poSlnins plsLsns v gotovini. Nr. 15. Erscheint jeden 1., 10. und 80. 5. (80.) Jahrgang. Organ der Gottschecr LaiieruMrtki. Uezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12'50 Din. D.-Oesterrei o: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20-— Din. Amerika: 2'50 Dollar. — Einzelne Nummern 1 Dinar. Verpraßte Milliarden. Von Gustav Erich. In einem alten Bericht aus dem siebenjährigen Krieg steht in der etwas umständlichen Schreib¬ art der damaligen Zeit: „Die Franzosen waren am 19. September 1757 in Gotha, achttausend Mann stark, eingerückt und von dem Herzog zur Tafel geladen, als plötzlich der preußische General von Seydlitz mit seinen Reitern vor den Toren der Stadt erscheint. Die von Schreck und Über¬ raschung betäubten Franzosen dachten an keinen Widerstand, eilten fliegend von dannen und über¬ ließen den Preußen die Stadt und die dampfenden Schüsseln. Da Seydlitz wegen seiner ermüdeten Reiter an eine Verfolgung nicht denken konnte, so nahm er sogleich mit seinen Hauptleuten Platz an der herrlichen Tafel und ließ es sich trefflich schmecken. Aber wie erstaunten die tapferen Preußen, als sie ihre Beute besahen; nichts hatten sie er¬ beutet, als Kammerdiener, Köche, Buhlerinnen, Schauspieler, ganze Magazine voll Regen- und Sonnenschirme, Pudermäntel, Pomaden und Pa- pagoyen. Die Putztischbeule überließ Seydlitz seinen Truppen; aber den galanten Troß, ohne den eine französische Armee nicht bestehen kann, ließ er ohne Lösegeld zurückschicken. Wer war froher als die Franzosen, da sie ihre verlorenen notwendigen Bedürfnisse wieder halten; ebenso froh, als wenn sie eine Schlacht gewonnen hätten!" Mehr als anderthalb Jahrhundert später schreibt der französische General Perzin am 2. März 1923 in einer Pariser Zeitung folgende kritische Bemerkungen über die heutige französische Besatzung am Rhein: „Welcher Pomp wird hier entfaltet! Die Instandsetzung des Schlosses Waldt- hausen bei Budenheim, ein reiner Luxus, zur Be- sriedigung der Ansprüche eines französischen Ge¬ nerals kostete beispielsweise 500.000 Franken. Für die Herrichtung des Wiesbadener Kaiserschlosses (elektrisches Licht, Teppiche, grüne Pflanzen im Treppenhaus usw.) mußten 200.000 Franken ver¬ ausgabt werden. Das kronprinzliche Palais in Bonn und das großherzogliche Palais in Mainz verursachten nicht weniger Kosten. Zweihundert Villen mußten dort neu erbaut und sämtliche Park- straßen-Villen in Mainz mit allem erdenklichen Komfort neu ausgestattet werden". Der französische General schildert dann weiter den unerhörten Luxus der Parforcejagden und schließt mit der erbitterten Frage an die jetzigen Machthaber Frankreichs: „Warum werden die hier vergeudeten Millionen nicht lieber zum Wiederaufbau der zer¬ störten Gebiete verwendet"? Jean Longuet, der französische oppositionelle Abgeordnete, macht in einem französischen Blatt Sonntag, den 80. Mai 1983. noch über den gleichen Gegenstand folgende Mit¬ teilungen: „In Mainz sind 9600 deutsche Fa¬ milien infolge der R quirierung von Wohnungen obdachlos, dreißig Schulklcfffln mußten aufgelöst werden, weil drei Schulhäuser für die wenigen Kinder der dort ansässigen Franzosen beschlag¬ nahmt wurden. Endlich wurden auf Befehl und unter deni Patronat unserer Militärbehörden in Kaiserslautern, Landau, Ludwigshafen, Mainz, Höchst, Wiesbaden, Speyer und an vielen andern Stellen anständige Leute aus ihrem Heim ver¬ trieben und darin auf Kosten der Stadtverwal¬ tungen Bordelle eingerichtet". Jean Longuet Hal nur wenig von den wirklichen Zuständen sehen können. Es scheint aber so, als ob die Bedürfnisse der Franzosen, wenigstens der Franzosen, die die Aufgabe haben, die deutschen Neparationsmilliarden zu verprassen, sich seit der Zeit des Überfalls von Gotha nur wenig geän¬ dert haben. Bordelle werden nicht nur in den oben genannten deutschen Städten von den fran¬ zösischen Militärgewalten offiziell eingerichtet, son¬ dern überall, in jedem kleinen Nest, ivv sich fran¬ zösische Besatzungen aushalten. Sie werden mit möglichst bunter Ware ans aller Herren Länder versorgt, sie folgen der Armee der großen Nation auf ihrem Siegeszuge nach Deutschland herein. „Die Putztischbedürsnisse", die Seydlitz damals lachend seinen Kürassieren überwies, die damit nichts anderes anzufangen wußten, als sie an Trödler zu verkaufen, sind aber bei der französi¬ schen Besatzungsarmee heute noch ebenso groß, wie damals. Die Zahl der requirierten Damen- toilleltenlische erreicht die Tausende, die Zahl der Bidets ist nicht viel geringer und die Zahl der von den unverheirateten Offizieren angeforderten „Fremdenbetten" ist zum mindesten auffallend. Ein französischer Delegierter beanspruchte z. B. folgende, von Deutschland zu liefernde Einrichtung: Ein Schlafzimmer in Goldbirke, ein Speisezimmer, eine Küche, ein Fremdenzimmer, einen Empfang- salvn, ein Damenzimmer, eine voll eingerichtete Diele. Dazu Wäsche, Glas, Porzellan, Gardinen und alles übrige von bester Qualität. Ein an¬ derer beanspruchte neben aller übrigen Einrichtung noch einen Steinwayflügel, weil seine Frau mu¬ sikalisch sei, und wünscht statt des Steingutwasch¬ beckens im Badezimmer eine besondere Marmor¬ waschtoilette. Perserteppiche, silberne Tintenfässer und ähnliche Dinge gehören zu den selbstverständ¬ lichen Forderungen der französischen Krieger. Das ganze ist eine Schande! Jeden Tag schreien die Franzosen in die Welt hinaus, wie arm sie durch den Krieg geworden seien, wie un¬ möglich es ihnen werde, die Lasten des Wieder¬ aufbaues der zerstörten Gebiete zu tragen. Sie Briefe ohne Unterschrift werden !nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. schildern, in welch elenden Behausungen immer noch ihre Landsleute in Nordfrankreich teilweise kampieren mässen. Sie fordern, daß Deutschland endlich alles Geld, was es zusammenraffen könne, für die französische Reparation zur Verfügung stelle. Im gleichen Augenblick aber, wo die für ihre Landsleute die deutschen Kriegssteuern einlrei- benden bewaffneten Franzosen den deutschen Bo¬ den betreten, denken sie nicht mehr an die Re¬ paration, sondern nur noch an das eigene Ver¬ gnügen. Nicht in Deutschland und von den Deut¬ schen wird die Möglichkeit, die Reparations¬ milliarden aufzubringen, zerstört, sondern von den französischen Besatzungsheeren, die alles ver¬ schlingen, vergeuden und verprassen, was der Krieg an Reichtum in Deutschland noch übrig ließ. Gehen die Dinge weiter wie bisher, so wird vielleicht in späteren Jahren mancher heutige fran¬ zösische Leutnant von seinen lustigen Besatzungs¬ jahren in Deutschland erzählen können. Er wird berichten, wie man die Boches plagte, und er wird sich seiner zahlreichen Eroberungen in den von der französischen Intendantur eingerichteten Häusern rühmen können. Ec wird vielleicht auch auf die Flügeldecke weisen können oder den Perser¬ teppich oder andere Erinnerungen, die er sich damals mitgebracht hat. Er wird, wie das viele alte Franzosen gern tun, überhaupt sehr viel re¬ nommieren. Seine Enkel aber werden sagen: Also damals war es, als Frankreichs Unglück anfing. Damals als ihr von den Deutschen Geld haben wolltet, um unserem Lande wieder auf die Beine zu helfen, und es selbst an Ort und Stelle verbraucht habt, statt es uns mitzubringen. Ihr hättet damals sicher auf etwas Komfort, auf etwas Jagd und Wein und Weiber verzichten können, dann wäre uns allen heute wohler. Vielleicht werden die Enkel der heutigen fran¬ zösischen Sieger so sprechen, wahrscheinlich wer¬ den sie sich noch viel bitterer und härter aus¬ drücken. Besser aber wäre es für Deutschland, Frankreich, für die Welt und vor allem für die Reparationen, wenn nicht erst den Enkeln, sondern schon der heutigen Generation die Ein¬ sicht käme, mit dem militärischen Unfug am Rhein und Ruhr so schnell als nur irgend möglich ein Ende zu machen. Krankheiten und Fehler der Obst¬ weine. Vom Obstbau-Oberinspektor B. Skubez. (Schluß.) Die Fässer und sonstiges mit Essigsäure in¬ fiziertes Geschirr müssen gründlich ausgedämpft und sorgfältig durch mehrmaliges Ausbrühen mit Seite 58. Gvitscheer Zeitung — Nr. 15. Jabrgang V. heißer zweiprozentiger Sodalösung gereinigt und dann ausgeschwefelt werden. 2. Das Kahmigwerden wird durch einen Pilz verursacht und äußert sich die Krankheit darin, daß sich auf der Oberfläche der Flüssigkeit eine dicke weiße Schichte bildet, die imstande ist, den Alkohol in Kohlensäure umzuwandeln, wodurch der Wein schwächer wird und fad schmeckt. Der Kahmpilz ist ein nahezu ständiger Begleiter des Essigpilzes und tritt dann ein, wenn der Wein viel mit Luft in Berührung kommt, also wieder daun, wenn nicht ständig uachgesüllt wird. Als Gegenmaßnahme dient ständiges Voll¬ halten der Fässer durch wöchentliches Auffüllen. Ist der Wein sehr stark kahmig, so filtriert man ihn und ziehe ihn in geschwefelte Fässer ab. 3. Das Zähe- oder Schleimigwerden der Obst¬ weine ist ebenfalls eine durch Bakterien bewirkte Krankheit, wobei der im Obstweine befindliche Zucker in Schleim umgewandelt wird. Diese Er¬ scheinung tritt bei uns sehr häufig bei schlecht vergorenem Birnmoste auf, insbesondere bei sol¬ chem, der außerdem gerbstoff-, säure-, und alkohol¬ arm ist. Ein Hauptgrund für diese Erscheinung ist auch darin zu suchen, daß die Obstmoste mit angeführten Eigenschaften nicht rechtzeitig vom Lager gezogen werden. Zähe gewordene Moste rinnen mit der Zeit ölartig und schleimig, welcher Zustand sich soweit verschlechtern kann, daß man sie überhaupt nur schwer mit der Pipe abzieht, wobei der Geschmack des Getränkes ungemein in Mitleidenschaft gezogen wird. Merkwürdigerweise läßt sich dieser Zustand vielfach leicht beheben, indem man den Obstwein stark mit der Luft in Berührung bringt und in geschwefelte Fässer abzieht. Obstmost, welcher zu dieser Krankheit neigt, setzt man mit Vorteil un¬ gefähr 10 Gramm Gerbsäure auf 100 Liter zu. 4. Das Schwarzwerden oder der schwarze Bruch ist eine Krankheitserscheinung, die sich darin äußerl daß der Obstwein lrübe und endlich schwarz wird. Er kann im Fasse klar bleiben, verfärbt sich aber an der Luft bläulich und schließlich schwarz. Die Ursache dieser Erscheinung besteht darin, daß das im Weine in Form von Eisen- vxydul vorhandene Eisen an der Lust in Eisen¬ oxyd übergeht, das sich mit dem Gerbstoff in gerbsaures Eisenoxyd, also Tinte, umwaudelt. Kommt durch verschiedene Umstände, z. B. bei eisernen, nicht lackierten Preßbielen oder nicht sorgfältig »erpichten Fatziürln, Eisen in den Obst¬ most und wird aus irgend einem Grunde der Säuregehalt desselben vermindert, z. B. durch Verschnitte mit säurearmem Obstmost oder durch Verminderung der Säure beim Lagern durch die sogenannten säurezerfetzenden Bakterien usw., so tritt eben das Schwarzwerden auf, da die ver¬ minderte Säure nicht imstande ist, das überschüs¬ sige Eisen in Lösung zu erhalten. Der schwarze Bruch ist trotz der höchst un¬ angenehmen Farbenveränderuug meistens sehr leicht zu beheben, indem man dem kranken Obstweine eben in irgend einer Form Säure zusetzt, sei es nun durch einen Verschnitt mit saurem (nicht essigsaurem) Most (Vorversuch unerläßlich I) oder durch künstliche Beigabe von 12. bis 15 Gramm Weinsäure pro Hektoliter. Versuche im kleinen müssen vorher immer gemacht werden. Bei län¬ gerem Lager kommt es aber auch häufig vor, daß sich das Schwarzwerden von selbst verliert. Schö¬ nungen mit Gelatine beschleunigen in allen Fällen das Klarwerden des auf 'diese Weise behandelten Obstmostes. 5. Der Faß- und Schimmelgeruch des Obst¬ weines ist zwar keine Krankheit, aber ein großer Fehler, der durch unreine Fässer verursacht wird. Leider trist diese Erscheinung bei uns nur allzu häufig auf und werden an diesem Zustande jährlich lausende Hektoliter ungenießbar. Ist es denn nicht Schade, daß durch Unachisamkeit Millionenwerte verloren gehen? Grundbedingung in der Keller- wirtschft ist peinliche Reinlichkeit bei allen Arbeiten, insbesondere aber Reinhaltung der Fässer. Gesunde Fässer sind nach jeweiligem Gebrauch so lange mit heißem, bezw. kaltem Wasser zu rei- nigen, bis die Flüssigkeit klar abrinnt. Eventuell Beisatz von heißer Sodalösung. Sobald das Faß trocken ist, ist es mit reinem Asbestschwefcl einzuschwefeln, zu verspunden und das Schwefeln alle 2—3 Monate zu wiederholen. Ein Faß ist nie offen stehen zu lassen, selbst in einem zugigen Aufbewahrungsorte nicht, sondern stets zu verschließen, weil die Fässer den soge¬ nannten Luftgeschmack bekommen. Fässer, die mit krankem oder fehlerhaftem Wein gefüllt waren, koche man einigemale mit heißer Sodalösung aus, spüle init heißem und kaltem Wasser nach und schwefle sie nach Trockenwerden gut aus. Vor dem Füllen wiederhole man den Vorgang und spüle sie eventuell noch mit heißem Most aus. Das jährliche Reinigenlassen der Fässer durch einen Faßbinder ist gut, allein er kann bei einem gänz¬ lich infizierten Fasse auch keine Wunder wirken, denn es ist zu bedenken, daß die Fässer mvnate- und jahrelang herumliegen und die verschiedenen Krankheitskeime tief in das Holz gedrungen sind. Ist der Faß- und Schimmelgeschmack noch nicht stark hervortretend, so kann er durch Abziehen in reine, geschwefelte Fässer behoben werden. Ein nachheriges Schönen mit Gelatine leistet vorzüg¬ liche Dienste. Tritt der Geschmack schon stark aus, so muß der Most im nächsten Herbste umgegoren werden, indem man ihn auf nicht sehr stark aus- gepreßte Obsttrester aufgießt. Dieses Mittel ist radikal und hilft in den meisten Fällen. Auch hier gilt der Grundsatz, daß das Vorbeugen leichter ist, als das nachherige schwierige Herummani¬ pulieren. 6. Der Hefegeschmack wird verursacht durch das nicht rechtzeitige Abziehen des Obstweines von der sich zersetzenden Hefe (Lager). Minde¬ stens der dritte Teil unseres Mostes zeigt einen Hefegeschmack. Da heißt es eben den Most recht¬ zeitig vom Lager abziehen, u. zw. am besten in den Monaten Jänner und Februar, weil erfah¬ rungsgemäß in dieser Zeit die geringsten Kvhlen- säureverluste eintreten. Im übrigen ersetzt sich d:e verloren gegangene Kohlensäure erfahrungsgemäß in drei bis vier Wochen wieder von selbst. Der unangenehme Hefe- oder Lagergeschmack läßt sich durch Abziehen, nachherige Schönung und län¬ geres Lagern in den meisten Fällen beseitigen. Politische Rundschau. Anland. Pie Beamtenfrage im Minisierrale. Der Ministerrat hielt eine Sitzung ab. in der über die Beamtenfrage beraten wurde. Über die Beamtenpragmatik konnte noch reicht verhandelt werden, da das finanz-ökonomische Komitee das Projekt noch nicht durchstudiert hatte, doch er- klärte der Finauzminister, daß er für die bessere Besoldung der Beamtenschaft rund 700 Millionen Dinar benötige. Die Summe hoffe er zur Hälfte durch eine Verminderung des Beamtenstandes, der sich auf rund 200.000 beziffert, zur Hälfte durch neue Steuern aufzubringen. Es wird eine besondere Kommission eingesetzt werden, die zehn Prozent der Beamten entlassen soll, und zwar in erster Linie die Nachkciegsbeamteu ohne Qua¬ lifikation. Ausland. Knglands Eingreifen in die Hluhraktion. Petit Parisien meldet, die englische Regierung habe im Zuge der gegenwärtigen Verhandlungen zum erstcumal seit der Ruhrbesetzung offiziell den Wunsch geäußert, zwischen Frankreich und Eng¬ land einen Meinungsaustausch über die Repara¬ tionsfrage und die Frage der Sicherheit einzu- leiten. Dieses Ereignis, sagt das Blatt, könne glückliche Folgen haben. Kine türkische Anleihe in Amerika. „Information d' Orient" veröffentlicht eine Nachricht, derzufolge die Türkei nach Friedens¬ schluß bei amerikanischen Banken eine Anleihe von 200 Millionen Dollar ausnehmen wolle, um die türkische Staatsschuld vollkommen zurückzu¬ zahlen und sich von. der europäischen Kontrolle zu befreien. Die Türkei würde Amerika dieselben Garantien anbieten, die gegenwärtig die Staats¬ schuld. decken. Nach Ansicht der maßgebenden türkischen Kreise habe die Türkei selbst nur 60 Prozent, die von anderen Staaten annektierten Gebiete 40 Prozent der gesamten Staatsschuld zu tragen. Man glaubt, daß zufolge des Chester- Abkommens das gedachte Arrangement mit den amerikanischen Finanziers leichter zustande kom¬ men wird. Krupp verurteilt. Nach zweistündiger Verhandlung hat das fran¬ zösische Kriegsgericht in Werden das Urteil gegen Krupp und seine Direktoren und Betriebsleiter gefällt. Krupp sowie seine beiden.Direktoren Hartwig und Oesterle wurden zu je 15 Jahren Kerker und 100 Millionen Mark Geldstrafe ver¬ urteilt. Das Urteil gegen die übrigen sieben Mit¬ angeklagten bewegt sich zwischen sechs Monaten und zwanzig Jahren Kerker und Geldstrafen von 50 bis 100 Millionen Mark. Die Verurteilten wurden in das Düsseldorfer Gefängnis eingeliefert, wo sie bis zur Erledigung der Nichtigkeitsbeschwerde verbleiben werden. Attentat auf die russischen Pelegaten in Lau¬ sanne. Moravski ermordet. Gegen die drei russischen Delegaten, die nach Lausanne zur Orientkonferenz gekommen sind, wurde am 10. Mai von eincin russischen Gegen¬ revolutionär namens Conradi ein Attentat ver¬ übt. Der Attentäter erschien im Speisezimmer des Hotels „Cecil" und schoß mit einem Brow¬ ning auf die Delegaten. Er traf alle drei: Wo- rowski, den Leiter der russischen Delegation, tödlich, während er Ahrens, den Preßchef der russischen Gesandtschaft in Berlin, und Debilkowski, den Handelsexperten, schwer verwundete. Kegelung der Sprachenfrage in Südtirol. Zwischen der deutschen Minderheit in Süd¬ tirol und der italienischen Regierung wurde ein sehr zeitgemäßes Abkommen über das Sprachen¬ recht getroffen, wonach diese Frage in Südtirol eine rein interne Angelegenheit geworden ist. Jedem Staatsbürger deutscher Zunge soll die Möglichkeit gesichert bleiben, sein Recht bei allen Landes- und Gemeindeämtern Südtirols in deut¬ scher Sprache zu suchen und zu finden. Die Er¬ ledigungen sollen entweder in deutscher Sprache oder italienisch und deutsch ausgefertigt werden. Der regelmäßige deutsche Unterricht in den Schulen darf in keiner Weise eingeschränkt werden. Ita¬ lienisch soll nur Pflichtgegenstand sein. Amerika und die Hluhröesetzung. Lord Robert C.cil schreibt in der „Times" über seine in Amerika gewonnenen Eindrücke. Dort scheine jedermann der Ansicht zu sein, daß die Besetzung des Ruhcgebietes mit dem Geist des Völkerbundes und mit den allgemeinen Ver¬ pflichtungen seiner Mitglieder unvereinbar sei. Er habe keinen einzigen Menschen getroffen, der nicht der Ansicht gewesen wäre, daß die Besetzung des Ruhrgebietes das größte Hindernis für die Mit- gliedschaft Amerikas im Völkerbünde sei, da ge¬ wisse Mitglieder des Völkerbundes vorziehen, Slreiifragen durch Gewalt zu lösen. Jahrgang V. Jur Maienzeit. Schon fällt der zarte Blütenschnee Nieder auf den Heimatsboden, Das Vöglein singt so lieb un Hain, lind doch wird mir's so weh. Im Felde blüht 's Vergißmeinnicht, Löwenzahn und die Narzisse. Maienzeit, wie schön bist du! Und doch umflort sich nur der Blick. Zwitschernd zieht die Schwalbe ein In ihr altes graues Nest. Nickt könnt' sie die Fremde hallen, Heimarsliebe trieb sie heim. Viele Menschen zogen fort Aus der armen Heimat — Ruhlos hasten sie da draußen, Einsam tlagl das Heimatsdorf. Heimwärts möchten auch sie wandern, Doch, böse Zeit, du läßt es nicht, Deshalb ich sitze trauernd da, Kenn', Maienlust, dich nicht. Fritz Högler. Aus Stadt und Land. Koäevje. (Wegen N a u m mangel s) können wir von nun an Ausweise über Spenden für Kirchenglocke.n, Feuerwehren usw. nur etwa viertel¬ jährig in einer separaten Beilage bringen. Die uns bereits übermittelten Verzeichnisse werden in einem späteren Zeitpunkte gegen Bezahlung der Druckkvsten veröffentlicht werden. Die geehrten Einsender und Spender mögen dies zur Kenntnis nehmen. — (M ilt e ilun g.) Für alle unsere geschätz¬ ten Leser in Wien, Nieder- und Oberösterreich, Tirol und Salzburg wird von jetzt an das Blatt als Zeilungspakel an Herrn Alois Hutter Ober¬ postverwalter in Wien, Postamt 94 Xlll. 7 ge¬ schickt, der den Weiterversandt pünktlich besorgen wird. Derselbe nimmt auch Neubestellungen auf unser heimatliches Blatt entgegen. — Da von Seite unserer Leser im Auslande wiederholt An¬ fragen an uns gerichtet werden, warum wir bei Lokalberichten die Ortsnamen nicht in ihrer früheren verständlichen Benennung bringen, teieln wir mit, daß wir behördlich beauftragt wurden, nur die amtliche, also slowenische Bezeichnung zu gebrauchen. Einige Dorfnamen blieben unverän¬ dert wie Berdreng, Verderb und andere, während Lienseld nun Livold, gesprochen Liewold also gollscheerisch geworden ist. — (Richtigstellung.) Die in der letzten Nummer enthaltene Nottz „Lehrerversammlung" ist dahin richtig zu stellen, dah^ dieselbe nicht am 24., sondern Mittwoch den 23. Mai statifindet. — Zu derselben werden auch alle bereits pensio¬ nierten Gollscheer Lehrer besonders geladen. — (Bei der Verpachtung) ain 17. Mai ergaben die Gemeindejagden folgende Beträge: die Lienfelder Jagd 40.000 X, die Gollscheer 51.000 X, die Altlager 17.200 X, die Mösler 63.000 X, die Tiefenbacher 8100 X, die Hinter¬ berger 51.000 X. Den höchsten Betrag erzielte die Kotschnec Jagd mit 65 000 X. Fara wurde um 5600, Banjaloka um 10.000 X verpachtet. — (Sä n g e r a u s flug.) Es wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß der Gollscheer Gesangverein am Pfingstmontag nachmittags einen Ausflug nach Seele veranstaltet. (Einige Fragen zur Beantwor¬ tung) in der nächsten Folge unseres Blattes: 1. Gottscheer Zeitung — Nr. 15. wer ist in letzterer Zeit gestorben? 2. Wer ist in den Ehestand getreten? 3. Wer hat infolge Op¬ tion das Gottscheerland verlassen? 4. Wer ist aus Amerika heimgekehrl, wer ausgewandert? 5. Was hat sich sonst Neues zugetragen? — Wer unser Blatt durch Beantwortung der Fragen jetzt und in der Zukunft inhaltlich zu bereichern bestrebt ist, berichte, was er weiß, auf einer Postkarte an die Schriftleitung. — (Gottscheer Gesangverein.) Der Mahnrus an unsere Frauen und Mädchen, unseren Verein svwohl moralisch als auch materiell zu unterstützen, ist nicht ungehört geblieben und am Beginne unserer Tätigkeit können wir mit Freude feststellen, daß bereits eine ansehnliche Schar von holder Weiblichkeit unserem Vereine als gründendes Mitglied nut dem Gründerbeilrage von 100 Din beigetretcn ist, und zwar die Frauen: Dr. Röthel, Dr. Arko, Neli Rom, Pepi Fornbacher, Maria Engele, Paula Röthel, Anna Oswald, Maria Kresse, Nina Schober, Luise Ganslmayer, Amalia Braune, Mitzi Ptpsch Hönigmann, Emma Hönig- mann, Mitzi Tomilsch, Antonia Kropf, Leontine Scheschark, Gabriele Kraus und Fräulein Mitzi Loser. Wir begrüßen die Opferwilligkeit unserer Damenwelt und knüpfen daran den Wunsch, es möge das gute Beispiel der bis jetzt eingerretenen Gründerinnen große Nachahmung finden. — (Besitz und Tragen von Waffen.) In Anbetracht dessen, daß sich in letzter Zeit Zusammenstöße zwischen Angehörigen verschiedener politischer Organisationen wiederholen, bei denen Schußwaffen in Anwendung gebracht werden, und weil dadurch die persönliche Sicherheit und das Eigentum in einem merklichen Maße bedroht ist, hat die Gebietsverwaltung für Slowenien im Amtsblatt Nr. 44 vom 9. Mai l. I. eine Kund¬ machung erlassen, wonach der Besitz und das Tragen von Waffen (Gewehren und Revolvern) allen Personen, die noch nicht das 30. Lebensjahr erreicht haben, verboten ist, auch wenn diese Per¬ sonen ihre Schußwaffen angemeldet haben, bezw. sich eine Bewilligung zum Besitz oder zum Tragen von Schußwaffen erworben haben. Ausgenommen sind hiervon die Träger von Dienstwaffen (Sicher- heitsvrgane, Post- und übrige Staatsbeamten, die aus Dienslesrücksichleu zum Waffeniragen be¬ fugt sind), Jäger, doch nur während der Jagd, und Personen, die in jeder Beziehung vollkommen verläßlich sind und unwiderlegbar die Notwendig¬ keit der Waffe zum Schutze der eigenen Sicher¬ heit beweisen und persönlich dafür bürgen, die Waffen nicht zu mißbrauchen. Alle übrigen Per¬ sonen, die nicht zu diesen Ausnahmen gehören und das 30. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, müssen ohne Rücksicht darauf, ob sie euren Waffen¬ paß oder sonst eine Bewilligung besitzen oder nicht, binnen acht Tagen nach der Verlautbarung dieser Kundmachung im Amtsblatte in größeren Orten bei der Polizeibehörde, in kleineren bei der zu¬ ständigen Bezirkshauptmannschaft Waffen abgeben. — (A n a l p h a b e t e n i n F r a n k r e ich.) Der französische Senator Jouvenel nannte Frankreich kürzlich die Schutzherrin europäischer Kultur. Eine wirksame Illustration dazu liefert die abnorm große Zahl der Analphabeten in Frankreich. Wie tschechi¬ sche Blätter melden, wurde in Frankreich bei den Assentierungen der Jahrgänge 1921 uud ^922 Seite 59. sestgestcllt, daß von 96.348 Rekruten nur 68 322 also nur 71 Prozent lesen und schreiben konnten, 14.262 also 15 Prozent konnten nur lesen, während 13.764, also 14 Prozent weder lesen noch schreiben konnten. — (Mittelschüler dürfen nicht Mit¬ glieder politischer Organisationen sein.) Aus Belgrad wird berichtet: Der Unter- richtsminister hat eine Verordnung, erlassen, welche vorschreibl, daß Schüler und Schülerinnen von Mittelschulen keiner Organisation als Mitglieder angehören dürfen, welche auch nur den geringsten politischen Charakter hat. Merigel. (Neue Glocken.) Als unsere zwei neuen Bronzeglocken in der Karwoche spät abends bei Mondschein ihren Einzug hielten, wurden sie von den vollzählig erschienen Orlsin- sassen mit Pöllerschüssen und Jubel begrüßt. Herr Andreas Mantel hielt dabei eine schöne, von allen Anwesenden mit Beifall aufgenommene Be¬ grüßungsansprache. Mit den Glocken ist ein Stück Heimat wieder zurückgekehrt, liebe Freunde, die im wechselvolleu Leben Freud' und Leid mit uns teilen, freudige und traurige Ereignisse uns verkünden. Am Karsamstag haben sie uns nach jahrelangem Feripein ihre Ankunft durch ihr erstes, feierlich und harmonisch klingendes Geläute ver¬ kündet. Beide Glocken sind von schöner Aus¬ führung. Die größere 102 Kilogramm schwere trägt das Bild des heil. Andreas und den Namen der Spenderin „Maria Mantel Prerigel 4", die andere 67 Vs Kilogramm schwere mit dem Bilde „Maria Hilf" hat die Inschrift „Nach dem Welt¬ kriegstreite sei Friede mein Geläute". Das Ko¬ mitee: Franz Kump, Andreas Mantel, Johann Göstl, Josef Köstner. Aajndok. (Gründungsfest.) Am 27. Mai findet das 25 jährige Gründungsfest des hiesigen freiwilligen Feuerwehrvereines mit folgendem Pro¬ gramm statt: 1. Tagwache um fünf Uhr früh. 2. Empfang der fremden Feuerwehren von 8 bis halb 10 Uhr. 3. Festmesse um 10 Uhr. 4. Nach der Fcstmesse Besuch der verstorbenen Mitglieder am Ortsfriedhofe mit Grabrede. 5. Gemeinsamer Abmarsch vom Friedhof in den Festgarten. Dort Festrede und darauf Pause für das Mittagessen. 6. Um ein Uhr nachmittags gemütliche Unter¬ haltung, wobei die Musik von der Mösler Feuer- wehrkapclle besorgt wird. Mozekj. (Eheschließung.) In der hiesigen Pfarrkirche wurde am 14. Mai der Besitzer und Kapellmeister Herr Rudolf Jellen mit Fräulein Maria Jaklitsch aus Otterbach getraut. Viel Glück dem jungen Ehepaarei — (Markt.) Infolge der Pfingstseiertage findet Heuer der Viehmarkt nicht am 20., sondern erst am 22. Akai statt. Hnek. (Brandlegung und Selbstmord.) Am 12. Mai sind hier zwei Keuschen ganz ab¬ gebrannt. Die Bewohner konnten nur sich und die Kleider, die sie auf dem Leibe trugen, retten. Ferdinand Kump, der mit seinem Weibe längere Zeit schon in Zwietracht lebte, sich dem Trunke ergab und in diesem Zustande als Mitbesitzer der Keuschen seine Hälften um den geringen Betrag von nur 10.000 X einem Besitzer namens Köstner verkaufte, später über seine Voreiligkeit und Un¬ überlegtheit Reue empfand, hat in seiner Geistes¬ verwirrung die Keuschen angezündet. Kump hat Verrinn 8psrein- laxen mit s und rabit die Invali¬ den- u. kentensteuer aus eigenem. Msnlcsntillrsnlc Kvösvjs gevabrt Kneriile unter kulantesten Bedingungen, übernimmt Lpsneinlsgsn okne Ainsvsrlust unä rabit sie über Verlangen sofort,aus, übernimmt LinIsgSN gSgSN Kündigung," gegen böbere Verzinsung übernimmt TvKevik, LsnIkSNMVviSllNgSN usv. rur Einlösung, bankt VsIlllvN aller Staaten, deso» der» ÜVÜAF* ?u äen böobsten Tageskursen. Seite 60. Gotlscheer Zeitung — Nr. 15. Jahrgang V. sich geflüchtet und wurde nach einigen Tagen auf einer Buche erhängt aufgefunden. Er halte über 6000 K Bargeld bei sich. Am Boden lag sein Hut und eine halbvolle Flasche Kognak. Was ihn zum verhängnisvollen Schrille veranlaßt, hatte er in Briefen niedergeschrieben. Er stammt aus Lichtenbach und hatte von seiner in Amerika verstorbenen Schwester als einziger Erbe ein grö¬ ßeres Vermögen zu erwarten. Wien. (Versammlung). Am 25. März 1923 hielt der Verein der Deutschen aus Golt- schee in Wien in der Gastwirtschaft Deierl bei sehr gutem Besuche seine ordentliche Jahresver¬ sammlung ab. Nach einleitenden Begrüßungs¬ worten gedachte der Obmann Andreas Schuster in einem Nachrufe der im abgelaufenen Jahre verstorbenen Vereinsmitglieder: Frau Tieselmann, Frau Jonke, Berndorf, und Herrn Ernst Rom. Der im Anschlüsse erstattete Rechenschaftsbericht zeigte ein recht erfreuliches Bild der Vereinstätig¬ keit, dessen Ergebnis in d«m vom Zahlmeister Matthias Petschauer verlesenen Nechnungsausweise ganz besonders zum Ausdrucke gelangte. Außer der Humanitären Betätigung hatte die neue Ver¬ einsleitung auch die Pflege der Geselligkeit unter den Landsleuten ganz besonders im Auge be¬ halten. Ein voller Erfolg war der am 15. November abgehaltenen 30jährigen Gründungs¬ feier beschicken. Die Feier wurde mit einer von Ob. Realsch. Direktor Georg Widmer zum Gro߬ teil in heimischer Mundart gehaltenen Festrede eingeleitet, in der er den Werdegang eines Gott- scheers von der Jugendzeit im Elternhause bis zu seiner in hartem Kampfe gegründeten Existenz in der Ferne schilderte. Im weiteren Verlaufe der mit größtem Beifall aufgenommenen Rede gedachte der Redner der Männer, die vor 30 Jahren den Verein gründeten und stets für die Ehre des Heimatlandes und die Interessen der Landsleute eintraten. An die noch lebenden Grün¬ der des Vereines brachte der Obmann Erinne¬ rungsdiplome zur Verteilung. Unter den Gästen konnte der Verein auch Herrn Nationalrat und Bürgermeister Kollmann aus Baden sowie den Vertreter des Vereines „Gottscheerland" in Graz begrüßen. Vorträge und Tanz sorgten für die Unterhaltung. Ein sehr schönes Ergebnis brachte eine von Herrn Edi Kresse eingeleitete Sammlung zur Schaffung eines Fahuensonds. Ebenso erfreute sich der am 4. Februar ab¬ gehaltene zweite „Gottscheer Kirtag" der größten Beteiligung der Landsleute und Wiener Gäste. Ein Einzug unter Ziehharmouikabegleitung und einer gottschebarschn Ansprache durch Herrn Edi Kresse brachte gleich die Kirtagstimmung. Eine 24 Mann starke Kirtagkapelle sorgte dasür, daß die tanzlustige Jugend auf ihre Rechnung kam. Den Verein hatte mit dem Besuche auch die ge¬ feierte Wiener Künstlerin Frau Hansi Niese be¬ ehrt. Besonderer Dank für das Gelingen des Festes gebührt den Damen Stalzer, Schemitsch und Petschauer. Herr Schemitsch dünkte der Ver- einsleitung unter kurzem Hinweis auf die Erfol¬ ge im Namen der Anwesenden und mit der Auf¬ forderung zu weiterem treuen Zusammensteheu schloß der Obmann die Versammlung. — (Todesfall.) In Wien wurde am 26. April l. I. Herr Johann Köst ne r, Beamter der Mineralöl-A. G. vorm. Fanto L Comp., im 56. Lebensjahre nach längerem schweren Leiden zur ewigen Ruhe bestattet. Er stammte aus Ober- mösel und erfreute sich ob seines zuvorkommenden Wesens im Kreise seiner Bekannten und Lands- leute allgemeiner Wertschätzung. Eine große An- zahl seiner engeren Freunde und Amtskollegen sowie eine stattliche «Zahl von Mitgliedern des landsmännischen Vereines, dessen langjähriges Vorstandsmitglied der Verstorbene war, gaben ihm das letzte Geleite. Ehre seinem Andenken I Kleine Nachrichten. — Eine Selbstmordwelle in den Vereinigten Staaten. Nach der neuesten Statistik ist in den Vereinigten Staaten, eine beunruhigende Zunahme der Selbstmorde festzustellen. Nickt weniger als 13.530 Amerikaner haben im Jahre 1922 Hand an sich selbst gelegt. Besonders auffallend ist die außerdentlich hohe Zahl der jugendlichen Selbst¬ morde, die von 477 im Jahre 1921 auf 900 1922 emporschnellte. Ein Knabe hinterließ eine aufzcichnung, in der er erklärte, er nehme sich selbst das Leben, weil es ihm „Spaß mache"; ein Mädchen schrieb, daß es sich das Leben nehme, „um eine neue Sensation kennen zu lernen". Man bringt diese Zunahme der jugendlichen Selbst¬ morde mit dem Anwachsen der jugendlichen Hei¬ raten in den Vercinigien Staaten in Verbindung. In den Heiratsregistern sind nämlich 1600 Jüng¬ linge und 12.000 Mädchen von 15 Jahren als Eheschließende eingetragen worden. Valutenstandel. Dollar 94'87, Lire 4 70. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und «erleaer „Gottscheer Bauernvartei" Buchdruckerei Joses Pavttcek in Gollschee 2 Mt-ZiviE ZV 7..^ 4. 068clilu88 botrekka cker Oevvinn- verteilunA. 5. >VakI ckea Jüf8ickt8rat68. 6. Lventualia. E ^8 <-i rur .'.v eilten Osnera1ver8amm1ltNA . äer Nerkäntilbänk in Kočevje, welctie 8onnt3§ den 27. (Nal 1923 um 10 Otir vonmittaAs in cien Oesctiäklslokaliläten der Lank ad§etiu11en ivircl. 4^O?8OirvIWNO: !. jZöNLkt cke8 VervvaltunZ8rate8 über cka8 )abr 1922. 2. ösrickt cke8 ^uf8iLkt8rats8. 3. OenekmiZunA cker kZilsnr pro 1922 unck kürteilunA cke8 Jbao- iutpriuma für ckaa jakr 1922. Kaut § 13 cke8 Oe8ell8ct78tt88tatute8 ckürken jene Aktionäre an cker Oe- neralver8ammlunz teilnekmen, welcke 8eck8 Da^o vor cker Oeneralver8ammIunA mincke8ten8 rebn Jlctien cke8 In8titute8 bei cker Nerleantilbanlc in Kočevje erlegt traben. — 2rveck8 Deilnakme an cker Hauptversammlung vvercken Legitimationen au8gefolgt. Oer VerrvsI1ang8rat. WUUUUHMUUUUUUUUVUUUUHMUUUUUUUVH Ausschreibung. Die Kirchenvorstehung Göttenitz beabsichtigt den Turm der Filialkirche St. Leonhard aus dem Berge 140 in? mit Zinkblech Nr. 13 oder starkem, verzinktem Eisenbleche Nr. 17 eindecken zu lassen. 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Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 4>/s°/o. Zinsfuß für Hypotheken 5l/s°/o. Zinsfuß für Wechsel 7VL°/o. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarktlagen von 8 bis 12 Uhr vormittags.