tV>»< ^ /» «^ Plllnnm«l»llon«pl«»»: Im «o«pt»l« >»»»j. !/ll > N^ N- ^l. halbl- st. »«0. Y»r die gufilNnn« «n» Han« ^»«-» ^.v^/. halbj. 5Ull. »i!t ber Post »an,I, »I.,k, holbl, 7 5N, Mittwoch, 30. Juli. I»1,,«lo«»,,»»,: F«, »III»« I»<«»l, bl» ,, ^ LHssH^ « g,««n ,N t»., ,r»«ere P« «ell« « l«., »«« «ftn«n 1 l»»»H Amtlicher Theil. Se, k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 27. Mai o. I. dem Vicegespan des Warasdiner Comitates, ungarischen Landwehrhauptmanne erster Klasse außer Dienst und Gutsbesitzer Heinrich von Francisci die Truch-sesjenwürde allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 2. Juli d. I. den außerordentlichen Professor Dr. Leopold Gegen-bauer zum ordentliche» Professor der Mathematik an der Universität Innsbruck allergnädigst zu ernennen geruht. Conrad-Eybesfeld m. p. Erkenntnisse. Das k. k. Landcsgcricht Wien als Pressgericht hat aus Antraf, der l. l. Staatsanwaltschaft rrlannl, dass der Inhalt der Nr. 486 der Zeitschrift „Wiener Allgemeine Zeitung" (Morgen» blat!) ddto. 7. I»!i 1«81 in dem darin in der Rubrik „Nund-gebungen über die Prager Excesse" mit der Ueberschlist „Tllchau, 5, Juli, Oriss,»Lorr." enthaltenen Aufsake in seinem ganzen Umfange das Vergehen nach § 802 St. G. begründe, und hat nach 8 49'j St. P. O, das Verbot der Weitervcrbreitung dieser Hructschrist ausgesprochen. Das l. l. Landcsgcricht Wien als Pressgcricht hat auf Antrag der k. k. Staatsanwaltschaft ersannt, dass der Inhalt der mit der Aufschrift „Fremdenführer" versehenen, mit den Worten „Wenn der Fremdling —" beginnenden und den Worten „die Fesseln zu zerbrechen" schließenden Druckschrift in ihrem ganzen Umfange das Vergehen nach 8 W2 St. V., in der Stelle von „Wir gehen Weiler ^" bis „dieses Schranzenthums" das Vcr-brechen nach H K5 u, St, G., nnd endlich in der SteNc von „da ist eine Kirche —" bis „ableiten lassen" das Vergehen nach ß «03 St. G. begründe, und hat nach § 493 St. P. O. das Verbot der Weiterverbrcitung dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben dem Ursu-linneu-Convcnte in Laib ach zur Bestreiluug der Kostcu des Schulerweiteruugsbaues eine Unterstützung von 3 00 fl. aus Allerhöchster Privatlasse allergnädigst zu bewilligen geruht. Zur Einverleibung des kroatisch-slavonischen Grenzgebietes. Die Amtsblätter in Wieu, Budapest und Agram veröffentlichten am 17. d. M. jenen Complex von Actenstücken, welche auf die nunmehr definitiv an« geordnete „Vereinigung des kroatisch-slavonischen Grenzgebietes mit den Königreichen Kroatien und Slavonien und hiedurch mit den Ländern der ungarischen Krone" Bezug nehmen, respective die Durchführungs-Modalitäten normieren. Unter diesen Schriftstücken strht das bereits mitgetheilte Allerhöchste Manifest an die Grenzer des kroatisch-slavonischen Grenzgebietes obenan, das aus Ischl, 15. Juli. datiert ist und in dem der Kaiser und König seinen Grenzern in warmen Worten seinen Dank für die Hingebung ausspricht, mit der sie Jahrhunderte hindurch ihre Aufgabe als Wacht au den füdlichen Grenzen der Monarchie erfüllten, nnd sie väterlich ermahnt, alle die Rechte, die ihnen fortan zustehen werden, und die Mittel zur Förderung ihres besonderen Wohles, welche b,e Fürsorge des Kaisers anlässlich der Vcre.mgung noch namhaft vermehrt hat, in den neuen Verhaltn'f en mit llnger Mäßiqunq nnd weiser Umsicht m der Arbett des Friedens zu benutzen. An dieses Mamfch schließen sich drei k. und k. Verord. nungen, deren eine auf die Ermittlung und Verwaltung der außerordentlichen Einkünfte der aufgelüsten Grenze und auf die Zwecke uud die Art der Verwendung dieser Einkünfte, die zweite auf die Vereiniguug und Verwaltung des Grenzvermög ens, dann des Grenz - Erziehung«, und Äildungs-son ds Bezug nimmt, während die dritte von dem politischen Act der Dnrchführung derVerein, -gung handelt. Diesen drei Verordnungen folgt sodann noch ein königliches Rescript, welches den Uebcrgang der Verwaltung von der bisherigen Grenzlandesbehörde an die kroatische Landesund die ungarische Reichsregierung feststellt. Die beiden ersten erwähnten t. und k. Verordnungen beschäftigen sich ausschließlich mit dem ma-ternllen Wühl der Grenzbevölkerung dem anlässlich der Vereiniguug mit dcm Mutterlande neue Quellen eröffnet uud erhöhte Garantien gc^oten werden sollen. In der ersten dieser Verordnungen behalt sich die Krone vor, nach Ermittlung der extra-ordinären Ausnützung bestimmt bezeichneter Theile der Grenzstaats-forste, mit welcher Ermittlung der Vanus und die ungarische Regierung betraut' sind, im Verord-nuugswege die Ausscheidung von Allholzbeständen zu bestimmen, deren Verwertung zu Grenzin ve« stier un gszw ecken und unter diesen insbesondere zu solchen, welche Eiscnbahnbanten nicht brtreffen und zur Bildung einiger ständiger Grenzfonds zu verwenden sein wird. Solche Investitionszwccke sind Correction der Save und ihrer Nebenflüsse, Vervoll-stäudigung des Straßennetzes, Versorgung des Karstes mit Wasser, Aufforstungsarbeiten uud Analoges; unter den ständigen Fonds werden solche für Subventionen der Kirchen und Pfarrhäuser sämmtlicher christlicher Riten, zu Schulbauten, zur Bezahlung der Volksschul-lchrer., zur Erhaltung der Gemcinocst'rahm in den be-sonders armen Landestheilen benannt. Sehr detaillierte Bestimmungen normieren den Modus der Ver- waltung und Verwertung der betreffenden Waldungen und der Verwendung des Erträgnisses. Als Reoi-si onscommission für die Verwaltung und Verwendung der neuzubildenden ständigen Fonds hat dieselbe Revisionscommission zu functionieren, welche mittels der zweiten Verordnung für den Grenz^Ver-mögens-, Erzichungs- und Vildungsfonds eingesetzt wird. Die Verwaltung des Investierungsfonds wird der bestehenden Investierungscommission, in welcher auch die Grenzbevölkerung vertreten ist, belassen, welche auch fernerhin das Amt einer Controlscom« mission in einem näher umschriebenen Wirkungskreise zu üben hat. Die zweite Verordnung verfügt, dass jene Ein-lüufte der in Einen Fonds zu vereinigenden Grenz-Vermögcns- und Grenz°Erziehungs- und Bildungsfonds, welche aus die nuu emzuverleibeuoen Thnle des Grenzgebietes entfallen, immer nur in diesen Ge-bietslheilcn und beziehungsweise zugunsten der dort Gebornen und Heimatszuständigen verwendet werden dürfen; fünf Neunlheile dieser Einkünfte sind für Schulstiprndien. drei Neuntheile zur Beschaffung von Lehrmitteln für arme Schüler und für Schul- und Kirchenbauten und ein Neunthril zur Unterstützung von Landrsangehörigen bestimm!, welche durch Elementar-ereignisse oder sonst ohne Verschulden gelitten haben. Die Krone übernimmt das Protectorat über diesen Fonds, wie auch jede Veränderung der auf die Stipendien bezugnehmenden Bestimmungen ihier Geneh-migung vorbehalten bleibt. Die Revis ionscom-in i s s i o n besteht aus vier der Grenzbevöl kerung ungehörigen Mitgliedern, welche die Krone über Vorschlag des Banus eruenut und nur mit ihrer Genehmigung enthoben werden können. Ihr Präses ist vorläufig der Präses der Investierungscommission; nach Auflösung dieser Commission wird auch er von der Krone über Vorschlag des Banus ernannt werden. Die Commission hat sowohl bezüglich der Begutachtung der jährlichen, durch den Banus vorzu-legcudeu Voranschläge, sowie bezüglich der Prüfung der Rechnungsabschlüsse und der Gebarungsausweise schr weilgehende Vollmachten, welche sich selbst auf Heranziehung von Sachverständigen erstrecken. Die dritte Verordnung bestimmt, wie schon gesagt, dass der Ban die Verwaltuug am 1. August d. I. als provisorischer l. Commissär zu übernehmen hat, „um die gänzliche Verschmelzung der Grenze mit Kroatien und Slavonien derart vorzubereiten, dass die Grenzbevölkcrung ehe möglichst in den Voll-genuss der verfassungsmäßigen Rechte treten könne." Sie verfügt sodann bezüglich der Uebernahme der Behörden und Aemter, welche mit 1. August die Bezeichnung königliche anzunehmen und das ungarische Staats-, respective das kroatische Lan- Jeuilletou. Die geopferte Hand. Pariser Polizeiroman von F. du Vsisgobey. (35. Fortsehun«.) Maxime hatte leine Lust, durch ein Schiebfenster Unterhandlungen zu Pflegen. Er klopfte mit dem Griff seines Stockes gegen die Thür. „Was wünschen Sie, mein Herr?" sagte die Frau, als sie öffnete, indem sie sich hinstellte, als gedenke sie, ihm den Eintritt zu verweigern. „Ich wollte Madame Piriac sprechen." „Das bin ich, mein Herr. Sie kommen ohne Zweifel im Auftrage des Herrn Vervelle, um nach den Blumen zu fragen, die ich ihm heute morgens liefern sollte." „Nein, Madame, ich kenne Herrn Vervelle nicht." „Nun, dann haben Sie die Güte, mir zu sagen, mit wem ich zu reden die Ehre habe." Diese gewählte Sprache setzte Maxime sehr in Erstaunen, und er fieng an, diese gewandte Beschließerin mit nengierigen Augen zu betrachten. Er sah eine große Frau vor sich, vom Alter etwas gebeugt, dereu Züge aber eiu festes, jugendliches Aussehen bewahrt hatten, das in seltsamem Gegensatz zu ihren Haaren stand, welche weiß waren, wie Schnee. Sie war sehr einfach, aber außerordentlich reinlich ge-kleidet. „Ich heiße Dorgöres und bin der Neffe des Banquiers Dorgöres in der Straße Suresens", erwiderte Maxime. Madame Piriac machte eine Bewegung des Erstaunens und schien ein wenig verwirrt. Sie fasste sich indessen bald und sagte einfach: „Wollen sie gefälligst eintreten, mein Herr?" Maxime war nicht wenig erstannt, ein geräumiges uud helles Zimmer zu finden, welches sogar mit emer gewissen Eleganz möbliert war. Anf einem Tifche be anden sich alle zur Anfertigung von künstlichen Blume» erforderlichen Gegenstände. Auch fah man dort eine Menge von fertigen Moosrofen, welche abgeholt werden sollten. „Setzen Sie sich, mein Herr," sagte die Witwe. „Mein Enkel hat oft von Ihnen gesprochen und ich fühle mich schr geehrt durch Ihren' Besuch." „Gerade über Georg wollte ich mit Ihnen sprechen," begann Maxime, nachdem cr Platz genommen hatte. „Er hat Ihnen jedenfalls erzählt, dafs er mir nenlich abends einen großen Dienst erwiefen hat?" „Nein, mein Herr, davon fagtc er mir nichts." „Wie? Er hat Ihnen nicht erzählt, dass er mir behilflich war, Leuten zu entgehen, welche mir aefolat waren, um nnch zu berauben? Da er zu juna ist. um emen guten Gebrauch von der kleinen Summe zu machen, welche ,ch ,hm bestimmte, um mich dankbar zu erwe.sen, so dachte ich, es sei besser, dieselbe Ihueu zu übergeben, und sonnt —« < ? Maxime griff nach seinem Portemonnaie, doch die Witwe hielt ihn durch eine rasche Bewegung zurück. „Ich danke Ihnen, mein Herr," sagte sie lrb-haft, „aber ich kann nichts annehmen. Mein Enkel verdient, was er gebraucht und ich bin noch imstande, zu arbeiten. Wir haben nichts nöthig." Das war in so ernstem Tone gesprochen, dass der junge Mann sah, er habe die Sache falfch angefangen. „Ich bitte um Entschuldigung, Madame," sagte er. „Bei Ihrem Anblick hätte ich allerdings begreifen müssen, dass Sie nicht immer in einer Lage waren, in die ohne Zweifel unverschuldetes Unglück Sie gebracht hat." „Sie irren sich, mein Herr. Ich bin die Witwe eines armen Handwerkers, und mein Sohn, den ich vor einigen Jahren verlor, war bei der Bank beschäftigt und vorher gemeiner Soldat. Ich weih nicht, ob mein Enkel die Belohnung verdient hat. aber ich bin überzeugt, dass er sie ausschlagen würde." „Dann kann ich ihn wenigstens meinem Onkel empfehlen, und das habe ich auch bereits gethan." «Ich bin Ihnen außerordentlich dankbar, mein Herr; aber ich wünsche, dass mein Enkel Soldat wird. wie sein Vater, oder Seemann. Um in ein Regiment einzutreten, ist er noch zu jung. aber er kann Schiffsjuuge werden, und das wird auch sehr bald geschehen. ' Er wird also nicht bei Herrn Dorg«ree bleiben nnd ist ohnehin cigciilllch gegen memen Atmen dort eingetreten." Laibachcr Zeitung Nr. 162 1382 20. Juli 1881. deswapven zu führen haben, durch die ungarischen Ministerien und die kroatische Landesregierung, und enthält diesbezüglich zahlreiche Bestimmungen zum Schutz der persönlichen Interessen und erworbenen Rechte der Individuen, welche als Beamte oder Diener im Dienste der Grenzlandes-Verwaltung gestanden sind. Dieselbe Verordnung unterstellt das Sereschaner Corps in ökonomischer Beziehung und als Sicherheitswachkörper dem Banus, in Beziehung auf militärische Dependcnz dem Honvedminister; sie hält sodann alle in Kraft stehenden Gesetze, Verordnungen u. s. w., ebenso die den Grenzern in der Besteuerung zukommenden Begünstigungen bei Bezug von Salz und Tabak und beim Tabakbau bis zu ihrer im gejetz-lichen Wege erfolgten Aenderung aufrecht, belässt in der Selbstverwaltung der Stadt« und Landgemeinden die Erträgnisse der sogenannten Grenzproventen°Ge-fä'lle. wie des Getränke-Ausschanks, der Fleischaus-schrotung u. s. w.; sie gewährleistet allen Fonds ihren Bestand im Sinne ihrer Widmung; sie sichert den Grundbesitz vor jeder Belastung unter dem Titel der Grundablösung, gesteht den adeligen Familien alle Prärogative zu, welche den Adeligen in den Ländern der ungarischen Krone zukommen, und delegiert zur Ausübung der kirchlichen Patronatsrechte den Ban. Die Verwaltung des Sichelburger Bezirkes und der Marien thaler Ortsgemeinde übergeht bis zur verfassungsmäßigen Erledigung der Grenz» regulierungsfrage an den Ban us. Das königliche Rescript endlich enthält zahlreiche Bestimmungen, welche die Aufgabe haben, die Agenden, die dem ungarischen Finanz-, Ackerbau-und Communications'Ministerium zufallen, zu speci-ficieren und die Competenzgrenzen dieser drei Behörden abzustecken. Demgemäß werden die innere Verwaltung, das Iustizwesen und das Untcrrichtswesen dem k. Com-missär anvertraut, während das Finanzwesen, die Forst-und Bauangelegenheiten, die bisher vom FZM. Phi-lippovich im übertragenen Wirkungskreise verschen rrorden sind, sofort in die Verwaltung des betreffenden ungarischen Ministeriums übergehen. Betreffs der obersten Gerichtshöfe der Militärgrenze gibt das k. Handschreiben dem Wunsche Ausdruck, dass die Vereinigung derselben mit den kroatischen Gerichtshöfen je eher bewerkstelligt werde und wird in dieser Beziehung den Betreffenden die Sparsamkeit zur Pflicht gemacht. Die Einkünfte der Militärgrenze fliehen in die Kasse des ungarischen Staats, die Ausgaben werden bis zum Ablaufe des ungarisch-kroatischen finanziellen Ausgleichs von Ungarn gedeckt. Den Voranschlag haben vom nächsten Jahre an der ungarische Finanzminister und der Banus zu vereinbaren. Die Allerhöchsten Handschreiben an den Aanus und an den commandierenden General sollen am 1. August, dem Tage der Ucbergabe und Uebernahme der Verwaltung, erscheinen. Zur Lage. Die „Wiener Nbendpost" hat in ihrer Nummer vom 13. d. M. die vom „Neuen Wiener Tagblatt" nach einem Berliner Journale gebrachte Mittheilung, dass die Staatsanwallschaft vom Herrn Lcitcr des Justizministeriums in einem Circular angewiesen wor« den sei, jeden Angriff auf die czechische Nation zu confiscieren, als vollkommen erfunden bezeichnet und erklärt, dass ein solches Circular überhaupt gar nicht existiere. Einige Tage darauf brachten einige Wiener Blätter nach dem „Salzburger Volksblatt" und der Grazer „Tagespost" eine Meldung, dahin gehend: ^aus einer Quelle, welche gestatte, jeden Demenüe- rungsversuch von vornherein als vergeblich zu erklären, verbürge man, dass an die betreffenden Behörden die strengste justizministerielle Weisung ergangen ist. gegen die Zeitungen unnachsichtlich mit der Confiscation in Fallen vorzugehen, auf welche die Paragraphs des Strafgefetzes auch nur irgendwie Anwendung finden können". Die betreffenden Wiener Blätter richteten gleichzeitig die hämische Anfrage an die »Wiener Abendpost", ob sie auch diese Meldung dementieren würde. Die Antwort hierauf liegt nun in einer vom Chef der Wiener Staatsanwaltschaft an die Adresse der „Neuen freien Presse" gerichteten Zuschrift vor. „Ungeachtet der Entschiedenheit der fraglichen Behauptung — fo heißt es in diefer Zuschrift — muss ich die löbliche Redaction dennoch im Sinne des ß 19 P. G. ersuchen, zu verlautbaren, dass obige Mittheilung mindestens insofern, als unter den „betreffenden Behörden" doch wohl zunächst die k. l. Staatsanwaltschaften zu verstehen sein dürften, vollkommen unwahr ist, da an die t. k. Staatsanwaltschaft in Wien, der ich vorzustehen die Ehre habe, eine solche oder auch nur eine ähnliche Weisung von gar keiner Seite gelangt ist." Hoffentlich —'sagt die „Wiener Abendpost" — ist diefe Antwort der „Neuen freien Presse" und den ihr gesinnungsverwandten Organen, zu welchen sich auch die „Brüxer Zeitung" und die „Süddeutsche Post" gesellen, klar und deutlich genug. Das „Fremdenblatt" vom 17. d. M. bringt einen leitenden Artikel über die österreichischen Ver-Hältnisse, dem wir folgende Stelle entnehmen: „Die Opposition, welche ein Theil der Verfaffungspartei der bosnischen Actionspolitik machte, und die darüber im deutsch-liberalen Lager ausgebrochene Spaltung, das sind die wahren Ursachen, denen es zuzuschreiben, dass die parlamentarische Majorität und mit ihr die Herrschaft den liberalen Deutsch-Oesterreichern verlustig gieng. Oft genug haben wir im Laufe der Jahre dieferhalb warnend unsere Stimme erhoben; oft genug wiesen wir darauf hin, dass den Deutschen Oesterreichs aus den Verdiensten, die sie sich um die Grün-dung und Entwicklung der Monarchie erworben, nicht bloß Rechte, sondern auch Pflichten erwachsen seien. Man hörte nicht auf uns. In kurzsichtiger und ohn» mächtiger Opposition erschöpfte ein Theil der Verfassungspartei seine Kraft gegen eine sich mit unabwend« barer historischer Nothwendigkeit vollziehende Entwick« lung. Während sich die liberalen Ungarn, wenn auch mit innerem Widerstreben, um ein Ministerium scharten, das diese Nothwendigkeit erkannt hatte, stürzte die VerfassungSpartei ein aus ihrer Mitte hervorgegan« genes Cabinet, weil dasselbe die Forderungen, welche die Neugestaltung der Dinge im Orient an die Monarchie stellte, erfüllen wollte, und machte die Bildung eines anderen Ministeriums aus ihren Parteigenossen, die bereit waren, die Consequenzen der An drässy'scheu Orientpolitil zu ziehen, unmöglich." Der „Sonn» und Feiertags-Courier" richtet einen dringenden Mahnruf an die deutschliberale Partei, die bisher befolgte Taktik, die sie doch nur zu Niederlagen geführt habe, aufzugeben und endlich mit den gegebenen Thatsachen uud Verhältnissen ruhig und leidenschaftslos zu rechnen. „Wir halten es geradezu für eine patriotische Pflicht — so fährt der Artikel fort — dass alle diejenigen deutsch-liberalen Abgeordneten, denen das Slnatswohl und das Interesse der von ihnen vertretenen Bevölkerung höher steht als das Partei'Interesse und die persönliche Rancune, aus der unfruchtbaren Negation heraustreten und sich zu positiver, fruchtbarer Thätigfeit aufraffen." Die „Publicistischen Blätter" zählen die schweren Fehler auf, welche die deutsch-liberale Partei begangen und durch welche sie sich um die Macht gebracht, und geben ihrem tiefen Bedauern darüber Ausdruck, dafs diefelben Fehler noch jetzt täglich erneuert werden. „Die Verfassungspartei — so fchreibt das Blatt — schreitet mit Entschiedenheit auf der Bahn fort, die sich weit von der Macht entfernt. Diese Verkennung der Situation, dieses Echauffement, das sich an der eigenen Hitze entzündet und kühlen, gesunden Menschenverstand aufzehrt, find das nicht die Kennzeichen einer verfallenden Partei, die sich selbst aufgibt? . . . Vielleicht würden die Verfassungstreuen klüger thun, wenn sie endlich zu einer nüchternen Auf-fassung der Dinge zurücklehrten. Das Oppositions' fieber verleiht keine Kraft, es hinterlässt nur hoch' gradige Schwäche und manchmal vollständige Ohnmacht." Aus Budapest wird unterm 18. Juli berichtet: Gestern überreichte in Szepsi-Szent-György der Bürgermeister Valentin Csaszär dem Ministerpräsidenten v. Tisza in feierlicher Weise das Ehrendiplom in Begleitung einer kurzen Ansprache, worauf der Ministerpräsident Folgendes erwiderte: „Die ans dein Vertrauen der Bürger entspringende Auszeichnung kann jeglichen anderen Auszeichnungen angereiht werde«. Ich fühle mich stolz, dass mir das Recht zutheil geworden ist, mich künftighin Ihren Mitbürger nennen zu können." Die vollzählig erschienene städtische Repräsentanz begleitete diese Worte mit stürmischen EljeN-Rufen. Der Wahlpräscs Johann Bencdrk überreichte sodann dem infolge einer Einladung im großen Saale des Stadthauses erschienenen Ministe,Präsidenten das Mandat als gewählten Reichstags-Abgeordneten. Die Stadt, sagte der Präses, setzt ihr Vertrauen in den Patriotismus und in den hervorragenden politischen Charakter Eu. Excellenz und liefert durch die Wiederwahl einen Beweis ihres unbegrenzten Vertrauens, weil sie in Eu. Excellenz denjenigen erblickt, der berufen ist, unseren geistigen und materiellen Fortschritt zu fördern. (Stürmische Eljcn gierung verlangte einfache Tagesordnung an. — Im Gefechte am 17. d. M. bei Sfax wurden die meisten Chefs der Aufständischen getödtet. Der Commandant von Sfax ordnete allgemeine Entwaffnung und die Stellung von Geiseln an, ferner die Zahlung einer Entschädigung von 15 Millionen, Beistellung von Kameelen und Maulthiereu lc. — Der Bey vonTunis beglückwünschte den französischen Oeneralconsul Roustan telegraphisch zur Einnahme von Sfax. London, 20. Juli. Don Carlos ist hier ein« getroffen. — Im Unterhause ist für Donnerstag eine Anfrage wegen des in London tagenden revolutionären Congresses angemeldet. Konstantinopel, 20. Juli. Die Ulemas versammelten sich unter Vorsitz des Scheik'ül-Islam am 18ten d. M. im Palais, um das Urtheil im Sultanmord-Processe vom religiösen Standpunkte zu prüfen. Wien, 19. Juli. (Wiener Zeitung.) Se. k. und k. Apostolische Majestät werden Montag, den 25., und Donnerstag, den 28. d. M., in Wien Audienzen zu ertheilen geruhen. Prag, 19. Juli. Se. t. und l. Hoheit Kronprinz Erzherzog Rudolph hat sich heute um halb 5 Uhr morgens ins Feldlager nach Mni-chowih begeben. Wien', 19. Juli. (Wiener Abendpost.) Die heute vormittags aus Ebenthal hier eingetroffenen Privat» depeschen melden, dass die gestern in dem Befinden Sr. Hoheit des Prinzen August von Coburg ein» getretene leichte Besserung bisher eine anhaltende ist. Wien, 19. Juli. (Wiener Abendpost.) Se. Excellenz der Finanzminister Dr. Ritter v. Dunajewski hat sich gestern zum Curgebrauche nach Bad Hall begeben. Prag, 18. Juli. Der Statthaltereileiter FML. Ritter von Kraus empfienq heute den Director-Stellvertreter des Neustädter Gymnasiums, Canonicus Hafenrichter, den Superintendenten Molnar, den Prior des Klosters Emaus, Prior Sau ter. den Weihbischof Prucha, den Domprobst Würfel, den Domscholasticus Iandaurek in Vertretung des Prager Domcapilels, den Schulrath Kavka des Alt« städter Gymnasiums, den Schulrath Kögler der deutfchen Staats.Oberrealschule. den Mallheser-Ordens-Prior Iaresch, eine Deputation des äkaclEmiok? ct,6uüi-tck>' »polelc und den Landesausschussbeisitzer Zeithammer. Trieft, 19. Juli. Die englische EScadre gieng gestern nachmittags in der Richtung gegen Venedig in See. PariS, 19. Juli. Nachrichten aus Sfax zu« folge zählten dort die Eingebornen 400 Todte und 800 Verwundete. Im Süden von Tunis herrscht große Aufregung. Tunis, 18. Juli. Am 17. b. hat in der Umgebung von Sfax ein Treffen stattgefunden. 300 Bewohner aus Sfax und 200 arabische Reiter sollen getödtet worden sein. Unter den Getödteten soll sich auch der Ehef der Insurrection, Must a pH a, befinden. Washington. 18. Juli, 7 Uhr abends. Im Laufe des Nachmittags stellte sich bei dem Präsidenten Gar field ein etwas stärkeres Fieber ein. Die Aerzte halten jedoch den vermehrten Fieberzustand für vorübergehend. Verstorbene. Den 18. Juli. Maximilian Gerzabel, pens. Statt-halterei . Ingenieur. 75 I.. Neugasse Nr. 5. Marasmus. --Franz Kojuh, Bäckergeselle, 51 I,, Vahnhofsgasse Nr. 3s, Lungenödem. Im Civillpitale. Den 16. Juli. Albina ErZen, Bäckersgattin, 53 I, Verrücktheit, I'udoreulosis imlmonum. Den 18. Juli. Barbara Olerjanc, Inwohnerslvelb, 28 I,. Erschöpfung der Kräfte. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ' ^ U N ' U W 7U.Ma. 739 43' ^-19 0 O. schwach Nebel "" 19. 2 „ N. 737-49 >2« 9 O. schwach heiter 0 00 9 „ Ab, 73? 13 ^-23 0 O. schwach heiter Anhaltend heiter und heiß. Das Tagesmittel der Närn»e ^. 23 6«, um 4 2« über dem Normale, Verantwortlicher Redacteur: Uttomar Namberg. W Andreas Seneloviö, l. l. Professur, dankt im M ^ eigenen und im Namen seiner Gattin Filomelc W ^ Senckoviö, geb Gcrzabel, und der übrigen Vcr> W ^ wandten für die so liebevolle Theilnahme während W ^ dcr Krankheit und dem Tode des Herrn W > Mlllimilillll GerMek, > W t. l. Stalthalterei'Ingenicurs in Pension. W W Zum Schlüsse danle noch für die vielen schönen D ^ Kranzspenden. M M Laibach. den 20. Juli 1881. W Wir geben hiemit unsern Verwandten, Freunden D nnd Bekannten die schmerzliche Nachricht, dass unser W innigst geliebter Gatte, rücksichllich Vater und W Schwiegervater, Herr W Martin Iotoöin, > Rcalitiitcnbeslher in St. Peter bei Steinbrück, ^ Besitzer des silbernen Verdienstlrcuzes, W heute um 1 Uhr mittags nach langem schweren W kc.den im 69. Lebensjahre, versehen mit den heil. W Sterbesacramentcn, verschieden ist. W Die Beerdigung der irdischen hülle des Ver- W bllchenen erfolgt Donnerstag, den 21. d Ms., um W 4 Uhr nachmittag« auf dem Ortsfriedhofe zu Ual. W Die heil. Seelenmessen werden Freitag, ben W 22. d. Vl,, um 8 Uhr vormittags in der Pfarrkirche W zu Lal gelesen werden. W Dcr Verstorbene wird dem freundlichen An» W denken empfohlen. M St. Peter bei Steinbrück, um 19. Juli 1881. W Maria Potoöin, geb. Kosmelj, als Gattin. — W Vincenz Pstoöin, Nnion «otosin, als Söhne. — W Maria Ghon, Iosefine Trebre, Anna Tlanc, W Vetty Potsöin, als Töchter. — Dr. Guido Srebre, W Dr. Karl Slanc, als Schwiegersöhne. W Veerdigungsanstalt be» Franz Doberlet, kaibach. ^ Curse an der Wiener Börse vom 19. Juli 1881. M« l>«m «wenen Cursblaue.1 G«ld Wal« ««plertwt«........7745 77 60 EUberrntt«........78 50 73 65 »olbrente.........93 75 9390 Üol«. 1854........123- 123 50 . I860........18350 134 - . lSsO (zu 100 fl.) . . . 136 25 136 75 . 1864........175 50 176- Üng. Pr»ml«n««nl.....12750 128 - Lredlt-L..........183— — - Theih'Regulierung«- und Sze» gediner Uose.......115 40 115 70 Ptudols«.«.........1550 20- prämienanl. der Stadt Wien 134 25 134 75 Donau»Re°,ullerung»'Lol« . . litt- H6 50 Vomänen-Pfandbriefe . . . 143 50 144 — vesterr. Schahschein« 1881 rück- zahlbar.........—-'— —'-— 0esterr. Vchahscheine 1882 rück- zahlbar . .......wl 20 10150 Ungarische Golbrente .... 1175011765 Ungarische Eisenbahn-Nnleihe . 134 75 13b' -Unaarische Eisenbahn-Anleihe, iumulativstücke......134 7b 135 - «nlehcn der Stadtgcmeinde Wen WV. V. ..... 105t»0l02?5 Grundentlastungs-Obligationen. G«lb Na« «Shmen.........!W^ 10950 Nilderösterrelch......»02 50 106 50 «allzltn.........!01 25 102 - Siebenbürgen.......99—100- Temeser «anal......89-100- Unaarn..........^0 - 101 - Actien von Vanken. Telb W . .2374—2373- Velb «lai« Franz.Ioseph.Vahn .... 19425 194 75 »alizische Tarl<2ubwlg.Vllhn . 324 25 324 l,0 llaschau-oderberaer «ahn . . 149 75 150 25 L«mbera.«z«rnowi5 >r »ahn . 184 50 185 - Lloyd . Gesellschaft.....665 - 670 - 0eit«rr. Nordweftbahn.... 222 — 222 50 _ M. L. . ?48 2», 243 75 «ulwlf.Vahn.......16525 16« - Etaat«bahn........35575 356- Siidbabn.........l25' 125 50 IheihHahN........247 - 248 - Una°r.llllllz.Verblnduna«bahn 169 50 170 -Ungarische Norboftbahn . . . 165 50 166 -Ungarisch« Westbahn .... 17350 174 --Wiener tramway-Vesellschaft . 206-- 20