Musikalische Monatshefte für fankrgamjlen, Sdwllrtrrr unb Bcförkrcr kr Conhnnft auf km Jattk. Herausgegeben von ( amillo Mastiiok. Lehrer an der k. k. Musikschule zu Laibach. II. Band. III. Heft. „Cacilia" ift in ber betrübten £age baö .g>infd)eiben ihres SSegrünberS unb Herausgebers Camillo Maschek, SejjrerS ait ber f. f. Sftuftffcbule ju ifaibacb, eines um bie fircblicbe 3Jluftf vielfach oerbienten SJianneS nttb (SompojtteurS, ber aufier beut itnfer 23aterlaitb mit mehreren red)t gelungenen Sieber=2lrien bereichert I)at, — melben ju muffen. 6r erlag einer £ungenfranfheit 511 St. «Stefan ob ©taiuij in Unterfteierinarf, wohin er fiel) jur HerjMung feiner zerrütteten ©efunbheit begeben hatte, am 29. 3uni b. 3., verfemen mit beit tjcil. «Sterbfaframenteii, im 28. 3at)re feines tätigen l'ebeiiö. — „Cacilia" trauert ait feinem frören ©rabe, uitb fielet fub »erwaift. — £antit aber biefeS lobenswerte, befonberS für bie llanbfd)ullet)rer uub Drganiften in mancher Hiitttcbt mißliche Unternehmen nicht unterbiete, t)at ber (Gefertigte auf ben Sönnfch mehrerer 'Herren Abonnenten 1111b unter zugeficherter üRitroirfung mehrerer Sehrer uub ÜRujiffenner bte 3icbaction ber „Cacilia" einjlweilen prooiforifd) übernommen. ÜJlan wirb bemüht fein, in ber bisherigen SBeife fortzufahren unb baö Vertrauen ber bereits erworbenen greuttbe uub ber neuen Abonnenten bnburch 511 rechtfertigen, baf man auch ferner ebenfo für reiche SOiannigfaltigfeit ber SRittheilungen, wie für brand)baren uub gebiegeuen 3nhalt für Stirpe uitb Schule (Sorge tragen werbe. 3lllc Herren Seijrer uub Äenner ber Äirchenmufif unb beS SchulgefangeS werben hiermit |oflid)|t erfucht, biefeS gemeinnüfcige Unternehmen ju unterftüfcen uitb bie ^robufte ihres mnjtfalifchen gleipeS unb ihrer wiffenfchaftlichen Äenntnifle an ben unterzeichneten pro». Kebacteur gefällig)! einfeuben ju wollen, um jie betti allgemeinen Sejlen zugänglich ju machen. «Köge biefeS erneuerte Unternehmen eine recht lebenbtge 3r^eilnaf>mc fiitben! Raibach, im 3uli 1859. ßnhr. jirapiotnift, Stl)"1 ait btt ftättifdjen jcnabtufi^ule unb pro». fflebacteitr ber „Cacilia." (ffiohnt am iattoforte; gabrifanteu Schnell au« 3Bürtemberg, git ©rabe ging. Slltflcbcn, einen Sott angeben, wirb ginn Stimmen gebraucht, wo ba« a ter Stimmgabel (fiehe tiefe) ober eilte« 93la«in--ftriiniettle« berjettige Jon ift, nach welchem ftch afte anbertt richten. (Siehe Stimmton.) Angt-lira (vox). ®ngel«ftimme. ©iit garte« glötenregifter in ber Orgel. Anglalse, (fprid) Sln'glä«), lebhafter engltfcher Xang im fchneden 3eitmaßc unb '/, Xaft. Angoscloso, unruhig, ängftlich. Aniinato. belebt, befeelt. Animo. ®eift, ÜKntfj. Stilläge, h<» tint JWeifache Sebeutitng. 1. ®ie gähigfeit ober bet Heinere ®rab be« Xaleute«, gu irgeitb einer Jhtttft, unb 2. bie geftfefcmtg ber Haut'ttheile einer mitftfalifcheti 6om--poftlioti, gleicftfam ber $lan bagu. Seillahe gleichbebeutenb mit Stilläge ift ta« ®ort Sfigge. ?lll|flt), (Embouchurc), bie SIrt, wie man tie Sirvett an ein iöla«inftcument bringt. äSon eiuem guten Slnfaj; hängt bie ¡Reinheit unb Sicherheit be« Xone« ab. SlnfahbOflCH ober Slnfahftiirf, ift ein fleiner Xheil eine« 93(a«--inftritmente«, ber jum 3wecfe einet hC>f;er« ober liefern Stimmung angefügt wirb. 3lllf(t)lflg, bie Slrt itnb ©eife, wie man ten ginger beim «pianoforteft'iel auf tie Safte fallen läßt. $om »nfchlag hängt hier tie SBeiche mit Härte, tie Stärfe ttnb Schwäche ab. 8lnfd)IDcllen, (crcscendo), heißt eilten Xon allmälig »om Sehwächflen bi« gut größten Stärfc fteigem. £a« Situ fdjweitimgigeithen ift ~ Slnfticadie, ba« unmittelbare (Srflingeti be« Xone«, fobalb eine Xafie iiiebergebtücfl wirb. Snftimmcn, eilt Sieb ober fonft ein äHitttfftticf beginnen, in weichen bann SUle, ober ein Iljeil bet SlnWefenberi einfallen. Alltellidium. fo»iel al« Präludium. Sinti!, alt, in veralteter germ. Antiphon, ber SBethfelgefang graifcheu ^rieftet ttttb ©enteinbe, ober gWifcJjeit gWei (Thören. Antiphonale. eine Sammlung obiger ©efätige. SlntDOft, i|t bie ÜCieberholnng be« Xhema« tu einer höheren Sage bei gugen. Apollon, ein lautenförmige« 3nflrnment mit 20 ®aruifaiteu. 'Apasslonato. leibenfchaftliifi. Appennto. fcbntergltch, befümmert. Applicatur. gingerfa;, giitgeriejsttng. Arco. bebeutet, baß man bie Siolinfaiten wieber mit beut Sogen flreichen muß, wenn fte früher bitreh ein »orgefdjrie--beue« pizzicato mit ben giligeru geginnt würben. A qunttro mani, gu »ter Hätiben. A quattro vocl, gu vier Singftimmen. airctillifche ©»Iben, bie »on @uibo »on SIreggo eingeführten Si)lbett ut, re, mi, fa. sol, la, si. mit Welmen noch jefct bie grangofeit unb 3taliener bie Ototen c. d, e, f, g. a, h, bezeichnen. Slric, ein ®efaitg«ftücf größerer Slrt, weldje« eine eingige Solofiintnte mit ¿Begleitung »Ott 3nfttumentett »ottragt. Arletta, eine flehte Slrie. Arioso. ein arienmäßiget Xonfag, ber »on einer ©efang; ftimnie ober einem 3nftrumente »ergetragen wirb. Arnionioso, harmonifch, wohlflittgenb. SlnSorbeitunfl. Pachtern man bie Slnlage ober Stigge (fiehe beitse) beettbft hat, fo geflieht bie Sltt«arbeititng, wobei harmonifetje .(tennmiffe, ein geläuterter ©efchmaci unb »olt; fontmette« SBiffen berjeitigeit (Sigettheileit notljwenbig ifi, welche ta« 3nfttument ober tie ®efangftimme, für weld^e man combonirt, heftet. Aulos, heißt bei ben ©riechen jebe glöte ober «Pfeife. A im» eordo, auf einer Satte, fcebeutet beim ^ianoforte, baß bie ©erfchiebung (ftehe biefe) gebrueft werben fott, ba; mit ta« Hämmerten ftatt auf brei, nur auf eine Saite anklage. Söei ber ©ioline fott bie Stelle ober ein ganger ÜJfelobtenfag, ober welchem a una corda fleht, auf ein unb betfelbeit Saite gefpielt werben. Arpa, ilalietti'cher 9!ante für Harfe. Arpeggio, Slrpeggiren, ba« ©reihen »on Stfforben, wobei bie Scne nicht auf einmal, fontern hinter einanter aitge; f^lagen Werben. ®iefe« faittt nur auf Satteninftrumenten gefchehen, unb wirb mit biefem 3ei4en * angebrütet. tS. ©eiftuel Otr. 3.) I Slrtangiren, ein Xonfiürf itmfegen. 3. 33. Sine Crchefteti Sinfonie ober große TOeffe, für ein fleine« Crchefter ober gar für ba« ^iianoforte ober bie Orgel allein iimfeßen. As, ber, »ermittelft einem Beegei 93tl,fbfn Assai. fehr, wirb gur nähern Xempobegeichitung beigefügt. 3. 33. Allegro assai. Adagio assai. Sltijem holen, otefuirireit, ift ta« wichtigfle Stubtum für beit Säuget, »on welchem tie Schönheit te« tone« unb feine ®efunbheit abhängt. 1. ©lau hole tief, itfcned 1111b ohne ©eräufch SKhem. 2. Habe uiait Sicht, taß flet« Sllhem in ter Sttnge »erbleibe. taher man nie fo lange in einem Slthem fingen tarf, bi« berfelbe gang »erbraiicbi ift. 3. ÜBati finge flet« fo »iel ber 2»elobie ocet be« Xerte« in einem Sltbem, al« gu einem beiiimmten Sinne nothwenbig ift; e« wäre baher gegen ben Sinn ber ÜKelotie, roenn man gwi; braucht fdjeu 2 Saften auf bem Xaftftrich atbmen wollte, unb ge--geti bell SBortfiitit, weint man inmitten eine« äBorteä atf>« j uiet unb fo ba« ffiort jcrtfjeitt. Attaca, anhängen, wirb jwifcbeit jWei abgefchloffeitcn Son-- fäfcen gebrannt, bie fd)nell auf eittatiber folgen follen. Süuffiiörung, ein größere« SDiitftfftücf jii ©eljör bringen. Sluflöfltltg, beißt in ber Jlfforbenlehre ber becingte Schritt, teil ein tiffonirenbe« 3ntei»all in ein confenirenbeä machen muß. SlllflÖfllligSjeidjCll ober B quadrut. beißt baäjeutge Beiden, Welche« eine, »etmittelft einem Äreiijj oter Bejei beu Jlfforb vermittelil 3ai)leit anjnbeuten. Da auf biefe ?lrt ber Crgatiift bie Welobie halb erraltjen tnufi, fo ift biefe »eraltete ®ietl)cbe gältjlich tjintaiijiifegen. SC}U(l, fämmtliche Saiten jufaiiinttu genommen, bie ftdj auf einem (Saiten>3nftrumente bejtitbeu nntffen. Son bem nötigen Serhältltiß jwifien Saitenftärfe unb ber Sattart be« 3uftrnmettte« hängt oft bie Schönheit be« Xone« ab. ©llltt, ifl ein bünngefdjabene« Stücfi)en Schilfrohr, welche« bei (Slarinetteu unb Sö äffet Ij ö rtfer ti am untern Xfjeil be« üjiuntftücfe« befeftiget wirb, unb jur ©rjeugutig be« Xo= ue« bient. Slillb Reifen biejetiigen pfeifen, Sffegifterjttge unb auch Xa; fielt, bie feinen Xon erjeugeu ltnb auch mir ba angebracht Werben, Wo e« bie Spitiinetrie erforbert. ¡Blod)fltitC, eine fanfte Crgelftittitite im ÜBannal. ©OtfelriflCE, (in mecfernber, floßeitber unb unreiner Xrifler, ber bttrci) fchtielle« Sliifeinatiberfolgen furjer Suftfteße gegen bie Slimmotgaue hervorgebracht wirb. Seiber trifft mau biefe« tlebel bei ben nteifteti heutigen Säugern unb Sätt--gerimteu an, unb e« thitt bem SÖiuftfer wofjl, Wenn er uadj lauger 3eit einen gefunben, fchitlmäßig gebilbeten Xriller ju hören befommt. ©oben, bie untere .§oljbecfc bei ©aiteninftrumenten. Sogen, hat mehrere Sebeutungcn. I. Sogen al« Sittbung«--geidjeu i _ ■> bebeutet, tag jene iioten, bie unter einem folgen 3eid)«n flehen, recht ftiißig unb rmib au«ju* füljren fei. 3ni ©efange bebeutet ba«felbe, baß man jene 9ioteu aile auf eine Svlbe jii jingeit hat, bie unter bem Sogen flehen. Unb auf ber Stoiine werben eben biefelben 9toten auf einen Sogenftrich gefpielt. 2. Sogen f;eipt ber--jeuige mit (Roßhaar bekannte Stab, »ermtttelfl weitem bie Saiten eine« Strcidhinftrumente« jum (Srflingen ge= braty werben. 3. Unb entlieh nennt man bie bledjeiien, gewutibenen Oichreu Sei Slecfynftrnmenteu Sogen, ©ogcilllatlicr, ein mit ®arntfaiten bejogeue« JllaDieriiiflru; ntent, beffen Xötte nach Selieben ftarf ober fdjwadj gemalt würben. Sobalb man eine Safte trüefte, fo legte fidj ti« Saite auf ein Heilte«, mit ißfertehaaren überzogene« unb mit jtolophomitni beftridjene« 4Jiab, welche«, fo wie alle übrigen ffiäber, mit bem guße in Sewegung gefegt würbe, unb auf biefe Slrt SReibung itnb Xon henjorbradjte. ®et ©rftuber ifi OTechanifu« ^oljlfelb in Setiin 1757 geWefen. SOflCllftrid) ober Sogenführung, bie Slrt unb SBeife, mit welker bei Streichinftritmenten ber Sogen über bie Saiten ju führen ift. SDiefe« fault auf 3 »erfdfiebene Slrten ge; fdjel;en: (Sefloßeit, gebunken unb gefchleift. Set gefloßenen Sloten wirb mit mit einem Keinen Xheil Sogen« recht fdjnell übet bie Saiten gefahren, fo baß jeter Xon mög» ltd)ft furj ju hören ifl. 35a« 3ei<6en be« Slbjloßen« ftnb fünfte ober bett 9toten .... ©ebitnteti werben biejeitigen 9toteu, bie unter einem Sogen ^ fteben. ®iefe« ge= fi)iebt, iubem man alle 9ioteit mittel« eine« einzigen So^ genftrei^e« fpielt. Unb gefefjleift ober staccirt wirb, iubem man jwar mehrere 9!oteu mit einem Streike fpielt, jeboc^ bei jeber SJlote eine eigene Sewegung niaef)t. Solero, ein franif^er Sfiatioitaltanj in mäßiger Sewegung im % Saft. SBomliarb, ein außer .(für« gefommene« J5oljbla«inftrnment. ©aiij »erfef«ieben sott tiefem ift ltnfer heutige« ©ombarboti, wtl^e« rieftge Sle^inftrument unfern heutigen ÜRilit&rbauben al« Sehertf^er ber Säffe beinahe uneuti behrlii^ f^eint. SorÖUlt ober Sourton, eine tiefe geteefte Rlötenftimme in ber Orgel. SDian finbet fte tu ben meifteit Crgeln. 33rfltfd)C, itche Siola. Srcd)inifl, ftehe Arpeggio. SriUant, glänjenb, fdjtmmernb. Hrios« cDtr eon brio, mit Seben, Setier unb Schwung. Srummcifcit, ftehe a»aultromniel. SritfltDCrf ober Sruftrojtti», ein fleiite« ißoftti», welche« iit ber groute ber eigentli^ett Crgel fleht unb eittWeber für ftcf> geffielt ober iermittelft einer Doppelung mit beut ^aupti werfe vereinigt werben fatut. SBUcftfc, heißt ber gnfi ber fleinen metallenen 3ungeitftimnt5 pfeifen. Sltllbc ober Sünbe hfiß'« tie fleinen metallenen ober beiner; neu Säbdheit, tie in ta« ©rijfbrttt ter_®uitarren ttnb 3ithern eingelaffett ftnb, unb fo ba« Sluttinben ber üöne erleichtern. c. (ffla« unter ff fehlt, fittie unter g.) C. ber erfte Sou in unferer biatonifdjen Xonleiter. (St ift ber Orimbton , ber .(topf aller übrigen Xötte. - (' i' dar. biejenige Xonleiter, bie gar feine Sorjeidjnuug ha' t ttnb uttfere ©rltlttleiter ift. < C: moll. biejenige ©¡olltonWter, bie btei Bee »orgejei^net bat. nämlich b. es unb as. Cnbftletta, bei bett 3talieiterit ein fitrje« ©efangäftücf, wel» C d)e« nteiften« jweintal hinter eittattber gefungett wirb, t'alnndo. gleidjbebeutnib mit decrescendo ober diminuendo, heißl abnehmen, fchwäc^er werben. <" ( nlnndrone. eine lauge §irtenpfeife mit 2 .ttlawnt. 3« f Stalten jtt Jpaufe. Calntn. ein italieuifcher, lebhafter Xati^ im 1 , Xaft. C Calrant. Sla«balgjieher ober Salfeutretet bei ber Orgel. C (Jautnbilc, ftngeu't in melobifc^ --ftießenbet Sewegung. Sa«-- (gortfefung felbe bejeidjitett aué bie beiceit au«ttücfe cantando unb Cantilcne. antirum, ein iobgefang, eine ^Brnne. nntilcne. ein weich, melobifch = ftießenber ©efang. nnto ober Cantus. heißt eigentlich ©eiattg, boc^ warb e« itt früherer 3ett häufig gebraucht, um bamit bie höc^ft« ©efangftintme, nämlich ben Sopran 511 bejetdjnen. antas firmas, bie ©¡elcbie, ?tt welcher man ua¿h fon» tratninftifchen Siegeln ein ober mehrere Stimmen ^in-?ufejst. anzuno, ber ttalienifche 9tu«brucf für ein 2ieb. npo. ber .(topf, Anfang; da capo, »ont Anfang, »01t viorite. apo tn*tro . (jtehe ©uitarre.) uprirci«. ein Xonftücf, bei welchem utb ber ßompoitifl an feine beftimmtt gorm bält. folgt.) BiO|]rnfird)e Sktjjen brrnljmtcr £ird)cn-£onî>id)tcr. (gortfctjung ana bcin erftfti ©aube ter „Citcilia.") VI. Michael Haydn. Michael Haydn, citt 23ruber beé Josef Haydn, murbc im 3al)re 1737 ju 9îol)rau in ^Tîtebcrôflcrreidi geboren, meefte mie fein trüber, bei bon jjarfenfpiele fciiieé aSateré fein mufl« falifeheé Valent. 3m Äapellhaufe ju SÖieit übte er fTdj auf ber Srgcl unb im ©efaitge, fam in feinem jti>anjig)Tcn 3al)re a(é JfapeUmeijter liad) ©roßmarbein unb fünf 3abre barauf alé ßoncert* metfter nach ©nljburg, mo er 18.08 ftarb. 3m Äirdienftyle mar er einer ber rreffíícfelícn Somponiflen; «eile fchöne Weffen, Litaneien, SSeépcrn, ©imfonien, iSonjcrte, »ieritiminige lieber u. f. n>. finb »on ihm befaunt unb berühmt. Orr mar auch fonft ein miffenfd;aft(ict) gebilbeter Wann. VII. Wolfgang Mozart. Wolfgang Mozart, ber berühmte Somponift unb ©egriinbcr ber neueren beiitfchcn Dpcr unb ber jcÇigeu »ollfoinmencn Snitrumcntalinufif, mar ben 27. 3uli 1756 ju ©aljburg geboren, mo fein SSater alé Ííices&apellbireftor lebte. (Schon im »ierren 3abre (ernte bieg auégejeichnetc ©euie fieme unb größere ©tiiefe in furjer 3ett mit 21uébrucf unb Xaft auf beut Älaoierc fpicleit, unb int fünften 3al)re componirte er fct>on fleitiere *piecen. 2llé er feché 3abre alt mar, machte fein Sßater mit ilnn unb feiner ©chmefter eine SWeife nach $3ieu unb München, mo bie fleinen Sßir.' tuofen großen Beifall fanben. 3n feinen ftebenten 3ahre murbc bie cr|"ie große SHctfc außer Dciitfch* laitb, liach graufreich, Snglanb unb J>ollanb unternommen; überall bemunberte man baé Älaoier*, Drgels unb Sßiolinfpiel beé Änabelt, ber auf biefer Steife »icle feiner SompojTtionen, ©onateit unb attberc ©tiiefe berauégab. 1770 machte fein 35ater mit ihm eine neue Dîeife nach 3talieit, mo er neue ïriumphe feincê îalentcé feierte. îMufifalifche ©efellfchaften ereiferten (ich, ihm baé Diplom ber üftitgliebfchaft ju überreichen ; ber «Papft gab ihm baé Äreuj unb Sreoe alé Eques militise aurai»; mau nannte ihn altgemein Cavalière filarmónico. Der Aberglaube in Neapel fchrieb fein ÜBunberfpiel einem 3auber in feinem Dïittge ju, unb »eranlaßte ihn, biefeit Sîiug »om gitiger ju jiehen; in Wailanb componirte er in feinem »ierjehnten 3abre bie £>per Mitridate, melchc oft nach einanber mit bcmfclben öeifalle aufgeführt mttrbe. ©ein Dîubm mar nun burch gaitj Grnropa »erbreitet, unb er nur ber íicbíiitgécomponift feincé 3eitaítcré. ©r trat in UBiett alé Äapellmeiftcr in fatferliche Dieitfte unb ermarb fTch auch hier großen Dîtihm burch fcinc herrlichen gompofitioncn »crfchtebencr SIrt. ©eine «Probuftc ¿eignen fich burch 9îcichtbum au neuen ©ebanfen, gliicflichett OTelobieit, immer mechfelnbe barmontfehe «ißettbungen, außcrorbeittlicheit 2luébrucf uitb große üßirfnng fo fet)r aué, baß jïe nur baé 3Berf eineé unermeßlichen ©enie'é fein fomtten. 2llé gjîenfch betrachtet, hatte ÜJíojart beinahe finbifche ©chmäche, unb fo faut cé, baß er »oit feiner Äunit ben JîuÇen nicht jog, melchen fíe ihm hätte auémerfen fotincn. <5r (tarb beit 5. Dejcmber 1791. ©ein herrltcbeé „Requiem," melchcé er im 2luftrage beé ©rafeit ». ÜBaléegg für beffen geworbene ©emaliii fe£te, mürbe in cinjelneit «Partien erft »on feinem ©cbüler unb grcuiib ©¿iß* iitaijr »ollenbct. Die ©efammt*abl feiner ÎBcrfc, mit ©infhluß ber ©ntmiirfe, beträgt gegen 800, unter welchen aud> »iclc firchlichen 3nl)aíteé (Inb. VIII. Johann Naumann. Johann Naumann, furfächfTfchcr Dbcrfapellbireftor in Dreébett, ein 23aucrnfül)u, 1745 ju ÎSlafemiÇ bei Dreébeu geboren, lernte, »on ber 9?atur mit außcrorbentlicheu ïalenten jur 3Wufïf auégefîattet, neben tem gewöhnlichen ©chiilbefud 4 Uf>r, ol)iic feine SSejTnnung roieber erhalten ju haben. IX. Johann Hilter. Johann Hiller, $u 2öenbifchojfig bei ©brlifc 1728 geboren, oerbienter @efanglel)rer, fanb auf beut ©imnajTum ju ©örlifc unb auf ber Äreujfetmle ju Dreében 9íaf)rung für feine Neigung jur SKufif. Die geiftltcfcen lieber ©eílert'é würben »on ibm in ?0?ufff gefe$t. 31ÍS ßantor unb «DiujTfi bireftrr au ber £l)oinaéfd;ule im 3at)re 1789 führte er beffere Äirdjenmelobien ein, unb f$rie6 SSieíeé fiir bieÄird;e, befonberé Motteten. 9?ic£t minber ocrbtenflitc^ »oirfte er buret» fein ßboralbucb. (Sr flarb im 3al)re 1804. X. Johann Hink. Johann Rink, ein auégejeidmeter Drgelfpieler, geboren 1770 ju Grlgeréburg im ®o* thaifcljcn, würbe 1790Srgauifi in ®iegen, 1805 in Darinftabt, 1813 £oforganift bafelbft, unb Harb 1846. l£r mar ber jjauptrepräfentant ber alten, guten Srgelfdmie, unb machte (Td) and) l)ö$ft »erbient buret) Verausgabe feiner »ortrefflicben Drgelcompofitioneit. «Bon ibm finö : „Srgelfpiele," „(Stjoralbuci)," ber „@l)oralfreuub," „Anleitung jum Drgelfpielen," „l^oräle," „SSorfpiele" unb anbere 2öerfe. Horn pnitc kr (fDrgel nnö il)rcr (ßrljaltntifl. 2Ran faiin annehmen, baß bei fcen meiflett Orgeln älterer 3rt alljährlich jum minDejlen Sin gall vor* fommt, roo ite jur SBerroenDung beim ©otleébienfte' Durch eingetretene gebier unbrauchbar roerben, ober roenigflené unangenehm floren. Diefe Sebier, Die tbeilé Durch alter, ©taut uní ®itternngieinflü)Te, tbeil« Dur* geucbtigfeit, £>oljrotirmer, ÜJíotten unb SKaüfe entliehen, (manchmal aber auch von Der ungefcfitcften s8ebanDIung beé Orgelfpieleri oDer iöalgtreteri herrühren), fiuD in Den meiften gällen Durch einen geringen 3eit- unb ÄraftaufroanD ju heben. Daju bebarf ei aber grittiDlicher ÁenntnitTe Der iöauavt, innern iSinridjtung, De¿ iDiedjamémuiTeé unD 'JSertbetluiig Der ein» jclnen 23eftaiiDtbcile Des betreffenben Orgclroerfeí. Diefe ifenntnivfe mu§ jrcar ein jeier Orgelbauer im vollftcn Wage befifcen, Doch 'Ii eé nicht anzunehmen, Daß man fict) auf Dem Sanbe jeDerjeit einen gefchtcften Orgelbauer verfd)affen fpnnc, inbem feine £)erbeirufung bei großer Cntfernung feine« 'ffiobnorte« riel 3eit unD @elD erforDert, Der ©otte«-Dienft aber rocDer »erfchvbeit, itodi Daé ífircbenvermógeu ju fiarf in änfprudj genommen roet'Den fann Qi tft Daljer ©adíe De« Organiften, Meine gehler auéjubetTern, unD überhaupt für Die gute Spaltung 6er Orgel, alé eine« ihm ron ber 'Pfarrvor|iebuiig unb ©emeinbe anvertrauten @ute« ju machen unb su folgen. •Öicrsit muß er ftd) obgeuannte ÄenntniiTe erroerben, roa« jebod) nicht fagen roill, baß er netft Dem Organicen and) Orgelbauer fein foU, Denn er braudjc feineSroeg« Die einzelnen SSeflanDtbeile ju machen unD jufammen ju feijen, fonbertt nur biefelben im @in;e(neu unb in ihrer 3«ÍJmmenfe?ung ,u feinten. 3» Diefem 3n>ecfe folgt hier eine möglich!* gebrängte Jlbhanblung mit erflärenben giguren, ju roelcher im« Die iöeniiftung Derffierfe eineé ibpfer, Äü^uig, Siarr, ©eiDl unD ö. halber am geeigneten fchettien. l. iiorcfjiütt. .{Jcfcfjtcfjte her Drgcf. lieber Die eigentliche @nt)iel)ung Der Orgel herrfdien Die rerfcbieDenften jtnfidjten. Denen man balb mehr balD roeniger íüahrfchetiilichfcit beimeffen fañn. Die gegrünDetfle Davon tft roohl Diejenige, roelche Die allbefannte "pan» pfeife (Syrinx. in ber beil. ©ebrift lluggab genannt, unD nad» ber 'ßulgata unD Den met|ien ©d)riftftellern altejfer 3eit mit Orgel überjehtj alé er|teé, orgelartigeé Snftrumeiit Darflellt, Denen fith fchon Subal beDient h^ben foll. Daher trirb aud) 3"bal Der 2Sater ber SWufifer unb Organifien genannt. Statt Der 43cfd)reibung Diefeé, au* I^Uernen ^iöbrett oDer Dío^rbalrnen, Die mit ffiadjé aneinanDer ge= fügt roaren, befiehenben 3n|trumeiiteé folgt eine i'lbbifbung Deéfelben. (gig. 1.) Oiefes Snffrument mußte mit Dem SWunDe angeblafen roerben unD verlangte eine fortroäbrenDe ®eroegung Deé ,<íopfcé oDer Der -öänDe, roaé fo ermüDeiiD mar. Daß man auf Den ©eDanfen gerieth, Satialpfeifen auf i'öcher (je|t ^feifenfeffel) ju (teilen, roelche Durch DieOecfe eineé fehr fcbmalen ífajlené (jefct ®infclabe) gingen, unb vermittelji einer in Den Äaflen münbenben, bünnen Wöbre (ie$t sffiinDfanal) mit Dem ®htnbe angeblafen rourDe. Diejenigen "Pfeifen, roelche nicht erflingen f o Uten, rourDen erjllid) mit ten gingern, fpäter aber mit Schiebern (je£t Spielventil), bie auf einer Seite bei Jraflené hervortraten, oerflopft. ®eiterbm gab matt jur @rleid)terung Deé orteleé tiefen ©chiebern eme bängenDc Sage unD öffnete |le vermittelt Rebeln (jefet Sailen ober Claves), roelche Durch ©triefe (jetjt abftracten) mit Den ©d)iebetn verbunDen roarett. 3e?t tonnte man auch Die Jlnjabl Der 'Pfeifen vermehren, rooraué roieber bie 9iotl)irenDtngfeit eineé ft-irferen unD gleicheren ®itiDcé, alé ihn ber menfd)liche atljem hervorjubrttigcn im ©tanbe roar, erfolgte. Diefe nötbige Quantität unb Qualität beé ®inDeé erjtelte man Durch Anbringung eine« ffiinD« faefeé an Dem ifajlen, DeiTen ©ejlalt man bem Dubelfacfe, einem Der beliebteren Snftrumente Der Damaligen orienta« lifchen ÜJólfer, entlehnte. ®ei nod) größerer ajermebrung ber "Pfeifen roar auch eine drroeiteruiig Deé lPfeifenfa|íené uns Ber 'JBinbgänge (Cancellen), fo wie auet) mehr «ffiinb nötf)ig, al« Burch biefen «Binbfacf ber»orgebrad)t werben tonnte unB fo bediente man fid) der Sötafebätge, um bamit ben Sacf ftet« »oll «ffimd ju erhalten, der »on ber 3eit an bie ©teile unfere« jegigen «ffiindfaften« »ertrat, ber «Ifo au« ihm ber»orging. Somit fönneti mir biefe 3eifal« diejenige annehmen, in welcher bie erfte Orgel nach unferm begriffe entftanb. 3n welche« 3abrbunbert aber biefelbe fällt unb i»er ter erfte ®erfertiger derfelben mar, wird wabrfdieinlich ciit ©el>eimntf bleiben, ©o »iel ift gewiß, daß tiefe geriete mehrere 3al)rbuiiderte »or Sbrifti ©eburt eintrat. Die ©alge jener 3eit waren unfein Jtiichenbäfgen «hnlid) unb gaben feinen gleichen «Sind, ohne melden (ich fein feftftebenber Jon, noch weniger aber ein erträglicher muftfalifcber SBortrag benfen laßt, @« mußte daher auf ein «.Wittel gedad)l werben, um eine gleicht Qualität be« IBinbeö ju erjielen Dieß gelang bem Ätifibio«, einem «JRcchaiiifer au« ?l(eraiibricn, ber im Saljre 120 ». @br. bie ©leidjheit burch erbiete« «Saffer ber»orbrad)le, unb fo ber (Jrft'nber ber fogenunnten «fflafTerorgeln warb. Die llnbeguemliihfeit unb Koftjpieligfeit ließ jedoch auf ein einfachere« «Jj?ittei (innen. Der erfte dickfällige ©erfud) mar, baß man bie «Bälge »ergroßerte unb 2 -«Bälge fo mit einander »erbanb, baß fid) beim 9fieberbrücfen be« einen «Balge« ter anbere »on felbft aufjog, morau« bie SBieterbläfer entftanben, bie mit Steinen ober 3iegeln befdjwert, eilten fchon jiemlich ftarfen unb gleichen «ffiinb gaben. Siefe «Periobe fällt in ba« fiebente 3abrbundert, um meldje 3eit aud) bie Orgel in bie Kirche eingeführt wurde unb jwar burch 1>cirft SRitalianu«, jwifcben^r&öl unb /670- 21 m Cnbe be« neunten Jahrhunderte« waren tie Orgeln fchon allgemein in ben Kirchen eingeführt unb hatten 9 bi« 11 Saften, »on benen jede faft 1 Slle lang war, unb alle jufammen eine ©reite »on l Vi Glien hatten. Die einjelnen Saften, bie mit ben Sauften um einen guß tief niebergefchlagen werben mußten, hatten folgende gorm: (gig. 2.) 950 erbaute man ju «ffiinct)cfter eine Orgel mit 10 Saften ju 400 pfeifen, weldje »on jwei Organiften gefpielt würbe, woju 26 ©älge »on 70 riifrigen «JJiännern getreten würben. 3m jwölften 3abrbundert hatte man fchon Saftaturen »on 2'/, Oftaoen, unb ftimmte bie «Pfeifenchöre in Quinten unb Ofta»en. 3m breijthnten Sahrhundert »erfertigte man ju Venedig bie erften furjen Saften. Der größte Sort|d)ritt gefd)ab aber im fünfoehnten Sahrhundert, mo ein Deutfdjer, Warnen« ©ernharb, ©oforganift de« Dogen »on «Beliebig, ba« IJedal erfanb, und Konrad Wothenburger die Xaftatur »ermehrt, »er* fleinert und mit Slfenbein und Gbenhol} belegt hatte. «Bon nun an erhielt bie Orgel durch «JCcänner wie Stefan Ka* ftendorfer au« ©re«lau 1483, ©einrieb Kranj in ©raunfehweig 1499, ©imon ©uljer 1508, Cfaia« Grompeniu« ju Stoftocf 1590. ©an« l'obfmger in «Dürnberg 1570, ©an« ©cheerer ju ©tendal in ©adifcn 1580, 3uliu« »ntoniu« ju Danjig 1585, ©einrid) ©looaj ju ftoftoef 1593. 3m fiebenjehnten Sahrhundert: ©ennig in ©il= be«heim, Dfaj in «Biiihlbaufen, ©arri« uub Schmidt au« Deulfdjlanb, gbriftian Börner in «ffiettin bei ©alle, ©ebnifer ;u ©amburg, iSugeniu« 2a«parini ju ©örlifj u. 21. m. immer größere SBerbefferungen, bi« fie ju derje= nigen «BoUfominenbeit und Erhabenheit gedieh, in welcher wir fte heute bewundern. 2llle diejenigen «Känner ju nennen, bie fid) um biefe «Beroollfommung feit 1700 »erbient gemacht haben, wäre wegen bc« befchränften Dtaume« hier unmöglich, ich »ermeife daher diejenigen, benen e« wiffenSwertb |d)eint, auf tie «ffierfe jener «Dlänner, deren «Kamen ich im Slnfange bemerft habe. 3ioctter ¿Wcijmit. Das «fleujjcre einer £)rgef. 1. Da« ©ehäufe ober bie Umfleibung ber innerit Orgeltheile bot einen doppelten 3wecf, indem t« die «Pfeifen und ben «BicchaniSmu« »or Staub, 9?äffe und andern ©efchädigungen fd)ü$en und die 5ficctje möglidjft gieren foll. <3« foll daher oon Seite eine« getieften Sifchler« fo gebaut fein, daß es alle Orgeltheile mit möglidjfter iRaiimerfparniß »ollfommen umfchließt, und dem ©ilcbauer und SSergolder hinlänglichen 9?aum ju gefchmacfpolleii «Berjierungen laßt, »on denen e« jedoch nie überladen fein foll. Der Orgelbauer hingegen trifft folebe 'ilnorbnungen, daß er bie «Profpcft- oder @eficht«pfeifen (diejenigen jinnernen TJfeifeit, die auf dem ©efimfe be« ©ehäufe« ffeheu unb »on der .ffirdje au« ftd)tbar find) fo ftellen fann, baß fie in regelmäßigen Slbftufungen ftehen. Diefe «frofpeftpfeifen finb oft blinb, b. b- fie ftehen mit feiner Safte (Claves) in SSerbinbung; doch ift es beffer, wenn fte ebenfall« tönend find, intern blinbe «Pfeifen ftet« eine ©erfchwenbung an «JJEaterial unb ©elb fiub, ber durch einen jweefmäßigen «JDie-d)ani«mu« leidjt »orgebeugt werben fann. 2. Die @la»i«turen und Megifterjüge. 2la»iatur oder Saftatur nennt man diejenigen flappcm artigen Sbeile, welche man mit den gingern oder Süßen niederdrüeft, um den gemuitfcbencn Son her»oraubringen. Die glaoiatur für die ©ändc nennt man .Manual und die für die güße heißt Pedal. Sind an einer Orgel jmei Wanuale, fo heißt da« obere ©ruft werf und da« untere Unter werf oder ftauptmanual- Siele nennen ba« obere SWanual ober ©ruftwerf falfchlid) Positiv, weil ficti die «pfeifen, welche e« ertönen macht, meiftenS in einem eigenen, hinter_oder »or der ßla»iatur ftehenden Orgclgehäufe befinden, welche« man jum ltnterfd)iede Positiv nennt. Die einjelnen Stiicfe der Slaoiatur nennt man Claves und unterfcheidet fie in untere und obere. Die Untercla»e« find mit weißen finoebem oder Slfenbeiiiblältchen belegt unb (teilen ba« mufifalifche Sllphabet: c, d. e, f, g, a, Ii »or, bie ObercUioe« finb »on @benholj ober wenigften« »on fthwarjgebeiitem ©olje unb ftehen etwa« höher al« die Unter; tlaee«. (©ei alten Orgeln ift oft ber entgegengefe^te galt unb finb die untern dunfel, die obern aber lid)t.) 3m «Pedal imterfd)eiten fieb die Obercla»e« »011 den uulern durch ihre erhöbete Stellung, alte Orgeln h<"ben bie foge= nannte »erfürjte Octa»e, d. b- die außerften ®la»e« jur Sinfen haben nicht die Sonfolge c, eis, d, die, e, f, fis. g, gis, a. ais, h, fondern fie liegen in folgender Orbnung: «, f, d (Obercla»e«), g. e (Oberclaee«), a, ais, h. Oiegifterjüge find diejenigen ijoijftücfe oder Änopfe, die }u beiden Seiten, manchmal auch hinter ober über der glaeiatur angebracht find. Sie find entweder ¿um ©erau«jiehen und (fobald man fie nicht mehr braucht) bineinftoßen, oder jum «Berfchieben, und dienen daju, um bie Klangfarbe ber Söne beliebig ju änbern, b. h- um balb fchwach ober ftarf, balb fanft oter fraftig ju fpielen. iBian macht fie »on ©olj ober iKetall. 3. Die Blafebälge unb ber (infiere ©inbleiter. Sie Blafebalge finb bie wicbtigflen Be|lanb= tl>ei(c ber Orgel, benn fie allein '»ermögen cé, Cen "Pfeifen bie nötige Wahrung jum ©rjeugen beéíoneé, ben ©ittb 311 geben. (5é giebt 3 2lrten ron Bälgen, näbmftd): ©d)öpfbälge, galtenbälge unb ©pannbälge. ©cböpfbälge nennt man swet über emanier liegenbe Bälge pon ber beiläufigen gorm unb 'Bauart ber gewöhnlichen ©tbmiebbälge, wo ber obere bcnjenigen ©inb, mit welchem er bie "Pfeifen fpeift, »on bem untern erhält. Beibe hohen in ber Witte einen gemeinfd)aftlid)en ©oben, welcher unbeweglich feftliegt, unb bureb welchen ber ©inb burct) baé Wieberbriicfen eirteé .Rebelé aué bem untern Salge in ben obcrit gepreft ipirb. Diefe Bälge werben nur bort angewenbet, ipo eé an ¡Kaum ju anbern gebridit. 3. B. bei Meinen 3immerorgeln ober Drehorgeln. gal ten bälge fehen ebenfallé wie bie ©cbmiebebälge aué, unb finb beéhalb nicht empfeblenéroertb, weil fid) beim often jufammenlegen ber galten baé Seber abnüjt, unb pielfacbe [Reparaturen bebarf. and) entließt burd) baé anébebnen unb 3ufamntenfallen jeber einjelnen gälte ein ungleidjer ©inb, reeller unangenehme ©töffe im Xone berporbringt. ?lm meiften ansuempfehlen finb baljer: Die ©pannbälge ober ftajtenbälge, bereu 3Iu(jereé aué einer Unter = unb einer Oberplatte aué troefe-nen unb afllofen Srettern »on gid)tenbols in ber Dicfe poii 1 bié 2 3oll- Die untere "platte liegt auf bem Balg* gerüfie fefl, unb bie obere bewegt fid) jwifeben bem Werüfirabmen auf unb ab. 3roifct>en ceiben befinben fid) Bretter, welche mit Seber an bie "Platten unb aneinanber befefliget, unb in folgenber gorm gefdjnitten finb: (gig. 3 unb 4.) Sebe "Platte bat 4 folebe Bretter, woron 2 auf bie Sänge unb 2 auf bie Breite fommen. Dod) macht man aud) ©pannbälge, reo jebe platte nur 3 Querfaltenbretter bot, alébann fommen je 2 auf bie 2änge unb l auf bie ©reite. Die gorm ber SäitgemOuerfaltenbretter ifl bann golgenbe: (gig. 5.) (gigur 6 unb 7 finb bie beiben arten pon ©pannbalgen.) (Bei biefer Slrt (>at bie Oberplatte eine SBerlängerung. Diefe Bälge finb bie »ortbeiIl)i>fte|len, treil fie einen gleidimäfjtgen ©inb liefern, »011 bem aud) bie •©leid)mä|jigfeit beé Soneé abhängt. Damit aber bie genauefte ©lei'cbheit beé ©inbeé ersielt werbe, mu§ man ben ©inb ber einseinen Bälge mit bcr ®int wage atmeffen. Gin Balg trie ber anbere mu§ einen gleicbfiarfen ©inb geben, unb alle Bälge jufammen müffen bie näljmlic^e ©inbfraft (nicht mehr nod) weniger) alé ein einjiger seigen, ¡paé ben Beipeié liefert, baf bureb SSermebrung ber Bälge jwar mebr ©inb entjleht, ber jeboeb biefelbe Jfraft unb ©irfung hat wie ein einjelner. 3ti biefem Snbe i»irb bie ©inbwage (fiehe gig. 8.) mit bem offenen, freiftebenben Wbhrcben in baé Socb gefieeft, weldjeé ju biefem 3>»ecfe in ben äufsern ©inbleiter ober ©auptfanal eingebohrt ifi. 3fi biefeé gefdjeben fo laffe man einen Balg fanft niebertretten, wobureb baé ©affer in ber ©inbwage gehoben wirb, unb ben ©rab beé ©inbeé auf ber ©fala angibt (t»ie beim Thermometer). Stuf gleidie -ilrt »erfährt man mit bem »weiten Balg, welcher genau fooiele ©rabe beé ©inbeé angeben mufj, alé ber erfie, unb fährt fo fort bié mau alle Bälge burebgenommen hat, £>at nun ein "Balg ju wenig ©rabe, fo befebwert man ihn folange mit 3¡egeljteinen, bié er bie erforberlidje £)öl)e erreicht. £)at er aber ju piel iKinbfiärfe, fo nimmt mau etwaé pon ben ©ewiebteu fort. Die Siiabe werben bamalé angemerft, wenn ber Balg ;ur -öälfte eingefunfen iff. ffiie »iel @rabe jeber ein» jelne Balg hobm foll, ifi febwer ju beftimmen, ba baé ®!a§ ber Sßinbwageu - ©fala in rcrfd)iebcncn Sänberu aud) »erfd)ieben i|t, unb größere Orgeln aud) eine grojjcrc iüiinbfraft beanfprueben. ©ewohnlid) nimmt man an, bafe ein 5Balg wenigfiené 20 ©rabc unb mehrefiené 40 ©rabe (nach ber ©fala in ©ienerjoll gemeffen) haben mufi. Der Durd)id)nitt für mittlere Orgeln wäre bemuad) 25 bié 30 ©rabe. gig. 8. Die Söinbwage (giegenbe anficht). Der fogenannte Crescendo-® alg bei "Phbéharmonifen befiehl aué jwei "Bretterböben, bie mit weidjem Seber faefartig »erbunben finb. 9?ur ber untere Sheil fteigt unb fällt unb ifi mit einem ©augpentil »on ?eber »er--fehen. 3e heftiger man ben untern Ibeil nad) aufwdrté brüeft, befto ftärfern ©inb unb Son oeranlafjt er, bal)er ber Oíante Crescendo-Balg. aué ben Bläfebälgen fiibmt ber ffiinb in bie äu§ern ffiinbleiter, welche aué einem ftauptfanal unb mehreren Weben Fanalen belieben, unb aué weichem -öolje pollfommen winbbiebt gearbeitet finb. Der £>au»t« fanal ifi mit beut -Salé^ ober Jfi opfpentile innig perbunben nnb erhält aud; ben ®ittb burd) baé Oeffnen biefer »entile, weldteé btird) baé Oíicberfinfen ber obern, jiegelbefchwerten ©atghälfte peranlafit wirb. Diefer í)auptfanal ift ber Sange itacb in gädjer abgetheilt, wopon ¡ebeé einzelne mit einem Dfebenfanal (ebenfatté pon Sois) perbunben ifi. ©o riele Slanaturen alé nun eine Orgel l>at, fo piele Webenfanälc mu§ fie aud) haben. ®aé bie Sänge unb ®eite ben'elbeu anbelangt, fo rid)tet fie fid) gan; nad) bem ÍRatime am Sbore unb nach ber »ienge ber 'Pfeifen, sie fie mit ©inb pcrfcbett miiñen. ©inb fie su lang, fo entfteht wegen ber weitem Gntfernung ber BU^bälge ein unlieberer, ftoffenber nnb nid)t unmittelbar nad) bem Drucfe beé Slapeé erflingenber tor.; finb fie 311 eng, fo wirb ber Ion beifer unb bitnn, 1111b finb fie 511 weit, fo entliehen tm lone ©toffe, alé wenn man ben glapeé mehrere Wíale aué= laffen unb wieber anfcblagen würbe. Gé ifi baber am bellen, wenn bie Äanäle fo furj alé möglich finb, unb wenn fie bei lauften Wegiftern enge nnb bei fiarfen unb »iel ©inb perbrauchenben weiter finb. 4. Die Zugänge sur unb in bie Orgel folien fo eingeteilt fein, baf; man im galle einer au-genblicflid) »orfommenben Störung ju allen ibeilen ber Orgel felofi bann bequem gelangen fann, wenn baé Shor mit JJiitmirfenben angefüllt ifl. @é ifi baljer ©acbe beé Orgelbaueré, bafi er mit bem Kaume für baé ©ehaufe unb tie Bälge fo fparfam alé möglid) umgehe, unb ©acbe beé Organifien, ba§ er (ich burd) äbiebaffung ber »ubringlicben unb neugierigen Seute, bie jur aSerfcböneruitg beé ©otteébienfieé nicbté bettragen, wohl aber benfelben burd) ihr ©efuiume unb ©etöfe flören, "Pia? febaffe. Die 3ugänge sur Hinein Orgel beliehen aué periperrten ober »erriegelten Ihñren unb aué fogenannten hölsernen güüungen, bie bureb bölseme -öaefen fefigemacht finb unb leicht h«rauége> nommen werben fönnett, wenn man fie nad) oben ober jur ©eite febiebt. (gortfeftung folgt.) Marli. Počasi/. . Langsam . Mariénlieci !i( C i— nH-J in ^ j j i *- 1 r r r r 1 L-h r r 1 R f r r i Ma---rt/-a/, rnaW Ijubljt/- - na , O bvib' ce--serva/ — ////e/te/— - ytrmS, ¿r' ./es/ eps- - - ris/. -45—t*—i H H-ñ - — J J -i ij.—^—i — l r f. r i r r r í Í v v J ^ i ' \ rr^ ■J-4--J y s» v k —^ r r f r1 r r r r1 r f r r r M v— ti'.' Ti o— ¿tila■ si/nam/ Jem w--sa', f.rv- te W vse/ cas■ WJtfí/ :¿ I J JI J ¿ ! fi J J ! J ,. . jfe s u>¡\:?t!i£3<:\i £ ; ^ i eg.i a /n t' 11 - sv o- je/ ser---ca/ ti/ dame, In> upne ht* - tri Trtv- rt/'- - mo. ■ JtM/ s/tzj j/aj /rti r+eèAnfâte mb/auai vnjl*/ . Uu/Aél ^uAet// F*- - i l'i i'' •■J ... j*»- r p p 'M ^ s H p. P 1 r r r p a i / ^-1" i mirt, Ñ -4-4- é ¿.i S -t—i—i- ï TV- atres ia nas/ .Itd - . ■r/J-a ', Ai// Aáí ana ! ^/iaS- iiL nas. M J- ri-a jjroe'ta/ not.' Pros ' Bc--ga/ ta M/HJ / J ^ Jbi , ,J ^ r /i ?] 3 rr r r f r r r r 1 r Ï 2. Marija, sladko ti ime I Kristjanam močni var; Ti idraviš žalostnim serce, Nam siješ upni žar. Zatorej ne prenehamo, In vedno k tebi kličemo : Marija , pros' za nas ! Marija , pros' za nas ! Pros' Boga za nas! A. Praprotirilc. 2. $u bifl bet Sngel Jtoiiigin, Unb t^tt greub' unb SDonn', ®ie mSfyiftflt gur&itterin ®ei 3«fn, btinem ©oljn'; £> fuf>te utt« an btiitet £anb 3n'« beff're, liebe Saterlanb! SBatia, bitf fur un«! 9»aria, Mtf f«r un«! fflittt (Sott fut un»! Kovi i ti as nik . v. Gr.RiJiar. me 7 FtJ- Uk4v J > M T 7F T r * r sreča/ it/ ¿U>s-p*MXa JMruut drui - T>t; dans vt/. - St-Ut^Oimwi i f" t J> ki: ¿ft" lH & j v ft js | tfj A j ' r t 11 t It p r & tV * tiTr^-rV g P Tp * t * ^ h* yrW prt/-sveti/ dar Daruješ per—vi/, na al- tur Gospoda/tdaj sv po/oe/- . (nmerkumj. IHefeslieil is! fniif-stimmiytfurltl.rfts.e-hulb k*nn num. britrv Spulen tav ciai/jfii Slel-urvJies. 7 ? t i mm r mu-tus.tr H' 2. Cvetice ga obdajajo, in lepi venoi spremljajo, Saj cvetke vere bo zasajal, S tolažbo žalostne napajal. Se trudil bo, in bo učil, Razširjal svit, temó danil, Iskal in pasel bo ovčice, In kazal prave jim stezice. 3.' Cvetice naj ga obdajajo. In lepi venci spremljajo ! Nebeška sreča naj mu sveti, Obilno de bi mogel žeti! Veselja dost' duhovnega Vinograd boqi naj mu da! Zmaguje naj posvetnost krivo, In služi krono nezvenljivo! A. Praprotnik. Za solo, i. lijfí sém doma? v.. /. Praprotnifv. — h FÍTF ■ — — t— tJ ^ k k d \ - • J- nt---besih/ ,rw/ do- - ma i Ta enem pravi --tn m \ j t í , <* i Zern ■ EÈE £==f -H 1SZ31 IjaJ v— no ne— bo In h p r vsaka sivai le - -po. 2. V nebesih sem doma, Nisim tega sveta, Nebes se veselim, V nebesa prit' želim. V nebesih sem doma, Kjer žlahta zvoljena Se skopaj veseli, In mene k seb' čeli. 3. V nebesih sem doma, To meni pričata Solnee in mesec bled, In vsake zvezde sled. 5. V nebesih sem doma; Svet sreče mi ne da. Vsa zemlja- le za me Dežela ptuja je. 6. V nebesh sem doma; Tam Jezus krono da ; Tam je moj pravi dom. Kjer veeoo srečen bom. Slomšek.