für Vaterland, Knnlt, Wissenschaft nnd geselliges Leben. -----------»__W^E»__»------------ Nedigirt von Johann Hladnik. «^? ^V Samstag dcn 19. Mai. ^S^AO Von Vieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern. Dinstag und Samstag. Der Preis des Blattes i!l im Comploir^II^jäkriVVss k«>^ jährig , fl. 30 kr. Durch die Post ganzjährig Ä fi., halbjährig 2 fl. C, M. U"»zi°Ylig „ ei,mn Aufstande gekommen, wenn die > wurden^" ^ ''^ "'^ "'s Kittel gelegt hatten. Sie Untersuck"'^^" "''^ ^'" ^^">^^ ^b das Comitat die ben kö "^ "^" ^ vornehmen werde. Nun hatten sie fiie-Seiten d ^ "^" stehte sie darum an und wollte von allen u« alle Tch..,^"'"' Sie beschlossen °w, zu bleiben. 9.,^-n -,s >> '^ i« nehmen und, wenn auch mit dem «" "b,tle„, die Leiche ihre« herrlichen Sohnes — des schönsten Mannes im Slowakenlande — heimführen zu dürfen. Sie wurden jedoch pardonnirt (in Folge der Aufregung in den slowakischen Comitaten) und führten nun mehrere Monate in schweren Eisen ein elendes Leben fort. Indessen wurde in Neutra, Szenitz, Schemnitz und an andern Orten an mehreren Jünglingen das Todesurtheil vollzogen, die ihre slowakische Nationalität weder abschwören, noch gegen den Kaiser Kriegsdienste nehmen wollten. Alle starben freudig und heldenmüthig. Viele entkamen dem Schicksale auf den wunderbarsten Wegen, Keiner hat seine Sache preisgegeben, sich zu retten. Zwcl irren frei, aber in Folge der erlittenen Drangsale wahnsinnig umher. Solche Jünglinge nennt man in andern Landern Helden. Mucius Scävol a und Andreas Hofer haben auch nicht mehr gethan. Nur hier zu Lande—doch weiter. Stur, Hurban und Hodscha, außer Kollar fast die ersten Slowaken, die des entehrten Namens dieses armen Volkes sich nicht schämten, bildeten indeß die bekannten Freischaarcn. Jene Gefangenen entkamen und schlössen sich an. Aus Dankbarkeit gegen Oesterreich, das ihnen die Anerkennung und Gleichberechtigung ihrer Nationalität versprach, machten sie sich anheischig, den Landsturm auf 30.000 Mann zu verstärken. Es wurde nicht angenommen. Einmal gelang es ihnen, den Magyaren grobes Tuch zu Soldatenmanteln abzunehmen. Sie baten darum, ihre Mannschaft damit bekleiden zu dürfen: es wurde abgeschlagen; noch gegenwärtig geht ein Theil dieser armen, unerschütterlich treuen und nun auch schon wohldisciplinirten als vorzüglich ausdauernd und tapfer bewährten Parias in einem Zustande herum, wie in andern Ländern Menschen gar nicht gesehen werden; was sie von Hause an Kleidern und Geld mitbrachten, ist zerrissen und verzehrt. Einer der Anführer ist hier angekommen, der mit Mühe der magyarischen Gefangenschaft entsprungen. Er hatte sich, verfolgt von den Kugeln, in's Wasser geworfen, und ist zu seiner Abtheilung geeilt« Andere versprengte Gemeine sind hier eingetroffen, die weit umher geirrt waren, um zu ihren Kampfgenossen zurück zu gelangen.—Wie haben die Magyaren ihre Anhanger gut be- ---- 138 ----- lohnt, reichlich belohnt! —Mit blutendem Herzen erzählt der slowakische Landsturm, daß einzelne Slowaken seit einiger Zeit (so kaiserlich gesinnt sie anfangs waren), hier irre gemacht und dort gelockt, schon ans allen Gegenden zu den Magyaren übergegangen sind, d. h, Bauvrnburschen vom Lande, denn von dem bestehenden Landsturm geht keiner zu den Magyaren über!—- Die Bestechungen von Seiten des Hirngespinnstes »Camarilla" sind es also nicht, die den slowakischen Landsturm auf die Beine gebracht haben. Es ist der seit tau-'send fahren geknechtete Geist einer Nation, der sich zu fühlen anfangt und die Fesseln abschütteln will; es ist ein edles, ein wahres Gefühl. Konnten denn aber die Slowaken nicht auch frei seyn, wenn die magyarische Sprache Landessprache ist? So frägst du, lieber Leler. Ich sage darauf: Nein!—In der Sprache eines Volkes liegen alle Keime und Fähigkeiten zu dessen Entwickelung; nimmst du ihm die Sprache, so nimmst du ihm seine Entwickelung, zu der es von Gott eingepflanzte Fähigkeiten, also ein Recht hat. Wem, du einem Volke seine Sprache nehmen willst, das ist eben so viel, als wenn du dein Menschen seine Zukunft, sein Jenseits, seine Unsterblichkeit nimmst. — Man kann sich seine Sprache zwar nehmen lassen, man kann sie auch verkaufen; man hat aber seine Talente unter andern Gaben von Gott, nicht um sie zu verkaufen, oder sich nehmen zu lassen, und wenn einer für seine Sprache sein Leben einsetzt, so ist Gott mit ihm, der sie ihm gegeben hat! Man wollte ja aber den Slowaken ihre Sprache nicht nehmen? Lieber Leser, das ist eine Redensart, die wir kennen, aber nicht glauben. Wenn man ihnen ihre Sprache nicht nehmen will, gebe man ihnen slowakische Schnlen, Pfarrer, Gerichte und Beamte. — Doch die Magyaren, die nicht wissen wollten, daß cs ein Croatien gebe, werden ja Nichts zu vergeben haben, wenn ein Gott im Himmel ist, der die Verachteten sieht und den Uebermuth züchtigt! Und unsere Constitution sichert ja allen Nationen gleiche Berechtigung. Verzagt nicht, ihr Slowaken! ein Deutscher ruft es euch zu! Auch euer Tag wird kommen! Also nur Eins, liebe Leser! Respect vor den Rothmützen, wenn es auch „nur Slowaken" sind! Und du, liebe Leserin, die du freilich lieber Nückert, Uhland oder G'ö-the lesen solltest, als Zeitungen, wenn dn über einen zerlumpten Landstürmler das Naschen rümpfest, bedenke in deinem weiblichen Herzen, das gewiß zarter und feinfühlender ist, als das meinige, daß der Arme gern sich besser kleidete, wenn er es hatte, da er sogar von dem seinem Solde mühsam Abgekargten seine Fußbekleidung sich besorgen muß; bedenke, daß er nicht gezwungen ist zu all' der Gefahr und dem Mühsal, sondern freiwillig sich unterzogen hat: seine armeNa-tion, so viel er kann, zu vertreten. «Wer's Recht hat und Geduld, für den kommt auch die Zeit." Iauko und seine nennuudneunzig Brüder. l Sloucilischcs VolkZmährchm. Von Johann U. vogl. Voll Hast eilte Ianko sogleich zu seiner Retterin, in der süßen Hoffnung, daß sie ihm auch dies,mal helfen und ihm dadurch seine Freiheit wieder verschaffen werde. Ganz erschöptt vom Laufen erreichte er das Hüttchen des schönen Mädchens; doch brauchte er dort einige Zei-, um zu Athem ,zu kommen und seiner Retterin Alles im Zusammenhange mittheilen zu können. Als er ihr jedoch den Befehl seines Herrn erzählt, erschrack er nicht wenig, da er die Rosenwangen des Mädchens sich entfärben sah. Dieses aber, seinen Schrecken bemerkend, sprach zu ihm: „Verzage nicht, junger Freund, obgleich ich dir bekennen muß, daß ich dir dießmal nicht zu helfen vermag. Noch bleibt dir ein Mittel zu deiner Rettung übrig." »Und dieses ist?'> versetzte Ianko erb-nigcnd. »D.lß du mir dcine Hand reichst und mir mir fliehst," erwiederte das Mädchen. »Wie?" fragte Ianko, der das Glück, die schöne Unbekanine je sein nennen zu können, sich nie hatte träumen lassen, „ich dürfte — ich sollte—" »Bevor wir jedoch zu diesem Mittel schreiten," unterbrach ihn die Schöne lächelnd, »muß ich dir noch Alles, was dir zn wissen nöthig ist, mittheilen." «Ich heiße Mila und bin die Stieftochter deiner Gebieterin. Mein Vater hinterließ mir reiche Glückögüter, die mir aber erst dann zufallen, wenn ich mit dir, welchen mir die Vorsehung zum Manne bestimmte, verbundei, seyn werde. Meine böse Stiefmutter aber sucht diese Güter ihrem Sohne zuzueignen und daher unsere Verbindung zu hintertreiben. Daruni verheimlichte sie mich deinem Vater, als er um ihre hundert Töchter warb, und führte ihm nur neunundu.'unzig zu, welche fremder Leute Kinder sind, die sie durch ihre Zauberkräfte in ihre Gewalt gebracht. Aus eben dieser Ursache suchte sie dich in ihre Gewalt zu bekommen, jedoch darf sie dir nichts zu Leide thun, ohne hierzu eine Veranlassung zu haben. Sie legte dir daher solche Arbeiten auf, welche du ohne meine Beihilfe nicht hattest verrichten können. Den verlangten Edelstein aber darf ich dir nicht verschaffen, da er ein Geschenk meines Vacers ist, das mich vor jeder Mißhandlung meiner Stiefmutter sichert und das ich einem mir allein dienstbaren Fische zu verschlingen gab. Da nun meine Stiefmutter weiß, daß ich vor meiner Vermählung, notz der Kraft dieses Wun-derstcines, in ihrer Gewalt bin, und erst nach derselben zu dem Besitze meiner Freiheit und meines Erbcheiles gelanget: kann, hat sie dich beanfcragt, ihr den Edelstein zn verschaffen, um entweder, im Fall du ihren Befehl nicht vollziehst, dich todten zn können, oder, im Fall du mir den Scein entlocktest mich meiner Gürer zn berauben und znr immerwährenden Sclavin zu machen. Erkläre dich nun, ob du entschlossen, mit mir der Gewalt meiner Stiefmutter zu entfliehen, oder dich einem sichern Tode und mich einer ewigen Sclaverei preiszugeben." Ianko ergriff ihre Hand und sprach: „Hättest du mir 139 auch nicht zweimal das Leben gerettet, schöne Mila, so würde ich doch Alles, Alles wage,,, lim deine Hand zu erringen." „Wohlan, so las; uns keine Zeit mehr versäumen." Hierauf ergriff sie eine» Srab und schlug damit auf die Erde, und im nächsten Augenblick stand vor ihne» eine drei Tage lange und einen und einen halben Tag breite, durch ein einen halben Tag langes Mal an der Stirne bezeichnete Stute. Mila steckte in der Schnelligkeit noch ein Beutelchen zu sich und setzce sich sodann mit Ianko auf das Thier. Gleich einem Sturmwinde blauste die Scute mit ihren Reitern dahin. Nach einer Weile sagte M i la zu Ianko: „Sieh dich doch um, ob nns nicht Jemand nachfolgt." Ianko sah fich um uud sprach zu Mila: «Ich werde Niemand gewahr, außer einer grauen Wolke, die sich auf der Erde hi'iter nns sehr schnell fortwälzt." „Dieß ist der blasse Zauberer, mein Stiefbruder," sagte Mila, nahm schnell aus dem Beutclchen eine kleine Hechel und warf selbe hinter sich, und es sproßte sogleich ein dichter Wald in ihrem Rücken hervor. Sie hatten nun einige Zeit zur Flucht gewonnen, jda sich die Wolke nur mühsam durch die Bäume des Waldes durchzudrängen vermochte. Als si^' sich aber nach einer Weile dennoch von der Wolke , singeholt sahen, sprach Mila: »Nun müssen wir uns verwandeln. Unsere Stute muß ein Feld werden, auf welchem das Korn reif geworden, und wir Beide wollen die Schnit-ter vorstellen. Wenn dich nun der blasse Zauberer fragen sollte, ob du nicht einen jungen Mann mit einem Mädchen auf einer großen Stute vorbeireiten gesehen, so antworte: »Ja; aber bevor ich noch diese Frucht anbaute." Die Verwandlung ging vor sich, und kurz darauf blieb die graue Wolke bei den Schnittern stehen. Der blusse Zau-berer kam aus ihr hervor nnd fragte den Schnitter: „Hast du nicht einen jungen Mann mic einem Madchen hier vorbeireiten gesehen?" Ianko gab ihm die verabredete Antwort; der Blasse schnitt ein grimmiges Gesicht, schlüpfte wieder in seine Wolke und flog mir dieser pfeilschnell zurück. Unsere Flüchtlinge nahmen hierauf ihre frühere Gestalt wieder an und eilten so schnell als möglich weiter. Indessen hatte der blasse Zauberer seinen Wohnort en'eicht und erzählte seiner Mutter, was er gesehen. »Ach, du Thor!" kreischte diese, »das; dn dich so konntest täuschen lassen. Jene Schniccer waren ja eben Mila und der Sclave Ianko." Ohne sich lange zu besinnen, eilte er zum zweiten Male den Fliehenden „ach. Nicht ohne Schrecken bemerkte Mila und Ianko, welche keine Ahnung mehr von einem Verfolger hatten, plötzlich die graue Wolke wieder hinter sich. Mila nahm einen kleinen Stein aus ihrem Beutel-chen und warf ihn der Wolke entgegen. Sogleich thürmten sich hinter ihnen Gebirge auf Gebirge empor, deren Zinken und Spitzen einige Zeit die Eile der Wolke hemmten. Nicht lange aber, so bemerkten sie die Wolke schon wieder hinter 'sich. Mila verwandelte hierauf schnell ihre Stnte in einen alren Götzentempel, sich in einen Götzenpriester und aus Ianko machte sie den greisen Diener des Tempels und sagte: „Wenn oich der blasse Zauberer fraqt, so sage ihm: „Ich habe sie hier vorüberreiten geseh'n, bevor ein Stein von diesem Tempel da war." Nicht lange, so hielt die Wolke über dem Tempel, der Zauberer stieg aus derselben und fragte den vor der Pforte stehenden Diener: „Hast du nicht einen jungen Mann mit einem Mädchen hier vorbeireiten geseh'n?" Als ihm aber dieser geantwortet, wie ihm Mila geheißen, schnitt er ein noch grimmigeres Gesicht, als das erste Mal, schlüpfte wieder in seine Wolke und stürmte mit derselben wie besessen zurück. Götzenpriester u»d Diener nahmen hierauf schnell wieder ihre natürliche Gestalt an und setzten ihre Flucht in größter Eile fort Der blasse Zauberer war inzwischen wieder in seine Heimath gekommen und erzählte seiner Mutter, was ihm begegnet. „Ach, du doppelter Thor," kreischte die Alte, „daß du dich zwei Mal so konntest hintergehen lassen. Der Götzcn-priester und sein Diener waren ja Niemand anderer, als Mila uud unser Sclave Ianko. Du bist ein dummer Junge," sprudelte sie hierauf voll Zorn, „an dem die Zauberzunft nie eine Freude erleben wird. Ich muß nur selbst den Flüchtigen nachsetzen, nm sie in meine Gewalt zu bekommen." Mila und Ianko hatten nur noch wenige Meilen zurückzulegen, um sich in die Arme der Aelrern des Letzteren werfen zu können, als sie eine große schwarze Wolke hinter sich erblickten, welche ihnen mir ungeheurer Schnelle folgte." „Ach, das ist meine Stiefmutter!" rief Mila. „Sie verfolgt uns selbst, nun sind wir in der größten Gefahr." Schnell verwandelte sie ihre Stute in einen großen, großen See, sich selbst aber und Jan ko in zwei Aenten, welche auf der Oberfläche des Wassers herumschwammen. Kaum war die Verwandlung geschehen, so hatte sie auch schon die schwarze Wolke erreicht. Sie senkte sich an dem Nande des Sees nieder, und verwandelte sich hier in ein riesiges Ungeheuer, welches sogleich anfing den See in sich zu schlürfen. Es schlürfte und schlürfte ohne Aufhören; schon hatte es mehr als drei Theile des Wassers in sich geschlürft. Ianko und Mila, welche als Aenten nur mehr auf dein kleinen Ueberreste des Wassers in immer großer» Aengsten hin und wieder schwammen, vermeinten schon mit jedem neuen Schlucke in den gräulichen Magen des Ungeheuers verschlungen zu werden. Die Menge des Wassers aber behauptete ihr Recht; das Ungeheuer schwoll immer mehr und mehr an, sein Umfang dehnte sich immer weiter und weiter aus, plötzlich geschah ein 160 -^- fürchterlicher Knall, das Ungeheuer zerbarst, der See strömte wieder in seine frühern Ufer zurück, Mila und Ianko waren gerettet. Sogleich nahmen diese wieder ihre natürlichen Gestalten an, und das Erste, was sie sahe», war der gräßlich einstellte Leichnam der alten Zauberin, welcher an der Scelle des zerplatzten Ungeheuers am Ufer lag. Voll Freude eilten nun Ianko und Mila in die Heimath des Elstern, wo sie noch Alle in tiefster Betrübniß über Ianko's Verlust fanden. Ianko stellte seinen Aeltern und Brüdern Mila, sowohl als seine Retterin wie mich als seine künftige Gattin vor, und erzählte ihnen alles.Vorgefallene. Nedeljko und Draginja segneten unter Freuden-thranen ihren wiedererhaltenen Sohn und seine liebreizende Gattin, und ihre tiefe Traurigkeit verwandelte sich nun in die ungetrübteste Freude. In stiller Glückseligkeit lebten hinfort die beiden Ehegatten Nedeljko und Draginja, nebst ihren hundert Söhnen; noch glücklicher aber als sie, Ianko und Mila, wel-chen die beiden Genien dieser Erde: Liebe und Zufriedenheit, ihre schönsten Kränze darreichten, und die man daher in jener Gegend hinfort nur mir dem Beinamen: Das glückliche Paar, zu bezeichnen pflegte. Brosamen aus der Vergangenheit. Friedrich der Große war mit seinem Polizeichef v. Na min nicht zufrieden, und redete ihn eines Tages mit folgenden Worten an: »Na min! Er ist ein Esel, und Seine Polizei kann der Teufel holen. Erfahren thu' ich von Ihm gar nichts: nehme Er sich ein Muster an der französischen Polizei, die weiß Alles; aber Er ist stockdumm!" Da erwiederte v. Na min: »Halten zu Gnaden, Majestät! Ich will eben solche Polizei machen wie der Lieutenant zu Paris; aber es wird etwas kosten." — »Was wird es denn kosten?" fragte der König. — „Die Ehrlichkeit der Nation, Majestät; der Vater wird den Sohn, der Bruder die Schwester, der Gatte die Gattin verrathen." Da erwiederte der alte Fritz, , der wahrhaftig nicht sentimental war: «Ich will lieber eine schlechte Polizei haben und ehrliches Volk, lieber Dummheit als Schurkerei! Geh' Er, Namin, und hör' Er: keine geheime Polizei!" Feuilleton. Komor«. — Die Wichriakeit dieses Platzes in dem gegenwärtigen 'österreichisch-ungarischen Kriege dürfte einige nähere Nachrichten über denselben nicht überflüssig machen .Ko-morn (ungar. Comärom) liegt am östlichen Ende der großen Insel Schütt, am Einflüsse des Neuhäusler DonauarmeS und der Waag in den Hauptstrom der Donau. Es soll an der Stelle des alten Bregetium stehen, das schon bei dem Pto-lemäus vorkommt, doch wird der König Mathias Cor-vinus für den Gründer des neuen, unter Ferdinand I. und Leopold I. vergrößerten, Komorn gehalten. Die alte Stadt ist eng und nicht freundlich; sie enthalt 1770 Häuser und zählte im Jahre 1843 18.400 Einwohner, worunter mehr als die Hälfte Katholiken. Ein Gymnasium der Benedicti-ner, ein Gymnasium der Neformirren, finn katholische und zwei protestantische Kirchen, die Bibliothek KulcZar, die nicht unbedeutend ist und der öffentlichen Benützung offen steht, ein allgemeines Krankenhaus, das Comicatshaus u. s, w. bilden die Hauptmerkwürdigkeiten der Stadt. Die Festungs^ werke gehören zu den stärksten in der österreichischen Monarchie und liegen ostwärts von der Stadt, am Einflüsse der Waag in die Donau. Sie sind mit tiefen Gräben versehen und haben weicauögeoehnce Bastionen und Wälle; außerdem sind an den beiden Ufern des Stromes große Schanzlinien angelegt, die als Außenwerke und Schutzwehi-en der Festung zu benutzen sind. Der Festungsbau hatte im Jahre l783 durch ein Erdbeben (wovon diese Gegend öfter, z. B. 1822 und 1841, heimgesucht worden) bedeutenden Schaden glitten, der jedoch im Jahre «805 wieder ausgebessert wurde. Komorn nennt sich eine »jungfräuliche Festling," da sie noch nie eingenommen worden, und in Folge dessen befindet sich an der Ecke der Seilerstatt die Statue einer Jungfrau, welche in der Rechten einen Lorberkranz hält. Gute Antwort. — Vor dem Oberrichrer Lord Elle n b o u r g h erschien ein Maurer in Arbeitsrracht als gerichtlicher Zeuge. AIs er den Eid leisten sollte, sagte Se. Herrlichkeit zu ihm: »In der That, Zeuge, wenn Sie vor Gericht erscheinen, sollten 0. April findet sich auch folgende: „Offene Stelle. Ein reactionarer Hausknecht und ein constitutionelles Keller-madchen finden Dienst in Klösterle." Verleger: IgnazAloisKleinmayr