M. 34 Donnerstag dm 20. Hctober l832. XXXI. Jahrgang. MmbllWerIkituU Der Preis des Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig 6 fl., halb-^ tährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. b<) kr., monatlich 50 ?r. Bei Zustellung >> «»HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Postverfendung: ganzjährig 7 fl.. > halbjährig 3 fl. b0 kr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. Die Einzelnummer kostet 7 kr. Erscheint jeden Sonntag nnd Donnerstag friih. Einschaltungen werden von der BerlagShandlung des BlatteS und allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen. SchlusS ^ Schriftleituna nnd «erwalwng befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprech.! siir Einschaltungen Mitwoch und Samstag Mittag. - Offene stunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr! Reclamationen sind portofrei. Jur Lage. Der Rcichsraths-Abgrordncte Dr. Steinwender (deutsche Nationalpc^rtei) erstattcte jimgst vor scinen.^ählern in Billach einen mit großem Beifall aufgenominenen Nechen-schaftsbericht. Nachdem der Abgeordnete am Eingang seiner Rede über die Durchführung der Valutaregulierung gesprochen hatte, wandte er sich der Steuerreform-Vorlage zu und bekannte sich im Großen und Ganzen als Anhänger der Reform und meinte, dass mau das Gute und Noth-wendige nehmen müsse, wo man cs finde, also auch von der gegenwärtigen Regierung. Redner zergliederte das Resorm-project und erklärte dabei, dass die Borlage im Einzelnen vielfach abänderungsbedürftig sei. So müsse z. B. lie complicierte Rechnerei bei der Erwerbsteuerhauptsumme beseitigt und eine fixe Ziffer aufgestellt werden. WcitcrS sollen die Bezirkscontingente nur für die erste Veranlagung Geltung haben, »lnd von der Commission später corrigiert nnd abgeändert werden können. Der Tarif für Fabriten soll nicht auf der Zahl der Arbeitskräfte, sondern aus dem Productionsqnantutn aufgebaut und bei den nach dem Betrilbsorte zu bestimmenden Unternehmungen sotten lediglich zwei Classen (Städte bis lOv.lXX) und über IW.OlX) Einwohner) eingeführt werden. Anstatt des elastischen Tariscs wäre nur ein Sa^ einzuführen mit einer Ermäßiglmg um die Hälfte und einer Steigerung um die Hälfte und auf das Doppelte. Lehrlinge in den handwerksmäßigen Gewerben wären bis zu einem bestimmten Verhältnisse frei zu lassen, bei den Hilfsarbeitern hätte die Altersgrenze, wo nnr mehr die halbe Arbeitskraft gerechnet wird, schon mit 55 Jahren zu beginnen. Ueberhaupt sei der Tarif nach Thunlichkeit zu vereinfachen. Die Bersamtnlung folgte den streng sachlichen Ausführungen des Abgeordneten mit großer Spannung und gab zu dessen ausführlich begründeten Abänderungsvorschlägen wiederholt die Zustimmung zu erkennen. Schr ausführlich äußerte sich Abg. Dr. Steinwender über die politische ^^age. Er sagte: „Von mehreren Abgeordneten, namentlich von solchen, welche in der letzten Zeit durch einen HofrathStitel oder durch eine Ordensdecoration ausgezeichnet wurden, hört man die Versicherung, es sei besser für die Deutschen in Oesterreich geworden und es »verde noch besser werden. In einem gewissen Sinne gebe ich die eingetretene Besserung zu. Weil die Regierung sich nicht mehr auf die Tschechen stützen kann, weil die heute inaßgebende deutsche Partei ihre durch ein Dccennium befolgte Opposition aufgegeben lzat und weil auf die Dauer die feindliche Behandlung des deutschen Elementes nicht ohne Schädignng staatlicher Rücksichten fortgesetzt werden kann, bat die Regierung die grundsätzliche Unterstützung deutschfeindlicher Bestrebungen ausgegeben und sich auch zu den deutschen Parteien in ein leidliches Verhältnis gesetzt. Das ist etwas, aber weniger kann lnan schon gar nicht verlangen, und dieses Wenige wäre schon vor zehn und mehr Jahreu zu haben ge- vormlttagS. Wesen. Sehen wir von dem ganz aussichtslosen, und selbst wenn er zustande käme, in seinem Werte höchst zweifelhaften böhmischen Ausgleich ab, so ist nirgends etwas davon zu merken, dass die Schäden, welche nnserer Stellung seit dem Jahre 1879 zugesiigt wurden, gut gemacht würden. Die Sprachenverordnungen werden nicht zurückgenommen, (So ist es!) sondern vielmehr durch Erlässe für Reichenberg, Cilli, Klagenfurt, Troppau u. s. w. ergänzt. Die Stellung der deutschen Sprache in der Schule wird nicht wieder hergestellt, sondern eS werden neue rein sloveni-sche Schulen, z. B. in St. Jakob, Saifnitz, Kottmannsdorf, geschaffen, ja es würden noch viel mehr solche entstehen, wenn die slovenische Bevi^lkerung nicht selbst gescheidter wäre als die Regierung. (Beifall.) Dazu kommen Ernennungen von Beamten, Professoren und geistlichen Würdenträgern, durch welche die Aspirationen unserer nationalen Gegner fortwährend neue Aufmunterungerfahren (Zustimmung.) Was bedeutet dagcgen die Pensionirnng des Krainer Landespräsidenten Wittkler? Der Mann hatte seine vollen Dienstjahre, er war auch in den letzten Jahren gar nicht mehr gefährlich; er that überhaupt nie etwas, als was er im Sinne der Regierung thnn zu müssen glaubte. Darum hätte er eine etwaige Schwenkung der Regierung auch gehorsam mitgemacht. Es ist daher gelinde gesagt eine Täuschung, wenn die Pensionirnng Winklers als ein Erfolg gepriesen wird. Aber man braucht eben Erfolge und hat man keinen, so macht man sich einen. (Beifall.) Aber Graf Kuenbnrg! Ist das kein Erfolg? Ich bekenne gerne meine persönliche Hochachtung vor dem edlen Grafen und erblicke anch in seiner Ernennung eine Reverenz vor der Vereinigten Linken. Aber darüber hinaus bin ich nicht im Stande, in der Ernennung des Grafen Kuenbnrg zum Minister einen Erfolg oder auch nur eine Bi'lrgschaft für künftige Erfolge zu erblicken. Ich will dabei nicht einmal das Hauptgewicht darauf legen, dasS die Sprachenerlässe für Reichenberg, Cilli, Klagenfurt und die unangenehmen Beamtenernennungen erfolgt sind, während Graf Kuenbnrg schon im Cabinete seinen Platz hatte. Ich möchte vielmehr Ihre Aufmerksamkeit auf eine andere Erwägung leiten. Die Slovenen haben seit zlvölf Jahren ungemein viel erreicht und haben bis auf den heutigen Tag neue Erfolge zu verzeichnen, ohne dass es je einen slovenischen Minister gegeben hätte. Sie haben dadurch den Beweis erbracht, weun es überhaupt eines solchen bedurfte, dass eine energische Partei auch etwas durchsetzen kann, ohne im Ministeriuin vertreten zu sein. Ein Gegenstück dazu bilden die Clericalen. Mit Verleugnung ihrer Ueberzeugung, mit Hintansetzung der Wünsche und des Wohles ihrer Wähler, manchmal im Widerspruche mit der Moral, deren ausschließliche Pächter sie zu sein beanspruchen, leisten sie seit 13 Jahren dem Ministerium Frohnden und Kärrnerdienste. Erreicht aber haben sie — nichts. Von der Herrschaft Manuscripte werden nicht zurückgesendet. Über die Schule sind sie hente so weit entfernt, dass sie kaum davon zu reden wagen. Und doch haben sie seit je ihren Mann, nämlich den Grasen Faikcnhayn, in der Regierung und liefern wieder dadurch den Beweis, dass die Vertretung einer Partei im Ministerium durchaus keine Bürgschaft des Erfolges in sich schließe. Aber die Polen! Diese besitzen ihre ständige Vertretung im Wünstcrium und haben die reichsten Erfolge, Erfolge, die wir ihnen vielleicht gönnen würden, wenn lvir sie nicht aus unserer Tasche zu bezahlen hätten. (Zustimmung.) Aber die Einwendung mit den Polen stimmt nicht. Weder war früher Herr v. Zielnial-kowski, noch ist jetzt Herr von Zaleski der Vertreter des Polenclubs. Die Minister repräsentieren nllr. Verhandelt und gehandelt wurde früher mit Grocholski, jetzt mit Jaworski. Der Polenclnb, daS polnische Volk, oder — richtiger gesagt der polnische Adel ist ein Factor, der polnische Minister nur Decoration. In der Theorie lväre Graf Taaffe, wenn er überhaupt etwas auf Theorien gäbe, sicherlich für ein reines BeamtenMinisterinm; aber aus praktischen Rücksichten ist es ihm bequeincr, Vertreter der großen Parteien als Colleqen um sich zu haben. Das gibt nach außen den beiläufigen Anschein, als besäßen alle diese Parteien dadurch die Bürgschaft, dass in ihrem Sinn regiert werde. Dieser Anscheil? ist widerspruchsvoll, fast komisch, aber für einen Anschein immerhin gnt genug. Thatsächlich aber haben alle diese Parteiminister eine ganz andere Aufgabe und diese erfüllen sie auch. Sie schwliche« hie lebendige Kraft ihrer Parteie«, ke tervhige« derell N«sed>ld, sie binden sie dnrch die Niililstcht, der Sch keine jSartej gegenöber ihrem Dertreter i« Catiinet entschlagen kann. So lange ein Parteiminister im Amte ist, jkann seine Partei nicht ernstlich Opposition inachen, und daher ist es zwar für eine Partei vielleicht ehrenvoll, einen Parteigenossen vor sich auf dem Ministerfauteuil zu sehen, aber ihre freie Beweguug, ihre Energie und der durch die Energie bedingte EinflnsS haben dadurch sicher nicht gev?onnen. Besser geworden ist eS also höchstens in einein sehr beschränkten Sinne; ob es aber besser werden wird, das hängt nicht von einigen Ernennungen und Höflichkeiten, sondern von uns und unserer Haltung und unserer Energie ab. Und da sind, gestehen wir es nnr ganz offen, die Aussichten gar nicht günstig. Während die Tschechen sich in eine hussitische Begeisterung hineinarbeiten und auch die slovenische Volksbewegung sich immer kräftiger entwickelt, sehen wir bei uns eine Erschlaffung, die zu Niederlagen ans allen Gebieten, wo uns der Gegner angreift, führen inuss. Ein Theil unseres Volkes hat sich überhaupt nicht viel um die eigene Nation gekümmert, andere sind verstiinmt über den MisSerfolg, den die nationalen Unternehmungen und Bestrebungen aufweisen, andere lvieder siud aus ihrer Fractionsborniertheit nicht herauszubringen. Der große, starke, einheitliche nationale Zug ist es, der unserem Volke fehlt; der thut uus noth, nicht die äußerliche Einig- Weine Aeisegefährtin. Ein amerikanisches Nachtstück. Es war in einer bitterlich kalten Februarnacht, einer Nacht, wo der obdachlose Wanderer in Gefahr schwebt, zur Erde niederzusinken, um nie »vieder aufzustehen. „Einen großen Vorzug hat der Dampf", brnmmte ein alter dicker Herr, der in der Ecke des Conpvs saß. Wind und Wetter können ihm nichts anhaben. Kein Pferd von Fleisch und Blnt vermöchte eine solche Kälte, wie hente auszuhalten; das eiserne Roß aber rennt immer vorwärts, mag das Thermometer auf Null oder auf dem Siedepunkt stehen." In diese,n Augenblick trat der Schaffner in den Wagen. „Die BilletS, meine Herren wenn ich bitten darf", sagte er. „Es ist doch eine fürchterliche Kälte, Schaffner", sagte ich, während ich mit lneincn steifgewordenen Fingern in der Brusttasche meines Rockes nach dem Bittet suchte. „Ja, es ist fürchterlich kalt, Herr", stimmte der Schaffner bei. „Voriges Jahr in der Nacht zum L. Februar hatten wir auch solche Kälte. Tom Blakeslee, dem Oberschaffner, erfroren beide Füße, und eine Fran, die mit ibrem Kinde von Chicago kain und an der Station Blinn abstieg, hatte nur noch eine Leiche in den Armen." „Das Kind »var erfroren." „Ja wohl, es war erfroren; die arme Mntter aber hatte davon keine Ahnung, sondern glaubte, eS schliefe. „Meiu Kind ist ganz kalt", sagte sie, „wenn wir aber nur erst zu Hause sind, dann wird eS schon wieder »varm werden. Es war das gerade eine solche Nacht wie diese." Hardwick, wo wir eben Halt gemacht hatten, war eine ziemlich bedentende Siadt, mit einem schönen Bahnhof, grell leuchtenden GaSlatcrnen uud den gewöhnlichen Gaffern auf dem Perron, die lnit den Händen in den Taschen und qual-meudeu Cigarren dastanden. Unser Wagen war ziemlich der letzte des langen Zuges und es stieg ein einziger P.issagier bei uns ein. Dieser Passagier war ein schlankes junges Mädchen in einen großen grauen Shawl gehüllt nnd mit einem netten Reisehiitchen oon grauem Stroh mit Sammetblumen ausgeputzt auf detn Kopfe. Sie schien etrvas schüchtern zu ftin, wie Jemand, der ans Reisen nicht gewöhnt ist, nnd setzte sich, nachdem sie sich unschlüffig im Coupv umgesehen in der Nähe der Thür nieder. „Entschuldigeu Sie, junge Dame", sagte ich ; „wird es nicht beffer sein, lvenn Sie mehr in der Nähe des Ofens Platz nehmen?" Dem Llser ist wahrscheinlich bereits bekannt, dass die Eisenbabwagen in den Vereinigten Staaten durch Thüren und kleine Brücken miteinander in Verbindung stehen, so dass der Schaffner den Zug in seiner ganzen Länge durchschreiten kann. Jeder Wagen ist überdies der Heizung wegen init einem Ofen und für den Fall, dass Jemand Durst bekolnint, mit einem Wasserbehälter versehen. Die juttge Dame stand wieder auf, schien einen Angenblick lang unschlüssig zu sein, folgte al?cr endlich meinem Rathe. „Geht dieser Zug bis BaySlvater?" fragte sie dann mit einer Stimme, deren lieblicher Wohllaut mich höchst angenehm berührte. „Jawohl, kann ich Ihnen vielleicht in irgend welcher Weise nützlich sein?" „Ich danke; nein — wenigstens nicht eher als bis wir nach Bayswater kominen." „Bis dabin werden wir noch drei Stunden brauchen." „.Hält der Zug unterwegs noch einmal?" „Blos in Exmouth." Die junge Dame senfzte anS anscheinend erleichtertem Herzen aus und lehnte sich in ihre Ecke zurück. Bei dem Schein der Lampe, die in ihrem Messiuggehäuse gegenüber hing, konnte ich nun das Gesicht meiner Reisegefährtin sehen. Es war das eines lieblichen Kindes, denn sie zählte, wie es schien, höchstens 1(5 Jahre, hatte große blaue Augen, goldblondes, glatt c.ns dem Gesichte znrückgestrichenes Haar und einen kleinen Munt', der einer haldverschlossenen Roscnknospe glich. „Sie erwarten wohl in BaySwater von Frennden empfangen zu werdeu, mein Kind fragte ich nach einer Weile. „Nein, Herr, ich will eine dortige Pensionsschnle besuchen." „Dann werden Sie aber zn einer etwas nnpaffenden Stunde ankommen — ein Uhr Morgens." „O, das hat nichts zn sagen", entgegnete die junge Dame lächelnd. „Ich gehe sofort llach dem Schulgebäude." Der Eilzug donnerte weiter, niit dem stetigen unaufhörlichen Pul»schlag seines eisernen Herzens und dein schnaubenden Athemzug seiner Riesenlnnge. Plötzlich gellten die Signalpfeifen nnd der Zng begann langsam zn gehen. „In Ezinouth können wir nicht schon sein, dachte ich, ich müsste denn geschlafen nnd ans den Lauf der Zeit nicht geachtet haben." Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Es war erst halb zwölf Uhr und ich wusste, dass wir nicht eher als einige Minuten nach Ä^itternacht in Exmouth ankommen konnten. Ich rieb den Frost vom Fenster und schaute hindurch. — Wir hatteu an einer einsamen kleinen Station mitten in einer dichten Fichtenwaldung Halt gemacht. „Ist dies Exmouth?" fragte die sanfte, wohl-lantende Stimme Neiner mir gegenübersitzenden schönen Reisegefährtin. Seile ^ keit der iLolks Vertreter. Zehn die wissen, was sie wollen, rictten mehr «zus als dunde» t, die nur darin einig sind, nicht M wissen, was sie wollen. (Bcisall.) Mit ^^cuten, wclcvc auf die tschechischen staatsrechtlichen und nationalen Anmaßungen keine d.ssere Antwort wissen, als einen anti-nationalen Kronawetter zu ihrem Vertrauensmann zu wählen, werden wir uns schwerlich je verstandigen. Ich wiisste nicht, welches Ziel, welche Uetier-zengungen wir mit solchen ^'euten gemeinsam hätten. (Beifall.) Man muss dasselbe wollen, tomit man sich vereinigen kann. Die nationalfiihlenden, die gesellschastserhaltenden, die edel-sreidenkenden Elemente sind deute noch in den verschiedenen Lagern zerstreut; diese — aber auch vur iliest sollt« sich oer^ eisigen. Möge eine solche Vereinigung sich dato vollnet)en! In einer solchen werden wir uns gerne als dienende Glieder unterordnen. Wenn es besser werden soll, so miissen wir die Ursache unseres Riickganges in uns selbst, in der eigenen Schwäche suchen und dürfen die Hoffnnng fiir die Zukunft nur auf uns und unsere Energie setzen. Seien Sic ve» sichert, es wird in Zukunft so um uns stehen, wie wir es verdienen." (Langanhaltender Beifall.) Die Versammlung nahm hierauf einstimmig eine Resolution an, in der dem Abgeordneten das vollste Vertrauen ausgesprochen und er aufgefordert wird, auch hinfort in ebenso strammer Weise wie bisher sein Mandat auszuüben. -I- Cine slovenische Anfrage. Die slavischcn Politiker in Oesterreich lassen sich auch in solchen Fragen nur von ihrem engherzigen Gefütil leiten, die dem Wohle des ganzen Staatswesens entschieden widersprechen. Bcw.'is dessen die schier kindische Sucht, die verhasste deutsche Sprache auch aus der Armee zu verdrängen. Derartige Versuche erhalten aber einen einigermust n heitcren Anstrich, wenn man gewahr wird, dass die unmfriedcnen Herren, okne gut unterrichtet zu sein, eine böse Miene aufsetzen und von einer B^rlct^ung staatsgrundgeselzlick gewährleisteter Rechte zu erzählen wissen. Dies geschah unlängst in den Delegationen. Der Del. Gregorcic fragte nämlich den Kiiegsminister um die Gründe der Abschaffung dir slovenisch en Regiments-sprachc beim kärntischen Hausreqimente Khevenhüller und erhielt die Antwort, dass nur 10 Proceiit der Mannschaft SloveNtN sind. Wozu der ?änn? Es wird immer schöner. In slovenischen Blättern findet man gar so häufig die unbewiesene Behauptung, die Deutschen Oesterreichs hätten es auf die Germanisierung der unglücklichen Slaven abgesehen. Du lieber Himmel, welche Einfalt! Alz ob wir nicht genug echte Stammesgenossen besäßen und vorBegierde stürben, diejenigen mit deutschem Geiste zu beglitcken, die uns kinen Dank dafür wüssten, dass wir sie an den Errungenschaften einer echten und rechten Cnltur wollten theilhaben lassen. Dass die Deutschen aber bestrebt sind, auch ihren sprachlichen Besij;-stand zn behaupten, wird niemand leugnen, und wie sehr nöthig die Abwehr ist, das geht beispielsweise aus der That-sache heivor, dasS die Legitimationskarten für die Wahl der Bezirksvertreler in der Bczirkshanptmannschaft Windisch-Graz bcreils doppclsprachig sind. Dein „Grazer Tagblatt" wnrde aus dem geltannten Orte geschrieben: „Im politischen Bezirke Windisch-Graz finden je<;t die Wahlen in die Bezirksvcrtretung statt; es wurden den Wahlberechtigten für den Großgrundbesitz und die Landgemeinden die Legitimationen bereits zugestellt. Vor wenigen Wahlperioden waren diese Legitimationen nur in deutscher Sprache verfasst und haben sich als vollkommen ausreichend erwiesen, diesmal sind dieselben zweisprachig und zwar an erster Stelle slovenisch, was umso überflüssiger ist, als sicherlich die Aufschrift „lüliaiinica" ^Legitimationskarte) von der weit gri?s;eren Mehrzabl der Wahlberechtigten nicht verstanden wird. Es wird innner schi.mcr!" Wie lange wird's noch währen, bis die deutsche Sprache dem slovenischen Idiom gegenüber als min!'erwertig wird behandelt werden? Und trotzdem sollten die Deutschen nicht berechtigt sein, sich ihrer Muttersprache zu wehren, ohne sofort von auch deutsch redenden Slovenen der Germanisation geziehen zu werden ? „Nein; wie der Ort heifit, weiß ich nicht. ES ist eine ganz kleine, unbedeutende Haltestelle." „Hält der Zug an allen solchen Stationen „O nein, in der Regel nicht; es mnss ein ganz besonderes Signal gegeben worden sein. Sie frieren wohl, Kind ? Ihre St'Mtne zittett." „Es ist allerdings sehr kalt", sagte die junge Dame in kaum hi)rdarcm Tone, indem sie ihren Shawl fester um sich wickelte. ..Ich wollte es ginge bald weiter." „Et?en set^t der Zug sich wieder in Bewegung", antwortete ich. „Hiiren Sie", sagte ich zu dem Schaffner, dcr eben durch den Wagen gieng, „warum haben wir an jener kleinen Station Halt gemacht?" „Die Maschine hatte kein Wasser mehr", entgegnete dcr Schaffner, int>m er vorü''fr eilte. Ich errieth sofort, dass diese Antwort nicht der Wahrheit gemäss war. Unser Aufenthalt hatte kaum eine halbe Minute gedauert und in dieser kurzen Zeil wäre es n'cht möglich gewesen, den Wasserbehälter zu füllen. Wo sollte übrigens an jenem einsamen Orte mitten in einem kahlen Fichtenwalve dasWasier herkommen! Fünf Minuten später trat dcr Schaffner in den Wagen. Ich machte für ilin neben mir Platz und sagte: „Kommen Sie und setzen Sie sich ein weliig neben mich. Sie h^ben jel^t ohnehin nichts zu thun." Er leistete meiner Einladung Folge. „Warum wollten Sie mir nicht die Wahrheit sagen?" fragte ick in gedämpftem Tone. „Die Wahrheit? In Bezug worauf?'^ entgegnete er in demselben Tone. „In Bezug auf dln Gl und, warum Sie vorhin Halt machten." Dcr Schaffner lächelte und entgegnete dann: ..Na, ich will lehnen nnr die Wahrhcit sagen. Wir machten Halt, nm Mardurger »Leitung Aus dem slovenischen Lager. ' Aus Wien und Pest trifft gleichz itig die Meldung ein, dass man sich in slovenischen Delegiertenkreisen erzähle, die ^ slovenischen Abgeordneten beabsichtigten, nach dem Zusammen« treten des Reichsrathes eine Conserenz bechglich der Frage abzuhalten, welche Stellung sie dem neuen Landespräsidenten Krains, Baron Hein, gegenüber einzunehmen hätten. —Die Slovenen sind, wie man sieht, auf ihrer Hut. ^.och weiß niemand zu sagen, wie der gegenwärtige Leiter deS krainischen Landespräsidiums den Slovenen gegenüber sich verhalten wird — die Führer dcr Slovenenpartei sind jedoch bereits entschlossen, daS Schwert zu zücken. Ob sich die liberalen Sterne am politischen Himmel nicht auch daran ein Beispiel nehmen sollten? Die Krise in Ungarn. Aus Pest wurde unterm 17. d. gemeldet, dass ein an dem gleichen Tage unter dem Vorsitze des Kaisers in der Ofener Burg abgehaltener Ministerrath die Entscheidung in der bestehtnden Krise nicht brachte. Es soll während der Anwesenheit des Monarchen noch ein zweiter Ministerrath stattfinden. — Eine Wiener Meldung vom 18. d. besagt über die Krise, dass, nachdem es Ludwig Tißa abgelehnt l)atte, in ein neues ungarisches Ministerium einzutreten, vertrauliche Untert)andl«ngen mit Koloman Tißa eingeleitet wnrden. Derselbe habe es jedoch gleichfalls abgelehnt, in ein neu zu bill'endes Eabinet aufgenommen zn werden, da er seine Zeit iwch nicht für gekommen erachte. Nun beschäftige man sich mit dem Gedanken eines Ministeriums mit Kolomcin Szell an der Spitze. Dasselbe würde jedoch nur ein Ueber-gangsministerium sein und Koloman Tis?a dessen Erbschaft antreten. Der bald ig e R ü ckt ri tt des Mi ui st eriu »n s Szapary sei jedenfalls zu gewärtigen. — Der „Magyar Allam", das Blatt der ultramontanen Partei, drohte mit dcr Gegnerschaft des Oberhauses in der kirchcn-politischen Frage und weiß zu berichten, dass bei den Mitgliedern des Oberhauses die Absicht vorhanden sei, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit den Minister« Csaky und Szilagyi ein Misstrauensvotum zu ertheileu. Wie der Berichterstatter eines WienerBlattess.hrei!'t, verdient dieNachricht des „Magyar Allam" unter den gegebenen Umständen alle Beactztnng, schon anS dem Grnnde, weil das Blatt als Organ des Grafen Ferdinand Zichy, des Führers der ultramontanen Magnaten, anzusehen sei, eines Mannes also, der heute größeres politisches Gewicht erlangt habe, als man allgem ein annehme. Eine Srinnernng an das Jahr 1848 in Ungarn. Das magyarische Seldstbewusstsein giebt neuerdings zu einem seltsamen Schauspiele Anlass, über welches sich die „M. N. N." unterm l8. d. M. folgendermasien äußerten: „Ungarn l)at wieder einmal eine „militärische Geschichte",dcr deshalb größere Aufmerksamkeit auch im Anstände gewidmet werden muss, weil die in Umlauf gesetzten Gerüchte über den Bestand einer mehr odex minder heftigen Cabinetskrisis durchaus nicht verstummen wollen, neuerdings vieltnehr mit sehr großer Bestimmtheit auftreten. Bei solcher Sachlage kann die eben jetzt brennend gewordene Militäraffaire nach Umständen von weitertragenden Folgen begleitet sein, weshalb wir ihr an dieser Stelle einige Worte widmen wollen. Am 3. November soll in Ofen zu Ehren j'Ner Honveds, welche cim 31. Mai 1849 die von den kaiserlichen Truppen heldenmüthig ver» theidigte Bnrg erstürmten, ein Denkmal unter speciellen politischen Huldigungsacten enlhüllt werden. Nach dem aufgestellten Programm wird nicht nnr der Präsident deS Central-ausschusses der l848/49er Honveds, Ladislaus Tisza, sondern auch dcr Corpscommandant von Budapest, F.-M.-L. P'inz Lobkowitz. Kränze an dem Monument niederlegen und werden die Ehrensalven von je einer Ehrencompagnie aus dem k. u. k. Hcere und aus den ungarischen Honveds abgegeben werden. So weit kann dcr hitzigste ungarische Chauvin zufrieden sein. Aber es sott noch ein Pietätact erfolgen, welcher eben die „berühmt" gewoidenen Militäraffairen Ungarns um eine zu vermehren droht. Der Commandant jener bravcn kaiserlichen einen einzigen Passagier aufzunehmen — einen Mann, dcr nns von BaySwatcr bis an jene Station entgegengekommen war." ..Um des Vergnügens willen, denselben Weg wieder zurückznmachen?" „Jawohl, um des Vergnügens willen, in gewisser Gesellschaft zn reisen. Sie für Jl)re Person brauchen nichts zu fürchten — es ist ein Geheimpolizist.'^ ..Wie? Ein —" Ich stand im Begriff, die letzten Worte des Schaffners im Tcne des E'ftaunens zu wiederholen, mein Nachbar aber gab mir durch einen W nk zu ver!tchen, dass ich schweigen solle. Wem spürt der Mann des lÄesetzes denn nach?" konnte ich mich nach einer Weile nicht enthalten, flüsternd zu fragen. „Das weiß ich selbst noch nicht. Er will nicht gern eher Aurscben erregen, als bis es Z-it ist, die von ibm beabsichtigte Vcrhastung v.rzunchmen. Wir werden nicht ebcr etwas zu schen bekommen, als l'is wir BaySwat.r erreicht haben." „Wo ist er denn?" „Er sittt dort drüben an der Thür und hat seine alte zerlutnpte Mütze tief über die Augen gezogen. Man muss es ihm lasien. dass er sich auf die Kunst, sich nnkenntlich zu machen, schr gut versteht." Ich lächelte und fragte: „WaS für ein Verbrechen ist denn verübt worden?" „Ein blutiges und furchtbares. lZine verruchte Hand hat einem N^ann ncl?st seiner Frau und zwei kleinen Kindern die Kehle abgeschnitten und dann das Haus in Brand gesteckt." „Mein Himmel, welch' eine Unthat!" Der Schaffner und ich hatten dies Alles natürlich nnr ganz leise geflüst^'rt. Erstercr stand jetzt auf und verließ micl), so dass ich Zeit behielt, die Gesichter meiner Reisegefährten mit einenr selt- Nr. 84, 20. October 1892 ---^ . i Truppen war General Heinrich Hentzi, der, als die Sieger ! in die Ofener Burg eindrangen, mit Wunden übersäet und ! sterbend gefunden wurde. Es ist sonst ein Charakterzug aller ritterlich gesinnten Völker, dem todten, heldenmiithig unterlegenen lKegner die ehrenvolle Anerkennung nicht zu versagen. Nicht so bei dcu Ungarn. Im Jahre 1852 wurde dem General Hentzi seitens des Kaisers in Budapest ein Denkmal errichtet, welche« seitdem fort und fort Beschimpfungen und Be-schmutznngcn der gemeinsten Art und Weise anSges.tzt ist. — Nun sollen, um die Aussöhnung zwischen Oesterreich und Ungarn auch bei der Enthüllung des Honved-Denkmals zum sichbaren Ausdrucke zu bringen, durch den Präsidenten des Denkmal-comitös nnd durch deu Corpscommandanten gleichzeitig auch vor dem Hentzi-Monumente Kränze niedergelegt werden. Ueber dikse Absicht gebärden sich nun die uugarischen Chauvins wie toll. Tie Erklärnng des Präsidenten Joanka, „das Fest sollte als die Beendigung des verflossenen Streites betrachtet werden", lasscn sie nicht gelten. Sie wollen es cs za einem öffentlichen politischen Scandal bringen rmd die politischen Gegner des Cabinets Szapary suchen die Gelegenheit zu benützen, um zu dem Sturze des Ministeriums neues Material zu gewinnen. Eine Conferenz S',apary's und des Honoedministers Fcjervary mit Apponyi, Horvath, Pazmandy u. s. w. verlief ergebnislos. Die Oppositionsparteien wollen demonstrieren. Wie uns ein Telegramm aus Budapest eben m ldet, wird die UnabhängigkeitSpartei heute im Abgeordnetenhause we^en de? Btkränzung des DenkmaleS Hentzi's eine Interpellation einbringen." Die Unruhen in Earmeaux. Wie gefährlich die Dinge in Frankreich stehen, di'S geht wieder einmal auS dem Bcrgarbeiterausstande in Carmeaux t)ervor, über welchen reichsdeutsche Blätter des Weiteren berichten: „Das Ministerium hat mit dem Erlass, der die Aufläufe und ruhestörenden Kundgebungen in Carmeanx verbietet, in das Wespennest der Demagogen gestochen. Auf dem Schauplatz des AusstandeS hat es sofort Krawall gegeben, bei welchem die Gendarmen die Waffen gebrauchen mussten. Die Geineindeoorsteher dcr vier Ortschaften, in denen der Erlass afsichiert werden sollte, weigerten sich, die amtliche Bekanntmachung auszuhängen. Der Commuuard Bändln telegraphierte sofort seinen Collegen, den Deputierten der äußersten Linken, um sie zur Versammlung nach Carmeaur zu berufen. Der Abgeordnete Millerand suchte gestern de» Ministerpräsidenten auf und stellte ihn über den Erlass zur Rede. Er for!?erte, dass die Regierung, wie bisher, die Aufrechthaltung der Ordnung in Carmeaux dem Commnnard Bandin überlasse. So ruft eine Maßregel, die als selbstverständlich hingenommen worden wäre, wenn man sie zur rechten Zeit getroffen hätte, offene Empörung gegen die obrigkeitliche Gewalt hervor, weil die Regierung den Social-demagogkn Zeit gelassen hat, eine effcctioe Gegenregierung in Carmeaux aufzurichten." — In einer am Freitag stattgehabten Versammluug der Bergarbeiter wurde eine Tagesordnung angenommen, in welcher die Ausständigen die Aus» merksamkeit der Arbeiter Frankreichs auf die unwürdigen Provocatiouen (!) lcnkm, deren Gegenstand sie seien. Sie seien entschlossen, de Kampf für die Vertheidignng des allgemeinen Stimmrechts und dcr Republik fortzusetzen. Gendarmen und Jäger zu Pferde zerstreuten fortwährend die sich immer neu ansatumelnden Grnppen. Es kam wiederholt zu thätlicken Zusammenstößen. Der Deputierte Baudin, der von den Pferden der Gendarmen zurückgedrängt wurde, drohte, sich seines Revolvers bedienen zu wollen. VtarqniS Solages, ein r der Vcrwaltungsräthe der Bergwerke in Carmeaux uud Deputierter des Departements Tarn, gab seine Entlassung als Deputierter in der Erwartung, dass die Nicderlegung seines Mandates der Beseitigung des Streites in Carmeaux förderlich sein werde. Das sranzöflsche Parlament trat letzten Dienstag zu einer Herbstsesiion zusammen. DaS Ministerium Loubet macht sich auf eine ziemlich bewegte Sitzungsperiode gefasst, da nicht nur der Krieg mit dem König samen Gemisch von Scheu nnd Neugier zu mustern. Un' willkürlich blieben meine Blicke auf einem Manne haften, der mir gegenüber saß. Seine Züge trugen daS Gepräge der Roheit und Gemeinheit. Sein Bart war struppig und verworren und der Kragen seines zottigen schmntzigen RockeS bis über die Ohren herauf emporgeschlagen. Ich slthlte mich immer mehr überzeugt, dass dieser Mann mit dem verthierten Blick und der breiten, tief herabhängenden Kinnlade der Mörder sei und als ich verstohlen von ihm hinweg seitwärts blickte, begegnete ich den großen blauen Augen der schönen Dame. Der Regung meines Herzens folgend, erhob ich mich und nahm neben ihr Platz. „Sie hörten wohl, wovon wir sprachen, mein Kind?" fragte ich. „Ja, von einer Mordthat —o, wie entsetzlich!" „Fürchten Sie sich nicht — uus wird Niemand etwas anhaben wollen." Sie blickte mir mit dem Ausdrucke der vertrauenden Unschuld in's Gesicht. Unser Aufenthalt war nnr kurz, doch bemerkte ich, dass während desselben der wachsame Polizist den Platz gewechselt hatte und jet^t in uiimittelbarer Nähe des Mannes mit dem verthierten Blicke und dem zottigen Rocke saß. „Sehen Sie", stammelte die junge Dame, „in Exmouth wnrden die Thüreu des Wagens verschlossen; jetzt schließt man sie wieder auf." Sie hatte Reckt. „Wahrscheinlich sürchtet man, dass der Verbrecher während des Stillt)altens des Zuges entspringen könnte", bemerkte ich in gedämpftem Tone. „Darf ich Sic bitten, mir ein Glas Wasser zu holen fragte meine schöne Nachbarin. Ich erhob mich und gieng nach dem Wasserbehälter in der Nähe der Thür, obschon mit unsicherem Schritt, denn der Zug war wieder iu rascher Bewegung. Als ich den zinnernen Becher in die Hand nahm, entdeckte ich leiver, dasS Nr. 84, 20- October 1892 Marburger Zeitung Seite 3 Behauzin in Dahomey und die Vorlage des Handelsvertrages mit der Schweiz, sondern auch die Arbeiterunruhen in Carmaux reichlichen und fiir daS Cabinct nicht ungefährlichen Redesloff bilden. — Der fran/^ösische StaatSvoranschlag zeigt nach dem Berichte de« Ausschusses einen Fehlbetrag von 6 Millionen sanken. Der Ausschuss wird die Regirrung ersuchen, über die Mittel zur Deckung deS Ausfalles Mittheilung zu macbrn. Der Finanzminisler Rouvier bat mitgcthcilt, die rorgcschcneu Ausgaben fiir die Zinsgarantie d^r Eisenbabuen miisstcn «»höht werden um 34 MUlionrn zur Deckung d.r Rückstände friiherer Budgets. L5 Millionen davon wiirden durch einen Thcil des Einnahme Ucdelschussls des Budgets fiir 1^91 gedeckt werden. U der die Mittel znr Beschaffung dcr ilbrigen 9 Millionen werde rr sich in der Commiss on änßeni. — Der „Temps" dringt rine lange Note iiber d^s Verfahren, das die Regierung l.'eobcich«en will, wenn die Tarifal'machnng mit der Schweiz zur Sprache kommt. Es geht daraus nicht hervor, dass die Minister entschlossen seicn, die Cabinets-frage zu stellen. Ein Abbruch der diplomatischen Beziehungen fand zwischen Griechenland und Rumänien statt. Der griechische Gesandte in Bukarest erhielt von seiner Regierung bereits den Auftrag, abzureisen. Desgleichen werden olle Consular-Functionäre in Rumänien ihre Posten verlassen. Die griechischen Unterthanrn in Rumänien werden unter den Schutz der russischen Vertreter gestellt. Die Ursache dieses diplomatischen Bruches ist nicht politischer, sondern proces-sualer Natur. Es handelt sich hiebet um eine verwickelte Crbschastsangelegenheit. Im Jahre 1865 starb in Rumänien ein gewisser Evangelios Zappa, ein Albanese von lÄeburt, aus dem Dorfe ^^iatova, seiner Staatsangehörigkeit nach Tiirke. Er hinterließ ein ungeheures Verml)gen, ein Verwandter desselben, Namens Constantin Zappa, legte der griechischen Gesandtschaft in Bukatcst ein Testament zur Legalisierung vor, worin er als Erbe des Evangelios und als Testaments-Executor eingesetzt wurde. DaS Testament wurde legalisiert, und Eon« stantin Zappa versprach dafilr der griechischen Regierung zu Gunsten mehrerer öffentlichen Institute in Griechenland 2l) Millionen Francs. Die ilbrigen Verwandten des Erblassers fochten das Testatnent an, und so kam der Erbschastsprocess vor den Appellhof von Bukarest. Da starb Constantin Zappa im Jänner l892 ohne Hinterlassung eines Testaments. Nun belegte die rumänische Regierung das Vermögen mit Beschlag und erklärte dasselbe a'.s „vakantes Erbe." Die griechische Negicrung beansprucbte i hrerseitS das ohne letztwillige Verfiigung von Constantin Zappa hinterlasskne Vermögen, aus dessen Ertrag schon vorher die helenistischc Agitation in Macedonien bestritten worden war. Tagesneuigkeiten. (Eine lustige Theatervorstellung.) In dem kleinen französischen Städtchen Pontarlier war kürzlich eine Schanspielertruppc angelangt, die mit der „Belagerung TrojaS durch die — Argonauten" debütierte. Schon sind zwei Acte glücklich iiberstanden, nnd dcr Vorhang hebt sich abermals: Ein Krieger tritt anf oder vielmehr — strauchelt schwer bezecht auf die Bühne! Unverständliche Worte lallt er von der Eroberung TrojaS und der schönen Helena, dann sinkt er schwer auf den Thron, lüftet seinen Helm, um sich ^en Angst-schweisS von der Stirne zu wischen und sagt ganz gelassen zum erstaunten Publicum: „Ja, meine Damen und Herren, ich bin bezecht! Aber bevor Sie mich auszischen, warten Sic gütigst, bis der König Agamemnon auftritt, der hat sich noch einen ganz Anderen angesäuselt!" Man stclle sich die Heiterkeit im Zuschauerräume vor! Dcr bekneipte Komödiant erhebt sich daranf von seinem Throne, um zu fliichten, lnacht jedoch einen Fehltritt und fliegt, mit dem Kopfe zuerst, in den Souffleurkasten hinein! Schleunigst siel nun der Vorhang und die — „Belagerung von Troja" wurde aufgehoben." (Eine hübsche Wahlgeschicbte.) Eine lrtstige Probe von den Zuständen, die daS preußische Landtagswahl- dcrselbe mittels einer dünnen Kette an dem Brette, woraus er stand, befcstigt war. „Es hat nichts zu sagen," bemerkte die junge Dame, welche dies ebenfalls sah, mit freundlichem Lächeln. „Ich wrrde selbst hinkommen." Ich füllte den Becher und hielt ihn ihr knts,egcn; anstatt ihn mir aber abzunehmen, lannte sie plötzlich an mir vorbei, öffnete die Thiir und stürzte auf die schmale Brücke, mittels deren die einzelnen Wagen miteinander in Verbindung stehen. „Haltet sie auf!" schrie der Geheimpolizist, indein er aussprang. „Schaffner, halttt sie anf!'^ Das ganze Innere des Wagens verwandelte sich sofort in einen Schauplatz dcr Venvirrung und Bestürzung. Ich war der erste draußen auf dcr Verbindungsbriicke, sah aber auf derselben Niemand weiter als einen halberforenen Schaffner, der vor Schrecken und Kälte an allen Gliedern zitterte. „Wo ist die junge Dame hin", rief icd ihn an. „Sie sprang hier zwischen den Wagen hinunter, ehe ich eine Hand nach ihr ausstrecken konnte", stammtlte der (.Erfragte. „Sie tnuss augenblicklich zu Tode gerädert worden sein", sagte dcr Schaffner die Achsel zuckens'. „Ein solcher Sprung von einem Eilzuge ist allctnal der sichere Tod." „Und dieser Sprnng kostet mir fünfhundert Dollars, denn so viel Belohnung war anf die Ergreifung dieser Verbrecherin gesetzt", sagte der Polizist mit ärgerlicher Miene. ,.Jch wollte hier nnterwegs kein Aussahen erregen, sondern warten, bis wir nach Bayswater kämen, aber es war das sehr duinm von mir. Ich hatte sie gleich hier festnehmen sollen." „Mein Himmel", rief ich, „Sic rvollen doch nicht sagen, dass dieses Klud —" „Dieses Kind, wie Sie diese Person nennen", entgegnete dcr Polizeimann in gelassenem Tone, „hcißt Alice System hervorrufen kann, gibt ein Berliner Blatt zum Besten. Bekanntlich bilden die Steuerzahler, die ein Drittel der Ge^ sammtsumme der Steuerbeträge aller Urwähler aufbringen, Ue erste Classe ihres UrwahlbezirkeS. Da kann eS denn koinmen, dass ein einziger Wähler in der glücklichen Lage ist, dieses Drittel allein aufzubriugen. Auf einen solchen Fall gründet sich folgende Geschichte: Bei den vorigen Landtagswahlen erschien der reiche Urwähler Neumann im Wahllocale deS Städtchens H. und erklärte: „Ich »vähle mich selbst zum Wahlmann." „Sehr wohl, Herr Neumann", antwortete der Wahlvorsteher, protokollierte den Namen des Gewählten und sagte weiter: „Nach Z 20 dcS Wahlreglements miissen sich die gewähllen Wahlmänner, wenn sie iln Wahlterm'n anwesend sind, sofort erklären, ob sie die Wahl annehmen. Ich richte daher an Sie, Herr Neumanir, die Frage: N bmen Sie die Wahl als Wahlmann an?" ..Ich lehne die Wahl ab", war Neumanns Antwort. Der Wahlvorsteher gnck'e in sein Wahlreglement und meinte: „Dann müssen wir die Wahl wiederholen. Dcr K 2l des Wahlreglements schreibt vor, dass, wenn ein Wahlmann ablehnt, sofort eine Neuwahl vorzunehmen ist. Ich schreite also zu eiucr ueneu Wahl und frage Sie, Herr Neumann, wem Sie im neuen Wahlgange Ihre Stimmen geben?" „Ich wähle den Schlächtermeistcr Nenmann", erklärte dcr Urwähler würdigen Tones. Etwas gereizt, fra^^te der Wahlvorsteher: „Nehmen Sie die Wahl nnnmehr an, Herr Neumann?" Herr Neumann warf sich in die Brust und sprach stolz: „Da ich durch das wiei^erholt ausgesprochene Vertrauen meiner Herren Mitbürger zum Amte eines Wahlmannes berufen worden bin, nehme ich dieses Amt nunmehr dankend an." Sprachs und schritt stillvergnügt von danncn zu seinem Frühschoppen. (Lebenslauf einer Kanone.) Bon dem wnndcr-samtn ^Lebenslaufe einer Kanone, die gegcmvärtig im k. k. HeereSmnserlm zu Wien als Invalide aufbewahrt wird, berichtet die „Reichswehr": DaS Geschütz wurde iin J?hre von dem berühmten Meister Hans Christof Löffler zn Hütting bei Innsbruck gegossen und gebort zu derjenii^en Gattung, die nach der von Karl V. 1542 sür die kaiserliche Haus-artillcrie gegebenen Bestirnmungen Dreivicrtel-Kartaunen oder Schlangenbastarde hießen. Neben dem Titel des Kaisers Maximilian II. und reichem Wappenschmucke trägt das Geschütz die Juichrist: „Ich bin ein Habn — ein redlich Mann — der krähen kann — dass Thu:m mrd Mavcr — zu Boden gan." Bei Raab gerieth es, wie eine ain Rohr angebrachte schwnlstige weitere Inschrift in arabischer Sprache meldet, in türkischen Besitz und sollte nach Sarajewo gebracht werden, blieb aber in dcr Grenzstation Kanis^a zurück und siel, als diese am 1. April 16!^S durch den kaiserlichen General Batthyanyi erobert wurde, rvieder in die Hände der Oesterreicher. Wahrscheinlich bei Belgrad ist eS im Jahre von nenein in türkischen Besitz gckomrncn. 1878 wurde es bei der Occupation der Herzegowina dnrch die österreichischen Truppen im Konak zu Mostar anfgefunden und 1887 an seinen gegenwärtigen Standort gebracht. (Eine hübsche Hochzeitsreise) habcn, wie ein englisches Blatt mittheilt, Mr. und Mrs. Sigorirney ans Kalifornien gemacht. Im Jahre 1892 hciratcte Mr. Geon^e Sigourney Fräulein Henrigues aus Busfalo, welche ziemlich schwacher Gesundheit war, weshalb der besorgte Ehemann beschloß?, zu versuchen, ob Reiscn ihre Kräfte zu stärken vermöchten. Am Tage der Hochzeit schickte er an die Freunde seiner Familie eine Einladungskarte folgenden Inhaltes arts: „Mr. und Mrs. Sigourney empfangen in San Sacramento jeden Donnerstag vom 10. Mai 1888 angefangen." Hierauf reiste das Paar ab, rmr folgende Länder zu besuchen: Eng-larrd, Irland, Schottland, Frankreich, Deutschland, Italien, Oesterreich, Rußland, Griechenland. Dänemark. Tinkei, China, Japan. Egnpten, Persien, Afrika und Südamerika. Hierauf begaben sie sich wieder nach England nnd schifften sich von da nach Nerv-Aork ein. Am 10. Mai 1888 traf das zurückgekehlte Ehepaar mit vier auf der Reise geborenen Kindern zu San Sacramento im besten Wohlsein ein nnd nun konnte erst der Empfang der Freuude stattfinden. Die Hochzeitsreise kostetete die Kleinigkeit von 3(X).00() Mark. Burton, ist eine verheiratete Fran von sechäundzwanzig Jahren, hat in der vergangenen Nacht mit kaltem Blnte vier Personen ermordet und suchte nun nach Canada zu entk^'mmen. So steht die Sache." Der Zug rnachte Halt und der Schaffner und der Polizist, welchen sich außer mir noch einige Passagiere ait-schlossen, giengen auf dem Geleise zurück, um das schöne junge Wesen zu suchen, dcssen Licbenswürdigkeit und an-scheincnde Unschuld eiue so anziehende Wirknng auf mich geäußert. Wir mussten in Folge dcr rasenden Schnelligkeit, womit dcr Zng sich bewegt hatte, eine bedentende Strecke zurücklegen, ehe wir die Mörderin fanden. Sie lag dicht neben dem Geleise, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. „Der irdischen Gerechtigkeit ist sie eutronneit, aber nicht dcr himmlischen", sagte der Polizist mit düsterem Blick, indem er an die Leiche herabblickte. „Glauben Sie, dass sie von dem Zuge herunterspringen zu können hoffte, ohne Schaden zn nehmen?'" fragte ich. „Das hat sie bäckstwahischainlich gealanl't; Frauenzimmer sind so unvernünftig! Dennoch hälle ich ihr solchen Wahnwitz nicht .mgetrant, denn soi st wärc ich anders zu Werke gegange,'." Man hob die ^^ciche auf rlnd trug sie in ein nahegelegenes Farmhaus. Wir kehrtcu dann zu dem Znge zuriick, desscn Eintreffen in Bayswater sich in Folge dieses Äeignisses um mehr als eine halbe Stunde verspätete. — Als ich am nächstfolgenden Tage den Berict^t über den Mord und das tragische Ende der Mörderin las, dachte ich an die blauen Ai'gen und deu Reseuknospenlnnnd dcr seinen schlanken Gestalt und fühlte mein Herz von seltsanrsten, widcrstreitendsten Gefühlen bciregt. (Eine Prob e.) Die freiwillige Feuerwehr von Köpenick hat die Anbringung eines Nebelhorns auf dem 40 Meter hohen AuSsichts'hurm des Köpnicker Rathskellirs beschlosserz und den Apparat bei einem Berliner Fabrikanten in Auftrag gegeben. Dieser Fabrikant hatte nun letzter Ta.^e mit dein Besitzer des Rathskellers Herrn H., wegen Aufstellung deS Nebelhorns zu verhandeln und licß ihn deshalb an daS Telephon rulen. Plötzlich wurde das Gespräch unverständlich, Herr H. hörte noch einige Worie wie „Borsichl" und im nächsten Augenblicke erdröhnten entsetzenerregende Töne auS dein Telephon! Hcrr H. entfiel vor Schröck dcr Fernhörer und halb betäubt taumelte er in die Stube. Der Fabrck^nt hatte, wie sich später herausstellte, das Nebelhorn „ZM Probe" ertönen lasien. Und diese Probe ist nach dem Zeugnis deS Herrn H. überraschend arl?gkfallcn. (Eine rvichtige Erfindung im Telephonwesen.) Die Damen vom Telephon werden, wenn wir einer amerikanischen Quelle Glauben schenken dürfen, bald ihr Recht anf ?lrbcit einbüßen und durch einen antomatischen Apparat ersetzt werden, der sinnreich gearbeitet nnd von wahrhaft praktischer Bedeutung ist. Dieser Apparat, dem die Anfgabe zufällt, die Telephouabonnenten mit einander zn verbinden, und der deshcilb selbst mit jeder Telephonstelle verbunden ist, wird im EerUral Bnreau aufgestellt werden. Im H.nlse eines jeden Abonnenten wird jetzt bei dcr Einrichtnng des Telephons zu dem gewöhnlichen T^lephonwerk noch ein kleines, aus fünf Tasten bestehendes Clavicr kommen. Die vier ersten Tasten sollen den Einern, Zehnern, Hundertern und Tausendern der Ttlephonnumluern der Abonnenten entsprechen. Will man Nlit einem Abonnenten, der z. B. die Nunimer 2^!19 hat, durchs Telephon sprechen, so drückt mau neunmal auf die Einertaste, einmal auf die Zehuertaste, dreimal arrf die Huuderter- und zweiinal auf die Tansendertzste — nnd augenblicklich wird man durch deu Apparat im Central-Bnreau mit dem Abonnenten Nr. 2319 verbunden. Wenn die Unterhaltnng beendet ist, hat man nnr nöthig, auf die fünfte Taste zu drücken und alles ist wieder in Ordnung. (Der galante Abbe L egris), der sein Beichtkind, die Frau eirres wohlhabenden Bearnten aus Nantes, entführt hat, ist am 13. Octodcr in TarbeS verhaftet worden. Er hatte sich dort ans unrechtmäßig mitgenommenen Mitteln einen Papeterieladen mit Heiligenbildern und Rosenkränzen angekauft, und hoffte, dank der Schönheit seiner Gefährtin und der Nähe des Wallfahrtsortes Lorirdes, das Geschäft schrvtlnghaft zn betreiben. Ueber seine Verhaftung war er höchst erstaunt. Er behauptete, dasS er aus ei^inen Mitteln lebe und zeigte zutu Bcweis fünf portugiesische StaatSobli-gationen im Gesammtwert von 100 Mark, (nach neuesteni Börsencurs) und von einem Zinsertrag — 0 (da die portugiesische Regierung bekanntlich nichts zahlt). Bei dem Beichtkind, einer pikanten 29jährigen Brünette, rr?urden 40,000 Franken in guteu Staatspapieren vorgefunden und, da die Herkunft der Summe zweifelhaft war, beschlagnahmt. (Die Rache dcr Verlassene n.) Dio „Ocsterr. Volksztg." berichtet nnterm 17. d. aus Wien: ..Tie Tag-löhncrin Ida Sim Hantel, zn Pcttau in Steierinark geboren, W Jahre alt, Favoriten, Lcibnitzgasse Nr. 42 wohnhaft, sah sich kürzlich von ihrem Geliebten, dein Viehtreiber Rndclf Sandner, Himbergerstraße Nr. 148 wohnhaft, rerlassen. Die Liebschaft hatte ein Jahr gedauert und nun knüpfte Sandner mit einem anderen ^^kadchen, dcr Fabriksarbeiterin Barbara Wolf, Gerlgasse Nr. 10 wol)nhast, Beziehungen an. Die Verschinähte spürte die Gelegenheit znr Rache aus, erwartete das Päcir vorgestern Abends in der Fasangasic und als Sandncr und die Wolf in einen Trarnwaywagen stiegen, schüttete das eifersüchtige Mädchen Beide mit Vitriolöl an. Barbara Wolf wurd«: im Gesicht, am Mund und Hals schwer, Sandner am Hals und an dcr Stirne leicht, die Tbätcrin selbst dnrch das zurückspriugen dcr Saure in, Gesicht leicht verletzt. Alle Drei sind, nachdem sie der Polizei-Bezirks« arzt behandelt hatte, in das Rudolfsspital gebracht worden. Die Simhantcl wird an das Jnqnisitenspital abgegeben werden." Uolitische Märchen.") Bon Karl Pröl l. 1. Was im Untersberge vorgeht. Der Untersberg bei Salzburg gebort wie der .^yffhäuser zu den Schlninmer-Residcnzen der großen deutschen Heeres-könige, des fränkischen Kaisers Karol ruid des staufischen Kaisers Rothbart. Als das Jahr des Heiles 187k) kam und die Deutschen im Norden urrd Süden einmal gemeinschaftlich die Faust ballteu wider den Hausfriedensstöier im Westen, da wollten diese uusterblicheu Fürsten nicht weiter ruhen und träulncn. Denn die Zeit war erfüllt, für die sie ibre sagenhaste Kraft uud das deutsche Volk seinen nationalen Glauben aufgespart hatten. Sie mischten sich unter die Scharen der Vaterlandsvertheidigcr, welche von deur greisen König Wilhelm, von seinem Schlachtenrnarschall Molike, vr'n dem heldenhaften Kronprinzen nnd Anderen geführt wurden. Die Kiieger spürten es aber, dass die NothhclfcrDeutsch-lands unter ihnen waren, denn cs überkam die Kämpfenden unüberwindliche Stärke und todcsmntbige Begeisterung. Das I'tlscnthor des Uutersbergcs blieb aber bei dem Auszuge der Siegesbringer offen, denn der läppischc Zwerg erschrak vor den: Gekrächze dcr Raben, welche statt na^tz den Schlachtfeldern zn zieheit, lieber in den dunklen Gründen Oesterreichs verweilten uud sich duckten, so lauge die Trommeln uud Pfeifen klangen. Und einige Zeit vergieng, da begairn die Pürschc der Slaven auf die Derttsel^en in Oesterreich, welche als jagdbares Wild erklärt worden roaren, weil sie sich mit dem Hirschgeweih selbstverlengneter Untern'ürsigkcit geschinüitt l^atten. — Ganz so wie jener ltrit Edelmnth oerschnürte Bauer Bauns ''') Aus den „TreSdner Wochenblättern sür und Leben." Seitf 4 Eigen - Aerichte. ^^^indenheim, 17. October. (Der neue Landespräsident oonKrain.) Die Ernennung des Barons Hein zum Nachfolger WinklerS gibt den Blättern Stoff zu Erörterungen, die je nach dem Standpunkte verschieden ausfallen. ».Narod" bezeichnet diese Ernennung als einen Sieg der Deutsch-Liberalen; „Slovenec", daS Blatt der clerikalen Partei in Krain, hofft und fürchtet nichts, eS scheint eine StulM' und Drangperiode zu erwarten. Der Abgeordnete Morre hat in Deutsch-LandSberg erklärt, dass Baron Hein wohl weiteren Errungenschaften der Slovenen hinderlich, aber «uch nicht thätig sein werde, den Deutschen verlorene Positionen zuriickgewinnen zu helfen. Alle Urlheile stimmen darin überein, dass der neue Präsident ein tilchtiger Beamter sei. Mag die Zukunft nun dieser oder jener Meinung Recht geben, eines ist gewiss: Als Sieg der Deutsch Liberalen darf Hein's Ernennung keinesfalls gelten. Baron Hein, dessen Vater ja selbst Minister war und Beziehungen zu den maßgebenden Kreisen hat, wurde niemandem zuliebe, niemandem zuleide auf diesen Posten beiufcn, die Stelle war frei geworden und da Hein filr dieselbe auch die heute doch nöthigen Fähigkeiten besitzt, so wurde eben er befördert. Als sicher darf man annehmen, der neue Präsident werde ähnlichln nationalen Ansprüchen, wie z. B. betreffs der Gassenbezeichnungen in Laibach u. f. w. gleich Winkler entgegentreten; bestimmt kann man aber auch voraussagen, dasS er nicht k^as Geringste für die Deutschen thun werde. Die letzteren müssen sich selbst zu helfen suchen und nicht warten, bis vl)n der Regierung werde Hilfe geleistet werden. Hätten die Deutschen so fleißig gearbeitet, wie vie Slovenen, sie brauchten nicht über Zurückdrängung zu klagen. I. P. F. Richter lehrt: „Sagt nicht: »vir wollen leiden; denn ihr müsst. Sprecht aber: wir wollen handeln, denn ihr müsst nicht." St. Martin a. B., 18. October. (Ei n e s R au fers Ende.) Am vorletzten Sonntag nachmittags haben sich in dem hiesigen Gasthause mehrere Gäste, die Mehrzahl derselben Besitzer, ganz gemiithlich unterhalten; der in Rauferkreisen bestens bekannte Bauernsohii I. Scheriau ließ aber von seinen Stänkereien nicht ab, weshalb es zu einer Rauferei kam. Nachdem der Wirt die kämpfenden Gegner an die freie Luft gesetzt hatte, wurde die Balgerei fortgesetzt; der Urheber der Rauferei, I. Scheriau, wurde von feinen Trinkgenoffen ganz erbärmlich zugerichtet und blieb eine Weile auf der Wahlstatt liegen. Die gewohnten Schläge hinderten den Sch. nicht, mit halbz rschlagenem Kopfe und blutüberströmtem Gesichte feinen Gegnern nachzulaufen und dieselben neuerdings anzugreifen; diefe machten jedoch kurzen Process und erschlugen den Raufer mit einer aus der nahen Mühle herbeigeholten eisernen Stange; der Erzraufer blieb auf der Stelle todt liegen. — ^ Marburger Lehrerverein. Nach Eröffnung der Versammlung, 10 Uhr vormittags, Sonntag, den Ui. d. M., an welcher als Gäste die Herren Dircctor H. Schreiner, Professor und Stadtschulinspector Karl Neubauer, Professor Joh. Koprivnik, die Uebungsschullehrer Majcen, Marin und Fistravec, Oberlehrer Pirkmeier und Lehrer Looretz theilnahmen, sprach der Obmann einige einleitende Worte zu Beginn des neuen, 14. BereinsjahreS und ersuchte Herrn k. k. Director Heinrich Schreiner, seinen Vortrag über Wanderungen der Culturpflanzen zu beginnen. D^r Redner, bekannt durch seine freie, ungemein fesselnde Vorlragsweije, vejprach sM Ausgabe in so gründlicher, erjlvopsender Ä5eise, dass die Wiedergabe derselben den uns zur Verfügung gestellten Raum bedeutend überschritte, nnd so müssen wir uns daher damit begnügen, in andeutender Weise Ne Folge und Fülle des Gebotenen zu bringen, wobei wir schon im Vorhinein die Bitte vorbringen, Nachsicht walten zu lassen, wenn die doch subjectiv gefärbte Brille des Berichterstatters manches anders gesehen, als es zu schauen geboten war. Der beabsichtigte Einflnss des Menschen auf die Wanderung der Culturpflanzen hatte mit vielen Gegnern zu thun. Nicht nur, dass der Boden, auf welchem die Verpflanzung vor- in der traurigen Theatergeschichte, welche ihnen der Grillparzer Franzl zur Warnung vor iibergroßer Treue erzählt hatte. Wem aber so ein Hirschgeweih auf dem Kopfe sitzt, der vergisSt ganz, dass jeder Creatur ihre Waffen gegeben sind, mit denen sie sich tückischer Angreifer erwehren soll. Er läuft nun angstvoll in den Wald hinein und denkt an nichts, als an einen bergenden Unterschlupf. Und da diese Hirschmenschen den Eingang zum Uuters-berg geöffnet fanden und die Rabm, welche sich auf das todte Wild freuten, immer lauter sie umschwärmten, sprangen sie in die ehrwürdige Höhle binein, aus welcher die alte Kaiserherrlichkeit fortgegangen. Sic priesen sich glücklich, so leicht zu nationaler Errungenschaft gelangt zu sein, welche aber längst verflüchtigt war. Zugleich wandelte sie ein Schlaf an. der immer stärker ihre Llder niederdrückte; sie mussten sich niederlassen und stammelten noch Berschiedencs von deutschen Ehren und deutscher Unverzagtheit, welche das angeborene Recht und die heiligen Güter des Volkes schützen werde. Die Worte drangen aber nicht weiter, sondern gerannen unter dem Kinne und verflochten sich zu einem schönen Greisenbart, welcher immer tiefer und tiefer herabrollte. Endlich schloffen sich die Aligen ganz, welche weder ihre Zeit, noch die eigene Lage richtig zu erschauen vermochten.— In einem Traume hielten sie noch lange ParlamentSredcn, die immer matter und müder klangen und bei denen die Naben immer höhnischer krächzten. Wenn die germanische Stimmung sich einstellen und ihren wehmüthigen Schleier über das einst deutsche Oesterreich breiten wird, dann giebt eS einen erdbebenartigen Ruck, die Felsen schieben sich vor und verschließen den Eingang für immer. Und nur slavische Hirtenjungen, deren Herden die Höhen beweiden, plaudern manchmal von den großen Reichthümern der Eultur, die im Bauche des Berges Marburger Zeitung genommen, durch seine Art oft zum Gegner wurde, stellten sich auch solche in den einheimischen Pflanzen den Fremdlingen entgegen und führten wechselweise einen Kampf bis auf das Messer. Ja, diesen Kampf sehen wir auch noch heute in unserer unmittelbarsten Nähe und wäre es noch verfrüht, zu sagen, wer in dem Kampfe zwischen unserer Rebe und dem kleinen unscheinbaren Blattpilze Sieger sein wird. Europa, das wichtigste Culturland der Gegenwart, war mit jenen Pflanzen, die wir Culturpflanzen nennen, am stiefmütterlichsten bedacht. Wenn wir auch durch die Pfahlbauten in Erfahrung bringen, dasS die Menschen dieser Zeitperiode den Getreidebau kannten, so dürfen wir daraus doch den Schluss nicht ziehen, dass der Anbau des Getreides den Menschen sesshaft gemacht habe. Denn auch die Ureinwohner Griechenlands und Italiens, die keine sesShafte Sippe bildeten, kannten den Getreidebau. Dies brachten in den erwähnten Ländern, welche die Wanderungsbrücke zwischen der Urheimat fast aller Culturpflanzen Asien und Europa bildeten, die Rebe, der Feigen- und Olivenbaum zustande. Erst die Cnltur dieser Pflanzen zwang den Menschen, sich feste Wohnsitze zu schaffen und festigten in ihm die RcchtSbegriffe. Schon zu HomerS Zeiten kannte man in Griechenland die Cultur der Rebe. Im 18. Gesänge der Jli>dt nämlich wird angegeben, dasS des gewaltigen AchillcS Schild die Abbildung eines Weinlesefestes zierte. Durch den Anbau erwähnter Pflanzen änderte sich das Antlitz der Erde, entstanden Dörfer uud Städte und wuchs der Volkswohlstand. . Man kann vier Gruppen der Culturpflanzen des Alter-thums unterscheiden, und zwar die Gruppe der Nutz- und Zierpflanzen und die der heiligen Bäume. Zu ersteren ge-hören: Kürbisse nnd Gurken, schon erwähnt im 4. Buche Moses, die Quitte, die schwar/^e Maulbeere, die ,Zwetschke, Nuss- und Kastanienbaum, Kirfte, Pfirsich, Aprikose, Lein, Hanf, Luzerne und zur vierten der Lorber und die Myrte (geweiht dem Apollo, beziehuugSweise der Aphrodite), sowie der Granat- und Dattelbaum. Die zweite und dritte Gruppe umfassen die hundertblätterige Rose, Centifolie, die weiße Lilie, den Safran, die Cypresse, die Pinie und die Platane. Im Schatten des zuletzt erwähnten Baumes ruhen scbon die trojanischen Helden, und in der Zeit des Verfalle» der Römerherrschast trieb man mit ihm einen besonderen Cult, ja man begoss ihn sogar mit Wein. Ein Rückblick auf die Culturpflanzenwanderung in dieser Zeit kann uns veranlassen, von einem dreifachen Watlderstrom zu sprechen, von einem semitischen, einem armenischen und einem romanischen. Der erste Strom hat seine Quellen an del, östlichen und südlichen Küsten des Mittel-lneeres, der zweite gieng voin kaspischen und schwarzen Meere über Thracien nach Griechenland und brachte auch die Rebe mit. Der romanische, der letzte dieser Ströme, gieng von Italien nach Gallien, Germanien und Pannonien, lichtete bei uns die Wälder, brachte Cultur, Religion und Sitte mit, und wo früher Urwälder die Erde dicht beschatteten, blühte und reifte die Rebe, welche seit ihrer Einwanderung in nnstre Gegend, durch den römischen .Kaiser ProbuS, so überhand nahm, dass schon Kaiser Domitian, ans Sorge für Italiens Weinbau, gebot, in den außeritalieuischen Ländern diesen auf die Hälfte zu beschränken. Greifen wir noch eine Pflanze aus der Fülle der erwähnten heraus, wir meinen den Hopfen, so berührt es uns eigenthümlich, dasS dieser zu? Bierbereitung erst unter Pipin, dem Vater Karl des Großen Verwendung fand, und wir doch wissen, dass die alten Deutschen „immer noch eines tranken." Sie würUen vordem ihren LieblingStrank, den braunen Saft der Gerste, mit Abkochungen von Eichenrinde, Pflanzenwurzeln und Gräsern. Das Auftreten der Araber in Europa brachte neue Pflanzen zur Wanderung, so namentlich das Zuckerrohr, die Baumwollstaude, welche vorläufig von geringer Bedeutung blieben und den allerdings schon im Älterthum gekannten, aber nicht gebauten Reis, der an den spanischen Flüssen Qua-diana und Quadalquivir eine ihm besonders zusagende HeimatS^ stätte fand, dann nach Italien übersetzte und l?ort in solchen Mengen gebaut wurde, dasS die Regierung Gegenmaßregeln ergreifen mnsste, wollte sie nicht ganze Landstriche in Reis-sümpfe verwandelt sehen. vergraben sein sollen und von dem „verlorenen Volke", das zu schwach zum Guten nnd zum Schlechten war und jetzt hineingebannt ist für alle Ewigkeit. Das klügere Tschechlein aber sagt: „Lasst sie weiter schlafen. Für nnS ist eS doch schöner, sich im hellen Sonnenschein zu dehnen, hier auf dein saftiggrünen Boden, welchen die vergessenen Thoren nicht zu behaupten verstanden. Jetzt sind wir die unbestrittenen Herren in Oesterreich." Das abergläubische Slovenchen fasst aber das Tschechlein beim Arme und spricht mit gedämpfttr Stimn«: „Horch! Klingt das nicht aus der Erde, als ob Wallfahrer in langen Reihen schnarchen und als wenn Hirsche in der Mondnacht ihre Geweihe an großen Eichen wetzen? Wenn die Leute jetzt plötzlich aufstünden oder die Hirsche hervorbrächen?" „Sei ruhig", sagt der mit einem Knotenstock bewaffnete Spielkamerad in slavischen Lauten, „wer einmal so tief hinab-gekommen ist, steht nicht mehr auf. Und was ein deutsches Geweih trägt, wird weggeschossen, sobald es sich nur zu zeigen wagt." So ist der Untersberg zur Sagengrnft der Deutschen Oesterreichs geworden; aber die Verheißung einer künftigen <^r-lösung dringt nicht daraus hervor. Versäumt! Verthan! Verloren! (Kindli ch.) HänSchen: „Papa, was ist ein Künstler?" Vater: „Wenn zum Beispiel Einer gut malen kann." — Max: „Aber Papa, wenn er'S kann, ist's doch keine Kunst!" (Sie tröstet sich.) „Was macht denn Deine Mama, Cilli, seit man ihr den werthvollen Spitz gestohlen hat?" — „Ach sie tröstet sich lnit den Baby." (Doppelsinnig.) Dichter: „Nun meine Gnädigste, fanden Sie mein Stück spannend?" — Dame: „O, ich konnte sein Ende kaum erwarten!" Nr. 84, 20. October 189L. Das Erscheinen der Türken machte Stambul zu einem neuen Ausgangspunkte für die Pflanzenwanderung. Der Türken Vorliebe für schöne Pflanzen brachte die Tulpe, Hyacinthe, Kaiserkrone, den Flieder, die wilde Kastanie, den Kirschlorber, u. s. w. zur Wciterstiömung. Eine besondere Verbreitung fand die Tulpe in den Niederlanden, wo Tulpenbörsen entstanden, die in waghalsigen Differenzspielen an jüngst vergangene Zeiten anderer Börsen erinnern. Für eine Tulpe erzielte man einen Preis von IZ.OOO fl. und in Alkmar wurden 120 Stück um 90.000 fl. erstanden. Mit der Entdeckung Amerikas wurden neue Bahnen den Pflanzen zur Wciterverbreitung geschaffen. AuS Amerika wanderten herüber Kartoffeln, Paradiesäpfel, Paprika, Tabak, CactnS, Aloe, u. s. w. Europa aber blieb nichts schuldig, eS quittierte mit Getreide, Rebe, Obst, Zuckerrohr, Orange, Citrone n. s. w. Heute findet man, eine Folge des Weltverkehrs, neben europäischen amerikanische und australische Pflanzeu. Der Mensch vereinte, was Weltmeere getrennt. Reichen Beifall zollten die Hörer dem Vortragenden. Dem hierauf zur Vorlesung gebrachten Jahresbericht entnehmen wir, dass im vergangenen VereinSjahre, dem 13. seit dem Bestände deS Vereines, 8 Versammlungen abgehakte» wurden, dass der Verein 41 wirkliche, 1 Ehren- und unterstützende Mitglieder zählt und dasS eine besonders lobenswerte Thätigkeit der VergnügungSauSschusS unter seinem Ob-manne Herrn Anton Stiebler entfaltete. Die JahreSrechnung schloss mit einem Vermögen von 15 fl. ab. Den Schluss bildete die Wahl der Vereinsleitung, welche folgendes Ergebnis hatte: Karl Schmidt, Obmann, Franz Pfeifer, Stellvertreter, Moriz Geißler, Zahlmeister, Karl Gaischeg und Emanuel Vadnou, Schriftführer. Warburger Htachrichtm. (Plötzliche Todesfälle.) In der Nacht vom letzten Sonntag auf Montag erlitt der Bauunternehmer, Stadtmaurer- und Zimmermeister Jgnaz Rad legge r einen Unfall, der ihm das Leben kostete. Er fiel nämlich, als er seine Wohnung aufsuchte, vermuthlich infolge eines Schwächeanfalles, die Stiege hinab, die von der Bauwerkstätte in sein Zimmer führt. Durch diesen Sturz zog sich der Unglückliche eine schwere Berletzuug am Haupte zu, und blieb bewusstlos am Fuße der Treppe liegen. Dort wurde er am Morgen von seinen Leuten gefunden, es kam jedoch jede Hilftleistuug zu spät, da der Tod dem Lebeu de» bedauernswerten Mannes längst ein Ende gemacht hatte. Radlegger, ein biederer Ehreninann deutscher Gesinnung, war der bevollmächtigte Geschäftsleiter des Nachfolgers der Erben des Andreas Kuffner'schen StadtbaumeistergewerbeS in der Fabrikgasse und leitete zuletzt unter der Oberaufsicht eines Wiener Architekten den Bau der neuen Kirche und dcS FranziSkuner-klosterS iu der Grazervorstadt. Unsere Stadt bchtzt dermalen keinen selbständigen geprüften Stadtbanmeister. — Der k. k. Hauptmann I.Classe, Herr Josef Prokupek deS 21. Landwehr-Bataillons ist gestern morgens um 7 Uhr infolge eines BlntsturzeS Plötzlich verschieden. DaS Leichenbegängnis findet morgen nachmittags 3 Uhr vom Trnppenspitale aus statt. Der allgemein beliebte Officier stand im 44. Lebensjahre. (Die heurigt^n Weinpreise.) Trotz der massenhaften Einfuhr italienischer Weine kommt doch die heimische Ware diesjähriger Fechsung uicht außer Betracht. Nach den uns bisher zugegangenen Mittheilungm wurde der Weinmost in der Bacherer Gegend, Roßwein, Radisell, Frauheim mit 21^22 kr. per Liter an die heimischen Wirte und Privaten verkauft. (Evangelischer Gottesdienst.) Sonntag, den 23. October, wird hier in der evangelischen Kirche Gottesdienst stattfinden. (Theater.) Heute findet eine zweite Aufführung der Operette „Der Zigeunerbaron" mit neuer Besetzung statt. Der neu angeworbene Tenor Herr Müller auS Danzig wird den Barinkay und Fräulein Paulmann die Czypra geben. Ferner wird Frl. Belmont die Partie der Arsena und Herr Conrad die deS Ottokar singen. (Gefährliche Zeugenschaft.) In der Strafverhandlung wegen des an Johann Edelthau am 15,. August d. I. verübten TodtschlageS war auch der bei I. Edelthan in Pobersch wohnhaftt Taglöhner Kep als Zeuge nach Cilli beruftn. Seine Aussage scheint nun den Zorn des noch auf freiem Fuße befindlichen, zu drei Jahren schweren Kerkers verurtheilteu ThäterS, sowie seiner Freunde erregt zu haben, denn Kep, welcher in der Stadt bedienstet ist, hörte schon, dass man ihn und die Seinen bedrohte. Vergangenen SamStag spielten KepS kleine Knaben mit anderen Kindern; der kaum sechs Jahre alte Kep hatte dabei daS Unglück, eine Kastanie auf das Fenster der Schmiede zu werfeu, ohne dasselbe aber zu beschädigen. Diese That bot dem Schiniede M. Amon die Gelegenheit zur Rache; er sprang aus der Schmiede und eilte dem vor ihm sich flüchtenden Knaben nach, erreichte ihn und misshandelte da» Kind in rohester Weise so arg, dass es noch heute das Bett hütet. Der Vater wird die Hilfe des Gerichts in Anspruch nehmen, um sich und die Seinen vor den Drohnngen der rohen Gesellen zu schlitzen. Wer aber möchte noch als Zenge gehen wollen,wenn Zaunpfahl und Messer drohen? (Südbahn - Liedertafel.) Zahlreicher Besuch, frohe Laune nnd endloser Beifall — mit diesen Schlagworten könnte man den guten Verlauf der letzteu, am Sonntag im Saale des Götz'schen Brauhauses stattgehabten Liedertafel dieses wackeren und sangeStüchtigen Vereines charakterisieren. Dem Referenten wird seine Aufgabe zur freudigen, wenn er unbeschränktes Lob mit gutem Gewissen spenden darf nnd auch diesmal siud wir iu dieser angenehmen Lage. Die Einleitung der sonntäglichen Liedertafel bildete der Vortrag eines Männerchores von Adolf Kirchl, betitelt „Trostlied". Der musikalische Gehalt dieses Liedes ist allerdings nicht sehr bedeutend uud der zweite Tenor intonierte in den Schlusszeilen nicht ganz rein — immerhin aber war die Leistung anerkennenswert. Das zweite Lied „Fröhliche Einkehr", Männerchor mit Soloquartett von Max v. Weinzierl wurde gut gesungen. Die lebensfrische Ton- Schöpfung mit ihrem gut phrasierten Quartettsatz that denn auch ihre volle Wirkung, wie nicht minder das ^Nachtlird", eine arabische Volksmelodie für Männerchor mit Tenorsolo von Eduard Kremser. Dieser eigenartige, den orientalischen 'Charakter tragende Bollgesang, der dann zur vollen Geltung kommt, n?enn der Chor eine starke Besctzunq, namentlich in den Missen besitzt, wurde trefflich zu Gehör gebracht. Den l^dhaftesten Beifall entfesselte insbesondere das Tenorsolo, das Herr Karl Kok mit Empfindung und schöner Stimme sang. Das folgende Lied „Am Grenzwall", eine Dichtung unseres V. Scheffel, ist von Koch v. Langcntreu als Solo-. Quartett vertont. Dasselbe ist schwer zu singen und wurde von den Herren Koß, Füllekruß, Gaubp und Pirzl vorzüglich wiedergegeben. Der F. Mail'sche Männercdor „Der Müllerbursch", lin anmuthiges, zum Herzen dringendes l'ied wurde von der wackeren Sängerschar unter der <^eitung deS 'Meisters Füllekruß sehr ansprechend gesungen. — Den Schluss bildeten der K. Kreutzer'iche Chor „Die Kapelle" und „Süß ist die Ruh'", Mäunercbor von Josef Stritzko. Die erstgenannte Tondichtung gehört unbedingt zu den Liederperlen des deutschen MännergesangeS; beide Chöre wurden von den Sängern mit richtiger Auffassung gesungen; hervorgehoben zu werden verdient, dass las Pianissimo im letzten ^Nede ungemein zart gebracht wurde. Der Erfolg des Abends lvar, wir wiederholen es, durchschlagend. — Die tüchtig geschulte Siidbahn - Werkstattenkapelle brachte in vorzüglichem Spiele prächtige Weisen zu Gehör, und musste auch nach der Beendigung der Liedertafel noch ausharren, da ein fröhliches ' Tanzkränzchen verschiedene unruhige Füßchen in Bewegung setzte. Unter den Besuchern befand sich diesmal auch das Ehrenmitglied des Vereines, Herr Ludwig Herbst, Bürger-mcister der Stadt Blciburg und Apotheker sammt dessen Frau Gemahlin. Die Gäste besichtigten in Begleitung von Vorstandsmitgliedern am nächsten Tage die Südbahnwcrkstätten so»vie die Stadt. (Ans dem Krankenhaus« entflohen.) In der Nacht zum 19. d.M. ist der Patient des hiesigen allgemeinen Krankenhauses, der Glasergehilfe Alfred Fritsche auS Dresden unter Mitnahme von 11 fl. und eines PaareS Stiefletten seines Nebenkranken in SpitalSkleidung entwichen. Da diese Kleidung nur aus Unterhose und Leinenkittel besteht, dürfte der Entwichene nicbt weit kommen. Der letzte Samstagabend brachte unS die Aufführung des Ganghofer - Neuert'schen Volksschausviels „D et He r r-gottschnitzer von Amergan". Das Haus war ziemlich gut besucht und bekundete wiederholt seinen Beifall. Man konnte sich auch in gewisser Hinsicht mit der DaisteUung zu--friedeu geben, da einige Rollen recht gut gespielt wurden. Vitl belacht wurde ter Loisl des Herrn C o nrad. Der GciiSdub war in der That au^gelassm lustig und brachte seine drolligen Spässe in gelungen täppischer Weise vor. Herr Neidner war als Herrgottschnitzer entschieden besser, als in seinen früheren Rollen, was wir mit Genu^^thuung feststellen. Die ruhige, sichere Gelassenheit des liebekranken, treuberzigen Pauli, sein inniges Wesen und seine ehrliche Schlichlheit — olle diese Charakterzüge veranschaulichte der Darsteller in gliicklicher und wirksamer Weise, wie es ihm auch gelang, in der SchlusSscene des vierten Aufzugs die mächtig ans» brechende Bewegung des so schwer beleidigten Mannes glaubhaft darzustellen. Mit der Loni des Frl. Rolf müssen wir zu unserem Bedauern ins Gericht gehen, denn diese Leistung ließ l)in und wieder manches zu wünschen übri<^. Die noch junge Kiwstlerin übertreibt gerne und tbut dann deS Schlimmen zu viel; zuweilm erinnert uns eine unschöne Bewegung des Armes an die schönere Wirklichkeit; manchmal entreis^t uns ein ganzer, unglücklich gesprochener Satz der holden Täuschung. Wl. Rolf sollte es versuchen, ihrer Geringschätzung einen tveniger unbeholfenen Ansdruck zu geben. Es ist auck ans der Bühne erlaubt, jemand naserümpfend oder über die Achsel anzusehen, nur muss sich der Darsteller beständig vor Augen halteu, dass eine derartige Mimik sehr rasch über die Grenzen d-^s Schönen hinausgeht und sodann unan^^enehm nnd, was schlimmer ist, lächerlich wirken kann. Im letzten Aufzug war die Darstellung der Künstlerin am einwandfreiesten nnd wir sind überzeugt, dasS wir noch Gelegenheit haben werden, Frl. Rolfs Spiel unbedingt zu loben, wenn unsere in der besten Absicht gemachten Andeutungen Berücksichtiguna finden. Der alte Pcchlerlehnl deS Herrn Hernfeld konnte befriedigen, weniger der Muckl des Herrn Wolf. Dieser Bauernburscbe des genannten Darstellers liei^ nicht darauf schließen, dass Herr Wolf schon jemals einen strammen, kecken, übermiitbigen und wohl auch etwas rohen jungen Aelpler genauer besah; seine Leistnng müsste sonst vertiefter ausgefallen sein. So aber brachte Herr Wolf nur die nicht gerade liebenswürdige Außenseite seiner Rolle vor die Lampen. Frau Neidner gefiel als Lohner Trandl mit Recht, denn sie spielte die gottessürchtige, biedere Greisin mit richtiger Auffassung und lobenswertem Ausdruck. Frl. Negriui war eine dumme, faule Tline, dass es eine Art hatte. Herr Hartig fand sich als Höflmaier mit seiner Aufgabe ganz gut ab und hatte einige recht gelungene Augenblicke. Üeber die kleinen Rollen der Helnn Svoboda (Banmiller) und Lee (Hochzeits-lader) ist nur zu sagen, dass sie der ansprechenden Gesammt-ivirkung keinen Abbruch thaten. Sonntag, den 16. d. giel,g O. F. Berg's Bolksstück mit Gesang „Der letzte Nationalgardist" in Scene. Ueber diese Borstellung lässt sich nur sagen, dass sie vor einem vollen Hanse stattfand, und zur Zirfriedenheit der Gallerie verlief. Dienstag, den 18. d., wurde vor einem mäßig besuchten Hause eine Neuheit, das vieractige Schauspiel..Das Bild des Signorelli" von Richard Jaffa gegeben. Die großstädtische Krilik hat ihr Urtheil über dieses dramatische Werk längst in günstigem Sinne abgegeben, weshalb die Provinzblätter,^ wenn man einem kürzlich erfolgten Ausspruche des Theaterreferenteu eben eines Provinzblattes beipflichten könnte, mit innigem Behagen nur die Thatsache verzeichnen sollten, dass ein Aepntoirestück des Hofbnrgtheaters auch auf Marvurger .Zerrung der Biihne von Dingsda gespielt wurde. Eine derait'ge Verdammung zu nachbetender UrtheilSlosiqkeit kann sich aber weder das Theaterpublicum auch der kleinen ProvinMater, noch die Kritik aus mehr als einem Grunde gefallen lassen. Um nur zwei der wichtigsten anzilführen, sei es betont, dasS einmal die schauspielerischen Kräfte eines Burgtheaters auch einem minderwertigen lZrzeugms der dramatischen Muse Verehrer und Freunde gewinnen können, indess andererseits gehaltvolle Werke aus dem Spi.lplan größter Bühnen deshalb einfach verschwinden, weil der Geschmack des Publicum? nnd — die Kritik es so erheischen. Und damit glauben wir schon unser Recht auf kritische Prüfung von Neuheiten zur Genüge dargethan zu haben, und wenn ein Referent deS Burgtbeaters mit mitleidigem Lächeln auf den Collegeu in der Provinz herabsieht, so können wir ihn nur um seinen Sitz in einem der besten Schauspielhäuser der Welt, nickit aber auch um seine Urtheilssähi^keit beneiden. — Der Dichter des „BildeS des Signorelli" verlässt, obwohl er den Stoff zu seinem Drama dem Leben der Gegenwart entnahm, die Pfade der idealisierende« Dichtung nicbt; nirgends in seinem Werke findet sich einer jener angeblich naturgetreuen Züge, die so sehr anwidern, ja der Autor verstand es, auch jenen Charakter, dessen Schuld den Conflict herbeiführt, mit so viel liebens-wiirdigen Eigenschaften auszustatten, dass der Zuschauer — eine gute Darstellung vorausgesetzt — dem leichtsinnigen Spielcr und Schuldeumacher nicht gram wird. Bon den übrigen Hauptpersonen des Stückes, dem in Ehren weii! gewordenen Kunstkritiker Prof. Wane^e, seinem idealveranlagten Sohne Oscar uud dem Kunsthändler Pfeiffer kann gerühmt werden, dass sie Fleisch und Blut haben. Und das soll ein unbedingtes Lob bedeuten, denn die Ziickinung glaubwürdiger Jdealgestalten ist nicht minder schwierig, als die ausgemachter Bösewichte. Pfeiffer ist allerdings weder das Eine, noch das Andere, doch bildet sein praktischer, den augenblicklichen Vor-thcil erfassender nnd festhaltender Sinn einen wirksamen und ergreifenden Gegensatz zu der höheren Anschauung der Gegenspieler. Bau und Sprache des Dramas sind tadellos. Die Dari^tellung konnte am Dienstagabend nicht vollkommen befriedigen, da unsere Bühne zur Zeit über so viele tüchtige KrDe nicht verfügt, um einem Dramci, wie es „Das Bild des Signorelli" ist, zu seiner vvlleu Geltung zu rer-helseu. Einige der wirkungsreichsten Auftritte wurden allerdings mit anerkennenswertem E'fer gespielt, allein der Genuss wurde durch den vorlanten „Kastengeist" und das zuweilen recht auffällige Versprechen der Darsteller abgeschwächt. Derartig schwierige Nolle« müssen so gnt gelernt sein, dass der Souffleur nicht stets der ewige.Helfer in der Noth, sondern eben nur der Souffleur ist. Wir haben c,uch in einigen ftiiheren Vorstellungen wahrgenommen, dass zwei der Kiinstler gleichzeitig dieselben Worte sagten, weil sie nicht wussten, wer eigentlich sie zu svrechen l?abe, und auch in der Vorstellung am Dienstag geschah das Störende; es sollte in Hiuknnft vermieden werden, .^err .Hartig wurde seiner Rolle als Professor Waede in den ersten drei Aufziigen ziemlich gerecht, im let'^ten Acte misslang die Darstellung des ansbrechenden Wahnsinns deshalb, weil der Künstler die schweren tragischen Acceute durch setzen, zulässig ist. Nach der im ^ 31 lit. k deS gedachten Gesetzes ent« haltcnen llebergangsbestimmnng: „Für die am Tage der Wirksamkeit dieses Gesetzes amtlich bekannten oder bis 1. Decembcr l8l)2 bekannt werdenden Fälle von Lungenseuche wird die im ^ 23 lit. e bezüglich der aus Ländern, welche nicht znm Geltnngsgebitte dieses Gesetzes gehören, eingeführten Rinder f.st.;esctzte Frist von 180 Tagen auf W Tage reduciert", ergiebt sich die Consegnenz, dass vom 1. December 1892 angefangen für derlei ans dem Auslande eingeführte Rinder die Besitzdauer von l 80 Tagen unter allen Umständen in vollkommen verlässlicher Weise wird nachgewiesen werden müssen, lvenn die Folgen der vorberufeneu 24 und 29 des Gesetzes vermieden werden sollen. Die k. k. Bezirkehanptmannschaft wird daher im Sinne dcs Erlasies des hoh^n Ministeriums des Innern vom 5. d. Z. 22.141 aufgefordert, die Interessentenkreise in ausge-dchulestem Maße auf diese wichtige Verschärfung der Vorschriften über das Viehpassweseu im ^ 8 des allgemeinen Thiersenchengcsetzes vonl 2!>. Febrnar 1880 und der Durch-fiihrnngsoerordnung hinzu vom 12. April 1880 R.-G.-Bl. Nr. 3:''^ uud 3(! besonders aufmerksam zumachen nnd sie vor unvmsichtigeu Einkänfen von Rindvieh aus anderen Ländern und insbesondere von Rindvieh ausländischer Provenienz ausdrücklich zu warnen nnd dafür zn sorgen, dass in den Ver-sanlmlungen der landwirtschaftlichen Corporaiionen eine entsprechende dahin zielende Belehrung seitens der amtSthierärzt-lichen Organe staltfinde." Kunst und Schriftthum. Alle in diesen Besprechungen enthaltenen Werfe undZeitschristen sind durch Th. Kaltenbrunner's Buchhandlung zu beziehen. „Universum", illustrirte Familiciizeitschrift. 0. Jahrgang. Alle 14 Tage 1 Hest a !i0 Pfennig^ Dresden und Wien. Alfred .Hauschild Diese Familienzeitschnst haben wir unseren Lesern schon ost aus Ueberzeugung auf daö Wärniste enipfohlen. Das nns vorliegende neueste Heft rechtfertigt dies in jeder Bezirhnng. Der mit sicherem Tacte und vornehmem Geschmacke ausgewählte Inhalt ist spannend und unterhaltend zu gleicher Zeit, während die Ausstattung dieses.Heftes geschniackvoll nnd die beigc'gebenen Illustrationen von klinstlerischer Bollendung sind. Ans dem Inhalt erwähnen wir u. a. die Fortsetzung des Nomaus „Unweiblich" von Marie Bernhard.— C. Holstein. ..Aus Deutschlands Urzeit". — H Fericlike ..Eine In. spieierltng". — W. Berdrow ..Amerikanische EiSlkitnnc^en". — Emil Dithler. ..Unser Activum und Passivum". - Ludwiq Ganghofer ..Die Fackelinngfrau". Gedichte. Rundschau. Humoristisches. Räthsel. Aon den trefflichen Illustrationen nennen wir LieblingSplatz^' von R Kaltenberg — „Im Dienstbotenbiirean" von St. Czkok — „Nach der Taufe" von F. Schmid-Breitenbach^ ^ » Inhalt der Wiener HauSfrancn-Zeitnng Nr 42. Wahr, heit und Wahrheiten. Bon Philipp Brnnncr. Musikalisches. Bon Bineenzia B. Bereinsnachrichten. Fragen ilnd Antworten Correspon. denz der Redaktion. Aerztliche Briese. Antworten der Redaction. Jiir HauS und ttiiche. Speisezettel für ein biirgerlicheS HauS. Album der Poesie: So hast auch du . . . Bon L'ttilie BibuS^ Zwei Briefe. Bon l^ans Wolf. Räthsel Zeitung. Schach Zeitung^ Redigirc von Dr. S Gold. Es rcg!:et. Bon A. Fella. — ^eliilleton: DaS erste Spinnrad. P^'n Matlülde MiMer. Zdleine Theaterplauderrien. Bon Benj. Schier. — Inserate. Preis halbjährig fl Verstorbene in Marburg Oktober: Storsanz Josef, Bahncondnetenr i. P.. erin. .'>4 )ahr, .^ärntnerstra^e, Wassersucht.-Halleter Max. Orgelbauerssohn, 2 Jahr, Aller-lieiligengasfe, Morbillen. Seite 6 Marburger Zeiwng Nr. 84, 20. Oewber 189S Einladung zum ZSezuge der ./ Zeitung. zliabhiiagiges delltschiatiiAalts Klatt i« jluterßtikrmark. Bezugspreise durch die Post: (Ganzjährig fi. 7.—, halbjähriff fl. vierteljährig fl. 1.7S, monatlich lr. — Einzelne Nummer 7 kr. Wegen Nichterhalt des Blattes wolle man sich an das nächste k. k. Postamt wenden und sind solche Beschwerden, offen aufgegeben, portofrei. Nachrichten aus der Umgebung sind stets bis längstens Mittwoch oder Samstag vormittag willkommen. Bei abgelaufenen Abonnements bitten wir unl gefällige Erneuerung desselben, damit in der Zustellung keine Unterbrechung eintritt. Neu eintretenden Abonnenten werden die Anfangsnummern der Sonntags-Romanbeilage kostenlos abgegeben. Zu recht regem Bezüge ladet ein .lpochachtuttgsvoll Schnstlnlilig «nd Utwilling dtr.Wirburger Zkitiug'' Mittheilungen aus dem Publicum. Ei» BolkSmittel. 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Usi täxUoker ^lunllreinixunx devonäerZ viektix kür liinc^er Detlev Alters un6 ^rwgekssno, «ietit-i-t ljlvve« Alunävssssr ^is ssrners (ZesuntZvi-ksItuoß^ 6er ^ükns uv>.V. !>tIiilli'l'. K uittc'I t ell. I'ottitu: I^'. lit-iü .Xi'otli. liac!- Ic ei sl>»l r^': /Vs'olll. Nr. 84, 20. Octobcr 1892. lZoQto-lZorrvQto zu eousanien Lellingungm t^l'0vi8i<1N8-tieie Vör^lusuox von LmlaxsQ xsxen XLnlligung» Ivrmiiis. Ausstellung von Chects und Tlnweisungen sowie von Reisecreditbriefen auf alle größeren Plätze des In- und Auslände». MM käNlt-VM, kllick kW. vor»». IküVSOl-v I , HXl'r. S IlFZ ^uskiidruQx von connnissionsweijen /^uftfsgen für 6is VSi'»«. ^1s Lg.xit2.1sAZi1g.xö smxkölilöQ ^ir: Osmeirisams Ls^ivrroivlRisvlKS u. iu»g^s.risvl»s 8taat8^v6ite. 4Vo ?t»QÜdrivL!s üvr Stv»sru»ärI^»sokoQ Sps.ros.ssv.jF--°------ vux-voüsQdaolKor Ls.IiQ-?riorKtä.tou. 4Vg ?La^üdr!vLs üor I^ivüor-Üstorr. I.s.QÜos>Nz^potdvI^oQ-./!^Qst»It. 4Vo UQÜ 4 /2^0 ?t»Qädr1oLö äor IlQxa.risoI»vu Klz^potlivI^vQ-va^I^.A^^^ l»5oria»Uo»«» ivsrü«» ta »«>ttll»rUok»t»r dsrsItvUUxit Xvusste LrüvÄUQx In» Telbstthätigc 1751 VKr^sv^s.tts Va.g^o ol»i»o rsckGrlcrTtt naü S«vtoZ»t«» bleibt immer genau. Patentiert in allen Ländern. Fiir guten Gang wird garantiert. Nicht zu verwechseln mit Federwagen, welche nach kurzem Gebrauch unrichtig zeigen, daher «ertto» sind. Zu haben in allen besseren Haus-, Kilchengeräthen» und Eisenhandlungcn, oder bei der General-Bertretung: Vis»,!!., rr»»»»«»»drÄolr«»- A»»>s 17. — Preis-Courante auf Wunsch Lei ilem Kute Untei'lieliien»slil (SüÄdadQsta.t1oQ I.ioktv»v»Iä) zu verkaufen »jähr. Waldpflanzen, Fichten, Weift- und Schwarzfölire n afl. 2 SV pro Mille, schöne Obstbäume Wachsapfcl, Goldpartnäne und Harderts Reinette) a ZiO fr. per Stück. Wachsäpfel » tS kr. per K to. - Bettfedern, Raeetauben und frische Butter. 2vivZ»vK ARiRÄ ^«.r^oKsl zu kaufen grsucht. Anträge an die GarnisonS-Menage»Wirtschaft zu Marburg, Franz Josef-Kaserne. 1744 vesinfeotions/^ppai'atk »Ilvr UA « KI «s ts I? <11 o n stl'KK o U» liet'ei't 1743 Altiriiltstlschast f. Missrrlkitiliigeli. ku-«. Hn«og«a>liit» ^ILF, I., Sodv»r»»»dvr^»tr»»»« S. vvtklklk ' mit cler tuls äis deite uaü »Usr ?oil«tt«-8ejkeQ 2NM tAKtäKlielisn Osdrauek, »«» »ySMßt >«d «ildtpt Wasch«ititl kür äit »»rtsr «Mpiloaltod«? L»»t. Vorillgg lief Vovrlng'8 8site:N°m''Ä>°".u.'!V lich, weil frei von alk«ttschen Schärfen, und wegen ihreS sparsamen Ge^ brauchs billiger als jede andere Seife. v ^inlFllNN' Geschmeidigkeit und Frische der Haut, Verfeinerung deS Teints, »U«I^Ull^. Btscitigung von Hautunreinigkciten. der Sa Erfolg Ihrer Milde weae» ganz aigliuge «nd Kinder ge> erhebt Doering'S Geife m besonders zum Waschen geeignet. Der äußerst günstige mit der Enle Z!ur dvsto» LsILis cksr Vvit. Zu haben in Marburg pro Stiick ZV kr. bei: Franz P. Holasek, Josef Martinz, Eduard Rauscher, Droguist, H. I. Turad. Gcneral-Bertrewng für Oefterreich-Ungarn: K vo.» Vi«», I, Lugcck 3. und V6i'ks.uf vo» Vortp»i»ivrv» Im!^eok»e!studenveflleki'. uuÄ Vvricaut voa Vovt»v!», V»lQt«» und alten 8ilbermünzen S»1sl»an»x von Vvrtp»p»vrvQ. ^usg^a.do von ?rowo»so». Vsrv^sAruux und Verwaltung von Effecten und versiegelten Pakets als streng abgesonderte Depots. I.0S- VorsiolisruQx. I'^r ^orlzst-Laisozi! Svsollwavkvoll8toi» Knalieil Costlime bei llerrelisokneiäsi'. ^VISl 1749 0ä8 I^öUöStö VM VSMII Lockktm lür den Svrdsb unä v»i»b«r ist soeben iuiKv^omweu und laäe!^ üur LesiebtixunF desselben bötüebst ein Karl' Ludwig Wing Mr. 25» Kerrengasse, Wonethof, rümisokvQ >74« Itvatsdiv» l75L (Aöse1iSFtLlis.iis in Ill»rdurx mit schitnem Sitz-und Gemüsegarten, geräumigen Hof. Stallungen und sonstigen Wirtschaftsgebäuden, worauf seit vielen Iabren ein Gastgewerbe nebst einer Grcislerci und Tabaktrafik vorthcilhast betrieben wird, ist wegen Zldränklichkeit des Besitzers preiswurdig zu verkaufen. Hiezu gebören auch circa L Joch guter Arkergrund. welcher wegen seiner günstigen Lage zu Bauplätzen sehr geeignet ist. Nähere Auskunft ertheilt ernsten Kauf-reslectanten das Verkehrs-'t'ureau des ^0». Marburg, Herrengasse. Sehr süßer Eigenbau per Liter,'!T kr. ist im Weinfchanke Sophienplat; zu haben. 1747 ist von tcr Presse weg zu verkaufcn bci Hirschhofer in Rohbach bei Gams. 17:^9 Der Njähttge Franz Harritjch ist feil 14. d. M. abgängig. Seine Eltern elsuchku jeden, der ihn etwa treffen sollte, denselben in die Berg« ftraße 4 zurück zu bringen. KautZeiluk- 8ismpiglien in lllltZN (!iü.?8en uitd k'oimen mit und ohne SelMrber, ü!>eli>iiiuut /u!' ^Vntertitz'unj^ tlis !i I.. wlj^ Ill»rdurx. Die Modenwelt. Illustrirte Zeitung für Toilette und Landarbeiten. ZSHrttch, 24 Nu»»«»»«»»« mit Zvvv Abbildllngkn. veilag«» nlit Z»v Muftrr-Vorjrich-nuiigk». lZ greh« Nlod«»«« »«»«»«r mik »^igusen. p»i» vlertiljShrltch , M. Z» Pf. ---- 7S«e. Zu I'kziel'en durch all« Vuchh«>i>dlung»n u. n. Probr-Nummrrn graN» und fra»co t>»i der Esprdition SS. Mt«« t, Dperng. ». Mit jShvIich sarbtA«« Ioei,nivum ß^ittweilk ») U»iekl»e».I»xe»le»^.8«ck»l« — Voru»t«rrtot>t lr«t. — Beramworllicher Schristleiter: HanS k^ordon. — Herausgabe, Truck und Verlag von Ed. Janschitz Nsg. sL. Kralik) in Marburg.