergab ich wich in mein Schicksal und schwieg. Schwieg, ver-lobte und verheiratete mich mit jener stolzen schön-bett, die mich trst mit ihrtn Reizen begeistert, mit einer Ohrfeige beglückt und mit ihrer Hand ernüch-tert hat. Auf diesem sehr merkwürdige» Wege kam ich zu meiner Frau .. ." Ich drückte meinem Freunde Tobia« Bob teil-nahmsvoll die Hand und verabschiedete mich mit den Worten: „Ja — so etwas passiert »ich! jedem. Um durch «in« Ohrfeige zu eine» Frau zu kommen, muß man schon so — unglücklich veranlagt stin wie Du ... Auf Wiedersehen!" Deutsche \+au,l bow" 23.000 Tonnen. — Da« erstgenannte Riesenschiff stammt auS dem Jahre 1903, das zweit« lief gar erst im November 1913 vom Stapel. Der Heilige Krieg. Ein Bericht des türkischen Haup!quartier« besagt: Die Russen, di« wir am 22. v. M. in der Gegend von Tutak besiegt und gegen Norden »urückgeworfen haben, halten gegenwärtig nach Einlangen von Ver» stärkn »gen ein« Stillung bei «ylitschgcudeghi beseht. Unsere Truppen bezogen eine Stellung gegenüber dem Feinde. Nach Konstarilinovler Meldungen sind in Per-sien 90.090 freiwillige Mohammedaner in den türkischen Heeresdienst getreten. Ja Täb.iS find türkische Bor-truppen eingerückt. Der von Konstantinopel nach Sofia zurückgekehU« ottomanische Gesandte Fethi Bei empfing den Sorre spondenten der .Neuen Freies Presse". Dieser befragte den Gesandten zunächst über die Erfolge der türkischen Truppen am Suezkanal und Fethi Bei antworttte: Wir sind dort als Sieger vorgedrungen und auch nicht mohammedanische Soldaten ziehen zu un«, al« zu dem Stärkeren. Unsere Erfolge sind unausbleiblich. Der heilige Krieg, fuhr d«r Gesandte fort, wird eine große, für die Feind« der Türkei ungeahnt« Ausdehnung »eh-men. Natürlich ist dessen Propagierung nicht rasch möglich, jedoch ist e« fragte«, daß alle Muselmanen Folge leisten. So haben sich persische SiSmme und die Labylen an unsere Seite gestellt. Die türkische Flotte steht vor Odessa. Tie Stadt ist im allgemeinen unversehrt, aber sehr v:ele militärische Gebäude und Anstalten sind in Brand geschossen. Die Erregung in der Stadt ist sehr groß. Auch einzelne Behörden verlassen die Stadt. Viele österreichisch unga-rilche Zivilgefanzene find in Konzentrationslagern unter-gebracht. Kaukasisch«, kurdisch« und russisch« Trupp«n sammeln sich vor Odessa. Da» Wetter ist kalt. — Türkisch- Vortruppen marschieren auf Teheran. Aus Staül und Land. Vom politischen Dißyste. Der Statt-balttr in Steiermark hat die Statthaltereikonzipisten Dr. Walter Herrmann in Weiz und Dr. Egon v. Scheure in Hartberg zur Dienstleistung bei der Statthalter« in Graz einberufe», den Statthalterei-konjipisten Dr. Franz Hansenbichler in Graz zur BezirkShauptmannschaft Felddach, die Statthalterei-konzeptepraktikanten Julius ReiningShau« von Juden-bürg zur BezirkShauptmannschaft Windischzraz, Franz Sedlmayr in Graz zur Bezirkshauptmann'chaft Leibnitz, Dr. Otmar Pirkmaier von Windischgraz zur BezirkShauptmannschaft Pettau und Viktor Zangger von Pettau zur BezirkShauptmannschaft Judendmg übersetzt General v. Vrudermann im über-zähligen Stand. Der Kaiser ordnete die Ver-Ktzuug des Generals der Kavallerie R. v. Bruder-»iann über seine Bitte in den überzähligen Stand und FML. v. Mayer auf sei» Ansuchen in den Ruhestand. General v. Brudermann war bekanntlich aus Hern nördlichen KritgSschauplatze tätig. Herzliche Bitte! Im hiesigen Allgemeine» Krankenhau'e liegen mehrere Linder armer Eltern krank darnieder. ES naht das WeihnachlSse», daS Fest der Kinder. Wer wird den arme» kleine» Kran-ken eine Freude bercittn, da di« Eltern meist arm sind?! ES ergeht daher an alle Menschenfreund', an alle Freunde der unschuldigen Kinderwelt die herzlichste Bitte, milde Gaben, sei e« Geld. Klei-dungSstücke oder Eßwaren, Spielzeug, Christbaum-schmuck aus deu Weihnachtstisch der armen Kleineu zu legen. DaS glückstrahlende Lächeln, da« die blei-chen Gesichter der verlassenen kleinen Kinder ver-klären wird, mag de» edlen Spender» danken. Spen-den nimmt die Schwester Oberin im Allgemein«» Krankenhause entgegen. Auszeichnung eines tapferen Cil llers Der »adelt i. d. Res Oimar Bivitz, der lang« Zeit in Eilli weilte nnd hier das Gymnasium absolvierte, machte am 19. Oktober mit seinem Zuge aus der Front nnd mit einem Jägerbaiaiilo« einen energischen Angriff aus di« befestigte seindliche Stel-lung i» Galizie». eroberte eine Maschinengewehr-abteilung und machte viele Gefangene. Er wurde für diese mutig« Tat mit der Silberne» Tapfer» keiiSmedaill« elfter Klaffe anSgezeichnet. Später wurde er durch eine» Schuß in den Unterkieser schwer verwundet und steht derzeit in Graz in ärztlicher Behandlung. Er wurde auch zum Fähnrich besördert Weihnachtsliebesgaben für unsere tapfere Krieger. WeihnachtSliebetgaben oe>>chie-denster Art haben sür die Soldaten im Feld ge- Nummer 91 spendet: Frau Major von Llimbacher 1 Paket Stricksachen; Ungenannt 6 Dutzend Taschentücher und 500 Zigaretten; Fräulein Dirmhir.r 1 Paket Strickarbeit; Frau Marie Graßelli in Schleinitz er» große« Packet verschiedene Sachen; Frau Haupimaa» Cornbeiß 1000 Zigaretten und Strickarbeit; Fr« Dr. von Jabornegg 7 Halstücher; F'au Klement-schitlch Fußlappen; Fräulein Ruß 1000 Zigaretten; Josef und Karl Wolauscheg Wä'che und Zigaretten; Frau Gärtner 40V Zigaretten; Frau Ella Woschnagq 0 Flaschen Wein, Bäckereien und Stricksachea; Fra» Fiedler 18 Tuben Vaselin und Seifendlätter; Fr« Hennette Rasch Wäsche, Zigaretten, Pfeifen und '4 spitze; Frau Josefine Hopp« 500 Zigaretten; Fräulein Koppold 300 Zigaretten; Frau Abensteia 1 Puket Tee; Frau Hil»»I»nas 109 Zigaretten; Ungenannt 4 Paket Tabak und Papier; Herr I. Watland 799 Zigaretten; Frau Mudroch 30 Taschen-tücher; Frau Graf Wollsachen und Fußlappen; Fa-milie Walzer 509 Zigaretten, 1 Flasche Slivow'tz; Fräulein I. Zegner 200 Zigaretten und Liederbücher; Fräulein Sophie Ernst 400 Zigaretten: Frau Di« rekior Hruschka in Store 1 Paket Wäsche und Strickerei; Herr Viktor Schwab 200 Z^garilloS; Fräulein Anna Schwab 1 Paket Strickarveit; Un-genannt auS Hochenegg 800 Zigaretten, 6 Pfeife» und Tabak; Oierpostoerwalter Krainz 8 Flasche» Wein und 10 Tuben Vaselin; mehiere Sch Uer der 2. Gymnasialklaffe 1600 Zigaretten; Frau Anna du Nord und Fräulein Tscheine l Dutzend Leibwä'che, 1 Paket warme Wollwäfche, Stricksachea und 4009 Zigarette»; Frau Direktor Guttmann Konseeven, Fußlappen und Bauchbinden; Frau Dr. Rojit Bäckerei; Fräulein Berchtiide Winkle auS Lich e» wald Stricksachen; Frau Pfarrer May 3 Kart»» Schokolade; Ungenannt Tabak, Pseifen und Schokolade; Frau Direktor Benisch Wäsche. Vaseli«. Karamelle» nnd Zünder; Frau Emma Ruiß Tasche»« tücher, Seist; Frau Anna Hönigmann 600 Ziga-retten und Wäsche ; Frau Consnl Faber in Stern-stein 2 Pakete Stricksachen; Frau von Dicfi» 1000 Zigarette» ; Fräulein Irma und Erna Jeschou-nig 1 Paket Stricksachen ; Frau RegierungSrat Proft 220 Zigarren; Frau Oberleutnant Huber 1 Paket Strickarbeit; Frau Bergrat Gostischa 1000 Zigarren; Frau Dr. Stepischneg I Paket Sirick-arbeiten; Familie Wogg 1000 Zigarren und I Paket Wollsachen; Fräulein Jesenko Taschentücher; Frau Dr. Roichanz und Fran Oberkommissär Paul Hand-schuhe, Sacktücher und Radeln; ein stiller Spender 6 Taschenuhren und 6 Taschenlampen; Fran Mar> ! tini 1 Paket gestrickte Sachen; Frau Jellenz 6 Hemden und 6 Hosen; Ungenannt Tabak. Zigarre» und Zigaretten; Ungenannt Schokolad«, Tee, Zucker und Rum ; Fräulein Kienzle 400 Zigaretten, Sammet« ! kästchea von Fräulein Ehiba verschiedene Kleinig-keilen; Fräulein Slatner Handschuhe; Frau Emi.ie von Susiö <> Hemden und 6 Holen; Fräulei» Alice von Susi 500 Zigaretten; die Frauen Rost und von Plachki 6 Schreibmappen mit Blelsiijt und Handschuhe; Ungenannt 1 Schnell sieder; Fräulei» Dirmhirn Schokolade lind Strickarbeit; Frau Marx Hausmann 6 Paar Hose» nnd Strickarbeit; Fra» Dr. Golliisch 6 Bauchwärmer; Frau Tauschma»» Zucker uild Schokolade; Frau Rittmeister Tweriei 2000 Zigaretten: Frau Dr. Dietz Tee, Schokolade, Zigareiieu und Wäsche; Frau Olga Matuschka I Kistchen verschiedene Backe, ei; das Dienstmädcheii bei Frau Pfarrer May Schueehauben und Schoko-lade; Fräulein von Hornung Handschuh«; Kinder« garten in Hochenegg 1 Schachtel Eharpie und Hand' schuhe; Frau Marie Siöger 1 großes Paket Strick-sacht» ; Frau Virginia v. Potl in Hrastnigg 1 Paket Strickarbeit; Herr Kürbisch 2 F.aschen Kognak; Frau Dr. Hoffmann 10 K; Fräulein Globotschnigg 10 K; Frau Dr. von Jabornegg 10 K; Fräulei» Elie Jesenko 10 K: Frau Rita Stiger 10 K; Fa-milie Walzer 10 K; Rest einer Sammlung von den Bürgrrfchüleru 10 K; Herr Hauptsteuerkonn ollor Leeb 5 K: Frau Ludowika Kuurrle 10 K; Familie Wogg 50 K; Ungenannt I K; Frau Theresia Bergmann 30 K; Frau Mathilde Kaulich 10 9: Frau von Ferroni 10 K; Herr Ingenieur Ätlly Rakusch 50 K; Sammelbüchse von Fräulein Ehiba II K; Herr und Frau Apoiheker Gasser 20 Ä. Unsere Frauen und Mädchen im Dienste des Krieges. Die Frauen und Mäd-chen unserer Stadt ließen sich in anerkennenswerter Weise die Fürsorge für unsere tapferen Soldaten:« Felde angelegen sein. Mit rastlosem E>fer gtnge» sie daran, Schutzmittel gegen den strengen Wnuer und sonstige dem Krieger sehr zuträgliche LieoeS-gaben zu sammeln, wobei insbesondere unter An- ftunmur 91 leiwng der unermüdliche» Lehrkräfte di« braven Ochülerinne» der Bürgerschule recht fleißig mittaten. €o war eS möglich, zehn Listen mit warmer Wische u»d Stricksachen, sowie Zigaretten. Zigarren. Tabak u»d dergleichen in reichem Maße für 200 Mann abzuschicken. Allen Spendern, die sich an diesem schönen Werke beteiligten, sei der herzlichste Dank zum Ausdruck gebracht. Für diese wertvollen Gaben sind dem FiauenauSschusse, an dessen Spitze Frau Livpoldine Rakusch steht, nachstehende Dankschreiben zogekomwen: «Für di« so wunderschöne und große LeihnachtSspende erlauben wir unS nochmals, un» stre ollerwärmsten und innigsten Dankcsworte im Namen der wackeren Soldaten im Frld« vom dri»«n KoipS aufzusprechen und zeichnen mit vor-täglichster Hochachtung ergebenst sür die Wintersür« fsrgestell« der (. k. Statthalterri in Groz Prokiich." .Herzlichen Dank für die Spenden an Wintersuchen sir unsere Soldaten im Felde. Für die Winterfür-siigesteUe der k. k. Statthaltern in Graz FranziSka Gräfin Elary Aldringen." AnKunft von Verwundeten. Samsiag idends langte hier «in Berwuidnenzug vom nörd-lichen KrtcgSichauplatz ein. Es waren 45Ä Verwun-dete, darunter 17 Russe». 50 Mann hatten erfroren« Gliedmaßen. Ei« wurden mittels Möbel-wagen und Automobilen in die Spitäler gebracht. Bor Einfahrt d.» Zuges entstand in einem Möbel-Wagen durch Herabfallen der Petroleumlampe ein Brand, der aber ioforl gelöscht wuide. Ein Eillier in der Westarmee. Der hiesige Buchhändler Franz Ra?ch stellt «nS «ine» Feldpostbrief zur Berfugung, den er von dem hiesi-jen Gärtner Franz Ozwirk, der den in drr West-arme« mitwirkenden österreichischen Motorbatterien zigeieilt ist, erhalten 'hat. Dem Briefe entnehmen mr Nachstehendes: Wir sind schon zwei Wochen in kt Siadt......einquartiert. Zehn Kilometer vva hier sind große Kämpfe, Tag und Nacht feuert die Feldartillerie. ES geht langsam, aber immer . siegreich vorwänt. Ich könnte Zhnen nicht erzählen, wie tapfer die Deutschen sind. ES gibt viele Ver-, «undcle, die sagen, wir müssen wieder ins Feuer,. m» Luft zu machen. Bor einige» Tagen sind meh-rere Regimenter Infanterie und Feldartilleri« hier «-gekommen. Ich denke, der Feind wird bald in der Keilung umzingelt. Dann kommen wir und die Wasch«» schweren Mörserdatterien, Kaliber 42 Zentf-mcler, in Stellung und die Festung wird wie bis-her zertrümmert. Der Feind flüchtet dann überrascht «i» der Festung. Wie hier die gefangenen Fian-pien und Belgier erzählen, haben diese überall die erste Stellung, die praktische» Engländer, die gtob* len Gauner der Welt, laufen, wenn die Franzoien lind Belgier gefangen genommen werden, mit heiler Haut davon. Goit gebe wieder Gluck zum Siegen Zch befinde mich »och im geiuuden Zustande. An-sichiekarlen kann ich keine schicke», da in der ganzen Eiadt keine einige mehr zu haben ist. Die Städte sind hier sehr schön, gewöhnlich natur gebaut. Die Bevölkerung ist h er mit uns ganz freundlich. Galizische Flüchtlinge. Montag langte» i» Eilli 1400 galizische Feldarbeit«? nnd Feldarbei-trrinncn ein, die in Dänemark und Holstein in Arbeit gestanden und von dort heimgeschickt worden umen. Sie erhielten am hiesigen Bahnhof« eine krchige Mahlzeit und wurden dann nach Tüsser, Laut bei Stembrück, Trifail sowie ins Sanntal und «ach Weschigrad wuterbefördert. Galizische Flüchtlinge im Sanntale I« 15. November kumen »ach Hcilenstein bei 500 galizi'che Flüchtling«. Sie wurde» in den leerstrhrn-be« FabrikSgebüuden deS Herrn P'ym, Werk l, wilrrgedrochl. Die Bimitteltrn sucht.» sich «igen« Vvb unge» im Orie. Die Bevölkerung von Heilen-ßeiii ist in jeder Weis« hilfs^rr«i». B fondeiS , waime Kleidungs-ßiite verleilen und spendet« Milch und andere» ktigleichen tat Herr von Hanp', Gutsbesitzer von Ctnuetf. Wichtig für Postbcdienstete aus Ga-iizien und der Bukowina. Solche B.dien-fltie, ii eiche sich gegenwäiilg in der Sieie-ma-k auf-ialirn, werde» über Weisung des Handels» ini ßnuiws ouigrsordert, sich zwecks Ausfüllung einer jXfli!kaue beim Postamt« (Haupipostamle) ihres IlisenihaltSoiteS zu melden. Deutsche Macht . Für das Rot» Kreuz. Für den Zweig-verein Eilli 5tadt des Roten Krruze» langten nach-stehend« Spenden ein: Frl. Paula Grabner 20, Frl. Ottilie Fünk. Lehrerin in St. Peter im Bären-tal« (Zeugtngebühr), 7, Genossenschaft der Kleider-macher in Eilli 50 K Für die Reseroistenfamiiien spendete Herr G org Skoberne in Eilli 50 K Für Kriegsfürsorgezwecke wurde sei-tenS der Berggenosfenschaft de« k. k. Revierbkjirke« Eilli der hohe Betrag von 100<) K gewidmet. von unserem Deteranenvereine. Be-kanntlich besorgte d«r Eillier Mili>ärvrtrranenver«in, verstärkt durch mehrere Nochbarverkinc, durch drei Monat« den Garnisonsdienst Am Montag wurde dieser Dienst aufgelöst und die fremd«» Betera»«n konnt«» wieder nach treuerfüllter Dienstleistung zu ihren Angehörigen nach Haus« gehen. Die alten Krieger. inSgrszmt 150 Mann, v«rsamm«lten sich am Montag in ihrer Käsern«. Der Kommandant der Landsturwveteraneiikvn'pagnie H«rr Peter Der-ganz, dankte im Namen der Mannschaft Herrn Hauptmann Meister sür sein wohlwollendes, g«> rechtes Borgehen und gab im Namen der Veteranen die Versicherung, daß sie stetS für diS Vaterland eintreten werden, wenn cS ruft. Herr Hauptmann Meister drückte in einer von patriotisch«? Begriffe-rnng getragene» Rede der V-teranknkomvagni« s«i> »en Dank im Namen deS Allerhöchsten Dienstes aus und hob vor allem die stramme Disziplin deS Bor-stände« des Eillier Bkteran«nv«rki»rS hervor. Kriegsfürsorge. Kälteschutz. Die Bezirks-krankenkasse Rohitsch hat sür Kälteschutz den Betrag von 100 8 gewidmet. KriegsfürsorgetStigkeit in Schönstein. AuS Schönstein wird geschrieben: Seil B.°« ginn des Kriege« herrscht hier die regst« Tätigkeit So haben sich di« Frauen und Mädchen Schön-stein« zusammengetan, um in jeder geeignet?» Weis« bet den stets opferbereiten Bewohner» des OrleS Geldbeträge zu sammeln. ES ist nun gelungen, für die reichlich zufließende» Geldspenden Rohmaterial anzuschaffen, auS dem warme Wasch« und Woll-seichen angefertigt und in große» Mengen an die Zentralsammelstelle für Sleiermark abgeschickt w irden. Auch mehrere tausend selbstgestopste Zigaretten uud eine große Zahl Pakete Tabak konnten abge-sandt werden. Staunenswert ist die Klugheit un serer verehrten Damenwelt. Sie regte bei der Be-völkerung an. die Rumpelkammer »ach altem, als unbrauchbar betrachtetem Tand (Kleider, Geräte, Spielzeug) zu durchsuche» und diesen zur Beräuße-rung herzugeben. Massenhaft wurde derlei herbei-getragen, an den beide» verflossenen Sonntage» in öffentlich«? Versteigerung an Mann gebracht und hiefür der namhaft« Brtrag von 570 K «rzielt. H'ezu kommt noch ein ziemlich hoher Betrag, der durch den Verkauf in GipSrahmen g«saß!«r Lichtbilder eingenommen wurde Für diese Beträge und die noch in Aussicht stehenden weiieren Geldspenden sollen Weihnacht» Liebesgaben angeschafft und de» aus Schöustein und Umgebung stammenden Kriegern zugeschickt werden. Schüleraufführung in Schönstein. Die Schüler der sechSklaisige» Volksschule veranstalteten am 22. November eine Aufführung für das Rote ttieui, daS «ine» gioßartig«» Besuch aufivi«s und ^ine» glänzenden Er'olg hatt«. Konkurs. Das KreiSgericht Eilli hat die Eröffnung des Koi'kurseS üd«r daS Vermögen deS BlasiuS Röck, Hausbesitzers in Schönslein und In-Habeis eines Hypoihekarbüro», veriügt. Konkurs-kommiffär Landesgeiichtsrat Dr. Kotnik in Eilli, einstweiliger Maff«verwaltlr Dr. Franz Mayer, Ad-vokal in Schöustein. Eduard Kremser f. In Wie» ist am 27. November der Ehrenchormeister de» Wieuer Männera«sa»gv«rrineS und Tondichtir Eduard Krem-ser im 77. Lebensjahre gestorben. Er war ei» ge-bürtiger Wiener. Seit seinem 32. Lebensjahr« ivar er Ehormeister des berühmten Wiener Männer-geiangvcreineS. in den letzten 16 Jahren Ehrenchor» meiner desselben. Eduard Kremser hat auch llnver-gänzliches a>S Tondichter geschaffen. Sein« nnvrr» gleichtiche Bearbeitung der altnie^rrländische» Volk»-lieber hat ihn in der ganzen Welt volkstümlich ge-»lacht. Mit diesen und Hunderten andrre» Arbeiten hat er aus seinem kunst und niusikerfülli«» Herze» sich in die Herzen aller Menschen eingesungen und sich unsterblich gemacht. Endlich war er nicht nur Meister der Komposition und geuialer Füger d«r Sänger, sondern auch ein vorzüglicher Pianist und kannte alle Instrument« deS großen, modernen Orchesters. S«te i Postanweisungen an Kriegsgefan-gene. Vom 1. d. angefangen können Postanweisungen an die in Frankreich, Großbritanni«», Ruß-land und S«rbi«n befindlich«» ösierreichisch-ungari-sch«n KriegSgesangrne» snicht an di« sonstig«» In« t«riliert«n) versendet werden. D«r Höchstbrtraz sol-cher Postanweisungen ist nach Rußland aus WOü Franken, nach den übrigen Ländern auf 1000 Franken s«stg«s,tzt. Die Bkrfendung ist gebühr«nfrei. Gebührenfreiheit für Paketsendun-gen ins Feld. Ebenso wie die StaatSbahnrn für Sendungen über 20 Kilo, gewährt die Postver-waltung nun für Paket« bis zu diesem Gewichte, welch« Spenden, namentlich von warmen Kleidung»-stücken für unf«r« Soldaten im Felde enthalten, w«nn sie on da» KriegSfürsorgeamt in Wien oder aber an dessen Zweig- und Sammelstellen in den größer«» Provinzstädten gerichtet sind, die Gebühren-freih-it. Im internen österreichische» Postverkehr, also nicht zwischen Oesterreich und Ungarn, können von nun ab Tageszeitungen, Zeitschriften und fon-stige Druckschriften an alle Hrüanstallen,. in baun vtrwnndkt« oder krank« Soldaten untergebracht sind, unter d«r Bedingung portofrei versendet werden, daß in der Aufschrift der Sendung dies d«r Bezeich-nuug der Heilanstalt beigefügt werde: „Sammet-stellt des Roten Kreuzes" und außerdem d«r Ber« merk: «MilitärunterstützungSfache" angebracht werde. Steirische Gendarmen auf der Drei-Kaiserecke. Mehrere Gendarmen von verschiedenen Postenkommanden des steirische» cliiterlande», da-runler Gendarmeriewachtmeister Joftf Kolmanitfch au« Eilli nnd Johann Schuppergrr au« Markt-Tüffer, befinden sich seit kurzer Zeit als Verstärkung de« Grenzschutzes aus »er sogeuanntcn Dttikaisereck« bei Mysloivitz in Preußisch-Schlesien, wo di« Be-gegnung Kaiser Wilhelm !., Franz Josephs I. und Alexanders II. stattfand. Sie schreiben bereits an ihre hiesigen Angehörigen Ansichiskarten, worin si« mitteile», daß sie scharf nach Rußland Auslug halten. Sperrung von Volksschulen. Um für militärische Zwecke Raum zu gewinnen, müssen einige Schulhäuier bis aus weiteres für den Unter-richt g«fp«rrt werden. In Gleisdorf, Wetz, St. Ruprecht und anderen Orten der Oststeiermark wurde der Volksschulunterricht beieits eingestellt, auch in Köflach wurden beide Volksfchulen vorläufig ge» schlösse». Die gleiche Vcrsügung haben die Bezirks-schul, äle vo > Leoben und RadkerSburg getroffen. Der Unterricht soll in beschränktem Umsange in mehr oder weniger geeigneten Räumen nach Tunlichkeit fortgeführt werden. Ehrenbeleidigungeklage Ein Grazer AuScahmesknat verhandelte Freitag unter dcm Bor» sitz« d.« Oberlande«gerichisratrs Duda über «ine EhrenbeleidigungSklag« des ReichSrais^bgeordnelen Dr. Korosec, vertreltn durch Rechisanwalt Dr. Benkovic, gegen RechtSanwalt Dr. Ernst Mravlaz au» Marburg, der mit Rechtsanwalt Dr. Uranilfch erschienen war. Die Verhandlung wurde zur Be-schaffung deS Material» sür den Wahrheitsbeweis auf zwei Monale vertagt. Auf der Suche nach seiner Familie. Der Postunterbeamte Gawlickt a»S Gorlic« in Gali-zie», über dessen Ankunft in Jlz kürzlich berichlet wurde, hat sein« vor den Russen geflüchtete Familie ' in 91(inn a. d. Save gesunden. Khtr Nachricht. . Nach soeben eingelangter Nachricht ist Belgrad gefallen. FermiMcs. AuS BaterlandSltebeFälscher. ÄuS Meran wird geschrieben: Ein in Uatermai« ansässiger Gärt» nergehitfe war bei der letz'en Slettung für Untauglich befuaien wo>den. Er wäre aber sür sein Lebcn gern Soldat geworden, um mit dabei >u sein, und da er keinen andere» BuSweg wubte, ändert« er in seinem Arbeitsbuch die eingeirazenc Jabr««»ahl seiner Geburt ton 1"1K) auf 1ö92, um sich bet der jetzt statt-gesunderen Musterung noch einmal steilen zu können. Nnd um ganz sicher ju sein, machte er bet der Pe.son»-beschieibuug d.» ArbeiiSduchc« uoch au» der „kleinen" Statur «ine .mititere', aber ge.ade dies« Fälschung wurde tbm zum Berdingniö. Man merki« die Radierung und ersiail«!« die «nzeige. Hoffentlich tiifft den Armen, der ohne jede EchidigungSabsttt lediglich au» Vater« ländlicher Begeisterung so handelte, keine aUju barle Strafe. Al« tauglich wurde er freilich auch bei der »weiten, «rschlichencn Stellung nicht befunden. Seile 6 Deutsche Wacht Nummer >l 6i< jum Bombenwerfe» gebort. Generalmajor ». VoigtS-Rheetz, der jüngst verstorbene G«n«ralquartirrmeister, hat am 14. November, also kurz vor seinem Tob«, dem „8. X." zufolge a» den Musikschrislsteller Iuliu» Fuch«, der vor fünfzig Jahren sein Mustklehrer in der Kad«ttenschul« in Potsdam war, einen interessanten Brief gerichtet. Iuliu» Fuchs hatt« sich mit seinen 77 Iahren seinem ehemaligen Schüler zur Verwendung im Kl lege angeboten, und zwar al« Bomb«nw«rfer im Flugzeug, da er eine sichere, geschulie Hand b«säß« und vitllticht eine jüngere Kraft ersetzen könne, die sonst noch verwendbar wäre. In einem eigenhändigen Schreiben erwiderte der Berstorb«»« seinem früheren Lehrer: »Leider ist in meinem Ressort kein Platz verfügbar. So gern ich Ihrem anerkennen« werte» Vorsähe zur Durchsührung verhelfen würde, aber zum Bombenwersen genügt nicht der gute Wille und die fest« Hand allein, sondern lange Uebung, ein ganz sicherer Blick und Gesundheit und — die Toll« künheit der Jugend'. England im Zerrspiegel Frankreich«. Herade jetzt Ist e« Zeit, daran zu erinnern, wie schlechle Nachbarn Franzok«n und Englander einander immer ge wesen sind. Für dauernd,« Beiständni« fehlte eS noch heute an allen gründen und Brücken, vor allem aber an der nolwendigsten Grundlage sür ein fruchtbare« und dauernde« Bündnis: an der gegenseitigen Achtung. Beide Nationen erheben nämlich den Anspruch, die ersten der Welt zu sein. Für di« Franzosen ist Pari« noch heut« der Nabel und di« Wiege der Zivilisation, und die Zahl der Engländer ist Ltgio», die jeden Angehörigen eine« anderen Volke« von vornherein al« vom lieben Gott ein bißchen vernachlässigt ansehen. Die Franzosen nimmt er dabei nicht au«: er hält sie für S«tlläv»«r, politisch« Brandstifter, Galeerrnsklaven der I^idertö — die «in nationaler Begriff ist l —, rr verachtet ihr« «dvokatenrhetorik, schilt sie Froschesser, kurz, der .alberne Franzole- — «illy Fiench — ist ihm höchtt un> sympathisch. Der Franzose rächt sich reichlich. Die E»g> linder gelten ihm al« steif und herzensroh, al« Menschen ohne Phantast« und — wa« dem zu romantischer Ritterlichkeit neigenden Franzosen besonder« mißfällt — ebne Generosität, al« geltgierig und zu allem treulosen Manövern fihi». Man k.rnn wohl sagen, daß sich beide Naiionen im jahrhunderlelangen Kampf um di« Gor Herrichast immer nur auf dies« allgemeine Weise ab' geschätzt oder verachtet haben, nie aber sich gerecht ge-worden sind, geschweige denn versucht haben, einander zu versteh«». An einem sachlichen Urteil, um di« wir Deulfch« un« immer am heißestln bemühen, weil e« un« allein die Fähigkeit gibt, mit wirklichen Größen zu rechnen, Hinderte sie beide d«r — Hochmut. Die offen kundig« Feird'chast oder Abneigung wurde allerdings von kurze» Zeiten gegenseitigen Wohlwollen« unterbrochen. Aber e« war und blUb eine schlechte Eh«, die sich nur vorteilhaft auSnahm, wenn Tritt« hineinspracden: daheim, unter sich lebt« da« Paar wie Kav und Hund. Wie wenig ehrlich auch heul« da« Gefühl sür Frankreich ist, sprach vor rin paar Monaten der englische Parlamentarier Burn« ofien au«: „Die Ferundlchaft mit Frankreich ist zu stü^tig, um in die Xicfc zu dringen." Wenn man jetzt auch die«seit de» Kanal« nicht« von diei«r inneren Fremdheit wissen mag, man fühlte si- und erwid«rie sie von jeher. Davon zeugen die zahlreichen cvglandfeindtichen Karikaturen der Franzosen, au« denen ein reich illu-filierter Aufsatz im Rovemberheft von .Westermann« Monatsheften" «in« gute Auswahl trifft. E« find ihrer so viel« wie der Konflikt« zwischen beiden Staate»; aber immer sind e« eigtntlich dieselben menschliche« Vorwürfe und Beschuldigung«», die von Frankreich erhoben >v«rd«n: engherziger Egvic mus und • im Gegensatz zum einzelnen Engländer. d«r doch sür zumlässig u> d rffen gilt — Treulosigkeit und Heuchelei. Hohn. Verachtung und Lächerlichkeit, alle« purzelt in die'en Karikaiuren durch-einander. Ta sehen wir. um nur ein paar der zahl-reich«» Bilder herauszugreifen, den feiste» John B»ll nach vollbrachten Frühstück zufrieden im Lehnstubl sitzen. Er ist nicht herzlos, gewiß nicht — er denkt an die von Hungersnot heimgesuchten armen Jndier und sagt zu seinem Dienstmädchen: »Werfen Sie die Brocken nichi fort, Kitty — für die Jndier sti-d sie noch gut genug!" Ein andere« Blatt zeigt die Engländer al« Kolonisatoren. Mit Tralala und Hopsasa zirht «in« bunt« Schar daher: voran al« Trommler und Pfeifer Mädchen der Heilsarmee und vom Tingeltangel, d-nn folgt ein Pastor mit einem Stoß Bibelbücher in den Arme», dahinter John Bull, di« Flinte in der Faust und den »vhlgeiüll««» Geldlack unterm Arm. T«n Schluß des Zuge« diidet di« Grstalt der Pst. „Tralala tralala, da« sind die Engländer! OK je»! Reite sich, wer kann!" lautet die Unterschrift. Die Blätter, die dem Burenkrieg ihre Entstehung verdanke», sind vielleicht di« biutalsten Karikaturen, die je in der Welt gezeichnei worden sind, und sie fanden nicht nur den B'ifall einzelner, nein, da« ganze französische Volk stimmte ihnen, wie Walth«r Unu« In dem Aussatz ausführt, jahrelang zu. Da frhcn wir die Mißhandlung der Burenfr.ruen, di« furchtbaren englischen Konzentrationslager, in denen die Buren tu Hunderten zugrunde gingen, und unter den Bildern lesen wir die amtlichen Bericht« an da« KrtegSamt, di« von d«r »Ritt«rlichk«it der Soldaten-, von dem „herrlichen Leben in den Konzentrationslagern" zn erzählen wissen. Da» sind nur ein paar Prvben an« der r«ich«n Karikaturen-sammlung, di« »Wettermann» Monatshefte' i» vor» trefflichen Nachbildungen bieten. Man darf e» in dieser Zeit wohl al« ein „Vergnüg«» «ignrr Art' empfinden, an der Hand dieser Blätter di« Geschichte d«r „Freund-schaft" d«r btihen jetzt auf Leben und Tod verbundenen Nationen zu studiere». Wie geht eine moderne Seeschlacht vor sich? Die erste große Seeschlacht ist geschlcgen. In kaun, 5i> Minuten war di« engliste Flotte vernichtet, und in dieser kurzen Zeit hat ihr Ansehen in der ganzen Welt einen Stoß erlitten, »on dem ste sich sobald nicht wi«der erholen dürste. Wir hab«n einige Einzelheiten ver-nommcn, wie die englischen Kriegsschiffe vernichtet wur-den. Aber der ganze Gang «iiür Srcschiacht ist nicht berichtet worden. Es wild darum interessirren, einige« Näher« daiüb«r zu erfahren, wie eine »irderne See-schlacht vor sich geht. Die jüngste Seeschlacht an der chilenische» Küste hat al« besondere« Merkmal di« Tatsache zu verzeichnen, daß infolge der großen Entfernung «on den Heimatländern die Unterseeboote usw. vollkommrn fehlten. E« war nur ein« Säilacht zwisch«n den große« Kamptschiffen. Ein gewaltig«» Spiel der mächtigen Schiff« gttchüv« «r-heb- sich auf den vsm Sturm gepeitscht«» Wellen Schon lange vor Beginn der Schlacht arbeite» die draht losen Telegraphenapparate ununterbrochen, durch die Befehle übermittelt und dir Schiff« vom Flaggschiff aus ihre Weisungen erhallen. Nachdem der besehlshabcnd« Admiral die Telefu, kenmcldung bekomme» hat, daß der Feind in Sicht fei, gehen die Schiffe von der Schlacht-orinung in GekechlSo-dnung über. Die L itung der ganzen Schlacht hat der Admiral. Der Komm'ndant jede« einzelnen Schiff-« muß auf da« gespannltst« aufmerken, um mit seinem KriegSwerkzeug nach dem Plan de« Admiral« vorzugehen. Der Komman-dant steht in der gepainerten Stutzhütte hoch über dem Haupldeck. Ein Ossizier beobachtet unauSzesrtzl de« Admiral« Zi«l, um di« Signal« dem Kommandanten mitzuteilen, der, umgaben von seinem Stab, sein« B«-fehl« i» die v!«l » Abteilung«» d«S Panzerritstn'tlle-phonisch weiter gibt. Wie der Stab eine» HeereS mit den einzelnen Teilen durch Telegrapbendriht« v'lbu»den ist, so ist der Kommandant de» Kriegsschiffe» mit de» einzeln«» T«il«n seine« Schiffe« verbunden. Schon bei einer großen Entfernung von 9000 Meter beginnen die Donnerrohr« der Kanonen größten Kaliber« ihr« Spracht, und bei größerer Annäherung greifen auch schon die mittleren Geschick und die Schnellfeukikaavntn «in. Der Kampf ist in voUrm Gange. An Boid aller Schiff« herrscht bei aller ?ampf-begeisterung die größte Ruhe. In den Grschütztürm«» geht t« nicht w«iig«r ernst zu. Dir Panzeriüren sind alle gelchlosssen, die Riefenkanonen geladen und abfeuerungSbereit, die Handwaffen liegen auf Kotzen am Decke gebrauchsfertig da. AU« äußeren Lichter sind abgeblendet und nur die winzigen Glühlampen am Korn und Aufiatz der Kanone» leuchten wie Glüh-würmchen durch da» Dunkel dc» unheimlichen Turm-« raumeS. Plötzlich leuchtet da« Meer weiß auf, so daß der Schein bi» in den Turm dringt. E» ist d«r Reflex der eigen«» Scheinwerfer und dicht n«b«n d«n h«ll«n Lichtkreise» ist all«« noh dunkler al« zuvor. J.tzi hört man da» unregelmäßige, bald anschwellende und wi»d«r abnehmend« Geknatter der kleinen SchneUfeurr-geschütze sowie den hell n, scharfen Schlag der Kanonen. Offenbar feuern bloß die N'benbatterien, >«»» krin ticserer Ton ist noch zu »«rnehmen Dir Panz«rgranat«n der nächsten Ladung raffet» mit ihren Auszügen. Da« Schiff erzittert und scheint zu wende», denn e« legt sich stärker auf die Seite. E« klingelt im Turm, die Richtung wird korrigieit. Kaum ist da« besorgt, springt der Zeiger auf „Feuer eröffnen". Tumpf dröhnt da« Geschütz. Ein erschütternder Schlag erfolgt und ge-ichmeidig weicht da« Riesenrohr durch den Rückstoß in seine Bremilagkr zurück, um sofort wi«d«r automatisch vorgrdracht und ladkfrrtig ringestcllt zu weiden. Ein feindliche» Schiff ist dar« aetroffrn. Die Kanonen sind weggeschossen, Explostoil erfolgt auf Erplesion. b>« der Koloß vollkommen' kampsun'ähig ist. Er legt sich auf die Seite und beginnt zu sinken. Mit einem gurgelnden Laut verschwindet rr in den Wo>>rn und zieht die Mannschaft in die Tkf«. Nur noch Trümmrr »eigen an, daß hi«r «in ungeheurr« Schiff sein Ende gefunden hat. D«r Dienst erfordert ganze Männer, die. fiäadiß auf den Tod gefaßt, ihr Werk tun müssen, da« de» Feind« V«rd«rb«n und d«m Vaterland« den Sieg bri»-gen soll. Herichtssaaü vom Landwehrdiv!fionsg«richte in Pettau. SamStag fanden vor dem nach Pettau delegierte» LandwehrdiviflonSgerichte zw-i Hauptverhandlungen statt. Zuerst hatte sich der im Jahre 1863 geborene Ober« lehrer Franz Megla au« Et. Leonhardt bei Groß« Sonntag, der feit vier Monaten «a Untersuchungshaft war, zu verantworten. Er hatte am 25. Juli d. Z. nach der Mess« vor der Kirche «in« aufrührerisch« R«d« gehalten, und feine hetzerische Tätigkeit im Sinne de« radikalen.......G«da»krn« auf der Straß« u»h sogar in der Schule fortgesetzt. Der Angeklagte spielte die Rolle «ine« Reumütigen, w«int« und fleht«, und erklärt«, ein Opfer der Verhetzung ,u fein. Et« gai-zc Reihe von Zeugen bestätigt« di« Angab«» der Anklageschrift Da» Gericht verurttill« Megla im Sinn« dl« Paragraph«» 65a zu einem Jahre schweren und v«r-schärfiea Kerker«. Die Untersu»ung«daft wurde ih« eingerechnet; wegen einiger Delikte, die er vor der Mobilisierung verübt hatt«, wird sich Megla noch ror dem Mai burger KreiSgrricht« zu v«rantworte» hab«». — Am Nachmittag fand di« zweit« Strafverhaniil»»« gegtn den Schulleiter d«r . . . Volk, schule in P«tta», den im Jahre 1860 geborenen Franz vabic. statt. Dieser hatte am I. August 1914 in Unterhiidi» i» den b«id«n Gasthäusern Brumen und O^risek «in« Reih« von aufreizenden Reden geführt. Weiter hatte er ei»« Reihe von Hochverrätern verherrlicht, und ferne lerbr»» freundlich« Gesinnung auf all« mögliche Art zum itu»-drucke gebracht. Der Mann, der neun Kinoer h«t, leugnete all« ihm zur Last gelegten Anwürfe und zeigt» ein herausfordernde« Benehmen Die Verhandln»! dauerte nahezu sieben Stunden. Babie würd« im Sie»« de» Paragraphen 65» Strafgesetz, 314 M. St. G. 05 und 34 zu 15 Monaten schweren und v«rschärst«n lter-ker« v«rurteilt, in den ebenfalls die Untersuchungshaft eingerechnet wurde. Nach der Verhandlung drückte er eigentümlicherweise den Wunsch au«, noch in der glei-chen Nacht nach Graz üb«rg«sührt zu werde». Graz. 27. November. Dom Landwehrdlviflonsgerichte. Der Feldai beiter Johann Tajlmger in WiD«, maunSdorf bei Pettau schrie am 3. August im Gast» Hause wiederholt: „Hoch Serbien, ich bin ein Serbe; neun LorpS Serben und neun Korps Russen sind wir da, und wie die Serben Oesterreich vernicht» werden, so werden wir die Widmannidorfer ver-nichte» und sie auch hier begraben!" Der Mann ift bereit« zehnmal wegen Raufereien abgestraft und offenbar hat e« sich auch in diesem Falle um rä* Herausforderung zu einer Rauferei gehandelt. Zal Landwehrgericht (Vorsitzender Oberst Hatzy, Ver-Handlungsleiter Oberlemnantaudttor Dr. Jß!e,!>) findet in de» Worten auch nicht den Tatdesta»! d«S Verbrechens nach § 65a St.-G. und tritt de» Akt daher der StaalSanwaltschast Marburg zur Verfolgung nach § 305 St.-G. ab. Wien. 27. November. Vom Kasfattonshof. Der KasfaiionShof verhandelte beute über dit Nichtigkeitsbeschwerde de« Großgrundbesitzer« Fraq Rodlet »n Sochienseld gegen da« Urteil de» «reit-gerichte« Marburg, mit dem der von ihm weg» Ehrenbeleidigung geklagte verantwortliche Redakinr des slowenischklerikalen „SlooenSki Goipodar", Franz Zebot, freigesprochen worden war. Gegen Rodlck wurde in eine» Artikel deS „Slovenski Goipodar", der Lorwurf erhoben, er habe als Eigemuma' mehrerer Waldparzellen in Obcr-Ponigl zum Nach-teil dc« Pfarrer« dieser Gemeinde die Greazsiciu versetzt. D>e Geschworenen verneinten die HavPl-frage, ob eine Etzienbeleidigung vorlieg«, mit fiebe»! gegen fünf Stimmen, wodurch die Ncbenjrage. ob der Wahrheitsbeweis erbracht worden sei, entfiel und der Angeklagte sreigesprochen wurde. Bei »er heutigen KassalionSverhandlung machte der klagen-sche Vertreter Dr. Kodermann au« Marburg j'.I NichligkeitSgrund geltend, daß der Antrag auf La» nehmung de« Privalklä^er« als Ze'igkN adg,>cd»t worden war. Feiner wurden Vorgänge bei der $e» schworenenberatung und bei der Pro»okvll>erung b« Fragedealitworlung beanstände». Der Sassauov«hos gab der Nichiigleitsbeschwerve Folge u»d verwiet die Sache zur abermaligen Verhandlung an M KreiSgericht Marburg, weil die Einvernehmung bei PrivaillägerS als Zeuge notwendig sei. 9 femamn: 91 Deuische Dacht Seite V Graj, 16. November. vom Kriegsgericht«. Der 41 jZhrige Holzarbeiter Johann Obreza in Dürrnitzgraben (Gemeinde Et. Lorenzen) kam m 24. August mit mehreren Arbeitern iu Temmel-tors auf die Ursachen de« serbischen Kriege« zu sprechen. Al« seine Sameraden die Serben ein ver-drecherische» Mördergesindel nannte, widersprach Obreza und meinte, die Serben wären keine Mörder, aber die Oesterreich« . . . (Da seine Kamera» tat die Serbenfreundlichkeit des Angeklagten kann-«n, wollten si« ihn mit ihrer Aeußerung heraus-sirdern.) Am 23 August sagte er auf dem Wege »ach Temmeldors zu seinem Begleiter: »Es wird e»e Revolution losbrechen, durch die die Serben wm Joche Oesterreich« befreit werden. Ja diesem Staate sind ja doppelt so viele Slawen als Deut-)che." Da« Kriegsgericht unter dem Vorsitze de« Obersten Hatzy konnte in diesen Aeußerungen den Tatbestand de« § 65a Str. G., aus den die Anklage lautete, nicht erblicken und verwies den Fall zur allsSlligen Verfolgung nach § 305 Etr.-G an das Aivilstrasgericht. — Der Infanterist Anton Kovse, Bergarbeiter au« Unterberg, wurde in geheim durch-geführter Verhandlung wegen Verbrechen« nach den {§ 63, 64 und 65a zu 22 Monaten schweren Kerkers verurteilt. — Die Verhandlung«n leitete Ober-kiilnanlaud tor Dr. Eharwarth, die Anklagen ver-dst Oberleutnantauditor Dr. Wolfs, die Ange-klagten verteidigte Oberleutnantauditor Dr. Kollmann. fHil/ RASCH, BBchnandlanQ, CILLI. Schrifttum. Aus dem Inhalt des Dezember-Heftes von „Westermanns Monatsheften". Indien und die europäische Krisis. Vvn I. Raman Pillai au« Indien. — Monegund. Äoman von Ottomar Snkiiig. — Die Wiedergeburt der deutschen Tonkunst. Von Dr. Waller Niemann. — Paul Luwnitzer. Von Friedrich Gogarten (mit acht farbigen und acht schwarzen Abbildungen). — Die Stimme der heiligen Cäcilia. Eine Legende von Felix Braun. — Bunte Träume. Friedliche Wan-klbilder von einer Weltreise. Von Dr. Hermann Lauer (reich illustriert). — Die Schaufenster. Eine weihnachtliche Wnnderzeschichte. Von Karl Nötiger. — Don Juans Erlösung. Roman von Arthur Lrausewetter. — Charakierköpse aus der Deutschen Nationalversammlung. Von Hermann Müller Bohn Misirten). — Dramatische Rundschau. Bon Dr. Friedrich Düsel (illustriert). — 1870 und 1914. Vergleichende Gedanken von Adolf Matthias. — Unsere deutschen StammeSgenossen in Rußland. Von Carl Meißner. — Der Weltkrieg. Zeitgeschichtliche Monatsberichte von Professor Dr. Gustav Roloff. Parlament und Verfassung in Oester-reich. Von Dr. Gustav Kolmer. L. Band: 1900— 1904. Verlag von Karl Fromme, Wien Y Preis Jt 16. tki achte Band deS groben zeitgenössischen Geschlchl«-«rkeS „Parlament und Verfassung in Oesterreich" von Dr. Gustav Solmer, war bereit« End« deS Jahre« 1913 druckreif. Habent suu fatu libclli. Der Setzer-streik im Frühjahr 1914 vkrzögerte die technisch« Her-stellung und al« man sich beeilte, die verlorene Zeit einzubringen und die Dnicklegung zu beschleunige», brach noch vor ihrer Vollendung der Weltkrieg lo« und hinderte die rechtzeitig Auegab« d«S Werke«. Die Ereignisse habrn daS rückschauend« Interesse «n dem neuen Bande deS Werke« „Parlament und Verfassung in Oesterreich", während der Zeit de« Ministerium« «oerber, «rhöht, denn in bicfcr Epoche, die mit B ginn de« Jahre« 1900 begann und mit Schluß des Jahre« 1904 endete, liegen die Ausgangspunkte »ahlreicher Entwicklungen der inneren und der äußeren Politik der Monarchie, die auf die Entstehung und den Ver-lauf der gegenwärtigen KliegSereignisse bestimmenden Einfluß hatten. Di« große Bedrängnis hat während der Kämpfe im Osten und im Südosten der Monarchie den nationalen Streit im Reich« verstummen gemacht, die Ruhmestaten aller Völkerschaften der Monarchie, haben da« solange durch die Fehler der Verwaltung geschwächte gemeinsame Staatsbewußtsein gewaltsam aufgerüttelt. Kein Zweifel, daß nach Abschluß d«S großen WeltringenS, die staatSiechtlichen und historisch-politisch«« Piobleme, die bisher di« Verfassung nicht zur Ruh« kommen ließen, einer geänderten Auffassung begegnen werden; die nationale Autonomie will sich von den starren histoiisch«n Grenzlinien loSlilen und mancher veralteter VerfassungSbegriss dürfte durch eine moderne Auffassung vom vielsprachigen Staate feine Umwertung «rfahren. In der Aera Sörber wurden Giundsä^« für eine territoriale nationale Abgrenzung festgestellt, die diesem Ziele zustrebten. Sie scheiterten an den nationalen Mawtfrageu, die ohne Rücksicht auf den gemeinsamen StaatSgedanken. das innere Gefilge der Monarchie bedrohen. Die letzten zehn Jahre brachten als Folge deS ZunlekfallenS deS einheitlichen Staats gedankens die stet» wachsende nationalradikale und gleichzeitig kulturell rückschiittlich« Bewegung. Die äußere Politik in der Aera «oerber war bereits voll be< diohlicher Erscheinungen deS wachsenden panslawtstischen Anstürme«, der mitbestimmend war für die Entscheidung deS Kriege» im Osten und Slldosten der Monarchie. Ja jener Zeit fanden wichtige Begegnungen der Mo-narchen und leitenden Staatsmänner auf österreichischem Boden statt El vollzog sich die Erneuerung dc« Drei» bundeS, ab«r auch die Festigung der Tripelenteate und damit die Spaltung der Großmächte In zwei gegnerische Lag«r. Unter russisch«»! Einfluß vollzogen sich die Um-wälzungen in den Balkanst.raten. welch« zur Zer trümmrrung der Türk.l führten. Die Dynastie Obre-nowitsch würd« vernichtet, da« HauS Karageorgiewitfch kam auf den blutigen Th»on Serbien«! Bulgarien und Montenegro traten in die Reihe d«r Königreiche; die Frage eine» selbständig n Albaniens tauchte auf. Ruß« land bemühte »ich um die Schaffung eine« Oesterreich feindlichen Balkandunde«. Der Abschluß dee Weltkriege« wird Oesterreich vor neue BersassungZ und Verwaltung!» Probleme stellen, die einer gedeihlichen Lösung harren. Die Vergangenheit soll zur Lehrmeisterin der Zukunft werden und in der Geschichte der Aera Koerber liegt manch«« wichtige Richtmaß zur Lösung dieser Fragen, die in dem Werke Kolmer« in klarer, fessewder Form daraestellt werden und da« ein reiche«, sorgfältig ge-wählte« Ouellenmaterial enthält. ■ v> .. ' ■ emien nnt* Matfnni'S bewährtes Vor-mdllUiU beugungsmittel. iesshübler Sauerbrunn ^ f.- I JakdzrJi*- ■ Vertreten dnreh r Rudolf Blum & Sohn J5Ä Marburg Ecke Carnarle- n. Hllarlosxtrasat). Aufträce nimmt entgpeen: Peter Majdiß .Merkur* in Cilli. Bmiiisbiuhdnickmi! = Druckaufträge = in jeder beliebigen Husführung bei massiger preisanstcllung. Postspartasse-Rechnung Geschäftsstelle: Cilii Jnscratenaufträgc für die Deutsche (flacht werden nach billigstem Carif berechnet. 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Der BOrgerme ster: Dr. Heinrich v. Jabornegf. QQ \'fillinncii betragen die Gewinn« in sämtlichen ITlUliUUtJll fünf Klassen der k.k.Kiaasenlotterie. Für die am 21. und 22. Dezember 1. J. stattfir.dsnde Ziehung sind noch Lose bei der unterzeichneten Geschäftsstelle zu haben. LoNprelN I Klasse: Ganze halbe viertel achtel 40 K 20 K 10 K 5 K Vark'suns splUne und Prospekte werden ins Wunsch gratis nnd franko mg '-ai dt. ßrsehurtsslelle der k. k. klMSsmlolter Ir i M. Kneller, Wien V.f Ziegelofengasse 23a. Gefunden 1 Taschenmesser Sonntag 22. November, II. Klasse Schnellzug 4 Uhr Nachmittag, Grat, dürfte Cillier Autobesitzer gehören. Dr. Jflrgeusen, Budapest, II. Bimbo-gasse 47. Beteiligung. Buche Herrn oder Frialein zur Beteiligung an einem hiesigen guten Unternehme« (vergrSsserungsbalber) mit 2000 Kronen oder oi.br. Sicberntellunu rorh-inden. Qrfl Ant;tge unter „Garnntifrt 50'/, 20852" an di« Verwaltui g de» BU t i. Reelle Vermittlung erwOnsrht. ü nterricht. Friulein gibt Stunden in FrsoiJ* aiich (Staat»prüsuug, 2 Jabre in Frankreich g« wesen), Klarier uul Schul-n a e h b i 1 f Piequentuntin der k. k. Akademie sQr Mu>ik u. Kunst «teilt Violinunterricht. Gefl Zu>•briste.-, e:beten uuter „Deutsch« 20857" an die Verwaltung de« bitte*. Lehrmädchen oder Lehijunge biid r Lande^prachtn inseitig, findet aofoit Aufnahme in einem Manufak ftdbt. LchlachtHouse in der Woche vom 23. bis 29. November 1914 vorgenommenen Schlachtungen sowie die Menge und Gattung des -tnqefübrtev Fleisch?« Name Fleisch» rs ftnirftttttff Blctto ttt JA Hl q fettigen -0 U et o? p 6 .5 L o ■X *3 t'ujel Franz . . Aiwbn® Iohm« Junge- 2»buiti) . Janjchek Martin Kne« Äernhard . RoiMr Ludu»q . Leskoickef Jatob Pa? r Luise . . Pleolschat Franz. JMemdKtM Joie( SeUal (uaiu . . stell« Joses Suppon Johann Siveul Johann . clmexg «uooit . «Sattrame fctiuu* — : _ IS IS i 1 s ij- I 2 - ! i t 9 J — 3 1 — l — 3 •a «v l 14 - 5 «# tt) g ' o S i « «D I Oi I -5 * I 3Q Simieführtt* »vletich in «ilo^ra»» ^ 1 e •y u s « fi -- B o : a I "9 « , « « s — — 125 3 ( 10 9 *) Schriftleitung, Verwaltung, Druck und Verlag: VereinSbuchdruckerei .Celeja" in Cilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Schidlo.