Narodna in univerzitetna knjižnica v Ljubljani 140649 L. GROTTEN. EIN K T 01 *0G RA PI 11 SC II-111 STOK I SC 11K SCHILDERUNG DES ORTES, DER GROTTEN Mi DKli NÄCHSTEN IN DER UMGEGEND BEFINDLICHEN SEHENSWÜRDIGKEITEN VON P. v. RADIOS. MIT ZIOIIN Allllll DÜNGEN, EIN KM GROTTKNI'LAN UND KINK'H K1SENHAHNKAKTE VON I.AIIIAOH BIS TltlKST. * TRIEST. [■IKKAlllSCIl VirriK'l'ISCHE AJJTHEILUNG DES ÖSTKI; I; i: I n I, ;< II K\ LLOYD. 1861. LLOYD'S ILLUSTRIRTE REISEBIBLIOTHEK. VIII. ADEISBEBG.ee GROTTE. TBIEST. I. IT KR ARISCH-ARTISTr-< 11; ART'II KI U Nti HKS i')STKRRKI< 'H ISCHKN [iLOTD. 1861. UND SEINE GROTTEN. EINE TOPOGRAPHISCH-HISTORISCHE SCHILDERUNG DES ORTHS, DER GROTTEN UND DER NÄCHSTEN IN DER UMGEGEND BEFINDLICHEN SEHENSWÜRDIGKEITEN VON P. v. RADICS. MIT ZKI1N ABBILDUNGEN, SIN KM UROTTKNJ'LAN INI) KINKU EISENBAHN KARTE VON LAIBACH ms TRIEBT. TRIEST. Lri-KRAHISCH-AHTISTIsrilK AIlTIlKILIiNG DB0 O.STKKKEH J1IS('HEN LLOYD. 18(51. DEM GEBURTSORTE. erscheinen aber den oder jenen hervorragenden Mann in seinem Bezüge zu unserer Gegend, über dies oder jenes Kreigniss von gpecieller Bedeutung. Die topographischen Notizen werden über Land und Leute aufzuklären trachten. Der Reisende wird an meiner Hand die (»rotten besuchen, dann zurückgekehrt tue Namen der fürstlichen Personen und berühmten Männer der Kirche, des Staates, der Wissenschaft und der Kunst, die sich die Zeiten hindurch an dem herrliehen Naturschauspiele gleich uns ergui/i und ihn- Anwesenheit ver/eiclmel haben, durchgehen können und gewiss manchem lieben Bekannten begegnen, Der Naturforscher findet Tabellen über Grotten-Kloru und Fauna, der Mediciner Angaben über die Intensität der Cholera im Adelsberger Kreise im Jahre 1855, sowie jeder die ihm milbigen Directiven für Unterkommen, Beförderungsmittel u. s. w. Nun bringe ich ineinen Fremden ein „Glück auf" zur Grubeiii'ahrt in die Grottenwelt des Karstes und in die Schacbie des Idrianer Quecksilher-werkes, vorzüglich aber zur Betrachtung und Aufnahme des vielen Neuen und Ungewohnten — möge nieine Schrift ein richtiges Versiändniss hierin anbahnen I Dem lieben Geburtsorte aber, bei dessen Wiederbesuche mir Lingg's nicht aus dem Sinne kamen, weil ich die materielle Wohlfahrt durch die Zeil Verhältnisse so sehr gesunken sah, wünsche ich ans ganzem Herzen ein neues Irisches Aufblühen, was durch die nunmehrige Selbstständigkeit der Gemeinde bei richtigem Erfassen der kommenden Verhältnisse, bei redlichem Wollen und eifrigem Handeln gewiss nicht fehlen wird. Laibach, tun 8. Februar 18111. Worte : „ In meint Heimath kam ich totöder, war ilii- ullr llriniath imc/i, Di&telbe Luftf dieselben Lieder, Und Alks war ein And'res doch." \h'f Verfasser. Inhalt. I\ INHALT. Seite VORWORT.......................... VII I. DER ORT ADELSBERG..................... 1 1. Topogrupliio..................... 4 2. Geschichte..................... 12 11. DIE ADELSBERGER GROTTE................. 27 1. Wanderung durch die Grotte............... 27 2. Geschichte der Adelsborgcr Grotte............. 33 3. Literatur der Adelsberger Grotte.............. 38 4. Auszug aus den Grottonslummbücliern............ 37 5. Grotten-Flora..................... 42 6. Grolten-Fauua..................... 43 III DIE ST. MAGDALENA- ODER DIE SCHWARZE GROTTE........ ii IV. KXCI'RSE IN DIE UMGEGEND.............. ... M 1. Station Franzensdorf fFroudenthal, ehemals Kloster)...... . 46 2. Station Loitsch (Idria, Planina, Kleinhäusel, Hasperg)...... 47 3. Station Rakek (Cirknilz und der See, Engelshaus, Thiiriil.irk, l.aas) , 52 4. Station Adelaberg (Srhloss Lucg und dio Lncger Höhlon) .... 57 B. Station Preslranek (Sehillerlahor).............. 88 6. Station Sossana (Wippauh und das Wippacher Thal)...... 59 DER ORT ADELSBERG. 1. Topographie. Ii HU«*. Der Markt Adelsberg ist an beiden Seiten der alten Reichs-Poststrasse, die von Laibacb nach Tricst führt, je Ii Midien von diesen den Mulden von Planina (14()0 Fuss) und Loitsch (I 170 Fuss) die theil-weise Einfurchung des Terrains bezeichnen, durch welche seit alten Städten entfernt, in Form einer langen Gasse entstanden. Er liegt in einer Thalmulde (1670 Fuss*), die mit *) Diiine uml die folK<-mli-n M<*»imK'u Hind »ach |.'r. Sinnjuv: l'iuurumu di:* uui'dkruiiilsclicD B««k«M (Wl«n). AdeliberR. Zeiten dem Handel und Wandel aus dem Norden unserer Länder n;i -h dem Meere hin der Weg gebahnt war, und auch heute die Eisenbahn-züge, welche über die Kunstbauten des Moorgrundes und des Viaduets von Franzonsdorf oder über den durch grösste Kraftanstrengung mit Wasserleitungen versehenen Karst geführt werden, ihrer Bestimmung zueilen. Die höchsten Stellen der nach Triest führenden Karststrasse fallen in die Uebergünge zwischen Planina und Adelsberg (15)30 Fuss), wie auch die Eisenbahn ihren Culniinutions-punet (11)1-4 Fuss) bei Adelsberg erreicht. Die angegebene Thalmulde von Adelsberg wird von zahlreichen höheren und niederen Bergen begrenzt, aus welchen im Süden der Schneeberg (Snežnik 5332 Fuss /\J sich gleich einer Alpeninsul mitten aus dem (iewoge dunkler Waldrücken erhebt, und alle Spitzen ringsum in der Entfernung von 7 Meilen um 1000 bis "2000 Fuss überragt. Im Westen steht der Nanos (li)'.IS Fuss) als südliche Ecke des Birnbaiuuer Waldes, durch welch' letzteren die Kömer ihren Hauptstrassi n/.ug von Aquileja nach Emona gewählt hatten, und wo auch in späteren Tagen die Verbindung zwischen Laibach und Cor/, unterhalten wurde, wie denn Valvasor in seiner Chronik (ICb!>) das Posthaus daselbst abgebildet hat. Von den unsern Ort knapp umgebenden Bergen nennen wir nur seinen unmittelbarsten Nachbar, den Sovič, an dessen östlichen Vorsprung sieh ein guter Theil unseres A del s -berg traulich anlehnt. Der Sovič mit einer Höhe von 21:29 Fuss über der Meereslläche trug einst die Adlersburg, wovon freilich nur dürftige Spuren mehr vorhanden sind; er ist ein Ausläufer des Schneeberges (5332 Fuss hoch) und fasst die be-rühmten Kalksteinhöhlen in sich In einem alten Urbare bildet man ihn als Alpe Gora (Berg xle Leute* Die Zahl der Bewohner des Adelsberger Bezirkes beläuft sich nach der Volkszählung vom Jahre 1807 auf 11,302 Personen, die des Marktes Adelsberg auf 2295 Wohnparteien. hie Bewohner Adelsbergs kleiden sich theils bäuerlich, theils bürgerlich, eine durchwegs charakteristische Tracht wird man auch hier vergebens suchen, da die Mode, wie die Willkür des Kin/eliien eine solche auch in dies e m < )rte längst verschwinden machten. Trotzdem bietet Krain in seinem herrlichen Oberlande, der bezaubernden Wochein, dann in dem lieblichen hiigelbesäeten Unterkrain, und auch in dem rauhen Karstgebiete, sowie in dem daran sich sehliessen-den durch den Contrast noch mehr entzückenden Wippuehthale noch heute die mannigfaltigsten und schönsten Nationaltrachten. Wie unter allen Völkern, so herrscht auch hei uns eine unverkennbare Wechselwirkung zwischen Boden und Kleidung, welche sich in der Einrichtung, wie in dem Aussehen (der Farbe) der letzteren ausspricht. Lieben der Unterkrainer und der Wippacher, denen die Sonne hellgrüne Hügel und buntfarbige Matten beleuchtet, und mit ihrer unvergänglichen Kraft die doppelt werthvolle Traube zur Reife bringt, auch die bunten lichten Karben in ihrem Anzüge, so kleidet sich der Innerkrainer analog dem eintönigen Charakter der von ihm bewohnten und unter grossen Milben bebauten Landschaft in rohe, im Hause selbst erzeugte Stolle, deren Farbe, sei sie licht oder dunkel, immer eine einfache ist. Aus den Trachten unserer Gegend heben wir die. des Cičen (sprich : Tsebitschen), einer Karstbäuerin und eines Hirtenknaben aus der Umgebung von Cirknitz, weil diese uns am meisten charakteristisch erscheinen, hervor. Die Cičen bewohnen einen Theil des alten Japoden - Landes, näiidieh die ganze nördliche Seite der istri-scheu Halbinsel, d. h. die Beige, welche Krain von Istrien scheiden. Die Cičerei grenzt sonnt im Norden an Krain, im Süden an Istrien, im Osten an Liburnien, im Westen ebenfalls an Krain. Die Länge des Gebietes beträgt nahezu 6, die Breite 5 Stunden. Der Boden ist trocken und steinig, nur die Vertiefungen (Dolinen) sind hie und da fruchtbar, wi-halb jeder kleinste Theil des guten Bodens bearbeitet und bebaut ist. Die Dürre (welche ein Charak-teristicon des Karstes ist, und woher die Landschaft Diirrenkrain genannt wurde) ist in dieser Gegend so stark, dass durch dieselbe fast alljährlich den Leuten alles am Felde stehende verbrannt wird. Dadurch, wie durch die natürliche Beschaffenheit des höhlenreichen Bodens, wo das Wasser vielfache unterirdi-sehe Abflüsse hat, herrscht hier oft der grösste Wassermangel, sodass zur Abhilfe dieses Uebels schon die edle Kaiserin Maria Theresia, als sie sich mit eigenen Augen davon überzeugt hatte, bei Lippa ein eigenes Wasserreservoir herrichten Hess. Obschon die Cičerei öde und unfruchtbar ist, so findet man doch, was unter gleichen Umständen selten vorkömmt, wohin man sich wenden mag, ein Dorf. Dies rührt von den ausgezeichneten Eigenschaften des Cičen, von seiner Genügsamkeit, seinem Fleisse und von seinem Familien-Sinne her; denn wo ein Stückchen Erde zwischenv Felsen hervorguckt, wird es vom Cičen alsbald zur Be-[ arbeitung und zur Gründung von Hans und Hof ausersehen. Doch [ nicht allein auf den engen Kreis des heimatlichen Bodens beschränkt der Cič seine Arbeitskraft, er trägt sie auch hinaus in die Welt; seiner Ausdauer und seinem tieschicke danken wir das schnelle und zweckmässige Zustandekommen vieler grossen Hauten (in welchem Puncto die Cičen den auch in Deutschland gesuchten „Italienern" gleichkommen). So entstanden die später zu nonnende Kunststrasse zwischen Laibach und Adelsberg und der Riesenbau der Karstbahn vorzüglich durch die Hilfe dieses kornigen Volksstummes, in welchem der slovenische Sprachforscher Davorin Terstenjak slavisirte Thraker zu erkennen glaubt. Der C i č ist in seiner Kleidung, \\ i ■ man aus dem Gesagten schon schliessen kann, sehr einfach. Unser Bild zeigt, ihn in Sommertracht. Das Haupt bedeckt eine unseren modernen Hauskappeii ähnliche runde Mütze aus blauem oder rothem Tuche. Die breite Jacke ist, gelblichweisses Tuch oder ein Gewebe ans Hanfleinwainl. beides eigene Fabrikation : die weite Leinwandhose, die er trägt, erscheint im Winter durch ein, nach ungarischer Art eng anliegendes Beinkleid (ebenfalls aus gelbliehweissem Tuche) ersetzt. Seine Fussbekleidung sind die sogenannten Opanken, Schuhe mit dicker Ledersohlo, und statt des Obertheiles, mit Lederriemen. Er stützt sich auf seinen steten Begleiter, den Steinhammer, den er hei Urbarmachung seines Bodens, wie bei den Bauarbeiten gleich nöthig hat. Ein anderes Bild führt uns eiste Karstnerin vor; sie ist ebenfalls im Suinmcrkleide. Ihr Haupt schützt das in Krain fast durchgängig übliche Kopftuch (Peča), das, nach den Ge- genden verschieden, ausfeinerem oder gröberem Stoffe, verziert oder einfach, Der Čiž. künstlich gefaltet und geknüpft, oder bloss umgelegt, weiss oder farbig erscheint. Unsere Karstnerin trägt es aus weissem Baumwollstoffe, einfach um den Kopf gewunden und geknüpft, ohne alle .Stickerei und ballen. Sie trägt ferner ein weisses Hemd mit langen massig weiten Aermeln, ein ziemlich weit ausgeschnittenes Leibchen, aus farbigem und gestreiftem Baumwollzeuge, einen daran sich schliessenden nicht sehr langen Rock aus gleichem Stoffe , und ein baum- Die Karstnerin, wollenes Vortuch von dunkelblauer Farbe und mit weisser Zeichnung. Ihre F'üsse sind bloss, im Winter und auch sonst an Sonntagen trägt sie Schuhe und weisse oder blaue Strümpfe; bei grosser Kälte Stiefel mit kurzen Röhren. Wie wir sie vor uns sehen, kehrt sie eben von der Feldarbeit heim, sie trägt die Sichel in der einen, erspartes Mittagsbrot in der andern Hand. Das dritte Bild stellt einen Hirten dar, wie man sie in den Bergen bei Loitsch, Laas und Cirknitz findet. Er tragt einen runden braunen Tuehhut mit niedrigem Gupfe und breiten, nntgelegtenKrampen. Da das leinene oder bäum wul lene Hemd und detto Host; meist sehr unvollkommen seine Körporblösse decken, so macht der Binsenmantel einen Haupttheil seines Anzuges aus (die dazu verwendeten Binsen stammen aus dem Cirknitz-See) und bietet, einen treulichen Schutz gegen Regen. Seine Füsse decken zur Winterzeil und in der Nässe Schuhe mit dicken Holzsohlen und Binsonüberzug. (In der Hand hält er ein grosses Hirten* born). Der Innerkrainer ist, was seinen Charakter betrifft, schlicht, gutmiithig und lleissig Er ist zwar weniger lebensfroh als der reiche Oberkrainer und der weinbauende Unterkrniner, was sich von dem kargen Ertrage seines Bodens herschreibt, aber dennoch mild-thätig gegen das Elend, das er leider aus täglicher Anschauung kennt. Und zu solcher hat er heute noch mehr Gelegenheit, als vor Eröffnung der Karstbahn, wo die lange, breite Heerstrasse mit Erachtwagen der grössten Ladung wie übersäet war, und die sogenannten Schüttler, die aufk leinen nur dürftig mit Eisen beschlagenen und von Ochs und Pferd gezogenen Wagen ihre 15 bis 20 Ctr. zwischen Laibach und Triest verführten, an den zahlreichen zerstreut angelegten Schenken, ihren heitern Wegweisern, Haltmachten, tüchtig zechten und so ein stets reges Leben vor und in denselben unterhielten , welches ein Wohlbefinden beider Theile zugleich bedingte und hervorrief. StriiNseu. Wir finden zwei Strassen von Bedeutung, die eine verbindet Laibach und Triest, die zweite, welche sieh ausserhalb Adelsberg an die erstere anschliesst, führt nach dem Osten von Innerkrain und nach Flame. Die erste, unter dem Namen der Reichs-Poststrasse bekannte breite und schöne weisse Sirasse, vor Beginn der Karstbahn wohl im wahrsten Sinne Schiller's I ;i ud e r v er kn üp f e n de, verdankt ihre Vollendung der landesväterlichen Fürsorge Kaiser Franz I.; die Strecke Qberlaibach— Adelaberg ward mit einem Aufwände von nahezu einer Million unter der Leitung meines Vaters (P. v. Radios, durch 19 Jahre k. k. Strassen-Commissär in Adels berg) hergestellt, und gilt als Kunstbau. Kine Gedenktafel auf dem von der Strasse in weiten und be<|uemcn Windungen gewonnenen Berge zwischen Planina und Adelsberg erinnert an die Grösse, Schwierigkeit und Bedeutung des Unternehmens. ■Irunnen- Mit Ausnahme eines in Betracht der häutig ungünstigen elimatisehen Verhältnisse zu weit ent lernten t iemeindebrunnens Ribnik, der in der Richtung gegen den Bahnhof zwischen Feldern und Wiesen gelegen ist, und sein frisches klares Wasser aus den benachbarten Hergen erhält, zählen wir im Orte nur wenige Brunnen, und es erscheint der Wunsch nach einer in die Mitte desselben zu führenden Wasserleitung gewiss gerechtfertigt. \j.im- «les Ort«-«.. Erst in Urkunden des 12. Jahrhunderts begegnen wir einem Namen unseres Ortes, er lautet da und in den späteren des III. und 14. Jahrhunderts Arisperch (wohl auch Arensperg, Arlberg, Arlsberg — Aarsberg, Adlersberg), welcher Name der heutigen slowenischen Bezeichnung Postojna — Schlangenadler entspricht ; denn dass auch auf unserem Schlossberge jene grossen Adler, von deren Vorkommen in Krain Valvasor so viel zu erzählen weis, in zahlreicher Menge, gebanst halten, steht ausser Zweifel. Vom lf>. Jahrhunderte ah linden wir schon die verderbte Porin Adelsperg, gleich dem heutigen Adelsberg, was nach Obigem Adlersberg lauten sollte. Alter. Da jede urkundliche Andeutung fehlt, ist es schwer zu bestimmen, wann dieser Ort zuerst entstanden ; nur so viel ist urkundlich nachweisbar, dass 1149 bereits ein Herr Herrmann v. Arisperg exi-stiit bat, daher um vieles früher der Ort oder wenigstens die Burg, wovon er den Namen führt, dagewesen sein mups. Dass der Berg, auf welchen die Arisburg erbaut wurde, BChon von den Römern benutzt worden war, dafür sprechen die daselbst gemachten Münzfunde, dann die günstige Lage desselben, die ihn dem gelehrten Kandier sogar als Schutzwerk des Colonialackers von Lianna erscheinen lässt, und endlich die Analogie, die sich in der Befestigung anderer Ilöhonpuuete unseres Landes darbietet. Wappen, Es schliesst sich dem Namen an, und enthält den einköpfigen Adler, wie ihn das krai-nisi he Landeswappen vor der Verbesserung durch Kaiser Friedrich III. geführt hat, also ohne Krone am Haupte und ohne quer über die Brusi gelegte Mondessichel. Siefrel- Gegenwärtig nur mit der Aufschrift: „Gemeindeamt Adelsberg", da der Gemeinde bei ihrer Constituimng im Jahre lS-r>0 der Adler, den sie in historischer Erinnerung in ihr Siegel aufgenommen hatte, durch Regierungserlass daraus getilgt wurde. Ott entliehe und Privatgel laude und Anstalten. Bahnhof, Wo früher spärlich mit Kräutern bewachsene Kalkfelsen * Der Ort Adelsherg. dem Gomeindevich als dürftige Hnt-weide gedient, wo Schlangen /ahllos liin und her gehuscht, und von wo zur Winterszeit Herr Isen-grimm nicht selten seinen Weg in den Ort genommen hat, ist gegenwärtig auf einem breit angelegten Plateau derBahnhof von Adelsherg hin gebaut, ein schönes zwei Stock hohes Gebäude, das von allen Seiten einen gleich imposanten Anblick gewährt. Ks sieht mit viel Selbstbewusstsein auf den im Thale liegenden Ort, dem es erhöhete Bedeutung gehen wird, da die nunmehrige schnellere und bequemere Zufuhrt einen grösseren Fremdcnbesueh ermöglicht. Dies wird dann geschehen, wenn der Adelsborger den nun einmal bedingten Comfort für den Reisenden durch Einrichtung eines Gesellschaftswa-gens vom Bahnhofe nach der Grotte, durch die Anlegung einer Promenade u. s. w. genügend gesorgt haben wird. ■Ins alte SdiloNS* Ks sind leider nur mehr Ruinen einer Ruine, was wir hier erblicken, und der Verfall sehreitet mit jedem Tage vor, so dass die noch erhaltenen Mauerreste von dem sie umgehenden KuIk gesteine kaum mehr zu unterscheiden sind. Am 10. November KiSI verwandelte ein Blitzstrahl die Burg in einen Schutthaufen. Valvasor, dessen Buch in demselben Jahre erschienen ist, hat dieselbe noch in ziemlich gutem Zustande gesehen und abgebildet. Im Alterthuine eine rö mische Arx, zu Anfang des Mittelalters die Veste des gleichnamigen l Geschlechts, übernahm Sehloss Adelsborg im 16. Jahrhunderte die Bestimmung eines Tabor's (befestigten Berges) gegen die Einfalle der Os-maiiüii, und so leuchtete auch von diesem das K reut teuer, der grauenerregende Telegraph jener Zeit, heim Andrängen des Erbfeindes. I*as neue Sehloss, im nördlichen Dritttheil der ganzen Ortslänge gelegen, wurde bald nachdem das alte zu G runde gegangen, erbaut; es liegt auf einem kleinen Hügel mit der Fronte gegen die Strasse, und fassl die kaiserlichen Aeinter und die Kanzlei der Herrschaft, die jetzt Staatseigentum, in sich. I'larre und 14 irr Iii'. Die Pfarre Adelsherg datirt aus dem Jahre 17'dt (11. Januar), denn früher (von 1081 an) war daselbst ein blosses Benotieiuui gewesen. Noch früher war Adelsberg eine Filiale der 1401! gestifteten Pfarre Slavina, von wo aus der ganze Gottesdienst besorgt wurde. Adelsberg selbst besass nur eine kleine niedere Kirche. Um die Errichtung der Plärre, und dadurch um das kirchliche Leben der Gemeinde . erwarben sich die adeligen Familien Nicoletti und Entz-thaler, deren Grabsteine in der Kirche noch erhalten sind, durch fromme Stiftungen und sonstige Hilfe viel Verdienste. Als erster Pfarrer erscheint Joseph Weingut*, von tiein (als einem Augenzeugen) eine um- i ständliche Aurzeichnung über den ersten Einfall der Franzosen in unsere Gegend (1707) erhalten ist, die ich im geschichtlichen T/heue auszugsweise geben will. Im Jahre 1844 wurde das bis dahin in Slavina bestandene Deoanut nach Adelsberg übertragen; gegenwärtig bekleidet die Würde eines Deehanten der durch sein Wirken im Gebiete kraiiiischer Geschichtsforschung bereits ausserhalb Kram bekannte hoch-würdige Herr Peter Hicinger. I »i.- Kirche. im Jahre 1777 im italienischen Style aufgebaut, brannte 1802 hei dein fürchterlichen Brande, welcher mit Ausnahme weniger Sauser den ganzen Markt in Äsche legte, ebenfalls nieder. Die jetzige Pfarr- und Decanatkirche zum heil. Stephan ist auf demselben Platze, wo diese und die Kirchen Adelsbergs gestanden hatten, rechts abseits von der Hauptstrasse erbaut. Sie liegt auf einem Hügel , der uns auf den ersten Blick belehrt, dass dieser Platz in den Zeiten der Türkencin-fälle befestigt gewesen. Ihr Inneres bietet wenig Interesse, sie ist einfach, aber würdig ausgestattet, und der Seitenaltar an der Evang-dion-seite hat ein gutes Bild des heiligen 1'Vauei sei i s Soraphicus, vom Krainer A. Herrlein (Professor der Zeichenkunst am Laibacher Lyeeum, f 1817). Im Jahre l.sl:! erhielt sie ein neues Geläute; die nun in den zwei schönen Thürnien hängenden 5 Glocken, mit einem Kostenaufwande von 6280 fl., in Laibach bei Samassa gegossen, tönen mit //, K, 67*, e in schruier feierlicher Harmonie. Hi'lnile. l'nsere Kenntniss von der Schulanstalt in Adelsberg reicht in das Jahr 1792 zurück, aus welchem uns ein statistischer Ausweis über die Unterrichisanstalten im Herzogthume Krain erhalten ist. Diesem zufolge bestand in Adelsberg eine Trivialschule (im ganzen Adelsberger Kreise deren 4, mit der Gesammtzahl von 164 Schillern) und ausserdem eine Arbeitsschule. Durch die französische Occupation der i 11 v -risehen Provinzen und durch die darauf erfolgte Organisation des Landes (1810), bekam Krain in seinen Hauptorten: Laibach, Adels- berg, Krainburg, Neustadl und in der Bergstadt Idria Gymnasien, Laibach ausserdem eine Universität für ganz Illyrieu. Am Adelsberger Collegium wurde Grammatik und französische Sprache, Humanität und Mathematik gelehrt; die letzteren zwei Disciplinen lehrte der Professor Magajna. Gegenwärtig besteht in Adelsberg eine Ifauptschule von 4 Classen für Knaben und Mädchen. Spital. Das Gemeinde-Spital, dessen Gründung der um unsere Gegend durch sein unermiidetes und rationelles Wirken ausgezeichnete allgemein hoch geachtete und geliebte Dr. Med. Carl Vesel schon 1846 im Auge hatte, und unablässig zu verwirklichen strebte, entstand durch einen freilich traurigen Zwischenfall früher, als man es gedacht. Herr Kranz v. Winkler, ein reicher Gc-werke-Besitzer aus Oberscblesien ward nämlich am 6. August 1851 in der Grotte vom Schlagllusse ge-tödtet; seine trauernde Witwe bestimmte 2500 fl. zu einem wohlthä-tigen Zwecke für die Gemeinde Adelsberg. Diese Summe zu dem bisherigen Spitalsfonde von '2iY.]i'> II. geschlagen, ermöglichte die Errichtung der für die Gegend so notwendigen Anstalt. Ein Stein mit dem Namen des Verunglückten und der Datumsangabe am Spitalsgebäude (Nr. 202 am Wege zur Grotte) ein- gern;.....il, wird den Nachkommen Ursache und Wirkung der frommen Stiftung verkünden. Dieses Spital hal nebst dem, dass es beim gewöhn liehen Krankenstande den Hilfsbedürftigen ein zweckmässiges Unterkommen gewahrt, schon wiederholt bei grossem Andränge die besten Dienste geleistet; so zur Zeit der grossen Cholera-Epidemie 1856 und im Kriegsjahre 1859. Was die Choleramorbus betrifft, so fühlte Adelsberg 18^56 zum ersten Male die schrecklichen Folgen dieser Fest. .Sie kam durch das Militär im Juni ("6.) und dauerte bis zum October (27.), in welchem Zeiträume sie von 2232 Seelen 95 dahinraffte. Im Jahre 1849 kam sie wieder, In Begleitung des Typhus, und auch diesmal durch das Militär, welches aus dem italienischen Kriege heimkehrte. Im Jahre 1855 brach sie neuerdings aus, verbreitete sich durch ganz. Krain und herrschte mit der gröss-ten Intensität im Adelsberger Kreise, wo 2857 Sterbefälle vorkamen, während die Bezirke Gurkfold, Land-strass und Nassenfuss im Neustädler Kreise von einer Epidemie nichts sagen konnten, da sie im Ganzen 10 Krkraukungs- und nur 4 Si ! fälle zählten. Der Beginn der Epidemie in Krain überhaupt fällt in die ersten Tage des Monates Juli (1855), das Ende um den 19, November desselben J ahres ; der erste im Spilale der Landes. Hauptstadt zur Behandhing gekommene Fall traf auf den 11. Juli. Für die Eisenbuhnarbeiter, die von der Krankheit ergriffen wurden, errichteten die Bauunternehmer zweckmässige Nothspiläler. Post. Mitten im Orte, rechts (in der Richtung von Laibach) an der Hauptstrasse, liegt etwas erhöht ein stattliches lläuserviereek not zwei geräumigen Höfen ; es ist das Postgebäude mit seinen Stallungen, Remisen, Schüttböden u. s. w., die grösste Besitzung im Orte. Inhaberin dieses Gutes und des damit erblich verbundenen I'ostmeisteraiutes ist Catharina, aus dem adeligen Ge-schlechte derer v. Hueber. Diese Familie stammt aus der Schweiz und wurde unter Kaiser Ferdinand II. 1627 (14. Aug.) in Wolfgang llueber in den Ritterstand des römisch-deutschen Reiches erhoben, da sich dessen (Irossvater wiederholt in den Zügen gegen die Türken ausgezeichnet und er selbst das Aufschlag- und Mitteldingsamt in Adelsberg durch 36 Jahre mit besonderem Feiler und Treue versehen hatte. Der Raum vor dem Posthause sah im 18. Jahrhunderte die zweimal wöchentlich zwischen Laibach und Triest verkehrenden fahrenden Postwagen und die Ordinari, dann iti den fünfziger Jahren unseres Jahrhunderts, wo das Eisenband, welches jetzt Nordsee und Adria verbindet, nur erst bis Laibach reichte, eine wahre Wagenburg alter und neuer Postchaisen, um wenige Zeit darauf dieses Andranges ledig unter dem . Drucke der an den Höhen hinziehenden Trains um so hohler zu erdröhnen ! An tlie Post schliosst sich rechts die t |M> t Ii t*lii'. Dieser gegenüber liegt etwas tiefer als die Strasse das Gut Crurza roll s Ii o feil« der adeligen Familie Garzarolli v.Thurnla< s gehörig, Links zur Seite des Posthauses befindet sich im ersten Stocke lies Kaufmann Kreigher'schen Hauses das t'ttsiiti» . in den dreissiger Jahren hauptsächlich auf Anregung des genannten Doetor Med. Vesel entstanden. Es ist dies eine Spiel- und Keso-Kesource, und sie besitzt neben mehreren Zeitschriften (darunter die Leipziger illus'trirte und Augsburger Allgemeine Zeitung) eine kleine Handbibliothek für die Leser. Den Fremden wird der Eintritt gerne gestattet. ScliiessBtätte. Dieselbe hat gegenwärtig ihren Standort in der Vertiefung (Doline), unterhalb des Bahnhnf-JMntoau; sie wird nur im Sommer benutzt und es dient dabei die südliche Felswand als Bückhalt der Scheiben. (ffiistlioTe. Der erste und als Premdenherberge am besten eingerichtete trägt den Schild : „Zur goldenen Krone" (Eckhaus demSehlosse links gegenüber); er hat auch einen schönen Garten, wie im Glänzen die Besitzerin Frau Anna Doxat das Unternehmen auf's Beste leitet. Hier befand sich ehedem das Einschrei-bungs - Bureau zum Besuche der (1 rotte , welches gegenwärtig im Hause des Herrn Stegu sein Loeal gefunden hat; die Grottenfahrer, die jedoch noch immer bei der Krone zum Dienste der Reisenden bereit stehen, weisen dahin. Ein zweiter sehr reuommirtcr ist der mit einem Biersalon versebene Gasthof des Herrn Lcban, am unteren Ende des Ortes gelegen, wo man aus der daselbst befindlichen Bräuerei gutes Bier bekömmt, und an Sonimerabenden in dem anmu-thigen Garten und auf der gut eingerichteten Kegelhahn eine zahlreiche anständige Gesellschaft trifft. fcV rieft h o f. Dieser liegt im Süden, am äussersten Ende des Ortes, links von der Hauptstrasse; er enthüll eine kleine Kapelle und mehrere schöne Grabmonumente. Hier ist auch die Ruhestätte des Dichters Kellinger, dessen patriotische Lieder 1808 und 1809 die Jugend InnerOesterreichs zahlreich gegen die Franzosen in's Feld riefen, und der, der österreichische Körner, auch selbst die Waffen ergriff, um die schöne herrliche Heimat gegen die Unterdrücker zu vertheidigen. Johann Georg Fellinger wurde am 3. Jänner 1781 in dem schon im frühesten Mittelalter bekannten Orte Peckau, in der Obersteiermark, geboren. Sein Vater war Bürgermeister in Frohnleiten, und trat in der Zeit der allgemeinen Gefahr mit unserem Dichter und dessen zwei Brüdern in die durch den unvergesslichen Erzherzog Johann errichtete Landwehr. So zogen die vier für des Vaterlandes Wohl begeisterten Männer nach Italien. In dem unglücklichen Treffen an der Piave verlor der Dichter in Folge eines heftigen Kolbenschlages, der ihn aufs Haupt traf, das schon schwindle rechte Auge. Zugleich kam er in Kriegsgefangenschaft nach Frankreich, kehrte jedoch nach dem Wiener Frieden als Lieutenant in das schöne Klugenfurt. zurück, wo er, wie er selbst sagte, die schönste Zeit seines Lebens zubrachte, und wo auch eine grosse Zahl seiner lyrischen Produete entstand. Von schwerer Krankheit kaum genesen, wollte er, damals Oberlieutenant, 1815 den grossen Befreiungskrieg mitmachen, welche Sehnsucht er auch In einigen seiner schönsten Lieder ausdrückte. Dieser Wunsch wurde jedoch nicht erfüllt, sondern ihm die Stelle als Conseriptionsrevisor in Adelsberg zugewiesen. So um die schöne Hoffnung, für Recht und Freiheit zu kämpfen, betrogen, aus dem Kreise seiner Freunde herausgerissen und in eine dein Dichter-gomiit.he am wenigsten zusagende Gegend versetzt, verhol er bucht in Melancholie, die sich noch durch Abnahme der Sehkraft immer mehr steigerte und das Vorgefühl des nahenden Todes immer stärker aufkommen Hess. In solcher Stimmung erscheint sein Gedieht „die Grotte bei Adelsberg in Krain" abgefusst. Bs zählt diese, abgesehen von der düsteren Färbung, immerhin schone Verherrlichung unserer Grotten well '26 achtteilige Strophen. Sie beginnt mit einer Ansprache und einem Lobe Gottes, schildert in Strophe 2, 3, 4 die äussere Umgebung der Grotte, in 5 den Eintritt in dieselbe, in 6 bis 21 die bis zur Abfassungs-zeit (1816) bekannten Hauptob jeet e, in 22 und 23 das Gefühl der Beängstigung , das ihn beim Vordringen in diese dunkle Welt bosehliehen hatte, und das durch seine schv ach« Sehkraft noch vermehrt worden, dann, das der Boseligung bei der Rückkehr aus derselben und dem Wiedel empfinden lies Liebte», und Bchliesst in 24 bis 26 mit der Beschreibung des Proteus , „der nur in dumpfer Oede so ganz sich fühlt" der Zurück- weisung eines Zweifels an Gottes Macht, denn „der Glaube lacht aus Gottes Wunderzeiehen," und seinem eigenen Gefühl hierüber, indem er ausruft: Du Hera mit Deinen Wundern wirst versinken, Mein Ich wird schweben über dem Ituin, Und aus dem Born des Lichts Vollendung trinken, Und jubelnd fassen, was ihm Wunder schien; Daun, wenn die Tiefen aufgehellt mir winken, WetU\ ich begreife, was ich war und bin. Dumi soll mein Saug dem Schöpfer jedes Schönen Den Dreis in himmlischen Accorden tönen. Er starl) bald nach der Abfassung dieses Gedichtes, am 27. November 1816. Seine Gedichte hat sein Freund Dr. J. G. Kuuipf 181!) zu Klagenfurt in zwei Händen herausgegeben. Ein Denkstein an der Hauptstrasse bei Peekau erinnert an Freilingers Geburtsstätte; auf unserem Fiied-hol'e forschest Du vergebens nach einein Erinnerungszeichen an den Dichter, der durch sein ganzes Leben den Gedanken an die Zusammengehörigkeit der drei Lande: Steicr-ruark, Kärnten und Krain, gefühlt und vertreten hat! 2. Geschichte. Man wird die Geschichte Adele-berg's in vier Perioden theilen können; l. von den ersten Spuren des Ortes (Kölnerzeit) bis zum Jahre 1463, wo derselbe bleibend an das Haus Habsburg kam: 2, bis zur Tbeilung von Carl V. Universalmo-narchie, wo Krain mit den übrigen Erblanden Ferdinand I. zufiel (15ŠB); 3. bis zum ersten Einfalle der Franzosen in Krain (1797), und 4. dieser erste und die folgenden Einfälle, die französische Zwisehenlicrr-scbal't in Illyrien und die Restauration. Erste Periode. (Von der Bö'merzeit bis 1463.) Wann ist Adelsberg entstanden? Dies können wir mit Bestimmtheit ni cht angeben. Wir Bachen vergebens. untern Ort unter den römischen Mili- | tärstatiunen Krain's auf der Reutin- \ garischen Tafel, so wie in den römischen Itinerarien, denn die Heer-Strasse Rnui's ging in der Richtung von Aquileja nach Emona (Laibach) durch den Birnbaumer Wald, berührte also die Adelsberger Gegend im engern Sinne nicht. Doch mag immerhin der heutige Schlossberg von den verständigen Römern als taugliches Befestigungs-Object der Thalmulde oder gar des Cnlonial-Feldes von Emona benützt worden sein, wofür daselbst gemachte Münzfunde zu sprechen scheinen. Die Herrschaft der Römer nahm in unserh Gegenden von den Zeiten des Julius Caesar allmälig zu, da nach dessem Tode die früher unterjochten Japoden sich empört hatten und wie ich an einer andern Stelle (bei Laus) näher auseinander setzen werde, von seinem Nachfolger Octavian unterjocht und dadurch neue Eroberungen hierlands begründet wurden. Im dritten Jahrhunderte christlicher Zeitrechnung wurde Krain bis zum Berge Adrans (Trojana-Berg) zu Italien gerechnet. In das vierte Jahrhundert fällt der bei der Schilderung von Wippach mitgetheilte Kampf zwischen den Kaisern Eugenius nnd Theodosius oder des Christenthum's mit dem Heidenthume, welcher am Flusse Hubel (Frigidus) ausgekämpft wurde und wo die Christen unter Theodosius siegten. Mit diesem Siege geschah es aber auch, dass wie der gleichzeitige Hieronymus sagt, das Band an den julisehen Alpen, welches zuvor römisch war, nicht mehr römisch blieb, sondern den wandernden Völkern als erwünschter Fass nach dem Süden diente. Im Anschluss an diese Durchzüge sehen wir bald das Christenthutn nach Krain gebracht, doch noch nicht für immer, da ein Rückschlag durch die heidnischen Slaven erfolgte, die unter eigenen Woiwoden den Nachbarfürsten Trotz boten, bis zu Ende des 8. Jahrhunderts Carl M. auch ihrer Unabhängigkeit ein Ende und dem Christentbume auch in uneerm Lande eine freie Entwicklung möglich machte. Carl theilte die Gegenden an der obern Drave, Save, Culpa, am Isonzo und an der nördlichen Küste des ndriatisohen Meeres seinen Staatsgrundsätzen analog in Gaue und Marken. So entstanden ein Gau Krajnaund die Marken Metlik, P o i k, Karst, I Strien und die windisehc Mark. Diese Marken waren der Hoheit benachbarter Herzoge untergeordnet, welche, auch wenn sie aus deutschem Geblüt« stammten, als Vertreter der windischen Völkerschaft selbst vor dem kai-serl. Richterstuhle und in deutschen Reichsversamndungcn ihre Vorträge in slaviseher Sprache halten musston. In diesen Zeilen reichte die Diöcese des Aquilejcnscr Patriarchen in die Steiermark bis zur Drave hin. Im 9. (und 10.) Jahrhunderte wurde Krain theils von sbivischen, theils von deutschen (fränkischen) Fürsten regiert und Ciril und Method '"festigten (um 8G3) das Chi islenlhum im Kraingau, dem nördlichen Thoile Krain's (heute Oberkrain), während in Unter- und Innerkrain, welche Theile mit Istrien vereinigt zu Italien gehörten, deutsche und italienische Priester dasselbe lehrten. Seit dem 10. Jahrb. war ganz Krain eine M B rk clie von Otto I. deshalb eingerichtet worden, weil dies Land das obere Save-Gebiet umfasste, und weil der Thalweg des genannten Flusses den Ungarn einen bequemen Zugang nach Kärnten Italien and Baiern bot. Von der Mitte des 11. .Jahrhunderts an, finden wir ganz Krniu mil der Murk Istrien vereinigt, und vom Markgrafen Ulrich regiert. Dieses Ulrlob'l Vermählung mit der Braut seines auf der Brautfahrt jäh gestorbenen Vetters, mit der ungarischen Königs-Tochter Sofia behagte dem deutschen Hofe keineswegs, dosshalb wurde alsbald nach Ulrieh's Tode Krain wieder von Istrien getrennt, und so di< W Trennung und die darauf gefolgte Vergebung an das Aquilejenser Patriarchat, dessen Macht seit den Tagen Carl M. immer mehr emporgekommen war, auch in Krain begründet. Kaiser Heinrich IV. schenkte nämlich unterm 11. Juli 1077 die Mark Krain aus dem Kigenthum und der tiewall des Thrones in das Kigen-thum und die Gewalt des Erz-til'i ■-Aquileja. Doch kam Patriarch Sigebald, an den die Schenkung gemacht worden, nicht in den thatsächlichenBe-sitz derselben, da Markgraf Engelbert von Istrien das Vorgehen des Kaisers für eine Verletzung seiner Beeilte und somit für ungiltig erklärte, worauf der Kaiser ihm die Mark verlieh, was er nachher in einer zvei-ten Schenkungsurkunde an das Patriarchat (dd. 18. Mai 1008) mit der Phrase: dass er durch Einflüsterungen böser Bathgeher verführt, die Krainer Mark einem dritten verliehen hatte, zu entschuldigen suchte. Markgraf Engelbert war auch mit Waffengewalt den Ansprüchen des Patriarchen entgegen getreten, und so- fort Herr von Istrien und den nach allem Herkommen damit vereinigten TheHen von Krain geblieben. Die andern Theile Krains waren von den Herzogen von Kärnten und Meran, dem Patriarehen von Aquileja, dessen Lehensmanne dem Grafen v.m Gönz, dem Bischöfe von Preisingen und den Herzogen von Oesterreich gelheilt, innegehalten. Stete Neckereien zwischen den im Besitz von lnner-krain befindlichen Herrn (den Pursten von Istrien und Kärnten) und den Rechtsansprüche erhebenden Patriarchen führten zu Verwüstung der beiderseitigen Grenzgebiete. In diese Zeit fällt für Adelsberg (und Wippach) die Errichtung von Ordensbäusern der Templer (um 1118), welche später auch in Laibach an der Stelle der heutigen Deutschordenskirche ihre Wohnstätte aufschlugen. Am Beginne des dreizehnten Jahrhunderts wird endlich eine Ausgleichung jener Differenzen wegen der Mark Krain durch den Patriarchen Bertbold angebahnt, nachdem ein neuerlicher Bchenknngs-Act durch Kaiser Otto II. (dd. 1207) vorausgegangen ist. Der Patriarch schliesst mit dem Kärntner Herzoge ein Übereinkommen, durch das er ihm Lelbach und die von Aquileja entfernteren Orte überlässt. Als Grenze heider Gebiete wird die Linie von Cirknitz gegen Planina, der Zug der julisehen Alpen gegen den Schneeberg hin festgesetzt, So war Adelsberg der Kirche von Aquileja einverleibt und zugleich dem gewiss seit lange daselbst ansässigen Geschlechte „derer von Arisperoh" zu Lehen übertragen. Noch war aber der Besitz des Patriarchen kein vollkommen gesicher- ter und wurde es auch nicht, denn wir finden 1252 eine Klage des Patriarchen Gregor beim apost. Stuhle über die Eingriffe des Herzogs Bernhard von Kärnten in die Hechte der Kirche von Aquileja. Kärntens letzer Herzog l'lrieh III. Führte den Titel eines Herrn von Krain, der Mark Istrieii nnd auf dem Karste. Mit seinem Tode oecupirte sein Vetter Ottocar II. von Böhmen diese Länder unter dem Titel einer Erbschaft. Nach dessen Besiegung, 1278, stellte Kaiser Rudolph Krain an das Reich zurück und belehnte auf dem Reichstage zu Augsburg mit Einwilligung des ge-saimnten Reiches seine Söhne AI-brecht und Rudolph mit diesem Lande und festigte und erweiterte so die schon vom Herzog Leopold VII. von Oesterreich (123(5) durch Kauf zahlreicher Freisingischer Besitzungen in Krain ungebahnte Herrschaft. Inzwischen ist Adelsberg als Lehen an die Grafen von Görz übergegangen, und es erscheinen die Herren von Arispereh unter die kleinen Lehensleute der Umgebung nerabgerückt, bis Ihr Name mit dem 1-1. Jahrhundert ganz verschwindet. Die Grafen von Glörz, deren Macht nun blühte, und die ausser IStrien die windische Mark und dieMetlik besessen, strebten, das ihnen von dem Patriarchen anvertraute Lehen vollkommen an sich zu bringen und versuchten wiederholt ihr Gelüste mit Gewalt durchzusetzen, so zog Graf Heinrich II. 1301), als er mit dem Patriarchen Ottobonus in Fehde war, nebst andern anch das Schloss Adelsberg an sieb. 1336 vergab Patriarch Bern-trand das Schloss und die Hauptmannschaft an die Herren von Spe-nimberg und Stegberg um 1000 -Mark, mit der Bedingung der Wiederein-lÖSUng, doch diese verloren es schon im nächsten Jahre an die Herzoge von Oesterreich. Als nämlich die beiden: Albrecht II. und Otto da« Erbe ihrer Mutterschwester, der Margaretha Maultasch allerorts einforderten, und dem gemäss die Burgen der Görzer Grafen ringsum im Krainerlandc besetzten, zogen sie auch Adelsberg und Wippach an Bich ; ihr gerade mit dem damaligen Patriarchen unterhaltenes Freund- schafts verbal t uiss veranlasste d ieDul-dnng dessen. Noch im Jahre 1358 haben die genannten Herzoge unser Adelsberg in Besitz, wo jedoch Papst Inuoeent VI. dessen, so wie des Schlosses Wippach Restituirung an den Patriarchen Ludwig verlangt. Dt» erklärt Kaiser Carl I Y. Adelsberg als ein erledigtes Reichslehen und erkennt es dem Herzoge Rudolph IV. von Oesterreich zu. Darob erzürnt will Patriarch Ludwig die Herrschaft vom Kaiser mit Gewalt erzwingen (1360) und „so schlägt", wie unser öster-reichischgesinnter Chronist Valvasor schreibt „dieses ungegründete Begehren und die daraul geschehene Verweigerung in ein öffentliches Kriegsfeuer aus, so einen ziemlichen Schaden zugezogen." Das Ende dieser Streitigkeiten war, dass die Herzoge Albrecht III. und Leopold von Österreich diesen Besitz von dem Herrn Hans von Stegberg und seinen Söhnen mn 20,000 Guld. Florent.ßew . käuflich an sich brachten (1371) und im selben Jahre an die Grafen Herr m an und Wilhelm von Ci Iii verpfändeten. Es besessen nun diese Grafen in Inuerkrain Adolsberg, das nahe gelegene Laas und das durch seinen Wein bekannte Wippach; die letzteren Orte sollen sie, wie es in einer alten Aufzeichnung heisst, in Hinterlist und Habsucht erworben haben. Dieses mächtige und in Oester-reich'S Geschichte bedeutende Geschlecht, dessen Geschichte aus der Feder des bekannten tüchtigen Forschers Dr. C. Tangl die Gelehrteuwelt mit Spannung entgegensieht, blieb bis gegen das Jahr 143(1 nuf der I'iänd-herrschaft Adelsberg. All die Schicksale und Ereignisse die dieses gräfliche Haus in diesem Zeiträume hervorrief und die es hinwieder trafen wirkten natürlich auf dessen Unterthanen zurück, und wir dürfen wohl schliessen, dass „diese Cillier* auch aus der Adelsberger Herrschaft Kriegsvolk zu ihren ehrgeizigen Unternehmungen gezogen haben. Im Jahre 1436 erscheint aber Adelsberg als Landest'ürst liehe Haupt-mannschaft, aus welcher, wie aus 1 Strien, Erzherzog Friedrich viel Volk aufbietet um den Graten von Cilli ihre Stadt Eaas zu entreissen; allein, schreibt Valvasor, das Kriegsglüek lief den Ausgeschickten zuwider und nachdem es die meisten Adelsberger und Isterreicher zu Boden gestreckt, ward durch einen unver-mutlilichcn Abzug die schon festgestellte Eroberung zu Wasser. So ist 1458 Adelsberg wieder in den Händen der Grafen von Cilli und erst 5 Jahre später, 1463. gelangt es bleibend an das Haus Habsburg. Zweite Periode. (Von 1463—1522.) Mit dem Jahre I46.'l tritt uns der kaiserliche Rath (leorg von Tscher-uembl als Hauptmann ZU Adelsberg und am Karste entgegen; es ist derselbe Tsehernembl, der in Gemeinschaft mit vielen Edlen Krains und Böhmens im vorausgegangenen (1462) Jahre dem hartbedrängten Kaiser, dem vielgeprüften Friedrich III den bekanntlich Wien's Bürger damals In der Kaiserburg eingeschlossen hielten, aus dieser Gefangenschaft geholfen hatte. Die bereits angeführte Verbesserung des krainischen Landwappens, die Errichtung desKrbmarschall-amtes im Lande und die nun stete Zuwendung des kaiserlichen Wohlwollens waren die schöne und gerechte Anerkennung die der Fürst dem Lande Krain dafür angedeihen Hess, „dass dessen Bewohner bei so gefährlichem Zustande abermals ihre Treue so hurtig und eifrig erwiesen hatten.'' Tsehernembl Ist auf seinem Posten zu Adelsberg urkundlich bis zum Jahr ilT.s nachzuweisen. Nach ihm hielt der Vater des zu Wippach geborenen berühmten Sigmund Freiherrn vonHerberstein, Herr Leonhardt von II. das Sehloss Adelsberg muh Kaiser Friedrich inne, bis dasselbe 1490 satz- und pfandweise auf Wiedereinlösung um die Summe von 10000 ungarisch und Ducatengulden an den Bitter Caspar Kauber überging. Herr Itauber war zugleich Hauptmann der Adelsberger Herrschaft, wie dies aus einein spateren Schreiben desselben an König Maximilian (1194) zu ersehen ist. Kr war ein Vetter des zweiten Luiba-cher Bischort's Christoph Freiherrn I von Rauber (1497-1536), durch den I er, da diesem von Rom aus die Provision des Bisthum'S lange nicht ausgetragen wurde, länger als es i bestimmt gewesen in dem Besitz genannter Herrschaft geblieben war. Hat Kruin dem ..klugen, friedliebenden, gerechten und frommen, aber leider/u u n e u t;s c Ii 1 o s s e n e nu Kaiser Friedrich (wie Clunel diesen Fürsten ganz, richtig eharakterisirt) iniuier Vieles und Grosses zu danken, s<> litt es doch in Folge seiner Verordnungen in einem Puncte, der so ziemlich gewichtig war, nämlich in Sachen des Handels. Ks war der unerbittlichste Strassenzwang, den Kaiser Friedrich für die Beförderung der Waaren in der Richtung nach Triest aufrecht erhielt. Diese Massregel war freilich zu Gunsten des allen Tergostum, welches nach Friedrichs Plane zur Selbstständigkeit gelangen sollte, weshalb derselbe auch (U'.)l) die Tb eilnah m e der T r i e s t c r B ü r g e r au den k mini sehen Landtagen untersagte — doch den kruiuiseheii Kaufleuten konnte diese Massregel nur ungerecht, und drük-kend erscheinen, doch sie duldeten es, wenn auch ihr früher so reger Verkehr mit dem venezianischen Istrien dadurch abgebrochen war, und sie die Folgen davon arg verspürten. Nicht so die Venet inner. Diese rächten die ihnen erwachsene Bedrückung des Handels an dem schuldtragenden Triest durch stete Neckereien, bis es endlich (1500) zwischen Oesterreich und Venedig zum Kriege kam, und so Krain (speziell die (legend um Adelshorg und am Karsle) in die sogenannten venetianisohen Kriege liincingerissen wurde, deren Fortgang ich bald erzählen werde. Die erwähnte Beeinträchtigung des krainiseben Handels borte unter Friedrich'e Sohne und Nachfolger, Kaiser Maximilian 1., bei weitem nicht auf, sondern wurde wie möglich gesteigert. Max bestätigte nicht nur das vom Vater (147S) erlassene Mandat, dass die Ausfuhr des Getreides nur über Triest erfolgen und an diesem Platze dieZoll-behandlung stattfinden solle, sondern setzte (l-RHl) auch fest, dass der vom Karste, von der Poik, von Krain und Ungarn über Pettau ausgehende Waarentransport ausschliesslich über Triest geleitet werden müsse. Kin späterer Beschluss Maximilians machte es den Krainern sogar zur l'llieht, den Triester Markt mit Getreide zu versehen und es auf demselben um 2 Soldi billiger als sonst wo zu verkaufen. Die Ligue von Cambrai (ddo. 10. December 1508) war nun der nächste AnlaSS des ersten Krieges zwischen Venedig und Kaiser Max. Die Vene-tianer überfielen da unter ihren Feld-hauptleuten Georg Cornaro und Alviano Göre, Triest, Mitterburg, St. Veit am Pllaumb (Fiume), und was innerhalb der Länder am Karst, Lilien und Friaul dem Kaiser gehörte — also auch Adelsberg. Dieser Ort halte Bich, wie Valvasor schreibt, „ganz und gar keines solchen feindlichen Einfalles versehen, und eher des Himmels Ein-fall, als eine solche Eroberung sich (Ungebildet." Es wurde ein Aufgebot gegen die Feinde zu Stande gebracht und ihnen dieser wichtige Punct entrissen. Doch bald kn.....r nebst vielen anderen Städten, Schlössern und Flecken (hei 45 an der Zahl) wieder in ihre Gewalt, und zwar durch Verrath der beimischen Hnuptleuto, worüber sich später die Veiictianer rühmten, sie hätten Alles um ihr Geld erkauft und könnten darüber Brief und Siegel aufweisen. Nach der für Venedigs Suche so unglücklichen Schlacht bei Agnadello (141 Mai 1509) nnissten die früher eingenommenen Orte auf dem Fest-Lande wieder an den Kaiser abgetreten Wörden, und wir sehen demnach im Jahre 1511 zu Adelsberg kaiserliche Hauptleutb, den Grafen Christoph Frangepan und nach ihm Bernhard Raunacher. Ersterer wanl vom Kaiser als Commissär in friau-lisehen , isferreichischen und karstner i sehen Grenzstreitigkeiten, später (15111) beim wieder ausgebroehouon venetianischen Kriege mit dem bekannten Heerführer Erich von Braun-schweig in dieser Angelegenheit — Raunacher beim Görzer handtage in Sachen gorzerischer Freiheiten verwendet. In das Jahr 1511 fällt für Adelsberg auch das gar vielen Schlössern und Orten in Krain und der Nachbarschaft; so verderbliche Erdbeben, welches am 2G. März (einem Freitage) zwischen 4 und 5 Uhr Nachmittage stattfand, und hier das Schloss zum grössten Theile niederstürzte. Dritte Periode. (Von 1522—1797.) Maximilian I. starb 1519, sein Enkel Carl bestieg als fünfter des Namens den deutschen Kaiserthron und theilte sofort mit seinem Bruder Ferdinand (I,) die österreichischen Siaalen, und zwar wiederholt am 21. April 1521 und am 31. Januar 1522. Warum dies? — Im ersteil Theilungsvertrage hatte nämlich Carl zwar die Grafschaft Görz ödet den Staat von Grndiska in der bisherigen Verfassung belassen, Trie et aber, die Grafschaft Istrien, den Karst, Fiume und die Met Ii k als vereintes Staatengebiet mit eigener Verfassung seinem spanischen An theile in Italien (Neapel und Mailand) zugedacht; das deutsche Reich, hiess es, konnte dagegen nichts einzuwenden haben', es hätten ja diese Gebiete nie zu Deutsehland gehört. Eine solche Phrase konnte den unmittelbar angrenzenden und durch eine derartige Trennung der Länder betroffenen Provinzen, vor allen aber dem Lande Krain , nicht genügen , und es erhob dieses zwar kleine, aber für Oesterreich und Deutsehland als Grenzmark gegen die Türken und gegen Venedig-wichtige Land nun im entscheidenden Augenblicke seine Stimme. Ks machte seine Ansprüche auf den Karst, auf Istrien, Fiume, Mötlling und auch auf Triest geltend, ja es drohten die krninisehen Stände, falls man diese Landestheile von ihrer Provinz losreissen wollte, dem König Ferdinand den Eid der Treue zu verweigern. Auf dieses so entschiedene Entgegentreten erfolgte die erwähnte zweite Tbeilung. durch welche Kaiser Carl V. die Steiermark, Kärnten, Görz, Grndiska, Krain, den Karst, die Grafschaft Istrien , Möttling, Fiume und Triest als innerßsterrei-chisehe Gruppe und Bestandteil der Erbstaaten seinem Bruder überliess, worauf der Huldigung der kraini-schen Stände an denselben nichts mehr im Wege war. Dasselbe Jahr (1522) brachte über unser Adelsberg neue, bisher unbekannte Leiden. Es überfielen am 18. April (Palmsonntag) die Türken, aus Croatien kommend, die Herrschaft zum ersten Male, übten auch hier ihr gewohntes Gebühren in Mord und Brand, und streiften verwüstend über den Karst bis nach Friaul. Aus der Adelsherger Gegend führten sie von 3 Kirchen (!00O eben in Andacht versammelte Bewohner gefangen hinweg, nachdem sie die kleinen Kinder in Stücke zerrissen, die Frauen mißhandelt, die Priester gtjschunden und alle Dinge niedergebrannt hatten. Am 15. Mai lagen >ie noch vor Laibach, an 24,000 Mann stark, so lange war man ihnen nicht entgegengetreten. Woran lag die Schuld? Georg Kirchmayer. Stiftsamtmann zu Neustifl in Tirol, der in seinen „Denkwürdigkeiten" (1619—1533) diesen l eberfall erzählt, schliesst seinen Bericht mit den Wollen : „Aber Niemand ist, der sich Jr ernanntI Alda ist kein Hilf, noch Kettling, da ist kein Fürst, noch fuerer. ain jeder wart, pis Ime die Wand wann wardt. Ol wie gar unsere christlichen prueder Bchm&ch-lich verlassen! Niemand sieht auf der christlichen Religion er und auf Dianen. Aber ains jeden aigner nutz wird zu ersuchen nit vergessen." Der nächste derartige Besuch erfolgte 1528. Am Mittwoch vor dem St. Georgentag verheerten bei 2000 Türken die Gegend um Adelsberg, dann zogen sie gegen Cirknitz, nach der L'nter- und Oberpoik , sodann nach Unter- und Oberkrain, überall das Land verwüstend und das Volk grösstenteils mit sich führend. Laibach ward auch diesmal von ihnen bedroht und nur durch den Pfleger von Adelsberg gerettet, der den krainischen Feldhauptmann eilends vom Herannahen der wilden Horden berichtet hatte, worauf letzterer dieselben mittelst des Aufgebotes über die Culpa zurückdrängte. Der Pfloger war Herr Bernhard v Mcnessis, dem unser Adelsberg, welches nach dem Tode des Grafen Christoph Frangepan an die Krone gefallen war, vom König Ferdinand als Bc lohnung treuer Dienste bhciisweise. und zwar gegen jährliche 800 Gulden, gegeben worden. Die Jahre 1559, 1560 und löiil brachten unserer Gegend die letzten Tin keneinfälle, und dabei ward, was sich in der Zwischenzeit an Menschen und Sachen ersetzt hatte, wieder zvGrunde'gerichtet. Kehren wir zum Anfang des 16. Jahrhunderts zurück, so fällt in das Jahr 1522 (unter dem Datum 28. April) ein erzherzogliehes Mandat, welches eine erhöheie Bedeutung der Adelsberger Gegend für das Kmporblühen der Stadt Trlest hervorrief. Ks wurde nämlich in dem genannten Mandate den Triestinern die Berechtigung ertheilt, in den Forsten von Adelsberg, Duino, Reiffenbergund Schwarzeneck die zum Schiffbaue nöthigen Kuben fällen zu dürfen. Dies, sagt Löwenthal in seiner trefflichen Geschichte der Stadt Triest, scheint der erste Schritt zur Förderung des Schi Abbaues gewesen zu sein. Wie Kaiser Maximilian die strikte Wahrung der Triester Privilegien als den llaupt-hebel für das Grosswerden dieser Stadt erkannt hatte, ersehen wir leicht daraus, dass er (1516) der llnuptinannschaft von Adelsberg befohlen hatte, den Triester Bürgern sainintliche während der zwei Vorjahre für den Transit von600Ochsen, 1000 Schafen und 300 Schweinen entrichteten Zölle wieder zurückzuerstatten, weil diese unter Verletzung der Privilegien erhüben worden waren. Für die innere Geschichte der Herrschaft Adclsherg war in diesem •Jahrhunderte ferner noch die aus dem allgemeinem windischen Bauernaufstände des Jahres 15711 hervorgegangene Verbesserung des Urbars durch Erzherzog Carl (Regenten von hineröxterreieh) von Bedeutung. Der Aufstand war in der Save gegeud, an den Grenzen von Krain, Steiermark und Croatien, ausgebrochen und hatte seinen Grund in der Unzufriedenheit der Bauern mit ihrem Verhältnisse zu den Gutsherren. Sie schrieb sieh von den Ungerechtigkeiten und Bedrückungen her, die die Herren, noch mehr aber deren bestellte Pfleger und Anitsleute, gegen die Bauern ausübten. Dass SO arge Unzukömmlichkeiten, wie sie in der That vorfielen, hatten Platz greifen können, lag aber in dem höchst mangelhaften Zustande der l rbaüe, die seit lange her in grosse Unordnung gerathen waren. Der Aufstand der Bauern schlug bald in einen förmlichen Krieg aus, in welchen dieselben mit Abzeichen (Kreuzen aus den Gewändern erschlagener Herren) an der Brust und Hahnenfedern auf den Hüten, vrni Schloss zu Schloss zogen und Alles, was sich ihnen entgegenstellte, nieder machten. Zur Dämpfung war das Aufgebot in Steiermark, Kärnten und Krain erlassen, doch es kam nur langsam zu Staude, weshalb der Führer der Kraiuer, Freiherr Jobst Joseph von Thum (dessen Portrait die Ambrasen •• Sammlung zu Wien bewahrt), rasch die Schaaren der Bauern verfolgte und die 1 Fi mitmacht derselben gänzlich schlug. Die..Anstifter" wurden theils in Agram, theils in Wien hingerichtet. Die Verschwörung war eine weit verzweigte gewesen, sie hatte bis an den Karst hingereicht, und wenn sie gleich nicht in dieser Dimension zum Ausbruch gekommen, so war es doch der Bauern Vornehmen gewesen: „sich die Strassen bis an das Meer hin frei zu machen." Deshalb war es des Erzherzogs erste Sorge, nach Stillung des Aufruhrs die Grundursache desselben zu heben, und zwar durch die Verbesserung odet neue Aufrichtung der Urbare, und so erhielt denn auch unsere Herrschaft Adelsberg eine derartige neue Feststellung der Hechle und Pflichten zwischen Herren und L'nter-t h an e u. In den nun folgenden Jahren linden wir (1577) als Hauptmann zu Adelsberg den Herrn Hans Kbisl von Kaltenbrunn, der dann später (1683) als PfaodinhäböT darauf erscheint. Dieser Herr Hans Kbisl war zugleich trainisch - ständischer Verordneter, der römisch-kaiserlichen Majestät Rath und Kriegszahlmeister an den < roatischen Grenzen. Nach ihm bediente, Wie sich Valvasor ausdrückt, diese Hauptmannsstelle Herr Iniioceuz Mioscon zu Thum am Hardt. Die um die Mitte des 10. Jahrhunderts auch in Krain eingetretene und immer weiter verbreitete Glaubensspaltung drang kurz vor der gewalHamen Entfernung der neuen Lehre auch in die Adelsberger Gegend, wo wir von 1581 10 Personen als Anhänger derselben in den noch erhaltenen Tauf- und Sterbebüobera zählen, darunter das adelige Ehepaar Paradaiser von Neuhaus. Herr Johann Paradeiser von Neuhaus war zu der Zeit Hauptmann daselbst Einen eigenen evangelischen Prediger linden wir für Adelsherg nicht genannt; das Amt wurde demnach von Laibach aus versehen. Gehen wir in das 17. Jahrhundert über, so linden wir Adelsberg im Besitze zweier berühmter österreichischer Geschlechter, der Eggenberge und dann der Aucrspcrge. Es verpfändete ErzherzogFcrdinand, CarPs Sohn und Nachfolger, 1(108 die Herrschaft um 17,000 Gulden an l Irieh Freiherrn zu Siggenberg., und übergab sie ihm Kl IG im Verkaufswege. Herr Ulrich von Eggeuberg war geheimer Kämmerer, Obersthofmei-ster, dann Landeshauptmann in Krain, Kärnten und Steiermark. An die Aucrspcrge, Krnins ältestes Adelsgeschlecht, das von diesem Lande aus seine weltgeschichtliche Bedeutung und den Fürstenhut erlangt hat, kam Adelsberg um das Jahr 1680, unter dem Fürsten Joh. Weichhard und dessen Sohne, Ferdinand von Auersperg. Der Beginn des 17. Jahrhunderts brachte auch die von den Venetianern wieder aufgenommenen Streitigkeiten gegen unsere Länder, und dies rief Krain's Ritterschaft alsbald in's Feld. Sie sammelte sich im Christinonate des Jahres 1615, unter dem tapferen Balthasar von Sehever , in der Gegend von Adelsberg, um für den Landesfürsten und für die Heimat zu streiten. Der Verlauf dieses Krieges , welcher Friaul und Istrien in arge Bedrängnisse brachte, war kein kurzer, und es kam erst nach lan- gem Hin- und Beflsohwanken des Kriegsglückes endlieh, durch Spanien- Vermittlung, der Friede (2ft. September 16l7) zu Stande, der die Feindseligkeiten beendigte und auch unserer Gegend die durch Truppen-märsi'he, Aufgebole und Beitrags bistungen lange gestörte Kuhe wieder brachte. Der Anfang des 18. Jahrhunderts sab eine grosse Zahl der Bewohner tles Karstes, der Poik und des Wip-paeder Thaies als Auswanderer, denn bald nach der Einnahme der Festung Belgrad (1717) zogen fast täglich Familien aus unseren Gegenden, wahrscheinlich aus Mangel der nö-thigen Erwerbsquellen, zur Anside-lung dahin. Doch nahm der Wohlstand auch bei uns einen neuen Aufschwung durch die. allen Provinzen Oesterreichs in gleichem Maa-se gewidmete, mil Reehl ge priesene Sorgfalt der erhabenen Kaiserin Maria Theresia; waren ja ihre zur Beförderung und zum Schutze des Handels, der Zölle u. s. w. erlassenen Patente, wie speciell für unsere Gegend das Mandat wegen Einrichtung grosser Waa-rensehuppen in Adelsberg, Ober-laibach und Praewald für die Gross-Fuhrleute j und so manche andere Verfügungen in der That die geeignetsten Hebel. Im Jahre 1722 war die Herrschaft Adelsherg, die inzwischen (1707) von den Auerspcrgcii auf Herrn Oblak von Wolkens]ierg übergegangen war, durch Kaiser Carl VI. um 80,000 fl. erkauft und dem, schon 1580 von Erzherzog Carl in einem schönen Eichenwalde Inmitten des unwirthbaren Karstes angelegtes Hofgestütte Lippiea zu dessen bes- Berem Unterhalte mit allen Laren Ertragnissen zugewiesen, 1749 zwar wieder davon getrennt, and dem üunknlfonde, dem sie noch gegenwärtig angehört, einverleiht, aber doch immer in einer gewissen Beziehung zu dem k. k. Gesiütte belassen. Unter Maria Theresia's Nachfolgern entwickelten sieh die von ihr in/s Leben gerufenen neuen Verhältnisse mehr und mehr, und wirkten überall segensreich auf das Volk. unter Kaiser .Joseph'« Regierung erfolgte (1784) die Erhebung des Laibacher Bisthums zu einem Erz-bisthume, welchem die Bisthümcr Görz und Triest untergeordnet wurden. Zum Sprengel des ersten gehörten nebst Görz, Gradiska, Aqul leja, Klitsch und Tolmein auch der Karst und Wipp ach; zum letzteren nebst Triest und [Strien auch die Gegenden an der 1'o i k und Feistritz. Diese Kintheilung honte späterhin auf, Laibach wurde als Krzbisthum aufgehoben und Inuerkrain forlau zum Laibacher Bisthum gerechnet. Vierte Periode. (Von 1797—1813.) Das scheidende 18. Jahrhundert brachte, wie wir es heute noch em-ptinden, den Beginn einer neuen Epoche. Es zeigte sich die französische Revolution wie bekannt gleich in ihren ersten Consequenzen als leidvoll an ihrer Quelle, wio in den Nachbargebieten. Auch das entfernte Krain, wohl die bequemste Brücke aus Italien nach dem Herzen der österreichischen Staaten, ward in der Folg<> der Ereignisse von den Sängern tles ,ch avant" heimgesucht, welche Im März des Jahres 1797 nach dem Falle Matduas zum ersten Male bei uns einrückten. Am 27. März kamen die ersten feindliehen Husaren unter dem Berge Nanos an, lagerten sich in Pracwald und am Nanos selbst Bei Adelsberg blieben, um den Feind zu beobachten, eine Escadron Husaren und einige L blauen. Den Verlauf dieses ersten Einfalls der Franzosen in unsere Gegend entnehmen wir der Aufzeichnung des damaligen Pfarrers von Adelsberg, Herrn Wenigar. Er schreibt: „Zuerst warfen sich einige Busaren auf das uns nahe liegende kaiserliche Hofgestüt Pröstrauek : allein sie kehrten unverrichteter Sache zurück, es war bereits geleert. In der Früh zwischen 7 und 8 Eintraf die feindliche Avantgarde in Adelsberg ein, nachdem in der Nacht alle österreichischen Husaren und Uhlanen abgezogen. An der Spitze der Avantgarde ritt majestätisch General Mural als Cominandant. Mit beklommenem Herzen gingen wir ihm näher, um ihn zu begriissen. Allein welch' freudige Enttäuschung. Ganz freundlich und höflich erwiederte erunsern Gruss und gab uns die Versicherung, duss wir wegen der Person, wegen des Eigenthums und der Religion gar nichts zu befürchten hätten, dass ich als Pfarrer mein Amt und meine seelsorgerlichen Verrichtungen frei und unbeirrt ausüben könne und sc die. Ein T bell dieser zahlreichen Avantgarde lagerte in der Fiuiuaner Strasse und im Dorfe Salog, wo aber die Filial - Kirche St. Daniclis als Magazin verwendet, sehr viel litt, und später ganz renovirl werden nuisstc; der andere Theil bivuiia<|uirte auf den Anhöhen gegen J'lanina und Mauniz, um so die ganze Passage zu belierrselien; die Cavallerie alier nahm ihre Beqiiartirung im Markt'' Adelsherg. Ein Dctachement von etwa 800 Mann wandte sich mit S Kan......n gegen Fiume, von wo es aber bald wieder rüekkehrle und dann bei Feistriz und Dornegg lagerte. Von Görz aus zogen schon früher bei 200 Mann gegen Idria, um das dort belimi liehe Quecksilber in Beschlag zu nehmen, sie bekamen aber nur wenig, weil der bessere Theil schon ehedem in gute Verwahrung gebracht wurde. Findlieh am "2. April, früh Morgens, es war eben ein Sonntag, brach die Cavallerie auf, und Nachmittag zog die Division des Generals Bernadette mit klingendem Spiele und türkischer Musik und mit (liegenden Fahnen durch Adelsherg nach Lai-baeh. Sehr viele von diesen ungebetenen Gästen blieben über Nacht noch in Adelsherg. im Pfarrhofe wimmelte es von Ofticieren, man hatte grosse Noth, um alle zu bawirlhen, nachdem schon in den früheren lügen zehn Officiere von der Avantgarde täglich zu verpflegen waren, so wurde rein alles aufgezehrt, und in Adelsherg war ehevor nicht viel Vorrath am Bager, doch man that alles gern, um gut auszukommen. Den 17. April 1797 war endlich der Präliminar-Friede zu Leoben in Obersteiermark geschlossen, und die feindliehen Divisionen fingen an, einige über Kärnten, andere aber Görz, andere von Laibach hier durch ins Friaid'sche z.urüekzumarschircn, so dass man am 8. Mai die letzten Franzosen in Innerkrain gesehen halte Während der ganzen Invasion war immer in Adelsherg ein französische-Conunando Cavallerie und Infame rie. i in ihre Schwäche zu verbergen, pflegten die Franzosen mit ihren Truppen Immerwährend hin und her zu niarschiren, bald zog eine Division gegen Görz und auf einem anderen Wege gegen Laibaeh, von dort wieder her und gegen Fiume, sodass man nie die wahre Stärke der Armee wissen konnte: man gab die Anzahl der Divisionen des hier so ofi durchziehenden Genends Bernadette auf 10,000 Mann an, welche jedoch durch die kriegslistigen Schwenkungen eine viel grössere Armee verinuthen liess. Ungeachtet dessen uiuss man den Franzosen das Lob geben, dass sie sich hier in Adelsberg höflich gegen den Pfarrer benahmen; sie haben keine Erpressungen, weder an Geld noch an anderen Sachen, gemacht; die Kirche wurde voll ihnen respee-tirt, und wenn sie nn Sonntagen zum Gottesdienste kamen, war ihr Benehmen christlich und sohioksam, so dass sie in dieser Beziehung Niemanden ärgerten. Von dieser Zeit nahm die Tlieue-riing von Jahr zu Jahr zu, das gute Geld, Gold und Silber, war immer weniger zu sehen. In den Jahren 1801, 1802, 1803 war fast kein Silber zu haben, nur Papier- und schlechte Laiidmiiii/.e QOUrslrte unler den Leuten. Ein Meiling Weizen kostete 15, auch 16 Silberzehner, halb so viel der Hafer, der Kukuruz über kostete so viel als der Weizen. Die Steuern und Abgaben wuchsen nach dem Kriege fort, und es war allgemein Klage im Laude über schweres, armes Leben." Die Kriegsereignisse von 1805 und 1809 brachten denselben Feind wieder in unser Land; auch von diesen Einfällen haben wir Aufzeichnungen aus der Feder des schon genannten Coopcrator's und naehherigen Adels-berger Gymmisiul-Professors Andreas Magajna. Seine Schilderung davon ist. folgende : „Nachdem uns die Armee Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Carl am 2o". November 1805 gänzlich verliess, traf der Vortrab der Franzosen, aus < '/ui.s.fciirs ii chucal bestehend, Tags darauf, Sonntag den "24. November, um 9 Ihr Früh hier ein, und den 25. November die ganze, vom General D'Espagne geführte, uns alle stark belästigende Avantgarde. In den darauffolgenden Tagen kam auch die übrige, von Marsehall Massena befehligte Armee, welche uns Alles nach Belieben und Gefallen wegnahm, und die Leute nach Willkür niisshandelte. Als die Leute im Markte Adelsberg dieses grausame Betragen sahen, Hoben sie davon. Dermalen blieben jedoch die Unter-beamten des Kreisamtes, der biedere Herr Kreiscomiuisär Wucher, dann der Herr Amtmann der Herrschaft, und erleichterten nach Möglichkeit unsere eiserne Lage. Nach dem Fressbiirger Frieden zogen endlich im Monate Februar isoli die Franzosen wieder ab, und wir erfreuten uns der Kube bis zum Jahre 1809. Am 10. April 1809 brach der Krieg wieder aus. Am 1C>. Mai schlugen sich unsere Krieger, meist Land- wehruü'mner auf dem H ehern i za-Berge, bis die Franzosen unter General Macdonald den Nanos-Berg erstiegen und unsere Oestorreicher im Bücken überfielen. Dies verursachte eine schreckliche Verwirrung; unsere Leute flohen haufenweise gegen Adelsberg, Verwundete aller Arl gab es in Menge, Alles schrie und jammerte. Die gutgesinnte Volksmenge in Adelsberg leistete unter ihr Leitung des Herrn Verwalters von Adelsberg, Carl S c h m o I, alle mögliche Hilfe und verband menschenfreundlich die verwundeten Krieger. In der Nacht zogen die Oesterrei-cber gegen Cirknitz und weiter gegen Reifnitz: die Strasse gegen Loitsch und weiter gegen Laibach war schon von den Franzosen besetzt, welche über Zoll und den Birnbaumer Wahl vorgedrungen waren und so die L nsrigen verdrängten. In dieser Nacht stürmten die Franzosen die Versehiinzungen bei Prä-wabl, wurden aber mit grossem Verluste zurückgetrieben. Wir sahen von dem Thnrme der Pfarrkirche bis 1 Uhr Nachts das schreckliche Spectakel, welches sich bei Präwald zutrug. In der FYüh erneuerte sich der Kampf; der Donner der Kanonen war in Adelsberg gut zu hören; die Feinde litten sehr; endlich ergab sich die Versehanzung, nachdem die Feinde bei 800 Mann cingebÜSSl hallen. Am 18. Mai 1809 kamen nach Adelsberg die ersten Franzosen, nämlich, das sechste Husaren Regiment, linier Anführung eines gewissen Fi-riii. der quasi vom Satan besessen war: zu unserem ducke- tnarschirte er Tags darauf ah, sonst hätte er uns mit seinen Husaren ganz ausgezogen. Nach ihm kam die Division Brnussicr, Welche sieh aber, gleich ihrem Chef, so ziemlich leidlieh aufführte. Am Frohnhii-h namstage kam Marmont aus Dal-maiien, der auch gute Mannszuelu hielt. Seit dieser Zeit waren wir lange ohne Militär, bis die croatisehen In-surrections - Husaren den Herein-marsch der italiei\isehen Brigade Bcrtoletti veranlassten, welche La-honi (Italiener) uns nicht wenig niiss-handelten bis der Wiener Friede uns den Franzosen überliess." Was die innere Organisation der nun beginnenden Zwi schenherrschaft betrifft, so gehörte Adelsberg durch Deeret des Kaisers Napoleon, ddo. 12. Februar 1810, zur ersten Militärdivision; die Einkünfte, die die Herrschaft abwarf, waren nach den im herrschaftlichen Archive erliegenden Rechnungen Revenue des Marschalls Marmont. Dase Adelsberg zu der Zeit ein Gymnasium besass, ist schon erwähnt. Während dieser französ. Epoche sah Adelsberg, dessen benachbarte (i rotte in der Gelehrtenwelt bereits bekannt war, gewiss wiederholt Besuche ; von einem haben wir bestimmte Nachricht. Marmont, der in der letzten Zeit seines Gouvernements der illyrischen Provinzen den Sitz in Laibach aufgeschlagen hatte, schrieb in sinnen Memoiren: «Ich benützte die Nachbarschaft um zwei Merkwürdigkeiten des Landes zu besehen, die Adelsberger Grotte und den Cirknitz-See, Krain hat dieselbe Bodenbeschaffenheit wie Dal -matten: Alles ist kalkhaltig oder sandsteinartig. Die Flüsse höhlen ihr Bett tief uns, durchschneiden die Gebirge, verschwinden und kommen von neuem zu Tage. l'nermessliche höhlcni'eiche Grotten \on grosser Tiefe scheinen die Tempel der Titanen zu sein. Herrliche Stalactiten und Stalagmiten, durch den Niederschlag von Feuchtigkeiten hervorgebracht , bilden Säulen und Monumente einer bizarren Architektur. Die Grotte ist durch ihre weite Ausdehnung und die Verschiedenheit der Formen ihrer Hallen und Abtheilungen eine der grössten Merkwürdigkeiten in dieser Art, und wenn sie erleuchtet ist, wie zur Zeit, als ich sie besuchte, bietet sie einen Anblick, von welchem es unmöglich ist eine genaue Beschreibung und eine richtige Idee zu geben." An Festlichkeiten genossen die Bewohner Krain's in der That nur Wieder zur Zeit des Laibacher Con-gresses (1821) so viel und so schönes wie während dieser französischen ZwischenheiTSchuft. Alle grossen Tage Frankreichs, so die Vermählung Napoleon's not Maria Louise, (den 1. April 1810) oder der Namenstag des Kaisers, der 15. August u. a. in. waren in gleichem Maasse für unser Land die Anlässe zu Volksfesten, Bestsehies-sen. Bällen, Feuerwerken u. s. w., und wie die Hauptstadt sieh dabei in möglichst hervorragender Weise bethätigte, so strebten die näehst-grösseren Orte, es ihr gleich ZU thun. Doch die F'rankenherrschaft erreichte wie bekannt, 1813 ihr Ende. Im Juli dieses Jahres begannen die circa (10,000 Mann starken Oester-reicher unter Hiller, Nugcnt, Radi- voieevic u. A. gegen den Prinzen Eugen zu operiren, und sie brachten gleich durch ihre ersten Märsche den Vicekönig von seiner Offensive mit' die Defensive und seine Armee zu einem Rückmärsche von 0 Tsgen, indem er, den aus Croatien her und andererseits gegen Vil lach zurüeken-denOesterreicheru entgegen, die Suve-linie einhalten und die Grenzen Italiens decken musste. Seine Bewegungen waren am 17. August vollendet und es stunden nun seine zweite Lieutettance zwischen Vil lach und Arnoldstein, die erste bei 'l'attis, später bei Rosseck und Würzen. Nur die :J Brigaden der dritten Lieute-nance und eine Cavallerie-Brigade waren zwischen Priest, A de I s her g und Laibach zurückgeblieben. Im Laufe des September war Istrien durch die Oesterreicher erobert, wodurch es dem damaligen General Grafen Nugent möglich wurde am Iii. September, als er (zwischen Jel-äaneundLipastehend) von einer übcr-grossen und feindlichen Streitmacht angegriffen wurde, jenen herrlichen Flaukenmarsch auszuführen, indem er den Feind durch die Absendung einer Truppeiiabtheilung nach Fiume täuschen Hess, selbst aber nach i 1 stricu zog, wodurch der Fe i nd zum schleunigen Verlassen des schon besetzten Fiume, und zur Rückkehr gegen l'riest und Adelsberg gezwungen wurde. Am 5. October 1 Uhr Nachmittags capilulirle die französische Besatzung des Laibacher Castells, nachdem die einzelnen bisher im Landedislocirten Truppenkörper schon zu Bude September fortzuziehen begonnen hallen. Am 6. erschien eine darauf bezügliche Bekanntmachung, zugleich wurde durch den Trommelschlag angekündigt, dass die Coniinunicai ion mit Triest wieder eröffnet sei. Durch Adelsberg kam der Vicekönig auf seinem Abzüge nach Italien am 2. October 4 F'hr Morgens, Stunden später rückten daselbst Oesterreicher ein, Kndetzky - Husaren und 1500 Mann vom slaviscben I Jruderstainmc der Croaten. Somit wären wir am Schlüsse der Geschichte Adelsbergs, so weit wir sie führen wollten, angelangt, für die innere Geschichte des Ortes erübrigt noch die Erwähnung des weitaus wichtigsten Mo mentes, der systematischen Erforschung unserer Grottenvve.lt, der wir jedoch einen eigenen Abschnitt zugedacht haben. II. DIE ADELSBERGER GROTTE. 1. Wanderung durch die Grotte. Haben Dieb, (lebe Leserin, die Märchen in »Tausend und eine Nacht" gefesselt und entzückt durch die bunte Mannigfaltigkeit der wunderbarsten Ereignisse, so konnte Dich Deine Phantasie in Alles hinein versetzen, Du konntest Dir ein Bild davon vor die Seele zaubern, das, würden jene Träume wahr, vielleicht richtig wäre. Nicht so verhält es sich mit unserer Tropfsteinhöhle: sie überbietet in Wahrheit jede, auch die kühnste Phantasie; bevor Du sie gesehen, kannst Du nicht ahnen, was sie an Herrlichkeit entfaltet. Grossartig sind die Wirkungen der Naturkraft, die in diesem Kulkge-sleine haust und ununterbrochen schallt; hier kann man so recht inne werden, wie Alles in der Natur lebt und unaufhörlich thätig ist seit dahi lausenden. Wir treten den Weg zur und in die Grotte an. Nach einer viertelstündigen Wanderung sind wir am Eingange angelangt. Hier rathen uns die Führer, etwas zu rasten. Du wählst Dir, auf meine Worte Wniiiiin, ich will hinab «.nie StJttte »tügen, Wo «ich unthUllt 0>r Mutter Wirkt: leigen. J. O. Fellini/er. bedacht, die Bank zur Linken, von der Du hinabsehen kannst, auf den l'lu-s, der langsam daherlliessl, aber plötzlich und mit Getöse in eine knapp unter uns liegende OetVnung des Herges hineinstürzt. Er hat sie lange von Kerne angeschaut , die ..Schöne" , der er sieh nun si > mit einem Male ergibt; dies Schauspiel ergötzt uns — da mahnen die Grottendiener zum Aufbruch. „Gefahr ist in der Grotte keine, überall wandeln wir gebahnte Wege, fesi gemauerte Brustwehren machen ein Hinabstürzen unmöglich; ein Loslösen von Stalaktiten und ein Niederfallen derselben kommt nicht vor." Dies die Worte des Oberführers. Wir treten ein. Anfangs gegen Norden gerichtet, wendet sich der Weg nach einigen Klaftern gegen Osten. Der Gang hat sich vollkommen geschlossen, und wir steigen einige Sleiiisliilen hinan, kleine Sta-lakiiten. jedoch verstümmelt, zeigen sich schon hier. Es ist dies der Platz, wo, nach Nagel., noch zu seiner Zeit (Mitte des 18. Jahrhun- Wanderung durch die Grotte '20 (U'rts) ein altes öernäuer gestanden hatte (von dein jetzt keine Spur m« In-vorhanden) und durch welches ehemals die Grotte geschlossen worden, „darin sich die dasigen Inwohner 11 m t ihrem Hab und Gut vor dem Einfallen der Türken hinein verbargen." Der Gang senkt sieh ; wir hören ein Rausehen und Tosen — der Fluss feiert sein Hochzeitfest mit der Grotte; wir gehen weiter, da haben wir vor uns die natürliche F e 1 s br ü c ke, den Arm, den die schöne Braut um ihren Liebsten schlingt. Einige Stufen hinan, und es zeigt sich der grosse Dom, der höchste Raum in der ganzen Grotte, majestätisch-wunderhar, ganz würdig des Namens, den er fuhrt. Bevor wir nun wieder in die Tiefe steigen, sehen wir uns noch das am Ende der Naturhrücke stehende Denkmal an, welches nach der Anwesenheit Kaiser Franz I. (16. Mai 1810) errichtet worden. Von diesem Platze aus führt links ein Seitenweg, schmal und gefährlich, zur „alten G rotte" ; ein anderer Seitengang ward erst vor zwei Jahren von hier aus bis zum Ferdi-n a miš - M o n u m e n t e (Andenken an den hoben Besuch im Jahre 1819) gebahnt, um einerseits nicht auf die in der Tiefe gelegene, bei eintretendem Hochwasser gänzlich unbrauchbare Brücke beschränkt zu sein, andererseits aber auch um den Grottengästen das zweimalige sehr ermüdende Stiegensteigeo zu ersparen. Wir wählen uns jedoch, da es gerade Sommer ist, wo wir die Grotte besuchen, lieber den Weg über die aus Eichen festgezimnierte Brücke, um, auf ihrer Mitte angelangt, hinaufzublicken zu dem ko- lossalen Steingewölbe, das sich in einer Höhe von 15 und in einer Breite von 24 Klaftern über uns spannt. Der Fluss durchströmt diese BÖhle von Süden nach Norden, dann wendet er sich ostwärts und verschwindet in den Klüften. Die Wände sind hier nur nackter Kalkstein, hier und da ein paar Stalaktiten. Wie beim gothischen, so gilt auch bei diesem unterirdischen Dome nur ein Effekt, nämlich der des Lichtes. „Diese Höhle," sagt Schmidt in seinem Buche: Zar Höhlenkunde des Karstes, Pag. 64, „hat vor anderen grossen Räumen in den Karsthöhlen das voraus, dass sie in der Höhe beleuchtet werden kann, und daher ein wahrhaft prachtvolles Schauspiel gewährt, in welchem der Wiederschein der Lichter im Wasser keiner der kleinsten Reize ist." Die Fahrer, die diesen Wunderanbliok täglich haben, mahnen uns unbarmherzig zum Weitergehen; aber es ist gut, ihnen zu folgen, da uns noch manches SehenswTerthe erwartet. Jenseits der Brücke kommen wir wieder über steinerne Stufen zum erwähnten Ferdinand 8-Monumente hinauf; hier können wir schon reichlieh von der Decke hangende Tropfsteingebilde bewundern. Zur Rechten öffnet sieh eine bedeutende Halle: die schöne Ferdinand s - G r o t te; noch einen Blick zurück nach der N a t u r b r ü c k e, und dann rasch den schönen Gebilden entgegen, die uns bald in reichem Maasse umgeben werden. Wir sehen das Marienbild, einen kleinen Stalagmiten, der, gehörig beleuchtet, einen Schatten, der Marienstatue ähnlich, au die Wand wirft. Die weiterhin folgende 80 Fuss hohe Halle, im Spitzbogen gewölbt, trägt schöne weisse Tropfsteine, De* (lang wird fortan immer enger, und wo er sieb erweitert, da treffen wir den W n s s e r t a 11 und unweit davon den Stock im Eisen, der die Erinnerung an Wien wachruft, und von hier an beginnen die Tropfsteine schöner und eigenthünyUcher zu werden. Die Gestalten, die uns jetzt begegnen, sind mannigfaltiger, eben so die Karben : roth, braun und ein schönes Grau wechseln mil dein hier reiner als sonst auftretendem Weiss. Der Löwen- sowie der Taufstein, die Thea t er-Loge, der S an et K e t e r - S t u Ii 1, der B I u m e n k oh l, das Gefängnis Bund dioOsteria sind Bildungen mit ganz ausgeprägtem Charakter. Das Nordlicht, auch Sonnenaufgang genannt, ist einer der schönsten I .ieln elfek Ie. der durch passende Beleuchtung aufgetbürmter Felsentriinnner hervorgerufen wird. Sie ragen hoch an die Decke hinauf und bilden oben in der Höhe einen offenen Bogen. Den Kern- und Mitlelpunet abet bildet der Tanz- oder T ii r-nirsaal. Es ist dies der grösste (dume Kaum in der ganzen Höhle, 35 Klaftern lang und 15 Klaftern breit, die Höhe beträgt 7 Klaftern. Alljährlich am Klingst - Montage herrscht hier ein fröhliches Leben; im gemessenen Dreischrili drehen sich die Paare nach dem TaÜt der Musik, welche ihren Platz auf dem, gegenüber dem Eingänge befindlichen, „Orchester" einnimmt. Am Eingange des Tanzsuales rechts hängt ein weisser, faltiger Stalaktit von der Decke: er ist durchscheinend. gleich einem Leinwandstreifen, wess-halb er auch den etwas prosaischen Namen .Bettuch" führt. — Wir lassen den Tanzsaal hinter uns und gelangen durch den Ausgang rechts zu den buntfarbigsten Gebilden, die sich sowohl durch Schönheit der Potm als auch durch treffende Aehn-lichkeit mit den Gegenständen, nach denen sie benannt sind, auszeichnen. Ja, sie ist bei einigen so auffallend, dass Schmidl bei der Statuette des heiligen Anton von Padua argwöhnt, es habe in der Gestaltung des Kopfes eine Künstlerhand der Natur nachgeholfen. Weiterhin folgt das Marien -Bild von Mariazell, der Becher mit Gefrorenem, die zwei Schwestern, der Thurm von Pisa, d i e d re i färb i g e Sä nie, d ie Schildkröte, die Nach t cule und die Meisenhütte. Von hier aus verengt sich das Gewölbe und bildet den Eingang in die Kap eil0} in welcher sich die kleine Glocke, der Altar und die Orgel beiluden. Wir verweilen einige Augenblicke in dieser Kirche der Katakomben, und während wir uns an den Steinen um lioneii erfreuen und sie anstaunen, ist einer unserer Führer vorausgeeilt, und kurz darauf schlägt das Geläute der grossen Glocke an unser Ohr. Tief und ernst töttt ihr Sang*). Wenn wir aus der Kapelle treten, so kommen wir in eine weite, mit beträchtlich hohen und durchwegs weissen Säulen ungefüllte Halle. Von der Decke hängt der Luster, es wehen die Fahnen, es winkl die Hand und im Dunkel liegt das heilige Grab. Eine weiter folgende Halle einhält die zwei •) DM Tönen SIMM Stalaktiten wiril durch Au - i 111; i; i ii mit einem IlolZKtllckv hervorgebracht. Wanderung durch die Grotte. T r B u e r w ei d i- tu, den T ab e r nakel und den rothen Springbrunnen, wo aus helhvcisser Masse, eine rothe Säule, gleich einem Wasserst .rahle aufsteigt. Im Verlaufe dieses Grot-tentheils findet man lerner noch die W a e h s k a m m e r, das M o n d 1 i e h t, in der Art, wie jenes obengenannte Nordlicht hingezaubert, die Hieroglyphen-Säule und andere. Die stehenden Mumien, die durch ihre sanftrotho Farbe einen prächtigen Anblick gewähren, der Badeschwamm, auf dessen Echtheit seibat der gewandteste Droguist schwören möchte, die beiden II e tisch o b e r und die kleine Oy presse bescbliessen würdig diese erste Abtheilung unserer Grotte. Nicht weit von der kleinen G \ p r esse gehen zwei Wege auseinander, der rechts führt zum Calvarienberge fort, der links, den auch wir einschlagen, versetzt uns nach kurzem Wandern in das „Ehedem" unserer Grottenwelt. Hier flimmern und glitzern noch die Steine in ungetrübter Schöne, saftig prangen die Farben, and der Hauch der Poesie haftet noch an den Gebilden, wie der Blütheusfaub an der unberührten Blume! Nicht sind es kolossale Bildungen, wie wir sie bisher gesehen, Alles und Jedes tritt hier in sinnen Formen auf. Die Säulen sind schlank und blendend weiss, die Draperien und Vorhänge zart und zierlich, vom lichtesten Weiss in's Rosa übergehend, im Ganzen genommen: die neue Grotte imponirt nicht durch Grösse der Dimensionen, dafür aber fesselt und bezaubert sie durch An-niuth und Lieblichkeit. Seit dem hohen Besuche, des österreichischen Kaiserpaares (11. März 1857), durch den sie eingeweiht wurde, heisst sie Franz Joseph- und Elisa* b eth -Grotte. Die vorzüglichsten bisher getauften Gebilde in ihr sind: der kleine Calvarienberg, die Vorhänge, der scheinbare liegen, die schlafenden Mädchen, der Leibi. Unter dem Damoklesschwerte, einem Fuss langen, von der Decke hängendem Tropfsteine, kommen wir an das Finde des Ganges und treten in eine grosse Halle, wo wir den prächtigen Anblick des Belvedere gemessen. Dieses ein vier Klaftern im Umfange messender Kegel, auf dessen geebnete Oberfläche fünf in Stein gehauene Stufen führen. Rings umher herrscht Grabesstille; da vernehmen wir das nicht ferne Plätschern des T r o p f h r u n n e n s, und war eilen dahin. Kin abgestutzter Kegel von röthlich glänzenden Stalagmiten-Massen führt diesen Namen, dessen nächste Umgehung an der rechten Seite unter Wasser steht, und der an der Oberfläche ein 1 Fuss breites Becken hat. Von einer HO Fuss hohen Decke stürzt ein Wasserstrahl fortwährend in das Becken, und bei starker Beleuchtung sieht man diesen Fall wie einen Silberfäden die Luft durchziehen. Hinter diesem Gebilde hrei tet sich die Grotte noch weithin aus. Ks beginnt, wie Sclunidl versilbert, die interessanteste Parthie für Denjenigen , der die Grottennatur in ihrer ursprünglichen grossartigen Wildheit mit den, wenn auch schon verstümmelten, aber doch immer überreichen Reizen der mannigfaltigsten Tropfsteinbildungen, von der zartesten Coralle bis zur mächtigsten Säule kennen lernen will. Von gebahnten Wegen ist hier keine Keile mehr, das liehen ist nicht ohne Beschwerde; theils muss man Über spiegelglatten Tropfstein an den Abhängen hin, theils hat man den l'ebergang aber Wasseretümpel zu suchen. Das Bassin, der Tartarus und das w ei ss e C ab i n e t sind neben unzähligen, noch namenlosen, die getauften Merkwürdigkeiten dieses Theiles der (i rotte, für die meisten Besucher eine terra uicoi/iiita. Auch wir kehren vom Tropfbrunaen zum Belvedere zurück, um von dort den Weg nach unserem Ziclpuncte, dem Caivarienberge, wieder aufzunehmen. Der Eremit weist uns den Eingang zur Halle, die sich in ganz ungeheuerer Grösse, das Himmels gewollte allegorisirend, Uber unseren Häuptern ausspannt. Wir kommen Über den Loibl herab zu einem Damme, wo wir dann wieder bergan steigen. Die Pforte lässt uns ein. der Pfad wird enge und von da geht es in scharfer Steigung weiter. Am ersten Höhepuuet angelangt, sehen wir zuerst den Todtenkopf, als Vorboten des ganzen welterschütternden Momentes, den die Natur in dieser Verborgenheit in Stein gehauen hat. Die Statue dei heiligen Nicola us, neben ihr die grösste Säule der Grotte, sodnnn auf dem Pluteau der zweiten Höhe (81 Klaftern vom Eus.se entfernt) die Gestalt des Mannes, der sein Weib den Berg hinanträgt, der Leuchtthurm und der berühmte Mailänder Dom, eine Gruppe der verschiedenartigsten Gebilde. Dies sind die Gegenstände, die wir hier bewundern. L'nscr Denken weilt aber schon an jenem t lite, von dem wir uns die mannigfaltigsten Bilder zu entwerfen gesucht, die aber alle von der Wirklichkeit überragt werden. 30 Klaftern von diesem Plateau uns entfernend, stehen wir an der höchsten Spitze des Berges; es liegt vor uns der mächtige Stein, der viele und berühmte Namen trägt, vor allen aber den der Erzherzogin Maria Louise, welche am i. Juni des Jahres 18L10 hier oben gewesen. Hunderte \ m Säulen, den zu Stein erstarrten Zug des Volkes nach Golgata darstellend,, beugen hier den stolzen Meiiscbetisinn. Das Auge hängt in Demuth und Ehrfurcht an jener Säule, die über alle emporragt, und au welche zum Ueberl!usse ein abgebrochenes Säulenstück querüber befestigt worden, um so die G estalt des K reUzes nachzubilden. Am obersten Gipfel lies Berges Steht der g r o s s e Altar. In unserem Geiste tauchen die mannigfaltigsten Erinnerungen auf, die Bibel liegt vor uns ausgebreitet und das < Mir glaubt llaydn's „Sieben Worte" Und KJopStOck's unsterbliche Gesänge zu hören. — Tief ergriffen treten wir den Rückweg an, wir sehen noch dies und jenes Gebilde, aber sie können uns eine nur ge-theilte Aufmerksamkeit abnöthigen, Neben dem Fuchsbilde, dem englischen Garten und der Landkarte, zu der wir nach dem beschwerlichen Uehergange gelangt sind, ist es nur die g o t h i s e h e II a 11 o in der Erzherzog Johann-Ste ingroite, die uns dadurch, dass sie au all die architektonischen Reize des Spitzbogenstv les erinnert, auf Augenblicke fesseln kann. Aus ihr zurückkehrend, eilen wir an dem T ü rkert b üb e 1, dom F i s oh p 1 a t z e mit seinen Waaren, dem Plattfisch mul Meerkrebs vorbei, allenfalls dem goldenen V 1 i e s s e, dem schlafenden Löwen und dem grossen Wasserfalle Blicke zusendend. Der (i mit en « H 0 Ii ter (eine Fuss hohe Tropfstrinsäule, deren oberes Ende Aehnlichkeil mit einem Kopfe hat) macht uns darauf aufmerksam, dass wir vor unserem Scheiden aus der Grotte noch (du schönes Gebilde zu sehen bekämen. Kr meint den Vorhang. l)ii ser ist !* Fuss hoch, -1 Linien dick, umi 11/2 bis 3 Pubs weit von der Wand herabhängend, mit einer 3 Zoll breiten, braun und roth gestreiften Einfassung versehen. Wenn die Führer mit ihren Grubenllchtern dahinter leuchten, so gibt es einen überraschenden Anblick. DerB e ich t-s tu Iii, die Kanon cnsäule, das rothe Meer, die grosse Cy-presse, die Jabots, der Obelisk und das Grab sind die letzten uns neuen Erscheinungen. Wir sind am Kiiigange wieder angelangt, die Führer blasen ihre Lichter aus, die j Gesellschaft kaufl zum Andenken — der Mensch bindet ja doch so gern Dir V.irlimiK. seine Erinnerungen an Sichtbares — «inige Steinohen, die da feilgeboten werden. 2. Geschichte der Ob unsere Grotte schon von den Körnern gekannt war, darüber ich Ii uns jede bestimmte Nachricht. Das älteste Doeument für ihr Bekanntsein müssen wir in ihren dunklen Räumen selbst aufsuchen. So ist die älteste Jahreszahl der an den Wänden der sogenannten alten Grotte verzeichneten Besuche das Jahr 1213; dann folgen 1823, 1343, 1393,1412; Adelsberger Grotte. das Jahr 1Ö0S eröffnet den Reigen des zahlreich vertretenen ifl. Jahrhunderts; die letzte Zahl (des 17. Jahrhunderts) ist 1070. Im 10. Jahrhunderte bot die Grotte, wie schon bemerkt, den Bewohnern von Adelsberg häufig Schutz gegen die Türken, wie dies Nagel in seinem unter Literatur der Geschichte ci-tirten Werke ausdrücklich sagt. Vor doni eben genannten Nagel (Mitte des 18. Jahrhunderts), welcher zwar nichts Neues in unserer Grotte entdeckte, wohl aber das Vorhandene genau beschrieb, hatten Valvasor und Kloriantsehitseh, crstererin seiner bekannten Chronik „Ehre das Herzogtum Krain" (1(18!)) ausführliches über dieselbe, freilich mit Beimengung abenteuerlicher Fabeln gebracht, letzterer in seiner Mappe (1744) das Verschwinden und Hervorbrechen der unterirdischen Flüsse unserer Höhlenwelt genau augezeigt. Zu Ende des 18. Jahrhunderts durchforschten die gelehrten Naturforscher G ruhe r und Hacquet die Karsthöhlen und bahnten eine wissenschaftliche Beobachtung derselben an. Bis 181t! war für das weitere Vordringen in die Grottenräume jenseits der Naturbrücke so gut wie nichts geschehen, da gab die in diesem Jahre stattgehabte Heise Sr. Majestät Kaiser Franz 1. den Anlass zu entschiedenen Massregeln. Dem für die Grotte begeisterten k. k. Kreiscassier Josef Kitter von Böw engreif gebührt die Anerkennung, den ersten Schritt zu besserer Werthsehätziing derselben getban zu haben. Die Entdeckung des zuerst Kronprinz-, dann Kaiser Ferdinand-Grotte benannten Hauptganges fällt in das Jahr 1818, und als Entdecker desselben ist der Grottenführer Lukas Tsehetsch anzusehen. Dieser bei den Arbeiten und Vorkehrungen, die zu dem bevorstehenden Besuche des Kronprinzen Ferdinand in der Grotte unternommen wurden, beschäftigt, war Über eine als Nothbrücke über den Fluss gelegte Leiter an die jenseitigen Felsen hinangeklettert und erblickte alsbald neue, bisher unbe- kannte Räume. Er drang in dieselben vor, blieb nahezu eine halbe Stunde aus, erschien dann wieder am Felsen und rief jubelnd aus: ..liier ist eine neue Welt, hier ist das Paradies." Von dieser Zeit an geschah fortan neues für das von den Menschen aller Raecu und Nationen nun so hochgepriesene und vielangestaunte Wunder der Schöpfung, Jeder allerhöchste Besuch der Majestäten oder anderer Glieder unseres Kaiserhauses hatte Verbesserungen in den Wegen und Beleuchtungsob-jecten zur Folge. 1Š24 bildete sieh die erste Grottenverwaltungscommis-sion, welche aus dem Kreisingenieur (in dessen Abwesenheit der Strassen-commissär — durch längere Zeit mein Vater — die Geschäfte leitete), dem Bezirkseommissär (jetztRichter), Gemeinderichter (jetzt Bürgermeister) und einem Gemeindemitgiiede als Tagescassier bestand und noch gegenwärtig in dieser Weise zusammentritt. Das die Jahre her sieh immer steigernde Erträgniss der Grotte ward nach 26j ährigem Streite durch allerhöchste EntSchliessung im Jahre 1848 nur für Grottenz wecke bestimmt, zugleich aber die Grotte als Kigeiithuin der kaiserlichen Staatsherr schuft , Well in dem derselben zugehörigen Berge gelegen, erklärt. Im Jahre 184',) veröffentlichte Professor Ch. A. Voigt seinen Vorschlag zur Führung der Eisenbahn zwischen Laibach und Triest durch unsere Grotte hin, welche Idee zur Untersuchung der Planina-Höhlen durch den Cooperator daselbst, Herrn L'r-bas, führte. In den der Fmtdcckung unmittelbar folgenden Jahren, sowie später- literatur der Adelsberger Grotte. 39 hin, ward die Grotte von vielen Fachmännern der Naturkunde besucht, und es liegen uns schöne Früchte solcher Forschungen vor in den Arbeiten des Grafen Franz. Hohen-werth, Freiherrn Morlo, Ferdinand Schmidt, Schiödte, Kheveuhiller und von Anderen, vorzüglich aber in den tüchtigen umfassenden Arbeiten Dr. Adolph Schmidl's, die unter Literatur ersichtlich sind. Dem Jahre. 1857 war es vorbehalten, eine neue, jetzt die interessanteste Parthie der Grottenwelt, unserem Auge zu eröffnen, wir meinen die Franz Joseph- und Elisubeth-Grotte, deren Erschliessung schon 1833 beschlossene Sache gewesen, aber wegen des Knstenpunctes damals unterbleiben musste. Doch die alle Lande mit Jubel erfüllende Heise des erhabenen Kaiserpaares in den Jahren 1856— 1857 Hess den Gedanken daran neuerdings aufkeimen und auch verwirklichen. So wurde denn der Durchbrach der Felswand, die diesen Grottontheil von dem sogenannten Calvarienberge trennt, sogleich in Angriff genommen, und wir konnten der hohen Frau , die Anastasius Grün „die Anmuth auf dem Throne* nennt, die anmuthig-sten, lieblichsten Tropfsteingebilde, die man bisher kenneu gelernt hat, an der durch Ihren Eintritt geweihten Urstätte vorweisen. Der Tag des allerhöchsten Besuches der Majestäten, der 11. März 1857, ist dei glänzendste Ehrentag unserer Grotte. Seit dem 20. Mai desselben Jahres steht bereits ein Denkmal des genannten Tages auf dem sogenannten Belvedere, „der Zukunft die jubelnde Freude der Gegenwart zu verkünden." Zugleich ward aus dem Ueherschusse der durch So. Excellenz den Herrn Hofrath Andreas Grafen von Hohen-warth für das Monument gesammelten Beiträge ein Invalidenfond unter dem Namen: „ Krainisch - Adelsberger Grotten-Invalidenstiftung" begründet, aus welcher fortan am 11. März zwei oder mehrere im allerhöchsten Dienste invalid gewordene, in keinem Invalidenhause untergebrachte Krieger betheilt werden, wobei geborne Adelsberger vor anderen Trainern den Vorzug gemessen sollen. 3. Literatur der Adelsberger Grotte. (Hier sind nur die vorztlfrlieheren und KelhntstJtndiKeu Sehllderunjreu und Werke frennnnt; die Artikel in Zeitschriften, Lexikon» u. 8. w. würden eine eigene UroRChllre iiusuiueheii.) Agapito. Le grotte cd altri tiotitvoli oqgetti nelle vicinanze di Trieste. Vimna, 1823, 8. Bronn, H. G. Ergebnisse meiner naturhistorisch-ökonomischen Reisen. 2 Th. Heidelberg, 1826. 8. Th. 1. p. 610 ff. Costa, Dr., E. H. Die Adelsberger Grotte (mit Ilinweglassung der Festfeierliehkoit am 11. Mar/. 1857, aus dem Denkbuche der Anwesenheit Allerh. Ihrer Maj. Franz Joseph und Elisabeth im Herzogthume Krain (Laibach 1857); separat abgedruckt) mit einemPlane vom Civilingenieur Hrn. Eunike. Laibach, 1858. Fellinger, I. G. Die Grotte bei Adelsberg in Krain. Gedieht. Ca-rinthia 1816, Nr. 50, 51. Gesammt-ausgabe der Gedichte, herausgegeben von Dr. I. G. Kampf, 2 Bde. Klagenfurt, 1819, 1821. G ruber. Briefe hydrographischen und physikalischen Inhalts aus Krain u. s. \v. 1781. Hacquet. Oriktogräphia Carniolica. II o b e n w a r t Ii, Franz Graf von. Wegweiser für die Wanderer in der berühmten Adelsberger (Kronprinz) Kaiser Ferdinands - Grotte liei Adelsberg in Krain. Als Erklärung der von Herrn AloysSchaf-fenrath, k. k. Kreis-Ingenieur in Adelsbcrg gezeichneten Ansichten dieser Grotte. Mit 19 Kupfern. (3 Hefte.) Wien, Sollinger, 1830. Laibach, Blasnik, 1837. Kreuzberger von K r e u z b e r g Friedrich Ritter von. Ueber die Entdeckung der neuen Grotte zu Adelsberg, Mittheilungen des historischen Vereins für Krain. 1846. p. 6 rT. Nagel, I. N. Beschreibung deren auf Allerhöchsten Befehl Ihm röm. kaiserl. und königl. Majestät Fran-cisci I. untersuchten, in dem 11er-zogthum Krain befindlichen Seltenheiten der Natur. 97 Blätter Pol. mit 22 Tafeln Tuschzeieh-nungen (MS. der k. k. Hofbibliothek in Wien). N ö g g e r a t h , J acob. D er Karst und die Adelsberger Grotten. Reisebilder. (Aus der Kölnischen Zeitung abgedruckt im Abendblatt der Wiener Zeitung 1853. Nr. 215 und 246.) Prettner Mathilde. Der Grotte Wunder. Gedicht Vodnik-Album von Dr. E. H. Costa herausgege ben Laibach MDCCCIX. Rosenm iiiler und Tillesius, Beschreibung merkwürdiger Höhlen. Bd. II. (1805.) Schaff en rat bj Alois. Beschreibung der berühmten Grotte bei Adels-bergin Krain, nach allen ihren Verzweigungen, Enden und Klüften; in Bezug auf Richtungen, Distanzen, Höhen und Sehenswerthes derselben, sammt einer vor dem Eintritte erwünschten Uebersicht und einem die Einrichtung und den P. T. Herrn Grottengast betreffenden Anhange. Mit 2 litogr. Zeichnungen. Laibach, 1834. 8. Schmidl, Dr. Adolph. Die Höhlen des Karst. Wiener Zeitung 1850 Nr. 195, 196, 200, 205, 208, 209, 212, 214, 219, 222. 1852 Nr. 200, 202, 207, 210, 211, 220, 224, 227. — Beitrag zur Höhlenkunde des Karst. Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, mathematisch - nnturwissenschaftl. Classe. 1850, Decemberheft. — Wegweiser in die Adelsberger Grotte und die benachbarten Höhlen des Karst. Nach neuen Untersuchungen in den .1. 1850-52. Mit 3lith Taf. Wien, Braumüller, 1853. — Die Grotten und Höhlen von Adelsberg, Lueg, Planina und Laas. Mit einem Heft Tafeln in Folio. Auf Kosten der kais. Akademie der Wissenschaften (316 S.). Wien, Braumüller, 1854, Valvasor, (Freih. v.). Ehre des Her-zogthumes Krain. 1689. 4. Bde. V o 1 p i. Ueber ein bei Adelsberg neu entdecktes Palaantherium von einem Freunde der Natur. Triest, 1821.8. 4. Auszug aus den Grottenstammbüchern. Se. Maj. Kaiser Franz, 1816, 16. Mai. Se. Maj. Kaiser Ferdinand, 18-19, 4. September (als Kronprinz im Jahre 1819). Se. Maj. Kaiser F r an z J o s e p h I., 1857, 1 1. März. Ihre Maj. Kaiserin Elisabeth, 1857, 11. März. Se. kais. Hoheit Erzherzog Friedrich, 1836, 28. September. Se. kais. Hoheit Erzherzog Carl, 1839, 19. April (1842 4. Juli). Se. kais. Hoheit Erzherzog A1-brecht; 1839, 19. April. Ihre kais. Hoheit Erzhergogin Marie, 1842, 4. Juli. Se. kais. Hoheit Erzherzog Wilhelm, 1842, 4. Juli. Se. kön. Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand d'Este, 1842, 31. Juli. Se. kais. Hoheit Erzherzog Johann, 1844, 4. September. Se. kön. Hob. Erzh. Ferdinand Carl Victor von Este, 1847. Ihre kais. Hoheit Erzherzogin Hildegard von Oesterreich 1851, 5. März. Se. kais. Hoheit Erzherzog Sigmund, General, 1851, 5. März. Se. kais Hobelt Erzherzog Ferdinand Maximilian, 1856, 2. September. Ihre Maj. Kaiserin Mar i e L o u i s o (von Frankreich), 1830, 4. Juni. Ihre kais. Hoheit Frau Prinzessin von Salerno Marie Clementine Erzh. von Oesterreich, 1819, 18. Dec. Prinzessin Julie von Hohenzol-lern-Hechingen, 1821. Marie Leopoldine verwittwete Churfürstin von Baiern, 1825. Madame la Prineesse de Daene-mark nee Grand-Duchesse de Mecklenburg-Schwerin nome Madame de Gothen, 1837, 26. August. Maria I s a b e 11 a Borbone liegna Vedova del Regno delle due Sicilie, 1837, 5. September. Mathilde Grossherzogin von Hessen-Darmstadt, 1851, 5. Mai. Adelgunda von Baiern, Herzogin von Modona, 1854, -t. Juli. Marie Herzogin von Brabant, kaiserliche Hoheit, 1855, 10. Jänner. Se. königl. Hoheit Prinz Leopold von Salerno, 1819, 18. Dec. Der regierende Fürst von Hohen-zollern-Hecbingen, 1821. Prinz von Hessen 1827. Se. königl. Hoheit Prinz Maxi-ni i 1 i a n Kronprinz von Bayern, 1835, 2. August. Se. königl. Hoheit Carl Friedrich Kronprinz von Württemberg, 1838, 13. Juli. Se. Majestät König Otto von Griechenland, 1851, 5. Mai. Se. königl. HoheitHerzog Franz von Modena, 1854, 9. Juli. Se. königl. Hoheit Albert Kronprinz von Sachsen, 1854, 29. März. Se, königl. Hoheit Herzog August von Coburg summt Familie, 1856, 19. April. Se. königl. Hoheit der Grossherzog von Oldenburg, 18Ü6. Ahrens, Joli. Thom., Dr. phil. und L. A. Proff.-Math. und Sohn. 1824. Arneth, Alfred, Hörer der Rechte in Wien. 1839. Aschen, Dr. v., Arzt von Helgoland. 1845. Atterus, Ignaz Graf, k. k. Kämmerer und st. st. Verordneter. 1819 und 1827 als Landeshauptmann. Attems, Ottokar Maria Graf v., Fürstbischof von Seckau. 1857. Dach, Alex. Freiherr, k. k. wirkl. geh. ltath und Minister des Innern. 1856. Bache , Professor in Philadelphia. 1838. Barnum, KeisenderausAmerika. 1S57. Becker, Ad., Dr. 1857. Becker, Ed., Professor in Rostock. 1845. Beckmann, Schauspieler, von Wien. 1845. Benkert, Componistaus Philadelphia. 1855. Bepton, John, Parlamentsmitglied. 1845. Bergmann, k. Rath und Custos der Ambraser-Samml. in Wien. 1847. Bergsoe, Ad. Fr., Gelehrter aus Kopenhagen. 1851. Bernstein, G. H , Universitäts-Professor in Breslau. 1842. Biermann, Landschaftsmaler aus Berlin. 1839. Blei weis, Dr. und Professor, aus Laibach. 1847. Brandes, Dr., Professor in Lemgo. 1856. Bretschneider, Mechaniker aus Dresden. 1834. Broekhaus, Dr.E., aus Leipzig. 1854. Brücke, Ernst, Professor und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien. 1857. Buss, Dr., Professor in Giessen. 1843. Chapuv, Joseph, Peintro aus Paris. 1852. Chmel, Reg.-Rath aus Wien. 1851. Chotek, C. Graf, Oberstburggraf in Böhmen. 1838. Cotta, Bernhard, Professor in Freiberg. 1843. Csausz, Professor an der Universität in Pest. 1839. Ilicmer, Joseph, Bibliothekar in Graz. 1832. Diesterweg, Seminar - Director in Berlin. 1846. DoblholV, Jos. L. B., Student. 1823. Döring, Maler aus Dresden. 1844. Drobisch, königl. sächs. Tonsetzer aus Leipzig. 1826. Ebel, Wilh., Dr. phil. und Privat-Doecnt in Königsberg. 1841. Edling, Gral, Minister von Weimar. 1819. Bndlicher, Carl, Medieiner aus Wien. 1843. (Urberg, Baron, k. k. Legationsrath (Sachsen). 1838. Erdl, Professor an der Universität in München. 1842. Bssault, L., Literator in Paris. 1856. Pirmenlch, Jos., Maler aus Rom. 1839. Friedrich (Fürst v. Schwarzenberg), Erzbisehof von Salzburg. 1841. FnchS, Professor in Göttingen. fSabelsberger, Phil, und Stenograph in Pfaffenhausen. 1845. Gauermann, Carl, Landschaftsmaler aus Wien. 1827. Gauermann, Fritz, Landschaftsmaler aus Wien. 1827. Gazlof, Hofmaler in Neapel. 1837. Gebsattel, Freiherr v., ernannter Erzbischof von München. Preising. 1819. Ghika, Leonidas, Etudiant aus Jassy. 1847. Göschen und Consorte. Graham, C. C., Naturforscher aus England. 1850. Haidinger, Mineralog aus Ellbogen. 1826. Halm, Carl, aus München. 1824. Hammer Purgstall, Freiherr, k. k. Hofrath in Wien. 1844. Hähnle, Kammersänger aus Darm- stadt. 1845. Häutler, erzherzoglicfaer Brzleher in Wien. 1847. Helfert, Jos., Hörer der Rechte, aus Frag. 1838. Helfert, Emanuel, Hörer der Rechte, aus Prag. 1838. Helm, Jul., Professor in Wien. 1841. Henrike, Dr., Privatgelehrter in Schweidnitz. 1857. Herrmann, Carl Fr., Dr. phil. 1825. Ilinterberger, .)., k. k. Beamter und Naturaliencabinets-Custos in Wien. 1855. Hinriehs, J. W., Dr. und Professor in Halle. 1857. Hirsch, Dr. Rudolph, Hofconeipisf. 1858. Hoehstetter, k. k. Geolog in Wien. 1854. Höl/.l, Gust., Sänger. 1834 und 1850. Hornhostel, Privatier in Wien. 1837. Hussein, Major aus Tunis. 1857. Iken, k. L. Gelehrter aus München. 1839. Jahns, Musikdir. in Rerlin. 1856. Jaquier, Literat in Paris. 1838. Jarke, Dr. C. Ernest, k. k. Rath in äusseren Diensten d. geh. H. H. und Staatskunzlei in Wien. 1838. Jedowicki, Emigrant Polski, aus Tricst. 1840. Jenifer, Dr., Ges. am kais. Hofe in Wien. 1844. Mahlert, Ant., Professor, aus Schlesien. 1839. Keil, Ludwig, Dr. phil., aus Leipzig. 1856. King. <). O. Marehard, aus China. 1852. Kiuk, Ludw. Gab., Conc. Praktik. aus Innsbruck. 1847. Klöden, G. A., Dr. philos., ans Berlin. Kner, Dr., Professor der Mathematik und Chemie in Wien. 1835, Lemberg, 1848. Koller, B., k. k, Gesandter und bevollmächtigter Minister. 1850. Krallt, Peter, Galeriedirector in Wien. 1837. Krajnski, Joseph Jeran, Neger vom weissen Flüsse, GymOasialschüleT in Laibach. 1858. Krause, Maler aus Dresden. 1846. Kreil, Carl, Director der meteorologischen Reichs - Anstalt in Wien. 1855. Kugler, Professor in Stettin. 1835. Kidine, Gustav, Dr. Phil., aus Leipzig. 1840. Kotzing, Traugott, Naturforscher aus Berlin. 1835. Ijalaubln, Henry de, Advocat, membre de la societe Orientale de Paris et del'Institut d'Afrique. 1847. Langhaus, Wilhelm, Concertmeister aus Berlin. 1856. Landvogt, Hofschauspieler in Wien. 1855. Lamberg, Graf, sard. Gesandter in Wien. 1838. La Roche, Carl, Hofschauspielcr in Wien. 1858. Lasser, Dr. Ritter v., k. k. Hofrath in Wien. 1856. Lehmann, Ii., Naturforscher aus Ellenburg. 1835. Leithner, k. k. Hofopernsänger in Wien. 1852. Lenarttoit de le Mariniere franee proscrit pour avoir čte iidele a la legitiinite, Major au servieedeHenry V., roi legitime de France, 1838. Lerchenfeld, königl. haierischer Gesandter in Wien. 1838. Leydolt, Dr. Fr., Professor in Wien. 1857. Lisch, Professor in Innsbruck. 1857. Ljubljanski Stanislaus, Neger vom weissen Flusse, Gymnasialschiiler in Laibach. 1868. Lobkowitz, Kürst Aug., Hofkammer- Präsident in Wien. 1839. Löwe, A., Mineralog aus Berlin. 1850. Löwe, Li, Dr. phil., Orientalist und Beeretär weil, köuigl. Höh. des Herzogs von Sussex. 1855. Löwenstein, dän. General und Ges., aus Wien. L838. Lorenz, Professor d. Naturgeschichte in Salzburg. 1852. Ludwig, Hermann, Professor in Chemnitz in Sachsen. 18150. Mahmud, Major aus Tunis. 1857. Maish, Georg B,, Ministre des Etats uuis pres la sublime Porte Con- stantinople. 1852. Manso, Friedr., Professor. 1823. Menzikow, Fürst, Adjutant Sr. Maj. Kaiser Alexanders. 1821. Mezger, Botaniker aus Lahn. 1838. Miklosich, Fr. absolv. Philos. 1832. Milde, Vino. Eduard, Professor aus Graz, 1828, Fürst-Erzbisehof von Wien L845. Mohl, Dr. Hugo, Professor in Tübingen. 1843. Morlot, Ad., aus Bern, Geologe in Graz. 1847. Motnier, V., Professor in Brüssel. 1855. Mühlenberg, Gesandter aus Amerika in Wien. 1S39. Müller, J., Professor in Stettin. 1840. Müller, J. G., Professor, und J. G. Münz, aus München, mit 20 kgl. baierisehen Edelknaben. 1826. Müller, IL, Professor in Würzburg. 1852. Müller, IL, Dr. phil. aus Mecklenburg-Schwerin. 1855. Münchhansen, C, Staatsminister a.D. aus Hannover. 1856. Murko, A. J., absolv. Philos. 1832. Musurus, C, Envoye de la sublime Porte a Yionne. 1848. ÜTadajdine, Nie., RussicProf. Moscon. 1835. Nehring, H., Naturforscher aus Braun-sehweig. 1835. Nesselrode, Graf, Minister der inneren Angelegenheiten. 1821. Parreiss, Ludw., Naturforscher und Maler. 1822. Pepe, IL, Collonelo. 1821. Perger, A., Historienmaler aus Wien. 1830. Pettenkoffer, Dr. med., Professor in München. 1860. Pfeiffer.Dr., Zoolog aus Cassel. 1840. Pfordton, Frhr. v. d., Staatsminister aus München. 1858. Pirker, Ladislaus, Patriarch von Venedig. 1825. Pisko, Professor in Wien. 1856. Plank, Professor in Kiel. 1854. Prokesch, A., Hauptmann von Si- cilien-Infanterie. 1823. Proksch, Marie, Pianistin, und Prokseh, Theodor, Musiklehrer, aus Prag. 7. September 1856. Puff, Dr. Rud., Hörer d. Rechte. 1828. Randhartinger, Mitglied der k. k. Hofeapelle in Wien. 1837. Ransonnet, Baron Carl. 1824. Razlag, J., Theologe in Graz. 1847. Read, J. B,, Künstler aus Philadelphia. 1851. Roohleder, Professor an der Universität zu Prag. 1852. Rogowics, Naturforscher aus Kiew. 1845. Eoszmäszler, Km., Professor aus Tha- rand bei Dresden. 1835. Rost, Naturforscher aus Pest. 1847. Rüben, L., Bildhauer aus Rom. 1848. Rürkert, H., Student der Phil, in Erlangen. 1841. Rüssel, John, aus Schottland. 1822. Sacken, Eduard Freiherr, k. k. Mu- sealbeamter in Wien. 1852. Salomon, Prolbssor in Wien. 1847. Sandahl, Oskar, Dr. med. und Prof. der Naturgeschichte in Stockholm. 1856. Sappa Tappa (Si Ismael), ausserordentlicher Botschafter aus Tunis. 1857. Sauppe, Gymnasialdir. aus Torgau. 1851. Schaffenrath, Alois, k. k. Baubeamter. I. Februar 1821 zur Aufnahme der inneren Grottenansiehten für Ihre Majestät die Kaiserin von Oesterreich. Schattauer, Leopold v., k. Mitglied der vicekgl. Bergwerksexpedition inAegypten (geb.inBIeiberg). 1837. Sehaub, Astronom in Wien, 1845; Professor aus Triest, 1850. Sehenach, Professor in Wien. 1858. Sehiödte, Docent in Kopenhagen. 1845. Schmidt, Dr. Adolph. 1852 (und später zu wiederholten Malen zum Zwecke seiner umfassenden, in seinen unter Literatur mitgetheil-ten Werken niedergelegten Forschungen). Schmidt, Dr. C., Professor an der Universität zu Dorpat. 1855. Schmidt, Ferd. J., Naturforscher aus Šiška bei Laibach. 1853. Schmidt, J., Hofschauspieler ans Wien. 1856. Schmidt, Oskar, Professor in Jena. 1852. Schneider, Fr., Universitäts-Professor in München. 1851. Schneider, Moritz, Hörer der Rechte in Wien. 1837. Schönlein, Dr., Geh. Rath und Leibarzt des Königs v. Preussen. 1851. Schönniann, Historienmaler aus Rom. 1830. Schrötter, Professor in Graz. 1832. Schwane, Professor in Löwen. 1841. S eis , Louis, Hofschauspieler in Dresden 1860. Siebold, Dr., königl. hannoverischer Professor und Hufrath in Göttingen. 1850. Slaydon, M. D. M., Attache to tho Amerikan legation ah London. 1838. Smithaieh, William John, Ministre, Celtenham. 1838. Spinolu, Cardinal. 1832. Sonioggi, Bibliothekar aus Gran. 1845. Stäche, Architekt und Hofbeamter in Wien. 1842. Stäche, Guido, Dr. phil. aus Breslau. 1855. Stange, Ad., Pianist aus Petersburg. 1853. Stark, Jos. Aug., Directorder steierm. stand. Zeichenakademie. 1819. Steinhart, Dr. C., Prof. in Pforta. 1853. Stengel, G. A., Professor. 1823. Steuber, Baron v., Gesandter in Wien. 1838. Strong, Ferd., baieriseber Consul in Athen. 1843. Swertspork, Graf Jos., geh Rath, Comthur des Stephanorden und Gouverneur von Illyrien. 1820. Tarnoczi, Max v., Dr und Professor der Theologie in .Salzburg. 1841. Taulow, Professor in Kiel. 1854. Teubner, Buehhändler aus Dresden. 1840. Traunen-, Th. Ritter v., aus Wien. 1821. Trewendt, Eduard, Buehhändler in Breslau. 1853. Unger, Doetor aus Graz. 1842. Vanbeneden, Professor in Löwen. 1841. Vogl, .loh. Nep., Sehriftsteller. 1830. Vrolik, W., Professor in Anisterdan». 1858. "Waldmüllcr, Ferd., akademischer Maler aus Wien. 1825. Wagner, It., Professor in Göttingen. 1851. Wessely, Dr., Professor in Prag. 1847. Wiekerhauser, Zögling der Orient. Akademie in Wien. 1837. Widmer, Barth., Dr. und Professor der Theologie in Laibach. 1830. Winivater, Regierungsrath und Professor an der Wiener Universität. 1841. Wipplinger, Landschaftsmaler ans Wien. 1839. Wohler, Professor in Göttingen. 1843. Wolf, Ad., Gymnasial-Professor in Leitmeritz. 1857. Wolkonski, Fürst, Adjutant Seiner Majestät Kaiser Alexander. (10. und 21. April) 1881. Woronjov, le comte. 1821. Yoney, Ed., Maler und königlich dänischer Professor. 1858. SKampis, Peter, aus Wien. 1890» Zedlitz, Baron, aus Preussen. 1847. Zeleny, W., Professor in Prag. 1850. Zukrigl, gew. supl. Professor der Religion und Philosophie , und akademischer Prediger an der Wiener Universität. 1847. 5. Grotten-Flora. (Nach Professor Dr. A. Pokorny.) 1. Vollkommen entwickelte Pflanzen- formen der Karsthöhlen, a) Ilymeumnycetes. 1. Agaricus (Afycetia) myurus, Hoj}'-maniu Veg. tfä>t. IJerc. p. J, et t. 3. 2. Agariem (Coprinut) petasifortnit, Corda icon.fung. Lp. 27, t. 7,/.■"><>n. 3. Polyporu« velutinus Fr. 4. Vulypo-rus abtetinus Fr. 5. Tkelephora rubi-ginutiu Schratt. 0. T/iclephoraxuiiguiiio-lenta Alb. und Schw. 7. Typhula ery-trapüt Fr. b) Gasteromycetes. Perichcma incarnata F. cj Derdatomi/cetes. Hypuxylon vulgare Link. II. Unvollkommene Pflanzenformen der Karsthöhlen. a) Hi/menomycetes. 1. Ceratophora fribergensis A. von Humboldt. (Besonders nahe stehen Grotten-Fauna. II die bestentwiekelten Individuen dem Letales aepictria Fr.) 2. Das monströs entwickelte My-celium des Polyporus Vaillantü Fr. 3. Verschiedene Micelien von unbestimmbaren Agaricus- und Polyporus- Arten. b) (/asteromycetes. Das gelbe Mycelium von Stemoni-h's fnsca Pers. c) Hyphomycetes, 1. Hypha argentea Pere. 2. Ozo-niiim auricomum Link and stuposutn Fers. 3. Fibrilktria subterranea Pers. G. Grotten-Fauna. (N ach Dr. J. 11 u d o 1 p h S c h i n e r.) Classe ManuiKilia Ueptilia InseCta . Coleoptera Orthoptera I Hptera Thvsanura ArachnidcB Myrinjiuda Crustucea Mollusca Art Sphodrut Sshmidtii Mili. Pristony eines elongatus Dej. Homalota spekea Erichs Qitedius fnlgidiis Frichs Leptodirus Jlochenwarti Sc hm. Aaelops bytsinue Schiiidte Adelopa KkevenhüUeri Mill. Phnla/igojisis caricola Fit. Phora aptina Seh. et Egg, Anurophorus stillicid Schiüdte Stalita tornaria Schiiidte liliitlirus epelceus Schiiidte Eschatocephal. graeilip Frjld. Pulydesnius subterraneus Sclnn. Xap/nwgns stygius Schiiidte l'tttiiictlirx albus Schiüdte ('arychium spi-ta-am Rss/n. 1 — 1 1 - 1 1 — 1 — - 1 - 1 1 — 1 — 1 — 1 — 1 — Summa der Arten : 17 I 1 12 14 Die St Magdalena- oder die schwarze Grotte. III. DIE St. MAGDALENA- ODER DIE SCHWARZE GROTTE (ÖEJKNA JAMA). Eine Stunde nördlich von Adelsberg I ieg I diese (! n >tte, w ebbe durch manche Eigentümlichkeit ausgezeichnet ist, wenn sie auch an Ausdehnung der Bäume und an Manig-faltigkeit der 'Tropfsteine hinter der Adelsherger jedenfalls zurücksteht. Der Weg zu derselben führt im Markte Adelsberg durch die (lasse neben dem Schlüsse, steil den Schlossberg hinauf; bald trifft man auf den Fahrweg, der von der l'lanina-Adolsherger Chaussee herüber führt und hier eben den Waldessaum erreicht. Man folgt demselben in den Wahl, sich immer links haltend, und gewahrt beiderseits mehrere grosse Dolinen, aber bereits vollkommen mit Vegetation und Waldstand bedeckt. Ueber eine Anhöhe kommt man zu einem kleinen Rasenplätze, der eben auch wieder den Grat bedeckt, welcher zwei Dolinen scheidet: der Führer wende! sich hier plötzlich links, durch das Busch wirk abwärts steigend, und mit Erstaunen sieht mau sich vor einer, an 10 Klafter hohen, blau-schwarzen, fast senkrechten Felswand, die den Hintergrund der Doline bildet, an deren Fusse die breite, aber niedere Mündung der Magdalena - Grotte uns entgegenstarrt. Das ganze Bild hat etwas Düsteres, durch die dunkle Farbe der Wand, das tiefe Dunkel der Höhlenmündung und den Nadelwald, welcher die ganze Scene umgibt und krönt, so dass die Benennung schwarze Grotte um so mehr erklärlich wird, als der Eingang zur Adelsberger Grotte in freier lachender Landschaft sieh befindet. — Der Name Magdalena-Grotte rührt von einer St. Magdalena Kapelle her, welche in der Nähe auf einem Waldgipfel sich befindet. Die Excursion zur Magdalena-Grotte nimm! wenigstens 3 Stunden in Anspruch, wenn man eine Stunde sich in derselben aufhalten will. Die Grotte ist nicht gesperrt, und man hat kein Eintrittsgeld zu bezahlen. Auch die Beleuchtung isl freigestellt und die Führer brennen gewöhnlich Holzfackelii ('forschen). Die erste Beschreibung der Magdalena -Grolle lieferte Nagel in seinem mehr erwähnten Maiiuseripte. Unter die Wölbung getreten, befindet man sich auf idner Art Terrasse, welche in die Höhle hinein sich massig steil abstürzt. Man gewahrt einen weiten Baum in die Tiefe sich erstreckend, und hat 3 Wege vor sich; links und rechts gelangt man in die längeren Die St. Magdalena- oder die schwarze Grotte. -t."» Verzweigungen der Höhle, gerade hinab in den grossen Dom. In den Dom führt eine kurze Strecke ein gebahnter Weg hinab und in der Tiefe angelangt, befindet man sieh in einer allerdings imposanten Halle, auf gewaltigen Tropf-Bteinsäulen ruhend, die einen wahrhaft grossartigen Anblick gewährt. Ein besonderer Heiz ist das Tageslicht, welches im Eingangeschlunde einfallend auch aus der Tiefe stellenweise sichtbar wird. Von der Terrasse links hinab geht es äusserst, steil an 100 Fuss tief, beschwerlich über Gerolle, bis man den Boden der Höhle erreicht, und in einem hohlen abermals schmalen Gang auch bald den Wasserspiegel. Kin .Seitengang enthält gleichfalls einen Wassertümpel; übersetzt man denselben und steigt jenseits einen Schlammhügel hinan, so gelangt man in einen 50 Klaftern langen Gang, der in dem grossen Dome, gegenüber vom Eingänge der Höhle, mündet. Hechts auf der erwähnten Terrasse führt ein gebahnter Weg in den Hauptgang hinab und durch ein etwas weiteres Gewölbe. Der Gang ist ziemlich abwechselnd und senk t sich gleichfalls steil dem Grunde zu, den man über verfallnellolzstufen erreicht. Unten hat man eine äusserst schlammige, nach links zu abhängige Strecke zu passiren, wo man Acht haben muss, festen Fuss zu fassen. Bei Hochwasser der Poik ist hier Alles überschwemmt, bei anhaltend trockenem Wetter kann man aber eine ziemliche Strecke zurücklegen ehe man den Wasserspiegel erreicht. Man sieht dann etwa 6 Klaftern weit über denselben hinüber und gewahrt in der jenseitigen Wand zwei II bis 5 Fuss hohe O.duumgen, wie zwei Thore, durch welche man, mit einem Kahne hindurch gefahren, im Hintergründe des oben erwähnten linken Armes des Domes herauskommt. Die Magdalena - Grotte verdankt ihren Ruhm auch noch dem imstande, dass sie der Zweitälteste bekannte Fnndurt desProteus ist, der zuerst bei Vier nächst Sittich gefunden wurde. Die Art des Olmes welcher in unserem Faunengebiete getroffen wird, ist IL l.:oirentii Fitz., deren wissenschaftliche Diagnose Schmidl aus Dr. Fitzinger's Monographie in seinem Buche zur Höhlenkunde des Karstes p. 24(1 anfügt: Hypochton Laurentii Fitz, (Proteus anguineue Laar, ex. Siren atiguinea Sehr.) Kopf lang, dreieckig, an den Seiten nicht eingebuchtet, mit langer, breiter, abgestutzter Schnauze. Augen wenig sichtbar, vor der hintern Gränzlinie des ersten Drittels des Kopfes liegend. Kiemen kurz, astförmig, nach rückwärts gerichtet, lang gestielt, über dem Stiele stark verästelt und grob verzweigt. Schwanz mit niederer, am Ende zugespitzt gerundeter Saum-flosse. Schmutzig-fleischfarbig, mit sehr kleinen grauliehen Puncten dicht übersäet. Von der Schnauzenspitze bis ans Auge jederseits eine undeutliche schwärzlichgraue Binde, in der Mitte über der Schnauze ein verloschener wcisslieher Fleck. Ganze Länge des Thieres 9"; Länge des Kopfes 1" 2'", des Schwanzes 2" S"\ Durchmesser des Leibes 5"', Breite des Hinterhauptes 7 '/,'", der Schnauzenspitze 4'", Abstand der Füsse 4" 6"'. IV. EXCURSE IN DIE UMGEGEND. CIH« in diesem AliHclmilti: iiuOrefiilirten merkwürdigen Orle der Adelslnrger Gegend mIih! na.Ii den liiihmdiifiiuieii ■- Bjchtung Liiilnuh Triesl - vi.n wulehuii sie am liequcniHteu zu erreichen sind, geordnet). 1. Station Franzensdorf Sililuss Freudenthal, (ehemals Kart-häuserstiff). Wir haben die erste Station, das durch seinen kunstvollen Viaduct (1800' lang, 120' höchste Höhe, in '2 Etagen mit 22 Bogen und 25 Bogen, 8° und ,8° 5' I.ieht-ö Urning) bemerkenswerthe Franzensdorf hinter uns und fahren durch den höchst iiiinnigen „Vorder-Wald". Da sehen wir zur Beeilten knapp unter uns ein an den Bergabhang sich lehnendes schönes Seh lossgebiiude mit. Gartenanlagen und einem Teiche; es ist der nun Gulle'sche Besitz Freudent h a 1, der früher ein Kart luiuser-Klosler gewesen. Freudenthal, in alten Urkunden Kröniz oder Freudnitz, lateinisch Vatlis jocosa genannt, liegt am Ursprünge des Flusses Feistriz (slov. Bistra), welcher später die Laibach wird, eine halbe Meile von Franzens-dorf und ebenso weit von .Oberlai-hach entfernt, mit einer äusserst erfreulichen Aussicht nach Laibach, daher der deutsche und lateinische Name des Ortes. Die Stiftung des seit 1783 aufgehobeneu Klosters fällt in die Jahre 1255-12(10 und wurde vom Herzoge Bernhard von Kärnten begonnen und Yon Ulrich III. (von Kärnten) und seiner Gemahlin Agnes von Baden vollendet. Die ersten Mönche kamen aus der nun schon stark in Ruinen stehenden Karthause Seiz bei Cilli (in der unteren Steiermark). Der Vorsteher zu F. hiess zuerst Prior, seit 1660 Prälat. Als erster Vorsteher ist ein gewisser Christoph genannt. Das Stift stand gleich beim Beginne und auch später noch unter der geistlichen Gerichtsbarkeit des Patriarchen von Aipiileja; 1200 ward es als Asyl für dabin fliehende Verfolgte erklärt. Die Besitzungen des Klosters mehrten sich sowohl im nächsten Umkreise als auch in der Entfernung, so durch Weingärten im Wippachthaie. Im Jahre 1382 traf ein grosser Brand die Stiftsgebäude, worauf die Herstellung in weitaus grössereti Dimensionen erfolgte. Im Jahre 14G1 kam die Karthause durch die Errichtung, des Laibacher Bisthums — welches demnach am 6. December dieses Jahres seine 400jährige Gründung feiern wird — unter tlie Gerichtsbarkeit eleu- Laibarher Bischöfe. Die um die Mitte des 16. Jahrhunderts nach Kraiu verpflanzte neue Lehre übte auch auf dieses Kloster die zersetzende Wirkung, die alle derlei Institute durch sie erfuhren, und Vu/lis ji/cm kam dem gänzlichen Verfalle sehr nahe, so zwar, dass es wegen Vereinsamung der Mönche einem anderen Orden übergeben werden sollte. Da erhielt Prior Augustin I. (1600 ernannt), zugleich stand. Verordneter, den Bestand des Klosters aufrecht, und sorgte, von der plötzlich eingetretenen lteaction Unterstützt, für das Wiederuul'blüheu desselben. Es trat nun eine Epoche der grösstenBlüthe ein, die 2 Jahrhunderte andauerte und sich steigerte? bis 17711 eine neuerliche Feuersbrunst das Kloster in Asche legte. Nach kurzem Aufathmen fiel es 1783, das erste in Kraiu, der durch Kaiser Josef bestimmten Sae-eularisation als Opfer, worauf die Güter und das Urburiale eine Zeit hin von kaiserlichen Beamten verwaltet wurden, bis 1826 die Herrschaft, von welcher jedoch inzwischen die vielen Weingarten in Wippach in Abgang gekommen waren, nur mehr mit einem FJächenrauuic von 3 Quadrat-Meilen um den Preis von 150,000 11. an Herrn Franz Galle, den gegenwärtigen Eigenthümer, verkauft wurde. 2. Station Loitsch. Ort und Schloss Loitsch fslove-niseh Logatie), einst die römische Mmisio LongattCutn, liegen rechts (im W.) von der Dahn. Ks hat der gelehrte slovenische Sprachforscher Davorin Kerstenjak aufs Klarste bewiesen , dass der Name I.ogatic ~ Longatic ein rein sloveniseher und aus diesem erst die lateinische Bezeichnung gebildet sei. Altslovenisch long ist gleich Spujjid? ~ nemus, silva (Wald), woraus (ungut, lat. Longati-Cum, deutsch Lohitsch entstanden sind, wie rogat, Rogatic, Rohatsch, Uohüsch (Bad in Untersteier) ausro^r. Auch die topische Beschaffenheit spricht für diese Namensableitung, wie denn schon Valvasor die Lage des Ortes in einem Kessel mitten in grossen Wildnissen des dickbe- waldeten Gebirges „so mit gemeinen Namen der Birr (Birn) - Bäumer Wald genannt wird" besonders betont. Dies,. Ableitung des Namens ist für die Ureinwohnerschaft der Slaven in Krain von Belang, wesshalb mir die Beibringung derselben wichtig schien. Loitsch hat in seiner Nähe ('/.2 Meile von Oberloitsch entfernt) aus der römischen Periode Mauern und dann Spuren eines ziemlich umfangreichen Kastells , sovio aus den Zeiten der Türkeneinfälle, von denen es am stärksten 1497 heimgesucht wurde, die sogenannten „türkischen Büheln" aufzuweisen. Als Besitzer der Herrschaft und des Schlosses Loitsch linden wir vom 17. Jahrhunderte an die krai- nistlieii Familien Muskon und Laraberg, das »teiermärkische Geschlecht Guggenberg (zuerst 1 (>(>8 anter Johann Seif., Fürst zu F., Landeshauptmann in Krain) die Kobenzl, die Görzer Grafen Coronin] und nun den in Steiermark und Krain reichbegüterten Fürsten Weriand von Windischgrätz, Von Loitsch führt eine gute Strasse in I Stunden nach Idria, wo die Besichtigung der Gruben, Hüttenwerke und Zinoberfabrik 4—5 Stunden bran spracht. schab durch einen Bauer, der am Fuss« des Antoniberges Quecksilbertropfen fand, sie nach der bisehöf-lieh-freisingisehen Stadt Lack (in Ober krain — damals ein blühender Handelsplatz) brachte, daselbBt aber von dem Landsknechte Andre Perger, den mau ,. Kat/.anderle den Gfiffher" genannt hat, um sein Geheimniss betrogen wurde, worauf Katzanderle die erste Gewerkschaft in Idria errichtete. Doch bald nöthigten Mangel anBetriebsmitteln und dieSchwie- Idria ist nächst Almaden in Spanien das grösste und vorzüglichste Quecksilberwerk in Kuropa. Die Auffindung desselben ist nach neuerer Forschung um 7 Jahre zurückversetzt nnd fällt also in das Jahr 1490. Im Jahre 1509 war der Betrieh des Werkes schon ein ganz ausgebreiteter. Die Entdeckung ge- rigkeit des Baues diese erste Gewerkschaft , ihre Gerechtsame an eine zweite abzutreten. Die neue war so glücklich, gleich in den ersten .Jahren (150S) im Silberschiefer die Tiide aufzufinden, in welcher das Erzlager seinen Anfang hat; da dies am 22. Juni geschah, dem Tage des heiligen Achatius (Landes- gen St. Johunniskupelle. Ein Aufwand von 5oo Menschen zur Durchbrechung des Dammes und der Emstand, dass das Wasser sielt selb» einen Weg durch die Trümmer bahnte, retteten das Werk. Die Richtung des Handels ging in dieser und der folgenden Periode (unter den Landeslürsten Ferdinand I. und Erzherzog Carl, die dem Werke ihre volle Fürsorge zuwandten — letzterer crliess sogar eine eigene Bergwerksordnung für Idria) einerseits nach Venedig, anderseits nach Salzburg, Augsburg und Nürnberg; doch war der Handel selbst oft Hau, sogar stillstehend, je nachdem es die Zeit Verhältnisse mit sieb brachten. Die Periode von 1580- 1747 zeigt uns einen bedeutenden Aufschwung des Werkes, wir sehen die Brennmethode eine zweckmässige Veränderung erfahren, neue Bauten auf-führcii, zuiTIerhoischnffungdos Holzes in den höheren Gcbirsgcgeuden sogenannte Klausen (Schleussen) einrichten und den Handel sich bis patronsin Krain) so erhielten Schacht und Stolleu den Beiname „Aebatii" und der heilige Vater .gestattete für die Zukunft eine feierliche Fro-cessioD an dem Gedenktage, welche noch jetzt den Kcrnpunct des alljährlich am 22. Juni gefeierten Volksfestes bildet. Zur selben Zeit traf das Bergwerk, wohl nur vorübergehend, die Einziehung durch die Vcuetianer (1509), die wie bekannt seit 1508 mit Kaiser Max im K liege waren, doch wurde es noch im seihen Jahre durch den berühmten kaiserlichen Feldhaupt-mann Erich von Braunschweig und den ritterlichen Laibaeher Bischof Cristopb Rauber dem Kaiser wiedergewonnen. Bald darauf bildete sich eine dritte Gewerkschaft, die vom Kaiser Max einen Antheil am Fürstanbaue und St. Kathreinschachte überkam und sich die Herren und Gewcrke von der kaiserlichen (iah zu St. Kathrein nannten; als Mitglieder finden wir hervorragende Namen, so den Cardinal und Bischof von Triest Bernhard Cles, den krainlaohen Landes« huuptinunn Hans von Auersperg (Maximilians Liebling), den Bischof Raubet ii. s. f. In demselben Zeiträume, im Jahre 1511 fand durch das „grosse Erdbeben*, dessen wir bei Adelsberg gedachten, hier ein gewaltiger Bergsturz statt. Ein beträchtlicher Theil des östlichen Abhanges der Kobal-alpe (zwischen Idria und Unlerhlriu) kam nämlich in das schmale Idriza-tbal herab und Stauet« den Fluss in der Art, dass er bald einem See zu vergleichen war. Die Wassermasse ertränkte alle Gruben und erreichte bald den Stand der heuti- nach Hamburg und Amsterdam ausdehnen, Auch war zu Beginn dieser Periode der Protestantismus Linter dein Bergmannsvolke stark verbreitet und zählte unter den Beamten, Die-7iern und Arbeitern zahlreiche Anhänger ; doch gab es für Idria keinen eigenen Prediger — zu (hm Uebungen kam er aus Lelbach — wohl aber eine evangelische Schule. Das den Völkern Oesterreichs durch die Regierung der grossen Kaiserin und ihres Sohnes unvergessliche 18. Jahrhundert brachte in seinem Verlaufe auch der Bergstadt die besten Resultate landesfürstlieher Verfügungen. Besonders die Weisungen der scharfsinnigen Kaiserin, welche noch Idria einen Consess von Amtsrüthen berief und daselbst ein Oberbergamt mit weiter Wirksamkeil einsetzte, förderten das Gedeihen des Werkes, und hoben die Methoden des Aufbereitens und Brennens, welch' letzteres 1750nach spanischem Muster eingerichtet wurde, noeli zu Uaequet's Zeit beibehalten war und erst in unserer Zeit einem neuen, ganz praktischen Verfahren — in Flammöfen mit horizontalen Ver-dichtungsröbren — wich. Im Jahre 1797 kamen die Franzosen unter Bernadotte das erste Mal nach Idria und schleppten so schnell sie konnten, an IG,000 Ctr. Quecksilber hinweg; das zweite Mal 1805, das dritte Mal 1809 und behielten dasselbe auch durch den Wiener Frieden. Napoleon gab sodann das Bergwerk dem dreifachen Orden des goldenen Vliesses, und eine der früheren ganz gleiche Verwaltung (/' a)t des mine«) leitete das Ganze. Im Jahre 1813 ward die Bergstadt wieder kaiserlieh. In die Epoche der zweiten Anwesenheit der Franzosen in Kraiu und der gleichzeitigen Besetzung Idria's, in das Jahr 180G, fällt der grosse Marmont'sehe Proeess wegen zu billig verkauften Quecksilbers und wegen zu grosser Inanspruchnahme der Armeekasse durch Mar-mont. Die Denkwürdigkeiten des Prinzen Engen von Beauhamais enthalten das Ausführliche über diese Unredlichkeit „des Herzogs von \\a gusa", welche er selbst in seinen Memoiren nicht einmal zu entschuldigen wagte, daher den ganzen Vorgang verschwieg. Fugen war es, der beim Kaisen- die Auflassung der beabsichtigten strengsten Untersuchung durchsetzte und Gnade für Recht erbat; dafür lohnte ihm Marmorn in seinen Aufzeichnungen mit schnödem Undanke. Nach der Beoccupatiou Krams durch Oesterreich (l.si.i) wurden die alten Stellen eines Bergraths und Oberbergamtmanns wieder eingesetzt, wie sie auch heute noch bestehen. Arbeitsamkeit und Genügsamkeit sind die vorzüglichen Eigenschaften auch unserer Idrianer Bergleute, und so ist es begreiflich, dass die Bergstadt dem Gesammtvaterlande schon manchen Mann in des Wortes voller Bedeutung geben konnte: wir nennen nur die Bischöfe K a u c i č und Anton Alois Wolf und den Botaniker Franz Hladnik. Von der Station Loie kann man auch den Ort Planina, die Ruine Kleinhäusel und die darnach benannten Kleinhäuslerhölen, sowie das Schloss Hasperg besuchen. Der Markt Planina oder Alben (von den ihn rings umgebenden Bergen so benannt) war bis zur Knill inmg der Karstbahn ein durch regen Fraehtenverkehr äusserst belebter und wohlhabender Ort, jetzt tlieilt er das Schicksal der meisten Orte In-uerkrains, er geht, wenn nicht abgeholfen wird, einer gänzlichen Verarmung entgegen. Schon im Mittelalter war durch diesen Ort der Hauptzug des Handels von und nach Triesl und übers Meer gegangen, wesshalb auch frühzeitig (urkundlich im 14. Jahrhunderte nachweisbar) hier ein Aufschlags- oder Zollamt eingerichtet war. Ein mit dem Orte gleichnamiges Geschlecht, die Herrn von Alben, nennt Valvasor als noch im 15. Jahrhundert erhalten; später kommt M nicht mehr vor. Unweit Planina befindet sich die Raine Kleinhäusel, Valvasor sah sie noch zum Theil unter Dach, aber nicht mehr bewohnt. Besitzer dieses Sehlössehens waren die Herrn von Neu h aus, die Holler, und die Rauber; später die Eggenberg, Co-bcnzl, Coronini, jetzt gehörtes dem Fürsten von Windischgrätz. Einen Besuch lohnt Kleinhäusel durch seine äusserst romantische Lage in dem von dichten Waldungen und gewaltigen Steinmassen umrahmten Felsenkessel und hauptsächlich durch die schöne Grotte, aus welcher der Unzfluss mit einein kleinen Wasserfallehervorbricht, und die sich vorzüglich durch hochgewölbte Hallen (Dome) auszeichnet. Schmidl hat auch diese, wie die meisten Höhlen des Karstes besucht, genau erforscht, und benannt, und dadurch weiteren Forschungen Bahn gebrochen. Von Unterplanina führt ein guter Fahrweg quer das Thal hin zum jenseitigen Abhänge der Berge, wo auf massiger Anhöhe das neue Schloss Hasperg majestätisch dasteht. Das alte Schloss war beiläufig in der Mitte des hinter dem neuen sich erhebenden Berges erbaut und ward 1511 durch das grosse Erdbeben zur Ruine gemacht. Einst mochte es der Stammsitz des bis ins 15. Jahrhundert nachweisbaren Geschlechtes deren von Hasperg gewesen sein, die es im Laufe der Zeiten einbüssten und wiedergewannen. 1305 verpfändete es Graf Meinhard von Tirol an Oesterreichs Herzoge wegen seiner Kriegsriistungen gegen Venedig. Im Jahre 1366 wurde es von der Lai-baeber Bürgerschaft, für Erzherzog Albrecht gestürmt, wobei viele derselben ihren Tod fanden. Später kam die Herrschaft an das Geschlecht Gailenberg, an die Grafen von Gill i und an Oesterreichs Herzoge. Das neue Schloss sah zuerst den Pfandherrn Niclas Freiherrn von Rauber, im 17. Jahrhunderte die Forsten von Eggenberg, zu welcher Zeit (1G60) auch Kaiser Leopold auf der Durchreise nach Görz daselbst übernachtete; im XVIII. die Cobenzl, im XIX. Coronini und (bis heute) die Fürsten von Windischgrätz. Eine ausgedehnte Umgestaltung hat, dieses neue Schloss im 18. Jahrb. unter dem Grafen Ludwig Josef von Cobenzl erfahren. Dieser Cavalier (geb. 1753, gest. 1809) war es, der gegen l'reusseiis Bemühen das Bi'ind-niss von Oesterreich mit Russland forterhielt und desshalb bei der Kaiserin Katharina, dann bei Paul II. in hohem Ansehen stand. Einer von dessen Vorfahren, Herr Johann Kobenzl von Prossek, war 1571! ebenfalls russischer Gesandter bei Czaar Basilides II. gewesen, von dem er einmal wie er es selbst aufgezeichnet hat, mit einem herzlichen Trinkspruche in s 1 ovenischer Sprache begrüsst worden, und welchen er nach einer Familien- und Wappensage vor Vergiftung durch die Hofherren bewahrt und in Folge dessen einen Becher als Symbol in sein Wappen erhalten haben soll. Graf Josef Ludwig war auch kaiserlicher Staats- und Conferenzmini-ster, daher Leiter der inneren Angelegenheiten Oesterreichs. Seinen 52 Excurse in die Umgegend. Namen linden wir den Friedensschlüssen von Campoforniio und Lüneville heigesetzt. Das Sehluss bewahrt die Gedenktafel, die er auf Kaiser Leopold's Anwesenheit errichten Hess, sowie seine eigene von Olivier gearbeitete Marmorbüste im „grossen Saale" zu sehen ist. 3. Station Rakek. Cirknitz. Nahe am Stationsplatze I serspiegel und die romantische Lage führt die Strasse südlich nach dem | zwischen engen Felsenmassen zu L weltbekannten Cirknitz-See, der unter K'rains vorzüglichste Merkwürdigkeiten gehört. Ks ist dies der Lavit* /iii/i-iin , von dem schon Strabo er-/ählt und der durch seinen periodischen Abfluss und das sofortige Austrocknen des Bodens alle Zeiten hindurch die Aufmerksamkeit der Naturforscher auf sich zog, wie er Dichter durch seinen schönen Was- Lobliedem begeisterte. So sang fOB ihm Torquato Tusso: A la jmlwle l.ugea, ondc si vanta La nabil Cttrniu, lungu ein vctusla Kon lia scemalo aneor V onore. e'l grido: Quivi si pesca prima, e poi ch'č fatla Sicca cd usriulla, in lei si xparge il seme, /, tj rnccoglie, e tra le verdi piante l'rcudr gl' ineuuü ueeelli, V. tu uil tjuisa divien, cli'in varj tempi I. isirssn sin pulude, e campo, e selva. Station Rakek, »3 Kine gleich poetische Verherrlichung ward ihm durch den gelehrten Philologen und lateinischen Dichter des 16. Jahrhunderts, Nicodemus F r i s 0 h 1 i li, der eine Zelt der Laibacher evangelischen Schule als Rector vorstand, in einer Ode an den Cirknilzcr Caspar Godesch, die ich in einer Uebersetzung von Kr. X. Legat, statt der Beschreibung des See's hierher setze. Frischlin sagt: «Mehl den Inopus mehr und des Xils überschwemmende Finthen, Nein, den Cirknititr See will ich bewundern, o Freund! Ilm, den weites lirbirg umsehliesst auf jeglicher Seite, Her, wie doch miderc See'n, Mündung und Quelle nicht hat; Der aus der Eni' aufsteigt und wieder zur Erde zurücksinkt l'nd nach eig'nem deseti schwindet und wieder erscheint. Sieh, es verschlingt die Wellen des See's die gchöltlcte Erde, Wenn sieh der purpurne Lernt wieder erstunden erhebt. Du grünt welleuentsliegcn, ein üppiges Wie.sengeldnde, l'nd mit erneutem Gewand schmückt sich das grüne Gefild. Da durchfurcht die geilüngete Scholle die ländliche Pflugschar, l'nd im Helle des See's ist's, wo der Same sieh birgt. l'nd aus dem Helte tles Sees füllt Heu die Scheunen, und Feldfrucht, Wiek' und Hirse xumal, Erbse und Hohne gedeiht, Huldig erglänzen den Grund sah ich rinn Halme des Weizens, Den — wie lange war's her:' -- lauter Gewässer bedeckt; Sah den Pflüger allda mit gekriimmelem Harste beschäftigt. Wo er — wie lauge wur's her — sich mit dem linder gemüht. Hoch ist herbstlicher Frust nach der Zeit der Heule gekommen, Schickt die versunkene Flut h wieder die. Erde zurück. Wie aus Höhren entsandt, mit Gewalt dringt ein das Gewässer, Wieder das Thal ringsum lullend, so weil es sich dehnt, Mit der verborgenen Fht Iii tüncht auf der Fische Gewimmel, /'■inil lim Seheitel geschmückt, kehrt auch die Ente zurück. Wo Du im Sommer erblickt scblanklcibiger Ziegen Gedränge, Streicht im Winter der Fisch über das nasse Gefild'. Wo dem Vogel tltts Net», dem wandernden, stellte der Finkler, Treibt bedächtig den Hahn jetzo der Fischer dahin. Weigerst hu Glauben dem Wortf Ich sah's mit eigenem Aug', Und doch Glauben fürwahr schenk' ich dem eigenen Aug'. Sah'n wir doch selbst in gehärtetem Grund geklemmele. Fische, Welche der eiserne Hurst lud! an die Snitne gebracht. Preise nun ine den Nil, und preise, nun Der den Inopus, Welcher des Cirkuiticr See's einziges Wunder nicht kennt.* Der See ist eine halbe Stunde vom gleichnamigen Orte Cirknitz entfernt, er misst über 2 Meilen in der Länge und ungefähr eine in der Breite; zwei nicht weit vom Ufer sich erhebende Fclsenspitzen bezeichnen uns die Höhlen, durch welche das Wasser bei seinem plötzlichen Verschwinden den Abzug nimmt. Marschall Marmont, aus dessen Memoiren ich schon einmal eitirte, schreibt über dieses Phänomen wie folgt: „Der Cirknitzer See steht augenscheinlich mit einem unterirdischen See in Verbindung, der viel grösser ist, als er selbst. Eine Bank trennt sie unter ihrem gemeinsamen Niveau. So lange nun dieses Niveau oberhalb der Bank bleibt, findet eine Verbindung zwischen den beiden Seen stall, und das Fallen, welches das Phänomen ausmacht, ist ungewiss. Verschwindet das Niveau, so sind beide Seen isolirt, d. h. der See, der sieh auf der Oberfläche des Bodens befindet, wird nichf mehr von dem unterirdischen See gespeist; und nun, da ein fortwährendes Verhält-niss zwischen der Quantität Was er, das er enthält, und den Schlünden, durch welches er abtliesst, vorhanden ist, so verschwindet das Wasser stets nach Verlauf derselben Zeit, von 3 Tagen und einigen Stunden." Mit dieser Erklärung übereinstimmend bat sich A r a g < > in dem Annuaire du hur au h dt:x hingitudtx (1834, pag. 210 f.) ausgesprochen. Zu den vorzüglichsten Beobachtern des Cirkuitz-Sees gehört der i. o. Hofkammerrath Fr. A. v. Steinberg, von 1724 bis 1747 Bergwerksverweser in Idria, der den Rest des Lehens auf seinem beim See gelegenen Gute zubrachte und aH seine reichen Studien und Erfahrungen auf tue genaue Krkcnntniss desselben verwandte. Das Resultat dieser Forschungen und Arbeiten war seine „gründliche Nachricht von dem in [nnerkrain liegenden CirknitzerSee* (Graz, -L J. Lechner's Universitäts-Buehhandlung, Anno 1701). Die Widmung lautet an Carl Graf von Cobenzl etc., bevollmächtigten Minister in den Niederlanden, der ein grosser Freund der Wissenschaften war, was seine Corrospondenz, geführt mit dem gelehrten .Jesuiten De Marne (1753), beweist. Steinbergs Werk, obschon auf vielfältigen Beobachtungen beruhend und daher von mannigfachem topographischen und statistischen Interesse, bietet dennoch wenig Materiale im Sinne echter Naturt'orschung, während es sich wohl in Erzählung von „Miraculosen" mit viel Lust ergeht. So weiss der Verfasser viel von der .Jagd, den» Fisch- und Billichfange zu erzählen. Verweilen wir einen Augenblick bei dem letzteren. Der Billich (diput jaculue, seu glin esculentitx) ist ein aschgraues, in der Lebensart mit dem Eichhörnchen übereinkommendes Thier. Man findet es in Italien, Spanien, Frankreich, aber nicht bald in solchen Mengen, als bei uns, und zwar in Inner- und Unterkrain, in den Gegenden von Cirknitz, Laas, Sittich, Gottschee und im Birnbaumer Walde. Das Thierchen ist grösser als die gewöhnliche Hausratte, von welcher es sich durch einen schönen zottigen Schweif unterscheidet; es wohnt in der Regel auf waldigen Anhöhen, wo es je nach der Jahreszeit, im Frühlinge in hohlen Baumen, Im Winter in der Erde sein Lager hat. Sobald die Wärme der Lenzsonne die Thiere aus den Verstecken hervorlockt, oder wenn wieder die beginnende raube .Jahreszeit sie dahin zurücktreibt, wird man ihrer leicht in grosser Menge habhaft. Die Art, sie zu fangen, ist verschieden, theils werden sie durch einfaches Aufpassen an den Höhlungen der Bäume, theils durch gespannte Bogen, oder alter durch in die Frdc eingelassene hölzerne Tonnen gefangen, in die sie wie Mäuse in die Falle gehen. Die Zeit des Fanges ist meistens die Nacht, und die Beute geht oft in die Tausende. Dass der Teufel die Bil-liehe zur Herbstzeit auf die Weide führe und sie mit einem Male in allen Gegenden dem Fange entziehe, welchem Ereignisse ein ungewöhnliches Schnalzen im Walde vorausgehe, hat der in dem Köhlerglauben Station seiner Zeit arg befangene Valvasor bekräftigt, der den Peitschenknall des „ungesegneten" Hirten gehört haben will , wie er denn auch den Leibhaftigen, die Billiche weidend, in seiner Chronik abgebildet hat. Der Nutzen, den die Thiereben gewähren, ist ein doppelter, einmal dient ihr Fleisch, dessen Geschmack an Läi........'nes erinnert, frisch oder eingesalzen dem Landmanne zur Nahrung, für's andere werden die ausgearbeiteten Felle zu den im Lande so beliebten Pelzmützen, oder als Futter der Pelzröcke und als Handelsartikel verwendet. Unweit des Cirk nitzer Sees sind die Ruinen von Engelshaus und Thurnlack, das erstere ein Starnm-schloss der Grafen von Engelshaus, das andere ursprünglich den Herren von Palmburg, dann denen von Gar zarolii, die siel» noch gegenwärtig darnach benennen, und zuletzt dem Karthäuserkloster FVeudenthal gehörig. Zwischen Cirknitz und Laas liegt die Ruin« Stegberg. Wir haben den gleichnamigen Besitzern dieses einst einer Festung gleichen Schlosses schon einmal, und zwar in ihren Beziehungen zu Adelsherg, begegnet. Der letzte dieses Stammes, dessen männliche Sprossen durch alle Jahrhundert« fast, durchgängig den Taufnamen Johannes führten, auch ein Herr Johann von Stegberg, starb 1482, indem er sich vor seinem FVmde Erasmus Lneger, der das Schloss zur Nachtzeit überrumpelte, flüchtete und zwischen zwei Bretern des zusammenbrechenden Dachbodens hängen blieb, wodurch, wie Valvasor schreibt, „mit Ihm sein Name und Rakek. M Stamm in solcher Beklemmung elendiglieh erstickte." Von Cirknitz in der Richtung nach St) linden wir die Stadt Laas, in deren Nähe das alte Metullum, die Hauptstadt der Japoden, eines illyrisch - tbrakischen Volksstammes, gestanden hat. Bei der Wiedereinnahme dieser Stadt durch die Römer hat sich der junge Cäsar O e t a vi an u s seine ersten Kriegslorbeeren erworben. Dies geschab in folgender Weise: Nach dem Tode Julius C ä s ar's, des Mannes, in dem, wie Mommsen sagt, dem Geschichtsschreiber gestattet ist, wie kaum in einem Jahrtausend einmal, das Vollkommene zu schauen, hatten die Völker im Eingange Italiens, die Dalmatier, Salassen, Taurisker, Liburner, Japoden u. s. w., geglaubt, es sei nichts mehr zu fürchten, und hatten theils negativen Widerstand in Verweigerung des schuldigen Tributs und der Geiseln gezeigt, theils waren sie im offenen Kriege gegen römische Cohorten und Munieipien (so gegen Aijuileja und Tergeste) aufgestanden. Diesen übei lluthenden Strom in das angemessene Bett zurückzudrängen, diese für den Staat hochwichtige Aufgabe, ergriff mit allem Feuer seiner Jugend Cäsar's Adoptivsohn, der eben aus Apollonias Schule nach Rom gekommene, anfangs so schüchterne, dann so energische Octavianus, und löste sie in glänzender Weise. Die Schilderung seines Vorgehens und des erfolgten Falles von Metullum, welcher Gegenstand ein ganz guter Stoff zu (dnem vaterländischen Drama wäre, gehe ich nach Appion, der es in kurzen und lebendigen Zügen dargestellt hat. Cäsar Octavianus drang durch die Niederlagen der bisher unbesiegten [llyrier l>is an die Liburner und zwischen die Alpen hervor und nabm ihre Städte Monötiuni, Avendo, Arupium, die Wohnstadt der zahlreichsten und streitbarsten Japodcn, last ohne Anstand in Pflicht. Weit unbändiger waren die wilden transalpinischen Japodcn, die Aquileja und Tergeste ausplünderten und die Macht der Homer seit 20 Jahren zwei Mal zurückschlugen. Als Cäsar Octavinnus heranzog, verhauten sie ihm die Wege und suchten sein Kriegsheer durch ermüdende Bewegungen in den Waldungen und Gebirgen aufzureihen. Aber endlich des Zander na mode, sehlugen sie aus einem Thale aufwärts gegen die Spitzen der Berge, wo die Börner standen, einen Kampf, der für sie unglücklich war, und die Uebergabe ihrer Stadt T er p o (bei Alten-markt) nach sich zog. Endlich kam die Keihean Metulluni, Japydiens vornehmste Stadt. Dreitausend junge streitbare Männer vertheidigten hinter zwei Mauern und mit Hilfe einiger Maschinen , die nach dem Treffen mit Antonius und Cäsar auf dem Schlachtfelde, bei Mutina in ihre Hände gefallen waren, die bedrängte Stadt. Die Komer boten alle Künste der Belagerung auf. Zwei Wälle wurden aufgethiirmt und vier Slurni-brüeken angebracht. Cäsar selbst stand auf einem Tburme, um Mutb zu verbreiten. Nach einem schreckliehen Anlaufe von Aussen und den noch schrecklicheren Arbeiten von Innen stürzten drei Brücken nacheinander zusammen. Kein Römer wagte es mehr, auf die vierte zu treten. Endlich stieg Cäsar selbst vom Thurme herab, ergriff seinen Schild und rannte die Brücke hinan. Die Heerführer Agrippn, Hiero und Lucius, ein gewisser Jolot von der Leibwache und einige Schildträger folgten ihm nach, worauf dann so eine Menge Kömer nachstürzte, dass die Brücke unter - der Last entzwei brach. Zwischen vielen Zerschmetterten und Todten ward auch Cäsar auf dem rechten Schienbeine und an beiden Armen verwundet. Doch sein Entschluss war, das Aeusserste zu unternehmen. Er Hess eine neue Brücke sehlagen und bestieg sie, abgemattet und wund wie er war, mit einigen Consularen aufs neue, worauf sieh die Belagerten ergaben, 500 Geiseln ausfolgten und in einem Tbeiie der Stadt römische Besatzung aufnahmen. Als aber Cäsar ihnen die Wallen abforderte, da fühlten sie sich tief erniedrigt, wesshalb sie ihre Weiber und Kinder im Rath-hause verschlossen und dasselbe in Brand steckten. So gingen denn alle Einwohner Metullum's theils im Waffengedränge, theils in den Flammen unter, und die grosse Stadt war zu Grunde gerichtet. Nun ergaben sich die transalpinischen Japoden das erste Mal der römischen Herrschaft. Noch jetzt findet man Reste römischer Verbindungswege (Fasse) in dioer Gegend zwischen Laibach und Laus, sowie zwischen Laas undCirk-nitz mul anderen i hrten. Laas als Stadt tlatirt von den Zeiten Kaiser Friedrich III. Der Stiftbrief ist ausgestellt in Wien am Montag nach Kätare im .Jahre 1477. Das schon zu Valvasor's Zeit in Trümmer gefallene Sehloss war Stammhaus der Herren von Laas, deren Letzter Anfangs des 14. Jahr- handelt! durch die Bauern um's laben kam- Darauf gelangte die Herrschaft an die Ortenburger, den Pa-triarchcn von Aquileja und die Grafen von Cilli. Gegen diese belagerte i486 Erzherzog Friedrich das Schloss mit Hilfe der Adelsberger, aber mit ungünstigem Erfolge, und erst nach dem Absterben der Cillier kam die Herrschaft an das Erzhaus, bei dem sie fortan blieb, während das Schloss dem Freiherrn von Haller, Coru-duzzi, den Fürsten von Kggenberg und Auersperg verpfändet, wurde. 4. Station Adelsberg. Es war einmal, so mUSSte man beginnen, wollte man von der früheren ersten Poststation (in der Richtung Adclsherg-Triest) von Prewald sprechen. All' die Geschäftigkeit, die im Umpacken der Reisenden oder der Waaren einst hier geherrscht, ist versehwunden, und dem Orte mag es jetzt wohl thun, dass er sieh an den steil an seiner Seite ansteigenden Berg Nanos anlehnen kann, um nieb ganz verlassen zu sein. Der Berg Nanos, 40U!) Fuss hoch, wird baldig von Naturfreunden erstiegen. Er nimmt 3 Stunden in Ansprach und ist so lohnend als beschwerlich. Bin Führer ist durchaus nothwendig. Der Weg empor, der seinen Anfang hinter der Pfarrkirche von Prewald nimmt, i>t steil und steinig. An einem Absätze unterhalb des Berggipfels steht ein kleines Kirchlein, dem heil. Hieronymus geweiht, wo jahrlich in der Octav vor Pfingsten eine h. Messe gelesen wird, zu weicher die Seeleute in grosser Zahl herbeikommen, da dieser Berg es ist, den sie von der See heimkehrend zu allererst erblicken. Nebst der herrliehen, wahrhaft bezaubernden Fernsicht über's Meer hin nach Venedig, nach den Tiroler- und den Juliseiten Alpen und nach Laibach, findet auch der Botaniker reichliche Ausbeute. Am Fusse dieses Berges liegen an einer mehr als 500Fuss sich erhebenden Kalkwand in einem wilden Gebirgskessel das Schloss Lueg und die Lueger Höhlen. Man gelangt dahin von Adelsberg in NW-Richtung über die Ortschaften Hreuovitz und Landol. Wir finden da drei Grotten übereinander gelagert, in die unterste stürzt sieb der Lokvabach, der zuvor noch ein paar Sägemühlen das Wasser spendet, sie ist nur etwa 10 Klaftern gangbar, dann senkt sie sich in die Tiefe; die zweite, etwa 15 Klaftern über der ersten, gestattet ein weiteres Vordringen und ist sehenswerth, sie enthält eine grosse Halle und eine (leffnung, durch die man nach der unteren hinabsieht. Auf einer Leiter ersteigt man eine zweite, 200 Klaftern lange Abtheilung, aus der mau wieder auf Leitern zu dem neuen (1570 erbau ten) Schlosse herabsteigt. Geber diesem Schlosse, in einer Höhe von 20 Klaftern über der zweiten Grotte, liegt die dritte Höhle, an deren Eingang die Trümmer des alten Borgschlosses I.ueg (sloveniseh Predja-ma) liegen. Schloss Lucg, Stammveste der Lueger, ist nebst Adelsberg der den Fremden meist bekannte Ort Krains, und /.war durch die vielfach inTaselmu-und Keisebüchern, Lexikons u. s. w. erzählte und wiedererzählte tragische Geschichte von Erasmus Lneger, einem Freunde des unglücklichen Andreas Baumkircher, der zuerst seinen Kaiser (Friedrich III.) gerettet hatte, dann aber durch eine noch immer gcheiuinissvolle Verkettung der Umstände auf dessen Befehl zu Graz plötzlieh hingerichtet wurde. Sein Freund, der Lueger, der es mit ihm gehalten, fiel auch in des Kaisers Ungnade, so zwar, das dieser seinem Feldhau.pt-manne Kauber befahl, ihn aufzusuchen und abzuliefern. Der Lueger hielt aber die Verfolger lange vor seiner Veste auf und leistete ihnen den stärksten Widerstand, es war ihm dies ein Leichtes , da er durch die llöblengänge, die sieh hinter der Burg ausdehnen, mit Wippach in Verbindung war und so von da seine Vorräthe bezog. Doch über diese günstige Lage siegte der Verrath eines seiner Diener, und er erlag demselben. Nach seinem Tode wurde die Burg landesfürstlich, kam an die Gallenberge, die Cobenzl, Coro-nini und zuletzt mit Hasperg, Loic u. s. w. an den Fürsten von Win-dischgrätz. 5. Station Prestranek. Unweit der Station Prestranek liegt die nunmehrige k.k. llnfgestüts-iiliale gleichen Namens, welche ursprünglich dem Freiherrngeschlechte von Edling, das einst am Karste sehr mächtig gewesen, dann dem Grafen Barbo, aus welchem Ge-schleehte bekanntlich Papst Paul II. stammte, ferner denen von Oberburg (Freiherren) Marastoni und de Leo gehörte« Später war Prestranek ein Sei \■ itenkloster und wurde 173G seiner gegenwärtigen Bestimmung als einer Filiale des k. k. llofgostütes von Lipizza zugeführt und theilte von da an dessen Schicksal. Valvasor erzählt von der Umgegend dieses Ortes, dass sich daselbst zu gewissen Zeiten, als am heil. Christabend, eine Menge Gespenster (veda-veče) sehen lasse, die den Kindern das Blut bis auf den Tod aussaugen, welcher Classe von Gespenstern sich sofort eine andere, die der „niederen", entgegen stelle (seiitiuiistwece), und erstere bekriege; welche Sage man mit der in Deutschland verbreiteten vom wüthenden Heere und dem treuen Eckart zusammenstellen kann. In der Nähe dieser Station, so wie der VI. St. Peter, liegt die Ruine Schillertabor auf einem ziemlich hohen Berge mitten im Poik-lande. Es war dies Schloss unter den Herren von Raunach mit Hilfe der Nachbarschaft im Jahre 1471 als Tabor gegen die Türken erbaut worden und diente fortan bei den Einfällen derselben den Landleuten zur Verbergung der Angehörigen und der Habe. Im Jahre 1635 bildete es den Mittelpunct der Unterneh- nnmgen des an der Poik sesshaften Adels gegen den mit grosser Gewalt ausgebrocheilen Aufstand der Bauern, welcher mit der Niederlage der letzteren endete. Noch im 17. Jahrhunderte war das Schloss Eigen-thurn der Herren von Raunach, jetzt ist es Ruine, Gleich unterhalb dieser Ruine liegt das Schloss Raunaeh, von den gleichnamigen Erbauern so benannt, inmitten schöner Felder und Wiesen, zahlreicher Obstpflanzungen und an-muthiger Wälder. Zu allererst baute ein Herr von Raunaeh einen Thurm, der sofort von dem Geschlechte innegehalten wurde und allniälig Zubauten erhielt und bei demselben lange verblieb (Valvasor). Jetzt ist das Schloss Eigenthum des Herrn Grafen Carl von Hohenwart!», der es von seinem um das Vaterland Krain hochverdienten Oheime, dein 1844 verstorbenen Grafen Franz Jos. v. Hohenwarth ererbte. Dem Grafen Franz v. H. hat das Laibacher Landesmuseum seine Entstehung zu danken, wie er auch die Adels-berger Grotte stets zum Gegenstande seines Studiums und seiner Fürsorge gemacht und zugleich der Landwirth-sehaftsgesellsehaft als eifriger und kenntnissreieher Präses lange Jahre vorgestanden hat. Kin Ahnherr „derer von Hohenwarth" Herr Andre, Hauptmann in der Metlik, war mit bei dem Aufgebote krainischer Edlen gewesen, das 14G2 nach Wien geeilt war, den hartbedrängten Kaiser Friedrich III. aus den Händen der F'einde zu befreien — was ihnen und den Rohmen unter Podiebrad trefflich gelang — und er erhielt das Erbtruchsessamt in Krain als Lohn seines Dienstes. C. Station Sessana. Von Sessana gelangt, mau in nordöstlicher Richtung in 3 Stunden nach Storia, St. Veit, Haidenschaft (bemerkenswerth wegen zahlreicher Kupfer- und Eisenhämmer) und in das Wippacher Thal. In diese Gegend gelangt man übrigens auch von Prewald oder durch den Birnbaumerwald von Idria her. Der Wippacher Boden, der Obstgarten Krains, ist ein in naturhi-storiseher Beziehung mehrfach interessanter, einmal durch seine merkwürdige Bildung, wie er nämlich zwischen hohen Kalklagerungen ein- gepfercht und nach den häufig vorkommenden Heliniiitholithen zu seh Hessen, durch Wasser entstanden erscheint, dann durch das wiederholte Auftreten von Kakerlaken oder Albinos, und endlich durch die von Lage und Klima begünstigte Fähigkeit, die Producte des Südens, I die Ceder, Oliven und Feigen gedeihen zu lassen. Vor Allem ist aber Wippach für Krain und die Nachbarländer durch sein köstliches, in der Residenz so gesuchtes Obst, das zu dem frühesten und besten gehört, eine Quelle des Angenehmen und Nützlichen; und dasind es wieder in erster Reihe die schönen schmackhaften Trauben, mit Ihren goldfarbigen Heeren, wie sie schon im Juli auf (len Märkten von Luibuch, Graz, Wien u. s. w. zu sehen sind. Der aus solchen Trauben gewonnene Wein war sclnui bei den Kömern beliebt, und blieb es auch im Mittelalter. Wir linden ihn in mittel-* hochdeutschen Gedichten einige Male erwähnt. So heisst es in Peter Su-chenwirths historischem Gedichte von Herzog Albrechts Ritterschaft, welcher gegen die heidnischen Preussen zog (1377) um sich die Rittersporen zu verdienen, bei Schilderung des prächtigen Mahles, welches dein Ritter seh läge folgte : Nicht anders tranch man m dem mal A'«/' \Vipi>arhcr und Huiu/u! Und Luttenberger guten Wein Der sach tvil ich getseug sein. Ks war also Wippacher Wein von Rittern gar ins Preussenland mitgenommen worden. Ausserdem lesen wir von ihm auch in des O tak er von Hornek's Reimchronik Gapitel CCCL.: „Wie es den Yenediern ergangen, als sie mit, dem Patriarchen Ravn.....d von Ai|uilej,i in Fehde lagen.", wo er mit dem Rainval, 'Ferrum, Mal-vasier, Muscateller u. A. als das Rlut erhitzend und zum Kampfe er* muntern d genannt wird; Valvasor gab ihm in der derben Redeweise seiner Zeit den Namen t Kinder-machet1. Blicken wir auf die historischen Momente von Wippach und der Wippacher Gegend, so begegnen wir zuerst dem gewaltigen, für das Christenthum so hochwichtigen Kampfe zwischen dem oströmisehen (christliehen) Kaiser Theodosius und dem Gegenkaiser Kugenius, welcher Kampf im Jahre 394, und zwar in der Wippacher Gegend, am Flusse Frigidue (dem heutigen Hube I) gekämpft und (am 6. September) nach mehrfachem Wechsel des Kriegsglückes zu Gunsten des Tl.....dosius und der Christen entschieden wurde. Aus dem Mittelalter ist die Ruine Altwippach am Berge nur noch übrig, die an die Zeiten mahnt, wo im 13. Jahrhunderte ein gleichnamiges Adelsgeschleeht unter dem Pa-triarchenstabo von Aquileja daselbst geherrscht hat. Später ging der läe-sitz. als Lehen über an die Schenk von Osterwitz (14. Jahrhundert), die Berbersteine (15.— 16. Jahrb.), die Thum (16. Jahrh.) und die Lau-thieri (16. Jahrb.), welch letztere die Herrschaft noch heute intte haben. Die Herbersteine erhielten Wip-paeb unter Leonhard von H., der von Kaiser Friedrieh III. 146!) auf der Tiberbrücke zu Rom zum Ritter geschlagen worden. So wurde Wippach der Geburtsort des berühmten Gelehrten, zugleich kaiserl. Gesandten Sigmund Frhrn. von Herberstein, (II in. Leonhards Sohn) des Wiederum-dcikers von Kussland, wie ihn unser Vodnik nannte, da er mit Hilfe der s I o v e ii i s e h e n Sprache (die er in der Schule seines Geburtsortes gelernt) die „russischen Jahrbücher- gelesen und sofort die Geschichte des moskovitischen Reiches zue r s t dem gebildeten Europa bekannt gemacht hat. Kr unternahm Zeit seines Lebens viele Reisen, theils auf eigene Faust, thcila ward er von den Kaisern Max und Carl V. mit Gesandtschaften betraut, so nach Bühmon, Polen, Ungarn, Siebenbürgen, R u s s-laud, Deutschland (und da auf die Station Reichstage, so nach Worms 1520, wo er Luther sah, was er in der Selbstbiographie mit den Worten erzählt: „ain wunderbarlichs geläutt und gedreng was da von allennenig-lichen den menschen zu sehen"), nach den Niederlanden, muh Italien und in die Türkei. Ueber all' diese Wanderungen hat er das Interessante memoirenartig aufgezeichnet, und es hat sich der gelehrte Vicepräaident der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien. Herr Dr. Th. v. Karajan, durch die neuerliche, mit höchst werthvollen Anmerkungen versehene l'ublieation dieser Aufzeichnungen (in den Schriften der kais. Akademie, Abtheilung Seriptores) ein gleich grosses Verdienst um den Mann, wie um die österr. Geschichtsforschung erworben. Sessana. Ol An die (jetzt Grafen v.) Lanthieri kam Wippach wahrscheinlich durch Lorenz Freiherrn v. L., welcher auf Befehl Erzherzog Carls ddo. 21. März 1584 die Protestanten der Wippacher Gegend binnen 14 Tagen ausrottete, wodurch die Bevölkerung momentan auf ein Minimum herabsank. Der Templerorden besass, wie in Adelsberg, auch in Wippach ein Gotteshans, doch suchen wir vergebens mich dessen Spuren. Noch haben wir ein historisches Denkmal zu nennen, nämlich den sogenannten Ba umkircher-Thurm, einst Figenthuni des anglücklichen, von uns schon mit seinem Freunde dein Lueger erwähnten Andreas Baomkircher. Baohdracktrel