^41. A-lMstaZ >eu 10. Getsber 1829. griechische AriegsÄeise. ^enn dic Griechen ein Kriegsmuernehmen vorhaben, so übernimmt einer ode« mehrere der ausgezeichnetsten Häuptlinge das Commando, an den sich wie-. derum eine Menge Generale *) (Strategen), Obersten ' (Chiliarchen) und Capitani mit ihrer Mannschaft (ii-gentlich Stratioten, vorzugsweise aber Palisaria — Burschen — gcnannt) anschließen. ^Ieder die'er An-führcr, nach Art der Condottieri, ist für sich unabhän-aig, und wandert mit scinem Fähnlein, oft nicht mehr als ^ — ^2 Mann, gleich einer Gesellschaft herum-liebender Achauspielcr, bald an diestn, bald an jenen Ort, je nachdem er glaubt, daß es ihm mehr Vortheil bringe. Zu paneisüchlig, um sich ausrichtig zu vereini-zen, und einöln zu schwach, um das Land schützen zu tonnen, sind sie gerade wächtig genug, es zu bedrücken und ihre Banden von dem Volke eben so gefürchtet, als die Türken selbst. Der einzelne Palikar wiederum ist eben so unabhängig und läuft stets demjenigen Häuptling zu, welcher den meisten Sold bezahlt, oder die größte Aussicht auf Veute und Plünderung verspricht, spart jedoch Schimpfredcn und Drohungen nicht, wenn «r ihn in seinen Hoffnungen täuscht. Der Oberbefehlshaber (ArchPralegos) ist immer «uch zugleich Inhaber einer solchen Palikaren-Truppe, »erhältnißmäßig der größten, wiewohl dieß nicht immer der Fall ist; seine Beschlüsse faßt er kriegsräthlich, nach vorangegangener Zustimmung der Mit-Chefs. Klei- ') Nur di« Fremde,, halten sich an dicse Unterscheidungen: >«r Vrieche nemtt sie alle schlechtweg Eapitan« und pfi«gt si» Mit ihrem Vorname-n «nzlir sondern in aufgelöstm Unordentlichen Linien gefochten; wobei die Griechen üus Furcht vor der feindlichen Nciterei, gegen welche eine so unzusamm,nhängende, vereinzelte Fechtart k»i-tte Widcrsiandofähigkeit hat *), sich selten weit von ihren Stützpuncten, d,n Tambors, zu entftrnen g«--trauen. Mißlingen diese Angriffe, so degnügt man sich, den feindlichen Tambors die seinigen gegenüber zu l»< gen; und alsdann können zwei Corps Monate lang sich umlagern und in Unbedeutenden, plan- und absichts«-losen Gefechten die Munition verschwenden, ohne einen erheblichen Zweck zu erreichen. Der Anlaß zu solchen Spielgefechten (Polemoi) ist meistens zufällig. Ein oder zwei Entschlossene, gewöhnlich nach der Mahlzeit, gehen vor, legen sich hinter einen Stelu - oder Erdaufwurf und schießen; hierauf nähern sich Einige von der entgegengesetzten Seite und thun dasselbe: nach und nach mischen sich beiderseits immer Mehrere in diesem Zeitvertreib und endlich entsteht ein mehr oder minder allgemeines Gefecht daraus. Diejenigen, welch« bei solchen Kriegsschauspielen nicht unmittelbar Antheil nehmen, unterlassen doch nicht den Ihrigen Zeichen de« Beifalls und Aufmunlerung, den Feinden aber Merkmahle des Spottes und Verachtung mit Worten und Geberden auszudrücken, und dergleichen Scenen — wie aus Laune begonnen, so aus Laune beendigt — spielen sich zuweilen, wenn die Dazwischenkunft der Reiterei den Spaß nicht verdirbt, tief in die Nacht hinein. Je mehr dieser Krieger sind, je weniger Haltung bemerkt man an ihnen, und während man die Gewandtheit und Kühnheit des Einzelnen bewundert, stellt sich das Ganze w>> dic unordentliche Volksmenge eines Jahrmarkts dar/ Vereinigt man daher diese Menschen in große, Maßen, und trennt man sie von ') Vc, Khcidari grissdcn 18.August ,826 Aab vier die ttna»u», auf'dle Griechen eindrmqende Rolterci mit Bataillone-C<'l leimen a»; diese erweiterte ihren Kreis immer mehr, «nd verschwand bald darauf ganz. Die Compagnie Philhellenen, nicht 5a Ma»U stark, rückte der Reiterei auf dem rechte» Flügel geschlossen entgegen, und ie weiter sie vorging/ j< mehr wichen die Türke» zurück. Die Compagni« marsch,»'» Hievauf gegen den linten Flügel, ui'iV „ur eine Tectio» l'lisb zurück, al»er »icht einmal a^lf dlcse wagten sie einzureit^i, Ucl'crhaupt ist im freie,! ?ctdc, wenn man iiur ll'msinu» lichen Eindruck einco ras,:> droh.nden und bransenoen A»n drangö «lcht „nterliesst, ireni^, iU fürchten, Diese Neitorl« ist nur zum Theil-- f,ut beritten, nicht fetten yo» e!«em T»'otc s.'si sil/l, 'ü >'^ - ,turfe re'.'teüf,lt havtn>',c!i»> ihrem Element, den Gebirgen, so geschieht e» vielleicht, baß wenige Reiter Hunderte vonPalikarcnin die Flucht jagen, von denen jeder, wäre er allein, vielleicht einen Reiter beherzt auf sich zukommen ließe. Offenbar ist hieran nur der Mangel an Übereinstimmung, Ge-sammtgcfühl und Gehorsam schuld; und dieser Fehler hat seinen Ursprung in der verderblichen Gewohnheit, die Beule zur Hauptsache des Krieges zu machen. Die grausame Behandlung, welche Jedem bevorsteht, der in die Hände des Feindes fällt, sodann die Aitte, sein ganzes Vermögen an Geld nnd kostbaren Waffen bei sich zu tragen, sind, wie die Ursachen zu jener Grausamkeit, so wiederum der Grund, warum man sich in Griechenland im freien Felde mit weniger, m haltbaren Platzen nicht selten aber mit mehr Ausdauer schlägt, als der abendländische Soldat. Im Lager erstaunt man über die Genügsamkeit dieser Pali-karen, die Behendigkeit, womit sie allen Gefahren zuvorkommen oder ausweichenj die Schärfe der Sinne, die sie in ben S>and setzt, jede Bewegung des Feindes auszuspähen, jede Veränderung zu deuten, Überali sich schnell zu helfen. Wenn dann.die ermattende Hitze und die Zerstreuungen des Tages vorüber sind, sitzen sie in malerischen Gruppen mit gekreuzten Beinen in ihren Tambors, und während die Einen einen johlenden Ge< dirgsgcsang anstimmen, besingen Andere den Tod des Marco-Vozaris, desKaraiskaki'), oder das Lob eines Cleftcncapitäns. Gewöhnlich findet sich bei jeder Eam-meradschaft »ixn^,) ein Lcierspieler, welcher zwar ungeschlachte, doch immer belustigende Melodien klimpert. Hier sieht man Einige mit ihren Waffen beschäftigt, Andere die Beutestücke (Bladzea) feil bieten, ihr mäßi-zes Mahl verzehren oder in langen Zügen behaglich ihre Pfeife rauchen; dort erzählt ein Tapferer den unerfah« '^ Ein blinder Nttcr, von einem Knaben geleitet, mit einer ärmlichen Leier, hat ihm nach der Si:t» dei Landes im Gesang s.'i» Grabmahl errichtet. „Drei Feldhühner saßen bci der Akropolis — roth wa» >ren i! re Füsje und schwarzgrau ihr Gefieder. Heinend san» »gen und singen sie: O ihr unglücklichen Tage, wo die Man, >,r.cr der Inseln hinabstieg", in die Ebene, das Treffen be-»sttnnen, imd die Schwerter dtr Eretcnser handgemein wur->,t«n ! Karaiskali hat eügcyortnnd tief hattsih» durchdü, -„gcn, .«uf ihn. Wie cine Ciche ist er geborsten, Und wie eine »äypressc ist cr gefallen. Wo seid Ihr, mein« Pa!ik"ren, ^.Ihr meine Kinder, Ihr sollt Nichts fürchten —»nd IhrPa-,,li^,ren -ersiretlt b'uch nicht, damit nicht das Unglück ^der ^H'!niste>-. auf «Zurr Gcwissc» fallt. Halt,t fest zusanüilcn ,.«nd ftdl,:get die Ungläubig,-,,! I^ ^ ich ^.he i„>°. Kloster «nach ^alaüiis, wo meiner ein helfender Arjt h.irrer." — „Do.fer ünd Statte weinen um ihn, ven stlneü Wa^ei:: ,,l rudern :<„d ftine» 'palttnren wird tr l>et>>,uvrt " , renen KrieZejlmgern oder leichtgläubigen Fremden mit ^ dem Ausdruck der Selbstüberieugung die Heldenthaten d,s Tages: genial dargestellt, aber meistens mit una^ heueren poetischen Ausschmückungen, kann man doch nicht selten diese Geschichten, nur mindcr geistreich in fremden Zeitungsblättern wieder finden. Erhebt^.-H ustagi den 3. Oetober, als «m Vorobende de« 7lNerl>lch< st«, Namensfestes Sr. Majestät unseres allergnädigstcn Kaiser», «urd« bei glänzender Peleüchtung des äus;cr«n Schauplatzes, »Habsbuvgi Erhöhung," ein Fürstengemälde i>> zwei Ab: tcheiwngen, von Oppelt, gegeben, In der ersten Abcheilung n»?»» »e« die Zuschauer in das Lager vor Vascl »ersetzt, w^Ich» Stadt v», »anntlich Rudolph von Habzhurg kurz vor semer Mahl zum teutsche , Kaiser belagerte. Hier empfangt er durch den Burggrafen v» > » dic Kunde von dcr auf ihn gefallenen Kaiscrwakl. Die Ahg««rd>icten Vascls, Zürchs und Straßburg erscheinen nach ein-«n>«« und bringen dem ncuen Kaiser ihre Huldigung ne^st Eeschen^ len d«r. Das Stück schliesst damit, das, Rudolph mit seinen Ei« Hände scincr Sohnc ergreifend, sie zur Eintracht und Bruder« lieb« ermähnt» und zulegt im Geiste eines Sehers in jene Vision ««»bricht, worin er die Tugenden, Verdienste und den Glanz sex n»r Nachkommen schildert, Besonders überraschend war ei, «li l>ei Nennung seiner Urentel ltlo» Name« auf den aufgepstaüzten B»«» nern im Vrülantfcuer sichltar wurden. Der Jubel und die heri> >i,» Kreud» i.'i zahlreich vessammclteli Publicums wurde jedoch auf t§'l sichtbar wurde. Dies, wirkt« so electrisch aüf die frohe Ne"> ge, taß allgeineinei Bcifall?!Htsch<:! un» Vivatruf.n die Spisle"» den unterbrach. Zum Schliche »cc Vorstellung wurde die beliebt« Vn zum Lobe nachsage», daß sie Alles aufgeboten hat, um dieses Siuck der Feier des Tages und den handelnden Personen angeme! < se». würlig auszustatten. Es wurde wirklich mit einer Pracht u>^ einem Glänze in die Scene gescyt, dass ei Jedermann einteeren» !>.,,» tonnte, es sei das innige Bestreben d.'r Dircction, ^Ü) ra< Wohlwollen des 2esam>nte,»PudI»cu>n3 immer niehr;n erwerbe» . ' . Braun -" ^ Theater. Heute d,n ,a. Oet.: ,Der beste Ton.' Vtorg«n den »,, H«t,: »Vier ll h r.« (Neu,) Ue°»ctmr7Fr. r»U. Keinrich. V«l«ger: Dgn,« N<, WMr v. »lc.««'ür.