Ms«» <5 ^ M^ ^ R84O. 8«tn»8t«K sheg, Gürtlerjung von Laibach; Stephan Pejanizh, »Schlossergesellc von Kosteyniza in Croatien; Ludwig B e k, ^Tischlergeselle, von Niederstem in Preußisch Schlesien; )>I g n az K a r ger, Tischlergeselle, von Kr'önishof in Mahren." »Den übrigen aber, die heute nicht genannt wurden, ,>soll die Auszeichnung ihrer Mitcammeraden eine Anspornung »und Aufmunterung seyn, im laufenden Jahre allen Fleiß „und alle Mühe darauf zu verwenden, daß sie künftighin »einer gleichen Auszeichnung würdig werden." »Bei dieser Gelegenheit nur noch die Bitte an die »Lehrherren und Meister, daß sie ihre Gesellen zu einem »recht fleißigen Besuche des Lesecabinettes und der Zeich-»nungsanstalt dieses Industrie.-Vereines aufmuntern möch-»ten, damit sich der Besuch von Jahr zu Jahr mehre und »die Gemeinnützigkeit des Vereines immer mehr anerkannt »werde, dessen Streben es vorzüglich ist, durch die ihm zu »Gebote stehenden Mittel beizutragen, daß den Meistern »tüchtige Gesellen und dem Lande tüchtige Meister gegeben »werden, auf daß unsere heimischen Gewerbsleute die Con-»currenz mit den auswärtigen nicht zu fürchten haben und »letztere nicht zum Nachtheil der ersteren vom Publikum be-»vorzugt werden." Bathory und die Favoritin. G. v. Remallay- Stephan Bäthory, Fürst von Siebenbürgen und später König von Polen, hatte einst seinem Bundesgenossen, dem Sultan, einen so wichtigen Dienst erwiesen, daß dieser ihm die Erfüllung jeder Bitte zuschwor, die er an ihn richten würde. Da trat der Fürst, der schon so Vieles von der außerordentlichen Schönheit der Favoritin gehört hatte, eines Tages vor den Großherrn und bat, die Dame, die ihm als die schönste der Welt gerühmt worden, sehen zu dürfen. Vergebens widerstrebte der Sultan; der Fürst, welcher den Grund seiner Weigerung der Eifersucht zuschrieb, bestand, obgleich ihm nicht verborgen blieb, welch' unangenehmen Eindruck sein Begehren auf den Großherrn mache, auf seinem einmal ausgesprochenen Verlangen. »Es sey," sprach der Sultan, und führte Bäthory nach dem Harem. Ein Mädchen von wunderbarem Reiz, wie der Morgenländer seine Genossin sich in dein vom Propheten ihm, verheißenen Paradiese träumt, empfing staunend die Regenten, und Büthory nannte den Sultan, der ein so seltenes Kleinod besaß, den glücklichsten aller Sterblichen. Er ließ die Favoritin, bei welcher der Sultan zurückblieb, nicht ohne ein Gefühl des Neides über das Glück des Großtürken. Doch bald unterbrach ein Schuß, der in dem Zimmer der Favoritin fiel, seine Gedanken. Unmittelbar nach dem Schusse trat der Sultan aus dem Zimmer und winkte dem Fürsten. Von dem Blei in die schöne Brust tödtlich getroffen, lag die reizende Griechin bleich und sterbend auf dem Teppich, und wehmüthig sprach der Sultan: »Ich sagte Dir, steh' ab von Deiner Bitre. Nach dem Gesetze muß die Favorite des Sultans sterben, wenn-das Auge eines Christen sie gesehen." Schaudernd stand Bäthory vor der Leiche, und machte sich's bis zur letzten Stunde seines Lebens zum Vorwürfe, daß er zum Mörder des schönsten Weibes geworden war, welches er je gesehen. (Gegenwart.) Reflexionen nber den Zorn. (Aus dem Englischen.) Gleich wie der Wirbelwind in seinem Wüthen Bäume entwurzelt und das Antlitz der Natur entstellt, oder wie ein Erdbeben in seinen Zuckungen Städte umstürzt: so verbreitet die Wuth eines Zornigen Unglück um ihn; Gefahr und Zerstörung gehen ihm zur Seite. Bedenke und vergiß nicht deine eigene Schwachheit, so wirst du Anderer Fehler verzeihen. Ueberlasse dich nicht der Leidenschaft des Zornes: du würdest ein Schwert wetzen, deine eigene Brust zu verwunden, oder deinen Freund zu morden. Wenn du geringe Beleidigungen mit Geduld erträgst, so wird man es dir als Weisheit anrechnen; und wenn du sie wegtilgest aus deinem Gedächtniß, so wird dein Herz Ruhe empfinden — deine Seele wird dir keinen Vorwurf machen. Siehest du nicht, daß der Zornige seine Besinnung verliert? Während du noch bei Sinnen bist, lasse dir den Wahnsinn eines Andern zur Lehre dienen. Thue nichts im Zorne: Warum willst du bei heftigem Sturm in See gehen? Wenn es schwer ist, den Zorn zu beherrschen, so ist es weise, ihm vorzubeugen; »neide daher die Gelegenheit, in Zorn zu gerathen, oder bewahre dich davor, wenn sie auch eintrete. Ein Thor wird durch freche Reden gereizt; aber ein Weiser lacht sie zu Schanden. Hege nicht Rachsucht in deiner Brust; sie wird dein Herz Piälen, und deine besten Neigungen verkehren. Sey immer bereitwilliger, eine Unbill zu vergeben, als zu erwiedern: wer auf eine Gelegenheit zur Rache lauert, der legt sich selbst eine Schlinge und ziehet Unglück auf das eigene Haupt herab. Eine milde Antwort, einem Zornigen gegeben, dämpft seine Hitze, wie Wasser, das in's Feuer gegossen wird; aus einem Feinde wird er dein Freund werden. Bedenke, wie wenige Dinge des Aergers werth sind, und du wirst dich wundern, daß Andere, als Thoren sich erzürnen. In Thorheit oder Schwachheit beginnt stets der Zorn, aber bedenke — und sey dessen gewiß — selten endigt er ohne Reue. 35 - In die Fußstapfen der Thorheit tritt die Schande, und im Rücken des Zornes steht der Gewissensbiß. ^ocal-Fresken. VI. Ueberraschende Seltenheit. Wir haben in nnserm letzten Blatte das Ungewöhnliche des dießjährigen Winters durch Aufzahlung mehrerer jetzt in der Blüthe stehender Pflanzen dargethan. Möge sich dem Pflan'enreiche als erstem Zeugen nun auch das Thierreich als -weiter Zeuge beigesellen. — Ein geachteter hierortigcr Beamte, dessen Aussage allen Glauben verdient, sah vor ungefähr 12 Tagen auf dem Plätzchen vor der Schusterbrücke (unter der sogenannten Trantsche) fünf junge noch kaum befiederte Ammerlinge zum Verkaufe ausgestellt. Ueber die uns hierüber gemachte Mittheilung und Aufforderung, die Richtigkeit dieser Angabe an Ort und Stelle zu erproben, haben wir uns in der nächsten Umgebung des Verkaufsplatzes über diese gewiß seltsame Erscheinung näher erkundiget und solche als vollkommen bestätigt gefunden. Am 28. Jänner wurden überdies; vom Herrn Andreas Flei schman n im hiesige:, botanischen Garten auf einem Pflanzenbeete zwei lebende Maikäfer aufgefunden. Gisenbahnen. Eisenbahn zwischen Trieft und Bremen. Aus Müuchcn läuft die Nachricht ein, daß der Bau einer Eisenbahn von' dorr nach Salzburg, 30 Meilen, so qut wie entschieden sey. Durch diese Verbindung würde nach den Angaben des Freiherrn Dr. von Reden der Weg von Triest nach Bremen über Salzburg, München, Coburg, Cassel, Hannover, auf 152 Meilen abgekürzt werden und 43 Fahrstunden erfordern, während die Strecke zwischen Triest und Hamburg (bis Harburg) 161 Meilen und 46 Fahrstunden beträgt. Somit wird der kürzeste Verbindungsweg zwischen dem adriatischen Meere und der Nordsee die Eisenbahnstrecke von Triest nach Bremen seyn. Feuilleton. (Anekdote.) Die „Xnel.v" erzählen noch eine spaßhafte Anekdote aus den Tagen der vorjährigen Ueber-schwemmung in Prag. In I. hatten die Fluchen ein Häuschen ganz eingeschlossen, so daß dem Bewohner desselben keine Hoffnung zum Ausgang blieb. Er hatte freilich zu essen und zu trinken genug, aber die Zunge hüpfte ihm im Munde, so oft er die Pfeife an der Wand hängen sah, in die er schon seit zwei Tagen keinen Tabak zu stopfen hatte. In dieser Tabaknoth sann der arme Raucher nach, wie zu helfen : vergebens. Gern hätte er einen Zehner für ein Päckchen gegeben, aber Wen schicken ? Das Wasser ging bis an die Fenster, stieg ünmer höher und ein Kahn war nirgends zu sehen. Ihm schmeckte nicht Essen, nicht Trinken, und statt um's tägliche Brot, begann er um Tabak zu beten. Da zeigte sich ihm eine wunderliche Gelegenheit. Er hatte einen Gänserich, der einige Mal des Tages zu seiner Geliebten in's Wirthshaus und wieder zurück ruderte. Ein Freund in der Noth! jauchzte der Raucher, und sobald der verliebte Gänserich wieder nach Hause geschwommen kam, sing er ihn, zog ihn durch's Fenster in die Stube, hing ihm einen Zettel um den Hals und ließ ihn wieder hinaus. Nicht lange, so ruderte der Gänserich mit seinen: Zettel in's Wirthshaus Dort sah man gleich, daß er Etwas am Halse trage, sing ihn, und las unter lautem Gelächter den Zettel, in welchem der Raucher gar herzbrechend seine Noth schilderte. Der Wirth band dem Gänserich zwei Päckchen Tabak an den Hals, und dieser brachte sie glücklich nach Hause. Dieser Verkehr wurde aufrecht erhalten, bis das Wasser gesunken war und der Raucher selbst ausgehen konnte. dem Niveau einer eigentlichen kritischen Beleuchtung stehend. Wer sollte ^ sich die Müh? nehmen, die 16 handelnden Personen einzeln vorzuführen? Ach! — Herr Posinger —gestern als Marinelli in „Emilie Galotti" classisch, heute der erbärmliche Theat.rprineipal Igelfisch, erbärmlich durch den Verfasser — welch' ein Contrast! — Herr Moldt, als Baldrian Zwickel, uno Herr Mayer, als Ciprian Deckel, leisteten, was eben zu leisten war; Dlle. Mayerhofer sang und spielte als Kath-chcn recht nett und selbst Herr Eichner, als der taube Diener Elias Ohrlöffel, nahm sich nicht uneben aus. Doch genug, übergenug; in's ,,Gemeindcstadl" mil diesem Hutmacher und Strumpfwirker, wohin sie gehören! — Leopold Kord csch. Earnevalistisches. Künftigen Mittwoch veranstaltet Herr Thom u im ständischen Rc< douten-Saäle einen äußerst glänzenden, großen, maskirten Nobelball. Der Saal erhält eine sinnige, sehr geschmackvolle Dekorirung. die Musik wird mit besonderer Auswahl die neuesten und renommirtesten Tanzcompo-sitionen dieser Saison executiren und viele prachtvoll, Charactcrmasken werden, dem Vernehmen nach, das V.rgnügen dieser gewählten Ta„z-unterhaltung erhöhen. Verleger: Igua; Alois Edler v. Klein m ayr.