Laibacher W o ch e n b l a t t zum N uhen und Vergnüg'en. Nl-0. 2O. Freytag den »7-May l3r6. Empfindungen ber Krämer bey der Ankunft ihres allgeliebten Monarchen F r a n 5 1. Kaisers von Oesterreich. Ausgesprochen Johann Gustav Fellinger, Oberlieutenant des k. k. Infanterie - Neqiments Wilhelm von Niederlanden, Nr. 26. ^m fro5cs Volk harf laut und ebrlich sagen, Was lhm das aufgeregte Herz gebeut, Denn cs vermag auch frey und kübn zu wagen Den schönsten Kampf im wilden Drang der Zeit; Der treue Sinn darf hoch empor sich tragen, Er ist dem Vater ja, dem Herrscher nnr geweiht. Und aus deu Freuden eines Tages keimet Der Menschheit oft, was kaum die Lust erträumet. D laß Dein Volk des Wonnetags sich freuen. Dlr hallt der Jubel durch das weite Krain, i.aß m-.sdcn Schwur Dir feyerlich erneuen, und emen Schmuck in Deiner Krone seyn -Ke,n Sturm soN je die Kinderschaar zerstreuen« . Uns festet ltzt ein liebender Verein; ' Und weh der Hand, die keine Rechte achtet. Und aus dem Krunz ein Blatt M reissen trachtet. Blick auf! wie wogt es munter durch die Hallen; Zu Dir! zi^Dir'. drangt Kind und Manu und Greis, Und lelse (3>egen, laute Hub.'l schallen Durch jener Menge b.mten Mensch enkreis» O laß Dein Auge freundlich niederfallen, Die Liebe ja verdient der Liebe Preis. Schau bicr Dein 'lolk in freudiger Verwirrung, Doch übcrsieh nicht jene stille Rührung. Willkcnnlen ^«nn in bcni I^py1>enlande, WiUkvNinien Herr in dieser Heimathsiadt, Es schlingen wieder sich die ölten Bande, Die einst die strenge Zeit Herrissen bat, Zerbrochen liegt die Fessel in dem Sonde, Und frisch erblübt des Friedens gold'ne Saat; Denn was der Schmerz betbaut, muß Wurzel greisen, Und hoch in Deinem (^onnenblicke reisen. Wir schabten Dich im Sturme dunkler Zeiten Vom Feinde selbst gcwrndigt und geekrt, Wir sabcn Ticki für Nccl't imd Freiheit streiten, Und suhlten böber Deinen Iurilcinrertb, Nur für die Tage, die sich erst bereiten, Erhobst Du Habsburgs altes Nacbersckwert; Was gegen Dich das Schicksal a'>?ch begonnen, Mit Mannes kraft hast Du den Sieg gewonnen. Und selbst das Schicksal, dem die Götter weichen. Hast du bezwungen durcb das starke Herz; Denn kein Verrather schlich in deinen Reichen Und jeder ehrte Deinen Heldenschmerz, Da rüsten Dich des Nordens Flammeizeichen, Und rasch erklang des deutschen Schildes Erz; Du kamst das Unentschiedene zu schlichten, Denn nur der Große kann das Große richten. So sab'n wir Dtch an uns Vor5bexge5en, Und der geheime Wunsch ward lvie^r laut, Um einen Vater scbrie des Vvlkes Flehen, 3?ur Krieger haten wir so lana geschaut, Was sich der Stolz ertbürmt muß untergehen, Nur das besiebt, was we'lse Milde baut; Wir siebten nicht umsonst zur Himmelsfcrue, Wir smd nun wieder Dein, und sind es gerne. Willkommen benn Du «dler Fürst, willkommen, Wir grüßen so nach alter Sitte Dick>; Ein neues Morgenlicht ist uns entglommen, Das einst in banger Wetternacht erdlich. Was auch der Strom der Zeit hinweggenommen , In treuer Seele, da bewahrt es slch, Und aus der Liebe sittlich frommen Streben Erquillt em neues wunderbares Leben. ViUkommen un«, den langvenvaisten Kindern, Wir jubeln Dir voU stiller Hoffnung zn, ^ Du wirst der Vorzeit rohe Wunden lmdern, Sey nun der Memchheit erste Stutze Du'. Nichts soll des Herrschers reinen Willen hlndern, Er wirke fort in unbewegter Ruh , ll^d — sz> wie Du, wird er mit festem Willen Die Wünsche seiner Folgezeit erfüllen. Sieh auf! Sieb auf', ich darf nicht länger sprechen. Der lang verhaltn^ e Jubel schweigt nicht mehr; Wie an sich selbst sich rächet das Verbrechen, So quillt aus Tugend jede Tugend her, Und keine Folge kann die Liebe schwachen, Sie stammet nicht aus leichtem Ungefähr'. In Deiner Huld ruh'n ihre schönen Keime, Tie fröhlich sproßen in die henern Räume. So nahet euch ihr jauchzenden Vasallen'. Er liebt E-uck so, wie ibr ihn liebt und ehrt, I' r dürfet frey zum Vatersitze wallen , Wo keine Wache mehr den Zntritl wehrt; Vr» Lieb«' waltet, sind die ^ürstenballen L)ec Menschheit Freystatt und der Freyheit Heerb — So uadet denn, und rufet froh Willkommen Dem guten Vater der euch aufgenommen. Am Katafalk Markn Tudovikens von Oesterreich. Mußt Du so früh am Horizont erblicken, Dem Erdenland so früh den Schein entziehen? Schwandst Du dahin Du holdes Friedenszeichen, Das heilverkündend ob den Völkern schien? *) GingÜ Du uur auf dort in des Westes Reichen, Um gleich der Som.' in Westen zu vcrglül 'n? Wo sich Dei u Geist dem Quell des Lichts entwunden, Hat er zum Licht den Mo zurückgefunden. Ar.ck w!r sah'n Dich in Deiner Engelmilde, Vm Deine Kronen wand sich unser Kranz — Ob dräuend Sachsens blühendem Gesilde Ein Meteor erschien in blutg'em Glanz, Die Hoffnung hob den Blick nach Oestrei Verlieh ein Engel Edens Palmenland; Es winkte Dir mit Licbesblick Louise,") Als du gelöst des Seraphsittigs Band; Sie reichte Dir des Himmels Sicgeskrone, Und schwebte mit Dir auf zu Gottes Throne. Zwei Engel sind nun, die mit Glutgebeten Für ihrer Helden, ihrer Völker Glück, Vereinigt zu des Tbrones Stufen treten, Die schützend wenden jcdes Mißgeschick, Und wenn sie Heil dem Vaterland erflehten, Dann senden sie ein Zeichen uns zurück; Ein klarer Stern in nachtlichlichter Wolke — Und Iris Strahl — winkt Segen Hermanns Volke! Friedrich Kind» Dresden, am i5. April i8i5. *) Preussens verewigte Königinn»