W 88 Areitag den 2Z. Zuti t87S. XlV. Jahrgang. Die Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch »nd Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr; für Zustellung ins HauS monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig S fl., halbjährig 4 fl., vierteljahrig 2 fl. JnsertionSgebühr 8 kr. pr. Zeile. Alt Thtuttittig i« Witli ««d die WohkUllgsverhältnissr. * Die öffentliche MeinlUlg und der Ge-meinderath von Wien sind einmiithig darüber, daß das Vorivalten des Zwischenhandels, welcher die Lebensnnttelversorgung der Bevölkerung beherrscht, die Hauptursache der unverändert hohen Preise beim Einkauf im Kleinen sei. Nur befindet sich die öffentliche Meinllng mit der Gemeindevertretung im Unklaren darüber, wem die Hauptschuld des Fortdauern» der auSsauaen-den Zwischenhandels-Wirthschaft zuzuschreiben. Wahr ist es allerdings, daß die Bevölkerung Wiens, utld zwar gerade die minder bemittelte Klasse, unwirthschaftlich an dem Einkauf im Kleinen festhält, selbst da, wo der Bezug im Großen, also mit Vermeidung der Zwischenhändler allSführbar ist. Nur bleibe man uns vom Leibe mit dem wohlfeilen Hinweife, daß durch ein ausgebreitetes KonfumvereillS-^wesel» die Bevölkerung sich alle Vortheile des Großbezuges sichern könne. Die Verwaltuilg der Konsumvereine begegnet in einer Weltstadt so mannigfachen materiellen Schwierigkeiten lind Hemmnisien, daß eine durchgreifende Wirkung von den Konsumvereinen allein nicht erwartet werden kann. Der Hauptgrund, warum der Wiener Kleinbürger Alles vom Zwischeilhändler kauft, liegt in der Bauart der Häufer. Der Wiener nlub unwirthschaftlich gebahren; er kann gar nicht seine Approvisionirung im Groben besorgen, selbst wenn er in der Nähe der Zentral-Markthalle wohnt. Es verbietet's ihm der Hausherr, und zwar dadurch, daß er ihm keine Vorrathskammer angelegt, wo er seinen Bedarf aufbewahren könltte. Der Wietler entbehrt, mit geringen Aus» nahmen, eines Wirthfchaftüraumes, den der ärmste Häusler auf dem Lande zu feiner Verfügung hat, einer ihrem Zwecke elltfprechenden Speisekammer. Es bringt dies das verwünschte Kaserilensystem mit sich, welchem bei dem Ausbau der Hallptstadt in immer größerem Maßstäbe und imlner schlechterer Gestaltung gehuldig worden. Und das Surrogat, der Keller, ist vielleicht in der Hälfte der Fälle so beschaffen, daß er gleichfalls jenem Zweck nicht zu dienen verlnag. Ja, häufig kailn sich der Aermere nicht eitlmal Holz und Kohle für den Willter anschaffet!; der Keller ist zu klein oder zu eleild eingerichtet, dem Diebstahl ausgesetzt, oder von der Wohilung nur über mehrere Treppen zu erreichen, welche die Hausfrait, die nicht in der Lage ist, einen Dienstboten zu halten, mit einer schweren Last nicht erklimmen kann; weshalb sie vorziehen Mltß, die Kohle Halbzentnerweise zu ungeheureln Preise bei schlechtem Gewichte sich vom Zwischenhändler in die Wohnung stel len zu lasseli. Das sitld Thatsachen, über die man sich klar sein sollte. Nur wenil es gelingt, bessere Wohnungsverhältniffe zu erzielen, wird gründ lich abgeholfen sein. Mt Arfachea d» Aafslaudts in drr Herztgowina. Ueber die Ursachen dieses Aufstandes wird der „Allgemeineil Zeitung" aus Cettinje, 12. Juli, geschrieben: „Vor einigen Monaten machte ich Ihnen an dieser Stelle Mittheilung von der zn jener Zeit in der Herzegowina mit größter Heftigkeit eingeleiteten und betriebenen Christenverfolgung, die zu eitler förmlichen Auswanderung ganzer Ortschaften nach dem benachbarten Montenegro fllhrte. Viele Herzegowiner flohen tief ins Gebirge, nachdem sie vorher HauS und Hof ausgeräumt hatten. Nicht anders war es den von deti fanatischen BegS verfolgten Rajahs möglich, sich von den Ausschreitungen der herzegowini-schen Feudalherren zu schützen. Damals schon sagte ich, daß die ins Gebirge Gefloheneli, hauptsächlich aber die auf montenegrinisches Gebiet übergetretenen Christen, schwerlich mehr an eine Rückkehr denken dürfen, da ihrer in diesem Falle eine noch ärgere Verfolgung harrt. Die Flüchlinge aber konnteil es auf sremdein Gebiet und feril von der ihnen trotz alledem liebgewordenen Heilnat nicht lange aushalten. Viele von ihnen kehrten nach und na5i zurück, freilich nicht ohne Sorge um ihre uzld ihrer Familien Zukunft, da sie ganz gut wußten, daß die mohammedanischen Begs alle» anwendeil würden, um sich an ihnen wegeli ihrer Fluc!>t nach Montenegro zu rächen. Dies ist also dis Ursache der jüngsten Unruhen in der Herzegowiila. Bei der gänzlichen TheilnahmSlosigkeit der türkischen Behörden ist es ganz und garz begreis-lich, daß die mohammedanischen Begs es wagten, an den zurückkehrenden christlichen Flüchtlingen Rache zu nehmen, oder dies wenigstens versuchten. Der Haß der Begs ist vornehmlich gegen die Vornehmsten der Flüchtlinge gerichtet ge- A e n i l k e t o n. Der A r c i e r. Von Lewin Schilcking. (Fortsetzung.) „Das that Ew. V!ajestät Kmnmerdiener." „Der Kmmnerdietler? der war hier?" fiel König Joseph benilrul)igt ein, „gegen tneinen ausdrüÄichen Befehl?" „Weil ihin ein Befehl Ihrer Majestät der Kaiserin vorgespiegelt wurde", antwortete Frohn nnd begann t»un den ganzen Hergang zu erzählen. König Joseph hatte sehr gespamtt, aber auch mit eitler Miene großen Mißvergnügens der Erzählung Frnohn's zugehört. Dieser schloß mit solgetlden Worten: „Ich sehe nur zt» wohl ein, daß es sich nicht für mich schicken wiirde, im Geheime»; und ohne Ew. Majestät Wissen, so etwas wie eine stille Vorsehung für Dieselben zu spielen. Darum komme ich, alles zu melden, wetln es auch den falschen Scheill auf mich wirft, mir ein Ver-dietlst daraltS bei Ew. Majestät nlachen zu wollen. Dies ist in der That nicht der Fall. Ich habe auch ganz ulld gar kein Verdieitst dabei. Hätte ich das, was ich gethan, unterlassen, so würde es entdeckt sein, daß ich nieine Pflicht als Posteil tncht erfüllt, und ich würde sehr strenge bestraft worden sein!" „Das ist wahr", sagte König Joseph ernst utld doch gllädig. Die freie Sprache Frohn's erweckte augeitscheinlich sein WohlgefaUeti. „Ich habe aber noch mehr gethan", fuhr der Arcier fort, „utld zwar etwas, was derartig ktchn llnd vermessell ist, daß ich lneill Ge-wisset: als ehrlicher Mann belastet fühle, so lmtge ich nicht dltrch ein offeiles Geständiliß die Gnade erlatlgt habe, daß Eiv. Majestät mir, so zu sagen, eine Absollttion von meilter dreisten Verwegenheit ertheilen!" „Ulld was lväre das ?" fragte der König lebhaft. „Ich wußte, daß Ew. Majestät ein werthvolles Kleiuod durch die Frechheit eines leichtsinnigen Bttrschen abhanden gekolnineil — ich wußte es durch den Zilfall — ich wohne itn Hause der Eltern jenes Burschen . . Hatte König Joseph vorhin, bei Fröhnds erster Erzähluilg, hoch ausgehorcht, so that er es jetzt mit der Miene doppelten Betroffenseins. „Das weiß Er?" „Ja, utld auch, daß der fragliche Gegeil-stand zu Händen der Polizei gekommen, und es Ew. Majestät unangeitehm fein würde^ in Ihrem Nmnen ihil dort reklamiren zu lassen. Deshalb habe ich mich unterstanden, eines der Blankete voil Ew. Majestät Schreibtisch fortzunehmen, es in zweckdienlicher Weise ausztlfüllen nnd dalnit bewaffnet das Ordenskreuz in tneiilein eigenen Namen aus den Hällden der Behörde zil befreiell. Hier ist dasselbe und hier das Blanket zurück." Frohn zog beide Gegenstände aus seiner Uniform hervor ulld legte sie auf den Schreibtisch des rölnischen Königs nieder. Dieser griff mit einer gewisseit Hast nach deiil Kreuze. „Wahrhaftig es nieill Kreuz!" sagte er. es betrachtetld illld ttlit dem Tone einer sehr lebhaften Befriedigung. Dann sah er mit großen Augen Frohn an. „Er ist ja eill lnerkwürdiger Mensch!" sagte er halblaut und wie für sich. „Wollen Ew. Majestät jetzt einen Blick auf das Schriststilck zu werfen geruhen, damit Sie fehell, welches Mittels ich tnich bedient habe, und ich dann um die Giiade bitten darf, es zerreißeil zu dürfen?" König Joseph nahln das Papier auf un überlas es. „Ich habe dem Polizei-Beainten, tvelcher mir die Ordensdekoration auslieferte, bedeutet, daß sein Schweigen gewiinscht werde; ich glaube versichern zu können, daß er es halten wird." Wesen, weßhalb es auch erklärlich ist, daß die Häupter derselben zuerst die Nachsucht ihrer Gewalthaber fühlen sollten. Eine ganze Reihe voll Ausschreitungen seitens der Begs, sowie die gänzliche Theilnahmslosigkeit der tilrkischen Behörden, oder hie und da sogar eins Parteinahme für die gesetzwidrigen Handlungen der mohammedanischen Aristokraten. Alles dies und noch vieles andere mußte nothwendigerweise unter der Bevölkerling Unzu-friedenheit und Erbitterung hervorrufen und dieselbe zur Selbstwehr greisen lassen. Tripko Grubacich, eines der Häupter jener nach Montenegro geflohenen Christen (USkoken), wurde sogleich nach seiner Rückkehr von mehreren Türken angehalten und gesragt, webhalb er nach Montenegro geflohen sei. „Ilm dort Schutz zu suchen vor euren Gewaltthätigkeiten!" war TripkoS Antwort. Schon wollten die Türken auf ihn eitthauen, als eben in diesen; Augenblick Kotschobascha und Medschlis-Mitglied von Nevefinje, Gjuro Simovich hinzutrat und, uin Blutvergießen zu verhindern, sich ins Mittel legte, indem er gegenüber den Türken seine Autorität als Nichter (Medschlis) geltend machte. Die Türken gaben zwar nach, doch kehrte sich nun ihr Unmuth gegen Simovich, der in einer Medschlissitzung die Mohammedaner erinahnte, sich nicht zu Gesetzlosigkeiten und Gewaltthätigkeiten hinreißen zl» lassen. Des andern Tags wurde Simovich erntordet. Den Mord sührten einige Mohamlnedaner aus denr Geschlechte der Nedschipaschichi aus. Kurz nachher wurde von den Türken ei>l zweiter Mord ausgeführt. Der Vkehandschi (Gastwirth) Jola Gurdelja ward von den Türken des Nevesinjer Bezirkes beschuldigt, den aus Montenegro heimkehrenden herzegowinischen Uskoken (Flüchtlingen) Nahrung verabreicht zu haben. Er suchte sich zu rechtfertigen, indem er den Türken ailSeinandersetzte, daß er als Me-Handschi verpflichtet sei, allen ohne Unterschied, die es begehren, Getränke lll,d Nahrung zu verabreichen. Daraufhin wurde Gurdelja ertnor-det. Diesen beiden Fällen solgte eine Unzahl anderer. So wurde kurz danach Javo Nad-milovich aus Nadina von 6 Türken übersalleil und ernlordet. Nadnnlovich's Waffen und Heerde fielen den Türken als Beute zu. Gleichzeitig ermordeten die Nevesinjer Türkeil deil Bauer Jlija Banjac, der eben auf senem Ackerfelde beschäftigt war. Während alles dies geschah, rüstete sich Beg Adem Zukow zu einer Expeditioil ins Gebirge aus, bei welcher Gelegenheit er „Wie heißt der Mann?" „Der Polizeirath Hinterhuber." König Joseph hestete seine Blicke wieder nachdenklich auf das Papier llnd ließ sie dann über den Rand fort und auf Frohn hinübergleiten, den er mit einem Ausdruck sixirte, in welchenl weder Billigung noch Mißbilligung des Geschehenen zu erkennen war. Er schien nüt sich selbst im Unklaren zu fein. „Es ist mir sehr lieb, daß ich die Dekoration wieder erhalten habe", sagte er nach einer Pallse, „es ist mir ein großer Dienst dainit erwiesen, ich danke Ihm darfür — aber", fnhr er plötzlich nlit viel lebhafterer Stinnne fort, „weiß Er, daß Er sich ein schweres Verbrechen hat zu Schulden kommen lassen, und daß Er ein gefährlicher Mensch ist?" „Mehr als ein Verbrechen, Majestät", versetzte Frohn; wenn ich sür alles das, was ich in der vergangenen Nacht gethan, nach der Strenge des Gesetzes bestraft würde, so hätte ich für Lebenslang genug. Aber meine Verbrechen gegen die Dienstvorfchriften belasten mein Gewissen nicht, ich werde wich darüber trösten. Ein anderes ist es mit der Schrift dort; ich weiß nicht, ob es sich ganz mit der Ehre eines kaiserlichen Soldaten verträgt, so zu handeln, und darum habe ich mich gedrungen gefühlt, Ew. Majestät alles zu berichten, um eine nicht llnbedeutende Beute nach Hause zu bringen beabsichtigte. Doch war all' das nicht genug. Die Türken von sltevesinje brauchten Mllnition, und da sie sich dieselbe nicht anders verschaffen konnten, so stürmte!» sie auf die großherrliche Pulver-kannner los, öffneten dieselbe und bemächtigten sich auf diese Art alles Munitionsvorrathes. Die Civil-Behörden sowohl als auch das Militär-Kommando ließen dies ruhig geschehen. Als die christliche Vevölkerung sah, daß es die Türken wirklich ernst nleillen, und als sich die Letztern auch bereits der Munition benlächtigten, konnten sie über die zu unternehinenden Schritte nicht mehr inl Zweifel sein. 2000 Christen griffen zll den Waffen. Die Wege »lnd Straßen zwischen Trebinje und Bilijech, Bilijech und Stoz, Stoz und Nevesinje, sowie endlich zwischen Nevesinje und Mostar wurden abgesperrt. Die besestigten Plätze sind von herzegowinischen Anfständischeil umschlossen. Bis zu diesem Auge»lblick ist es zu einenl Zusamniellstoß noch nicht gekommen, doch er-warteil wir jeden Augenblick eine solche Nachricht." Zur Geschichte des Tages. Der ungarische Finailzminister hat seine Forderungen bezüglich der Bank schriftlich festgestellt. Die österreichische Regierung soll zu Gunsten Ungarns ihren ganzen Einflliß in die Wagschale legen. Die Erneuerung des Bmlk-privilegiums biete zu einer solchen Einflußnahnle den willkommensten Anlaß und es unterliege keinem Zweifel, daß die Natioimlbank sich eineln folchen Verlangen der österreichischen Regierung nicht werde entziehen können, wenn diese die sragliche Erneuerung von der Bedingung abhängig mache, daß llngarn seine möglichst selbständige Baltk erhalte. Ungarn sei bereit, der österreichifchen Nationalbank den Vorzug vor anderen Bewerber»! einzuräunren; schlinnnsten Falls werde es aber sich genöthigt sehen, eine vollkommen unabhängige Zettelbank zu errichten. Am goldenen Hörne beginnt das Sparen. Die Gehalte des Großveziers, der Minister und der Gouverileure werden um zwei Drittel, jene der Staatsbeamten aber, die mehr als dreitausend Piaster monatlich beziehen, lun die Hälfte herabgesetzt. Der Herrscher und der Harein bleiben in: Hochgenuß ihrer früheren Bezüge. Die Jesuiten in Frankreich beeilen sich, ihre jüngste Errllngenschaft die Freiheit mich von den: Könige, der im Staate die höchste Quelle der Ehre ist, entweder lossprechen oder verdanlmen zu hören." König Joseph sixirte wieder nüt den: srüheren Blicke den vor ihm stehenden Arcier, der ihnl imurer merkwürdiger vorkomnien mochte. „Also an mich wendet Er sich nlir als den höchsten Qell der Ehre im Ltaate?" sagte er nach einer Weile mit einen; Tone, worin etwas wie Ironie lag, „nicht etwa an de»; Mann, der Sein Schuldner ist?" „Nein, Majestät!" versetzte Frohn sehr ernst und entschieden. „Nun wohl", slchr der König fort, „ich glaube Ihm das. Und iildenr ich Ihm das versichere, meine ich, hat Er die Absolution, die Er wünscht. Der Charakter seiner Handluilg bestimntt sich danach, ob sie ganz uneigennützig war oder nicht!" „In der That, und ich danke Ew. Majestät aus's Ehrerbietigste sür die Absolntion." Der König zerriß jetzt die Schrift in mehrere kleine Stücke. Dann nickte er Frohn einen herablassenden Gruß zu und sagte kalt nnd gemessen: ,.Er ist entlassen!" Frohn wandte sich und schritt in militari-scher Haltung zur Thüre. Als er diese fast erreicht hatte, rief König Joseph ihm nach: des Unterrichtes möglichst auszubeuten. Nicht weniger als drei katholische Hochschulen, jede vier Fakultäten, werdell ohile Verzug gegründet: in Paris, Orleans und Angers. Vermischte Ztachrichten. (Eintreibung der Steuern in der europäischen Türkei.) Ans Konstantinopel erl)ält jeder Vali iProvinzgonverneur) den Allstrag, wie viel seine Provinz an Steuern abzntragen habe. Zu diesem Betrage schlägt in der Negel der Vali ein l)übsches Sümnlchen darauf nnd die Kainmkame (Kreisvorsteher) erhalten den Befehl, ihre aliqiloten Beiträge zu liefern. Der Mudir (Bezirkvvorsteher) gibt nach entsprechendem Aufschlag die voul Kainwkam erhaltene Steuerbeniessung an den Tschatich der Saptieh's (Kommandanten der Gendarmen) weiter, auf dessen Befehl dann einzelne Gen-darlnen die eigentliche Steuereintreibung besorgen. Es ist selbstverständlich, daß bei diesen llebertragilngen in der Besteuerung an keinen Maßstab, weder absolut noch relativ, gedacht wird, nachdem ja Grnnd und Boden nirgends vermessen sind. Am meisten sind die Christen besteuert utld in; llebrigen gilt der allgemein bekailnte Grad der Fruchtbarkeit und EitUräg-lichkeit eines Bezirkes als beilältsiger Maßstab der Besteuerung. Die Willkür in dieser Beziehung geht oft so weit, daß Christen, welche in denl Rufe revolutionärer Bestrebnngen stehen oder bei türkischen Organen mißliebig sind, eine jährliche Steuer bezahlen müssen, welche die Höhe ihrer Einkünfte unl kein Geringes überschreitet. Zudem konnnt noch, daß die meisten Stenern nicht in Geld, sondern in ull.tura., als aliquoter Theil der Ernte, gewisser.naßeil als Zehent geleistet werden. Ans diefein Grunde wird denl Ackerbauer nicht gestattet, seine Ernte früher einzuheimsen, bevor nicht die sogenannte Steuerkommisson die Schätzung des Erträgnisses und darnach die Steuerbemessung vorge-nonlnlell hat. Uin die Erpressungen der niede» reu Beamten zu verureiden, dagegen diejenigen der höheren zu erhöhen nnd so die Lage des Bestellerten zu einer sast unerträglichen zu nmchen, hat die Regierung die Steuern vieler Bezirke und Landschasten an einzelne Groß-gruildbesitzer verpachtet, für welche diese Pach-tltng, ob nun ein gutes oder eiu Mißjahr folgte, stets als eii^e Quelle ausgiebiger Bereicherung betrachtet wird. (Krupp und die Kanonen frage.) Dem „N. Wiener Tagblatt" wird ans Spaitdau ge- „Wart' Er noch!" Frohn wandte sich wieder der jungell Majestät zn. Diese schiell etwas lmschliissig iiber das, was sie sagen wollte. Joseph bewegte einen Augenblick die Lippen, ohne zu sprechen, dann sagte er: „Ich habe einen Anstrag sür Ihn. Melde er seine«! Chef, den: Feldlnarschall Graf Aspre-mont, ich wünsche in den nächsten Tagen ihn zn sehen." „Zu Befehl, Ew. Majestät." Der König winkte nlit der Hand, Frohn ging, und gleich daranf schloß sich die Thüre des königlichen Kabinetes hinter ihtn. In der besten Stinimung verließ er die Burg. Sein Ge!vissen war lnn eine Zentnerlast erleichtert und schlng voll Dankbarkeit für König Joseph. In der Frühe des andern Morgens inachte sich Frohn aus, die i!N Hotel der Arcieren Leib-garde für ihn bereiteten Zünnter zn beziehen. Er hatte verschiedene Gründe dazu; das hübsche Thereserl weinte einige Thränen der Rührung und Dankbarkeit beiin Abschiede; i!N Grunde lvar auch sie ihin dankbar dafür. Es war besser so! (ForWttng folgt.) schrieben: Der Stand der Kanonenfrage in Wien und die beabsichtigte Jmmediatbeschwerde Krupp's an de>l Kaiser von Oesterreich, sind hier in Spandan am Hauptsitz der prellßischen Geschütz Fabrikation und des damit im Kausalnexus stehendeil Julius - Thurmes nlit doppelter Aufmerksamkeit verfolgt worden. Von ganz speziellem Interesse war nns hier die Mittheilung, daß die unentgeltliche Ueberlassnng der Krupp'schen Versuchsge-geschtttze unter der Bedingung der Geheinl-haltung der Konstruktion und der „un-bedingten Anerkennung des Eigenthnmsrechtes" der Krupp'schen Firma auf alle Konstruktions-Eigenheiten erfolgt sei. Wir sind in der That sehr nellgierig, was wohl zu dieser „unbedingten Anerkennung" des angeblich Krupp'schen Eigenlhumürechtes der Krupp'schen Firma an „allen KonstrilktionS-Eigeicheiten" der in Karlsruhe wohnende amerikanische Ingenieur Broad-well sagen wird. Bei allen nwdernen Hinter-ladungs-Geschsitzen ist die „wichtigste Konstruk-tionS'Eigenheit" der anl Hinteren Ende des eigentliÄ)en Kanonrohres liegeitde Ring, der das Entweichen der Pulvergaffe verhindert, jenes kleine Jilstrument, ohne welches, wie jeder halbwegs Sachverständige zllgeben muß, die neuere Artillerie, namentlich aber ein schweres Hinterladungs-Geschütz existenzunsähig wäre. In Bezug auf diesen so wichtigen Ring hat sich »»NN vor Kurzen: in der „Älnes" und der englischen technischen Wochenschrist „Ei:-ginering" eine äußerst interessante Polemik zwischen dem genannten Ingenieur Broadwell und der Firma Krupp erhoben. Herr Broadwell behauptet, daß „dieser Ring im Rohr" seine alleinige Erfindung sei und nichtsdesto-weniger von Krupp seit Jahren angewendet wäre, ohne daß dieser, dessen kolossale Erfolge wesentlich diesem Ringe beizlnnessen wären, ihm trotz wiederholter Mahnung die geringste Eitt-schädigung dafür zahle. Wir können auf die nnr den Fachkenner interessirenden Details dieser Polenlik hier nicht eingehen und beschränken uns darauf, die Thatsachen zu kon-statiren, daß jener eigenthümliche Gasabfchlie-ßungS-Ning in der ganzen Welt „Broadwell-Ring" genannt wird und daß i»»sbefondere die preußische Artillerie ihn in ihren offiziellen Schriften so nennt, daß Herr Krupp ihtt in seinen großen Ausstellungskatalogen (Paris 1867 nnd Wien 1873) nicht anders genannt hat nnd die ruffische Regierung das Bentt-tzungsrecht der Broadwell's6)en Erfindung schon vor Jahren für eine bedelltende Sunlme angekauft hat. Wie Herr Krupp angesichts dieser unbestreitbaren Tl)atsachen seine Jnnnediatbe-schwerde an den österreichischen Kaiser nachhaltig begründen will, sind wir begierig zu er-sahren. Auch die in Aussicht gestellte richterliche Entscheidung dürste wenig Erfolg haben angesichts dieser Thatsachen. (Sicherheitspolizei. Ueberfuhre n.) Das Ministerillnl hat die Verwaltungsorgane aufgefordert, alle polizeilichen Vorschriften in Betreff der Ueberfuhren, nanientlich bezüglich der zuläffigen Belastung der Fahrzeuge, der Ersichtlichmachllng der Vorschriften aus den Fahrzengeil. und der Neberwachung des Ueber-fuhrbetriebes, zusanlmenzustellen ilnd zil berichten, in welcher Weise die Neberwachung dieser Uebersuhren geschieht. Dainit ist das Gutachten zu verbinden, ob diese bestehenden Verordnun-gen ge>ttigen, oder welche neue Maßregeln zu ergreisen wären, uln bei den Uebersnhren die Sicherheit zll wahren und Unglücksfälle hintanzuhalten. (Erzieh ttngskunde. Das Gymnasium der th eresia Nischen Akademie als warnendes Beispiel.) Der Jahresbericht dieses GymnasiunlS ist nun erschienen. Das Verzeichniß der „Theniata z»l schriftlichen Aufsätzen in der deutschen Sprache" gewährt einen trostlosen Einblick in die Erziehuligskluist dieser Anstalt. Da werden z. B. für die achte Klaffe Fragen aufgeworfen: „Inwiefern a) demüthigt und b) erhebt den Atenschen der An- blick der Natnr?" — „Worin besteht die Kraft der Ironie?" (Psl)choloqisch zu erörtern.) — „Inwiefern vermögen Memoiren wahre Religiosität zu förderil?" „Macht der öffentlichen Meinung." (Psychologisch darzuthun.) — Die siebente Klasse wird unter Anderen: gefragt: „Wie soll die Moral von dem Schauspieler vorgetragen werden?" — „Welche Verhältnisse in Goethe's Jngei^d waren bestimmend für seinen individualisirenden Styl?" — „Wie verhält sich der Verkehr zn den Zteigllngen der Menschen?" — Diese Fragen nlachen einem keiult« nißreichen uud durchgebildete!: Mann zu schaffen, wenn er sie auch nur ei!:igern:aben erschöpfend beantworten will. „Ja" — lverden die Herren Professoren sagen — „das soll ja der Knabe gar nicht; er soll nllr seine Gedanken darüber a::sdrücke!:." Leider hat er darüber gar keine Gedanken, weil diese Gegenstände den Durch-sch,:ittsköpfen von 17 bis 18Jat)ren ganz fer»: liegen. Mllß ein solcher Jüngling aber seine Aufmerksamkeit darauf richten, so wird er allerdings in seinein Gedächtniß ui:d in seinen Büchern so viel sremde Bemerkungen sindcn, um eine Antwort znsammenznstoppeli:. Auf diese Weise lernt er aber statt Denken gerade das Gegentheil: Redensarten lnachen — nnd statt die Sch:vierigkeitett eines Gegenstal:des einsehen: sie umgehen. Bei solchem U::terricht ist es kei»: Wu»:der, wenn gerade unter dei: sogena!:i:ten gebildeten Klassen so viele seichte Schwätzer und ausgeblasene Hohlköpse zu fi!:den sind. (Thetterl:ng. Fleische und Brodsatz nnA.) Den Wienern wird z::r Abhilfe gegei: die Thenerung die Wiedereinführung der Fleisch- ::nd Brodsatznng ii: Aussicht gestellt. (Winterstrenge und Hochwild.) Nach Mittheilungei: der obersteirischei: Forstwarte hat der verflossene strenge Wiitter den Stand des Hochwildes derart geschwächt, daß mehrere Jahre zu dessen Erholung l:othwendig sein werden. Ueber tausend verendete Hirsche und Rehe sind in der Mürzsteg-Mariazeller Unl-gebung angetroffen ivorden. Wel:iger over vielleicht gar nicht haben die Gemsen gelitten, die noch zu hut:dertel: an de»: Siordhängen der Schnee-Alpe grasend oder ii: den Felsen kletternd zu sehen sind. Akarburger ZZcrichte. (Johann Gabriel Seidl.) Der Dichter Johann Gabriel Seidl, welcher jetzt in Wien, 72 Jahre alt, gestorben, war von 1829 bis 1840 Professor in Cilli. Neben seinen St:i-dien für das Lehramt hatte Seidl besonders den klassischen Sprachei: und ihrer Literatur sich gewidniet und betrieb mit Vorliebe Alterthumskunde und Münzenkunde; 1810 wurde er z:ltt: Kustos i!n k. k. Ä!:':nz- uild Antikenka-binet in Wien ernannt. (Ober-Gymnasium.) Am hiesigen Ober-Gynlnasittm soll eine Lehrstelle sür Geographie und Geschichte n:it Begini: des nächsten Ächl:ljahres neubesetzt werden. (236 fl. verloren) Der Postmeister von St. George:: bei Cilli hat auf dem Wege z:::n Bahnhof den Geldbeutel nlit 2^)6 fl. verloren und :vird der redilche Finder noch gesllcht. Der fragliche Brief war nach Brnck an der Vtur adressirt. (Z:t Tode gestürzt.) Der Dienstknecht F. Schmied in St. Jol)ann an: Zeichenl)erge, Ortvge:neinde Mal)renberg, ist beim Pflücken der Kirschen von» Ba:nne gestürzt ilnd ii: Folge der Verletzuug augei:blicklich gestorben. (Schadenfeuer.) Vein: Grttl:dbesii;er Mathias Juriisch ii: Pößnitz, Ortsgen:einde Leutschach, entstand an: 15). Juli IU)r Morgens durch ^Nachlässigkeit Fener ilud wurden das Wohllhaus, Tenile :n:d Stall samntt einein großen Tl)eile der Fahrnisse und Futtervorrätlie eingeäschert. Der Schaden ivird aus l200 fl. berechnet. Die Versichern!:gssnn:me ist gering. (Hagelschaden) Der Schaden, welchen Mndisch'Feistritz, Kerschbach, Tainach, NitterS-berg, Pulsgan . . . durch den Hagel vom 12. d. M. erlitten, beträgt naä) den bisherigen anltlichen Erhebungen :lber eine Million. Ju einigen Gemeinden luuß die Schätzung ::och vorgenom:nen werden. (Freigesprochen.) F. Jarz, Müller i,l Fra:cheim, wurde vorn: Schwurgerichte Cilli angeklagt, ain 17. Jänner 1875 bei Marburg den Grulldbesitzer Martii: Schischek bera::bt z:: haben. Die Gesch'vornei: <,Ob:nann Herr Dr. Gerschak von Friedan) erklärten: Nichtschuldig! und wurde der Anc^eklagte freigesprochei:. (Fahrlässigkeit, nicht Todtschlag.) An: 14. März d. I. hatte der Grundbesitzer V. Supanz von St. PrinmS vor ciu^'n: Gast-Hause in St. Marein de:« Schneider Valentin Plionik mit der Faust einen Stoß aus die Brust versetzt. Pliolük stürzte rücklings auf das Steinpflaster, spaltete sich den Kops :ll:d starb in Folge dieser Verletzung. Die Geschwornen (Obmann Herr Mar Baro i: Na st) verueil:ten die Hauptfrage (Todtschlägt lu:d bejahten die zweite Frage, betreffend Fahrlässigkeit. Das Urtheil der Strafrichter lautet: 4 Ä'tonate Arrest. (S a:: e rb ri: n n.) Die Gesammtzahl jener Personen, welche bisher zun: K:ngebrauche nach Sa::erbrun!: gekott:nien, hat 1305 bereits itber-schrittei:. (Rosenseld.) In Sanerbrnnn gelangt heute die Theatereinrichtung :n:d Garderobe des Direktors Rosenseld zur exekutive:: Versteigerung: der Schätzwerth beträgt 3351 fl. (Gebrüder Mat ula.) Die „kaiserlich russischen ui:d königlich schwedischen Hoskünstler", Gebrüder Matula, derei: Leistungen auf dein Gebiete der ::atürlichen Magie, in gyninastischen Künsten und physikalische:: Prodnktio!:en zu Marbllrg uoch iil gnten: Andenken stehe::, be« absichtigen, auf ihrer Durchreise hier wieder einige Vorstellungei: zu geben und wird die erste luorgei: Abel:ds in: Theater stattfinden. Da diese Künstler nach dei: ::nü vorliegenden Berichten überall sich ul:getheiltel: Beifalls er-fre:lten und sich in ihrein Fache sel)r a::Sgebil-det haben, erlauben :vir uns, ails diese Vorstellungen aufmerksam z:: tt:achen. (Schwurgericht.) Die Sitzm:g des Cillier Schwingerichtes :vird länger dauert: als ursprünglich bealisichtigt war; es ko:nn:e!: noch folgende Anklagen zur Schlubverha!:dlung: 24. Juli, Ferd. Schirek, Todtschlag — Jnli, Michael Roscher, Brandlegung — 27. und 28. J::li: Diebstähle. (A:: ss chr ei b l: nge::.) Für das Gesai:-K::haus in Cilli ivird der Bedarf an graue::: Hallinat::ch (47 Jacken, 36 Leibchen, '^6 Hosen) zllr Liefernng ausgeschrieben. Die schriftlichen Angebote n:it Anschluß der Stoffn:nster, Ai:gabe der Breite :li:d des Preises müssen bis 31. Jnli bei:n Kreisgerichte Cilli eingereicht werden. Letzte Uost. Vit' Iägertruppe soll mit den» vi'N Artilleriehauptmautt Kropatfchck erfunveneu Nepetirgewthre — zehn Schüsse in fttikfz h» Sekunden — brtlirilt ,veeden. Der Fürs/bisct^of von BrcSla« erNärt, daß er mit BcwtUkttUiig deS VapsteS sicd dem Gcsctz Uder dliS Kirchenvermöqen unterwerfe. Italikn hat feine Gesandtschaft in Stuttgart aufg hvben. Verein zur lluterfliihnng dürftiger SchullUnder Marb u r g ö. Zweites Verzeichniß. Als ausi':bende Mitglieder die Herren: Pfeifer.Karl 1 fl. — zkral Josef 1 fl. — Seit Georg 1 sl. — Gasn:er .Conrad ist. — Schosteritsch 2 st. — Folger K(Ul l fl. — Rnping 1 fl. — Als unterstü^eilde Mitglieder die Herren: Qnandest l fl. — Hnberger 1 fl. — Götz August 1 st. — Fetz Antoi» 1 fl. Ferlinz Ist.- Dr. Stöger 1 fl. — Johann Schwann 1 fl. — Postemer 1 sl. ^ Edler v. Bitterl, k. k. Notar 1 fl. — Karl Macher 1 fl. Ferners von Herrn Joses Pilz: K0 Pfund Zigarrenstroh und 4^4 Pfund Zigarrenspitzen. Von Herrn Hauptmann Bitterl ein Paar Stiefletten. Ftir diese Spendeil spricht der Ausschuß seinen Dank ans. Stadt-Theater in Marburg. Samstag den 24. u. Sonntag den 25. Juli Nur 2großeVllrj!ellWgeu der berühmte« Äüuftlergesellschast Sebrücksr Kais, russische aad kövigl. schwedische Hoskükftler, in ihren biS jetzt nnüber-troffmen Produktionen in dem modernen Salon der Bagis, pk>silc, Iton pluv altr» der k>mnavtik. VillctS sind vorher an der Theaterkasse und Abends zu habt». Kassa-Eröffnung «7 Uhr. Anfang S Uhr. Sonntag letzte Vorstellung mit neuen Produktionen. __900) Vobi'iiävi' I>ilawla. SchSlie WniMtil NtalUit in Zwei« Ig, 10 Minuten vom Südbahnhofe, ist aut fnier Hand ^ verkaufe«. Dat Nähere bei» Eigenthümer granj Martineb, Lend Nr. a42. S9S »r. 294. (S9S Oberlehrer- ev. Lehrer-Stelle. An der sechsklassigen Volksschule für Kna-ben zu Marburg ist die Oberlehrer- eventuell eine Lehrer-Stelle mit den Bezügen der I. Ge-haltSklasse zu besetzen. Belverber wollen ihre dießfälligen bclcgten Gesuche bis läi^tenS 31. Au^st 187ö blim Stadtschulrathe Marburg fim Wege der vorgesetzten BtNrkSschulbehSrde) einreichen. Solche Bewerber, welche die Befähigung für Vürgerschnlen nachweisen, haben den Vorzug. Stadtschulrath Marburg am 12. Juli 1875. Der Stellvertreter deS Vorsitzenden; Fr. Stampfl._ Edikt (888 ES wird bekannt gemacht, daß die freie öffentliche Versteigerung der zum Nachlasse deS Herrn Zohann GottSberger gehörigen, im Sterbehause Nr. 190 Pfarrhofgasse zu Marburg befindlichen Mobilien, alS: Haus- und Zimmereinrichtung und Weine, mit Bescheid deS k. k. BezirksaerichteS Marburg l. D. U. ddo. 19. Juli 1875 Z. 9405 bewilliget, und deren Vornahme vom gefertigten Gerichtskommissär auf den T4. Jult 1875 Bormittag von 9—12 Uhr und Nachmittag von 3— 6 Uhr mit Dem angeordnet wurde, daß die Gegenstände nur um oder über den gerichtlich erhobenen Schatzwerth an den Meistliietenden hintangegeben werden, daß der Meistbot bar bezahlt und jeder erstandene Gegenstand sogleich iibernommen »verde» muß. Marburg am 20. Juli 1875. Der f. k. Notar als Gerichkskommissär; Dr. Franz Radey._ Aundmachung. Aic k. k. priv. wkchsrlsritigt Drandschadtu-Vtksichtrungs-Aastalt ia Vra) versichert bewegliche iind «iibelvegliche Gegenstände jeder Art, »»d beehrt sich die unterzeichnete Direktion, bei dem Herannahen der Erntezeit, die ?. Herren Landwirthe anf die Versicherung der Feld- und Wiesensriichte gegen Feuerschaden insbesondere anfinerksam zu machen. VersicherutigSanträge iverden in der Direktionskanzlei in Graz, im eigene« Hause Salkstraße Nr. 20, bei den Repräsentanzen in Klageiifiirt nnd Laibach, sowie bei de» DistriktS-Äommissariaten entgegengenommen und daselbst auch alle geschästlichen Auskünfte bereitwilligst ertheilt. Direktion der wechselseitigen Brandschadtn-Bersichtrungs-Aiistalt in Graz. Nachdruck wird nicht honorirt. , M die Zommer-Zaison! Ä«« äeg A. »nk^ärts. >.vinvnsniugv, eomplet, Laoeos, Lose n»ä (^ilet in versekieäenen Warden von ......5 I.oingnan2Ugv, enKliLvIie vessins v0n .... 12 „ l-UStrs-Zaeoog, xrnu, Aelb von . . . 4Vz „ ^ >1 » ö /z KamMMN-Anillgo, eomplet, von.....19 „ Stott-Anzellgo, V0N...........18 „ ^uk ^nnsoll ^er6en IIIu8tvr von Ltofivn übersll Ilinxessnät, t^iektpassenäes »nstavÄslos rvtour Aen0mmen. (807 n n n ^vuv Sintlivk 7imvntiftv motrisvko ülitiiM ii»vl- unrilr8prsison Großes Gewölb zu vermiethen: (865 Obere Herrengasse Nr. 120. DMPf-u.Wlilille»bad in der Kürntvrr-Vorliadt (2^^ täglich von 7 Uhr Früh bis 7 Uhr AbendS. Alois Schmiederer. Mehrere A«hre« Dünger zu verfausen beim Marburger Dienstman- Jnstitut. (898 __ ^ Perantworilicht Mednktinu, Druck und Verlag von <^dvard Jan Lodvi»»r l Einige hundert Mehen 872) ^_bei Fo» Itarti» Das Einkehr-Gasthaus Nr. 46 in der Cchwarzgasse zu Marburg ist mit 1. Oklober zu verpachten. (897 Anzusragen bei der Eigenthuwerin Josefa Spallek, 1. Stock._ Ein Schreiber wird in der Kanzlci dcS Dr. Radey aufgenommen. - (879 Line Ltvliersl auf frequenten» Posten in der Stadt oder am Lande wird zu pachten gesucht. Anzusrageu im Conchtoir d. V. (8k Mtz 889 kie Merer keiiienlsülxili ?^7'67t vc)7'^ÄA/ie/t67^ Ein Haus mit Garten ist zu vrrkauscn (Kärntner,Vorstadt Nr. 105) um 3700 fl. Das HauS allein trägt monatlich dreißig Gulden und ist fünfzehn Jahre steuerfrei. 695)_^_ Joh. Schun kn e r. Zwei Pferde zu verkaufen: 1 Stute, schwa^, 3'/« Lahre alt, l7'/2 Faust hoch, 1 Htngst, Goldfuchs, 3'/» 3. alt, 16 Faust hoch. Auskunft im Gastl)of „z»»m schwarzen Adler" in Marburg. (894 Ein kleines Wohnhaus in der Grazervorstadt mit circa 300i^ Klafter Grund, auch sitr löauplätze geeignet, ist um 3500 fl. K'l vertauf'N. Anzusragen im Comptoir dieses BlattkS. _^ 25 Fuhreu Düuger sind zu verkaufen. Anfrage: Obele Herrengasse Nr. 146. I. Stock._(^ voa Weinstein, Hadern, Messing, Kupfer, Zinn, Elsen, Blci, Kalb- u. Schaffellen, Roß-. Ochsen-u. Schwcitthaarcn, Schoflvolle, allen Gattungen Rauhwaaren, Knochen, Klauen nebst allen anderen LandeSprodukttn. von ungarischen Bettfedern, Flaumen und gesponnenem Roßhaar zu den billigsten Preisen. .1. ^eltlsiiinxei', 149)_Marburg, Burgplatz. Marburg. A.?k.VtG.