fei\\ Museum-BihBöfiSk itnit i^m^nt, ?-reil)crrcn von griebcm. (6fncfli£tgifrije mti> biögrnfifttjc »erfaßt ooit Pfarrer. ©oitbttdbbrutf au« her Bcitftfrift „£itbftririfd>c spoft". marbnrg 1894. S?eriaj ic« »etfaf(cre. — Sruct bei St. Sljrimiä-Sucfjbnicletet. / A*ii Stüttgen $ettau unb Harburg aucf) mit ber 2anbwef)r in ßatttpf, in welkem aber bie leitete über bie Srau unb 2>Jur äurutfgemorfeu würbe, fo bafj Jgwutya* bi'3 Sparen forglo§ ptünbern fonnten. Salb erfannte £mni)abi, bafe bie ©in» nannte ber ©tabt SBiubifctifeiftrig uidjt fo leicht fei, al§ er gehofft |atte. Sal)er fanbte er feinen Neffen, 3 0 jj a n n © $ e! e 1t), „fein fc&wefter fuljjn QäcEjel" — ergäbt bie alte <5l)ro= nif ooit ßiHi — an ber @pi£e Don taufenb Leitern über ©onobi| gegen Silli. 2)od) grieb* riet) unb Ulritf) üou SiHi öerfperrten biefem ben 2Beg. Sodann <3 3, e f e l i) f'eljrte bent» nact) gur&auptarmee gurM, nactjbem er einige Dörfer in ber Umgebung öon ©ißi eingeäfdjert liatte. 2ll§ ^mitjabi üerna§m, bafc bie ßanbweljr l)erauual)e, fd)lofe er mit SJitoüec rafet) einen zweitägigen äBaffenftiHftanb unb eilte au baä Srauufer. Oberhalb 2£urmberg überfegte er mit großen SSerlnften ben glufj, ba öiele trie= ger in ben raufdjeubeu Sellen iör feudjte§ (grab fanben, iJiac^beui er ba§ Sc£)lo& 2Burm= berg üergeben§ angegriffen fjatte, waitbte er ftd) uad) Sßettau. 9tber audj ^ter trat i!jm23i= toüec, ber gur §ilfe herbeigeeilt War, mutljig entgegen. 2Butl)entbranut [türmten bie Ungarn £)irtab auf bie üfturinfel, überall morbeub unb feugenb. Sott ba wanbteu fie fict) weiter |"üb= lid) nad) Kroatien an ftopreinig porbei. Sitouec, ber tapfere §elb folgte tf»nen aud) bortEjin.1) 3112 Sotjaim ©uutjabi am 5. Sunt 1446 gum (Seneralftattfjalter mit föniglidjer 2ftadjt--Dollfommenljeit ernannt würben war, fe£te er feinen Neffen 3 o I) a n n © 3 e f e l 9 als San Don Kroatien unb ©lapouten ein2) 2J2it unbe= fdtjreiblidEiein 3ubel empfing ba§ SJolf feinen reuen ©ebieter, ber biirrf) feine jui;enblid)e 8lnmutf) mib ßiebenSwürbigfeit unb burdj feine mannhafte llnerfcfjrocfeiiljeit bie bergen aller gewarnt. S)od) nur furje tonnte er bie Siebe be§ SBolfeS genießen, beim fdjon jtoet Saljre nacf) feinem (linjuge mnfete er fein jun--ge§, IjoffnuugSüolleS ßeben auf bem ©djladjt--felbe euöen. geftfjaf) bieS am 19. Dftober 1448 auf bem gcfcf)icl)tlicf) berühmten Slmfel--felbe (kosovo polje), wo £unt)abi'a £>eere§= madjt nadj mehrtägigem fyelbenmütljtgen Kampfe mit Sultan äfturab II. erlag. 3lm elfte» Sage errangen bie Ungarn einen glängeuben Sieg. Sluct) am 11 äfften borgen fdjlugen fie beu ütel ftärferen geinb gliitfltcf) gurürf. $ür bie fommeitbe @ntf($eiDungSfc|ladE)t (teilte ftdj föuntyabi, ber erprobte §eerfüf)rer, einen mof)lburd)bact)teu SrieSplau auf. 25er San Don ©laüouien, Softoint ©gefeit), füllte au ber Spige ber fdjwereu Reiterei unb beS SDlttteltreffeuS, baS auS reutfcfye» unb bot)» ') ftroncS, 3)ie freien Bon ©attef, II., 103—106; SOtudjar, @e)cf). Steierm., VII., 332 unb 333 unb Dto* zen, Celjska kronika, 70. 2) Smiciklas, Poviest hrvatska, I., 593. mifd)en ©djüfcen gufammengeftellt mar, mit feinen Sparen bie gronte ber ßanitfdjaren belaftigen, bamit $untyabt ungeftört mit aller SBudjt uitb 2)?adjt ber Streitmägen f.d) auf ba§ $auptljeer be§ $einbe§ merfen unb e§ gerfprengen fönnte. föieranf füllte bal üerbiin* bete §eer mit üereinteu Gräften ben geinb uiebermadjen. ®od> ©gefeit), ber burd) bie öorfiergeljenben (Srfolge toHfit&n gemorben mar, fiürgte fic|, ofjue ben £frieg§t>lan gu beadjten, in brennenDer Sampfgier auf bie Sanitfdjaren. 2)iefe täufeftten ben burd) toerftettte $Iud)t, manbten fidj aber bann plö&lid) unb umzingelten © g e f e l i) § ©djareu. (§§ begann ein gräjjlidjeS Horben unb Siegeln, bem aud) ber l)errlid)e §elb Ooljann ©gefeit) gum O^jfer fiel. 3JI§ bie SBaladjeit ifjren geliebten güljrer fallen faöen, mar t|r OJJutl) gebrochen unb fie ergaben fid) ben geinben. 2öie ein Cotoe öer-tfjeibigte fid) $unt)abi mit feinen (getreuen. 211 § er fid) aber ber beften feiner Kämpen beraubt faf), mußte er fliegen, um menigftenö ba§ nadte Beben gu retten.1) 40.000 gefallene Surfen unb 20.000 Sliri--ftcnleidjen bebedteu ba§ ©djladjtfelb. 23oli ©djmerg befingen ^afjlreidje flnoifdie 23olf§= lieber biefe unglüdlidje ©d)lad)t unb in§be= fonbere ben ipelbeitrob be§ geliebten 25ann§ ') äKegnert, ©eftf). Oefterr., IV., 502 unb 503, Caesar, Ännales ducatus Styriae, III., 435. „@ e f u l", ber in ber 23lüte feiner 3aljre fter= ben mußte.1) 3 o 6 a n n ©gefeit) hinterließ gwei ©öljne: 3oIj ann uub söenebift- ®er ältere, 3 o f) a " meiste ftdö bem $riefter-ftanbe unb mar 1504 SRrobfi in ®ran. 23oit Seuebift ift uu§ nur befamtt, bafe er nod) 1497 lebte. 3 d ^a n n © 3 e f e 1 g'g 33ruber, % b o* mag, ber pette ©obn 231 a § © 5 e f e l tj% mar aud( $riefter geworben. 3m 1453 ©ar er s$rior in Santa, „prior Auranae ac magnificus potensque in regno vir" unb a[§ feiger einer ber üornefjmften unb einflußreich ften 9Sarteigenoffen be§ ungarifdjeu ©uberna» torö 3o_banit §uni)abi2). ffönig 2>?atf)ia§ er= nannte tfjn 1460 3U11123efef)l§f>aber ber geftuug 3ajce.3) SBon 23 l a § S 3 e f e l brittem ©ofjne, © m e r t dj, meifc mau nur, Daß er Offtcter be§ ÄiJniflS üftatbiaS mar unb nod) 1486 lebte. 3)en größten 9tul)m eneixfjte ber iüngfte ©ofjn 33la»©§efel t)'§, 3 a f 0 b, ber auet) für Unterfteiermarf, namentlich aber für bie ©tabt griebau au ber Srau üon fetjr fjerbor» ragenber 23ebeutuug ift. 3afoö ©gefeit) mürbe mn 1440 31t Sebent, einem maggarifdjeu ©täDtdjen, ba§ ') Smiciklas, Poviest hrvatska, I., 598. ©citr. 5. f. ft. @ejd)., VIII., 83 unb Smiciklas, Poviest lirvatska, I., 617. s) TOetjnert, ©ejeft. Cefterr., IV., 602. beffen 23ater 231 aS üon feinem Sdjwager So» fjauu ^untjabi jum ©efdjeuf ermatten Ijatte unb nacfj beut bie Sjefellj fidj „Herren öoii S¥ e iü e ii b ober Snen t" nannten, geboren. ©d)on all Knaben befeelte iijn ber friegerifdje ©eift feines SJaterS unb SBruberS. 9iad) beider S£obe fam er 31t feinem Dtjeiin Soljanu aupt= manu oon $ettau uitb 9tabfer§burg beftellt (Sr forberte im tarnen beg ©rafeu Sahnt graugepani bie ©rafeu Schaunberg auf, ihrer Schmefter Barbara, bie fd&on 1457 bei ihrer Bermäfjluug mit graugepatii uerfprocheue 3J2it= gift au»3u3ahleu; Barbara mar nämlich eine Tochter be§ ©rafeu Johann oon Schaunberg unb beffeu ©emahtin, 2lnna Don $ettau. 3«» folge beffeu übergaben nun bie ©rafeu Sd)autt= berg mittels einer ju (Sfferbing am 30. Sep--tember 1486 au§gefteEten UtEunbe bie StaDt unb ba§ Schloß griebait famntt etlichen ©ül= teu tu ber Umgebung ihrem Schwager 5)at)ut ©rafeu graugepani unb beffeu ©emahlin Bar= bara. fturj barauf !ant lefctere mit ihren beibeu Ütiuberu 3)?tchael unb Sorothea nach griebau, mofelbft fie unter bem Schule einer deinen Bejahung nur furje 3ett oermetlen ') trotte?, ffiefd). Defterr., II., 486, TOu^ar, (SSefd). Steierm., VIII., 105—130 u. Caesar, Anna!« dasitus Styriae, III., 560—580. fonnte. Seim l&arte Sage famen über bie frieb= liehe g-amilie, al§ fdjou 1487 faiferlidje ©dja= reu beranftürmten, unter Zuführung be§ Be= fifcerö oon Liegau, Bartholomäus oon Sßeruecf, Oor $riebau§ ©tabtmauern erstellen unb bie ©tabt am 19. Quli einnahmen unb tu Sörattb ftecften. 2Ber betreibt beu Sammer ber un= glücflichen Butter, als bie geiube fidö felbft ihres ©ohneS bemächtigten, $aft märe fie felbft lammt ihrem Söchterchen um bie Freiheit ge= foutmen, meuu utd^t im eutfcheibeuben Slugen--blid'e §ilfe gefommeu märe. 3ohaun ^rauge--pant fant nämlich an ber ©pifce magtyarifdjer unb froatifd&er Abteilungen au§ SBiener 91eu= ftabt herbeigeeilt unb üertrieb bie faiferlichen Sruppeu. lim ihren einzigen ©oh» Michael wieber gurücfjubefommeit, bot Barbara grauge-paui am SonnerStag nacft beul Sage ber hl. Sungfrau 3J?argarett)e b. 3. beut Könige sJtta= ti)ia§ ^riebau an, wenn er @raf üJiichael er= rette unb ihr noch 3000 ©olbgulbeu für ben Befig auszahle. Ser föönig fnüpfte gleich mit Bartholomäus $emecf IJuterhanbluugen au, pfolge welcher er für ben ©efangeneu 4000 ©ulben Söfegelb zahlte, ©beufo oiel saf)lte er auch bie ©Item beS Befreiten, bie nun mit einer in griebau am 2Jiontag nach beut Sefte be§ hl- 2lpoftelS SlubreaS 1488 gefer» ttgten llrfunDe bem Könige mit befonberer 9iücfficht auf feine großen BerDienfte für ihre Familie, ©tabt unb ©chlofe g-riebau fammt allen oon ben Schaunberg übernommenen ®ül= ten ubergaben. ®räfin Barbara gieug herauf nach ©gambor unb fdjrieb Ooit ba au§ am 1. Öäuner 1489 abermals, baß grtebau an Köllig 3J?atf)ta§ übertragen fei. Siefer fdjenfte nun griebau famuit allem, wa» er Dorn ©raten 33atyni grangepaui unb beffeu ©ematjliu iöarbara übernommen £>atte fdjon am greitag „bot ©aubt $rt§catag ber Sungfrau" (18. Sänner) 1489 feinem 23er--Wanbten 3 a f o b ©gefeit) oou Seüenb, Hauptmann unferer ©tabt 3tabfer§purg üub Stfetau, audj ©rauen tu Sagen zc.", unb beffeu 33ruber dl i f o l a u § , foioie feinem Neffen 23 e u e b i f t. 2Ber griebau Wieb er in SBeftg er-tjalteu mottte, müßte obgeimuuten bie Snmuie Don 6000 ©ulbeu auSbegableu.1) 3 a f o b ©gefeit) war iugwifdjen fammt feinem 23ruber utxö beibett Sfteffeu mit bem am Xage be» t)l. Urban 1486 Dom Köllig 3Jiatf|ia§ in Ofen gefertigten Siplome „atten-stis et consideratis praeelara tidelitate et mul-tipliciorum servitiorum meritis" tu ben f)öf)ereu älDelöftaub erhoben loorbeu.2) Senn aud) mäf)= renb biefer 3al)re f)atte 3 a f o b ©gefeit) ftet3 mit aller Sapferfeit, wenn aucf) nidjt ') ®enfic£)riften ber faif. Slfab. ber Sötffenfcfj.» XII., 222 unb 223., Sriüj, Sie öerreti unb ©reifen Don Sdjami-berg, SBien. 1866 unb &anbicf)rirt 9ir. 13.996 ber t. t. £wfbibIiotf)ef in SBien. — bemnaef) ^afob Sftefelg §riebau Bon ben 2$eiüpriadicrn ertnorben Ijätte, wie Ü. 93. SB. im geuiffeton ber „Sübfteiriicften v$oft",1893 9?r. 77 behauptet, ift ebenjo unrichtig, roie aucf) ntancfjc* anbere, ttw§ er bajelbft über bie Stoife 3äs!el berietet. s) Kopie int ©tabl, Efjrenfpiegel be§ §eräogtf)ume8 ©tetjr. immer Dom ©IM begünftigt, für uen Sönig gefämpft. 3m Saljre 1486 mar er Don >3fta= ifjiaS mit einer 2lbtl)eilmtg Leiter unb ^ufs--üolE ltad) Kärnten gefdjidt morben, um bie 33efa£ung Don Sfteumarft mit Sßrotoiant gu üer--feljeu, ma§ i&m aud) gelaug. ®odj Iura baraitf rüdte ber faiferltdje Hauptmann ©eorg SBolfS» torfer mit Mrntner ©olbaten unb 3 ©efdjü&en t)erau unb gerftörte bie geftungSmauern üon Sfteuutarft. Sa bie 23efafcung fid) nidjt meljr galten fonnte, mufete fie «Deinen. SBolf&torfer Oereinigte fid) nun mit beut ßanbegfyauptmaune 9leinpredjt üon Sfteidjenburg, befiegte bie ma= gtyarifdjen Gruppen unb üertrieb 3 a! o b © 3 e E e 11) au§ bem Saüanttljale.1) 3m fommenbett 3aljre geidjnete fid) 3 a« fob ©gefeit) bei ber Belagerung oou SBiener 9leuftabt au§.2) faum gälte bie 23e = fafeung ber ©tabt am 17. Sluguft 1487 capi» tuliert, mufete 3 a ! o b im Auftrage be§ Königs mit SlnbreaS S3otE> nad) Kroatien eilen, um bie beibeu ©öl)ue be§ Derftorbeneu §aupt= mannet SSitoüec, ©eorg uuD 2BiI5elm ©rafen üon ©agor, gu gültigen, meil fie gegen alle ©efefee ijanbelitb gu ben SBaffen gegriffen unb fidj gegen 3J?att)ia§ erhoben Ratten. 3aEob ©gefeit) na^m ben griebenSbredjent 2Bara§> bin, trapina, SDradjenftein unb nodj anbere ©dtföfjer. gelang ijjm audj bett ©rafen ©eorg ') SDtiidjar, @efd>. Steter tu., YIII., 147. 2) gefi(er=ft(em, ®ef#$te »oti Ungarn, III., 158. gefangen 31t neunten unb infolge beffeit bie Slufftäubifdjeu gum griebenSfd&lujje gu gmiugen.1) gür biefe SLöat belohnte tfjn Köllig 3Ka--tf)ia§ mit bem Schloße Slnfenftein, ba§ er ifim am 80. Üttooember 1488 für alle Seiten fdjenfte.2) 3 a f o b feljrte nad) 9tabfer§burg surütf. Safelbft mar tfjm jebodE) feine lange 9tulje ge= gönnt, beim fd&on furge 3^tt nadjljer fanbte if)it ber ^önig toieber uad) Kärnten, um bie Stabt Sölfermarft eiuguneljmett. S5ie§ miß* lang ifjm giuar, bodj auf bem SRMmege braute er 2Binbifd)--geiftri^ in feine ©etoalt.3) Sdjou ge^n 3al)ie mährte ber uttglücf= feiige Streit gmifdjeu Jfaifer $riebrid) unb Sönig 3)?atf)ia§. Siel Unheil unb 2öef) mar burcfy t&ri in'3 Sanb gefommen unb beibe Steile münfdjten toieber bie Segnungen be§ grteben§ gu geniefjen. ®e§t)atb fanbte ber ^aifer ftfjon im Sommer 1489 ben föergog Dtto oon Saiern unb fieben faiferlidje 9iätj)e al§ griebenSöermittler nadj Öfen, bie jebod) nid&tS bemirfteu, al§ 2Baffenruf)e bi§ gum 13. September, au meldjeut Sage gritbridj unb 3ftatljia§ einanber perföulicf) treffen unb fid) üerföljneu fsHteu.4) Sa aber Eaifer griebricf) nad) Italien reifte, beüoHmäcfjtigte 2)iatl)ia§ feinen treuen ') SKudjar, @efdj. ©teierro., VIII., 157 unb gefrier* filetn, GJefdf». Bon Ungarn, III., 162. 2) Sßettenegg, ®te llrfunbett be§ ®eutfd)=Drbeit?=Sen= tralnrdj., I., 581. 3) SKiidjar, ©efc^. ©teierm., VIII., 158. *) SKetjnert, ©efct). Defterr., IV., 682. greuttb 3 a f o 6 ©gefeit), mit beut S¥atfer gu uuterbaubeln unb beit grieben gu fdjließett. 3n golge beffen begab ftd) 3a!ob am 10. 3ult 1489 nad) Bertenau in Stalten, am 10. September b. 3. aber uadj ßaibad).1) ®r tourbe Dorn ftaifer außerorbeutlid) freunblicb empfaiu gen uitb fogar retd&liif) befdjenft, ma§ bei griebridj eine (Seltenheit mar. 3nt Flamen be§ töuig§ bat nun ©gefeit) ben Slaifer, er möge 3of)atin, ben uttebelidjeii @oI)it be§ Königs 2)?atbia§, gum ®önig üott SBoSnien unb Kroatien ernennen unb ier germanifierte er and) feinen magharifdjeu Tanten ©gefeit), iubent er ben erfteu unb legten 23ud)jiaben ftrid) unb ftdj bon ba an immer „3efel" unterfdjrieb. ©päter haben öermuthlidj Kangleifchreiber biefen ülamett in „3a!el, gacft, 3aggl, 3adjl, 3äf&[ u. f. tu. üeränbert. Dbtooljl 3afob Qttei, toie er ftdj bon nun an fdjrieb, in ©teiermarf aujjer grtebau unb Stnfenftein uod) galjlreicbe 33efi£uitgett hatte, fo bie ©djlöfjdjeu Üßolfirau, Sraui bei ©t. Seit, Dtain bei SjBettau, ©betince bei ©t. Itrbani, „Sßfeucg" (^ßefetiifc), öaljrfdjetnlidj ba§ heutige ®ut ©aiuofchegg, „^abftein", jffieifel* lo§ ba§ ehemalige ©d)lo& ©t. äJJarjeu unb überbieS noch tu ©laooitiett unb Siebenbürgen mehrere 33urgen unb au§gebehnte 23efi£ungen, jeitfeitS ber 9Wur aber nebft anbereu (SitUeit ') öcmbfdjrift ber f. f. )pof&i&iott)el iit SBiett. 2) WittfjeiL b. fjift. S. " für Steierm., X., 384 unb SCrcfjtD f. Sunbe öfterr. Ö)e|d)., II., 489. unb ©üterit auch DlSuifc befafc, baS er burch feine §eirat mit Margarethe Don ©gecfi auS Oberfimbach erworben hatte, mar bod) griebau fein ßieblingSaufenthaltSort. griebau, im Mittelalter §o!ermu§, unter Sföttig 3Wathia§ aber DnuoSb benannt, beffen Bewohner fdjou am SonnerStag Dor (Shrifti Himmelfahrt 1381 bie ©tabtredjte erhalten hatten1), liegt fitapp am linfeu Ufer ber 2>rau auf einem §od6plateau unb ift gerabe wegen feiner Sage für eine $eftung fe^r ge--eignet. ©eSbalb waren in früheren gelten fo--wohl bie ©tabt als and) ba§ ©chlofe ftarf befeftigt. 3u (Snbe beS fünfzehnten SahrbunberteS, als 3 a f o b 3 e £ e l grtebau fein ©igenthum nannte, gehörten put ©chlo&befi^e bret grofee im ßuttenberger SBeiitgebirge gelegene SBein» gärten, nämlich im Brebroonif, bann ©djer--|of l nb „©hmanbl". Bon ben ©täbtern be= 30g bie §errfchaft eine beftiminte (Selbfteuer, baS fogenaunte ©runbredjt, bie zahlreichen ilnterthanen in ber Umgebung mußten aber nebft ben 3inS= unbSiobotbienfien auch beu3ehent entrichten. ®ie Unterthanen waren laut UrbarS üout Saljre 1486H) in zwei Slemter geseilt. SaS ,~Über=ambt'' umfaßte bie Drtfchafteu: „2llteu= ntarfh" (Trgovic), „3iniSborff" (Senezice) „Siefenam", fpäter tiad) ber bafelbft ftebeubeit MichaeliftipeHe Mibovei genannt, „Mager* ') u. 2) Sattbidjritt iit ber f. f. £wfbibtiotf)ef in SSien. fjoffen" (Ovetkovci), „6ufobe§", „Oflufc^e^" (Oslusovci), „üfttjberpugf", „Dberbrefdiiiii" (Brsnica), „Sßobgort)keu" (Podgorei), „Sitjber Dior" (Seanea), „6auareu" (Zavci), „9tueg= maiisborf" (Buemanci), (Mez- govci ober 6t. £fjoma§) „©laffcty", „9?ofan= Jlif" (Eakovec), „®onrab§torff (feilte 6t. £f)0= ma§), S?rani§ge§torff" (Hranjigovec), „^omel§--borff", „Slappeuborff" (Hlaponei), „Ober-- unb lluter=8ie§tf)ut£" (LeSnica), §arbef, „9it)ber it. Ober Sor" (untere unb obere ißorftabt ber 6tabt). 3utn „3tt)ber--ainbt" gätjlte man: ©obeuin--gen, „2lun ©raben" (Grabe), „Srifenborf" ber« mutt)liclj Bobota, „Obres" (Obrez), „H'reuufen--borff" (Frankovci), „5ttuepred)tau§ in Sßettau.2) Srofe ber grofjeu tDirtüfd&aftlicljeu Sorgen blieb Safob 3e^l ttocp immer ber treffe liege Stecfe toie früher; ritterlich unb l)etbeit= mütf)ig griff er ju ben SBaffett, wenn bem SSaterlanbe ©efafjr brogte, ober ber §errfd)er feiner §ilfe bebnrfte. So tnSbefonbere im un= IjeilüoHeit Saljre 1493, als Witte 2luguft 8000 türfifcfje Leiter unter Slufügrung be§ 3a!ub sßafdfja über Kroatien uaef) Steiermarf l)erein= geftürmt waren. Sc&ou mar ber geiub bi§ $ettau üorgebrutigeii und mütgete bereit» fünf» gel)n Sage in ber Umgebung oon $ettau unb bann gegen SiHt, morbenb unb brenueub unb bie ßljriften in bie ©efaugenfd&aft fd&teppenb. ©raueiibaft toaren bie Uiitgaten, bie üou ben milbeu Horben üoflbradjt mürben. Sluct) 3 e f e I'S Sct)loß ^abftein bei Sßettau3), ba§ an ber Stelle ber heutigen St. Warper Sßfarrftrdfje geftanben, mar bereits ber 3erftikuufl aiigeiut= gefallen, als 3afob3efel mit 5000»eitern herbeieilte. 3t)m folgten beutfdje Solbaten, ') iöanbfdjrift in ber f. f. fwfbi&tiotfjet itt SSien. 2) SÄucfiar, Sefd). ©teierm., A1II., 173. 3) ©djmuö, §ift. Sttyoflr. Scjicon b. St., II., 518. welchen [ich Sfaifer attajimiliau, ber nacij @teier= inarf herbeigeeilt fain, anfdjlofj. 9)?it üereiiiter Sraft war balb ber geiub glücflicb aus beut ßaube gejagt unb nad) Kroatien üerbräugt Würben. 2)er junge £errfd)er aNajimtliait, ber nad) beut am 19. 9Iuguft 1493 gu Sing erfolgten £obe feines SSaterS griebrid) bte Regierung übernommen batte, war 3 a £ o b 3 c f e l gleich= falls ffljr gugethan unb betätigte ihm am 2J?ontag nad) SJZaria ßidjtiueffe 1494 alle üon Saifer griebrid) erhaltenen fechte, iit»befoti= bere aber beit 23efi£ üou $riebau unb 2lnfeu= ftein. Srofc feines SllterS begleitete Qafob 3 e £ e l beit Saifer im 3al)re 1496 noch nach Italien, wo er ihn im Kampfe gegen ben fratt« göfifchett Sönig Sari YIII. mit jugetiblichem getter unb §elbcuittuth unterste. Sari ber Sühne war nämlich nach Staliett eingefallen unb hatte bereits mehrere ©täbte eiugenout--men. Qafob 3e £c 1 geicbnete ficb gang be= fonberS bei ber ©rftürmuttg ooit Siöorno auS, was ben Satfer Deraulaßte, ihn gu belohnen. Oftit ber am greitag nach s$auli Sefeörung 1497 in SnuSbruä gefertigten Itrfunbe übergab näitt= lid) ber Saifer beut greiherrn mit 2iücffid)t auf feine großen SerDienfte baS ©djloß Slufeuftein, baS er bisher nur pfatib* weife inue hatte, üottftänbig in fein ©igen* ') §anbfdjrift ber f. f. Jpofbibliotfief iit Söicn. thunt.1) Slnt felben Sage fdjenfte er ihm auch ein §au§ in 9tabfer§burg. SaSfelbe ftanb neben bem £aufe be§ 5)ßaul au§ DlSnifc2). UeberbieS erhielt er pflegweife Schloß unb lirbar gu SBiubifdE) geiftri^3) unb wuröe bou ueuem in allen feinen fechten unb Bedungen beftätigt. Saföb gefel bat ferner beu Saifer, er möge beu Bewohnern Don g-rtebau gwei gro&e Sahmiärfte gewähren, nämlich am Sage ber hl. 2ftagbalena unb 311 Martini. 2Hajimiliau Willfahrte ber Bitte unb gab für beibe äJiarft» tage ade Dtechte uub Freiheiten 14 Sage üor unb 14 Sage nachher, mie fie in anbereu Stäbten üblich waren. Slnch »erlegte er beu SBochenmarft bou (Sonntag auf Montag.4) Sßegeu g-riebau hatte 3a!ob 3ef e l langwierige Streitigfeiten mit ben ©rafeu Schaunberg. Soch Saifer 2Wa£imilian§ @iu= flufe löfte uub beendete beu Brocefe für 3eW unb beffeu NadEjfoiuuien güuftig. ©raf Sigmunb bou Schaunberg, ©rbe nach bem am 27. Sejeutber 1484 oerftorbeueu Ulrich oou Schaunberg, hatte nämlich wegen ber ehemaligen Bedungen ber ©rafeu Schauu= berg beim £anbrechte in Steier gerichtliche Slage erhoben uub biefelbeu jurücfgeforbert. Sod) tro^bem ©rjbifchof ßeonharb oou Saig* bürg am Mittwoch üor 3lntoui 1487 unD am ') u. 2) §anbjdjrift ber f. f. £>of6i£>liot()ef in SBien. «) u. 4) S.'iudjar, ©efd). ©teierm., VII)., 107, unb .'pofrtdjter, Suttenberg, 43. ©amStag bor ©t. SionifiuS 1497 beit ©reifen ©ignnutt), fpäter aber am Freitag üor ©t. „6bolman§tag" 1499 unb am Montag üor ©t. ßnjia 1500 beffen Neffen ©eorg mit griebau, $olftrau unb bem $OifterJ)ofe gu $ettan famntt Bann, ©ericht unb Sicht be= lehnt hatte1), üerljlieb 3efel in feinen Stechten. Schon am 28. März 1497 beauftragte ^aifer Maj:imiliau ben 2aiibmarfdhflH lieber* öftcrreich§, Shriftoph üo» Siechtenfteiu, mit bem ©rafeu ©igumub Don ©chaunberg bie§= bezüglich Uutcrhaubluugen zu Pflegen, äluch be= rief er zur felbett 3eit ben ßanbtag nadg ©raz, um mit ben Sanbftäuben über biefe 2Iu= getegenheit zu üerhanbeln. ©ein SBuufc^ mar, bie ©tänbe mögen bie &älfte ber oon ©cf)aun= berg oerlangten ®utfchäbiguug§fumme über* nehmen, weil 3afob 3e£el ftch um ba§ ßanb grofee Berbteufte erworben hatte.2) Nachbellt aut 20. Dftober 1498 ©raf ©ig--muub ©chaunberg geftorbeu war, führte beffen ©rbe ©raf ©eorg, BernljarbS ©o£)u, ben $ro* cefe weiter. @rft am 20. 2lpril 1506, nach bem Sobe be§ 3afob 3eEeI, gelang e§ bem ^aifer, einen Ausgleich zuftaube z» bringen, welcher bann am 27. März 1507 in ©trafe* burg gefchlo&en, zu Rapier gebracht unb unter* fdjriebeu würbe. Sie Sinber 3eJeis Oer* blieben im Befifce oon griebau, mogegen ber ©raf ©eorg Oon ©chaunberg ©chloj} unb ©tabt *) §anbfdjrift ber f. f. .öofbibfiotfjet in 2Bien. *) SJhtdjar, Seid). ©teierm., VIII., 197. geifirifc uui 12.000 ©ulbeu ftöeiuifö erhielt, jebocf) mit 2lu§fchlufe ber fürftlicheu Obrigfeit, b. i. Schäle, 33ergwerfe, Sdjwarpnlb, iftoä)--wilb unb ßanbfteuer; ba§ Stmt ©t)bl (Kebl) unb 8500 ©ulben auf ber 3«aut£) p ßaibach. Könnte biefe Summe nicht fofort ausgeliefert werben, fo Wirb beut ©rafeu ba§ Schloß $lanfenfteiu mit ben Slemtern St. darein unb ßembacf) bapgegebeu, bantit er eine jähr» lief)e 9teute bon 500 ©ulbeu baoou beziehe.1) 2ßie mau e§ bei ben größten gelbherreit unb treueften 33afaUen ber Könige nicht feiten finbet, war auch 3afob 3^fel ein frommer begeifterter Katholif. liefe er fitf) ba§ religiöfe ßebeit ber Untergebenen fehl' auge= legen fein. Sftit bollen Rauben opferte er freigebig, um in biefer Dichtung fehr biel p leifteu. 2)a§ Ejerrlidöfte Seufutal feines (SiferS für bie (§ht'e ©otteS unb ba§ Seelenheil ber ©laubigen war bie ©rüubuttg be§ SraujiS* !aner=Klofier§ in griebau 1495, ba§ ben 9tach= barpfarreu hilfreich pr Seite fteheu follte. ©aSfelbe ftaub fübweftlich bon bem tigeit 9tathhaufe am Ufer ber 2)rau, bort wo fiel) je^t ba§ §au§ beS berftorbeueu 2>r. 3?iag= bic erhebt. $apft 2Ilej;anber VI. ertheilte fdjoit am 16.Slpril 1493 beut greiherrn 3afob 3efel bie Bewilligung2), fein ebleS Vorhaben au§= äuführen, boch war er noch einige 3eit burch ') ©enfidjriften b. faif. ?«ab. b. Söiffenfd)., XII., 352. 2) Wfarian, OJefcf). ber ffi(eri|'eQ, III., 307. 31 -S» ben (Stiifaß ber Surfen 1493 unb 1494 barait ge&inbert. S)e§E)alE> fo nute bie ©runbftetnlegung erft 1495 üorgenommett werben. 2lber, als hätten fid) alle unfidjtbaren 2Räd)te gegen baS gottgefällige SBerf beschworen, üergögerte fid) baSfelbe burd) ben 2luSbrud) einer fchredlichett $eft gunt gweitenmale uttb fonnte erft 1504 gu (Sttbe geführt Werben. Uuifo erhebenber war baljer bie ßottfeera« tionSfeier, welche 1504 ant gefte beS i)l gratt« giSfuS ©er. baS lang erfeljote ®eiligtl)um ben ©läubigen eröffnete. 2ftit aufserolbeutlicher geierlidjfeit weihte ber <8eauptportale gegen Dften gerietet, geft gebaut unb innen unb anfeeu forgfältig unb gefchmatfüoll au§= gefchmüdt, mar e§ üou majeftätifchem Slttblicfe unb würbig, ein herrlicher Tempel ®otte§ ge» naiint 311 werben. ®er fchöne, reich Dergolbete Hochaltar jeigte in ber 3ttitte ein funftreidjeS ©emälbe be§ t)I. graiigig[u§, be§ JßatrouS biefer Kirche. 311 beibeit Seiten waren Sta= tuen üerfchiebener ^eiligen au§ beut Drben be§ f)I. SfranjiSfuS. 3iäct)ft ber Safrifteithüre gegen ©ttbe be§ 5ßre§bt)terium§ an ber @piftel= feite ftanb ein feljr nieblicher Seitenaltar be§ 1)1. ßf)riftopf)oru§. S)ie§ war ber SruberfdjaftS» altar be§ 2Wä6igfeit§üereiue§, ben greiljerr Sigmuub Sietridjftein am 27. Suni 1517 in Steiermarf eingeführt hatte.1) 3m Schiffe ber Strebe, beffeu gefpi^te», gott)ifche§ ®ewölbe auf fdjönen fteiueruen Säulen ruhte unb baburch neben bem Wittel* fcfjiffe jwei gleich lange SeiteufapeHen bilbete, befanb fich öorberfeit§ an ber (Spiftelfeite ber hl. Sreujaltar, att ber ©Daugelieufeite aber ber Slltar ber hl. Butter ©otteS. 3m linfen Seiten» fchiffe ftanb ber 2lltar be§ ht- ®rabe§, im rechten aber ber be§ hl- SDominifu». Sin fämmtlidjen Säulen waren fchöue Statuen angebracht, Währenb prachtüoHe ©emälbe üerfdjiebener ^eiligen au§ bem Drben be§ (jl. graujiSfuS ') SBinftern, (£f)i'onoL ©efdj. b. ^eq. @t., 123 unb Siobitfd), ÖSefd). b. qßroteft. in ©teierm., 10. bie äBäube belebten. Sie Sirene hatte auch eine fdjötte Langel, foWie auf beut ßf)ore eine große Orgel. Sie ©afriftei war mit Dielen fdjönett, mitunter foftbareu Sßaramenten, Seitheu u. bgl. üerfeheu. Ober ber ©afriftei befaitb fich ein fd)öne§ Oratorium für Honoratioren, gefdjuiüift mit ben SBappen ber Freiherren üon $efel, 5ßetf)e u. a. Ueber bem §aupteingauge erhob fid) ber bieredtige hohe Shurnt, mit 23ledj gebeeft, ohne Suppelu, gang einfach pgefpifct. güuf bar* monifch äufammengefteHte ©locfett bilbeten bartn baS ^errltdöe ©eläute. Unter beut $re§bbterium hatte bie gamilie beS ©rünberS ihre ©ruft, in ber and) aubere herüorragenbe Sßerföitltdjfetteit beigefefct werben füllten. Sin bie Strebe War baS große Slofter att= gebaut. ©S hatte eitt geräumiges Dtefectorium, Diele gellen unb einen fchöneit ©arten, ber bis gut' Srau reifte. Saft 300 3ahre entfalteten hier nad) bem SBunfdje beS frommen ©tifterS bie eifrigen ©ohne beS 1)1- ^ranjiSfuS ihre fegenSreiche Shätigfeit unb arbeiteten raftloS für bie @Ijre ©otteS unb baS ©eeleuheil beS armen flo* Deuifcheit SolfeS. Soch warum betttt nicht länger? 9>iid)t bie Sürfeit, welche etlidjemale in griebau gehäuft, nicht bie Surfen, bie 1704 bie ©tabt auSgeptünbert, haben bie bei* lige ©tätte Derwüftet, auch feilt ©rbbebeu Der* wanbelte baS ©otteShauS in einen ©djutt= ftaufeu, iuofjl aber ber leibige 3ofep£)tiit§mu». Unter ben Dielen ilöfient, bie betnfelben gum Dpfer fielen, mirb and) ba§ graugi§faner= Softer gu griebau geraunt. infolge ©ecreteS Dom 23. gebruar 1786 mürbe ba§felbe am 5. 2lpril biefe§ 3al)re§ ge= fdjloffen unb beffen SBermögeu, meld)e§urfprüng= lid) nur 8312 fl. betrug, burdj beu Serfauf eitte§ 2BaIbe§, einiger Sßeingärten unb äSMefen aber auf 10.811 fl. flieg, gum größten Sfjeile au ben Sieligiouüfonb abgeliefert. 9tur bie $re--tiefen, Saramente unb ©erätl)ft empfiettg ber greigerr bie gl. ©terbfacramente. ÜJtacgbetn er fidj mit ©Ott auSgefögnt gatte, traf er bei üoUftem Semufetfein am greitag bor beut gefte be§ gl. Bartholomäus feine lefctwillige Slnorbttuug. 2Benu bie Icfctwillige 2lnorbnuug überhaupt als baS befte '3e"guiS für ben waljreu Sßertg beS SSerftorbeneit gelten fanu, fo leucgtet magrlicg aucg aitS bem Seftamente ßafob 3efelS beffeu ebleS §erg unb fein in jeber Beengung ergabeuer Sljarafter. 2Bir laffen baSfelbe gier auSjugSweife folgen.1) 1. 3U ©ergaben feiner Einher befteEt erben ©cgwager SgomaS üou ©jecfi, §erru gu £)ber*2imbadj, bann ©eorg üoit äßeijjenegfg, „rörn. Egutiigl. 3Kaj. 9iatt", SBerugarb oon Sguroej, „üubterwau im miubifdjeu ßatibe" u. (Safpar oon ffgüttbnrg, „ßaubeSüermefer in ©tegr", aucg feine liebe ©emoglin Wargaretga üou ©gecfi auS Dber=2imbadj. 2. ©obalb einer ber ©ögue majorenn fein Wirb, foHen igm bie ©ergäbe bie ©cglöfjer unb fätumtlicge Bedungen iibergegen. 3. ©eine liebe ©attiu Wargaretga be= fomint jufolge ©geüertragS 3000 ft. ') §anb|"cf;rift in ber !. f. gwf&ibliotljet ju SBien. älfte feinen Sinbern ober ©rben. 7. Seiner Schmefter ©leouore bon „Slje* wenbt", ber ©einahlin beS 23erul)arb öon Xl)ü= rocg, bermacht er 1000 fl. Bon biefer Summe hat fie 300 fl. bereits als äßitgift befomnten, bie übrigen 700 fl. foHeu feine ©rben bou beu 3000 fl., bie noch £>anS ©orbinuS für Srachenfteiit gu entrichten hat, auSbegahlen. 8. Seinem Sruber NifolauS uub ben beibeu Schmeftern itrfula uttb $ubentiaua über* läßt er folgeube ®örfer in Siebenbürgen: „©erifch, Sorba, 2aff)a, Schabt, Saunbt Sacob, a)?ahorfl)afa, Sama bub ©rfho" mit allen ©iufünfteu. ®ie eine §älfte gehört Nifo* lanS, mährenb bie aubere beu beiben Schmeftern Urfula uub üßubentiana uub beren ©rben gufättt. 9. 3n «Betreff beS BegräbuiffeS foaen bie ©erljabe nadj ihrem ©utbüufen befdjtiejBeir. ©djulbe er iemattbem etwa», fo fott affe§ au»= begabt werben, wenn ber ©laubiger einen Sdjulbbrtef üorweifen !ann. 10. aSeftiuuuuugeu für ben galt, bafe einer ber ®er£)abe fterben füllte. 11. 3u Mithelfern bei ber Ausführung beS £eftamente§ beftimmt er ben (Sarbinal unb ©rgbifdjof ju ©ran, ShomaS, bann&ergog §an§ (lorbin, föergog Sorenj »du Sßläfh unb ©eorg bon Khaiuga, „SBait p Köriedjifch Seiffenburg". 12. ©r empfiehlt ben ©erhaben unb ©rbevt ba» üon ihm mit ©otteS §tlfe erbaute f [öfter ju griebau unb bittet fie, baSfelbe aHfeitig 3U unterftü^en, bamit bie Möndje nicht Mangel gn leiben hätten. ®er Schlufjauftrag lautet bahnt, bafe bie @rben alljährlich ju Martini ober einen Sag oor= ober nachher „©Ott 310 ßob bimb ©er önub feiner ©eile andj feiner oorforbem bnb aller glanbigett ©eHeu jw §ahU bnb Stoff 32 t)l Meffeu faiiunt einer Sigilie anorbnen foHen. ®r bittet noch feine ©eiuahltn, ben 23ruber, ben Schwager unb alle greunbe, fie mögen feiner im ©ebete gebeufeu, auf bafe ihm ©Ott gnäbig fei. ©ang befonber» legt er atten bie ©rgieljung feiner Kinber au§ ^erg, bamit fie ©Ott unb ben Menfchen lieb unb treuer heranwachfen. 2)a§ Seftament würbe boit golgenbeit eigenhänbig untergeichuet unb gefiegelt: 2eon= harb 00,! föevberftein, §artmann öost fgolenecf, ^Öilipp öoit SBßatibegföer, „£auß Oomtheur be§ ®ot§ §au» guiit Simtag". 2II§ 3eugen fungierten folgeube: 2JJtdöaet SratDencuüer, „Soctor ber ©i^nel), Shirchmeifter, Surger unb be§ 9tat§ gm ©räj", „jQerr £aun§ Strauß, Pfarrer Set) bnnfer Sieben grauen §tt) Dofdjuii, §err §aunS gegutfcb, Pfarrer 3*0 ©aiibt 9Jicla £>Ifchui£, auch bie ©bl ünnb üeft ©afpar Don Schnepfe, Steffan §ebl) . . . ." ÜFlacbbem ber Freiherr bie irbifcbett 3ln= gelegenbeiten georbnet hatte, lebte er noch 4 Sage 1111b ftarb gottergeben, umgeben 0011 feiner ©attiu unb Siitberu, am 27. Stuguft 1504. Sie Seiche mürbe nad) griebau überführt unb bort mit großem ©epränge itt ber neuen Familiengruft beigebt. Safelbft mürbe iljiu ein berrlicbeS Sflonumeut au§ weißem Marmor errietet. @g ftellte einen fünfilertfd} in Relief ausgemeißelten bitter in natürlicher ®röße bar, beffen rechter Fuß auf einem Söwen ruhte. 3m unteren Steile mar nebfi ber 3u= fdjrift baS 3 e f e Tfcfje SBappeu , umgeben öou einem Sorbeerfranje mit ben Suchfiaben: „I. Z. D. F.", welche fo Oiel beDeuten alS: „3afob Qefel, §err üoh griebau." Sie 3nfchrift lautete; „Sepultura Jacobi Zekel de Kewend, de Ormosd, et D. Margarithae de Zecclii conjugis et Liberoram. Obiit vigesima septima die Au-gusti Anno Domini MDIIII."1) ') ©tabf, b. St. Siefe§ fchötte Senfmal würbe 1798 ge= legentlidj ber Semolierung ber pfrangtSfaner* ftrdje leiber ein Opfer ber 3erPru"8- 3n ber SeitenfapeHe ber griebauer Sßfarr» ftrdje befinbet fid) noch heute «n gwetter ©rab--ftetit be§ greiljerrn Safob er fid) fd)oii gu ßebgeiten felbfi matten ließ, be= bor nod) bie grangigfanerfirdje erbaut war. Sa§ Senfmal, auf welkem fid) bie ganttltett» Wappen ber 3edel unb Sgecft beftnben, ift au§ gartrotljem Marmor unb trägt folgenbe 3n-fdjrift: „£ie liegt begraben ber ©bei 2BöIjIge= borne Ijerr Ijerr 3a!ob 3äfljel Don Sebent, h^ 3» grtebaü ötib äftargareth bon Oberfimbach. 3m 3ahv MCCCCLXXXXV ift geftorben 3ung= frau Katharina am äWontag nad) Inventio Oru-cis. 3nngfrau Barbara ift geftorben ben 3fret)= tag nach Unfer ßieben Frauentag ber Schet= bung MCCCCLXXXXVII. 3n ben 3at)r ift geftorben herr Srang am 1). ffrettg ©rljöhung. ©eftorbeu ift Sungfrau ©uftadjia am äRontag St. ©eorgi anno Dni MDI. Seiten ©ott gnabb." Sie 2Bitwe Margaretha befürchtete, baß ber langjährige Streit mit bem ©rafen Sdjaun--berg boit üblen Solgen für ba§ Seftament iljre§ ©emahl§ werben fönnte. Se§halb wanbte fie fid) üertraueu§boU an Saifer aWajiinittau unb bat ihn, ba§ Seftament gn beftätigen. Ser ftalfer t$at e§ fchon am 17. 2«ärg 1506 unb fügte nod) anSbrüdlid) *>aß biellrfunbe bon allen 23eprbett auguerfetttten unb ltnöer« änbert gu [äffen fei.1) ©o fam eS, baß baS Seftameut in allen feinen Steilen nacg bem SBunfcge 3efeIS boEftrecft mürbe. SBebor mir uocg gu ben Nachfolgern beS greigerrn 3a!ob 3efeI übergehen, motten mir baS SlbelStoappen ber 3efel eingegenb betrachten. 3)aS ©efcglecgtStoappen ber 3 e E e I be= ftegt auS einem blauen ©cgilbe, ber burdh einen gelben Oiterbalfen in gwei Sgeile ge= tgeilt ift. 3m oberen glängeu gm et ©terne, mägrenb fidj im unteren aus fCtefeeiibetn äöaffer ein großer grauer §unb mit rother gmige ergebt. Sluf bem ©cgilbe befinbet fidj ein ge= frönter Surniergeltn mit blauen unb gelben &elmbecfen. 2luS bem §elme ragt ein gleicher £unb mie unten. Slujjerbem führten bie 3efel aucg einen in bier gelber getgeilten ©cgilb. »ecgtS oben unb IinlS unten mar baS (SefdjledjtSwappen ber 3e fe 1/ mägrenb linfS oben unb rechts unten im rotgeu gelbe ein gelber gmeiföpfiger gefreuter Stbler ber ©gecfi prangte.2) SluS 3afob 3efel'S Sefiameut ift er» fichtlich, baß im 3agre 1504 noch Oier feiner ©efcgmifter lebten: ©leonora, Urfula, Sßubentiana unb SiifolauS. äSou ©leouore miffeu mir, baß fie mit igretn (Semagle Berngarb oon Surocg, bem Slnführer beS froatifcgen SlbelS3), grö&teutgeilS ') §anb|"c^rift ber f. f. §of6t<otf)e! in SSiett. 2) ©tobt, @|ren=@£ieget b. §etj. ©teierm. 3J Smiciklas, Poviest lirvatska, I., 683. in Slabontett weilte, mäljrenb wir Urfula als bie ©emoljliii beS greiherrtt 3oE)aiut Nau* ber, Bubeiitiaita aber nur beut Namen nach fett nett. NifolauS, ber iüngfte Sohn beS 331 a S e f e 11) unb ber Schmefter föunhabiS, wirb mit feinem 23ruber 3afob uub mit ben beibeu Neffen So ha nti uub SBenebtft ttt beu llr--fuubett öfter genannt. 3u ßebjeüen 3 a f o b § meilte NifolauS giößteutheilS in Slufenfteiu, nach beffeu Sobe begab er ficf) aber auf bie Befi&uuger. in @la= boniett. 2)ort befaß er bereits baS Schloß Stup--eauica uub erbte nun noch bon 3afob bie §älfte beS SchlofeeS Dobra kuca bei Sarubar. 21ud) in Siebenbürgen hatte er ausgebreitete Bedungen, bie er theilS burd) föeirat ermor« beu, theilS aber bou feinem SBruber ererbt hatte. Nach feinem Sobe übernahm beffett Sohn Stefan um baS 3aljr 1514 bie auSgebehnteu Bedungen, bie in fpäteren 3ahre» bielfadh oou beu Sürfen bermüftet morben ftub. 3ut Schloße Slatina in Slabouieu be= mal)rt man eine §aiibfd)rift in lateiuifcher Spraye, bie Pou einem §errn bon höchftmahrfcheiulich bon Stefan 3efel fles fchriebeit morben ift. 3" biefer mirb erzählt, baß bie SCüvfeu beibe obgenannteu SdEjlößer Stupcaniea unb Dobra kuca 1522 itt ihre @e* malt fcefameu uub baß Stefan infolgebeffeit fich genöthigt fah, feinem Söiijterleiu Säcilie bei ben SSermaubteu in Unterfteiermarf, u. gm. auf bem Schlößchen Svetince (Mindszent ad Petovium) eine fixere 3ufl1IcfHftäüe auf3u= fudjen. 3lud& ber grijfjte £{)eil feiner Unter» tfjanen flüchtete aus gnrdjt üor ben türfifdjeu ©flaüenfetteu auS ber ©eimat unb fiebelte fidj in ber floüeuifchen ©teierntaif an. ©tefan 3e!el berietet nun weiter, bafe fein Södö» teilen int ©chlofee Svetinee geftorben fei, fo wie, bafj fie in ber Capelle auf Terstenik (in saeello ad montem Tersztenik) begraben Würbe. ©S befteljt gar fein Seifet, ba| biefe Capelle bie Urbani ®irdje bei Settau fei; baS ©djlofe Svetinee ftanb Dermut^Iicf) auf bem ©ügel in ber 9iäl)e beS ttad) beut ©cblofje benannten SorfcS.1) üftadj biefer (leinen 2lbfchmeifung fetjren wir nun §uv ©auptlinie ber 3^fel in ©teier= rnarf juriief. 3a!öb 3*fel &atte mit Margaretha Pou ©jeefi, welche bie Softer beS SabiSlauS üon @3ecfi auf Oberfimbach unb beffeu ©e= utahlin 2)?aria „Maladiae"2) mar, 'mehrere ^inber, Pou betten jebodj bie meiften im garten ®inbe§alter nod) üor bein Sater geftorben finb, mie uu§ ber ©rabftein 3e E ^ I § in ber grie* bauer Sßfarrftrdöe melbet. Slber and) Pou ben übrigen, bie baS Seftautent 3afobS 1504 erwä^ut, fdjeinen nur brei, nämlidj: ©Iifa= betl), ©ufanna unb EnfaS längere 3e't gelebt 311 haben, ba bie Urfuuben unb ©djrifteit nur üon biefen fpredjen. ') Sßeridjt be§ getoei. S$eriDattcr§ tu Slatina, gr. Srattt* berget- Dom 14. Quü 1871. 2) Stabt, ©f|ren=!3picgel b. Jjjerj. St. ©Iif ab eth, bon ber im Seftameute ge--fagt mirb, bafe fie Spönne fei, fiarb fcheinlich im Slofter 511 2Itt-£Dfen. ©ufanna heiratete 2Bolf @ngelbred)t Don StuerSperg ' auf ©Dönberg unb lebte bi§ 1555 im ©chlofee 2Öilb£)au§ an ber ®rau, fpäter aber in Sratit, mofelbft i^r ©einaE)! Sanbttiarfchall War. 2u!a§ Freiherr bon Wnrbe uu= gefäfjr 1520 majorenn unb übernahm bie 33e= fi^ungen feine§ 2*ater§. (Sr lebte nadö bem 23ei= fpiele fetneS eblen $ater§ unb mar foirohl ein treuer SSafaHe fce§Saifer§, al§ auch ein mür-biger ©ohn ber Kirche. Söalb nach 1520 ftarb ihm feine äftutter äftargaretha, bie er au ©eite feine§ 23ater§ in ber gamiliengruft bei--fefceu liefe. 2ll§ 1532 bie Sürfeu burd) ben tapferen gelben Juresic bei @ün§ üerhiubert mürben, ihren 2Beg nach SBiett fortjufe^en, um Saifer Sari in S)eutfd)lanb einen S3efndh abjuftatteu, maubteu fich bie äJJufelmänner gegen ©üben unb überflutheteu ©teiermarf. Siele ©chlöfeer mürben §erftört, Drtfchafteit niebergebranut unb gan^e ©egenben berheert. Sluch Freiherr bon 3 e f e l erlitt einen unberechenbaren ©chabeu, beim bie Süllen hatten ihm ba§ ©d)lofe Sram fammt ber Sirdfje ©t. Seit gerftört1), ©chlofe griebau, Svetince,2), ©ajofeen unb aWeretin^eu befchäbigt, ba§ @ut ©auritfch3) in Sraub ge* ftedft 1111b §uiiberte bon Unterthanen tljeilS ge-- ') Sftitdjar, @efd). ©teierm., VIII., 393. 2) ipanbidjrift in Slatina. 3j Sim. Povoden. tobtet, in bie ©efangenfchaft gefdjleppt. ßufag liefe bie Sfarrfirche St. Seit alSbalb wieber ßerftellen, tua^reub er bie Sefte £ram, Welche auf bem Ijöchfien £ügel bei St. Seit geftaubeu hatte, als Dtuine flehen liefe. Nach fur^er 3eit maren biefe Srüntmer üerfcfeiDun* ben unb heute ift bon ber einfügen Sefte Srarn feine ©pur mehr üorhauben.1)' 2)aS gleiche Schitffal mar ben flehten Sd)löfeent Svetinee unb ©ajof^en befchiebeu, in griebau erbaute aber ber Freiherr ein ftarfeS Schloß unb aud) tu Sauritfcf) liefe ereilt freuubltcheS Sdjlöfedjeit errichten. 2ufa§ Freiherr 3efel mar gmeimal üerheirathet. Mit feiner erfteu ©euiahliu ffatha* ritta oon Ü/leinburg'2) ermarb er grofee ©elb= fummett unb auch einige fleiuere Sdhlöfeer itt Ungarn unb Kroatien. 2118 Katharina 1538 geftorben mar, ehelichte er Katharina oon 3m» brefi3) ober Sutbrimobic au8 Sh-apitta. Saburch gelangte Sraptaa tu feineu Befifc. 33er junge greiljerr faufte fid auch mehrere Bedungen unb Untertanen in Steiermarf au unb oergröfeerte feine ©infitnfte. Schott am 20. Noüember 1534 beftätigte ©rzhergog gerbi--nanb einen faufüertrag, ber fchon üonSafob 3efel am Sonntag oor Safo&i 1492 mit Safpar Pou 9togenborf abgefchlofeeu morbeu mar, weil bie Nachfolger SafparS bie Urftinbe als ungtttig erfläreu wollten. ') Slov. Gosp., 1887, Kr. 19. ") u. 3) ©tabt, ®f)ren=@piegel b. ©t. 3ut Söhre 1555 laufte er bon feinem Schwager SBolf ©ngelbrecht oon 2luer§perg gu ©Dönberg ba§ Schloß 2Bilbhau§ lammt allen Stechten unb iShif'ünfteu „fauibt beut hoff SBiebtenau, auch bie ßeljenfchaft ber $farr an ber Sßutfchfob üub ju ©auubt ßorengeu."1) 3m folgenben 3ahre üerpfäubete ihm 3afob ^5ach= ler, SIbt be§ 23enebiftinerftifte§ ©t. Sßaul, bie £>errfchaft gaal gegen ein ©arleheu oon 6000 ft.2) Sind) beut Steiner Abt Martin Suelather mußte 2ufa§ 3efel nu§ ©elbüerlegenheiteu helfen unb ihm 7440 fl. leihen. Sa aber ber Sd)ulb= uer nach 3ahre§frift nid)t gahlett founte, wie er e» üerfprocheu hatte, berpfäubete er an ben greiherrn ba§ gange Sf)at Sobtng bon Bernau bi§ ©ai§thal. ©er 21bt löfte biefe Seimigen erft nach einigen 3ahreu ein, uachbeut er fich burch Verlauf mehrerer ©iilten bie betreffeube ©uiunte oerfcl)afft hatte.3) 91 ui 24. 9Iprtl 1558 faufte Sufaä 3e!et bou 3litna ooit ©raben, ber ©emahliu äßolfgaitg §oheuroart§, „röm. Ifjaif. SHatjfi. Statt" mehrere lluterthanen in griebau, Sdja* lofgeu unb „Uubter-'^roSui^", ebenfo einen tSidjenloalb „am aruib ber Sraa oberhalb Marchpurg pet) $ruu". 2lHe§ biefe§ h^ie 2lnua nach ihrem 1556 oerftorbenen 23ruber 2lnbrea§ geerbt.4) lleberbie§ erwarb er am 26. 3unt 1559 burch Kauf mehrere in ber Urfunbe oer= ') it.l) §anb)^rift ber t. f. §of&ibtto«je! ju SBien. 2) 3. Drozett, ®aä SMjum it. bie Siöceje Satmnt, I., 427. 3) TOtttljeif. b. rjtft. 58. für Steierm., XXXVI.. 130. geicbuete ltntert[)aiieu in 3wetfofgen, bie bisher ©igeutbum be§ Freiherrn äBtlbelut Don ioHe eine§ Vermittlers gtoifdjen beißen 2äu= bem übernehmen fonutc, maS er aud) nidjt feiten mit gutem ©rfolge getgau gat. 911S oberfter gelbgauptntaun — „Capitaneus Regni" — gatte ^riegSrätge, melcge bie Stäube ber inueröfierretcgifcgen föergogtgümer igm bei= orbneteu, gur (Seite, unb üerfügte mit bereu 3nftimmuug über bie ftänbifdjen Sruppen fo gut, mie über baS üom Könige unterhaltene, auf beffeu Namen beeibigte Wilitär. 3®ar gatten bie ©täube ber ©teiermarf im Vereine mit bot Kärntnern im äMrg 1544 ftatt feiner ©eorg bou 2Bilbeufieitt gum „ßeuteuaut" in ©laüonieu erwäglt; bodj als biefer gufolge feiueS am 12. Noüember 1545 gefteEteu 3ln--fucgenS im gebruar 1546 entgoben mürbe, übernagm abermals SufaS „Liber Baro in Ormosd" baS SieuteuantS^mt.1) ©einem ©influ&e gelang eS, baß bie Bürger bon Slopreinifc fcgou am 30. Sluguft 1546 bem Könige gulbigten. SeSgalb ernannte gerbinattb am 22. Secember 1548 ßufaS 3eCe^ 3um Hauptmann nicgt nur bou ^opreittifc, fottbem aud) bou ©t. ©eorgeit unb Sßrobaüiö, toeldje lefctere gwei Burgen ber BauuS beut $eter ^egleüic abgenommen gatte. 3e^el übernagut bie Verpflichtung, gu ©t. ©eorgen 1 Bfleger, 6 ger. $ßferbe, 1 §auSpfleger, 1 ©cgreiber, 18 £gorj"d)ttfceu unb 6 SBäcgter, ferner ent= fprecgeube Befa&ungeit in ben beibett anberen ') SJlittfjetf. b. fjift. «er. f. St., XXXIX?., 47. Surgen gu unterhalten. Safür empfing er jähr» lid) 2000 fl. rt). Surqfiufgelb.1) 3m 3al)ve 1547 übergab 9HfoIaii8 III. Olalj, 23ifd)of oon Slgratu, bem Könige gerbi-nanb mehrere bifdjöflid&e Surgeti ju militari* fdjen 9Ibermal§ ernannte ber Regent feinen treuen SafaHen 3e?e^ 3ym 3ufpector biefer feften ^lä^e unb fteHte if)ut einen Ser--treter ber 2anbe§ftanbe jur Seite. 2lud) bie föniglidje greiftabt 9lgram erhielt eine au§ Schüben beftefjeitbe Sefafcung, bereu ßominan* baut ©regor „servitor Luce Zekel, gencium provineiarum hereditariarum regie Majestatis in Eegno Sclavoniae capi-tanei" mar.2) 2lm legten Secember 1550 erteilte Saifer gerbinanb Don SlugSburg au§ ben 23efef)l, au beu grei&errn 2ufa§ 3efeI Dörfer, Sam« merbüdjfeit unb $ulüer 311 fenben3) unb aut 27. September 1551 ernannte er iljn „tu 9lu= feljung feiner Sdjidlidjfeit, Srieg§erfal)reuljeit unb befouberem Sertrauen" äunt 39efegI§I)a6er fämmtlidjer SFHlitarinftaujen in Slaüouieu, auf bafe er bie ©renken be§ 2Biubifdjlatibe§ gegen bie (SinfäHe ber Sürfen unb Dtänber fc&üfee.8) 2Iud) im 3al)re 1555 finben mir 2ufa§ 3efel, fowie beffen Soljn 3afob unter ben Anführern ber ßanbmeljr, welche ftetS bie ') u. 2) ©fittfjeif. b. fjijt. »er. f. St., XXXIX., 43 linb 49. 3) «Wuc£)ar, ©e)d). ©teierm., VIII., 506. 3) SRucfiar, ©efd). ©teicrm., VIII., 510. ©renken bewadjte unb Statte unb ©cfjlöger befeftigte.1) Stm 16. 3uui beSfelbeu 3a&re8 fiiiben Wir ben greiherrn unter ben Vertretern auS Steieruiarf, ^rain unb Kärnten, bie in (SiHi gufammentraten, wo bie Steirer bem JR'aifer eine Summe üoit 108.372 fl., fo roie üon je 100 fl. ©ruubfteuer noch einen Dteiter für bie SLürfeufriege bewilligten. SieS genügte jebocl) bem ^atfer noch nicht unb er berief für ben Monat Sänner 1556 einen Sanb--tag nach SBien. ®ie 2anbeSftänbe Steiermark mahlten unter anbereu Vertretern auch 2ufaS 3 e E e I2), greiherru gu gt'iebau, obmoht fie Wußten, baß feine religiöfe Ueberjengung mit ber ber übrigen Slbgefaubteu in feiner Söeife übereinftimmte. 2luf bem 2aubtage trat er befonberS warm für bie floüeuifchen 2anbe ein unb miberfpradj nicht, als ber Äaifer für bie SEriegSuufoften üon beit Steireru 170.000 fC. üerlaugte. Sodj mißbilligte er entfliehen baS Verlangen feiner proteftantifdjen ©efährten, welche ihre 3rr= lehren in allen Schichten ber Veüölferung üer--breiten wollten. 2Bie 2ufaS felbft ber fatljo= lifdjen Kirche iumitte ber größten Stürme treu geblieben mar, fo wünfcljte er fehnlichft, baß aud) feine Unterthanen berfelben treu blieben; beShalb fprach er trofc ber feinbltdjen lieber» jahl feine Uebergeugnng auS, ohne bie $einb= fchaft ber ©eguer ju fürchten. SDem eblen Manne bereitete eS baher einen unfäglichen ') u. 2) SKudjar, @efd). ©teierm., VIII., 533 u. 533 <&• 53 «S*- ©djmevg, baß felbft feine beibeu ©öfjue, anS Ungarn prücfgefehrt, boH lalütutftifdjer 2ln= fid)ten mareu unb nunmehr begannen, bie 3rr= lehren audfj unter beut flobcnifdjen Solfe ju berbreiten. 91 nt Safobifefte beS SahreS 1564 ftarb Kaifer gerbinanb, ber bem greiherru ßufaS 3e!el ftetS oont £>ergen gngetijait mar. 2Iuf gerbiuanb folgte beffen Sohn Majtiniliau II. Sa beffen öefjrer geheime 9lnt)änger ßutherS mareu, mar auch ber junge Dtegent bem üßro--teftautiSmuS nicht abgeneigt unb unterftü^te ihn fogar, nach beut er auf ben Sf)rou getaugt mar.1) Maximilian erfaunte bie broheube Sürfen= gefahr. SeSfjalb Dollenbete er gunächft bie bou feinem Später begonnene Errichtung ber äJlilf» tärgrenge, gu bereu Befehlshaber "er anfangs Sohann ßenfobie, am 13. Suli 1567 aber preiherrn ßufaS 3efel ernannte2). Später übernahm (Srghergog Kart II. oou Steiermark ber 23ruber beS KaiferS, bie Dberaufficht über baS Militärgebiet. 3ufolge ßatibtagSbefchlufeeS befahl ©rghergog Kart II. 1565 bem greiherru SufaS 3e!el, als Schlöben- bon griebau 12 Leiter unb 61 23üct)fetifchüfceu für ben Krieg bereit gu halten. Sa ein Einfall ber milbeu Mufelmänuer täglich befürdjtet mürbe, that 3efel bieS aHeS recht gerne, um baS theure Batertaub gu fchüßeit.3) ') Smiciklas, Poviest hrvatska, II., 53. J) äRittfyeil. b. t)ift. SB. f. St., XXXIX., 87. 3) SKittfieit. b. i)ift. SB. f. @t., XXV., i)3. Sa§ I)Dj)e Alter, fowie bie Dielen SlriegS* ftropazen Ratten bie Gräfte be§ ritterlichen greiljerrn erfdjüttert, fo baß er fidj 1568 ge= gWungen fah, feine Stelle nteberplegen unD, wenn auch mit fdjwerem fersen, au§ bem Mili» tärbienfte ju fcfjeiben. ©r gieng nach griebau, mo er fern Dom Sampfgetümmel bie legten 2eben§jahre zubrachte. Am 17. Noüember 1569 erteilte ihm ©rshersog tarl II. ba§ Stecht, Seit feine§ ßeben§ alljährlich für ben eigenen Sebarf 25 „famb"1) Meerfalz mauth% soll-- nnb ftenerfrei beftellen unb auf eigene Soften herbeifdjaffett ZU bürfen. Al§ fein Sermalter in St. Seit Manthgelber einzunehmen begann, mürbe Saroit 3 e f e l am 13. Segember 1569 üou ber 3te= gierung aufgeforbeit, bie ©rlaubnij^llrfuube im Originale oorzuweifett.2) Sor feinem Sobe, welcher 1574 erfolgte, machte greifjerr 2u!a§ 3efet am 10. Suli 1573 eine fegenSreiche Stiftung, zufolge mel= d)er in griebau ein Spital für 6 Männer unb 6 grauen errietet werben füllte. Aber erft am 21. Mai 1578 würbe ber S?un)ch be§ üerftor» beuen greiherrtt erfüllt, tnbeut Don ba an 12 Arme oom Schloße pfriebau mit Nahrung, SHeibung unb beut nötigen Sreuuljolze üer--forgt würben. Sa aber bie fpäteren Schloß» befi^er bie für biefe Stiftung beftimmteu ©runbftiicfe im (Sefamiutwerthe üoit 30.000 fl. ') „aufeg P ®rabe getragen warb. Seine Sinber unb ©nfel entfrembeteu ftd) meift ber fatbolifcben Sirdje, inbem fie Sal--öiuer ober ßutherauer würben, oerarmten immer mehr unb tnchr, inbem fie ba§ Vermögen Der« geubeteu unb fanfeu auch fittlid) fehr tief, wag ihren DoHfoittmenen 9tuiu herbeiführte. ^ ') Sim. Povoden u. $farrct)ronit ju 2) Original im 8cmbc3ardjtü ©raj. ä >> Sie ältefte Soßter ßufaS 3efelS, S a t h a r i n a, ^eirat^ete einen ungartfctjen ©bei* mann 3Wißael Bereni, naß beffett Sobe aber ben greiser« ©afpar Srasfobic, meiner Sßlojj» herr in ßuttenberg unb ein Brutier beS im $e» firuar 1587 oerfiorbeiten ©arbiuals uitb2lgramer ©rsbifßofS ©eorg II. Srasfobic mar.1) Störe Sßwefter, föelene, bermä^Ue ftß mit greiherrn ©eorg Bögt, Sßlüfjbefifcer bon Dleifenftein, unb naß beffeu frühem Sobe mit Niibiger bon Starhemberg, ber 1582 ftarb.2) 3afob Freiherr oou 3 e f e I, geb. 1530, begleitete fßon im SünglingSalter als Dfficier feinen Bater ßufaS naß ©laüotiten uub Un= garn. §ier fiel er bon feinem ©tauben ab unb mürbe ein leibenfßaftlißer Saloinift. 3US er 1560 Baronin e3 ju SRarburg. 2) 9iegiftratur ber t. f. Statthaltern in (Uraj. felbeu fitzen folgenbe Sorte: „Hie ligt begraben die wolgeborne Fraw Fr. Sophia ge-borne Freyn von Herberstein des wolgebornea hern Jacoben Zakhel-s von Khevend bern zv Fridav geweste ehegemael, die in Gott sallig-lich entschlaff. ist den 25. tag febr. im 1578 jar mit iren töchtern Maria elisabeth etc." 3afob 3efei heiratete gwar nod) ein* mal, u. gm. Margarethe, bie Sochter beS (Srafeu Steter ©rböbi, bod) oermochte er ba= bitreh nicht feinem materiellen Verfalle oor= gubeugeu. Seine VermögenSöerhälttiiße üer= fdjlimmerteu ftcE) immer mehr unb mehr, wenn» gleiä) er am 23. 3uni 1579 an Maximilian ti. «Sthuenburg auf Vrnnnfee baS Schloß unb bie Unptanei „Vaijerborf" unb noch einige an* Dere, nach ber elften ©ettwhlin ererbte 23e= fifcuugeti oerfanfte. Schließlich üennod)te er nid)t einmal bie Steuern regelmäßig gu gafjlen. 3m 3ahre 1581 fchulbete er bereit» 3829 fl., 1 Sdjil. unb 19 Steuer, be§I)atb erfud)te bie Regierung im gebrnar beSfelbeu QahreS bie SaitbeSftänbe um bie ©rlaubniß, ben grei= JEierrn 3e^el pfänben gu börfen.1) Vor weiteren Uuaunehmlicfjfeiteu unb oor uoi$ größerer Schmach erlöste ihn 1583 gwar berSob, aber utnfo fchmerer hatten feine Sin» ber für ihn gu büßen. Ser jüngere Sol)n beS greiherru ßnfaS 3 e E e l, nämlich M i d) a e l, welcher ber gweiten ©he entfproßeu war, würbe 1540 geboren. ®r ') Satt&eäarcfjiD in ©raj. 59 «S*- termählte fiel) mit (Stifabeth, ber Softer be§ gfreiherm 2lbam $ögt in Sfeifeufteiu unb über« nahm na<^ beut Sobe feine© S5ater§ unter onberem aucf) ßrapina, fowie griebau mit ^olftrau. 3u griebau mußte er 1578 gufotge eines Dtegierung§befe[jle§ eine Ueberfuhr errichten.1) ©teich feinem 23ruber Safob mar auch Mi' ctjaet mit ßeib unb Seele ^albiner. Dlach bem 23eifpiete ber benachbarten 3rint), bie 1570 in Nebelig fogar eine 23uch--brueferei für proteftantifche Bücher in froatifetjer Sprache errichtet fjatten,2) berbreitete auch er ben ^albini§mu§ namentlich in ^otftrau, wo ficö au @nbe bc§ 16. SnpIjunberteS nur noch 150 Satholifeu uorfanben.3) ®och hatte er trog feiner reichen föeirath feineu Segen. 3a er war fogar gezwungen, einen 23efi| nadö bem anbern in ©elb uni3u= fegen. 21m 20. 3uli 1582 Derfaufte er an ben ^ettauer 23ürger Sebaftiau ©rubner ben 233eiu« geheut in „©rifotteu ober 3ine§perg (Senozice), Schuppenborferv Sßerg (Sodinskivrh), Schar« binger Sßerg (Sardinje), Suppatinger 5J3erg, $obgorger Maierfjöfl Sßerg, $rerabi Sßerg, Sftuufen $erg, 2®ageu§borfer Sei« uiger $erg fambt ben SBaEafch Stueliiifh".*) 2tm 12. September be§felben 3ahve§ Derfaufte ') Oiegiftratur ber f. f. ©tattfyalterei in Oraj. 2) Bedekovich, Natale solum s. Hieronymi. 3) SBifitationljjrotofott im g. 33. ©edauer £)rbiitariat§= SlrdjtBe 51t @raj, 4) Driginaturfunben im SaubeSardjice $n ©raj. er aber an ben Otentmeifter unb Sermalter ber ®errfdjaft Dberpettau, 3lnbrea§ Shurrna 27 ©tartin 3£^ntffiein tu folgenben Steingärten: „3ine»perg, 9iu5inauborfer Serg, D^agE^ouittE^er $erg, Shuerejjboiffer Serg, ^öfteuöorf, Sib--f£)ratnidj§ Serg, 2otfd)i3erJ3erg, 2ftitterlotfchi3 ünb Snterlotfchijer Serg, ©äffjer Serg, ©eltiij Serg, ^un^er 5ßerg, Ober ©hratnich§perg, Serfcljeiiborffer $erg, ©chlofeperg, Siitarijer--perg, 6i)amnif[)er Serg, ©autnafher Serg ünb in Sbauffjoff^er Serg, gmeit $erghbolbeu Dem 3uri öwb SSaHenbt SBäHäfchiä."1) SBeil Die unmünbigen Stnber De§ greiherrn Safob 3efe£ einen Sljeil ihrer @rb|"d)aft üorn gretherru Sftichael bcfomiueu füllten, hatten bie Sormünber Sarüii ©igutunb üott §erberftein unb DKaEimitian Don Shiteuburg bie woblbegriinbete Seforgniß, bafe noch bie @rbfd)aftbe§ Sater§ in Serluft geratheii fönnte. ©ie brangett bafjer fo lange in Wl i ch a e 1, bis er am 1. Wai 1585 ben Siuberu ba§ ©chlcfe SBiubenau fchriftlid) übergab. ®ie Sormünber übernahmen nun beffen Serwaltung.2) ®ie immer größeren ©chulben forberteu auch immer fdjmerere Opfer. S>e§5alb üer* faufte feine ©attitt ©lifabeth am 12. Sänuer 1589 ba§ üorn Sater ererbte ©chlofe Reifen* ftein an Otto unb Sari üott Seuffenbach, fpäter auch bie ©tnrmal)er'fd)e ©rbfd&aft beiDbDach. 2lm 25. 2luguft 1594 üerfaufte fie nod) einige Sur §errfd)aft griebau gehörigen Sefi^ungeu ') u. 2) Driginalurfunben im SartbeSarc^iOe 51t ©ra^. ßei ©rottenhof tu ber Stühe bou ßeibuife au MattbäuS Simon oon StmonSeqfl.1) 3ut3af)re 1595 weilte Michael 3efel in Krapina unb betätigte am 20. Märgb.3. ben Bewohnern oon Bolftrau alle Freiheiten, bie ihnen fein ©ro&bater fchoit am 14. Märg 1494 guerfanut hatte.2) 3n ber betreffetiben Urfunbe führt Mi= chaet folgenbe Xitel: „£err gu gribau unb Krapiug, Slönt. Kaif. Mal). Statt), Obrifter gu ßatthmar famt berfelben gugethanen ©rang unb glecEen jenfeitS ber Seiffa." 2luch in an« bereu llrfunben wirb Michael ber BefehlS= haber oon Sgatijutar in Ungarn genannt. 2US anfangs 1603 in «Siebenbürgen ein Slufftaub gegen ben Kaifer ausbrach, fanbte Kaifer Stubolf II. Saöib Ungnab unb Mid) ael 3 e f e l bahin, ben ^rieben wieber hergufteßen.3) 2luS biefem ©runbe fdjrteb ber Kaifer am 5. gebruar 1603 an ben ©rgbifdjof in Kalogca Martin Bethe bou &etljeS, fomie auch anbeten Magnaten, fie mögen greiherru M i ch a e l gefel, ben Befehlshaber SgathmarS bon jebenx Sienfte biSpetifiereu, ba er in SteichS--augelegenheiten nach Siebenbürgen eutfanbtfei.4) Stocf) im felbeit 3ahre, alfo 1603 ftarb er, wahrfdjeiulich in Siebenbürgen, unb hinter* ') Driginalurfunben im 2anbe§ard)ioe ju ©raj. h $ßergamenturfunbe in ^olftrau. i>) 9Rel)nert, ßfefö. Defterr., V., a., 261, u. troneä, ©efd). Defterr., III., 351 it. 352. 7) ^ettenegg, ®ie Urtunben b. ®eut|"d)=Drb.=€entraI-orct)., I., 669. ließ bie äBitme ©lifabeth uub einen Soljtt griebricf). griebrich 3efei Dermählte ftdj mit ©lifabeth boit 3bunq§peug unb lebte tljeilS in grtebau tl)eil§ in trapina. Am 18. Auguft 1603 bezeugt er mit einer in Srapina gefchrie* benen Urfunbe, baß ©t'zherzog Sari ihm 4000 fl. gefdjenft habe.1) Am 7. ©ecember 1612 Oer» faufte er au Sobanu Meilgräber „üou Maill= egg" mehrere Bedungen mit 230 fl. §erren= gült.2) griebrtdj 3e£et ftarb fiuberloS. SDer jüngere Sohn be§ greiherru ßufaS 3efeI, Qafob ber jüngere, Dermalst mit (Sophie Baronin §erberftein, hatte fünf Sinber: §e leite, Maria, ©lifabeth, ©eorg uub Sari. Au§ feiner zweiten @l)e mit ©räfiit Margaretha ©rböbi gieng ein Sohn NamenS Nifolau§ herüor.3) Helene heiratete benBefi&er beSSdjlofjeS SBurmberg, ©eorg Don Stubenberg, mit bem fie zur Seit ber ©egenreformation 1629 nach Seutfdjlanb auSwanberte,1) mo fie auch ftarb. Ohre beiben Schwefteru Maria unb (Stifa--beth fnicfte ber £ob in ber Blüte ber Sugenb unb fie mürben fammt ihrer Mutter in ber Stabtpfarrfirche zu $ettau begraben. ©eorg, ber ältefte unter ben Söhnen SafobS lourbe 1563 geboren. AIS er 1587 majorenn geworben war, ubernahm er Don ben 3) u. 4) Sanbes>arcf)iö in @ra$. *) StabI, @ljren=@pieget b. §erä- @t. Stiria 1843. Sormüubern bie jQinterlaffeiifcfjaft öeg Saterg unb beiratbete Sophie Sarouiu Sjßereni. (Sleicb feinem Sater mar auch er ftetg in mißlichen Seimögengüerhältuiffeu. 2llg Sormuub ber Sritber Derfcbleuberte er ber 9ieif)e nad) bereu ©rbgüter. 21 in 12. 1587 üerfaufte er au SBolf Sßilhelm Saron Herberftein bag Schloß Sßinbenau mit 110 fl. 9 fr. u. 1 Sf. Herren» gült, am 10. Slprit ö. 3. aber einen fletnereu Sefifc au Urban SopincEi. Schon nad) fünf Monaten (12. September 1587) faufte oou ihm 3ad)ariag Sdjneeiueiß bag Schloß £>rad)eu< bürg („£raff)eiiburg im Siertl ©iEi") mit 109 fl. 7 Schil. u. 5 Sßf. £errengült unb am 17. 3mii 1588 ®eorg ßbriftoph Saron §erberftein ba§ Schloß 2BiIbhaug mit 249V2 fl. Herrengült.1) Serfelbe Saron Herberftein machte ftd& fur-5 barnach auch 2tnfpnftetn burdj Sauf gu eigen. SBeil ©eorgg einjigeg Söhnlein 3afob fdjon alg Sinb ftarb, erbte nach feinem 1590 erfolgten 2lbleben beffett Sruber Sari griebau fammt Solftrau, bag er aber balb an Sarott Herberfteiit üerfaufte. Freiherr Sari 3 e£el hatte, uiitSaronin Slnna Segleüic üermählt, bier Sinber: 9JH= d) a e l, Se t e r, 3 o h a n n ® e o r g unb F r a u 3 Sigmunb, Die er burch feinen frühen £ob, 1606, nod) uumüubig hinterließ. 2luf feinem •) Originahti'funben int SanbeSarcfyioe 51t ©roj.. Berlaße lafteten große Sdjulbeu, melche bie Söitme noch Derme&reu genötigt war. 21 m 1. 3anner 1607 lief) ihr Beter Sras--fobic, Freiherr Don Sraßenftein, Slenoünif unb ßuttenberg 3000 ft.f am 2. 2Iprit 1608 ber SBaraSbitier "Kaufmann Binceng Berger 10.167 fl. 30 fflt. unb am 20. 2lprit 1610 fetbft Sohanu, Stbt üon «bmont, 1000 fl.1) 21 nna ftarb am 14. September 1616 in tßettau unb mürbe in ber bortigen Bfarrfirdje neben ihrem am 22. September 1612 Derftor= beiien Söönlein Sohann ©eorg begraben. Safelbfi ifi noch jefct ein ©rabftein mit fol« genber Sufdjrift gu feheu: „Anno Christi 1616 den 14. Septembris starb die wolgeborne Fraw Fraw Anna Zakhlin, herrin wittib, eine geborne Keglevitsehin, Freyherrin vndt ligt alhie bey S. Annae altar begraben oey ireu lieben sonn herin Johan Georgn Zakhl von Kevent, herm zu Fridav, welcher selicklieh gestorben den 22. Septembr. anno 1612 in den 14. Jar seines alters. Gott wolle innen genedig sein. Eequiescant in pace. Amen." NifolauS, ber jüngfie Sohn beS Frei» herru 3afob uub beffeu ©entahltn 9Karga= retfja ©räfin ©rböbi, mar anßerorbentlid) loS gegen feine Untergebenen, maS auch fein trauriges @nbe gur Folge hatte. 3m 3a£)re 1610 mürbe er Don ben Bauern im Sutten« berger SBeingebirge erfdjlagen.2) ') Drigtnalurfunbett im SanbeSardjibe ju ®raj. 2) ©tabf, @()ren=©pieget b. §erj. ©t. !tober 1635 wegen „mit Matt)ia§eit 3ertteHa ©geweib Der* Übten Eaptus ünb adulterium Dnb baburch üer= urfadjten Abortus auS fouberbaren ©uaben a poena ordinaria" gwar befreit, aber tro£= bem oerurtheilt würbe, in ber geftuug Naab ein 3ahr berhaftet gu leben unb bie Soften fetner Verhaftung felbft gu tragen.2) 2luS bem heiler gurüdgefehrt, lebte er eine 3eit in Meretingen unb fd>lug fich bann in Ungarn bi§ 1645 herum, mo ber £ob feinem uuftetteu Seben ein ©nDe machte. Mit igm ftarb bie fteirifdje ßinie ber 3 e E e l aus. Seine berwitwete ©emahlin Barbara, geb. „£>erriu bou Sfdiernembl", üerfaufte am 24. ') ^ettenegg, ®ie Urfunben b. ®eutftf)=Crb.=®entrat^ artf)., I., 682. 2) £anbe§ard)iü in ©ra^. Mai 1652 Meretiugeu uub ©rofrtaag mit 35 ft. fterrengült beut ©rafen Sohaiiu Maj;t--ntilian ooit §erberftein gu 9ieuberg unb ©uteu= tjaag.1) Man behauptet, baß am $lattenfee noch einige leben, bie aber weniger üerinö= genb finb. fööchftwahrfcheinlich ftub bie§ 3lb= tömmlinge beS SftifolauS 3e£et- ®iefe foHeu einen filberneu Becher befigen, ben Köllig Mathias einft feinem bortrefftichen gelbherru 3afob 3efeI gur ©riunerutig an nie ftörung 3lu!enftein§ gefpenbet hat. Ser Becher ift feichförmig unb trägt bie ©rinuerunga* morte: „Mathias, rex Hungariae in sempiter-nam memoriam dirrutae arcis Borl 1481."2) ©emaltig unb ftolg mar ba§ ©efchlecht ber 3 e £ e l. ©ineut pfle» ©teme gleich lettch* tete ihr üftame einft, um nach furger 3eit für immer gu erbleichen! Hiimiflfürtich wirb man baburd) an bie SEBorte be§ föuiglicheu ©änger§ erinnert, ber ba fchreibt: „2lu§gerottet werben, bie böfe finb; bie aber auf ben §errn hoffe»/ biefelben werben ba§ Saab ererben, üftod) ein kleines, unb nicht mehr ift ber ©ünber; bn fudjeft nach feiner ©tälte uub fiubeft fte nicht." (Ps. 36, 9 n. 10.) ') ßaube§ardjtü in ®raj. 2) 33ericf)t beä gewef. ®erroarter§ in Slatina, ^r. ftam= berger. i ® « /=> r! c Ö l£? äs- 2 2 o — «w o J-'CS « s wS- K-l- ^ £ -<3 «5 » o: 5® >=2 - . o ^ m A «Sgf (7* O «* IM . _ -i-E I? o — sä »"o i2 ■» ■c n e» Äs* ® = - O iC CD »I «•®8S £ P ®o «S III «et St9 ® ^ » © « O CQ CO »J «s » o 89 SS« * CO CS 1 O IT, Ä «s^ . 5»° SS» S 1 e sj S? £ < Ä- Iß O