Prolog zu dem Concerte der philharmomHen OeMHokt in Lnitmch zum - Neflen der Nothteidenden m Mlerkram am 2- März 1866. Noch lugt die schaffende Natur im Schlummer Der Winterstürme Toben hört sie nicht, Sie träumt, ein Kind noch sorglos, ohne Kummer, Sie träumt von grüner Au, vom Sonnenlicht, Sie sieht im Feld' die bunten Blumen prangen Im grünen Walde tönet Vogelfang hinauf, Der Frühling kommt, und küßt ste auf die Wangen Und lächelnd schlägt sie ihre schönen Augen aus. Der schöne Traum, bald wird er blühend leben Ein stilles Sehnen zieht in unser Herz, Und freudig wird sich unser Sinn erheben Vergessen ist des Winters Leid und Schmerz. Und neu beleben sich die grünen Haine Der Mensch zieht fröhlich hin auf grüner Flur Der Frühling lacht mit Hellem Sonnenscheine Es lacht die sinnig schaffende Natur. Doch — mit der Frühlingsluft, der lauen Tritt an den Mensch des Lebens Ernst heran, Die Aussaat muß er anvertrauen Des scharfen Pfluges furchenreicher Bahn. Was nun das dunkle Schicksal auch beschloss«. Der Landmann wahrt sich hoffnungsvollen Siuu, Geht an die Arbeit froh und unverdrossen Berechnet freudig schon des Jahr's Gewinn. Er sieht im Winde goldig seine Aehren schwanken, Das Korn, die Früchte üppig aufgeblüht, Die Reben sästereich empor sich ranken, Den edlen Wein im Sonnenstrahl erglüht, Des Wohlstands Frohgefühl aus allen Wegen Die Scheunen und die Tennen strotzend voll! So freut er sich auf Gottes reichen Segen Nnd träumet fröhlich schon von künftigem Wohl. So träumten unsere Brüder auch im untern Lande Und ach — es war doch nur ein leerer Traum, Die Sonne kam und sengt' mit heißem Brande Die grüne Wiese fahl und kahl den Baum, Der Wicsenbach versank, das Feld verdorrte Das Blatt vergilbte an dem Stamm, Und bleiche Wangen, — Gram an allen Orten Wohin das Schreckgebild — der Hunger kam. Und nun, — jetzt sollen sie das Feld bebauen Die armen Brüder haben keine Saat, Sie können nichts dem Boden anvertrauen Umsonst für sie des Frühling's Hoffen naht. Was freudig unser hoffend Herz erhebet Des nahen Frühling's blüthenreiche Lust, Das ist's, darob ihr trauernd Herz erbebet Das ist's, was schmerzlich drückt der Armen Brust. Bald wird die schlafende Natur erwachen Hält frohen Einzug über Berg und Thal, Wem soll da nicht das Herz vor Freuden lachen! Nur ihnen — leuchtet nicht der Hoffnungsstrahl. — O nein! die Hoffnung blühet ja den Armen Es rief durch's Land ein väterliches Wort, In jedem Herzen reget sich Erbarmen Des Wohlthun's stilles Gtück an jedem Ort. Euch rief herbei die Muse des Gesanges Des Wohlthuns Glück doch führte Euch herein, Das süße Fühlen Eures Herzensdranges Gemüth und Kunst in glücklichem Verein. Auch Ihr — Ihr habt das schöne Wort vernommen Die Brüder leiden Noth — o gebt! Kein Krainer soll in Roth verkommen So lange noch das Herz des Krainers lebt. Verlag der philh. Gesellschaft Druck von I. R. Miuiy i« Laibach.