Nro. 56. Egerische M^^ LaibücherW^ Zeitung. Diensta g den '4. Iuly, i 8 o ^ S ch w e i tz. Mit was nngczahlten Lasten Die kein'Deutscher ihm tntwandr,. Sind die Städte doch beschwert! Iu der wilden Franzenhand; Sieh den armen Bürger fasten, Sich die müden Schnitter darben, Den dcs Krieges Wnth verzehrt! Wo sie nicht sammt Weib und Kind, Sich ocs Sandmanns dünne Garben, Stolzer Sieger Vente sind., ^ Ittlälchtsche Begebenheiten 5 a ib a A .?en Befehl, sich zum Aufbrach gefaßt zn halten. Man weiß noch ni^bt, wohn, sie marschire». Man sagt abcr, daß die großre: Mächte sich wegen der Entschädigung des Prinzen von Orani.n verstanden haben, l-nd daß dcr Marsch dieser Tn'ppcn eine Folge dicsts Vergleiches sey. Frankfurt, den 23, Iuny. Wir sind bevollmächtiget, zn versichern , daß man in Deutschland oh-nc Gru'id d>:rch dieWi'derhr^yung einiger Punkte anf dcm rcchtcnRhein- > uftr von Französis. Truppen bcun- ! ruhiget war. Nach dem 6. Art. deS Friedensschlusses von Lnnevelle sollten die festen Plä^? Düsseldorf Eh-renbreitstcin, Philippsburg, Kassel, Kehl und Mbrcisach klinftig im nähmlichen Zustande verbleiben, in welchem sie übergeben wurden. Es mußte also unumgänglich dieser Zustand durch ein Protokoll bestätiget dieserFormalität. Um dasVergessene nachzutragen » war cm. augenblickliche Wiedcrbcsemmg dttscr Pnnlte nöthig, und es w:.'rdc ^dcr 'Rfftbl gegeben, daß man alsogscich' zyr Aufnahme des' Protokolt.s schrö'A. Sobald die Formalität crfÄ.'t wm-^ zogen sich die Tr!-pp::z a.'lf daZ linkss Nhcinuftr zurück. S ch W c l ß. Bern, den 21. Iuny. Gestern erhirlt der gcftlHgcbcnde Nath von der hiesigen' Gemeind^-kammer (Verwalter dcr Güter der Stadtgcmclnde Vcrn) die Protcsta-tion gegen die Verthcllung dcs Kantons Bern. Nach Vrrles:,ng dcrftibcn im ge-ftizgebendcn Rathe, nahmen — wie man versichert — zwry Mitglieder ans der Stadt Verl? zurrst das Wort, «m sich gegen dk'se Pr^ttsta-tion aufs fcnerlichfte zu erkln-ttt nnd zu versichern , daß d,-,- ai/g^Ni,nc Unwille der Viirgcrschast von Vcrn nur die völlige Publizität dieses Schr.ttcs erwarte, um sein? Urhcber der Lüge zu strafen. Die Schrift wurde an l den Vollziehungsrath gewiesen, wit der Aufforderung, es solle derselbe die Vernersche Gcmeindckammer ^n ihre Schranken zurückweisen, und «ach Anleitung der Gesetze gegen die sträflichen Umtriebe derselben verfahren. Rußland. Petersburg den 12. Iuny. Ein Ukas vom i.d. kündigt an, daß der Kaiser, der sich dem großen Dienste Gottes und der Wohlfahrt seiner treuen Unterthanen ganz gewidmet hat, beschlossen habe, nach ^ dem Beyspiele der Monarchen seiner Vorfahren die heilige Salbung im nächsten September zu Moskau zu ^ empfangen, und die Krone aufzusetzen und seine Gemahlinn in diese heilige Handlung mit einzuschließen. ^ Alle Unterthanen werden daher auf-^ gefordert: mit Uns (dem Kaiscr) ihre Gebete zu dem Allerhöchsten zn vereinigen , daß sich scin heiliger Segen mit diesem heiligen Ocl über. Uns und Unser Reich ergieße, und ^ daß dieß sakramentalische Werk das ^ Zeichen und Pfand seiner Gnade und ^ das. Siegel der Liebe seyn möge, l das Uns mit den treuen Söhnen des i Vaterlandes verbindet, deren Nuhm l und Wohlfahrt Wir vor »m Ange-l sicht des allmächtigen Gottes durch l den Allbehcrrscher regieren, und die ^ Mächtigen die Wahrheit schreiben, als Unsere wesentliche Pfiicht aner-^ kennen. Am 3. erschien der Kaiser im beiltgen dirigtrendett <3yu?b, wurde von den Mitgliedern dcsftldcn an den Thurcu empfangen, und ließ folgenden UkaZ vorlcstn: Da Wir wünschen, dcm geistlichen Stand ei« Beispiel der Achtung unter dem Volke zu g^tt, uud zugleich in ihm selbst Gefühl d:r Ehrerbietung gegen sich und mchr Schrecken gegen die Laster einzustoßen, das den Dienern, welche dem Allerhöchsten nnschuldigs Opfer bringen, mchr als andern eigen sein^nluß, so haben Wir für gut befunden die auf Vorstellung des heil. Synods am 9. Dez. 1796. festgesetzte, nnd bald hernach ohne Vollziehung nachgebliebene allerhöchste Konfirmation aüfimmer in ihre völlige Kraft und Wirkung zu setzen, indem Wir befehlen, die Priester und Piakon, die in Kriminalver-brechen Herfallen und vom Gerichte überführt werden, von heute an auf immer Fon aller Liebesstrafe zu befreyen. 'Der Metropolit vou Nowgorod und Petersburg, Amwroji, hielt darauf eine Dankrede für eine solche.den geistlichen Dienern d.r Griechisch-Russisch?« Kirche verliehene Gnade, und der Kaiser hörte hernach noch die Beurtheilung des heiligen Synos übcr einige Rechtssachen an, gab sein Wohlgefallen zu erkennen, und ließ die Mitglieder desselben zum Handkuß. — Der Hof-^ rath Koslowökoy und der Stückgie-ßer Iakimow sind zur Velohm»"s ihrer ausgezeichneten Bemühungen und Geschicklichkeit bci Verfertigung des Monuments des ver-storheyen GenerattissimuS Fürsten Italiskoi Grafen Suwarow Rim- j niskoi, ersterer zum Kollegicnrath, letzterer zum Kollegien-Assessor befördert worden. Frankreich. Paris, den 20. Iuny, Am 14. d. näherten sich 3 Engländische Fregatten dcr Nhccde von Havre de Grace so sehr, daß man Bomben auf sie werfen konnte; ihre Kugeln ftogcn bis in die Stadt hinein. Die Absicht der Engländer war, mehrere Kaussahrtcyschisse, die dort vor Aukcr lagen , zu zerstören, oder zu kapern; sie müßten aber mit leeren Händen abziehen. Straßb u r g, den 2z. Iuny. Die Vielen Truppen, die sich in den Niederlanden sammeln, scheinen , wenn einmal die Vahn gebrochen ist, unter Bedeckung der Holländischen Flotte ebenfalls nach England bestimmt zu seyn. (Wie aber, wenn dieser Plan mißlingen sollte? Was würde er für Folgen in Frankreich «ach sich ziehen? Die Englischen Ministeriall'lättcr'drncken sich sehr stark aus. In der Münchner Zeitung liest man die Uebcrse-yung einer solchen Stelle, die also ' lautet: „ Die Bewunderer Buona-partcs habrn viel von der Glücksgöttin , oder von dcm Schutzengel , dieses großen Mannes, wie sie ihn > nennen, gesprochen. Aber wie kann man einen Mann glucklich nennen, der sich bcy jedem Schritte ermordet zu werden fürchtet, d?r den Doch in jeder Strasse, an j.der Wand erblickt, und in jedcr Spcise Gifc zn sindcn glaubet? Wenigstens ist das häusliche Glück eines solchen Mannes nicht zu beneiden. Auch ist Vuonaparte in seinen policischen Verhandlungen nicht immer so glücklich gewesen. Sein Glück hat ihn bey seinen Lieblingsprojcktcn,, bcy dcm Projekte aus Malta und Acgypten, und bcy der Nordischen Konföderation ganz verlassen. Die Expedition von Acgypten hat ihm deinen andern Vortheil gebracht, als daß sie ihn von einer Armee von 4o,^QO Mann bcfreyet hat. Er hat noch etliche hundert tausend Mann untcr stincm Kommando: cs scheint, dab die Glücksgöttin des eisten Konsuls ihn auch davon zn Kcfrcycn gedenkt, ehe er ö?n Fricdcn schließt. Wie wäre es abcr, wcnil dcr Schutzengel dicscr Truppen 'sie von dcm ersten Konsul bcfrcye? :c. " Man sieht aus dieser Stelle, daß die Englischen Minister von dcr französif Expedition noch wenig befürchten.) Paris, den 24. Iuny. Einer der Hauptchefs dcr Chou-ans, Videlot, der sich aber Tankrede nennt, ist von den Truppen des GeneralVernadotte arrcttirt worden. Man fand bei ihm viel Haares Geld, Bald wird Frankreich von den Chou, ans ganz gereinigt seyn. Die Eskadre des General Gnn- j, tbcaumc hat in den Gewässern Von s Sicilien 5 türkische Schiffe erbeutet. Das Veso^gniß, daß es zwischen ^unserer Republik und Preußen zu eimm Kriege kommen möchte, verschwindet wieder. Unsere Journale geben dem Prinzen von Oranicn Hannover, und dem König von > Preußen Münster zur Entschädigung. Ein Tageblatt von Nantes hat einen Auszug eines Briefes aus Vanncs bekannt gemacht. In dic-s.m wird gesagt, man habe in ei-ucm Gewölbe untcr dem Bette des Maire , 6 Zentcn Pulver in ! Fässirn, ^5« Pfund Kugeln von ^ verfchicdcncm Kaliber, 9^00 gcfull- z te Patronen, l i Flinten, wovon 4 ! g laden gewesen scycn, eine grosse Menge Vaionetts nebst noch mch- ^ reren verdächtigen Sachen, gefun- ! det7. Vater und Sohn scycn des- ^ wegen in Verhaft a/nonlwcn wor-dcn. Vrüss e l, den 2 K. I u« y.. Nach Berichten aus Calais, ist die Korrespondenz zwischen Frankreich und England niemals so lebhaft gewesen, als in diesem Augenblicke. Es vergeht fast krjn Tag mehr, an welchem nicht zwischen Dover und Kala,s sich ? bis 4 Sprecherschiffe mit Depeschen nach London und Pa-tis einander b?g?gncn. Dieser Umstand »Dickt lv«der alle Friedenöhoss-«ungen. , .. ! D.ls bcsiättdige Kreuzen der Eng< ländcr in großer Anzahl an den ^landcrischen und Hotländischclt Küsten verhindert noch immer das Auslaufen der Französischen und Holländischen Flotte. Am 2?. d. bcmcisterte sich ein Engländischer Kutter , im Angesicht von Ostende 5 eines Korsars von Vonlogne, wel^ cher dahln eine Prise führte. Man versichert, daß die Französische Regierung in ihrer Korrespondenz mit der Englandisckcn die Zurückgabe von Min 0 r 5 a an Spanien und des Vorgebür^s der guten Hoffnung und der Hollä'ldischen Besitzungen in Ostindien an die Vatavische Republik zur Grundlage der Frieden^ontcr-handlungcn verlangt habe, daß dics abcr von der Englänoischen Regierung verworfen worden sey» !j Beschluß des letzthin abgebrochenen Paris - Artikel. Doch, welches auch die glücklichen Veränderungen seyn mögen/ ! welche die Fortsetzung des Krieges ^ gegen das cinzigeEngland denAlliirtetl j darbietet, so ist es doch nicht weniger > wahr^ daß er ihren Interessen und ihren Wünschen entgegen ist. Das Glück der Nationen wird aus allen Augenblicken , und allen Jahren zusammengesetzt; Blutvergießen, Leiden und eine Entbehrung des Handels während eines Jahres, sind für weise Menschen wichtige Betrachtungen , welche die Regierungen zu dcm Entschlüsse bringen sollen, sich mit dem zu begnügen, welches mit der Ehre und einer weisen Po. ^ litik vereinbarlick ist. Werden die Englischen Minister fich endlich zn dem Freden entschließen; — Er hangt gänzlich von ihnen 'ab; allein sie muffen bedenken, ^ daß das ftanzösis. Volk deS ,9ten Jahrhunderts nicht mehr,encs Volk ist, welches gegen die Mttte dcs ' ,8tcn Kommissaire in snnen Hafen ertrng, und welches mit kaltem Blute seine Tücher auf den Webstuhlen zerrcissen sah. Die Vortheile, welche sie über dieMiirten erhielten, sind den Un« ^rvnmlgcn der Revolution zuzusckrei-^u, wclche nicht mehr von ncuem i tltstehen können; dcn Unglücksfallen desVln'gerfril'g^, wovon alleFran-zosen zUrückz^oinmcn sind; den l,ngcheuern?lnstr«i,güng?n zwoer großen Koal'.tioncn, welche nur gegen sie Interesse haben, fick von nniem ^ bilden. Wenn sie spanische und holländis. Vesiylmgcn iu Händen haben , so dispomrt Frankreich über die Staaten derjenigen ihrer Alliir-tcn, wclbe durch' ihre Schwäche natürlicher Weise mit so vlcl Unklugheit seinem Unwillen sich nicht aussäen sollte«.' Sie haben sich nur von Englischen Agenten aufgereizt, so vielen zufälligen Begebenheiten unterworfen , und indem sie jeder Zelt anf ihre Versprechungen auf chre Hälft rech^nen>' '", Bringen alle diese Betrachtungen die Englischen Minister dahin, ein System zu ersinnen, welches der Ehre und Würde"ihres Landes an< gemessen, aber auf das Gleichgewicht in den verschiedenen Theilen der Erbe gegründet ist? Der Friedc l-.-it'd si5 ge^ machtfindlN,und dic Neis ftottncncm der Besrlrdsamkeitf der Handlung, allen Wissenschaften und Künsten überlassen, welche di? Europäischen Mächte unsers Zeitalters so empfehe lenswcrth und so sehr erhaben über die vergangenen Mcnschcnaltcr ^e-macht haben." Großbritannien. London, den i 2. Iuny. Aus Wcstindicn kommen ungeheure Vorräthe von Zucker an. Ans Ostindien sind wieder 14 Schiffe angelangt. Eine Eskadre von ia Kriegsschiffen ist auf die Höhe von Lissabon abgeschickt worden , um dcn Gang des Krieges zu b.vbachten, „nd zn verhindern, daß die Spanier, wenn sie Lissabon erobern sollten, die dortige Portugiesische Kriegsflotte nicht nach Kadix führen. Eiuige unserer Zeitungen «pben zu verstehen, daß die Enqländiscke Eskadre von 10 Kriegsschiffen, di? nach derHöhc vonLisscwon abgeschickt worden, wohl anch die sonderbare Bestimmung haben könnte, die königl. Familie von Portngall in dem Fall, daß die Spanisch-Französische flr-mee dieses Land wirklich erobern sollte, zn Lissabon an Vord zn nehm n, und nach Nio Ianicro , der Hauptstadt des reicken Brasiliens , Mt allen königl. Schätzen ^stdK^stbatkei-ten überzuführen. ", ' " ' ^ ! >M Ver Herzog von Vork, Ver- biS-her Ch.f des sämmtlichen Ml-itairs von Großbrittannien war, ist nun auch zum Kommandeur aller in Irland stchcndcn Truppen ernannt ^ worden. Di- Erklärung, welche der Mi? nist r Addington am i v. im Unterhaus gab : daß er den Frieden nicht so ftrn halten a!ö andere es blfürch-tctcn, daß er im Gegentheil hoffe, dieser erwünschte Gegenstand werde noch vor den 25.März i8o2.dem3er-m n zur Fortdauer des Kriegsgesetzes in Irland erreicht werden, war schon am vorhergchcudcn Abend durch den Kriegssekretair geschwächt worden, dem die Worte entfielen: wenn auch ein Friede mit Frankreich geschlossen werde? so werde^ es doch nur ein hohler oder mißlicher seyn', der eher nur den Namen eincs Waffenstillstandes verdienen werde. Die Opposition bemerkte dabcy:^ daß die friedfertigen Gesinnungen derer, dir nur eincn so mißlichen Frieden versprächen , dadurch in keinem günstigen Lichte erschienen, und daß de.r Feind dadurch nur erbitterter gemacht werden würde.. ^ Vcy Bewilligung Vcs Me