Nr. 1«0. Dienstag, 10. Juli 1889. l<)8. Jahrgang. OMchm Zeitung. N«Nl?^?<"«"'"'^"^l »i«l Pofiv«l<,il«n »5li.. ,lij»«, »>" .^cl>, - 'i »t, l!«»s,!' M,«»>«bolnnz»n V», »!a ss»<«ta»t Dle »>»t»»ftr»tlo> btstndet sich Longres«platz l, l>«, ««i«»»,» «ahnhojgasse »«, Gplechftunben drr «rbaction tlllllich von 10 bi» 1> Uhl »olmtttazs. — NnslanN»»t^«l<»m»«n »nd Vtannscilpte »ichtl»«i^ ^s allgemeinen Krankenhauses in Wien. C^nttätsrathe Dr. Karl Bö hm. den Titel und Uralter eines Hofrathes und dem Oberverwalter der den? ^' l' Krankenanstalten Wilhelm Wiutelmayer der «lzo'z""d k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erz-^slilllü ^""ä Karl führende Stipendium im Jahres» ber "^ v?u 250 fl. zur Verleihung kommen. Beiver-lallst"' bleses Stipendium haben ihre Gesuche bis M. H ^ ^ugnst 1889 bei der Direction d.s WtNlne?'^^pb>num», ?"" welchem Instituts>r Entrichtung des Schulgeldes nicht befreit. Die Competenzgesuche sind außer mit den obigen Nachweisen mit dem Tauf«, Impfungs- und Mlttel-losigkeits-Zeugnisse zu belegen. Auf nicht gehörig in» struierte oder später als zu obigem Termine einlangende Gesuche wird keine Rücksicht genommen werdcu. Wien am N. Juni 1889. K. t. General-Direction des Allerhöchsten Fonds. Vom Tage. Die soeben geschlossene Session der Delegationen hat nicht wenig zur Klärung oder besser gesagt, zur Beruhigung der politischen Situation beigetragen. Sie hat wohl keine neue Phase in der Entwicklung rin-zelner schwebender Fragen herausgebildet, doch hat sie einen zuverlässigen Ruheplinkt. eine Pause geschasst, in der sich die Freunde des europäischen Friedens wieder sammeln und neue hoffnungm schöpfen konnten Und das kommt wohl in erster Linie daher, weil Oesterreich-Ungarn sowohl in der allgemeinen europäischen Constellation, wie rücksichtlich der unausgesetzt oscillierenden, stets im Flusse beftudlichen Orientfrage einen der maßgebendsten Factoren bildet. Unsere Monarchie ist vermöge dieser Doppelstellung sozusagen das Zünglein an der Wage; es hängt sehr viel von ihr ab. ob sich die latenten Krisen zu Complicationen entwickeln können oder ob der Friede in Waffen noch weiter erhalten bleiben wird. Die Brennpunkte der Situation liegen allerdings i>, Paris und Petersburg, aber an beiden Orten scheint man den Augenblick für die Entzündung der Kriegsfackel in erster Linie von der Haltung Oesterreich-Ungarns abhängig machen zu wollen. Die Thronrede, m»t welcher die Delegationen eröffnet wnrden, wie der Verlauf der letzteren, haben bewiesen, dass das Wiener Cabinet wie die beiderseitigen Volksvertretungen den europäische» Frieden so lauge als möglich erhalten wollen und dass nach ihrer Auffassung Oestcrreich.Ungarn gar kein Interesse daran habe. den heutigen, durch den Berliner Vertrag geschaffenen Stand der Dinge irgendwie zu ver« ändern. Am meisten haben die Thronrede und die Debatten in den Delegationen in Russland überrascht. Es ist noch nicht recht klar geworden, was man sich dort eigentlich erwartet hat, aber das ist gewiss, dass der klare, selbstbewusste und doch wieder friedfertige Ton der Thronrede am meisten in Nnssland überrascht hat, und dass dort die austrophoben Hetzblätter einige Tage brauchten, um sich zurecht zu finden. Aber auch dann hat es an Unterstellungen und feindseligen Deutungen nicht gefehlt, die selbst in solchen Artikeln und Berichten zum Ausdrucke gelangten, welche man gewöhnlich als officiös infpiriert anzusehen pflegt. Einer der landläufigsten Vorwürfe war. dass der bulgarische Passus der Thronrede provocierend klinge und als Antwort auf den montenegrinischen Toast des Zaren aufzufassen sei. Wir können auch hellte nur das schon so oft Gesagte wiederholen: dass man sich nämlich in Rllsöland sehr irrt. wenn man glaubt, der Peterhofer Toast Kaiser Alexanders III. hätte bei uns einen un» gewöhnlichen Eindruck gemacht. Diefer Toast ist von allem Anfange an als eine rein persönliche Herzens« ergießuug des Zaren angesehen worden, deren eingebildete Tendenz ja sehr bald durch die Entsendung Persiani's zur Kosovo.Feier in Kruscvac richtiggestellt worden ist. Es ist also keinem ernsten Politiker bei uns ein» gefallen, den bulgarischen Passus der Thronrede mit dem acciclßnl ömaloire von Peterhof irgendwie in Ver-oindnng zu bringen. Dieser Passns enthält ja gar nichts weiter, als die Constatierung unleugbarer That-sachen und Zustände zu beiden Seiten des Balkans, nichts weiter als eine Anerkennung für die besonnene und erfolgreiche Haltung der Bulgaren wie ihrer Regierung. Wenn diese Auffassung in Petersburg nicht getheilt wird, wenn vielleicht die Zustände in Montenegro oder Serbien als gedeihlicher und befriedigender angesehen werden, so wollen wir mit einer solchen Auffassung nicht rechnen, da ja die nächste Zukunft über den Unterschied der beiden Anschauungen in maßgebender Weise entscheiden dürfle. Die rnssischen Blätter scheinen auch davon überrascht gewesen zu sein, dass Russland weder in der Thronrede noch in den Reden der Delegierten in di-recter oder provocierender Weise Erwähnung geschah. Wozu auch? Die Petersburger Officiösen versichern ja unausgesetzt, «dass Russland keinerlei aggressive Ab« Zieuilleton. '^eilullgen des Mchalvereines fiir Kram. Zweiter Jahrgang. ^l'gen iw? "'"le historische Abhandlung der dies. Mft V«^ 5 Ölungen» beschäftigt sich mit der Herr-3""dm : ?^ und mit einer nnr um ein halbes Jahr->d vo l?»eren Periode. Sie führt den Titel «Her-. "fessle ^""sverg und die Veldeser Herrschaft, von ?"f z2f 3"l,ns Wallner und basiert sich ebenfalls "l ArM' »!'"^che Silagen, die in gleicher Weise i>5 T>i7lp . VA Rndolsinums entnommen worden sind. i>? M b/.?V zusammengestellte Abhandlung filhrt 7 chrisms ^" lramischen Helden und Verfechter ^' «Is?! ""iheit, Herbard den VIII. von Auerö. ?bes. d^ İ"'"' H"l" nnd Mehrer seines Familien-w ^ldeler ^"^ ?""' Bemühungen giengen dahin. !,< leinen'm^^"^' diese Perle lrainischcn Bodens, Kvaltulw A1 »ä""< bringen, beziehungsweise in dir '" gelangt Das war se.n l, ^"hcr A s.c ^ " verfolgte dessen Verwirklichung 2^liacn Vierung "nd mit einem Aufwande von 2' GegenK!' ^ hoffte, diesen Plan' trotz vi.l-la^'se au« ^""skn und hindernder Einflüsse vor-Dn^r Dliei«. ? Grunde verwirklichen zu können, I' l^' C° dina,^ ^""'N: Christoph Frangipan-Tkn "Ml. u'? bljchof von Trient und Administrator V von ß^ ^ trüber seiller Gemahlin, Hans Aw ^le HelrN!^""bi"tor ,„ z^.j ^ ''^hrlN"f Veldes wurde schon seit dem vier^ ""M nicht mchr vom Brixner Visthume selbst bewirtschaftet, sondern man pflegte es an benachbarte Edelleute gegen größere, darauf haftende Summen und ein jährlich zu entrichtendes Vcstandgeld zu verpfänden. Der jeweilige Pfandinhabcr war gleichzeitig anch Vrixcn'scher Hanptmann auf der Burg Veldcs und übte im Namen des Capitels alle Hoheitsrcchte über dessen Unterthanen. Wegen dieser doppelten Stellung aber musste bald eine Kreuzung der beiderseitigen Interessen eintreten, denn der Pfandinhaber als Gläubiger des Capitels suchte das angelegte Capital so gut als möglich zu verzinsen und aus der Herrschaft so viel Vortheil als möglich herauszuziehen; während aber das Capitel die übermäßige Ausbeutung, die vorzeitige Entwertung der Herrschaft, vielleicht auch die Be-dnicknng der Unterthanen möglichst hintanzuhaltrn versuchte. So musste der Freiherr Anton von Thurn, seit 1549 Pfandinhaber von Veldcs, wo er übel gewirtschaftet zu haben scheint, dem Capitel missliebig werden, nnd dieses kündigte ihm die Vestandsinhabung auf. Auf die Nachricht hin. dass das Cap-tel die Absicht habe, Veldcs anderwärts pachtweise zu vergeben, drängten sich von allen Seiten die Bewerber herzn, darunter auch Herbard von Aurröperg, »nd zwar gleich schon in der ersten Hälfte dts Jahres 1552. Anerspcrg erklärte offen, dass die Vestandserweibung von Veldes für ihn von größter Bedeutung sei. da er drei Söhne habe, für deren Versorgung er beizeiten brdacht sein müsse. Ans diesem Grunde aber sei es nöthig, dass der Bestand nicht etwa bwh ans einige Jahre, sondern auf längere Frist, womöglich auf Lebenszeit, vergeben würde, zumal bei der Uebernahme bedeutende Anlagelosten zn bestreiten wären Auch der Äanznstand des Veldeser Schlosse bedürfte nach hcrbavds Ansicht einer eingehenden Reparatur, die unter 1000 Gulden nicht leicht zu bewerkstelligen wäre. Wie alle anderen Schlösser hatte nämlich auch jenes von Veldes durch das großartige Erdbeben vom Jahre 1511 (nicht 1509!) sehr gelitten. (Vergleiche P. von Radics «Das große Erdbeben in Krain im Jahre 1511 >.) Auerspcrg spurte auch nicht mit «Verehrungen» (Geschenken) an den einflussreichen bischöflichen Kanzler und an seinen Schwager, aber ohne sichtbaren Erfolg, denn der Pfandcontract mit Thurn lief erst im Jahre 1556 ab, und auch damals noch gelang es dem genannten Freiherrn, die Uebergabe der Herrschaft noch um ein weiteres Jahr zu verzögern. Nach Ablauf dieser Frist schrieb er wieder an seinen Schwager und an den Cardinalbischof und nahm auch die Vermittlung anderer einflussreicher Verwandter zuHilfe. Allein der Thurn'sche Bestand wurde wiederum um ein Jahr verlängert, und Mitte 1557 musste Auersperq wiederum seiue Bewerbung bei den maßgebenden Persönlichleiten in Erinnerung bringen. Auf das hin ergieng an ihn von Vrixen die vertrauliche Anfrage, ob er die auf Veldcs lastende Bestandssumme von 4400 Gulden bar zu entrichten imstande sei, und ob er willens wäre, persönlich daselbst die Wirtschaft zu leiten. Auf beide Fragen antwortete er in zufriedenstellender Weise. Trotzdem verlangte das Capitel noch in letzter Stunde vor der Uebergabe die Vorausbezahlung fast des ganzen Pachtschillings auf 48 Jahre! Da musste auch Herbarden die Geduld reißen, und er ergieng sich in bell bittersten Klagen gegen den Cardinal. Das Capitel aber wollte nur die Opferwilligkeit des Competenten probieren nnd übergab endlich am I.Mai 155« Gut und Hauptmannschaft Veldes an AuerKperg, abcr vorläufig nur ans drei Jahre. Vri Lalbachcr Zeitung M. U!l>. 1378 u;. Juli I^l,. sichten hege und dass die Gegner Nusslands angesichts seiner mweränderlich correcten Haltung gezwungen sein werden, sich auf platonische Kundgebungen gegen das Zarenreich zu beschränken, welche für einen Augenblick die allgemeine Ruhe zu trüben, jedoch nicht ernstlich zu gefährden geeignet sind.» Selbst diese platonischen Kundgebungen sind unterblieben, da die Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit solcher Versicherungen in Oesterreich Ungarn so sehr gewürdigt werden, dass jede Kundgebung seitens der Delegierten ganz überflüssig gl'wtsen wäre. In diesem Sinne hat also die Session der Delegationen die vielleicht bestandenen Gegensätze etwas ansgeglichel», wobei allerdings pessimistische Erwartungen eine lheilwcisc Enttäuschung erfahren haben können. Zu diesen Erwartungen mögen anch diejenigen gezählt haben, welche einen etwas bewegteren Verlauf der Discussione» betrafen. Namentlich scheint man in gewissen Kreisen eine etwas pointiertere Haltung der ungarischen Delegation erwartet zu haben, da, nach der Stimmung verschiedener Vudapester Blätter zu urtheilen, einzelne Ausfälle gegen den Minister des Aeußern nnd gegen den Reichs-Kriegsminister nicht zu den Unmöglichkeiten gezählt werden konnten. Aber anch in dieser Richtung scheint die Thronrede ihre wohlthätige Wirkung geübt zu haben, da dieselbe mit ihrer Aufrichtigkeit und Zuversichtlichkeit der öffentlichen Meinung in Oesterreich wie in Ungarn in wohlthuendster Wnse entgegengekommen war. Dazu kam noch die namhafte Reduction im Extra - Ordinarium des Reichs - Kriegsministers, so dass die trotzdem in den Sitzungen der Delegationen vorgekommenen kritischen Anwandlungen und Entgleisungen zumeist auf die oppositionelle Parteistellung der einzelnen Redner zurückgeführt werden können. Wenn trotzdem der Reichs-Kriegsminister nicht der VertrauenKkundgebungen theilhaftig wurde, mit denen die beiden Delegationen den Minister des Aeußern wie den Reichs-Finanzminister beehrten, so liegt nach unserem Dafürhalten der Grund dafür in dem ziffermäßig unliebeuswürdigen Auftreten des jeweiligen Chefs der Kriegsverwaltung. der angesichts der immer mehr sich entwickelnden militärischen Vorsichtsmaßregeln mit immer höheren Budget-Forderungen an die Volksvertreter herantreten muss. Das ist das Los aller Kriegsminister auf Erden, dafs sie, immer zwischen zwei Feuern stehend, sich mit der ehrlichen Erfüllung ihrer Pflichten begnügen müssen und die Anerkennung dafür erst von der Zukunft erwarten dürfen. Aber auch von dieser Seite genommen haben die Delegationen zur Beruhigung der Völker beigetragen, denn' die Aufklärungen des Reichs-Kriegsministers in den Ausschüssen haben den Beweis erbracht, dass für die Sicherstellung der Reichsgrenzen wie für die Schlagfertigst des Heeres fo viel geschieht, dass die Staatsbürger Oesterreich-Ungarns mit begründeter Zuversicht und mit Selbstvertrauen der weitern Entwicklung der politischen Situation entgegensehen können. Auf alles gefasst uud für alle Fälle gerüstet sein, dass ist die einzige und beste Verfassuug für eine Großmacht in so schwerer und unberechenbarer Zeit. Politische Uebersicht. (Die Kaiserreise nach Berlin.) ZuEhreu des Besuches des Kaisers von Oesterreich in Berlin war unter anderm ein Hofconcert im Weißen Saale des königlichen Schlosses in Aussicht genommen, und zwar in erster Reihe deshalb, weil eine solche künst lerische Veranstaltung anch während des Besuches des Kaisers Wilhelm II. in Wien im Rcdoutcnsaalc der Hofburg stattgefunden hat. Nach einer Mittheilung in Berliner Blättern ist jedoch von drm geplanten Hufconcert Abstand genommen worden, hauptsächlich auf Wunsch des hohrn Gastes, welchem das Verzeichnis der in Allssicht genommenen Festlichkeiten vorgelegt worden ist. (Dalmatinischer Landtag.) Der ne». gewählte dalmatinische Landtag soll nach einer Meldung des «Narodni List» für den 25. d. M. einberufen werden, während der Termin für die Einberufung der übrigen Landesvertretmigen noch nicht bestimmt ist. (Arbeiterbewegung in Steiermark.) Die Bewegung in Seegraben schien Sonntag vm-mittags eine ernstere Wendung uchmen und auf Donawitz übergehen zu wollen. Infolge defsen rückten drei Compagnien Infanterie und eine Compagnie Landwehr ans. Nach den bisherigen Nachrichten kam es jedoch zu keinem Zusammenstoße, und war nachmittags die Lage etwas ruhiger. Dagegen ist nunmehr der Streik auch in Voitsberg ausgebrocheu, und sollen die Arbeiter des Joseph i-Schachtes mit dem Besetzen der Grubeneingänge und gewaltsamer Verhindernng der Arbeit gedroht haben. Der Bezirkshauptmann von Graz Stalthalterei-rath Pirner hat sich an Ort und Stelle begeben, und es wurde für die sofortige Abseuduug vöu Militär alles vorbereitet. (Alt. und Iungczechen.) Die altczechischen Vertrauensmänner hielten Freitag in Prag eine Sitzung ab, nm über das von den Iungczechen angetragene Compromiss für die Landtags-Neuwahlen in den Prager Städtebezirken schlüssig zu werden. Man beschloss, die definitive Entscheidung einer Versammluug des alt-czechischen Bürgervereines zu überlassen. (Triester Lagerhäuser.) Man schreibt uns aus Trieft: Die Lagcrhaus'Direction hat die Detail-projecte für einzelne Objecte bereits fertiggestellt uud j beabsichtigt, mm mehr mit der Aauvergebung in« Wege öffentlicher Offcrtoerhandlung vorzugehen. (Vermittlungsämter in Mähren.) Bekanntlich hat der Landtagsabgeordnete Freiherr von Chlumecty in der letztverflofsenen Session des mährischen Landtages eine Resolution eingebracht des Inhalts, dass die Errichtung von Gemeinde-Vermittlungsämtern zum Vergleichsversuch zwischen streitenden Parteien in Erwägung gezogen werden möge. Der mährische Landesausschuss hat sich mit dieser Angelegen» heit in seiner Sitzung vom 6. d. M. beschäftigt und den Beschluss gefasst, dem Landtage einen Gesetzentwurf vorzulegen, wonach diese Vermittlungsämter in allen Gemeinden Mährens auf Beschluss des Gemeinde-Ausschusses eingeführt werden können. (Der Sohn Kossuths) dementiert in energischester Weise, dass sein Vater gegen den Minister- präsidenten von Tisza einen persönlichen Angriff, welcher ihm zur Last gelegt wurde, unternommen habe. ^ constatiert. dass er während der Besprechung seines Vaters mit den oppositionellen Abgeordneten als Zeuge zugegen war nnd dass sein Vater jene Worte nich< gebraucht habe; derselbe pflege sich überhaupt niemals anf persönlichem Gebiete zu bewegen. (Inspectionsreise des Reichs «Finanz ministers.) Reichs - Finanzminister v. KällaY tritt, wie wir vernehmen, in der zweiten Hälfte dieser Woche eine Illspectionsreise nach Bosnien an. Der Reichö-Finanzminister wird diesmal die westlichen Theile Bosniens, insbesondere die Krajna, besuchen. (Deutschland und Frankreich.) Durch die deutscheu Blältcr lallst eine Nachricht, wonach zahllose preußische Officiere die Pariser Ansstellnng hätten besuchen wollen; der deutsche Kaiser habe alls Urlaubs' gesuchen davon Kenntnis erhallen und del, Besuch del Ausstellung seitms seiner Officiere streng verboten. Die Nachricht lst ,n dieser Form falsch. Richtig ist. wie d»e «Kölnische Zeitung» mittheilt, dass seit der Spionen-riecherei m Frankreich uud seit dem Erlass des Spi0" I nagegesctzes preußischen Officieren überhaupt das Betreten Frankreichs streng verboten ist. (Maßnahmen gegen das Na über uN' wesen.) Wie man der «Pol. Corr.» aus Belgrad meldet, veröffentlicht das dortige Amtsblatt ein u>n< fassendes Communique", das Räubcrunwesen betreffend. Dasselbe constatiert eingangs die Uebertricbenheit del diesbezüglichen Zeitungsberichte und legt sodann t»e ! wahre Sachlage dar. Demgemäß halten sich ^ Uzicaer Kreise 13 Räuber, im Pozarcoacer Kreise 1" im Podriner Kreise 2, ,m Krajincr Kreise 4, im Crno-rclaer Kreise 8 Räuber, worunter 3 alls Äulgane" gekommene, endlich im Dreiecke zwischen Resava, S?' mola uud Podgorac drei Räuber auf. Beinahe aM sind entsprungene Häftlinge und den Behörden »"M bekannt. Des weiteren führt das Communique" alls, die Regierung habe die energischesten Maßregeln ^ troffen, um das Unwesen auszurotten. (Frankreich.) Der Scandal am letzten Samstag in der französischen Kammer übertraf noch jen"' der Vortage. Auf Gruud gefälschter Documente, wela> im «Intransigeaut. von Rochefort veröffentlicht w^ den, forderten die Voulangisten und die Rechte, dass der Minister Constans in Anklagezustand versetzt we^-Die Mehrheit lehnte den Antrag mittels der VorfraS" Abstimmung ab. Während der Debatte war es 6" einem Zank zwischen Laur und Thomson gekolN^"' der sich in den Couloirs als regelrechte Prügelei so" setzte, bei welcher der Voulangist Laur von sei""" Gegner, dem er einen Streich versetzt, übel verhaue"' zu Buden geworfen und mit Fußtritten schlimm s" gerichtet wurde. Eiu abends zwischen beiden arM giertes Pistollenduell mit unblutigem Ausgang troll" diese parlamentarische grains ^ourn66. . (Die Afrikaconferenz.) Entgegen ande"' Meldungen wird der Berliner «Post»' aus ÄrlM gemeldet, die internationale Afrikaconferenz werde a"' schließlich die Sclavenfrage sowie die Frage der»"' und der Alkoholeinfuhr, nicht aber die Regulierung ° Grenzen der den europäischen Mächten gehörigen Oel)" berathen. Gelegenheit der Uebergabe wurde dem neuen Pächter namentlich die rationelle Pflege der Landwirtschaft mit erstaunlicher Sachkenntnis ans Herz gelegt, ebenso auch die Wälderschonung und Fischereipflege in den ver« ödeten Gewässern der Save und Rothwein. Und wirklich konnte Auersperg schon in seinem Berichte von 15)60 dem Capitel melden, wie er für die Belebung der Fischwässer gesorgt habe. Als mit Georgi 1562 die erste Bestaudzeit ab< lief, setzte Auersperg alles daran, die Verlängerung des bestehenden Vertrages zu erwirken. Mit der Absicht, eine Erhöhung des bisher gezahlten Bestandgeldes zu erwirken, untersuchte im Juni des geuaunten Jahres eine bischöfliche Commission gründlich den ge-sammten Zustand des Gutes. Das Ergebnis war ein sür Herbard durchaus günstiges, und da in der Commission sich seine Verwandten und Gönner befanden, so erklärte diese, dass Auersperg keine höhere Summe zahlen könne. Und so erhielt letzterer neuerdings die Herrschast Veldes auf drei Jahre. Der laufende Be-stand wnrde auch in den Jahren 1565 und 1568 ohne Bedenken erneuert, hauptfächlich aus dem Grunde, da sich das Capitel mit dem Verlaufe der Hauptmaun-schaft trng nnd deshalb bis znm Eintreten desselben keinerlei Aenderungen vornehmen wollte. In diese Periode fällt der von Auersperg eigenmächtig anf Stifts» tosten vorgenommene Umbau des Veldeser Schlosses. Dies sowohl als auch Aucrsvergs Haltung in der protestantischen Bewegnng reifte im Cardinal den festen Entschluss, Auersperg auf jeden Fall die Veldeser Herr schaft zu entziehen. Die passendste Gelegenheit hiezu bot der Ablauf der dreijährigen Aestcmdfrist im Jahre 1571. Als dem Capitel (natürlich ans Laibach) «be« lmmt geworden war. dass der Gottesdienst in Veldes, namentlich bn Unserer Lieben ssrau im Wert. seit län- gerer Zeit in Verfall geratheu sei>, so schickte es eine Commission nicht nur wegen der Vauangelegenheit des Schlosses, sondern auch zur Untersuchung, ob der Seelsorger zn Veldes «tauglich, sei, sonst müsse er durch einen «tauglichen katholischen» Priester ersetzt werden. Nm 4. März 1572 trafen die Arixener Commisfäre in Veldes ein und meldeten ihre Ankunft gleich dem Lai° bacher Bischof. Sie fanden, dass die Propstei «im Werth», deren Einkünfte Auersperg eingezogen hatte, seit einigen Jahren vernachlässigt sei. was der Pfand« inhaber nicht rechtfertigen konnte. Der evangelisch gesinnte Pfarrer Faschank musste trotz Verwendung der trainischen Stände Veldes verlassen. Da der Bericht der Arixener Commissure über das Verhalten Auerspergs. der den «verdamblichen Jr. thumbcu vund Sectyreien anhängig und verwandt sei», nicht günstig lauten konnte, so beschloss man ihm die Hanptmannschaft Veldes aufzukündcn. Am 13. December wurde chm mitgetheilt, dass er mit Gwrgi des nächsten Jahres d>e Herrschaft und das Schloss gegen Empfangnahme der darauf haftenden Pfandsumnie zu übergebe» habe. Hervard versuchte jedoch alle Mittel um das drohende Scheitern seines Lieblingsprojectcs womöglich zu verhlndern. Ja, ^ erwirkte soaar vom Kaiser Maximilian N der die Verdienste deö'tapferen Grenzucrtheidlgcrs wohl zu würdigen wusste, ein eigenhändiges Schrelbcn an den Cardinal, derselbe möae die Zurücknahme seiner getroffcuen Verfügilnq anordnen. Ja. am 26. Mm 1573 wandte sich der Monarch noch. mals au den um für Auersperg die Beibehaltung der Beldeer Herrjchaft durchzusetzen. Aber nach 2 Monaten bean worlete der Cardinal das kaiserliche Schreiben abschlägig. Zmn Nachfolger in der Hauptmannschaft Veldes halte der Cardmal Hans I»ssf z>,üt«vic zmn Frey.n hurm auserkoren, der nicht nur als gut tathol^ sondern auch sonst «taugenlich vnnd qualificiert'. l d,e)es Amt galt. Schon anfangs Juni lam die«" Commlsston nach Veldes, nm die Hanptmannschaft /, übernehmen, aber Auerspcrg war nicht da und h" auch sonst leine Verfügung getroffen, die UeberF zu veranlassen. Im Gegentheil, er trat jetzt mit M> antragen an das Capitel heran und bot demsel^ 36000 fl. für die Herrschaft Veldes an. wovon Hälfte schon zu Georgi 1574, der Nest aber in "' daranf folgenden Jahresraten erlegt werden sollte. MU dies erbot er sich, die Hälfte der darauf liegenden" standssumme von 4300 fl. als eine «Ehrung' ,°H Stlfte zu überlassen. Man gieng jedoch in eine <"" liche Behandlung dieses Angebotes gar nicht ein- . Inzwischen wurden die Verhandlungen ""tH kovlt wegen der Uebernahme der Herrschaft avgcs^ sen, und dieser verpflichtete sich, im April 1573 f>ll „ Innehabung derselben ein jährliches Vestaudsgeld ",^ 600 fl. zn entrichten. Ueberdics verpflichtete " > „ auch. stets pcrsönllch im Veldeser Schlosse AnseH, zu uehmen nnd niemals zu gestatten, dass ei" ^e".) Unterthan oder Bedienstete der evangelischen Ml'^, sich zuwende. Ja, er musste sogar die Clausel l'^ schreiben, dass er sofort der Hauptmauuschaft "cN^ erklärt würde, wenn er sich der evangelischen Ley" ^ geben sollte. Von der Brüxner Commission wn^!, 2!). September 1573 als Uebergabstcrmin sesW,is> doch Anersperg erklärte es für unmöglich, d'^' Hl', einzuhalten, denn es müsse znerst seine'Elttschadiil^ beziehungsweise Darlchcnsfrage gelöst werden- ^„' Ansprüche an das Capitel waren nicht zu niedl'^' gesetzt. Schließlich wurden seine Forderungen nw ^ Gnlden (vielleicht gar mit 10.000 st.) befriedig' F überdies musste sich Lenlovic im defiuiliven ^ ^ltnlHcl Zmmly i'!s. 1l!0, I!j79 lll Zuli l«^^. . ("" Irland) scheint die Agrarfrage wieder "«en acute» Charakter annehmen zu wollen. Das '^remans Journal > schreibt, es sei von Mr. Parnell in ^Ä' anzukünden. dass in Irland unverzüglich r ne Hachterliga gebildet werden wurde, mn die Pä'ch-^r gegen die Verbindung der Grnndbesitzer zu schützen, "leje Ulga werde der officielle Act der ganzen irischen ^nnel sein nnd in kurzem in einel Convention qe-blldet werden. (Ans Kreta.) Reuters Office meldet ans Ka->>ea. der türkische Cominissär Dsch.'Naleddin Palcha ^ulde von der Pforte plötzlich aus Kreta zuriickl,c,ilfen. ">e «ngelegenheilen der Insel sind ,wch nicht geregelt. Tagesneuigleiteu. Se. Majestät der Kaiser haben der Schul-,'.. m"^' Stollhofen im politischen Bezirke St. Polleu "l Alederösterreich znm Schulbauc eine Unterstützung °°" Ä)0 st. ö. W. ans der Allerhöchsten Privatcasse "llergnädigst zn bewilligen geruht. . 7^ (Zigeuner.) Das k. k. Miuislcrium des Innern "t sämmtliche Landesstellen zur nachdrücklichsten Be-"lmpfulig des vielfach die öffentliche Sicherheit gefährden-^" Z'geunerwescns aufgefordert und die Polizei» (politi-^en) Behörden insbesondere angewiesen, dafs herumstreife Zigeuner bei Verdacht einer strafbaren Handlnng. "!°"ders der Landstreicherei, jederzeit der strafgcricht- Hei, Behandlung zugeführt und nach beendetem Straf-fahren der weiteren geschlichen Amtshandlung (Abgabe ^ "ne Zwangsarbcitsanstalt, Abschaffung und Abschieds ""^erzogen werden. Damit die politischen Behörden die I! ^'"" lleslellten Aufgabe entsprechen können, werden ^richte angewiesen, im Falle gegen wandernde Zigeu-bel>? ^rafgerichtliches Verfahren anhängig gemacht wird, zuglich dieser in ihrem Gewahrsam befindlichen Aeschul-enk 1 ^" Vorkehrung zu treffen, dass dieselben nach bebe?,, Strafverfahren ohne Rücksicht auf den Ausgang liH ^"^ bei deren Entlassung aus dem gericht. ,^" Gewahrsam von der comftetenten politischen Behörde h . "Urchfilhrung des weiteren Verfahrens übernommen klden können. eine ^ ^" deutsche Kaiser in Gefahr.) Nach H. Depesche des norwegischen Telegraphen»Vureaus aus in ^ ^" ^" Wilhelm bei dem Buarglclscher Hz- .^ geringer Gefahr, indem ein großer Eisblock dicht ^ 'M lliederftel und ein kleineres Eissliick seine Schul« Nack"" ^"^ Temesvarer Lotto-Affaire.) H,^ ^"km Telegramme der Oberstadthaufttmannschaft in a>ntl'^^ °" ^ Wiener Polizei-Direction haben die don' Erhebungen ergeben, dass der Vorgang bei der eim^" Ziehung am 6. d. M. ein vollkommen gesetz« k''^chender und correcter war und dass sich keine dm."^'t gearteten Unzukömmlichkeiten oder Abweichungen "" der Vorschrift ereigneten. Vor! ^ (^ e, der Heumahd niedergeschossen.) ^'^ Woche wollte der Besitzer Franz Velsal zu Pror ls> ^ '" Steiermarl eine Wiese, um welche noch °bsch tt ^""^' '""^"' ?"" ^!^bar wollte die Mäher volu ""^ ^^ ^ ^'^^ wichen, zog er einen Re- letzte ^"^^ ""^ ^°^ ^" ""s ^"^ ^^^^ "^ ^"' sllNl^ '""^^ getroffen und brach schwerverwundet zu- stalis<7^ (Betriebs kraft der Welt.) Wie das ''Usche Bureau in Berlin mittbeilt. Nnd liier ssünftel in, c> n ^" ^^ verpflichten, der Familie Auersperg lchllst ^^^ Nekatholifierung wieder die Pfaudherr» f^^,U"o Hauptmaunschaft Veldes einzuräumen. Die 1574 ^, hergäbe voll Vcldes geschah am 3. Mai lvllsii p"söulicher Anwesenheit Herbards. Seine N)i,, ^" /ljemühmlgcn. das Verloreue wieder zu ge-ttln' "' '"nden einen jähen Abschluss durch seineu un-E.^. < ^"b in der Schlacht bei Äudaöli am 22sten Member 1575. zu«ll>n^" ^" öwöls düser erschöpfenden Abhandlung Hellenen Aeilagrn sind die interessantesten die vierte: K,a / '?" s"l die Melioration der Veldeser Herr-i„ ^ u'w 'nsbcsondere sür die Beleb'Mg der Fischerei der v/ ^"'krainischtn Gewässern; dann die achte wegen te„ w ^1''"bung der Grcuzeu zwischen den Herrschaf-tetei, '^U'^dorf ""d Veldcs uud zluischeu dieser letz-dvln !c ^" Herrschaft Lack. s.nuie auch wegen der Il'k'r «?"""lsar getroffenen Entscheidungen bezüglich "Ndrr 7^'"""'' dje iu Ehebruch und «Uuche. mitein, blr l,.:!. 'Ü.' Mchlich die ucuute uud zehnte, welche ll>i d. !c Iutrrcessionsschre.beu Kaiser Maximilians II. 'u ^ardlnalbischof von Trient enthalten. tMcs l < °"' Abhandlungen naturwisseuschliftlichen In-Drains ^ ^ ^'^ "^'- '^"träss«' zur Ornithologie schris.s,', ""b stammt aus Karl D.schmanns hand-^uqel l "' ^"chlass. Die älteste» Spuren über das bectlllw > lMW faild man bei Gelegenheit der Auf. verssH. ''^fahlbailteil am Laibach.r Moore, woselbst ""chlräal'^ ^"^'lk"l)ch'll zutage befördert wurden. Die U^ßsrc A Bestimmung dieses Materials ergab eine ""zahl von Sllmpf- und Schwimmvögeln, die' der zur Zeit auf der Welt arbeitenden Maschinen währrnd der letzten 25 Jahre gebaut worden. Es besitzen: Frankreich 49.50U feststehende oder Locomobillessel. 70U0 Loco-motiven und 1850 Schiffslessell Deutschland 59,00U Kessel, 10.000 Locomotiven und 1700 Schisfslessel; Oesterreich-Ungarn 12.000 Kessel und 2600 Locomotiven, — (Typhns. Epidemie.) In dem in Komorn stationierten 4. Bataillon des Infanterieregimentes FZM. Freiherr von Knebel Nr. 7« ist der Typhus epidemisch ausgebrochcn. In einer Compagnie ist fast die ganze Mannschaft und ein Officier von der Krankheit befallen wordeu. Viele Soldaten des Bataillons wurden beurlaubt. — (Gegen den Hihfchlag.) Ein Menschenfreund, der sich lange in Amerika aufgehalten hat, erinnert daran, dass dort bei großn- Hihe zum Schutze gegen den Sonnenstich ein feuchte Kraulblatt unter dem Hut aus dem Kopse getragen wird. Das Mittel soll unfehlbar wir« ken und dürfte manchem, der in Ausübung seines Ve« ruses viel der Sonne ausgesetzt ist, des Versuches wert sein. — (Gattenm or d.) Aus Herzogenburg wird berichtet: In Wiezing wuide ein Gatlenmord verübt. Der in guten Verhältnissen lebende Häusler Leitn er, ein sparsamer und fleißiger Mann. gerieth aus geringfügiger Ursache mit seiner Gattin in Slie.it und wurde von derselben mit einer Holzhacke bedroht. Von Jähzorn über» mannt, entwand Leitner seiner Gattin die Waffe und spaltete derselben mit einem wuchtigen Hiebe den Kops, so dass die Unglückliche sofort entseelt niedersank. Leitner hat sich selbst dem Kreisgerichte gestellt. — (Ein Huhn mit vier Füßen und vier Flügeln.) Der Mehalaec Einwohner Reiß erschien diesertage in der Redaction der «Temcsoarer Zeitung» nnd wies ein vollkommen entwickeltes Huh» mit vier ^ Füßen und ebenso vielen Flügeln vor. Das Thier ver« endete nach einer Stunde. Herr Reiß hat das Huhn dem Museumvereine zum Geschenk gemacht. — (Die Ernte in Rus stand.) Wie aus Petersburg officiell berichtet wird, lauten die Nachrichten über die Ernte in diesem Jahre im ganzen wenig befriedigend. Es herrscht, namentlich im Süden Russlands, große Dürre, und ein ganz entschiedener Mangel scheint in Heu entstehen zu wollen. Häufiger Regen und warme Witterung können in dem nördlichen Districte natürlich noch vieles bessern, aber auf eine reiche Ernte find die Aussichten schon ziemlich geschwunden. — (Ein Mo nstre-Concert.) Im Tuilerien« Garten in Paris wirb nächstens ein Concert durch Ge« sangvereine und Orchester stattfinden, an welchem 27.000 ^ Sänger und Musiler aus 60 Departements theilneh' men! Wie viel Raum wird da für das Publicum übrig» bleiben? — (Aus der Kaserne.) Unterofficier: «Ich erklärte Euch also soeben die Haupttugenden des Sol-dalcn. . . . Püsile, worin findet sich also die wahre Größe deS Soldaten?» — Rekrut: «Im Militärpass!» Local- und Provinzial-Nachrichteu. — (Laibacher Gemeinderath.) Der Ge« meinderath der Landeshauptstadt Laibach hält heute abends um 6 Uhr eine öffentliche Sitzung ab. Auf der Tagesordnung stehen u. a. folgende Verathungsgegenstänbe: Bericht der Wass^rleitungssection über die mit einigen Unternehmern abgeschlossenen Verträge; Bericht der Per- in der Abhandlung namentlich angeführt werden. Der erste lrainische Schriftsteller, der sich mit der Vogelwelt KrainS eingehender beschäftigt hat. war natürlich Valvasor, der im zweiten, dritten, vierten und fünfzehnten Auche seiner Chronik viele Vogelarten Krams erwähnt. Allerdings sind dessen Schilderuugen zum Theil unklar nnd auch uuricütig, zum Theil aber gehören sie ins Reich der Märe. z. B. die «schwarzen, blinden Euteu» (pas. 272), die sich später als Rohrhühner (slouenisch «li^a») herausgestellt haben, welche sich zur Mauser-zeit in das Röhricht nnd Felscngeklüste zurückziehen, ^ um vor Verfolgungen möglichst gesichert zu sein. Einen weiteren Beitrag zur VogrltuudeKrains lieferte Scopoli, der in seinen zwanglosen Heften «ännu« luswi'il!» nului'llli«. 524 Species beschreibt. Sehr thätig auf diesem Gebiete war auch Sigmund Freiherr von Zois. der in seinen zwei in der Üi'ccal-Bibliothek befiudllchen Maunscripten 462 Vogelart-n in Kraiu aufzählt. Ein besouderes Interesse für Slavisw« hat die emc volle Quartseitc einnehmende Ausführung des Zois über dle slouenischen Namen der Adler-. Geier- nnd Falken arten. Mit Aenützuug dieser Vorarbritcu hat dann Cnstos Heinrich Freyer in seiner «FlNi»a der Wirbel-thiere Krams», die vom Verfasser der Abhandlung allen denjenigeu. die sich für die Laudesluude von Kram interessier! n, besonders war empfohlm wird, 2l)() iu Kram vorlommenoe Vogelarten angeführt. Dle Differenz zwischen dieser uud der Zois scheu Angabe ist daranf zm ückzuführen. dass letzterer eine große An zahl voll Varietäten nnd zweifelliaflen Arteil als selbst-ständige Species aufgeuolnuleu hatte. fonal- und Rechlsseclion über da? Erlöschen des Vertrages mit der Gasfabril und Wahl eines fünfgliedrigen Ausschusses zur Einführung der elektrischen Beleuchtung; Be» richt der Vausection über die Zuschrift dcs krainischen Lanorsausschusses inbetreff des Theaterbauplahes und der Bericht des Comics ^6 lwc betreffs Aenderung einiger Gassen' und Straßennamen in Laibach. — (Das hiesige Obergumnasi um) hat am 10. b. M. das Schuljahr 1888/89 geschlossen. Der vom Director Sum an veröffentlichte Jahresbericht biingt in der Eiüleilung den zweiten Theil der wissenschafllicken Abhandlung «Der Sprachgebrauch des Eillri'pius» von I. Sorn. Aus dem Jahresberichte entnehmen wir nach» stehende Daten: Der Lehrkörper bestand aus 2 Director«, 17 Professoren, 8 Lehrern, 13 Supplenten, zusammen ans 40 Mitgliedern, und zwar den Directoren Josef Suman und Franz Wiesthaler, dann den Professoren: Josef Märn, Friedrich Halelj. Valentin Kermavner, Max Pletrrsnik, Matthäus Vodusek, Thomas Zupan. Vincenz Aorötner, Augustin Wester, Anton Drganc, Iul. Wallner, Dr. Heinrich Gartenauer. Dr. Johann Svelina, Franz Gerdinic und Anton Kaspret; ferner den wirklichen Gymnasiallehrern: Anton Vartel. Alsons Paulin, Alexander Pucsko, Josef Pichler und Dr. Oskar Grahy und den supplierenden Lehrern: Dr. Laurenz Pozar, Karl selben abgegangen. — (Wählerversammlung,) In einer von Nichlwählern zahlreich besuchten Wählerversammlung in der hiesigen Citalnica entwickelte vorgestern der neugewählte Landtagsabgeordnete Herr Juan Hribar sein Programm. Herr Hribar versprach, im Landtage in erster Linie für die materiellen Interessen Laibachs zu wirken und namentlich für die Verlegung des Landes- und des Militärspitales, für die Errichtung eines neuen Post-gebäudes sowie für die Vervollständigung der Gewerbeschule in und außer dem Landtage einzutreten. Mit Befriedigung nehmen wir von der Erklärung des neuen! Abgeordneten Kenntnis, dass er nicht «factiöse Oftposition» treiben und nur im Einvernehmen mit den übrigen Landtagsabgeordneten vorgehen werde. Nur auf diese Weise könnte die Erregung, welche seine Wahl in einem beachtenswerten Theile der Laibacher Wählerschaft hervorgerufen, gemildert werden. — (Der lrainische Landesausschuss) hat zum Zwecke des Besuches des Lehrcurses für Knaben-Handarbeiten in Wien den nachfolgenden Lehrern Unterstützungen von je 50 fl. bewilligt, und zwar den Herren: I. Hribar in Laibach, L. Ielenec in St. Georgen bei Krainbnrg, I. Adle sic in St. Martin bei Littai, I. Cepuder in Littai, I. Ianovsly in Weixelburg, I. Hiti in Slavina und V. Ribnikar in Loitsch. Der Curs beginnt am 13. Juli. — (Neue Straßenbenennungen.) Inbetrcff der vom Gemeinderathe Hribar beantragten Aenderung einiger Gassen- und Straßennamen in Laibach erhielten wir mehrere Zuschriften, welche sich jedoch einmüthig gegen die geplante Aenderung aussprechen. Die bestehenden Straßenbenennungen sind gemeinüblich geworden und würde jede Namensänderung nur Verwirrung hervor» rufen und die Orientierung erschweren. Außeldcm wäre eine solche Aenderung in der Straßenbenennung auch mit nicht unbedeutenden Kosten verbunden, welcher Umstand bei den leider nicht sehr günstigen finanziellen Verhältnissen Laibachs nicht unberücksichtigt bleiben sollte. «Es ist gewiss löblich.» schreibt man uns von beachtenswerter Seile, «verdienstvolle Männer in dieser Weise zu ehren; aber es empfiehlt sich, derartige Benennungen neu zu eröffnenden Straßen beizulegen. Bei der fortschreitenden baulichen Entwicklung Laibachs werden sie ja in nicht serner Zukunft alle verwendet werden können. Auch auf die Steuerträger sollte billigerweise einige Rücksicht genommen werden.» — (Offer tver Handlung.) Die Verhandlung wegen Sicherstellung von Hcu, Streu- und Brttenstroh, Holz, Steinkohlen und Torf, eventuell Laibacher Coaks für die Stationen Laibach und Töplitz findet beim t. k. Militär-Verpflegs-Magazine in Laibach am 19. Juli l. I. statt. Bei derselben werden nur schriftliche Offerte angenommen. — (Der Verein der Aerzte in Krain) hält Mittwoch den 17. d. M. eine außerordentliche Ge-neralverfammlung ab mit nachstehender Tagesordnung: 1.) Mittheilungen der Vcreinsleitung. 2.) Wahl des Obmann-Stellvertreters. 3.) Referat in der Kranlencasscn-Angelegen-heit. 4.) Vorberathung über einen demnächst abzuschließenden Vertrag zwischen mehreren (eventuell allen) Vereinsmitgliedern mit der Bezirks-Kranlencasse Laibach. 5) All-fällige Anträge und Demonstrationen. — (Die Post und der Landsturm.) Pas Landesvertheidigungs - Ministerium hat die Entscheidung getroffen, dass die Enthebung von der Landsturmpflicht auch auf die bei der Post bediensteten Lanbsturmvstichti-gen ausgedehnt werde. — (Gemeinde Wahl.) Bei der Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde Ovsise im politifchen Bezirke Radmannsdorf wurden gewählt, und zwar: zum Gemeindevorsteher Franz Spend ov von Mitterdobrawa, zu Gemcinderäthen Mathias Fist er von Ovsise, Johann Potocnil von Kerschorf und Andreas Bohinc von Misatsche. — (Unglücksfall,) Aus Adelsberg schreibt man uns: Die epileptische und schwachsinnige Barbara Oaber aus Dorn entfernte sich am 9. Juli aus ihrem Hause, um der Feldarbeit nachzugehen. Nachdcm sie durch zwei Tage nicht heimgekehrt war, gieng man auf die Suche, wobei man die Genannte auf einem der zum Hause gehörigen Acker entseelt in einer seichten Wasserfurche liegen auffand. Aus der Lage der Leiche konnte man schließen, dass die Verunglückte wahrscheinlich von einem epileptischen Anfalle heimgesucht worden und in diesem Zustande in der mit Wasser gefüllten Furche er-truuken sei. — (Einbruchsdiebstahl.) Samstag nachts brach ein bisher nicht eruierter Langfinger in die Kanzlei der hiesigen Gymnasial - Direction ein und entwendete den Betrag von 160 Gulden.________________________ Neueste Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Gastcin, 15. Juli. Kaiserin Elisabeth ist im bcsw, Wohlsein heute nachmittags hier eingetroffen. MlMiifurt, 15. Juli. Der mit'drm Führer Pich-l»r auf dim Großglocknerwea. verunglückte Juwelier Klein war 30 Jahre alt und seit kurzem Witwer. Er unternahm den ganz ungefährlichen Ausstieg, um für den Alpelwerew Vorkehrungen bezüglich der Schntzhütte zu treffen. Der zweite Tourist ist der Buchhalter Ber-natschek aus Wien. Prag, 15. Juli. Bei der heutigen Landtagswahl des Großgrundbesitzes wurden die Candidate!, der fidei« commissarischen und mchtsideicommissarischen Liste gewählt. Letztere candidierte einer Vereinbarung gemäß anstatt des Grafen Ll'debour den Professor Vräf. Die Deutschen enthielten sich der Wahl. Brunn, 15. Juli. Heute wurde fast in sämmtlichen Fabriken der Betrieb nmder aufgenommen, nur ein kleiner Theil der Weber und Spinner streikt noch. Lladno, 15. Iull. Nei den vom Militär vor« genommenen Streifungen m den letzten Nächten wurden 36 Individuen verhaftet und wegen des Vergehens des Auflanfs dem Strafgerichte eingeliefert. Samstag nachts wurden im Kloster der Schulschwestern zwei 'Fenster eingeschlagen, weshalb das Kloster von zwei Gendar. men ständig überwacht wird. heute sind alle Bergarbeiter eingefahren; die Gefahr eines Streiks ist vorläufig beseitigt. Krapina-Töplitz, 15- Juli. Der Kriegsminister Baron Bauer ist sammt Gemahlin zum CÜrgebrauch hier eingetroffen. Paris. 15. Juli. Die Commission des Staats-gerlchtshofes beschloss die Veröffentlichung sämmtlicher Ulltersuchungsacten. — In Moirans bei Glenoble stleß lin Lastenzng mit einem Personenzuqe zusammen-Mlhrcre Personen wurden getödtet. andere verwundet, — Das Nationalfch wurde in allen Stadttheilen glä"' zend begangen. Depeschen aus den Departements und dm ausländischen Hauptstädten signalisieren euthU" siastische Kundgebungen der französischen Bevölkerung und der französische!, Cowmen. Angekommene Fremde. Am 14. Juli. Hotel Stadt Wien. Smola, l.l. Major, Weinbüchl. - Stipp", l. t. Lehrer; Wilchrr, l. l. Strafanstalt« - Director, Graz. ^ Trobcc s. Sohn Rakel. — Pavlic, Stadtpfarrer, Landstrah. ^ Aodopivec, l. l. Postmeister, Adclsberg. — Stomljanovie, Sa' mobor. — Levi, Buchhändler, Trieft. — Koser, NotarsaM», s. Sohn, Idria. — Baronin Spirgelfeld, Private, Gürz. ^ Polacsck, Kaufmann, und Plrchota, Reisender, Wien. ^ Lehzen, Kaufmann, Hamburg. — Wesscli, Droguist, Stutt' l gart. Hotel Elefant. Eichler, Präscct an der l. l. theresianischen M^ dcmic, Wien. — Lebinger, l. l. Professor, Klassenfurt. — ^M' danovic s. Frau, l. l. Statthalterei-Secretär, Zara. — Vw"', Kairo. — Angelato und Hillinger. Trieft. — Kafka, Pri^e s. Tochter. Agram. — Ieloväek s. Tochter, Illyr.'Feistrih. Hotel Siidlialmhof. Draga, Pfarrer, Wien. — Slavec. AgM. — Anna Grosze. Berlin. — Anna Kleinwächter, Graz. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Mach, l. l. Steuereinnchm". ! Landstraß. — Zeleznikar, Neumarktl. — Franc, Vaumeisi"' l Mottling. — Sencur, Idria. l-------------' —^ Verstorbene. Den 13. Iul i. Josef Kovac, Privatier, 53 I., Kuh' ihal 11, Tuberculose. Den 14. Iuli. Anna Vergant, Waise, 4 I., Poland strafte 1«, Gchirnüdem. Den 15. Ilili. Theresia Schreyer, Hausbesitzerin, 79 3'' Spitalgasse 9, Lungeulähmung. Meteorologische Veobachtuuffen in kaibach^ s ^ W^ ZH «w.nd >««Vu.c,, «^ 15.2. N. 735-1 23-4 O. schwach heiter l)0t> 9 . A. 735 5 18 4 O. schwach bewüllt Vormittags bewölkt, nachmittags Aufheiterung, abe»^ thcilweifc bewölkt. Das Tagcsmittel der Wärme 19-5", u>" 0 5" über dem Normale.________ Schwarze Seidenstoffe von 60 kr^ bis! fl. 11-65 pr. Meter — glatt und gemustert (circa 1«0 vnnoI,ui-ss (K. u. K. Hoflies.), 2ürieU> Muster umgehend. Briefe kosten 10 lr. Porto. (5822) 8-b ^ D,e Unterzeichneten geben im eigenen und im Namen aller Angehörigen schmcrzersüllt Nachricht von dem Ableben ihrer innigstgeliebten, unvergcjs< 'ch guten Mutter, rejpective Schwieger«, Groß. und Urgroßmutter, der Frau Werese Schreyer geb. Schiviz von Schivizhofen Kaufmanns- und Realitäienbesitzers.Witwe welche heute nachts 2 Uhr nach langem, qualvollen» Helden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, '«» Alter v°„7U Jahren verschieden ist. Die Hülle der theuren Verblichenen wird Dienö- "ll »en It!, d. M. nachmittags halb ll Uhr im Trauer-Haufe Spilalgasse Nr. i, feierlichst eingesegnet und odann nach dem ssricdhofe zu St. Christoph zur lchtc" Muhe überführt. .^ .2A beil. Seelenmefsen werden Mittwoch den 17. d. M. um !1 Uhr in der Domlirche gelesen. Laib ach am 15. Juli 1889. Therese Nrauitsch geb Schreyer, Emille EiedrV geb. Tchreyer, Amalie Schreyer. Marie Vlivo geb. Schreyer, Töchter. — Philipp Schreyer, Joses Schreyer, Sühne. Vterbigunnzanfialt be« Franz Doberlet. Danksagung. ssllr die zahlreichen Veweife herzlicher Theil' ! uahme, welche uns anlässlich des hinscheideuö unser" unvcrgefslichcn, innigstgelicbteu Gattin, respects Mutter, der Frau Josesine Boshizl) zulheil geworden sind, sprechen wir hicmit unse^' herzlichsten und innigsten Dank aus. Laibach am 111. Juli 1689. Me Ueflranmullm L„',,ll«rs,llsil> War, Etaats-Aulehen. ""'" ln N°,en «»«.'. 84 o,'. -5...st' .^^,^ . " «lall,«l°le , , ,(«> st, „I .. !,7>,.f... 0csl.?^,."'"b"'>lt>'. str.ierfrei , iW»z »,« l>z ^""«" ft. ü W ___ ""^ «all!! ltnuss, l««4 95^!; »K-7Ü Ung K""Mr ü"/« . , , 95>8<» »K4<. l"° Us>^!>,. ^'"."" ^'"^ , W- VÜ-A, dw L.a"/^ "''""' ' - l"» - lm..!.. »t°, v. I l«7« „" - ,,»! 7^ dt°. NT" "''' ^b, lNOfl, «9 7!. l<»> 25 b> ""^""> <^'"> n », W. l«c... 14» ' '^'Uost 4"/, „x> ft, l»7-. 1»7 5<> Wlld Wars Orundcntl.-Oblilllltionln (für lU« fl. VM.), l,»/,, gllliz,!chr..... lU4«> l05 - 5,"/., mHlirischr...... llU- ll«75 .v/l, trraili »nd ftlistriiland . , —'—------- l>°/., »iiU'll'slelrrichuchf . , . ll!» «» ^"/„ stcirischc...... ----- -'-! bV,, lroolilchl' !i»d Ilnvonilch« . l05 - lt>