LaibaäierIeituna. .H.« NKK. Mittwoch am 3. November «8KK. Die Laibachcr Zritiinq" svschciitt. mit Niisnahm? d^r Sonn- und ffcicria^c, täglich, uno kolkt sammt d,n Vrilagcn im Comptoir ganzjährg II fl., tin! bjä h r ig ä ft. -i^ kr., mil Kreuzband im Comptoir ganzjährig lÄ ft., halbjährig 6 ft.' ^iir die Z!l,ttlluüg in's Hans sini? h al b i ä l, ci,; ^N fr. mehr zil cntrichle». Mit her Post ^'ort0- irci aailljähriq untcl Kr.ulbanl' »,io gcdru^ter Adrcssc >'' ft., halbjährig 7 ft. 3l) kr. — Iusc rationSgcb ü l'r für einr Spalto^cile arer dtn Na«,,» dcrsrlbcn, für ein- " maliac Einschaitunq Ii lr.. fur zweimalig 4 fr., für vreimalige 5, fr. C. M. Inserats bis 12 Zeilen koiten l ss. für 3 Mal, 50 kr. sur 2 Mal >md ^0 kr. filr »Mal eiiMschalten. Z>l diesen Gebühren lsi nach dem „vrovisrrischen (Hcsep voiu 6. Novtmber l«5r Inseratioi^slämrel" noch l<» lr. für eine jcdtsmalige ssinschaltu„g hinzu zu rcchncn. Richtamtlicher Chml. Oesterreich. »M icn, 3. November. Nach übereinstimmenden Handelsberichten von Ungarn hat man die Beiner» knng gemacht, daß jetzt in Ungarn Silber in bedeutenderen Mengen als je znvor während des letzten Scptcnniums zirknlirc. nnd daß Silbcrgclo jetzt i„ Ungarn billiger sei als hirr. Man findet den Grnnd dieser Erscheinung in dem starken Erport nngarlschcr Rohprodukte, vorzüglich in Artikeln: Wein, Getreide und Borstenvieh, nach dem deutschen Nordwcstcn und in der Effcktnirnng dieser Geschäfte mittelst direkter Rimessen von Sildcrgcld. " Ans Anlaß ciner Anfrage hat das k. k. Fi nanzministcrinin erklärt, daß der H. «8 der Zoll. und Staatsmonopolsordmmg, bctrcffrnd die Erklärung drr bei den Grenzzollämtern znr Verzollung gelangen' den Einfuhrgüter, welche mit bloßen Ansagrschcincn versehen an die Hanptzollämter im Innern gelangen, nur dann Anwendung findet, wcmi diese Waren so> glctch. ohne in die amtliche Niederlage aufgenommen zu werden, der Verzollung unterzogen werden. '— Das k. k. Münzen- und Medaillen - Kabinet in Wien besaß nach genauer Zahlung in dr„ verschiedenen Atnhcilnngen an, Schlüsse (31. Oktober) des Vcrwaltungöjahres 1864: l. An antiken Münzen, nnd zwar: ") an gric» chischen ^66 Stücle in Gold. 9211 Stücke in Sil< bcr, 16.862 in Broncc, znsammcn 26.618; li) an römischen 2649 Stücke in Gold, 16.376 in Silber. 16.398 zcn nnd Medaillen: 6866 Dnkaten, 24.66!) Groschen , worunter hier alle Stücke unter dem Gewichte nnd inneren Werthe eines Guldens zu verstehen sino, 2614 Kupfermünzen, zusammen 32.!)39 Stücke; dann 2489 Gold', 704« Silber« und 4288 Bronze-Me< oaillen, 6067 Thaler- nnd 2268 Gnldcnstückc. zu> sammcn 23.048 Stücke. Außerdem an orientalischen Münzen 3967 Stucke, an falschen (zum Stndium) 3732; somit belauft sich das Totale auf 126.143 Stücke. Dasselbe k. k. Kabinct besaß am 31. Oktober 1864 2296 Stücke antiker und moderner Campen und Ningstcinc, darunter 160 Stücke an ciner silbernen und vergoldeten Schüssel; ferner sind cbcn daselbst 118 der k. k. Ambrascr< Sammlung gehörige Campen und Ningstcinc verwahrt. — Der königl. preußische General Wrangcl hat Folgendes in das Nadctzly'Album ungeschrieben: 1 glicder der Voitsbcrger - Kösiachcr - ^ankowiher - Stein» kohlcnwcrksgcsellschaft Statt, in welcher die ihr vor Kurzem znm Vanc nnd Vctricbc einer Lokomotiveisen« bahn von Köfiach nach Graz, Allerhöchst ertheilte Konzessionsurkunde zur Vorlage gebracht wird; wei« tere. bclmfs der Ncalisirung des Unternehmens erforderliche Maßregeln sollen in derselben Versammlung verhandelt werden. Der lobcnswcrthe Eifer, welcher von den mci» stcn Mitgliedern der Gesellschaft bisher für dieses Unternehmen an den Tag gelegt wurde, läßt jeht, wo bereits die meisten Hindernisse beseitiget, alle nöthigen Tracirungs» und anderen Vorarbeiten ganz vollendet sind, weiteren gedeihlichen Fortgang hoffen. Wir dür> sen uns um so mehr der frohen Hoffnung hingeben, daß schon im nächsten Frühjahre viele arbeitende Hände auf dieser Bahnlinie sich regen werden, als laut dem dritten Punkte der Konzessionsurkunde der ganze Vau innerhalb zwei Jahren vollendet sein muß. Wir haben demnach die erfreuliche Aussicht, schon uach zwei Jahren den fossilen Vrcnnstoff ans Stcicr-mark lnn einen Preis beziehen zn können, den zu er« zielen bisher lroh des enormen Reichthumes an Steinkohlen in diesem Lande nicht möglich war, da sich so< dann der Zentner Voitsbcrgcr Kohle anf etwa 12 bis 14 Krenzcr loco Gra; stellen dürfte. Hierdurch würde nicht nnr der ohnehin bedeutende Bedarf dieser Kohlen in Graz noch mehr gesteigert, sondern es ist anch mehr als wahrscheinlich, daß die zahlreichen Hammcrgewcrkc Nordsteicrmarks eülen großen Theil ihres Vrennmaterialvcrbrauchcs mit diesen Kohlen (die sich wegen ihres Mangels an Schwefelkies für die Stabciscnfabrlkation besonders eignen) decken, und daß diese sogar bis nach Wien werden zu Markte gebracht werden können. Vci dcm Umstände, daß im Kaillachthalc nach ganz oberflächlicher Schätzung bei 3000 Millionen Zentner Braunkohlen dcpouirt sind, wovon in dcm gesammtcn Grubenkomplcxc der Prinz Leo von Zlrmcniett. «^ic Geschichte dieses Abenteurers ist wohl eine der interessantesten der neueren Zeit, nnd erscheint gegen dic« selbe sogar die Historie vom „falschen Kardinal Alticri". welche in einem der letzten Jahre dle öffentliche Negier beschäftigte, in ihren Details einfach nnd arm. Die Untersuchungen nnd Nachforschungen, die in Folge der Vcchaftnng des falschen Prinzen von den prcnßischcn Gcrichtsorgancn in Lauf gesetzt wurden, fördern täglich ncnc Einzelheiten voll mittelaltei'icher Eigcnchnm-^chkeit und Keckheit an das Licht. Wir wollen, da wir mit der Mittheilung dcr ganzen Sache einmal begonnen, z„r Ergänzung dcrsclbrn mit Nachträgcn ans Vevlmcr Blättern, welche den Gegenstand sehr Listig behandeln, fortfahren. Eine jüngste Nummer dcr „Zeit" schreibt: „Große Heiterkeit haben heute die hier eingegangenen Nnm-mcrn der „Timcö" nnd des „Constitutionucl" crrcgt. Es findet sich in diesen beiden Nummern eine Korre. spondenz ans Konstantinopcl abgedruckt, in wclchcr ganz ernstlich gemeldet wild, daß der Prinz Leo von Armenien (dessen Entlarvung hier so viel Anfsehcn ge-'nacht hat) sich mit Nußland wieder ansgcsöhnt habc, und im Begriff stehe, gegen die Wcstmächtc zn opc« rircn. Dcr bctrcffcndc Zeitungsartikel lantct im Aus' zuge, wic folgt: „Ko n sta n tin op c l, 14. Oktober. General Murawicw hat eine Proklamation in französischer Sprache vcraustallct, in wclchcr cr dcr Bcvölkcrung verkündigt, daß dcr Prinz Leo von Armenien seinen Degen dem Kaiser von Nnßland angeboten habc, und daß cr augenblicklich in Eriwan erwartet würde. Dicsc Ankündigung hat hier ein großes Anfsebcn erregt, Zil Pcra ist sie dcr Gipfelpunkt der allgemeinen Un> tcrhaltnng. Es ist erwiesen, daß dcr Prinz bestimmt seine Absicht erklärt hat, niemals sein Schwert gcgen den Kaiser Alexander zn ziehen. Icyt erscheint jener Akt des Prinzen um so nncrwarteter, als dcr Snltan Willens ist, die Unabhängigkeit Armeniens anzuerkennen. Alle Freunde des Prinzen Leo sind entschlossen, sich von demselben abznivendcn. wenn cr in seinen Sym-palhien für Rußland vcrharrcn sollte. Untcr diesen um meisten über sein Verfahren Entrüsteten befindet sich scin ergebenster Anhänger, der Prinz Pclrosbcy. Gouverneur von Tumbcrania. Die edlen Freunde, welche Prinz Leo in England besitzt, werden mit glei» cher Strenge seinen Entschluß beurtheiltu. Zu dcr nämlichcn Zcit, wo Schritte vorbereitet werden, die Unabhängigkeit seines Landes zn sichern, zieht dcr Fälst seinen Degen gc^n diejenigen, welche ihm zu dienen bedacht sind. Es ist überflüssig, zu sagen, wic freudig das Anerbieten des Fürsten von dcm Czaren aufgenommen ist, wclchcr sofort begriff, welche tiefe Sensation cs untcr der griechischen und armenischen Bcvölkcrung in der Türkei hervorbringen müßte. Dcr Patriarch von Armenien betrachtet das Verfahren des Prinzen als einen Akt reiner Höflichkeit; der Fürst, so sagt derselbe, hat den Rang eines Obersten mit Halbsold in der russischeu Armee, nnd derselbe hat nur vcrsncht, dienstlich verwendet zu werden. Allein ungeachtet dieser Erklärnng ist der Eindruck, den jene Neuigkeit in Konstantinopcl hervorgerufen hat, von vcvhängniLvollcr Art. Der Patriarch ist anf das Ministerium dcr answärtigcn Angelegenheiten cntbo< ten worden, wo er zwei Stunden mit dem Minister Fnad Effendi konfcrirte!" „Dcr Apfcl," so sagt das Sprichwort, „fällt nicht weit vom Stamme." Hier« bci hat sich das Sprichwort nicht bewährt. Der Großvater des Fürsten hing mit allcr Kraft dcr Po» litik dcs ersten Napoleon an. Es war der müttcrli» *) W ist ,nm klar. daß auch dic aus dc»! „?o!,siituti?,!ml" m dtutschc Vlättcr ub^cgamicnc Nachricht vc>n cinc», wirklichen Fürstm Leo von l>ls»',!,isn, dir sich cb«» „lit Koilstantmopcl >lb.'rworfl» habc. ein Kind dcr (5rsin-dlnu) cdcr viclmchr VcnmchSluug. war. drun dic bctrcf-fmdcl! ?lü.;al'lN lviichc» sich sämmtlich au, d.'ll augcn-l'lickiich »: B"'lni scßhaft gcmachtm falschen Prmzn,. ««NK Voitsbcrgcr - Köfiachcr' Lankowitzer Gesellschaft allein mehr als 760 Millionen Zentner aufgeschlossen sind, ist wohl an baldigen, gänzlichen Ausbau dieser Koh« lcnlagcr nicht zu denken. Zieht man m Erwägung, welch' unerläßliches Vehikel der verschiedensten industriellen Unternehmnn° gen die Steinkohle zur Zeit geworden ist, so muß man in dem regsamen Betriebe der in Rede stehenden Bahn nnd der daran sich knüpfenden Vcrwohlfcilung des so hochwichtig gewordenen Brennstoffes ein sehr erfreuliches Moment von wahrhaft national-ökonomischer Bedeutsamkeit begrüßen. Jede technische Veranstaltung, wodurch entweder neue wcrtbvolle Güter geschaffen oder bereits bekannte unter günstigeren Bedingungen und zu billigeren Prei-sen erzielt werden, ist eine Bereicherung des National' vrrmögens an sich; um so mehr gilt diel) in dem vorliegenden Falle, wo der Eisenindustrie Steicrmark's! so fördersam unter die Arme gegriffen werden wird. — In Graz machte am 2. d. bei der gewöhnlichen Monatssitzuug des katholischen Männer« Vc rc in cö der Gründer und Präses dieses wohlthätigen, von Tag zu Tag mehr cr° blühenden Vereins, Seine Exzellenz Herr Graf! Karl Inzaghi, die Eröffnung, daß er das Haus,, worin gegenwärtig die Waisen-Anstalt Borromäum untergebracht ist, mit der ganzen Einrichtung :c. und! üdcrdicß 20.000 st. in Staatspapieren nach seinem! Ableben dem katholischen Männer-Vereine mit der Bestimmung schenke, daß die Waisen » Anstalt fortznführen sei nnd die Interessen des genannten , Kapitals zum Besten derselben in Verwendung kommen mögen. Sollte jedoch, wider alles Vermuthen, der katholische Männer-Verein sich auf« lösen, so hat der jeweilige hochwürdigc Fürstbischof von Seckan für diese Schenkung das Dispositions-recht zu Gunsten eines anderweitigen wohlthätigen Zweckes. — Es brancht kaum erst versichert zu werden, daß dieser Akt wahrhafter Großmut!) nicht verfehlte, auf alle Anwesenden den tiefsten Eindruck zu machen, und daß Niemand die Versammlung vcr» ließ, der nicht den Namen des edlen Gebers segnete. (Graher Ztg.) Italien. Tnrin, 1. November. Die Anwerbungen für die englisch'italicmschc Legion gehen fortwährend lang» sam von Statten. Der immer noch sehr zahlreiche Flüchllingökorpcr. ans den man hauptsächlich gerechnet zn haben schien, verhält sich trotz aller Vcrsprcchun« gen so passiv wie zuvor, und die wenigen Emigranten, die als Legionäre eingetreten sind. gehören, meh» rercrc wirklich gebildete Offiziere abgerechnet, zu Je« nen, die das Eril mürbe gemacht hat und die keinen andern Ausweg wußten. — Die Reise des Königs ist auf den 2Ü. festgesetzt, nachdem derselbe vorher dic Kammern in Person eröffnet haben wird. (Tricsttr Ztg.) Schweiz. Der Vundesrath hat die Regierung von Genf eingeladen, die drei französischen Flüchtlinge, deren Verhaftnahmc neulich gemeldet wnrdc, von seinem Gebiet auszuweisen, und ebenso, gemäß noch in Kraft bestehender Bundesbeschlüssc. mit solchen zu verfahren, welche allenfalls künflig noch den Aufenthalt in jenem Kanton wählen möchten. Frankreich. Der „(5 onstituli o nn e l" cutbält in einem längeren Artikel, „der Bodensatz der Revolutionen" überschrieben. Betrachtungen über den gegenwärtigen Zu» stand der Gesellschaft, welchen« wir die wesentlichen Grnndidcen nachstehend entnehmen. Der „Eonstitutionnel" knüpft an den Prozeß von Angers an und entwickelt daraus, daß im heutigen Frankreich zwei Klassen in der Gesellschaft sich vor-fänden, welche dieselbe wesentlich gefährdeten: bic eine. bestehend aus enttäuschten Ehrgeizigen, welche sich isoliren, um zu schmollen; die andere, znsammcn-gcsctzt aus einer Frcimaucrei von Räubern, welche nur den Raub im Auge haben, Plünderung, Mord und Gewaltthaten aller Art zu organisiren strebten. Die erste Klasse der enttäuschten Ehrgeizigen besteht nach dem „Conslitntionnel" aus jenen drei Serien von ernsten und ehrenhaften Männern, welchen nacheinander die Staatsgewalt aus den Händen cnt« schlüpfte. Selbst die gemäßigsten unter denselben iso-lirten sich von der gegcuwättigcn französischen Regierung, ihr die Mühen und Sorgen der Gegenwart, den Kampf mit Gefahren aller Art überlassend. Das Bild, welches der „Eonstitutionuel" über die Zustände Frankreichs, über die zweite Klasse — jene der orga-nisirtcn Räuberbanden — entwirft, soll insbesondere dazu dienen, den ehrenhaften Männern der gefallenen politischen Parteien dic Augen über die Gefahren, welche die Gesellschaft bedrohen, zu öffnen und ihnen dic Folgen ihrer Umhätigkcit oder Konnivcnz gegen die Revolution darzuthun. Napoleon Banaparte, so schreibt das französische Blatt, habe an Eatilina nicht glauben können, weil er die Menschen noch zu hoch stellte. Uuscrc Zeit hätte ihn gelehrt, daran zn glanbcn, unsere Zeit habe in Frankreich Eatilinarischc Banden hervorgerufen. Und mit diesen stünden nun Männer in Verbindung, welche vor kurzer Zeit noch durch ihrc Talente , ihren Nang in der Gesellschaft cinc hohe Stnfc einnahmen; dieselben Männer zögerten nicht, jetzt öffentlich ihre Verehrung für den Mnth von Banditen, für den Muth eines Wolfes oder eines Panthers, für den Muth eines Straßenräubers, den sie selbst nicht besitzen, zu bezeigen. Diese tiefe und verjährte Immoralität in Bezug auf den Besitz dcr Gewalt, fährt der „Constitution' ncll" sert. hat nun auch allmä'Iig die tieferen Schich» trn der Gesellschaft ergriffen, den gesunden Sinn des Volkes verdorben und völlig vergiftet. Nur daß das Ziel der enttäuschten Ehrgeizigen und der Näu. ber von Angers ein verschiedenes ist. Dic ersteren streben nach Ministerstellen, Prafcktnreu, dic letzteren nach Raub und Plünderung. Wie die Alliirtcn Sc« bastopol, wollten die Räuberbanden im Departement dcr Mairc und dcr Loire Angers nehmen; sie erklär, ten — als Räuber — den Krieg oer ganzen Ge> srllschaft. Bis jrtzt hatte diese zweite Klasse sich von dcr ersten brauchen lassen, jetzt beginnt sic für sich selbst zU arbeiten. Sie wird sich nicht mehr von Dantons, ^afaycttes odcr Lcdru-Rollins täuschen, sich nicht au die Grenzen schicken lassen wie 1792, sich nicht mit politischen Programmen zahlen lassen wic 18A0, nicht National-Werkstätten acceptircn wic 1tt48, mn sie wieder aufgelöst zu sehen. Als Sieger werden diese Banden Alles mit Feuer verwüsten, Ströme von Blnt vergießen, sich dcr Asche und des Kothcs rüh> men, welche sie herstellten. «Das." so cndct dcr „Eoustitutionncl," „ist das Morgen dcr ersten Revolution, welche von jetzt an gelingen würde.------------Es würde danu weder Legitimität, „och Orlcanismus, uoch Republik geben, eö gäbe nur Blut, Blut und abermals Blut." — Großbritannien. In dcr „Prcß" findcn wir folgenden Artikel'. «Gerüchten uud Winken znfolgc beabsichtigt man dem Kriege durch die Gewalt der öffentlichen Mei> nung ein Ende zu machen. Wic mau sagt, hat sich schon cin Mittelpunkt von genügender Stärke für die Organisation eines Bündnisses gebildet, dic nur ciueu Zwcck uno cincu Wunsch verfolgen soll, nämlich dcn Schluß dcs langwierigen Kampfes und die Gewährung sicherstellender uud ehrbarer Bedingungen. Schon hat das Volk dieser großen Hauptstadt (London) scinc Mißbilligung ferncrcn Blutvergießens in jener offencn Weise dcs Wortkampfs ausgesprochen, welche keinen Zweifel übrig läßt und dcr sächsischen Racc eigenthümlich ist. Innerhalb eines Zeitraumes von etwa 10 Wochen habcn die Bürger von London in zehn öffentlichen uud übcrfüll» ten Versammlungen nach Dcbatcn, Argumenten und Amcndements in großer Mehrheit ihrc Ueberzeugung dahin ausgesprochen, daß cin Krieg aufzuhören habc, chc Großvater desselben, an welchen dcr Kaiser 1tt02 cillM Vricf schrieb, in welchem er auf das Bestimm» teste gegen die Einverleibung Georgiens in Rußland durch Alexander l. prolcstirte. Dieser Fürst veranlaßte in persisch Armenien, zur Zeit dcs Todes Georg XIII. den Sohn uud Nachfolger von Hcraclius zu entfliehen, als dcr Kaiser Paul auf Austiften einiger rebellischer Vornehmen in Georgien ihn selbst zum Souvc« rän des Landes erklärte, und veranlaßte dic Mitglieder der königlichen Familie, sich Rußland in die Arme zu werfen. Dcr von dein Kaiser Napoleon an dcn Fürsten von Georgien gerichtete Brief befindet sich im Besitze dcs Prinzen von Pctrosbey, welcher ihn Sr. Majestät dein Kaiser zu übersenden beabsichtigt. Es bedarf keiner wcileren Erörtcrnng. daß der hier ent> larfte Schwindler diese angeblich aus Konstantinopcl herrührende Korrespondenz selbst fabrizirt und mit sol> chcr dic betreffenden Zcilungsrcdaktionen mystifizirt hat, eben so. wie bereits die „Augsburger Ztg" von ihm getäuscht worden ist. Dic hiesige Polizei hat dcn Entwurf zu dieser konstmuineapolitan »scheu Kor-rcspoudcuz unter dcn Papieren dcs Prinzen schon bei dessen Verhaftung gefunden. Der Prinz scheint nach dem Inhalte seiner Papiere in Frankreich mit den ihm dcn Wcstmächtcn gebotenen Bündnisse nicht den gewünschten Aullaug gefunden zu habcn, dcnn cr hat dem französischen Ministerium bcrcits vor einiger Zeit wiederholt mit ciucr Aussöhnung mit Rußland ge» droht. Jedenfalls wird das Interesse. welches du Verhaftung dcs angeblichen Prinzen hier erregt' hat, durch diese bisher wirklich unerhörte Dreistigkeit in dcr Mystifikation noch erhöht. Man hört. daß der angcb-lichc Prinz sein Porträt mit einer pomphaften Lebens« beschrcibnng voller Phantasicstückc auch der ,,Illustrir> ten Zeitung" eingeschickt hat. Die «Neue Preußische Zeitung" gibt übcr den> selben Mann nachstehenden Bericht, dcr neben wcni-gcn schon bekannten Daten viel Neues enthält: „Sciit erstes bekanntes Auftreten geschah in Berlin im Jahre 1846. Damals wohnte er hier im Hotel dc Rnssie unter dem Namen cincö Prinzen Korikosz. Mit seinen Geldmitteln mochte es nicht eben vortrefflich aussehen, dcnn cr vermochte dein Vuchdruckcrcibcsitzcr Eduard Krause hicrsclbst nicht einmal cinc Schuld von 20 Thalern für Drucksachen zu bezahlen. Krause hatte so wcnig Respekt vor der prinzlichen Hoheit seines Schuldners, daß cr denselben nicht nur bcim Hausvoigtcigcrichtc vcrklaglc, sou> dcrn auch Arrest beim königlichen Polizei ^Präsidio ausbrachte. Wenn wir recht unterrichtet slnd, ging Krause in seiner Rücksichtslosigkeit sogar so weit. dcn Prinzen zur Schuldhaft bringen zu lassen, worin er indessen jedenfalls nicht lange verblieben sein wird. Nie bereits berichtet worden, tauchte er darauf noch im nämlichen Jahre in Brüssel auf, ging dam, nach Stuttgart und verschwand von dort nach Loil> don, von wo cr !8«6 nach Paris und Turin ging. Hierüber sind jedoch jetzt dic umfangreichsten Ermitt» lnngen angebahnt,- sciu lithographirtcö Porträt wird aller Wahrscheinlichkeit nach ausgesendet werden, uud oicsc Maßnahmen versprechen jedenfalls interessante Aufklärungen. Gewiß ist. daß er aus Frankreich als vcrdäch' tig ausgewiesen wurde, un^ daß das Vergehen, wcß-halb cr später vor dcm korrcktioncllcn Tribunal in Paris erschien, dic verbotswidrige Rückkehr uach Frankreich war. Auf die Frage, wavou cr lebe, antwortete er damals: „von meinen Renten" - und auf die Frage, nach seiner Wohnung erklärte cr: er wohne in Paris. Das Gericht ucrurtheilte ihn zu cincm Monat Gefängniß, und dic Polizei wics ihu darauf zum zweiten Malc übcr die Grcnze. Etwas direkt Nachtheiligcs wußte eigentlich Nie« mand übcr den Fremden zn sagen. im Gegentheil, man hielt ihn allseilig für einen «noblen uüd feinen M^nn." Anch seine Wivlhin in dcr Vehrcnstraßc war seines Lobes voll. Bemerkenswert!) blieb aber, daß cr nach deren Aussage fertig Dentsch rtdcn konnte. Es kam darauf an, ihn selbst zu hörcn. Als cr ci< ncr Einladung zum Erscheinen nicht Folge leisten wollte R«tt7 dm wir zwecklos führen und nur zu Mißerfolgen weiter fortsetzen. Aber die Presse hat ihre anerkannte Aufgabe dnrch Unterdrückung dieser Wahrsprüchc ver-leftt. Die Redakteure unserer hauptstädtischen Journale waren von der Abhaltung jener Versammlungen in Kenntniß gesetzt — sic wnrden in üblicher Weise mit Berichten ül'cr die geschehenen Verhandlungen versehen — ja, sie waren durch eigene Abgesandte bei diesen Demonstrationen vertreten. Nichtsdestoweniger haben sie es für ihr Interesse zuträglich gchal« ten, die Wahrheit zu verschweigen. Es genügt zu wis> sen, daß die Zeitungen sich zu einer Verfälschung Lon» dons verbnndrn haben, und es ist nöthig, daß die, welche einen Einfluß auf die öffentliche Meinung bc> sitzen, sich znr Vertheidigung gegen die Zeitungen verbinden. — Ans welchen Elementen soll sich nun die nene Verbindung gestalten? Ans dcncn, welchen es Ernst ist um den Glanben, die Ehre, die Wohlfahrt und die Sicherheit von England. Ihre Exekutive müßte alls Männern derselben Gesinnnng, Männern von Mnth und Energie, Vertretern aller Parteien bestehen. Bestimmt uno fähig, jedes persönlichen Zweckes sich cntschlagcnd, im Stillen wirkend, müßten sie lieber unerkannt ihr Ziel erreichen, als eine Gelegenheit ci-gencr Erhöynng oder den Beifall der Menge crstrc» lien. Hastig sollten sie eine ganze Folge von Demon« strationcn veranstalten. Eine trcnliche Anfzeichunng der öffentlichen Stimme müßten sie vorkehren. Sie müßten jeoes Mitglied dcs Parlaments mit dcr Volks-stuumnng bekannt machen. Etwaige Neuwahlen müß> ten zur Unterstützung jeder Partei oder Koalition benutzt werden, die dem Kampf der brntalrn Gewalt ein Ende machen will. Mit einem Wort, das Eo> mit« einer solchcn Verbindung dürfte nicht ruhen noch rasten, bis das Schwert in der Scheide steckt und Enropa sich von dcm Schlachten erholt. Ist der Zweck erreicht, mag die Liga sich anfiöscn, ihre Elemente mögen ihren allen politischen Kombinationen anhcimfM'n und so auf verschiedenen Wegen dahin wirken, daß der Schaden geheilt, weiteres Unheil vcr< mieden, cin blutendes und geschwächlcs Gemeinwohl wieder gestärkt werde. So viele Gründe sprechen für die Annahme, daß ein Eomit^ hingebender Männer dcm Krieg ein Ende machen könne, daß wir sic hier lanm dcs weiteren ausznführen branchcn. Es ist offenbar, das Herz dcs Königreichs ist trübe und schwer. Die nationale Schuld vervielfacht sich. das Brot wird thener, der Geldmarkt schüttert, kommcr« zicllc Gcfahr droht heran, Regimcnter werden weggefegt, Schlachten geben Sieg ohne Ansschlag, oas Hccr möchte heim, oas Land weiß nicht, wozu wir fechten. Gebieterische, so traditionelle wie patriotische Pflicht ruft uns znm Frieden und nicht zu den Was» fcn; Erfolg, gleich dcm EngcI'Hcrold an dcr Schwelle eines neuen Zeitalters, wartet derer, dic den Willen dcs Himmels mit dcr edlen Menschlichkeit ihres Lan> des verknüpfen. Dennoch werden leidenschaftliche und parteigäugerischc Schönredner sich nnzweifelhaft für dcn Krieg entscheiden. Aber wer sind sie? Lculc, die dnrchaus uicht behaupten, daß sie selbst mit ihrem Lc-ben heran sollen. Leute, die ihre Einkommensteuer zah» lcn und nicht oaran denken, sich anwerben zn lassen. Leute, die sich in uligcmcsscncn Phrasen gegen den Feind ergehen, ihn brutal nnd barbarisch ycißcn und deren erhabenstes Opfer eine Subskription für die Verwunde-ten sein mag. Wcr am meisten für Jammer nnd Vcr> uichtung schwärmt, das sind Diejenigen, welche dcr Gcfahr am ledigsten sind. Dcr Tod muß uicdcrge» schlagen und besiegt werden, denn die Stunde ist gc> kommen. Wir fordern, daß England für Scclcngrößc uicht minder genannt werde als für Muth. Wenn dcr Sieg, wie man sagt, jetzt unsere Waffcn krönt, so ist die Siegcszcit für England die Zeit, sich groß zn zeigen; denn es kann zn seinem Feinde sagen: „Ich hörr Dein Schreien, ich sehe Deine Wunden, verhüte Gott, daß ich Rache suchen sollte." Aber ohne vernünftigen Zweck, bloß uni Ruhm zn ernten, uor> wärts zn schreiten, kaun nicht die Eingebung Eng» Wilds sein. Fechten wir für cin Prinzip, eine Rcli» gion, cin Land, so mögen dic Schauer dcs Krieges ihre Entschuldigung, ihre Venhcioignng finden; wenn aber das britische Ncich alle seine Mittel zu Thateu verbraucht, woran sich weder Hoffnung knüpfen, noch Freiheit festigen läßt — wenn tö die Vcrcdtsamkcit seiner Sohne verwendet, den« Feinde ehrenhafte Ab« sichten abzusprechen — wenn es einen Streit verlän« gert, dcr allc Nationen in Stnrm versenken und jcde Straße des Ozeans zum Kampfplatz machen kann: dann wird es an cincr ulwartci'schen Geschichte sein, unsere Schmach zu melden. Niemand kann so roh sein, eine solche Erfüllung zn wünschen, nud Niemand so unvernünftig, die Folgen dcr interna« tivnalcn Tragödie nicht zn gewahren. Darum ist der Augenblick für organisirtc Thathandlnng gc> kommen." Telegraphische Depeschen. * Turin, 3. November. Die noch gespann» ten Gctrcidspreisc dürsten kaum mehr dauernd steigen, da die Ernte ziemlich ergiebig war, Kastanien im Ucberflussc und Kartoffeln in Qualität und Qnautität gnt gerathen sind. " Pavia. 3. November. Dcr Po ist merk' lich gefallen, die Vcsorgniß vor weiteren Ucbcrschwcm> mnngcn gehoben. Dcr Ticino und die Adda bchaup» tcn ihren gewöhnlichen Stand. ' Wie wir hören wollte Sc. Erzellcnz dcr FML. Graf v. Coronini gestern dcn 4. d. M. Bukarest vcr> lassen, um eine Ncise nach Wien anzutreten, wo cr bis zum 12. d. M. eintreffen werde. Telegraphische Depeschen der »Triester Ztg." Paris, 4. November. Marschall Pclissicr be. richtet vom 2. d.; General d'Allonvillc rückte am 27. mit 24 Bataillons. 38 Eskadrons und 3<» Gc> schützen bis zn den Verschanzungcn bei Tschobotar anf der Straße nach Simphcropol vor; er fand die Russen am entgegengesetzten Ufer hinter dcn Vcr-schanzungcn durch 36 Geschütze von langer Tragweite vertheidigt. Die wiederholten Versuche, cin Treffen herbeizuführen, blieben frnchtlos. Wegen Schwierig« kcitcn durch Mangel an Wasser und Fourage kehrte man nach Enpatoria zurück, dessen Umgebungen die Rnssen bis auf eine wcitc Strecke gcränmt haben. sollte cr sistirt werden. Darüber war cr so empört, dag cr mit dem entschiedensten Widerstände drohte, namentlich ein Rasirmesser ergriff, um sich znr Wchrc zu seyen. Endlich fügte er sich aber doch gütlichem Zurcocu und' ging mit auf daö Erimi»alpolizei?Bn' rcau. Hier uahm rr eincn scyr hohen Ton an. sprach von Beleidigungen und woUle, um Satisfaktion zu erhalten, sogleich zn Sr. Majestät dcm Könige, say> l'cn. Das ging mm natürlich nichc an, vielmehr mnßcc d^c angebliche «Prinz" sich einem ganz gc> wohnlichen Eramcu unterwerfen. Dabei fiel eö denn anf. daß cr versicherte, kein Won Deutsch zn verstehen, während man doch ans dcm Mnnoc seiner Wirthin wußte, daß cr sich in diescr Sprache ganz fticßcno auszudrücken verstand. Er vcrstcUtc sich also. Von da ab vcocte man nur Deutsch zu ihm und. Uehc da. cs dandle gar nicht langc. so anwonete cr in dlcscr Sprnchc. allerdings mit frcmcattigcm Akzent.*) Eine fürstliche. P^-M halle sich uichc so bcnommcn; cs war daraus ft ziemlich klar: mau hatte cs mit einem Bcnicger zn ihun. Das wurde ihm denn auch ohne Rückhalt ges^t; allcin ohne Wirkung. Er verblieb oabci, daß cr wirklich Derjc-nigc sei, für dcn cr sich ausgibt, und das Protokoll, wclchcs mau mit ihm aufnahm, unterschrieb cr als „Prinz von Korikosz." Dcr ucrwcgcnc Mensch i>t bis zur Ermittlung seiner Verhältnisse dcm hiesigen 'lN'citshansc überwiesen. Sein ^asscnbrstand bei sci-lur Verhaftung betrug übrigens nur 1? Thaler. Das Altcr des Abenteurers steht nicht fest. Man IM zwar bei ihm cin mit chinesischen Eharallcrcn bunt bemaltes, in armenischer Sprache geschriebenes Dokument gesunden, das, nach dcr Erklärung eines Sachverständigen, cinc Gcburts-Urluudc darstellt, *) wi.rlwin'diz, licilüg l'l'haiiptttc n. w.dtr V»d cilsl cc i noch Moriz Wag».r. dic zw^i l'.^N!,i Knulasim, zu fnmlü, iirch von ihue!, g.hi'll zu habni. allein dicß Dokument ist augenscheinlich mit Absicht zerfetzt, und zwar so, daß cin Znsammcnhang nicht mehr herausgebracht werden kann. So viel inzwi-schen das äußere Ansehen, in Verbindung mit dcn Angaben des gotha'schen „Polizei« Anzeigers" zcigt, wiro dcr Pscuoo> Prinz jetzt etwa in cincm Alter von vierzig Jahren stehen. Er hat cin vollcs, hüb» schcs Gcsichc, cillc keck gestutzte Nase, einen scincn Schnuibart und cinc gedrungene kräftige Gcstalt. Der Stcrn auf seiner Brust stcUtc den königlich por> tugicsischcn Ehristnsordcll dar. Wahrscheinlich hat cr denselben in Paris entweder fertig gekauft, ooer aus Bestellung für sich fertigen lassen. Als ihm gesagt wurde, daß man scincn priuzlichcn Stern für das rrkauut habe, was cr sri. bestritt er das anfangs, nachhcr aber meinte cr: dcr armenische Hanöorocn stimme mit dcm portugiesischen Ehlistusodcn übcrcin. Zum Handsicgcln führte cr ein Petschaft, in welchem nnler einer Königskrone in fünf Felocrn drei anfrecht-stehende Löwen (Kette dcs Vathoroens) und zwei ab> geflachte Kreuze zu sehen sind. Dieß Wappen, dcm jede heraldische Unterlage fehlt, ist lediglich scinc eigene Komposiiion." Uebrigens steht dieses Prachtexemplar dcs Schwin« dels nicht vereinzelt da. Die Atmosphäre dcr Gegen-wart scheint überhaupt dem Entstehen solcher «ge-heimnij^ollcn Existenzen" sehr günstig zn scin. Vielleicht gelingt es der modernen Chemie, in der Luft ocö Iahrzehcnts ciucn bezüglichen Urstoff zu entdecken. Wir würden ihn «ls Varnumid bezeichnen. Dieses ^arnnmid wird cingeathmct, wirft sich sofort auf dic kostbaren Organe dcs Ncchtssinno. der ordnungsmä-ßigcn Thätigkeit, nnd führt zu elendiglicher Auflösung. Tann kommen dlc Ronlanschrcibcr und bereiten auS ocm Kadaver allerlei feinen Hautgout. Ein bcmettcnswcrthcs Scitcilstück znm Prinzen Leo wird in einer Korrespondenz dcr »A. A. Ztg." aus Bern in folgender Wcisc crwähnt: „Dcr tscherkcssischc Fürst, Vrahhcn Belled glahhi nennt cr sich, dcr etwa vor cinrin Jahre in einer glänzenden Pyautasic < Uuiform bei aUcu hicsigcu Gesandtschaften vorfuhr, uud von unserm scharfblickendcn Polizciministcr Dr. Fnrrcr vergeblich cincn schwcizcr'» schcn Paß sich zn erschwindeln suchte, stauo letzter Tage ln Lausanne vor Gericht. Er war angeklagt eines Vcrsnchcs zn gcwallsamcn Einbruch und dcs Dicbstahls voll 1837 Frank. Dic Verhandlungen waren sehr interessant. Unter dcn Zeugen erschien cin rnssischcr Offizier und cin Kapital» aus Schwc« ocn; auf ocm GerichlStisch lagen Vricfe von Lord Raglan, von türkischen Behörden nno Pascha's u. s. w.; cnolich wußtc dcr Angeklagte in scinc Anssagcn manche intcressantc Episode ans dcm Fcldzugc in dcr Krim cinzuficchlcn. Er will zncrst in dcr türkischen Armee als Offizier gedient haben; später sci cr auf Empfehlung Omcr Pascha's dcm englischen General» stab als Dolmetsch beigcgeben worden. Pclcgc für diese Anssagcn lagen vor. Die aufrichtige Rcuc des noch jugendlichen Verbrechers (cr zählt 27 Jahre) und sein ganzes Auftreten scheint die Herzen der Richter gewonnen zu habcn. Das Urchcil lautetc, sehr milde, anf achtzchulnonallichc Gefangenschaft und zwanzig« jährigen Vcrlnst dcr bürgerlichen Ehre." Wenn sich nun behaupten ließe, daß gewisse deutsche Vlättcr, die sich dcr Kriminalgeschichtc mit rührender Vorliebe zugewendet, in Armenien nud Eircassien fleißig gelesen wcrdcn, wäre bic Wclt bös» willig genug, das gleichzeitige Auftauchen vorerwähn-ter Gestalten journalistischen Einflüssen zuznschreibcn. Aber dcm ist nicht so. Anch auf dem Wege lnündll« chen Unterrichts läßt sich im Schwindel bei cmigcr natürlichen Vcgabnng schon rtwas leisten. Die Zeitgeschichte liebt das Vnnte, uud nebe» die Ritter vom Geiste stellen sich dic Ritter vom Puff. (Donau.) Druck und Verlag von I. v. Klrinmayr 5'/.-er Oblig. m. R, zu 5 7« ^2 >!,2 V. Oed'enburger deitu detlo ,. 5 7« W'/. -!" Peüher !etto detto „ ^'/» !»2-i>2'/. Mailänder detto detto „ 4 7» «!»>,-«"'/. Lotttlie-Anlehen vom Jahre , »!N «8 - 22« ',, dctto detto 1«'!!> «l8 N«'/. dctto delto l»54 97 7. ^"7 7. Vanfo-Obligationen zu 2 '/, 7« ^.'l'/, "54 V.üif'Afti.u Pr. Stiick l>5»»- U58 E^om^tebans-Äftien 87—8? '/, Alticn der l. s. priv, österr. Staats- (zisenbahngesellschast zu 2"l! si. oder 50» Fr. 2^2'/.-!«2'/. Nordbahn-Altic» 202'/, 2l»ü Budweis-Viüz-^muudüer ^l2 -2^ Prei)l'!,>^-l))ru. Eiftiil,'. l. Emissil'il 18-20 detto 2. ., ,»!lP»il)rit 25—3U Dmupschiss-ANiei, <30-5^l dctto 13. Cmissio» 5l2-5l3 detll? des Lloyd 40U 405 WimenDaiuPsmühl-Astien UV UW Pcslhcr Kcttcul'rilttcn- ','ltti.n 52- 54 ^'ll'yd Prier. Ol'li^. (in Silber) 5 "'.. «!> '/, ^ ^> Nordbay» detto 5 7« ^^1, ' <5»ll,'>ig»i^r dllto 5 7„ 7ii <4 Dun'lni'Dampfschiff-iDblig, 5"/« 7»-d») Cmnu.N.ntscheine ^3 V^4 Esterh^zy 40 ft. i!ose 71—7l 7, Wiüdisch.iräp^ose 25'/,-25 7. Waldstein'schc . 24-24 V. K^l.mch'sche , !" 1"/^ Fürst Salm „ ^"-^" '. K. f. vollwichtig Dukatiu-Agio — 1V— Telegrnphischer KurS -> Bericht der Staatspapiere vom 6, Novciilder 1855. Vtaatsschuldverschreibuil^ü . zu iipCt. ft. !n (^Vl. 74^l/4 dttto aus der Nalionc>!" 120 st. sudd. ^cr- eiuS-Wal^. im 24 l /2 st. ,uis!, Guld,) 1 l2 !l/4 Vf. 3 Monat. Haml'urg. siir ><)<) H'l.ns Bancu, (Hulden 83 Äs. 2 Monat, London, i>l>' 1 ^,'si,ud Gte'.lü,^, (^nidüi 1 l-5 3 Ml'nai. Mailand, sin- 300 >Desterr, i!i're. (dulden t 12 1/^ 2 M'ü.tt, Mnscille, für 300 Zraukcn, Gulden 132 2 Monat. Pari»,, für ^»'» /nauf.u . . Gulden 1^2 l/2 3l T. Sicht K. K. v^üw. MunzDilcaleu . . «8 5/8 l>r. lj>l,>l.Äglc>. Gold- und Silber-.sturse vom 5. November 1855. Ärief. Geld. Kais. Münz-Dulaten Agio .... il» 1!) detto Nand- detto ., .... 18 l/2 18 l/2 Na^oleonö'dor „ .... 8,55 8.54 Louvrainsd'or „ .... 15.32 15,30 HriedrichSd'or „ , , . , U,5 !>.!i Preußische „ „ .... 9.2-l 9.2l E,i^l. Sol'ereiqns „ .... Ii.llj II.l4 N>ls>, Imperiale „ .... 9,1 l 9. !l Doppie „ .... 34 1/2 34 l^2 Silbcragio......... lä 153/4 Eisenbahn- und Post-Fahrordnunst. ^»kuüii II, l A!'f,,I,rl l'oii Schnellzug La > b >, ch ! L a Ib a «.' Uhr Min. Ut,r Viin. von Launch na . Vorm. -< — la — dlll dlo . Abends — — lo ^5 von Wi^n nach Laidach . Racdm. ^ .^9 — — tlo dlo . Früh 2 3o — — Die ^assa wir» >« ?7li!iuten ror der Al'f.hrt a,sä!!osse!,. Brief« Kourier von ?aib^ch I,aä' Trieli . . Abends — — ."t 39 „ Trieft >. ^ail'ich . Früh 7 Hu — — Pcrsouen-Courier von Laibach n>!ch TsN'!l . . Absuds — — IN — I. Altallepost von Laibach n,,ch T^iest . Fläh — — ^ ^ Tiiest ,. Lausch . Abends 3ri^U » t,'a>l'.,ch . 5rnr, « '!,, — — 3 lü?8. (3) Nl. ,9143. Edikt. Von dem gefertigte!, Bcziksgenchte wird in der Erct'utionsführlmg des Herrn Wilhelm Maicr von Laivlich, gegn, Andreas Molck i-^c-lo Molka lind llickslchtlich Helena Molka. Verlasiiideriiehmec ,i'n des Andle.'s Molka'scben Nachlasses, betanot c,e< maätt. daß in Folge Ediktes vom 6. Srfttemlilr d. I., Nr. «6078. jl, der erste» Ftill'iellinq reil, Kalifllchiger s-fäneneil ist, sonach am i5. Novrin. I.'rr zur zweiten und am ll>. Dezeinder zllr dritten Fcüdiewng qcschrilten werde. K k. städt.-deleq. Bezirksgericht Laibach am 1«. Oktober 1855. Z. 169^. .(I) Gin Diurnift Mtt einer guterl Handschrift wird bei der hiesigen Handels- und Gewerbc-kammer sogleich aufgenommen. Eigenhändig geschriebene Anmeldungen wollen dem Kammer-Sekre-tar Herrn Dr. Klun überreicht werden. Vegetabilisches Zahnpulver "" I. G. Popp, Zahlllirzl u,li1 Isriljisl'lliul'i.'. - ^„liaLor de^ ..<'lllti'rin')!luilt)mllsser8^ Nicn, St^dt, Goldschmicdgassc Nr. »l»q für den änsterst guten Erfolg de5 '.'on Ihnen erzeugten und wirklich Jedermann anzurmpfts,-lenden vegetabilischen Za!> npulve r>? kauu Sie l'ci der ciilgemeincn Äclill'lheit mid Verbreitung dieselben wo!,l nicht mehr übcrraschcu , doch gewi>) herzlich crsreuni. Sie haben durch diese Zahnpulurr - ^composition »icht nur ein äußerst wirfsa,ne^ und zugleich ang.'nehm zu gcbrancheude>j Mltel zur Vermeidung m.incher schmerzvollen Zahnübel, sondern auch zur'KoiliM'iruna der Zähne geschaffen, fnr welches Ihii.n Icder, der eö ann'endet, d aösclbc, dantbar bezeugen wird. Indem ich dn?ch dm Ueberbringrr dm Vctrag übersende, zeichne ich achtungsvoll Wirn. 5. Dezember 1854. Vi.»,'! ^«'ll^lLv^l^ Dircftor der Haupt- und Unterrealschulc a,u Bauenunarlt. P>. Ndresse: Hcrru I. O. Popp, Zahnarzt, Stadt, Goldschmiedgasse Nr. ll Apothcfer^ticovich »md^n Villnch bei MaihiaS Fürst. Z? ,äi4. '(6)" ' ......... '" "' "' Handwirth schaftlich es. Die neu eingerichtete, mit 1. Oktober l. I. in Betrieb kommende Fabrik von Ackerbau-Geräten und Maschinen auf dem Eisenwerke zu Hohen mauthen in Unter «Icier, empfiehlt ihre Göpel- und Handdreschmaschincn, Hcchsel-, und Schrot-Maschinen, sowle sonitlge zum Betriebe der ^andwlrthschaft angeivendcte Maschinen und Gerathc, nach den neuesten englischen Modellen aus bestein Matertal eräugt. Ferner werden angefertigt: abgcdrcdte Kali'sch- und Lastachsen nut Büchsen und Stößel, Zugmeyer'sche „nd andere eiserne Pflüge u. s. w- Auf Briefe und Bestellungen, franko erbcten, wird der Preis-Courant ertheilt. Z. l592. 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