Plti» str Mardirg. Ein Monat . 40 kr. Vierteljährig 1 fl. ZV „ Halbjährig 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ 80 „ Mit PoK»erft»d»iig. Ein Monat . 50 kr. Vierteljährig 1 „ 50 „ Halbjährig . 3 „ — „ Ganzjährig. 6 „ — „ Einzelne Nummern 6 kr. Korrespondent 1 Kl uli. IvfeilioiiZgtbShr: Die viermal gespal-tene Druckzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 5, bei zweimaliger mit ö, bei dreimaliger mit 10 Kreuzern be-rechnet. Erscheint jeden Lonu-tag und Donnerstag in je Einem halben Bogen (die Beilagen unge-rechnet). v - Sonntag den ÄS. September. R8«S. Pränumerations - Einladung. Mit Beginn des koinnienden Quartales eröffne» wir eine nenerliche Prännmeration nnd erlanben uns, nnsere verehrten ?. I'. Gönner nnd Leser zur geneigte» Theilnahme an derselben einzuladen. Wenn wir am unsere bisherige Wirksamkeit zurückblicken, so wage» wir es, ohne den Borwurf der Ilubescheideuheit aus uns zn laden, behaupten zn können, dafi wir bis nun dem nns gestellten Programme tren geblieben und unser Wort nach besten Kräften redlich und gewissenhaft gehalten haben. Wir werden auch in Hiukuust kein Opfer scheuen, um nnseren verehrlichen Lesern Alles zn bieten, was billigerweise gefordert werden kann. Durch die neuerliche Erweiterung unseres Corre-spondentennetzes, sowie durch die Aguisition mehrerer ausgezeichneter literarischer Kräfte sind wir in die angenehme Lage geseltt, nicht nur Originalberichte aus den vorzüglichsten Orten von Steiermark, Kärnten nnd Krain zu bringen, sondern auch m gediegenen Leitartikeln die brennendsten Fragen aus dem Volksleben zu behandeln und ein möglichst reichhaltiges, ansprechendes Feuilleton zu schaffen. Juwferne es das bescheidene Feld unseres Blattes erlaubt, werde» wir die Interessen der Deutschen und Z luve neu nach dem Grundsätze der vollen Gleichberechtigung zn vertreten und so oft sich nns nnr immer Gelegenheit darbieten wird — den Geist der Versöhnung zwischen beiden Nationen zn wecken und zu beleben trachte». Indem wir unsere ergebenste Bitte wiederholen, unser jnnges, mit bedeutende» Opfern i»s Leben gerufene Unternehmen durch gefälligen Beitritt zur Pränumeration gütigst unterstützen zn wollen, erlanben wir nnS noch schließlich die Ansicht auszusprechen, daß es vielleicht iin wohlverstandenen Interesse llntersteiermarks, insbesondere aber der Stadt Marburg liegen dürfte, das Fortbestehen unseres Lokalblattes zn ermögliche!,. -tili < ^ i»» I Für Marburg. > Mit Postversendung. (5in Monat 50 kr. Vierteljährig 1 fl. kr. Halbjährig 2 fl. w kr. ! (5m Monat 10 kr. vierteljährig ! fl. .»0 kr. Halbjährig fl. Ganzjährig 4 fl. 80. Ganzjährig tt fl. LNv ITvCltRetiott. Anton MlirUn Stolnfchck. f Ii. Während wir in unserem letzten Blatte die Nachricht von der gefährlichen Erkrankung des Kirchcnfürsten der Latenter Diöm'e brachten, hatte derselbe bereits am 24. September 8^ Uhr Abends nach kurzem Leiden in Folge einer Gedärmlähmung sein thatenreiches Leben ausgehaucht. Wir zollen den Manen desselben einen schuldigen Tribut, indem wir in kurzen Umrissen die Lcbensgeschichte dieses als Mensch und Priester mit Recht von Allen hochgeachteten und verehr-ten Mannes skizziren. Anton Martin Slomschek mar geboren am 26. November 1800 zu Ponikl im ehemaligen Cillier Kreise, wo seine Eltern Grundbesitzer waren. Nach absolvirten Gymnasial- und philosophischen Studien trat er im Jahre 1821 in das Seminar der Lavanter Diöeese und vollendete die theologischen Studien in Klagenfurt. Am 8. September 1824 wurde er zum Priester geweiht. Seine erste Anstellung in der Seel-sorge war die Kaplanei in St. Lorenzen in Kraina bei Wisell (na Lixelskiw), von wo er zur Kaplan-stelle an der Pfarre St. Leonhard in Neukirchen befördert wurde. Jedoch schon im Iahre 1828 wurde er dieser Wirksamkeit entrückt, indem der damalige Fürstbischof Ignaz Franz Zimmermann in Würdigung des tief religiösen Sinncs des! Verewigten und in gerechter Anerkennung seiner bedeutenden wissenschaftlichen Kenntnisse, ihm ein anderes Feld bestimmte, in welchem er noch weit Wichtigeres leisten tonnte; er wurde nämliäi zum Spiritual des F. B. Prieiterbauses in Klagenfurt ernannt, von welcher Zeit ihm noch die Segenswünsche aller unter seiner Leitung Gestandenen ins Grab folgen. — Im Jahre 1838 wurde er Hauptpfarrer zu Saldenhofen, woselbst er segensreich durch mehr als neben Jahre wirkte. Das Jahr 1845 sah ihn als Domherrn und Diöcesan-Schulenoberauffeher, zu welcher Würde ihn der Fürstbischof Franz Laver Kuttnar berief; doch schon am 25. April 1846 wurde er zum infulirten Abte und Stadtpsarrer in Eilli ernannt. Kaum fünf Wochen weilte er in dieser Stadt, als ihn die Ernennung zum Fürstbischöfe von Lavant am 30. Mai 1846 auf die höchste Stufe der Hierarchie erhob, die er erreichte. Den 2. Inli desselben Jahres wurde er zn Salzburg eonfirmirt und am 5. Juli eonseerirt. — Sofort nahm er seinen Bischofsitz zu St. Andrä im Lavantthale eitt, woselbst die Spuren seines segensreichen Wirkens in den Herzen der dortigen Bewohner nie verlöschen werden. — Während dieser Zeit ist ihm von Se. Heiligkeit dem Papste die ehren-volle Aufgabe zu theil geworden, nebst anderen Vi'chöfen mit der Reformation der Klöster Oe-sterreichs betrau: zu werden, welcher Aufgabe er sich mit gewohnter Umsicht und Energie entledigte. — Seinen Bestrebungen ist es auch zu verdanken, daß der Siß des Bistlzumes Lavant oon St. Andrä nach Marburg überlegt wurde,, von welchem neuen Btschossitze er am 3 Seriem der 1859 feierlich Besitz nahm, Die Diöcesanen verlieren in ihm einen liebevollen. von wahrer Frömmigkeit durchdrungenen Seelenhirten; die Armen einen stets hilfbereiten Vater; die Slovenen einen productiven Dichter und sorgsamen Pfleger und Ausbildner ihrer Sprache. 8it illi terra levis! -»405-- Zur Marburger Ttadterweiterung. L Schon im Jahre 1858 hat das hierortige k. k. Bezirksbauamt einen Plan über die Erweiterung der Stadt Marburg entworfen, welcher ursprünglich nur auf die Gemeinde Burg Meier-Hof und einen Theil der Gemeinde Kärntnerthor beschränkt blieb, im Jahre 1861 aber beim Bau-beginn des Kärntner-Bahnhofes auch auf die Ge-meinde St. Magdalena ausgedehnt wurde. — Das erste Verdienst, die in Marburg sich von Jahr zu Jahr immer mehr regende Baulust in die Bahn eines regelmäßigen Systems eingelenkt zu haben, gebührt unstreitig dem k. k. Bezirksbauamte. Der dieställige Plan hat jedoch mehrere Mängel und insoe'onders das Hauptgebrechen, daß die vom Bahnhofe in der Grazer Vorstadt gegen Wetten -über die Gründe des Stiftes St. Paul und des Kochgeb. >>errn Grafen v. Brandis beantragten G.Men n chl in paralleler Richtung mit der bestehenden Grazergasse fort sondern derart auS-einanderlaufen, daß die dazwischen gelegene«, als Bauplätze bestimmten Grundtheile sich gegen We-sien immer mehr erweitern. Hiedurch ist der zweifache Uebelstand herbeigeführt, daß einerseits unregelmäßige Bauplätze geschaffen und anderseits die neu eröffneten Längenstrassen dem Vorder»-berger Weingebirge zugewendet und in ihrem längeren Laufe daselbst als Sackgassen aufhören müßten. Diese Gebrechen gaben Veranlassung, daß schon im Frühjahre in einer Sitzung des Gemeinde-ausschusses der Antrag auf Revision und Umarbeitung der Stadterweiterungs Pläne gestellt und in Folge dessen zu deren Prüfung ein eigenes Cou»it6 zusammengesetzt lvurde. Wie man hört, soll der durch die Ausarbeitung der Canalisirungs- und Gasbeleuchtungspläne um die Verschönerung Marburgs verdiente Inge-nieur Herr A. Wiesinger auch die Ausführung des Stadterweiterungs'Planes übernommen und dem Comite bereits einen Entwurf vorgelegt haben, durch welchen die vorcrwäl)nten Gebrechen gänzlich beseitigt erscheinen. - Nachdem jedoch auf Grund des früher bestandenen bezirksbauämtlichen Erweiterungsplanes von Seite des Stiftes St Paul und des Hochgeb. Herrn Grafen von Brandis mehrere Grundtheile als Bauplätze verkauft wurden, so muß nicht nur mit den erstgenannten Grundeigentliümern, sondern auch mit allen übrigen Theilhabern, welche auf Grund des gedachten Planes Bauparcelleu gekauft haben, eine Aus« gleichung dahin getroffen werden, daß sie sich auf Aus der Grazer Birtuoseliwelt. k'. Warum denn gerade die vier Hai-monskinder? so fragte im Prüsuugsconcert des Grazer Musikvereines ein Vater von zwei hochblonden und hochkünstlerischen Töchtern einen alten Schulmeister. Warum denn nicht meine zwei Töchter, die sind auch Wunderkinder? Von solchen Wunderkindern, deren in Graz wild wachsen wie die Zwetschken zwischen Weimar und Jena, von denen Heine und Göthe so un» vergleichlich schön gesprochen, von solchen purpur-geborenen künde heute mein geflügelter Brief. Ach! es ist das eine goldene, seidene, spinngeweb-feine Partie, über die man nur mit Gla^ehand-schuhen feinster Sorte, niedlichster Größe, mit einenl Stift von echtem Ducatcngold, aus Schleier-papier durchsichtigster Art schreiben darf. Geben Sie. Herr Redacteur, ja dieses Blatt nur mit einem Moschusetui aus und lassen es in Goldschnitt fassen, denn dies Beiwerk ist nothwendig, dafern man die Natur und Wesenheit der Elfen, die irdischen Gesetzen nicht unterliegen, verstehen soll. — Die Wunderkinder pflegen im siebenten Jahre im Salon der Mutter die ersten Klaviertasten mit einer seenhasten Sicherheit anzuschlagen. Nichts geht über diesen harmonischen Zusammenklang des zum L und nicht selten finden die gepriesenen Finger bereits das überraschende 0 dazu! Was braucht es wohl mehr, um in des Vaters Busen die wclterschütternde Ahnung rege zu machen, das Kind sei zu was höherem, vielleicht gar zu einer Musikvirtuosin geboren. Auch die Mutter zweifelt nicht und die Tanten in hßldem Verein be-rufen unverzüglich den theuersten Klavierlehrer, den ersten Gesangslehrer, der am einschmeichelndsten zu consoniren weiß und der Regentschaftsrath beschließt es bald, die junge Mozartine. oder * Entsetzlich! soll eS heißen. di»? in Folge des neuen StadterweiterungsplaneS nothwendigen GrundauStauschungen einzugehen verpflichten. - Allein bei der so oft bewährten Opferwilligkeit der Bürger Marburgs unterliegt es keinem Zweifel, daß die betheiligten Grundbesitzer im Interesse der Stadtverschönerung die Ausführung des neuen Erweiterungsplanes selbst mit Verlust weniger Klafter Baugrundes nach Kräften unterstützen werden. Sehr viel würde es zur größeren Belebung der Baulust beitragen, wenn nach erfolgter Ge-nehmigung des Stadterweiterungsplanes die obere, vom neu projeetirten Platze hinter dem Girst-mayr'schen Hause in der Grazer Vorstadt nach Westen, ungefähr in der Richtung gegen das Platzer'sche Haus nächst dem Friedhofe - bean-tragte 10^^ breite Hauptftrasse von Seite der betreffenden Grundeigenthümer offen gelassen und zur Herstellung einer besseren Frequenz gemein-schaftlich mit der Gemeinde durch Bepflanzung schattiger Bäume vorläufig in einen Spazierweg umgestaltet würde. - Ohne gänzliche Eröffnung der vorerwähnten Strasse über die Grundstücke des Hochgeb. Herrn Grafen von Brandis und des Stiftes St. Paul ivird die Nachfrage nach Bauparcelleu nicht lebhafter und die Baulust nur einen sehr langsamen und schleppenden Fortgang nelimen und auch der Preis dieser Bauplätze gedrückt bleiben. Die Verlängerung der Theatergasse mittelst Durchbrechung der nördlichen Stadtmauer und Fortführung auf die gräflich Brandis'schen Ackergründe ist ein dringendes Bedürfniß und nachdem ? Jenny ^^ind, oder Milanollo habe in einem Jahre (in dem nebenbei noch einiges gelernt wird) in dem Eoneerte eines Ausländers (nur ja keines Einheinlischeu, den wir werden gesehen) aufzutreten. - Nun beginnen der schönen Wilhelmine Meisterin Lehrjahre. Das Göthe'sche Lied: ,.Wer nie seui Brot mir Thränen aß" verliett hier seinen Sinn, denn das gleißende Glück ißt nur Grazer Zwieback und auf das falleu keine salzigen Thränen. Allmorgens siehst du sie wandern, lieber weltbeschauender Leser, die staubaufwirbelnden Wunderkinder durch die Herrengasse, einen Bedienten vor sich, der ihnen die Wege bereitet, daß sie ihren Fuß nicht an einen Stein stoßen, einen Bedienten hinter sich, der ihnen die Notenheste aus der Leihbibliothek nachträgt. Denn aus der Leihbibliothek wird doch alles bezogen, um ja nicht einen vielleicht in hoher Viansarde bei Brodkrummen schmachtenden Tonsetzer unterstützen zu müssen. Wäre Haydn nicht schon todt, sie ließen ihn noch sterben, ließen ilin noch schmachten, als Abschreiber und Leetio-nirer um eine Erdäpfelsuppe. Es lebe Haydn! aber rufen sie, denn seine Werke sind ja die gesuchtesten in der Leihbibliothek. Was war das für eine schöne Zeit für uns Kinder einer patriarchalischen Zeit, uns Kinder der bretterverschlagenen Landstädtlein, wenn ein nagelneu Heft, - tvar's auch von Diabelli bearbeitet mit Berücksichtigung kleiner Hände, oder Czerny und Anderen - ankam und zum Stoß der übrigen gelegt und mit einem eigenen politirteu Brettlein beschwett oder in die Bücheretag^re gelegt wurde! Jetzt, einmal durchgespielt und meist auch schon producirt, verschwindet es auf Nimmerwiedersehen aus den Händen der Eomtesse in dem Hintergewölbe der Schuhmacherstochter, um irgendwo als Maeulatur in einer Lebensmittel-liandlung zu verenden. O diese Leibbiliotheken, sie sind so wohlfeil, aber so pietätlos. Welche die hiedurch berührten Grundeigenthümer durch die Eröffnung einer Frequenz in diesem abgelege. nen Otadtviertel jedenfalls bevortheilt und deren Gtünde im Werthe gehoben werden, so dürsten sie sich auch mit einem mäßigen AblösungSanspruche begnügen und der Gemeinde zu dessen Zahlung eine mehrjährige Frist einräumen. - Mit der Stadterweitttungsfraqe steht auch jene der U-berlegung Jr^d^e im innigsten Zusammenhange. - Insbesonders erscheint es bei . der in der Magdalena Borstadt von Tag zu Tag steigenden Baulust durchaus nicht mehr passend, den daselbst aeleaenen Friedhof > wie eS im Antrage ist - zu erweitern, da ringS um denselben bereits großartige Neubauten emporwachsen. - Laibach -l1- 24. September. Der historische Verein für Krain hat nun bei der krainischen Landschaft endlich die entscheidenden Schritte gethan, um sich mit dem Vereine des Museums zu vereinigen. Der hauptsächliche Punct dieser Bereinigung bestellt in der gemeinsamen Benützung der histori-schen Sammlungen, nämlich: Bücher, Urkunden, Münzen und anderer Antiquitäten, so daß der bisherige historische Verein als eine Sektion für Geschichte dem Museum einverleibt erscheinen wird, wie dies Verhältniß in Prag, Linz, Graz und Innsbruck bereits besteht. Diese Coucentration der wissenschaftlichen Richtungen hat ihre besonderen Vortheile, welche den Mitgliedern der beiden genannten Vereine insbesonders dadurch geboten werden, daß ihnen für den jährlichen Beitrag von 2 fl. die sodann vereinigten Sammlungen völlig zur Benützuug freistehen, während man bis jetzt von beiden Vereinen Mitglied sein unheilige Blicke haften auf den seelenvollsten No-ttn, die unsere innerste Seele fortreißen und die schönste Eadenz krönt oft ein plebejischer Fettfleck. Aber, lver da meint, das genire uusere Wunderkinder, der wandert sogleich nach Küstrin, Eayenne oder Spielberg. Es beginnt die Lection. Der Meister hat nichts zu thun, als gehorsamst zuzuhören und, Schillers eingedenk „lernt der Mensch ins Unvermeidliche sich endlich silgen." Unvermeidlich aber find die Fehler in Spiel und Sang, denn die Wunderkinder wissen a priori alles besser und ihre Geduld ist noch viel kleiner als ihr Wissen. — Die Stunde der Ueberirdischen zählt nach Dreivierteln und die Erinneruna nach Achteln. Sie eilen hinweg, um in der Vlodewaarenhand-luug zur „Antwone" wieder den ganze:: Taet zu gewinnen. Mr gibt es in Toiletteangelegen-heiten keine Pause, der servirende Commis hat mit dem nur der Kunst lebenden Kinde sein schweres Kreuz und Weh und Doppelkreuz und Doppelweh und Papa und Mama lesen an deS Jahres Ende die Noten vom Blatt weg - a vista in trauriger Molltonart. Doch dem sei. wie ihm sei. Schöne Kinder - theure Kinder! Kömmt nun gar die Zeit, wo die Mozartine Rechenschaft geben soll von ihrem Haushalt, da werden Vor-und Antevor- und andere Concerte gegeben, nur damit das liebe Wunderkind recht deutlich ^eige, daß es nichts spiele oder singe, waS im Buche steht. Papa und Mama sitzen zukunftSvoll daneben, der Maestro muß ganz zerflossen thun und der eingeladene KritikuS darf auch nicht unartig sein. Von solcher Concerte gräulichem Ausgang -lieber Leser, laß unS schweigen. Wir streuen un» Asche aufs Haupt, zerreißen unsere Kleider, wenn sie'S nicht ohnedies schon sind, von unten bis oben und klagen über unser Volk. O ihr vierhundert HaimonStinder der stein-schen Hauptstadt, trillernde, schillernde, fingeraus- mußte, um vollberechtigt die Sammlungen benutzen zu können. Nicht zu verkennen ist eS übrigens, daß bisher die betreffenden Vereinsleiter mit großer Liberalitat jedem Forscher, wenn auch Richtmitglied, aus Gefälligkeit mit dcn Sammlungen bereitwilligst dienten; auch hat der historische Berein trotz seiner geringen Mittel, mit Ausnahme weniger Pausen, sowohl nach innen als nach außenhin, lobenswerth gewirkt; Beweis dessen sind seine nie gätulich sistirten Monats-Versammlungen und die „Mittheilungen", wovon jährlich sicher 14-—16 Bogen erscheinen. Von der Reichhaltigkeit des darin aufgehäuften Ma-teriales kann sich übrigens minder der Liebhaber als der Fachmann den richtigen Begriff machen. Auch geschehen alle diese Leistungen im Interesse der Wissenschaft höchst uneigennützig, weil uuent-geltlich. - Es ist aelviß, daß die erwähnte Verei-nigung in gewünschter Weise zu Stande kommt, weil sich der Landeshauptmann Baron Codelli warm der Sache annimmt, der Gegenstand dem-nächst vor den Landesausschuß gebracht wird und demselben kein Grund zn einer cntgegengesekten Meinung vorliegt. Der hiesigen Landwirthschaftsgesellschaft wurde der wohl zu beachtende Borschlag gemacht, bei den hohen Seidenpreisen und dem Mangel an Maulbeerbäumen die Nnfuhr von Maulbeerblät-tern aus Jstrien zu vermitteln, lvobei sich die Sndbahngesellschaft zu ermäßigten Frachtpreisen herbeilassen dürfte. ES würde dadurch die Seitien-cultur im Lande selbst gehoben und vielen arme» Bewohnern IstrienS eine Erwerbsquelle eröffnet und zwar um so leichter, als jene Bäume dort in großer Menge vorhanden sind und deren Ertrag an Blättern daselbst nicht vollends ausgebeutet wird. Das Theater unter Director Sallmayer wurde am 20. September mit Birchpfeiffers „Goldbauer" streckende, tastenbedeckende, welch' ein goldenes Kalb betet il)r an. llnd Vater dieses Volkes zu sein, das, denk' ich, das mich gräßlich sein. D'rum Hab' ich mich bestrebt in einem elavierlosen Hause, fern von einer Singschule jammervoll durchtönten Hallen zu wohnen, hoch in den Lüften, wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual, aber nur Ein Zimmer Hab' ich gefunden, worin kein Flügel steht, während rechts und links ein Saum von Instrumenten wie Guitarre, Zither, Harmonika und ähnlicher herumläuft. Wie bald werd' ich mich ergeben mi'lssen? Wird dieser Platz haltbar sein? L daß Törner noch da wäre, unser posaunenblasender Freuud von der Moskwa, wie sollte vor seiner Tuba Getön mein verrammeltes Schloß und jedes HauS, wo heidnisch Musik getrieben wird, zusammen-stürzen donnernden Falles. Aber der Virtuos ist ferne, die Virtuosen bleiben ewig nahe. Kein Wunder, wenn in so schweren Zeiten eine neue C!avierleil)anstalt sich etablirt und die alten „Fritze" nicht mehr ausreichen. Die „Ehrbar" keit nimmt in Graz entsetzlich überhand und man bört von ihr in manchem Hause, wo man sie gar nicht vermuthet hätte. Bon London ist übrigens ein neues Instrument gelegentlich der Industrieausstellung nicht importirt worden; unseren Haimonskindern soll sämmtlich ein schweres Seidenkleid lieber gewesen sein. Das sind doch echt englische Wünsche! Paris scheint unseren Kindern zunächst viel gefährlicher werden zu wollen. Fräulein Oprawil-Orwill vom tkeatre I)'nque, eine aeborene Grazerin aus distinguirter Familie, hat ihren wundervollen Gesang hier ertönen las-sen und es steht zu erwarten, daß unsere sämmt-lichen singenden Fräulein mit und ohne Stimme übers Jahr in Paris sind. Dahin dürfte ihnen so mancher Musikgelehrter folgen, der bestrebt ist, eine neue Theorie der Zukunftsmusik für Graz und Umgebung aufzustellen und bis auf diese Marotte ein ganz eyrenwertber Mann ist. Wir eröffnet. Hiebei introdueirte sich der Director mit dem geistreich gewählten und zweckmäßig benützten Vorspiele aus Göthe's Faust, der Apell an das „schöne Krainerland" wollte als verbraucht nicht verfangen, auch stutzte das Publicum nach der bisherigen trivialen Theaterleitung ob der Unge-wöl)nlichkeit der Präsentation. Die Gesellschaft hat bis jetzt noch kein hervorragendes Mitglied ^ur Geltung gebracht, obgleich sie ein löbliches Ensemble ausweist. Eine Art Laibacher Goßmann scheint sich in einem Fräulein Stengl machen zu wollen. Im übrigen unterliegt es keinem Zwei-fel, daß diese Saison intereffanter und genuß-reicher sich gestalten werde, als die vorjährige. Tchönacker bei Praßberg, 22 September. Ein hiesiges, einschichtig gelegenes Bauernhaus ist dieser Tage der Schauplatz eines kecken, räuberischen Einbruches geworden. Drei Vermummte brachen zur Nachtzeit in dieses Haus ein, warfen der Hauswirthin ein Leintuch um den Kopf und banden sie mit den von der Wanduhr herabgerissenen Schnüren. Die Mal^d lvurde auf ähnli^e Weise traetirt, wobei es nicht an argen Mißhandlungen mangelte. Darauf wurde eine dritte Weibsperson, eine Inwohnerin des Hauses, geweckt und mit ihrer Hilfe begann die Haus-Nlchnng. Drohungen und Mißhandlungen brachten die Wirthin dahin, den Räubern ihre Barschaft von 20 fl. auszuliefern; aus einer der Magd ge-hörigen Truche wurden 15 fl. nebst Effecten von den Räubern entwendet, 15 fl. aber, bestehend in drei Fünfgnlden Noten in der Eile verstreut, so daß sich das geraubte Gut auf 35 fl. nebst Effecten beläuft. Die Räuber scheinen ilires Handwerks im hohen Grade kundig gewesen zu sein; wenigstens entwickelten sie sehr viel Routine, so daß es den Gerichten nicht leicht werden dürfte,! ihre Spur zu finden. hoffen nächsthin die neuen Theorien in zwangloser Folge veröffentlicht zu scheu und werden demü-thig auf unsere musikalische Brust klopfen und rufen: Vater, vergib uns! Aber ein Inlieln und Frohlocken wird gehen durch die Reihen der mu-sikalischen Haimonskinder. --40»'- Aquarell-Bilder von Julius I. Kraßnigg. I. (Schluß.) Der alte Herr las nuu murmelnd die vom Hrn. Waizer aus Megissers Chronik und Josef Wagners Album von Kärnten, abgeschriebene, von ihm etwas verundeutlichte Geschichte von Waldenstein durch, zu welcher Waizer in der Ca-rinthia folgende Note setzte: „Nach Megisser und I. Wagner ihre Geschichte zu Theil bearbeitet." Ebenso mumlelnd las er die äußerst - wie das Volk sagt - „verwurdelte" Beschreibung des Schlosses, in welchem ein männliches Portrait ulit einem „Rabenlockenkopfe" vorkommt, dann ein weibli-ches Portrait, welches Herr Waizer scharf ius Auge faßte, ferner ein Eicheutiscb „der von seiner einstigen Fre^iuenz träumt" und einige „hochbe-staubte Möbel, die den Schmerz ihrer Zurücksetzung mit stiller Resignation ertragen" - endlich ein „Tract der Kerkerregion," bezüglich welcher Herr Waizer sagt: („Das nebige Gemach aber ist die allbekannte „Cornetenkeuche," wo Ekhard v. Pekeru als ein Opfer der Eifersucht des bamberg'schen Vicedomamtsvorstehers Philipp v. Dornbach, der eine von Herzfeld sponsirte, die aber, da der Eor-net Pekern schön, selben kievorzugte. den Hunger-tod starb und in die östliche Kerkel-maüer den Vers schrieb: O Richter richte recht! Denn du bist Herr und ich bin Knechts Wie du wirst richten mich, So wird Gott richten dich! Peter Ekti>ird v. Pekern, Körnet. 1^6^, ^Aus der Kollos, 17. Sept. Paulus schrieb einstenS an die Kolloser - Briefe; ich aber schreibe Briefe aus der Kollos cm den Corresp. f. Unterst. - Aber was kann ich wohl schreiben von den guten KoUosern, als daß dieselben ehestens Weinlese halten werden, ja einige schon lesen und daß in dieser Beziehung wieder ein gesegnetes Jahr zu erwarten ist, denn der Wein wird auSgezeich-net, da die Trauben sehr süß und völlig gereift sind. - Hei! wie werden wieder einige BäuerleinS jubeln und taumeln, wenn der Wein wieder so gerathen dürfte, als der vorigjährige. Da wird das Blut durch Uebergenuß deS edlen Rebensaftes erhitzt und macht sich bisweilen im wilden Gejohle Luft. - Der Wein spielt bei unS eine große Rolle; Alles huldigt demselben, daS Kiud, der Jüugling, der Mann, das Weib; in jeder Krank-heit wird er als Universalmittel gebraucht, - hilft der Weiu nicht, so wird zum Bluttassen die Zuflucht genommen; und fürwahr, den Lahmen, Tauben, «schwangeren, Jungfrauen ic. kurz jedem Men-schenkind wird hier Blut geuommen, denn daS Blut wird als die mklterin peecun8 angesehen, welches schädlich wirkt. Es läßt sich zwar nicht läugnen, daß man bei den Slovenen vermöge der Art ihrer Nah-rungSmittel und mit Rücklicht auf die klimatischen Verhältnisse weit ungesttafter, als z. B. an einem Obersteirer Venesectionen vornehmen könne, allein gegen den Mißbrauch derselben sollte ein jeder gewissenhafte Arzt mit Energie auftreten, - selbst auch dann, tvenn dadurch die blutgierigen Eon-currenten peeuuiäre Vortheile davontragen; wir sehen ja Pneumonien nicht selten an Personen verschiedenen Alters und verschiedener Ernährung ohne Aderlaß ganz giinstig verlaufen. - Allein wohin die periodischen Blutabwpfungen oft bei gesunden Personen oder bei solchen Kranken, bei denen ein Aderlaß gar nicht angezeigt ist, - führen welche Schrift ich mit staunendem Blick ansah !und die vor Verstümmelung einer frechen Hand i durch eiue Waudthüre verschlossen wird.") - Der also lveiß, daß Peter v. Pekern und nicht die sponsirte „von Herzfeld" des Hungertodes starb und hiebei noch Muse fand, Verse zu schreiben -der llu'iß dies nicht durch Hrn. Waizer, sondern muß es wo anders erfalnen haben. Endlich schließt Rudolf Waizer seine Skizze, nachdem er noch einer reitzenden Kaffeehebe - die „zwei Kohlaugen" hat - die Hand drückt. - - Mittlerweile war der Dampfer beim gräfl. Rosenberg'schen Schlosse „Maria Loretto" ange-langt, von welchem Fels man eine herrliche AuS« sicht genießt. - Die früher angekommenen Schusterjungen wischten sich befriedigt den Schweiß von d^z- Stirne uud der Dampfer flog, uachdem er noch emige Personen auflud (nicht mehr gehemmt von dem Schlamme des Canals) lustig hinaus ins offene Wasser der Station „Mayernigg" zu. Am linken User des Sees und nur wenige Schritte von demselben entfernt, steht .iuf einem Hügel ein kleines ebenerdiges Haus, ülier dessen Thor eine künstlerische Hand „Mayerobnigg" ge-schrieben. Einige einzelne Pflöcke stecken in dem Boden ringsumher, auf denen schmutzige, von Würmern durchfressene Bretter gelegt sind, die man Tische nennt; diesen verwandte Bänke, über« füllt von kopflosen hervorstehenden Nägeln, laden dich zum Sitzen ein und slavische Jungfrauen bringen dir - einige Stunden, nachdem du Ealami und Wein begehrt hast - großäugigeu Käse und geheimnißvoll dunkles Bier. Bor dir aber liegt der blaue schöne See und seine leichten Wellen rauschen langsam und leise und erzählen sich was sie Neues unten gesehen in der versunkenen Stadt, leichte Käline fliegen darüber hin, gefüllt mit fröh-lichen Gesichtern, heiteres Lachen und Singen erschallt, mutl)ige Ladenjimglinge knallen Pistolen los und der ^Dampfer zischt geräuschvoll über ' die Wasserfiäcbe mit seinen flatternden Fal)nen davon hat der praktische Arzt die ttaurigsten Beweise; oft stellt sich in Folge der häufigen Vene-sectionen ein Hydrops oder eine Amblyopie ein,-doch dies hat nicht das häufige, sondern das seltene Blutlassen gethan, - so meinen die Leute. Im Frühlinge, sobald die ersten Lerchen schwirren und die Beilchen mit ihren blauen Aeuglein neugierig in die Welt schauen, fahren unsere Landleute nach dem berühmten Krapina, um sich zu baden und schröpfen zu lassen. - Zur Winterszeit durchziehen Aderlasser auS Kroatien, mit einem Schnepper^uud Schröpfer versehen, die Kollos und das Feld, um den Landleuten das heiße Blut aus den Gefäffen und - das Mark aus den Knochen zu ziehen. Der verständige Landmann will sich jedoch nicht so einem fahrenden Künstler anvertrauen, er zieht es vor, Sonn-tagS im FeiertalMewande zum Arzt zu kommen, um sich zur Recreatiou zur Ader zu lassen. Daß sich der wijsenschliftlich geliildete Arzt solchem Ansinnen, wenn es nicht gerechtfertigt ist, entgegen-stemmt, ist einleuchtend. - Ich hoffe, es wird mit der Zeit kommen, daß auch das Volk iiber die Schädlichkeit der unnöthigen Blutabzapfungen zur Einsicht gelangen werde, liis dahin aber wird jeder gewissenhafte Arzt dem Unfuge zum Wohle der Menschheit entgegentreten. > -- SS »>.2-- Ii. Lembach, 26. September. C'in furzer Artikel aus Lembach in Nr. 46 diese? Vlattes forderte die.„Lemliachtr" auf, wegen Errichtung einer Wartstation daselbst die nöthil^en Schritte einzuleiten. Dies ist nnn schon längst, d. l). im Oktober v. I. durch Absendnng einer von Millen Interessenten unterfertigten Petition an den Gc-neral'Verwaltungsr^Uh geschehen, welch' letUerer die Sache wohl untersuchen ließ, allein fi'lr Beibebal-tnng der Station Feistritz sich erklärt l^aben soll. und seiner sonnverbrannten bärtigen Mannschaft. Vor deinem trunkenen Auge breitet sich das schönste Panorama aus und dir wird so eanni-balisch wohl, daß du den Käse inest und das Bier dazu trinkst. - Als ich aus dem Dampfer stieg, erfüllte nch wieder der Fluch, der auf meinen lichren Unlins-sprechlichen zu schweben scheint, wenn sie frisch aewaschen sind; als ich nämlich einer liekannten Danle mein Compliment machen wollte, siel ich der Länge nach auf den säilammigen Boden des Ufers. Ich hätte in die (5'rdc sinken und blieb daher auch einige Zeit liegen, sprang aber wüthend auf, als eine spöttische Stimme unter dem Gelächter der Umstehenden rief: „Ans Vaterland, ans tlieure schließ dich an.. - das halte fest mit deinem ganzen Herzen!" ---- schilurreu-, Trollrrien-, und Curiosilättn-Cabinet. (5csalnmclt von Zheodor Dritte '^^ortion. Im Supplemeutnin .-Vustriuei '.wn 1759 bis 1770, l,eransgegebcn von Thomas Ignaz Freiherrn von Pöck. finden nch folgende durch Kürze und Länge gleichmäßig cinsgezeichnete sprachliche (^uriosa: Zoldatcn-Invaliden- verftor-bener Anzeiguna — ??iecroutenstellung' somnsäli-ger Beamten Bestrafung — Kasernen-Schadhaf-tigkeiten-Erstßnng — Sicherheit- und Polizei Zan-nnd !^rdnungen' genaue Befolgung — Zchi^ahrt-gefährlichkeit-' auf der Donau Abwendung — Ertraordinari Kriegsbeisteucr-^intreibmn^ — Sol-daten-Berpflegsanittungen-Bonincirnng — Neiger und Wildvöge! .^erstöhrungö-Berbors Erneuerung — k^tuctii ivMiei Direetosars- und Pro^eisursbe-stellung — Weingartenhlttcr-Bodunqentragen-Ber-botserneuerun^'^ — Kriegsgetangener ^lnsreißens-steuerung — Unglückssälleverl'tnderung bei der Es sei hier bemerkt, daß jene Petition nicht »ur die Gemeinden: Lembach. Laßnitz, Pickern, Rothwein!e. in eorpore, sondern auch beinahe alle einzelnen Interessenten unterzeichnet haben und in oerselben, abgesehen von anderen der Berücksichtigung gewiß würdigen Gründen, daS An-suchen der Petitionäre auch durch die zwei Haupt-Motive unterstützt wurde, daß die Lembacher und Pickerer Weingartbesitzer ihre Weine meistentheils nach Kärnten verführen und daß Lembach ein beliebter Ausflug für die Marburger sei. Schon diese zwei Punete allein würden unseres Crachtens genügt haben, um die betreffende Eisen-b^hngesellschaft darauf aufmerksam zu machen, daß die Errichtung einer Wartstation in Lembach nicht nur eine Wohlthat für das Publicum wäre, sondern sich ein solches Unternehmen auch sehr gut rentiren müßte. - Warnm man aber dessenohn-geachtet die billigen Wünsche der Bittsteller unter Hintansetzung des eigenen Vortheiles keiner Be-rncksichtigung Werth gesunden hat, wissen wir lei-der nicht. Wie es bereits schon anderwärts der Fall war, daß man von der Nothwendigkeit einer Station nachträglich überzeugt wurde und solche auch errichtete, j'o dürfte es seiuerzeit auch hier in Lembach werden; dciln wo Worte nicht genü-gen. wird gewiß die Erfalirung das ihrige thun. >Zt. Jakob. Das Faulen der Weintrauben in den Weingärten drängt zum Lesen. Obwohl einige Zorten, als Grimstock und Blank noch nicht die gehörige Reite erlangt haben, so !väre es zur Vermeidung eines größeren Weinverlustes doch gerathen bald zur ^^ese, oder zum Unterkl^nlben zn säu'eiten. indem das längere Zn-iv^ulen, um eiuen besseren Wein zu erzielen, nicht nur letztere Hoffnung zu nichte machen, sondern auch die Quantität bedeutend zurücksetzen winde. ! Ochsenabtheiiung — Schisfalirtverungluckungen-Steuerung — Weiche ^^iespeetirungsverordnungs' Nepublieirung — 'Schriften gegossener fremder i Einführe — .^ircheueapittilien - Administrirungs- i PatenrS'Nepublicirung — Viehhirten abergläubischer Mißbräuche-Abstellung — Zabakschwärzer aus Ungarn verdächtiger Handvestmachung — Kroaten und Sel^lawaken ohne Pässe im Lande lierunivagirender AnHaltung — Soldaten ausrcis-sender Bcrmögenseonfiseiruug — Neeroutenstel-lungsbeschiverdeN'Abstellnng — 'ständischer Ere-ditspapiere^Patentbeslättigung — Deserteurs-Ver-mögens-Confiseirungspatents-Erklärnng — Com-mereial ' Professionisten - Lehrjungen -Legitimations-schein — Schlif- und Baumivolle Manthfrevlas-sung — Salzwesensgeneralien- und Anordnungen-Erfrischung — Kohlliolzesbeklemnligkeit-Stencrung — ständischer Credits-Darlehenspapiere Verwand-lnngs-Notifikation — Herrschaftsk^inzleyen-Petschaf-terunfug — Nodalen währendem ViehumfaUe Einstellnng — Dienstlosen Gesinds von der Armee zurückkehrenden Unterbringung — Sicherheits-generalanordnungen-Erfrischung — Sicherheits-vintlitiongebrechensteuerung — Viehes- und Vie-tualien-Mliuthfreiheit'Wiederaufhebung — Spiel-grafcnamts unbefugte LicenzenabsteUung — Pferdezucht- und ^^andgeslnttereygeneralis Erläuterung — Svrops braunen Manthgebührbestimmung — SteinkohlengebrauchS - Verordnungsabänderung — Spaj^en-Reluitionsgelder-Einbringung (in dieser merkwiirdigen Verordnung vom 7. Jänner 176ö wurden die Kreishauptleute beauftragt, die Vertilgung der Spatzen zu bewirken und Kreisbeamle zur Erhebung auszusenden, ob von den Untertlianen Spatzen vertilgt worden oder keine vorlianden seien!!!) — Papierstempel-gcsääsordnung Ueoertretungen-AbNellnna— Häute ro'ier LevtausSllerbots Erneuerung — Militäreom-mandl geziemende Achtung — Tabaksoffieicinten delinquirender Arreitirung — Papierstempelsord' nung Uebertretunaenstraseabändcrung — Hand- Zu den Schäden, welche Heuer die Weingär-ten heimsuchen, gehört auch das Einfallen der häufigen Zugvögel, daher eine Art Bogelscheuche am besten in der Gestalt eines an einem langen Weingattstecken angebundenen Glases, nicht drin« gend genug empfohlen werden kann. Was die heurigen Weinpreise anbelangt, so bemerke ich, daß bereits Käufe mit 50 f^ pr. Startin und weniger abgefchloffen wurden. Marburg, 28. September. k. Die Zeit liindurch, während welcher der Leich-nam unseres hochw. Fürstbischofs Anton Mar-tin Slomschek auf einer in einfacher Würde deeorirten Bahre im großen Speisesaale des bischöf-lichen Palais lag, mahnten uuS Tag für Tag die wehmüthigen Töne der Glocken an den Augenblick, in welchem die irdischen Ueberreste des Ver-blichenen der Erde zurückgegeben werden sollten. So brach der gestrige Morgen heran. Viele Frem-de geistlichen nnd weltlichen Standes, besonders eine ungemeine Anzahl Landvolkes durchwogten die Strassen uud fülltcu die Domkirche, in der die Ez'eguien abgehalten werden sollten. Endlich um 9 lihr, nachdem auch das k. k. Offiziercorps, die k. k. Behörden und die Gemeinderepräsentanz in großer Anzahl im Dome versammelt ivaren, kam durch daS Hauptthor der Leicheuzug. welchem eiue große Anzahl Priester sowohl der Lavanter ans auch auderer Diöeesen vorangingen. Wir / bemerkten darunter außer den Weltpriestern. — Kapuziner, Frauziskaner, Minoriten. Lazzaristen und Bencdietiner (ans dem Stiste St. Paul in Käruten). Vou geistlichen Würdenträgern waren die Fürstbischöfe vou Seckau. Laibach und Gurk, sowie mehrere Domherrn der obgenannten drei Diöeesen anwesend. Im Ganzen htiben bei 210 Geistliche den Leichenzug begleitet, welcher von Sr. werksgesellen alter Kundschaftenhinte'.üstVorbeu-gnng — Weiufässerabhämmnngs- und Brand-markttngspatents'Erläuternng — Tabakschivärzer-generaliS'Erfrischnng sauf Erfrischungen scheint man damals viel gehalten zu haben) — Leindes-Produetorum und Eommestibilinm Aussuhre-Ge-ueraliserlänternng — Schulden-Interesse-Pferde-dann Taz- und Umgeldssteucru — Windbüchsen-verfertignngsabstellnng — Getreids-Mehls- nnd Grieswerks durch Jnnerösterreich anßer Lande gehenden Manthbefreynng Tabaksschwärzer-Ex-eesseneinhaltnng — Soldaten Verpflegsguittungen-Vergütungsternlins'Ansmessuttg — Leinlvandma-nnfaetnrbevortheilnngs - Abstellnng — Sicgelpa-tentsstrafe-Erlag.^fcheinsbeybringnng — Schießens-nnd Wipfelbäume - Aufsteckungsverbots - Nepublieirung — Soldaten benrlaubter Vermögens ohne Eonsens verbotene Ausführung — Aufschlags-ans Zucker und Eoffee Beeinträchtigungs Berschär-fungsstrafe — Sanitäts- nnd Contnmazordunng-Uebertreter-Bestrafnng — Tabakpascher - Ausrottung M — Soldaten benrlaubter Grundstücke-oder Kirthschaften-Nichtveräußerung — Seiden-zengqnalitätenordnungs-Festhaltung — Maulbeer-bäumeverderberbestrafnng — Webergesellen ge-spunnftentfremdender Bestrafung — Banmateria-lien Zoll- nnd Abgabenfreyheit-Unterfchleifsverhü-tung — Hänte- des umgefallenen Viehes Ver-kanfsgestattung — Tabaksamts-Pachtnngsbeam-ten Beschimpfungeilbestrafung — Leinwandulanu-faeturs - Bevortheilung - Abstellungsgeneraliserneue-rung — Stärke- und Haarpuderaufschlagspatents-Nepnblieirung und Erfrischung — Soldatenwei-ber- nnd Kiudernahrungsverdienst — Viehseuche-EurlUiv- und Präservativmittel-Ernnderbelohnnng — Eassebeamtenweiberverzüchten -Legalisirnng — Eakao - Thee - ChokoladeSyrops- und Eonfitunn-Aufschlcigsbeeinträchtigungen Bestrafung — Sol-datenkinder-Dienstzeitdeterminnungs - Berordnungs-erläuterung — Waaren sremder Einfuhrverbots-nbertretungeN'Mitwirkerbestrafung — Viehweyden- Mit einer Beilage. Beilage z« Str. SA des «per, f. Unterst bisch. Gnaden Traf AttemS geführt wurde. Nach dem im Testamente deS Verewigten ausgesproche-nen Wunsche, befand sich der Leichnam in einem einfachen schwarzen Sarae, ohne allen anderen Zierathen als den Emblemen des Episkopates. Nachdem das OKvmm Hstunotoruw vom gestimmten Clerus theils gesungen, theilS recitirt war, bestieg der hochw. Herr Domdechant Dr. - Stepischnega die Kanzel, um in einem zum Her-zen dringenden Vortrage die Verdienste des Entgelten hervorzuheben und gleichsam von dem Dahingeschiedenen Abschied zu nehmen. Sodann begann das Requiem, celebrirt vom hochw. Herrn Fürstbischöfe von Seckau, während die beiden anderen Fürstbischöfe stille Messen an Seiten«!-tären lasen. Diesem folgte das Inders und die Einsegnung des Leichnams durch alle drei Bischöfe. Der Sarg wurde gegen 12 Uhr Mittags gehoben und von Diöeesanpfarrern getragen, wobei der Zug durch die Schulgasse, Herrengasse, über dm Hauptplatz und durch die Kärntnergasse auf den Friedhof, - wo der Leichnam in der Gruft der Kapelle beigesetzt wurde, - seine Richtung nahm. Die Ordnung des Leichenbegängnisses war der-art. daß die Pfründner des Bürgerspitales und Armeninstitutes, die Waisenmädchen der Arbeits-schule, sodann die Bürger, die städtische Musik-kapelle, der Gemeindeausschuß, der Männergesang-verein, der sämmtliche hochw. Clerus und der fungirendc Bischof sammt Assistenz dem Sarae vorangingen, welchem sodann daS fürstbischöfliche Hauspersonale, die löbl. k. k. Behörden und das k. k. Militär, sowie die Mitglieder des Frauen-Vereines und die übrigen Frauen folgten. In allen Gassen, durch welche sich der Zug bewegte, waren die Kaufläden geschloffen, während eine große Menge Andächtiger durch die Gassen wogte. Nachdem die Leiche in die Gruft eingesenkt wurde stimmte der zahlreich versammelte Männergesang verein einen Chor an, welchem die Absingung eines slovenischen Liedes von Seite der Mitglie-der hiesigen öitavmea. folgte. ^ Da der Ausschuß des hiesigen Lese- und Geselligkeitsvereines endlich ein Loeale gemkethet, das den billigen Ansprüchen an die Bereinskräfte vollkommen entspricht, (im Hause des Herrn Götz früher Tappeiner, in der Grazervorstadt) so werden wahrscheinlich schon in der zweiten Hälfte deS Monates Oktober allwöchentlich Herrenabende und in größeren Zeitintervallen Familienunterhal-tungen dort stattfinden. Die Aufnahme der neuen Mitglieder geschieht in der Buchdruckerei des Hrn. Ed. Janschitz. woselbst ein Subseriptionsbogen zur Unterschrift, sowie die Statuten zur Einsicht aufliegen. *5* Anläßlich des Leichenbegängnisses Sr. fürstb. Gnaden Anton Martin Slomschek wird die Eröffnung des städtischen Theaters erst heute stattfinden und als erstes Stück in der gegen-wältigen Saison Reystroys Posse: „Liebesgeschichten und Heiratssachen" - über die Bretter gehen. Dem Bernehmen nach hat der Herr Director v. Radler tüchtige Kräfte aquirirt und wir freuen uns. selbe nunmehr kennen zu lernen. ek. Gestern Nachmittags wurden einer bos-nischen Zigeunerfamilie, welche hier Holzschnßeln zum Verkauft anbot, von einem italienischen Eisenbahnarbeiter VN fl. öst. W. gernubt. Der Gauner lockte diese armen Leute unter dem Vor wände, daß er ihnen das Papiergeld in Silber umwechseln wolle, in ein hiesiges Gasthaus, wo er sich das Papiergeld im obbezeichneten Betrage vorzählen ließ, dasselbe zu sich steckte und sich zum Entsetzen der armen Geprellten eiligst davonmachte und spurlos verschwand. Den sogleich eingeleite-ten Nachforschungen konnte es bisher noch nicht gelingen, dieses 'unverschämte!! Gauners habhaft zu werden. erschien, faßte der Schuldner den Gedanken, fich durch einen Mord des Gläubigers zu entledigen. Cr ergriff eine Axt und schlug damit den Schwei-nehändler nieder, der nach mehreren Hieben kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Nach dem Mor-de beraubte der Bahnwächter auch noch sein Opfer und gerade in diesem Augenblicke erschien der zweite benachbarte Wächter, der so Zeuge des Geschehenen ward. Anstatt nun aber den Verbrecher anzuzeigen, ließ er sich durch dessen Dro-Hungen Anfangs einschüchtern und Zureden und ein Geschenk von 2V fl. brachten ihn endlich da-hin. daß er dem Mörder behilflich war, den Leichnam des Ermordeten in einen nahen Wasser-graben zu werfen. Seit dieser Zeit aber wurde der Mitschuldige unablässig durch die Erinnerung an die gräßliche That gequält. Bor Kurzem endlich gestand er freiwillig das entsetzliche Verbrechen einem' Ingenieur in Lundenburg, der hievon so-gleich bei der Behörde die Anzeige machte. Zn Folge dessen wurden beide Bahnwächter in Haft genommen. Derjenige, der den Mord verübt hatte, scheint jedenfalls nicht sehr von Gewissensbissen gepeinigt worden zu sein, denn er befand sich im Auaenblicke seiner Verhaftung gerade in tollstem Jubel aus einem Tanzboden zu Berch-tholdsthal und war nicht wenig betroffen, als plötzlich (Tensd'armen eintraten, ihn festpackten und banden, worauf er ins Gefängniß gebracht ward. (Wdr.) » (Selbstmord.) Am 23. d. M. Früh um 7 Uhr hat sich der bei einem englischen Lord Sudley bedienstete Kammerdiener in der Leopold-stadt in Wien mittelst eines mit Wasser geladenen Gewehres erschossen. (Wdr.) * (Eisenbahnunglück.) 3n der Nacht vom 22. aus den 23. d. M. hatte ein Handelsreisender. Namens Hutter, der mit dem Postzuge Nr. 3 von Wien nach Pöchlarn fahren wollte, in der Station Prinzersdorf das Unglück, durch eigenes Verschulden unter die Räder eines Waggons zu gerathen. wodurch ihm der eine Fuß schwer verletzt wurde. Der Unglückliche wollte nämlich, während der Zug im Gange war. aus dem Wag gon springen, nachdem er sich selbst die Thüre geöffnet hatte. (Wdr.) * (Eine räuberische Zigeunerbande.) Der Tisch-lergeselle Anton Vieentin befand sich vor einigen Tagen auf der Wanderschaft von Oedenburg nach Wiener-Neustadt. Als er gegen 2 Uhr Nachmit-tags in einen auf seinem Wege gelegenen Wald kam und in diesem auf eine kleine Lichtung ge-langte, sah er plötzlich das Lager einer aus bei-läufig dreißig Köpfen bestehenden Zigeunerbande vor sich. Kaum wurde die Bande seiner ansich-tig, als sich Männer und Weiber auS derselben mit wildem Geschrei erhoben, auf den Tischlerge-«seilen losstürzren, ihn zu Boden schlugen und ! seines Portemonnais. worin sich 5 fl. in Banknoten befanden und seiner Legitimationskarte be-raubten. Hieraus sollen mehrere Zigeuner den Beraubten eine Strecke weit im Wald fortgeschleppt , haben, damit inzwischen die Bande in einer ihm unbekannten Richtung das Weite suchen konnte. Von den Sicherheitsbehörden wurden die umfassendsten Maßregeln zur Habhaftwerdung der räuberischen Zigeuner eingeleitet. (Wdr.) Erklärung. Gefertigte erklaret hiermit, daß er der Vernriier deb in Rr. 51 dieses Blatte» erschienenen, mtt ckistrmen Artikel?, enthaltend einen Bericht übe: da? ^än-gerkest m Unterdrauburg. — nicht ist. Unterdrauburg ^4. September 1662. (5arl Hritz. abtheilungs Bäumeverderberbestrasnng — Kupfer-fabrikaturverbreitungspatent — Cassebeamteü-Wei-berverzichten Einlegungsverordnungs - Nachtrag — Deserteure - Einlieferungstaglia Zahlungsterminsbe stimmung — Sonn- und gebotener Feyertagehei-lignnggebots Mißbrauchsabstellnng — Handwerks-aesellen-Unterschieds- zwischen verheuratheten und ledigen Abschaffung — Schiffleute Bettunkenheit-Abstellung (sie!) — Gründecultnr- und Bau-freyheitbeschränkungsanfhebung — Beamtenbesoldungen Verkümmerungsnorma — Caffebeamten-Schnldenklagenanzeignng — Diensteersetzung mit qualisicirten Subjekten in Polizey- und Camera!-Wissenschaften (damals hießen die Beamten Subjekte. heutzutage nennt sie der Amtsstyl Individuen — was klingt nobler?) — Bierbrauer-knechten Monatlohnsbeylassung — Unehelicher Kin-der-Bätervormerkungs in Taufbüchern Abstellung." Man scheint zu jener Zeit sonach auf die Fabrikation zusammengesetzter Worte ein beson deres Studium verwendet zu haben. Die Trauerweide Ich sah eine Trauerweide Am dunkelnden Weiher fteh'n, Und wie in schwerem Leide Anr Tiefe hinunterfeh'n. Auf ihre umlockte Krone Fiel kosend der Morgenschein, Nnd webte im Strahl der Lonne Erglühte Demanten hinein. Der Weide verklärtes Prangen — Die Trauer in Glorie gehüllt — Hat bald meines Herzens Bangen Durch finnige Tröstung gestillt. Zur TageSgeschicvte * (Unglücksfall durch Schickwolle) Zn der Schitßwollfabrik zn Attenberg ereigneic sich den > 18, d. M. ein schreckliche? Unglück Als nämlich! dic dorrige Artillerie-Arbeitsmannschaft mit Baum>! wollstrickdrehen, als Feuerleirungs-, reip. Entzün-! dungsstoff. für dic Genicwaffe gehörig, beschäftigt^ war^ krepirte »Fachausdruck für Erplodiren) plöp- > lich das erwähnte Material- und beschädigte einen > Corpora! nebst 4 Mann derartig, daß dieselben! in das Militärspital nach Wiener-Neustadt gebracht ^ werden muhten. Bereits ist im Antrage, dic Schießwolle für den Kriegsdienst gänzlich außer Gebrauch zu scheu nnd werden, wie wir vernch- ! men. die Geschütze, welche für die Schießwolle ein-^richtet sind, wieder zum Gebrauch für Schieß-pulver umgestaltet werden. ^Wdr.) * lShrendiplom.) Die Salzburger Liedertafel ! hat dem Controlor bei dcr staatsschuldeneasse Dr. August Schmidt, als Gründer de« ersten äste» reichlichen (Wiener) Männergesangvereines und als Pfleger des deutschen Gesangs, das Ehren- ^ diplom übersendet. sTdr.) ! * (Entdeckte Mordchat.) Ein grauenvolle» Ber-! brechen, das bercits vor rünf Jahren auf der Nordbahnstrecke zwischen Hohenau und Liiuden bürg von zwei BahnwSchlcr» verübt wurde, ist j kürzlich in der leKtgenannten Stadt endeckt morden. > Der Sachverhalt ist folgender: Auf der erwähn-! ten Strecke bewohnt das Wächlerhaus Nr. 4S ein Kahnwächter, dem ein zweiter Babnwächter. dessen Behausung sich unweit des enteren befindet.! im Dienste untergeordnet war. Der erste« wae . vor fünf Zabren einem Schwemehändler eine schuldig und nachdem ihn dic,er wiederholt um Bczablunq gedrängt hatte und eines Tages m derselben Abnchl », dem Wächterhäuschen Geschäftsberichte Marburg, 27. Sept. (Wochenmarkt».Preise.) Weizen si. 4.70, Korn si. 8.60, Gerste Hafer fl. S.b, Kukunitz fl. 8.Sb, Heiden fl. 8.70, Erdäpfel fl. 2.4b Kr. Meßen; Rindfleisch 26 kr., Kalbfleisch 26 It., Schwein fleisch jung. 82 kr. pr. Pwnd; Holz 18" hart fl. 6.80, detto weich fl.—pr. Klafter; Holzkohlen hart 50 kr., detto weich 40 kr. pr. Netzen; Hen fl. 2.10, Sttoh, Lager fl. 1.60, detto Streu, fl. 1.10 pr. Centner. Vetta», 26. Sept. (Wochenmarkt».Preise.) Weihen fl. 4.85, Korn fl. 8.85, Gerste fl. 8.—, Hafer fl. 2.—,Kukur,ch fl.4.—, Heiden fl. 8.80, Erdapfel fl.—, pr. Metzen ; Rindfleisch 28 kr., Kalbfleisch 25 kr., Schwein-fleisch jung. 25 k. pr. Pfund; Holz IS" hart fl. 9.50, detto weich fl. 6.S0 pr. Klafter; Holzkohlen hart 60 kr., detto weich 50 kr. pr. Metzen; Heu fl. 1.70, Stroh, Lager-fl. 1.^ detto Streu, fl. 1.10 pr. Centner. Warasdt«, 25. Sept. (Wochenmarkt»preise.) Weizen fl. 4.40, Korn fl. 8.25, Gerste fl. 8.10, Hafer fl. 1.80, Kukurutz fl. 8.80, Erdäpfel fl. 1.80 pr. Metzen. Sr.Ztanischa, 24. Sept. (Oriainalbericht von L.K.) Seit einigen Taaen herrscht eine gewisse Stille im Weizen-Handel; e» wurden nahe an 90,000 Metz, gelber Weizen, der in den früheren Monaten für Laibach und Triest gekaust wurde, au» den hiestgen Magazinen effectuitt. Vei ziemlich schwachen Aufuhren, die meist in dieser Jahreszeit eintreten, hat flch da» Geschäft neuerding» stark gedrückt und hat bei-nahe schon den äußersten Standpunkt erreicht. In Korn, Hafer und alten Mai» fel)len beinahe alle au»wärtigen Rachfragen. Bräu erger st e fest. Gegmvärtiae PlOtzp»eist^: Weizen (8L—86 pfd.) fl. 4.2h —50, Kom (76- 80 pfd.) fl. 2^0—80, «erste <69-71 Pfd.) fl. 2.60 — 8, Hafer (46-48 pfd.) fl. 1.60 —65, Kukumtz (81—68 pfd.) fl. 8.50—65, Heiden (70-71 Pfd.) fl. 8.80—40, Winterrep» fl. 8.25, Sommerrep» fl. 6.50—7, Leinsamen fl. 6.50, Hanfsamen fl. 4, neue weiße Aisolen fl. 8.20-^50. Maaazin»preise um 15 kr. höher. ProdueteN'Geschäft. Honig kommt in kleinen Partien schon zum Borschein und wird mit fl. 22 gerne ^kauft. Rohleder mit fl. 68—64. Kalbfelle fl. 85—90. Weinstein fl. 85. Reue PrimaKnoppern fl. 8—8.25. Reue gedünte Zwetschken fl. 5 pr. Etr. Verstorbene in Marburg. Vom 20. bi» 26. September. Se. F. B. Gnaden der Hochwürdiaste Herr Anton Martin Slomschek, Fürstbischof von Lavant ze. le., 62 Aahre «lt, an Gedärmlähmung. Jgnaz Mallatschitsch, Schneidermeister»kind, 8 Jahre alt, an Lungene^ündung. Krau Johanna Messerschmied, Hebamme und Bürgerin, 59 Jahre alt, an Entkrä^ng. Herr Kranz Kulp, Bahnbeamter, 25 Jahre alt, an Lungensucht. Martin Schunko, Abschieder, 84 Jahre alt, an Wassersucht im st. Krankenhause. Angekommene in Marburg. Bom 15. bi» 28. September. -Lg Johann." Die Herren: Gr^ Corti mit Sohn, k. k. Kammerer und General-Major v.Palmanuova. Million mit Tochter u. Sohn» k. k. Mint-Beamt. v. Graz. Zebachin mit Gattin, Privat v. Triest. Illing, k. k. Liee-Direktor v. Wien. Mittelbruckmei» Kaustnann von Wien. Krecherr von Wutberer' k. f. 'Kadet v. Sger. Krainz Privat v. Gran. Grünwald mit Krau u. Tochter, ?. k. GymnaM-Professor v. Laibach. Weinert, Oberkellner v. Wien. Ät-scheber, »«mntnnehmer v. Maria-Wüste. Schaller, k. k. Hauptmann v. Radker»burg. Graf Cernni mit Sohn, k. t. Kämmerer u. Hauptmann, v. Kleinstätten. DouNeur mit Sohn, k. k. Generalmmor v. Laibach. „Stadt Wien." Die Herren: Mavregordato, Privat v. Görz. Sottlschea v. Rann. Taboret, Privat v. Reustadtl. „Schwarzen Adler." Die Herren: Toniutti, Bauunter, nehmer v. Klagenfurt. Kerrini, Bauingenieur v. Klagenfurt. Herald mit Sohn» k. k. Hauptmann v. Graz. Gamileez v. Wara»din. Trost mit Sohn, k. k. Bezirk»vorsteher v. Noit». bera. Tkallaüz, k. k. Major mit Familie, v. Graz. Wölfel k. k. Oberst mit Gattin v. Triest. Kautzhammer, Realitäten-besttzer v. Kriedau. Airngast, Realitätenoefitzer v. Dreifältig, keit in W. B. Die Damen: v. Bolli» mit Tochter, k. k. Major»witwe v. Graz. Tschozen»ky, Preveaux und Brosch, Schauspielerinnen v. Graz. Pacher mit Tochter und Magd von Triest. v. Benigni mit Sohn, Oberstlieutenantswitwe v. Graz. Der k. k. 8chuf bücher-Verschseik In empfiehlt sich zuin Beginne des neuen Schulsemesters mit dein vollständigen Lager aller Lehr-, Schul- und deren Hilfsbiicher, für das k. k. Ober- und Untergymnafium, Unterreal- und Rormalschule, wie auch für die neu ins Leben tretende Handelsschule des Herrn N. Aufrecht, — zu deu festgese^ten Rornialpreiseu, in festen gute» Eiubändcu. Ferner das wohlaffortirte Lager von Zeichnen- und Schreibreqnisite« für Schulen; iusbesoudere die billigen feinen, halbfeinen und ordinären Reißzeuge. (176 An der von der k. k. hohen Statthalterci eoneeffionirten kesl- ««<1 " ' ' ' ' ti» VimIiseiizaMe läk, begimtt der Unterricht a« >. ^Oktober. Die Anmeldungen der Zöglinge täglich von 9 bis 12 Uhr Bormittags, sowie die Aufnahme in den Abe«d»E«rS für CommiS jeden Sonntag von 2 — 3 Uhr Nachmittags. Lchrgegenständc- Ntch«t>, Eimspoi- de»), Kichlihn»!, Handtli» oid Wechstlrecht. Auf mündliche oi^cr schriftliche Anfragen ettheilt detaillirte Auskunst 148) Borsteher und Inhaber der Anstalt. Der ?rivatuiiteii^elit kki' alle k'Aellvl' övr twien llANtlzvivIinunx dexinnt mti t. Vetvder im VefvrtiKtru, iSeliuI- A«s»v Xr. unln 181) Unterricht zu ertheilen. Anzufragen bei Herrn Eduard Ferlinz. Zwei Wohmugen, jede derselben aus 3 Zimmern, Sparherdküche, Spei» und Holzlage be-stehend, sind im Hause des Herrn Johann Girstmayer in der Gramer-Borstadt und zwar die Eine im 2. Stocke ober — die Zweite ebenervig — nächst dem k. k. TtaatStelegraphen-Bureau, sogleich zu vergeben. Hierauf bezügliche Auskünfte werden in der Gemeindeamts Kanzlei am Rathhause erthellt^_(179 «biet zllr Eitlberufllng der Berlassenschaftsiiläubiger liach Helena Skrofitsch. Bon dem unteWichneten k. k. Notar, als Gerichtseommissär des k. k. Beurksgerichtes Marburg, werden Diejenigen, welche als Gläubiger an die Berlassenschaft der am 12. Juni 1862 in der Grazervorftadt verstorbenen Mühlpächtersgattin Frau Helena Skrofitsch, geborne Tschander, eine Forderung zu stellen haben, aufgefordert, zur Anmeldung und Dar-thuung ihrer Ansprüche am 3. October l. I. Vormittags 9 Uhr in der Kanzlei desselben, Stadt, Schulgasse Nr. 131, 1. Stock (Poscharnig'sches HauS), zu erscheinen oder bis dahin ihre Gesuche schriftlich zu überreiche«, widrigens denselben an die Berlassenschaft, wenn dieselbe durch Bezahlnng der angemeldeten Forderungen erschöpft würde, kein weiterer Anspruch zu« stände, als insoferne ihnen ein Pfandrecht gebührt. Marburg am 18. September 1862. Ludwig Bitterl, 173) k. k. Notar, al» Abhandlungseommiffär. 180) 'I^IiSrv8ia KvprStt« empfiehlt sich den ?. 7. Zranen. Wohnt in der Pfarrhofgaffe Haus-Nr. 139, 1. Stock. Kundmachung Die hohe k. k. Statthalterei für Steiermark hat mit Erlaß vom 7. Mai l. I. Z. 8218 der Ortsgemeinde Markt St. Leonhard in W. B. die Bewilligung zur Abhaltung von weiteren neue« 3 Jahr- und Bieh-märtten ertheilt und zwar: für den 20. Jänner, d. i. am Sebastiani Tag, )en 19. Mai, d. i. am Cölestin Tage, und a« 4. Oktober, d. i. am ^anz Seraficus Tage oder falls diese Tage a« einen Sonn« oder Feiertag allen sollten, für die nächsten Werktage, was hiemit mit der Einladung zum zahlreiche« Marttbesuche bekannt gemacht und zugleich bemerkt wird, »aß der erste Markt schon am 4. Oktober d.J. abgehalten wird. Bürgermeisteramt St. Leonhard in W. B. am 12. September 1862. Der Bürgermeister: 172)___Jakob Epitzy Druck, Verlag und verantwortliche^e?ac!?ön von E. Zanschitz in Marburg.