Vereinigte Lalbacher Zeitung. Gedruckt mit Edlen von Kleimnayer'schen Schriften. Frey tag den 16. Februar i 3 i 6. I n n l a n b. Laibach den i5. Februar. -Auch in dieser ^provinzial-Hauptstadt wurde das am 12. des gegenwärtigen Monaths eingefallene Geburtsfest Sr. Maj. unseres aUcrgnndigsien Monarchen a'.'f eine Art ge-fcye«t, die eincstheils der Würde des Festes und den menschenfreundlichen Gesinnungen des aUvcrehrtcn Landesvaters angemessen war, und anderntheils dabin zielte, die Trene, Ergebenheit, und Liebe der Bcwobnergcgcn den huldreichen Landesfürstcn auszudrücken, und zugleich- mit dieser Aeusserung zur Errichtung wohlthatiger Endzwecke mitzuwirken. Rm 12. dies Vormittagsum^loUkrward der Dom - und Hauptstadt - Pfarrkirche ein feyerliches Hochamt abgehalten, welchem alle Civil- und Militär -Zlutbori täten redst einet zahlreichen Versammlung von Einwohnern aus atlen Ständen beywohnte« — Auf Veranstaltung des Magistrats ward von der Bürgerschaft der Mannschaft des hier aarnisonirenden k. k. Infanterie-Regimentes Marquis Lufionan, dann mehreren eben durchpaffirttn M^lttar - Transporten ein Quantum an Reis, Fleisch und Wein zum Geschenke dargebracht. Hen Gtadtarmen wnrden zugleich Zoo Laib Brodes am Ratbhause abgercicht — Die SchützcnZesellschaft veranstaltete am Abend dcs nämlichen Tages auf dcr bürgerlichen Schicßstätte einen VaU, dessen vollständiger Ertrag zur Unterstützung der Stadt-Armen gewidmet wurde, nachdem die Gesellschaft der Unternehmer alle Unwstcn aus Ei.' genem besnutcn hatte. Ein zahlreicher Besuch der men'chenfreundlichen Bewohner Laibachs nnd eine ergiebige Spende, die sich auf ^25 fl. in M.M.delicf, kl öntc die wohlthätige Unternehmung — Am Abende dieses festlichen Tages hatte eine freywilllge Beleuchtung statt. Ein anderer Verein patriotisch gesinnter Männer aus verschiedenen Ständen hatte zur Verherrlichung des Festes einen Ball im ständischen Redouten-Saale unternommen,-dessen reiner Ertrag bestimmtwar, dem boch-lidlichen k. k. Hof-KricHsrathc zum Behufe des Iuvaliden-Fondes überreicht zu werden. Diese gleichen Beyfall verdienende Unternehmung ward, um den gut gesinnten Bewohnern die Gelegenheit zu verschaffen, auch zu diesem'schönen Endzwecke nach dem Dränge ihres Herzens mitzuwirken, am 14. d. in die Ausführung gebracht, und gleichfalls mit^ dem erwünschten Erfolge gekrönt; nachdem die Theater - Oberdireszion den Redouten-Saal mit dcr vollcsten Bereitwilligkeit den menschenfreundlichen Unternehmern zu besag- ten Behufe Hbcrlaffen batte, -^ Die gute Eesinnu,g, dic patriotische Denkart und dex acbtc Bürger^Sinn der hiesigen Bewohner sprach sich bey dieser Gelegenkeit neuerlich auf vortheilbafte Weise aus', da im Ganzen ein reiner Bctrag von 5^8 fi. 9 kr. in M. M. /./, fi. W. W. und 53 fl. in ObNgazw-ncn eingegangen ist, der Hu dem erwähnten 'Bebufe an die Behörde wird cindcfördert werden. Noch verdient bemerkt zn werden , daß auf gefällige Veranstaltung des lödl. k. k. Max-<;uio Lus^nanischcn Infantecil.' -^egiments ' Commando die wohlbe''etzte MuNk - Bande dieses -^.egim^nd) unentgeltlich sich im Or-chestcr verwenden jieß. Ausland, Deutschland. Die Münchener Politische Zeitung vom 29. Iancr enthält Folgendes: Das Salzach, Kreisblatt und die Salzburger Zeitung enthalten folgende allerhöchste Bekanntmachung: Wir Marimilian Joseph?c. ^ Wir haben mit Wohlgefallen die mit den fortgesetzte» Berichten Unseres General Com-missariats des Salzachkreises eingesendeten Erklärungen mehrerer Landgerichte, Städte Landgemeinden, Gutsbesitzer und Privaten, als eben so viele Beweise fester Anhanglichzeit und Unterthans-Treue aufgenommen, und überlassen Uns dex gerechten Erwartung daß Unsere getreue« Unterthanen noch ferner mit standhaftcrRuhe das Vertlauen bewahren, daß Wir auch unter den gegenwartigen Verhältnissen nur das Wohl des Vater andesals heiligste Richtschnur Unserer Handlungen vor Augen bebalten werden. München den ,5. Iäner 1816 . Mar Joseph Graf 0. Montgelas. Auf kölngl. allerhöchsten Befehl. Ergebenheits-Erklärun- Der Gencralsecretar aen betreffend. v. Vaumuller. . Vor dem GefHnginß la Force, wo die drey Engliscken Offiziere aufbewahrt sind, siebt man den ganzen Ta^ Kutschen von Engländern balten, welche ihre Landslcnte be^-suchen. Man bemerkt, daß uur die Mannex zu ihnen gelassen werden; die^rauenm'lffen jn den Kutschen sitzen bleiben. (W. Z.) Paris. Oeffentl. Blätter erzählen, man habe sich auf Befehl des Polizeyministers zu dem vormahligen Erzkanzler Cambacercs begeben, lun ihn zu verhaften, was aber uu-, terdlieb, weil er einen Naturalisationsbrief als Russe vorzeigte. Am folgenden Tag habe man ihm angedeutet, Frankreich zu versassen; allein auck dagegen habe er seine Ernennung als russischer Gesandtschaftsrath vorgezeigt. In Paris zirknlirt eine Karikatur, wo der Iustizministcr Barbe-Marbois,Lavalettt nebst dem Marschall Marmont aus dem Kerker in der Sänfte fort trägt, und der Polw zeyministcr Eazes mit der Fackel dazu leuchtet. . (K. Z.) Nach Briefen ausPavia, soll eiuer der verha.ft teten Engländer, Hr. Bruce, in seinem ersten Verhör folgende Antworten gegeben haben: „Frage. Wie heißen Sie? — Antwort. Fe-dermnnn, außer der Pariser Polizey, kennt meinen Nahmen —Fr. Aus welchem Lande find Sie? ^— Antw. AuS dem Lande ^ welches Frankreich besiegt hat. -^- Fr. Haben Sie Lavalette's Eutwetchung bcygeftanden? -^ Antw. Der Entweichung aus dem Gefängnisse; nein! ans dem Königreiche Frankreich; ja! ich könnte ebenfalls nein sagen, aber ich sage, ja. — Fr. Welche Gründe baben Sie bewohn, so zu handeln? — Antw. Folgende: 1) Um ein verfolgtes Individuum zu reti teu; 2) um der Menschheit einen Dienst m leisten; 3) um der an die Englische Redlich? kejt gethanen Anfsordennig swefche nie um< sonst gcickiedt) zu entsprechen, Laoalette kam zu mir und sagte: ,,^ch diu Lavalette^ ,,icb bin so eben ans wcinem Gefängnisse „entwischt; man verfolgt mich. Ich scbe ,,ganz unte!, in dcr Stxasse eiiiige Gensd'ar-,,nicn; ich getranc mich nicht weiter zu ge-,/>en, aus ,'jnrcht von Neuem verhaftet zu „werden; ich stuckte mich zu Ibnen. Ich „vertraue mich der Englischen Redlichkeit, „^ettcn Sie mich!" Ich zog hwaufmeinc Uinform aus, welche er anzog. Dann oer-abre^cte ich mich mit freunden, was zu thun Ware, um i^m ans Frankrelch fortzuhelfen; ich entschloß mich, ,di?ß Mst zubewerkstettl.-gen; ich führte Lavalette in meinem eignen Wagen aus Frankreich fort, welches nuttelst -M Verkleidung vortrefflich gelang. a Stücke zertrümmert. (G. Z.) M i s z e l l e. Gottfried Gchuchardt zu Allstadt (im Sachsen-Wejmar'schen) macht bekannt, er sey im Besitz cines zuverläßigcn Mittels, wodurch man sich gegen das Durchgehen ange-spannterKntschpferde vollkommen sichern kann. Er verspricht auf dicßfällige freye Briefe befriedigende Auskunft zu geben. In und um Teramo (im Königreiche Neapel) siel am 3i. Dezember cmeseitMen-schengedenfen nie gesehene Menge Schnee, welcher theils rotb , theils gelb gefärbt war. Das Volk machte Prozessionen um den Him« mel zu versöhnen. (G. Z.) Englands letzte Bevölkerung wird auf 17 Millionen angegeben, wozu England atlciu 9 is2 Million, Wallis is2Million, S-bott-land weniger als 2 und Irland mit 5 Millionen beytragen. England und Wallis schicken 5i3 Glieder in das Parlament, Schottland /,5 und Irland.ic>^. (G. Z.) Berichtigung. In unserer Zeitung Nro. 12 vom 9. Februar d. I. auf der dritten Seite, im ersten Artikel von Großbritannien in der letzten Zeile, soll es heißen, 1790 statt 1769. Wechsel-Cours in Wien am 10. Februar. 1816. 3l»g«b.fHrwc>st.^n.fi.j^ H'^,. Conventtousmünzevotl Hundert 36? 2/3 A